licgeint tglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Belngspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, ia des Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Aszeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., ien Tektteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte u. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ſunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheckh⸗Konto: Karlsruhe 78439. 36. Jahrgang Deutſcher Pfingſigeiſt Pfingſten iſt das Feſt des Geiſtes und ſeiner Wunder. Das iſt ſein tiefſter innerer Sinn Aber wohl bei keinem Wort pflegen wir uns oft ſo wenig vorzuſtellen, wie bei dem Worte„Geiſt“. Und doch ift jene erſte, altbertraute Pfingſtgeſchichte, wo der Sturm hörbar durch das Haus brauſte, in dem die Jünger ſaßen, die feurigen Zungen ſich ſichtbar auf ihre Häupter geſetzt und das Sprachwunder ſich ereignet, garnicht ſo abſolut und farblos und beſfitzt heute noch eine tiefe geiſtige und ewige Wahrheit. Vor allem fielen jene erſten Chriſten, die dieſes Geiſtes⸗ wunder erlebt, auf durch ihre ſtürmiſche, ſtarke Freude und Tatkraft. Jener neue Geiſt regte die Welt auf. Auch jeder einzelne, der von ihm erfaßt wurde, ſpürte, daß Sturm in ſein Leben gefahren war. Es begann ein Neues für ihn ſeine Seele wurde erfüllt von einer neuen, gewaltigen Hoff⸗ nung und Forderung. Es galt, Hohn und Verfolgung der Welt auf ſich zu nehmen, ſich vom Liebſten zu trennen, wenn es ſein mußte, ja dem Tod ins Auge zu ſehen. Was macht unſere Zeit, was macht unſer Volk aus dem Geiſt, aus dem Wunder der Pfingſten? Wieder iſt es ganz ähnlich wie damals. Jene Zeit war durch die große Not hindurch gegangen. Das iſt auch unſer Weg geweſen. Es gehörte doch wirklich ein ſtarker Glaube an geiſtige Mächte und Kräfte dazu, inmitten aller uns um⸗ gebenden Bosheit und Verleumdung an dem Walten eines höheren Geiſtes nicht zu verzweifeln. Aber je größer die Rot, umſo höher muß man ſeinen Standpunkt in der Ge⸗ ſchichte nehmen. Je tiefer die Wege gehen und je dunkler die Täler geweſen ſind, durch die wir hindurch mußten, ſie haben uns doch nicht in den Abgrund geführt, und die Zu⸗ verſicht, mit der einſt jene erſten Pfingſtjünger den Kampf mit einer widerſtrebenden Welt aufgenommen haben, iſt auch unter uns nicht erloſchen. Wir ſehen eine neue Jugend unter uns aufſteigen, die mter manchen Entbehrungen und Leiden aus der heiligen Rot neue Tugenden gelernt und aus dem Geiſt etwas Neues hervorbringen will. Dieſer Geiſt kann ſich immer nur an den überlieferten Fackeln entzünden, aber er wird dann mit eigener Flamme brennen und einen neuen Tag heraufführen. Unſer ganzes Volk aber hat ſich aus der Zeit der Ver⸗ wirrung und Verirrung wieder zu Geſundung, Kraft und ordnung zurückgefunden. Wenn auch nicht unter Feuer⸗ zungen und Brauſen vom Himmel, ſondern in mühevollem, ernſtem Ringen, in langſamer und zäher Arbeit an ſich ſelbſt ift es von der Allgewalt des Geiſtes ergriffen worden zur neuen deutſchen Volkseinheit.„Ein neuer Geiſt hat das deutſche Volk erfüllt, hat es erweckt zu neuem Leben und ihm Kraft geſchenkt zu Werken der Arbeit und zu Leiſtun⸗ gen auf allen Gebieten einer neuen Volksgeſtaltung, die be⸗ wunderungswürdig ſind.“ So hat unſer Führer Adolf Hit⸗ ler mit Dank gegen Gott von unſerem Volke ſagen können. Das iſt das Geiſterlebnis, das Pfingſtwunder des deutſchen Volkes. Das andere Pfingſtwunder wird durch das Symbol der Feuerflammen und Feuerzungen angedeutet. Auch das hat uns heute wieder etwas zu ſagen. Wir wiſſen. daß gerade an die geiſtigen Dinge ſich die Gefahr der Ungeiſtigkeit herandrängt, denn das Ungeiſtige iſt für uns Menſchen immer noch das Stärkere. Wir wiſſen alle, daß die Erneuerung unſeres Volkes und ſeines inneren Lebens für uns nicht bloß einen Regierungswechſel bedeu⸗ tet ſondern vielmehr eine durch und durch geiſtige Sache, einen Umbruch und Durchbruch bis in die Fundamente des Lebens hinein. Darum muß auch der Geiſt ſtark bleiben und immer ſtärker werden, damit„der Erdenreſt zu tragen peinlich“ doch einmal überwunden werden kann und wir nicht wieder zurückfallen in das alte ungeiſtige Weſen. Daß ſolche ſtete Wiedererneuerung nur aus dem Inner⸗ ſten heraus immer wieder geſchehen muß, das iſt uns auch gewiß geworden. Das Symbol der feurigen Zungen, aus dem der Feuergeiſt ſprach, daß an Stelle des toten inneren Lebens, einer müde und matt gewordenen Frömmigkeit ein neules lebendiges religiöſes Leben treten ſoll. Dann wird auch jenes dritte Pfingſtwunder, das Spra⸗ chenwunder wieder gewirkt werden, von dem die Pfingſtge⸗ ſchichte ſymboliſch redet Es entſtand eine neue Gemein⸗ ſchaft. die aus den allerverſchiedenſten Elementen gebildet und zuſammengeſetzt war. Was einander vorher nicht ver⸗ ſtanden hatte und ſogar feindſelig gegeneinander geſtanden war, wurde durch dieſen Geiſt wunderbar geeinigt. Der reie feierte mit ſeinem Sklaven am ſelben Tiſche das Lie⸗ besmahl, der Philoſoph geſellte ſich zum Laſtträger, der nicht leſen noch ſchreiben konnte— und doch verſtanden ſie ſich alle Es war eine Sprache da die ſie alle verſtanden, es war ein neuer Geiſt. der ſie über alle bisherigen Hemmungen und Schranken, alle Vorurteile des Standes, der Raſſe maushob in eine höhere Gemeinſchaft des Lebens hinein. das war das größte Wunder des Geiſtes. 6 Noch iſt es in der Welt der Menſchheit nicht ſo weit. Wir haben in unſerem Volke etwas erleben dürfen von ſolch wunderbarer Volksgemeinſchaft daß wir einander wieder verſtehen können,— aber in der Welt da draußen berrſcht Tages- und finzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe wertztags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IV. 36 1150 Samstag, den 30. Mai 1936 letzt mehr denn je die babyloniſche Sprachverwirrung. Der Geiſt des Böſen, der alles verwirrt und durcheinander⸗ bringt. herrſcht noch in der großen Welt der Völker Noch iſt der Pfingſtgeiſt nicht über die ganze Welt gekommen 8 Aber das Weſen des Pfingſtgeiſtes iſt ſchöpferiſch, neu⸗ geſtaltend. Der Geiſt, der einſt über den Waſſern des Chaos ſchwebte und als ein Geiſt der Ordnung aus den noch un— geordneten Elementen das Wunderwerk des Himmels und der Erde hervorgehen ließ, dieſer Geiſt der die Herzen der Menſchen immer wieder angerührt und bewegt hat, daß ſie zu Neuſchöpfungen wurden, dieſer Geiſt iſt es, den wir brauchen und nach dem wir uns ſehnen, dieſes heiligen Geiſtes neuſchaffende Pfingſtgewalt braucht die Menſchheit. Das iſt dann auch zugleich echter, deutſcher Pfingſt⸗ geiſt, geboren, wie ſo oft, aus Kampf und Not, aus Streit und Mühe, aber dafür tief und wahr, troſt⸗ und hilfreich, gut und heilig. Große Tage der Kriegsmarine Erinnerung an den Tag vom Skagerrak.