zoll⸗ Ver- gel- Aus daß Be⸗ inen gis⸗ der Be⸗ iner licht ings der in uicht, . zoll⸗ tug⸗ Dul⸗ Es nen haftt din⸗ Uer- lte: Nr. 157(2. Blatt). Neckar Bote Mittwoch, 8. Juli 1936 D A Dees* Kampf dem Kriecher! Ness Eine der übelſten Erſcheinungen, wenn nicht ſogar die verheerendſte in ieder menſchlichen Gemeinſchaft iſt das Kriechertum. Es unterwühlt jedes Vertrauens⸗ verhältnis und zerfrißt alle Kameradſchaft. Es entwürdigt den Leiſtungsgrundſatz und erliſtet für liebedieneriſche Jämmerlinge die Poſten und Stellen, die allein dem auf⸗ recht Strebenden zuſtehen. Der durch das Kriechertum an⸗ gerichtete Schaden trifft die Volksgemeinſchaft in einem Ausmaße, das ihre innere Kraft und die nach außen ver⸗ tretbare Macht weſentlich ſchwächt. Es iſt ein Ueberbleib⸗ ſel aus der liberaliſtiſch⸗marxiſtiſchen Zeit, das mit Stumpf und Stil aus dem Volkskörper ausgebrannt werden muß, damit die Gemeinſchaft völlig geſunden und die national⸗ ſozialiſtiſchen Ideen verwirklicht werden können. Vielen Menſchen und am wenigſten dem Kriecher ſelbſt iſt der Umfang des angerichteten Schadens klar erſichtlich, da perſönliche Gedankenloſigkeit und Eigennutz die ſich all⸗ mählich einſtellenden Wirkungen nicht zu beurteilen ver⸗ mögen. Gewöhnlich fängt es mit der feigen Verleug⸗ nung eigener Verantwortung für irgendeinen perſönlichen Mißgriff an und endet mit bedingungsloſer liebedieneriſcher Unterwürfigkeit. Die eigene Ueberzeugung wird, ſoweit eine ſolche überhaupt vorhanden iſt, den jeweiligen Umſtänden und dem Wohl⸗ wollen der Vorgeſetzten in jämmerlicher Feigheit geopfert. Jeder perſönliche Fehler wird einem Kameraden in die Schuhe geſchoben, um nur nicht ſelbſt zur Rechenſchaft ge⸗ zogen zu werden. Spitzelnd forſcht der Kriecher ſeine Mit⸗ menſchen aus und trägt ihre Worte, Abſichten und Taten halb verſtanden oder bewußt entſtellt weiter. Befindet ſich in einer Gemeinſchaftszelle nur ein einziger derartiger Schädling, ſo mißtraut einer dem andern ſo lange, bis der Träger des Krankheitsbazillus einwandfrei feſtgeſtellt iſt. Da das nur ſehr ſchwer zu geſchehen vermag und eine lange Beobachtungszeit erfordert, hat ſich das Kamerad⸗ ſchaftsband inzwiſchen meiſtens merklich gelockert. Hat der Kriecher ſogar einige Erfolge aufzuweisen, ſo findet außerdem ſein verderbliches Beiſpiel ſehr ſchnell willige Nachahmer. Es wird immer Schwächlinge ge⸗ ben, die ihr Schickſal und dasjenige ihrer Gemeinſchaft nicht aktiv mitwirkend und in aufrechter Selbſtverantwor⸗ tung zu geſtalten vermögen. Ueberängſtlich ſuchen ſie allen Entſcheidungen aus dem Wege zu gehen und ſich in ihrem Verhalten allein nach der Anſicht der Mehrheit oder dem einſeitigen Willen des Vorgeſetzten zu richten. Ihr Beneh⸗ men ſchwankt zwiſchen den jeweiligen Augenblicksforde⸗ rungen hin und her und ſie ſind unfähig, das große End⸗ ziel zu erkennen und die gerade Linie zu ihm zu wahren. Sie bleiben ewig nur Mikläufer und finden niemals die Kraft, aus eigener Ueber zeugung ſelbſtbewußt zu handeln und ſich ſelbſtverantwortlich als aufbauender Wille in den Gemeinſchaftsorganismus einzufügen. Sehen ſolche ſchwachen Menſchen die liebedieneriſche Unterwürfig⸗ keit Lorbeeren einheimſen, ſo ſind ſie ſofort bereit, dieſes verlockende Beiſpiel nachzuahmen. Die Unmöglichkeit für den Vorgeſetzten, jedem Unter⸗ ebenen ins Herz ſchauen zu können, läßt den Kriecher isweilen achtbare Erfolge erſchleichen. Er vermag ſich un⸗ ter günſtigen Umſtänden auf einen Poſten zu ſchieben, zu deſſen Ausfüllung ſeine Fähigkeiten nicht ausreichen. Dann treten Fehlentſcheidungen und Mißgriffe in Erſcheinung, die der Gemeinſchaft einen größeren oder kleineren Schaden, auch in materieller Beziehung zufügen. Selbſt wo das nicht der Fall ſein ſollte, iſt zum mindeſten ein tüchtiger