Rr. 123(2. Blatt). Neckar Bote Donnerstag, 28. Mai 1936 — Neuzeitliche Tankabwehr Wie die Erfahrung lehrt, können in neuzeitlichen Hee⸗ zen gepanzerte Kampfwagen geradezu die Entſcheidung in der Schlacht bringen. Daher muß ſich auf der anderen Seite jedes neuzeitliche Heer auch auf die Abwehr, alſo die Ver⸗ leidigung gegen gepanzerte Kampffahrzeuge vorbereiten. Jede Waffe übt zweierlei Wirkungen aus, eine mate⸗ nielle, alſo tatſächliche. und eine moraliſche, mehr ſeeliſche. Das trifft, wie die Kriegserfahrungen deutlich zeigen, auch genau ſo auf den Kampf der Panzerwagen zu. Hler zeigte ſich gerade im Weltkrieg eine zunächſt bis ins höchſte geſtei⸗ ertemoraliſche Wirkung. Die Ueberraſchung, als ſich die deutſche Infanterie das erſte Mal dieſen gepanzerten Ungetümen faft ſchutzlos gegenüberſah, war gewaltig. Gene⸗ ral Ludendorff ſchreibt in ſeinen„Kriegserinnerungen“ geradezu von einem„Tankſchrecken“. Doch wie das immer mit der Gewöhnung an zuerſt neue und dadurch unheimlich wirkende Waffen zu gehen pflegt, fand auch der deutſche Soldat des Weltkrieges allmählich Mittel, um ſich gegen die in lener Zeit noch im Anfangsſtadium der Ent⸗ wicklung befindlichen Tanks zu ſchützen Damals gelang es mehrfach, durch Beſchießen der Sehſchlitze der Kampfunge⸗ tüme die Beſatzung außer Gefecht zu ſetzen. Ja, ſchon da⸗ mals gab es todesmutige Kämpfer, die ſogar auf die Wa⸗ gen hinaufkletterten und Handgranaten in die Sehſchlitze warfen. Aehnliches wird ſowohl aus den japaniſch⸗chineſi⸗ ſchen Kämpfen im Januar 1932 in Shanghai berichtet, wo auch der anfänglich auf chineſiſcher Seite eingetretene Tank⸗ ſchrecken überwunden wurde, wie aus den bis vor kurzem in Nordafrika tobenden Kämpfen zwiſchen Italien und Abeſ⸗ ſinien, wo ebenfalls die primitiven Söhne der Wüſte ihre Furcht vor den Panzerwagen verloren und ihnen, oft natür⸗ lich ohne Ausſicht auf Erfolg, zu Leibe zu gehen verſucht aben. a Das zeigt, daß eben auch auf dem Gebiet der Entwick⸗ lung der gepanzerten Kampffahrzeuge gewaltige Fortſchritte gemacht worden ſind. Es wird daher kaum mehr möglich ſein, auf vollkommen gepanzerte Kampfwagen mit dem Ge⸗ wehrſchuß Wirkung zu haben. Jedoch verſpricht Maſchi⸗ nengewehrfeuer auf Beobachtungs⸗ und Richtvorrich⸗ tungen der Panzerkraftfahrzeuge Erfolg. Weſentlich beſſere Erfolge haben ſogenannte über⸗ ſchwere Maschinengewehre, alſo ſolche bis zu 2 em Kaliber. Dieſe haben große Wirkung gegen die meiſten Arten von Kampffahrzeugen. Vor allem vermögen dieſe Waffen den großen Vorteil des Maſchinengewehrs auszu⸗ nutzen, den ſchnellen Bewegungen der Panzerwagen mit der Garbe zu folgen, Schußberichtigungen zu berückſichtigen und die kurzen, beſonders günſtigen Augenblicke auszunüt⸗ zen, in denen ſich die leicht berletzlichen Teile der Tanks dem Peſchuß darbieten. f 5 Die Geſchütze der leichten Artillerie eignen ſich im allgemeinen zur Bekämpfung der Tanks, da ihre Ge⸗ ſchoſſe die Panzerung der meiſten zurzeit eingeführten Pan⸗ zerwagen durchſchlagen. Beſonders gute Wirkung haben Zranaten mit Panzerkopf. Aber auch dieſe Geſchütze bieten noch keine ſichere Gewähr für das Abſchlagen von Großtank⸗ angriffen. Einmal wird di Artillerie im Großkampf ſtets mit anderen, wichtigeren Aufgaben befaßt ſein, zum ande⸗ ren ſind die Geſchütze nicht ſo leicht nach der Seite ſchwenk⸗ bar, um den ſchnellen Zielbewegungen zu 35 Daher haben alle neuzeitlichen Heere be onders kon⸗ ſtruſerte Panzerabwehrgeſchütze, die a abgekürzt zu werden pflegen. Dieſe haben panzerbrechende Wirkung, hohe Treffähigkeit, große Feuergeſchwindigkeit, gute Beweg⸗ lichkeit und laſſen ſich infolge ihrer geringen Feuerhöhe und ihres niedrigen Geſamtaufbaues gut tarnen. 25 Da jedoch jede Verteidigung mit angriffsweiſem Vor⸗ gehen gepaart ſein muß, ſo ſetzt ein neuzeitlich ausgerüſte⸗ kes Heer einem feindlichen Tankangriff ſeine eigenen gepanzerten Kampffahrzeuge mit panzerbre⸗ chenden Waffen entgegen, welche die beſte Abwehr darſtel⸗ len, und— was die Taks nicht können— im Stande ſind, den Bewegungen der feindlichen Kampfwagen zu kolgen, ja dieſe geradezu zu verfolgen.. Im Rahmen dieſer kurzen Abhandlung, welche dem Le⸗ ſer nur einen allgemeinen Ueberblick über die Möglichkeiten neuzeitlicher Kampfwagenabwehr geben ſoll, kann naturge⸗ mäß nur in großen Zügen auf die Einzelheiten eingegangen werden. Der Vollſtändigkeit halber ſei jedoch kurz noch eine Reihe von weiteren Abwehrmitteln genannt, welche eben falls dazu berufen ſein können, eine weſentliche Rolle in der Kampfwagenabwehr zu ſpielen. Hierzu gehören Sprengmit⸗ tel, z. B. Handgranaten, die zu„geballten Ladungen“ zu⸗ ſammengefaßt, unter das Triebwerk des gepanzerten Kampffahrzeuges geſchleudert werden, ausgelegte Landmi⸗ nen, Streu⸗ und Reglerminen, ferner Fliegerbom ben. Letztere aber in der Hauptſache nur gegen Kampfwagen⸗ maſſen, die ſich zu einem Angriff verſammeln. Ferner müſ⸗ ſen hier noch Sperren genannt werden, von denen man ja ſchon im großen Krieg Gebrauch gemacht hat, ſogenannte „Tankfallen“ Ein recht ernſtes Hindernis auch