giſcheint käglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage bangspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, i ber Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte u 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr ages und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungs blatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, ſunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Verklünmdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. V. 36 1128 86. Jahrgang Dienstag, den 9. Juni 1936 Zwar Völkerbund, aber Eden über Englands Außenpolitik. Der engliſche Außenminiſter Eden hat in ſeinem Wahl⸗ kreis eine außenpolitiſche Rede gehalten, in der er zwar der Entſchloſſenheit Großbritanniens Ausdruck gab, am Völkerbund feſtzuhalten, gleichzeitig aber durchblicken ließ, daß man ſich auf den Völkerbund in ſeiner derzeitigen Form doch nicht ſo ganz verlaſſen könne und daher ſelbſt ſtark und gerüſtet ſein müſſe. Es ſei nicht zu leugnen, ſo führte Eden aus, daß der Völkerbund einen Rückſchlag erlitten habe. Die LTatſache jedoch, daß die Autorität des Völkerbundes ge⸗ ſchwächt worden ſei, verpflichte alle ſeine Mitglieder, die Er⸗ eigniſſe der letzten Zeit zu überprüfen und den Verſuch zu unternehmen, die Schwächung zu heilen, die durch die Er⸗ eigniſſe bloßgelegt worden ſei. Das ſei die Aufgabe, mit der ſich auch die engliſche Regierung befaſſe. Sie werde ihr Be⸗ ſtes dazu tun, daß die Erfahrungen der letzten Monate nützlich verwandt würden. Es ſei wichtig, daß jede ſich biekende Gelegenheit ergriffen werde, um ein internationales lebereinkommen über die Begrenzung und Verminderung der Rüſtungen herbeizuführen. Solange ſich dieſe Hoffnung jedoch nicht verwirkliche, habe Großbritannien angeſichts einer ſich wieder bewaff⸗ nenden Welt ſchwere Verantwortungen und müſſe die bri⸗ iſchen Dominions und Verkehrswege des Britiſchen Reiches verteidigen. Die Wiederaufrüſtung habe überall einen un⸗ geheuren Umfang angenommen. Die Steigerung der Steuern, die eine vermehrte Rüſtung mit ſich brächte, müſſe daher als unvermeidlich angeſehen werden, da Groß⸗ hritannien nicht länger in einem Zuſtand ohnmächtiger Schwäche bleiben dürfe. Die Bevölkerung ſolle in die ter⸗ ritoriale Armee eintreten, die wichtiger denn je zur Vertei⸗ digung der Heimat geworden ſei. Das Ziel der britiſchen Politik, ſo fuhr Eden fort, be⸗ ſtehe in der Erhaltung des Friedens, der ſich nicht auf ein oder zwei Länder oder auf einen oder zwei Kontinente beſchränken dürfe. Während aber die britiſche Sorge um die Erhaltung des Friedens univerſal ſei, gebe 0 s ſelbſtverſtändlich Gebiete, in denen die britiſchen Lebens⸗ intereſſen direkt durch eine Störung des Friedens bedroht würden. Eines dieſer Gebiete liege in Weſteuropa. Aus dieſem Grund habe die Regierung ſeit der Wiederbeſetzung des Rheinlands nach einer Gelegenheit geſucht, um die in⸗ ternationale Sicherheit wiederherzuſtellen und das inter⸗ nationale Vertrauen zwiſchen den Völkern Weſteuropas im Rahmen des Völkerbundes neu zu ſchaffen. England ſei hierzu verpflichtet geweſen, da es den Lo⸗ carno⸗Vertrag nicht nur unterzeichnet, ſondern ihn auch garantiert habe. Die britiſche Regierung bedauere die Me⸗ thode der Wiederbeſetzung des Rheinlands. Aber das befreie ſie nicht von der Verpflichtung, eine Löſung der durch die Handlung der deutſchen Regierung geſchaffenen Lage zu finden. Sie ſei an die deutſche Regierung herangetreten, um eine Neuregelung in Europa auf der Grundlage eines Ver⸗ ſchwindens der entmilitariſierten Zone im Rheinland zu ſuchen. Die britiſche Regierung habe es aber von vornher⸗ ein klargeſtellt, daß, ſoweit ſie betroffen ſei, ihre Verpflich⸗ tungen gegenüber Belgien und Frankreich unter dem Lo⸗ earno⸗Verkrag gültig geblieben ſeien Um das Vertrauen dieſer Länder wiederherzuſtellen habe ſie Beſprechungen zwiſchen den Generalſtäben zugeſtimmt. England könne es ſich nicht leiſten und es könne auch nicht dulden, daß irgend⸗ welche Zweifel in die Erfüllung dieſer Verpflichtungen ge⸗ ſetzt würden, weil dieſe die Unabhängigkeit und Unverſehrt⸗ heit von Ländern berührten, die Großbritannien als lebens⸗ wichtig für das Britiſche Reich anſehe. Die britiſche Regierung habe nunmehr Verhandlungen mit der deutſchen Regierung über die Vor⸗ ſchläge aufgenommen, die dieſe am 7. März gemacht und am 31. März erweitert habe und die einer Stabtliſterung der europäiſchen Lage unter den neuen Bedingungen dienen ſollten. Soweit Großbritannien betroffen ſei. wünſche er zu unterſtreichen, daß es bereit ſei, Verhandlungen über einen Nichtangriffs⸗ und Beiſtandspakt in Weſteuropa aufzunehmen. Ein ſolches Abkommen würde um ſo mehr in England willkommen geheißen wer⸗ den, wenn in ihm ein Luftpakt eingefügt werde, wie er letztes Jahr vorgeſchlagen worden ſei, und wenn es von einem Uebereinkommen über die Begrenzung der Streit⸗ kräfte begleitet ſei. Es gebe jedoch noch Unklarheiten bezüg⸗ lich der Nichtangriffspakte, die Deufſchland für Zeſt⸗ und Mitteleuropa vorgeſchlagen habe. Die britiſche, Regierung habe die deutſche Regierung eingeladen, gewiſſe Aufklä⸗ rungen über dieſe Punkte zu geben. f n Feſtſtellungen der deutſchen Regierung habe ſie es für we⸗ ſentlich gehalten, ſich deſſen zu verſichern, ob die deutſche Re⸗ gierung von jetzt an Deutſchland als in der Lage bef endlich anſehe, in der es bindende Verträge ſchließen und in der es erklären könne, daß es den gegebenen politiſchen und terri⸗ torialen Status Europas zu reſpektieren beabſichtige, ſowelt geſer nicht in der Folge durch freie Verhandlungen und lebereinkommen abgeändert werden ſollte. Die englische Regierung hoffe, daß die deutſche Antwort derart ſein werde, daß kein Hindernis für die Eröffnung der Verhand⸗ lung übrig bleibe. Der Negus läßt ſich in Genf vertreten. Wie aus der Umgebung des Kaiſers von Abeſſinien mitgeteilt wird, wird er ſich nicht perſönlich nach Genf 155 geben, um ſeine Sache vor dem Völkerbund zu vertre en. Er wird jedoch durch eine Abordnung vertreten ſein. Er beabſichtige, England in ein bis zwei Wochen zu verlaſſen, um dann ſeinen weiteren Aufenthalt in der Schweiz zu nehmen. Angeſichts gewiſſer. „Olympia des Geiſtes“ Das kulturelle Rahmenprogramm der 12. Olympiſchen Spiele 1936. Berlin, 9. Juni. Seit der Wiedererweckung der Olympiſchen Spiele durch Baron Pierre de Coubertin hat das Beſtreben beſtanden, die olympiſchen Wettbewerbe nicht nur auf die Leibesübun⸗ gen zu beſchränken, ſondern getreu dem helleniſchen Vor⸗ bild auf die geiſtigen und künſtleriſchen Leiſtungen der Kul⸗ turvölker auszudehnen. Es bedarf keiner Betonung, daß Deutſchland mit Freuden die Gelegenheit ergriffen hat, aus dem reichen Schatz ſeines Geiſteslebens und ſeiner Kunſt mit vollen Händen zu ſchöpfen. Das geſchieht einmal durch künſtleriſche Dar⸗ bietungen, die mit dem Verlauf der Olympiſchen Spiele verknüpft ſind. Dazu gehört das Feſtſpiel, das den Abſchluß des Eröffnungstages bildet und eine Ver⸗ herrlichung der olympiſchen Idee darſtellt. Dazu gehört auch die muſikaliſche Umrahmung der Eröffnungs⸗ und Schlußzeremonie, bei der 300 Muſiker, 1500 Sänger ge⸗ miſchter Chöre, 150 Fanfarenbläſer mitwirken, und das olympiſche Konzert, auf dem unter Leitung von Generalmuſikdirektor Profeſſor Peter Raabe das Philharmoniſche Orcheſter und der Kittel'ſche. Chor die preisgekrönten Werke des olympi⸗ ſchen Muſikwettbewerbes aufführen werden. Eine weitere Gruppe ſind jene Darbietungen, die dem Beſucher einen Einblick in das geiſtige Leben und künſtle⸗ riſche Schaffen des gaſtgebenden Landes, Deutſchlands, vermitteln ſollen. Da iſt in erſter Linie das „Frankenburger Würfelſpiel“ des jungen Staatspreisträgers Wolfgang Eberhard Müller zu nennen, das am 2 Auguſt auf der monumentalen Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Bühne uraufgeführt wird. Das Spiel ſtellt in einer aus den beſten Traditionen des deutſchen Volksſpie⸗ les kommenden neuartigen monumentalen Form ein Volks⸗ gericht über Menſchen dar, die ſich in