Kr. 131(2. Blatt), Montag, 8. Juni 1936 —— 150 Jahre Reichskriegerbund Gründungsfeier in Wangerin. Ein ſeltenes hiſtoriſches Geſchick gab dem kleinen oſt⸗ pommerſchen Städtchen Wangerin die Ehre, Schauplatz der Feier des 150jährigen Beſtehens des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund) zu ſein. Vor 150 Jahren, am 8. Juni 1786, wurde in Wangerin von ehe⸗ maligen Füſelieren des Infanterieregiments von Brün⸗ ning(Nr. 36 der alten Armeeliſte von 1806) als militä⸗ riſche Schützenbrüderſchaft der erſte deutſche Kriegerverein, alſo der früheſte Vorläufer zu dem heutigen Reichskrieger⸗ bund, gegründet. Das Regiment Nr. 36 wurde im Jahre 1740 in Pots⸗ dam aus abgegebenen Maunſchaften von den pommerſchen und kurmärkiſchen Garniſonregimentern und aus dem Reiche angeworbenen Leuten errichtet und hatte ſeine ſtändige Garniſon in Brandenburg an der Havel. Der Mannſchaftserſatz wurde vorwiegend aus Pommern be⸗ zogen. Während des Siebenjährigen Krieges nahm das Regiment u. a. an den Schlachten von Kolin, Leuthen, Schweidnitz und Torgau teil. Im Jahre 1806 wurde das Regiment, das damals die Bezeichnung„Regiment von zuttkamer“ führte, aufgelöſt, und die gedienten Mann⸗ ſchaften kamen zum 1. Pommerſchen Regiment, dem ſpäteren Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm IV. (i. Pommerſches Nr. 2 in Stettin). So wie die Geſchichte dieſes Regiments von der Armee des großen Preußenkönigs über das große deutſche Volksheer des Weltkrieges zu der neuerſtandenen ſtolzen Wehrmacht des Dritten Reiches führt, ſo führt auch der gerade Weg von der erſten Kriegskameradſchaft, die vor 150 Jahren in Wangerin gegründet wurde, über die nach den Befreiungskriegen erſtandene Kriegervereinsbewe⸗ gung zu dem heutigen Millionen von Mitgliedern um⸗ faſſenden Deutſchen Reichskriegerbund(Kyffhäuſerbund). Einen Begriff von der ſegensreichen Wirkung des Reichs⸗ kriegerbundes erhält man durch die Feſtſtellung, daß der Bund in den letzten 60 Jahren etwa 250 Millionen Gold⸗ mark an Kameraden⸗, Witwen⸗ und Notſtandsunterſtützun⸗ gen und für alte Veteranen gezahlt hat. Aus Anlaß der 150⸗Jahr⸗Feier fand in dem Grün⸗ dungsort Wangerin eine Feier ſtatt, an der neben 10 000 Bundesmitgliedern die Abordnungen des Heeres, der Flotte, der Luftwaffe ſowie der Parteigliederungen teil⸗ nahmen. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Kamerad⸗ ſchaftsabend und einen Fackelzug. Diſziplin und Kameradſchaft SS. Oberführer Oberſt a. D. Reinhard auf der 150⸗Jahrfeier des Reichskriegerbundes. Wangerin(Pommern), 8. Juni. Auf der 150⸗Jahrfeier des Reichskriegerbundes in Wangerin hielt Bundesführer Oberſt a. D. SS⸗Oberführer Reinhard eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Der Deutſche Reichskriegerbund begeht heute— hier in Wange⸗ rin— die Feier eines 150jährigen Beſtehens. Nicht die Reichshauptſtadt, nicht Kaſſel, die Stadt der Reichskrieger⸗ tage, dient diesmal einem Aufmarſch des größten Soldaten⸗ bundes der Welt— Schauplatz der 150⸗Jahrfeier unſerer Organiſation iſt dieſe kleine pommerſche Stadt. Hier in Wangerin iſt die erſte Kriegerkameradſchaft unſeres Bundes gegründet worden und wurde zum erſtenmal der Gedanke eines feſten und ſtändigen Zuſammenſchluſſes ehemaliger Kriegsteilnehmer und gedienter Soldaten gefaßt und ver⸗ wirklicht. Hier begründeten am 8. Juni 1786 ausgediente Soldaten des friderizianiſchen Füſelier⸗Regiments von Brünning unter dem Namen„Militäriſche Schützen⸗Bruder⸗ ſchaft“ die erſte ſoldatiſche Vereinigung, mit deren Grund⸗ ſätzen und deren Geſinnung ſich auch heute noch jeder alte Soldat und jeder Deutſche überhaupt einverſtanden erklären kann. Als Aufgaben ſtellte ſich dieſe erſte Kameradſchaft unſeres Bundes: die Pflege und Fortführung der ſoldatiſchen Tradition und des ſoldatiſchen Handwerks, die kameradſchaftliche Hilfeleiſtung und Unterſtützung der kriegsbeſchädigten und armen Mit⸗ glieder der Bruderſchaft, die Beſtattung der verſtorbenen Kameraden mit militäriſchen Ehren. Dieſe Leitſätze ſind heute noch gültig. Auf eine Vereinigung, die aus 40 Mitgliedern anwuchs auf über 3 Millionen, auf eine Vereinigung, deren Grün. dungsleitſätze noch bindend und verpflichtend ſind nach 150 Jahren, auf eine ſolche Vereinigung allerdings kann der Bund auch heuke noch mit Skolz und Achtung blicken. 