für ſchwerſte Tanks bilden Sperren mit den engliſchen ODraht⸗ rollen. Das ſind leicht zu befördernde Drahtrollen, die ſich ſchnell auseinanderziehen laſſen und an gefährdeten Stellen vor der eigenen Stellung ausgelegt, ein gutes Ab⸗ wehrmittel darſtellen, da ſich beim Durchfahren der Draht derart in dem Triebwerk der Tanks zu verwickeln pflegt, daß dieſe bewegungsunfähig gemacht werden. Da ein gut ausgebildeter und geführter Gegner alle dieſe Abwehrmittel und Maßnahmen kennt, ſucht er ſie durch Schnelligkeit und Ueberraſchung, auch durch tiefgeglie⸗ derten Maſſeneinſatz zu überwinden. Daher iſt das eine Vorausſetzung für jede Tankabwehr, jeden bevorſtehenden Feindangriff möglichſt früh zu erkennen, um danach die eigenen Abwehrmaßnahmen kreffen zu können. Oer Einzelhändler muß inſerieren! Das Inſerat hat nach wie vor die Vormachtſtellung. In einer Betrachtung über die Anzeige in der Werbung des Kaufmanns betont im Preſſedienſt des Eiazelhandels, der von der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel herausgegeben wird, Diplomkaufmann Stürmer⸗Rürnberg, daß die Vor⸗ machtſtellung der Anzeige unter den Werbemitteln des 5 zelhandels krotz aller in den letzten Jahrzehnten neu erſtande⸗ nen Werbemöglichkeiten unbeſtritten ſei. Der verſchärfte Wettbewerb, die Notwendigkeit umfangreicher Werbung im Einzelhandel habe nicht vermocht, das Inſerat aus fene führenden Bedeutung im Werbeetat der Einzelhandelsbetriebe zu verdrängen. And das mit Recht. In den verſchiedenen Zweigen des Einzelhandels habe es ſich bereits herumgesprochen, daß zu einer ſyſtematiſchen Wer⸗ bung in 1 vor allen Dingen Regelmäßigkeit und werblich einwandfreie Geſtaltung der Anzeige gehöre. . 2* 5 2. Mitgliedsſperre für die HJ Berlin, 27. Mai. Der Reichsjugendführer hat folgende Verfügung erlaſſen: „Im Jahre des Deutſchen Jungvolks ſollte der Verſuch unternommen werden, alle zehn⸗ bis vierzehnjährigen Ju⸗ gendlichen für die Jugendbewegung Adolf Hitlers zu ge⸗ winnen. Die deutſche Jugend hat dem Aufruf der Hitler⸗ Jugend ſo ſchnell Folge geleiſtet, daß meine zu Beginn des Jahres erhobene Forderung heute bereits erfüllt iſt. Ich verfüge deshalb ab heute die totale Mitgliederſperre für alle Gliederungen der Hitler⸗Jugend(HJ, D, BDM und IM). Der nächſte Eintrittstermin in die nationalſozialiſti⸗ ſchen Jugendverbände iſt der 20. April 1937.“ () Die badiſchen Pappelwaldungen. In verſchiedenen Gegenden des Rheintales, die vordem Sumpfgebiet waren, ſind von der badiſchen Forſtbehörde Pappelwaldungen an⸗ gelegt und durch langjährige Beobachtung Erfahrungen ge⸗ ſammelt worden, die nun für andere Gegenden des Reiches ausgewertet werden ſollen. Generalforſtmeiſter Staatsſekre⸗ tär Dr. von Keudell hat in dieſen Tagen die badiſchen Pap⸗ pelwälder beſichtigt. Mit ihm waren etwa 90 Forſtleute aus dem Reiche gekommen. An der Beſichtigungsreiſe nahmen auch der Landesforſtmeiſter und die Referenten der Forſtab⸗ teilung teil. Acht Jahre Zuchthaus Das Urteil gegen den Pater Leogivill. Koblenz, 27. Mai. Am Mittwoch wurde das Urteil gegen die erſten An⸗ geklagten in dem großen Sittlichkeitsprozeß gegen die Or⸗ densbrüder verkündet. Der Angeklagte Bernhard Steinhoff(genannt Bruder Leogivil) wurde wegen forkgeſetzten Berbrechens gegen 8 174. Jiffer 1, in Tateinheit mit fortgeſetztem Vergehen ge⸗ gen§ 175 in neun Fällen zu einer Geſamkſtrafe von acht fahren eingeſtellt worden. Die wurden dem Angeklagten auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt. Der Angeklagte Wilhelm Schröder wurde we⸗ gen fortgeſetzte Vergehens gegen 5 175 StGB zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von fünf Monaten, der jugendliche Angeklagte Heinrich Br zu vier Monaten, der ebenfalls jugendliche Angeklagte Fritz B zu zwei Monaten verurteilt. Zur Begründung des Urteils gegen Pater Leogivill führte der Vorſitzende u. a. aus:„In dieſen zwei Tagen haben wir verſucht, einen kleinen Ausſchnitt aus dem Verfahren, mit dem wir uns in den nächſten Monaten hier beſchäftigen werden, zu erforſchen und die Tatſachen zu ermitteln, die wir benötigen, um ein gerechtes Urteil in dieſer Sache zu fällen. Dieſer Fall, der als erſter einer gro⸗ ßen Reihe von Fällen uns beſchäftigt hat, hat als Beſonder⸗ heit, daß es ſich bei dem Erſtangeklagten um einen ge⸗ weihten Prieſter handelt, der unter dem Schutz des Ordenskleides und unter Mißbrauch des Anſehens, das ihm dieſes Kleid in der Oeffentlichkeit gewährt hat, ſchwere Verbrechen began⸗ gen hat. Er hat nicht nur das Anſehen ſeines Ordens und das Anſehen der Kirche ſchwer gefährdet. Das wären Dinge, deren Beurteilung anderen Stellen überlaſſen bleiben muß. Aber, was uns hier an⸗ geht, iſt, daß er ſich auf das Schwerſte gegen die deutſche Jugend, gegen ihre Intereſſen, die wir wahrzunehmen haben, ver⸗ gangen hat. Unter dieſen Umſtänden und mit Rückſicht auf die Taten kann von der Anwendung mildernder Umſtände nicht die Rede ſein. Der Anregung der Staatsanwaltſchaft, die Sicherungsverwahrung zu prüfen, hat das Gericht nicht entſprochen. Das Gericht hat vielmehr zu den kirchlichen Behörden und den kirchlichen Vorgeſetzten des Angeklagten das Ver⸗ trauen, daß ſie dafür ſorgen werden, daß dieſer Mann, der ſich ſo vergangen hat, nicht mehr an die Oeffentlichkeit kommt.