Fiche lat tüglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Hangsprets! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Azeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., % Kertteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte , 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr geunſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. . 86. Jahrgang 175 Dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhehn. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungs blatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 Donnerstag, den 28. Mai 1986 liche bel ne geſchichlliche Peiſtung. Die Bilanz des Winterhilfswerkes 1935/36.— Empfang beim Führer. Berlin, 28. Mai. Der Führer und Reichskanzler empfing am Mittwoch nachmittag in der Reichskanzlei die Gaubeauftragten und die Mitglieder der Reichsführung des Winterhilfswerkes 1935/36 ſowie die Gründungsmitglieder der NS, um ihnen den Dank auszuſprechen für ihre Mühewaltung im Dienſte des deutſchen Volkes. Der Reichsbeauftragte für das WHW, Hauptamtsleiter Hilgenfeldt, ſtellte dem Führer die anweſenden Amts⸗ walter der RSV vor Nachdem der Führer jeden Einzelnen von ihnen durch Handſchlag begrüßte, legte Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Führer den Leiſtungsbericht über das Winterhilfswerk 1935/36 vor. Danach ſteht für das Winterhilfswerk 1935/36 eine Geſamkleiſtung von rund 370 Millionen RM feſt. Das WH W'ͤ 1933/34 hatte eine Geſamtleiſtung von 358 Mil⸗ lionen RM; das WHW' 1934/35 eine Geſamtleiſtung von 367 Millionen RM zu verzeichnen. Das Winterhilfswerk 1935/36 hat alſo gegenüber den Ergebniſſen der Vorfahre wieder eine Steigerung gebracht. An Geldſpenden gingen während des Winterhilfswerks 1935/36 insgeſamt 238 Millionen RM ein. Für dieſen Betrag wurden zur Verteilung an die bedürftigen Volksgenoſſen Sachwerte ein⸗ gekauft. Die Leiſtungen des Winterhilfswerks 1935/36 betrugen im einzelnen an Nahrungs⸗ und Genußmitleln 123 Millionen RM. wovon für Kartoffeln 45 Mill. RM für Brot und Mehl 11 Mill. RM für Fleiſch und Fleiſchkonſerven 12 Mill. RM für Fiſchfilets 8 Mill. RM verausgabt wurden; i an Brennmaterialien 75 Mill. RM an Bekleidung 75 Mill. RM an Haushaltungsgegenſtänden 8 Mill. RM an Gutſcheinen 48 Mill. RM Zum Feierſchichtenausgleich für die Bergar⸗ beiter wurden 10 Millionen RM verwandt. Die Zahl der durch das WHW betreuten Volksgenoſſen betrug durchſchnittlich während des Winterhilfswerks 1933/34: 16 617 681 Winterhilfswerks 1934/35: 13 866 571 Winterhilfswerks 1935/36: 12 923 247 In der Gegenüberſtellung dieſer Zahlen kommk der e liche Aufſtieg ſeit dem Jahre 1933 klar zum Aus- ruck. An Plaketten und Abzeichen wurden bei den Reichsſammlungen des Winterhilfswerks 1935/36 83 181.682 Stück verkauft. In dieſer Zahl ſind 10 Millionen Plaketten und Abzeichen von Reſtbeſtänden aus dem WHW 1934/35 enthalten, die während des WHW;᷑ 1935/36 mitverkauft wurden, weil die vorhandenen neuen Plaketten und Abzeichen nicht ausreichten, um die Nachfrage zu befriedigen. Die verkauften Plaketten und Abzeichen hatten einen Geſamtherſtellungswert von 4 148 000 RM. Die Plaketten und Abzeichen wurden ausſchließlich in Not⸗ ſtands gebieten des Reiches hergeſtellt, in denen ganze Städte dadurch für mehrere Monate Arbeit und Brot fanden. Die Herſtellung erfolgte faſt ausſchließ⸗ lich durch Handarbeit. Der Lohnanteil an dem Her⸗ ſtellungswert der Plaketten und Abzeichen beträgt 70 bis 80 Prozent. Während des Winterhilfswerks 1935/36 wurden zum erſtenmal die verſchiedenen Organisationen und Verbände an den Reichsſammeltagen für das WHW eingeſetzt. Durch dieſe Maßnahme ſind alle Schichten des deutſchen Vol⸗ kes als Sammler für das WW 1935/6 tätig geweſen. Der„Tag der nationalen Solidarität“ erbrachte im Jahre 1934: 4 021 583 RM und 1935: 4 084 813 RM. Zu Weihnachten 1935 5 wurde im ganzen Reich in 30 000 Volksweihnachtsfeiern den vom WHW betreuten Volksgenoſſen und unter ihnen 5200 000 Kindern eine beſondere. Weihnachtsfreude bereitet. Allein in Berlin betrug die Zahl der auf dieſen Weihnachts⸗ feiern zur Verteilung gelangten Pakete 800 000 Stück. Der Patenſchaftsgedanke 1 5 wunde auch während des WoW 1935/36 weiter ausgebaut. Eine 15 340 wirtſchaftlich beſſer geſtellter Familien 5 ſich über ihre regelmäßigen Spenden hinaus beſonders kin⸗ derreicher Familien angenommen. Eine ſelbſtverſtändliche Ehrenpflicht Dr. Goebbels brachte im Anſchluß daran zum Ausdruck, daß die Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk, die hier im Jahre ſtünden, nicht nur die 1 250 000 unbekannten Helfer des Wow repräſentierten, ſondern auch die vom WH W be⸗ treuten dankbaren Volksgenoſſen und ſchließlich das ge⸗ ſamte deutſche Volk, dem das WHW für ſeine notleidenden Volksgenoſſen zu einer ſelöſtverſtändlichen Ehrenpflicht ge⸗ worden fei. 2 Zum Schluß erinnerte Reichsminiſter Dr. Goebbels dar⸗ an, daß der Führer zur Eröffnung dieſes Winterhilfs⸗ werkes davon geſprochen habe, um wie viel läſtiger der Hunger als das Sammel ſei. „Sie können ſtolz ſein, mein Führer, in dem glücklichen Gefühl,“ ſo ſagte Neichsminiſter Dr. Goebbels,„einer der wenigen Staatsmänner zu ſein, die ein Volk regieren, in dem wirklich niemand zu hungern braucht. Der Führer dankt Der Führer dankte in herzlichen Worten den Amtsträ⸗ gern des WHW h für die Arbeit und Mühewaltung des letz⸗ ten Winters. Er erklärte, daß es für allg das ſchönſte Gefühl und der erhebendſte Dank ſei, für ein Volk arbeiten zu dürfen, das einer ſolchen Leiſtung fähig ſei. Nicht nur er ſei der ein⸗ zige Staaksmann, der ein Volk regiere, in dem wirklich nie⸗ mand zu hungern brauche, ſondern das deutſche Volk ſei das einzige Volk, in dem ein ſolches ſoziale Hilfswerk möglich ſei. Das WHW eſei eine einmalige geſchichtliche Leiſtung der ſozialen Arbeit, und die Gaubeauftragten des WoW könnten ſtolz ſein, an bieſem einzigartigen Werk an hervorragender Stelle mitarbeiten zu können. Der Füh⸗ rer dankte insbeſonderes Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels dafür, daß er auch im letzten Winterhilfswerk ſeine Arbeitskraft, ſeine Genialität und ſeine Erfindungsgabe in den Dienſt dieſer großen Aufgabe geſtellt habe. Der Führer lud ſodann die Amtswalter des WHW̃ ein, zum Mittageſſen ſeine Gäſte zu ſein. Deutſch⸗ungariſcher Kulturvertrag Abſchluß der Beſprechungen. Berlin, 28. Mai. Nachdem anläßlich der Anweſenheit des Reichsminiſters Ruſt in Budapeſt im Herbſt 1954 eine kurze, ſchriftlich nie⸗ dergelegte Vereinbarung über die kulturelle und geiſtige Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Ungarn abge⸗ ſchloſſen worden war, werden die nunmehr während des jetzigen ungariſchen Beſuchs in der Reichshauptſtadt zwi⸗ ſchen Reichsminiſter Ruſt und dem Kgl ungariſchen Mi⸗ niſter Homan geführten Verhandlungen zum Abſchluß eines eingehenden und umfaſſenden Kulturabkommens füh⸗ ren. Die Beſprechungen, an denen für die Fragen des Films und Kunſtaustauſches auch der Reichsminiſter Dr Goeb⸗ bels beteiligt wurde, ſind inzwiſchen abgeſchloſſen Das geplante Abkommen ſieht neben der weiteren Pflege und Erhaltung der der Förderung der deutſch⸗unga⸗ riſchen Kulturbeziehungen dienenden kulturellen und wiſ⸗ ſenſchaftlichen Einrichtungen, insbeſondere den Ausbau des Profeſſoren⸗, Studenten⸗, Aſſiſtenten⸗ und Schüleraus⸗ tauſchs vor. Bemerkenswert iſt weiterhin die in dem Ab⸗ kommen