150 Jahre ſind vergangen, ſeit die Stammkameradſchaft des Bundes gegründet wurde. Name und äußerer Aufbau haben ſich in dieſen 150 Jahren vielmals geändert; ſie wer⸗ den auch für die Zukunft nicht unveränderlich ſein. Blei⸗ ben aber wird, was den Bund über verlorene Kriege, volks⸗ fremde Revolten, geiſtige und materielle Not hinaus beſte⸗ hen ließ, bis in das Werden dieſer großen Zeit hinein bleiben wird die von ihm allezeit verwirklichte Idee einer großen, auf ſoldatiſcher Diſziplin und ſoldatiſcher Kame⸗ radſchaft gegründeten Vereinigung aller deutſchen Front⸗ kämpfer und Soldaten! Ich überreiche in dieſer bedeutungsvollen Stunde der Wangeriner Kriegskameradſchaft, die den verpflichtenden Namen des„Generalfeldmarſchalls von Hindenburg“ trägt, eine originalgetreue Nachbildung jener friderizianiſchen Regimentsfahne und erſten Fahne unſeres Bundes. die 1186 den Gründern dieſer Kameradſchaft vom Regt⸗ ment Brünning zu treuen Händen übergeben wurde. Die . ſelbſt hat in der Ruhmeshalle unſeres Kyff⸗ häuſer⸗Denkmals den ihr gebührenden Platz gefunden. Un⸗ 145 Bundesfahne trägt das Hakenkreuz, das Symbol unſe⸗ res neuen ſtolzen deutſchen Vaterlandes. Mit ihr zugleich ſoll dieſe originalgetreue friderizianiſche Neem flattern.. Deutſchland als Kongreßland Zankett des Weltkongreſſes für Rechtsſchutz Seit der Machtübernahme durch den Nationalſozialis⸗ nus verlegen die großen internationalen Verbände ihre Tagungen mit Vorliebe nach Deutſchland, um an Ort und Stelle die gewaltigen Leiſtungen des Dritten Reiches ken⸗ ienzulernen. Wir Deutſche können dieſe Entwicklung nur begrüßen, dürfen wir doch in dem ſteigenden Beſuch der luslandsgäſte auch den Beweis dafür erblicken, daß deutſchlands führende Stellung in der Welt immer mehr merkannt wird. Die Bewunderung des Auslandes für die rfolgreiche deutſche Aufbauarbeit kam auch auf dem Weltkongreß für gewerblichen Rechts⸗ chu tz, der ſoeben in Berlin mit einem Bankett in den krollſälen ſeinen feſtlichen Abſchluß fand, immer wieder um Ausdruck. Die völkerverbindende Arbeit dieſes gro⸗ zen internationalen Kongreſſes iſt in den Reden während her Tagung von deutſcher und ausländiſcher Seite wie⸗ herholt betont worden. Und auch in den Trinkſprüchen, hie auf dem Bankett gehalten wurden, wurde immer wie⸗ zer betont, daß der Kongreß in dieſem Sinne eine hervor⸗ agende Arbeit geleiſtet habe und daß die vielen Hun⸗ derte ausländiſcher Gäſte von ihrem Aufenthalt in deutſchland hochbefriedigt ſeien. Reichsminiſter Dr. Frank ſprach im Namen der ſteichsregierung nochmals allen ausländiſchen Abordnun⸗ ſen den Dank dafür aus, daß ſie die deutſche Reichshaupt⸗ tadt zum Sitz des Kongreſſes beſtimmt hätten. Er gab un⸗ er der begeiſterten Zuſtimmung aller Kongreßteilnehmer zem herzlichen Wunſche Ausdruck, daß in alle Zukunft jinein Patente nur noch für Werke des Friedens verteilt verden möchten. Alle Kongreßteilnehmer hätten die Ein⸗ brücke der nationalſozialiſtiſchen Reichshauptſtadt in ſich tufgenommen. Sie mögen nun ihren Volksgenoſſen davon berichten, daß hier ein Volk glücklich und frei unter der Führung eines Staatsmannes den Weg eigener Selbſt⸗ jeſtimmung gefunden habe und daß die Deutſchen dem dimmel dafür dankten. Möge, ſo ſchloß der Miniſter unter ſtürmiſcher Zu⸗ timmung der Feſtverſammlung, dieſer Geiſt einer glück⸗ zollen Arbeitsgemeinſchaft der weſentliche Charakter des Daſeins aller Völker werden, möge aus der Arbeit, die im dienſte des Rechts in dieſen Tagen geleiſtet werde. das herheißungsreiche Gefühl aufſteigen, daß wir aus dieſen Zuſammenbrüchen, aus den Nöten, aus dem chaotiſchen Durcheinander das Patent uns erringen: den Frieden hurch den ſiegreichen Appell an die Vernunft und an di⸗ Arbeit zu erlangen! Die Deutſchen ſeien glücklich, ein Inſel des Friedens, der Ordnung und des Rechts errich⸗ et zu haben. Hebammen⸗Kongreß in Berlin Der 7. Kongreß des Internationalen Verbandes det debammenvereine führte etwa 250 Vertreterinnen