“ Für dieſen Menſchen ſei in der deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft kein Platz. Darum habe die Strafkammer auch den Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte ausſprechen müſſen. Aus dem Plädoyer des Oberſtaatsanwalts In ſeinem Plädoyer hatte Oberſtaatsanwalt Hattin⸗ gen⸗ Bonn u. a ausgeführt. Von den etwa 500 Kloſterbrüdern der Franziskanerge⸗ meinſchaft, die ſich in ganz Deutſchland in etwa 20 Nieder⸗ laſſungen befinden, ſtehen mehr als die Hälfte we⸗ gen Sittlichkeitsverbrechen vor Gericht. Der Generaloberer bzw ſein Stellvertreter befinden ſich im Auslande, auch, um ſich dem Arm der Gerechtigkeit zu entziehen, wenn auch nicht wegen Straftaten in Zuſammenhang mit dieſem Pro⸗ zeß. Wie ſei es möglich daß derartige Dinge einen der ⸗ artigen Umfang annehmen und daß ſie jahrzehnte⸗ lang hinter Kloſtermauern ſtattfinden konnten unter dem Gewandes, das und denſelben Hutz eines Anerkennung des Soldaten. durch das Konkor Schutz genießt wie dat dieſelbe das Kleid ume des Volkes habe in Fleiſchermeiſters aus Warendorf den Vertrauen das Ordenskleid geehrt hatte, über die Untaten aber berechtigte Worte der Erſchütternd waren auch die Ausſagen des Bruders Alexander über ſeinen Lei⸗ densweg geweſen Er habe ſich nach ſieben verſchiedenen Ordensniederlaſſungen verſetzen laſſen immer auf der Flucht vor unſittlichen Angriffen dieſes Kloſter und darüber hinaus auch die anderen Inſtitutionen müßten dieſem Staat dankbar ſein, daß er die undankbare dieſen Augiasſtall auszumiſten. 1 Die Ferienſonderzüge 1936 Die bei den Ferienreiſenden beliebten Ferienſonderzüge werden in dieſem Jahre mit beſonderen Vorteilen ausgeſtat⸗ tet. Die Ermäßigung beträgt jetzt allgemein 40 Prozent, und im Verkehr von und nach Oſtpreußen 60 Prozent. Beide Ermäßigungen werden auch für die An⸗ und Abfahrt bis zu dem Einſteigebahnhof des Ferienſonderzuges gewährt und zwar für eine Entfernung bis zu 100 Km. Bei weiteren Entfernungen wird die Ermäßigung für 100 Km. bei Be⸗ rechnung des Geſamtpreiſes ebenfalls berückſichtigt. a Die Ferienſonderzugkarten ſind ſomit nicht unerheblich billiger als die im Preis ermäßigten Urlaubskarten. Da die Ferienſonderzüge unterwegs kaum halten, auch auf kürzeſtem Wege ührt werden, haben ſie oft kür⸗ zere Fahrtdauer als Schnellzüge, ohne daß Zuſchläge erhoben worden. Als beſonders angenehm wird der Ferien⸗ reiſende empfinden, daß er ſich einen Sitzplatz je nach Wahl in einem Nichtraucher⸗ oder Raucherabteil ſichern kann. Zu⸗ ſammenfahrende Familien und Geſellſchaften können auf Wunſch in einem beſtimmten Abteil befördert werden. Wie in früheren Jahreg, kommen auch in dieſem Jahre wieder die beliebten Sammelkarten zur Ausgabe,»odurch dem Reiſenden die Möglichkeit gegeben iſt, die Rückfahrt an einem von mehreren Bahnhöfen anzutreten. So kann mit einer Ferienſonderzugkarte nach Berchtesgaden die Rückreiſe auch in Kiefersfelden, Mittenwalb, Oberſtdorf, Lindau, Fried⸗ richshafen, Konſtanz, Schaffhauſen oder Baſel Reichsbahn angetreten werden. Aus Baden verkehren folgende Ferienſonderzüge: Mannheim— München am 18. und 24. Juli 1936, Baſel Reichsb. und Konſtanz— Berlin am 25. Juli 1933. Fahr⸗ plan und Fahrpreiſe ſind aus den Aushängen an den Bahn⸗ höfen erſichtlich. Die erforderliche Beſtellkarte, wie auch eine Ueberſicht der Ferienſonderzüge iſt bei den Fahrkartenaus⸗ gaben koſtenlos erhältlich. Sportnachrichten Englands Derby vor 300000 Großer Triumph von Aga Khan. England hatte mit dem 157. Derby in Epſom ſein größtes ſportliches Ereignis des Jahres. Schon am frühen Morgen zogen unüberſehbare Wagenkolonnen die Zufahrts⸗ ſtraße nach Epſom entlang, die von zahlreichen Autogiro⸗ Flugzeugen aus mit drahtloſer Telephonie an ihr Ziel ge⸗ ſeitet wurden. Erſt am Mittag klärte ſich das dieſige Wet⸗ ter auf, und als die 22 Pferde für das Derby auf dem Ge⸗ läuf erſchienen, ſandte die Sonne ihke wärmenden Strah⸗ len auf die herrliche Bahn hernſeder die mit einer halben Million Zuſchauern beinahe einen Rekordbeſuch aufwies. Das Rennen geſtaltete ſich zu einem großen Triumph des Inders Aga Khan, von deſſen drei geſtarteten Pfer⸗ den Mahmoud unter C. Smirke und Taj Akbar unter dem Champion Gordon Richards die erſten Plätze vor Thanker⸗ ton(T. Burns) belegten. Gordon Richards hatte auch in dieſem Jahre wieder Pech, auf dem Favoriten Taj Akbar war der erſte Derbyſieg in ſeiner langen und erfolgreichen Jockeylaufbahn greifbar nahe. Es reichte nicht ganz und dazu war es noch der Stallgefährte, der die Hoffnungen des engliſchen Reiterheros zunichte machte. Während vorne Mahmoud mit drei Längen als überlegener Sieger durchs Ziel ging, rang Taj Akbar im Kampf um den zweiten Platz Thankerkon ſicher nieder. Pay Up, der Gewinner der„2000 Guineen“, wurde nur Vierter. Die Ergebniſſe: Der by Stakes(9934 Pfund— 2400 Meter): 1. Aga Khans Mahmoud(C. Smirke); 2. Desſelben Taj Akbar(Gordon Richards); 3. Miß Shands Thankerton(T. Burns).