Menſch von dieſer Stelle ferngehalten wor⸗ den, der vermöge ſeines höheren Könnens dort größere Erfolge zu erzielen befähigt geweſen wäre. Dieſer Volks⸗ genoſſe aber wird, wenn ſeine Leiſtungen öfter verkannt werden, in ſteigendem Maße an Arbeitsfreude und Lei⸗ ſtungsbereitſchaft einbüßen. Bereits durch die natürliche Folgeerſcheinung gehen der Gemeinſchaft unerſetzliche Lei⸗ ſtungswerte verloren, ſo daß der Kriecher neben einem direkten Schaden auch noch einen indirekten hervorruft. Die Frage nach der Art und Weiſe, in der gegen den Krankheitsbazillus Kriechertum im Betrieb vorgegangen werden kann, iſt denkbar einfach zu beantworten. Aus der Gemeinſchaftszelle heraus, in der ſich die ſchädliche Wirkung bemerkbar macht, muß auch die Abwehr auf dem Wege der Selbſthilfe erwachſen. Die unmittel⸗ Weltbild(M). Zum Reichskriegertag in Kaſſel 1936. a 30 Kameraden der 1786 von friderizianiſchen Füſi⸗ lieren gegründeten Kameradſchaft Wangerin in Pommern beim Vorbeimarſch vor dem Bundesführer, Oberſt a. D. Reinhard, in friderizianiſchen Uniformen. 3— baren Arbeitskameraden ſind die erſten, die derartige Er⸗ ſcheinungen wahrzunehmen vermögen. Sie werden zunächſt mit perſönlichen Ermahnungen und Verwarnungen auf den Kriecher erzieheriſch einzuwirken haben und ihn gege⸗ benenfalls gemeinſam verächtlich ſchneiden. Sodann wer⸗ den die Vertrauensmänner auf das Wirken dieſes Schädlings aufmerkſam zu machen ſein, damit ſie falls die Verhängung einer Vuße über ihn durch den Vetriebs⸗ führer beantragen können. In ſchweren Fällen und bei Unbelehrbarkeit iſt die Beſtraſung des Kriechers auf ehrengerichtlichem Wege durchaus möglich. Sein Verhalten verſtößt ja offenſichtlich gegen die Gemeinſchafts⸗ idee und damit gegen die ſoziale Ehre. Alles Kriechertum dehnt ſich aus ſeinem unmittelbaren Wirkungsfeld innerhalb der direkten Gemeinſchaftszelle auch auf die geſamte Volksgemeinſchaft weiter aus. Die Uebertragung der Krankheitskeime erfolgt in zwiefacher Art und Weiſe. Einmal iſt es durchaus nicht unmöglich, daß ein Kriecher ſich von einem gehobenen Poſten inner⸗ halb der Betriebsgemeinſchaft auch an maßgebliche Stellen der Fachſchaften und Behörden bei günſtiger Gelegenheit an⸗ und in ſie einzuſchleichen verſteht. Andererſeits greift die Unzufriedenheit der zurückgeſetzten und ihres Leiſtungs⸗ erfolges beraubten Könner weiter um ſich. Man braucht dabei nicht gleich an die Möglichkeit zur Entſtehung von Meckerertum und Kritikaſterweſen zu denken, es wird aber in jedem Falle eine Grundlage zur inneren Aufſplitterung geſchaffen. Bedenkt man ferner, daß ſich ja auch der mate⸗ rielle Schaden aus der Betriebsgemeinſchaft ſelbſttätig für die Volksgemeinſchaft nachteilig auswirkt, ſo wird die Be⸗ deutung des Einſchreitens gegen das Kriechertum eindeu⸗ tig ſichtbar. Seine reſtloſe Ausrottung iſt genau ſo eine Aufgabe der Selbſterhaltung für ſedermann, wie es eine nationale Verpflichtung darſtellt, und wir müſſen auch Schwächlinge dazu erziehen, ſowie unlautere Elemente not⸗ falls entſprechend beſtrafen. H. Kl. Der Wert des Fremdenverkehrs Tagung des Reichs ausſchuſſes für Fremdenverkehr. Godesberg, 8. Juli. Der Reichsausſchuß für Fremdenverkehr trat in Bad Godesberg zu einer Sitzung zuſammen, die durch die Teil⸗ nahme der Leiter und Geſchäftsführer der 24 deutſchen Lan⸗ desfremdenverkehrsverbände eine beſondere Note erhielt.