Rr. 135(2. Blatt). . Freitag, 12. Juni 1936 — Die Sicherheit des Arbeiters gefährden.— Grundſätzliche Ausführungen Dr. Goebbels' als Zeugen im Berliner Baugrubeneinſturzprozeß. Berlin, 11. Juni. Am Donnerstag wurde Reichsminiſter Dr. Goebbels im Prozeß um das Baugrubenunglück in der Hermann Gö⸗ ring⸗Straße vernommen. Dr Goebbels erklärte u. a.: Ich halte ſchon, ſolange dieſe Bauſtelle überhau 0 ge die a pt be- ſtand, Gelegenheit gehabt, ſie im einzelnen zu beobachten. Ich konnte mich vielfach des Eindrucks nicht erwehren, daß an dieſer Bauſtelle mit einer gewiſſen Berantwortungsloſig⸗ keit gearbeitet wurde. Ich habe auch bei den verſchiedenſten Gelegenheiten Anlaß genommen, die in Frage kommenden Stellen auf die nach meiner Anſicht beſtehenden Fehler auf⸗ merkſam zu machen. Ich mußte es aber nalürlicherweiſe ver meiden, mich in die Bautätigkeit ſelbſt hineinzumiſchen. Ich brauche nur zu erwähnen, daß in den Zimmern meiner Privatwohnung tiefe Einriſſe in den Wän⸗ den feſtzuſtellen waren. Als ich mich dieſerhalb wiederum an die Baubehörde wandte, wurde mir geantwortet, das liege in der Natur des Bauvorhabens. Das Unglück ſelbſt vollzog ſich ſo, daß man im Hauſe ein Geräuſch vernahm, als ob zwei oder drei Flugzeuge niedrig über dem Haus hinwegflögen. Ich ging ans Fenſter und ſah, wie an der gegenüberliegenden Seite der Boden herunterrutſchte und der Kran und ein Baum allmählich ſich zu ſenken be⸗ gannen. 11 war mir im Augenblick nicht über die Größe des Unglücks im klaren. Nach kurzer Zeit berichtete mir mein Adjutant, daß es ſichum ein ernſtes Unglück handele. Ich begab mich ſehr ſchnell an die Bauſtelle, wo ich nach kurzer Zeit auch Generaldirektor Dr. Dorpmüller und Dr. Ley traf. Ich habe dieſen Herren gegenüber ſofort in der unmißverſtändlichſten Weiſe zum Ausdruck gebracht. daß meiner Anſicht nach an dieſer Bauſtelle verantwor⸗ tungslos gearbeitet worden ſei und daß ſchärfſtes Durchgreifen am Platze ſei. Die Herren waren ſofort meiner Meinung und wir haben uns mit der Staatsanwalt⸗ ſchaft in Verbindung geſetzt, um die notwendigen Maßnah⸗ men zu treffen. Ich habe in derſelben Stunde dem Führer e über die Größe des Unglücks Bericht erſtattet un der Führer hat mir den Auftrag erteilt, mit den ſchärf⸗ ſten Mitteln einzuſchreiten, wenn auf dieſer Bauſtelle etwa eine Verantwortungsloſig⸗ keit feftzuſtellen ſei. Im Verlauf meiner Tätigkeit auf der Bauſtelle habe ich hann auch Gelegenheit genommen, mit mehreren Gruppen don Arbeitern zu ſprechen. Ich brauche über die Ge⸗ innung der Arbeiter und die Diſziplin, die dann bei den Aufräumungsarbeiten zutage getreten ſind, keine Worte zu herlieren. Die Arbeiter ſelbſt haben ſich ſowohl bei dem Unglück als zuch bei den Aufräumungsarbeiten in einer Art und Weiſe gezeigt, wie ſie geradezu vorbildlich genannt werden kann. Für umſo notwendiger habe ich es daher gehalten, daß in der Frage dieſes Unglücks nur eine ſehr ſcharfe und leiden⸗ chaftsloſe Unterſuchung am Platze ſei. Ich ſelbſt habe die Staatspolizei beauftragt, die jetzt auf der Anklagebank ſit⸗ zenden Herren augenblicklich zu verhaften. Ich hatte dann am Nachmittag Gelegenheit, den An ge⸗ lagten Hoffmann auf der Bauſtelle zu ſprechen. Ich kannke den Angeklagten Hoffmann aus ee politiſchen Kampfzeit. So ſehr er mir damals auch nahegetreten iſt, ſo jehr ſah ich andererſeits in mir die Verpflichtung, trotzdem hier ohne Rückſicht auf Perſon und Namen und Verdienſte vorzugehen. Eine Bittſchriſt der Arbeiter Es ſind dann ein paar Tage ſpäter die Arbeiter ſelbſt an mich herangetreten. Sie ſchickten eine Delegation mit einer Entſchließung, die bon allen Arbeitern, die auf dieſer Bauſtelle beſchäftigt waren, unterſchrieben war. Die Arbei⸗ ter baten mich, darauf hinzuwirken, daß die Angeklagten Hoffmann und Noth nicht entlaſſen würden. und zwar rühmten ſie dabei den 1 und nationalſozialiſtiſchen Geiſt, den ſie bei dieſem Bauvorha⸗ ben feſtzuſtellen immer Gelegenheit gehabt hätten. Ich habe ihnen klargemacht, daß es ſich um Folgendes handle: Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat zur Ankurbelung des