ö Rr. 134(2. Blatt). Neekar Bote Donnerstag, 11. Juni 1936 1— Das Laboratorium Deutſchland die größte AG. berichtet.— Mehr als eine halbe Million Menſchen leben von der 36. Farben. WPD. Mit dem Geſchäftsbericht der Ic Farbeninduſtrie A6, Frankfurt a. M., liegt der Bericht der größten deut⸗ ſchen Aktiengeſellſchaft vor. Die Bilanz, die in Aktiven und Paſſiven mit 1 573 790 169 Mark abſchließt und die Ge⸗ winnrechnung, deren Soll und Haben mit 639 255 697 Mark ausgeglichen iſt, bieten ein impoſantes Bild von der Kapitalmacht dieſes größten deutſchen Unternehmens. Das verpflichtet zu entſprechenden Leiſtungen. Einmal nach der Seite der Gefolgſchaft hin, denn einſchließ⸗ ich der Gruben und der befreundeten Geſellſchaften beſchäf⸗ igt die J Farben AG ein Heer von 148 205 Arbeitern und Angeſtellten. Das bedeutet, daß mit Angehörigen mehr als eine halbe Million Menſchen von ihrem Berdienſt in den Werken der JGG Farben leben. Die Loh n⸗ ſumme, die der Bericht der AG(alſo für eine geringere gahl von Arbeitern) ausweiſt, beträgt einſchließlich Jah⸗ kesprämie und Tantiemen 227 535 241 Mark. 1934 betrug die Zahl der Beſchäftigten 134 677. Die Jg Farben haben alſo in einem Jahr 13 528 Menſchen eine neue Ar⸗ beitsſtätte geboten und haben damit ihr Teil zum Siege in der Arbeitsſchlacht beigetragen. Der Geſchäftsbericht hebt ferner die reibungsloſe Zu⸗ ſammenarbeit mit der Gefolgſchaft hervor und kann auch erhebliche freiwillige Leiſtungen an die Gefolgſchaft ins Feld führen. An 85 990 Prämien⸗ empfänger wurde eine Prämie in Geſamthöhe von 10 436 000 Mark ausgezahlt, was einem Durchſchnitt von 121,30 Mark entſpricht. Gegenüber dem Vorjahr iſt die Zahl der Prämienempfänger um 5184 geſtiegen und der Prä⸗ miendurchſchnitt um 7,60 Mark. Die 300 dnn erhal⸗ ten alle Gefolgſchaftsmitglieder mit einem Einkommen unter 7200 Mark nach einjähriger Dienſtzeit. Die Prämie ſteigt mit dem Dienſtalter. Berechnet wird ſie unter Zu⸗ grundelegung des gezahlten Dividendenſatzes, im Berichts⸗ jahr alſo 7 v. H. Auf dem Gebiet des Wohnungs⸗ und Sied⸗ lungsweſens ſtellt der Bericht feſt, daß in der Zeit von 1933 bis 1935 673 werkseigene Wohnungen, 1819 werksgeförderte und 1191 Kleinſiedlungen, zuſammen 3683 Wohnungen zu den Ende 1932 vorhandenen 11 538 werks⸗ eigenen und 5699 werksgeförderten Wohnungen hinzuge⸗ kommen ſind, ſo daß auf jedes fünfte Gefolgſchaftsmitglied im Durchſchnitt eine Wohnung kommt. Insgeſamt ergeben die geſetzlichen ſozialen Leiſtungen eine Summe von 20,37 Millionen Mark (7,80 Millionen Mark im Vorjahr), was einem Betrage bon 213,20 Mark je Kopf entſpricht. Für Zwecke der Pen⸗ ſionsfürſorge ſind die entſprechenden Ziffern 33,09 Millio⸗ nen Mark(29,12 Millionen Mark) bei einem Kopfdurch⸗ ſchnitt von 346,50 Mark und für ſonſtige Maßnahmen der betrieblichen Sozialpolitik 12,03 Millionen Mark(10,61 Mil⸗ lionen Mark), Kapfdurchſchnitt 125,90 Mark. Insgeſamt machen die frezwilligen ſozialen Leiſtungen je Kopf der Geſolgſchaft 465,80 Mark aus, wobei allerdings rund 75 v. H. auf die Penſionsrücklagen entfallen. Jedenfalls zeigen dieſe Zahlen, daß der Wille zur ſozia⸗ len Leiſtung vorhanden iſt. Neben der ſozialen Leiſtung ſteht die wirtſchaftliche. Deren Bedeutung für die deutſche Volkswirtſchaft braucht nicht beſonders hervorge⸗ hoben zu werden. Die IG Farben ſind im Inland und faſt noch mehr im Ausland bekannt als das Laborato⸗ rium des Deutſchen Reiches. Daß in dieſem Laboratorium mit Hochdruck gearbeitet wurde, zeigt ein Streifzug durch die Verichte über die ei n⸗ zelnen Fabrikationsgebiete. Auf dem Gebiete der Farben ſind mehrere wichtige Neuerſcheinungen zu derzeichnen, wie z. B. das neue Heliogenblau. An neuen hemiſchen Erzeugniſſen hebt der Bericht einen Ruß für die Gummi⸗Induſtrie hervor, die neuen Anſtrichbindemittel für Oelfarben an Stelle von Leinöl ſowie ein neues Gerbe⸗ mittel, das an die Stelle der bisher eingeführten vegetabili⸗ ſchen Gerbemittel treten ſoll. Vor allem aber iſt hier ſelbſt⸗ 2 Weltbild(M). Kranzniederlegung am Denkmal Johann Gutenbergs. Zu Beginn der Vorfeiern zur Erfindung der Buchdrucker⸗ kunſt vor rund 500 Jahren legte Reichshandwerksmeiſter Schmidt am Denkmal Johann Gutenbergs in Mainz einer Kranz nieder und ehrte in einer Weiheſtunde den großer Meiſter. verſtändlich der künſtliche Kautſchuk zu nennen, der in zunehmendem Maße Verwendung findet. Die Nachfrage nach Kunſtharzen, Aluminium und Aluminiumlegierungen ho“ eine Erweiterung der Fabrikation notwendig gemacht. Auf pharmazeutiſchem Gebiet ind wichtige Er⸗ folge in der Malariatherapie erzielt worden. Auch ein neues Spezifikum gegen Strepto⸗ und Staphylokokken hat große Beachtung in der mediziniſchen Welt gefunden. Im photographiſchen Geſchäft wirkte ſich die Preisermäßigung für Amateurfilme günſtig aus. Das Runſtſeidegeſchäft litt anfänglich unter der über⸗ mäßigen Eindeckung des Handels im Jahre 1934, belebte ſich aber gegen Ende des Jahres ſehr erfreulich, ebenſo das Zellwolle geſchäft, das ſo erfreulichen Aufſchwung nahm, daß der Bau einer Neuanlage notwendig wurde Auch das Auslandsgeſchäft in Zellwolle konnte geſteigert werden. In Zuſammenhang damit ſteht die Neuaufnahme der Erzeugung von Zelluloſe aus deutſchem Buchenholz. Der Stickſtoff⸗ und Düngemittelabſatz hat ſich unter dem Einfluß der Erzeugungsſchlacht geſteigert, aber auch der Auslandsabſatz erfuhr eine ſtarke Belebung. Die Benzinerzeugung der Leunawerke wurde gegenüber 1934 um 60 v. H. erhöht, für die Flüſſigkeitsgaſe Propan und Butan bzw. für ein Gemiſch aus beiden, das „Leuna⸗Treibgas“, konnte ein neues Anwendungsgebiet als Treibſtoff für Laſtkraftwagen und Omnibuſſe erſchloſſen werden. Die IG Farben haben alſo in erheblichem Maße an der großen Aufgabe der Umſtellung der deutſchen Binnenwirtſchaft auf eine ausreichende Eigenverſor⸗ gung mitgewirkt. Selbſtverſtändlich haben ſie auch durch ſorgfältige Pflege des Außenhandels dazu bei⸗ getragen, den Rohſtoffbezug aus dem Ausland zu ſichern mit dem Erfolge, daß die Exportziffer wiederum gegen⸗ über dem Vorjahr erhöht werden konnte. Die Inveſtitionen im Anlagevermögen machen entſpre⸗ chend der Belebung in allen Zweigen der Fabrikation die ſtattliche Summe von rund 95 Millionen Mark aus, denen Abſchreibungen von rund 62 Millionen Mark gegenüberſte⸗ hen. Beteiligungen ſtehen mit 282,68 Millionen Mark zu Buch. Das Umlaufvermögen beziffert ſich auf rund 640 Mil⸗ lionen Mark. Die Verbindlichkeiten machen 401,5 Millionen Mark aus. Einſchließlich des Gewinnvortrages aus 1934 (4779 941 Mark) wird ein Reingewinn von 56219 782 Mark ausgewieſen, aus dem eine Dividende von 7 v. H. verteilt werden ſoll. 679 