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Juli 1936 Nr. 155 Dem Trönuer les Reiches. Die König⸗Heinrich-FJeier in Quedlinburg.— Ehrung des erſten deutſchen Volkskönigs. Quedlinburg, 2. Juli. Die Augen des ganzen deutſchen Volks ſind in dieſen Tagen auf Quedlinburg gerichtet, wo die tauſendjährige Wiederkehr des Todestags des kraftvollen Gründers des erſten Reichs, Heinrichs J., feierlich begangen wird. Die Feiern nahmen mit der Vergatterung der SS⸗Ver⸗ fügungstruppe auf dem hiſtoriſchen Marktplatz und dem Aufziehen der Ehrenwachen an der Heinrichs-Krypta des Doms und an der alten Kapelle des Königshofs ihren An⸗ fang. Die Front des Rathauſes, vor der zwei hohe Pylonen mit Feuerſchalen ſtehen, iſt ganz mit Blumen und Grün verdeckt. Aus dem Blumenmeer leuchten die Jahreszahlen 9361936 hervor, dazwiſchen die ſtolze Zahl: 1000. Reichsführer SS Himmler ſchritt die Front des Ehren⸗ ſturms ab und nahm daraufhin die Vergatterung mit dem Loſungswort„König Heinrich— Deutſchland“ vor. Aus ganz Niederſachſen ſind am Morgen des 2. Juli die Zehntauſende herbeigeeilt, um das Gedenken des deut⸗ ſchen Volkskönigs, des Gründers des erſten deutſchen Ret⸗ 1 des Städtebauers und Bauernkönigs würdig zu eiern. Im Dom und in der Heinrich⸗Krypta waren alle Vor⸗ bereitungen für die Gedenkfeier der Schutzſtaffeln getrof⸗ fen. Der Dom zeigt ſich nunmehr, nachdem das Geſtühl aus ihm entfernt worden iſt, in ſeiner echt deutſchen Monumen⸗ talität. Die Wände ſind über den Säulen mit blauem Samt verkleidet, der mit 20 Wappen der niederſächſiſchen Städte geſchmückt iſt. Vom Domſchiff fällt der Blick durch das offene Tor in die eigentliche Krypta, die mit Kerzen erleuchtet iſt. Zwei SS⸗Mäner halten hier die Ebrenwache an den Grä⸗ bern Heinrichs J. und ſeiner Gemahlin Mathilde. Als ein⸗ zigen Schmuck tragen die Wände ſchlichte Lorbeerkränze. Ueber der Krypta haben auf der Empore die Fahnen der Bewegung Aufſtellung genommen. Wenige Minuten vor 12 Uhr trifft der Reichsführer SS mit den Ehren⸗ gäſten, von der Wigbert⸗Krypta kommend, ein und ſchrei⸗ tet die Front der SS⸗Formationen ab. Reichsführer SS Himmler begab ſich darauf mit ſeinem Stab zum Dom und zur Heinrichs⸗Krypta, wo in ſeiner Anweſenheit die Ehrenwachen aufzogen. Der Staatsakt im Dom Um Punkt 12 Uhr nahm im Dom zu Quedlinburg die König⸗Heinrich⸗Feier ihren Anfang, in der die Männer der Partei und die Schutzſtaffel gemeinſam mit dem ganzen niederſächſiſchen Volk dem erſten deutſchen Volkskönig eine einzigartige Ehrung bereiteten. 5 Im Auftrag des Führers und im Namen des deuk⸗ ſchen Volkes würdigte Reichsführer Himmler die germa⸗ niſche Führerperſönlichkeit eines der Größten aller Deut⸗ ſchen als ein leuchtendes Beiſpiel von Führer und Gefolg⸗ ſchaftskreue und ſtaatsmänniſcher Größe und gab ihm den höchſten Ehrentitel:„Erbauer des Keiches!“ Nach dem Fahneneinmarſch kam in der äußeren Aus⸗ geſtaltung des Dombaues der ſymboliſche Gedanke des feierlichen Aktes feſtlich zum Ausdruck: Da ſtanden die Standarten der SS und SA, die Fahnen der Bewegung und die Banner des Deutſchen Jungvolks und der Hitler⸗ Jugend, die in dieſer Stunde ihre Weihe empfingen. Weihevolle Fanfarenklänge der altdeutſchen Luren lei⸗ teten die Feier ein Dann begab ſich der Reichsführer SS Himmler mit den Ehrengäſten durch die mit Tannen⸗ grün geſchmückte offene Eingangspforte in die Krypta, wo er angeſichts der Grabſtellen Heinrichs J. und ſeiner Gemahlin Mathilde die Gedenkanſprache hielt. Rede des Reichsführers S Himmler Reichsführer SS Himmler erinnerte einleitend daran, daß vor genau 1000 Jahren König Heinrich l., einer der größten Schöpfer des Deutſchen Reiches, zugleich aber auch einer der am meiſten Vergeſſenen, geſtorben iſt. Sodann gab er einen umfaſſenden Ueberblick über das tatenreiche Leben Heinrichs, von ſeinem Regierungsantritt im Jahre 919 bis zu ſeinem Tode. Es hat manch anderer, ſo fuhr Reichsführer SS Himm⸗ ler fort, eine ſängere Zeit regiert und kann ſich nicht rüh⸗ men, einen Bruchteil eines derart tauſendjährigen Erfolges für ſein Land errungen zu haben wie Heinrich l. Und nun intereſſiert uns, die Menſchen des 20. Jahrhunderts, die wir nach einer Etappe furchtbarſten Niederbruches in einer Zeit des abermaligen deutſchen Aufbruches allergrößten Stiles unter Adolf Hitler leben dürfen, aus welchen Kräften heraus die Schöpfung Heinrich J. möglich war. Die Frage beantwortet ſich, wenn wir Heinrich l. als germaniſche Perſönlichkeit kennenlernen. Er führte durch die Kraft ſeines ſtarken und gütigen Herzens. und es wurde ihm gehorcht aus der Liebe der Herzen her⸗ aus. Der alte und ewig neue germaniſche Grundſatz der Treue des Herzogs und des Gefolgsmannes zueinander wurde von ihm im ſchärfſten Gegenſatz zu den karolingi⸗ ſchen fürſtlich⸗chriſtlſchen Regierungsmethoden wieder ein⸗ geführt. So ſtreng, wie er gegen ſeine Feinde war. ſo treu und dankbar war er zu ſeinen Kameraden und Freunden. Er hatte Reſpekt vor all den Dingen, die anderen Men⸗ ſchen irgendwie heilig ſind, und ſo ſehr er die ſelbſt vor einem Meuchelmord nicht zurückſchreckenden Wege politi⸗ ſierender Kirchenfürſten kannte, ſo wenig griff er in reli⸗ giößſe Angelegenheiten ein oder behinderte die fromme Ge⸗ ſinnung ſeiner von ihm geliebten und zeitlebens umſorg⸗ ten Frau, der Königin Mathilde, des Herzogs Widukinds Urenkelin. Er halte keinen Augenblick ſeines Lebens vergeſſen, daß die Stärke des deulſchen Volkes in der Reinheit ſeines Blutes und der odalsbäuerlichen Verwurzelung im freien Boden beruht. Er ſchuf eine ſtarke Reichsgemalt und bewahrte verſtänd⸗ nisvoll das Leben der Provinzen. Zutiefſt danken müſſen wir ihm, daß er niemals Fehler beging, außerhalb des Lebensraumes ſeines Volkes ſein Ziel zu ſehen. Er ver⸗ zichtete dabei, wie wir wohl annehmen können, aus dieſer Erkenntnis heraus, bewußt auf den klangvollen Titel des „Römiſchen Kaiſers deutſcher Nation“. Er war ein edler Bauer ſeines Volkes, das immer freien Zutritt zu ihm hatte und unbeirrt um ſtaatlich notwendige organiſatoriſche Maßnahmen perſön⸗ lich mit ihm zuſammenkommen konnte. Und nun muß ich zum Schluß ein für unſer Volk tief⸗ trauriges und beſchämendes Bekenntnis ablegen: Die Gebeine des großen deutſchen Führers ruhen nicht mehr in dieſer Begräbnisſtäkke. Wo ſie ſind, wiſſen wir nicht. Wir können uns nur Ge⸗ danken darüber machen. Es mag ſein, daß treue Gefolgs⸗ männer den ihnen heiligen Leichnam an ſicherer Stelle würdig, aber unbekannt, beigeſetzt haben, es mag ſein, daß großer und unverſöhnlicher Haß politiſierender Würden⸗ träger ſeine Aſche in alle Winde zerſtreute. Wir ſtehen heute vor der leeren Grabſtätte als Vertreter des geſamten deutſchen Volks, der Bewegung und des Staates, im Auftrage unſeres Führers Adolf Hitler und haben Kränze der Ehrfurcht und des Andenkens ge⸗ bracht. Dieſes einſtmalige Grab auf dem ſeit Jahrtauſen⸗ den von Menſchen unſeres Blutes bewohnten Burgberg ſoll eine Weiheſtätte ſein, zu der wir Deutſche wallfahrten, um König Heinrichs zu gedenken, ſein Andenken zu ehren und die menſchlichen und Führertugenden nachzuleben, mit denen er vor einem Jahrtauſend unſer Volk glücklich gemacht hat, und um uns vorzunehmen, daß wir ihn am beſten dadurch ehren, daß wir dem Mann, der nach tauſend Jahren König Heinrichs menſchliches und politiſches Erbe wieder aufnahm, unſerem Führer Adolf Hitler, für Deutſchland, für Germanien mit Gedanken, Worten und Taten in alter Treue dienen. Wie eherne Statuen ſtanden zu beiden Seiten der Grab⸗ ſtellen zwei