Nr. 147(2. Blatt). e Freitag, 26. Juni 1936 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Wir haben allen Grund, uns als Deutſche des neuen ſteiches tagtäglich und ſtändig ſtolz zu fühlen. Auf unſere zeue Zeit, die uns niemand ſchenkte auf unſere Leiſtungen, dei denen uns niemand half, auf unſere Taten, für die uns niemand anderes ſeine Kräfte lieh. Ganz aus uns ſelbſt ſtieg der kämpfende, ſchaffende und vollbringende Wille, den ein Mann weckte, indem er uns an das Ewige in der Nation wieder glauben lehrte. Kürzlich mag es eine Strecke Reichs⸗ zutobahn geweſen ſein, vorher eine techniſche Großtat, eben une geiſtige Schöpfung, jetzt ſind wir ſtolz auf Max bee der die ſenſationelle Knockout⸗Laufbahn des Negerboxers Joe Louis in einem Kampf, den die Welt den Boxkampf des letzten Jahrzehnts nennt, ſtoppte und für deutſchland ſich das abermalige Anrecht auf die Weltmei⸗ ſterſchaft errang, indem er den„Bomber“ in überlegener großartiger Weiſe der Technik und der Kraft aus dem Wege räumte. Ein Ueberraſchungsſieg, ein Ausgang entge⸗ bn allen Vorausſagen und Erwartungen. Iſt das ein Hrund zum beſonderen Stolz? Ja! Denn es iſt der Sieg eines eiſernen Willens, der Erfolg einer großartigen Selbſt⸗ diſziplin, der Triumph des Selbſtvertrauens und der muti⸗ gen Haltung gegenüber allen Kombinationen und Mutma⸗ zungen. In dem Brauſen des Jubels um den deutſchen Sie⸗ ger wurde die Hochachtung und ehrliche Bewunderung für dieſen harten, unbeugſamen Willen lebendig. Wille und Hal⸗ tung, anſtändig und gerade, haben geſiegt. Darum identifi⸗ ziert ſich Deutſchland mit dieſer Leiſtung. Darum gönnt jeder von ganzem Herzen„unſerem Mann“ das Glück⸗ wunſchtelegramm des Führers, die nach Amerika gefunk⸗ ten Zeilen von Dr. Goebbels:„Ihr Sieg iſt ein deutſcher Sieg. Wir ſind ſtolz auf Sie!“ 0 Die beiden großen Länder des Weſtens pflegen ihre Parlamente bis in den Hochſommer 9 zuſammenzuhal⸗ ten. Es hat niemals an Stimmen gefehlt, die dann die Ge⸗ witterſtimmung in der Natur auf das Parlament zu pro⸗ ſtzieren geneigt waren. Solche Scherze wurden diesmal auch in Paris gemacht, als der Mintſterpräſident Leon Blum im Senat und der Außenminiſter Delbos in ber Kammer die Richtlinien der franzöſiſchen Außenpolitik arlegten. Auch in London fand eine entſcheidende interhausſitzung ſtatt. Sie war unter etwas abgeklärteren Zuſtänden einbe⸗ rufen. Tatſache iſt, daß ſowohl in London wie in Paris die führenden Staatsmänner Vertrauensvoten ihrer Parla⸗ mente erhielten. Damit hat die außenpolitische Arbeit ſowohl des franzöſiſchen wie des britiſchen Kabinetts jene Unter⸗ mauerung erhalten, die man nun einmal in parlamenta⸗ riſch regierten Staaten nötig zu haben glaubt. Es iſt nur natürlich, daß uns in dieſem Augenblick die Vorgange im Pariſer Parlament etwas näher intereſſieren. Im Unter⸗ haus handelte es ſich ohnedies nur um Nachgefechte, die zwiſchen den Bänken der Regierung und der Oppoſition ge⸗ wechſelt wurden. Usber die Außenpolitik hatte ſich grund⸗ legend der Außenminiſter Eden ſchon vor Tagen geäußert, und Baldwin ließ außerhalb des Parlaments in einer gro⸗ ßen Rede ſeine Meinung kund werden. Von Frankreichs neuer eee wußte man zwar aus verſchiedenen Aeußerungen führender Männer die allgemeine Tatſache, daß ſich im Grunde an ber franzsſiſchen Außenpolitik wenig verändern werde. Es gehörte bisher zur ſtändigen Uebung franzöſiſcher Außenminiſter— ſeibſt der alte heiſere und ab⸗ eklungene Tenor Briands war davon nicht frei— Deutſch⸗ fand in allen Reden mit den unmöglichſten Verdächtigungen u überſchütten. Laval war eigentlich der erſte, der mit die⸗ 115 unſchönen Brauche brach. Und nun darf man in Deutſch⸗ land befriedigt feſtſtellen, daß der neue franzöſiſche Außen⸗ miniſter, Herr Mon delbos, ſich dem Vorbilde Lavals an⸗ eſchloſſen hat. Im Tone iſt Herr Delbos ſogar noch über Laval hinausgegangen. Er fand Worte ſchlichter Ehrlichkeit, die wir als neuartig und anſtändig mit Genugtuung ver⸗ merken können. Delbos war während des Krieges ſelbſt Frontkämpfer und er gehört ſogar zu den Kriegsbeſchädig⸗ ken, da drei deutſche Kugeln ſeinen rechten Arm e ten. Es iſt immerhin erfreulich, wenn der franzöſiſche Feld⸗ ſoldat zu dem deutſchen Feldſoldaten und Führer gewendet, den Satz ausſpricht:„Wir haben nicht die Abſicht, an dem Worte Hitlers als ehemaligen Frontkämpfer zu zweifeln, der vier Jahre lang das Elend in den Schützengräben geſe⸗ hen hat.