der deutſchen Ge⸗ ſchichte an der Idee und am Leben des deutſchen Volkes ver⸗ griffen haben. Ebenfalls auf der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne wird am 7. und 16. Auauft Händels Oratorium„Herakles“ unter Leitung von Dr. Hans Niedecken⸗Gebhard und mit der Muſik von Profeſſor Fritz Stein unter Mitwirkung von mehr als 1000 Sängern und 250 Mufikern und einer gro⸗ ßen Zahl hervorragender Soliſten aufgeführt. Im künſtleriſchen Rahmenprogramm ſollen auch die ſtaatlichen Muſeen nicht fehlen. Im Mittelpunkt ihrer Veranſtaltungen ſteht eine erſtmalige ſyſtematiſch auf⸗ gebaute und umfangreiche Schau„Große Deutſche in Bildniſſen ihrer Zeit“, die in etwa 450 Bildern eine Geſchichte der deutſchen Kultur ſinnfallig darſtellt. Im Deutſchen Muſeum wird an Hand von Originalen und Ko⸗ pien unter Hinzuziehung von Leihgaben aus zahlreichen deutſchen und ausländiſchen Muſeen Der Sport der Hellenen“ verbildlicht. Neben der darſtellenden, der bildenden Kunſt und der Mufik wird eines der älteſten künſtleriſchen Ausdrucksmit⸗ tel, der Tanz, nicht nur in Verbindung mit dem Feſt⸗ ſpiel und den Aufführungen auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne, ſondern auch etwa 14 Tage vor dem Beginn der Olympi⸗ ſchen Spiele bei den internationalen Tanzfeſtſpielen an den olympiſchen Wettbewerben teilnehmen. Jeder Staat kann ſich hierbei mit drei Solotänzern oder Tanz⸗ paaren und drei Laien⸗Tanzgruppen oder drei Theaterbal⸗ lettgruppen beteiligen. Bei dieſen Tanzfeſtſpielen, die wie⸗ derum in der Volksbühne am e dee ausgetra⸗ gen werden, werden alle Tanzarten vertreten ſein. Alſo deshalb! Amerikas Eintritt in den Weltkrieg.— Wirkſchaftliche Gründe als Anlaß.— Morgan, nicht Moral! Wafhington, 8. Juni. Der Munitionsausſchuß des Senats legte jetzt dem Se⸗ nat einen endgültigen Bericht über das Ergebnis ſeiner letztährigen Unterfſuchungen vor, die ſich mit den Gründen zum Eintritt der Vereinigten Staaten in den Weltkrie befaſſen. 3 a g Aus dieſem Bericht geht hervor, daß die umfangreichen finanziellen und wirtſchaftlichen Verbindungen mit den Al⸗ lierten der Grund waren, daß die Politik der Bereinigten Staaten von der anfänglich eingenommenen Neutralitäl zum Kampf auf Seiten der Alliierten umſchlug. Der J. P. Morgan-Bank, die als hauplſächlicher Einkaufs- und Finan⸗ zierungsagent für Großbritannien und Frankreich kätig war, wird ſogar„Böswilligkeit“ vorgeworfen. Im Verein mil Großbritannien und Frankreich hal Morgan es er⸗ reicht, aus den Vereinigten Staaten ein„Arſenal“ für die beiden Länder zu ſchaffen. 1 Hierdurch werden die von Morgan früher aufgeſtellten Behauptungen, daß äußere Umſtände, 3. B. der Einſatz deutſcher U⸗ Boote, Amerika in den Krieg geführt hätten, wohl in jedem Punkt widerlegt. Der Munitions⸗ ausſchuß erwähnt in ſeinem Bericht daß noch während der amerikaniſchen Neutralität von 2.5 Milliarden der alltter. ten Finanzierungen 1,9 Milliarden durch Morgan in den Vereinigten Staaten untergebracht worden ſind! Nr. 132 Solche Anleihen an kriegführende Staaten hätten be⸗ ſanders dadurch dem Gedanken der Neutralität widerſpro⸗ chen, weil ſie Amerika in ein Hil ſenal für die Kriegs⸗ ſtaaten umgewandelt und es zwangsläufig in die ſtrategi⸗ ſchen Pläne der kriegführenden Mächte hereinbrachten. Locarno Eine Dokumentſammlung.— Vorwort von Ribbenkrops. Berlin, 9. Juni. Soeben iſt im Junker und Dünnhaupt⸗Verlag, Berlin, eine Dokumentenſammlung„Locarno“ erſchienen, der be⸗ ſondere Bedeutung inſofern zukommt, als ſie die Locarno⸗ frage eindeutig klarſtellt und in gewiſſem Sinne eine in⸗ direkte Antwort auf das engliſche Blau- buch vom Mai dieſes Jahres darſtellt. Botſchafter von Ribbentrop hat dieſem umfangreichen Werk eine Einleitung mit auf den Weg gegeben, in der er ſein Erſcheinen begrüßt.„Im Gegenſatz zu verſchiedenen Veröffentlichungen von Dokumenten im Auslande,“ ſo ſchreibt er u a.,„deren tendenziöſe Zuſammen⸗ ſtellung unverkennbar und bedauerlich iſt, gibt dieſe lückenloſe Sammlung jedem ehrlich um die Wahrheit Be⸗ mühten Gelegenheit, ſich ein objektives Bild über die Urſachen und Ereigniſſe zu machen, die ſeinerzeit zur Ent⸗ ſtehung des Locarnovertrages und jetzt zu ſeinem Erlöſchen geführt haben. Klar und unwiderlegbar geht aus dieſen Dokumenten hervor, wie dem großen Sicherungswerk von Locarno in- folge der Kerlen von Geiſt und Inhalt dieſes Vertrages durch unſeren Vertragspartner Frankreich ein Fundament nach dem anderen entzogen wurde.“ Botſchafter Ribbentrop führt die einzelnen Phaſen auf, die vom Locarnovertrag zu den heutigen Verhältniſſen führten und ſchließt:„Deutſchland hat den ernſten Wunſch, mit ſeinen Nachbarn einen wahren und endgültigen Frie⸗ den zu ſchließen und im Weſten ein neues Locarno aufzu⸗ bauen. In ſeinem großen Friedensplan hat der Führer und Reichskanzler Europa ein neues Locarno angeboten. Das deutſche Volk wünſcht nichts ſehnlicher, als dieſes Vertrags⸗ werk realiſiert zu ſehen. Daß dieſer Wunſch Deutſchlands aufrichtig iſt, daß Deutſchland ſchnurgerade dieſen Weg des Friedens durch alle die Jahre verfolgt hat und nur gezwun⸗ genermaßen infolge der Nichteinhaltung der Verpflichtungen anderer Länder ſich ſein Recht ſelbſt Behne mußte, dies be. 1 klar und eindeutig die vorliegende Dokumentenſamm⸗ ung.“ Arbeiterräte in Frankreich Beilegung des Streiks.— Eingreifen der Regierung. Paris, 8. Juni. Ueber die Beendigung des Streiks in Frankreich, der im Norden allein 300 000 und in Paris 250 000 Arbeiter erfaßt hat, iſt in der Nacht in einem Abkommen zwiſchen dem Arbeitgeberverband und den Gewerkſchaften unter dem perſönlichen Einfluß des Miniſterpräſidenten Blum eine grundſätzliche Einigung erzielt worden. Das Abkommen ſieht vor: 1. die Einführung von kollektiven Arbeitsverträgen, 2. Gewerkſchaftsfreiheit der Arbeiter, 3. Erhöhung der Löhne um 7 o H, für die höheren, bis 15 v. H. für die niedrigſten Löhne, jedoch derart, daß die geſamte Neubelaſtung des Betriebes durch die Lohn⸗ erhöhungen nicht mehr als 12 v. H betragen darf, 4. Einführung von Arbeiterräten in allen Betrieben mit mehr als zehn Arbeitern, 5. keine Strafmaßnahmen gegen die Streikenden, 6. Aufforderung ſeitens der Arbeiterabordnungen für ſo⸗ fortige Wiederaufnahme der Arbeit in den beſtreikten Betrieben, ſobald die Arbeitgeber das grundſätzliche Ab⸗ kommen angenommen und Verhandlungen über deſſen Durchführung angeſetzt ſein werden. Weiter haben die Arbeitgeber in den Verhandlungen im Miniſterpräſidium bereits anerkannt, die Geſetze durchführen zu wollen, die demnächſt der Kammer vorgelegt werden. Die Arbeitgeber haben ſich aber ihre Meinungs⸗ freiheit über den Grundſatz dieſer Geſetze vorbehalten und ie haben ebenfalls alle Vorbehalte über die wirtſchaft⸗ ichen Auswirkungen dieſer Geſetze gemacht. Blutiger Sonntag in Spanien Zahlreiche Opfer der Mordkommune. Madrid, 8. Juni. Am Sonntag ereignete ſich in Spanien wieder einige olutige Zuſammenſtöße zwiſchen politiſckhen Gegnern, bei denen in Orenſe zwei Perſonen getötet und zwei lebensge⸗ fährlich verletzt wurden Den Anlaß zu dieſem Blutbad bil⸗ deten Hochrufe auf Spanien, die von einigen Faſchiſten ausgebracht und von den Kommuniſten mit revolutionären Rufen erwidert wurden. In Malaga überfielen linksradikale Elemente einen Beamten der Guardig Civil und töteten ihn durch meh⸗ rere Schüſſe Der Beamte war erſt vor kurzem aus Bar⸗ delona wegen der von linksradikaler Seite gegen ihn ge⸗ richteten Drohungen verſetzt worden. Man erblickt hierin wieder einen Beweis für die ein⸗ ee Organiſierung der von der Kommune in Spanien urchgeführken Morde und Sabotageakte. . 77. 