auf das Gewehr geſtützte SS-Männer im Stahlhelm. Ergriffen wohnten die führenden Männer von Partei und Staat diefer eindrucksvollen Ehrung des gro⸗ ßen Sachſenkönigs durch den Reichsführer in dem ſchlichten Grabgewölbe bei. Nach der Kranzniederlegung kehrte Reichsführer Himmler wieder in den Dom zurück. Fahnenweihe der Hitler⸗Jugend Nun trat Reichsjugendführer Baldur von Schirach vor, um 500 neue Bann und Jungbannfahnen der Hitler⸗ »Jugend und des Jungvolkes zu weihen. Er richtete an die Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und an ſeine Kameraden der Hitler-Jugend und des Jungvolks eine An⸗ ſprache, in der er u. a. ſagte: „Heute ſtehen wir hier im Dom zu Quedlinburg an der Gruft jenes großen Sachſenherzogs, der ſpäter deutſcher Kaiſer und Gründer unſeres Reiches wurde. Ich weihe euch, ihr Fahnen der Jugend, in ſeinem Gedächtnis! Wenn ihr jetzt an ſeiner Gedächtnisſtätte vorübermarſchiert, ſeid euch deſſen bewußt, daß ihr euch würdig zu erweiſen habt eines Jahrtauſends der deutſchen Geſchichte und fühlt euch ver⸗ pflichtet, eine Jugend zu führen in ein neues Jahrtauſend gleicher Größe und gleicher Ehre!“ Gegrüßt von den erhobenen Rechten der Ehrengäſt⸗ und der Männer aller nationalſozialiſtiſchen Formationen zogen nun die Fahnenträger mit den neuen HJ⸗ und Jung⸗ volkfahnen unter den Klängen des Liedes„Nun laßt die Fahnen fliegen“ von den beiden Seiten des Domſchiffes durch die Pforten in die Krypta, vorbei an den beiden hei⸗ ligen Grabſtellen und hinaus auf den Schloßberg. Eine große hiſtoriſche Stunde, die im Zeichen der ſym⸗ bolhaften Einheit alter deutſcher Tradition und national⸗ ſozialiſtiſcher Jugend ſtand, hatte damit ihr Ende gefunden. Ganz Deutſchland hat einem ſeiner größten Söhne eine würdige Ehrung bereitet, wie ſie einzigartig in der ganzen Geſchichte daſteht. Der Nachmittag war ausgefüllt mit Reiterfeſtſpielen der SS auf dem Moorberg in Gegenwart des Reichsführers Se Himmler und der übrigen Ehrengäſte. Reichsinſtitut für Vor⸗ und Frühgeſchichte Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung Ruſt hat am tauſendſten Todestage König Heinrich J. folgende 1 erlaſſen: 1770 beauftrage den Abteilungsleiter für Vor⸗ und Frühgeſchichte in der Dienſtſtelle des Beauftragten des Füh⸗ rers für die Ueberwachung der geſamten weltanſchaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP, Profeſſor Dr. Hans Reinerth, mit der Vorlage des Aufbauplanes eines Reichs⸗ inſtituts für Vor⸗ und Frühgeſchichte.“ 1 1 Die ſchneliſte Ozeanüberquerung O5„Hindenburg“ flog in 50 Skunden von Frankfurt nach Newyork. Hamburg, 2. Juli. Das Luftſchiff„Hindenburg“ hat nach Meldung der Deutſchen Seewarte am Donnerstag um 7,30 Uhr Newyork erreicht. Die geſamte Fahrzeit von 50 Skunden für die Strecke Deutſchland—Newyork, die durch die Ausnutzung günſtiger Winde über dem Nordatlantik erreicht wurde, ſtellt die ſchnellſte Ozeanüberquerung dar, die bisher gelungen iſt. Das Luftſchiff hat die Reiſe Frankfurt—Lakehurſt in der kurzen Jeit von 51 Stunden 29 Minuten zurückgelegt und Nane 5 bisher ſchnellſte Flugzeit um acht Stunden ver⸗ ringerk. Der Ruf nach Völkerbundsreform Aus der Donnerskag⸗Sitzung. Genf, 3. Juli. In der Nachmittagsſitzung der Völkerbundsverſammlung ſprach zunächſt der Vertreter Chiles. Er wiederholte die von ihm früher gemachte Anregung, den Völkerbund im Sinne einer größeren Univerſalität zu reformieren. Die Oeffentlichkeit ſeines und der anderen Länder verliere d as Vertrauen in die Wirfſamkeit der Völkerbunds⸗ aktionen. Wenn weder der Frieden noch kollektive Sicher⸗ heit erreicht werden können ſo müſſe ſich Chile ſeine Neu- tralität wieder nehmen. In Erwartung einer Reform des Paktes müſſe ſich Chile das Recht vorbehalten jeden et⸗ waigen Streitfall zu prüfen, bevor es die im Pakt vorge⸗ ſehenen Maßnahmen ergreife. Der ſchwediſche Außenminiſter Weſtman wies ebenfalls auf den Mangel an Univerſalität des Bundes hin. Schweden werde ſolange mit dem Völkerbund zuſam⸗ menarbeiten, wie der Bund den allgemeinen Intereſſen und nicht den beſonderen Intereſſen einzelner dienen würde. Der iriſche Miniſterpräſident de Valera erklärte, je⸗ des Land ſei für die augenblickliche Kataſtrophe verant⸗ wortlich. Jede Zeile der Rede des Kaiſers von Abeſſinien über das Geſchehene ſei richtig. Nicht die Paktreform ſei das Wichtigſte, ſondern der Frieden hänge von dem Willen der Staatsmänner ab. Darum ſollten ſich die Völker Europas ſchon jetzt zu einer großen Frie⸗ denskonferenz vereinigen. Der Vertreter Neuſeelands, James Parr, er⸗ klärte, ſeine Regierung ſei grundſätzlich für die Aufrecht⸗ erhaltung der Sanktionen. Der öſterreichiſche Vertreter Baron Pflügl ſetzte ſich für die Reform des Völkerbundes ein, an der ſein Land größtes Intereſſe habe Die italieniſche Denk⸗ ſchrift ſei vom Geiſte des Paktes eingegeben. Oeſterreich erwarte eine endgültige Regelung des Abeſſinienkonfliktes, die den Erforderniſſen der kollektiven Sicherheit und der Aufrechterhaltung der Autorität des Völkerbundes Rech⸗ nung trage. Der Vertreter Ungarns, von Velics, betonte er⸗ neut, die Haltung Ungarns entſpreche ſeiner dynamiſchen Auffaſſung von den Zielen des Völkerbundes. Die italieni⸗ ſche Note begründe die Hoffnung, daß man zu einer Lö⸗ ſung gelange, die den Völkerbund in ſeiner Rolle als Frie⸗ densgarant ſtärken werde. Der Vertreter Chinas, Dr. Wellington Koo, bezeich⸗ nete das jetzige Verſagen des Völkerbundes als die Krö⸗ nung einer langen Reihe von anderen Mißerfolgen. Danzig vor dem Völkerbundsrat Am Samskag.— Einladung an den Senakspräſidenken. Genf, 3. Juli. In der vertraulichen Ratsſitzung, die nach der Völker⸗ bundsverſammlung Donnerstag abend abgehalten wurde, iſt beſchloſſen worden, die Danziger Frage auf die Tages⸗ ordnung des Rates zu ſetzen und den Senatspräſi⸗ denten aufzufordern, ſich nach Genf zu begeben. Die An⸗ i wird am Samstag vor dem Rat zur Sprache ommen. Die pfeifenden Journaliſten Aus dem Kankon Genf ausgewieſen. Die während der Bonne der Völkerbundsverſammlung verhafteten italieniſchen Journaliſten, die bei der Rede des Negus ein Pfeifkonzert auß hatten, wurden aus dem St. Antonien⸗Gefängnis entlaſſen. Sie begaben ſich zu Fuß und unter Bewachung von Poliziſten in Zivil ins nahege⸗ legene A een. Am ſpäken Abend wurden die verhafteten Journaliſten endgültig auf freien Juß geſebe nachdem ihnen zur gennk⸗ nis gebracht worden war, 10 gegen ſie ein Ausweiſungsbe⸗ fehl vom Kanton Genf erlaſſen worden ſei. Der Vorſteher des Juſtiz⸗ und Polizeidepartements des Kantons Genf, Staatsratspräſident Nicole, teilte den ita⸗ lieniſchen Journaliſten bei der Bekanntgabe des Auswei⸗ ſungsbeſchluſſes mit, daß ſie den Kanton bis Mitternacht zu verlaſſen hätten. Da die Bekanntgabe erſt um 22,30 Uhr er⸗ 112 0 der letzte Zug nach Italien aber bereits um 2252 Uhr abgeht, beſtand für die Journaliſten keine Möglichkeit mehr, in ihr Hotel zurückzukehren und ihr Gepäck zu holen. Sie beſchloſſen daher, im Kraftwagen nach dem waadtlän⸗ diſchen Ort Coppet zu fahren. 