Arbeitsprozeſſes unendlich viel Bauvorhaben auf allen möglichen Gebieten durchgeführt, wie die Reichsautobah⸗ nen, Eiſenbahnbauten uſw. Es liegt nun in der Natur der Sache, daß, wenn ein derartig immenſer Arbeitsprozeß an⸗ gekurbelt wird, unter Umſtänden bei einzelnen Bauvorha⸗ den eine gewiſſe Leichtfertigkeit einreißen kann. So wenig aber die nationalſozialiſtiſche Regierung augenblicklich in der Lage iſt, das ſoziale Los des deutſchen Arbeiters weſenklich zu beſſern, ſo fehr muß ſie auf der an⸗ dern Seite beſtrebt ſein, dem deulſchen Arbeiter, ſo weil das überhaupt menſchenmöglich iſt, Sicherheit bei ſeiner Arbeit zu geben. Es geht nicht an, Verankworkungsloſigkeit und Leichtſinn bei ſo großen Bauvorhaben damit zu rechtferti⸗ gen, daß man ſagk: Die Regierung will, daß gebaut wird, aber ebenſo ſelbſtverſtändlich iſt, daß die Regierung will, daß bei jedem Bauvorhaben auch die allerſtärkſte Rückſichtnahme auf die Sicherheit und das Leben der am Bau beſchäftigten Arbeiter gewahrt wird. Die Statiſtik hat es bereits erwieſen, daß, ſeitdem dieſer Prozeß im Gange iſt, die Unglücksfälle bei den deutſchen Bauvorhaben merklich zurückgegangen ſind, ein Beweis dafür, daß man jetzt nicht nur den Eifer des Bauens in den Vordergrund ſtellt, ſondern ebenſo eifrig auch die Sicherheit der am Bau beſchäftigten Volksgenoſſen be⸗ rückſichtigt. Noch vor ein paar Tagen habe ich mit den Arbei⸗ lern auf der Bauſtelle geſprochen. Ich habe hier wieder ein faſt rührendes Zeugnis für die Anhänglichkeit dieſer Arbeiter an die hier auf der Anklagebank ſitzenden Arbeitgeber und Vorgeſetzten gefunden, und es hat mich Mühe gekoſtet, die Arbeiter davon zu überzeugen, daß es ſich hier nicht um Gefühlserwägungen handelt, ſondern daß der Gerechtigkeit freier Lauf gelaſſen werden muß. Selbſtver⸗ ſtändlich wird es nie der menſchlichen Kraft gelingen, Na⸗ kurkataſtrophen überhaupt zu vermeiden. Aber bei dieſer Kataſtrophe hatte ich den Eindruck, daß es ſich hier nicht um ein unglückliches Zuſammentreffen der Elemente handelt, ſondern daß hier mit der Ungunſt der Elemente auch Leichtſinn der Menſchen zuſammentraf. Ich kann nicht glauben, daß es nun unſere Aufgabe ſei, alles mit dem Mantel der Liebe zuzudecken, ich bin vielmehr der Meinung, daß rückſichtslos und nüchtern nach den Grundſätzen der Ge⸗ rechtigkeit unterſucht werden muß, ob bei dieſer Kataſtrophe Schuldige feſtzuſtellen ſind, und wenn ja, daß dieſe Schul⸗ digen dann auch zur Rechenſchaft gezogen werden müſſen. Ich bin der Meinung, daß, wenn im nakionalſozialiſti⸗ ſchen Skaat der Vorgeſetzke oder der Bekriebsführer eine un ⸗ geheure Autorität und eine große Machtvollkommenheit be⸗ ſitzen. dieſe ſeſhſtnerſtändlich dann auch mit der arößtmöa⸗ lichen Verantworklichkeit verbunden iſt. Es iſt nicht an dem, daß nach der Ausſchaltung des Parlaments in Deutſchland keine Kontrollinſtanzen mehr exiſtieren; umſo mehr müſſen wir durch unſere eigenen Organiſationen Kontrollorgane einrichten und müſſen wir vor allem Konkrollorgane in un⸗ ſerem eigenen Gewiſſen aufrichten. Ich bin der Meinung, daß, wenn man einen ſolchen Fall ſang⸗ und klanglos unter den Tiſch fallen ließe und danach kein Gerichtsverfahren ſtattfände und die Schuldigen nicht zur Rechenſchaft gezogen würden, das zu einer ſchwe⸗ ren Gefährdung unſeres nationalen Auf⸗ bauwerkes führen würde. Denn wenn einmal die Arbeiter, deren Los und Schick⸗ ſal und ſoziales Glück auf Gedeih und Verderb in die Hände der Verantwortlichen gelegt worden iſt, zu der Meinung kämen, daß ihr perſönliches Wohl und Wehe. ihre Geſund⸗ heit oder gar ihr Leben nicht mit der nötigen Sicherheit be⸗ hütet iſt, ſo würde das zu einer derartigen Unluſt am na⸗ tionalen Aufbauwerk führen, daß dieſes nationale Aufbau⸗ werk auf die Dauer gar nicht durchführbar wäre. Ich habe in dieſem Sinne fortlaufend dem Führer ſelbeſt berichtet. Der Führer hat dann bekanntlich nach ſei⸗ ner Rückkehr aus München ſelbſt die Bauſtelle beſichtigt und ſich über die techniſchen Einzelheiten Vortrag halten laſſen. der Jugend- und Senioren-Mannſchaften ſteigen. ——— j Der Führer hal mich