— Wet⸗ ten: 1008, 6:1. 33:1.— Richterſpruch 3— Längen. Acht deutſche Flugzeuge beim Pfingſtflug des Oeſterrei⸗ chiſchen Aeroclubs. Berlin, 28. Mai. An dem Pfingſtflug des Oeſterrei⸗ chiſchen Aero⸗Clubs, der vom 28. Mai bis 4. Juni ſtattfin⸗ det und von Klagenfurt aus über öſterreichiſches, ungarr⸗ ſches und ſchweizeriſches Gebiet führt, nimmt der Aero⸗ Elub von Deutſchland unter Führung ſeines Präſidenter von Gronau mit acht Flugzeugen teil. Von der Luftwaffe ſind acht Offiziere zur Teilnahme an dem Flug mit Sportflugzeugen beurlaubt, zwei der Maſchinen ſind pom Deutichen Luftſportverband entſandt. Die Straßen des Führers. Als weitere Teilſtrecke der Reichsautobahn München— Landes⸗ grenze wurde der 34 Kilometer lange Ab⸗ ſchnitt Weyarn— Sa⸗ merberg dem Verkehr übergeben. Weltbild(M). eſſierte ſich nicht mehr für ihre feinen ſich zu vom Geſi spunkte der Sei g * hatte ihre Produktions⸗ „Um ſie künftlich nachzuahmen. ete man nicht mit dem gleichen Naturerzen e, ſondern einfach mit ſtoff, wie er in Pa oder den Fäſerchen amen gebot i Kunſtſeide eroberte im umdrehen die Wel bon 1 8 nicht von heute modiſchen und angeſtamt üge ſeine ſich 1 Lande. Ne Male! 5— 111 upenzucht Die eingeſponnenen Seidenraupen werden durch Er⸗ hitzen des Cocons abgetötet. eifriger Anreger und Förderer, und die damaligen Erfolge lohnten den Einſatz an eiſerner Tatkraft. Das Werra⸗Fulda⸗Gebiet ſcheint der Hauptplatz für die damaligen Maulbeerpflanzungen und Raupenzuchten geweſen zu ſein. Es gab nach amtlicher Zählung dort in 25 verſchiedenen Dörfern und ſtillen Landſtädtchen etwa 400 000 Maulbeerbäume, und die Lehrer waren gehalten, ſich die Unterweiſung der Schulkinder und Frauen in Pflege und Wartung der Raupen zur ſelbſtverſtändlichen Aufgabe zu machen. Dazu gehörte, daß ſie ſelbſt ihnen mit gutem Beiſpiel eines eifrigen Züchters vorangingen, um ſie mit den eigenen Erfolgen anzufeuern zu regelrechtem Wettſtreit. Das Reſultat war nach vorliegenden Berichten über jene Zeit ein überraſchend gutes. Die abgehaſpelten Cocons wurden in Elberfelder Seidenfabriken zu bunten Bändern und großen Schnupftüchern verwebt. Weſentlich bei der Beurteilung ſolcher Unternehmungen erſcheint, daß vor allem Frauen, Kinder, Kriegsinvaliden und Gebrechliche dieſe Arbeit nebenbei betreiben konnten und auch in der Freude am Gelingen wie am klingenden Lohne nicht zu kurz kamen. auch nicht ſo, daß nur die Gebiete des Weinbaues der Maulbeere günſtig ſind, vielmehr iſt ihre Anzucht mit vorge⸗ Fällen vollem Erfolge bis nach Schweden hinein tragen worden. Nur in den allerſeltenſten dürfte es für den Züchter loh⸗ nen, das Abtöten der Cocons wie das Abhaſpeln des Fadens ſelbſt zu betreiben, obgleich es heute entſprechende Maſchinen für Heimbetriebe gibt. Im all⸗ gemeinen hat es ſich als beſſer erwieſen, die Cocons zu ſam⸗ meln und zur rechten Zeit— h. bevor das Jungtier üpft— an die Spinnhütten 5 Bezirkes einzuſenden. Deren erſte Sorge iſt, das einge⸗ ſponnene Tier durch Erhitzen der Cocons in einem Ofen abzutö⸗ ten, weil durch ſein Schlüpfen der Faden zerriſſen und zum Abſpinnen unbrauchbar wird. Der eigentliche Werdegang des Seidengeſpinſtes bis zum fertigen Gewebe iſt nicht gerade ſehr verwickelt, aber er erfordert angeborene Geſchicklichkeit der Hände, viel Uebung und Finger⸗ ſpitzengefühl im wahren Sinne des Wortes. Die Cocons wei⸗ chen zunächſt in kochendem Waſ⸗ ſer. Un rotierenden Bürſten werden die Fadenenden gelöſt Dann legt man ſie Haſpeln auf. Eine 1 enn 2 S 8 nde Schneider 30. Mai vor 125 Jahren. mam „Zu Ulm hat ein Schneider das Fliegen probiert, da hat ihn der Teufel in die Donau geführt,“ ſo ſangen — und ſingen vielleicht noch heute die Gaſſenbuben von Ulm ihr Spottverslein auf Albrecht Ludwig Berblinger, der am 30. und 31. Mai 1811 auf der Adlerbaſtei der einſtigen freien Reichsſtadt ſeine ſo jäh beendeten Ver⸗ ſuche unternahm, mit ſelbſtgefertigten Flügeln emporzu⸗ flattern. Doch obgleich der unglückliche Erfinder vor dem Hohn ſeiner Mitbürger aus der Vaterſtadt fliehen mußte, obgleich Berblinger das Problem des Fliegens mit, wie wir heute wiſſen, ganz untauglichen Mitteln zu löſen ver⸗ ſuchte, der„Schneider von Ulm“ hat dennoch ſeinen Platz in der Geſchichte des Kampfes um die Beherrſchung der Luft. In dem Gelächter und dem Unwillen über den flie⸗ genden Schneider, von dem man ſo Großes erwartet, der ſcheinbar ganz Ulm an der Naſe herumgeführt und ſogar vor den Augen des Königs von Württemberg blamiert hatte, verſäumte man leider, ſeinen Apparat genauer zu beſchreiben oder gar die Trümmer und Reſte aufzube⸗ wahren. Ob ein Flugblatt, das in Augsburg entſtand und jetzt im Deutſchen Muſeum in München aufbewahrt wird, Berblingers Flügel getreu veranſchaulicht, wird daher ſchwer feſtzuſtellen ſein. Max Eyth, der Herold des techniſchen Zeitalters, der ſelbſt ſeinen Lebensabend in Ulm beſchloß, hat von Berblinger ein lebenswarmes Bild gegeben, das