— Floktenübungen und Parade vor dem Führer. Kiel, 30. Mai. Kiel ſteht im Zeichen großer Tage der jungen deutſchen Kriegsmarine. Und ganz Deutſchland blickt voll Stolz nach dort. Gleichzeitig gedenkt es der Helden vom Skagerrak, die nun vor 20 Jahren der deutſchen Flotte Ehre gemacht ha⸗ ben. Viele von ihnen ſind in jener großen, erfolgreichen Seeſchlacht hinabgeſunken in das Grab des Ozeans. Ihrem Andenken gelten dieſe Flottenfeierlichkeiten, gilt vor allem der Staatsakt am Marine⸗ Ehrenmal in Laboe, wo heute Admiral a. D v. Trotha und der Ober⸗ befehlshaber der Kriegsmarine. Generaladmiral Dr. h. ce. Raeder, in Anſprachen die Heldentaten der deutſchen Flotte im Weltkrieg feiern. Gleichzeitig wird das Ehrenmal in die Obhut der Kriegsmarine übernommen. Unvergeſſen werden die Männer vom Skagerrak in der deutſchen Ge⸗ ſchichte und im Herzen des deutſchen Volkes bleiben. Die am Freitag in der Kieler Bucht vor dem Füh⸗ rer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hit⸗ ler abgehaltenen Flottenübungen nahmen einen glänzenden Verlauf. Eine Parade der Flolte vor dem Führer ſchloß ſich an und zeigte unſere Kriegsmarine in bewun⸗ derungswürdigem Schneid. In langer Kiellinie fuhren die Kriegsſchiffe vorüber. Die Beſatzungen waren an Deck in Paradeaufſtellung angetreten Die Spitze bildete das Pan⸗ zerſchiff„Admiral Graf Spee“, auf dem ſich der Flottenchef Admiral Förſter befand. Viele Gäſte wohnten an Bord des Dampfers„Roland“ dem großartigen Schau⸗ ſpiel bei. Etwa zwei Dutzend Fahrgaſtſchiffe brachten außer⸗ dem viele Volksgenoſſen zu den eindrucksvollen Vorführun⸗ gen der Kriegsmarine, die ihnen zu einem unvergeßlichen Erlebnis wurden Die Ehrengaſte befanden ſich größtenteils an Bord des Dampfers„Roland“. Drei Dampfer brachten Mitglieder des Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Marinebundes in die Kie⸗ ler Bucht hinaus. Vor den Augen der Zuſchauer wickelte ſich ein in ſeinen einzelnen Phaſen feſſelndes Bild ab, bei dem auch die junge U⸗Bootwaffe eingeſetzt wurde. Nach einem Feuerüberfall lief ein Panzerſchiffverband unter Nebelver⸗ wendung wieder vom Feinde ab. In acht Gruppen erfolgte der Vorbeimarſch der Kriegsſchiffe. In der erſten Gruppe rauſchten die drei Pan⸗ zerſchiffe in Kiellinie vorüber, ihnen ſchloſſen ſich vier Kreu⸗ zer, zwei Artillerieſchulbobte und das Vermeſſungsſchiff „Meteor“ an. Es folgten in den anderen Gruppen die Tor⸗ pedoboote, die Leicht⸗Flottillen, Minenſuchflottillen und Verſuchsboote und andere Spezialſchiffe. In der ſechſten Gruppe lief hinter dem U-Boot⸗Begleitſchiff„Saar“ eine Reihe U-Boote, darunter die U⸗Floktille„Weddigen“; das Räumbootbegleitſchiff„Ziethen“ fuhr an der Spitze der Räumbooteinheiten. Den Abſchluß bildeten die flinken, klei⸗ nen Schnellboote mit dem Begleitſchiff„Tſingtau“. Am Abend lief die geſamte Flotte an dem Ehrenmal von Laboe, das heute ſeine feſtliche Einweihung empfangen wird, vorüber in den Kieler Hafen ein, wo die 8 0 ſchon ſtundenlang am Ufer harrte, um ſich dieſes Bild nich entgehen zu laſſen. Verſöhnlichere Töne Bemühungen um italieniſch⸗engliſche Entſpannung. London, 29. Mai. Der zurzeit in Rom weilende diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ gibt die Eindrücke wieder, die er nach ſeiner Unterredung mit Muſſolini von der Stellung⸗ nahme Italiens empfangen habe. Zunächſt ſei er über⸗ zeugt, daß Muſſolini heute den Frieden wünſche und ſich der unvermeidlichen Folgen irgendeiner anderen Politik vollauf bewußt ſei. Das zweite Hauptziel der ita⸗ lieniſchen Politik ſei die Aufhebung der Sanktio⸗ nen. Die vier Hauptpunkte der gegenwärtigen italieniſchen Politik könnten wie folgt zufſammengefaßt werden: 1. Sicher⸗ heit in Abeſſinien, 2. Sicherhejt für die Verbindungen zwi⸗ chen Italien und Oſtafrika, 3. Friede in Europa, 4. Wie⸗ derherſtellung des moraliſchen Anſehens. Aus allen dieſen Gründen, ſo berichtet der engliſche Berichterſtatter weiter, werde Italien keine Initiative ergreifen, die zu einem wei⸗ teren Friedensbruch in Afrika oder in Europa führen würde. ——— Nr. 125 Nor ro 18 7 3 7* 4 Der Korreſpondent erklärt zum er ſei feſt über⸗ zeugt, daß ein Beſchluß des Völkerbundes, die Sanktionen aufrecht zu erhalten, Italien dazu veranlaſſen würde, ſeinen Rücktritt aus dem Völkerbund anzukündigen. Dieſer Schritt ar G. de baten e dale e 9 der italieniſchen Sicherheit begleitet ſein. * Antrag auf Einberufung des Völkerbundes. Genf, 30. Mai. Der ſtändige Vertreter Argentiniens beim Völkerbund hat beim ſtellvertretenden Generalſekre⸗ tär vorgeſprochen, um die ſofortige Einberufung der Verſammlung, deren letzte Tagung im Herbſt vorigen Jah⸗ res bekanntlich nicht abgeſchloſſen, ſondern unterbrochen wurde, zu verlangen. Man glaubt, daß die argentiniſche Initiative auf die in den letzten Tagen umlaufenden Ge⸗ rüchte von einer Verſchiebung der Ratstagung auf fran⸗ zöſiſchen oder britiſchen Wunſch zurückzuführen ſei. Die Anterredung Eden— Grandi Die Unterredung zwiſchen Außenminiſter Eden und dem Londoner italieniſchen Botſchafter Grandi wird von den Blättern ſtark beachtet. Sie weiſen darauf hin, daß es ſich um die erſte Beſprechung zwiſchen den beiden Staats⸗ männern ſeit der Beſetzung von Addis Abeba durch die Italiener handelt. Der diplomatiſche Mitarbeiter der„Times“ ſchreibt, in unterrichteten Kreiſen ſei man nicht geneigt, dem Beſuch eine übertriebene Bedeutung beizumeſſen; er werde jedoch als eine Bemühung ausgelegt, den Weg für eine Entſpannung zu ebnen. Man glaube, daß Grandi dem Wunſch Muſſolinis nach einer beſſeren Verſtändigung mit England Ausdruck gegeben und die Verſicherung wiederholt habe, daß Italien keine Abſichten gegen die britiſchen Intereſſen habe. Rex will Säuberung Erbitterter Kampf gegen das Parlamentsſyſtem. Brüſſel, 29. Mai. Der Führer der Rexbewegung, Leon Degrelle, der vom König empfangen wurde, hat einem Vertreter der „Libre Belgique“ programmatiſche Erklärungen über ſeine künftige Politik und über die Haltung der rexiſtiſchen Abge⸗ ordneten im Parlament abgegeben. Er ſei, ſo führte De⸗ grelle aus, gegen eine Beteiligung ſeiner Bewegung an der Regierung. Es gebe nur ein Miniſterium, das er unter ganz beſtimmten Bedingungen annehmen könne, nämlich das Juſtizminiſterium. Wenn er dieſes Miniſterium erhalte, dann werde die große Säuberung beginnen, und zwar zunächſt bei den gro⸗ ßen Finanzinſtikuten. Seine Bedingungen für die Annahme dieſes Poſtens ſeien: Abberufung der Gouverneure der Na⸗ kionalbank und der Nationalen Induſtriekreditbank ſowie Rücktrilt aller Politiker, die Aufſichtsrafspoſten innehaben. Die große Mehrheit der Bevölkerung wolle eine tief⸗ gründige Reform, ſo wie ſie die Rexbewegung anſtrebe, die in ſechs Monaten 270 000 neue Anhänger gewonnen habe. Die Abneigung der Bevölkerung gegen die Parteipolitik iſt in vollem Gange. Unſere Abgeordneten werden keineswegs im Parlament Obſtruktion um der Obſtruktion willen treiben. Sie werden für alles ſtimmen, was gerecht und vernünftig iſt und im nationalen Intereſſe liegt und was mit unſerem Programm vereinbar iſt. So werden die Rex⸗ Vertreter ſicherlich für den Staatshaushalt und für die Ge⸗ ſetze über die Landes verteidigung ſtimmen. Degrelle erklär⸗ te ferner, daß er ſobald wie möglich Neuwahlen herbei⸗ führen wolle. Rex werde ſtreng geſetzmäßig vorgehen und ſich nicht von ſeinen demokratiſchen Grundſätzen entfernen. Die Dreiparteienregierung, die man jetzt wieder plane, wer⸗ de von ſelbſt zuſammenbrechen, ohne daß Rex einen Finger zu rühren brauche. Die Rex-Bewegung werde jetzt einen erbitterten Kampf gegen die Herrſchaft des Parlamentsſyſtems eröffnen. Die Abgeordneten der Rex⸗Bewegung würden auf die den Par⸗ lamentariern gewährten Freifahrtſcheine zweiler Klaſſe ver⸗ zichlen und drikker Klaſſe fahren. Er habe den Abgeordne⸗ ken verboten, Umgang mit den Abgeordneten der anderen 1 zu pflegen und das Parlaments⸗Reſtaurant zu be⸗ reten. Treueid auf Degrelle Vor ſeinem Empfang durch den König hielt der Führer der Rex⸗Bewegung, Degrelle, mit den 28 Rex⸗Vertretern, die ins Parlament gewählt worden ſind, eine große Bera⸗ tung ab. Bei dieſer Gelegenheit haben die Abgeordneten Degrelle den Treueid geleiſtet. N And Eupen⸗Malmedy? In ſeiner Erklärung vor Vertretern der belgiſchen Preſſe machte der Führer der Rex⸗Bewegung, Degrelle. auch einige bemerkenswerte Andeutungen über ſeine Hal⸗ bie 9 Frage Eupen⸗Malmedy. Er wies darauf hin, daß die Rex⸗Bewegung nunmehr im