des In⸗ ind Auslandes in Berlin zuſammen. Faſt alle euro⸗ häiſchen Staaten waren vertreten. In Vertretung des Schirmherrn des Kongreſſes, Reichsminiſter Dr. Frick, zichtete Miniſterialdirektor Dr. Gütt, Leiter der Abtei⸗ ung Volksgeſundheit, Begrüßungsworte an die Erſchie⸗ tenen. Nicht nur die Hebammen, ſondern das ganze deutſchland, in dem das Problem Mutter und Kind im Mittelpunkt aller innerpolitiſchen Beftrebungen ſtehe, ſeien tolz, die Hebammen bei ſich begrüßen zu dürfen. Die 9 8 8 heutſche Regierung, beſonders das Reichsminiſterium des Innern, wiſſe die Bedeutung des Hebammenſtandes ſehr vohl zu ſchätzen. Anſchließend gab Miniſterialdirektor Dr. Zütt noch einen Ueberblick über die günſtigen Erfolge der zevölkerungspolitiſchen Maßnahmen der Regierung. So ſt die Zahl der Eheſchließungen in Deutſchland von 509 000 im Jahre 1932 auf 731000 im Jahre 1934 geſtie⸗ gen. Er wies aber auch darauf hin, daß nun erſt der Zeit⸗ hunkt heranrückt, wo ſich der Geburtenausfall infolge des Weltkrieges voll auswirkt. Dr. Streck überbrachte die Grüße und Wünſche des ſteichsärzteführers Dr. Wagner und damit der geſamten deutſchen Aerzteſchaft. Internationaler Freiluftſchulkongreß In der Zeit vom 18. bis 23. Juli 1936, kurz vor Beginn der Olympiſchen Spiele, findet der Dritte Inter⸗ gationale Freiluftſchulkongreß in Bielefeld und Hannover ſtatt. Die feierliche Eröffnung des Kongreſſes findet am 19. Juli durch den Schirmherrn des Kongreſſes, Reichs⸗ miniſter Ruſt, in Bielefeld ſtatt. kundgebung in Hannover wird vorausſichtlich Gauamts⸗ leiter Wächtler übernehmen. bundene Ausſtellung des NSLB. zeigt, wie Unterricht und Erziehung mit Heimat, Volkstum und Scholle eng ver⸗ bunden ſind. Kongreß und Ausſtellung ſehen in der Frei⸗ lufterziehung den Schulreform. Wenn Deutſchland auf dem Jongreß auch ſeine neuen großen Gemeinſchafts⸗ und Erziehungsformen, wie HF., BS M., Landjahr und Arbeitsdienſt, in den Rah⸗ men der Tagung einbezieht, ſo geſchieht dies in dem ſtol⸗ zen Bewußtſein, dem Ausland den Aufbruch der ganzen Nation zu zeigen. Die feierliche Schluß⸗ Die mit dem Kongreß ver⸗ allgemeinen Ausgangspunkt einer Zwei neue Fernſehſender Verſuche auf dem Brocken und dem Feldberg im Taunus. Berlin, 7. Juni. Nachdem im Frühjahr dieſes Jahres die Deutſche Reichspoſt ihre Fernſehverſuche auf dem Brocken im Harz mit gutem Ergebnis beenden konnte, wurden nunmehr gleichartige Verſuche auf dem Feldberg im Taunus erfolg⸗ reich zum Abſchluß gebracht. Der Bau zweier weiterer Fernſehſender auf den Brocken und auf dem Feldberg im Taunus wird in näch⸗ ſter Zeit begonnen werden; ihre Inbetriebnahme iſt für 1937 vorgeſehen. Dieſe Sender ſollen zunüchſt verſuchs⸗ weiſe betrieben werden, da die Frage der endgültigen Ver⸗ ſorgung Deutſchlands mit Fernſehen heute noch nicht ent⸗ ſchieden werden kann. Der Tonbildſender Feldberg wird eine Reichweite von etwa 80 Kilometer in nördlicher Richtung und etwa 100 Kilometern in die Rheingegend haben und erfaßt daher eine Reihe wichtiger Großſtädte an der Mainmündung. Zum Abſchluß der Verſuchsſendungen mit dem zur Zeit auf dem Feldberg aufgeſtellten fahrbaren Fernſehſender wurde der drahtloſe Tonbildempfang in Frankfurt a. M. am 5. Juni 1936 im Rathaus vor geladenen Gäſten vor⸗ geführt. e eee e= eee eee e —. 2. Eine Feriengeſchichte aus der Kinderlandverſchickung der NS V. „Die verarbeiteten Hände der Mutter füllen einen großen ſtarken Pappkarton— zu einem Koffer hat's nicht mehr gelangt— aber die Sachen ſind heil und ſauber. Acht Tage ratterte noch abends die Nähmaſchine und die Mutter nähte, wuſch, bügelte, beſſerte. Sie zauberte Neues aus Altem, aus Abgelegtem, das man ihr auf der Waſchſtelle geſtiftet hatte, bis ſchließlich Steppke alles fein fäuberlich und nach Vorſchrift zuſammen hat, ſechs Hemden, Strümpfe, Höschen und Spenzer un nagel⸗ neue Taſchentücher.„Daß du acht ibſt, Steppke, mir alles ordentlich beiſammhältſt und alles wieder mitbringſt“— ſchärft ihm die Mutter ein.