“ In Genf ſteht eine Völkerbundstagung bevor, und in Montreux, einem der ſchönſten Punkte am Genfer See, tagt die Konferenz, die über die Wiederbefeſtigung der Dardanellen durch die Türkei zu beſchließen hat und dem türkiſchen Erſuchen mit aller Wahrſcheinlichkeit ſtattge⸗ ben wird. Es erſcheint durchaus begreiflich, wenn die plötz⸗ liche ſowjetruſſiſche Forderung nach unbedingter Offenhal⸗ tung der Dardanellen ſogar fuͤr ſowfetruſſiſche Kriegsſchiffe, Truppen⸗ und Kriegsmakerialtransporte und auch für jeden beliehigen Kriegsfall in London erhebliche Erregung verur⸗ Naß hat. So ſehr dieſe Forderung der politiſchen Geſchichte ußlands von jeher eigen geweſen iſt, ſo unverrückbar beſteht auf engliſcher Seite heute wie früher das Beſtreben, kein Rußland, es mag bolſchewiſtiſch ſein oder nicht, ſich unter irgendwelchen Vorwänden als„Mittelmeermacht“ aufſpie⸗ len zu laſſen. Unterdeſſen mehrt ſich auch die Beunruhigung in Italien über die engliſche Haltung in Montreux, die man in Rom als den Verſuch eines en ee fi deuten verſucht. Man glaubt in politiſchen Kreiſen Ita⸗ iens u. a., daß England in Montreux die Sicherungen, die es bereits durch die Flottenabmachungen mit öſtlichen Mit⸗ telmeerſtagten gegenüber Italien getroffen habe, nun durch i e, mit der Türkei weiter auszubauen ge⸗ enkt. 0 Der Sonderkorreſpondent der„Times“ iſt auf den nicht anz e Einfall gekommen: irgendwer muß 15 5 an der türkiſchen Forderung nach Wiederbefe⸗ tigung der Dardanellen, die wiederum ein gutes Stück der Pariſer Vorortverträge in Trümmer ſchlägk, doch ſchuld ſein. Wer kann das ſein? Deutſchland natürlich. Der marte Korreſpondent ſpricht natürlich nicht von„ſchuld ſein“, ſon⸗ dern er behauptet, die türkiſche Forderung ſei durch die Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit„aus⸗ gelöſt“, Wenn dieſer Berichterſtatter ſich für ſeine Aufgabe etwas Ae e beben vorbereitet hätte, dann würde er bei⸗ ſpielsweiſe die beiden ſtattlichen Bände durchgearbeitet ha⸗ ben, die die große dreitägige Rede des türkiſchen Staats⸗ präſidenten vor dem Parlament vor acht 1 enthalten und worin er die Entſtehung der neuen Türkei unter den denkbar ungünſtigſten, ja ausſichtsloſen e ſchildert. Er würde aus dieſem Buch entnebmen können. daß die junge Türkei ihren pe ee unter dem Ghaſi Muſtafa Kemal Paſcha damals gegen insgeſamt drei Heere und zwei Flotten der Entente erkämpft hat. Er hätte ſich ferner geſagt, daß die ſchon ſeit Jahren beſtehende völ⸗ lige Konſolidierung der Türkei im Innern und nicht zuletzt auch das Bewußtſein der Rückendeckung durch das mit der Türkei befreundete Sowjetrußland dem Lande dieſe Forde⸗ rung ganz von ſelbſt dikierte, zumal das bisherige Verhält⸗ nis der Dardanellen zur Türkei mit der Souveränität die⸗ ſes nationalbewußten Staates in keiner Weiſe mehr zu ver⸗ einen war. Die Verwaltung der NSA Bedeutſame Ausführungen des Reichsſchatzmeiſters Schwarz 5 München, 26. Juni. Auf der Reichstagung der Nationalſozialiſtiſchen Jour⸗ naliſten gab Reichsſchatzmeiſter Schwarz einen von großen politiſchen Geſichtspunkten getragenen Ueberblick ſowohl über Größe und Umfang der Verwaltung der RS DA wie auch über die geiſtigen elch auf denen dieſes gewaltige organiſatoriſche Werk gründet. Seine bedeutungsvolle Rede ging von einem Rückblick auf die parteigeſchichtliche Bedeutung der Parteiverwaltung aus, die Jahr um Jahr feſte Grundlagen unſerer politiſchen Arbeit geſchaffen hat. „Nicht mit Mitteln der Finanz, ſondern mik der der