993 Mark werden dem Aufſichts⸗ rat als Tantieme vergütet, 3 Millionen Mark werden Rück⸗ ſtellungen zugeführt uͤnd der Reſt von 4939 798 Mark wird auf neue Rechnung vorgetragen. Das Deutſche Jugendfeſt Sieben bis acht Millionen Teilnehmer. Berlin, 10. Juni. Vor einigen Tagen haben der Reichsinnenminiſter, der Reichsſportführer und der Reichsjugendführer zum Deut⸗ ſchen Jugendfeſt aufgerufen, das vom 20. bis 23. Juni im ganzen Reich als Tag der Sonnenwende mit ſport⸗ lichen Wettkämpfen und Sonnenwendfeiern begangen wird. An dem Feſt wird ſich die ganze deutſche Jugend beteili⸗ gen, ſoweit ſie durch die Hitlerjugend und ihre Formationen und die Schulen erfaßt wird. Im vergangenen Jahr hatte das Feſt eine Geſamtbeteiligung von etwa fünf bis ſechs Millionen Jugendlichen, in dieſem Jahre wird damit ge⸗ rechnet, daß dieſe Zahl auf ſieben bis acht Millionen kommt. Zweck und Ziel der ſportlichen Wettkämpfe iſt, alljährlich eine große planmäßige Leiſtungsprüfung durchzuführen; ſie gliedert ſich in Einzelleiſtungsprüfungen, die in den Schulen vom 9 bis 18. Juni durchgeführt wer⸗ den und in Mannſchaftsmehrkämpfe, die für das Deut⸗ ſche Jungvolk am 20 Juni(Tag des Deutſchen Jungvolks) und für die Hitlerſugend am 21. Juni(Tag der Hitlerju⸗ gend) ſtattfinden Vorläufer dieler großen Veranſtaltungen ſind die Reichsſjugeadwettkämpfe geweſen, die ſeinerzeit vom Reichsausſchuß für Leibesübungen durchgeführt wur⸗ den. Während damals der Schwerpunkt für die ſportlichen Wettkämpfe auf die Einzelkämpfe gelegt worden war (die auch heute noch in den Leiſtungsprüfungen durchge⸗ führt werden), hat ſich jetzt das Hauptgewicht auf die Mannſchaftskämpfe der Hitlerjugend verlagert mit gem Ziel, innerhalb der Mannſchaftsmehrkämpfe die ge⸗ amte deutſche Jugend zu erfaſſen, alſo auch diejenigen Ju⸗ gendlichen, die, da ſie nicht beſonders ſportlich veranlagt ind, ſonſt nicht die Möglichkeit hätten, an ſportlichen Kämp⸗ A teitennehmen. I ee ine 78 f 5 Wohnungen mit indireitem Sonnenlicht Das natürliche Verlangen des Menſchen nach Luft und Licht in ſeinen Wohnungen führt entweder zu der, im neuen Deutſchland allgemein üblich gewordenen auf⸗ gelockerten Bauweiſe, die Siedlungen möglichſt in Gär⸗ ten und Grünflächen einbettet,— oder zu techniſchen Hilfsmitteln, die das Leben in dem Steinmeer der Groß⸗ ſtadt erträglicher machen ſollen. Ein ſolches Experiment hat kürzlich ein franzöſiſcher Ingenieur erdacht, und der Baumeiſter eines Londoner Mietshauſes gab ihm Ge⸗ legenheit, ſeinen Plan zu verwirklichen. Der Gedanke war: Alle Räume des Gebäudes müſ⸗ ſen mit Sonnenlicht verſorgt r n, ganz gleich, ob ſie nach Norden oder nach Süden liegen, ob ſie Fenſter zur Straßenfront erhalten können oder nicht. Zu dieſem Zweck wurde auf dem Dach des Hauſes ein Spiegel auf⸗ geſtellt, der nicht weniger als 12 Quadratmeter Fläche beſitzt. Dieſer Spiegel iſt drehbar und wird durch einen Motor jeweils ſo gerichtet, daß er die Strahlen der Sonne voll auffangen kann. Er reflektiert ſie dann in einen Schacht, der das ganze Haus von oben nach unten durch⸗ zieht. Dieſer Lichtſchacht iſt in allen Stockwerken wieder⸗ um mit geeigneten Spiegelanlagen verſehen, die das Son⸗ nenlicht entweder gegen die Decke der zunächſtliegenden Zimmer ſtrahlen oder es durch Want ſchlitze in die ferner liegenden Räume weiterleiten. i Da das von dem Rieſenſpiege“! reflektierte Licht bei Sonnenſchein immerhin 32 000 Kerzenſtärken hat, ſo kommt ſelbſt in den ungünſtigſt liegenden Räumen immer noch eine ganz annehmbare Beleuchtung zuſtande. Ob dieſes mehrfach gebrochene und abgelenkte Sonnenlicht noch viel von der belebenden Wirkung der Sonnenſtrahlen beſitzt, dürfte füglich zu bezweifeln ſein, insbeſondere ſind die ul⸗ travioletten Strahlen auf den Umwegen verlorengegan⸗ gen! Außerdem: Wie ſteht es mit der Beleuchtung, wenn es draußen reanet? Oer Franziskanerbrüder⸗Prozeß Erfolgloſe Beſchwerden.— Bruder Alexander auf der Anklagebank. Koblenz, 10. Juni. Der Prozeß gegen die 276 Franziskanerbrüder nahm am Mittwoch ſeinen Fortgang. Auf der Anklagebank ſaß der 25 Jahre alte Hans Broß(Bruder Alexander). Er iſt angeklagt, in mindeſtens 16 Fällen mit Ordensbrüdern und auch einmal mit einem Kranken in den Jahren 1928 bis 1934 in ſehr großem Umfang widernatürliche Unzucht getrieben zu haben. und zwar in den Klöſtern Waldbreit⸗ bach, Bingen, Kreuznach und Waldniel(bei M.⸗Gladbach). Der Angeklagte Broß iſt in Württemberg geboren. Iy ſeiner Jugend hat er eine ſtrenge Erziehung genoſſen. Nach ſeiner Schulentlaſſung trat er in das Kloſter Waldbreitbach ein, wo er als Lehrling in der Bäckerei untergebracht wurde. Als Novize kam er zum erſtenmal mit dem vor einigen Wochen verurteilten Pater Leogivill in Berührung Broß erklärte, daß er von Leovigill verführt worden ſei, Schon damals habe er ſich bei dem Oberen des Klo⸗ ſters beſchwert, der jedoch von ſeiner Beſchwerde nichts wiſſen wollte und geſagt habe:„Sie brauchen ſich ja nicht verführen zu laſſen“. Dann habe Broß ſeinem Vater ge⸗ ſchrieben, er möge nach Waldbreitbach kommen. Der Vater kam, ließ ſich von ſeinem Sohn über die vorgefallenen Dinge unterrichten und ſprach dann mit dem Oberen und dem Novizenmeiſter. Dieſe beiden beruhigten jedoch den Vater und ſtellten die Dinge als harmlos dar. Broß wurde nach Oberbuchenau verſetzt. Auch hier wurde der Wunſch, das Kloſter zu verlaſſen, immer ſtärker. Broß hat dann noch einmal ſeinem Vater alles geſchildert, und darauf kam dann der Stein ins Rollen. Der Vater ſchrieb an den Biſchof von Trier. Das biſchöfliche Generalvikariat antwortete nach einiger Zeit, für dieſe Angelegenheit ſef nur die Ordensgeſellſchaft ſelber zuſtändig. Der Vater möge die Sache nach Waldbreitbach oder auch nach Rom melden. Als der Vater des Broß auf mehrere Briefe keine Antwort erhielt, ſchrieb er an den Biſchof von Trier, der Biſchof möge dafür Sorge tragen, daß in den Hiöſtern mit eiſernem Beſen ausgekehrt werde. Es wurde aber nichts in dieſer Sache unternommen Broß wurde zu dieſem Zeit⸗ punkt aus dem Kloſte entlaſſen und kam dann 1935 in den Arbeitsdienſt, wo er ſich bis zu ſeiner Verhaftung am November 1935 gut führte. Der 28 Jahre alte Franziskanerbruder Helmut Reißing(Bruder Raimund), der aus der Unterſu⸗ chungshaft vorgeführt wird, gibt zu, mit dem Angeklag⸗ ten in verſchiedenen Klöſtern ſich ſittlich vergangen zu ha⸗ ben. Von Verführen, ſo bekundet dieſer Zeuge, ſei keine Rede geweſen. Er ſelbſt wie auch der Angeklagte ſeien be⸗ gdeits verdorben geweſen. Der dritte Zeuge, Ordensbruder Jakob Bök⸗ ken(genannt Bruder Arkadius), der ſich ebenfalls ſeit Ende vorigen Jahres in Unterſuchungshaft