durchgeführte gegenſeitige Regelung der Lektoren⸗ frage in Deutſchland und Ungarn. Auch die Frage der ge⸗ genſeitigen Veranſtaltung von Ferienkurſen ſowie die För⸗ derung des Sprachunterrichts an den Univerſitäten und Schulen finden in dem Abkommen Berückſichtigung. Ernſte britiſche Erwägungen Kann das Mittelmeer verteidigt werden? London, 27. Mai. Mehrere Blätter weiſen auf die wachſende Bedeutung hin, die man in London und in den Dominien dem Ausbau der Verteidigung des Brikiſchen Weltreiches beilegt. Dabei läßt man durchblicken, daß dieſe Frage ſeit der Beſetzung Abeſſiniens durch die Italiener beſonders dringlich geworden Der Marinemitarbeiter des„Daily Telegraph“, der die Anſicht britiſcher Militärkreiſe wiedergibt, erklärt, ſobald wie möglich ſolle eine Reichskonferenz zur Erörterung der Verteidigungsfragen einberufen werden. Die Dominien, man zu der Anſicht neige, daß die Stellung der britiſchen men unzulänglich ſeien. Auſtralien ſei beſonders um die zukünftige Sſcherheit des Mittelmeerweges beſorgt. Angeſichls der ſtändigen Vermehrung der europäiſchen Flokten ſei Großbritannien nicht mehr in der Lage, in Europa und im Fernen Oſten zugleich ſtarke Floktenſtreit⸗ kräfte zu unterhalten. Aus dieſem Grunde ſeien Auſtralien und Neu⸗ ſeeland zurzeit mit Vorbereitungen zur beträchtlichen Verſtärkung der eigenen See, und Luftſtreitkräfte beſchäf⸗ tigt. Aehnliche Sorgen habe man in Südafrika, wo hätten eingeſehen, daß ihre Verteidigungsmaßnah⸗ Flotte im Mittelmeer gefährdet ſei und daß die Admirali⸗ tät daher den Seeweg über das Kap entwickeln müſſe. 9 5 dringendſte Problem ſei die Mittelmeerfrage. In der engliſchen Flokte ſelbſt ſeien die Auffaſſungen darüber geteilt. Eine Richtung glaube nicht daran, daß England das Mittelmeer gegen eine erſtklaſſige Mittelmeermacht verkei⸗ digen könne. Daher ſeien Vorbereitungen zu kreffen, um im Notfall den ganzen Verkehr nach Aſien und Auſtralien um das gap zu leiten. Die andere Richtung erkläre, daß das Mittelmeer unter allen Umſtänden gehalten werden müſſe, auch wenn man große Summen für die Moderniſierung der Verteidigungs⸗ anlagen von Malta und für den Ausbau der Stützpunkte im öſtlichen Mittelmeer, wie z. B. in Cypern, ausgeben müſſe. 1 a 4 Nr. 123 Am britiſchen Intereſſengebiet Italieniſche Truppen am Stephani⸗See. Rom, 27. Mai. Bei der Durchführung der planmäßigen Beſetzung Abeſſiniens befindet ſich, wie die neueſten Nachrichten der italieniſchen Preſſe beſagen, eine aus libyſchen und Somali⸗ truppen beſtehende Kolonne auf dem Wege zu dem von der Kenay-Grenze durchſchniktenen Stephani-See. Für die Herſtellung eines modernen Straßen⸗ netzes, für das auch die vorhandenen alten abeſſiniſchen Straßen ausgebaut werden ſollen, werden ſofort 1000 Stra⸗ ßenbautechniker 30 000 italieniſche und 70 000 eingeborene Arbeiter eingeſetzt. Das Straßennetz wird ſo beſchaffen ſein, daß der Verkehr auch während der großen Regenzeit ſichergeſtellt bleibt und damit der Nachſchub und die mili⸗ täriſche Kontrolle der dem Verkehr erſchloſſenen Provinzen dauernd gewährleiftet wird Ein Opfer jüdiſcher Rache. f Wien, 27. Mai: In den letzten Tagen wurde der Oeſter⸗ reicher Karl Breitinger in Paläſtina von Juden ermordet. Ueber den Tod Breitingers berichtet die„Reichspoſt“ aus Jeruſalem, daß ſich dieſer bei der arabiſchen Bevölkerung großer Beliebtheit erfreut hatte. Einige Juden, die für einen Zwiſchenfall Rache nehmen wollken, überfielen Brei⸗ 1 und töteten ihn durch mehrere Piſtolenſchüſſe in den Kopf. Tauſende von Arabern waren bei ſeinem Begräb⸗ nis zugegen, und in Anſprachen, die an ſeinem Grab gehal⸗ ten wurden, kam zum Ausdruck, daß ſie den Toten als Freund betrachteten, der für ſie gefallen ſei. Drei Engländer in Abeſſinien verhaftet. Nach einer Reutermeldung aus Dſchibuti ſind drei Eng⸗ länder von den italieniſchen Behörden in Diredaua aus un⸗ bekannten Gründen verhaftet worden. Es handelt ſich um den Oberſt Llewellyn von der britiſchen Verbandsſtelle ſo⸗ wie um den Major Bentinck und um einen Miſter Jones von der Tierſchutzgeſellſchaft. Ein Bericht des Oberkommiſſars Britiſches Flaggſchiff in Haifa. London, 27. Mai. Das Flaggſchiff des Oberbefehlshabers der britiſchen Mittelmeerflotte,„Barham“, hat am Mittwoch auf der Höhe von Haifa Anker geworfen Großadmiral Sir Dufley Pound hat an Land eine Beſprechung mit dem Oberbürger⸗ meiſter von Haifa gehabt. Die Lage in der Stadt und in der näheren Umgebung wird als ruhig bezeichnet, doch liegen verſchiedene Fälle von Brandſtiftungen an der noch nicht eingeholten Ernte vor. An einzelnen Stellen iſt es auch zu Schießereien gekommen. 5 Das engliſche Kolonialmmiſterium erhielt Mittwoch eine von dem britiſchen Oberkommiſſar für Paläſtina veröffent⸗ lichte amtliche Mitteilung in der es heißt, daß in der Nacht und in den frühen Morgenſtunden in Jaffa eine Reihe von Bomben geworfen worden ſeien Außerdem ſei die Polizei mehrfach beſchoſſen worden ſo daß es ſtellenweiſe zu regel⸗ rechten Feuergefechten gekommen ſei. In einem jüdiſchen Holzlager in Jaffa ſei ein Feuer ausgebrochen. Darüber hinaus würden Fälle von Brandſtiftungen aus einer Reihe kleinerer Ortſchaften in der Umgebung Jaffas gemeldet. In der jüdiſchen Siedlung Beit Vegan ſeien in der Nacht meh⸗ rere Läden in Brand geſetzt worden. Polen und Güdflawien Außzenminiſter Beck in Belgrad.— Paris unzufrieden. Belgrad, 28. Mai. Der polniſche Außenminiſter Beck traf am Mittwoch mit ſeiner Gemahlin in Belgrad ein. Zum Empfang war der jugoſlawiſche Miniſterpräſident und Außenminiſter Stoja⸗ dinowitſch mit ſeiner Gemahlin am Bahnhof erſchienen. Den zahlreichen Preſſevertretern erklärte Außenminiſter Beck, es ſei ihm eine beſondere Freude, daß die geſamte polniſche Preſſe ohne Unterſchied der Partei ſeine Reiſe nach Belgrad begrüßt habe. Er ſei überzeugt, daß eine Begegnung mit Dr. Stojadinowitſch die Freundſchaft zwi⸗ ſchen Polen und Jugoflawien vertiefen werde. f Das„Echo de Paris“ und das„Journal“ ſind mit die⸗ ſem Beſuch nicht zu frieden. Die beiden Blätter weiſen dar⸗ auf hin, daß in erſter Linie die gleiche Einſtellung zur ſow⸗ jekruſſiſchen Gefahr die Annäherung zwiſchen Warſchau und Belgrad bewirkt habe. Nomantiſche Heirat einer Prinzeſſin Athen, 27. Mai. Die 30jährige Prinzeſſin Aſſa, die älte⸗ ſte Tochter des Königs Ghaſi l. vom Irak, hat durch eine romantiſche Heirat die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf ſich gelenkt. Die Prinzeſſin hatte ſich in einen armen Griechen namens Haralambis, der Pförtner in einem Hotel auf der Inſel Rodes war, verliebt. Am Dienstag erſchien ſie mit Haralambis in Athen und verheiratete ſich heimlich mit ihm, nachdem ſie ſich vorher nach ortodoxem Ritus hatte taufen laſſen und den Namen Anaſtaſia angenommen hatte. Die jüngere Schweſter der Prinzeſſin, Radfiha, die ſich eben⸗ falls in Athen aufhält, hat ſich durch Vermittlung der tür⸗ kiſchen Geſandtſchaft an die griechiſchen Sicherheitsbehörden ewandt und die Ungültigkeitserklärung der Ehe verlangt. as jung verheiratete Paar hat Athen mit unbekanntem Ziel verlaſſen. . Kurzmeldungen Slelldichein der Bandergeſellen. Berlin, 27. Mai In dieſem Jahr ſind 2000 deutſche Handwerksgeſellen aus allen Teilen des Reiches auf die Wanderſchaft geſchickt worden. Daß dieſer ausgeſuchte Nach⸗ wuchs des Handwerks auf den großen Veranſtaltungen während des Reichshandwerkstages nicht fehlen darf, iſt