2 3* „Eine der größten Perſönlichkeiten“ Der ungariſche Kultusminiſter über ſeine Eindrücke. Budapeſt, 8. Juni. Kultusminiſter Dr. Homan äußerte ſich vor Vertretern der ungariſchen Preſſe über ſeine auf der Deutſchlandreiſe gewonnenen Eindrücke, wobei er insbeſondere auf das ge⸗ genwärtige politiſch Syſtem und die Organiſation des Drit⸗ ten Reiches einging und ſeinen vom Führer und Peicog⸗ kanzler gewonnenen Eindruck wiedergab. Die Leiſtungen des neuen Syſtems in Deutſchlard überträfen alle Vor ſtellungen. Mit Hilfe einer planmäßigen Erziehung und wirtſchaftlicher Maßnahmen habe der Nationalſozialismus alle Klaſſen des Volkes orga⸗ Nißert und in den hreiteſten Schichten des Voleee geſchlagen. Nur mit größter Anerkennung könne man über die deutſchen Arbeitslager, die nationalpolitiſchen Erzie⸗ hungsanſtalten und das Landjahr ſprechen. Ueberall ſeten großzügige Arbeiten im Gange. Alle dieſe Werke erweck⸗ ten in dem ausländiſchen Beſucher das Gefühl der ehrlichen Bewunderung für die deutſche Kraft und die ſyſtematiſchen deutſchen Methoden. Ueber den Eindruck der Perſönlichkeit des Führers befragt, erklärte der Kultusminiſter, die charakteriſtiſchen Züge der Perſönlichkeit des Führers ſeien der unerſchütter⸗ liche Glaube an ſeine Zielſetzung, das Bewußtſein ſeiner Miſſion, ſeine puritaniſch⸗ethiſche Lebensauffaſſung, ſeine bis zur Einfachheit vertiefte Unmittelbarkeit, die ſuggeſtige Kraft ſeines Blicks und ſeiner Worte ſowie der gewaltige Wille, der in allen Schöpfungen und der geſamten Fith⸗ rung des Syſtems zum Ausdruck gelange. Ohne jeden Zweifel habe er in Adolf Hitler einer der größten Perſönlichkeiten des gegenwärkigen Zeitalters ge⸗ genübergeſtanden, einer Perſönlichkeit, die er im Juſam⸗ menhang mit ihren Schöpfungen gerade vom Skandpunkt des Hiſtorikers zu beobachten beſtrebt geweſen ſei. Niedrigſte Arbeitsloſenziffer Abnahme im Mai um 272 000.— Nur noch 1 491 000 Arbeitsloſe. Wie die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung mitteilt, hat der Monat Mai— ähn⸗ lich wie im Vorjahre— einen weit kräftigeren Rückgang der Arbeitsloſigkeit als der April gebracht, und zwar in b Umfang, wie er ſeit Jahren nicht beobachtet werden onnte. Die Zahl der Arbeitsloſen nahm im Mai 1936 um rund 272 000 ab und betrug Ende dieſes Monats nur noch 1491 201. Die im Winter 1935.36 eingetretene Belaſtung des Arbeitseinſatzes iſt damit weit mehr als ausgeglichen und zugleich der Juſtand der Arbeiksloſigkeit im Vorjahre, der mit rund 1 706 000 Arbeiksloſen auf den 31. Auguſt fiel⸗ ſchon erheblich unterſchritten. Dieſes günſtige Ergebnis gewinnt noch dadurch an Be⸗ deutung, daß die Zahl der Notſtandsarbeiter im gleichen Zeitraum um rund 39 000 planmäßig geſenkt werden konnte. Beiſetzung des Obergefreiten Kraus Paſſau, 9. Juni. Am Montag nachmittag wurde der Obergefreite Ludwig Kraus der mit dem Chef des Gene⸗ ralſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, in Dres⸗ den tödlich abgeſtürzte Vordmonteur, zu Grabe getragen. Von weit her war die Bevölkerung in das ſtattliche Pfarr⸗ dorf Ruhſtorf gekommen, um an der Beiſetzung teilzu⸗ nehmen. Das Reichsluftfahrtminiſterium hatte eine Abord⸗ nung entſandt. Eine Kompanie Flieger aus Neu⸗ biberg in Oberbayern gab dem toten Kameraden das mi⸗ litäriſche Ehrengeleite. Im Auftrag des Reichsluftfahrtmi⸗ niſters und Oberbefehlshaber der Luftwaffe legte der Hö⸗ here Fliegerkommandeur im Luftkreis 5, Generalmaſor Felmy, einen Lorbeerkranz am Grabe nieder. Er hob dabei hervor, daß man den Wert des Verſtorbenen ſchon daran erkennen könne, daß ſicher nicht der ſchlechteſte Sol⸗ dat dem Chef des Generalſtabes der Luftwaffe als Bord⸗ monteur beigegeben werde Namens des Reichsluftfahrtmi⸗ niſteriums namens der Kameraden vom Flugplatz Staaken. und namens des Gauleiters Wächtler wurden weitere Kränze niedergelegt. — Drei aus dem Bruch Roman von Paul Hain. 34. Ja— wer hatte hier nur alles ſo neu hergerichtet? Von neuem kam das Verwundern über ſie. Sie mußte Mutter Lieſegang noch danach fragen. Es ſah ja alles ſo aus, als hätte das Haus nur auf ſie gewartet! Wie ſelt⸗ ſam das war! Sie ſtand auf. 8 Hell ſtrahlte die Sonne durch die Fenſter. Da ſah ſie auf dem Fenſterbrett, in der Ecke, ein Glas Tinte ſtehen. Früher— nein, da ſtand es nicht hier. Es war auch ein ſo beſonderes Glas! Sie griff nach den Schlüſſeln. Oeff⸗ nete die Tür nach der Küche. Auch hier alles ſauber und neu. Das einfache Geſchirr ordentlich an Ort und Stelle. Der Kochherd blitzblank. Ein Märchenhäuschen—,“ flüſterte ſie. 5 Schritt zu ihrer Kammer hinüber. Ihr Blick ſtreifte das einfache Mädchenbett. Die Kommode unter dem Fen⸗ ſter. Dahinaus war ſie einmal in einer Sommernacht ge⸗ klettert, die armſelige, kleine Schäferhanni, nur ein Bün⸗ del in der Hand, und war in die Welt gewandert. Bar⸗ fuß, mit wundem Herzen. Sie ſetzte ſich auf den Stuhl vor der Kommode. Blickte wieder eine Weile zum Fenſter hinaus. Dann probierte ſie faſt mechaniſch den Schlüſſel zu der Schublade. Zog die Lade heraus. Ihr Blick weitete ſich. 5 Gott— was waren das für beſchriebene Bogen, die darin lagen? Mit zögernden Händen nahm ſie den Stoß Bogen heraus. 8 5 Erſchrak, als ſie die Schrift ſah. 8 Detlevs Schrift! 8 Und nun, da ſie zu leſen begann, ſchlug plötzlich helle Röte ihr ins Geſicht. Das— war ja— ein Roman! Ein Roman— von Detlev! Das Bruch lebte darin— die Wie⸗ ſen und Felder, die ſie durch das Fenſter ſah— dufteten und grünten und blühten in dieſen Blättern. Und ein Mädel wandelte darin, ſüß und hold wie ein Frühlings⸗ tag und hieß— Hanni! FFC in die Lade legen. Da liegen. Ihr Herz ſchlug heiß. Erfolg der„Heimattreuen“ Die Provinzialwahlen in Eupen-Malmedy. f Aachen, 8. Juni. Die Heimattreue Front von Eupen-⸗Malmedy und Sk. Bith hat bei den belgiſchen Propinzialwahlen einen ſtarken Erfolg errungen. Gegenüber den zwei Mandaten, über die ſie bisher im Lütticher Provinzialrat verfügte, wird ſie nach dem geſtrigen Ergebnis drei Abgeordnete ſtellen. Nachſtehend die Ergebniſſe(in Klammern die Zahlen der Kammerwahl vom 24. Mai 1936); Heimattreue Front 8676(8880 weiße und ungültige Stimmen), Katholiſche Union 3553(4803), Sozialiſten 1088(1174), Liberale 427 (300) Komuniſten 237(180), Rex⸗Partei 2962(2455). Die Heimattreue Front hat alſo trog der geringeren Wahlbeteiligung ungefähr die gleiche Stimmenzahl erhal⸗ ten, wie bei den Kammerwahlen weiße und ungültige Stimmen abgegeben worden ſind. Die Parteien der altbel⸗ giſchen Politik(Katholiken, Liberale, Sozialiſten) haben einſchließlich Kommuniſten gegenüber den Kammerwahlen über 1000 Stimmen, gegenüber den Provinzialratswah⸗ len von 1932 rund 4000 Stimmen verloren. Wenn die Rexiſten noch 500 Stimmen dazu gewonnen haben, ſo nicht zuletzt deshalb, weil ihr Führer Degrelle ſeitdem in einer Erklärung offen die altbelgiſche Politik gegenüber Eupen⸗Malmedy verurteilt und für die heimattreuen For⸗ derungen Verſtändnis gezeigt hat. Kein Sozialiſt Miniſterpräſident. Brüſſel, 9. Juni. Die Bemühungen des Vorſitzenden der belgiſchen Arbei⸗ terpartei, Vandervelde, die Regierung zu bilden, ſind ge⸗ ſcheitert. Die Beſprechungen Vanderveldes mit dem Vor⸗ ſitzenden der Katholiſchen Partei, Pierlot, dem Führer der flämiſchen Katholiken, van Kauvelgert, und einem Vertreter der Chriſtlichen Demokraten ſcheinen Vandervelde davon überzeugt zu haben, daß eine unter ſozialdemokratiſcher Führung ſtehende Regierung nicht die erforderliche Unter⸗ ſtützung namentlich bei den Katholiken finden werde. König Leopold II. hat den bisherigen Miniſterpräſiden⸗ ten van Zeeland beauftragt, das neue Kabinett zu bil⸗ den. van Zeeland hat ſich Bedenkzeit erbeten und mitge⸗ teilt, daß er am Dienstag Beſcheid geben könne. Italieniſcher Proteſt Gegen das Auftreten des Negus in London. London, 9. Juni. Wie der„Star“ meldet, hat der italieniſche Botſchaf⸗ ter Grandi im Foreign Office Vorſtellungen gegen die Emp⸗ fänge erhoben, die Haile Selaſſie als Kaiſer von Abeſſinien in London veranſtalte. Grandi habe auf die Tatſache hin⸗ gewieſen, daß der König von Italien nunmehr Kai⸗ ſer von Abeſſinien ſei und daß Italieniſch⸗Abeſſinien am Hofe von St. James von dem italieniſchen Botſchafter di⸗ plomatiſch vertreten werde. Gefecht bei Jeruſalem Fünfſtündiger Feuerkampf. Jeruſalem, 9. Juni. Das Gefecht bei Lifta am Weſtausgange von Jeruſalem war eine der größten Kampfhandlungen der bisherigen An⸗ ruhen. Es wurde mit ungefähr 200 Schüſſen