damals beauftragt, dafür zu ſorgen, daß, wenn ſich bei dieſem Bauunglück Verankworkliche fin⸗ den ließen, dieſe Verantwortlichen nicht nur im Sinne der Gerechtigkeit, ſondern auch im Sinne der Staaksſicherheit und der Sicherheit des von uns begonnenen nakionalen Auf⸗ bauwerks zur Verantwortung gezogen werden. Das nationalſozialiſtiſche Führertum ſei nicht ür mit Geſinnung ſondern mit Leiſtung verbunden. Jeder trage für das, was er tue, die unmittelbarſte Verantwor⸗ tung. Wenn beiſpielsweiſe in ſeinem 1 irgendein Mißſtand zutage trete, ſo fühle er ſich perſönlich dafür ver ⸗ antwortlich, auch wenn er tauſendmal beweiſen könne, daß er von dem Vorfall gar keine Kenntnis haben konnte. Damit war die Vernehmung des Miniſters beendet. Sportnachrichten Handball⸗Opferſpiele. Am kommenden Samstag und Sonntag werden vom Fachamt Handball Opferſpiele durchgeführt zu Gunſten eines Jugendzeltlagers während der Olympiade in Ber⸗ lin. So werden im Kreis Mannheim am Samstag, abend 6 Uhr auf dem VfR⸗Platz zwei Städte⸗Spiiele Von dem hieſigen To. 98 wurden die Jugend⸗ ſpieler Gropp und Baier verpflichtet, in der Städte⸗ ſannſchaft ihr Könne ter Beweis zu ſtellen. Gro mannſchaft ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Gropp findet im Tor Aufſtellung, während Baier auf Halb⸗ rechts ſeinen Mann ſtellen muß. In der Städtemannſchaft der Senioren, das anſchließend ausgetragen wird, findet auch der allſeits bekannte Gehr ebenfalls vom To. 98 Aufſtellung. Er wird als Mittelläufer wie ſchon immer ſeiner Aufgabe gerecht werden. Wie neuerdings bekannt iſt, finden Greulich und Hufnagel in der Mannſchaft Aufſtellung. 5 5 1 5 5 Am Sonntag findet auf dem hieſigen Sportplatz im Wörtel ebenfalls Opferſpiele ſtatt. Es iſt eine Kreis und Bezirksklaſſenmannſchaft kombiniert beſtimmt, gegen die 1. Mannſchaft des To. 98 Seckenheim. Es wird hiermit an beiden Tagen den Handballfreunden ſchönz und intereſſante Spiele gezeigt werden. Wir hoffen, daß die Spiele auch dementſprechend Anklang finden: An dieſer Stelle werden wir noch nähere Einzelheiten bringen. NB. Karten zu dem Städteſpiel am Samstag abend 6 Uhr ſind noch in der Turnhalle erhältlich. Ein Olympia-Prüfungsturnen der ſüddeutſchen Gruppe der Olympia⸗Kernmannſchaft findet am 14. Juni in Vil⸗ lingen ſtatt. Stangl, Friedrich, Geiſtbeck, Schmelcher (München), Beckert(Reuſtadt), Stadel(Konſtanz), Volz (Schwabach), Weiſchedel(Stuttgart) und Münder(Augs⸗ burg) nehmen teil. Oeſterreichs Waſſerballer wurden am Dienstag auch in Aachen geſchlagen. Vor 1000 Zuſchauern ſiegte der Gau Niederrhein verdient mit 3:1(1:1) Toren in einem ſchönen Spiel. 5 Das Fachamt Leichtakhlelik hat angeordnet, daß bei allen öffentlichen Wettkämpfen einwandfreie Waagen bereit⸗ zuſtellen ſind, damit die unliebſamen Vorfälle der letzten Woche hinſichtlich zu leichter Geräte ein für allemal keine Wiederholung mehr finden. Deutſchland— Jugoſlawien— ſo dürfte wahrſcheinlich die Europa⸗Schlußrunde im Davispokalwettoewerb lauten. Germania Pfungſtadt, einer der Aufſtiegsanwärter im Gau Südweſt des Fachamtes Handball, erhielt für die erſte Mannſchaft Platzſperre bis zum 29. Juni, ſo daß kein Auf⸗ ſtiegsſpiel mehr zu Hauſe ausgetragen werden kann. Rad-Länderkämpfe bedürfen in Zukunft der Genehmi⸗ gung des DR, damit nicht zweitklaſſig beſetzte Veranſtal⸗ kungen unter einem großen Namen angekündigt werden. hilde Sperling und der Neuſeeländer C. E. Malfroy holten ſich bei den weſtengliſchen Tennismeiſterſchaften in Briſtol je drei Meiſtertiſel. ſo daß lediglich noch Frl. King und Tinkler zu weiteren Meiſterehren kamen. 7757 27927 72 6. Eine Feriengeſchichte aus der Kinderlandverſchickung der NS V. Steppke dünkte die Welt nie köſtlicher als an dieſem frühen, friſchen Morgen. Die Sonne war ſchon zeitig aus ihrem Wolken bett geſchlüpft, als wüßte ſie, daß es heute viel Arbeit für ſie gibt, denn das viele Wieſenheu will getrocknet ſein. Das iſt e ein Zwitſchern und Jubilieren in der Luft, ein 1 55 und Geſumm wie von zart gezupften Gitarren. Und auch in Steppkes übervollem kleinen Bubenherzen wallt eine tiefe Dankbarkeit auf. O, wie viel ſchöner iſt es hier als zwiſchen den engen, grauen Großſtabtmauern. „Kinder, Kinder“, ſagt Oma Grothe, als man ſich abends zur Ruhe begibt,„ich glaube, wir kriegen noch ein Gewitter, gut, daß das Heu alle drinnen iſt!