F nark trag nach mit daß ihn ran⸗ hielt zu eden aus⸗ eren cken te igen eine den eicht rzen 8 in von vom dem rden ellage. tenden ich füß ntags⸗ 17102. Ruhen züglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Wezngspieis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, n der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzgeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte ag. 3. Auz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Founſprecher Nr. 47216. Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 7843. Tages. und finzeigenblatt 5 5 für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlfe für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 36 1121 36. Jahrgang Montag, den 13. Juli 1938 8. 8 er N—— e 15 1 Piederherſtellung der freundſcha Berlin, 13. Juli. Reichsminiſter Dr. Goebbels verlas über alle deutſchen Sender folgende amtliche Erklärung: Ich habe im Auftrage der Reichsregierung das folgende Kommunique über eine Vereinbarung bekannkzugeben, die heute zwiſchen der deulſchen Reichsregierung und der öſterreichiſchen Bundesregierung abgeſchloſſen wurde. Sie ſtellt einen weiteren prakkiſchen Schrikt auf dem Wege einer friedlichen Entſpannung und Enkwirrung der europäiſchen Lage dar. Ich keile Ihnen nun den Worklaut des amtlichen Kommunigques mik: „In der Ueberzeugung, der europäiſchen Geſamkenkwick⸗ lung zur Aufrechterhaltung des Friedens eine wertvolle Förderung zuteil werden zu laſſen, wie in dem Glauben, da⸗ mit am beſten den vielgeſtaltigen wechſelſeitigen Inkereſſen der beiden deutſchen Skaaten zu dienen, haben die Regie⸗ rungen des Deutſchen Reiches und des Bundesſtaakes Oeſterreich beſchloſſen, ihre Beziehungen wieder normal 11 freundſchaftlich zu geſtalten. Aus dieſem Anlaß wird erklärt: 1. Im Sinne der Feſtſtellungen des Führers und Reichs- kanzlers vom 21. Mai 1935 anerkennt die deutſche Reichs. „ die volle Souveränität des Bundesſtaakes Oeſter⸗ reich. i 2. Jede der beiden Regierungen betrachtet die in dem anderen Lande beſtehende innerpolikiſche Geſtalkung, ein⸗ ſchließlich der Frage des öſterreichiſchen Nationalſozialismus als eine innere Angelegenheit des anderen Landes, auf die ſie 5. unmittelbar noch mittelbar Einwirkung nehmen wird. 3. Die öſterreichiſche Bundesregierung wird ihre Poli⸗ tik im allgemeinen, wie insbeſondere gegenüber dem Deut⸗ ſchen Reiche ſtets auf ſener grundſätzlichen Linie halten, die der Tatſache, daß Oeſterreich ſich als deutſcher Staat be. kennt, entſpricht. Hierdurch werden die Römerprokokolle ex 1934 und deren Zuſätze exr 1936 ſowie die Stellung Oeſter⸗ reichs zu Italien und Angarn als den Partnern dieſer Protokolle nicht berührt. In der Erwägung, daß die von beiden Seiten gewünſch⸗ te Enkſpannung ſich nur verwirklichen laſſen wird, wenn dazu gewiſſe Vorbedingungen ſeitens der Regierungen bei⸗ der Länder erſtellt werden, wird die Reichsregierung ſo⸗ wohl wie die öſterreichiſche Bundesregierung in einer Reihe von Einzelmaßnahmen die hierzu nolwendigen Vor⸗ ausſetzungen ſchaffen.“ Schuſchniggs Rundfunkrede Wien, 13. Juli. Im öſterreichiſchen Rundfunk wurde zunächſt der amtliche Text der Vereinbarung mit dem Deutſchen Reich bekannt⸗ gegeben. Sodann ſprach Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg. „Ich weiß“, ſo führte er aus,„daß ich namens aller aufrechten und einſichtigen Oeſterreicher ſpreche, wenn ich der ſicheren Hoffnung Ausdruck gebe, daß die Wiederkehr nor⸗ maler freundnachbarlicher Beziehungen mit dem Deutſchen Reich nicht nur den beiden deutſchen Staaten und ſomit dem geſamten deutſchen Volke zum Segen gereicht, ſondern daß damit ein wertvoller Beitrag zur Sicherung des europäiſchen Friedens geleiſtet wurde, dem zu dienen ſeit je nicht nur im wohlverſtandenen Intereſſe unſeres eigenen Landes Ziel unferer Politik war.“ Er wolle, fuhr der Bundeskanzler fort, in dieſer Stunde nur der aufrichtigen Freude und Genugtuung darüber Ausdruck geben, daß hüben und drüben das Bewußtſein um Schickſalsverbundenheit und gemeinſamen Weg allen Zwi⸗ ſchenfällen der Geſchichte zum Trotz ſich ſtark genug erwie⸗ ſen habe, um mit berechtigter Ausſicht auf Erfolg den Ver⸗ ſuch zu unternehmen, Hinderniſſe und Barrieren wegzuräu⸗ men, die eben noch unüberwindbar ſchienen. Dies werde ſein und werde immer ſein können, wenn hier wie dort der Wille beſteht, das Necht und die Eigenart des anderen zu achten, wenn über alle Meinungsverſchiedenhei⸗ en und Gegenſätzlichkeiten hinweg das Wiſſen um ein gro⸗ ßes Erbe liege, weiter aber auch das Bekenntnis zum gleichen Kulturkreis und ſchließlich das Vertrauen, daß jeder für ſich ehrlich be⸗ müht ſei, ſeinem Volke zu dienen. Dr. Schuſchnigg erinnerte ſodann daran, daß ſchon Dr. Dollfuß das Deutſchtum Oeſter⸗ t dae ſeine Schickſalsgemeinſchaft mit Deutſchland be⸗ ont habe. „Auch in weiterer Folge wird“, ſo erklärte der Bundes⸗ kanzler weiter,„was immer auch geſchehen möchte, an die⸗ ſem eindeutigen Bekenntnis nicht gerüttelt. Ich ver⸗ weiſe auf den Leitſatz, den ich ſelbſt am 29. Mar 1935 vor dem Oeſterreichiſchen Bundestag geſprochen habe: Oeſterreich hat nie einen Zweifel darüber gelaſſen und wird es, ſolange wir leben, auch in aller Zu⸗ kunft nicht tun, daß es ſich als deutſcher Staat bekennt. Dem habe ich auch heute nichts hinzuzufügen.“ Dr. Schuſch⸗ nigg kündigte dann an, daß die Frage der politiſchen Amneſtie nunmehr ebenſo in aktuelle Nähe gerückt ſei wie die neuerliche Aufforderung an alle Oeſterrei⸗ cher, wo immer ſie früher ſtanden, ihre Kräfte dem Aufbau des Vaterlandes im Rahmen der Vaterländiſchen Front zur Verfügung zu ſtellen und auch an verantwortlichen Stel⸗ len an der politiſchen Willensbildung in Oeſterreich teilzu⸗ nehmen. J fiche Neiichungen mit Rferreih „Die Bedachtnahme auf die Erhaltung des Friedens war ſeit jeher“, wie Dr. Schuſchnigg noch ausführke,„für die Linie unſerer Politik beſtimmend. Die zwiſchenſtaatlichen Beziehungen, die uns mit den beiden Nachbarländern Ita⸗ lien und Ungarn verbinden, bleiben nach wie vor un⸗ verändert aufrecht. Wir freuen uns, daß mit dem Abſchluß des gegenſeitigen Uebereinkommens einem Gedan⸗ ken Rechnung getragen erſcheint, für deſſen Verwirklichung ſeit je in den römiſchen Protokollen grundſätzlich Raum ge⸗ laſſen wurde. Wenn das Uebereinkommen, das künftighin die Beziehun⸗ gen zwiſchen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich regelt, das hält, was wir uns von ihm verſprechen, dann wird es nicht nur dem großen Deutſchen Reich und Oeſterreich, nicht nur dem geſamten deutſchen Volk, ſondern darüber hinaus der friedlichen Fortentwicklung in Europa dienlich ſein. Unſere beiden Staaten aber möge es durch Ueberbrückung der Ge⸗ genſätze, durch wirtſchaftliche Verbindung und Ergänzung ſowie durch Wiederherſtellung einer Fülle gemeinſamen kul⸗ turellen Gedankengutes einander näherbringen und ſomit jenen Zuſtand wieder ſchaffen, der zwiſchen Ländern gleicher Sprache und angeſichts der Summe hiſtoriſcher Weggemein⸗ ſamkeiten als wünſchenswert und ſelbſtverſtändlich erſchei⸗ nen muß.“ Dies ſei, ſo ſchloß Dr. Schuſchnigg, der ehrliche und hoffnungsfrohe Wunſch des Oeſterreichers und zugleich der Gruß an alle Landsleute in der Heimat wie auch an alle Deutſchen jenſeits der ſtaatlichen Grenzen Oeſterreichs. Erweiterung der Regierung Nach Abſchluß der Rede von Bundeskanzler Schuſchnigg wurde im öſterreichiſchen Rundfunk eine Erweiterung der öſterreichiſchen Bundesregierung bekanntgegeben. Danach wur⸗ den der Präſident des Kriegsarchivs, Staatsrat Glaiſe⸗ Horſtenau, zum Miniſter ohne Portefeuille und der Kabi⸗ nettschef im Bundeskanzleramt, Guido Schmid t, zum Staatsſekretär ernannt. Staatsſekretär Schmidt wird dem Bundeskanzler für die Belange der auswärtigen Politik bei⸗ gegeben. Ein Staatsſchutzgeſetz Das neue öſterreichiſche Staatsſchutzgeſetz wurde erlaſ⸗ ſen. Dazu wird in einem amtlichen Kommentar u. a. aus⸗ geführt, daß dieſes Bundesgeſetz zum Schutze des Staates Lücken des geltenden Rechts ausfüllen ſolle, die ſich unker den gegenwärtigen Verhältniſſen beſonders fühlbar gemacht haben. Die neuen dem Schutze des inneren Friedens und dem Schutze der politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen Oeſterreichs zum Auslande dienenden Strafdrohungen, die faſt durchweg in ausländiſchen Geſetzen, ſo insbeſondere im Deut⸗ ſchen Reichsſtrafgeſetzbuch, im kſchechoſlowakiſchen Geſetz zum Schutz der Republik und im Schweizer Bundesgeſetz über den Schutz der Sicherheit der Eidgenoſſenſchaft Vorbilder haben, ſind nur dann anwendbar, wenn die Tat nicht ſchon nach geltendem Recht, ſo beiſpielsweiſe nach den unverändert ge⸗ bliebenen Vorſchriften unſeres Strafgeſetzbuches gegen den Hochverrat, ſtrenger ſtrafbar ſind. Ein hiſtoriſcher Telegrammwechſel Iwiſchen Schuſchnigg und dem Führer. Der öſterreichiſche Bundeskanzler von Schuſchnigg hat an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: Der Abſchluß des Aebereinkommens, deſſen Ziel es iſt, die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen beiden Staa⸗ ken wieder herzuſtellen, bietet mir willkommene Gelegen⸗ heil, Eurer Exzellenz als den Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches zu begrüßen und gleichzeitig der Ueber zeugung Ausdruck zu geben, daß die Auswirkung des Uebereinkommens Oeſterreich und dem deutſchen Volke zum Nutzen und damit dem ganzen deutſchen Volke zum Se⸗ gen gereichen werde. Ich glaube, mich mit Eurer Exzellenz einer Meinung zu wiſſen, daß wir darüber hinaus mit dem Uebereinkommen unſerer Staaten zugleich dem allgemeinen Frieden einen wertvollen Dienſt erweiſen. v. Schuſchnigg.