ſelbſtverſtändlich. Es wird daher, wie die Deutſche Arbeits⸗ Korreſpondenz mitteilt, eine größere Anzahl von Abordnun⸗ gen der Handwerksgeſellen am Reichshandwerkertag teil⸗ nehmen. Etwa 500 Geſellen, die ſich um dieſe Zeit auf der Wanderſchaft in Heſſen⸗Naſſau bzw. durch das Rheinland befinden, werden während des Reichshandwerkertages in Frankfurt in einem Gemeinſchaftslager zuſammengezo⸗ gen. Sie werden in einer Sonderkundgebung aufmarſchie⸗ ren. Stuttgart. Am Mittwochvormittag wurde der gemein⸗ ſame Kongreß des Internationalen Vereins der Chemiker⸗ Coloriſten und der Internationalen Föderation der Tertil⸗ Chemiker und coloriſtiſcher Vereine feierlich eröffnet. Kraftwagenzuſammenſtoß. i Sadarlautern, 28. Mai. Ein Lieferwagen mit Anhänger, der aus der Richtung Bahnhof Saarlautern kam, fuhr ge⸗ gen einen Perſonenwagen und ſchleuderte ihn über den Bürgerſteig gegen einen Telegraphenmaſt. Der Perſonen⸗ wagen wurde vollkommen zertrümmert, der Fahrer auf der Stelle getötet. Der Lieferwagen erlitt nur anden i geringfügige e a al Bei dem Toten handelt es ſich um den 38 Jahre alten Alfons Gier aus Buß. Die Ausweiſung des„Times“ Vertreters. Wie Lord Cranborne im Unterhaus auf Anfrage mit⸗ teilte, iſt der britiſche Botſchafter in Rom angewieſen wor⸗ den, bei der italieniſchen Regierung anzufragen, weshalb die italieniſchen Militärbehörden den„Times“ Vertreter Steer aus Abeſſinien ausgewieſen haben. Cranborne teilte ferner mit, daß nach einem beim Außenminiſter eingelau⸗ fenen Bericht der vermißte diplomatiſche Poſtbeutel in Dſchibuti eingetroffen ſei. Das endgültige Memeler Wahlergebnis. Nach dem endgültigen Ergebnis der Stadtverordneten⸗ wahl der Stadt Memel verteilen ſich die 40 Sitze wie folgt: Es erhielten die Memelländiſche Gemeinſchaftsliſte 25, die vier litauiſchen Liſten zuſammen 12 und die drei Splitter⸗ liſten 3 Abgeordnete. Der 12. Abgeordnete zugunſten der litauiſchen Liſte ergab ſich aus der Errechnung der Neſtzahlen. Jungfernfahrt der„Queen Mary“ Vertagung des Kampfes um das Blaue Band? London, 28. Mai. In vollem Flaggenſchmuck und unter größter Ankeil⸗ nahme der engliſchen Oeffentlichkeit trat der neue 80 000. Tonnen-Dampfer der Cunard⸗Linie„Queen Mary“ von Southampkon aus ſeine Jungfernfahrt nach Newoyrk an. An Bord befinden ſich rund 1200 Fahrgäſte und eine Be⸗ ſatzung von etwa 1100 Köpfen. Als das Rieſenſchiff langſam die Ausfahrt antrat, brach die gewaltige Zuſchauermenge, die ſich zur Abfahrt eingefunden hatte, unter den Klängen des Liedes„Rule Britannia“ in einen Skurm der Begeiſterung aus. Die Schiffsleitung wird die Entſcheidung darüber, ob es verſucht werden ſoll, bereits auf der erſten Fahrt den Rekord des franzöſiſchen Dampfers„Normandie“ zu bre⸗ chen und damit das Blaue Band für England zurückzu⸗ gewinnen, von den Wetterverhältniſſen abhängig machen. Der Kapitän des Schiffes erklärte vor der Abreiſe, vor einer übermäßigen Anſtrengung der Maſchinen auf der Jung⸗ fernfahrt warnen zu müſſen. Wien. Der Vizekanzler erließ einen Aufruf an alle bis⸗ herigen Wehrformationen zum Eintritt in die Frontmiliz, die eine enge Zuſammenarbeit mit dem Bundesheer plane. — Eine weitere Meldung berichtet über Kundgebungen der Heimwehr gegen die Vaterländiſche Front. Paris. Leon Blum wendet ſich im„Populaire“ gegen die unſinnige Gerüchtemacherei hinſichtlich der vorausſichtlichen Zuſammenſetzung ſeiner Regierung. Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. 25 Tröſtend wollte er wieder den Arm um ſie legen. Aber ſte entwandt ſich ihm. „Laß— jede Berührung iſt mir zuwider. Verzeih— aber— ich muß allein ſein—“ Sie lief aus dem Zimmer. Friedrich Holtorf ſchüttelte mißmutig den Kopf. Er ſtierte vor ſich hin. War natürlich alles Unſinn, was dieſer Kerl geſchwatzt hatte. Glatter Unſinn! Natürlich! Daß er nur einen Augenblick daran zweifeln konnte! i e Holtorf machte eine Grimaſſe des Ekels. ſtig griff er zum Telephon und rief beim Inſpektor an, der die Perſonalangelegenheiten zu bewachen hatte. Informierte ihn darüber, daß dem Großknecht Jörg Kun⸗ kel ſofort Lohn und Papiere auszuhändigen ſeien. 7 Mann darf morgen nicht mehr auf dem Hof ein!“ „Jawohl, Herr Holtorf.“ „Ich mache Sie beſonders dafür verantwortlich— hö⸗ ren Sie?“ „Keine Sorge. Der Mann war ſowieſo fällig; der Mann iſt morgen vom Hof.“ „Schön. Schluß.“ Friedrich Holtorf legte den Hörer in die Gabel zu⸗ rück. Was er da gehört hatte, beruhigte ihn und beun⸗ ruhigte ihn auch zugleich wieder. Jörg Kunkel ſollte einen Hund— vergiftet haben? Je⸗ denfalls hatte man es ihm nicht nachweiſen können. Aber das Wort„Gift“ blieb in ihm haften. Hatte der Burſche nicht vorhin ſelber— von Gift geſprochen? Irgendeine dunkle Andeutung— ſo hatte ſich das angehört. Friedrich ſprang vom Stuhl auf. 8 „Ich bin verrückt! Dieſe Geſchichte hat mich nervös gemacht. Der Menſch war offenbar ein gefährlicher Burſche. Schluß.“ Er begab ſich ins Freie. Setzte ſich auf die Veranda und ließ ſich dort das Abendeſſen ſervieren. Er dachte an Dagmar, die ihn allein ließ. Zum erſten⸗ Das Fährunglück auf der Thaya Der Jährmann verhaftet.— Das Boot war verfault. Prag, 27. Mai. Wie die Blätter zu dem Fährunglück auf der Thaya melden, iſt der Fährmann Leopold Schuſter verhaftet worden. Beim Ueberſetzen der Kinder ſoll alle Vorſicht außer Acht gelaſſen worden ſein. Betriebsvorſchrif⸗ ten gebe es nicht und noch weniger eine Betriebskontrolle. Die vorläufige UAnterſuchung der aufgefiſchten Planken des Fährkahns ergab, daß das Boot alt und angefault war. Es iſt in der Mitte auseinandergeriſſen. Wahrſcheinlich war es überlaſtet, da außer den Kindern auch noch das Juhrwerk aufgenommen worden war. Kaum war das Fährboot vom Ufer abgeſtoßen, begann es zu ſinken. Inmitten des Fluſſes, der infolge des hohen Waſſerſtandes an dieſer Stelle etwa acht Meter tief iſt, ging das Boot unter. Es entſtand eine unbeſchreib⸗ liche Verwirrung. Die reißende Strömung riß alle Kinder, Pferde und Wagen ins Waſſer. Einige Kinder vermochten ſich an dem Leitſeil feſtzuhalten und ſich ſo zu retten. Die Mehrzahl der Kinder wurde jedoch von der rei⸗ ßenden Strömung erfaßt. 31 Kinder, und zwar 22 Mädchen und neun Knaben, ſind nicht mehr zurückgekehrt. Sturmkataſtrophe in Böhmen Ein über Neu⸗Paka(Böhmen) niedergegangener hefti⸗ ger Wolkenbruch, der von einem ſtarken Gewitter mit Ha⸗ gelſchlag begleitet war, verwandelte die Bäche der Gegend in reißende Ströme. Ungeheurer Schaden wurde angerich⸗ tet, der in die Millionen gehen dürfte. Bei der Kataſtrophe ſind eine 70jährige Frau, zwei achtjährige Mädchen und ein Knabe ums Leben gekommen. Auch in dem Bezirk von Puchot an der Waag(Slowakei) herrſchte ein ſchwerer Sturm mit Wolkenbruch und Hagelſchlag. Ein Bauer, der mit ſeiner 11jährigen Enkelin ſich auf dem Felde befand, wurde beim Ueberſchreiten des angeſchwollenen Fluſſes vom Sturm in das Waſſer geſchleudert. Das Mädchen ret⸗ tete ſich, der Bauer ertrank. Das Unwetter hat auch hier rieſigen Schaden angerichtet. Weltbild(M). Für die Olympiſchen Sieger. Die Olympia⸗Medaille, deren Entwurf von dem Florentiner Caſſiolo ſtammt. Die Vorderſeite ſtellt die Siegesgöttin dar, die Rückſeite zeigt den Triumpheug eines Marathonſiegers. Die Medaille, die in Gold Silber und Bronze verliehen wird, trägt diesmal die Inſchrift: XI. Olympiade Berlin 1936. mal kam ihm der Gedanke, daß es lange her war, daß ſie ihn mit Zärtlichkeiten überſchüttete. Sie war anders ge⸗ worden. Gelaſſen goß er den Wein in das Glas. Trank ein Glas nach dem andern.