“ Auch Steppke iſt an dieſem Abend rechtſchaffen müde und zeitig ins Bett gegangen. Er iſt auch ſofort eingeſchlafen und hat dann von Blaubeeren und Wald, von einem großen Heuſtadel und einem ſtolzen Reiters⸗ mann geträumt, bis auf einmal laut und heftig an ſeine Tür gebummert wurde. Verwirrt und ein wenig ſchlaftrunken richtet er ſich auf. „Steppke, aufſtehen— ſchweres Ge⸗ witter!“ hört er draußen des Bauern Stimme. — rrrummmmm— plummm. in dieſem Augenblick der Donner. zucken, und Steppke muß einen Augenblick, von dem hellen Licht geblendet, die Augen ſchließen. In fliegender Haſt fährt er in die Kleider, und es fällt ihm ein, daß er geſtern noch die kleine Heide ausgelacht hat, als ſie ihn gefragt, ob er Angſt vor Gewitter habe. Bah, Angſt vor Gewitter, und er hatte überlegen⸗mitleidig gelächelt. Was weiß auch ein Großſtadtkind von Gewittern auf dem platten Lande. rrrummm— plumm— grollt es ſtärker. Blitz folgt auf Blitz. Dumpf und klat⸗ ſchend rauſcht der Regen nieder, gluckſt in Steppte weiß auch heure ſchon recht gut mit der Heuharke umzugehen. Der Bauer lobt ſeine Geſchicklichkeit und ſtaunt, wie ihm die ungewohnte Arbeit anſteht. Darüber iſt Steppke ganz unbeſchreiblich glücklich, und auf der Heimfahrt darf er als Belohnung hoch oben auf der hohen Heufuhre ſitzen. litze der Dachrinne, die dieſen ungebändigi niederpraſſelnden Regenſtrom kaum faſſen kann. In der Wohnſtube ſitzt die ganz Familie mit Knecht und Magd im Kreiſe ſelbſt den kleinen Chriſtel hat man auf feinem Bettchen geholt. Scheu und ängſtlich kuſchelt er ſich in die Arme der Mutter während Heide auf Guſtes Schoß Zuflucht geſucht hat— und mütterlich ſchützend leg die dralle Magd ihre Arme um das ver⸗ ängſtigte Kind. „Haſt du auch Angſt?“ wendet ſie ſick leiſe an Steppke. Dieſer ſchüttelt zwar verneinend den Kopf, aber ein bißchen ünheimlich iſt's ihm doch. Mit krachendem Höllenſpektakel tob über ihnen das Gewitter. Sekundenlang iſt die Stube wieder und wieder von den zuckenden Blitzen in einen grellen Licht⸗ ſchein getaucht. Der Bauer hat mit Anton dem jungen Knecht, das Vieh im Stall losgekettet, um gegebenenfalls bei Blitz⸗ gefahr raſch fluchtbereit ſein zu können. 85* Scheu ſieht Steppke von einem zum indern. Der feierliche Ernſt auf allen Heſichtern, die betende Stimme ber greiſen Broßmutter, das bedrückte Schweigen der anderen brachte auch ſeine anfängliche Aberlegenheit ſtark ins Schwanken. Nein ſo hat er das Gewitter daheim in der großen Stadt noch nie erlebt. — rrrumm— plumm, noch einmal ein grell aufzuckender Blitz, ein harter, krachender Schlag— der alle in der Stube zuſammenzucken läßt.„Es hat eingeſchlagen!“ murmelt die ſchreckensbleiche Bäuerin. Der Bauer geht ans Fenſter. Nichts zu ſehen, nur gleichmäßig niederrauſchender Regen. „Vielleicht hat's in einen Baum geſchlagen!“ meint er. „Es hörte ſich an, als ob es ganz in der Nähe geweſen ſei!“ — rrrummm— plummm. Schwächer wird allmählich der Donner. Es iſt, als habe das Gewitter mit dem letzten, laut krachenden Schlag ſeine Krafl verausgabt. Wie aus weiter Ferne noch einmal ein dumpf grollender Ton. Schwächer wird das Regenrauſchen— und wie erlböſt, begibt man ſich in dem kleinen Dorfe wieder zur Ruhe. ö 1 0 Der Tag, der dieſer Gewttternacht folgt, iſt wieder klar und ſonnig. Schnell find die Spuren des Gewitters wieder ver⸗ weht. Gierig hat die ausgedörrte Erde das friſche, erquſckende Naß eingeſogen, und im warmen, ſchimmernden Lichterglanz der Vormittagsſonne funkeln und glitzern die Tropfen an den friſchgrünen Blättern und almen, als ſei alles mit unzähligen tamanten behängt. Die Luft iſt voll ſtarker, würziger Wohlgerüche, welche der Regen feſtgehalten hat.. — FJVaourtſetung tolatß .Die Frau und it elt Sonnenbäder nicht übertreiben! Die wohltuende Wirkung der Sonnenbeſtrahlung iſt allgemein bekannt, und ein altes Sprichwort ſagt ſchon: „Wo die Sonne nicht hinkommt, kommt der Arzt hin.