8. Reichskriegertag 1936 Feierliche Eröffnung in Kaſſel. Kaſſel, 3. Juli. Am Donnerstag wurde im reichgeſchmückten Jeſtſaal der Skadthalle in Anweſenheit von Vertretern der Parkei, der Wehrmacht und der Behörden der Keichskriegertag 1936 eröffnek. Nach einem kurzen Orgelſpiel überbrachte der Stellver⸗ treter des Bundesführers, Generalmajor a. D. v. Kuhl⸗ wein, der Verſammlung die Grüße des leider dienſtlich verhinderten Bundesführers und gedachte dann des Füh⸗ rers mit einem dreifachen Sieg⸗Heil. Nach dem Rechenſchaftsbericht wies Generalmajor a. D. Kuhlwein darauf hin, daß der Bundesführer bei der Uebernahme der Bundesführung es als wichtig betrachtet habe, den Frontgeiſt des großen alfi in ſeinen Ka⸗ meraden wachzuhalten. Der nationalſozialiſtiſche Staat habe den Gedanken der Wehrfreiheit und die Einführung der Wehrpflicht verwirklicht. Die ehemaligen Frontkämpfer hät⸗ ten die Aufgabe, an der Verſöhnung der Völker zu arbeiten, den Frieden zu erhalten und für Generationen u vertiefen. Für dieſes Ziel werde ſich der Reichskrieger⸗ und in Zukunft ganz beſonders einſetzen. Der Stellvertreter des Bundesführers ſkizzierte weiter das Verhältnis zwiſchen dem Reichskriegerbund, dem neuen Soldatenbund und der Nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kriegsopferverſorgung, die ſich alle kameradſchaft⸗ lich zuſammenfinden müſſen, um ſich gegenſeitig zu unter⸗ ſtützen zum Nutzen des Vaterlandes. Die ſtärkſte Beteiligung Zuſammentritt des Olympiſchen Komitees. Berlin, 3. Juli. Nach der Uebernahme des Olympiſchen Dorfes durch das Organiſationskomitees der 11. Olympiſchen Spiele 90 währte der Präſident des Organiſationskomitees, Exz. Le⸗ wald, dem Vertreter des DR B⸗Sportdienſtes eine Unter ⸗ redung, in der er feſtſtellte. „Die Zahl der teilnehmenden Nationen bei den 11. Olympiſchen Spielen hat alle unſere Erwartungen bei wei⸗ tem übertroffen, insbeſondere auch die zahlenmäßige Stärke, mit der die einzelnen Länder in Berlin vertreten ſein werden. Noch jetzt erleben wir es faſt täglich, daß ein⸗ zelne nationale Olympiſche Komitees die Zahl ihrer akti⸗ ven Teilnehmer erhöhen. Gewiß hängt die Beteiligung der Nationen, die die⸗ jenige von Los Angeles um faſt das dreieinhalbfache über⸗ ſteigen wird, mit der günſtigen Lage Deutſchlands im Miktelpunkt Europas zuſammen, aber ſie beweiſt auch das rückhaltloſe Vertrauen aller Länder der Erde in die Sicher heit und Feſtigkeit der deutſchen Verhältniſſe und den Flauben an die Gaſtfreundſchaft Deutſchlands und beſon⸗ ders des deutſchen Sporks.“ Die Abſtimmung über die Vergebung der Spiele 1940 erfolge auf dem Berliner Kongreß geheim und ſei end⸗ gültig. Tokio, Helſingfors und London bewerben ſich dar⸗ um. Faſt das geſamte Internationale Komitee werde in Berlin verſammelt ſein, was bisher noch nie der Fall ge⸗ weſen ſei. Die Reichsbank am Halbjahresende Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 30. Juni war die Inanſpruchnahme des Notenbankkredites in der Berichts⸗ woche außerordentlich ſtark, was ſich allgemein aus der weiteren Zunahme der wirtſchaftlichen Tätigkeit ergibt und im beſonderen daraus, daß der Halbjahresuͤltimo einen er⸗ höhten Geldbedarf erforderte. Hierbei iſt nicht nur der Ku⸗ pon⸗Termin entſcheidend geweſen, ſondern es dürften auch die Einzahlungen auf die neue 700⸗Millionen⸗Mark⸗Reichs⸗ anleihe eine weſentliche Rolle geſpielt haben. Die ſtarke In⸗ anſpruchnahme kommt zum Ausdrutk in einer Zunahme der Geſamtanlage der Reichsbank in Wechſeln und Schecks, Lombards und Wertpapieren um 805,3 auf 5383,4 Millionen Mark. Entſprechend den Veränderungen bleibt der Geſamt⸗ umlauf an Zahlungsmitteln mit 6348 Millionen Mark trotz der im erſten Augenblick beſonders ſtark erſcheinenden Be⸗ laſtung des Inſtituts noch hinter demjenigen vom Ultimo des Vormonats(6440 Millionen Mark) zurück. Die Herrgottsmühle Roman von Paul Hain. 12. Die Abendſchatten ſenkten ſich tiefer, verwiſchten die Konturen der Mauern drüben. Einige Lichter ſprangen auf. Er zog Eva feſter an ſich. „Deine Küſſe ſind heute nicht ſo heiß, Liebſte,“ neckte er. Sie ſchüttelte leiſe den Kopf. „Ich liebe dich, Viktor— aber— verzeih, ich hab' heut' keine guten Gedanken, wenn ich nach drüben ſcha⸗ Doch— ich möchte dir nicht wehe tun—“ Ihre Hand glitt zart über ſeine Wangen. „Mir— wehe tun?“ a „Du biſt Gaſt drüben—“ Er ſchwieg. 5 Aber dann fragte er dennoch mit gepreßter Stimme: „Was— willſt du damit ſagen, Eva?“ Sie zögerte ein wenig. 5 „Einmal erklärteſt du mir, man— achte uns drüben. Der Baron und ſein Sohn ſeien nicht ſo ſchlimm, wie wir ſie wohl hielten—“ „Ja— das ſtimmt doch auch. Ich muß es doch wiſſen.“ Sie lächelte trübe. 5 „Du biſt Künſtler, Viktor— und ſiehſt alles gut und In 3 „Wie ſoll ich das verſtehen?“ Seine Stimme klang unſicher. Oh— dieſe Füge! Dieſe dumme Lüge! Was würde er noch hören müſſen! „ haſt dich geirrt, Viktor. Oder— man täuſcht 1. „Nein——“ „Doch! Sie denken da drüben gar nicht daran, uns zu ſchonen. Oh, du verſtehſt das wohl nicht. Du lebſt in der . 5 au und— der Liebe. Wenn du wüßteſt—“ Was?“ 8 Er fragte es ſcharf. „Heute hat auch der Hannes. unſer beſter Müllerknecht, bei Vater gekündigt. Er verdient hier nicht genug. ſaat er. Und die Arbeit wäre zu ſchwer. Drüben bei den Maſchi⸗ nen wäre es leichter. Und dann lachte er und meinte: Kritik am Fragebogen Er erweckt den„Verdacht der Unaufrichtigkeit“. London, 3. Juli. In einer Rede im Oberhaus machte Lord Rennell, wie aus dem amtlichen Bericht hervorgeht, einige bemer⸗ kenswerte Aeußerungen, in denen er ſcharfe Kritik an dem Fragebogen der engliſchen Regierung übte. Der Premierminiſter habe zweifellos recht gehabt, als er darauf hinwies, wie wichtig es ſei, Deutſchlands Mit⸗ arbeit an den europäiſchen Fragen zu erreichen. Aber man müſſe bezweifeln, daß er bei dieſem Beſtreben von ſeinen Kabinettskollegen angemeſſen unterſtützt worden ſei. Der von der britiſchen Regierung an Deutſchland gerichtete Fragebogen müſſe beträchtlich überraſchen, beſonders im erſten Punkt, in dem gefragt wurde, ob Deutſchland ſich nunmehr in der Lage ſehe,„echte Verträge“ abzuſchließen. Ein Abſatz in der Note, die Herr von Ribbentrop am 26. März übermittelt habe, ſtelle feſt, daß durch die Rück⸗ gewinnung der Souveränität über ſein eigenes Gebiet Deutſchland die notwendigen Vorausſetzungen geſchaffen habe, um derartige echte Verträge abzuſchließen. Auch die Vorſchläge, die Hitler am 7. März durch ſeinen Votſchafter in London zur Schaffung eines Syſtems friedvoller Sicher⸗ heit in Europa habe übermitteln laſſen, hätten die Feſt⸗ ſtellung enthalten, daß der Grund für die deutſche Bereit⸗ ſchaft, wieder in den Völkerbund einzutreten, darin läge, daß Deutſchlands Gleichheit der Rechte und die Wieder⸗ herſtellung ſeiner vollen Souveränität über ſein Gebiet er⸗ reicht worden ſel. Angeſichks diefer Feſtellung ſcheine ihm die Frage, die an die deutſche Regierung gerichtet worden ſei, ſehr überflüſſig zu ſein. Wenn man diplomatiſche Dokumente abfaſſe, müſſe man die Ark und Weiſe, in der ſie vom Adreſſaten geleſen werden könnken, ſtels im Auge be⸗ halten. Die Form, die in der brikiſchen Ankwork gewählt worden ſei, könne den Verdacht der AUnaufrichtigkeit er wecken. Die„Times“ unterſtreicht in ihrem Leitartikel dieſe Erklärung Lord Rennells ganz beſonders und erklärt, es könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß der Lord in ſei⸗ ner Kritik für die große Mehrheit geſprochen hahe. Dieſe Kritik komme nicht von einem leidenſchaftlichen Amateur, ſondern von einem geſchulten Diplomaten von großer Erfahrung. Die deutſche Luſtrüſtung Erklärung Baldwins vor dem Unterhaus. London, 3. Juli. Der Premierminiſter Baldwin traf am Donnerstag⸗ mittag, ſichtlich erholt, von ſeinem kurzen Urlaub wieder in London ein, und begab ſich nach einem kurzen Beſuch ſeiner Amtsräume ins Unterhaus. Baldwin hatte im Unterhaus zunächſt die Anfrage des Abgeordneten Johnſton zu beantworten, der ihn fragte, ob er angeſichts der Tatſache, daß er in der Frage