— Dagmar lag in ihrem Zimmer auf dem Ruhebett. Was ſie längſt vergeſſen geglaubt, war wieder aufgebrochen. Er⸗ innerung war wach geworden, von einem Wort geweckt. Was— was hatte dieſer Knecht andeuten wollen, als er— von Gift ſprach? Ah— das Fläſchchen— damals! Es mußte aus der Taſche gefallen ſein. Wer konnte wiſſen, auf welche Weiſe Karl Holtorf damals die Herr⸗ ſchaft über ſich ſelbſt verlor? Wer konnte wiſſen, daß er künſtlich eingeſchläfert worden war? ö „Niemand!“ ſagte ſie laut vor ſich hin. Karl Holtorf lag unter der Erde! And dennoch— was wußte jener Knecht? Dagmar ſann und grübelte. Nichts konnte er wiſſen! Kein Menſch wußte etwas! And dennoch war plötzlich eine heimliche Furcht in ihrer Seele. Geheimnisvoll, bedrückend, nervenquälend. Mit Gewalt zwang ſie ihre Gedanken in eine andere Rich⸗ 19 5 Dachte an das Erlebnis im Wald— mit Bolken⸗ gen. Aber vorſichtig, vorſichtig mußte man ſein. Das Bruch hatte hundert, hatte tauſend Augen. Dagmar erhob ſich nach einer Weile. Schritt vor den Spiegel und ſah hinein. Ihr Geßſcht war noch immer blaß. Wich entſetzt zurück. Im Spiegel ſah ſie plötzlich ein anderes Geſicht. Ein altes, von Furchen zerfaltetes Ge⸗ ſicht, ron weißem Bart umrahmt. Fremd, tot ſtarrten die Augen heraus. Karl Holtorf! Sie ſchrie leiſe auf. Ein Spuk! Ein Wahngebilde. „Weg! Hinweg! Du— lebſt nicht mehr!“ Sie ſtreckte die Hände abwehrend nach dem Geſicht im Spiegel aus Da verſchwand es. Verlöſchte wie eine Wolke, die der Wind verweht. Dagmar taumelte durch das Zimmer. Was— war das — geweſen. ö Sie lachte hilflos auf. Abgebrochen. Sah ſich im Zim⸗ mer um— ein Flackern in den Augen. Wie irr. Und trank. Erdbebenſtation Apſala regiſtrierte ſtarkes Erdbeben. Stockholm, 28. Mai. Von der Erdbebenſtation der Uni⸗ verſität Upſala wurde am Mittwoch um 7.28 Uhr morgens ein ſtarkes Erdbeben regiſtriert, deſſen Herd etwa 5806 Kilometer entfernt ſein muß. Ein Mitſchuldiger der Marſeiller Mörder? Wien, 28. Mai. In Schladming in Steiermark wurde auf Grund einer Anzeige aus jugoflawiſchen Kreiſen der landwirtſchaftliche Arbeiter Anton Pawelitz verhaftet und ins Kreisgericht Leoben eingeliefert. Die Anzeige behaup⸗ tet, daß Pawelitz in Verbindung mit dem Mord an König Alexander geſtanden habe. Gewiſſe Verdachtsmomente in dieſer Richtung haben die Behörden bereits feſtſtellen kön⸗ nen. AN Warſchau. Aus Frankreich ſind, wie die polniſche Preſſe meldet, wiederum 400 polniſche Bergarbeiter mit ihren Fa⸗ milien ausgewieſen worden. Kopenhagen. Der frühere däniſche Miniſter H. P. Hanſſen iſt geſtorben. Von 1906 bis zum Herbſt 1918 ge⸗ hörte er dem Deutſchen Reichstag an. Streik bei Grammophonmuſik Paris, 27. Mai. In mehreren Pariſer Vorſtadtwerken iſt ein Streik ausgebrochen. Wie verlautet, handelt es ſich in erſter Linie um die Flugzeug⸗ und Automobilwerke Lapalette, Newport u. Hotchkiß. Die Arbeiter der Werke waren am Morgen wie gewöhnlich an ihren Arbeitsplätzen erſchienen, und nichts hatte auf einen Streik ſchließen laſſen. Um 9 Uhr ſtellten jedoch ſämtliche Werksangehörige ihre Arbeit ein und blieben bei den Maſchinen. Die Eingänge wurden mit Poſten beſetzt und kommuniſtiſche Vertrauens⸗ leute wurden beſtimmt, die mit den Direktionen verhandeln ſollten. Am ſich die Zeit zu vertreiben, hatten vorſorgliche Genoſſen Grammophone, Radioapparate und Spielkarten mit⸗ gebracht. Selbſt Saxophone und Ziehharmonikas waren vorhanden. Anter Tanz und unaufhörlichem Abſingen der Internationale verbrachten die Belegſchaften in feſtlicher Stimmung den Streiktag. Bluttat megikaniſcher Bauditen Mexiko, 28. Mai Der Gemeindevorſteher von Tonila im Staat Jalisco wurde von einer Rebellenbande überfallen, wobei er und ſeine Begleiter ermordet wurden. Das Blatt zExcelſior“, das ſich mit dem Fall beſchäftigt, ſpricht von 13 Todesopfern, unter denen ſich vier Gemeindebeamte befin⸗ den ſollen Außerdem ſeien ſieben Perſonen verwundet wor⸗ den. Zur Verfolgung der Banditen ſind Truppen eingeſetzt worden.— Aus Guanajuato wird gemeldet, daß mexika⸗ ſchen Bundestruppen eine 40 Mann ſtarke Rebellenbande in der Nähe der Gemeinde Alvaro Obregon im Staat Gua⸗ najuato in die Flucht geſchlagen haben. Kieſenbrand im Hafen von San Franzisko. San Franzisko, 27. Mai. Im Hafengebiet von San Franzisko fing die ölige Oberfläche eines Verbindungska⸗ nals Feuer. In wenigen Augenblicken glich der Waſſerarm einem Flammenſtrom. Das Feuer, das an den mit Kreoſot getränkten Balken der Bollwerke reiche Nahrung fand, zerſtörte drei Pieranlagen drei Sägewerke und 50 000 Feſt⸗ meter Holz. Vier Stunden lang bekämpften 50 Feuerlöſch⸗ züge und zwei Löſchboote den Brand. Bei den Löſcharbeiten wurden acht Feuerwehrleute verletzt. Der Schaden wird auf 300 000 Dollar geſchätzt. Banditenüberfälle in der Mandſchurei Tokio, 28. Mai. Bei Santacho an der Nordmandſchu⸗ riſchen Bahn zerſtörten Banditen die Geleiſe und beſchoſſen dann einen entgleiſten Jug. Dabei wurden zehn Paſſagiere getölet und elf verwundek. Bei einem Gegenangriff fielen zwei japaniſche Haupkleute und ein Soldat. Nach Einſatz japaniſcher Hilfskruppen wurden den Banditen ſchwere Berluſte beigebracht. Kurze Zeit ſpäter griffen die Banditen den Bahnhof Laoſungling öſtlich Kirin an und zerſtörten die Station. Ein dritter Angriff erfolgte bei Mulan auf ein mit 15 Beamken, darunker vier japaniſchen Ofizieren, beſetzles Polizeiauto. Der Kraftwagen wird ſamt ſeinen Inſaſſen ver⸗ mißl. Von Hſinking aus iſt eine Strafexpedition ausgeſandt worden. Ein Spurt! 5 8 Ah— hier im Bruch war der Spuk zu Hauſe. Die Leute fabelten davon. Dumme, närriſche Geſchichten! Kälte kroch ſie an. Mit einemmal war ihr das Zim⸗ 1 unheimlich, unheimlich das Alleinſein. Sie ſchüttelte ſich. Hinunter! Sie eilte die Treppe nach unten. Wo war Friedrich? Auf der Veranda ſaß er noch. Allein. Zwei geleerte Wein⸗ laſchen vor ſich. Die dritte entkorkte er gerade. Dagmar ſtand plötzlich neben ihm. Lachte klingend. „Friedrich!“ g Er ſtarrte ſie an. Ueberraſcht. Flimmern im Blick. „Du— kommſt?“ 8 „Es war mir zu einſam oben. Mir iſt beſſer jetzt! Schenke ein, Friedrich— ich habe Durſt, ah— was habe ich für Durſt!“ Da riß er ſie wild an ſich.— Dreiundzwanzigſtes Kapitel. Dagmar und Herr von Bolkenhagen waren vorſichtiger eworden. Der Aſſeſſor erſchien nicht mehr ſo häufig im ruchhof, und wenn er kam, ſo doch nur zu einer Stunde, zu der er auch Friedrich Holtorf zu Hauſe wußte. Das konnte auf keinen Fall Verdacht erregen.. Aber es gab ſchon Mittel und Wege genug für Dag⸗ mar, um ihren heimlichen Trieben zu folgen. 5 In Berlin war es auch, wo ſie unerwartet Detlev be⸗ gegnete, der ſich ſeit der Hochzeit ſeines Bruders nicht mehr im Bruch hatte ſehen laſſen. Ihn trieb die dunkle Unruhe um Hannis Schickſal ſeit dem Winter unſtet umher. Die Redaktionstätigkeit in München hatte er aufgegeben. So tauchte er bald hier, bald dort auf, immer und überall die Augen offen haltend, ob er nicht eine Spur von Hanni fände. Und immer umſonſt hoffend. Nun war er nach Berlin gekommen. Er war die Leipziger Straße entlang geſchlendert 5 es war gegen Abend— und er trat ſchließlich in eines der vornehmen Wein⸗ und Speiſelokale, um dort zu Aber zu eſſen. And als er langſam den läuferbelegten Gang da⸗ hinſchritt nach einem guten Platz ſich umſehend, ſah er Dagmar an einem der Tiſche ſitzen— in Geſellſchaft eines eleganten Herrn. us dem badischen Canud Weinheim.