wohl dichteriſch ausgeſchmückt iſt, jedoch auf den im Ulmer Stadtarchiv bewahrten Unterlagen aufbaut; aber auch er beſchreiht Berblingers Flügel nicht näher. Jedenfalls ging Berblinger ganz vom Vogelflug aus, d. h. er ſuchte wie ſchon der alte Grieche Dädalus Flügel zu konſtruieren, die er ſich an die Arme ſchnallen konnte, um ſich durch Flatterbewegungen beliebig in der Luft aufwärts und abwärts bewegen zu können. Berblinger war der Sohn eines Schulmeiſters, der ſich von früh auf für Mathematik und Phyſik intereſſiert hatte und in jahrelangec, unermüdlicher Arbeit den Bau eines„Perpetuum mobile“ verſuchte. So lag der Drang zum Erfinden, zum Baſteln und Konſtruieren auch in dem Jungen, nur daß der Lehreesſohn, den ſeine Verwandten nach unfruchtbarem Gymmnaſiolßſudium zu einem Schnei⸗ der in die Lehre gaben, ſich nich! an einem ſo unlösbaren Problem verſuchte. Nach langen Wanderjahren, die Berb⸗ linger weit herumführten und ihn in Berührung mit der erwachenden Zeit des Dampfes und der Maſchinen brach⸗ ten, ihm aber auch ene vorzügliche Ausbildung als Schneider namentlich in dem modiſch tonangebenden Wien gaben, war er Meiſter in Ulm geworden und hatte bald ein gutgehendes eigenes Geſchäft. Aber alle Einkünfte verwendete Berblinger dazu, Material für ſeine Flügel⸗ konſtruktionen zu kaufen, und das war damals nicht nur mit hohen Koſten, ſondern ſogar mit Gefahr verbunden, denn Fiſchbein, Kaliko uſw., was er für ſeine Apparate benötigte, mußten aus England eingeführt werden, und über England und ſeine Waren hatte Napoleon die Kon⸗ tinentalſperre verhängt. Schließlich ſinnierte der Schneidermeiſter nur mehr über ſeinen Plänen, die er mit der Schneiderkreide auf die dunkle Holztäfelung ſeiner Wohnung und ſeiner Werkſtatt zeichnete, und vernachläſſigte das Handwerk. Endlich wurde ihm ein einmaliger Zuſchuß von der Stadt⸗ verwaltung erwirkt, um ihn aus den Schulden zu reißen und die Verwirklichung ſeiner Ideen zu ermöglichen, ob⸗ wohl ſeine Zunftgenoſſen ſich gegen den ſaumſeligen und die Grenzen ſeines Handwerks ſo ſchwer überſchreitenden Meiſter wendeten. Aber dieſer Ehrenſold zwang ihn nun auch, bald einen Erfolg der weiteſten Oeffentlichkeit zu zeigen. Das war nicht ſo leich. denn Berblinger hatte ja keine Gelegenheit, ſich erſt einmal ohne unverſtändige und ſenſationslüſterne Zuſchauer von der Durchführbarkeit ſeiner Pläne zu überzeugen. Er hatte bei dem Bau von immer neuen Flügelvaaren eingeſehen, daß er ſie weſent⸗ — ſinnreiche Maſchinerie beſorgt ſpäter das Zuſammenwickel mehrerer Einzelfäden zu einem gedrehten Faden ſtärkeren Art, ſo daß er das Aufbäumen auf den Webebaum das Einlegen in den Webkamm und endlich das Verweben ſelbſt verträgt. f Vielfaches Spülen, färben zu zarten Tönen Glätten der fertigen Gewebe, ohne ſie künſtlich zu beſchwe⸗ ren, dient der letzten Verſchönerung der Stoffe vor dem Verſand in jene Läden, die„deutſche Seide“ führen, und und empfindſamen, geübten Frauenhänden genügt ein kleiner Griff, um an der Art des Gewebes und an ſeinem Falten⸗ wurf zu erkennen, daß es deutſche, reine Seide iſt. Eugenie v. Garvens. Seidencocons in der Hand des prüfenden Kenners. Aufnahmen(2): Saebens⸗Worpswede— M. um ſein Gemicht ſollte er mit einer kattern, geſchweige denn auf⸗ ſteigen? Wohl verſuchte er einem großen Saal, an einem Seil hängend, ſeine Flügel zu p eren. Aber dieſe Vorführung hatte nur den Zweck, Glauben und Ver⸗ trauen in ſeine Kunſt bei den Zuſchauern zu erwecken. Als er jedoch mit ſeinen Flügeln zum Galgenberg hin⸗ aufſtieg, um von der Höhe des Galgens bei Nacht ein Experiment zu machen, trugen ihn nicht nur die Flügel nicht, er verſtauchte ſich auch ein Bein und kam bei dem abergläubiſchen Volk obendrein in Verruf, mit den Gei⸗ ſtern der Gehenkten zu verkehren. Die Beobachtung der verſchiedenen Vögel, ſo vor allem auch der Raubvögel, die oft ſcheinbar ſtundenlang ohne Flügelſchlag in der Luſt gleiten, inſpirierte den Schneider zu imer neuen Formen und Honſtruktionen. Aber er war ſich doch über das Weſen des Vogelfluges nicht klar. Selbſt die Tatſache, daß der Vogel nur gegen den Wind aufſteigen und landen kann, die ſchon in der alten deutſchen Wielandſage bekannt war, entging ihm. Er glaubte, nur von einem Punkt, der hoch und frei ge⸗ legen ſei, abſpringen zu müſſen, um ſich hinausſchwingen zu können. Wenn man bedenkt, daß gleich Berblinger noch viele andere Pioniere der Luftfahrt nach ihm an dem Problem des Muskelfluges geſcheitert ſind, bis dann der Weg gefunden wurde, durch Motorkraft dem Flugzeug genügend Auftrieb zu geben oder gleich dem ſegelnden Raubvogel den Aufwind im Gelände zum Segelflug zu nutzen, kann man Berblinger für ſein Verſagen keinen Vorwurf machen. Beſonders traurig war aber die Art, wie er zu Fall kam. Die Ulmer hatten inzwiſchen an ihn zu glauben gelernt und witterten eine Senſation, die ihre Stadt in der ganzen Welt berühmt machen müſſe. Bei einem Be⸗ ſuch des Königs von Württemberg in Ulm ſollte daher zur feſtlichen Vorführung Berblinger, der fliegende Menſch, ſtarten. Aber