“ Der Führer und Reichskanzler hat mit folgendem Telegramm geantwortet: „Die Grüße, die mir Eure Exzellenz aus Anlaß des heute abgeſchloſſenen deutſch⸗öſterreichiſchen Uebereinkom⸗ mens übermittelt haben, erwidere ich aufrichtig. Ich ver⸗ binde damit den Wunſch, daß durch dieſe Uebereinkunft die alten, durch Kaſſengemeinſchaft und jahrhundertelange gleiche Geſchichte erwachfenen kraditionellen Beziehungen wieder hergeſtellt werden, um damit eine weſtere gemem⸗ ſame Arbeit anzubahnen zum Nutzen der heiden deutſchen Staaten und zur Feſtigung des Friedens in Europa. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Der erſte Eindruck Befriedigung in Rom. 5 i Nom, 13. Juli. Die Nachricht von der Wiederherſtellung der freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich iſt am ſpäten Samstag in der italieniſchen Hauptſtadt bekannt geworden. 5 Die Verſtändigung iſt, wie von zuſtändiger italieniſcher Seite erklärt wird, in Rom mit Befriedigung aufgenommen worden, da ſie geeignet ſei, eine Entſpannung in Europa zu erleichtern. Nr. 161 N 88 e Die Welt unter rr deim 5 ee do im Ausland t der deutſch⸗öſterreichiſchen Ver⸗ vbürdigt„das gute Beiſpiel“. London, 13. Juli. Die deutſch⸗öſterreichiſche Vereinbarung wird in der bri⸗ tiſchen Sonntagspreſſe nicht ganz einheitlich aufgenommen. Einig ſind ſich ſämtliche Blätter aber darin, daß das Abkom⸗ men von allergrößter Bedeutung iſt. „Sunday Times“, der bei der Bedeutung des Blattes (Sonntagsausgabe des„Daily Telegraph“) eine ſymptoma⸗ tiſche Bedeutung beigemeſſen werden kann, begrüßt die Ver⸗ einbarung ſo gut wie vorbehaltslos. Unter der Ueberſchrift: „Der öſterreichiſch⸗deutſche Pakt ein gutes Beispiel“, erklärt das Blatt u. a., das Uebereinkommen ſei, zunächſt einmal äußerlich betrachtet, ein Akt kluger Staatsmannskunſt. Jahre hindurch haben die geſpannten Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern den Frieden Europas bedroht, jetzt ſind ſie wieder Freunde, und das neue Verhältnis iſt offenſicht⸗ lich ohne irgendwelche Opferung der Unabhängigkeit Oeſter⸗ reichs hergeſtellt worden. Europa iſt lange geplagt geweſen durch internationale Rivalitäten, in die es nach Kriegsende kam. Wir ſollten daher jedes Uebereinkommen willkommen heißen, das Feinde in Freunde verwandelt. Herr Hitler verdient einen beſonderen Glücktpünſch zu ſeinem Abkommen mit Oeſterreich, und wir ſehen hinter die⸗ ſem nicht verbotene und finſtere Beweggründe. Der„Obſerver“ ſagt in ſeiner Wochenſchau, das Ab⸗ kommen bedeute, daß es Deutſchland gelungen ſei, Oeſter⸗ reichs Zuſtimmung zu einer Art politiſcher Solidarität zu erhalten, die auf einen„moraliſchen Anſchluß“ hinauslaufe. „Sunday Dispatch“(Rothermere⸗Blatt) ſchreibt, der „Kompromiß über Oeſterreich“ ſchaffe ein neues politi⸗ ſches Europa. Das erſte Zeichen hierfür ſei die Ableh⸗ nung Italiens, an der geplanten Locarno⸗Konferenz ohne Deutſchland teilzunehmen. In ſeinem Leitartikel betont das Blatt, weiter ausholend, man könne die Bedeutung der Ver⸗ einbarung zwiſchen Berlin und Wien kaum groß genug einſchätzen. Es ſei jetzt wichtig, daß Großbritannien alle Verpflichtungen löſe, die es unnötigerweiſe zur Gegnerſchaf! zwiſchen Dentſchland und Italien getrieben habe. Was 195 Großbritannien z. B. der franzöſiſch⸗ſowjetruf⸗ ſiſche Pakt an, mit dem es durch Genf verbunden ſei Der gemeinſame Feind für ſie alle ſei der bolſchewiſti⸗ ſche Kommunismus. Daß ſich Großbritannien mit Ruß⸗ land in eine Reihe geſtellt habe, ſei das größte Ver⸗ 1 chen, das es je gegen die britiſche Tradition gegeben abe. einbarung. —— Italien prüft noch Noch keine Entſcheidung über die europäiſche Mitarbeit. Die Ankündigung der Zurückziehung eines Teiles der engliſchen Mittelmeerflotte wird in italieniſchen Kreiſen als ein günſtiges Anzeichen für eine Entſpannung begrüßt, doch werden alle Vermutungen in der ausländiſchen Preſſe über die weitere Entwicklung und über unmittelbar bevor⸗ ſtehende Entſcheidungen Italiens als verfrüht bezeichnet. Die Möglichkeit einer Teilnahme Italiens an der Dar⸗ danellenkonferenz und an den geplanten Locarnobeſpre⸗ chungen werde zur Zeit von der italieniſchen Regierung geprüft, doch iſt, wie in zuſtändigen Kreiſen verſichert wird, noch keine Entſcheidung gefallen. Dieſe Entſcheidung hänge, wie weiter betont wird, von der tatſächlichen Zurückziehung der engliſchen Flotten⸗ verſtärkungen und von der Ungültigkeitserklärung der von England im Mittelmeer getroffenen Flottenabmachungen ab. Man hofft, daß ſolche Erklärungen in den nächſten Tagen auch ſeitens der kleineren beteiligten Mittelmeer⸗ länder erfolgen werden, will aber im übrigen aus der bis jetzt ſtrikt beobachteten Zurückhaltung nicht heraustreten. Auch in bezug auf die an Rom gerichtete Einladung zur Teilnahme an den Brüſſeler Beſprechungen der Locarno⸗ mächte und auf die Antwort Italiens, die zwar nicht mehr lange auf ſich warten laſſen werde, wird bei maßgebenden italieniſchen Stellen größtes Stillſchweigen gewahrt. Sehr eingehend wird in der italieniſchen Preſſe die Frage behandelt, wie die rückſtändigen Handels⸗ ſchulden Italiens an die Sanktionsländer abgetragen werden ſollen. Schon jetzt wird darauf hingewieſen, daß Italien beim beſten Willen zur Erfüllung ſeiner Verpflich⸗ tungen in erſter Linie an die Verteidigung ſeiner Wäh⸗ rung denken müſſe. Italien könne daher ſeine Schulden nur durch Warenlieferungen, nicht aber durch Bar⸗ zahlungen abtragen. Andernfalls würde Italien ge⸗ zwungen ſein, die Dinge bei jenem Stande zu belaſſen, der während der Wirtſchaftsbelagerung geherrſcht habe. Paris befürchtet Iſolierung Die zuverſichtliche Stimmung, die in der franzöſiſchen Oeffentlichkeit im Zuſammenhang mit der Aufkündigung des Mittelmeerabkommens zum Ausdruck gekommen war, hat jetzt einer ſehr viel zurückhaltenderen Stimmung Platz gemacht. Während einige Blätter wie beiſpielsweiſe das „Journal“ nach wie vor der Anſicht ſind, daß nunmehr der Weg für eine engliſch⸗franzöſiſch⸗italieniſche Zuſam⸗ menarbeit vorbereitet ſei, befürchten andere wie das„Echo de Paris“ und das„Oeuvre“, daß durch den franzöſiſchen Schritt gerade das Gegen⸗ teil von dem erreicht werde, was bezweckt worden ſei, nämlich eine Iſolierung Frankreichs. a Seweis des guten Willens Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat in einer Rede bor der Wirtſchaftskammer für Weſtfalen und Lippe über die Neuorganiſation der gewerblichen Wirtſchaft geſprochen und dabei betont, daß ſich„in der Organiſation das Schickſal der Wirtſchaft entſcheiden wird“. Die Wirtſchaft hat es ſelbſt in der Hand, ob ſie dieſe neugeſchaffene Organiſation zu einer Bürokratie er⸗ ſtarren laſſen will, die notwendig zum Staatsſozialismus führen müßte, oder ob ſie ſie mit eigenem Geiſt erfüllen will. Mit eigenem Geiſt, das heißt mit eigenen Menſchen, mit Führerperſönlichkeiten. Wenn die Beſten eines Wirt⸗ ſchaftszweiges, diejenigen, die durch Leiſtung im eigenen Betriebe ihre Qualitäten unter Beweis geſtellt haben, ſich nicht zurückhalten, ſondern bereit ſind, ihre Fähigkeiten und ihre Arbeitskraft nun auch für die Gemein⸗ ſchaft einzuſetzen, dann wird jenes Ziel der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Wirtſchaft