Be⸗ wegung eigenen unerſchöpflichen Kraft haben wir unſeren br Kampf aufgenommen und jum Sieg im Reich ge⸗ ührk. Nach weiteren aufſchlußreichen Darlegungen, die ein Bild entſtehen ließen ſowohl von dem Umfang der Ver⸗ waltung der Partei wie auch von ihrer ſtraffen Gliederung, ſetzte ſich Reichsſchatzmeiſter Schwarz in grundſätlicher Weiſe mit dem Zuſammenklang der Kräfte„Führung“ und„Verwaltung“ auseinander. Er erklärte zu dieſem Problem u. a.;„In der NSA wird der Grundſatz der Trennung der Führung und Verwaltung ſtraff durchge⸗ führt. Praktiſch tritt dies mit der Zegenüberſtellung des Hoheitsträgers zum Kaſſenverwalter bzw des Formations⸗ führers zum Verwaltungsführer in Erſechinung. Die NSDAP wird auch nach neueren Rechtsauffaſſun⸗ gen als vornehmſte, das geſamie Staats- und Volksleben geſtaltende Körperſchaft des öffentlichen Rechts oder aber als die 9 politiſche Bemeinſchaft des deutſchen Volkes bezeichnet. Die Fauale der nationalſozia⸗ liſtiſchen Verwaltung ſind: Geſinnung, Verantwortung und Leiſtung. Wenn dieſe Eigenſchaften nicht der Grundſatz beim Aufbau der Verwaltung der Partei geweſen wären, hätte ich bei dem Umfang derſelben die Verantwortung nicht tragen kön⸗ nen.“ Dieſen Ausführungen ließ Reichsſchatzmeiſter Schwarz eine intereſſante Ueberſicht über Mechode und Struktur der Finanz und Verwaltungsgebarung der Partei folgen. Die Mitgliedsſperre Des weiteren erklärte er im Zuge ſeiner Ausführungen zur Mitgliedsſperre der NSDAP: „Die Aufnahme in die Partei iſt bekannklich ſeit dem 1. Mai 1933 geſperrt, eine Lockerung dagegen vorgeſehen. Bei der Prüfung der Frage, ob ein Volksgenoſſe in die NsDaAp aufgenommen werden kann, werden Partei- bzw. ſtaatspolitiſche Grundsätze maßgeblich ſein, keinesfalls dage⸗ gen der Vermögensſtand und dergl. des Vorgeſchlagenen. Die Mitgliederſperre nahm die Parkei als Gelegenheit, eine gewiſſe Sichtung der Parteimitglieder vorzunehmen. Zu einer bedeutfamen, weil in der NSDAP mit uner⸗ bittlicher Schärfe durchgeführten Aufgabe nahm Reichsſchatz⸗ meiſter Schwarz Stellung, als er auf die ſyſtematiſche Ueberprüfung dieſes gewaltigen Verwaltungsapparates hinweis. Er er⸗ klärte dazu: „Daß dieſer Verwaltungsapparat einer fortlaufenden organiſatoriſchen Prüfung i iſt klar. In meinem Reichsrechnungsamt und meinem Reviſionsamt iſt ein Stab von ausgewählten Fachleuten im Innen⸗ und Außendienſt 90 den ordnungsmäßigen Lauf meines Geſchäftsbereiches beſorgt. Soweit bisher Unregelmäßigkeiten innerhalb der Partei feſtgeſtellt wurden, bin ich in der angenehmen Lage, mit⸗ teilen zu können, daß ſie auf die Geſamtzahl der Verwal⸗ tungsſtellen bezogen einen minimalen Umfang einnehmen. Dies zeugt von der in den Parteidienſtſtellen herrſchenden Sauberkeit im ganzen Finanzweſen ſowie von der außer⸗ ordentlich geſunden Baſis der Finanzgebarung der NSDAP.“ Die Worte, mit denen der Reichsſchatzmeiſter den in einer Sachlichkeit und Gedankentiefe packenden Vortrag ab⸗ chloß, gaben ein eindrucksvolles Bild von dem Geiſt, der das gewaltige Gebäude der NSDAP beſeelt. . Die Helfer und Dolmetſcher auf den Olympiſchen Spielen. Weltbild(M. 5 5 — Gegen die Zigeunerplage Internationale Zuſammenarbeit.— Maßnahmen des Innen⸗ miniſters. Die unſtet im Lande umherziehenden, hauptſächlich von Diebſtahl, Betrug und Bettel lebenden Zigeuner bilden, ins⸗ beſondere für das platte Land, noch immer eine Plage. Der Reichs- und preußiſche Innenminiſter hat jetzt Maßnah⸗ men getroffen, um eine energiſche Bekämpfung des Zigeuner⸗ unweſens einzuleiten. Die Behörden ſollen mit allen geſetz⸗ lichen insbeſondere polizeilichen Mitteln dieſem Uebelſtand entgegenwirken. Ausländiſche Zigeuner ſind am Uebertritt auf deutſches Gebiet zu hindern und in Deutſchland ange⸗ troffene Zigeuner auszuweiſen. Bei inländiſchen Zigeunern ſoll das Beſtreben darauf gerichtet ſein, ſie an einem be⸗ ſtimmten Ort ſeßhaft zu machen, um die polizeiliche Ueber⸗ wachung zu erleichtern. Der Miniſter