Parlament auch einen deutſchſprechenden Abgeordneten habe. Dieſer werde ſeinen Eid in deutſcher Sprache leiſten und auch ſeine erſte Rede in deutſcher Sprache halten. Die völkiſche Eigenart der Gebiete von Eupen ⸗ Malmedy und St. Vith müſſe erhalten bleiben. Wenn Belgien dazu nicht imſtande ſei, dann müßten die Gebiete wieder Deulſch⸗ land zurückgegeben werden. a Degrelle deutete noch an, daß er zur Frage des Aus⸗ bürgerungsgeſetz es, das einen Ausnahmecharakter hat, im Parlament eine Geſetzesinitiative ergreifen werde. In welcher Richtung dieſe Initiative liegen wird, ſagte De⸗ grelle nicht. Der Löwe von Brzeziny Zum Tode des Generals Litzmann. Deutſchland vermmmt mit Trauer die Kunde vom Tod General Litzmanns, der im 87. Lebensjahr verſtarb. In Neuglobſow, dem alten Familienſitz, in dem er am 22. Ja⸗ nuar 1850 geboren wurde, trat er den Weg nach Walhall an. Mit 17 Jahren, 1867, trat Litzmann in das Gardepio⸗ nierbataillon 1 und nahm dann am Feldzug 1870/1 teil Das Eiſerne Kreuz eroberte er ſich bei der Einnahme von Paris. Seine hervorragenden Leiſtungen führten ihn dann in den nachfolgenden Friedensjahren von der Kriegsakade⸗ mie über Frontkommandierungen zum Großen Generalſtab. 1902 wurde er, nachdem er verſchiedene Kommandos inne⸗ hatte, zum Direktor der Kriegsakademie ernannt Als er am I. April 1905 aus freiem Entſchluß den Abſchied einreichte, der ihm mit beſonderer Auszeichnung gewährt wurde, hatte er erſt einen harten Kampf mit Graf Schlieffen zu beſtehen, der ihn höchſt ungern ſcheiden ließ. Am 18. Oktober 1914 wurde Litzmann zum Komman⸗ deur der dritten Gardediviſion ernannt. Seine ausgezeich⸗ nete ſtrategiſche und taktiſche Befähigung hatte damit das weiteſte Betätigungsfeld. Der unerhört kühne Durchbruch nach Brzeziny am 23. zum 24. No⸗ vember 1916 ſah ihn zu nächtlicher Stunde zu Fuß inmit⸗ ten der preußiſchen Garde, ſeine Soldaten anfeuernd zum letzten Heldentum. Hier wurde er zum„Löwen von Brze⸗ ziny“, wie ihn ſeine Männer nannten. Bei Lodz, in der Winterſchlacht in Maſuren, bei der Erſtürmung von Kom no, der Eroberung Wilnas und bei der Bruſſilow⸗Offenſive, überall war er mit ſeinen Soldaten, trotz keilweiſe unter⸗ legener Mittel, ſiegreich. Es war beſondere Glaubenskraft, die General Litzmann 1914 zum Sieger von Brzeziny gemacht hat. Es war dieſel⸗ be Glaubenskraft, mit der ſich dieſer Soldat für den Kampf Adolf Hitlers eingeſetzt hat. Es waren zwei Soldaten, die ſich begegneten und von der Gemeinſamkeit ihres Weges wußten. Selbſtverſtändlich und ſchlicht wie es ſtets ſeine Art war, hat er ſich unter die Kämpfer des Füh⸗ rers gereiht.— Den höchſten Wunſch ſeines langen Lebens laß er erfüllt; Ein ſtolzes Volk geeint im Glauben an den Führer! a 5 3 Das Beileid der Reichstagsfraktion Reichsminiſter Dr. Frick hat in ſeiner Eigenſchaft als Führer der NS⸗Reichstagsfraktion dem Obergruppenführer Litzmann zum Tode des Generals Pg. Litzmann folgendes Beileidstelegramm geſchickt: „Die Reichstagsfraktion der NSDAP ſteht tief erſchüt⸗ tert an der Bahre ihres älteſten treu bewährten Mitgliedes. Als Führer deutſcher Soldaten im Weltkrieg und als Kämpfer für Adolf Hitler hat unſer alter Parteigenoſſe General Litzmann dem deutſchen Volke leidenſchaftlich ge⸗ dient und iſt in ſeiner ſchlichten Treue ein Vorbild für niele geworden. Wir Nationalſozialiſten des Deutſchen Reichstags gedenken ſeiner in Liebe und Verehrung und werden ihn niemals vergeſſen.“ LZ„Hindenburg“ in Nio Rio de Janeiro, 30. Mai. Das Luftſchiff„Hindenburg“ iſt auf ſeiner zweiten Südamerikafahrt am Freitag auf dem Luftſchiffhafen Santa Cruz bei Rio de Janeiro glatt ge⸗ landet. 5 Die Rückfahrt wird am Samstag angetreten. Am 4. 71 wird Liz„Hindenburg“ wieder in Frankfurt a. M. ein. Reichshandwerkertag 1936 Das Programm vom 5. bis 10. Juni. Wenige Tage nach Pfingſten, am 5. Juni, beginnen in Frankfurt a M. der Stadt des deutſchen Handwerks, die Veranſtaltungen des diesjährigen Reichshandwerker⸗ tages. Der Reichshandwerksmeiſter hat ihm den Leitſpruch „Arbeit und Ehre“ vorangeſtellt, um ſo den zähen und ernſten Lebenswillen des deutſchen Handwerks zum Ausdruck zu bringen. Der diesſährige Reichshandwerkertag beſteht aus einer Kette von Arbeitstagungen, die von feier⸗ lichen Kundgebungen und Veranſtaltungen umrahmt ſind. Als würdigen Auftakt hat der Reichshandwerksmeiſter eine Ehrung der Gefaſlenen angeordnet, die am 4. Juni in Berlin vor dem Ehrenmal und am Grabe Horſt Weſſels ſowie in Oſtp'eußen am Tannenbergdenkmal ſtatt⸗ finden ſoll Am 5. Juni wird in Frankfurt die Ausſtellung „Die Buchdruckkunſt im Wechſel der Jahr- hunderte“ eröffnet, die anläßlich der 500⸗Jahrfeier für Gutenberg ins Leben gerufen wurde. Bereits der nächſte Tag ſteht im Zeichen ernſter Arbeit. Zum erſten Male wer⸗ den am 6. Juni die Reichsbetriebsgemein⸗ ſchaft Handwerk und der Reichsſtand des deutſchen Handwerks gemeinſam eine große Arbeitstagung abhalten, auf der der Reichshandwerksmeiſter über die Zukunftsauf⸗ gaben des Führerkorvs im Handwerk ſprechen wird. Vor⸗ ausſichtlich wird auch Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley das Wort nehmen. Nachmittags findet der feierliche Emp⸗ fang der Wandergeſellen und der handwerk⸗ lichen Sternfahrer in Berufstracht ſtatt, während der Abend eine Feſtveranſtal tung in Anweſenheit führender Männer der Partei und des Staates bringt. Am Sonntag, den 7. Juni erfolgt in der Pauls⸗ Kirche die Meiſterfreiſprechung. Am gleichen Tage wird ſich durch die Straßen der Stadt des Handwerks der aroße Feſtzug bewegen, Die folgenden Tage bis zum Mittwoch ſind den mehr als 20 Sondertagun⸗ gen der Handwerksaliederungen vorbehalten, und den Ab⸗ ſchluß bildet eine von der Hitlerjugend durchgeführte feier⸗ liche Veranſtaltung auf einer Burg am Rhein. Letzte Reichsſammlung des Gommers Keine Sammlungen mehr bis 30. September. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter teilt in einem Erlaß mit, daß er dem Deutſchen Roten Kreuz, dem Volksbund Deulſche Kriegsgräberfürſorge, dem Zen⸗ tralausſchuß für Innere Miſſion, dem Deutſchen Ca⸗ ritasverband und der Kirchlichen Bahnhofsmiſ⸗ ſion, letzterer jedoch nur für die Bahnhöfe, die Genehmi⸗ gung zu einer Reichs⸗Straßen⸗ und Hausſammlung für den 13. und 14. Juni erteilt hat. Die Polizeibehörden werden erſucht, für die ordnungsmäßige und reibungsloſe Durchfüh⸗ rung der Sammlungen beſorgt zu ſein. Die Mitwirkung von Kindern unter 14 Jahren iſt verboten, und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr dürfen nur bis zum Beginn der Dunkelheit und nur auf Straßen und Plätzen ſammeln. Bei den Sammlungen am 13. und 14. Juni handelt es ſich um die letzte große Reichsſammlung dieſes Som⸗ mers. Der Minſter erklürt in ſeinem Erlaß, daß die ſtarke wirtſchaftliche Belaſtung der Volksgenoſſen mit Beitrags⸗ leiſtungen aller Art, ſowie die bevorſtehende Inanſpruchnahme ihrer Opferbereitſchaft für das WHW kzu einer weitgehen⸗ en Einſchränkung der Sammlungen und ſammlungsähnlichen Veranſtaltungen öhrend der Sommermonate zwinge. Er ordnet daher an, daß bis zum 30. September keine wei⸗ teren Sammelgenehmigungen oder Genehmigungen zum Ver⸗ kauf von Abzeichen, Karten uſw. auf Straßen und Plätzen oder von Haus zu Haus erteilt werden dürfen. Befreit von dieſem Verbot ſind gemäß dem Sammlungs⸗ geſetz Sammlungen durch Poſtrerſand von Werbeſchreiben, Ver⸗ anſtaltungen zu gemeinnützigen oder mildtätigen Zwecken und Aufrufe zugunſten von Verbänden und Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege. Das Rote Kreuz beabſichtigt aus Anlaß der Reichsſammlung eine Reihe von öffentlichen Kundgebungen zu veranſtalten, die für den 7. Juni geplant ſind. Unterbrechung der deutſch⸗ſchweizeriſchen Ver⸗ handlungen. Bern, 30. Moi. In den Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und der Schweiz wurden der deutſchen Ab⸗ ordnung die Vorſchläge der Schweiz für die Neuregelung des Reiſeabkommens und für gewiſſe Aenderungen am übrigen Verrechnungsabkommen übergeben. Um der deut⸗ ſchen Abordnung Gelegenheit zu geben, dieſe Vorſchläge zu prüfen und neue Richtlinien einzuholen, wurden die Verhandlungen in Bern bis auf weiteres unterbrochen. 