„O ja,“ verſpricht Steppke: er kann die Zeit gar nicht mehr abwarten. Endlich die letzte Nacht. Steppke wälzt ſich unruhig in ſeinem ſchmalen Kinderbett und kann und kann nicht einſchlafen. Uner⸗ müdlich tickt die Weckuhr auf ſeinem Nacht⸗ tiſch die Zeit zur heißerſehnten Abfahrt 16 mich aber, Mutti, weck mich ganz rüh!“ „Ja, ja, doch Steppke, aber letzt muß! du erſt ſchlafen!“ 1 5 Gehorſam ſchließt er die Augen, abe noch lange liegt er wach, hört das viel⸗ ſtimmige, dumpfe Gemurmel dieſes großen Mietshauſes, das den ganzen Tag wie ein großer, ſummender Bienenkorb iſt, wie ferne Wellen in ſeinem leiſen Kinderſchlaf plätſchern. Erſt gegen Morgen iſt er ber eingeſchlafen. An ſeinem Bett donnert der Zug vorüber, ganz vollgeſtopft mit lachenden, ꝛ—x p mu och m 5 3 f ep die Beine sind ſo ſtockſteif und blei ⸗ ſchwer— und wollen ihn gar nicht ſo raſch vorwärtstragen. Dann dampft ihm der Zug gerade vor der Naſe ab.„Muttt, Mutti!“ ſtöhnt Steppke,„warum haſt du mich denn nicht früh genug geweckt?“ Steppke reibt ſich die Augen, er iſt noch ein wenig benommen von dem aufregenden Traum. Er liegt ja noch daheim in ſeinem Bett, und eben tritt die Mutter, die in der Küche bereits friſchen Kaffee aufgebrüht und Stullen geſtrichen hat, ein, fährt ihm mit der Hand übers Haar und ſagt:„Ja, Steppke, aufſtehen und fertigmachen! Ich bringe dich an die Bahn!“ So ſchnell war Steppke noch nie ge⸗ ſtiefelt und geſpornt geweſen wie an dieſem Morgen. Geſtern, vor dem Zubettgehen. hat er ſchon alles bereitgelegt und die Schuhe blankgewienert, daß man ſich ſchier darin ſpiegeln kann. Schneidig ſieht der kleine Pimpf in ſeiner forſchen DJ⸗Kluft aus, das ſchwarze Käppi ſchief und keck aufs Ohr gedrückt— eine Karte mit Nummer, Namen, Wohnungsangabe und Reiſeziel an einer Schnur um den Hals gehängt. der e l. A. ag 5 3 —— Die Mutter gibt ihrem kleinen Steppke das Geleit zum Bahnhof. Ach, der Bahn⸗ ſteig wimmelt ſchon von Menſchen und ſtrahlenden Ferienkindern. Und ſo ganz anders wie ein gewöhnlicher Zug ſteht dieſer lange Sonderzug für die Ferienkinder da. Ein gewöhnlicher Zug verpeſtet mit ſeinen ſchwarzen Qualmwolken ganz einfach die Luft. Dieſer Ferienzug aber kräuſelt ſeinen Rauch ſo leicht und launig in die Luft wie Seufzer aus befreiter Bruſt. Der ganze Bahnſteig ſummt und ſurrt wie ein auf⸗ geſtochertes Weſpenneſt. Mütter und Väter, Tanten und Großmütter nehmen wort⸗ reichen Abſchied und durch Armbinden 0 gekennzeichnete Helferinnen der NS SV. weiſen die Abteile an. Abſchiedsgeſpräche flattern aus dem Nebeneinander der Fenſter und auch Steppke, der glücklicherweiſe noch einen Fenſterplatz erwiſcht, nickt brav auf die letzten mütter⸗ lichen Ermahnungen herab. Sein Herz — klopft vor Freude, Stolz, Erwartung und wieder Freude, ſo laut, daß er meint, man müſſe es hören. Kein einziges verſtohlenes Abſchiedstränlein, überall nur lachende Feriengeſichter, und ſelbſt der graubärtige Schaffner ſetzt eine freundliche, ſchmunzelnde Amtsmiene auf: „Ja, ihr kleenet Jemüſe habt det jut— — ſechs Wochen zu de Bauern, hat unſer⸗ einen keener geboten— na ja, dazumalen gab's noch keine NSV., die ſo für det kleene Palk inrate!“ ſaate au. Endlich waren dann die Gepäckſtücke verſtaut und Kind und Kegel untergebracht, „Alles einſteigen!“ Pfeifen ſchrillen. Türen ſchlagen zu, dann hebt ſich das Ab⸗ fahrtszeichen über die rote Mütze, ein letztes: „Steppke, nun vergiß aber nicht...“ Steppke ſchwenkt ſein Taſchentuch wie eine Siegesfahne, als der lange Zug in ſchnei⸗ diger Kurve aus dem Weichbild der Stadt herausgleitet und mit Sang und Klang geht's hinaus in die weite Welt. Schon dehnen ſich Schrebergärten rechts und links vom Bahndamm. An Wald und Feld und Wieſen, an kleinen verträumten Dörfern, die mit roten Dächern und ſpitzen Kirch- türmen aus grünen Bauminſeln leuchten, geht's vorbei und von allem nehmen Steppkes ſtaunende Augen ein Stück mit, hier Weiden, auf denen Kühe graſen, dort einen querſeldein hoppelnden Haſen, ein Bauernwägelchen vor einer Bahnſchranke, ſurrende Telegraphendrähte, wellendes Korn, ein Zipfelchen Wald, roter Klatſchmohn am Bahndamm, wie ein buntes, lebendiges Bilderbuch, in dem man blättert. Fünf Stunden Bahnfahrt. Dann iſt auch Steppkes Gruppe am Ziel. Ach, du lieber Gott, es iſt ein winziges Dorf, dieſes kleine„Büttel“, ein Nichts in der Geo⸗ graphie, ein Punkt auf der Landkarte. Ein kleiner ländlicher Bahnhof gleitet heran, ein Häuflein roter Dächer ſchart ſich im Hintergrund um den runden, ſchiefer⸗ grauen Zwiebelturm einer kleinen Dorf⸗ kirche. Fünfzehn Ferienkinder, von einem NSV.