empfiehlt vor allem Zurückhaltung in der Ausſtellung von Wandergewerbeſcheinen, Ueberwei⸗ ſung verwahrloſter Zigeunerkinder in Fürſorgeerzie⸗ hung, Ueberwachung der öffentlichen Märkte, beſonders der Pferde märkte, Zerſtreuung und Feſtnahme von Zigeunerbanden, die eine Bedrohung der öffentlichen Sicher⸗ heit und Ordnung bilden, Feſtſtellung der Identität feſt⸗ genommener Zigeuner und Durchführung des Fingerabdruck⸗ verfahrens, ſowie rückſichtsloſes Einſchreiten gegen alle von umherziehenden Zigeunern begangenen Straftaten. In geeigneten Fällen ſoll neben der Beſtrafung die Unterbringung in einem Arbeitshaus beantragt werden. Von Zeit zu 1 ſollen Razzien auf Zigeuner veranſtaltet und an den allgemeinen Fahndungstagen auch die Zigeuner in die polizeiliche Ueberwachung mit eingeſchloſſen werden. Gleichzeitig teilt der Miniſter mit, daß in Verfolg der Beſchlüſſe der Internationalen Kriminalpolizeilichen Kom⸗ miſſion in Wien eine International⸗ Jen tralſtelle für Bekämpfung des Zigeunerunweſens errichtet worden iſt, die alle Angaben über Zigeuner ſammelt und auf Grund dieſes Materials den Behörden Auskünfte erteilt. Hinſichtlich der einzelnen Perſonen ſollen zuverläſſige Stamm⸗ bäume angefertigt, ferner Lichtbilder und Finger⸗ abdrücke, ſowie Angaben über Zigeuner, die als inter⸗ nationale Verbreche: auftreten, geſammelt werden. Die Arbei⸗ ten der Zentralſtelle ſollen nachdrücklichſt unterſtützt werden. Die Verbindung mit der Internationalen Zentralſtelle läuft über die für Deutſchland beſtehende Zentralſtelle für Be⸗ kämpfung des Zigeunerunweſens in München, die den Po⸗ 1 Richtlinien für die weitere Arbeit auf dieſem Ge⸗ iet gibt. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 25. Juni. Es no⸗ tierten: Luzernekleeheu, altes 6 bis 6.50; neues 5 bis 5.50: Preßſtroh Roggen und Weizen 3.50 bis 3.75, Hafer⸗Gerſte 3 bis 3.50; geb. Stroh: Roggen und Weizen 2.50 bis 3, Hafer und Gerſte 2.50 bis 3. Alle anderen Notierungen un⸗ verändert. f a Mannheimer Kleinviehmarkt vom 25. Juni. Am heuti⸗ gen Kleinviehmarkt waren 22 Kälber und 101 Schweine angeboten. Der Ferkelmarkt war mit 300 Ferkeln und 294 Läufern beſchickt. Preiſe: Ferkel bis 6 Wochen 14 bis 18, Ferkel über 6 Wochen 18 bis 24, Läufer 24 bis 32 Mark. Marktverlauf: ruhig. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 25. Juni. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein 14 5 Kilo in Reichspfennig ermittelt: Kartoffeln alte 5,3 is 6, Kartoffeln neue 11 bis 13, Wirſing 7 bis 10, Wei kraut 10 bis 15, Rotkraut 20 bis 25, Blumenkohl Stück 10 bis 45, Karotten Büſchel 5 bis 8, Spinat 12 bis 20, Mangold 8 bis 10, Zwiebeln 12 bis 14, Grüne Bohnen 28 bis 50, Grüne Erbſen 9 bis 15, Spargeln 15 bis 35, Kopfſalat 5 bis 15, Oberkohlraben 4 bis 8, Rharbarber 7 bis 10, Tomaten 30 bis 60, Rettich Stück 4 bis 12, Meer⸗ rettich Stück 25 bis 50, Schlangengurken 20 bis 45, Suppen⸗ grünes Büſchel 3 bis 5, Peterſilie 3 bis 5, Schnittlauch 3 bis 5, Pfifferlinge 60 bis 65, Aepfel 35 bis 70, Kirſchen 20 bis 35, Erdbeeren 24 bis 30, Pfirſich 50 bis 60, Heidel⸗ beeren 35 bis 45, Himbeeren 40 bis 45, Johannisbeeren 22 bis 25. Stachelbeeren 20 bis 30. Zitronen A bis 6. Weltbild(M). 5 Die Radrennbahn für die Olympiſchen Spiele wird gebaul. 5 Im BSC.-Stadion an der Avus wurde jetzt mit dem Ein⸗ bau der Radrennbahn begonnen, auf der vom 6. bis 8. Auguſt die Olympiſchen Radwettbewerbe zum Austrag kommen. Die Radrennbahn iſt eine 400 Meter lange Holz; bahn von 6 Meter Breite. Die Kurven ſind um 3 Meter überhöht. Etwa 1500 Beſucher können den Kämpfen auf der Bahn zuſchauen.. 