5 Me 3 0 2 Der franzöſiſche Streik Noch keine Einigung.— Wachſende Beunruhigung. Paris, 30. Mai. Die für Freitag nachmittag angekündigten Einigungs⸗ verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Streikenden und der Arbeitgeberverbände, die im Arbeitsminiſterium ſtattfinden ſollten, ſind plötzlich vertagt worden. Inzwiſchen hat ſich der Streik auf eine Reihe weiterer Betriebe der Me⸗ „ in Paris und eine Fabrik in Marſeille ausge⸗ ehnt. Die durch dieſe Ereigniſſe zum Ausdruck kommende Zu⸗ ſpitzung der Streiklage ruft in der franzöſiſchen Oeffentlich⸗ keit, die urſprünglich nur an eine kurze Machtdemonſtra⸗ tion der Gewerkſchaften geglaubt hatte, wachſende Beun⸗ ruhigung hervor. Glreikunruhen in Belgrad Schießerei zwiſchen Polizei und Streikenden. Belgrad, 30. Mai. Durch perſönliche Vermittlung des Miniſters für So⸗ zialpolitik war es in der Nacht zum Freitag zu einer Eini⸗ gung zwiſchen den Vertretern der ſtreikenden 10000 Bau⸗ arbeiter und den Arbeitgebern gekommen, durch die der Streik beigelegt werden ſollte. Trotz dieſes Einvernehmens haben aber die Bauarbeiter die Arbeik am Freitag nicht wieder aufgenommen. Eine große Gruppe von Arbeitern drang in das Ge⸗ bäude der Arbeiterkammer ein, wo ſie den Sekrekär des Bauarbeiterverbandes ſo verprügelten, daß er im Sterben liegen ſoll. Als die Arbeiker ſodann in der Nähe von Bel⸗ grad eine Verſammlung abhalten wollten, ſchritt die Poli- zei ein. Es kam zu Juſammenſtößen, in deren Verlauf von den Arbeitern einige Schüſſe abgegeben wurden. Dar⸗ aufhin machte auch die Polizei von der Schußwaffe Ge⸗ brauch. Ein Arbeiter wurde getötet, einer ſchwer, und mehrere wurden leicht verletzt. Kurzmeldungen Berlin. Die deutſch⸗niederländiſchen Vereinbarungen über eine Erneuerung des Transferabkommens und des Reiſeverkehrsabkommens ſind paraphiert worden. Berlin. Das 10 Geſchäftsjahr der Deutſchen Lufthanſa weiſt einen Rechnungsüberſchuß von 11,91 Millionen Mark gegenüber 9,5 Millionen Mark im Vorjahr aus. 5 85 Spiel mit geladenem Gewehr Jockgrim. 29. Mai. Der zwölfjährige Sohn Günther des Malermeiſters Eugen Bauer von hier ſpielte in der Werkſtatt ſeines Vaters init einem geladenen Gewehr. Dabei entlud ſich dieſes und der Schuß traf den dabeiſtehenden vierzehnjährigen Lehrling Hermann Abt aus Wörth a. Rh. ſo unglücklich, daß er auf der Stelle tot war. * Anter Auto ümmern begraben Zwei Schwerverlegte bei einem Verkehrsunfall. Mainz, 29. Mai. Auf der Wiesbadener Landſtraße zwiſchen Biebrich und Amöneburg ereignete ſich ein Verkehrsunfall. Ein Laſtkraft⸗ wagen wollte, aus Biebrich kommend, kurz vor Amöneburg nach links an die dortige Güterrampe einbiegen, als ein in gleicher Richtung fahrender Perſonenwagen aus Diez(Lahn) überholen wollte. Dem Fahrer des Perſonenwagens, der mit großer Ge⸗ ſchwindigkeit fuhr, gelang die Ueberholung nicht mehr und er bremſte ſcharf ab Der Wagen geriet ins Schleudern und flog gegen den hinteren Teil des aſtkraftwagens. Die bei⸗ den 1„ wurden ſchwer verler/ aus dem ſtark beſchädigten Wagen herausgezogen und ius 1 Krankenhaus gebracht. N. ach den bisherigen Feſtſtellungen trifft den Fahrer des Laſtkraftwagens leine Schuld. f 5 Schwere Zuſammenſtöße Eine Tote, zwei Schwerverletzte. — Eßlingen, 29. Mai. Auf der Stuttgarterſtraße zwi⸗ ſchen Weil und Eßlingen, im Volksmund wegen der bie⸗ len Autounfälle bereits die Todesſtraße genannt, ereignete ſich ein ſchwerer Autounfall. 5 Der Lenker eines Perſonenkraftwagens aus Schleſien war im Begriff, einen in Richtung Stuttgart fahrenden Laſt kraftwagen zu überholen und ſtieß dabei in voller Fahrt auf einen von Brühl herkommenden Laſtkraftwagen auf. Da⸗ bei wurde der Kühler des Perſonenwagens engedrückt und die Inſaſ en ſchwer verletzt. Eine Verletzte iſt unmittelbar nach der Einlieferung in das Krankenhaus geſtorben. Es handelt ſi um ein junges Mädchen, das neben dem Fahrzeuglenker ſaß, der nur leicht verletzt wurde. Zwei ältere Frauen, die hinten im Wagen ſaßen, wurden ſchwer verletzt. Die kriminalpolizeiliche Tatbeſtandsaufnahme ergab, daß den Lenker des Perſonenkraftwagens allein die Schuld an dem ſchweren Unfall trifft. 8 Germersheim.(Beim Baden im Rhein ertrun⸗ ken.) Beim außerdienſtlichen Baden ertrank hier beim Ver⸗ ſuch, den Rhein zu überſchwimmen, ein Schütze vom 3. R. 21. Sofort eingeleitete Rettungsverſuche waren erfolglos. Kandel.(Tod durch Genickbruch.) Der 58jährige Maurer Jakob Ohmer war im Anweſen eines Landwirts in der Saarſtraße mit dem Ausmauern einer Wand beſchäf⸗ tigt. Plötzlich ſtürzte Ohmer aus einer Höhe von fünf Metern zu Boden und fiel ſo unglücklich, daß er einen Genickbruch erlitt und ſofort ſtarb. Hanau.(Vom Sitz eines Anhängers ge⸗ fallen und kolgefahren.) Ein Schlepper mit zwei Anhängern fuhr die Landſtraße zwiſchen Groß⸗Steinheiſ und Klein⸗Auheim. Auf der Höhe des Heimberges fiel wäh⸗ rend der Fahrt ein Beifahrer vom Anhänger herunter und geriet unter die Räder des Anhängers, die über ihn hin⸗ weggingen. Der Bedauernswerte, ein 30jähriger Mann aus Frankfurt am Main wurde auf der Stelle getötet. Wahr⸗ ſcheinlich war der Beifahrer während der Fahrt eingeſchlafen und iſt dann im Schlaf von ſeinem Sitz he runtergefallen. — Burgberg, OA. Heidenheim.(Von einem Far⸗ ren erdrückt.) Knecht Sebaſtian Schilling, beſchäftigt bei Schloßpächter Rebmann, wurde bei ſeiner Arbeit im Stall von dem Farren der Bruſtkorb eingedrückt. Der Schwerber⸗ letzte wurde ſofort ins Krankenhaus nach Giengen verbracht, wo er kurze Zeit darauf ſtarb. Er hinterläßt Frau und Kind. Der zweite Prozeß Vier Jahre Zuchthaus für Franziskanerbruder Oswald. Koblenz, 29. Mai. In dem großen Sittlichkeitsprozeß gegen 276 Ordens⸗ brüder des Franziskanerbruderordens fand die zweite Ver⸗ handlung ſtatt. Vor der Strafkammer ſtand der 60jährige Franziskanerbruder Matthias Wanſart, genannt Bruder Oswald der beſchuldigt wird, im Kloſter Ebernach bel Cochem durch fünf ſelbſtändige Handlungen mit Perſonen männlichen Geſchlechts widernatürliche Unzucht getrieben zu haben. Bei den Opfern handelt es ſich um ſchwachſinnige Anſtaltspfleglinge des Kloſters. Der Angeklagte, der ſich ſeit dem 4. Dezember 1935 in Haft befindet, wurde 1876 in Birkendorf geboren. Bei ſeiner Vernehmung gab er an, von früheſter Jugend ohne Hem⸗ mungen geweſen zu ſein und unzüchtige Handlungen getrie⸗ ben zu haben. Um dieſe Triebe zu unterdrücken, habe er ſich vorgenommen, in ein Trappiſten⸗Kloſter einzutreten. Am 1. Mai 1903 ſei er durch Vermittlung eines Verwandten in die Genoſſenſchaft der Franziskaner in Waldbreitbach ein⸗ getreten. Später ſei er in das Kloſter Ebernach bei Cochem gekommen, wo er insbeſondere die idiotiſchen und geiſtes⸗ ſchwachen Pfleglinge auf dem Schlafſaal bewachte. Im Verlaufe der Verhandlung, die wiederum unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtattfand, wurde eine Reihe von ſchwachſinnigen Anſtaltspfleglingen vernommen die ſämtlich wegen ihrer Taten ſtrafrechtlich nicht verantwortlich zu machen ſind. Der erſte Zeuge. Anſtaltspflegling