— An der Tagung nahm u. a. teil Staatsſekretär im Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propaganda Funk als Vertreter der deutſchen Reichsregierung. Nach Staatsſekre⸗ tär Funk ſprach Präſident Staatsminiſter a. D. Eſſer. Er führte u. a. aus: Man müſſe ſich zweimal vor Augen halten: Fremdenverkehrsförderung ſei ein Werkzeug zur Sicherung des Erfolges der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Die Arbeit diene der Volksgeſundheit und damit der Erhaltung der deutſchen Wehrhaftigkeit. Der deukſche Fremdenverkehr arbeite für die Verſtändi⸗ gung der Völker unkereinander und damit für die Siche⸗ rung des Friedens. Niemand, dem ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe höhere Anſprüche geſtatten, dürfe im Fremdenverkehr ſoziale Hilfs⸗ ſtellung in Anſpruch nehmen. Sinn des großen nationalſo⸗ zialiſtiſchen Hilfswerkes könne es nur ſein, den fin an⸗ 9 5 ſchwächeren Volksgenoſſen unter die lrme zu greifen Die Betriebe des Fremdenverkehrs könn⸗ ten ihren Beikrag zu⸗den öffentlichen Leiſtungen nur auf⸗ bringen, wenn ſie auch etwas verdienten. Wir könnten auch die Ergebniſſe der Verkehrsförderung nur dann verbeſſern, wenn wir gewiſſe wirtſchaftliche Grundlagen ſchafften. Dazu gehörten aber nicht nur Männer, die Mut zu neuen Unter⸗ nehmungen hätten, ſondern auch Mittel. Beſuch auf dem Truppenübungsplatz Heuberg Platz und Lager. Man wird vielleicht fragen, was denn nun ſchon über einen Truppenübungsplatz zu ſagen ſei. Wahrſcheinlich liege er in einer unintereſſanten Gegend, da das Gelände dafür billig ſein mußte. Und überdies der Heuberg, von dem man im Volksmund behauptet, daß dort einmal eine Ziege im Hochſommer erfroren ſei! Ich geſtehe offen, daß auch ich einſt mit ſolchen Gefühlen zu einer Uebung fach dort ab⸗ gereiſt bin. Als ich nach einigen Wochen zurückkam, hatte ich mich aber zu einem der ſchönſten Truppenübungsplätze bekehr! die ich in meinem Leben kennengelernt habe. Das wunderbare Donautal zwiſchen Donaueſchingen und Sig⸗ maringen bildet eine würdige Einfahrtsſtraße zu dem Heu⸗ berg, der auf einem dork ca. 900 Meter hohen Plakeau dicht bei dem Orte Sletten liegt, das durch die ſchmückende Beifügung„am kalten Markt“ ſchon andeutet, daß hier eine geſunde Hochgebirgsluft weht. Das Truppenlager reprä⸗ ſentiert ſich bereſts von draußen wie ein ſauberes, freund⸗ liches Gemeinweſen, deſſen Straßen mit ſchattenſpendendem Grün durchſetzt und durch häufige Raſenflächen unterbrochen ſind. In den Sommerkagen haben auch hier die Sonnenſtrah⸗ len ihre warme Witterung, aber zum Abend ſetzt immer ein abkühlender Wind ein, der die durch die Tagesarbeit ermüde⸗ ten Soldaten erquickend ſchlafen läßt und auch während des Tages meiſtens die Wärme wohltuend beeinflußt. Der Platz ſelbſt liegt auf einem durchſchnittenen, hüge⸗ ligen Gelände mit reichlichem Waldbeſtand und bietet in ſehr vielen ſeiner Teile überraſchend ſchöne Naturbil⸗ der, die den nächtlichen Gang manches Spähtrupps verſchö⸗ nern. Hier ſtoßen Baden, Hohenzollern und Würktemberg an⸗ einander, und dem nachdenkenden Menſchen wird dieſe durch einen Wegweiſer gezeichnete„Dreiländerecke“ die Segnungen der Verreichlichung Deulſchlands anſchaulich gemacht haben; für den Soldaten wird ſie eine beſondere Freude ſein, weil das deutſche Heer in allen ſeinen Waffengängen die deutf Einheit weſentlich gefördert hat. Eine große Anzahl Schaf ⸗ herden finden auf den von der Kommandantur verpach⸗ teten Weideflächen im Sommer ihre Nahrung. Ein ſolcher Uebungsplatz bedarf einer ſorgfältigen Betreu⸗ ug, weil er einen zum Volksvermögen gehörenden Betrieb darſtellt, der wie jeder andere zweckmäßig und ſparſam ver⸗ waltet werden muß. Da ſtehen die ſchönen Steinbaracken, in denen die Truppe untergebracht iſt, da ſind die nach moder⸗ nen Grundſätzen erbauten Stätle, da ſind die zahlreichen Kan⸗ tinen und das Kaſino, deren Betriebe beaufſichtigt werden müſſen, da iſt eine Brotbäckerei, eine große Scheibenwerkſtatt, ein Schießſtand, ein Munitionslager und manche andere Ein⸗ richtung, die nicht von ſelbſt läuft und in den Geſamt⸗ wünſchen und hoffen. Aufruf Der Mangel an landwirtſchaftlichen Arbeitskräften