⸗Helfer begleitet, ſteigen an der kleinen Station aus. Aber Steppke glaubt ſeinen Augen nicht zu trauen. Da ſteht ja Jungvolk und Jungmädelſchaft des Dorfes zum feierlichen Empfang am Bahnhof auf⸗ gebaut. Ein lautes„Heil!“, ein„Herz⸗ liches Willkommen!“ und mit friſchem, frohem Geſang und Trommelklang mar⸗ ſchiert man in das Dorf hinein bis zum Gemeindeamt, von wo aus dann die Zu⸗ weiſung der kleinen Feriengäſte an die Pflegeeltern erfolgt. Kartieung ſolat. ——— Einheimiſcher Sport. Fußball Phönix Mannheim 1 3:1 Seckenheim II— Phönik Mannheim II 6:0 Seckenheim 1 Seckenheim III Haniel Privat I 17 Das letzte Verbandsſpiel hatte die denkbar un⸗ günſtigſten Begleiter. Schlechtes Wetter, ſchlechte Platz⸗ perhältniſſe, ſchlechter Beſuch und ſchlechter Sport. Was ſollte dann auch Wunder nehmen, wenn man denkt, daß die Seckenheimer Spieler im Vorſpiel auf dem Platz an der Uhlandſchule ganz arg mitgenommen wur⸗ den. als daß man auf nicht beſonderen Sport hoffte. Die Platzverhältniſſe waren gerade noch recht, um ein klaſſearmes Spiel vorzuführen. Wenn man weiß, was alles auf dem Phönix⸗Platz paſſiert iſt, als das Vor⸗ ſpiel zum Austrag kam, ſo konnte man verſtehen, daß die Seckenheimer revancheluſtig waren. Daß die Partie trotzdem im Rahmen der erlaubten Sportgrenzen blieb, dafür hatte der Schiedsrichter Gund aus Plankſtadt zu ſorgen. Er war der Herr der Situation und zwar in jeder Lage. Daß einzelne Spieler nicht unbeherrſcht des Fehles verwieſen wurden, war der überlegenen Spiel⸗ weiſe des Herrn Gund zu verdanken. Bei Beachtung der ſchlechten Platzverhältniſſe wurde trotzdem verhältnismäßig gut geſpielt. Das Schlußtrio der Seckenheimer war wieder voll auf dem Damm. Etwas ſchwächer als gewohnt war die Läuferreihe. Im Sturm war unter Beachtung der Bodenverhältniſſe ſehr ſchlecht zu ſpielen. Trotzdem verſuchte man alles mögliche. Pfiſterer auf Rechtsaußen war erſtklaſſig. Seine zwei Tore waren einfach Klaſſe. Eine Einzelkritik unter Be⸗ achtung aller Umſtände iſt nicht am Platze. Jedenfalls ſteht die Tatſache feſt, daß jeder das ſpielte, was ſeine ſpieleriſchen Fähigkeiten zuließen. Phönix hatte jedenfalls im Voraus gewußt um was es geht und hatte dementſprechend ſeine Spiel⸗ aktionen eingeſtellt. Eines ſteht allerdings feſt, daß der Sport unter ſolchen Verhältniſſen nicht den Weg nach vorwärts nimmt londern daß dadurch ein Stillſtand eintritt. und—— —— Stillſtand heißt Rückgang——— ch Handball. Seckenheim— Friedrichsfeld infolge Regens ausgef, Auswärtiger Sport Fngball Meiſterſchafts⸗Vorſchlußrunde: Stuttgart: 1. Fc. Nürnberg— Schalke 04 2:0 Dresden: Fort. Düſſeldorf— VR. Gleiwitz 3:1 Gauſpiel: Hannover: Niederſachſen— Nordmark 4.2 Aufſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: Reichsb. RW. Frankfurt— SV. Wiesbaden 112 Teutonia Hauſen— Sfr. Saarbrücken 121 Gau Ba den: V. 04 Raſtatt— Fc. 08 Villingen 20 Vg. Sandhofen— SC. Freiburg 61 Gau Bayern: VfB. Coburg— Jahn Regensburg 21 Schwaben Augsburg— Poſt⸗S. Würzburg 6:2 TV. 1860 Fürth— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee 0:3 Freundſchaftsſpiele: Olympia Lampertheim— FK. Pirmaſens Stuttgarter Kickers— Wacker München Sfr. Eßlingen— BC. Augsburg JV. Kornweſtheim— 1860 München VfR. Kaiſerslautern— Wormatia Worms FK. Pirmaſens— 60 München(i. Lampertheim Kickers Offenbach— Fc. 03 Egelsbach TuS. Koblenz⸗Neuendorf— Eintr. Frankfurt 1. SV. Jena— SVg. Fürth Badiſche Aufſtiegsſpiele Glatte Siege Raſtatts und Sandhofens. Die beiden badiſchen Fußball⸗Aufſtiegsſpiele mußten bei ſtrömendem Regen und entſprechend ſchlechten Platzver⸗ e durchgeführt werden. Der Fabellenflihrer V 04 aſtatt behauptete ſich Hegen den Fc 08 Willingen mit 2˙0 (0:0), während die SpVgg Mannhein⸗Sandhofen gar mit einem 6:1(2:0)⸗Sieg über den SC Freiburg 1 Es ergibt ſich nun folgender Tabellenſtand: d c C D D 