St., wär eine als Geiſtesgeſtörter aus dem Kloſter Ebernach geflo⸗ hen und wurde von dem angeklagten Ordensbruder ds wald auf dem Schlafſaal mißbraucht Dasſelbe ſagte der Zeuge von den Brüdern Linus, Ehruſantus und Juſtinus aus. Der zweite Zeuge iſt der 40 jährige ſchwachſinnige Anſtaltsinſaſſe Joſef Sch. Er beſchuldigt in gleichem Sinne die Brüder Oswald, Linus und Chruſantus ſowie einen Bruder Cäcilius Bruder Cäcilius hat in, wiſchen Selbſtmord begangen. Der Zeuge hat die Vorfälle wiederholt dem Franziskanerpater Armand in Ebernach gebeichtet. Ein weiterer 28 Jahre alter ſchwachſinniger Anſtalts⸗ pflegling Anton B. belaſtet ſowohl den angeklagten Ordens: bruder Oswald wie auch einen Bruder Melchior, der ſich jetzt in Rom befinde. Er habe ſich beim Pfarrer über die Brüder beſchwert, der aber lediglich zu ihm geſagt habe er ſolle zum Vorſteher gehen Der 32 Jahre alte Anſtalts⸗ pflegling Franz W'ᷓrbelaſtet die Brüder Oswald, Benitius, Gaudens und Novatus Wiederholt ſei er in nicht wieder⸗ zugebender Weiſe mißbraucht worden Ungefähr dieſelben Angaben machte der 28 Jahre alte ſchwachſinnige Anſſalts⸗ inſaſſe Franz J All dieſe Dinge haben ſich über eine Reihe von Jahren in dem Franziskanerkloſter Ehernocn sogeſgjelt, Zum Schluß der Beweisaufnahme giot der Angekloſte Wanſart(Bruder Oswald) zu, daß er im Laute deten Klo⸗ ſterzeit in etwa 15 Jahren ſich 50 Einzeſſtraftzſte cocerber ſchwachſinnigen Pfleglingen habe zuſchulden kommen laſſen. Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit verkündete Landgerichtsdirektor van Koolwifk das Urteil gegen den Franziskanerbruder Matthias Wanſart(genannt Bruder Oswald) Unker Freifvrechung in einem dau ird der Angeflaate wegen forkgeſeber tui derart M. en in vier Fällen zu einer le, Mit dem Abſchluß des Prozeſſes gegen den Ordensbru. der Oswald tritt in der Reihe der Prozeſſe gegen die 276 Franziskanerbrüder eine Pauſe ein. Die näch Verhandlung findet nach den Pfingſtfeiertagen, und zwar am Freitag, den 5. Juni, gegen 118 Franziskanek⸗ beuder Berahard Schulenberg(genannt Bruder Linus), einen der Haupttäter, ſtatt. 5 Norwegiſcher Dampfer geſunken.— 13 Tote. Oslo, 29. Mai Nach einer aus Haugeſund eingetroffe⸗ nen Meldung iſt der 990 Tonnen große, in Bergen behei⸗ matete Dampfer„Hogſtad“ mit 14 Mann Beſatzung auf der Fahrt von England nach Norwegen in der Nordſee geſun⸗ ken Lediglich der in einem Rettungsboot treibende Kapitän des Schifes wurde von dem holländiſchen Dampfer„Weſt⸗ pleine“ gerettet. 13 Mann Beſatzung dürften ertrunken 1 Folge haben, eine Entlaſſungsanzeige an anmts ſowie nach dem Ergebnis einer Pfingſten UAmwoben vom Duft und Glanze des Frühlings läuten n. die Glocken im Lande das Pfingſtfeſt ein. Mutter Erde igt ſich im ſchönſten Schmuck. Inmitten dieſer herrlichen Blüte feiert die Kirche und ſeiern die Menſchen das Feſt des Heiligen Geiſtes, das Gedächtnis an jenen Tag, an dem der Heilige Geiſt in Geſtalt feuriger Zungen auf die um Maria verſammelten Jünger herabkam in Erfüllung der Botſchaft des Himmelfahrtstages. Die Chriſtenheit feiert Pfingſten als das Geburtsfeſt der chriſtlichen Kirche. Zu Pfingſten bekennt ſich der Chriſt zum Geiſt, der die Herzen legiert und die Sinne erleuchtet, auf daß er die Wege Gottes wandle und alles ihm zum Heile diene. Pfingſtgeiſt iſt Hoffnungsgeiſt, iſt Geiſt der Freude! Pfingſtgeiſt iſt das Symbol des ewigen Werdens nach dem ewigen Vergehen. Dieſes Werden ſoll uns Leitmotiv ſein. Wallt hinaus in den Pfingſttagen, heraus aus den engen Straßen und dem Gewirr der Gaſſen, hinaus in die wieder erwachte Natur, in die blühende und prangende Pfingſtflur, denn: „Herrlich iſt's in Frühlingstagen nach dem Wanderſtab zu greifen und den Blumenſtrauß am Hute Gottes Garten zu durchſtreifen“. * — Wetterregeln zu Pfingſten. Mit dem Pfingſtfeſt wer⸗ den eine Reihe von Wetterregeln in Verbindung gebracht. So beſagt eine:„So viele Nebel im März, ſo viele Wetter um Pfingſten“. Der Pfingſtregen iſt nicht nur beim Städter, ſondern auch beim Bauern nicht beliebt und im Bauern⸗ ſpruch heißt es:„Wenn es am Pfngſtſonntag regnet, ſo regnet es lauter Not“. Am Pfingſtmontag darf es auch nicht regnen, ſonſt ſoll es ſieben Sonntage hintereinander Regen geben. Hingegen ſoll der Pfingſt⸗Regen„Segen für den Wein⸗ bau“ verheißen. 0 ſonntag bl 0 a en. An Pſingſtmontag ſind folg museum: von 11 bis 17 Uhr von 10 bis 13 und 15 bis 17 ermuſeum. An Pfingſt⸗ heatermuſeum geſchloſ⸗ ffnungszeiten: Schloß⸗ durchgehend, Theatermuſeum: Uhr. Aus der Städteſchen Schloß gungsarbeiten bleibt die Schl Pfingſten(2. Juni) geſchloſſen. Nationaltheater Mannheim. Das Tegernſeer Bau⸗ erntheater beginnt ſein Gaſtſpiel am Samstag, den 30. Mai, im Neuen Theater mit Julius Pohl's Dorfkomödie „Wer zuletzt lacht“. Am Pfingſtſonntag folgt Anzengruber's Bauernkombdie„Die Kreuzelſchreiber“, am Pfingſtmontag Ganghofer's Luſtſpiel„Der heilige Rat“.„Agnes Bernauer“ won Friedrich Hebbel, die wegen Erkrankung von Erwin Lin⸗ der nicht gegeben werden konnte, erſcheint jetzt am Dienstag, den 2. Juni, zum erſtenmal in der Neuinszenierung von Hans Carl Müller. Aus der Kunſthalle. Die Ausſtellung„Die Aus⸗ teuer“(Möbel und Hausrat für die Kleinwohnung) 4 9 bt das 1 bücherei. Wegen Reini⸗ oßbücherej am Dienstag nach erfreut ſich eines außerordentlich großen Intere ſes; ſie würde bis jetzt von rund 10000 Perſonen beſichligt. Am Pfingſtſonntag,(31. Mai) iſt die Kunſthalle ge⸗ ſchloſſen, am Pfingſtmontag ſind die Beſuchszeiten von 1 bis 13.30 Uhr und von 15 bis 17 Uhr. Der Leſeſaal bleibt an beiden Feiertagen geſchloſſen. Standlonzert am Waſſerturm. Am Pfingſtſonntag, den 31. Mai 1936. in der Zeit von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Standaxte R 250 Standkonzert mit folgendem Programm: Treu dem Führer! Marſch, Wiggert; Feſt⸗Ouvertüre, Lortzing; Fantafie a. d. Oper„Rigolelto“, Verdi, Freut Euch des Lebens! Walzer, Joh. Strauß; SA marſchiert! nationalſozialiſtiſches Liederpotpourri, Hager; Mit klingen⸗ dem Spiel! Marſch, Hefner. Eine billige Fahrt in die Pfalz. Wer bei ſeiner Pfingſtreiſe ekwas ſparſam iſt und noch einen kleinen Betrag zurückhält, hat Gelegenheit, 8 Tage ſpä ter, am 7. Juni 1936 eine ſchöne Sonntagsfahrt in die Pfalz mitzumachen. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt an die em Tage eine Sonderſahrk nach dem ſchönſten Teil der Pfalz, der ſogenannten„Pfälziſchen Seh 9 Die Teilnehmerkarten koſten nur 1.60 Mk. Mit Verpflegung koſtel die Fahet 2.70 M'. Es werden kleine und größere Wanderungen und Beſichtigungen durchgeführt. Ganz bequeme Tei nehmer brauchen nur den dort ſehr billigen und gulen Pälzer Wen zu ver uchen, Für Unterhaltung iſt geſorgt. Außer em fin det abends eine Beieuch ung der berühmten Burg Trifels ſtat,. Näheres wird nach Pfingſten noch an diefer Stelle bekannt gegeben. — Meldepflicht nach dem Arbeitsbuch auch bei Ver⸗ setzungen. Wie der Präſidenk der Reichsanſtalt durch Erlaß mitteilt, beginnt der mit der Einführung des Arbeitsbuches verfolgte Zweck, daß bei Verſetzungen innerhalb von Groß⸗ unternehmungen und Verwaltungen die einzelnen Niederlaſ⸗ ſungen, Filialen oder Dienſtſtellen hinſichtlich der durch das Geſetz über Einführung eines Arbeitsbuches feſtgelegten Pflich⸗ ken als ſelbſtändige Einheiten angeſehen werden müſſen, bei denen der verſetzte Arbeiter und Angeſtellte tatſächlich aus⸗ ſcheidet oder neu eintritt. Obgleich— da der Dienſtherr in dieſen Fällen nicht wechſelt— arbeitsrechtlich eine Ent⸗ laſſung und Einſtellung nicht vorliegt, iſt daher bei derartigen Verſetzungen, wenn ſie eine poltzeiliche Anmeldung des Ar⸗ beitsbuchsinhabers in einem anderen Arbeitsamtsbezirk zur das bisher für den Wohnort zuſtändig geweſene und eine Einſtellungsanzeige an das zuſtändig gewordene Arbeitsamt zu erſtatten. 