befindet, gibt zu, mit dem Angeklagten ſowie einem anderen Ordensbruder und ſechs Pfleglingen in Waldbreitbach und Linz am Rhein ver⸗ kehrt zu haben. Dann wurde als Hauptzeuge der bereits im Mai zu acht Jahren Zuchthaus verurteilte Franziskaner⸗ pater Steinhoff(Leogivill) vernommen. Er hat den Angeklagten bereits verführt, als dieſer mit 14 Jahren als Aſpirant in das Kloſter eintrat. Als Broß wegen der Be⸗ ziehungen Bedenken hatte, bei Pater Leogivill zu kommu⸗ nizieren, habe Leogivill ihm geſagt, er werde ihm eine Ho⸗ ſtie verabreichen, die nicht konſekriert(geweiht) ſei. Leogi⸗ vill habe im übrigen dem Broß auch ganze Serien von weiblichen Aktphotographien gezeigt. Aus dem weiteren Teil der Verhandlung ergibt ſich, daß der Ange⸗ klagte noch mit acht Ordensbrüdern verkehrt hat. Zwei Or⸗ densbrüder, mit denen der Angeklagte ebenfalls verkehrt hat, ſind ins Ausland geflüchtet. Nach etwa einhalbſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende Landgerichtsdirektor van Koolwijk das Urteil im Prozeß gegen den Franziskanerbruder Hans Broß(ge⸗ nannt Bruder Alexander). Unter Freiſprechung von der An⸗ klage eines Verbrechens gegen Paragraph 174 Abſatz 1 wurde der Angeklagte wegen fortgeſetzter widernatürlicher Unzucht zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren verur⸗ teilt. Sechs Monate der erlittenen Unterſuchungshaft wer⸗ den auf die Strafe in Anrechnung gebracht. Soweit Frei⸗ ſprechung erfolgt, fallen die Koſten des Verfahrens der Staatskaſſe, im übrigen dem Angeklagten zur Laſt. In der Begründung führte der Vorſitzende aus, daß der Angeklagte Broß, als er in das Kloſter Waldbreitbach ein⸗ trat, ein unſchuldiger ſfunger Mann geweſen ſei, der von all den Dingen, mit denen man ſich hier in dem Kloſter be⸗ ſchäftigte, noch nichts gewußt habe. Broß habe ſich nach ſei⸗ nem Austritt aus der Franziskanerbruderſchaft tadellos ge⸗ führt, habe ſich das Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten erwor⸗ ben. Andererſeits aber habe die Strafkammer berückſichtigen miiſſen, daß er ſchwer gefehlt hatte. Von einer Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte habe die Strafkammer Ab- ſtand genommen, weil ſie dem Angeklagten Broß den Weg für die Zukunft nicht verlegen wolle. Die nächſte Verhandlung findet am Dienstag, den 16. Juni, ſtatt. Marktberichte Mannheimer Wochenmarkt. Vom Statiſtiſchen Amt für Preisſtatiſtik wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein hal⸗ bes Kilo in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 5,3 bis 6, neue, ausl. 12 bis 18; Wirſing 7 bis 12; Weißkraut 15 bis 20, Blu⸗ menkohl, St. 20 bis 80; Karotten, Bſchl. 4 bis 10, Gelbe Rüben 12 bis 18; Spinat 15 bis 25; Mangold 8 bis 12; Zwiebeln 14; Grüne Bohnen 35 bis 120; Erbſen 18 bis 25; Spargeln 20 bis 55; Kopfſalat, St. 5 bis 15, Endivien⸗ ſalat, St. 15; Feldſalat 60; Oberkohlraben, St. 4 bis 9; Rhabarber 6 bis 8; Tomaten 60 bis 80; Radieschen, Bſchl. 4 bis 6; Rettich, St. 5 bis 15; Meerrettich, St. 10 bis 40; Schlangengurken, St. 35 bis 40; Suppengrünes, Peterſilie und Schnittlauch, je Bſchl. 3 bis 5; Pfifferlinge 40, Aepfel 30 bis 70; Kirſchen 20 bis 40; Erdbeeren(Ananas) 40 bis 55; Stachelbeeren 20 bis 25; Zitronen, St. 3 bis 10; Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 10. Juni. Getreide⸗ und Mehlnotierungen unverändert. Stuttgarter Getreidegroßmarkt. Notierungen unverän⸗ dert. Das Geſchäft in Getreide bewegt ſich nach wie vor in engen Grenzen. Die Zufuhren haben ſich auch in der abgelaufenen Woche nicht gebeſſert. Mehl und Mühlennach⸗ produkte ſind gut unterzubringen. Hier wird das Wetter gemacht An jener„Wetterfront“, dort, wo es am luftigſten und windigſten zugeht, im Flughafen Tempelhof nämlich, befindet ſich die dem Reich unterſtehende Offentliche Wetterſtelle. Dort haben es die Piloten der Sport⸗ fliegerei und die Kapitäne unſerer Verkehrsflugzeuge am einfachſten. Ein paar Sprünge die Treppe hinauf im Verwal⸗ tungsgebäude des Flughafens Herren des Wetters, die ihnen jede nur denkbare Aus⸗ kunft über das auf der Flugſtrecke herrſchende Wetter geben können. macht den Wettermachern, ſo gewiſſenhaft und bis ins kleinſte genau ſie auch ſein muß, im übrigen nicht allzu große Sorgen, denn das Netz der zahlreich über ganz Deutſchland geſpannten Wetterſtationen, die alleſamt in ſehr kurz bemeſſenen Zeitſpannen ihre Beobachtungen nach Tempelhof melden, iſt überaus dicht, ſo daß die Ge⸗ währ einer abſolut zuverläſſigen Wetterbeſtimmung ge⸗ geben iſt. Weſentlich größere, über ganz Europa ſich dehnende Räume ſchon umſpannt der dem Flugwetterdienſt an⸗ gegliederte Offentliche oder Wirtſchafts⸗Wetterdienſt. Er iſt auch viel mannigfaltiger in ſeinen Aufgaben als der Flugwetterdienſt, der ja nur der Fliegerei gilt. Auch zeitlich iſt er ſehr viel weiter geſpannt; er erſtreckt ſich Über volle vierundzwanzig Stunden. Um 8 Uhr früh beginnen in Tempelhof von allen Stationen aus dem Reich, 30 insgeſamt, die Meldungen einzulaufen, funkentelegraphiſch. Zur Zeit dieſes Haupt⸗ prognoſendienſtes herrſcht in Tempelhof ein atemloſes, turbulentes Hin und Her, das erſt nach zwei Stunden etwa zu gemäßigterem Tempo abklingt. In dieſen zwei Stunden müſſen in raſcheſter Folge, And ſehr gewiſſenhaft, die von den einzelnen Stationen aufgegebenen Meldungen ſynoptiſch und kartographiſch verarbeitet werden, denn pünktlich um 10.35 Uhr erfolgt die Ausgabe der für die nächſten vierundzwanzig Stun⸗ den geltenden Wetterprognoſe an Rundfunk und Preſſe. Aber nicht nur das Radio und die Zeitungen er⸗ Halten Vorherſagen und Karten, ſondern auch Schulen, wiſſenſchaftliche Inſtitute und Privatperſonen der ver⸗ ſchiedenſten Berufe. Überhaupt gibt es kaum eine amt⸗ liche Inſtitution oder wiſſenſchaftliche Organiſation, die ſich des Wetterdienstes nicht bedient. Da will z. B. eine chemiſche Fabrik, die froſt⸗ oder auch hitzeempfindliche Waren in einigen Stunden abzu⸗ ſenden gedenkt, wiſſen und zwar ſofort!