als er auf der Adlerbaſtei an der Donau zur feſtgeſetzten Stunde ſich die Flügel anſchnallen wollte, mußte er bemerken, daß Feinde, deren er viele be⸗ ſaß, die Riemen angeſchnitten hatten, um ihn zu Fall zu bringen. Daß er nun nicht fliegen konnte, koſtete ihn ſchon einen großen Teil ſeines Anſehens. In einer Nacht müh⸗ ſamſter Arbeit ſchuf er neue Befeſtigungsvorrichtungen und wagte am 31. Mai den Flug hinaus über die Donau. Wie Eyth ſchreibt, fühlte er auch im erſten Augenblick die Tragkraft der Flügel. Dann ſpürte er:„Ich ſinkel“ Nun ſchlug er kräftig mit den Schwingen und ſchien ſich auch emporheben zu können. Da aber knackte etwas in dem linken Flügel, der„hebende Druck“ war verſchwun⸗ den, der Körper drehte ſich und ſtürzte in die Donau. Wer weiß? Wäre der Flügel nicht gebrochen, viel⸗ leicht hätte ihn der Apparat zum anderen Donauufer ge⸗ tragen. Zwar hätten auch dann die Ulmer noch nicht, wie ſie träumten, durch die Straßen ihrer Stadt und an die Fenſter der Bekannten zu flattern vermocht. Aber Berblinger wäre es gelungen, was er beweiſen wollte: Ich möchte zeigen, daß die Menſchen nicht ungeſchickter ſind als die Vögel, Majeſtät!“ 5 8 5 ne machen mü Ao aber lich länger als ſeine! von ihnen tragen zu laff ſolchen großen Apparatur —— Der Pelz, der am meiſten geſucht wird. Die Pelzart, die augenblicklich am meiſten geſucht wird, iſt Hermelin. Britiſche Pelzhändler haben dieſer Tage unbeſehen den ge⸗ ſamten Hermelinvorrat beſtellt, der in Polen zu haben iſt. Die Urſache iſt die bevorſtehende Krönung des britiſchen Königs, an der alle Peers des Königreiches in beſonderen Krönungsroben teilzunehmen haben. Zu dieſem Ornat ge⸗ hört auch ein breiter Hermelinkragen. Da Hermelin ſeit vielen Jahren„unmodern“ iſt und nicht mehr getragen wird, ſind die Hermelinvorräte in England ſelbſt äußerſt gering. Obwohl nur etliche Hundert ermelinkragen be⸗ nötigt werden, ſind die britiſchen Pelzhändler unfähig, den Bedarf zu decken. Ob die Vorräte Polens ausreichen wer⸗ den, ſteht auch noch dahin. Der einſt ſehr hohe Preis für den„königlichen“ 12 5 war in den letzten Jahren außer⸗ ordentlich geſunken. Dank der Nachfrage der britiſchen Peers iſt er neuerdings wieder erheblich geſtiegen. Ptingstsonntag im Wörtel: Tu. 98 Seckenheim I.— Hillftar-Sportberein Hoplenz J. F A 19368 Nr. 22 2 o e Nn mpen Gold im Gewicht vort 322 5 daß im Ural⸗Gebiet ein Klu „ 90 7 „ebunhejc aufe an! uilaegz ui eig usa sog“ ub gusſplacg aenelbeg usbunf udufel gol fee„eso ava dia Jom ei uebog“ doe did u ven eee uc ede Seeg gun geen cee! e „ushpof anu uvu uuvg vg eo qeqn piu ang s zun dic nelugeu deu— zupzebuv usulonz hoa pog uteuze nu jehueseinplull eis uslumoz va aun sbung ujem oelvcz 100 nnz ol b aupzphnec ovu qo uu an seh uuvg gun ueluudogeqneueutuwplnd gjebelſerz sva Invave gojg enpan b Atuutogs noeh jeq vad son Jep, eng ee bb e. ebend int eee, chend eee er ee e Apleg canin ue ci ei une bangt zeufe zuequockleaaoy r apc uszpuo zds spe dog sig uschfejbaeg aun wagejpoacc ao udn ene nee eme; ⸗Supplech obiqupfqje! zegeanue gun ueqef zeig eig ue ne o bulunugea jvul eig uejel unu uuvzcg oli“ ae ei gun zeig eme oeia o pod uege; se aq“ „usunmogeg ne fegarz bou dhe duseg jcknphaeqgn zeig cod uso oi ab Mog in sog ohen dig uv jilzens Sog uso ei Lic ueſojsnegaz uzeg jpön ocz un ss gog ei ueqnpjb sehoch uuvzcg esp Hagge sich cou jcnogzeqn jo eie usqog aegupzsnyz an j0qaeasnega ue uo ueneauub dog eue nu ueqog boah jp uch! 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Irgend etwas würde ſchon geſchehen. irgend etwas Streit ſah das verdächtige Zucken in dem blaſſen Geſicht des anderen— und ſeine Biſſigkeit reute ihn. „Will mir mal die Sache beſchlafen,“ meinte er um einen Grad freundlicher,„vielleicht.. na, wollen mal ſehen. Wo wohnen Sie? Rua de Gloria? Ausgerechnet. Na, ſchön. Kommen Sie morgen mittag mal zum Rocio. Den Platz kennen Sie doch ſicher ſchon? Gut. Da ſteht das Theater. Nicht zu überſehen. Ungefähr um zwölf komme ich da vorbei. Aber wie geſagt, verſprechen kann ich Ihnen gar nichts.“ Robert Schmidt ſchlief wenig in dieſer Nacht. Zum erſten Mal hatte ihn der Hauch von etwas Eiskaltem berührt. zum erſten Mal verſpürte er Angſt Und nun marſchierte er voller Unruhe unter dem Säu⸗ lenvorbau des Theaters hin und her und wartete auf Streit. Annelieſe fuhr in einer herrlichen Limouſine vorbei. Er ſah ſie nicht. Und doch dachte er gerad in dieſen Augenblicken daran, ihr poſtlagernd ein Lebenszeichen zu ſchicken und ſie um ein Wiederſehen zu bitten. Schließlich, als er jede Hoffnung auf Streits Kommen aufgegeben hatte, tauchte der Erwartete doch noch auf. Er war aufgehalten worden, entſchuldigte ſich und erklärte eine halbe Stunde Zeit zu haben.„Ich gehe eſſen,“ ſagte er, „wollen Sie mitkommen?“ Und als Robert ſofort zuſagte, fügte er hinzu:„Immerhin möchte ich Sie warnen, denn ich eſſe in einer kleinen Taverne, in der es mehr als ein⸗ fach zugeht.