0 — Kaffee⸗Erſatzſtoffe ſind nicht ſchä dlich. In letzter Zeit ſind 1 1 5 der Landbevölkerung Behauptun⸗ gen verbteitet worden, wonach der Genuß von Getreide⸗ kaffee, wie Malz⸗ und Kornkaffee, uſw. ſowie von Zichorien⸗ 9 65 die Augen ſchädige, ja ſogar e f. 1 ahrungen des Reichsg 5 nne. Auf Grund der Erfahrung Mnſegge e ben deu ſchen Univerſitäts⸗Augenkliniken entbehren derartige da zungen jeglicher geſicherten Grundlage und müſſen in dat Reich der Fabel verwieſen werden.„ Preisausſchreiben! Lieber Leſer! Du betrachteſt es als eine Selbſtverſtändlichkeit, daß der„Neckar Bote“, Dir jeden Tag ins Haus ge⸗ bracht wird. Aber es ſind noch keine hundertfünfzig Jahre ger, da man die Zahl der deutſchen Zeitungen an den Fingern abzählen konnte. Was Du heute als faſt noch drucknaſſe Nachricht wenige Stunden nach dem Ereignis lieſt, das hätte Dein Urgroßvater erſt nach Wochen und vom Hörenſagen erfahren— ſofern es nicht vom öffent⸗ lichen Ausrufer mit der Glocke ausgeklingelt wurde. 3 Heute iſt die Zeitung, insbeſondere der„Neckar⸗ Bote“ in Seckenheim, das feſte Band, das Dich mit der Welt verknüpft, das Dich mit der großen deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft vereint, das Dich teilhaben läßt am wichtigen Geſchehen fern und nah. Aber Deine Zeitung dient auch Deinem und Deiner Familie persönlichen Wohl: Sie bringt Dir Anregung und Unterhaltung, ſie bringt Dir in ihrem Anzeigenteil vor⸗ teilhafte Angebote, ſie bringt Dir Bekanntmachungen, de⸗ ren„Unkenntnis nicht vor Strafe ſchützt“, wie das Geſetz ſagt, wenn Du ſie nicht befolgſt. b Der„Neckar Bote! und mit ihm alle deut⸗ ſchen Zeitungen— möchten, daß das ſo Selbſtverſtänd⸗ liche und gerade deshalb kaum noch Bedachte wieder einmal deutlich ausgeſprochen wird. Wir möchten alſo einmal von Dir als Leſer hören, was Du über den Wert Deiner Zeitung praktiſch erfahren haſt. Darum veranſtalten wir heute ein Preisausſchreiben! Wir fragen Dich: Welche Vorteile hatteſt Du, weil Du Zeitung laſeſt? Welche Nachteile hatte ein anderer, weil er keine Zeitung hielt? Da gibt es Leute, die auf außer Kurs geſetzte 10⸗ Markſcheine mit dem Datum 1924 hereinfallen, weil ſie die Bekanntmachung ſeinerzeit nicht geleſen haben, da hat einer einen alten Kriegskameraden wiedergefunden, weil er einen Zeitungsartikel mit ſeinem Namen entdeckte — und ſo gibt es hundert und aberhundert Beiſpiele, wie die Zeitung ihren Leſern hilft. Gewiß wirſt auch Du eins erlebt oder in Deinem Bekanntenkreis gehört haben. Das erzähle uns, kurz und ohne viel Umſtände, ſo,„wie Din der Schnabel gewachſen iſt!“ Schreibe dieſes Erlebnis einfach auf, wir ſehen nicht auf Deinen„Stil“ oder auf die Geſchicklichkeit im Ausdruck — wir ſehen auf den Inhalt! Wir wollen keine„lite⸗ rariſchen“ Beiträge, wir ſuchen Geſchichten mitten aus dem Leben, wie ſie jedem von uns paſſieren. Für die ſchönſten Einſendungen haben wir zehn Preiſe ausgeſetzt: 1. Preis: 10 Mart in bar 2. Preis: 5 Mark in bar 3. Preis: 3 Mark in bar 4. Preis: 2 Mark in bar außerdem 6 Troſtpreiſe. Und nun friſch ans Werk! Greife gleich heute noch zu Federhalter oder Bleiſtift— und wenn Du ſelbſt keine, Zeit haſt, dann laſſe es einen Deiner Angehörigen oder Bekannten aufſchreiben. Teilnahme⸗ Bedingungen. 1. Die Einſendungen ſollen ſo kurz wie möglich ſein und nur die reinen Tatſachen erzählen. Mehr als zwei Geſchichten von einem Einſender können nicht berückſichtigt werden. J 2. Die Einſendungen müſſen in verſchloſſenem Um⸗ ſchlag mit der Aufſchrift„Preisausſchreiben“, richtig fran⸗ kiert, an den„Neckar⸗Boten“ eingeſandt oder in unſe⸗ rer Geſchäftsſtelle abgegeben werden. 3. Das Blatt, auf dem die eingeſandte Geſchichte auf⸗ geſchrieben iſt, muß in der linken öberen Ecke Name und Adreſſe des Einſenders tragen. 4. Außer der Geſchichte darf die Einſendung keine weiteren Mitteilungen enthalten. 5. Die Einſendungen müſſen bis ſpäteſtens 23. Juni im Beſitz des„Oeckar⸗Boten“ ſein. 55 6. Die Verteilung der Preiſe und die Veröffent⸗ lichung des Ergebniſſes findet Ende Auguſt ſtatt. 7. Die Entſcheidung des„Neckar⸗Boten“ iſt unan⸗ fechtbar, ihr unterwerfen ſich alle Einſender durch ihre Beteiligung. 5 8. Angeſtellte„Neckar ⸗Boten“ tätigen Perſonen des ſowie alle in find von der Zeitungsſchriftleitungen Teilnahme ausgeſchloſſen. Pfingſtprogramm im Palaſt. „Henker, Frauen und Soldaten“ heißt der neue Hans Albers⸗Großfilm, der geſtern abend im Pa aſt⸗ theater gezeigt wurde. Dramaliſche Hoch pannung herrſcht in dem Film vom erſten bis zum letzten Bild. Ein bewegtes Zeitbild aus dem Europa von 1918/19 rolt vor den Augen des Zuſchauers ab. Schauplatz der Hand⸗ lung ſind geichermaßen Kl. naſien, Deu ſch and und Ru land. Männliche Aben euer und eine große Lebe ſind die Grundmolive dieſes neuen Albers⸗Filmes, in⸗ mitten des Krieges zwi chen Weiß und Rot in Ruß and erfüllt ſich das Schickal einer ſchönen li benden Frau. Der Inhalt des Filmes iſt bald erzählt: Röttmeiſter Michael von Prack(Hans A bers) iſt der Führe eines deut chen Freiko ps, das im Oſten gegen die roten Armeen des bolſchewiſtichen Ruß ands kämpft. Freiwil ig haben ſich deutſche Solbaten zuſammengefunden, um die ſchutzloſe Heimat gegen den roten Terror zu verteidizen. Der Gegenſpie er Michaels von Pack ſt der ruſſi che Bol⸗ ſchewiſtenführer Alexej von Prack, ein Veiter des deut chen Offiziers, der ebenfalls von Hans Albers me ſte haſt wiedergegeben wird. Charlo te Su a ſteht als Part e in zwiſchen den beiden Vettern, und die e werden, nachden ſie einſtmals die janigſten Fr unde wa en u e bi tert n unverſöhnlichen Feinden. Dieſe beiden Figuren geben Hans Albers in der Form eizer Do plrol e ene ba k⸗ bare Aufgabe für ſein großes darſtelleriſches Geſtaltu gs⸗ vermögen. Er gibt dei kühnen deutſchen Offiz e, den prachtvollen warmherzizen Kameraden genau ſo ech! als andererfeits den Alere, den kat ch äu igen Hun) ohne Seele und Gewiſſen. Für das Publikum hat deſer Film weimal Hans Albers. Für je en Beſucher, der an Pfing⸗ ſten ins Paſaſt heater kommt, ſteht ein beſonderes Er⸗ eignis und Erlebnis bevor. Aus dem badi oclien Laud Weiterführung der Fettverbilligung Die von der Reichsregierung zur Verbilligung der Speiſe⸗ fette für die minderbemittelte Bevölkerung ge⸗ troffenen Maßnahmen werden für die Monate Juli, Auguſt und September 1936 im bisherigen Umfang fortgeführt. Die nichtverbrauchten Stammabſchnitte ſind entſprechend den bis⸗ herigen Beſtimmungen bis zum 5. bezw. 10. Oktober 1936 zurückzugeben. Elektrolehrling tödlich verunglückt Bruchfal, 29. Maf. Beim Bahnhof Langenbrücken ſtürzte ein Maſt der im Bau befindlichen Freileitung zur Autobahn um, auf dem der 18jährige Elektrolehrling Albert Hofmann aus Mannheim mit dem Anbringen von Iſolatoren beſchäf⸗ tigt war. Der vorſchriftsmäßig angeſeilte junge Mann ſtürzte mit dem Maſt zu Boden und zog ſich dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen zu, daß er unmittelbar darauf ſtarb. Gendarmerie und Erkennungsdienſt nahmen ſofort die Erhebungen auf. Kulturtagung der badiſchen Hitlerjugend. () Karlsruhe, 29. Mai. Die Kulturabteilung des Ge⸗ bietes Baden hat ihre Mitarbeiter und die Kulturſtellenleiter bezw. ⸗leiterinnen der Banne, Jungbanne und Antergaue am 30. und 31. Mai zu einer Kulturtagung in die badiſche Stadt Wertheim einberufen. Die eigentliche Tagung findet am Sonntag, den 31. Mai, ſtatt. Am Vormittag wird die Muſikarbeit der Hitlerjugend behandelt, um 11 Uhr geſtalten die Teilnehmer eine Morgenfeier auf dem Staffelſtein. Der Nachmittag beginnt mit grundſätzlichen Ausführungen des Obergebietsführers Gerff zur Kulturarbeit der Hitlerfugend. Um 16 Uhr findet ein offenes Liederſingen vor der Kilians⸗ kapelle ſtatt. Auf der Abſchlußkundgebung wird ebenfalls Obergebietsführer Gerff ſprechen. Der Heidelberger Hypnoſeprozeß Der Ehemann wird vernommen.