des Umfanges der deutſchen Luftalfrüſtung „irregeführt“ worden ſei, nunmehr eine Erklärung über die Quellen, die er in ſeiner Unterredung benutzt habe, abgeben wolle, und ob er ſeine gegenwärtigen Quellen für verläßlich halte. Baldwin erwiderte, daß es anſcheinend einige Mißverſtändniſſe übor ſeine Erklärung gegeben habe. Es ſei nicht richtig, daß es ir⸗ gendwelche Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen ihm und dem Luftfahrtsminiſterium wegen der früheren Schätzun⸗ gen über den Umfang der deutſchen Luftaufrüſtung gege⸗ ben habe. Sowohl er wie Lord Londonderry hätten aus⸗ einandergeſetzt, daß die Beſchleunigung der deutſchen Rü⸗ ſtungen größer geweſen ſei, als ſie und ihre Ratgeber vor⸗ ausgeſehen hätten. Es beſtünde daher kein Grund für die Annahme, daß er Warnungen, die er von ſeinen Ratge⸗ bern bezüglich der Beſchleunigung der deutſchen Luftauf, rüſtung erhalten habe, nicht beachtet habe. Die Regierung ſei übrigens der Anſicht, daß die gegenwärtig in ihrem Beſitz befindlichen Informationen aus ver⸗ ſchiedenen Quellen den tatſächlichen Zuſtand wiedergeben, ſoweit er überhaupt feſtgeſtellt werden könne. Lange würde er ja ſowieſo doch nicht hier bleiben können, vielen Bauern dauere es hier viel zu lange ehe alles ge⸗ mahlen ſei. Drüben ſei auch alles billiger. Er ſehe ſchon kommen, wie es hier würde. Kurz und gut— zum näch⸗ ſten Erſten gehe er. Vohin? Nach drüben!“ Viktor preßte die Lippen zuſammen. Was ſollte er ſagen? „Man hat ihn geködert. Vater zweifelt nicht daran. And— ich auch nicht. Mit ſolchen Mitteln wollen ſie uns niederzwingen! Oh— es iſt ſchändlich! Schändlich! Mit ſolchen kleinlichen Mitteln! Ich— haſſe die Leute drü⸗ ben! Dieſe adeligen Herren, denen nichts heilig iſt als ihr Geſchäft! Oh, wie ich ſie haſſe!“ Viktor preßte Eva an ſich. Er war im Innerſten auf⸗ gewühlt. „Es wird— ein Zufall ſein, Eva Irgendein guter Be⸗ kannter eures Knechtes hat ihn veranlaßt, ſo zu handeln. Glaube doch nur nicht, daß man drüben ſo feindlelig iſt—“ „Ach— natürlich, man wird es ihm nicht direkt von oben her geſagt haben— dazu iſt man ſelbſtverſtändlich zu klug, o ja! Ich weiß das ſchon. Krieg aus dem Dunkel! Oh — aber ſie ſollen ſich irren!“ „Eva— wie kannſt du das glauben—“ „Siehſt du— ich hab's ja gewußt, daß ich dir damit wehe tun würde—“ „Nein, nein— aber—“ „Ah— ich wünſchte, es käme noch einmal der Baron zu uns— der alte oder der junge— und wollte mit Vater ſprechen—, ich ſelbſt würde ihm die Tür weiſen! Würde ihm ins Geſicht rufen: Habt ihr denn keine Ehrfurcht vor dem Stück Heimaterde, das einer beſitzt? Wenn er's nicht freiwillig herausgibt, ſchämt ihr euch nicht, es ihm mit Ge⸗ walt ſtehlen zu wollen! Raub iſt das vor Gott! Ge⸗ meiner Raub! Ja— ſo würde ich ſagen und ihnen den Weg zeigen, den ſie hergekommen ſind. Ich— die Eva aus der Herrgottsmühle!“ i Sie atmete tief auf. Ihre Bruſt hob und ſenkte ſich ſchnell in der Erregung ihres Blutes. Sie lachte zornig. „Und es würde keiner noch einmal kommen.“ Viktor war tief ergriffen. Er befand ſich in einem Zu⸗ ſtand ratloſer Bewegtheit. Eva— Eva— wie du zornig biſt!“ Da ſchmiegte ſie ſich wie chung ſüchend an ihn. Kurzmeldungen Elli Beinhorn und Bernd Roſemeyer. Berlin, 3. Juli. Am 13. Juli werden die bekannte Flie⸗ gerin Elly Beinhorn und der erfolgreiche Rennfahrer der Autounion Bernd Roſemeyer, wie einem auf dem Standes⸗ amt Berlin⸗Wilmersdorf aushängenden Aufgebot zu ent⸗ nehmen iſt, getraut. Ehepaar vom Blitz ins Waſſer geſchleudert. Waltenſcheid, 2. Juli. Ein aus Köln ſtammendes Ehe⸗ paar, das ſich auf einer Fußtour durch das Induſtriegebiet befand, ſuchte bei einem Gewitterregen Schutz unter einem Baum, der kurz darauf vom Blitz getroffen wurde. Auch das Ehepaar wurde von dem Blitz getroffen und ſtürzte bewußtlos in einen Bach, aus dem es von den Vorfall beob⸗ achtenden Paſſanten mit Mühe gerettet werden konnte. Schwerverletzt wurden beide Eheleute dem Krankenhaus in Wattenſcheid zugeführt. Verwandte Franz Liſzis ermordet. Wien, 3. Juli. In der burgenländiſchen Stadt Ober⸗ warth wurde in der Nacht eine Verwandte des berühmten Muſikers Franz von Liſzt, die 59 Jahre alte Klara Liſzt, ermordet. Der Mörder hatte ſich in einem Schrank ver⸗ ſteckt. Als die Frau heimkehrte, überfiel er ſie und tötete ſie nach einem verzweifelten Kampf. London.„Daily Mail“ gedenkt der erfolgreichen Ab⸗ wehr des Bolſchewismus durch Deutſchland und ſagt, des⸗ halb und auch wegen anderer Gründe ſei Deutſchland eine Nation, mit der die Bevölkerung Großbritanniens glück⸗ lich ſein würde, einen Zuſammenſchluß einzugehen. Paris. In Frankreich ſtreiken zurzeit noch immer ge⸗ gen 155 000 Arbeiter. Landarbeiterunruhen in Polen 15 Tote, zahlreiche Verletzte. 8 ö Warſchau, 3. Juli. Auf einem Gutshof im Kreiſe Kudki(Woiwodſchaft Lemberg) iſt es zu einem ſchweren Juſammenſtoß zwiſchen einer Polizeiabteilung und Gutsarbeitern gekommen. Auf dem Gute Oſtrow Tuliglowſki waren Saiſonarbeiter be⸗ ſchäfkigt, die von den Dorfeinwohnern ſeit einigen Tagen an der Arbeit verhindert wurden. Die Dorfarbeiter for⸗ derten die Enklaſſung der 8 ſonarbeiter und gingen mehr⸗ fach käklich gegen ſie vor. Die Polizei, die zur Herſtellung der Ruhe herbeigeholt worden war, wurde von den erreg⸗ ken Dorfbewohnern angegriffen, ſo daß ſie gezwungen war, von der Schußwaffe Gebrauch zu machen. Dabei wurden ſieben Perſonen erſchoſſen und drei verwundek. Auch in Krzeczowice im Kreiſe Przeworſk(Galizien) iſt es zwiſchen ſtreikenden Landarbeitern und der Polizei zu blutlgen Zuſammenſtößen gekommen. Kommuniſti⸗ ſche Agitatoren hetzten die Landarbeiter zu einem Angriff auf die Polizei auf, die eine Salve abgeben mußte. Es wurden acht Perſonen getötet und eine bisher nicht bekannte Anzahl verwundek. Eiſenbahnunglück bei Poſen Warſchau, 2. Juli. In der Nähe von Wreſchen(Wof⸗ wodſchaft Poſen) iſt ein Perſonenzug entgleiſt. Dabei wur⸗ den der Lokomotivführer, der Heizer und ein Poſtbeamter getötet, während ein Eiſenbahnbeamter und vier Fahr⸗ gäſte verletzt wurden. Autobus raſt gegen Felswand Newyork, 2. Juli. Wie aus Natural Bridge(Virginia) gemeldet wird, raſte ein vollbeſetzter Autobus auf der be⸗ rühmten Natur⸗Felſenbrücke in der Nacht bei einem ſchwe⸗ ren Gewitter gegen eine Felswand und ſchlug unmittel⸗ bar am Rande eines 70 Meter hohen Steilabhanges um. Der Autobus wurde vollſtändig zertrümmert. Von den In⸗ ſaſſen wurden fünf getötet und 28 zum größten Teil lebens⸗ gefährlich verletzt. Waſhington. Das Kriegsminiſterium hat mehrere Offt⸗ ziere beauftragt, in der Nähe der Stadt Fairbanks in Alaska eine geeignete Stelle für die Anlage eines großen Flugplatzes ausfindig zu machen. „Nicht auf dich, Liebſter! Du kannſt ja nicht dafür, daß dein Freund— deiner nicht wert iſt. Ah— wenn ich's ihm einmal ſelbſt ſagen könnte! Viktor— nicht böſe ſein. Nun haſt du mich auch einmal— ſo geſehen, im Zorn! Biſt du ſehr enttäuſcht?“ „Eva— Eva—, ſtammelte er hilflos und erregt. Sie bot ihm die Lippen. „Küſſe mich, Liebſter— damit ich den Haß vergeſſe.“ Faſt hätte er vor Qual aufgeſtöhnt. Nun durfte er ihr nie ſagen, daß— „Küſſe mich, Viktor— oder komme ich dir nun ſo ſchrecklich vor?“ Da riß er ſie an ſich in Qual und Luſt. a „Mein Mädel— mein Liebſtes! Reiß dieſen Haß aus deinem Herzen— du biſt geboren zu lieben—“ „Dich zu lieben, ja— und die dort drüben zu haſſen. Viktor Er küßte ſie wild. Er konnte ihre Worte nicht mehr mit anhören. In ihren Küſſen wollte er ihre Liebe ſpüren. In ihren Küſſen vergeſſen, was ſie geſagt hatte. Oh, wie furchtbar war das alles! Sie hing wie willenlos an ſeinem Halſe. U liebe dich—“ flüſterte ſie heiß.