5 . „ 9 1 65 5 ihre Welt Für die Braut an die Zukunft denken Die Heitatsſtatiſtik des Jahres 1934 hat deutlich ge⸗ zeigt, daß die Heiratshäufigkeit außerordentlich geſteigert würde. Tauſenden Volksgenoſſen wurde mit den Ehe⸗ ſtandsdarlehen erſt die Möglichkeit zur Gründung eines eigenen Hausſtandes gegeben. Das Fehlen der erforder⸗ lichen Barmittel war der Grund, warum eine Ehe jahre⸗ lang hinausgeſchoben werden mußte, und obgleich ſchon das laufende Einkommen für den Lebensunterhalt ausgereicht hätte, wäre es doch recht ſchwer, in einer Friſt von einigen Jahren das Geld für die Ausſteuer zuſammenzutragen. Das war ſelbſt in der wirtſchaftlich ungetrübten Friedens⸗ zeit nicht ſo einfach. Aber damals hatte man wenigſtens die Möglichkeit, Jahre vorher Stück für Stück der Aus⸗ ſteuer in der Brautkiſte zu ſammeln, was bei dem ſchnellen Modenwechſel der Jetztzeit unmöglich iſt.— All dieſe Er⸗ ſcheinungen und Schwierigkeiten lenken die Aufmerkſam⸗ keit auf eine moderne Einrichtung, die zwar tauſend⸗ und zehntauſendfach verwendet, die aber längſt nicht in dem Maße beanſprucht wird, wie es ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeutung nach zu wünſchen wäre. Es iſt die Braut⸗ ausſteuerverſicherung, die ganz aus dem Geiſte der Vor⸗ ſorge entſtand, und die in der deutſchen Wirtſchaft eine bedeutende Lücke ausfüllt. Vor ihrer Entſtehung hatte zwar jeder die Möglichkeit, durch einfaches Sparen ſich im Laufe von Jahren das Geld zurückzulegen; jedoch gehört dazu eine ſtarke Energie, um dieſen Vorſatz gewiſſenhaft durch⸗ zuführen, zum andern iſt die Gefahr des anderweitigen Verwendens des erſparten Geldes recht groß. Das Weſent⸗ lichſte jedoch verdeutlicht die Frage: Wer ſorgt für die Ausſteuer der Tochter, wenn der Vater und Verſorger der Familie vorher ſterben ſollte? Das tut eben die Braut⸗ ausſteuerverſicherung mit 100prozentiger Gewißheit. Und ſomit vereinigt ſie in ſich zugleich das Sparen und das Verſichern und macht die Ausſteuerſumme vom Tode des Ernährers unabhängig. Wer weiß, daß täglich allein in Deutſchland 500 Familienväter ſterben(das ſind jährlich 180 000), der wird ermeſſen, welche Aufgaben hier die Brautausſteuerverſicherung zu erfüllen hat. Dem Staat allein darf nicht die Sorge für die Kinder überlaſſen bleiben, ſondern hier muß jeder Vater nach beſten Kräften beſtrebt ſein, ſelber vorzuſorgen. Dieſe Verſicherungsform gibt ihm ja die Möglichkeit, das Sparen auf viele Jahre u verteilen, ſo daß es jedem leicht fällt. Stirbt der Ver⸗ eee vorher, ſo hört die Beitragszahlung auf, und die erſtcherungsfumme ſteht für den Hochzeitstag der Tochter 55 Verfügung. Stirbt der Vater nicht, ſo ſteht die Summe benfalls am See 165 Verfügung, gleichgültig, pb die Tochter im 16., 17., 18. oder in einem ſpäteren Lebensjahr heiratet. Die Rückwirkung auf den geſamten Heiratsmarkt durch eine geſteigerte Verwendung der Brautausſteuerverſicherung iſt unverkennbar; denn es bedarf keiner Frage, daß eine mit einer guten Ausſteuer verſehene Braut ſich raſcher zur Heirat entſchlleßt, als wenn ſte dieſe erſt ſpäter mühevoll zuſammenſparen muß. Allen Bedürftigen kann der Staat auf die Dauer unmöglich größere Eheſtandsdarlehen ge⸗ währen, und es iſt auch gar nicht notwendig, wenn um⸗ ſichtige Eltern die Ausſteuer rechtzeitig auf dem Wege über die 5 ſicherſtellen. Sie erweiſen damit nicht nur ſich allein und ihrem Kinde einen Dienſt, ſondern ebenſo dem Staate, denn ſie fördern einmal die ühehe, ſteigern die Heiratshäufigkeit und damit die Ge⸗ urtenziffern. Daneben aber entlaſten ſie den Staats⸗ apparat, indem ſie ihren Kindern in treuer Pflichterfüllung ſelber ein ausreichendes„Eheſtandsdarlehen“ ſicherſtellen. Das iſt Vorſorge im nattonalſozialiſtiſchen Geiſte. Die wachſende Beliebtheit, der ſich die Brautausſteuerver⸗ ſicherung erfreut, gibt uns die Hoffnung und Berechtigung, ſie das„Eheſtandsdarlehen“ der Zukunft zu nennen, nur mit dem entſcheidenden Unterſchied, daß das junge Paar dieſe Ausſteuer⸗Summe nicht mehr zurückzuzahlen braucht. Pflege der Hände Es iſt ein Leichtes, eine gut epflegte Hand zu haben, wenn das Leben nur reinliche Arbeit oder gar keine Tä⸗ tigkeit von uns verlangt. Es iſt auch ein Leichtes, als Hausfrau eine 1 legte Hand 5 haben, wenn es nur gilt, zu regieren. Aber mit formvollendeten und