— Keine Selbſthypnoſe. Heidelberg, 29. Mai. Im weiteren Verlauf des auf⸗ ſehenerregenden Hypnoſe⸗Prozeſſes wurde der Ehemann der Hauptbelaſtungszeugin vernommen, der in jeder Hin⸗ ſicht die gleichen Ausſagen machte wie ſeine Frau. Auf die Frage des Vorſitzenden, warum er nicht ſchon früher Mißtrauen wegen der dauernden Krankheiten ſeiner Frau gehegt habe, erwiderte der Zeuge, daß er zu ſeiner Frau voll⸗ ſtes Vertrauen gehabt habe. Er glaubte damals auch, daß ſeine Frau bei drei verſchiedenen Aerzten ſei. Der Ehemann ſchilderte weiterhin, wie ſich die Krankheiten bei ihr auswirkten, daß ſie immer Angſt gehabt, Tag und Nacht Geiſter geſehen und mit einer Innigkeit gebetet habe, wie er es noch nie in ſeinem Leben geſehen habe. Aufgefal⸗ len ſei es ihm wohl, daß ſie einen vollkommen ſtarren und verſtörten Blick gehabt habe, und vor allem, daß ſie alles, was ſie gewollt habe, unbedingt durchgeführt habe, ohne ſich davon abbringen zu laſſen(alles Symptome von poſt⸗ hypnotiſchen Aufträgen). Von dem Augenblick an, wo ſie dann bei Dr. Meier in Heidelberg in Behandlung gekom⸗ men ſei, ſeien die Krankheiten nicht mehr aufge⸗ treten, wenn ſie auch noch verſchiedentlich in ihren hyp⸗ notiſchen Zuſtand verfallen ſei. Es wurden dann noch der Vater, der Bürgermeiſter und der Ratſchreiber ihres Heimatortes, zwei frühere Lehrer und der Bürgermeiſter ihres Wohnortes über den Leu⸗ mund der Frau vernommen. Sie alle konnten nichts Nachteiliges über ſie ausſagen. Die Verteidigung ſtellte an die Sachverſtändigen noch die Frage, ob es ſich in dieſem Falle nicht auch wie bei Thereſe Neumann von Konnersreuth um eine Autohypnoſe handeln könne. Dr. Meier erwiderte ihm, daß es ſich hier um eine ausgeſprochene Fremdhypnoſe handle, denn bei der Frau habe man keine Spuren von Hyſterie oder Neuroſe feſtſtellen können. 5 Freiburg.(Folgenſchwerer Zuſammenſt oß) An der Kreuzung Goethe- und Wilhelm Guſtloffſtraße ereig⸗ nete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Perſonen⸗ wagen. Dabei geriet einer der Wagen auf den Bürgerſteig; ein älterer Mann wurde von dem Wagen erfaßt und zu Boden geſchleudert. Mit einer lebensgefährlichen Schädel⸗ verletzung wurde der Mann in die Chirurgiſche Klinik einge⸗ liefert. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Schopfheim.(Beim Baden ertrunken.) Beim Baden im Gewerbekanal der Weberei Langenau erlitt Haupt⸗ lehrer Emil Horn einen Herzſchlag, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hakte. Der Verſtorbene ſtand im 44. Lebensjahr. Schopfheim.(Beim Zuſammenſtoß getötet) Die aus Todknau⸗Schwarzwald ſtammende 37 jährige Berta Frommherz, die mit ihrem Nad unterwegs war, ſtieß mit einem entgegenkommenden Kraftwagen zuſammen und ſtürzte dabei ſo ſchwer, daß ſie einen Schädelbruch erlitt. Sie wurde ins Krankenhaus nach Schopfheim übergeführt, wo ſie, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben iſt. Die Urſache des Unglücks iſt noch nicht aufgeklärt. eee. ieee, en Sonntagsgedanken Es iſt eine merkwürdige Begebenheit, die uns in der Apoſtelgeſchichte von jenem erſten Pfingſttag der Chriſtenheit erzählt wird. Die Jünger wurden voll des heiligen Geiſtes und fingen an, zu predigen mit anderen 1 1 Ueber die Bedeutung dieſes Wortes hat man ſich ſchon viel den Kopf zerbrochen. Sehen wir uns aber einmal genau an, was da geſchehen iſt! Haben denn die Jünger wirklich plötzlich die anderen Sprachen gepredigt? Nein, davon ſteht nichts da! Das Zungenreden iſt ein ſcheinbar zuſammenhangloſes Spre⸗ chen in der höchſten Entzückung, das von anderen nicht ohne weiteres verſtanden wird.(1. Kor. 14). So machte dieſes Gebaren der Jünger auch auf die Umſtehenden einen ganz verſchiedenen Eindruck. Die einen meinten, ſie ſeien voll des ſüßen Weins, die anderen aber hörten ihre eigene Sprache heraus. Das iſt das Sprachwunder an Pfingſten, daß Menſchen aus ganz verſchiedenen Völkern aus dem ver⸗ zückten Lallen der Jünger, das durch den heiligen Geiſt hervorgerufen war, ihre eigene Sprache heraushörten. Das waren die 3000, die ſich noch an jenem Tage taufen ließen. Ihnen hatte der heilige Geiſt die Ohren geöffnet, daß ſie das verzückte Reden der Jünger verſtehen und die Chriſtus⸗ predigt des Petrus in ſich aufnehmen konnten. Gottes heili⸗ ger Geiſt macht ſich über die Grenzen der Völker hinaus in allen Sprachen verſtändlich. 5 5 Wir haben an 11 darum zu beten, daß der heilige Geiſt dieſe ſeine Kraft auch in unſerem Volk entfalte. Die Sprache der Bibel darf nicht an unſeren Ohren vorüber⸗ rauſchen. Wir müſſen uns von Gott die Ohren öffnen laſ⸗ ſen, daß wir die Worte der Schrift in unſere Herzen auf⸗ nehmen, daß ſie hier keimen, wachſen und Frucht bringen können. Das ſei unſer Pfingſtgebet! 5 5 Pfingſten im Volksmund Der naturliebende Dorfbewohner holt ſich für die Pfingſt⸗ feiertage den Frühling ins Dorf. Junge Birken ſchmücken das Dorfkirchlein, pflanzen ſich an den Dorfgaſſen auf, durch die am Pfingſtmontag der Flurumgang zieht, finden ſich zur Abwehr böſer Geiſter im Bauernhaus ein und 3 5 dort das ganze Haus mit wunderbarem Frühlings⸗ duft. Das Waſſer als Sinnbild der Fruchtbarkeit ſpielt auch bei den Pfingſtbräuchen eine beſondere Rolle. Am Pfingſt⸗ ſamstag wird in der Kirche Taufwaſſer geweiht. Der Dorf⸗ brunnen iſt mit Maien umſteckt und mit Kränzen umwunden. Am frühen Morgen holen die Mädchen aus dem Pfingſtbrun⸗ nen Waſſer. Dabei werden ſie manchmal von verſteckt lauern⸗ den Burſchen mit Waſſer übergoſſen. Der Pfingſt⸗ und Waſ⸗ ſervogel iſt der Burſche, der an Pfingſten zuletzt in die Kirche kommt. Mit Waldgrün umwickelt wird er am Nach⸗ mittag des Feſtes in feierliche Umzuge durchs Dorf ge⸗ führt. Vor jedem Hauſe hat er ſeinen Wunſch für Glück und Segen ſeiner Beſucher anzubringen. Hierfür wird er zwar von der Bäuerin beſchenkt, aber auch, wenn es ihr möglich iſt, weidlich mit Waſſer begoſſen. Am Ende des Amzuges verſuchen die begleitenden Burſchen, den Pfingſt⸗ vogel ins Waſſer zu werfen und er muß ſehr aufpaſſen, wenn er dieſem Schicksal entgehen will. Bei der ſich anſchlie⸗ ßenden Mahlzeit wird der Pfinaſtvogel zechfrei bewirtet: aber krotzdem beſteht wenig Geneigtheit zur Uebernahme dieſer Rolle. Am frühen Pfingſtmorgen ſetzt an manchen Orten ein ohrenbetäubendes Schießen ein; dadurch ſollen Hexen und andere böſe Geiſter von den Feldern vertrieben werden. Zur ſelben Zeit durchwandelt der Bauer einſam die Flur und überſchlägt, was ihm wohl die diesjährige Ernte einbringen dürfte. So oft vor Sonnenaufgang die Wachtel ſchlägt, ſoviele Gulden wird im Herbſt der Malter Korn koſten Bunt bekränzt kommen am Abend die breitgeſtirnten Pflegebefohlenen des Hirten von der Weide zurück. Pfingſtmontag war früher Gerichtstag für jene Orte, an denen alljährlich nur einmal Gericht gehalten wurde. Strömte ſchon aus dieſem Grunde viel Volk zuſammen, ſo geſtaltete ſich dieſer Tag zu einem großartigen Volksfeſt durch die Feier des altgermaniſchen Maifeſtes. Schon am Morgen fand ein feierlicher Flurumritt ſtatt, an dem die geſchmückten Pfingſtreiter teilnahmen.