ver⸗ anlaßt die unterzeichneten Stellen, für eine umfaſſende Abhilfe zu ſorgen. Im Gau Baden wird ſofort eine Anzahl von landwirtſchaftlichen Amſchulungslagern für weibliche Arbeits⸗ kräfte eingerichtet, außerdem eine größere Anzahl von Stellen für die betriebsnahe Umſchulung freigemacht. Träger iſt der Bd M mit Unterſtützung der anderen unterzeichneten Stellen. Die Finanzierung der Umſchulungslager erfolgt durch die Ar⸗ beitsämter aufgrund der von der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung bewilligten Förde⸗ derung dieſer Art der Schulung. Die geſamte weibliche Jugend kann ſich freiwillig zur Verfügung ſtellen. Die Mädel erhalten freie Unterkunft und Verpflegung und ein tägliches Taſchengeld. Außerdem ſind ſie gegen Krankheit und Unfall verſichert. Der Reichsinnen⸗ miniſter und der Reichsarbeitsführer haben ſich auch damit einverſtanden erklärt, daß diejenigen Mädchen über 17 Jahren nicht mehr zur Ableiſtung der künftigen Arbeits dienſtpflicht der weiblichen Jugend herangezogen werden, die nachweislich vor dem 1. Oktober 1937 freiwillig wenigſtens neun Mo⸗ nate Landarbeit geleiſtet haben. Dabei iſt es gleichgültig, ob dieſe Arbeit a) im freien landwirtſchaftlichen Arbeitsver⸗ hältnis oder b) in der Landfamilie oder e) in einem BdM⸗ Umſchulungslager verrichtet worden iſt. Meldungen ſind ſchriftlich zu richten an den BdM⸗ Obergau 21, Karlsruhe, Rüppurrerſtraße 29. Der Aufruf iſt unterzeichnet vom Präſidenten des Lan⸗ desarbeitsamtes Südweſtdeulſchland, von der Landesbauern⸗ ſchaft Baden und der Führerin des Obergaues 21, Baden. apparat des Heeres ſinnvoll eingegliedert werden muß. Da müſſen Waſchfrauen angeſtellt, Scheibenarbeiter ausgewählt und Gärtner herangezogen werden, und nur dann, wenn ſich in Geſtalt der Kommandantur ein weiſer und aufmerkſamer Hausvater in ſolchen Lagern betätigt, wird es den Muſter⸗ betrieb darſtellen, in dem ſich der Soldat wohlfühlt, den er gern aufſucht, weil der Aufenthalt dort eine angenehme Abwechſlung in das Garniſonleben bringt und ihm jene prak⸗ tiſchen Möglichkeiten bietet, auf die der Soldat— denn die⸗ ſer Beruf iſt ein eminent praktiſcher— angewieſen iſt. Das Gefecht am Zitterboch. Auf dieſem Heuberg erhalten unſere ſüdweſtdeutſchen Re⸗ gimenter jenen ſoldatiſchen Schliff, der im ganz großen Rah⸗ men nur noch von dem in den Manövern übertroffen wird. Der Truppenübungsplatz iſt die notwendige Zwiſchenſtation zwiſchen Garniſon und Manöver, denn hier kann noch Hand Au. den einzelnen Mann und den Anterführer angelegt wer⸗ den, hier wird das Menſchenmaterial, von dem auch der höhere Führer letzten Endes abhängig iſt, im Gelände ge⸗ ſchult und erſt zu richtigen Soldaten gemacht. Dies iſt umſo wichtiger, als der Zukunftskrieg, wie ſchon die letzten Jahre des Weltkrieges zeigten, in wachſendem Maße an Selbſtän⸗ digkeit, Verſtändnis und Verantwortungsbewußtſein des ein⸗ zelnen Soldalen und insbeſondere des Unterführers erheblich erhöhte Anforderungen, gemeſſen an der Vorkriegszeit ſtel⸗ len wird. a Der„Krieg im Frieden“, dem wir beiwohnen dürfen, dreht ſich um den Beſitz des Zitterbochs, einer an den Abhän⸗ gen bewaldeten, oben kahlen Höhe, um deren Beſitz„Rot“ und„Blau“ bereits am Morgen des Tages zu ringen be⸗ gannen. Wer je im feldgrauen Rock den Heuberg mitbevöl⸗ kerte, wird den ſtaktlichen Höhenrücken, der nur noch von dem 972 m hohen Kählesbühl überragt wird, in Erinnerung be⸗ halten. Nur er wird wiſſen, in welcher unglaublich viel⸗ fachen Art ein ſolcher Berg angegriffen und verteidigt wer⸗ den kann und in welcher immer wieder wechſelnden Weiſe Truppe und Führer in Anſpruch genommen werden können, wenn dieſer Berg in den Mittelpunkt einer Uebung ge⸗ ſtellt wird. Dem Zuſchauer geht es diesmal wie immer. So⸗ weit er nicht