11 0 —— C Raſtatt 3 1 andhofen 3 9.8 4˙ 5 Villingen 3 284 2.4 C Freiburg 3 3•9 15 Spögg Sandhofen— Sc Freiburg 671(20). Trotz ſtrömenden Regen kamen gegen 1500 Beſucher u dieſem in Mannheim ausgetragenen Aufſtiegeſpiel. Dis inheimiſchen beherrſchten von Anfang an klar das Spie und kamen zu einem recht eindeutigen Sieg. Vie Eretour⸗ ger hatten allerdings das Pech, ſchon gleich nach Veginr 1 Rechtsaußen Tritſchler durch eine Verletzung außer efecht zu ſehen, was das Freiburger Stürmerſpiel natür⸗ lich ungünſtig eineinflußte. Die Mannheimer kamen ſchon nach zehn Minuten durch Vogel zum Führungstreffer und kurz er der Pauſe erhöhte Ehrbächer auf 2:0. Fluder und Vogel erhöhten nach Wiederbeginn auf 4:0, erſt dann ſaher die Freiburger ihre Bemühungen durch einen Zegentref 1 belohnt. Im Anſchluß an eine Ecke erhöhte Sendhorel urch Kukowſki auf 5:1 und Vogel verwandelte dann noch einen Elfmeter zum ſechſten Tor. 1. FC Nürnberg ſchlägt Schalke 2:0 Der„Club“ im Endſpiel.— 75 000 Juſchauer in Stuttgart Der 1. JC Nürnberg hat das Verkrauen der großer ſüddeutſchen Fußballgemeinde im Vorſchlußrundenkampf un die deutſche Fußballmeiſterſchaft, dem in Stuttgart 75 006 Beſucher beiwohnten, nicht enttäuſchl. In einem ſpannen⸗ den und aufregenden Treffen ſchlugen die Nürnberger der Titelverteidiger Schalke 04 mit 2:0 Toren. Bei der Bauſe kand der Kampf noch unentſchieden(0:0), obwohl ſchon in den erſten 45 Minuten eine klare Ueberlegenheit Nürn⸗ bergs unverkennbar war. Schon vor Mittag ſetzte der Zuſtrom zum Cannſtatter Waſen ein, ungeachtet des ſtändig rieſelnden Regens. Trotz orgfältiger Organiſation war es nicht zu vermeiden, daß ich in den Stehplatzblocks Stauungen ergaben und verſchie⸗ dentlich Schranken durchbrochen wurden. Die Geduld der Maſſen wurde auf eine harte Probe geſtellt, denn das Vor⸗ drogramm mußte mit Rückſicht auf die ſchlechte Witterung ausfallen. Lediglich das Spiel der Jugend⸗Kreismeiſter VfB. und Zuffenhauſen wurde zur„Beruhigung“ der Zuſchauer Zeſpielt. Endlich war es ſoweit! Unter dem Jubel der 75 000 Zuſchauer führte Schiedsrichter Anverferth(Pforzheim) die beiden Mannſchaften ins Feld und formierten ſich wie folgt: 5 Köhl; Billmann, Munkert; Uebelein, 2 Nürnberg: Carolin, Oehm; Gußner Eiberger, Friedel, Schmitt, Schwab. Schalke: Mellage; Bornemann, Schweißfurth; Ti⸗ bulſki, Nattkämper, Valentin; Kalwitzki, Gelleſch, Szepan, Kuzorra, Urban. Bei Nürnberg fehlte alſo der Linksaußen Spieß, wäh⸗ cend Schalke ohne ſeinen Mittelſtürmer Pörtgen antrat. Unter den Ehrengäſten, das ſei noch vermerkt, ſah man Frankenfüh⸗ rer Streicher, Gauleiter Murr und viele andere führende Per⸗ ſönlichkeiten der Partei und des Sportes. Torloſe erſte Häfte. Schalke wartete mit den erſten Angriffen auf, ſcheiterte aber an der Club⸗Abwehr. Bei Nürnberg fiel ſofort die gute und ſichere Arbeit der Läuferreihe auf, auch Schmitt leiſtete wertvolle Aufbauarbeit. Szepan und Kuzorra trugen bei Schalke das Spiel, aber ſie konnten eine Feldüberlegenheit Nürnbergs nicht verhindern. Der Nürnberger Sturm kom⸗ binierte etwas umſtändlich, erreichte im Verlauf der erſten 45 Minuten acht Eckbälle(gegen zwei der Schalker!), aber keine Torerfolge. Kurz vor der Pauſe wurde es auch einmal vor Nürnbergs Tor gefährlich, als der herauslaufende Köhl Kuzorra anſchoß. Die Verteidigung klärte aber. Nürnberg lag im Angriff, als der Unparteiiſche zur Pauſe pfiff. Zwei Tore für Nürnberg. Die zweite Hälfte wurde mit ſtürmiſchen Angrifen des Meiſters eingeleitet. Viel körperliches Spiel beiderſeits worunter die Zuſammenarbeit litt. Köhl machte eine große Torgelegenheit Schalkes zunichte, dann wurde die dritte Schalker Ecke abgewehrt. Endlich wurde der Bann gebro⸗ chen, als der Nürnberger Sturm in einer Linie vorging. Schwabs Flanke führte zu einem Kopfballduell an der Strafraumgrenze, ſchließlich erhielt Friedel den Ball und kurz entſchloſſen ſchoß er zum vielbejubelten Führungstor ein. Eine Glanzleiſtung Köhls, der einen zunhaltbaren“ Ball Gelleſchs aus der Ecke holte, bewahrte Nürnberg vor dem Ausgleich. Szepan ſchaffte unermüdlich, aber Nürnbergs Abwehr ſtand eiſern. Auch