— Der Nachmittag verſammelte das Volk auf dem Feſtplatz. Hier ſtand der Maibau m, und eine Stadt von Buden und Zelten war für das Feſt erbaut. Die erwachſene Jugend unter Anführung ihres ge⸗ wählten Maikönigs und der Maikönigin veranſtaltete Mai⸗ tänze und Maiſpiele. Die Schützengilden hielten ihr Frei⸗ und Vogelſchießen, und von den Schießſtänden knatterten luſtig ihre Schüſſe. Auch der Aermſte konnte ſich der vollen Feſtesfreude hingeben; denn Eſſen und Trinken wurden von der Volksgemeinſchaft unentgeltlich geſtellt. Goltesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Hohes Pfingſtfeſt. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit Gemein der Männer und Jungmänner. 8.30 U hr Kindergottesdienſt 9.40 Uhr Feſtgottesdienſt. 2 Uhr Pfingſtveſper mit Segen. 8 Uhr feierlicher Schluß der Maiandacht. Montag: 7 Uhr Frühmeſſe. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uh 1.30 Uh r Hochamt. r Pfingſtandacht. ſchaftskommunjon Goltesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Pfingſtſonntag, den 31. Mai 1936. Kollekte für die evang. Bewegung in und für die Innere Miſſion. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt.(Kirchenchor). Anſchließ Uhr Kindergottesdienſt. Pfingſtmontag, den 1. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Freitag nachmittag 6 Uhr: Evang. Gemeindejugend II. end hl. Abendmahl mit V 1 Vorbereitung. Pfarrer Fichtl. „Juni 1936. Vikar Würthwein. Oeſterreich Pfarrer Fichtl. Autliche Bekunntmachungeg der Stadt Mannheim Hundeſteuer 1936. Die ſteuerpflichtigen Hunde, die innerhalb der ehemaligen Gemarkung Seckenheim gehalten werden, ſind in der Zeit vom 1. bis 15. Juni 1936 beim Ge⸗ meindeſekretariat mündlich oder ſchriftlich anzumelden. Gleichzeitig iſt die Hundeſteuer zu entrichten. Wer einen Forderungszettel erhalten hat, legt ihn bei der Zah⸗ lung vor. Für jeden über 3 Monate alten Hund hat der in der ehemaligen Gemarkung Seckenheim wohnhafte oder ſeit mindeſtens 3 Monaten ſich daſelbſt aufhal⸗ tende Beſitzer für das vom 1. 6. 1936 bis 31. 5. 1937 laufende Steuerjahr eine Landesſteuer von 12 Rm. zu entrichten. Hält der Beſitzer gleichzeitig mehr als einen Hund, ſo iſt für jeden weiteren Hund die doppelte Steuer zu zahlen. Als Gemeindezuſchlag werden für den erſten Hund 6 Nm., für den zweiten und jeden weiteren Hund des gleichen Beſitzers 12 Rm. erhoben. Sonach find mit Einſchluß der Landesſteuer zu zahlen: für einen Hund 18.— Nm. „ zwei Hunde 54.— Nm. „ drei Hunde 90.— Rm „ jeden weiteren Hund 36.— Nm. mehr. Die Hundeſteuermarke koſtet 20 Pfg.; ſie darf in keinem Falle einer anderen Perſon überlaſſen werden. Hunde die ohne gültige Steuermartze umher⸗ laufen, können eingefangen und in das Tieraſyl ge⸗ bracht werden, woſelbſt ſie nach Ablauf von 3 Tagen getötet werden oder in das Eigentum des Tieraſyls, übergehen wenn ſie nicht vorher gegen Erſatz der durch das Einfangen und die Verpflegung entſtandenen Koſten wieder abgeholt werden. Die Erſatzmarzke koſtet 50 Pfg. Wenn ein Hund von auswärts in den Vorort Seckenheim eingebracht worden iſt, wird die für das betreffende Steuerjahr von demſelben Beſitzer nachweis⸗ lich in einer anderen Gemeinde des Reichsgebietes be⸗ zahlte Hundeſteuer einſchließlich Gemeindezuſchlag auf die für Seckenheim feſtgeſetzte Hundeſteuer einſchließlich Gemeindezuſchlag angerechnet. Hat der Beſitzer in keiner badiſchen Gemeinde einen Aufenthalt von mindeſtens 3 Monaten, ſo iſt nur ine Landesſteuer von 24 Rm. zu entrichten; in dieſem Fall iſt ein Gemeindezuſchlag nicht zu bezahlen. Die Steuer wird nur zur Hälfte erhoben: a) für je einen Hund der vorwiegend zur Bewachung eines abgelegenen Hofgutes oder eines ähnlich ab⸗ gelegenen Wohngebäudes gehalten wird, das im Umkreis von 100 m bein anderes bewohntes Ge⸗ bäude zur Rachbarſchaft hat; für einen oder mehrere Schäferhunde, die während des größten Teiles des Jahres zur Bewachung von Herden gehalten werden. Steuerfrei find: N a) Hunde, die von öffentlichen Behörden oder von öffentlichen Anſtalten unmittelbar zu öffentlichen Zwecken gehalten werden; f Hunde, die von Beamten des Staats oder der Ge⸗ meinde mit Genehmigung der vorgeſetzten Behörde zu dienſtlichen Zwecken gehalten werden: Hunde, die von Blinden als Führerhunde gehalten werden. a 9 5. Die Steuerermäßigung für Zuchthunde und für Schutz oger Führerhunde für Taube oder Schwer⸗ hör ge iſt in der Verordnung zum Vollzug des Hunde⸗ ſteuergeſetzes vom 29. Juni 1932 beſonders geregelt. Rähere Aus kunft es teilt das Städtiſche Steueramt. Die Befreiung wird nur auf Antrag gewährt; eine Hundeſteuermarke muß auch in dieſen Fällen er⸗ worben werden. a 8 Ueber 3 Monate alte Hunde die nach dem 15. Juni 1936 bis zum 31. Maß 1937 in Beſitz genommen oder in die Gemeinde eingebracht werden, ſind inner⸗ halb 4 Wochen nach der Beſitzerlangung oder Ein⸗ bringung, Hunde, die erſt nach Ablauf der allgemeinen Anmeldefriſt das Alter von 3 Mongten erreſchen, inner⸗ halb 4 Wochen nach dieſem Zeitpunkt unter gleich⸗ zeitiger Zahlung der Landesſteuer und des Gemeinde⸗ zuſchlags beim Gemeindeſetzretariat anzumelden. Eine Anmeldung iſt nicht erforderlich, wenn der Beſitz des Hundes in der erſten Hälfte des Monats Juni oder vor Ablauf der vierwöchigen Friſt nach der Beſitzer⸗ langung oder Einb ingung wieder aufgegeben worden iſt. Dasſelbe gilt für Hunde, deren Beſitz innerhalb 4 Wochen, nachdem ſie das Alter von 3 Monaten erreicht haben, aufgegeben wird. Die Hint ſrziehung der Hundeſtener und des Gemeindezuſchlags wird mit einer Geldſtrafe bis zum zwanzigfachen Betrage der hinterzogenen Steuer und des Gemeindezuſchlags beſtraft. Neben der Geldſtrafe iſt die Steuer nachträglich zu ent⸗ 50 b) c) richten. Hunde, für welche die Steuer nicht recht⸗ zeitig bezahlt wird, können von der Steuerbehörde eingezogen werden a Geſuche um Steuerermäßigung oder Steuer⸗ befreiung ſind innerhalb der vorſtehend genannten ö Friſten beim Städtiſchen Steueramt einzureichen. Die Kaſſenſtunden ſind ans dem im Nat⸗ haus ausgehängten Anſchlag zu erſehen. Mannheim, den 30. Mai 1936 Aaken datetageaatünttaanoeeddlnaet dm Drucksachen Leeer-Beee Pedterel edc Stadtkaſſe. Toi Tbd.„Jahn“. Die Teilnehmer an der Abfahrt 7 Uhr Seckenheim⸗Station. den 4. im„Deutſchen Hof“. Frauen VBerſammlungs⸗ Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. treffen ſich morgen früh 6.15 Ahr am Waſſerturm. Kleingärtnerverein. Heute 19— 20 Uhr Kaſſenſtunde im Geſchäftsraum am Waſſerturm.— Am Donnerstag Juni, Mitgliedereverſammlung 20.30 Uhr erſcheinen, äußerſt praktiſcher und billiger Eindunſtapparat vor⸗ geführt wird. Jedermann iſt eingeladen. Handballreiſe da ein Die 1. Mannſchaft ſpielt über Pfing (Kreis Hanau) Vereinslokal. Der Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Windlecken-fleldenberge Abfahrt mit Autobus Sonntag früh 8 Uhr ab Vereinsführer⸗ Es find noch 7 Plätze frei. Intereſſenten wollen ſich heute abend bei A. Schmich, Zähringerſtr. Fahrpreis hin und zurück 4 RM. für 2 Tage. ſten in 53, melden. ſtatt: Tv. 98 J Zu den 2 Uhr Tv. 98 Jugend Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. (Hand ballabteilurig.) Morgen Sonntag finden folgende Spiele im Wörtel To. Friedrichsfeld Jugend 3 Uhr: — Militär⸗Sportverein Koblenz J. Spielen ladet freundlichſt n Die Spielleitung. Wanderabteilung.) Pfingſtmontag, 1. Juni 1936, Wanderung: Weinheim, Geiersberg, Oberflockenbach, Steink ingen, Rleharg Eichelberg, Kohlhof, Altenbach, Schriesheim. Treffpunkt: 7.45 Uhr in der Turnhalle. HUI ö Bahnfahrt: Ladenburg— Weinheim. Fahrpreis 20 Pfg., ſoweit Anmeldung bis heute Abend 9 Uhr in der MAAR HEI, Turnhalle erfolgt. 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