erreicht werden können, daß in einer nach einheitlichen politiſchen Richtlinien gelenk⸗ ten Wirtſchaft doch eine Fülle von ſelbſtändigen und kraft⸗ vollen Unternehmerperſönlichkeiten vollen Raum zur Ent⸗ faltung findet. In den Führerperſönlichkeiten der Wirt⸗ ſchaft muß ſich die Syntheſe von Gemeinnutz und Eigen⸗ nutz vollziehen, wenn die Wirtſchaft das Schickſal des Staatsſozialismus vermeiden will. Dieſe Mahnung an das deutſche Unternehmertum aus dem Munde Dr. Schachts ſollte den Männern der Wirtſchaft den ganzen Ernſt der Situation zur Genüge klarmachen. Die Wirtſchaft wird bald, ſehr bald den Be⸗ weis erbringen müſſen, daß ſie die Mahnung verſtanden hat. Sie ſollte ſich daher keine Gelegenheit entgehen laſ⸗ ſen, ihren guten Willen zu beweiſen. An ſolchen Gelegen⸗ heiten fehlt es keinen Augenblick. Da iſt einmal die Exportfrage. Wohl mag es unangenehmer ſein, das Exportgeſchäft, das Anſtrengun⸗ gen verlangt, Schwierigkeiten macht und noch dazu wenig oder gar keinen Gewinn abwirft, zu pflegen, wenn die Entwicklung des Binnenmarktes leichtere und müheloſere Erträge verſpricht. Aber der Export iſt nun einmal heute faſt die einzige Deviſenquelle Deutſchlands. Folglich iſt es für jeden Unternehmer, der im nationalſozialiſtiſchen Staat und ſeiner Wirtſchaft exiſtenzberechtigt ſein will, Pflicht, zu exportieren. Da ſind ferner die ſozialen Fragen. Wer hier nicht voll und ganz ſeine Pflicht und Schuldigkeit tut, verſtößt nicht nur auf irgendeinem nebenſächlichen Gebiet gegen ſeine Pflichten, ſondern er verſtößt gegen die erſte Wirtſchaftspflicht des nationalſozialiſtiſchen Unterneh⸗ mers, denn er zerſtört den Gedanken der Gemeinſchaft und damit das Fundament der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaft. Vorbildliche ſoziale Haltung zu zeigen, dazu gibt es wahrlich jeden Tag Gelegenheit. Eine beſondere Gelegenheit bietet ſchließlich die neue Reichsanleihe. Dr. Schacht hat auch hier keinen Zweifel darüber gelaſſen, was er von der Wirtſchaft er⸗ wartet, wenn er das Unternehmertum daran erinnert, daß es neben dem Weg der Finanzierung der Reichsaufgaben durch Anleihen ja auch den zweiten Weg der Finanzie⸗ rung durch Steuern gibt.(Und es fehlt durchaus nicht an Wirtſchaftlern, die den Weg der Finanzierung durch Steuern für den einfacheren und kürzeren halten!) Hier hat das deutſche Unternehmertum die beſte Gelegenheit, ſeinen guten Willen zu beweiſen und zu zeigen, daß es die Forderungen der Zeit verſteht, zumal ihm dabei wahr⸗ lich lein Opfer zugemutet wird. Die Zahlen über die Lage der Wirtſchaft ſprechen deutlich genug dafür, daß es an Mitteln wahrlich nicht fehlt. 346 Geſellſchaften mit rund 2,5, Milliarden RM Kapital haben nach den letzten Unter⸗ ſuchungen des Statiſtiſchen Reichsamtes ihre Jahres⸗ gewinne um faſt ein Drittel, die Dividendenſumme ſogar um mehr als die Hälfte(von 52 auf 81 Mill. RM) ſtei⸗ gern können. Die Summe der Schuldner bei allen deut⸗ ſchen Kreditinſtituten, die Monatsbilanzen veröffentlichen, betrug Ende Mai d. J. 7,19 Milliarden RM gegen 729 Milliarden RM im Vorjahr, während die der Gläubiger um 200 Mill. RM geſtiegen iſt. Die Wirtſchaft hat durch die vom Staat veranlaßte und in Gang gebrachte allgemeine Belebung Gewinne Die Herrgottsmühle l 8 Noman von Paul Hain. 20. Elftes Kapitel. Verena war voll fieberhafter Neugierde, die ſie kaum zu zügeln vermochte Sie erſehnte den Augenblick, wo ſie ihren Bruder unbemerkt allein ſprechen konnte. Aber erſt am nächſten Tage fand ſich die Gelegenheit dazu. Sie ſaßen in dem kleinen Pavillon am Waſſer. Herr von Wilbrandt war in Geſchäften nach der Kreisſtadt ge⸗ fahren, Viktor hatte im Bureau zu tun. „Spanne mich nicht länger auf die Folter, Kurt,“ bat Verena,„ich ſeh' dir's ja ſeit geſtern an, daß du etwas Wichtiges von Viktor gehört haſt.“ „Allerdings— du haſt richtig beobachtet. Nun denn— erſt alſo das Angenehme.“ Und er erzählte von ſeiner demnächſtigen Berufung auf den freigewordenen Poſten der Wilbrandtmühle. E Du haſt's geſchafft, Kurt,“ rief Verena erfreut aus. „Dein Ziel muß nun ſein—“ „Einmal in den Wilbrandtwerken eine Rolle zu ſpielen,“ unterbrach er ſie lächelnd. ſchon—. Aber nun etwas anderes, Verena—“ Sie fuhr mit der Zunge über die Lippen. „Betrifft es mich?“ „om— dich auch. Auch du haſt nun ein beſonderes Ziel, Und das iſt: Viktor von einer Liebe zu kurieren, die— dir im Wege iſt!“ Verena fuhr auf. Ihre Lippen öffneten ſich ein we⸗ nig— ihr Geſicht war blaß geworden. „Mir im Wege?“ ſtieß ſie haſtig hervor. b— Viktor liebt— eine andere als dich!“ maßgebende 3 N Sie ballte plötzlich die Fäuſte. Eine kleine Falte ſtand in ihrer Stirn. a „Kurt— das iſt wahr?“ 8 90 „Leider—,“ lächelte er malitiös.„Der liebe Viktor iſt bis über beide Ohren verliebt in ein Mädchen, das nicht— Verena heißt.“ Sie ſtieß einen Laut der Wut aus. Ihr Geſicht ver⸗ zog ſich in wildem Zorn. Hochaufgerichtet ſtand ſie vor dem Bruder. i d erzielt, die überall nach Anlage drängen. Es iſt nicht nötig, daß man dieſe Anlagen durchaus an der Börſe ſuchen muß. Wenn der Aktienindex von 89 v. H. Mitte Dezember 1935 auf 102,35 v. H. Mitte Juni 1936 geſtie⸗ gen und die Rendite durch dieſe Kursbeſsoegung durch⸗ weg unter 4 v. H., teilweiſe ſogar unter 3 v. H. geſunken iſt, dann iſt dieſe ungeſunde Entwicklung freilich kein Be⸗ weis von Verſtändnis für die Notwendigkeiten der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Wirtſchaft. Das Geld, das hier an der Börſe angelegt wird, täte für die Allgemeinheit beſſere Dienſte, wenn es zur Zeichnung für die neue Anleihe ver⸗ wandt würde, die eine beſſere Verzinſung als die Aktien⸗ rendite bietet und mindeſtens ebenſo ſicher iſt wie alle Aktien. Freilich, Spekulationsgewinne ſind damit kaum zu erzielen. Bei der Anleihezeichnung hat alſo die deutſche Unter— nehmerſchaft die beſte Gelegenheit, den Beweis dafür 3u i daß ſie die Mahnung Dr. Schachts verſtanden at. Bb. Kurzmeldungen 5 Der Reichskriegsminiſter empfängt Prof. Frank. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſthall von Blomberg, hat den Präſidenten des 2 Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſch⸗ lands„Prof. Dr. Walter Frank, zu einer Ausſprache über die wiſſenſchaftlichen Aufgaben und Ziele des„Reichs⸗ inſtituts“ empfangen. Prof. Frank hat den Sachverſtän⸗ digenbeirat des Reichsinſtituts durch drei Vertreter der Wehrmacht erweitert. J Anträge auf Verwendung der olympiſchen Symbole bis 20. Juli. Der Propagandaausſchuß für die Olympi⸗ ſchen Spiele Berlin teilt mit: Der letzte Einſendungster⸗ min für Anträge auf Verwendung der olympiſchen Sym⸗ bole(fünf olympiſche Ringe und Olympiaglocke) und der Worte Olympia bzw. Olympiade iſt der 20. Juli 1936. Nach dieſem Tage werden keine Anträge mehr entgegen⸗ genommen. Italien geht nicht nach Brüſſel Erſt nach Aufhebung der Miktelmeerpakte und nicht ohne Deutſchland. Rom, 12. Juli. Nach einer Meldung der Agenzia Stefani hak die italieniſche Regierung 1175 Teilnahme an den in Brüſſel bevorſtehenden Locarno-Beſprechungen mit dem Hinweis auf die im Mittelmeer beſtehenden Floltenabmachungen abgelehnt. In ihrer Antwort beſtätigt die italieniſche Regierung, daß ſie bereit iſt, einen konkreten Beitrag zur Gewähr⸗ leiſtung des Friedens zu geben, daß ſie jedoch das Beſtehen einiger Mittelmeerverpflichtungen in Rech⸗ nung ſtellen muß, die ihrer Teilnahme an dem Werk der internationalen Zuſammenarbeit, auf das ſie lebhaft hofft, im Wege ſtehen, Die italieniſche Regierung hat außerdem die Anſicht ausgeſprochen, daß es zweckmäßig ſei, Deutſchland ebenfalls zu dem vorbereitenden Abſchnitt der bevorſtehen⸗ den Locarno⸗Zuſammenkunft einzuladen. Die Abweſenheit eines der Unterzeichnerſtaaten des Locarnovertrages würde in der Tat die beſtehende Lage ſtatt ſie zu klären, ſchwie⸗ riger geſtalten. Die Gühne für den Februar⸗Aufſtand Weitere 15 japaniſche Offiziere hingerichtet. Tokio, 13. Juli. Wie amtlich mitgeteilt wird, wurden von den 17 in Zuſammenhang mit dem Februar⸗Aufſtand zum Tode ver⸗ urteilten Offizieren am Sonntag 15 hingerichtet. Nicht genannt unter den Hingerichteten ſind die eigentlichen Führer der jungen Revolutionäre Hauptmann Muranaka und Zahlmeiſter Iſobe. Der Belagerungszuſtand ſoll am Mittwoch aufgehoben werden. „Das— hat er dir gebeichtet?