“ Robert erklärte, je einfacher, um ſo beſſer, ſchreckte dann aber doch zuſammen, als er an Streits Seite in eine ſchmale Straße einbog und gleich darauf einen mittelgroßen, vier⸗ eckigen Raum betrat, in dem der unangenehme Geruch des gedörrten Klippfiſches vorherrſchte. Zur Linken ſtand ein langer Tiſch mit zwei Bänken, an dem die Gäſte— freund⸗ liche, einfache Leute— aßen. Im Hintergrund befand ſich rechts eine Art Theke, links ein großer offener Herd voll von Pfannen und Töpfen. Hinter der Theke machten ſich drei rieſige Weinfäſſer breit. Es gab eine Suppe, dann gebratene Sardinen mit Oli⸗ ven und endlich Beaf, dazu den unvermeidlichen halben Liter Wein. Die Mahlzeit koſtete vier Escudos, und Robert riß darüber die Augen weit auf. Bisher hatte er für ſein Mittageſſen ſtets zehn Escudos und mehr bezahlt. Nun ja, hier ging es eben einfacher zu Streit war ſchweigſam. Er ſchien Hunger zu haben, denn er aß haſtig und ſprach dem Brot ſtark zu. Robert wagte nicht, das Wort an ihn zu richten. Rechts und links von ihm plauderten ſchwarzäugige Menſchen, lachten, waren beſter Stimmung. Robert verſtand von ihrer Unterhaltung kein Wort. Er kam ſich trotz Jürgen Streits Nähe ſehr, ſehr ver⸗ laſſen vor. „Satt?“ „Robert nickte eifrig.„Ich könnte keinen Happen mehr eſſen,“ behauptete er. Streit zuckte mit den Schultern. Sein Appetit wäre an⸗ ſcheinend auch noch mit einer größeren Portion fertig ge⸗ worden. Dann, wieder im Freien, kam er zum erſten Mal auf den geſtrigen Abend zurück. „Es ſieht faul aus,“ ſagte er,„oberfaul. Wenn Sie wenigſtens die Sprache beherrſchen würden. Ich habe hin und her überlegt. Sie kommen glatt unter die Räder, wenn Sie hierbleiben. Mann, was war das bloß für eine Kater⸗ idee, die ſchöne Fahrkarte zu verſchärfen! Wenn ich die ge⸗ habt hätte... du liebe Zeit, ich wäre ſchon zu Hauſe!“ ö Robert ſchwieg. Er war blaß und zitterte leiſe. U Verbindung ſetzen, und der alte Herr wird wohl oder übel noch mal ranmüſſen. Wenn Sie aber warten, bis Ihr Geld ratzekahl alle iſt, ſieht die Sache ſchon ſchlimmer aus, ver⸗ geſſen Sie das nicht.“ „Alſo— alſo gar keine— gar keine Möglichkeit?“ „Menſchenskind, wo ſoll die herkommen?“ „In zwei Monaten kann ich portugieſiſch!“ „Ich möchte das bezweifeln. Immerhin, ich kenne Sie zu wenig. Wenn einer will, ſchafft er manches. Aber ſchön, wo⸗ von wollen Sie in dieſen zwei Monaten leben? Die fünf⸗ hundert Escudos, die Sie noch haben, ſind in vier Wochen alle. Was dann, hm?“ Ja, was dann? „Ich will Ihnen ſagen, was dann iſt: Dann fallen Ihnen die Deutſchen ein, die hier anſäſſig ſind. Die müſſen Ihnen helfen. Ich kenne den Zauber, mein Freund. Sie wären nicht der erſte, der auf dieſe Weiſe zum Bettler wird. Jeder hat nicht das unverſchämte Glück wie Hugo Mahlmann, da können Sie Gift drauf nehmen!“ „Hugo Mahlmann?“ „Auch ein Landsmann. Beſaß noch dreihundert Escu⸗ dos, fuhr'raus nach Eſtoril, ging ins Kaſino und gewann beim Roulette innerhalb einer Stunde ſiebentauſend Escudos.“ „Mein Gott!“ flüſterte Robert atemlos.„Und dann—?“ „Dann? Dann fuhr er nach Hauſe und freute ſich wie ein Schneekönig, das kann ich Ihnen ſagen. Aber die Ge⸗ ſchichte hätte auch andersrum ausgehen können. Hat ſich ſchon mancher das Genick gebrochen da draußen.“ „In Eſtoril?“ „Ja.“ Plötzlich ſtutzte Streit und ſah ſeinen Begleiter forſchend an.„Sie, Schmidt,“ ſagte er,„laſſen Sie es ſich nicht einfallen, Ihr Glück zu verſuchen!“ „Aber nein!“ Robert lachte.„Wie können Sie ſo was denken! Ich habe ſchon viel darüber geleſen. Monte Carlo und ſo. Aber daß es in Portugal auch ſo was gibt——“ „Ja, es gibt hier auch ſo was, aber das iſt was für Leute, die es ſich leiſten können, Geld zu riskieren.“ „Natürlich.“ Streit ſchüttelte den Kopf.„Junge, Junge, da hat man ein ſo ſchönes Zuhauſe und treibt ſich in der Weltgeſchichte umher. Ich hatte auch den Auslandsfimmel, den Hunger in die Ferne. Aber ganz ſo verrückt wie Sie war ich doch nicht. Ich konnte wenigſtens portugieſiſch, als ich herkam.“ Er ſah zur Uhr. 5 „Keine Zeit mehr. Alſo wie ſteht's: Gehen Sie heute nachmittag aufs Konſulat?“ Robert zögerte. 5 Ueberlegen Sie ſich die Sache, obwohl es da eigentlich nichts zum Ueberlegen gibt. Und wenn Sie mir mitteilen wollen, was Sie ausgerichtet haben, können Sie mich heute abend um neun im„Palladium“ treffen...“ Robert Schmidt ging verdroſſen durch die Straßen Liſ⸗ ſabons. Was für ein bitterer Trank, den er ſich da ſelbſt zu⸗ bereitet hatte! Aber aufs Konſulat—— nein, aufs Konſu⸗ lat ging er nicht. Allein der bloße Gedanke, ſeinem Onkel gegenüber treten zu müſſen, erfüllte ihn mit Grauen. Doch was tun? Was tun? 4. Kapitel. 2000 auf Rouge! Ullrich Carſten legte den Lappen, mit dem er den Lack der Limouſine auf Hochglanz poliert hatte, aus der Hand, warf noch einen prüfenden Blick auf die blitzende Motor⸗ haube, nickte und ſchob den Wagen in die Garage zurück. Noch während er dabei war, drinnen die Bremſen an⸗ zuziehen, ſteckte Antonio den Kopf zur Tür herein. „Auftrag von der gnädigen Frau.. punkt neun mit dem Wagen vor dem Haufe!“ Ullrich ſeufzte. a Der Diener ſchob ſich langſam in den Schuppen.