eröffnet, die Araber auf eine Aukobus⸗ Karawane, die von Jaffa nach Jeruſalem fuhr, abgaben. Erſt nachdem engliſches Militär mit Maſchinengewehren eingeſetzt wurde, konnke ſich die Ka⸗ rawane erfolgreich wehren. Nach fünfſtündigem Kampf wurden die Angreifer zurückgeſchlagen. Bei der Flucht muß⸗ ken ſie mehrere Tote zurücklaſſen. Auf engliſcher Seile war ein VBerwundeter zu verzeichnen. Im ganzen Lande häufen ſich die Sabotage⸗ akte. Es kamen zahlreiche Brückenſpregungen, Eiſenbahn⸗ ſtörungen, vereinzelte Schüſſe und Bombenwürfe vor. Mon⸗ tag explodierte am Jaffa⸗Tor in Jeruſalem eine Bombe. Durch Sprengſtücke wurden mehrere Perſonen verletzt. Jeruſalem. In einem Baumaterialienlager entſtand ein Rieſenfeuer, das faſt die geſamten Beſtände vernichtete. In der Nähe von Jeruſalem kam es zu einem mehrſtündigen Feuergefecht zwiſchen Militär und Terroriſten, bei dem mehrere Araber erſchoſſen worden ſein ſollen. Sie hob den Kopf. Gott im Himmel— hier in dieſem Haus hatte Detley geſchrieben. Hatte von ihr geträumt. Hatte ſeine Sehn⸗ ſucht und Liebe herausgeſchrien in dieſem Roman, deſſen Anfang vor ihr lag. Detlev! Detlev! Ihre Augen wurden feucht. Ein Glanz war in ihnen, der aus der Feierlichkeit ihrer Seele kam. Und nun las ſie jenes Lied— oh, wie deutlich erin⸗ nerte ſie ſich dieſer glückſeligen, erſten liebeſeligen Stunde! das ſie ihm damals, als er endlich nach ſo langer Zeit wieder heimkehrte und mit ihr am Waldrand ſaß, vor⸗ geſungen hatte: „Als ich dich kaum geſehn, Mußt es mein Herz geſtehn, Ich könnt' dir nimmermehr Vorübergehn. Fällt nun der Sternenſchein Nachts in mein Kämmerlein, Lieg' ich und ſchlafe nicht, Und denke dein. Iſt doch die Seele mein So ganz geworden dein, Zittert in deiner Hand, ihr einn e Hannis Hand legte bebend den letzten Bogen beiſeite. „Tu ihr kein Leid—“ flüſterten ihre Lippen. Und plötzlich fiel es wie Nebel vor ihren Augen— Schleier löſten ſich von ihrer Seele. Jemand, der ſo ſchrieb, ſo treu alles, was ſie beide erlebt, in der Seele bewahrt hatte, konnte kein leichtſinniger Menſch ſein! Aus dieſen Blättern leuchtete das wahre, ehrliche Geſicht Detlevs hervor. Detlev, lieber Detlev! Sie ſchob die Blätter zuſammen und wollte ſie wieder ſah ſie einen Briefumſchlag darin Ein Bogen fiel ihr in die Hand Sie las: „Liebſte Hanni! Ich ſuche Dich ſeit über einem Jahr. Und ich habe mir und Deiner Mutter gelobt, nicht eher zu ruhen, bis ich Dich gefunden habe. Aber vielleicht kommſt Du von Kurzmeldungen Kakkowitz. Im Zuſammenhang mit dem großen Ho verratsprozeß hat der Angeklagte Ignaz Schlappa aus Chorzow Selbſtmord verübt. Es iſt dies der zweite Selbſt⸗ mord in dieſem Prozeß. f Warſchau. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten hielt vor der Warſchauer deutſchen Kolonie einen Vortrag, in dem er einen Einblick über die Aufgaben des Sports und der Leibeserziehungen gab. Befeſtigung Kapſtadts geplant London, 8. Juni. Der Sonderkorreſpondent des„Dailn Herald“ meldet aus Kapſtadt, daß der Berkeidigungsmi⸗ aiſter der Südafrikaniſchen Anion, Pirow, der vorausſicht. ſich am Dienstag in Großbrikannien einkreffen wird, wi 8 ige Beſprechungen mit der britiſchen Regierung über eine Befeſtigung Kapſtadts führen wolle. 8 Dieſer Plan iſt eine Folge der Beſetzung Abeſſinienz durch die Italiener und der neuen Lage im Mittelmeer. England ſichert nun einen anderen Weg nach Indien, den alten Weg um das Kap der Guten Hoffnung. Mutter tötet ihre Kinder Grauenvolle Bluttat in geiſtiger Amnachtung. Grafenau(Bayer. Oſtmark), 8. Juni. Früh gegen 3 Uhr ereignete ſich in dem benachbarten Harſchetsreuth eine furchtbare Bluttat. Frau Thereſe Wenſauer durchſchnitt ihren drei Mädchen im Alter von ſieben, drei und einem halben Jahr mit einem Raſtermeſſer in geiſtiger Umnach⸗ tung die Kehle und brachte ſich dann ſelbſt ſchwere Verlel⸗ zungen am Halſe bei. Der Bauer Eduard Wenſauer ſtand in der Nacht auf und ging in den Stall, da eine Kuh kälberte. Gegen 5 Uht kam er zurück und fand die Tür zum Schlafzimmer ver⸗ ſchloſſen. Er hörte ein Röcheln und verlangte, daß ſeine ſolle. Auf den Knien liegend ſchloß die Frau, Frau öffnen die ein Raſiermeſſer in der Hand hatte, die Tür auf. Mit Entſetzen mußte der Mann ſehen, daß die Frau Schnitt⸗ wunden am Halſe hatte und die Kinder mit durchſchnitte⸗ nen Hälſen tot im Bett lagen. Die Frau, die ſehr an ihren Kindern hing, war ſchon ſeit langer Zeit krank und hatte vergeblich in mehreren Sanatorien Heilung geſucht. Tribüneneinſturz in Bukareſt Viele Tote, Hunderte von Verwundeten. Bukareſt, 8. Juni. Bei der Parade der Jugendverbände, die alljährlich am Gedenktag der Wiedereinſetzung Ca⸗ rols II. ſtattfindet, ſtürzte eine Tribüne ein, auf der etwa 3000 Gäſte verſammelt waren. Bisher konnten drei Tote geborgen werden. Die Zahl der Verletzten beläuft ſich auf über 100. Nach einer Privatmeldung ſoll dagegen die Zahl der Toten über 20 und die der Schwerverletzten 3⸗ bis 400 be⸗ tragen. Abſturz in das Stadtinnere Furchtbares Flugzeugunglück in Dalmatien.— Bisher fünf Toke. Belgrad, 9. Juni. Wie aus Dubrovnik(Raguſa) gemeldet wird, kam es dort am Montag infolge des Abſturzes eines Militärflug⸗ zeuges zu einem furchtbaren Unglück. Aus bisher noch unaufgeklärten Gründen ſtürzte von zwei Militärflugzeugen, die üher der Stadt kreiſten, eines plötzlich ab und fief in der Skadkmitte nieder. Beim Auf⸗ prall auf ein Haus explodierle der Tank des Flugzeuges. und das brennende Benzin ergoß ſieh auf die engen Gaſſen, die infolge des ſtarken Mittagsverkehrs von zahlreichen Menſchen belebt waren. Viele Skraßenpaſſantken wurden von den Flammen erfaßet und ſtohen wie lehende Kockeln aus⸗ einander. Drei Perſonen verbrannten auf der Stelle, wäh⸗ rend 13 mit furchtbaren Brandwunden ins Krankenhaus geſchafft wurden. Bei vier von ihnen wird am Aufkommen gezweifelt. Das Haus, auf das das Flugzeug gefallen iſt, iſt vollkommen verbrannk, während drei andere Häuſer durch das Feuer ſchwer beſchädigt wurden. Die Leichen des Fliegers und des Beobachters des Flug⸗ zeuges wurden völlig verkohlt aus dem zu einer formloſen Maſſe zuſammengeſchmolzenen Flugzeug herausgezogen. D—D———ů ů ů ů ů ů eee ſelbſt zurück— und ich bin nicht hier. Dann ſollſt du wiſſen, daß ich immer noch nur Dich im Herzen trage, damit Du nicht wieder davongehſt. And darum wartet das Häuschen auf Dich, ſo, als könnteſt Du jeden Tag hineintreten. Dann wirſt Du hören, daß Deine Mutter nicht mehr iſt. Du darfſt nicht erſchrecken. Deiner Mutter konnte kein Menſch mehr helfen. Ich war in ihrer letzten Stunde bei ihr, und ſie hat erkannt, daß ſie nicht recht hatte, als ſie Deinen Glauben an meine Liebe erſchütterte. Ich konnte ihr nicht zürnen— was ſie tat, tat ſie aus Liebe zu Dir. And ihre letzten Worte, die ich Dir bringen ſoll, waren: Ich habe ſie immer geliebt und mein Segen ſoll ſie auf allen Wegen begleiten. Sie ſtarb ſehr froh. Warte auf mich, Hanni ich flehe Dich an. Ich weiß, wann Du da biſt. Meine Liebe findet Dich immer wieder. Dein Detlev.“ Hanni ließ das Blatt ſinken. 5 Ihr war, als wäre ein ſüßes Klingen und Singen in ihrem Blut. Ihr war unſäglich glücklich zumute. Sie preßte den Brief an die Lippen. 5 „Heimatland——,“ murmelte ſie.„Nun hab' ich dich ganz wieder.“ Ihre Hände falteten ſich in ſtiltem Gebet.— Gegen Abend verließ ſie das Haus. Langſam ſchritt ſie durch die Gaſſe. Ihr Weg ging zum Kirchhof, der zwiſchen dem Dorf und dem Vorwerk lag in blühender Einſamkeit. Ginſter und Holunder und rote Feuerblumen rankten und blühten und Roſen ſtreuten ihren ſüßen Duft aus. Am die Gräber gaukelten Falter und Libellen, berauſcht vom Duft des Sommerabends Sanni kniete am Grabe der Mutter nieder. Still betete ſie. „Nun hat dein Segen mir Glück gebracht, liebe Mutter. Deine Liebe hat mich dennoch begleitet auf allen Irrwe⸗ gen— ſonſt könnte ich nicht hier knien. Ich danke dir, Mutter, daß du meiner in deiner letzten Stunde dachteſt. Ich will dich nie mehr vergeſſen——“ Durch die Abendluft kam das Klingen der Dorfkirchen⸗ glocken. Feierlich, getragen, voll ergreifender Inbrunſt. Das war der Willkommengruß des Bruches an Hanni, die heimgefunden hatte.