“ N „Ja— das und manches andere, Schweſterherz. Aber warum verlierſt du die Ruhe? Ich habe ſie nicht ver⸗ loren, als er mir davon erzählte. Haltung, Verena! Mit Zornesausbrüchen erreichſt du nichts—“ „Erzähle, rede— ich will alles wiſſen,“ ſchrie ſie bei⸗ nahe,„ich will wiſſen, wer dieſe geheimnisvolle Liebe iſt! Ah— darum alſo hat er mir nicht mehr geſchrieben. Darum läuft er des Abends fort. Darum tut er ſo fremd zu mir. So ſprich doch!“ „Temperament haſt du, Verena, das weiß ich. Nun alſo— höre.“ Und er begann zu erzählen. Daß er Viktor verſpro⸗ chen hatte, ſein Bekenntnis für ſich zu behalten, hatte er vergeſſen. Mit zuſammengezogenen Augenbrauen hörte Verena zu. Dunkel flammten ihre Augen. Ihre Nerven vibrier⸗ ten in unterdrückter Erregung. Als Kurt mit ſeinem Be⸗ richt zu Ende war, lachte ſie ſchrill auf. „Unerhört! Ein Müllermädel! Wie heißt ſie? Ah— Eva Gwendolin! Und Viktor von Wilbrandt ſchämt ſich nicht, ſich ſo wegzuwerfen! Dieſes Mädel zieht er mir vor! Ah—“ 8 Sie riß in zorniger Leidenſchaft an dem Spitzentuch, das ihre Hände zerknäulten. „Er ſoll ſich geirrt haben! Dieſe romantiſche Liebe ſoll ihm ſehr bald vergehen, das ſchwöre ich. Eine Gräfin Ruhland läßt ſich nicht ſo einfach brüskieren!“ Ihr Bruder blickte ſich forſchend um. i 5 „Nicht ſo laut, Verena— man könnte dich hören.“ Mit leiſer Stimme ſetzte er hinzu: g. „Ich hab's ja gewußt, daß du deshalb das Spiel nicht aufgeben wirſt.“ Haha!“ „Aufgeben! „Nun erſt bekommt mein Vorhaben feinen pikanten Reiz. Viktor iſt von der Sommerſtimmung in dieſem lang⸗ weiligen Bruch betört worden. Ich weiß doch, er iſt leiden⸗ ſchaftlich, hitzig, voll Temperament. Da konnte ihn ſo ein Mädel verzaubern. Aber ich werde ihn ſchon wieder ent⸗ zaubern, und— dieſe Eva Gwendolin ſoll ſich hüten!“ „Aber Vorſicht— Vorſicht, Verena—“ „Pah— ich weiß ſchon, was ich zu tun habe. Du brauchſt um deine Schweſter nicht beſorgt zu ſein. und— der alte Baron wird mir Dank wiſſen, wenn ich dieſe romantiſche Verliebtheit zerſtöre.“ Japaniſche Gaſtgeſchenke Ueberreichung durch die Olympiabeſucher. Die japaniſchen Beſucher der XI. Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin werden eine Reihe von Gaſt⸗ geſchenken für den Führer und Reichskanzler mitbrin⸗ gen. Die Vertreter der Stadt Tokio überbringen eine voll⸗ ſtändige japaniſche Kleidung, beſtehend aus mehreren Ge⸗ wändern, auf deren Aermel und Rücken neben dem Tokioter Stadtwappen auch ein Hakenkreuz eingeſtickt iſt, einem Ueberrock, Gürtel und Getta, den japaniſchen Sandalen, als Geſchenk des Oberbürgermeiſters von Tokio, Uſhizuka. Die Stadtverordneten Tokios laſſen ein altes Samurai⸗ ſchwert und koſtbare Stickereien überreichen. Die Bürger Tokios endlich werden eine Dankadreſſe für die gaſtliche Aufnahme der japaniſchen Kämpfer durch das deutſche Volk übergeben. Dank des Führers Der deutſche Geſchäftsträger in Tokio weilte in Seki in der Provinz Gifu, um dem dortigen Schmiedeverein, der bekanntlich dem Führer des befreundeten deutſchen Volkes ein altjapaniſches Schwert zum Geſchenk gemacht hat, den Dank des Führers und Reichskanzlers zu über⸗ mitteln. Gleichzeitig fand in der feſtlich geſchmückten Volks⸗ ſchule die feierliche Gründung einer Ortsgruppe der Deutſch⸗Japaniſchen Geſellſchaft ſtatt, der viele Japaner beitraten. Der frühere Pariſer Polizeipräfekt Chiappe, deſſen Wahl zum Abgeordneten von der Kammer für ungültig erklärt worden war, hat jetzt endgültig ſeine Kandidatur in einem Pariſer Stadtbezirk aufgeſtellt. Japaner in Schanghai ermordet Der dritte Mord in den letzten Monaten. Schanghai, 13. Juli. In der Nähe der internationalen Niederlaſſung wurde auf chineſiſchem Stadtgebiet ein japa⸗ niſcher Geſchüftsmann namens Kayao erſchoſſen. Die un⸗ belannten Täter ſind geflüchtet. Die Mordtat löſte bei den Japanern große Erregung und bei den Chineſen ebenſo große Beſtürzung aus. Von japaniſcher Seite wird darauf verwieſen, daß es ſich ſchon um den dritten Mord in den letzten Monaten handele. Am 11. November des Vorjahres ſei der japa⸗ niſche Matroſe Nakavama und erſt kürzlich in Peiping ein japaniſcher Soldat getötet worden, ohne daß es mög⸗ lich geweſen wäre, die Verbrechen aufzuklären. Hitze gefährdet Brücken Verkehrsſperre zwiſchen New⸗Norker Stadtteilen. New Pork, 12. Juli. Die Gluthitze, die ſeit mehreren Tagen über weiten Gebieten der Vereinigten Staaten laſtet, hält unvermindert an. Die Zahl der Todes⸗ opfer iſt inzwiſchen in den Staaten des Mittelweſtens auf 370 geſtiegen. In den Oſtſtaten ſind bisher 75 Todesfälle infolge Hitzſchlages, darunter etwa 20 allein in der Stadt New Pork, zu beklagen. Zahlreiche Stahlbrücken haben ſich unter der Einwir⸗ kung der glühenden Sonnenſtrahlen derartig gedehnt, daß ihre Betriebsſicherheit in Frage geſtellt wurde und der Verkehr eingeſtellt werden mußte. Allein in New Vorl mußten vier Stahlzugbrücken zwiſchen den Stadtteilen Manhattan und Harlem für den Verkehr vorübergehend geſchloſſen werden. In den von der Hitzewelle am meiſten betroffenen Ge⸗ bieten haben die Behörden und Geſchäfte ihren Angeſtell⸗ ten Hitzeferien bewilligt. Zur Rettung der Viehbeſtände ſollen 50000 Stück Vieh aus den Dürreſtaaten des Mittel⸗ weſtens nach Weideplätzen im Weſtteil des Staates New Vork gebracht werden. Hitzewelle auch in Kanada Wie aus Ottawa gemeldet wird, herrſcht auch in der kanadiſchen Provinz Ontario ungewöhnliche Hitze, die in vielen Bezirken ausgedehnte Waldbrände verurſachte. Der Schaden auf den Getreidefeldern iſt ſehr groß. Bisher ſind der Hitzewelle 14 Menſchen zum Opfer gefallen „Gewiß— das glaube ich auch.“ 5 „Ah— er ſollte es nur wiſſen! Aber nein— hier hilft nur Liſt und Klugheit.“ „Du kennſt das Mädchen noch nicht—“ „Ich werde ſie kennenlernen, dieſe Müllerprinzeſſin, die es fertigbrachte, einen Viktor von Wilbrandt ſo ſinnlos verliebt zu machen. Oh, wie ich ſie haſſe, dieſe Närrin!“ Kurt von Ruhland lächelte leicht in ſich hinein. Er war zufrieden, und nicht die geringſten Gewiſſens⸗ biſſe peinigten ihn ob ſeines Vertrauensbruchs gegenüber Viktor. Derartige Gefühle waren ihm von jeher fremd geweſen. Als Verena einige Stunden ſpäter Viktor am Kaffee⸗ tiſch gegenüberſaß, hätte niemand hinter ihrem koketten Lachen und ihrer ſchillernd⸗bunten Art die Bosheit ihrer Seele erraten können. 5 Kurt von Ruhland ſaß mit dem alten Baron in ern⸗ ſtem, geſchäftlichen Geſpräch. Verena bat nachher Viktor, ſie auf einem kleinen Spa⸗ ziergang zu begleiten. Er willigte gern ein, denn damit glaubte er dann ſeiner Ritterpflicht für heute Genüge ge⸗ tan zu haben und in der Dämmerung wieder allein ver⸗ ſchwinden zu können. Sie gingen am Waſſer entlang. Verena blieb plötzlich ſtehen. „Viktor— wie wär's, wenn wir eine kleine Boots⸗ fahrt unternehmen? Jetzt iſt es noch nicht ſo kühl. And— ich möchte mir eigentlich auch einmal drüben die Gegend näher anſehen. Sie ſieht recht romantiſch von hier aus“ „Oh— nicht romantiſcher als dieſe Uferſeite von drü⸗ ben,“ verſuchte ex abzuwehren. „Na? Da mogeln Sie, Viktor! Ich habe ſchon oft nach jenem Mühlenberg dort eine gewiſſe Neugierde empfun⸗ den. Er macht ſich 0 hübſch mit der alten Windmühle, dem bunten Laub und Strauchwerk, das da an den Seiten hoch⸗ rankt. Nicht wahr?“ 8 5 „Gewiß. Aber— es iſt nichts Sehenswertes an ihm Weiter „Alſo— Viktor, fahren Sie mich mal rüber, ja? Sie haben ja heute Zeit— und ich bin wirklich ſehr wenig mit Ihnen zuſammengeweſen. So ein kleiner Bummel— man muß doch Ortskenntniſſe ſammeln. And Ihr Herr Vater und Kurt ſind mitten in ihrer Fachſimpelei— da iſt's am Tiſch doch nur langweilig.“ N iſchen Gaſt⸗ brin⸗ voll⸗ t Ge⸗ ioter einem alen, izuka. urai⸗ ürger ſtliche Volk Seki rein, tſchen macht über⸗ zolks⸗ der haner eſſen ültig )vatur t nalen japa-⸗ e un⸗ i den benſo aß es taten japa⸗ iping mög⸗ reren aaten de s tens isher allein twir⸗ „daß der Vorl teilen hend Ge⸗ eſtell⸗ ände ittel⸗ New eee eee. Reichsminiſter Dr. Aus Baden und Nachbarländern. Beginn der Reichsfeſtſpiele Eröffnung in heidelberg. Heidelberg, 13. Juli. Nach der Münchener Reichsthegterwoche ſind die Hei⸗ delberger Reichsfeſtſpiele der zweite Höhepunkt des diesjährigen Theaterſommers, Vorbild und Anſporn deutſcher Freilichtgeſtaltung, ſinnfälliger Ausdruck land⸗ ſchaftlich gebundener Theaterkunſt des Dritten Reiches. In Anweſenheit des Reichsſtatthalters in Baden und Gauleiters Robert Wagner und zahlreicher Perſön⸗ lichkeiten von Staat und Partei, der Wehrmacht und des deutſchen Kunſt⸗ und Theaterlebens wurden die diesjähri⸗ gen Reichsfeſtſpiele Heidelberg Sonntag vormittag im Schloßhof feierlich eröffnet. Der Präſident des Reichsbun⸗ des der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele Reichs⸗ kulturwart Franz Moraller, hielt die Eröffnungs⸗ rede.