militäriſch vorgebildet iſt, ſieht er nur jene große Leere des Schlachtfeldes, die in Wahrheit der Beweis für die Kunſt der Truppe iſt, ſich an das erſehnte Ziel mit möglichſt geringen Verluſten heranzuarbeiten. Unſer liebens⸗ würdiger militäriſcher Führer, der es unternommen hatte, die Vorgänge den Zuſchauern zu verdolmetſchen, zeigt immer wieder, wie hier der höchſtmögliche Erfolg mit den vorhan⸗ denen Mitteln zu erreichen verſucht und erreicht wird. Wer den Ernſtfall kennt, weiß, daß keine Vorſtellung ihn ganz rich⸗ tig erreichen kann. Aus dieſem Grunde iſt es mit der militä⸗ riſchen Phantaſie eine beſondere Sache. Das Verſtändnis des Soldaten ſoll dem Ernſtfall wenigſtens nahe kommen und dazu muß er ſich den dann vielfach geſteigerten eigenen und fremden Munitionsverbrauch, die Gas⸗ und Fliegerwirkung und vieles andere vorſtellen und— gemäß dieſen Vorſtellun⸗ gen handeln. Dieſer Phantaſie helfen die überall tätigen Schiedsrichter auf, die unermüdlich künſtlich Situationen ſchaffen, die in Wirklichkeit eintreten könnten und auf dieſe Weiſe dem Manne gewiſſermaßen den Kriegshauch vermitteln. Ans zeigt zunächſt nur das Bellen der Maſchinengewehre an, daß überhaupt etwas vor ſich geht, und erſt nach und nach wird es um uns lebendig, indem der Angreifer unter ge⸗ ſchickter Ausnutzung auch der kleinſten Geländedeckung ſich ge⸗ gen den Zitterboch heranſchiebt, ſo daß der Gegner ſchließ⸗ lich unter Verneblung ſeiner Bewegung in eine zurückgelegene Aufnahmeſtellung den Rückzug antritt. Dabei tritt die Tücke der Natur kin Erſcheinung, denn der Wind dreht ſich, und der künſtliche Nebel kommt nun dem Angreifer zugute, der das Gefecht am Zitterboch gewinnt. Wenn das Verſtändnis des Zuſchauers auch nicht in allem folgen können wird, das Eine erkennt er jedenfalls, daß für ſolche Uebungen ſehr erhebliche Vorbereitungsarbeiten nötig ſind, und daß es eine nicht geringere Mühe macht, dem Soldaten in einem Jahr das Verſtändnis für ſeine Auf⸗ . beizubringen. Daß dies gelingt, zeigte die Kritik des egimentskommandeurs, der unter Hervorhebung der ſtar⸗ ken Anforderungen an die Truppe während des durch Regen erheblich beeinträchtigten Aufenthalts auf dem Uebungsplatz beſonders anerkennend hervorhob, daß der Krankenbeſtand 8 nicht übernormal ſei und hieraus mit Recht ſchloß, daß ſeine Leute mitgehen, und— ſo beendete er ſeine Ausfüh⸗ rungen—„das iſt der beſte Dank für unſere Arbeit“, Ein richtiges Wort, das die Freude des Offiziers wiedergibt, Leh⸗ rer der Nation zu ſein und mitzuarbeiten an der Schulung unſeres Volksheeres als dem Inſtrument, das einen feſten Stützpunkt bildet für den von unſerem Führer erſtrebten dieſen eines geachteten und wehrhaften Deutſchlands dieſem Rahmen war das Gefecht am Zitterboch für uns kleines, aber befriedigendes Symbol für das, was w 6 . Wenn auf der Leinwand zum„happy end“ 5 7 der Generaldirektor und die Privatfekretärin zum Kuß in Großaufnahme ſich begegnen, wenn der reiche Graf das arme Mädel als Praut 5 0 ſich begef * auf das Schloß ſeiner Ahnen führt, dann ſind wir je timmt. Kintopp, denken wir bei uns. Das 7 blüht auch inmitten des rauhen, allzu wirklichen Alltags das auf, höchſtperſönlich ſchmiedet das Leben Schi Wir wollen in einer Reihe von Artileln von Heiraten erzählen, die wie muten und doch ſchöne Wirklichkeit ſind. Die Sekretü Dicker, gelber Nebel lagert über der Themſeſtadt. Die Omnibuſſe und Autos taſten mit abgeblendeten Schein⸗ werfern durch die Finſternis. Als Miß Stella Charnaud an dieſem Morgen des 17. März 1927 das Foreign Office (Außenminiſterium) in der Downingſtreet betritt, erſcheint ihr das Gebäude, in dem ſie nun achtzehn Jahre als Sekretärin ein⸗ und ausgeht, noch düſterer. Sie klappt ein wenig verſtimmt den Deckel ihrer Schreibmaſchine hoch. Man kennt die ſonſt ſo heitere Miß Stella gar nicht wie⸗ der. Unermüdlich und gewiſſenhaft verſieht ſie in dieſer ganzen Zeit den Dienſt. Aber iſt es das trübe Wetter? Iſt es das Gefühl: Du biſt nun 35 Jahre und haft wenig Ausſicht, weiterzukommen? Stella kann an dieſem Tage nicht froh werden. Da kommt eine Kollegin vorbei und ruft ihr zu: „Stella, du ſollſt mal gleich zum Abteilungschef herüber⸗ kommen!