—, wie das Wetter wird, ob kalt oder warm; ihr wird telephoniſch Beſcheid, wie vielen anderen Unternehmungen auch, die auf einen regelmäßigen telephoniſchen Sonderdienſt abonniert ſind. Gartenlokale gehören auch zu den Abonnenten. Kriegen ſie ſichere Zuſagen für warmes, ſchönes Wetter, Heſtellen ſie beim Schlächter 100 Koteletten und bei der Meierei 5 Liter Kaffeeſahne mehr, als wenn ihnen Regen prophezeit wird. Lebensmittelhandlungen, die große Kartoſſelladun⸗ gen, oder Blumengeſchäfte, die wertvolle Blumenſendun⸗ gen transportieren wollen, müſſen auch Auskunft über das Wetter haben. Doch nicht nur die für unſere Lebenshaltung irgend⸗ wie wichtigen Inſtitutionen müſſen ſich über gutes oder ſchlechtes Wetter auf dem laufenden halten, die Straßen⸗ reinigungen müſſen rechtzeitig von dem Eintreten ſtarker Schneefälle unterrichtet und vor Rauhreif und Glatteis gewarnt werden, damit alle Vorkehrungen getroffen wer⸗ den können, wie Einſtellung von Hilfskräften und Schnee⸗ ſchippern, Bereitſchaft von Streukolonnen und Sand⸗ wagen, die nötig ſind, um dieſen für den weltſtädtiſchen Verkehr ſchweren Gefahren wirkſam zu begegnen. Unſer Wetterdienſt iſt heute nach der einheitlichen Zuſammenfaſſung aller in der Meteorologie tätigen In⸗ ſtitutionen in der Lage, über jede Wetterentwicklung eine ziemlich ſichere Prognoſe zu geben. Ab 2 Uhr nachts treffen in Pauſen von jeweils drei Stunden fortlaufend funkentelegraphiſch Wettermeldungen aus allen Richtun⸗ gen der Windroſe ein. Allerorten in Deutſchland und Europa ſitzen Männer, die mit feinpräziſierten Inſtru⸗ menten die Wetterfronten und den Luftkörper von der Arktis bis tief ſüdlich in den Atlantik durchforſchen und ihre Beobachtungen in kurzen Intervallen nach Tempel⸗ hof melden. und ſie ſind bei den Dieſe Wetterberatung für die Fliegerei Kultur und Nohſtoffverbrauch Zahlen als Warnungsſchilder. Es wird behauptet, daß das älteſte Datum der Menſchheitsgeſchichte, das mit Sicherheit feſtzuſtellen iſt, der 19. Juli des Jahres 4241 v. Chr. ſei. Das altägyp⸗ tiſche Kalenderjahr beſtand aus 365 Tagen, die in 12 Mo⸗ nate zu je 30 Tagen mit 5 Zuſatztagen am Schluß des Jahres eingeteilt waren. Dieſe 12 Monate zerfielen in drei Jahreszeiten: die Zeit der Ueberſchwemmung, der Ausſaat und der Ernte. Als erſten Tag des erſten Jah⸗ res wählte man einen Tag, an dem ſich zwei außerordent⸗ liche Vorkommniſſe ereigneten: das Einſetzen des Nil⸗ Hochwaſſers und der gleichzeitige Aufgang von Sonne und Sirius(oder Sothis, wie die Aegypter dieſen Stern nannten). Dieſes aſtronomiſche Zuſammentreffen wird als heliakiſcher Sothisaufgang bezeichnet und wiederholt ſich jeweils nach der ſogenannten Sothis⸗ oder Hunds⸗ ſternperiode, die 1460 Sonnenjahre oder 1461 Wandel⸗ jahre(bürgerlicher Kalender) umfaßt. Im Verlaufe der ägyptiſchen Geſchichte ereignete ſich dieſer heliakiſche Sothisaufgang in den Jahren 4241, 2781 und 1321 v. Chr. ſowie im Jahre 140 n. Chr. Da jedoch der nach der Sothisperiode berechnete ägyptiſche Kalender bereits vor der Vierten Dynaſtie in Gebrauch war, muß er ſchon vor dem Jahre 2781 v. Chr. eingeführt wor⸗ den ſein. Auf den Ebenen von Arizona, bei Caſa Grande, ſtehen die Ruinen eines prähiſtoriſchen Bauwerks. Es iſt in Form eines doppelten hohlen Quadrats errichtet, und zwar liegt eines der beiden drei Stockwerke hohen und aus Lehmblöcken erbauten Rechtecke innerhalb des ande⸗ ren. Dieſes Gebäude mit ſeinen eineinviertel Meter dicken Mauern war vermutlich einſt die Zitadelle einer großen und volkreichen Stadt. In der nach Oſten zu ge⸗ legenen Mauer der Ruine befindet ſich ein Loch von etwa fünf Zentimeter Durchmeſſer, das durch die ganze Dicke der Mauer geht. Die Mauer des inneren Raumes weiſt ein entſprechendes Loch auf, und bei Sonnenaufgang am 7. März fallen die Sonnenſtrahlen erſt durch das Loch der äußeren Mauer, dann durch den Innenraum des äußeren Rechtecks und darauf durch die zweite Lehm⸗ mauer bis in den inneren Raum hinein, wo ſie ſchließlich auf den Schnittpunkt eines an der gegenüberliegenden Wand angebrachten ſchlichten Kreuzes treffen. Das wie⸗ derholt ſich bei Sonnenaufgang am 7. Oktober. Handelt es ſich um einen Kalender, der Anfang und Ende des Sommers, Ausſaat⸗ und Erntezeit vermerkt? Alle An⸗ zeichen deuten darauf hin, und man kann nur ſtaunend feſtſtellen, daß dieſe primitiven Steinzeitmenſchen ohne irgendwelche modernen techniſchen Inſtrumente dieſe bei⸗ den Löcher herzuſtellen vermochten, die eigentlich eine etwa 5 Zentimeter weite und etwa 12 Meter lange, ihrem Gefälle nach genau ſo ausgerichtete Röhre bilden, daß die Strahlen der aufgehenden Sonne ſie ungehindert in gan⸗ zer Länge durchfluten. Die Vorräte an Kupfer, Antimon, Zinn, Blei, Oel und Kohle, Zink, Chrom, Mangan, Nickel und Eiſen, die ſich in dem für Menſchenhand zugänglichen Teil der Erd⸗ rinde befinden, werden, wenn der heutige Verbrauch un⸗ verändert bleibt, vermutlich in weniger als einem Jahr⸗ tauſend erſchöpft ſein. In Meeren und Seen, an Landſtraßen und Wegen verroſten Amerikas ausrangierte Automobile. Tauſende und aber Tauſende Tonnen Metall werden, nachdem ſie dem Menſchen einen Augenblick lang als Spielzeug ge⸗ dient haben, weggeworfen in einer Form, die ſie für die kommenden Generationen unbenutzbar macht. Trotzdem der Zinnvorrat der Welt außerordentlich begrenzt iſt, verlangen wir nach wie vor, daß Schokolade und Zigaretten in Stanniol verpackt werden. Der Schwe⸗ felvorrat der Welt geht durch die Herſtellung von Zellu⸗ loſeprodukten mit Seidenglanz ſchnell der Erſchöpfung entgegen. Beiſpiele dieſer Art laſſen ſich in faſt unbegrenz⸗ ter Menge anführen. Das nennt man moderne Zivili⸗ ſation. Angeſichts unſerer Vergeudung der Naturſchätze fragt man ſich zuweilen, ob wir denn überhaupt zivili⸗ ſiert ſind! Nach Schätzungen werden die Eiſenvorkommen Skan⸗ dinaviens und der Vereinigten Staaten in weniger als 100, die Rußlands in weniger als 150 Jahren erſchöpft ſein. Die geſamten Eiſenbergwerke der Welt werden, wenn die beutiage Ausbeutung unvermindert fortaeſetzt wird, in weniger als 250 Jahren erſchöpft ſein. Die Kupfer⸗, Zink⸗, Blei⸗ und Zinnvorräte der Welt werden lange vorher verbraucht ſein. Die Frage der vorhandenen Schwefelvorkommen iß kürzlich genau unterſucht worden. Das Weltvorkommen beläuft ſich auf etwa 120 Millionen Metertonnen, von denen ſich 40 Millionen in den Vereinigten Staaten be⸗ finden. Bei unverändertem Konſum werden die ameri⸗ kaniſchen Schwefellager in 15 Jahren erſchöpft ſein! Das Weltvorkommen einſchließlich 450 Millionen aus Schwefel⸗ kies gewinnbarer Metertonnen wird bei der heutigen Verbrauchsziffer nicht länger als 150 Jahre reichen! Bei der heutigen Verhrauchsgeſchwindiakeit wird die engliſche Kohle noch etwa 50 Jahre, die franzöſiſche weniger als 300 Jahre, die belgiſche weniger als 800 Jahre und die der Vereinigten Staaten einſchließlich ihrer gewaltigen Braunkohlenlager weniger als 1500 Jahre vorhalten. Prof. Binz vermutet, daß nach Erſchöpfung der vor⸗ handenen Energievorräte die gemäßigte Zone, die heute die hochentwickeltſten induſtriellen Kulturzentren beher⸗ bergt, unbewohnbar werden wird. Der Menſch wird dann wieder auf tropiſche und ſubtropiſche Gebiete ohne Schnee⸗ fall beſchränkt ſein. Wird den zukünftigen Kulturen die induſtrielle Zivf⸗ liſation des 20. Jahrhunderts nicht als eine Epoche