„In kurzer Zeit“, jo ſagte er,„haben ſich die Reichsfeſtſpiele ſchon eine Tradition geſchaffen, ſind im In⸗ und Auslande ein Begriff geworden, eine kulturelle Tat, für die wir dem Schirmherrn,. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, aus aufrichtigem Herzen danken. Weiter danken wir der badiſchen Regierung, die den Reichsfeſtſpielen die tatkräftigſte Unterſtützung zuteil werden läßt. Ganz beſonders danken wir aber auch der Stadt Heidelber g. die im Bewußtſein ihrer kulturellen Sendung ſchwere Op⸗ fer gebracht hat, um die Reichsfeſtſpiele in dieſer repräſen⸗ tativen und großen Form zur Durchführung gelangen zu laſſen. Die weſentlichſte Aufgabe, die der Nationalſozialis⸗ mus kulturell unſerer Zeit geſtellt hat, iſt die ſeeliſche Aus⸗ richtung der Nation. Das bedeutet auch für die Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele innere Verpflichtung. Ihre Bedeutung geht daraus hervor, daß heute mehr als 230 Unter⸗ nehmungen in Deutſchland Freilichtſpiele ver⸗ anſtalten, alſo gleich viel, als in Deutſchland ſtehende Theater vorhanden ſind. Die Aufgabe der Ausrichtung kann niemals erreicht werden durch eine engherzige Reglementierung oder fruchtloſe Friik ſondern nur durch Sichtbarmachung der ufgabenſtellung und die große, beiſpielhafte Tat. 747 8 N f Toſtſ 81 f neben den Römerberg⸗Feſtſpielen die Hei⸗ d er tſpiele. Hier ſoll reifſte künſtleriſche Lei⸗ fung frü das geſamte Freilichtſpielweſen beispielgebend ſein.“ Goebbels bei den Reichsfeſtſpielen. An der erſten Aufführung der Reichsfeſtſpiele am Sonntag abend nahm auch der Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels teil. Er traf um 18.15 Uhr mit Flugzeug auf dem Mannheimer Flugplatz ein. Zur Begrüßung hatte ſich von Heidelberg kommend Reichskulturwalter Franz Mo⸗ raller, Landesſtellenleiter Adolf Schmidt und Preſſe⸗ referent Boßler in Begleitung des Heidelberger Polizei⸗ präſidenten eingefunden. Von da fuhr Dr. Goebbels mit ſeiner Begleitung nach Heidelberg, überall freudigſt begrüßt. 5 Beim Baggern getötet. 85() Karlsruhe. Vor Rußheim an der Bauſtelle der Pfinz⸗ Saalbachkorrektion iſt der verheiratete 30jährige Arbeiter Phil. Fritz dadurch tödlich verunglückt, daß plötzlich ein Seil der Baggermaſchine riß. Fritz wurde von dem niederſtür⸗ zenden Ausheber erdrückt und war ſofort tot. Zwer weitere Arbeiter erlitten ſchwere Verletzungen, der eine ſchwebte in Gefahr, zu ertrinken, konnte aber im letzten Augenblick durch einen raſch zugreifenden Kameraden vor dem Sturz ins Waſſer bewahrt werden. Die Richental'ſche Konzilchronik in Berlin. (— Konſtanz. Das Glanzſtück des Konſtanzer Rosgar⸗ ten⸗Muſeums und zugleich die größte literariſche Sehenswür⸗ digkeit von Konſtanz, die weltberühmte Richental'ſche Kon⸗ Zils⸗Chronik hat ihren Weg in die Deutſchlandausſtellung nach Berlin angetreten, wo ſie während der vierwöchigen Ausſtel⸗ lungsdauer vor und während der Olympiſchen Spiele in⸗ und ausländiſchen Beſuchern gezeigt wird. Die 160 Perga⸗ mentblätter ſtarke reich flluſtrierte Handſchrift ſtammt aus der Feder des Konſtanzer Bürgers und Konzils⸗Chroniſten Alrich von Richental(15. Jahrhundert). Die Richental'ſche Konzils⸗Chronit ſteht im Ruf, eines der ſchönſten deutſchen handſchriftlichen Werke des 15. Jahrhunderts zu ſein. Eine zweite Ausgabe davon war bis vor kurzem noch im Beſitz des Grafen von Königsegg in Aulendorf und iſt im ver⸗ gangenen Jahr zu einem hohen Preis nach Amerika ver⸗ kauft worden. Die Konſtanzer Richental'ſche Konzils⸗Chronik wird neben dem Nibelungenlied und der Zimmer'ſchen Chro⸗ nik auf der Deutſchlandausſtellung ſicher einer der Haupt⸗ anziehungspunkte ſein. * l Tauberbiſchofsheim.(Die Grünkernernte.) Die Grünkernerte hat bereits begonnen und verſpricht einen guten Ertrag. An alle Verbraucherkreiſe ergeht heute ſchon die Aufforderung: Kauft den nahrhaften und wohlſchmeckenden Grünkern und fördert dadurch den Abſatz der inländiſchen Produktion! (J Lichtenau.(Der älteſte Hanauer 95 Jahre alt.) Am Sonntag vollendete der älteſte Hanauer und Altveteran von 1866 und 187071, Friedrich Haßmann, ſem 95. Lebensjahr. In Lichtenau geboren, erlernte er das Schreinerhandwerk ſeines Vaters, der nebenbei noch Land⸗ wirtſchaft trieb. Haßmann iſt ein alter Leibgrenadier und erfreut ſich heute noch einer bewundernswerten Rüſtigkeit. ( Kehl.(Reger Fremdenverkehr.) Je näher der Beginn der Olympiſchen Spiele in Berlin heranrückt, umſo mehr mimmt auch in unſerer Grenzſtadt der Verkehr ein internationales Gepräge an. Kraftfahrzeuge zahlreicher europäiſcher und ſogar überſeeiſcher Staaten treffen täglich, über die Rheinbrücke kommend, hier ein. Feuerzauber am Rhein Braubach a. Rh. Am Samstag, den 25. d. M., deranſtaltet der Landesfremdenverkehrsverband Rheinland auf der Mittelrheinſtrecke von der Marksburg bis zum Ehren⸗ breitſtein und Deutſchen Eck unter der Bezeichnung„Der Rhein in Flammen“ die letzte Großbeleuchtung dieſes Sommers. Die beiden bereits durchgeführten Beleuchtungen am Niederrhein und auf der Siebengebirgsſtrecke waren über alles Erwarten große Erfolge. Tauſende und Abertauſende Nicht anders wird das Bild bei der Mittelrheinbeleuchtung auf der Strecke von Braubach bis Koblenz ſein. Der Lan⸗ desfremdenvperkehrsverband Rheinland hat für dieſe Veran⸗ ſtaltung beſonders umfangreiche Organiſationsarbeiten in An⸗ 8 deutſcher Volksgenoſſen und Scharen von Ausländern waren in Autobuſſen, mit Privatwagen und mit der Reichsbahn als Beſucher zur Feſtbeleuchtung an den Rhein gekommen. Ludwigshafen.(Vom Auto totgefahren.) Am Samstag wurde in der Frankenthaler Straße unweit der Stadtgrenze ein hieſiger 57 Jahre alter Vertreter von einem in Richtung Oggersheim fahrenden Perſonenkraftwagen an⸗ gefahren und tödlich verletzt. Verkehrsunglück bei Nockenhauſen KRadfahrergruppe vom Zug überfahren.— Zwei Tote, eine Schwerverletzte. Ludwigshafen, 13. Juli. Die Reichsbahndirektion Lud⸗ wigshafen teilt mit: Am Samstag kurz vor 19 Uhr wurden auf dem be⸗ ſchrankten ortsbedienten Staatsſtraßenüvergang der Strecke Imsweiler—Rockenhauſen von Perſonenzug 473 zwei Rad⸗ fahrer und eine Radfahrerin überfahren. Von den Ueber⸗ fahrenen wurden getötet: der 28jährige verheiratete Schrei⸗ ner Auguſt Hag aus Gehrweiler und der 22 jährige Stu⸗ dent Erich Pollmann aus Radevormwald. Schwer verletzt wurde die 13 Jahre alte Landwirtstochter Anna Rubel aus Imsweiler. Sie iſt im Krankenhaus Rockenhauſen untergebracht. Die Schranke war für den 30 Minuten früher verkeh⸗ renden Güterzug 8354 Rockenhauſen—Imsweiler und den aus der Gegenrichtung faſt zur gleichen Zeit kommenden Perſonenzug 473 rechtzeitig geſchloſſen worden. Nach Vorbeifahrt des Güterzuges öffnete der Wärter verſehent⸗ lich die Schranke kurz vor dem heranfahrenden Perſonen⸗ zug. Jer Wärter wurde in Haft genommen. Der Präſident der Reichsbahnd'roktion hat den Angehörigen der Verun⸗ glückten perſönlich ſeine Anteilnahme ausgeſprochen. * Frankfurt a. M.(Zwei Autos zu ſammen⸗ geſtoßen.) Ecke Arnsburgerſtraße und Eichwaldſtraße ſtie⸗ ßen zwei Kraftwagen zuſammen. Ein 20jähriges Mädchen, das an der Anglücksſtelle vor einem Metzgerladen ſtand, wurde dabei erfaßt. Mit einem zermalmten Bein wurde die Verletzte in ein Krankenhaus gebracht. Diez(Lahn).(Schlachtſchweine durch Hitz⸗ ſchlag verendet.) In dieſen heißen Tagen lud ein Bauer aus der Umgebung zwei ſchwere ſchlachtreife Schweine auf ſeinen Wagen, um ſie einem Metzger in Diez zu brin⸗ gen. Er hatte ſchon mit dem ſchönen Erlös für ſeine Bor⸗ ſtentiere gerechnet. Als er aber in Diez ſeine Fuhre abliefern wollte, regte ſich im Wagen nichts mehr. Die Tiere hatten unterwegs einen Hitzſchlag erlitten und waren beide eingegan⸗ gen. So mußte er dann zur Abdeckerei fahren, um dort die Tiere abzuliefern. Haiger.