(Jugendlicher Ausreißer.) Hier nurde ein 12 jähriger Schüler aus Nieder⸗Flörsheim bei Pfed⸗ dersheim aufgegriffen. Der Junge hatte ſich am letzten Frei⸗ ung unerlaubt von zu Hauſe entfernt und ſich in der Pfalz und in Baden herumgetrieben. Er wurde ſeinen Eltern wie⸗ der zugeführt. Eberbach.(Das neue Strandbad.) Durch die Witterung des Winters und Frühjahrs iſt der Bau der groß⸗ zügigen Schwimmbadanlage der Stadt Eberbach außeror⸗ dentlich begünſtigt worden, ſo daß die ganzen Anlagen bis auf den letzten Schliff, den das Bad noch in dieſen Tagen erhält, fertiggeſtellt ſind und noch vor Beginn der Haupt⸗ badezeit eröffnet werden können. In reizvoller Lage am Ufer des Neckars mit einem herrlichen Blick auf die gegen⸗ überliegende Stadt mit der erweiterten Schlageteranlage und die Odenwaldberge bietet die Anlage gleiche Vorzüge als Schwimm⸗ wie als Sonnenbad. Die Schwimm⸗ und Planſch⸗ becken werden aus friſcher Quelle geſpeiſt und durch eine erprobte Kläranlage nach dem Petunia⸗Verfahren wird das Waſſer peinlichſt rein erhalten. Weite Liegewieſen und Ge⸗ legenheit zu Spiel und Sport geben die Möglichkeit zu Er⸗ holung und Entſpannung. ( Raſtatt.(Durch die geſchloſſene Bahn⸗ ſchranke gefahren.) In der Nacht fuhr ein Kraft⸗ wagen beim Bahnübergang Niederbühl durch die geſchloſſene Bahnſchranke, nachdem er vorher einen Radfahrer angefahren hatte. Der Kraftwagen wurde von einem Eilzug erfaßt, 250 Meter weit geſchleift und vollſtändig zertrümmert. Der Krafk⸗ fahrer und eine Frau konnten noch rechtzeitig den Wagen verlaſſen. Die Frau erlitt lediglich durch Glasſplitter einige Schnittwunden im Geſicht. Der Fahrer wurde wegen Ge⸗ fährdung des Eiſenbahnverkehrs und Körperverletzung ange⸗ zeigt. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen. a ) Ettlingen.(Verleger Barth) Buchdruckerei⸗ beſitzer und Zeitungsverleger Richard Barth iſt während des Frühgottesdienſtes in der Martinskirche von einer Herz⸗ schwäche befallen worden, der er bald darauf erlag. Er wurde 61 Jahre alt. Müllheim.(Zwei Müllheimer Sch ützen in der Olympiamannſchaft.) Bei dem in Berlin ſtatt⸗ gefundenen Prüfungsſchießen zur Ermittlung der Olympia⸗ kernmannſchaft der Schützen könnten ſich die Brüder Walter und Ralf Gehmann aus Müllheim erfolgreich durchſetzen. Unter den 21 beſten Schützen Deutſchlands belegte Walter Gehmann den erſten und Ralf Gehmann den fünften Platz. Da die erſten ſechs dieſes Prüfungsſchießens in die Olympia⸗ kernmannſchaft eingereiht werden, bedeutet dies für die zwei Oberbadener einen großen Erfolg. Die Gebrüder Gehmann waren die füngſten Teilnehmer des Prüfungsſchießens. Ralf Gehmann iſt erſt 20 Jahre alt. (—) Villingen.(Unvorſichtigkeit koſtete das Leben.) Ein tödlicher Anfall ereignete ſich in der Rott⸗ weilerſtraße. Dort ſchaute die hier wohnhafte 61 Jahre alte Witwe Suſanne Hermann, mitten auf der Fahrbahn ſtehend, den Arbeiten an einem Neubau zu, als ein Motorrad von Weilersbach daherkam. Da die Frau die Signale anſchei⸗ nend nicht hörte, verſuchte der Motorradfahrer an ihr vor⸗ beizukommen. Plötzlich ſprang die Frau zur Seite und direkt auf das Kraftrad, das ſie zurückwarf, ſo daß ſie auf den Hinterkopf ſtürzte. Bewußtlos in das Krankenhaus gebracht, derſchied ſie nach einer halben Stunde an einem ſchweren Schädelbruch. Außerdem hatte ſie mehrere Rippen gebrochen. Der Motorradfahrer kam unverletzt davon; das Rad wurde leicht beſchädigt. (—) Stocdach.(Tödlicher Verkehrsunfall.) In der benachbarten Gemeinde Zizenhauſen wurde der 83⸗ jährige Privatier Johann Möll auf der Hauptſtraße von dem Motorradfahrer Wilh. Sauter aus Mühlingen geſtreift. Dabei kam der Motorradfahrer ins Schleudern und ſtürzte do unglücklich, daß er einen ſchweren Schädelbruch und ſon⸗ ſtige Kopf⸗ und Geſichtsverletzungen davontrug. Er wurde mit dem Sanitätsauto in das Stockacher Krankenhaus über⸗ geführt, wo er ſeinen ſchweren Verletzungen erlag. Privatier Möll hatte bei dem Unfall nur geringfügige Verletzungen erlitten und ſich noch ſelbſt des ſchwerverletzten Motorrad⸗ fahrers angenommen. 5 (=) Gutmadingen(Bez. Villingen).(Tödlicher An⸗ fall im Bergwerk.) Im Karl⸗Egon⸗Bergwerk ereignete ich ein ſchwerer Unfall. Als der von Neudingen ſtammende Bergmann Ernſt Schaller an einer Stelle im Bergwerk allein arheitete, löſte ſich plötzlich ein ſchwerer Block und verſchüt⸗ tete Schaller. Trotz des ſofortigen Eingreifens ſeiner Kame⸗ raden konnte Schaller nicht mehr lebend geborgen werden. r l Er ſtutzte. 5 f War Friedrich etwa in Berlin? Aber der Tiſch zeigte 15 zwei Gedecke. Da traf ihn auch der Blick Dagmars. Flüchtige Röte überzog ihre Wangen. un gab es kein Ausweichen mehr 5 Detlev grüßte— näherte ſich dem Tiſch. 5 Ah— was für ein Zufall. Dagmar! Du hier?“ Sie hatte ſich wieder gefaßt. Lächelnd reichte ſie ihm die Hand. „Wie du ſiehſt. Darf ich vorſtellen? Herr von Bolken⸗ gen— ein lieber Freund Friedrichs— mein Schwager Detlev Holtorf— Sie kennen ſich wohl—“. „Ich hatte noch nicht das Vergnügen—, ſagte Detler liebenswürdig. 8 5 Aber wie kommſt du hierher, Detlev? Bitte, nimm doch Platz— 0 5 5 „Gott— man vagavunsiert ſo herum. Ich hatte hier Konferenzen mit meinem Verleger— wegen der letzten Bücher Und du? Mir haben uns lanae nicht geſehen— Idch bin ſeit geſtern hier Beſorgungen zu erledigen. Und da— traf ich Herrn von Bolkenhagen, der gerade 1 mal einen Abſtecher gemacht hat. Die Welt if 8 ein 8 „Und Friedrich?“ 5 f l Hat 1 1 und wird ſehnlichſt den morgigen Tag erwarten, an dem ich wieder zurückfahre— ja 5 Sie plauderte etwas übereifrig. Detlev merkte es wohl. 1 dieſer Herr von Bolkenhagen war ziemlich ſchweig⸗ gam „Weißt du, Dagmar, ich hätte nicht übel Luſt, morgen mitzufahren—“ as hatte ſie nun nicht erwartet. 5. 11 0 5 ſo auf 1 Zeit. Mein Zimmer im alten Gutshaus ſteht ja immer bereit für mich. And meine 5 ſchäfte hier ſind zu Ende. Es doch noch Platz im Wagen „Aber ja— natürlich— ch muß ja jetzt wundervoll ausſehen. Hier in der Stadt aunßſt der Asphalt. Alſo— du haſt nichts dagegen, Dag⸗ mar 9 5 i e Vortrefflich. So ein Zufall will ausgenutzt ſein. Das Aus den Nachbarländern Wegen Kanzel mißbrauchs verurteilt. Offenbach, 27. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle Darmſtadt teilt mit: Vor dem Sondergericht hatte ſich der Kaplan Albert Münch aus Offenbach wegen eines Vergehens gegen den Kanzelparagraph und das Heimtückengeſetz vom 20. Dezember 1934 zu verantworten. Auf Grund der verhand⸗ lungsergebniſſe begründete der Staatsanwalt den Antrag, Münch wegen fortgeſetzter Verletzung dieſer Strafbeſtimmun⸗ gen zu neun Monaten Gefängnis zu verurteilen. Das Gericht ſah die Schutzbehauptung des Angeklagten, er habe als Geiſtlicher und Führer einer katholiſchen Jugend⸗ gruppe lediglich die geſetzlichen Rechte und Befugniſſe ſeines Standes und ſeiner Organiſation auf konfeſſionellem Gebiet ausgeübt und verteidigt, als widerlegt an und verurteilte Münch, nachdem die Vorgänge im Juni 1935 bei einer Sonntagspredigt in der Offenbacher Paulskirche und im Juli 1935 bei einer katholiſchen Totengedenkfeier in Oberwöll⸗ ſtadt mangels ausreichender Aufklärung und infolge der Zweifelhaftigkeit des ſtrafrechtlichen Tatwilllens in dieſen beiden Fällen für die Beſtrafung ausgeſchieden waren, wegen eines