des Fortſchritts, ſondern vielmehr als eine Zeit des Raub⸗ baues und der Plünderung erſcheinen, etwa wie uns heute die Zeit der Tataren und Hunnen, die die griechiſche und römiſche Kultur zerſtörten? Eine Antwort auf dieſe Frage iſt heute noch unmög⸗ lich. Sie kann erſt von den Geſchichtsſchreibern ſpäterer Generationen gegeben werden. Wohl aber läßt ſich heute ſchon mit großer Sicherheit ſagen, daß die Kulturen der Zukunft ganz anders als unſere heutige ausſehen wer⸗ den, und daß, wenn der Aufſtieg der Menſchheit ſich nicht verlangſamen oder überhaupt zum Stillſtand kommen ſoll, die Wiſſenſchaftler der Zukunft noch unendlich ſchwierigere Probleme zu löſen haben werden als diejenigen, die ſich heute der Wiſſenſchaft ſtellen. Ein Berg ſinkt in die Erde Im fränkiſchen Jura⸗Erzgebiet ſpielt ſich der letzte Akt eines Naturdramas ab. Etwa eine Stunde von der Stadt Salzbach⸗Roſenberg, zwiſchen Nürnberg und Amberg, ſinkt ein Berg, der einſt 200 Meter hoch war, langſam in ſich zu⸗ ſammen. Stück für Stück dieſes Berges bröckelt ab. Er wird immer niedriger, und in abſehbarer Zeit wird er gänzlich ein⸗ geebnet ſein. Immer wieder macht ſich ein Krachen und Kni⸗ ſtern bemerkbar. Steine und Erde rieſeln, Felsſtücke poltern, Bäume werden aus dem Erdreich gehoben und ſinken krachend um. Andere ſind bis faſt zur Baumkrone in der Erde ber⸗ ſunken. Einſt genoß man von der Höhe des bewaldeten Ber⸗ ges einen prächtigen Rundblic auf den Oberpfälzer Wald und bis hinüber zum Fichtelgebirge. Wo einſt ein Ausſichts⸗ turm ſtand, gähnt heute ein tiefes Erdloch. Die Straße, die früher an dieſem Berg enklangführte, iſt dem öffentlichen Verkehr nicht mehr zugänglich. Drahtſeile ſperren ſie für jeden Zugang, der gefährlich wäre, da man Schnelligkeit und Zeitpunkt des Vernichtungswerkes der Natur nicht abſchät⸗ zen kann. Es ſchneit auf dem Mars Zu den erſtaunlichſten Leiſtungen menſchlichen Geiſtes gehören die Ausſagen, die die Aſtronomie über die Himmels⸗ körper macht. Auf der einzigen Kunde, die von jenen Kör⸗ pern zu den Menſchen auf der Erde dringt, nämlich dem Licht, wird eine Wiſſenſchaft erbaut, die zu den ſtrengſten gehört, welche Menſchengeiſt geſchaffen hat. In der Ab⸗ ſchiedsanſprache, die der berühmte engliſche Aſtronom Sit H. v. Ruſell als Präſident der„American Aſſociation for the Advancement of Science“ gehalten hat, faßt er den gegenwärtigen Stand der Kenntnis über die Planetenatmo⸗ phären zuſammen. Darnach beſitzen Jupiter und Saturn dichte Wolken über ihren Oberflächen, die in dauernder Ver⸗ änderung begriffen ſind. Auf dem Mars findet ein jahres⸗ zeitliches Schneien und Verdampfen eines ſchneeartigen Stof⸗ fes ſtatt, ſo daß auf eine wenn auch noch ſo dünne Atmo⸗ ſphäre geſchloſſen werden muß, die den Dampf aufnimmt. Bei der Venus iſt ſogar in ſeltenen günſtigen Fällen die von der Sonne erleuchtete Lufthülle unmittelbar zu ſehen. Da⸗ gegen hat der Mond ſicherlich nicht die geringſte Spur einer Gashülle, er„gleicht einem Gipsabguß, von einem mächtigen Scheinwerfer beleuchtet“. 5. Eine Feriengeſchichte nus der Kinderlandverſchickung a der NS V. „Hallo, Steppke, hallo!“ helle Stimme. rührt liegen, Das iſt Heides Aber Steppke bleibt unge⸗ 1 rekelt ſich herrlich faul und längelang im duftenden Wieſenheu und beſchließt, ſich durch kein noch ſo lautes Rufen ſtören zu laſſen. Wie ein verwun⸗ ſchenes Stück Paradies liegt dieſe Wald⸗ wieſe am Kaulenbuſch da, rings von einem Föhrengehölz, an deſſen Rande ein paar Jungbirken, Weiden⸗ und Ellernbüſche ſtehen, umrahmt. Ein ſchmaler, ſchilfum⸗ ränderter Waſſergraben, den die Sommer⸗ hitze jetzt faſt ausgedörrt hat, führt an ihrem Saum vorüber. „Fein iſt's hier!“ denkt Ste pke. Der ſtille Föhrenwald hält ſein Mittagsſchläf⸗ chen. Nur ab und zu fährt ein harz⸗ geſchwängertes Lüftchen durch die nickenden Ellern. Ein dicker, brauner Käfer, mit roten Jahrmarktskringeln, verſucht, Stepp⸗ kes herausbaumelndes Schuhband als Strickleiter zu benutzen, und Steppke freut ſich über die eifrigen Bemühungen des tolpatſchigen kleinen Geſellen. „Hallo, Steppke, Steppke, ſo komm doch!“ wiederholt ſich Heides Rufen nun on etwas energiſcher. 5 Doch Stepke hüllt ſich unerbittl in Schweigen. hüllt ſich unerbittlich wetter ——— „Hallo, Steppke, Steppke, kommſt du 1 Hier ſtehen ja ſo eine Menge Heidel⸗ eeren!“ Schwuppdi, da iſt Steppke ſchon auf⸗ geſprungen und mit einem Satz über den Graben hinweg.„Heidelberen, wo denn?“ ſteuert er auf die Richtung los, aus welcher Heides Rufen kam. Da kniet die kleine Heide ſchon mitten in dem niedrigen grünen Beerenkraut, rupft und zupft, was das Zeug halten will. Auch Steppke koſtet einige der dunkel⸗ blauen Beeren.„Schmecken die ſchön ſüß!“ „Zuckerſüß!“ beſtätigt Heide mit einem lachenden, blauen Beerenmund. Und nun läßt ſich auch Steppke nicht mehr lange nötigen. Das iſt ein Lachen und Plappern und Schmauſen im Beerenkraut des kleinen Waldes. Nur Fritz Buntjes hat einſtweilen noch wichtigeres zu tun. Er hockt auf einem Baumſtubben und beklopft mit einem Taſchenmeſſer fachkundig einen Weiden⸗ pflock für die verſprochene Flöte.„Wird's bald!“ ruft Heide ungeduldig.„Dein oller Käſedolch wird wohl wieder nicht ſchneiden?“ „Von wegen!“ funkelt Fritz entrüſtet mit einem Schuß Kampfesmut,„mein Meſſer iſt ſehr ſchön ſcharf!“ Er läßt die blanke Klinge ſo recht vor Heides Augen blitzen, muß dann aber leider die unliebſame Er⸗ fahrung machen daß man ſich mit dem eigenen Meſſer auch in die eigenen Finger ſchneiden kann. Aber er ſteckt die Hand ſchnell hinter dem Rücken, Heide braucht nicht zu ſehen, daß der Finger blutet. „Seht mal da!“ ruft Fritz Buntjes plötzlich, auf den Stamm einer nahen Fichte deutend, an der mit großer Behendigkeit ein Eichhörnchen in die Höhe klettert. „Mach lieber zu, du Hans⸗Guck⸗in⸗die⸗Welt, und ſieh mal hier. Hier ſteht es ja blau von Beeren!“„Schade, daß wir keinen Topf haben!“ ö 5 „Ich hab noch Butterbrotpapier in der Taſche!“ ruft Steppke und bringt einen großen, zuſammengekniffenen Pergament⸗ bogen zum Vorſchein.„Der langt für uns alle!“ Und nun ging ein eifriges Sammeln los. „Die Heidelbeeren eſſen wir dann zu Hauſe, eingezuckert mit friſcher Milch, zum Abendbrot!“ ordnet Heide an. Eine ganze Stunde wird noch gepflückt. Das iſt ein Spaß ohnegleichen, und als ſchließlich jeder ſein Sammelergebnis vor⸗ zeigt, gibt's ſtürmiſchen Jubel. Die Aus⸗ ſicht für das Abendbrot iſt ſehr verheißungs⸗ voll, und freudig trollt das luſtige Kleeblatt heim. „Morgen können wir das Heu von der Kaulenbuſchwieſe einfahren. Es iſt trocken genug, und man weiß nicht, ob das Wetter ſich hält“, ſagt der Bauer beim Abendbrot. „Bitte, Onkel Grothe, wecke mich doch um fünf Uhr, ich möchte wieder beim Heu helfen!