(Zu ſpät umgeſchaltet.) In den frü⸗ hen Morgenſtunden verunglückte wiederum ein auf der Fahrt von Dortmund nach Frankfurt befindlicher Fernlaſtzug an dem berüchtigten Allendorfer Berg. Der Fahrer, der wohl den am Berg angebrachten Warnungstafeln nicht die genügende Beachtung geſchenkt hatte, verſuchte noch in der Kurve ober⸗ halb des Dorfes umzuſchalten, was ihm jedoch nicht mehr gelang. Der Wagen geriet von der Fahrbahn ab und wurde erheblich beſchädigt. Der Fahrer erlitt innere Verletzungen und mußte dem Krankenhaus zugeführt werden. In dieſem Zuſammenhang kann noch mitgeteilt werden, daß die Anlage einer neuen Reichsſtraße geplant iſt, durch die der Berg um⸗ gangen wird. Darmſtadt.(Opfer der Frau Alex.) Im vorigen Jahr wurde eine Frau Alex wegen gewerbsmäßiger Ab⸗ treibung im Rückfall zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteilt. Groß war die Zahl ihrer Kundſchaft, und immer noch müſ⸗ waren. So hatten ſich wieder drei Frauen— aus Darm⸗ ſtadt, Erfelden und Groß⸗Gerau— wegen Abtreibung vor dem Schöffengericht zu verantworten, von denen eine zwei Monate Gefängnis erhielt, während den beiden anderen, da ihre Straftat zwei Jahre zurückliegt, die Hindenburg⸗ amneſtie zugute kam. Alzey.(Volksſchädlinge in Haft.) Die„Rhein⸗ heſſiſchen Volksblätter“ melden: Durch eine mehrtägige große Polizeiaktion wurde Alzey und ſeine nähere und wei⸗ tere Umgebung von Volksſchädlingen, die 159 ſittliche Ver⸗ fehlungen haben zu Schulden kommen laſſen, befreit. Ver größte Teil der Feſtgenommenen wurde unter Haftbefehl geſtellt und nach Mainz in Unterſuchungshaft befördert. Eine weitere Anzahl wurde in Schutzhaft genommen, um zu verhindern, daß ſie ihre Ab Neigungen weiter in die Tat umſetzen und in unverſeuchte Volkskreiſe hinein⸗ tragen können.. Zug entgleiſt— 2 Tote Hannover, 13. Juli. Wie die Preſſeſtelle der Reichs⸗ bahndirektion Hannover mitteilt, entgleiſte am Samstag um 20.15 Ahr auf dem Bahnhof Helpup(zwiſchen Bielefeld Lage) der Perſonenzug 1451 infolge unzeitiger Weichenbedie⸗ nung. Ein Perſonenwagen fiel um, wobei zwei Reiſende ge⸗ tötet wurden. Bankräuber Puhl verhaffet. Saarbrücken, 13. Juli. Wie der Polizeipräſident von Saarbrücken mitteilt, iſt der Bankräuber Hans Puhl in Berlin feſtgenommen worden. Puhl hatte am Montag mit dem auf friſcher Tat ergriffenen Ludwig Reppert einen Ueberfall auf die Filiale der Saar⸗Genoſſenſchafts⸗ bank in Saarbrücken⸗Burbach verübt. Gießen.(Von ſeinem Fuhrwerk. ren.) In dem Kreisorte Weitershain ging dem Land⸗ wirt Peter Löchel, als er mit ſeinem Fuhrwerk vom Jau⸗ chefahren in das e plötzlich das Pferd durch. Dabei wurde er zu Boden geriſſen und unter den Wogen eſchleudert, deſſen Räder ihm über die Bruſt gingen. Mit 1 5 inneren Verletzungen mußte der Bauer nach Gie⸗ ßen in die Klinik verbracht werden. 75 bei Großingersheim verunglückte 36jährige Chauffeur arl haft, i im hieſigen Krankenhaus den ſchweren Verletzungen erlegen. Fußgänger hatten den Verunglückten abends verletzt und bewußtlos im Graben gefunden. Vert 0 war er mit ſeinem Fahrrad von einem Kraftwagen angefah⸗ ren und zur Seite geſchleudert worden. f fahren, als zu gleicher Zeit ein funger Mann aus Oedheim erlitt einen Schädelbruch und mußte ins Krankenhaus ver⸗ griff genommen. 5 15. Verbandes ſeinen Arbeitsplatz aufſuchen konnte. i ſen Frauen vor Gericht erſcheinen, die zu ihr gegangen — Beeiigbeim.(Den Verletzungen erlegen) nle, gebürtig aus Oßweil und in Ludwigsburg wohn⸗ St. Bietigheim in der Nähe de rſthauſes ſchwer⸗ raße nach Bietigheim in der Nähe des Forſthau 5 10 1 5 — Neckarſulm.(Motorradzuſammenſtoß.) Vor dem Haupteingang der NSU.⸗D.⸗Werke ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß. Ein aus Brettach gebürtiger Mann wollte mit ſeinem Motorrad von der Nachtſchicht nach Hauſe mit einem Kleinkraftrad in ſeine Arbeitsſtätte fahren wollte. Ungeſchickterweiſe ſtießen beide zuſammen und flogen in hohem Bogen über ihre Fahrzeuge. Der Arbeiter aus Brettach bracht werden, während der andere nach Anlegung eines Lolcale Nuiudocliau Der geſtrige Sonntag hatte das ungekehrte Geſicht wie ſein Vorgänger, der die Queckſilberſäule im höchſten Stand erblicken ließ. Die täglichen Gewitterregen der letzten Tage brachten einen rapiden Temperaturrückgang. Es hat allen An⸗ ſchein, daß der diesjährige Sommer im voraus ſeine ganze Kraft verpufft hat, denn ſo wie der Winter nur ein kurze Gaſtſpiel gab und die ozeaniſchen Depreſſionen die Oberhand bekamen, ſo eine ähnliche Erſcheinung er⸗ leben wir jetzt im Hochſommermonat auf der Wetterkarte. Der Ausflugsverkehr war geſtern mäßig, denn die meiſten trauten den in den Morgenſtunden aufziehenden dunklen Wolken nicht und blieben zu Hauſe. 8 Während es hier geſtern ruhig war, waren in den Orten ringsum Veranſtaltungen. In Friedrichsfeld wurde ein Leichtathletikgroßkampf ausgetragen, wobei der hieſige Turnerbund beachtenswerte Erfolge erzielen konnte. Auf dem Pfingſtberg ſowie im kath. Gemeindehaus in Ilves⸗ heim war Bazar. In Mannheim ſowie in Ladenburg gingen die NS⸗Volksfeſte vom Stapel. Ueberall herrſchte eine ausgezeichnete Stimmung und ein überaus guter 115 bei allen Veranſtaltungen konnte feſtgeſtellt werden. Von der Landwirtſchaftsſchule in Ladenburg. Das 67. Schuljahr der Landwirtſchaftsſchule wurde am 12. November 1935 für beide Kurſe eröffnet. Die Geſamtſchülerzahl beträgt 61, wovon 34 den Unter⸗ kurs und 27 den Oberkurs beſuchten. Außerdem nahm eine Gaſthörerin am Unterricht teil, Von den 60 Schülern hatten ſich 30 freiwillig zum Schulbeſuch gemeldet, wäh⸗ rend ebenſoviel auf Grund der Fachſchulpflicht einberufen wurden. Bei den Einberufenen handelt es ſich überwiegend um ältere Jungbauern im Alter von 21 bis 25 Jahren Infolge Platzmangels mußten demgegenüber zahlreiche freiwillige Meldungen jüngerer Landwirtsſöhne auf das nächſte Jahr zurückgeſtellt werden. Neben den beiden Jungbauernkurſen wurde im vergangenen Schuljahr erſt⸗ malig ein Parallelkurs für Jungbäuerinnen durchgeführt Dieſer Kurs wurde am 20. November 1935 eröffnet und während des ganzen Winters durchgeführt. Sämt⸗ liche 16 verfügbaren Plätze waren beſetzt. Mit der Ein⸗ führung dieſes Kurſes iſt ein ſeit vielen Jahren ge⸗ beater Wunſch in Erfüllung gegangen. Ein empfindlicher Mangel im landwirtſchaftlichen Ausbildungsweſen konnte damit beſeitigt werden. In Zukunft kann im Kreiſe Mannheim auch die weibliche Jugend ſich in der Fach⸗ ſchule die Kenntniſſe auf denjenigen landwirtſchaftlichen Gebieten erwerben, welche bei uns in der Regel der Obhut der Bäuerin anvertraut ſind. Sämtliche Schüler und Schülerinnen beſuchten die Schule täglich von ihrem Wohnort aus. Der Anterrichtsbetrieb vollzog ſich ohne größere Störungen. Betragen und Fleiß der Schal⸗ beſucher gaben zu beſonderen Beanſtandungen keinen An⸗ laß. Die Leiſtungen ſtanden im Oberkurs und im Mädchenkurs über dem Durchſchnitt. Die Anterrichts⸗ erteilung erfolgte wiederum nach dem vom Reichsnähr⸗ ſtand herausgegebenen Rahmen⸗Lehrplan. Hierbei fanden die beſonderen Bedürfniſſe des Bezirks die gebührende Berücksichtigung. Auch in dieſem Jahre wurden vor⸗ mittags täglich fünf Stunden Unterricht gehalten, wäh⸗ rend der Nachmittagsunterricht, mit Ausnahme eines Wochentages, ausfiel. Im Rahmen des Unterrichts am Mädchenkurs wurde für ſämtliche Teilnehmerinnen ein vollſtändiger Mütterſchulungskurs durchgeführt. 12 Schülerinnen haben ſich während der Unterrichtszeit freiwillig der Bäuerlichen Hauswerkprüfung unterzogen und dieſelbe beſtanden. Von den Schülern des Oberkurſus haben ſich 16 mit Erfolg der Bäuerlichen Werkprüfung unterzogen. Außerdem haben ſich zahlreiche Schüler und Schülerinnen am Reichsberufswettkampf beteiligt. „Hilf⸗mit⸗Preis des NS B.“ Zur Förderung des Jugendſchrifttums. 5 Der Gauleiter und Hauptamtsleiter der NSDAP., Reichswalter des NSL B., Wächtler, hat aus Anlaß der Weihefeier des Hauſes der deutſchen Erziehung einen „Hilf⸗mit⸗Preis des NS.⸗Lehrerbundes“ ausgeſchrieben. Dieſe Stiftung ſoll der Förderung des geſamten Jugend⸗ ſchrifttums dienen, das nicht in Buchform erſcheint, ſon⸗ dern in Jugendzeitſchriften, Jugendbeilagen der Tages⸗ zeitungen und in Jugendſchriften veröffentlicht wird. Der Hilf⸗mit⸗Preis wird wie folgt ausgeſchrieben: Jugendgedichte: 1. Preis 800 RM., 2. Preis 400 RM.; Jugendgeſchichten und erzählungen: J. Preis 800 RM., 2. Preis 400 RM., 3. Preis 300 RM., 4. Preis 200 RM., 5. Preis 100 RM. Die Arbeiten ſollen für Jungen und Mädel bis zum Alter von 14 Jahren geeignet ſein. Sie dürfen einen Um⸗ fang von zehn Schreibmaſchinenſeiten nicht überſteigen und müſſen unveröffentlicht ſein. Die Manuſkripte ſind an die Jugendſchriftenſtelle der Reichswaltung des NS.