tateinheitlichen Vergehens gegen den Kanzelparagraph (Paragraph 130 a Str) und Paragraph 2 des Heim⸗ kückengeſetzes zu einer Gefängnisſtrafe von vier Monaten. Auf Grund eigener Zugabe des Angeklagten in Verbin⸗ dung mit dem Beweisaufnahmeergebmis wurde ermittelt, daß Münch in einer Predigt in Offenbach im September 1938, ausgehend von der Erwähnung kommuniſtiſcher Kirchenver⸗ folgungen in ausländiſchen Staaten, die verſteckte und un⸗ wahre Behauptung einer gewaltſamen Kirchenunterdrückung im Inland aufſtellte, bas ſtaalliche Verbot des Tragens beſtimmter Organiſationsabzeichen mit der mehr oder weniger offenen Aufforderung des Widerſtandes gegen die damit er⸗ ſtrebten ſtaatspolitiſchen Ziele verband und durch unange⸗ brachte Verallgemeinerungen hetzeriſche Aeußerungen gegen Einrichtungen Angelegenheiten des Staates vortrug. der Straf rde erſchwerend berückſichtigt, daß ö 1 Verſetzungen zum r Offenbacher Tätig⸗ f ii früheren dien: Warnungen in ſein 7 keit mißachtet hatte. Den Beſtimmungen des Straffreiheits⸗ geſetzes vom 23. April 1936 entſprechend wurde die Strafe mit dreijähriger Bewährungsfriſt bedingt erlaſſen. 8 —. Geislingen.(Vom fallenden Stein getötet) Bei den Arbeiten am Reichsautobahnaufſtieg bei Drackenſtein hat ſich ein bedauerlicher Unfall ereignet, der ein Menſchen leben forderte. Der Autobahnarbeiter Kunz von Mannheim wurde von einem fallenden Stein direkt auf den Kopf ge⸗ troffen; da ihm die Schädeldecke zertrümmert wurde, trat der Tod ſofort ein. Tödlicher Verkehrsu — Reutling. luf der Tübingerſtraße erfolgte ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einer Radfahrerin. Die Beifahrerin, Schweſter des Führers vom Kraftrad, wurde dabei ſchwer verletzt und verſtarb kurz nach ihrer Einlieferung ins Kreiskrankenhaus. Der Füh⸗ rer des Kraftrades und die Radfahrerin erlitten leichtere Verletzungen. „Tag der Handharmonika“ in Würzburg. Würzburg, 27. Mai. Der„Tag der Handharmonika“, der zu Pfingſten in Würzburg ſtattfindet, dürfte ſich zu einem volksmuſikaliſchen Ereignis beſonderer Art geſtalten. Nach den bis 801 vorliegenden Anmeldungen werden im Wertungsſpiel 80 Orcheſter mit weit über 1000 Spielern ihre Kräfte meſſen. Weiter haben Hunderte von Einzelſpie⸗ lern und ſonſtige Freunde der Volksmuſik aus allen Teilen Deutſchlands ihr Erſcheinen zugeſagt. * Neunkirchen(Saar).(Lom Auto getötet.) Der 12 Jahre alte Sohn des Bergmannes Spaaten aus Spieſen wurde vom Auto eines dortigen Kaufmannes überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er ins Neunkirchener Kranken⸗ haus gebracht werden mußte, wo er bald darauf ſtarb. * Ottweiler(Saar).(Eine Wildererbande ausgehoben.) Hier wurde eine Bande von Wilderern feſtgenommen, die mit Dum⸗Dum⸗Geſchoſſen, die ſie ſich ſelbſt hergerichtet hatten, und mit Militärkarabinern, die ſie noch aus dem Krieg beſaßen, wilderten. Mainz.(Der„Autounfall“ eines Betrü⸗ gers.) In der Umgegend von Mainz und wahrſcheinlich auch in anderen Städten kreibt ſich ein Betrüger umher, der Geldbeträge unter einem neuartigen Schwindlertrick heraus⸗ lockt. Er gibt an, einen Autounfall gehabt zu haben und telefonieren zu wollen, leider befinde ſich aber ſeine Brief⸗ taſche oder die Lederjacke gerade nicht in ſeinen Händen. Bisher trat der Mann unter dem Namen Fritz Reidenbach aus Meddersheim auf. Gießen.(Von einem wütenden Eber angefal⸗ len.) Auf dem benachbarten Hofgut Heibertshauſen wurde der Gutsverwalter Rudolf Bauer von einem plötzlich wütend gewordenen Eber angefallen und durch Biſſe in den rechten Oberſchenkel erheblich verletzt. Der Verunglückte mußte weger⸗ der Schwere feiner Wunden nach Gießen in die Klinik ge⸗ bracht werden. Gießen.(An Blutvergiftung geſtorben.) Das Opfer eines tragiſchen Anglücksfalles wurde ein Landwirt aus dem Kreisork Langgöns, der vor etwa 14 Tagen beim Streuen von künſtlichen Dünger mit der Hand, an der er eine kleine Wunde hatte und die er unbeachtet ließ, eine Blut⸗ vergiftung davontrug, die trotz aller ärztlichen Bemühungen in der Klinik zu Gießen den Tod des Mannes zur Folge hatte. Der tragiſche Vorfall ſei allen Bauern und Landwirten eine ernſte Warnung. Im Bett geraucht und verbrannt Gießen, 27. Mai. Im Laufe der letzten Nacht ver⸗ unglückte der 73 Jahre alke ehemalige Schauſpieler Hermann Stichel, der in Gießen im Ruheſtand lebte, dadurch tödlich, daß er in ſeinem Bette liegend rauchte, dabei einſchlief und dann unbemerkt das Bett zu brennen anfing, wobei der Mann offenbar durch die Rauchentwicklung auch betäubt wurde. Er erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er in der Chirurgiſchen Kinik verſtarb. Großfeuer in den Balakum⸗Werken. Neuß, 27. Mai. In den Balatum⸗Werken Neuß explo⸗ dierte ein Oelbehälter. In kurzer Zeit ſtand das Fabrikge⸗ bäude in vollen Flammen. die Lackfabrik, in der ſich die Exploſion des Oeltanks ereignete, iſt dem Brande vollſtän⸗ dig zum Opfer gefallen ebenſo das in den overen Stockwer⸗ ken befindliche Lager mit rieſigen Vorräten an Alt⸗Bala⸗ tum Das Feuer griff dann weiter auf den. Papierſaal über, und auch der größte Teil der Papierfabrik wurde den Flammen ausgeliefert. 5 e „Nationalſozialismus und Volkstum“ Pg. Frauenfeld in Mannheim. Mannheim, 27. Mai. Im Nibelungenſaal ſprach der frühere Gauleiter von Wien und heutige Geſchäftsführer der Reichstheaterkammer, Pg. Frauenfeld⸗Berlin, über das Thema„Nationalſozialis⸗ mus und Volkstum“. Der Kampf von einſtmals iſt auch nach der Machtergreifung geblieben, denn nur ein Tor kann glauben, daß damit dieſer Kampf beendet ſein könnte, der — zu höchſten Höhen hinaufgetragen— alle Nationalſozia⸗ liſten immer wieder zu höchſten Leiſtungen anſpornte. Das Deutſche Reich iſt nicht identiſch mit dem deut⸗ ſchen Staat; eine Grenze läßt ſich in keiner Landkarte ein⸗ zeichnen. Das Reich iſt vielmehr überall dort, wo es Men⸗ ſchen gibt, die deutſchen Blutes ſind und ſich zu deutſchem Volkstum bekennen. Das Bekenntnis, welches der National⸗ ſozialismus des Dritten Reiches lehrt, iſt dasjenige der Volksgemeinſchaft. Aus dieſer Erkenntnis wird die Reichs⸗ idee zum Inhalt eines Nationalſozialismus, den wir nicht mehr als politiſche Partei, ſondern als große weltanſchauliche Glaubensbewegung erleben. Sie iſt alſo nicht eine Frage des Gehirns, ſondern des Bekenntniſſes, das wir mit jeder Faſer unſeres Seins erlebt haben und noch erleben. Nicht aus vermeintlicher Objektivität heraus kommt das Große einer Kultur, das unbedingte Bekenntnis zum Vaterland iſt es, welches Völker groß macht. Der Weg, den wir als Volk zu gehen haben, iſt uns vom Schickſal vorgezeichnet. Entſcheidend iſt, ob wir ihn bergauf oder bergab gehen, fröhlich lachend und ſingend, oder müde und beladen! Große weltanſchauliche Bewegungen werden nicht nach den einzelnen Vertretern beurteilt. Es zeigt ſich, daß dort der Nationalſozialismus am meiſten geläutert wurde, wo für ihn die größten Opfer gebracht worden ſind. Die Opfer des Blutes ſind uns Gewähr dafür, daß die Worte Adolf Hitlers noch in Jahrhunderten ſo ausgelegt werden wie heute. Darum dürfen uns die kleinen Dinge des Alltags nicht unterkriegen. Nur, wer poſitive Leiſtungen zu ſetzen ver⸗ mochte, hat das Recht einer Kritik erworben, nicht der, wel⸗ cher aus dem Mangel an poſitiver Leiſtung ſich auf die Kritik geſtürzt hat. Die Jahrhunderte dauernde Spaltung unſeres Volkes in zwei Deutſchland, aus der nur unſere Widerſacher Vor⸗ teil