„Wie— wild du 1 3 Sie erſchauerte unter ſeinen zärtlichen Liebkoſungen. Atemlos lehnte ſie dann an ſeiner Schulter. Nach einer Weile ſagte ſie: „Heut! mußt du früh gehen, Viktor—“ Er nickte nur. f N i Ja, er ſehnte ſich ſelbſt nach Alleinſein, um Herr ſeiner aufgeſtörten Gedanken zu werden. Zu plötzlich war das alles über ihn gekommen. Wie fand er nur aus dieſem Chaos heraus? Da ſchreckte er zuſammen. Auch Eva hatte ſich plötzlich umgedreht. 8 Die Geſtalt Veit Gwendolins ſtand wenige Schritte hinter ihnen. „Eva—“ rief er leiſe. f Da ſah er ſie— und neben ihr die Geſtalt eines Fremden. Eva kam näher. Die Dunkelheit verbarg die Glut ihres Geſichts. Ihre Stimme zitterte ein wenig. 5 Vater— „Ein lieber Bekannter hat ſich wieder eingefunden, e r 3 r A 3 Die Beſchäftigung von Lehrlingen in Bäckereien. () Karisruhe, 2. Juli. Durch Verordnung des Finanz⸗ And Wirtſchaftsmmiſters erhält der Paragraph 3 der Ver⸗ ordftung über die Beſchäftigung von Lehrlingen in Bäckereien vom 24. Mai 1920 folgende Faſſung:„In Zweifelsfällen entſcheidet die Handwerkskammer über die Zahl der Lehr⸗ linge, die beſchäftigt werden dürfen; ſie kann auch in beſon⸗ deren Fällen Ausnahmen zulaſſen. Gegen die Entſcheidung der Handwerkskammer ſteht den Beteiligten innerhalb zwei Wo⸗ chen die Beſchwerde an das Landesgewerbeamt zu; dieſes ent⸗ ſcheidet endgültig.“ Hockenheimer Motorradrennen 4. Meiſterſchaftslauf für Solomaſchinen. Der DDC. als Veranſtalter des Hockenheimer Motor⸗ radrennens am 2. Auguſt wird in Kürze die Ausſchreibungen entfſenden. Nach dieſer Ausſchreibung wird auch diesmal wieder ein Sonderlauf für Ausweisfahrer ausgetragen, um den ſüdweſtdeutſchen Motorſporklern die Möglichkeit zu geben, ſich bei einem großen Straßenrennen zu meſſen. Dieſer Son⸗ verlauf für den Nachwuchs geht für alle drei Soloklaſſen Über je ſechs Runden(gleich 72,03 km). Die Hauptkonkur⸗ wenz der Lizenzfahrer für die drei Sologruppen, die zugleich als 4. Lauf um die deutſche Motorradmeiſterſchaft 1936 gewertet werden, führen über je 12 Runden(gleich 144,06 km) And werden alle namhaften deutſchen Rennfahrer am Start bereinigen. Auch für die Beiwagen⸗Lizenzfahrerklaſſen iſt eine Konkurrenz ausgeſchrieben, die über acht Runden(gleich 96,04 km) führt. Das offizielle Training findet am 30. und 31. Juli ſowie am 1. Auguſt jeweils von 7 bis 12 und 14 bis 19 Uh 8 r ſtatt. Nennungsſchluß iſt am 22. Juli. Acher⸗ und Renchkorrektion (J) Karlsruhe, 2. Juli. atsminiſterium hat unterm 30. März d. J. ein U Das Sta Weſetz beſchlof welches die Grundlage zur Verbeſſerung der waſſerwirtſchaftlichen Verhältniſſe in der Rheinebene zwi⸗ schen der Kinzig und dem Sandbach bildet. Es handelt ſich um die Acher⸗ und Renchkorrektion, zu der am 2. Juli der erſte Spalenſtich durch Reichsſtatthalter Robert Wagner er⸗ folgen wird. Das Geſetz hat inzwiſchen die Zuſtimmung der Reichsregierung erhalten und wird jetzt im Geſetz⸗ und Ver⸗ rdnungsblatt vom 30, 6. Nr. 19 durch den Reichsſtatt⸗ Halter im Namen des Reiches verkündet. In den Bereich der Acher⸗Reuch⸗Korrektion fallen fol⸗ gende Gemeinden: Achern, Altſchweier, Appenweier, Balz⸗ hofen, Bodersweier, Bohlsbach, Bühl, Bühlertal, Diersheim, Eiſental, Erlach, Fautenbach, Freiſtett, Gamshurſt, Grauels⸗ baum, Grefſern, Grießheim, Großweier, Hausgereut, Helm⸗ lingen, Hildmannsfeld, Holzhauſen, Hügelsheim, Kork, Lauf, Legelshurſt, Leiberſtu Lichtenau, Linx, Memprechtshofen, Mösbach, Moß, Muckenſchopf, Neumühl, Neuſatz, Nußbach, Oberbruch, Oberſasbach, Oberwaſſer, Odelshofen, Oensbach, Ottersweier, Querbach, Renchen, Rheinbiſchofsheim, Sand, Sasbach, Sasbachried, Sasbachwalden, Scherzheim, Sinz⸗ heim, Schwarzach, Söllingen. Stadelhofen, Steinbach, Stoll⸗ hofen, Tiergarten, Ulm(Amtsbezirk Bühl), Alm(Amtsbezirk Oberkirch), Unzhurſt, Urloffen, Varnhalt, Vimbuch, Wags⸗ hurſt, Weitenung, Windſchläg, Zell, Zierolshofen und Zu⸗ ſenhofen. 8 i f Zum Ehrenpräſidenten erngant.: ( Pforzheim, 2. Juli. Die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer Pforzheim hat den Gauwirtſchaftsberater Dr. Ken⸗ trup zum Ehrenpräſidenten ernannt. Freiburg.(Schwerer Verkehrsunfall.) An der Straßenkreuzung Affhauſer⸗ und Badnerlandſtraße in St. Georgen b. Freiburg ereignete ſich vormittags ein ſchwe⸗ ker Zuſammenſtoß zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Perſonenauto. Der Perſonenwagen überſchlug ſich zweimal und blieb auf einem nahegelegenen Kartoffelacker mit den Rädern nach oben liegen. Der Beſitzer des Perſonenwagens, Fabrikant Hauſer⸗Freiburg, Präſident des DDA. Gau Baden, wurde aus ſeinem Wagen geſchleudert. Er erlitt eine ſchwere Gehirnerſchütterung ſowie erhebliche Verletzungen im Weſicht. (=) Näßwihl b. Waldshut.(unglücklicher Schütze) Hier ſpielte ein junger Burſche mit einem geladenen Flobert⸗ gewehr. Plötzlich löſte ſich ein Schuß, und die Kugel tötete Den Bruder des unglücklicheß Schützey auf der Stelle. 1755 . 5 Weltbild(M). „Kleiner“ Beſuch im Sommerlager der Hitler⸗Jugend. 2 bee de . Die Sonne ſendet 2,3 Milliarden mal ſo viel Strahlung aus, wie auf die Erde fällt. Faſt zwei Drittel der Sonnen⸗ wärme, die die Erdoberfläche erreicht, wird verbraucht, um das Waſſer der Meere, Seen und Ströme zu verdunſten und Jomit den großen Kreislauf in der Natur aufrechtzuerhalten. rufalem ein Luftpoſtbrief aus gebracht wurde. Neues aus aller Welt Den Gashahn aufgedreht. In Regensburg öffnete der 72 Jahre alte Schneidermeiſter Anton Gierſchick den Gas⸗ hahn, um ſeinem und dem Leben ſeiner Ehefrau ein Ende zu bereiten. Durch ſtarken Gasgeruch beunruhigt, drang man in die Wohnung der alten Leute ein. Der Mann war be⸗ reits tot, dagegen waren die bei der Frau angeſtellten Wie⸗ derbelebungsverſuche von Erfolg. a Gehöft durch Blitzſchlag eingeäſchert. Der Blitz ſchlug in den Stadel des Landwirts Rupert Harlander in Hulds⸗ eſſen(Bayern) und zündete. Die Flammen griffen mit raſen⸗ der Geſchwindigkeit um ſich und legten das ganze Gehöft in Schutt und Aſche. Eine Kuh und drei Schweine ver⸗ brannten. Den ganzen Geflügelbeſtand vernichtet. Ein Ge⸗ flügelzüchter in Hof mußte dieſer Tage die betrübliche Feſt⸗ ſtellung machen, daß ihm in der Nacht Raubzeug den ganzen Geflügelbeſtand vernichtel hatte. Der Geſchädigte iſt um die Arbeit eines ganzen Jahres gekommen. Der verhängnisvolle Straßenbaum. In der Nähe von Velburg(Bayer. Oſtmark) fuhr der 26 Jahre alte Erbhof⸗ bauer Schmid abends von einer Kirchweih mit dem Kraftrad nach Haus und rannte mit hoher Geſchwindigkeit in einer „Kurve an einen Straßenbaum. Er erlitt einen ſchweren Schä⸗ delbruch, dem er alsbald erlag. Der auf dem Begleitſitz mit⸗ fahrende Schneidermeiſtersſohn wurde ſchwer verletzt. Neuwied.(Beim Heuaufladen vom Blitz ge⸗ tötet.) Der 27/jährige Karl Bleyer aus Hummerich wurde vom Blitz getroffen und war ſofort kot. Der junge Mann war mit ſeinem Vater und Bruder beim Heuaufladen beſchäftigt, als das Gewitter ausbrach. Als ſie gerade ihre Arbeit unter⸗ brechen wollten, traf der Blitz den jungen Bleyer, der auf dem Wagen ſtand. Trier.(Zugunfall.) Bei der Einfahrt eines Zuges von Luxemburg in den Trierer Hauptbahnhof konnte der Lo⸗ komotivführer den Zug infolge Verſagens des Luftpumpen⸗ reglers nicht mehr zum Halten bringen, ſo daß die Maſchine gegen einen Prellbock fuhr. Wagen entgleiſten nicht, doch war der Anprall ſo ſtark, daß neun Reiſende— darunter zwei Luremburgerinnen und zwei Amerikanerinnen— Ver⸗ letzungen erlitten. Der Giftlmordprozeß Vogler Die gerettete Schwiegermukter.