“ Ahnungslos nimmt Stella ihren Stenogrammblock und betritt das Zimmer des Geßwaltigen. Aber er hat nichts zu diktieren. „Nehmen Sie, bitte, Platz, Miß Charnaud!“ Stella ſetzt ſich zögernd, und in den nächſten Minuten tanzen die Wände des Zimmers um ſie herum, und immer wieder hört ſie die Worte:„Miß Charnaud, wir haben Sie als außerordentlich tüchtige Kraft kennengelernt. Haben Sie Luſt, auf einen verantwortungsvollen Poſten nach Indien zu gehen?“ Stella Charnaud weiß nicht mehr, was ſie die nächſten Stunden getan hat, ob ſie weinte oder lachte. Immer iſt es nur der eine Gedanle, der ſie bewegt: Her⸗ aus aus dem Alltag! Indien, Indien!— Sie hat keine Eltern mehr, keine Verwandten, die ſie halten. Die Koffer ſind bald gepackt. Sie traut abermals ihren Ohren kaum, als ſie er⸗ fährt, daß ſie auserſehen iſt, die Geheimſekretärin Lord Readings, des indiſchen Vizekönigs, zu werden. Lord Reading, deſſen Name am politiſchen Himmel Englands in dieſen Tagen groß geſchrieben wird, hat eine tolle Lauf⸗ Lord Reading mit ſeiner zweiten Frau, ſeiner ehemaligen Sekretärin. bahn hinter ſich. Als Schuljunge iſt er ſeinem Vater, einem Londoner Zuckerbäcker, davongelaufen, hat ſich als Schiffsjunge nach Indien anheuern laſſen, iſt als Kauf⸗ mannslehrling in Singapore tätig geweſen, hat geſpart, hat von ſeinem mühſam verdienten Geld ſtudiert, iſt Ver⸗ teidiger, dann Richter und Botſchafter in Waſhington ge⸗ worden, um ſchließlich mit dem Poſten des Vizekönigs in Indien betraut zu werden. gekretärin mit politiſchem Einfluß Stella Charnaud ſitzt bis tief in die Nacht hinein im Büro des Vizekönigs. Da gibt es andere Arbeit als in dem Sekretariat in der Downingſtreet. Die indiſchen Unruhen laſſen die Menſchen auf der europäiſchen Inſel in Indien nicht zur Ruhe kommen. Aber Stella Char⸗ naud hat der Ehrgeiz gepackt. Sie vertieft ſich in die 9 ner ranlagung gerüß u krumantiſch. Ab blaue Bli uns faſt wie ein Ber⸗ »Auchma, Roma Leben iſt nicht ckſale, die Politik und in die Mirtſchaft des Landes. Lord Reading verfolgt mit wachſenden Itßtereſſe die Arbeit ſeiner Se⸗ kretärin. Und wieder kommt ein großer Tag für ſie: Sie wird zur Leiterin des Generalſekretariats in Delhi er⸗ nannt. Ein Sturm bricht los unter den Beamten der eng⸗ liſchen Kolonie. Man verſteht Lord Reading nicht. Wie kann er den alten und erfahrenen Beamten die einſtige Sekretärin vorſetzen? Ein wildes Intrigenſpiel beginnt. Man will nicht ruhen, bis man Miß Charnaud, vor deren Klugheit man ſich allmählich zu fürchten beginnt, dem Vizekönig entfremdet hat. Man ſchmiedet Pläne, und ſchließlich verdächtigt man ſie, mit indiſchen Geheimſekten im Komplott zu ſtehen. Miß Stella läßt ſich nicht aus der Ruhe bringen. Sie iſt ſich keiner Schuld bewußt, gewiſſenhaft tut ſie weiter ihre Pflicht. Reading iſt in immer größeren geiſtigen Kontakt mit ſeiner ehemaligen Sekreträän gekommen. Er kann ſie nicht mehr entbehren und holt ſie als ſeine per⸗ ſönliche Bevollmächtigte in ſein Palais. Miß Stellas politiſche Miſſion beginnt. Ihrer angeborenen weiblichen Diplomatie gelingt ein Schlag, der ihr mit einem Male auch die Achtung ihrer weiteren Umgebung einbringt. Mehrere Fürſten Indiens ſind aufſäſſig geworden und wollen ſich von England trennen. Miß Stella greift ein. Verhandlungen über Verhandlungen— bis ſie zum Vize⸗ könig die Nachricht bringen kann:„Die Abtrünnigen geben klein bei, ſie bleiben England treu.