“ Die Sonnenſtrahlen töten Krankheitskeime, ſie befördern im menſchlichen Körper den Stoffwechſel, den Blutumlauf und vor allem die Tätigkeit der Hautdrüſen und Hautporen. Dieſe wohltätige Wirkung wird aber nur dann erzielt, wenn die Einwirkung der Sonnenbeſtrahlung individuell geregelt und nicht übertrieben wird.„Allzuviel iſt ungeſund!“ das gilt auch für die Sonnenſtrahlen. Es wird aber nichts ſo⸗ viel übertrieben wie die Sonnenbeſtrahlung. Man möchte gern ſonnengebräunt ausſehen und iſt nun der ganz irrigen Meinung, daß man umſo ſchneller und ſtärker braun wird, je länger man die Sonne auf die Haut brennen läßt. Zur Erzielung der gebräunten Haut iſt die unmittelbare Son⸗ nenbeſtrahlung ganz nebenſächlich. Die Braunfärbung wird nämlich durch die ultravioletten Lichtſtrahlen herbei⸗ geführt und dieſe Lichtſtrahlen wirken in den Nachmittags⸗ ſtunden am intenſipſten, während in den Mittagsſtunden die roten Lichtſtrahlen, die die Wärme erzeugen, vor⸗ herrſchend ſind. Man erzielt die gewünſchte Bräunung dadurch, daß man ſich ſoviel als möglich im Freien aufhält; auch Menſchen, die immer im Schatten ſitzen, werden im Sommer braun. Eine Sonnenbeſtrahlung von 10 bis 20 Minuten wirkt günſtig auf den Körper, wenn man dabei alle 5 Minuten die Lage verändert. Längere Beſtrahlungen führen leicht Wärmeſtauungen und vor allem Hautreizungen herbei. Die Hautreizung geht über in eine Hautentzündung und ſchließlich kommt es zur Hautverbrennung. Das Rotwerden der Haut iſt bereits das erſte Stadium der Haut⸗ entzündung, mit der man dem Körper abſolut nichts nützt, ſondern nur die normale Hauttätigkeit ſtört. Nach jeder Hautentzündung ſchält ſich die abgeſtorbene Haut ab, eine Erſcheinung, die immer mit unangenehmen Schmerzen ver⸗ bunden iſt. Die Haut erneuert ſich allmählich, aber dieſe neue Haut iſt niemals gebräunt. Man kommt alſo durch ſolche übertriebene Sonnenbeſtrahlung nicht zu brauner Haut, ſondern ſchadet nur dem Körper. Die Hautentzün⸗ dung und Hautverbrennung tritt noch ſchneller und ſtärker ein, wenn man ſich nach dem Baden, alſo mit naſſer Haut in die Sonne legt. Man ſoll die Haut vielmehr vor jedem Sonnenbad mit einer fettreichen Hautcreme oder mit Hautöl einreiben und dieſe Einreibung bei Beendigung des Sonnenbades wiederholen. Wärmeſtauungen erzeugen in einzelnen Körperteilen Blutüberfüllung und führen da⸗ mit zu der bekannten Erſcheinung des Sonnenſtichs. So ſegensreich alſo die Wirkung unſerer wärmeſpendenden Sonnenſtrahlen iſt, ſo muß vor jedem Mißbrauch doch ein⸗ dringlich gewarnt werden. Es iſt geſund, Sonnenbäder zu nehmen, aber man hüte ſich vor Uebertreibungen.—g. Iſt die Neiſeapotheke fertig? Nichts kann unangenehmer auf der Wanderung oder Reiſe werden, als eine Verletzung oder Krankheit, für die keine Gegenmittel zur Hand ſind. Daher muß unbedingt eine Reiſeapotheke mitgenommen werden. Hat ſo manches unnötige Zeug im Koffer Platz gefunden, kann auch die Reiſeapotheke untergebracht werden. Eine Velaſtung tritt dadurch keinesfalls ein. Am beſten iſt die Aufbewahrung der Medikamente in einem kleinen, gegebenenfalls auch umhängbaren Ledertäſchchen oder Köfferchen. Die Ver⸗ packung der Mittel muß außerdem ſo ſein, daß ſie nicht verderben, auslaufen oder ſich verflüchtigen. Möglichſt ſollen Flüſſigkeiten überhaupt nicht mitgeführt werden. Was gehört nun zur vollſtändigen Reiſeapotheke? In erſter Linie eine Kalikotbinde, ein Gummifinger⸗ ling, ein Inſektenſtift, ein Thermometer, eine kleine Schere, eine Pinzette und Sicherheitsnadeln. Schließlich dürfen e e Talg, Fußpuder und blutſtillende atte nicht fehlen. Außerdem empfiehlt ſich die Mitnahme von Hautcreme oder Oel gegen den Sonnenbrand, ein Streupuder gegen übermäßige Schweißabſonderung, ein Pflaſter als Schnellverband, und Tabletten als Anregungs⸗ mittel. Ein Mittel gegen Kopf⸗ und Zahnſchmerzen, Tablet⸗ ten gegen Herzklopfen und Aufregungen, Tabletten gegen Durchfall, der im Sommer nicht ſelten iſt, Borvaſeline gegen Verbrennungen, eſſigſaure Tonerde zur Bereitung von kühlenden Umſchlägen gegen Schwellungen