“ bittet Steppke.„Erſt mußt du ordentlich ausſchlafen, mein Junge!“„Ich bin gar kein bißchen müde— und möchte ſo gern beim Heueinfahren mit dabei ſein!“ Und richtig, als am nächſten Morgen der Tagelöhner Buntjes auf den Hof kommt und der Knecht eben die Pferde einſpannt, ſteht der kleine Steppke ſchon da und wartet.„Hat der Menſch Töne!“ Der Bauer lacht und nickt Steppke fröhlich zu. „Ja, ja, das mag ich leiden, biſt ein fixer kleiner Kerl!“ Der Tagelöhner Buntjes nimmt den kleinen Steppke gleich, ohne ein Wort zu verlieren, ans Schlafitt⸗ chen und hebt ihn auf den Rücken des behäbigen, wohlgenährten Braunen.„Keine Bang, Jung, de deiht di nix!“ verſichert er. Steppkes Augen leuchten. Auf einem richtigen, lebendigen Pferd zu reiten, das war ſchon längſt ſein Traum geweſen. Ach, wie er ſich jetzt fühlt. Steppke hoch zu Roß! Wenn das einmal die Klaſſen⸗ kameraden ſehen könnten, die würden ja platzen vor Neid. Steppke wirft ſich ordent⸗ lich in die Bruſt. Stolzer kann kein General auf ſeinem ſchneidigen Reitpferd vor ſeiner Truppe herreiten, als Steppke hier auf dem Rücken des hehäbigen Ackergauls. „Hol die ja feſte!“ mahnt Buntjes, wenn ein Schlagloch kommt, denn der Weg zum Kaulenbuſch iſt keine ſchön glatt ge⸗ teerte Straße, ſondern ein erbärmlich rad⸗ zerfurchter und recht holpriger Feldweg, Fortſetzung folgt. ö 1936 8 Nr. 24 ler ſedoch be— flüſſiger Form als Lava ergoſſen hatte, erkaltet und feſt ge⸗ faßten. Die eigentliche Geſchichte der Kilr N Ee menlvck sous go iqppu ojneg maps z Laec use epi gb feen eu s nv pn nas sog usch ue a bag aan undu usbog) h ehh upzeß icpiu acane ei soch ue pin gos pnans deu ue h e e eee beenden n eee e e ene uuvg uv udpf ue aegusbecteg pi enpaach eig ueheig dee eee ee beet ee e hebe hu ez dunavm aun zue „ dg e e e een ee ee ene dhe Au dfanchasa eie ein epo jegungqioch sog döckcza dd degupech uu sheſeuunz ofen; goes su anz aue javg gun znvz jez uuvg Kockckvigeß ⸗a0lpicd dinge eee ehe ua eech gun ueunuozz sq gpu eie eipbaqgea ipozg elde eig ei ppc ulelled aezun zeug snoch dautea sog u ein epo guzeing; Hjicananzaeum eig ehe eie oang buvag ueufsegz 82) no ue mu e abc uscpſſeagß soch snvufcg burg) ug Inv jon aun pozuebaczg used un dlcknict eee; e neee! zel dignut seapqſcpang svanncd eicplieaz nvag aul) goki pied ute ee eee dee lee nee e ee; Ueegbinezg Jeg g „ oShpoeacpend aon e neh ce echt en er“ eee een ess“ „use schie e Relſpem gun ollozz and ige 4 wou ug usppenge 49“ 4 eva„zusgnabeg uuvmusgquoz usage ei uehogzz een uv cpi a dquva uuns ug! ebjoh epug svalegs gz ao uch zdehda bub qun ueqploz eig ui gjech 85a eickoi Ind bappna ze quv uud Illo) oprejq spd gegn pi 4 aan neee eee een ee ee een h Je dene ee iht ee ehe sognosc quelnonelgz uupcob auf lebnoptz nv quelnopecg nos inv go zig de spa seh de golf uuvg nv 42 gel epeid S ſscig Uuvchoß) uuv cue iglud e ſaegoz nach zoon eng uesgoh zo uc ae gig einc ei gun use 461 12 jezug used lehheuuzz se spngcpang„egioch meg ne de juuuoz eg“ ae enge geg o un uuvceb ae agen 38 Cuszjoqaea pnagcpogc) * Usbuvleg gung oufel uigvu nv ud uc 516m s pang aeqerg Lapac gun joa Inv gujeſcpeqqv igel 465 usganch invi sgeſcnosd sad elnzz eig uusat uung lade ci og bunuuock g eic ezenoc gun ispo Ulead ut e e eee eic on uebrecpe Sölojulev gun eo john dig obuvjog mplbubz scpnc Schiged ur jpazogz uod aonea e siv deu uupceh 20 ae uuvcob aun cage zoaea gun uupqzeh megoz piu 0b 1 eaeuteg gen ue enn enen eh ute nd alvg ushna ac Inv qa opc aufs] gun gupfl ach usqeu ausgrectpt vaegeg; go en duuvg'pnane ei mei soch quebaf z uegusqiqo deen cen moe Jog bun beach usqha zeufet uf de ue pu meg ud fgaecmehurz uuvceh gun ehnorz Inv negung eg ac) ozeupfb ua gusese uelgg usg sn ap unh uesvar uebnzz zi acnsa ac oog ur eh deuvckog zog so de Koe Inv dige gun udavg usufe uigvu ad songs 0g ne schie obiuse uoboz ung aog; eue une! ob john usugeussquelſe ag i ueunaß meg Ind cpu auf e ego aeqnuebeb ug! aul eil om ug i e geg er ͤ unu udo use uc ne ein epog sinck ⸗ul Uelas ui Icpiu se digpf elehheuuz gehemozg noa a0 dine eg zog u seno un sog ofleſck ae gu usa uduerplae Uneuvqusqzz un; icq ei bus ue ne ogg ie ae eee een in cdgmun zcpſu apc 80 aeg „ onbguun muebſe i se—— Sog aun og“ „guuvusguvg ufs? gag aach quoi ebunl geg“ de eibol„678“ ales sophie Sagt Bunge gzed apc vaseaogß blog usgelabaeg ⸗ija onockg ur Bunſunjqzeg adac ne en ud cles eb Ane eee eh een echt oe ehe ee e e ee en ie ehen ep Tat e een ee unn eg n gong a en ppi shungol a8 „—— cn eiqnpib ue valegogßz aach Aegluechegh Hunbealnzz geinvf ada uch og p“ uolppj ei eig nu vc „eipöacpae oi jo sog“ ind pig usguech ae eue eee e ͤvasegegß„Fei usgoh sogz“ on döneszcpilech szasuup g zae gos ad eee es ea gun gojg uuvzcz 15 punl use dhe zeuzel uv ue aebunl use gol unzg usch oh dal sasupckog seg gig eg zwa ppqusbnzz usul uog zog nd ucpvufenpoch use oſenouuz egnob pꝙpyggigz (bungelnaog) uU ue ic i ud uvu oz 21 F gbun zip gun — 2 5 858 een e eee de eee e en ene? 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Nur ſoviel vermeinte ſie herauszuhören, daß es tatſächlich Frau Dora geweſen war, die in der Nacht ſo heftig geweint und gekreiſcht hatte. Bis zum Mittageſſen blieb die Herrin des Hauſes un⸗ ſichtbar. Dann erſchien ſie... ſtrahlenden Auges, lebhaft, vergnügt wie am Tage zuvor... amüſierte ſich köſtlich über das viele Geld, das ſie geſtern in Eſtoril verloren hatte plauderte über einen Brief, den ihr die Poſt von ihren Eltern in Prag gebracht. nur von dem Ereignis der Nacht erwähnte ſie nichts. Sie ſchien es vergeſſen zu haben, und Annelieſe hütete ſich unter dieſen Umſtänden, danach zu fragen. Entſetzen ergriff ſie jedoch, als ſie wenig ſpäter während eines Spazierganges durch den parkähn⸗ lichen Garten Zeugin wurde, wie Frau Dora, ſoeben noch die gute Laune in Perſon, über das Ungeſchick eines Dienſt⸗ mädchens in einen Wutanfall geriet und ihm einen Schlag ins Geſicht verſetzte. Das junge Ding kam mit Wäſche vom Trockenplatz und hatte verſehentlich unmittelbar vor ihrer Dienſtherrin ein Laken auf den Weg fallen laſſen. Der ganze Vorfall ſpielte ſich binnen wenſger Augenblicke ab. Das Mädchen raffte die Wäſcheſtücke auf und lief weinend davon. Annelieſe zitterte vor Erregung. Sie begriff nicht, wie eine Dora Pereira ſich ſo weit vergeſſen konnte Am Abend ſah die Villa einige Gäſte, und Annelieſe, die ſich nach Einſamkeit ſehnte, mußte lächelnd Konverſa⸗ tion machen. Joſé Pereira weilte— war es Zufall?