— DR Ads dens badlioclies Cand Der Regimentstag der 110 er Heidelberg. Der Regimentstag des 2. Grenadier⸗Regi⸗ ments Kaiſer Wilhelm J. Nr. 110 brachte Tauſenden von alten 110ern ein freudiges Wiederſehen mit der Stadt ihrer Soldatenzeit und ein frohes, kameradſchaftliches Zuſammen⸗ treffen mit den früheren Offizieren und Kameraden. Nach⸗ dem die Gäſte durch feierliches Glockenläuten und Böller⸗ ſchüſſe begrüßt waren, brachte der Abend ein Feſtbankett im großen Saal der Stadthalle. Dort begrüßte der Heidel⸗ berger Kameradſchaftsführer Leiſer und nach ihm Ver⸗ bhandsführer Hauptmann Hermann die Soldaten des alten Regiments, vor allem den Reichsſtatthalter Gauleiter Wag⸗ ner, die Offiziere des alten und neuen Heeres und die zahl⸗ reichen Gäſte aller Organiſationen. Der Schirmherr des Uber⸗Verbandes, Major von Preuſchen von und zu Lie⸗ benſtein, und der letzte Friedens⸗ und erſte Kriegskomman⸗ deur des Grenadier⸗Regiments 110, General von Diepen⸗ broick⸗Grüter, wandten ſich in herzlichen Worten an ihre Soldaten, und der Kommandeur des jetzigen Infanterie⸗ Regiments 110, Oberſt Lehning, dankte für die herzliche Aufnahme, die die Soldaten des jungen Regiments bei ihren alten Kameraden gefunden hatten. Nach den Garniſongottesdienſten und der Niederlegung eines Kranzes auf dem Ehrenfriedhof erfolgte die Ueber⸗ gabe der Ehrentafel für die 32 gefallenen Offiziere und 1331 gefallenen Unteroffiziere und Mannſchaften des Heidelberger 2. Bataillons an der Alten Kaſerne durch Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus. Miniſter Profeſſor Schmitthenner hielt die Weiherede. Der Nachmittag brachte einen Feſtzug der Regiments⸗ angehörigen. Ein Vorbeimarſch an General von Diepen⸗ broick⸗Grüter, Kreisleiter Seiler und Oberſt Lehning und den Führern des Kyffhäuſerbundes beendete den Feſtzug. Schloßbeleuchtung und geſelliges Zuſammenſein der Ka⸗ meraden beſchloſſen den Regimentstag. Kreisfeuerwehrtag. () Kaſtatt. In Gegenwart des Landesfeuerwehrpräſi⸗ denten Müller⸗Heidelberg fand der Kreisfeuerwehrtag des Kreiſes 7, der die Gebiete von Durmersheim bis Renchen, einſchließlich des badiſchen Murgtals umfaßt, ſtatt. Im Ehrenhof des Schloſſes begannen ſchon zu früher Morgen⸗ ſtunde die Wettkämpfe der 18 Wehren des Kreiſes, die eine Fortſetzung der Villinger Kämpfe darſtellten. Dieſe Uebun⸗ gen umfaßten Leibesübungen, Fußdienſt, Uebungen an Leitern und Hydrantenwagen, Schlauchlegen zum Innen⸗ angriff, ferner Alarmangriff. Mit 115 Punkten ſchnitt die Freiwillige Feuerwehr Obertsrot am beſten ab. Es folgten die Wehren von Schwarzach, Baden⸗Baden⸗Weſt, Kappel⸗ rodeck und Oberachern. Im Laufe des Vormittags fand die Kreistagung ſtatt, auf der die üblichen Berichte erſtattet wurden. * () Steinbach(bei Bühl).(75 Jahre Männerge⸗ ſangverein.) Sein 75jähriges Beſtehen feierte in dieſen Tagen der hieſige Männergeſangverein„Erwin“, der ſeinen Namen in Exinnerung an den berühmten Erbauer des Straß⸗ burger Münſters trägt. (—) Donaueſchingen.(Schlimmes Ende einer Schwarzfahrt.) Beim Weiherhaus ereignete ſich ein ziem⸗ lich ſchweres Autounglück. Ein mit ſieben Perſonen beſetzter Kraftwagen geriet bon der Fahrbahn ab und rammte zwei Bäume. Der Wagen wurde dabei vollſtändig zerſtört. Von den Inſaſſen, Angeſtellte eines Donaueſchinger Gaſthofbe⸗ triebes, wurde nur der Fahrer, der ohne Wiſſen des Be⸗ ſiters die Fahrt unternommen hatte, ſchwerer verletzt. Er wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert. Die übrigen ſechs Mitfahrer kamen wie durch ein Wunder ohne Verletzungen davon. Auto fährt in Kiesgrube— Zwei Tote Konſtanz, 8. Juni. Ein aus St. Gallen fahrendes Auto geriet von der Straße ab und fuhr in die in der Nähe lie⸗ gende Kiesgrube. Zwei der Inſaſſen waren ſofort tot, wäh⸗ zend ein dritter ſchwere Verletzungen erlitt. Ein vierter Mil⸗ fahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. Es handelt ſich bei den Inſaſſen des Autos um drei Brüder, von denen zwei getötet wurden, während der dritte Bruder leichtere Verletzungen erlitten hat. Aus den Nachbarländern Der Flobert in Kinderhänden Das Brüderchen erſchoſſen. Kaiſerslautern. In Albersbach bei Reichenbach hatten zwei 16jährige Burſchen mit einem Flobert Spatzen ge⸗ ſchoſſen. b Das Gewehr ſtellten ſie dann geladen in die Ecke eines Zimmers der elterlichen Wohnung, wo es der achtjährige Sohn der Familie Matthems enkdeckte und damit 5 ſpielen begann. Plötzlich löſte ſich der Schuß und kraf das dabei 9 7 55 3½jährige Brüderchen Günther Matthews in die ruſt. Das Kind wurde ſofort ins Krankenhaus verbracht, erlag aber bald nach der Einlieferung der ködlichen Verlek⸗ Jun 8 9*— Her achtjährige Junge, der den unglücklichen Schuß ausgelöſt hatte, floh aus Angſt und Schrecken in den nahen Wald. Er mußte mit Hilfe der Polizei und der Nachbars⸗ leute geſucht werden. Speyer.(Selbſtmord auf den Schienen.) Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen teilt mit: Am Sonn⸗ tag, den 7. Juni, um 20.55 Uhr wurde bei km 5,7 zwiſchen Speyer und Schifferſtadt durch den Triebwagen 685 ein Mann, der ſich auf die Schienen gelegt hatte, überfahren 1 getötet. Die Perſönlichkeit des Getöteten iſt noch nicht ekannt. St. Ingbert.(Gräſer nicht in den Mund nehmen.) Hier iſt das ſechsjährige Söhnchen einer Verg⸗ mannsfamilie ganz plötzlich an e ee 3 Das Kind befand ſich mit ſeinem Vater auf einem Spaziergang durchs Feld, hat dabei nach Kinderart Gräſer abgebrochen und in den Mund genommen und ſich— wie vermutet wird— eine Vergiftung zugezogen, die alsbald zum Tode führte. Meiſterfreiſprechung in der pauls⸗Kirche Der Feſtzug des deutſchen Handwerks. Frankfurt a. M., 8. Juni. Die Teilnehmer am Reichshandwerkertag fanden ſich in der Pauls⸗Kirche ein, um hiet der Meiſterfreiſprechung durch den Reichshandwerksmeiſter beizuwohnen. Nachdem die Innungsfahnen ihren Einzug gehalten hat⸗ ten, erſchienen Reichshandwerksmeiſter S chmidt, Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley und Reichsführer SS Hi m gi⸗ let. Der Schlußchor aus den„Meiſterſingern“ leitete über zu der Freiſprechung von Jungmeiſtern und Junggeſeſſon, die aus allen Gauen Deutſchlands verſammelt waren. Reichshandwerksmeiſter Schmidt trat hinter die Lade des Deutſchen Handwerks und erhob die Hand zum Deutſchen Gruß:„Gott ſchütze unſer Handwerk, under en brer und unſer Vaterland. Ich eröffne die feierliche Ta⸗ gung.“ Nach altem Brauch begann nun das We chſelge⸗ ſpräch, das mit der Freiſprechung und Aufnahme det neuen Meiſter und Geſellen in den Stand des deutſchen Handwerks endete. Einen Glanzpunkt des Reichshandwerkertags gidete der Feſtzug. Die von zahlreichen Muſikkapellen bezlei⸗ teten Feſtwagen der einzelnen Handwerkszweige zeigten handwerkliche Kunſt im beſten Sinne des Wortes. Der Feſt⸗ zug erreichte auf dem Opernplatz ſein Ende. Hier beſchloß eine Großkundgebune die Haußs⸗ veranſtaltungen des Reichshandwerkertages. Der Führer der DAF, Dr. Ley, hielt eine Anſprache. Er ſagte u. a.: „Deutſchlands Neuordnung iſt nicht die dere Form. ſondern die Neuordnung iſt der deutſche Menſch, iſt das Erlebnis, daß wir uns als Volk wiederfanden. Das Gehe a nis des neuen Deutſchland iſt das Wiederfinden der deut⸗ ſchen Nation, die Wiedergeburt einer großen Familie, und über dieſer Familie ſteht ein Familienoberhaupt, der Vi⸗ ter, der uns alle liebt, der ſich um uns ſorgt. Wir beja⸗ hen Deutſchland nicht nur, wenn die Sonne ſcheint, ſondern auch, wenn die Not über dieſes Deutſchland her⸗ einbrechen ſollte.“ Darmſtedt.