gepflegten Händen am Abend Geſelligkeit pflegen, wenn tagsüber ge⸗ ſegt, gekocht und gewaſchen wurde, das iſt eine Kunſt, die mancher Hausfrau ſchon ſchweres Kopfzerbrechen gemacht hat. Glücklich die Frauen, die Hände haben, die nicht leicht angegriffen werden] Aber das ſind Ausnahmen. „Für die weniger Begünſtigten gibt es ute, altbe⸗ währte Hausmittel, die uns die Möglichkeit 285 ein⸗ wandfreie t behalten, auch wenn wir unſer eigener Diener, unſere eigene Hausangeſtellte ſind. Durch den Wechſel der Arbeit— Wäſchewaſchen, Obſt⸗ entkernen, Zimmerreinigen, Gemüfſeputzen, Kartoffel⸗ ſchälen— ſind wir gezwungen, nach jeder Tätigkeit die Hände zu waſchen. Der Erfolg iſt zwar ein gulgepfleglet Haushalt, aber dafür rauhe Hände, daß bei der abendlichen Näharbeit die Seidenfäden unangenehm hängen bleiben. Dreimal am Tag die Hände mit Milch waſchen und man wird mit Erſtaunen feſtſtellen, daß man nach einer fort⸗ geſetzten Milchbehandlung bald wieder mit Genuß ſticken und 8 55 u der Arbeit, die für die Hausfrau jahraus, jahrein die gleiche bleibt, kommt im Sommer die Zeit der Früchte hinzu, und die Hausfrau ſieht mit Kummer ihre Nägel immer unanſehnlicher werden.— Auch hier kann ſie ſich helfen: etwas Borar, etwas Zitrone auf die Nagelbürſte getan, helfen ihr über dieſes Uebel hinweg.— Um außer⸗ dem der Sprödigkeit der Nägel vorzubeugen, iſt es gut, ſie abends mit Vaſeline einzufetten. Die Nägel werden wie⸗ der weich und geſchmeidig, die vorwachſende Haut läßt ſich wieder zurückſchieben und dadurch gewinnen die Nägel die ſchlanke Form, die zu einer guten Hand notwendig iſt. ür jede Hand mit und ohne praktiſche Arbeit iſt abends nach dem Waſchen eine Einreibung mit Glyzerin und Zitrone zu empfehlen. 8„ gemuſtertem Leinen. Der rechte Küchenzeitel Alles zu ſeiner Zeit. Daß jedes Volk eine geſunde, leiſtungsfähige Land⸗ wirtſchaft braucht, dürfte mit der Zeit jeder Einſichtige begriffen haben. Wohin kämen wir, wenn wir jeden Zentner Roggen oder Kartoffeln, jedes Stück Vieh erſt vom Ausland beziehen wollten? Man braucht nicht ein⸗ mal an Kriegszeiten zu denken oder an Sanktionen, wie ſie jetzt Italien gegenüber angewendet wurden, auch in normalen Zeiten darf ein Volk nicht vom Ausland hin⸗ ſichtlich der Ernährung abhängig ſein. Dort können genau ſo gut wie bei uns Schwankungen in der Ernte auftreten, und bei Mißernten hälten wir das Nachſehen. Man kann die Sache aber auch einmal umgekehrt be⸗ trachten. Die Landwirtſchaft iſt in gewiſſer Beziehung auch vom Städter abhängig und hier vor allem von den Frauen. Man darf nicht vergeſſen, daß die Frau der dusſchlaggebende Käufer für die land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe iſt. Was finge die Landwirtſchaft zum Beiſpiel mit ihren Millionen von Schweinen an, wenn die deutſchen Hausfrauen plötzlich beſchließen würden, kein Schweinefleiſch mehr zu eſſen? Vielleicht meinte man, dieſes Beiſpiel wäre zu ausgefal⸗ len. Dürfte auch dieſer Fall nicht gerade eintreten, ſo iſt doch Aehnliches ſchon vorgekommen. Man denke nur daran, daß in den vergangenen Jahren oft große Mengen deutſchen Obſtes und deutſchen Gemüſes keinen Abſatz fanden, nur weil es die Frau vorzog, ſtatt deſſen aus⸗ ländiſche Erzeugniſſe zu kaufen. Oder es kam auch vor, daß ſie gerade dann, wenn eine beſtimmte Obſt⸗ oder Gemüſeſorte zu haben war, keine Luſt zu deren Kauf verſpürte. Hier iſt alſo die Landwirtſchaft auf den guten Willen der Verbraucher angewieſen und hier liegt vor allem die große Aufgabe der deutſchen Hausfrau. Die Frau ſtellt ja oft hohe Anſprüche. Zu jeder Jahreszeit möchte ſie Butter, Eier, Kartoffeln, Gemüſe und Obſt eſſen. Ob die Ernten gut oder ſchlecht ausfallen, ſie möchte wenigſtens ſtets Brot, Fleiſch, Kartoffeln und Gemüſe haben. Die Landwirtſchaft iſt auch bemüht, dieſe Wünſche zu befrie⸗ digen. Man ſchuf Unterglasflächen und Treibhäuſer, um Frühgemüſe auf den Markt zu bringen. Man hat die Vor⸗ rats⸗ und Kühlvorrichtungen