ein Platzwechſel Gelleſchs, Kal⸗ witzki nützte nichts. Nürnbergs Sturm ſchraubte die Ecken⸗ zahl auf 17 und ſechs Minuten vor Schluß erzielte Nürn⸗ berg durch Friedel das zweite Tor. Schalkes Schlußangriffe zerſchellten an der aufmerkſamen Deckung. Der Sieg fiel zweifellos an die beſſere Mannſchaft! Schiedsrichter Unver⸗ ferth leitete gut. Erſt nach der Pauſe entſchieden Fortuna Düſſeldorf— Vorwärts⸗Raſenſport Gleiwitz 311. Das zweite Vorſchlußrundenſpiel zur Deutſchen Fußball⸗ meiſterſchaft zwiſchen Fortuna Düſſeldorf und Vorwärks⸗ Raſenſport Gleiwitz endete mit einem 321(O:1)⸗Siege ber Rheinländer. Die größere Spielerfahrung gab wieder einmal — wie ſchon ſo oft— die Entſcheidung über Sieg und Nie⸗ derlage und verhalf Fortuna Düſſeldorf vor 15000 Zuſchau⸗ ern im Dresdner Oſtragehege zum Eintritt in die Schluß⸗ runde. Die Zuſchauer ſchienen zunächſt eine große Ueberra⸗ ſchung mitzuerleben, denn der ſchleſiſche Meiſter lag bis zur Pauſe mit 1:0 in Führung. Sein Spiel war viel kraftvoller. Nach der Pauſe vollzog ſich dann der große Umſchwung: Die Rheinländer hatten ſich gefunden, liefen zu großer Form auf und ließen Gleiwitz im letzten Spieldrittel nicht mehr zu Wort kommen. Der Sieg fiel mit 3:1 auch in dieſer Hohe vollkommen verdient i 5 Mannheimer Nuderregatta Zürich verlor alle wertvollen Rennen. An beiden Tagen der großen Mannheimer Ruderre⸗ gatta regnete es in Strömen und die Ruderer fanden auf dem Mühlauhafen recht bewegtes Waſſer vor. Daß der Be⸗ ſuch gut war, ſtellt der oberrheiniſchen Rudergemeinde ein gutes Zeugnis aus. Nach eindrucksvollen Siegen der deutſchen Boote über Zürich am erſten Tag— die. hatten nur den Gaſt⸗Vierer gewonnen, die wertvollen Ren⸗ nen aber verlorenl— war man am Sonntag vor allem auf das Abſchneiden der Zürcher Europameiſterſchaftsmann⸗ ſchaft im Vierer ohne Steuermann geſpannt. Auch hier kamen die Schweizer zu keinem Erfolg, vielmehr mußten 5 der Würzburger Zelle(WRV 75) nach hartem Kampf on Vortritt laſſen.— Im 1. Senioren ⸗Vierer(Verbands⸗ Vierer) feierte dann die Renngemeinſchaft Amicitia Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener RV einen neuen Sieg.— Der Große Einer(Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer) geſtaltete ſich zu einem ſchönen Erfolg von Guſtav Schäfer(Dresdner RP).— Im Elſaß⸗Achter gab es einen erbitterten Endkampf zwiſchen Würzburg und Germania Frankfurt, in dem ſich die Vürz⸗ burger knapp behaupteten.— Die Junioren des Mainzer RW ruderten dagegen den Rhein⸗Achter in prächtigem Stil gan überlegen nach Hauſe, ebenſo war der Bonner Skuller Brookmann, der ſchon am Vortag gewonnen hatte, im Jungmannen⸗Einer ungefährdet.. 2 2 2 2 7 1 Jubiläums⸗Ochwimmweitkämpfe Nikar Heidelberg ſchlägt SV. Göppingen. Die Jubiläums⸗Schwimmveranſtaltung von Nikar Heidel⸗ berg, die aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens des Heidel⸗ berger Hallenbades vor gutem Beſuch durchgeführt wurde, wurde— da der Vfv S. München nicht antrat— zu einem ſchönen Zweikampf zwiſchen SV. Göppingen und Nikar Hei⸗ delberg. Die Ergebniſſe: 10 mal 4 Bahnen Kraul: 1. Heidel⸗ berg 10:31, 2. Göppingen 10:55; 4 mal 4 Bahnen Bruſt: 1. Heidelberg 5:04, 2. Göppingen 5:09,8; Schwellſtaffel:. Göppingen 11:56, 2. Heidelberg 12:04; 10 mal 2 Bahnen Kraul: 1. Heidelberg 4:35, 2. Göppingen 4:55; Geſamt: J. Heidelberg 22 P., 2. Göppingen 18 P. Waſſerball: Göp⸗ pingen— Heidelberg 716. er Länderkampf, den eine deutſche ſich in 0 die Veranſtaltung den Zweck, dem Geräteturnen in Polen weitere Freunde zuzufüh⸗ ren. Wie nicht anders zu erwarten war, gab es auch ohne unſere Olympia⸗Kandidaten einen deutſchen Sieg, der mit 326,8:293,7 Punkten immerhin recht deutlich ausfiel. Unter den Gäſten befanden ſich der deutſche Botſchafter in Warſchau, v. Moltke, der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten, der Präſident des polniſchen Olympiſchen Komitees, Oberſt Glabiſch und viele andere Führer des polniſchen Sports. Beſte Einzelturner waren Alfred Müller⸗Leuna und Guſtay Schmelcher⸗München mit 55,2 Punkten vor dem Polen Koſt⸗ man mit 55 Punkten. Handball Meiſteeſchafts⸗Vorſchlußrunde: Minden: BfR. Mannh.