„Die Herrſchaften eſſen heute abend im Palacio. Wird ſpät wer⸗ den, meinen Sie nicht auch? Übrigens—“ Er räuſperte ſich, grinſte.„— hübſches Mädel, Ihre Landsmännin, wie?“ (Fortſetzung folgt.) Eine cmepitenische Geschichie Dr. med. Stuttheimer, 31 Jahre alt und hoffnungsfroh, hatte ſeine Praxis in New Jerſey aufgemacht und harrte der Dinge, die da kommen ſollten. Das waren nämlich die geehrten Patienten. Aber die Einwohner der Stadt erfreu⸗ ten ſich offenbar einer ganz unerſchütterlichen Geſundheit. Denn es vergingen Wochen, und keiner ließ ſich ſehen. „So geht's nicht weiter,“ ſagte eines Tages des Doktors alter Diener Friedrich, der ſchon bei des Doktors Vater, dem alten Sanitätsrat, gedient und ſeinen Sprößling auf den 1 geſchaukelt hatte, ſich daher ſchon einen Ton erlauben onnte. „Was geht nicht weiter?“ fragte der Herr Doktor. „Unſere Praxis.“ „Wir haben ja gar keine, Friedrich!“ „Müſſen aber eine kriegen.“ „So verſchaffe uns eine, mein Lieber.“ „Mach' ich,“ ſagte Friedrich im Bruſtton der Ueber⸗ zeugung. Doktor Stuttheimer ſetzte ſeine Brille auf und ſah ſein Faktotum mit prüfendem Arztblick an, wollte gerade eine recht unfreundliche Diagnoſe ſtellen— da unterbrach ihn Friedrich: „Nee, nee, laſſen Se man, Doktor⸗ chen, Wer ſolange wie ich in einer Arztfamilie gedient hat, der ſpielt ſo ſchnell nicht Patient.— Was ich ſagen wollte: wir müſſen andere Wege gehen.“ Friedrich ſprach lange und eindringlich auf den Herrn Doktor ein. Bereits wenige Tage ſpäter packten ſie beide ihre Koffer und ſiedelten nach Chicago über, wo ſie mit ihren letzten Groſchen eine neue Praxis aufmachten. Die ging natürlich zunächſt auch nicht. Dagegen machte ein Kurpfuſcher, der gegenüber wohnte und ſich für hinrei⸗ chend befähigt für dieſen„Beruf hielt — er war früher Leichenträger gewe⸗ ſen— geradezu glänzende Geſchäfte Die Leute ſtrömten in hellen Haufen in ſein Haus, über deſſen Eingang eine große Tafel mit der Aufſchrift„Hier werden alle Krankheiten für zwei Dol⸗ lars geheilt“ hing. „So geht's nicht weiter,“ meldete ſich Friedrich wieder. „Ja,“ ſagte der Doktor reſigniert, „wenn ich nur wüßte, welcher Idiot mir geraten hat——“ „J—a—, machte Friedrich,„erſt wollen wir mal ſehen, ob das ein Idiot war. Alſo, wir laſſen uns jetzt ein großes Schild anfertigen und ſchreiben darauf,„Hier werden alle Krankheiten für einen Dollar geheilt.“ „Zweites Stadium,“ murmelte Dr. Stuttheimer. Laut aber ſagte er:„Das geht mir denn doch gegen den Strich; alle Krankheiten kann kein Menſch heilen, und außerdem bin ich kein Kurpfuſcher.“ „Danach fragt hier niemand,“ erklärte Friedrich mit ab⸗ wehrender Geſte,„die Leute wollen behandelt ſein, und zwar billig. Verſchreiben Sie meinetwegen geſtoßene Igel⸗ borſten oder pulveriſierte Autoreifen, aber fangen Sie end⸗ lich an, der Schlächter und Bäcker wollen ohnehin nicht mehr borgen.“ Und die Sache klappte wirklich. Alles lief zu Stutthei⸗ mer, zu dem Kurpfuſcher kamen immer weniger und ſchließ⸗ lich ließ ſich dort kein Menſch mehr ſehen. Eines Tages, die Sprechſtunde war ſchon längſt vor⸗ über, ſah Friedrich aus dem Fenſter und gewahrte den Kur⸗ pfuſcher, der eilenden Schrittes auf das Haus zukam. on MI KOE STE. „Schnell, geben Sie mir Ihren Kittel, Doktor,“ ſchrie er. Jetzt bin ich der Doktor und Sie ſind der Diener, ſchnell — keine Widerrede, ſonſt ſind wir pleite!“ Dr. Stuttheimer wunderte ſich ſchon über gar nichts mehr, er verſchwand ge⸗ horſam durch eine Seitentür. Friedrich ließ ſich auf dem ſchön geſchnitzten Stuhl ſei⸗ nes Herrn nieder. Gleich darauf klopfte es, und der Kur⸗ pfuſcher erſchien im Türrahmen: „Sind Sie der Herr Doktor?“ 5 „Jawohl, das bin ich,“ ſagte der alte Graukopf mit Würde,„wo fehlt's denn?“ „Ach, wiſſen Sie, ich habe gar keinen Geſchmack mehr, und dann vergeſſe ich immer alles.“—„Kleinigkeit,“ meinte Friedrich überlegen lächelnd,„heilen wir ſofort für einen Dollar.“ Der andere ſah etwas ungläubig und ängſtlich drein, als der„Herr Doktor“ ſchon mit einem„Augenblick, bitte,“ Mißtrauiſch kam der andere der Aufforderung nach. Plötzlich aber fuhr er zurück, fing heftig an zu ſpucken und ſchrie wütend:„Pfui Teufel!“ verſchwunden war. Bald darauf kam er wieder zum Vor⸗ ſchein und hielt in der Hand eine„Arznei“. „Eſſen Sie,“ kommandierte Friedrich. Mißtrauiſch kam der andere der Aufforderung nach. Plötzlich aber fuhr er zurück, fing heftig an zu ſpucken und ſchrie wütend: „Pfui Teufel, das ſind ja faule Eier!“ Da legte ihm Friedrich väterlich die Hand auf die Schul⸗ ter und meinte lächelnd: „Sehen Sie, der Geſchmack hat ſich ſchon wieder einge⸗ funden—— und daß ſie bei mir faule Eier gegeſſen haben, das vergeſſen Sie beſtimmt nicht wieder.“ Der Kurpfuſcher entfleuchte eilenden Schrittes. Tags dar⸗ auf ſtrich er die Segel, d. h. entfernte ſein aufreſzendes Schild und ſich ſelber. N Dr. Stuttheimer wandelte ſich vom Kurpfuſcher wider Willen wieder in den gewiſſenhaft praktizierenden Arzt zurück. Man muß drüben, jenſeits des großen Teiches, manch⸗ mal wunderliche Wege gehen, um ſkrupelloſe Konkurrenten auszubooten. 3