— Die Fahrten nach Wiesbaden. 8 Mainz, 3. Juli. In dem Giftmordprozeß gegen Frau Vogler machte der Vorſitzende eine intereſſante Mitteilung. Es iſt Tatſache, ſo ſagte er, daß auch die Schwiegermut⸗ ter aus der zweilen Ehe der Frau Vogler nach einem kürze ren Beſuch ebenfalls erkrankte. Die alte Frau halte aber die Energie, nach kurzer Zeit wieder abzureiſen. Der ſtädtiſche Arbeiter Jakob Durſt, der auf dem Friedhof gag war, bekam von Frau Vogler den rab ihres Mannes einzuſchwemmen, und war mit der Begründung, daß die Erde ſich dann l ſete Es wurden fünf Faß Waſſer auf das Grab gegoſſen. Für Durſt war dies nach ſeiner Ausſage etwas Neues. Frau Wilhelm, ein früheres Dienſtmädchen bei Vogler, macht nur zögernde Angaben. Ste ſagt aus, daß Frau Vogler ein über den andern Tag nach ies ba⸗ den 9240 ſei, angeblich zum Baden. Ihr Mann wurde mißtrauiſch und rief eines Tages bei dem Bad an; Frau Vogler war nicht dort. Daraufhin habe es Streit gegeben. Die Zeugin hat ſpäter nicht mehr an die Badereiſen ge⸗ glaubt, weil ſie Frau Vogler eines Tages, als dieſe angeb⸗ lich im Dom war, im Cafe„Münſtertor“ ſitzen ſah. Einmal habe der Ehemann Vogler mittags geſchlafen, als die An⸗ eklagte mit ihrem Freund Holzhauer in der Wirtſchaft ſaß. 5100 Vogler habe damals geſagr:„Mein Mann ſchläft gut, ich habe ihm etwas gegeben, daß er nicht ſo früh herunterkommt.“ Kurze Zeit nach dem Tode Voglers ſei Frau Vogler wieder ſehr vergnügt gewe⸗ ſen, ſie ſei auch wieder„baden“ gefahren. Zwet Eiſenbahnräuber erſchoſſen Nach erhittertem Feuerkampf. Breslau, 3. Juli. Die in aller Stille aber mit größtem Nachdruck betriebene Fahndung nach den flüchtigen Eiſen⸗ bahnräubern Gebrüder Schüller hat dank der vor⸗ bildlichen Zuſammenarbeit von ſtaatlichen Forſtbeemten und Gendarmerie zu einem vollen Erfolg geführt In den Morgenſtunden beobachtete der ſtaatliche Hilfs⸗ förſter Goebel im Forſtamtsbezirk Poppelau, Kreis Op⸗ eln(Oberſchleſien), zwel verdächtige Männer, die im Forſt lagerten. Er verſtändigte, ohne daß er von den Verbächti⸗ en bemerkt worden war, ſofort den ſtaatlichen Repfer⸗ förſter Ritſchel. Beide Forſtbeamte begaben ſich mit dein alsbald hinzugezogenen Gendarmeriemeiſter Bachmann zu den Verdächtigen, die noch an der Lagerſtelle angetrof⸗ fen wurden. Bei der Prüfung des von den Männern mit⸗ geführten Gepäcks und der verdächtigen Perſonen ſelbſt, in denen Hermann und Willy Schüller feſtgeſtellt wurden, zogen die Geſtellten, die anfangs eine harmloſe Haltung vorgetäuſcht hatten, blitzſchnell ihre ſchußbereit verborgen mitgeführten Piſtolen. Dem Revierförſter Gitſchel gelang es, den ihn mit der Waffe bedrohenden Hermann Schüller im letzten Augen⸗ blick durch einen Schuß ködlich zu verletzen, während Willy Schüller ein lebhaftes Feuer aus zwei Piſtolen gegen den Gendarmeriemeiſter und den Hilfsförſter Goebel richtete. Obwohl der Gendarmeriebeamte durch drei lebensgefähr⸗ liche Schüſſe ſchwer verletzt wurde, gelang es ihm, Willy Schüller zwei Piſtolenſchüſſe beizubringen, während der Hilfsförſter, der ebenfalls von Willy Schüller angeſchoſſen 9 5 dieſem eine ſofort tödliche Verletzung beibringen onnte. Mit der Unſchädlichmachung von Hermann und Willy Schüller, gelang es, zwei der ſchwerſten Volksſchädlinge zur Strecke zu bringen. Nach dem letzten noch flüchtigen Täter — Erich Schüller— wird gefahndet. Auftrag, das Auch ein Poſtrekord Erſtmalig in der Poſtgeſchichte Palästinas traf in Je⸗ merika ein, der nur ſieben Tage unterwegs war. Der Brief war vom Luftſchiff„Hin⸗ denburg“ in Amerika mitgenommen und nach Europa be⸗ fördert worden, von wo er per Flugzeug nach Jeruſalem Lalcale uud ocliau 7 Tote und 114 Verletzte Dies iſt das traurige Ergebnis der 185 Verkehrsunfälle, die ſich im Monat Juni in Mannheim ereigneten. Zu dieſem ſo bedauerlichen Menſchenverluſt und der großen Zahl der teilweiſe Schwerverletzten und auf Lebenszeit Verſtüm⸗ melten kommt noch der ganz erhebliche Sachſchaden, der an 125 Kraftfahrzeugen, 33 Fahrrädern, 7 Straßenbahnwagen und 2 Pferdefuhrwerken enkſtanden iſt. Tritt man der Frage der Urſache dieſer Zuſammen⸗ ſtöße näher, ſo kommt man zu folgendem Ergebnis: 40 der Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung des Vor⸗ fahrtsrechtes, 21 auf zu ſchnelles Fahren, 20 auf un⸗ vorſichtiges Fahren, 17 auf falſches Ueberholen, 15 auf un⸗ vorſichtiges und falſches Ueberqueren der Fahrbahn durch Fußgänger, 5 auf falſches Einbiegen, 5 weitere auf Trunken⸗ heit und 19 auf ſonſtige Uebertretungen der Straßenver⸗ kehrsordnung zurückzuführen. Manche Verkehrsteilnehmer zeichnen ſich durch ganz be⸗ ſondere Rückſichtsloſigkeit gegenüber ihren Mitmenſchen aus, während andere wieder durch unglaublich gleichgültiges und leichtſinniges Verhalten Anfälle hervorrufen oder mindeſtens den Verkehr gefährden. Die Zahl der Verkehrsunfälle läßt ſich nicht nur dann verhindern, wenn jeder Rückſicht auf den andern nimmt, wenn ſowohl die Kraft⸗ als auch Radfahrer und Fußgänger Verkehrsdiſziplin wahren und jeder die Ver⸗ kehrsvorſchriften nicht nur kennt, ſondern ſie auch gewiſſenhaft beachtet. Ein Beweis für die äußerſt mangelhafte Ver⸗ kehrsdiſziplin iſt die Tatſache, daß ſehr viele Radfah⸗ rer grundſätzlich kein Zeichen geben wenn ſie die Fahrtrichtung ändern und noch ausfallend werden, wenn ſie auf ihr unverantwortliches Verhalten hingewieſen werden. Es ſcheint, als ob nur ganz entſchiedenes Einſchreiten der Polizei und entſprechende Strafen Abhilfe ſchaffen können. Erſtaunlich iſt es auch, wieviele Radfahrer immer noch allabendlich ohne Licht durch die Straßen fahren. Es iſt höchſte Zeit, daß auch hier ein Wandel eintritt. Aus dem Bezirksrat. Genehmigt wurde u. a. auch das Geſuch der Suſanna Theurer für den Klein⸗ handel mit Flaſchenbier im Hauſe Zähringerſtraße 25 hier. * U Abſchied von Philipp Wüſt. Generalmuſfikdirektor Phi⸗ lipp Wüſt verabſchiedete ſich vom Mannheimer Theaterpubli⸗ kum mit Verdis„Aida“. Trotz der Schwüle war das Thea⸗ ter völlig beſetzt, und mit großer Spannung folgte das Haus der Aufführung. Wüſt betrat unter ſtarkem Beifall das Dirigentenpult, und im Laufe des Abends nahmen die Kund⸗ gebungen für den ſcheidenden Generalmuſikdirektor unge⸗ wöhnliche Ausmaße an, immer wieder mußte er ſich zeigen, und erſt in ſpäter Stunde konnte das Theater die Pforten ſchließen. Auch die Sänger, einſchließlich des Gaſtes Hans Fideſſer⸗Berlin, ernteten herzlichen Beifall. Wir wünſchen dem Generalmuſikdirektor an ſeiner neuen Wirkungsſtätte in Breslau weiteren Erfolg. Walther Großmann von der Berliner Staatsoper verpflichtet. Walther Großmann, das Mitglied der Ber⸗ liner Staatsoper, wurde von Intendant Brandenburg für die Spielzeit 1936⸗37 für erſte Heldenbaritonpartien an das Nationaltheater Mannheim verpflichtet. Herr Großmann wird mit Genehmigung der Generalintendanz der Berliner Staats⸗ oper die Mannheimer Tätigkeit neben ſeinen Berliner Ver⸗ pflichtungen durchführen. Wildgemüſe und Heilkräuter. Es ſind z. Zt. Be⸗ ſtrebungen im Gange, au chim engeren, Heimatgebie Baden die Oeffentlichkeit mehr für unſere heimiſchey Heilkräuter und Wildgemüſe zu intereſſieren. In Heidel⸗ berg findet z. Zt. auch eine Heilpflanzenausſtellung ſtatt, die dieſelben Ziele verfolgt. Zur Anterſtützung dieſer Beſtrebungen finden jeweils Wanderungen ſtatt. So iſt für Samstag nachmittag nochmals eine Wanderung an⸗ geſetzt. Die Teilnehmer treffen ſich um 16 Uhr an der Feudenheimer Fähre. Die Führung hat Dr. R. Bſicckerich, Zu der Bluttat in Neckarau. In der Roſenſtraße im Stadkteil Neckarau hat der 53 Zahre alte Maschinenfchoſſe Ludwig Thron fein ſchlafend im Bett liegenden E efrau mit einem Meſſer ſchwere Ver⸗ letzungen am Halſe beigebracht, welche den Tod der Frau zur Folge hatten. Der Täter hat ſich ſodann in der Küche ſeiner Wohnung die Pulsadern geöffnet und außerdem Leuchtgas ausſtrömen laſſen. Auch bei ihm war der Tod, als die Wohnung abends etwa um 7 Uhr geöffnet wurde, bereits eingetreten. Schwach beſetzte Wagen vorn!