⸗Lehrerbundes in Bayreuth, Haus der deutſchen Er⸗ ziehung, zu ſenden. Jeder Einſendung muß eine Er⸗ klärung des Verfaſſers beiliegen, daß er ariſch und An⸗ gehöriger des deutſchen Volkes iſt. Letzter Einſendungs⸗ termin iſt in jedem Jahr der 1. Oktober, alſo erſtmalig der 1. Oktober 1936. Die eingeſandten Arbeiten verbleiben bei der Reichswaltung des NS B. und werden nicht zurückgeſchickt. a. a jedoch geboten, anſchließend ein. Zähne vorzune men Bild des Juli Von Dr. Eliſabeth Skwarra. Sommer! Die Zeit der Ernte iſt gekommen. Das duftende Heu iſt unter Dach und Fach; ſchmuckes Grün kleidet aufs neue die jung ausſprießenden Wieſen. Die langgranigen Aehren der Wintergerſte verlieren ihren lichtſeidigen Glanz, die Reife iſt nah! Bald ſchneidet die ſcharfe Senſe des Mähers die kurzen Halme.— Ueber dem grünen Meer der Kartoffeln recken ſich hier und da roſa⸗ oder lilafarbene Blüten. Die Bläue des Flachs⸗ feldes, in dem der Wind ein leichtes Spiel hat, wetteifert mit der Farbe des Himmelsdomes. Es iſt ein Blühen ohnegleichen. Nicht fernab breitet ſich reifendes Korn, Frucht gewordenes Wachſen. Beruhigung ſtrömt aus den weiten Flächen: ſie tragen das Brot des Menſchen. Nir⸗ gends ein Laut, nirgends ein Tier. Schwül und glaſig zittert die Luft. Flimmernder Zauber, tiefe Stille. Selbft die Feldlerche ſchweigt. Zwiſchen den langen Halmen ſchieben ſich kletternd Krähenwicke und blaßroſa Keſſelwinde empor. Am Weg⸗ rain ſteht zerſtreut duftende Strahlenkamille, Wegwarte daneben. Jedermann überſieht ihre ſteifen, rauhhaarigen Stengel, die ſpärlichen, buchtig gezähnten Blättchen, aber wenn ihre Knoſpen ſich öffnen, dann ſtrahlen Blüten auf in reinem Himmelsblau! An ihnen geht niemand vor⸗ über.— In den Aehren ſitzen vereinzelt ſchwarze Ge⸗ bilde; Wind wehte zur Zeit der Roggenblüte winzige Pilzſporen in das Kinderbettchen des Samens, der ſo zerſtört wurde und umgeformt zu dem dunklen Mutter⸗ korn, dem Gifte innewohnen. Schwer neigen ſich die Aehren, unter denen bisweilen eine Zwillingsähre auf⸗ taucht. Findet ein Landmann ſie, ſo ſteckt ſeine verarbei⸗ tete Hand ſie an die Mütze. Daheim aber, wenn der Bauer in den Schafſtall tritt, ſchiebt er die Doppelähre einem der Mutterſchafe zu: ſie ſichert nach altem Volks⸗ glauben fürs kommende Jahr ein munteres Zwillings⸗ pärchen. Dort lockt der Wald und ſein Schatten. Stille auch hier; das Konzert der Vögel iſt verſtummt, das fröhliche Liebeslied des Frühlings. Viele haben ihre erſte Kinder⸗ ſchar hochgezogen, ſie iſt flügge, auf und davon in alle Winde. Einige Arten beginnen die zweite Brut. Das Schweigen im Walde unterbricht der ferne Ruf eines Raubvogels jäh und kurz. Hier und dort ſurrt eine Bremſe, über den großen Schirmblüten der Dolden⸗ gewächſe auf der Lichtung ſummen in Menge Schweb⸗ fliegen. Welche Augenweide, ihnen zuzuſchauen! Wie raſch ſie hin⸗ und herhuſchen, eben ſcheinen ſie feine Striche, kaum erkennbar, dann plötzlich ruhen ſie ſchwe⸗ bend in dem brütenden Sonnenglaſt. Holla, dort an der kleinen Regenpfütze iſt reges Badeleben: Meiſen haben hier ihren„Strand“ gefunden. Luſtig ſprühen die Tröpf⸗ chen von den Rücken der Kleinen. Nicht fern ab blüht's purpurrot, Weidenröschen zeigen ſich in Menge und fär⸗ ben die Lichtung. Ein Farbenrauſch des Sommexs, ſein letztes Glühen! Den Fuß behindern ſcharfhackige Brom⸗ beerranken, die raſch den freien Platz beſiedeln. Der För⸗ ſter iſt ihnen gram. Sie erſchweren die Neuanſamung des Kahlſchlages. Raſch noch eine Streife in das Waldes⸗ dunkel hinein. Vom alten Laub aus zieht ſich ein ſchmaler heller Streif. Bewegt er ſich? Ein laufendes Band aus lauter winzigen, hellen Mückenlarven. Der Heerwurm! Wenn Futterknappheit eintritt, ſtreben die zarten Tiere nach günſtigerem Lebensraum, eines hinter, eines neben dem andern: eine Völkerwanderung. In feuchten Jahren karm man alljährlich ſolche Kinderzüge erleben: Heerwurm nennt ſie der Volksmund und deutet den lebendigen Um⸗ zug als nahende Kriegesnot. Im naſſen Graſe kriechen dicke Wegſchnecken, ſchwarz oder rot, ohne Gehäuſe. Ein eigentümlicher Geruch läßt uns aufmerken. An einer Eiche zeigt ſich Saftfluß, er iſt vergoren und hat durch ſeinen Duft zahlreiche Gäſte zu berauſchendem Trunke gelockt. Schmetterlinge taumeln heran, Horniſſen ſchwärmen herbei, ſich zu laben, ſelbſt Ameiſen trinken, lommen und gehen mit gedunſenem Hinterleib. Auch Aasinſekten haben hier ein Stelldichein. Auf dem Holz der nebenſtehenden Bank ruht eine Weſpe. Mit leis ſchra⸗ bendem Geräuſch löſt ſie ein Holzſpänchen von dem ver⸗ witterten Brett und huſcht von dannen. Bald holt ſie neue Fäſerchen, aus denen ſie mit Hilfe ihres Speichels jene graue papierähnliche Maſſe herſtellt, die ihre Neſter umhüllt. Unermüdlich iſt die gelbgeringelte Arbeiterin. Es iſt Zeit, den Bau für die Brut zu vergrößern. Hohe Zeit— Sommerzeit! 3— r 8 .. 3 2 3 55* 2 Sauberes Stempeln der Gammelmarken Ein Erlaß des Reichspoſtminiſteriums. Ein neuer Erlaß des Reichspoſtminiſters gibt einige Vorſchriften bekannt, die von den Poſtanſtalten bei der Stempelung von Sammlermarken und bei der Benutzung beſtimmter Sonder⸗ und Werbeſtempel beachtet werden ſol⸗ len. Hiernach werden künftig Sonderpoſtanſtalten auf Ausſtellungen und großen Veranſtaltungen, wenn ſie mit Sonderſtempeln ausgeſtattet ſind, loſe oder auf Papier ge⸗ klebte gültige Poſtwertzeichen, die nur zum Zwecke der Ab⸗ ſtempelung vorgelegt werden, mit dem Sonderſtempel be⸗ drucken. Sie werden auch freigemachte Poſtkarten, Brief⸗ umſchläge, auch wenn ſie nicht zur Poſtbeförderung ein⸗ geliefert werden ſollen, mit dieſem„Gefölligkeitsſtempel“ verſehen. Sendungen, die nach Schließung ſolcher Sonder⸗ Fur die anläbllicb unserer Vermablung erwiesenen Humer Samſceiten danſeen Herelichst aol Dole u. Hau Mannbeim- Gectenbeim, 18. Sul. 1936. Ju. 8 R 5. 1 15 liefert mädchen ühelen 5 5 für ſofort für Wochenlohn 2 zmmer 5 in jeder Ausführung nach Seckenheimſund Monatslohn ſoſort ober später und Größe Ar, 898 an die Neckar⸗Bote⸗ Zu erfragen in der„. Geschaltet. d. Bl. Druckerei. Gesche d. Bl. Neckar-Bote-Druckerel rt ERFREPLATZSPFENDE Geſchäftsſt. d. Bl. poſtämter eingehen, dürfen nachträglich nicht geſtempelt werden. Ebenſo ſind bei allen anderen Poſtanſtalten„Ge⸗ fälligkeitsſtempel“ verboten. Wenn einer Poſtanſtalt von anderen Orten Briefe uſw. unter Umſchlag mit dem Wunſche zugehen, die Sendungen mit einem beſtimmten, noch in Gebrauch befindlichen Sonder- oder Werbeſtempel zu bedrucken, ſo ſoll dieſem Wunſche nach Möglichkeit ent⸗ ſprochen werden. Für die Abſtempelung von Sammlermarken wird im übrigen angeordnet, daß grundſätzlich jede Marke nur von einem Stempelabdruck getroffen werden ſoll. Zur Scho⸗ nung des Markenbildes ſoll der Stempelabdruck bei Einzel⸗ marken möglichſt nur ein Viertel, ſonſt ein Drittel der Marke bedecken. Hiermit iſt den Wünſchen der Briefmarken⸗ und Poſtſtempelſammler weitgehend Rechnung getragen. Rinnen muß der Schweiß 5 Ein Peiniger an heißen Tagen. Auf die ſommerliche Hitze haben wir uns durch zweckentſprechende Kleidung einzuſtellen gelernt. Trotz⸗ dem ſondert auch bei leichteſter Bekleidung die Haut an heißen Tagen Schweiß ab. Das muß ſo ſein, das Gegen⸗ teil wäre ſogar ein ſchlimmes Zeichen. Das ſommerliche Schweißvergießen reinigt die Haut mechaniſch und erhält ſie dadurch geſund. Schaden kann Schwitzen nur dann, wenn man unvorſichtig iſt und vergißt, daß der mit Schweiß bedeckte und von ſchweißdurchfeuchteter Kleidung umgebene Körper einer Erkältung beſonders leicht ausge⸗ ſetzt iſt. In ſolchen Fällen genügt ſchwache Zugluft oder jede andere fühlbar zur Haut dringende Luftabkühlung, um eine Erkrankung auszulöſen. An Gelegenheiten hierzu fehlt es ja in dieſer Jahreszeit nicht. Gerade in der Reiſezeit wird man ſich zweckmäßigerweiſe vorſehen, da in den meiſt überfüllten Eiſenbahnzügen bei geöffne⸗ ten Fenſtern ſtarke Zugluft herrſcht. Bei mittlerer Temperatur und ruhigem Körperzu⸗ ſtand merken wir von der Feuchtigkeitsausſcheidung un⸗ ſerer Haut gewöhnlich ſo gut wie gar nichts, da die ge⸗ ringen Mengen der austretenden Flüſſigkeit gleich wieder verdunſten. Hohe Wärme jedoch beeinflußt die Schweiß⸗ nerven ſo ſtark— beſonders wenn ſich der Körper in Be⸗ wegung befindet— daß die Schweißdrüſen der Haut in erhöhte Tätigkeit treten. bis 800 Gramm Schweiß austreten und verdunſten; bei Hitze und körperlicher Bewegung ſteigern ſich dieſe Zah⸗ len auf mehrere