und Entzün⸗ dungen, ein Jodſtift gegen Wunddesinfektionen, ein Spül⸗ mittel gegen Munddesinfektionen, Sodapaſtillen gegen M e und ein Mittel gegen Verſtopfungen müſſen gleichfalls vertreten ſein. Wertvoll iſt die Beachtung der Regel, ſo ausreichend Mittel mitzunehmen, daß dieſe nicht ſchon nach einmaligem Gebrauch aufgebraucht ſind. Ein kurzes Inhaltsverzeichnis, Numerierung der Mittel in dieſem und auf den Be⸗ hältern, darf nicht vergeſſen werden, damit jedes Mittel ſchnell gefunden wird und zur Hand iſt. Oft findet die Reiſeapotheke auch gute Dienſte zur Hilfeleiſtung bei ande⸗ ren, was mitunter für ein Menſchenleben entſcheidend ſein kann. Kind und Selbſtbewußtſein Dieſes Kapitel birgt eine pädagogiſche Verantwortung von ungeheurer Tragweite. Leider aber werden gerade von Eltern und auch Erziehern hier viel Fehler begangen. Selbſtbewußtſein und Selbſtbewußtſein kann ſich ſehr verſchieden ausdrücken. Es gibt ein geſundes Selbſtbewußt⸗ ſein und ein krankhaftes und abſtoßendes Selbſtbewußtſein. Das geſunde Selbſtbewußtſein iſt unbedingt zu fördern und in geſunden Grenzen zu halten, ja, es muß da geweckt und anerzogen werden, wo es nicht vorhanden iſt. Das geſunde Selbſtbewußtſein iſt der Grundſtein zu jedem Lebenserfolg. 8 Beim kleinen Kinde äußert ſich dieſes geſunde Selbſt⸗ bewußtſein in dem Wunſche, das auch zu können, was der Erwachſene arbeitet. Wie oft hört man den Ruf, aus Wunſch und Tatkraft getragen:„Das kann ich auch!“ Niemals ſage man dann:„Dazu biſt du noch viel zu klein“.— Nein, man nehme ſich die Zeit, den kleinen Erden⸗ bürger dieſe Tatkraft ausüben zu laſſen und beobachte ihn nur dabei, daß er keinen Schaden erleidet. Außerdem zeige und helfe man ihm, wie er es richtig anfaſſen muß. um der gewünſchten Erfolg zu haben. Ge Niemals aber lobe man ſeine Tat vor anderen, wie z. B.„Nein, denken Sie nur, was unſer Junge ſchon leiſtet!“— Damit züchtet man Eitelkeit, und aus Eitelkeit entſteht übertriebenes Selbſtbewußtſein mit allen häßlichen Nebenerſcheinungen. Uebertriebenes Selbſtbewußtſein ſchadet Körper und Seele. Nie ſind dieſe Kinder zufrieden, wenn ſie nicht der Mittelpunkt ſind, ſei es bei Spiel, Sport oder ſonſtigen Leiſtungen. Krankhafter Ehrgeiz, Neid, Strebertum, Rück⸗ ſichtsloſigkeit, Eitelkeit, Hohlheit und Egoismus ſind die traurigen Brüder des falſchen Selbſtbewußtſeins. Wir ſehen alſo, wie wichtig es iſt, das bewußtſein zu fördern und das krankhafte Se zu töten. Wie erkennen wir aber das häß Meiſt tritt es in einem krankha Tage, in aufſchneidenden Egoismus. Nun gibt es aber Kinder, die gar kein Selbſtbewußtſein haben, die an übertriebener, ſcheuer Beſcheidenheit leiden. Dieſe Kinder ziehe man, ſo oft man nur kann, in einen großen Kreis anderer Kinder und bevorzuge ſie in geſunder Weiſe, indem man ihnen im Spiel und auch bei der Arbeit beſondere Aufgaben erteilt. Dieſe kleinen Seelen müſſen mit beſonderem Zartſinn und Vertrauen behandelt werden, damit ihnen die Schwingen des Selbſtbewußtſeins wachſen, heben müſſen. die ſie über manchen Kampf mit dem Alltag Dauerwellen und ihre Pflege Von Gertrud Reinſch Vielfach beſteht die Annahme, daß Dauerwellen von der Verpflichtung entbinden, das Haar zu pflegen. Keines⸗ wegs ſind ſie jedoch zu dieſem Zweck erdacht worden. Selbſt⸗ verſtändlich ſind Dauerwellen in vielen Fällen ſehr prak⸗ tiſch. Frauen mit weichem Haar, in dem eine Ondulation ſchwer hält, ſo daß ſie wenigſtens 14tägig, oder gar alle 8 Tage zum Friſeur müßten, ſollten ſich das Haar dauer⸗ wellen laſſen. Auch in ſolchen Fällen ſind Dauerwellen angebracht, in denen der Einfluß ſtändig feuchter Luft die Ondulation ungünſtig beeinflußt, wie zum Beiſpiel in ſumpfigen, moorigen und ſeenreichen Gegenden, bei der Reiſe zur See und auf dem Lande, wenn der Friſeur ſchwer zu erreichen iſt, oder auf Bergwanderungen. Während letzterer in den Alpen. alſo bei ſogenannten Hüttenwande⸗ rungen, iſt vielfach 8 oder 14 Tage lang, wenn nicht noch länger, kein Friſeur zur Hand. Stets muß aber dauergewelltes Haar richtig be⸗ handelt werden. An den Vorſchriften für das Waſchen des Kopfes wird