— nicht in Liſſabon. Er war am Nachmittag nach Oporto ge⸗ reiſt und wurde erſt für den nächſten Tag zurückerwartet. Frau Dora ſchien ihn nicht zu vermiſſen. Sie ſchwamm in einem Meer von Heiterkeit und Frohſinn. Außer Cadini, dem Sänger, der den ganzen Abend über nicht von ihrer Seite wich, waren noch zwei weitere Gäſte erſchienen. Ein Stierzüchter namens Espelho und eine junge, ſchwarzhaarige Dame— Joana Freitas— die mehr miteinander bekannt zu ſein ſchienen, als ſie ſich den Anſchein gaben. Der Vacht⸗Ausflug, den Frau Dora plante, bildete das Hauptgeſprächsthema, und wenn Frau Doras Vorausſa⸗ gen zutrafen, würde es ſich hierbei um ein herrliches Ver⸗ gnügen handeln. Alle wurden ſie eingeladen. Cadini, Jo⸗ ana, Espelho...„Und Sie kommen gleichfalls mit, Fräu⸗ lein Pichler.. aber ſelbſtverſtändlich, da gibt es gar kei⸗ nen Widerſpruch!“ Annelieſe lächelte ſchwach. Sie wußte, daß für ſie die Tage des Müßiggangs— endlich!— in Kürze vorbei wa⸗ ren. Uebermorgen würde ſie zu Frau Concalves gehen und hoffentlich angeſtellt werden Je weiter der Abend vorſchritt und je eifriger allen möglichen alkoholiſchen Getränken zugeſprochen wurde, um ſo unangenehmer empfand Annelieſe die aufdringlichen Blicke des Stierzüchters. Er war ein mittelgroßer Mann mit dunklen Augen und pechſchwarzem Haar, fraglos eine Erſcheinung, die ſich ihrer Wirkung auf Frauenherzen be wußt war. Aber Annelieſe fand ihn für ihre Begriffe unangenehm. Irgend etwas ſtieß ſie ab, und es waren nicht nur die dreiſten Blicke, die daran ſchuld waren. Sie atmete auf, als die Gäſte endlich das Haus ver⸗ ließen, aber Frau Dora verſpürte noch keine Luſt, zur Ruhe zu gehen, ſo daß Annelieſe wohl oder übel in ihrer en e verweilen mußte, um nicht als unhöflich zu gelten. Der Abend ſchloß nicht, ohne noch eine Ueberraſchung gebracht zu haben. Die Tür öffnete ſich plötzlich und Joſs Pereira trat ein. So unerwartet ſein Kommen war, ſo unerwartet ſchrillte plötzlich Frau Doras gereiztes Lachen auf. „Sehen Sie ſich dieſen Mann an!“ rief ſie Annelieſe zu.„Er mag meine Freunde nicht und——“ Pereira lächelte ſchwach. „Ich—— glauben Sie ihr nicht, gnädiges Fräulein. Ich war verhindert. Wirklich, es hat mir ſehr leid getan—“ Unheil lag in der Luft. Annelieſe fühlte es. Ein Blick in Dora Pereiras Augen war wie ein Blick in ein aufgewühl⸗ tes Meer. Eine Schwäche befiel ſie... eine Angſt, wie ſie ſie in der Nacht ſchon einmal empfunden hatte. und nur unter Aufbietung aller Energie brachte ſie eine unbe⸗ Impo! fangene Miene zuwege und bat, Müdigkeit vorſchützend, ſich zurückziehen zu dürfen. 5 5 Irgend etwas ſtimmte in dieſem Hauſe, dieſer Ehe nicht! Sie wagte nicht, ſich auszukleiden, als ſie ihr Zimmer erreicht hatte, und bildete ſich ein, jeden Augenblick müſſe wieder jenes ſchreckliche Kreiſchen durchs Haus gellen. Aber nichts dergleichen geſchah. Es blieb ſtill... Dann endlich kam der Tag, an dem ſie ihren Beſuch bei Frau Concalves, die aus Davos zurückgekehrt war und ſich als eine freundliche Dame Anfang der Vierziger erwies, machen konnte. Sie ſprach deutſch, wenn auch nur gebrochen, wünſchte aber, ſich zu vervollkommnen.. lediglich um die deutſche Literatur in der Urſprache leſen zu können. Annelieſe ge⸗ wann ſofort ihre Zuneigung, und Frau Concalves zögerte keinen Augenblick, ihr den Poſten der Geſellſchafterin auf der Stelle zu übergeben, doch leider war ein„Aber“ dabei. Dieſes Aber beſtand darin, daß ſich Frau Concalves jetzt nut vierzehn Tage in Liſſabon aufhielt, um anſchließend auf zwei Wochen zu ihrer auf dem Lande verheirateten Tochter zu reiſen.„Sie bekommen natürlich Ihr volles Gehalt,“ ſagte ſie,„nur können Sie während meiner Abweſenheit nicht hier in der Wohnung bleiben. Vielleicht ſprechen Sie ein⸗ mal mit Frau Pereira, ob Sie dieſe zwei Wochen noch in ihrem Hauſe verbringen dürfen?“ Aber davon wollte Annelieſe nichts wiſſen. 15 0 ſolange in die deutſche Penſion ziehen...“ Frau Concalves ſah prüfend auf das junge Mädchen. Dann lächelte ſie liſtig.„Aha... nun, ich kann Sie verſte⸗ hen.. hat ſie während Ihrer Anweſenheit einen ihrer— Anfälle gehabt?“ „Anfälle?“ Annelieſe ſah verlegen zu Boden.„Ich weiß nicht, gnädige Frau...“ „Nun, das tut ja auch nichts zur Sache.“ Frau Con⸗ calves nickte.„Sie können alſo Ihr Gepäck noch heute her⸗ ſchaffen laſſen... und heute abend werden wir zum erſten Mal zuſammen ſpeiſen. Es iſt Ihnen doch recht, wenn ich Sie bitte, heute noch zu mir zu überfiedeln?“ Annelieſe atmete hörbar auf.„Ich danke Ihnen!“ ſagte ſie. Dann ging ſie daran, voller Haſt ihren kleinen Umzug zu bewerkſtelltgen. Merkwürdig, dachte ſie, was wohl Frau Concalves mit den„Anfällen“ gemeint haben mochte! Allem Anſchein nach gab es im Hauſe der Familie Pereira des öfteren laute Auftritte. Frau Dora lächelte ein wenig ſpöttiſch, als Annelieſe ſich bei ihr melden ließ, um ſich für die genoſſene Gaſt⸗ freundſchaft zu bedanken und ſich zu verabſchieden. „Sie wollen alſo wirklich Geſellſchafterin ſpielen? Nun gut. Aber wollen wir wetten, daß Sie ſchon nach vierzehn Tagen davon genug haben? Uebrigens,“ fiel ihr plötzlich etwas anderes ein,„ich weiß, daß Frau Concalves noch einmal fortfährt. Während dieſer Zeit ſind Sie natürlich wieder unſer Gaſt!“ „Unmöglich!“ widerſprach Annelieſe.„Das hieße, Ihre Liebenswürdigkeit mißbrauchen.. nein, nein.. ich habe ſchon mit der deutſchen Penſion telefoniert...“ „Sie geben mir alſo einen Korb?“ „Liebe gnädige Frau, ich...“ Aber Frau Dora, ſprunghaft, wie ſie war, klatſchte er⸗ freut in die Hände, weil ihr juſt in dieſem Augenblick etwas anderes eingefallen war. „Unſer Pacht⸗Ausflug!“ rief ſie.„Sie werden beſtimmt mitkommen! Nein, zwei Körbe auf einmal nehme ich nicht an. Frau Concalves bleibt zwei Wochen fort. Sie haben alſo Zeit genug. Was ſollten Sie auch ſonſt beginnen? O, es wird herrlich werden!“ Alles Sträuben half Annelieſe nichts. Frau Doras Ein⸗ ladung beſaß ſo energiſche Töne, daß darauf nichts als eine Zuſage übrigblieb. Aber wohl fühlte ſich Annelieſe dabei nicht, und im Stillen hoffte ſie, daß der Yacht⸗Ausflug doch vielleicht einige Tage früher ſtattfinden könnte.. zu einem Zeitpunkt alſo, zu dem Frau Concalves noch in Liſſabon weilte. Die nächſten zwei Wochen vergingen für Annelieſe wie im Fluge. Aber ſie verſtrichen nicht, ohne eine unerwartete Begegnung mit einem jungen Manne zu bringen, der Ro⸗ bert Schmidt hieß. Fortſetzung folgt.) . S. 2 —— —. 