“ Auch bei dem ſtar⸗ ken Reiſeverkehr, der ſtets in den Sommermonaten auftritt und in dieſem Jahre beſonders zu den 11. Olympiſchen Spielen zu erwarten iſt, legt die Reichsbahn größten Wert auf die gewohnt pünktliche und fahrplanmäßige Durchfüh⸗ rung des Verkehrs. Zur Vermeidung von Verſpätungen, die auf den Anterwegshalten leicht bei ftarkem Fahrgaſtwechſel entſtehen, genügt es nicht, daß das Perſonal ſich auf das Oeffnen der Wagen und Abteiltüren beſchränkt. Das Zug⸗ Porſonal iſt dahet in einem Runderlaß angewieſen worden, die Beſetzung der Wagen ſorgfältig zu beobachten und den Standort der noch aufnahmefähigen Wagen dem nächſten Haltebahnhof vormelden zu laſſen. Hier kann dann den wartenden Reiſenden ſchon vor Eintreffen des Zuges durch Ausrufen, tragbare Schilder oder Wagenſtandsanzeiger un⸗ gefähr die Stelle angegeben werden, wo die einzelnen Wagen⸗ klaſſen odet Kurswagen mit der größten Aufnahmefähigkeit ſtehen werdeſt. 5 — Arlaubs vergütung bei Kurzarbeit. Das Reichsarbeits⸗ gericht hat entſchieden: J. Die Urlaubsvergütung bei Kur arbeit im Betriebe iſt nach der Zahl der Stunden zu berech⸗ nen, während deren in den Urlaubstagen tatſächlich im Be⸗ triebe gearbeitet worden iſt. 2. Dieſe Regel gilt nur dann nicht, wenn in der Tarifordnung etwa ausdrücklich geſagt iſt, daß für die Berechnung der Arlaubsvergütung bei verkürzter Arbeitszeit die Woche nicht unter 48 Stunden anzuſetzen iſt, oder ſich ſonſt aus den Beſtimmungen der Tarifordnung ein anderer Wille ergibt oder etwa nur rein zufällig Ar⸗ beitsſtunden ausfallen. 5. Rechtsmittel gegen polizeiliche Strafverfügung. einer polizeilichen Strafverhängung kann Beſchwerde i waltungswege erhoben oder auf gerichtliche Entſcheidu tragen werden. In einem Falle entſcheidet die Verwaltungs behörde, im anderen das Gericht. Die Entſcheidung des Ge. richts iſt, falls eine Uebertretung vorliegt, nur mit der Reviſion, nicht aber mit der Berufung anfechtbar Sport und Spiel Zweitageswanderung der Wanderabteilung des Turnverein 98. Mit Zug von Friedrichsfeld Richtung Neckartal er⸗ reichte die friſch⸗fröhliche Wandergruppe am Samstag, den 27. ds. Mis. Schlierbach⸗Ziegelhauſen. Von hier gings durch herrlichen Waldweg über den Auerhahnkopf. In träumeriſcher Abendſtimmung lag unten im Tal Neckargemünd, während uns hoch oben im Hintergrund bereits die Feſte Dilsberg, das Ziel unſerer Abend⸗ wanderung, grüßte. Ueber Mika emünd gings den Neckar entlang und dann in ſteilem Anstieg zur Burg und Jugendherberge Dilsberg. Regſtes Leben herrſchte dort, als wir nach halb 9 Uhr, freundlichſt begrüßt von ſchon vorhandenen Gaſten, ankamen und ſofort war der Kontakt und die Freundſchaft mit den dort bereits An⸗ weſenden geſchloſſen. Bald ſprudelte der Tee in der Kanne und auch unſere Taſſen wurden gefüllt von ſorgendey Frauenhänden. Der zweite Tag ſah uns früh auf den Beinen. Munter gings nach 1 5 5 Frühſtück in kaſchem Tempo den ſteilen Hang durch den Wald hinab, über den Steg des Stauwerkes nach Neckarſteinach. Dann gings über die 3 Burgen und Schwalbenneſt dem Ziel unſerer Wan⸗ derung entgegen. Aber die Hitze ließ den einmütigen Entſchluß reifen, anſtatt Richtung Münchel, Richtung Strandbad— Neckargemünd einzuſchlagen Ausgerüſte waren wir für alle Fälle und 5 kühlen Fluten des Neckars nahmen uns bald auf. Erfriſcht und gekräftigek gings über Linſenteich, hohler Käſtenbaum, Königſtuhl frohgemut Heidelberg zu mit dem erhebenden Gefühl herrliche Stunden mit reichen Erlebniſſen genoſſen zv haben. Kein Wunder, daß die letzte Frage war:„Wann gehen wir wieder fort?“ und mit Freude die Antwort entgegengenommen wurde:„Bald Bergturnfeſt in Heidelberg⸗Rohrbach. Beergfeſte erfreuten ſich vor dem Kriege großer Be⸗ liebtheit, ſind aber ſpäter durch Sportfeſte und Spiele aller Art ſtark in den Hintergrund getreten. Es liegt ganz im Zuge der völkiſchen Erneuerung, daß auch dieſe volkstümlich en Feſte in dieſem Jahre eine Wiedergeburt erleben. In allen deutſchen Gauen werden am kommenden Sonntag gewiſſermaßen als Werbeauftakt Bergfeſte Wg ührt. Im Gau Baden allein ſind es nicht weniger wie 12 Veranſtaltungen, die das Fachamt 1 Turnen durchführt. Wohl das bedeutendſte dabei dürfte das Bergfeſt in Heidelberg⸗Rohrbach werden, das von den heiden ſtärkſten badiſchen Kreiſen, dem Bad. Neckarturn⸗ kreis und dem Mannheimer Kreis durchgeführt wird. Einzelkämpfe umfaſſen für Turner, Jugend und Aeltere einen 5⸗Kampf, beſtehend aus einem fortlaufenden 4⸗-Kampf(Kugelwerfen über den Kopf, Dreiſprung, Kugelſtoßen a. d. Stand und Weitſprung a. d. Stand), ferner 80 m⸗Lauf. Für Turnerinnen iſt es ein 4⸗ bezw. Dreikampf mit Ballwerfen über den Kopf, dreimal Hüpfen, Kugelſtoßen und 80 m⸗Lauf. Als Mannſchafts⸗ kampf wird gewertet: Kugelſtoßen a. d. Kreis, Weit⸗ ſprung mit Anlauf und 4 mal 80 m Pendelſtaffel und zwar in e a Klaſſen je nach Stärke der Vereine. Die Punktzahl aus den Mannſchaftskämpfen addiert mit der Zahl der Einzelſieger ergibt die Punktzahl reſp. Rang⸗ folge für den Vereinsbergfeſtſieg. Die Kämpfe wickeln ſich auf dem auf einem Bergplatto liegenden Turnplatz des Tbd. Rohrbach ab und zwar auf den naturgegebenen Bodenverhältniſſen(Aſchenbahn gibt es da nicht). Den Kämpfen voraus geht wieder eine völkiſche Ausſprache. Mit einer ſtarken Vertretung von 60. De⸗ teiligt ſich auch der hieſige Tbd.„Jahn“ an dieſen Kämpfen und zwar ſowohl einzel, wie am Manmniſchafts⸗ kampf. Da es ſich dabei um die 1 e tur⸗ neriſche Veranſtaltung in dieſem Jahre handelt, darf man uf das Abſchneiden der rot⸗weißen Kämpfer geſpannt ſein. Die Veranſtaltung iſt inſofern für die Turnerbündler von beſonderem; Intereſſe, als es gilt, alte Freunde aus dem Bad. Neckarturt kreis mal wieder zu treffen. Das Stand⸗ quartier für den Verein in Rohrbach iſt das Gaſthaus „Zum Ochſen“. Sicher werden auch viele Anhänger den Weg nach Rohrbach finden, um an dieſem ſchünen volks⸗ verbindenden Feſt e Oihmpiſcher Speiſezettel Ein e unter vielen anderen, die bei der Vorberei⸗ tung der Olympiſchen Spiele zu löſen waren, war die Frage der Verpfl egung der rund N Olympiakämpfer aus allen Ländern der Erde, die im Olympiſchen Dorf wohnen werden. Es galt von vornherein, nicht nur Menſchen zu fättigen, ſondern ſich den Beköſtigungsgewohnheiten und Eigenarten von 53 Nationen anzupaſſen und darüber hinaus noch del einzelnen Kämpfern die für ihre Sportart zuträglichſte und die Leiſtungsfähigkeit ſteigernde Sonderkoſt zu verabfolgen. Ein Vertreter des DRB hatte Gelegenheit, mit Schöpfer dieſer gewaltigen Verpflegungsorganiſation, pitän Pütz vom Norddeutſchen Lloyd, und ſeinen Mit⸗ arbeitern zu ſprechen. In den drei Stockwerken des Wirt⸗ ſchaftsgebäudes warten 40 Küchen und 40 Speiſe⸗ fäle für je 40 bis 300 Perſonen auf ihre ausländiſchen dem Ka⸗ Gäſte. Im Laufe der nächſten Tage werden rund 450 Mann Lloydperſonal, darunter etwa 300 Stewards, und außerdem etwa 200 Mann Köchen 5 Konditoren eintreffen, um ihren Dienſt zu be⸗ ginnen. 