— Eintr. Fraukf.(Frauen) 1:0 Minden: Hind. Minden— Raſ. Mülheim 913 Leipzig: SC. Charlottbg.— Eimsbüttel(Frauen) 5:2 Leipzig: MTS. Leipzig— Bf W. Oberalſter 14:10 Weitere Spiele: Städteſpiel München— Budapeſt 14:11 Städteſpiel Karlsruhe— Mannheim(Frauen) 1:9 Südweſt⸗Pokalſpiele: TV. Haſſel— TV. Haßloch SV. 98 Darmſtadt— MTV. Ludwiasbafen 721 Mittelrheins Boxer ſiegten 16:0 Mittelbaden⸗Boxer leiſten tapfere Gegenwehr. In der Stadthalle in Baden⸗Baden trat eine mittel⸗ badiſche Amateur⸗Borſtaffel gegen die Gauſtaffel vom Mit⸗ telrhein an. Die Vertreter des Karlsruher Bonſportvereins, die im Schwergewicht durch den Mannheimer Keller ver⸗ ſtärkt worden waren, ſchlugen ſich ſehr gut. Die Ergebniſſe waren: Fliegen: Reucher(Mittelrhein) beſ. Reuters durch Aufgabe, Bantam: Brock(M.) beſ. Müller n. P.; Feder: Ruſtemeier(M.) beſ. Deimling n. P.; Leicht: Biemer(M) beſ. Bürk durch k. o.; Welter: Alderich(M.) beſ. Kohlborn u. P.; Mittel: Stein(M.) beſ. Steimer n. P.; Halbſchwer: Schmidt(M.) beſ. Rummel n. P.; Schwer: Krumm(M.) beſ. Keller n. P. Scheller und Ambenhauer Meiſter Neue Olympia⸗Kernmannſchaft.— Gr. Sachſen⸗Preis. Der Große Sachſenpreis mit Start und Ziel in Chem⸗ nitz war nicht gerade vom Wetter begünſtigt. Seine beſondere Bedeutung erhielt er dadurch, daß ſowohl die deutſche Stra⸗ ßenmeiſterſchaft bei den Amateuren als auch bei den Berufs⸗ fahrern entſchieden wurde. Bei den Amateuren war der Nürnberger Scheller erneut erfolgreich und ſicherte ſich den Tilel, den er bereits 1932 einmal innehatte. Auch bei den Berufsfahrern ſtellte Nürnberg in Umbenhauer den neuen Meiſter. Die Ergebniſſe waren: Großer Sachſenpreis: Amateure: 110 km: 1. und Deut⸗ ſcher Meiſter 1936 Scheller(Nürnberg) 3:07:25, 2. Hupfeld (Chemnitz), 3. Ruhland(Kleinauheim). Berufsfahrer: 85 km: 1. Umbenhauer(Nürnberg) 7:37:00, 2. Bautz(Dortmund) als Erſter diſtanziert, 3. Hodey(Eſſen). Deutſche Meiſterſchaft der Berufsfahrer: Geſamtwertung: 1. und Meiſter 1936 Umbenhauer(Nürnberg) 51 P., 2. Bautz (Dortmund), 3. Kiſewfki(Dortmund). Deutſchland Argentinien 4:1 Zappa holt den Ehrenpunkt für Argentinien. Am letzten Tage des Davispokaltreffens zwiſchen Deutſch⸗ land und Argentinien hatten ſich auf der Rotweiß⸗Tribüne an der Hundekehle in Berlin wieder zahlreiche Zuſchauer eingefunden. Deutſchland gewann in der Geſamtwerkung mit 4:1 Punkten und wird nunmehr am nächſten Wochenende mit Irland an gleicher Stelle um den Eintritt in die Schluß⸗ runde der Eurdpazone kämpfen. Allerdings muß noch bemerkt werden, daß G. v. Cramm am Sonntag nicht mehr ſpielte, da er Ehrengaſt bei dem vom Hannover'ſchen Rennverein veranſtalteten Freiherr⸗von⸗Cramm⸗Gedächtnisrennen zu Ehren ſeines verſtorbenen Valers war. Heinrich Henkel wurde mit Luciolo del Caſtillo ganz glänzend fertig und gab mit 670, 6:1, 671 nur zwei Spiele ab. Adriano Zappa lieferte Hans Denker ein taktiſch ganz hervorragendes Spiel und ſiegte 3:8, 6:0, 276, 6:1, 6:1. Die deutſchen Reiter beim polniſchen Staatsprüſidenten. Staatspräſident Moscicki empfing den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und die Angehörigen der am internatio⸗ nalen Warſchauer Reitturnier teilnehmenden ausländiſchen Mannſchaften. In Anweſenheit der Militärattaches wurden ihm die Offiziere vorgeſtellt, unter den deutſchen Teilnehmern auch Frau von Opel. Deutſcher Schützenſieg in Frag. Mit großem Erfolg betei⸗ ligten ſich einige deutſche Schützen am Großen Preis der Tſchechoſlowakei, der in Bad Houſtka bei Prag zur Durch⸗ führung gelangte. Das Schießen ging auf 200 Wukftaubelt Den erſten Preis holte ſich Dr. Schöbel⸗Leipzig, der am erſten Tage 93 Treffer und tags darauf 90 Treffer, alſo insgeſamt 183 Treffer erzielte. Zweiter wurde Bake⸗Lei ig mit 173 Affen, e ee dude a Ledig ait 8 gig reis der Völk daß doch gerü ö Völl Tat ſchm eign unte eign ſich ü ſtes nütz biete Uebe der habe nend liſch. vert. gehe Ste müf brite Schr ritor digu 0 ſeghe nicht Kon Sor! es ſe inte: wür dieſe des tern nati. Rah carn gare thod befr die find eine ſchw ſuch⸗ ein tung carr dieſe zwi ſich wele ſetzt heit wich mi ſchlö am der ſollt er z üben in