tauſend Gramm Schweiß, die aber nicht mehr völlig verdunſten können, ſondern zum Teil in Tropfenform an der Haut herabrinnen. Normaler Schweiß beſteht zu 90 Prozent aus Waſſer, der Reſt ſetzt ſich aus anderen Beſtandteilen, beſonders aus Salz zuſammen. Die Beſtandteile ſchwanken, je nachdem, ob der Menſch krank oder geſund iſt, je nachdem, was er kurz vorher zu ſich genommen hat. Trockenheit der Luft ſelbſt Geſunde ſo viel Schweiß ab⸗ ſondern, daß nach ſeinem Eintrocknen das Salz ſtellen⸗ weiſe wie eine Kriſtallkruſte auf der Haut liegt, was man ſonſt nur gelegentlich am Fieberkranken beobachten kann. Dieſe Drüſen laſſen täglich 500 In den Tropen können bei großer Im menſchlichen Schweiß iſt nicht nur Kochſalz, ſon⸗ dern ſind auch gewiſſe Fette und Fettſäuren enthalten. Sie machen den Fettglanz des Schweißes, den ſogenann⸗ ten Fettſchweiß, aus, der häufig ſo unangenehm auf der Stirn auftritt. Ebenſo läſtig iſt ſein ſäuerlicher Geruch, der durch eigene Riechſtoffe hervorgebracht wird, die wie⸗ derum zum Teil in Riechdrüſen der Haut erzeugt werden. Der Schweißgeruch wird aber auch durch die ſich zerſetzen⸗ den Fette und Sekrete der Hauttalgdrüſen beeinflußt. In ſeltenen Fällen, wie beiſpielsweiſe bei Influenza und Darmkrankheiten, ſiedeln ſich im Schweiß farbſtoffbildende Bakterien an, was zur Folge hat, daß er bläulich gefärbt erſcheint. Beobachtet werden auch rötlicher und gelber Schweiß— dieſer letzte vor allem an neugeborenen Kin⸗ dern— ſowie ſchwarzer Schweiß, der aber nur ganz ſelten auftritt. Man ſpricht auch vom ſogenannten„Blut⸗ ſchwitzen“. Dieſes kann bei Krampfanfällen auftreten und beruht gewöhnlich darauf, daß im Schweiß rote Blut⸗ körperchen enthalten ſind. Noch nicht geklärt iſt die Frage, ob und wann der Schweiß des Menſchen giftige Eigenſchaften beſitzt. Die Annahme, daß dies unter Umſtänden tatſächlich der Fall ſein kann, wurde dadurch geſtützt, daß bei Kaninchen, denen man den Schweiß kranker Menſchen einſpritzte, Ver⸗ giftungserſcheinungen auftraten, wenn man den Tieren den Schweiß geſunder Menſchen einverleibte. Durch den Schweiß können in Ausnahme⸗ fällen Krankheitserreger— Typhus⸗ und Milzbrandbak⸗ terien— abgeſchieden werden; normaler Schweiß wirkt bakterientötend. i Die Abſonderung des Schweißes, die nur unter dem Einfluß der Schweißnerven erfolgt, führt hin und wieder zu den ſogenannten Schweißbläschen, dem Schweißfrieſel, einem Hautausſchlag aus hirſekorngroßen, durchſcheinen⸗ den Bläschen, die mit einer waſſerhellen, ſpäter trübe werdenden Flüſſigkeit erfüllt ſind. Man braucht ſich über den Schweißfrieſel nicht ſonderlich aufzuregen; er ent⸗ ſteht in der Regel infolge ſtarken Schwitzens und wird durch leichte Körperbedeckung und trocknendes Streupul⸗ ver am wirkſamſten behandelt. die aber wegblieben, Wer hat gewonnen? Gewinnauszug 4. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen J und II 1. Ziehungstag 10. Juli 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 10000 M. 2306898 2 Gewinne zu 3000 M. 391817 8 Gewinne zu 2000 M. 78 515 149031 317671 540 2 Gewinne zu 1000 M. 5 15697 31504 32744 41701 55013 20 Gewinne zu 800 M. 12341 73015 150494 296026 324488 58 Gewinne zu 500 M. 127 2318 7506 9374 11137 21658 2172 22640 30454 43740 97888 121745 134438 155291 179427 198510 201995 213847 240600 2865386 268185 281953 283319 294848 299800 352332 354446 356537 378708 198 Gewinne zu 400 M. 6828 10509 13135 24191 29235 38856 45447 46853 47758 48840 52368 59911 60805 63712 66362 69958 70816 85764 86791 93662 99719 107619 108450 110462 114940 119243 123693 124340 138210 139051 140586 149125 149453 174633 177102 177124 182608 183784 186569 187136 190178 198155 201240 202465 202472 208096 211143 215418 215676 219855 219757 222273 223820 227708 230127 230200 231322 232383 232884 236334 236530 237269 237305 239349 241194 242920 246209 246885 247107 262033 264149 264385 267761 268646 278653 281363 281814 284713 285067 305571 318938 325385 328637 349563 351206 355343 359229 359314 360097 383628 368623 371259 373404 380080 381617 384187 384471 385069 392438 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 50000 M. 89904 2 Gewinne zu 25000 M. 296322 2 Gewinne zu 5000 M. 109003 5 8 Gewinne zu 2000 M. 94366 123982 220584 16 Gewinne zu 1000 M. 69013 140694 200203 209803 253457 260932 300516 386496 28 Gewinne zu 800 M. 13894 45880 64046 66472 93885 117378 119786 124291 194311 197800 238486 246219 272449 344902 38 Gewinne zu 800 M. 11500 41207 93428 111200 168553 168980 187881 201929 203203 206910 217866 220890 233004 260677 2865540 271649 301978 395002 397883 182 Gewinne zu 400 M. 3212 4005 5587 12997 24914 28488 30884 36218 38836 41543 42652 46232 49675 51475 53231 69182 72854. 75463 88837 91750 93075 100520 102386 108886 109529 109780 118231 125036 129892 130074 130427 133071 142143 142253 143158 144771 149811 153552 157122 157738 160484 162471 183529 184112 184531 165883 165799 171699 171847 175438 181860 183948 193411 188685 198932 204374 208700 210795 214055 217859 218234 221828 224388 228933 232348 239973 241237 243265 255130 262420 286277 269871 273415 274150 280608 293281 302812 320916 323085 333396 2 344934 345583 349265 353237 354711 358391 358996 379583 382328 390848 395898 2. Ziehungstag 11. Juli 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 100000 M. 17398 2 Gewinne zu 10000 M. 118530 5 6 Gewinne zu 3000 45 e 225246 2 Gewinne zu 2000 M. 3 5 16 Gewinne 51 1000 M. 57548 71762 78792 218821 256558. 327060 378035 395699 20 Gewinne zu 800 M. 28% 14739 99757 204010 227598 243791 287540 287611 56 Gewinne zu 500 M. 8798 67760 91931 94074 96257 197273 107833 108676 145528 161205 162792 165171 187649 173803 189904 190248 200604 226000 230488 240088 283347 295814 319240 334465 340816 346193 366212 388270 8 154 Gewinne zu 400 M. 6748 11918 14273 153861 18982 29638 31753 36219 41461 51414 58969 60102 63459 66226 69591 71413 78786 84491 94822 103194 111719 111936 118415 120497 128233 133977 134162 136111 139107 141709 141837 170469 178808 188114 188911 191962 192091 1987851 198521 199573 203577 219485 213397 217941 220662 246980 250789 250988 254652 255235 257454 258001 260689 282028 267466 269242 275884 279303 283768 285292 299256 284253 296779 288900 304549 305752 807888 321825 332713 333554. 345629 349885 352114 354250 363898 367476 397704 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 4 Gewinne zu 5000 We. 147499 185057 2 Gewinne zu 3000 M. 290105 6 Gewinne zu 2000 M. 248293 368339 385190 16 Gewinne zu 1000 M. 9911 22980 75541 89381 154488 216358. 225859 252971 12 Gewinne zu 800. 39262 44077 200361 274424 310504 399377 48 Gewinne zu 500 M. 11447 21132 85617 93537 118386 119898 134573 146921 156095 182187 187449 192772 290887 205789 208770 225105 262152 284565 295745 391107 328117 332045 389993 389890 166 Gewinne zu 400 M. 9243 22228 28657 28718 32231 43938 472685 69260 69298 72227 74703 78750 86042 88771 91446 93848 95363 85574 100771 104672 107388 108403 110751 113002 114089 118283 126779 127438 128008 137865 154074 159747 184086 166182 167703 170105 179011 182372 183723 192689 196119 290827 201171 201281 209882 212574 215837 216210 218188 235501 238575 239956 242722 247508 252998 259005 259326 264932 268270 268125 271457 280340 282454 282784 284922 294241 294249 296801 297625 298488 300131 302093 304138 323361 333523 335025 345925 349511 861191 373307 379514 395977 398293 0 Die Ziehung der 5. Klaſſe der 47. Preußiſch⸗Süddeutſchen (273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie findet vom 8. Auguſt bis 11. September 1936 ſtatt. Mannheimer Theater ſchau Im Nationaltheater: Ab Montag, 13. Juli, 20 Uhr, täglich bis 21. Juli: Der blaue Heinrich. Schwank von Otto Schwarß und Georg Lengbach, Muſik von Viktor Corzilius, und zwar: 6 Montag, 13. Juli: Miete A 30 und für die NSG. Mannheim, Abt. 578, 594 bis 597(zum erſten Male); Dienstag, 14. Juli, Miete B 30 und für die NSKG. Mannheim, Abt. 120, 133 bis 135; Mittwoch, 15. Juli: Miete M 30 und für die NS. Mannheim, Abt. 227 bis 228; Donnerstag, 16. Juli: Miete D 30 und für die NSG. Mannheim, Abt. 367 bis 369; 5 Freitag, 17. Juli: Miete F 30 und für die NSKG. Mannheim, Abt. 364 bis 366; Samstag, 18. Juli: Miete§ 30 und für die NSKG. Mannheim, Abt. 361 bis 363; Me deuelieu Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener und zweckentſprechen⸗ 3 95 der Ausſtatlung.