zogen, muß uns die Erkenntnis bringen, daß der Natio⸗ nalſozialismus die Volksgemeinſchaft lebendig machen muß und daß das deutſche Volk nicht einen Menſchen mehr preis⸗ geben darf. Gebiets⸗ und Rohſtoffverluſte können von hoch⸗ entwickelten Völkern immer wettgemacht werden; vorbei iſt es aber, wenn ein Volk ſich nicht mehr aus eigener Kraft aufraffen kann. Wir ſtehen mitten im Kampf. Wenn wir manches nicht ausſprechen können, ſo iſt es nicht etwa nicht vorhan⸗ den, ſondern umſo lebendiger in uns. Wir müſſen immer daran denken, je weniger wir davon reden können. i Wohlfahrtspfleger⸗Jubiläum. In dieſen Tagen konnte Frau Anna Bantz Witwe, K 3, 24, auf eine 25jährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wohlfahrtspflegerin zurückblicken. Dieſes Jubiläum bildete den Anlaß zu einer beſonderen Ehrung der Jubilarin in der letzten Bezirksſitzung. Der Vor⸗ ſtand des Städtiſchen Fürſorgeamts, Direkkor Schumacher, überbrachte im Auftrage des Oberbürgermeiſters die Glück⸗ wünſche der Stadt. Außerdem überreichte er ihr eine Ehren⸗ urkunde ſowie ein Blumengebinde. Die Glückwünſche des Be⸗ zirks ſprach der Vorſteher, Herr Malermeiſter Raudenbuſch, aus. Durch Ueberſendung eines Geſchenks gaben auch die Bezirksmitglieder der Wertſchätzung, der die Jubilarin ſich allgemein erfreut, äußeren Ausdruck. Wer kann Angaben machen? Vermißt wird ſeit 25. 5. 1936 der Volksſchüler Manfred Walter, geb. 14. 5. 1922 zu Mannheim, zuletzt in Mannheim wohnhaft. Be⸗ ſchreibung: 130 em groß, ſchlank, ſchwarze Haare, braune Augen, kleine gradlinige Naſe, vorn oben lückenhafte Zähne, ſpitzes Kinn, lange eingefallene Geſichtsbildung, Muttermal rechts am Rücken, am linken Rückenteil eine kleinere Ver⸗ krümmung. Kleidung: Blaukariertes Hemd, blaue kurze Hoſe, mit ſchmalen, ſchwarzen Streifen(Mancheſterhoſe), grauweiße Strümpfe, graue Turnſchuhe, graues wollenes Jäckchen und helle Windjacke. Etwaige Anhaltspunkte über den Verbleib des Vermißten wollen der Polizei oder Gendarmerie mit⸗ geteilt werden. — Leiſtungsſteigerung durch Elektrizität. Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks führt in den nächſten Monaten ge⸗ meinſam mit der Arbeitsgemeinſchaft zur Förderung der Elektrowirtſchaft eine planmäßige Aufklärung über die Ver⸗ wendung der Elektrizität im Handwerk durch. Durch beſſere Beleuchtung, Nutzung der Elektrizität als Antriebskraft uſw. wird der Handwerksmeiſter in die Lage verſetzt, die Qua⸗ lität ſeiner Erzeugniſſe und Leiſtungen zu ſteigern. In den Monaten Mai, Juni und Juli wird im Zuſammenhang mit der vom Reichsnährſtand durchgeführten Aktion„Kampf dem Verderb“ die elektriſche Kühlung ine Vordergrund ſtehen, im Herbſt die richtige Beleuchtung in Zuſammenhang mit der zweiten Aktion„Gutes Licht— gule Arbeit“. — Innungen düefen weder Preiſe feſtſezen noch emp⸗ fehlen. Ein Einzelf oll ha“ dem Reichs- und preußiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſter Veranlaſſung gegeben,' einem Erlaß an ſämtliche Handwerkskanimern nachdrück c darauf hinzuwei⸗ ſen, daß die Innungen nicht berechtigt find, Preiſe feſtzu⸗ ſetzen oder zu empfehlen oder dieſes Verbot dadurch zu um⸗ gehen, daß den Mitgliedern Kalkulationen oder Kalkulalions⸗ beiſpiele mit errechneten Preiſen mitgeteilt werden. Der Miniſter erſucht, die Innungen entſprechend anzuweiſen und ſcharf darüber zu wachen, daß dieſer Anweiſung Folge ge⸗ leiſtet und die Verordnung zur Förderung ſelbſtändiger Koſten berechnung in der Wirtſchaft vom 14. November 1934 beachtet wird.„Innungsführer“, ſo ſchließt der Miniſter, „die dieſer Anordnung zuwiderhandeln, machen ſich nicht nur ſtrafbar, ſondern müſſen auch als ungeeignet für die Verwaltung ihres Amtes angeſehen werden.“ Gedenktage 29. Mai. 1809 Sieg der Tiroler am Berg Iſel. 1918 Einnahme von Soiſſons. 1925 Der Karikaturenzeichner Adolf Oberländer in Mün⸗ chen geſtorben. Sonnenaufgang 3,46 Sonnenuntergang 20,09 Mondaufgang 13,11 Monduntergang 0,41 Das Auge— nicht ſehr zuverläſſig Was die Unfallſtatiſtik lehrt. Wie Verkehrsunfälle auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden können und welche Mittel die Wiſſenſchaft zu ihrer Bekämpfung vorſchlägt, fuhr man kürzlich durch einen Vortrag „Optiſche Gefahrwahrnehmung““, den Dr.⸗Ing. Loſſagk vor der Deutſchen Lichttechniſchen Geſell⸗ ſchaft in Berlin hielt. Die deutſche Unfallſtatiſtik führt eine höchſt eindring⸗ liche Sprache. Jedes Jahr ereignen ſich danach im ganzen Reich nicht weniger als 250000 Verkehrsunfälle mit rund 75 000 Todesopfern und einem wertmäßigen Schaden von etwa 300 Millionen Reichsmark. Außerdem werden täglich 700 Perſonen durch Fahrzeuge mehr oder minder ſchwer verletzt. Alle zwei Minuten iſt in Deutſchland ein Ver⸗ kehrsunfall zu verzeichnen, täglich fordert der Verkehr zwanzig Todesopfer und verurſacht außerdem in jeder Sekunde einen Verluſt an Volksvermögen von zehn Reichs⸗ mark. Anſchaulicher könnten die furchtbaren Folgen von Nfi wohl kaum dargeſtellt werden. Viele davon jedoch vermieden werden, wenn jeder ein⸗ zelne Verkehrsteilnehmer ſich der Gefahren des Straßen⸗ verkehrs bewußt wäre. Es genügt nicht, die Fahrbahn aufmerkſam zu beob⸗ achten und ſich an die Verkehrsſignale zu halten. Man muß auch die ſich„tarnenden“ Verkehrsgefahren kennen, wo die optiſche Zuverläſſigkeit des Auges eine große Rolle ſpielt. Dr.⸗Ing. Loſſa der einzige deutſche optiſch⸗ pſychologiſche Gerich chverſtändige für Unfälle aller Art, hat hierüber intereſſante Unterſuchungen angeſtellt. Er konnte z. B. ermitteln, daß unſer Auge nicht ſchnell genug iſt im Umſtellen auf neues Licht. Jeder Fußgänger oder Kraftfahrer wird dies ſchon an ſich ſelbſt beobachtet haben, wenn er in der Großſtadt eine Straßenkreuzung überſchritt und trotz augeſpannteſter Aufmerkſamkeit dem Wechſel der Verkehrsſignale nicht immer rechtzeitig zu folgen vermochte. Auch iſt es nach den Feſtſtellungen Dr. Loſſagks faſt unmöglich, bei plötzlich eintretendem Halb⸗ dunkel, wie dies z. B. beim Durchfahren einer Bahnunter⸗ führung oder eines Tunnels der Fall iſt, Verkehrshinder⸗ niſſe von derſelben Färbung ſofort zu erkennen und zu umgehen. Gleichfalls eine optiſche Täuſchung iſt zu verzeichnen, wenn ein Auto von einer Geraden in eine Kurve einfährt, wobei ſich die Breite der Fahrbahn allmählich von neun auf ſechs Meter verringert, was das Auge in der Krüm⸗ mung jedoch nicht wahrnehmen kann. Ein ſchwerer Unfall mit mehreren Todesopfern kann die Folge dieſer Unzu⸗ länglichkeit ſein. Auch wirkt eine Fahrbahn mit breitem Bürgerſteig für den Kraftfahrer viel breiter, als ſie in Wirklichkeit iſt. Schon mancher Auto⸗ und Motorrad⸗ fahrer hat dieſe Täuſchung mit dem Leben bezahlen müſſen. Zwei beſonders intereſſante Fälle aus der Berufs⸗ praxis Dr. Loſſagks laſſen erkennen, wie ſehr ſich das menſchliche Auge durch Licht und Schatten beeinfluſſen läßt. Auf einer Landſtraße kamen ſich einmal bei Nacht zwei Kraftwagen entgegen. Jeder der Führer blendete ab und verminderte die Geſchwindigteit. Trotzdem überfuhr der eine Kraftwagen bei einem Tempo von 35 Stunden⸗ kilometern eine vor ihm einen Kinderwagen ſchiebende Frau, da die Scheinwerfer ihr Licht nicht geradeaus, ſon⸗ dern ſchräg abwärts auf die Landſtraße werfen. Die bei dieſer Gelegenheit tödlich verunglückte Frau konnte daher auf eine Entfernung von 25 Metern noch nicht von dem Lichtkegel des Scheinwerfers erfaßt werden. In