trotz der Dauerwellen nichts geändert. Die Kopfhaut und das Haar ſelbſt müſſen unbedingt ſauber erhalten werden. Haar, das ſchnell fettig wird muß öfter gewaſchen werden. Vor der Kopfwäſche wird der Hagrboden kräftig mit Oliven⸗, beſſer mit Sonnenblumen⸗ oder Kletten⸗ wurzelöl eingerieben. Erſt nach einer halben Stunde darf dann gewaſchen werden. Nun erſt wird mit einem guten Waſchmittel gewaſchen und mehrmals gründlich nachgeſpült, damit davon nichts im Haar zurückbleibt. Daraufhin wer⸗ den die Dauerwellen nachgelegt und mit Kämmen oder Klemmnadeln befeſtigt, ſowie ein Schleier darüber gebun⸗ den, bis das Haar vollſtändig trocken iſt. Erſt am nächſten Morgen darf gekämmt werden. Wird dauergewelltes Haar vor dem Waſchen nicht mit Oel eingerieben, wird es leicht ſtruppig. An jedem Abend kann die Kopfhaut vor dem Schlafen⸗ gehen maſſiert werden, damit ſich der Haarboden gut kräf⸗ tigt. Die Daumen werden hinter dem Ohr eingeklemmt, damit die Hand feſten Halt bekommt und nun haben die übrigen vier Finger Spielraum, um den ganzen Kopf zu maſſieren, dicht über den Brauen beginnend und nach hinten den Maſſageſtrich fortführend. Das Wachstum des Haares und die Kopfnerven werden dadurch ebenfalls günſtig beeinflußt. Bei derartiger Pflege wird dauer⸗ gewelltes Haar ſtets anſehnlich ſein. eſunde Selbſt⸗ ſthewußtſein zliche Selbſtbewußtſein? en Geltungsbedürfnis zu Redensarten und abſolutem Die Sommermode macht sich bemerkbar 8 Ein reizender, modiſcher Sommerjumper iſt in aparten plaſtiſchen Streifen geſtrickt, die an Schultern und Aermeln ein Flechtmuſter ergeben. Die knappe Taillenlänge und der viereckige Halsausſchnitt ſind Konzeſſionen an die herr⸗ ſchende Moderichtung. Strümpfe werden— beſohlt! Bubi und der liebe Mann reißen immer„ſooo ſchreck⸗ lich große“ Löcher in die Strümpfe! Es ſind meiſtens immer wieder dieſelben Stellen, ſo daß ſich bald ein Stopfen nicht mehr lohnt. Hier hilft ſich die überlegte Hausfrau mit einem Beſohlen der Strümpfe. Mit dem An⸗ ſetzen des Hackens wird alſo eine völlig neue Sohle, ein⸗ ſchließlich des Hackens und der Spitze, geſtrickt. Dieſe wird dann über die alte gezogen und feſtgenäht. Von links ſchneidet man die zerriſſene Sohle heraus und hat nun wieder einen tadelloſen Strumpf, der noch recht lange hält, ſehr gut ausſieht,— kurz: ſich tatſächlich wieder„bezahlt“ macht. Dieſe Art der Ausbeſſerung hat außerdem den wei⸗ teren Vorteil, daß ſie ſelbſt in niedrigen Schuhen nicht auf⸗ fällt, was zum Beiſpiel neue Füßlinge durch häßliches Annähen immer ſehr unbeliebt machte. Gertrug Beinsch 1* 2 Gemüſe und Obſt im Juni Das ſchönſte im Küchenzettel ſind für die Hausfrau zweifellos die Frühkartoffeln, die jetzt zu erſchwinglichen Preiſen erhältlich ſind und in der mannigfaltigſten Be⸗ gleitung auf dem Tiſche erſcheinen. Mag es ſich um junges Gemüſe, marinierten Hering, Spargel oder ſonſt etwas handeln, immer mundet die neue Kartoffel beſonders gut. An Gemüſen iſt alles da, was das Herz begehrt, von den Kohlarten abgeſehen. Wir ſollten nach Möglichkeit nicht gekochte, ſondern gedämpfte Gemüſegerichte ver⸗ zehren, weil in ihnen die dem Gemüſe innewohnenden Wertſtoffe faſt voll erhalten ſind. Die jungen, zarten Möhren und Karotten müſſen wir unbedingt auch einmal roh, fein gerieben, als Nachtiſch reichen. Die Kinder ſind glücklich darüber und wir verbeſſern überdies deren Blut⸗ beſchaffenheit damit. Wir dürfen ihnen auch nicht ver⸗ wehren, daß ſie dann und wann eine ganze Möhre im Naturzuſtande in die Fauſt nehmen. Wem der Spargel der großen Familie wegen, als Hauptgericht zu teuer iſt, der muß unbedingt dieſes herrliche Gemüſe des öfteren als Einlage zu Eier- und Frühlingsſuppen, in Reis⸗ und Gräupchen, geben. Denn die Herrlichkeit dauert nicht lange, da mit dem Spargelſtechen gegen Monatsende ſchon wie⸗ der Schluß gemacht wird. Die erſten jungen Bohnen ſind nicht billig. Satteſſen kann man ſich an ihnen wohl nur ſelten, aber im Verein mit der neuen Kartoffel ſchmecken ſie auch dann köſtlich, wenn wir nur eine kleine Menge davon auf den Tiſch bringen. Wie denken Sie übrigens über dieſes