2 N Der ebens Von Bert Oehlmann. (Schluß.) Am Nachmittag des nächſten Tages verließ Frau Kar⸗ ten das Haus. Die beiden Hausangeſtellten waren im Harten und hingen Wäſche auf die Leine, Ob er jetzt einfach hinauf zu Margot ging? Noch während er überlegte, ſchlich jemand die Treppe herab, tappte leiſe in Frau Karſtens Wohnzimmer. Tebben bekam Herzklopfen. Fraglos war es Margot. Sollte er vor⸗ ſtürzen und Er preßte das Ohr gegen die Türfüllung und vernahm ein leiſes Schluchzen. Gleich darauf fiel eine Tür ins Schloß. Herrgott, was tun? Tebben war ratlos. Er wollte nicht taktlos ſein Und dennoch. Kurz entſchloſſen trat er in die Diele. von Margot war nichts zu ſehen. Er lief zur Wohnzimmertür und ſtieß ſie auf, ohne ſich Zeit zu nehmen, anzuklopfen. Von Margot keine Spur. Verwirrt ſah Tebben umher. Auf dem Tiſch lag etwas Weißes. Ein Brief? Eine Botſchaft Margots an die Mutter? Ein eiſiger Schreck durchfuhr ihn. Er trat näher, nahm das Papier in die bebende Hand und las zu ſeinem Entſetzen:„Ich ertrage dieſes Leben nicht länger. Morgen beginnt der Prozeß. Ich kann nicht mehr, Mutter. Was ſoll ich auch noch auf der Welt? Verzeih mir auch den Einbruch in die Hausapotheke. Leb' wohl. Du findeſt mich an meinem Lieblingsplatz.“ Tebben wußte genug. Margot hatte der Hausapotheke Gift entnommen. Er rannte hinaus, ſchrie ihren Namen, aber niemand antwortete. Jetzt entſann er ſich des Geräu⸗ ſches der zufallenden Tür. Margot hatte längſt das Haus verlaſſen Die beiden Mädchen ſtarrten ihn entgeiſtert an, als er plötzlich im Garten auftauchte und totenbleich zu wiſſen verlangte, was das für ein Lieblingsplatz Fräulein Mar⸗ gots ſei.. wo er ſich befände. „Lieblingsplatz? Wieſo? Meinen Sie die Steingrotte am See? Da iſt ſie früher faſt täglich hingegangen...“ Tebben jagte zum See. Von Margot keine Spur. Wo, zum Teufel, fand er die Grotte? Der einzige Menſch, der weit und breit ſichtbar war, war Schünemann, der Boots⸗ verleiher. Steingrotte? Ach ſo... ja.. halb um den See her um... wie? Die Brieftaſche haben Sie da verloren? Ja da machen Sie nur ſchnell, daß Sie hinkommen. mi einem Boot quer über den See ſchaffen Sie's an ſchnellſten...“ Tebben ſprang in den erſtbeſten Kahn. Dann legte er ſich in die Riemen, daß ihm ſchon nach wenigen Minuten der Schweiß aus allen Poren brach. Er kam zu ſpät. er kam zu ſpät! Verzweifelt pumpte er alle Kräfte aus ſich heraus. Zu allem Unglück warf nun auch ſchon die Däm⸗ merung ihre erſten Schatten. In einer halben Stunde war es dunkel Das Boot ſchoß um eine Landzunge herum. Ob man von hier. bei Gott, ja... da drüben die Umriſſe der großen Grotte... weiter alſo. weiter aber aber bewegte ſich dort nicht eine menſchliche Geſtalt? Ein Mädchen in einem hellen Kleid? Großer Gott, alſo doch zu ſpät... doch zu ſpüſt Tebben wollte ſchreien, brüllen, aber er war ausgepumpt und viel zu erregt. Und da drüben ſchickt ſich ein junges Menſchenkind zu ſterben an! Tebben röchelte. Aber dann, in letzter Sekunde, durch⸗ itterte ihn eine Idee. Er warf ſich aus dem Boot ins Waſ⸗ fer Strampelte verzweifelt mit Händen und Füßen. Schrie: „Hilfe—— Hilfe—— ich ertrinke——“ Würde dieſes Mädchen, das ſich bei der Lebensrettung dreier Menſchen ſo tapfer gezeigt hatte, nun den vierten glatt vor ihren Augen umkommen laſſen? Tebben war ein ausgezeichneter Schwimmer, aber eben⸗ ſo ausgezeichnet verſtand er in dieſen aufregenden Minu⸗ ten, den vollendeten Nichtſchwimmer darzuſtellen. Er ging unter, tauchte wieder auf, ſtarrte zum Ufer hin. und jubelte innerlich hell auf. Mit raſchen, kräftigen Schwimm⸗ ſtößen näherte ſich ihm das Mädchen und ſchrie:„Halten Sie aus.. ich hole Sie.“ Er hielt aus, ließ ſich von ihr packen, auf den Rücken legen und ans Ufer ziehen. Während er ſcheinbar erſchöpft im Graſe niederſank, fand ſein Blick, was er ſuchte 8 neben dem Hut, den ſie zu Boden geworfen hatte, ein kleines unſcheinbares Fläſchchen l Wie der Blitz war er auf den Füßen ein Griff und das Fläſchchen 1 im See. Nicht ſie hatte ihm, nein, er hatte ihr das Leben gerettet „Fräulein Margot,“ flüſterte er,„mir blieb kein ande⸗ rer Weg.. ſeien Sie tapfer.. denken Sie an Ihre Müttern Es war nicht einfach, ſie zu beruhigen, aber dann er⸗ gab ſie ſich. Klitſchnaß eilten ſie nach Hauſe. Ein Boots⸗ unfall... das konnte ſchon einmal vorkommen Als Margot in der Frühe des nächſten Morgens in die nahe Großſtadt fuhr, befand ſich Tebben in ihrer Beglei⸗ tung. Und als ſie am ſpäten Abend, reſtlos rehabilitiert, in das kleine Städtchen zurückkehrte, war er immer noch an ihrer Seite. 5 „Eigentlich,“ ſagte ſie leiſe,„müßte ich Ihnen wirklich dankbar ſein!“. „Seien Sie das,“ erwiderte er flüſternd und drückte ihre kleine Hand,„ſeien Sie das!“ Als ſie das Landhaus betraten, lag ein ſtilles Lächeln in beider Augen Der Magnetberg Eine der großartigſten Phantaſien, die von der Ein⸗ zildungskraft der Völker geboren worden ſind, iſt das Märchen vom Magnetberg, der die Schiffe unaufhaltſam anzieht und ſchließlich ſo ſtark auf ſie wirkt, daß er ihnen die Nägel aus dem Rumpfe reißt und ſie zum Zerfallen bringt. Der Magnetismus iſt nun freilich 1 5 in der freien Natur eine weitverbreitete Erſcheinung, und es gibt wohl große Berge, die mehr oder weniger ſtark magnetiſch ſind. Für einen Reiſenden in unbekannten und öden Ländern zönnen ſie dadurch zu einer gewiſſen Gefahr werden, daß ſie die Magnetnadel ablenken und den Wanderer in die Irre führen. Es iſt aber noch kein einziger Fall bekannt, in dem eine Expedition dadurch zugrunde gegangen wäre. Bedenklicher würde die Lage für ein Schiff ſein, wenn es durch eine Ablenkung des Kompaſſes aus dem Kurs und vielleicht nach einer gefährlichen Küfte hingelenkt werden würde. Wahrſcheinlich iſt der Gedanke daran auch der Ur⸗ ſprung jener Sage, denn es läßt ſich nicht annehmen, daß ſie vor der Erfindung und Anwendung der Magnetnadel in der Seeſchiffahrt entſtanden ſein könnte. Heute aber iſt die Gefahr, wenn ſie jemals ernſtlich hervorgetreten ſein ſollte, ſelbſtverſtändlich nicht mehr zu fürchten, weil das Verhalten der magnetiſchen Nadel in allen Gegenden der Erde und beſonders der viel befahrenen Meeresteile genau ſtudiert worden iſt, ſo daß der Seemann ſofort weiß, mit welcher Ablenkung er an einem beſtimmten Orte zu rech⸗ nen hat. 1 Daß mitunter merkwürdige und überraſchende Verhält⸗ niſſe beim Magnetismus vorkommen, hat man ſeinerzeit bei einer Kreuzfahrt auf Spitzbergen erfahren. Die vulka⸗ niſchen Geſteine, die dort als Diabeſſe einen ziemlich gro⸗ ßen Raum einnehmen, haben nämlich einen ſonderbaren Magnetismus gezeigt. Man beobachtete an einzelnen Bruchſtücken des vulkaniſchen Geſteins, daß ſie nicht nur magnetiſch waren, ſondern auf der oberen Fläche einen Südpol, auf der unteren einen Nordpol aufwieſen, bei an⸗ deren Stücken war die Verteilung des Magnetismus gerade umgekehrt. Es muß zunächſt angenommen werden, daß dieſer magnetiſche Zuſtand bereits zu der Zeit entſtanden iſt, als das vulkaniſche Geſtein, nachdem es ſich in feurig⸗ 24 4