“ Miß Stella hat geſiegt. Aber ſie weiß nicht, daß unter ihren neuen Freunden eine Gruppe arbeitet, die jetzt erſt recht die gefährliche Rivalin ſtürzen will. Als eines Nach⸗ mittags Miß Stellas Diener den Tee ſerviert, ſieht ſie, wie der treue Inder erbleicht, als ſie zur Taſſe greifen will. Noch ehe ſie dazu kommt, wirft der Diener das Tee⸗ geſchirr zu Boden und ſtürzt ihr zu Füßen. Schluchzend geſteht er, daß der Tee vergiftet ſei, daß man ihn gedun⸗ gen habe, ſeine Herrin zu töten. Stella Charnaud ſpringt vom Seſſel auf und eilt in das Arbeitszimmer Readings, um ihm von dem Anſchlag zu berichten. Die ſchärfſten Maßnahmen werden er⸗ griffen, um die Schuldi⸗ gen zu überführen. Lord Neadings Rücktritt Miß Stella ſteht auf dem Höhepunkt ihres Le⸗ bens. Da kommt ein Er⸗ eignis, das ſie im Inner⸗ ſten erſchüttert: Lord Rea⸗ ding tritt zurück. Seine Frau iſt nach ſchwerer Krankheit geſtorben; der alternde Mann braucht Ruhe, Erholung. Er kann den Schmerz kaum ver⸗ winden. Als das Schiff vom Kai losmacht und Reading die Reiſe nach England antritt, weiß Stella Charnaud, was ſie mit dieſem Manne ver⸗ liert. In jahrelanger Zu⸗ ſammenarbeit ſind ſie Freunde geworden. Aber das Leben hat für die tüchtige Frau noch neue Aufgaben vorberei— tet. Sie iſt nicht dazu be⸗ ſtimmt, ihr Daſein zwi⸗ ſchen Akten und politiſchen zerhandlungen zu vollen⸗ den. Ein Jahr vergeht, da erreicht ſie ein Brief Readings, in dem er ſie bittet, ihre Arbeit in Indien auf⸗ zugeben, nach London zu kommen und ihm, dem Siebzig⸗ jährigen, ein neues Heim einzurichten. Als Stella Charnaud dieſen Brief geleſen hat, wird ihr erſt bewußt, wie ſehr ſie mit ihrer Arbeit verwachſen iſt. Es iſt nicht leicht, alles aufzugeben; ſchließlich ſiegt aber doch die Sehnſucht nach der Heimat und die Sehn⸗ ſucht nach Ruhe, die Sehnſucht nach einem Menſchen, der für ſie ſorgt, der ſie verſteht, dem ſie Freundin, dem ſie vielleicht mehr ſein kann. Es ſind viele Menſchen, die voller Trauer ſie ſcheiden ſehen, viele, die ſie in ihrer Arbeit achten gelernt haben. Heimkehr nach England In England ſteht Lord Reading am Pier. Er iſt ge⸗ Aufnahme: Weltbild(M). altert nach dem Jahr der Trennung. Aber jetzt, wo Stella heiter und unbefangen ihm von ihren tauſend Erlebniſſen zu erzählen beginnt, kommt neue Kraft und neuer Lebens⸗ mut in ihn. Am 6. Auguſt 1931 hat London ſeine Sen⸗ ſation: Lord Reading führt ſeine einſtige Sekretärin zum Traualtar. Die Koffer ſind gepackt. Das intime Hochzeitsmahl iſt beendet. Schon iſt der Wagen vorgefahren, der das Paar zum Bahnhof bringen ſoll. Man iſt ſchon auf dem Sprunge, die Hochzeitsreiſe anzutreten. Nizza iſt das erſte Ziel. Und Stella wartet glücklich auf die Tage der Ruhe und Freuden in der Sonne der Riviera, da erreicht Lord Reading in letzter Minute der Beſchluß der engliſchen Regierung: ſeine Ernennung zum Außenminiſter. Reiſe muß aufgeſchoben werden. Anſtatt zum Bahnhof fährt Lord Reading zur Audienz in den Buckingham⸗ Palaſt, zum König. Und wieder kommt ein bedeutender Tag in das Leben Stellas, der jetzigen Lady Reading. An der Seite ihres Gatten hält ſie Einzug in das Foreign Office in der Downingſtreet, wo ſie ſo viele Fahre hinter der Schreibmaſchine auf das große Glück gewartet hat. Nie hätte ſie es ſich träumen laſſen, daß ſie einſt als Hausfrau in dieſes Haus einziehen, daß ſie bei den Empfängen in den alten, traditionellen Räumen an der Seite des Haus⸗ herrn die Gäſte aus aller Welt empfangen würde. Aber Lady Reading iſt während der ganzen Amts⸗ zeit ihres Gatten ihm weiter die treue Lebensgefährtin geblieben, die ſie ihm in Indien war. Das Liebeslied Nicht nur die Märchen der Kinoleinwand haben ihre Grafen und Schlöſſer, ihre