einfache und doch ſo prächtige Abendbrot: Bratkartoffeln aus neuen Kartoffeln, Spiegelei und Kopfſalat? Alle denkbaren Nähr⸗ werte ſind in dieſer Zuſammenſtellung enthalten, und wer gar noch den köſtlichen jungen Spinat dazu gibt, der ſchwelgt ſo recht in den Frühſommergerichten. Ueberhaupt ſollte man den Spinat weit mehr für den täglichen Küchen⸗ zettel heranziehen, als es in vielen Familien noch geſchieht. Warum erſt warten, bis der Arzt in Krankheitsfällen auf deſſen Werte hinweiſt? Spinat enthält ſoviel Aufbau⸗ ſtoffe und iſt vom ſchwächſten Magen ſo leicht zu verdauen, daß er tatſächlich zu unſeren wertvollſten und dabei billig⸗ ſten Nahrungsmitteln gehört. Und der Rhabarber erfreut und erfriſcht an den warmen Tagen immer wieder. Freilich macht er Appetit, aber das iſt ja kein Fehler, wenn uns ſo viele preiswerte Nahrungsmittel zur Verfügung ſtehen. Die vielſeitige Ver⸗ wendbarkeit des Rhabarbers zu allerlei Gebäcken iſt nicht allgemein bekannt, und doch ſind die kleinen Rhabarber⸗ törtchen wohlſchmeckend und dabei ſehr billig. Erdbeeren treten, ſofern ſie uns zum Rohgenuß zu teuer ſind, in Form der Kaltſchalen auf den Küchenzettel. Sie ſind wertvolle Stoffwechſelregler. Auch ihre Zeit iſt nur beſchränkt, und wir müſſen uns deshalb daranhalten, wenn wir möglichſt viel davon genießen wollen. Die erſten Kirſchen ſind nicht billig. Auch ſie können als Kaltſchale erfreuen, ſolange wir ſie nicht ſo zum Brote eſſen können, So gibt es mancherlei im Monat Juni, was Freude und Genuß am Familientiſche bereitet. W. H. D. Leckeres aus Quark(Weißkäſe) Quarkſpeiſe. Der Quark wird tüchtig gerührt, mit ſüßer Schlagſahne nachgiebig gemacht, mit geriebenem Pumpernickel und Zucker beſchenkt und mit Arrak, und dann mit roter Johannisbeergelee abwechſelnd in Schalen gefüllt. Roſa gefärbte Schlagſahne und geriebene Haſel⸗ nüſſe ſind ſo freundlich ihn zu verſchönen, indem ſie ſich zur Verzierung nehmen laſſen. 5 Quark mit Blaubeeren. Streiche Quark durch und mache ihn mit Vollmilch oder ſauerer Sahne geſchmeidig, würze ihn mit etwas Zimt, Veilchenwurzelpulver und Honig und fülle die Maſſe abwechſelnd mit gezuckerten Blaubeeren in eine Schale und trage Sorge, daß ſie gut kalt ſteht, bevor ſie auf den Tiſch kommt. Zitronenquark. 75 Gramm Butter, drei mit 150 Gramm Zucker ſchaumig gerührte Eier mit dem Saft von zwei Zi⸗ tronen tränken und mit dem Abgeriebenen ihrer Schalen ſpeiſen und dann ſolange in einer Kaſſerolle über dem Feuer ſchlagen bis ſich die Maſſe verdickt. Sogleich nach dem Verdicken vom Feuer nehmen und ſehr kalt ſtellen. Vortrefflich eignet ſich dazu eine Vanilletunke, die entweder einzeln dazu gereicht oder ſofort darüber gegoſſen wird. Rhabarber⸗Qugrkkeulchen. Miſche unter 500 Gramm gekochte, geriebene Kartoffeln 300 Gramm durchgedrückten ſüßen Quark, ein bis zwei Eier, 100 Gramm Mehl, 75 Gramm Zucker, Zitronenſchale und 200 Gramm kleine abgewellte und im eigenen Safte mit Zucker gedünſtete Rhabarberſtückchen. Forme flache Keulchen, backe ſie in heißem Fett oder Butter ſchön hellbraun, beſtreue ſie mit Zimtzucker und trage ſie mit Himbeer⸗ oder einem anderen Fruchtſaft auf. Quark⸗Buletten. Weißen Käſe miſche mit ein wenig Weizenmehl und zwar ſo viel, bis die Maſſe nicht mehr an der Hand haftet. Nun röſte Kümmel, ſtoße ihn fein und mache damit die Maſſe ſchmackhaft. Desgleichen mit fein⸗ gewiegter Peterſilie und kleingeſchnittenen Zwiebeln. Von dieſer Maſſe forme kleine Buletten, die du in Ei und Mehl wälzt und ſchön braun brateſt. Vorher warſt du aber Jo freigiebig für jede Bulette ein Ei zu ſpendieren, das ſie in ſich haet. E. Th. 7 ſeit“ Ereig hat m in iht barer Haup land den, chen ſiſche kau z japan gepla. ſucher löſu bende 2 eine Expo! legier len ch ſchek nicht hatte, Japa wism in die paner Die 9 Nank ſtreckt nach ſollter lan! den. 9 ließ, mus dabei ſiſche imme grün ſchwe große ein K Nord kuo. ſiſchen nörd! auto! tern faßt biet Einf run ſamn ſtänd ſucht der Nan! 1 ton 1 zuha 0 Selb Beife wurd Wie hier Takt ſchek ſoga⸗ Mör 9 in d Mo ſich Jag nord fehls durd auf könn und Rnäch gene „Ein Mög Fras ſam