5 Aufſicht liegt in den Händen eines Küchen⸗ chefs des Lloyd, der bereits während der Olympiade in Los Angeles die deutſche Mannſchaft und während der Olympiade in Amſterdam die Amerikaner betreute. Von den Mengen an Lebensmitteln, die zur täglichen Verpflegung der 7000 erforderlich ſind, ſeien hier fe herausgegriffen: einem Fleiſchkeller für 10 000 kg Tranſitfleiſch ſchließt ſich ein 58 8 für 8000 ka Inlands⸗ fleiſch, außerdem noch ein Sonderraum für 5000 kg Wurſt und Schinken an. Zwei Obſt⸗ und Gemüſekeller haben rund 25 000 kg Faſſungsvermögen und zwei Konſerven⸗ räume nehmen 35 000 kg auf. Im Milchkeller werden täg⸗ lich 2000 Liter gelagert, ed der Raum für Kompotts, Puddingpulver uſw. 10000 kg faßt. Täglich werden 10 000 Eier und 250 19 Butter benötigt. Neben 320 000 Apfel⸗ ſinen, 50 000 Grapefruits und 10 000 Zitronen ſind u. a. etwa 50 000 kg Mehl, 6700 kg Fiſch uſw. erforderlich. In der Wäſchekammer lagern etwa 15 000 Decken⸗ bezüge, 15000 Bettücher, 30 000 Kiſſenbezüge, 50 000 Hand⸗ tücher, 18 000 Badetücher, 8000 wollene Decken und 8000 Federkiſſen. Als erſtes Frühſtück ſtehen den Sportlern u. a. Haferflocken, Früchke, Reis, Kaffee, Tee, Schokolade, But⸗ ter, Honig, Marmelade, Eierſpeiſen und je nach Wunſch Brot, Brötchen oder Toaſt zur Verfügung. Das Mittag⸗ eſſe n ſieht im allgemeinen Suppen, Huhn, Fleiſch, Friſch⸗ gemüſe, Salate, Obſt, Käſe uſw. vor. Aber hier müſſen zahlreiche Sonderwünſche berückſichtigt werden. Die Holländer ſind gewöhnt, nur abends eine warme Mahlzeit einzunehmen. Die Auſtralier haben als ſtarke Fleiſcheſſer täglich drei Fleiſchgerichte verlangt. Andere Nationen da⸗ gegen bevorzugen vegetariſche Koſt und andere wieder wollen viel Mehlſpeiſen.— Abends werden u. a. kalte und warme Kraftbrühen, Fisch, kalte Platten, Gemüſe, Steak, oder Geflügel aller Art, Milch uſw. gereicht. Küchenperſonal mit 95 Tee, Marktberichte (Ohne Gewähr.) Getreide⸗Großmarkt vom 2. Juli. Amtlich sgebiet W 14 bis 15. 8. See, We, ee, 40 Pfennig; Roggen Mannheimer notierten: Wetize Rm. Feſtpre 17.80, R 15 17.90, R 8 18. R K 50 usgleich plus 40 Pfennig, Gerſte: Induſtrie egerſte je nach Hell rgewicht 22 bis 23; Futter⸗ gerſte: Feſtpreiſe, Preisgebiet G 7 bis 15. 7. 17.70, G 8 8, G 9 18.20, G 11 18.50, Ausgleich plus 40 Pfennig; Qualitätszuſchläg Durchſchnitt bis Für jedes kg je hl über 68 kg einſchl. per 100 kg. über 68 kg 0.15; Futter⸗ hafer: Feſtpreiſe, Preisgebiet H 11 bis 15. 8. 17•10, H 14 17.60, H 17 17.90, Ausgleich plus 40 Pfennig, Quali⸗ tätszuſch lag für jedes kg je hl über Durchſchn. 0.10; Induſtrie⸗ hafer 48—49 kg 20; Raps inl. ab Station 32; Mühlen⸗ nachprodukte: Weizenkleie bis 15. 8. Preisgebiet W 14 10.30, W 15 10.35, W 16 10.40, W 17 10.45, W 19 10.60, W'̃ 20 10.70, Weizenvollkleie plus Rm. 0.50, Roggenkleie bis 15. 7. Preisgebiet R 14 10.10, R 18 10.40, R 19 10.50, Aus⸗ gleich plus 30 Pfennig; Roggenvol lkleie plus 1 Mark; Wei⸗ zenfuttermehl 13.20 Roggenfuttermehl 185 Gerſtenfuttermehl 20, dazu 5 Pfennig Ve e Biertreber ab Fa⸗ brik Höchſtpreis 14, Malzkeime 1e 3.40, Ausgleich plus 30 Pfennig; Sonſtige i ikel: ng prompt Feſt⸗ preis ab Fabrik mit Waſſeranſchluß 155 90, Soyaſchrot prompt 15.70, Rapskuchen inl. 13.70, ausl. 14.20, Palmkuchen 15.40, Kokoskuchen 17.40, Seſamkuchen 1 0 Leinkuchen 17.30, Ausgleich plus 40 Pfennig, ohne Waſſeranſchluß plus 20 Pfennig, Zu⸗ und Abſchläge auf Grund der reichsgeſetzlichen Regelung. Trockenſchnitzel Fabrikpreis loſe 9.24, Rohmelaſſe loſe 6.42, Steffenſchnitzel loſe 10.84, Zuckerſchnitzel vollw. 11.44, Ausgleich plus 35 Pfennig; Rauhfutter: Wieſenheu (loſes) gut geſund trocken altes 5.75 bis 6, neues 4 bis 4.50; Rotkleeheu—, Luzernekleeheu altes 6 bis 6.50, neues 5 bis. 5.50, Stroh, Preßſtroh, Roggen⸗Weizen 3.50 bis 3.75, Hafer⸗ Gerſte 3 bis 3.50, gebundenes e Roggen⸗ Weizen 2.50 bis 3, Hafer⸗Gerſte 3.50 bis 3. Die Preiſe verſtehen ſich per 100 19 netto waggonfrei Mannheim, ohne Sack, Zahlung netto Kaſſe in Reichsmark bei Waggonbezug. Weizenmehls Type 790 aus Inl.⸗Weizen: Preisgebiet Baden Juli bis 15. Auguſt 14 29, 15 29, 16 29, 18 29, 19 29.35, 20 29.35, Pfalz⸗Saar 19 29.35, 20 29.35; Roggenmehl: Type 997 Juli: Preisgebiet Baden 14 22.70, 15 22.80, 18 23.35, 19 23.60, Pfalz⸗Saar 18 23.30, 19 23.50; Type 815, Preis⸗ gebiet Baden 14 23.20, 15 23.30, 18 23.85, 19 24.10, Pfalß Saar 18 23.80, 19 24, zuzüglich Rm. 0.50 Frachtaus⸗ gleich frei Empfangsſtation gemäß Anordnungen der WV. Weizenmehl mit einer Beimiſchung von 10 Prozent Aus⸗ landsweizen 1.50 Mark Aufſchlag per 100 kg. Mannheimer Ferkelmarkt vom 2. Juli. Der Ferkelmarkt war mit 350 Ferkeln und 272 Läufern beſchickt. Preiſe: 11 bis 6 Wochen 14 bis 18, Ferkel über 6 Wochen 18 bis. 24, Läufer 24 bis 32. Marktverlauf: mittel. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 2. Juli. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein halbes Kilo in Reichs pfennig ermittelt: Kartoffeln 10 bis. 13, Wirſing 7 bis 10, Weißkraut 10 bis 125 Rotkraut 15 5 20, Blumenkohl 1 Stück 10 bis 45, Karotten Büſchel 4 bis 8 Gelbe Rüben 12 bis 15, Rote Rüben 12, Spinat 18 bis 20, Mangold 7 bis 10, Zwiebeln 10 bis 14 Grüne Bohnen 25 bis 40, Erbſen 15 bis 18, Kopfſalat 7 bis 15, Endivienſalat 12 bis 15, Oberkohlraben 4 bis 10, Rhabarber 6 bis 8, Toma⸗ ten 25 bis 50, Rettich 4 bis 125 Meerrettich 25 bis 50, Schlangengurken(groß 3) Stück 25 bis 50, Suppengrünes 8 bis 5, Peterſilie 3 bis 5, Schnittlauch 3 bis 5, Pfifferlinge 55 bis 60, Steinpilze 60, Aepfel 3 35 bis 70, Kirſchen 13 bis 35, Erdbeeren 22 bis 30, Pfirſich 40 bis 50, Heidelbeeren 30 bis 35. Himbeeren 35 bis 45. Johannisbeeren 20 bis 25. „ 1 Berſammlungs⸗Kalender. Tbd.„Jahn“. Sämtliche Teilnehmer in Rohrbach(auch Kampfrichter) treffen ſich heute Abend 9 Uhr im „Kaiſerhof“ betr. völkiſche Ausſprache, Abfahrt uſw. Ty. 98. Alle Ti. und Tu., die noch nicht im Beſitze eines Reichsbundpaſſes für Leichtathletik ſind und am Berg⸗ feſft am Sonntag in Heidelberg teilnehmen wollen müſſen heute abend von 8—9 Uhr in der Turnhalle zwet Lichtbilder(Paßbilder) abgeben. Wer keinen Paß und Startkarte beſitzt, wird am Sonntag zu den Wettkämpfen nicht zugelaſſen. Tabalpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Diejenigen Tabakpflanzer, die Tabakſamen zur Oel⸗ gewüönung ſtehen laſſen wollen, müſſen dies bis ſpäteſtens heute Freitag beim Fachſchaftsvor itzenden melden. Suche ſofort ein jüng., zuverl., ehrl. Tagesmädchen nach Seckenheim. Angebote m. Alter und Vergütung u. Rr. 856 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Zur 91 Fuels dis. Film 1930 Hans Mbers Brigitte Herne Käthe Dorsch Trotz Sommer dieses Spitzen- Filmwerk, das zur Zeit überall Aufsehen erregt. Froltag his Sonntag 8.30 Uhr. sSommereit 1 Sport- Anzüge 36.— 48.— 88.— Sakko- Anzüge 28.— 34.— 48. 64. Sommer-Hosen 6.50 7.50 8.50 9.75 Sport- Hosen; 7.50 8.75 9.50 11.50 10 Sport-Sakkos 9 25.— 28. 32.— 1 Lüster-Sskkos Leinen-Sekkos Waesch- Joppen Janker eilzahlung 21 85 Breite Strate Bis 1. Auguſt 2 evtl. 3 Zimmer mit 2½ Ar Garten zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Feinster bayr. Himbeer- Saft ½ ke 18 Pfg. empflehlt J. Würthwein N 1, 5 Bfelte Straße rr EREREIPL ATZ SEND E ſ a ee Hiermit teile ich der geschätzten Einwohnerschaft a von Seckenheim höflichst mit, daß ich das in unserem a Hause, Zähringerstraße 2 bestehende Geschäft in Bebensmitiel, Obsi uns quo früchie done Rolonialwaren 1 20 mit Wirkung vom 1. Juli 1936 an selbst übernommen habe. Um geneigten Zuspruch bittet 85 1 3 — —