romantiſchen Verwicklungen und den ganzen Zauber des Unwirklichen; auch das Leben erlaubt ſich manchmal, romantiſch zu ſein, und dann ſcheint es erſt recht wie im Märchen zuzugehen. Wir ſtellen vor die Helden dieſer wahren Geſchichte: den Grafen Eugenion Canera di Rivarolo und die Sän⸗ gerin Eva Becke. Der Graf ſitzt auf ſeinem herrlichen Landſitz in Italien. Pinien und Zypreſſen rahmen das mittelalterliche Schloß, und im weiten Park fächeln ſchlanke Palmen wohltuende Kühle. Eva Becke, die Sän⸗ gerin, aber eilt an einem regennaſſen, trüben Londoner Abend zur Omnibushalteſtelle, um noch rechtzeitig zur Sendung ins Funkhaus zu kommen. An dieſem Abend wird das Schickſal etwas Merk⸗ 25 8 Die würdiges tun. Mehrere tauſend Kilometer ſind das Lon— doner Funkhaus und der Landſitz des italieniſchen Grafen voneinander entfernt. Und doch gibt es ein Hilfsmittel, das beide in Sekundenſchnelle miteinander verbindet: das Radio. Die Stimme aus dem Aether Graf Eugenio ſitzt an einem Sechsröhrenapparat und ſucht gelangweilt in der Welt herum. Es gibt Abende, an denen man ein ſolches Radio zertrümmern möchte. Dann heult Paris in Königswuſterhauſen, und Florenz führt ein Pfeifkonzert mit Breslau auf. Graf Eugenio läßt ſich von ſeinem Diener Whisky⸗Soda bringen. Das beruhigt. Er ſteckt ſich eine Pfeife in Brand und beginnt von neuem. im Aether herumzutoben. Sprachbrocken haſten vorüber, in Budapeſt ſpielt die Zigeunerkapelle, ein Marſch er⸗ klingt, wird verdrängt von einer Beethoven⸗Sonate da ſteht der Zeiger der Skala auf London Regional. Eine ſüße Frauenſtimme erfüllt das Zimmer. Was iſt das für eine Stimme? Der Graf läßt ſich im Seſſel zurückfallen, hört andächtig wie in der Kirche dieſem Geſang zu. Be⸗ törend ſchön dünkt ihm dieſer Geſang; in ſein einſames Träumen greift die Beſitzerin dieſer Stimme ein. Wie mag ſie ausſehen? Muß ſie nicht ebenſo ſchön, ſo ſüß ſein wie dieſe weiche, ſaufte Stimme? Jetzt iſt das Lied vorbei, und der Graf hört angeſpannt hin, welchen Namen der Anſager nennen wird. Namen helfen ſo ſehr, ſich eine Perſönlichkeit vorzuſtellen— aber als der Anſager die erſten Worte hervorbringt, ſetzt ein hölliſches Pfeifkonzert ein. Der Name geht im Aetherwirrwarr unter, ein Or⸗ cheſter ſpielt, dann wünſcht der Anſager ſeinen engliſchen Hörern gute Nacht. Der Graf kann in dieſer Nacht nicht ſchlafen. Er muß an die Frau denken, die ſo geiſterhaft in ſein Leben trat. Er hat viele Frauen gekannt, er iſt ſchön, jung, reich, die Frauen reißen ſich um den Erben des herrlichen Schloſſes. Aber was ſind ihm dieſe Frauen jetzt! Als Eugenio Riva⸗ rolo ein wenig mit ſich ins Gebet geht, kommt er zu der Erkenntnis, daß er ſich ſterblich verliebt hat, verliebt in eine Frau, von der er nur den Klang der Stimme kennt, die außerdem meilenweit und unerreichbar iſt. Das iſt kein ſchöner Zuſtand für einen Verliebten. Das Leben pflegt die Schickſalswege krumm zu ge— ſtalten. Es gaukelt Trugbilder vor— und dann ver⸗ löſchen ſie. Als Graf Eugenio am nächſten Morgen auf⸗ wacht, entſchließt er ſich, noch am ſelben Tage einen Brief an die Rundfunkgeſellſchaft zu ſchreiben. Schließlich muß man doch dort des Mädchens Namen kennen. Aber es kommen viele Geſchäfte an dieſem Tage; das Auto wartet vor der Tür, und ein dringender Beſuch muß in Florenz erledigt werden. Es wird ſpät, und todmüde ſinkt Eugenio abends ins Bett. Es geht ſeltſam mit den Menſchen. Sie laufen leicht an ihrem Glück vorbei. Der Graf hat es ſich jeden Tag vorgenommen, zu ſchreiben. In ſeinen Mußeſtunden klingt die ſüße Stimme in ſeinem Unterbewußtſein fort — und doch hindern ihn tauſend Alltagsdinge, ſeinen Entſchluß durchzuführen. 8 (Fortſetzung folgt.) Druckarb 5 ten für Handel, Gewerbe und Industrie liefert schnellstesn Neckar-Bote- Druckerei