(Beim Sturz aus dem Auto das Bein abgeriſſen) Eir eigenartiger Unfall, dem ein Menſchenleben zum Opfer fiel, ereignete ſich auf der Straße Ober⸗Ramſtadt Roßdorf. Der Fahrmeiſter der Röhr⸗ werke Dayber wollte einen neuen Wagen ausprobieren, als ſich kurz hinter Ober⸗Ramſtadt die Wagentür öffnete. Dayber wollte die Tür ſchließen, wurde offenbar durch den Luftzug aus dem Wagen geriſſen. Der führerlos gewor⸗ dene Wagen rannte gegen einen Chauſſeebaum und wurde vollſtändig zertrümmert. Dayber wurde mit ungeheurer Wucht aus dem Wagen geſchleudert, ſo daß ihm das rechte Bein oberhalb des Knies abgeriſſen wurde. Obwohl er von der Rettungswache alsbald nach dem Alice⸗Hoſpital nach Darmſtadt verbracht wurde, erlag er alsbald ſeinen Verlet⸗ zungen. Sein Beifahrer, der ebenfalls aus dem Wagen geſchleudert worden war, wurde wie durch ein Wunder nur leichter verletzt. Babenhauſen.((Die Fahrtrichtung nicht an⸗ gezeigt.) Auf der Umgehungsſtraße Altheim— Baben⸗ hauſen wurde ein 68jähriger Radfahrer tödlich verletzt. Der Radfahrer, der vom Felde kam und einen Rechen auf der Schulter trug, hatte es unterlaſſen, einem hinter ihm kom⸗ menden Kraftwagen die Aenderung ſeiner Fahrtrichtung anzuzeigen. Er wurde von dem Auto erfaßt, vom Rad ge⸗ ſchleudert und tödlich verletzt. Jugenheim.(Wilderer in Rheinheſſen.) Im Jugenheimer Wäldchen fand man ein verendetes Reh, das, wie der Jagdpächter feſtſtellte, von einem Wilderer durch einen Kugel⸗ und einen Schrotſchuß angeſchoſſen worden war. Es lag ſchon mehrere Toge verendet im Wald. Der Wildfrepler hat ſich nicht geſcheut, ein tragendes Muttertier anzubleien, das in Kürze drei Junge auf die Welt geſetzt hätte. Aus Zeppelin⸗Begeiſterung in den Bodenſee geſtürzt. Lindau, 8. Juni. Als das Luftſchiff„Hindenburg“ ſeine letzte Rundfahrt über dem Bodenſee ausführte, war auch im benachbarten Bregenz alles an die Seeufer geeilt, um den Luftrieſen zu ſehen. Unter der Menge befand ſich ein Radfahrer, der den Blick nicht vom Luftſchiff wenden konnte und mit der Rechten ſein Taſchentuch zum Gruß ſchwenkte. In dieſer Verfaſſung wurde er nicht gewahr, daß er gerade auf die Ufermauer zufuhr: Im Augenblick war er mit ſei⸗ nem Rad über die Mauer weg und ins Waſſer gefahren. Da er ein guter Schwimmer war konnte er ſich ſelbſt ſchnell retten Sein Rad aber lag auf dem Grunde des Boden⸗ ſees, Inzwiſchen war von Bord des Luftſchiffes die Polizei⸗ behörde in Bregenz telegraphiſch von den Unfall verſtän⸗ digt worden Die Fahrgäſte des Luftſchiffes haben geſam⸗ melt und dem armen Mann den Schaden erſetzt. Mainz.(Zuchthaus für einen Geflügel⸗ die b.) Der als Geflügelmarder bekannte und vorbeſtrafte 27jährige P Flommersfeld aus Hackenheim, der die Hüh⸗ nerſtälle der ganzen Umgegend unſicher machte, wurde durch die Aufmerkſamkeit vom Bürgermeiſter von Volx⸗ heim in einem Fall überführt; aber auch andere Fälle ka⸗ men vor der großen Strafkammer zur Sprache, ſo in Nie⸗ dershauſen, Hochſtetten. Pleitersheim. Der rückfällige Dieb und Hehler erhielt eine Zuchthausſtrafe von 2 Jahren und 7 Monaten, dazu 5 Jahre Ehrverluſt. Das nächſte Mal droht ihm die Sicherungsverwahrung. — Horb a. Neckar.(Kraftwagenunfall des Komikers Grock.) An der durch mehr oder weniger gefährliche Zuſammenſtöße bereits berüchtigten Breitenbach⸗ ecke ſtießen ein Mercedes und ein Omnibus aufeinander. Der Fahrer des Perſonenkraftwagens war der Komiker Grock, der ſich auf einer Fahrt nach Troſſingen befand, woſelbſt er der Betriebsgemeinſchaft der Hohner⸗Werke ein Gaſtſpiel gab. Grock kam ohne Verletzungen davon, ſein Wagen wurde aber erheblich beſchädigt. — Ulm.(Ein zweites Opfet jugendlichen Leichtſinns.) Der Erploſionsunfall im Vorort Grim⸗ melfingen, bei dem ein 14jähriger Knabe ſofort getötet wor⸗ den war, hat nun ein zweites Todesopfer gefordert. Bei der Exploſion des mit Pulver gefüllten Waſſerrohrſtücks waren außerdem einige Kameraden des tödlich Verunglückten erheb⸗ lich verletzt worden. Einer von ihnen, der 16jährige Jakob Claus, hatte ſo ſchwere Bauchverletzungen davongetragen, daß er letzt auch ſtarb. Lolcale Ruudocliaùũ Der Ausklang des Ilvesheimer Inſelfeſtes. Ende gut— alles gut. So darf man wohl ſagen, lachdem der Wettergott wenigſtens am dritten Tag zur Abſchlußveranſtaltung ein Einſehen hatte. So war es auch nicht wunderlich, daß ein Maſſenbeſuch einſetzte. In den Abendſtunden konnte ſogar die Feſthalle nicht alle erfaſſen, dürften doch geſtern ſchätzungsweiſe 5000 Per⸗ ſonen das Ilvesheimer Inſelfeſt beſucht haben. Im Mittelpunkt ſtand der hiſtoriſche Feſtzug, der infolge der ungünſtigen Witterung am Sonntag erſt geſtern Durch⸗ geführt werden konnte. 5 Um die ſechſte Abendſtunde war alles auf den Beinen in Erwartung des Feſtzuges. Zwei Herolde eröffneten den Zug. Es folgte eine Reitergruppe in kurpfälziſcher Tracht, der ſich die Feuerwehrkapelle Ladenburg anſchloß. Hoch zu Roß kamen nun Freiin und Freiherr von Hund⸗ heim mit ihrem Gefolge. Eine hübſche Gruppe Roloko⸗ paare folgte, die auch zu Ehren der Schloßherrſchaften unterwegs ein Menuett tanzten. Kinder und Bauern in ſchmucker Tracht aus der Biedermeierzeit folgten. Der erſte Feſtwagen zeigte das Ilvesheimer Schloß en minia⸗ tur. Nun folgte der Wagen der Sänger und der Ilves⸗ heimer Spielmannszug der freiw. Feuerwehr. Das alte Fiſcherdorf Ilvesheim wurde durch die„Nachenreiter“ wieder lebendig. Es folgte nun das Jungvolk, der Wagen der Hitlerjugend, die Formationen der Partei, der Wagen der Wehrfreiheit, der Olympiawagen und ſchloß mit den beiden originellen Wagen der einheimiſchen Geflügel⸗ und Kaninchenzüchter. Der Feſtzug, der durch verſchiedene Ortsſtraßen ging. löſte ſich auf dem Feſtplatz auf, wo nun das Volksfeſt gleich mit Hochbetrieb einſetzte. Auch die Buden⸗ und Karuſſelbeſitzer kamen erfreulicherweiſe geſtern auf ihre Rechnung. Den Höhepunkt erreichte in ſpäter Abendſtunde die Veranſtaltung durch ein Feuerwerk. Man blieb anſchließend noch lange beiſammen bei Frohſinn und Heiterkeit, wie es ſich eigentlich zu einem Inſelfeſt gehört, und es war lange nach Mitternacht, bis die Letzten die geräumige Halle, die ſich öfters im Laufe des Abends als noch zu klein erwies, verließen. — Religionszugehörigkeit bei Vernehmungen. Der Reichs⸗ und preußiſche Innenminiſter hat durch Erlaß an die Landesregierungen und für Preußen an alle Polizei⸗ behörden angeordnet, daß künftig bei verantwortlichen Ver⸗ nehmungen durch die Polizei die Religionszugehörigkeit des Beſchuldigten, auch die frühere Religionszugehörigkeit, aufzunehmen iſt. i Nationaltheater Mannheim. Dienstag 20 Uhr„Jo⸗ hannisfeuer“, Schauſpiel von Hermann Sudermann in neuer Inſzenierung. Am Mittwoch der erfolgreiche Ludwig Thoma⸗ Abend. In Abänderung der im Wochenſpielplan des Nationaltheaters veröffentlichten Angaben wird am Mon⸗ tag, den 15. 6., für„Frau ohne Bedeutung“ die NS.⸗Kul⸗ turgemeinde Mannheim mit den Abteilungen 233 bis 234 und 307 bis 309 aufgerufen. — Sonniagskarten nach Bruchſal. Aus Anlaß der hiſto⸗ riſchen Schloßkonzerte in Bruchſal vom 13. bis 16. Juni 1936 geben alle Bahnhöfe in Umkreis von 75 km um Bruchſal Sonntagsrückfahrkarten dahin aus. Die Karten gelten vom 13. Juni 12 Uhr bis 16. Juni 12 Uhr und vom 15. Juni 12 Uhr bis 16. Juni 1 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). i 8 Circus Carl Hagenbeck eröffnet in Mannheim am Freitag, den 12. Juni. Mannheim kann in wenigen Tagen ein ganz großes Ereignis feiern. Es kommt nämlich der geſamte Circus Carl Hagenbeck vom berühmten Stellinger Tierpark, der kürzlich bon ſeiner mehrjährigen Weltreiſe nach Japan, China, Indien, Aegypten, Spanien und England zurück⸗ gekehrt iſt, nachdem er in jenen Landen die deutſche Circuskunſt zu höchſtem Triumph geführt und für die deutſche Sache wertvolle Pionierarbeit geleiſtet hat. Die feierliche Premiere am kommenden Freitag, 8.15 Uhr auf dem Meßplatz, wird den glanzvollen Auftakt zu den Eircusfeſtſpielen bilden. Es iſt ſchon eine ganz unerhörte Leiſtung, wenn diesmal mit einem rieſigen artiſtiſchen Programm faſt dex ganze Stellinger Tierpark nach Mannheim kommt. Drei Stunden ſoll der Beſucher unter⸗ halten, erheitert und in anſchaulichſter Weiſe auch pe⸗ belehrt werden, drei Stunden ſoll er den Alltag vergeſſen und ſich von dem eigenartigen Reiz der Curcusluft, der Circusxomantik einfangen laſſen. Mit dem Circus Carl Hagenbeck ſind weit über 100 Pferde, Löwen, Tiger, Eis- und Braunbären, Kragen⸗ bären, Pumas, Leoparden, ſibiriſche Kamele, Strauße, Zebus, Waſſerbüffel, Zebras, Guanacos, Lamas, Elen⸗ antilopen, 10 Elefanten, 6 Seelöwen, 40 Affen, zahlreiche Shetland⸗ und Iſabellenponies, Kraniche, Pelikane, Emus, Hyänen und Kondore auf dem Marſch nach Mannheim. Aber auch das rein circenſiſche Programm(gerrliche Freiheitsdreſſuren uſw)., iſt von auserleſener Qualität wie es von einem Unternehmen vom Rang Hagenbecks iſt auch garnicht anders zu erwarten iſt. Muskelwunder Pomi, Silaghis komiſche Recknummer mit den Zwerg⸗ clowns Papp und Georgi ſowie Lorandos komiſcher Drahtſeilakt vertreten u. a. den artiſtiſchen Teil. Glanz⸗ punkte aller Hagenbeck⸗Vorſtellungen ſind natürlich die in der ganzen Welt unerreicht daſtehenden Raubtierdreſ⸗ ſuren, ſo die zwölf Königstiger unter Rudolf Matthies, die große gemiſchte Raubtiernummer, vorgeführt von Tierlehrer Schipfmann und ſchließlich die gewaltige Ele⸗ fantenherde unter Walten Kaden.