einem E — anderen Fall wurde auf gerader Straße eine vor einem Haus ſtehende Frau überfahren. Es gelang jedoch, in eingehender Unterſuchung nachzuweiſen, daß die Be⸗ treffende im Augenblick des Unfalls gerade mitten im Schlagſchatten des Hauſes geſtanden hatte und daher von dem Kraftfahrer, deſſen Augen durch die Helligkeit der Landſtraße in Anſpruch genommen waren, nicht rechtzeitig erkannt werden konnte. i 5 Wie man weiter feſtgeſtellt hat, ſind die Warnungs⸗ ſignale auf unſeren Landſtraßen vielfach noch in Unkennt⸗ nis der optiſch⸗pſychologiſchen Vorbedingungen für eine erfolgreiche Unfallverhütung aufgeſtellt worden. Hierin Wandel zu ſchaffen, iſt eine der vornehmlichen Aufgaben der Lichttechniker und Verkehrsforſcher. Dabei muß aller⸗ dings betont werden, daß ſich nun nicht jeder, der einen Unfall verſchuldet hat, einfach mit der verkehrstechniſchen Unzulänglichkeit des Auges entſchuldigen kann. Die Ver⸗ kehrswiſſenſchaft weiß ganz genau, daß ein Großteil der Verkehrsunfälle zicht in optiſchen Täuſchungen, ſondern in Mängeln oder Nervoſität des Fahrers, wenn nicht dem Zuſtand des Fahrzeugs oder der Fahrbahn, begründet iſt. Jie waren auf einmal da Fremdlinge im deutſchen Tierreich. Einige höchſt unerfreuliche Erſcheinungen in unſerer deutſchen Tierwelt, die als Eindringlinge von Rechts wegen gar nicht in die Lebensgemeinſchaft unſerer Felder und Gewäſſer gehören, verdanken ihr Vorkommen auf un⸗ ſeren heimiſchen Fluren der Tatſache, daß ſie manchen Menſchen in etwas nutzbar zu ſein ſchienen. Einzelne wurden auch eingeſchleppt. Werden ſie ſeßhaft, ſo er⸗ ſcheinen ſie bald als Glied in der Kette unſerer heimiſchen Lebeweſen und ſind durch ihre oftmals robuſtere Lebens⸗ art imſtande, heimiſche Tierarten unter Umſtänden ganz auszurotten. Worin der„Segen“ ſolcher gewollter oder ungewollter Verfälſchungen unſerer heimatlichen Tierwelt beſteht, kommt manchmal erſt nach jahrelanger Einbürge⸗ rung heraus. Im Jahre 1906 wurde von einem böhmiſchen Grundbeſitzer in der Nähe von Prag die Biſamratte ein⸗ geführt. Dieſes nordamerikaniſche Nagetier war ſeines Pelzes wegen beliebt, und man hoffte, es durch Anſied⸗ lung in Europa dauernd hier heimiſch zu machen. Das iſt auch über Erwarten gut geglückt. Schon im Jahre 1909 hatten ſich dieſe tatkräftigen Tiere derart vermehrt, daß ſie durch Wühlen in Teichanlagen bereits läſtig wur⸗ den. Heute hat ſich die Biſamratte auch über große Teile Deutſchlands ausgebreitet. Ihr Schaden iſt ſo beträchtlich, daß man bereits Schußprämien hat ausſetzen müſſen, um die fruchtbaren Nager einigermaßen in Schach zu halten. Nicht nur durch Unterwühlen ungeſchützter Deichanlagen, ſondern auch durch Vernichtung mancher Waſſertierarten und Vögel hat die Biſamratte der deutſchen Landſchaft nicht abzuſchätzenden Schaden zugefügt. Dazu kommt ſchlimmes Treiben in den Teichen. Der Volkswirtſchaft iſt alſo das Fell der Biſamratte nicht ganz billig zu ſtehen gekommen, zumal es ſich gezeigt hat, daß ihr Haarkleid in unſeren Breiten nur ein minderwertiges Pelzkleid liefert. Harmlos ſcheint auf den erſten Blick die Wollhand⸗ krabbe zu ſein, und doch iſt ſie ſo rabiat. Den mit einem wolligen Flaum überzogenen Scheren verdankt ſie ihren deutſchen Namen. Die Wollhandkrabbe iſt ein aſiatiſcher Fremdling, der, am Boden von Schiffen hängend, in Deutſchland eingeſchleppt wurde und ſich in einem Viertel⸗ jahrhundert über die Gewäſſer von faſt ganz Norddeutſch⸗ land verbreitet hat. Eigentlich gehört die Wollhandkrabbe ins Meer, aber ihre Widerſtandskraft hat auch die Nach⸗ teile eines Lebens im ſüßen Waſſer überwunden. So be⸗ findet ſie ſich jetzt auf einem ununterbrochenen Zuge durch ie Flüße und Seen unſerer Heimat. Auch die Wollhand⸗ drückt ihrer Umgebung den Stempel auf. Sie dezimiert den Kleintierbeſtand der Gewäſſer, der vielfach als Fiſchnahrung eine Rolle ſpielt, ſie verzehrt den Laich unſerer Fiſche und ſchädigt die Fiſcher dadurch, daß ſie die in den Netzen gefangenen Fiſche anfrißt und dabei faſt ſtets die Netzmaſchen zerkneift. So ſind die Fiſcher ihre erbittertſten Feinde. Daneben pflegt die Wollhand⸗ krabhe Ufer⸗ und Deichanlagen gefährlich zu verheeren in die ſie tiefe Gänge hineinbohrt. Auf dieſe Weiſe iſt auch dieſes Tier ein recht unerfreulicher Gaſt geworden. Für Europa iſt vornehmlich Frankreich der Gefah⸗ renherd für eine Ausbreitung des Kartoffelkäfers. In Deutſchland hat man ſchon früher eine kurze Bekannt⸗ ſchaft mit dem Coloradokäfer, wie dieſer eigentlich in Nordamerika heimiſche Burſche auch heißt, gemacht. Käfer wie Larven zerſtören die Grüntriebe der Kartoffel, alſo das Kartoffelkraut, ſo daß die Pflanzen keine oder nur unvollkommene Knollen anſetzen. Und bedenkt man, daß ein Weibchen, welches etwa 700 Eier legt, in der zweiten Generation ſchon 200 000, in der dritten aber bereits 70 000 000 Nachkommen haben kann, ſo wird klar, daß an einen lohnenden Anbau der Kartoffel dort überhaupt nicht mehr zu denken iſt, wo der Kartoffelkäfer heimiſch ge⸗ worden iſt. Iſt er einmal da, ſo erfordert der Kampf ge⸗ gen ihn ungeheure Mittel. 5 Der Ochſenfroſch iſt ein im nördlichen Amerika hei⸗ miſcher Geſelle, der dort, wie es ſcheint, ſich nicht gerade⸗ des beſten Leumunds erfreut. Er verzehrt, was er zu überwältigen vermag. Man hat in ſeinem Magen neben kleinen Waſſertieren und Fröſchen auch Fiſchſkelette und Vogelknochen gefunden. Irgendwo in Deutſchland gibt es richtige Ochſenfroſchfarmen, auf denen dieſe Tiere in gro⸗ ßen Teichen gehältert werden. Sie dienen der Fleiſchber⸗ wertung(Froſchſchenkelausfuhr) und werden auch ge⸗ züchtet um Zierleder zu gewinnen. Durch ihr Gelärm— ſie brüllen tatſächlich wie die Stiere— fallen ſie recht zur Laſt. Ausreißer haben bis jetzt keine rechten Möglichkeiten gehabt, ſich zu verbreiten. Sie werden kurzerhand mit der Schrotflinte erlegt. Sie ſind auch den Schuß Pulver wert. Denn was daraus entſtehen kann, wenn ſie ſich wild ver⸗ breiteten, wiſſen wir nicht. Aber ſelbſt wenn nichts dar⸗ aus entſtände, iſt ſchon die bloße Verfälſchung unſerer heimatlichen Lebewelt ein Frevel, dem nicht energiſch ge⸗ nug entgegengetreten werden kann. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 28. Mat, 20 Uhr: Miete D 26, Sonder⸗ miete D 14: Ju neuer Inſzenierung: Agnes Ber⸗ nauer. je! oon Friedrich Hebbel. Freitag, 29. Mai, 20 Uhr: Miete G 23, Sondermiete G 12 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 291, 342 bis 344: Ludwig Thoma⸗Abend: Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Er⸗ ſter Klaſſe. Samstag, 30. Mai, 20 Uhr: Miete A 25, Sondermiete A 13: Lauf ins Glück. Operette von Fred Ray⸗ mond. 5 Pfingſtſonntag, 31. Aida. Oper von aufgehoben). 1: ö Mai, 19.30 Uhr: Miete B 24: Verdi.(Eintauſch von Gutſcheinen VVV Danksagung. Für die liebevolle Anteilnahme und das ehrende Gedenken bei dem Heimgang unserer teuren Entschlafenen Frau Karolina Banschbach sagen wir allen tiefgefühlten Dank. Besonderen Dank dem Kirchenchor mit seinem Dirigenten, früheren Berufs- Herrn Hauptlehrer Weibel, sowie meinen kameraden mit Herrn Rektor Böhler. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Valentin Banschbach, Rektor i. R. Mannbeim-Sectenheim, 28. Mai 1936. ö 5 Verſammlungs„Kalender. Tv. 98. Heute abend 9 Uhr findet eine Fachwarteſitzung, ſtatt. Reſtloſes Erſcheinen unbedingt erforderlich. 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