bedeutend verbeſſert. Obſt, Gemüſe, Eier, Butter können gelagert und friſch gehalten, Fleiſch kann konſerviert werden. Ausleſe der Tiere und zweckmäßige Fütterung erhöhten die Milchleiſtung der Kühe. Richtige Düngung und Bodenbearbeitung führten DDr Für das junge Mädchen Die heranwachſende Tochter hat auch ſchon ihre eigenen Wünſche und Kleiderſorgen. Bei dem Backfiſchkleid muß natürlich immer noch ein wenig das Kindliche gewahrt bleiben. Die Schnittformen ſind einfacher und unkompli⸗ ziert. Die ſportliche Form iſt hier beſonders beliebt, weil ſie die jugendliche Figur beſonders hervorhebt. Alle hübſchen Waſchſtoffe finden hier Verwendung. Für ſport⸗ liche Kleider iſt Leinen beſonders zu erwähnen, daneben alle Baumwollſtofſe, und wer etwas eleganter ſein will, eine gute Waſchſeide. Die Farben der Stoffe ſollen einfach und klar ſein, neben weiß alle roſa Töne, blau oder auch ein ſchönes Grün. Gemuſterte Nachmittagskleider ſehen 9 in Wollmuſſelin oder Kunſtſeide entzückend aus. Ein ſehr praktiſcher Anzug für die Schule iſt der Bluſenrock, wie ihn Abb. z zeigt, man arbeitet ihn entweder aus blauem Wollſtoff oder für den Sommer aus Leinen. Der Latz iſt ziemlich ſchmal gehalten und läßt die Bluſe auch an den Seiten ſehen. Von dem angeſchnittenen Gürtel gehen an beiden Seiten die Taſchen ab, die von einer Klappe ver⸗ deckt werden. Kleine Blüschen aus bunten Waſchſtoffen mit weiten Puffärmeln ſehen darunter ganz allerliebſt aus. Das Sportkleid links daneben iſt aus hellblauem Leinen. Von der Paſſe laufen tief eingelegte Falten bis zum Rockſaum. Kragen, Manſchetten und Gürtel ſind aus . Hübſche Perlmuttknöpfe vermitteln den Schluß. Das ſehr reizvolle Nachmittagskleid aus ge⸗ muſtertem Wollmuſſelin hat am Oberteil und am Rock etwas Smoknäherei. Die Puffärmel ſind oben und unten ſtark eingereiht. i 5 ö Zeichnung Pbsille M Nahrungsmittel ſchneller und leichter verder ter. Manche Hausfrau wird nun den Fiſch vom ſommerli Speiſezettel verbannen. Der Einwand aber, daß das Fiſch⸗ fleiſch im Sommer ſchneller als anderes Fleiſch verdirbt, iſt nicht ſtichhaltig. Der Seefiſchverſand vom Hafen zum Ver; kauf iſt derart modern un der Fiſche niemals in Frage kommen kann, ebenſo ſorgs der Fiſchhändler ſchon im eigenſten Inkereſſe für die Friſch⸗ haltung ſeiner Ware. Es kommt bein Fiſch auch nur auf die Hausfrau an, ob er verdirbt. Die heiße Jahreszeit bedingt es, daß man jedwedes Fleiſch kühl, wenn möglich auf Eis aufbewahrt oder ſofort der Verwerkung zuführt. Wird dies beachtet, dann können auch im Sommer die nahrhaften und bekömmlichen Fischgerichte mindeſtens zweimal in der Woche auf den Tiſch gebracht werden. Die deutſche Hoch⸗ ſeefiſcherei ſorgt für genügende 8 Sommermonaken, die dellſche Hausfrau aber muß dafür ſorgen, daß dieſe Fänge Verwertung finden. 5 zu beſſeren Erträgen. Kurzum, die Landwirtſchaft leiſtet bereits alles in ihren Kräften Stehende. Dafür darf ſie aber von den Verbrauchern, vor allem von der Haus⸗ frau, eines verlangen: daß ſie Rückſicht nimmt a uf die Naturgegebenheiten, und nicht unwillig wird, wenn ſie nicht jederzeit alles haben kann. Es iſt nun einmal ſo, daß es im erſten Frühjahr noch keine neuen Kartoffeln gibt, daß unſere Tomaten erſt im Sommer reif werden, daß die Kühe im Winter etwas weniger Milch geben als im Sommer, und die Hühner zeitweiſe weniger Eier legen. Die Hausfrau muß ſi daran gewöhnen, ihren Speiſezettel noch etwas mehr der Jahreszeit anzupaſſen. Sie iſt in dieſer Hinſicht etwas verwöhnt geweſen, da wir es uns in früheren Jahren zeitweilig geleiſtet haben, auslän⸗ diſche Erzeugniſſe einzuführen, wo deutſche noch nicht herangegreift waren oder die Ernte etwas knapper aus⸗ gefallen war. Heute fällt dieſe Einfuhr größtenteils fort, und die Frau muß ſich damit abfinden, anſtatt ſinnlos über ſchlechte Zeiten zu klagen. Es gibt genug Nahrungsmittel zu allen Jahreszeiten, man muß ſich nur etwas der Marktlage anpaſſen. Weſent⸗ lich