“ Für jeden Volksgenoſſen erſchwingliche Eintritts⸗ preiſe! Unter dieſem Zeichen ſteht das bevorſtehende Carl Hagenbeck⸗Gaſtſpiel. Schon für 70 Pfg. kann man alle Wunder der Welt ſehen. Der teuerſte Platz koſtet 4.— RM. Die rieſige Tierſchau kann täglich von 10—18 Uhr beſucht werden. i Täglich(außer am Eröffnungstag) finden 2 Vor⸗ ſtellungen ſtatt. Auch in den Nachmittagsvorſtellungen wird das geſamte, ungekürzte Abendprogramm gezeigt, dabei zahlen Kinder auf allen Plätzen nachmittags nur halbe Preiſe. Pr n ——. ſ—— ene gute Gem . ͤ ͤ. ˙—. ̃—-—— nhefl Deutſches Jugendfeſt 1936 Die Teilnahme der Schulen. () Karlsruhe, 8. iſchen Miniſters des Kultus und Ante l die Landräte, Herren Oberbürgermeiſter der adtkre Herren Bürgermeiſter, die Kreis⸗ und Stadtſchulämter und an die unterſtellten Schulen, finden die Beſtimmungen der Erlaſſe des Reichsminiſters für Wiſſenſchaft und Erziehung und die Richtlinien zum Deut⸗ ſchen Jugendfeſt 1936 auch in Baden Anwendung, ſoweit nicht ausdrücklich für Baden eine beſondere Regelung getrof⸗ fen wird. In Baden nehmen ſämtliche Höheren Schulen ein⸗ ſchließlich der Höheren Privatſchulen an den Einzelleiſtungs⸗ prüfungen teil. Die Höheren Schulen haben die Wettkampf⸗ liſten, vom Leiter des Kampfgerichtes gegengezeichnet, dem Anterrichtsminiſter bis ſpäteſtens 1. Auguſt einzuſenden. An den Einzelwettkämpfen nehmen die Volksſchüler und Fortbil⸗ dungsſchüler der Städte Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Heidelberg, Pforzheim, Konſtanz, Baden⸗Baden, Lahr und Offenburg teil, ferner die Gewerbeſchulen in Bonndorf, Bret⸗ ten, Bühl, Donaueſchingen, Eberbach, Engen, Ettenheim, Ett⸗ lingen, Gernsbach, Konſtanz, Meßkirch, Neuſtadt, Radolf⸗ zell, Schopfheim, Schwetzingen, Stockach, Ueberlingen, Vil⸗ lingen, Vöhrenbach, Wolfach ſowie nach Möglichkeit ſämt⸗ liche Höhere Handelsſchulen und Oberhandelsſchulen teil. Alle übrigen Volks⸗, Fortbildungs⸗ und Fachſchulen nehmen in Baden an den Einzelwettkämpfen nicht teil. 8 Miſchlinge erſten und zweiten Grades, alſo ſolche mit nur einem jüdiſchen Elternteil bezw. zwei jüdiſchen Groß⸗ elternteilen oder nur einem jüdiſchen Großelternteil, haben an den Veranſtaltungen teilzunehmen. f Der Vor⸗Wegweiſer Wegfall der Straßen erſter Ordnung. Der Reichsverkehrsminiſter gibt zu ſeinen neuen An⸗ ordnungen über Verkehrszeichen im Rahmen der Ausfüh⸗ rungsanweiſung zur Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung eine ausführliche Begründung bekannt, in der er bezüglich der Vor⸗Wegweiſer erklärt, daß dieſe in anderen Ländern viel⸗ fach mit gutem Erfolg für die Erleichterung des Straßen⸗ verkehrs aufgeſtellt worden ſeien. Durch die Unterrichtung des Kraftfahrers über die einzuſchlagende Fahrtrichtung ſchon vor Erreichun a der Kreuzung, Einmün⸗ dung oder Gabelung von Straßen werde die Verkehrsſicher⸗ heit gefördert, da der Kraftfahrer nicht mehr ſeine Auf⸗ merkſamkeit auf die Wegweiſer an den Kreuzungen zu rich⸗ ten habe und nicht mehr durch Anhalten oder plötzliches Abbiegen den übrigen Verkehr behindere oder gefährde. Vor⸗Wegweiſer ſind vor allem verlehrswichtigen Ab⸗ zweigungen und Kreuzungen an Reichsſtraßen, und zwar in einer Entfernung von 150 bis 200 Meter vor der Kreu⸗ zung, aufzuſtellen. Es ſird dafür rechteckige gelbe Tafeln mit ſchwarzem Rand zu verwenden, auf denen die Straßen durch ſtarke ſchwarze Striche mit Pfeilſpitzen dargeſtellt ſind. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß zur Vermeidung von Verwechſlungen und zur Vereinfachung des Vorfahrtsrechts die Straßen erſter Ordnung abgeſchafft wer⸗ den. Die Vorfahrtsregelung und das Parkverbot auf den bisherigen Straßen erſter Ordnung kann durch die allge⸗ meinen Verkehrszeichen angezeigt werden. 5 Eßt Marmelade! Nur 32 Pfennig koſtet das halbe Kilo Marmelade, voll⸗ wertige Marmelade! Welche Hausfrau könnte es vor ihrem hausfraulichen Gewiſſen verantworten, heute noch abſeits zu ſtehen, abſeits der Millionen deutſcher Hausfrauen, die wil⸗ lig und gern zu der verbilligten Marmelade greifen, nicht nur, weil ſie wiſſen, daß Marmelade ein vollwertiger und ſchmackhaften Brotaufſtrich iſt, ſondern auch, weil ſich der geſteigerte Verbrauch von Marmelade volkswirtſchaftlich äußerſt bedeutungsvoll auswirkt, da dadurch Tauſende noch erwerbsloſer Volksgenoſſen wieder Arbeit und Brot erhalten. Im Jahre 1934 wurden noch 800 000 Zentner Mar⸗ melade verbrauchl. Im vergangenen Jahre waren es bereits zwei Millionen Zentner und im Jahre 1936 muß der Ver⸗ brauch noch höhere Zahlen ergeben, wenn ſich die deutſche Hausfrau ihrer Pflicht bewußt iſt und in noch vermehrtem Maße die verbilligte Marmelade kauft. Wenn die deutſche Mutter bedenkt, welch große Freude ſie ihren Kindern machen kann, wenn ſie ihnen Marmelade aufs Brot ſtreicht, ſo wird ſie die kleine Ausgabe gewiß nicht reuen. Die in den Han⸗ del konenenden Sorten der Vierfrucht⸗ und Gemiſchtmarme⸗ laden ſind aus einwandfreiem Obſt und unter geſetzlicher Kon⸗ trolle hergeſtellt. Die Marmeladen beſtehen zu 50 Prozent aus Aepfeln oder Birnen, die weiteren 50 Prozent ſind aus verſchiedenen Obſt⸗ und Beerenfrüchten. Juni. Nach einer Bekanntmachung 1 90 5 8 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Juni, 19.30 Uhr: Miete A 26 und für dit NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 432 bis 434 Agnes Bernauer. Trauerſpiel von Friedr. Hebbel Dienstag, 9. Juni, 15 Uhr: Schülermiete A: Dienen Montag, 8. zweier Herren. Oper von Arthur Kuſterer.— 20 Uhr: Miete B 25, Sondermiete B 13 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 521 bis 523 In neuer Inſzenjerung: Johannisfeuer. Schauſpie! von Hermann Sudermann. Mittwoch, 10 Juni, 20 Uhr: Miete C 26 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 261 bis 263, Ludwig Thoma⸗Abend: Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Erſter Klaſſe. Donnerstag, 11. Juni, 19.30 Uhr: Miete D 27, Son⸗ dermiete D 15 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim, Abt. 281 bis 282, ferner für die NS.⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen, Abt. 435 bis 436: Arabella. Oper von Richard Strauß. Freitag, 12. Juni, 20 Uhr: Miete F 27 und für die NS.⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 451 bis 452: Lauf ins Glück. Operette von Fred Raymond. Verſammlungs⸗Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend punkt 8.30 Uhr Geſamtprobe im Lokal„Zum Löwen“. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen iſt erwünſcht. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Vollzähliges und pünktliches Erſcheinen unbedingt erforderlich. Neue Aufgaben des Roten Kreuzes. Im Deutſchland Adolf Hitlers hat auch das Deutſche Rote Kreuz einen neuen ſtarken Auftrieb erhalten. Im Geiſte des Nationalſozialismus, in der Idee der wahren Volksgemeinſchaft, iſt von innen her dem großen, im Zeichen des Roten Kreuzes ſtehenden Hilfswerk ein neues friſches Leben aufgegangen. In der Zuſammenarbeit mit der Bewegung und ihren Gliederungen und in ſeiner eigenen, einheitlichen Zuſammenfaſſung der praktiſchen Arbeit von Männer⸗ und Frauenverein, der Sanitäts⸗ kolonnen, der Schweſtern und der weiblichen Hilfskräfte hat dieſer Geiſt ſeinen Ausdruck gefunden. And ſchließlich hat die vom Führer und Reichskanzler am 16. März 35 erklärte Wehrhoheit Deutſchlands dem Bereitſchaftsdienſt des Deutſchen Roten Kreuzes für den Ernſtfall und für öffentliche Notſtände erhöhte Bedeutung gegeben. Heute zählt das Deutſche Rote Kreuz in 2328 Sanitätseinheiten am 300 000 ſelbſtlos zum Wohl aller Volksgenoſſen ar⸗ beitende Sanitätsmänner, 10 000 mehr als im Vorjahre. Die Zahl der weiblichen Hilfskräfte hat ſich ſogar bei⸗ nahe verdoppelt. Neue ſchwere und erſte Aufgaben ſind mit dem Fortſchritt der Technik dem Roten Kreuz erwachſen. So beſonders erfordert der zivile Gas⸗ und Luftſchtz ſtarke Beachtung. Ein großer Teil der Männer und Frauen vom Roten Kreuz werden jetzt für den Sicherheits⸗ und Hilfsdienſt des behördlichen Luftſchutzes ausgebildet und bereitgeſtellt. Schon ſeit einer Reihe von Jahren iſt das Deutſche Rote Kreuz für die ärztliche Fortbildung im Gasſchutz durch bewährte Lehrgänge erfolgreich kätig. Bei den Sanitätskolonnen und weiblichen Hilfskräften werden nach und nach die einzelnen Gruppen im Gebrauch der Gasmasken und im Gasſchutzdienſt ausgebildet. Große Mittel ſind für die Beſchaffung von Gasſchutzgeräten erförderlich. Immer, wenn große Luftſchutz⸗ und Ver⸗ Verdunklungsübungen veranſtaltet werden, haben auch 5 weiblichen die Sanitätsmänner und Roten Kreuz zu tun. Hilfskräfte vom Die im Reichsfrauenbund vom Deutſchen Roten Kreuz zuſammengeſchloſſenen faſt 800 000 Frauen ar⸗ beiten unter Führung der Reichsfrauenführerin in enger Verbindung mit der NS⸗Frauenſchaft auf den gemein⸗ ſamen Arbeitsgebieten Auch hier neue Ordnung und neues Wirken in großer einheitlicher Zuſammenfaſſung! Durch Vereinbarung mit der Reichsujgendführung iſt ſchließlich auch der Nachwuchs für das Deutſche Rote Kreuz aus der HJ. und dem BdM für die Zukunft im Geiſte des neuen Deutſchlands ſichergeſtellt. So marſchieren leinviertel Mill. Männer und Frauen im gemeinſamen Zeichen des Roten Kreuzes und des deutſchen Adlers mit dem Hakenkreuz im großen Zuge der Gefolgsmannen Adolf Hitlers, alle beſeelt von dem gleichen Willen für ein neues, lebenstüchtiges und friedliches Deutſchland. Deutſche Volksgenoſſen, zeigt, indem ihr es unterſtützt, daß ihr im Geiſte mitmarſchiert am Sammeltag des Roten Kreuzes, dem 13.— 14. 6. 36. 5 A Keine Märkte am Donnerstag. Wegen Fronleich⸗ namstag am Donnerstag, den 11. Juni, fallen der Groß⸗ und Hauptmarkt aus. Der Hauptmarkt wird auf Mittwoch, den 10. Juni, voroberlegt. Sportnachrichten Handball. To. Handſchuhsheim 1— Tbd.„Jahn“ 1 1023 Das vorletzte Aufſtiegsſpiel litt unter unwirtlichen Platzverhältniſſen und wurde bei ſtrömendem Regen aus⸗ getragen. Handſchuhsheim ſtellt zu dieſem Spiel eine ganz neue Elf ins Feld, faſt ausſchließlich aus früheren Schupo von Heidelberg. Trotzdem war S. im Feld⸗ ſpiel mindeſtens ebenbürtig, nur das mangelhafte Schuß⸗ vermögen erklärt das ſchlechte Abschneiden. Andererſeits hatte H. in ſeinem Halbrechten eine Schußkanone, der der ſämtliche Tore meiſt durch Strafwürfe erzielte. Zu allem Unglück wurde auch der S. Torwart gleich anfangs verletzt und konnte deshalb ſeinen Poſten nicht voll aus⸗ füllen. H. erzielte das erſte Tor und S. kurz darnach wieder den Ausgleich. Dann hatte S. ſeine große Than⸗ cen, in kurzen Abſtänden wurde 3 bis 4 Tore freiſtehend vor dem Tor verſchoſſen. H. ſpielte dann einen Vorſprung heraus, den S. nicht mehr aufzuholen vermochte. Unter obwaltenden Umſtänden erübrigt ſich eine nähere Kritif. Wenn auch mit dieſem Spiel die Aufſtiegsfrage als entgültig gelöſt zu betrachten iſt, ſo wird die Mannſchaft trotzdem bis zum Endſpiel ihre Pflicht tun. Die Olympiaprüfung der Turnerinnen in Bad Nauheim ergab den Sieg von Erna Bürger⸗Eberswalde mit 83, Punkten vor Julie Schmitt⸗München mit 8171 Punkten und Käthe Schneemann⸗Hamburg mit 79,7 Punkten. Jede der beteiligten 15 Turnerinnen hatte je eine Pflicht⸗ und Kür⸗ übung an Schwebebalken, Pferd und Barren zu turnen. —— Einen großen deutſchen Keiterſieg gab es beim inter⸗ nationalen Reitturnier in Warſchau im„Preis der Natio⸗ nen“. Die deutſche Mannſchaft, mit Rittmeiſter Momm (Baccarat), Hauptmann von Varnekow(Olaf), Oblt. K. Haſſe(Tora) und Rittmeiſter E. Haſſe(Wotan) ſiegte mit 16 Fehlern vor Rumänien, Polen, Frankreich und Lettland. Die Deutſchen Freiſtil⸗Ringermeiſterſchaften wurden in Stuttgart⸗Untertürkheim mit den Entſcheidungen im Fe⸗ der⸗, Leicht⸗ und Weltergewicht fortgeſetzt. Neue Titelträ⸗ ger wurden Böck⸗Neuaubing(Feder), Nettesheim⸗Köln (Leicht) und Paar⸗Bad Reichenhall(Weltergewicht). F Z3wei neue deutſche Leichtathletik⸗Rekorde gab es bei einem nationalen Sportfeſt in Jena, bei dem ſich faſt die ganze erſte deutſche Klaſſe traf. Leichum verbeſſerte den Rekord im Weitſprung auf 7,76 Meter und Hein erzielte im Hammerwurf mit 53,50 Metern eine neue deutſche Höchſtleiſtung. * Das Anion-Rennen, das„Berliner Derby“ genannt, kam am Sonntag in Hoppegarten zum Austrag. Das über 2200 Meter führende, mit 28 000 RM ausgeſtattete Ren⸗ nen ergab den Ueberraſchungsſieg des Weinsberger Perian⸗ der unter G. Streit; der Toto notierte für dieſe Ueber⸗ raſchung 276:10. 6 Rudolf Caracciola belegte bein Autorennen um den Penya⸗Rhin⸗Preis in Barcelona mit ſeinem Mercedes⸗ Benz⸗Wagen nur den zweiten Platz hinter dem in 2:43:06 Stunden ſiegenden Italiener Nuvolari auf Alfa⸗Romeb. Der Rückſtand des Deutſchen im Ziel betrug nur ſieben Sekunden. Die nächſten Plätze belegten mit größerem Ab⸗ ſtande Farina(Alfa Romeo), von Delius(Auto⸗Union), Roſemeyer(Auto⸗Union) und Chiron(Mercedes-Benz). 100 000 Zuſchauer wohnten der Veranſtaltung bei. Badens Leichtathleten für Stuttgart Der Gau Baden wird zu den Leichtathletik⸗Junjorenmei⸗ ſterſchaften, die am 21. Juni in Stuttgart ſtaltfinden, elf Athleten entſenden, die an 12 Wettbewerben teilnehmen. Ge⸗ meldet wurden: 100 m Keller(TV. 46 Mannheim), 200 m Felder(Phönix Karlsruhe), 400 m Braun(FV. 04 Raſtath), 1500 m Krummholz(Freiburger FC.), 3000 m Höll(SVg. Baden⸗Baden), Weitſprung Kopper(ASC. Heidelberg), Hoch⸗ ſprung Kahrmann(SV. Schwetzingen), Dreiſprung Hert⸗ werth(TV. 46 Mhm.), Stabhe g Sutter(Tbd. Bruch⸗ ſal), 1 Zenker(T att), Speerwerfen Waibe⸗ (TSV. Oftersheim), Diskuswerfen Zenker(TV. Raſtatt). f==. T.. ir S 755 Männer- Gesangverein 1861 Mannheim-Seckenheim. „zum Pfüher Hol“. Morgen Tablohn Schlachtfest. a0 EINLADUNG. am 13., 14. und 15. Juni 1936 sein Der NMänner- Gesangverein 1861 begeht Z5lähriges Juhilaum ö e verbunden mit Festkonzert, Fahnenweihe Mittwoch früh . Von 9 Ahr ab Tale Ii7 Wellfleiſch. 6980 Hierzu ladet freundlichſt ein vorgeschrieb, Jak. Moll. städt. Muster) zu haben in der Mittwoch früh Druckerei Schlachtfest.„ es 815 Wertungssingen. 5 Bote. 0 FES RR i e 5 Hierzu ladet freundlichſt ein 2 Samstag, den 13. Juni, 20½ Uhr Fest- Konzert 0 5 85 Fahnenweihe— Festbankett. 1 5. 1 Echnell verkauft 20 Uhr Festball im„Schloß“ u.„Löwen“. 3Nontag, den 15. Juni, ab 17 Uhr Volks-Belustigung auf dem Festplatz im ‚ Schloß“, Zu dieser Feier ist die gesamte Einwohnerschaft herzlichst eingeladen./ Die Einwohnerschaft wird dringend gebeten EN zu Ehren der fremden Gäste an den Festtagen ihre Häuser EE Die Festleitung. Eintrittskarten zu den einzelnen Veranstaltungen können bei — E reichlich zu beflaggen. allen Sängern aufgegeben werden und sind auch an der Abendkasse erhältlich. Ebenso Dauerkarten(gültig für alle Veranstaltungen einschließlich Tanz) zu RNI. 1.50. Sonntag, den 14. Juni. ½ 0 Uhr Wertungssingen. 14 Uhr Festzug. und vermietet iſt alles, was die große Oefſentlich⸗ keit wiſſen ſoll — Der einfachſte billigſte und beſte NR 495. Pickel, Mitesser Laaus Stärke A. e 9 5 ite Wirkung durcb Venus Weg hierzu iſt das „ NIA O80 434 Germania-Drog. Höllstin. Zeitungsiuſerat Taglohn-Beltel für Bauhandwerker i(nach vorgeschriebenem städtischen Mustet) zu haben in der Druckerei des„Neckar- Bote. f A———————— 3 r r 1 ——