iſt ſchließlich nur das eine; daß wir nicht Hunger leiden, und davon kann wirklich keine Rede ſein. Wir haben alle lebenswichtigen Nahrungsmittel im Inlande, aber jedes zu ſeiner Zeit, wie die Natur es ſchenkt! Erfriſchende Sommergetränke Elfentrank. Entblättere einige Roſen, lege die Noſen⸗ blätter(etwa zwei Hände voll) in eine tiefe Schüſſel, be⸗ decke ſie mit 200 Gramm feinem Zucker und laſſe eine Flaſche Moſelwein ihnen als Bad dienen. In dieſem Moſel⸗ weinbad laſſe die Roſenblätter ungefähr eine Stunde gut bedeckt baden, dann nimm ſie heraus und gib in den Moſel⸗ wein eine gut gekühlte Flaſche Mineralwaſſer. Es iſt ein feiner, zarter Sommertrank. Walobowle. Hole aus dem Walde zwei Pfund reife Preiſelbeeren, koche ſie weich und drücke den Saft durch ein Tuch. Nun rühre 150 Gramm Zucker mit dem Saft von fünf Zitronen tüchtig ab, und mach, daß er freudig errötet, indem du den abgekühlten Preiſelbeerſaft ihn durch Ueber⸗ en kennen lernen läßt. And auch zwei Flaſchen Apfel⸗ „ laſſe den Zucker kennen lernen. Alles zuſammen er⸗ gibt eine köſtliche Bowle. die ſehr kalt geſtellt werden muß. Fruchttrunk. Laſſe ſich„ Liter Himbeerſaft mit 2 Liter Apfelwein brüderlich vereinen und laß den Dritten im Bunde eisgekühltes Selterwaſſer(zwei Flaſchen) ſein. Ein erfriſchender, natürlicher Trunk wird es. Zauberwaſſer. Gerne laſſen ſich zehn Pfirſiche von dir ſchälen, teilen und dünſten. Daß du ihnen beim Dünſten ein wenig Zucker gibſt, darüber ſind ſie nicht böſe. Und auch nicht darüber, wenn du ſie durchſeihſt und ihnen beim Verrühren nochmals Zucker gibſt. Diesmal zehn Löffel voll Eine flaumige Maſſe entſteht alsbald. Dieſer flaumi⸗ gen Maſſe miſche behutſam zwei Flaſchen Mineralwaſſer, das vorher auf Eis geſtanden, bei. Auch einen tüchtigen Schuß Maraſchino. And alſogleich haſt du ein Zauber⸗ waſſer, das dir die ganze ſommerliche Mattigkeit mit einem Male nimmt. Heutrank. Im Juni und im Juli wächſt an den Wald⸗ rändern ein Gras, das einen äußerſt aromatiſchen Geruch und mit mit Vanillezucker ſchwach geſüßter Sahne an⸗ gerichtet. Reis mit Schlagſahne und Erdbeeren.„ Pfund Reis wird gewaſchen, gebrüht und mit Liter Milch, Salz, drei Eßlöffel voll Zucker und etwas ausgeſchabter Vanille weich gedünſtet. e Liter rohe Schlagſahne wird ſteif geſchlagen und mit zehn Gramm aufgelöſter Gelatine unter den ver⸗ kühlten Reis gegeben, ebenſo ein Pfund gewaſchene, ab⸗ getropfte Wald⸗ oder Gartenerdbeeren. Die Erdbeerſpeiſe füllt man in eine mit einem Tropfen Oel ausgepinſelte mit Zucker ausgeſtreute Form und läßt ſie auf Eis er⸗ ſtarren. Erdbeeren in Johannisbeerſaft. Auf 500 Gramm recht reife Erdbeeren rechnet man 250 Gramm Zucker, beſtreut damit die möglichſt friſch gepflückten Erdbeeren und laſſe ſie mit dem Zucker über Nacht ſtehen. Am andern Morgen ſchüttet man den Saft von den Erdbeeren und legt die Früchte in ein fertig gekochtes Jokannisbeergelee, bis ſie recht heiß geworden ſind. Kochen dürfen die Erdbeeren aber nicht, da ſie ſonſt leicht ihre ſchöne rote Farbe ver⸗ lieren. Nachdem ſie heiß geworden ſind, nimmt man ſie aus dem Gelee, ſchichtet ſie in kleine Portionsgläſer und gießt den gewonnenen Erdbeerſaft zu dem heißen Gelee. Nachdem die Flüſſigkeit einige Minuten gekocht hat, gieße man ſie über die Früchte. Eine Erdbeerkaltſchale. Die gewaſchenen Früchte werden zerſchnitten und eingezuckert. Nach einer Weile kreibt man 5 durch ein Sieb und gießt ſo viel gekühlte friſche Milch azu, als man zur Kaltſchale braucht. Etwas Vanillezucker hebt das Fruchtaroma noch beſonders hervor. Zum Schluß gibt man noch etwas ſüße Sahne daran. Entweder füllt man die roſige Kaltſchale in Gläſer oder man gibt ſie in Suppenteller und ſetzt Tupfen von weißer Schlagſahne darauf mit kleinen knuſperigen Suppenmakronen. Der Fiſch zur Sommerzeit Die heiße Jahreszeit bringt es mit ſich, daß manche als im Win⸗ hygieniſch, daß ein Verderben iſchanlieferung auch in den K N eren 8 e 09 2 5 2 12 288 .