ilſchem tember Nr. 161(2. Blatt). Neckar Bote Brolberſorgung völlig geſichert Die deutſche Getreidewirtſchaft im Erntejahr 1936-37 Dank der nationalſozialiſtiſchen Marktordnung iſt die Brotverſorgung bis zur neuen Ernte und darüber hinaus im neuen Erntejahr völlig gewährleiſtet. Ueber die Ein⸗ zelheiten der deutſchen Getreidewirtſchaft 1936/37 machte der Miniſterialdirektor im Reichsernährungsminiſterium Dr. Moritz vor Vertretern der Preſſe folgende Angaben: Nach der erſten Erntevorſchätzung des Statiſtiſchen Reichsamts(Anfang Juli) haben wir mit einer Getreide⸗ ernte von nahezu 24 Millionen Tonnen zu rechnen. Die Erute wird alſo um rund 1 800 000 Tonnen höher geſchätzt, als die Ernte des vergangenen Jahres geweſen iſt; ſie liegt um 1,3 Millionen 2 nn höher als das Durch⸗ ſchnittsergebnis der letzten fünf Jahre, bleibt allerdings hinter der Rekurdernte des 8 1933 um rund 1 Mil⸗ lion Tonnen zurück. An den en Erträgen ſind alle Getreidearten beteiligt; bei Brotgetreide liegt die Schätzung um 1,2 Millionen Tonnen höher, beim Futter⸗ getreide um über 0,5 Millionen Tonnen höher als der Ertrag der letzten Ernte. Die Roggenernte wird auf rund 8,5 Millionen Ton⸗ nen, die Weizenernte auf 5 Millionen Tonnen geſchätzt. Damit ſind wir nicht nur beim Roggen, ſondern auch beim Weizen unabhängig vom Ausland; obgleich der Weizenverbrauch für die menſchliche Ernäh⸗ rung in der letzten Zeit weſenltich geſtiegen iſt, können wir mit den zu erwartenden 5 Millionen Tonnen unter Berückſichtigung des natürlichen Schwundes neben dem Mahlweizen auch alle anderen Bedürfniſſe(Saatgut, tech⸗ niſche Zwecke, Verfütterung) decken. Danach zeichnet ſich die Verſorgungslage klar ab. Mit den Vorräten, die aus der Ernte 1935 ſtammen, finden wir unzweifelhaft den Anſchluß an die neue Ernte. Dieſe Tatſache befreit jedoch nicht von der Verpflichtung, mit der kommenden Ernte hauszuhalten. Iſt hiernach die Brotverſorgung bis zur neuen Ernte und im neuen Erntejahr völlig geſichert, ſo muß die Ord⸗ nung der Getreidewirtſchaft wie bisher davon ausgehen, daß der Brotpreis entſprechend den Zielen der allgemei⸗ nen Wirtſchaftspolitik der Reichsregierung unverändert bleibt und daß die Erzeugerpreiſe nach wie vor gerecht und ſtabil geſtaltet werden. Da demnach die Getreidewirtſchaft 1936/37 mit ganz ähnlichen Verhältniſſen und Aufgaben zu rechnen hat wie im abgelaufenen Jahr, konnte die bisherige Regelung weitgehend übernommen werden. Feſtpreisſyſtem unverändert beibehalten Die Feſtpreiſe bleiben bei den einzelnen Getreidearten dieſelben wie im vergangenen Jahre. Eine Ausnahme machen lediglich die Roggen⸗ und Weizenpreiſe im Erz⸗ gebirge und die Weizenpreiſe in Bayern. Hier iſt zum Ausgleich der in dieſen Gebieten bisher etwas zu niedrig feſtgeſetzten Preiſe eine leichte Erhöhung vorgenommen worden. Die Kleinverkaufspreiſe, die der Verbraucher für Backwaren zu zahlen hat, werden jedoch dadurch nicht be⸗ einflußt. Entſprechend der Beibehaltung der bisherigen Ge⸗ treidefeſtpreiſe ergeben ſich auch bei den Mehlpreiſen im Laufe des Jahres keine nennenswerten Ver⸗ änderungen gegenüber dem Vorjahr. Insbeſondere wird der Roggenmehlpreis wieder während des ganzen Wirtſchaftsjahres auf dem gleichen Stand gehalten, um dadurch die Stabilität des Brotpreiſes zu ermöglichen. Da, wo trotz des ſtetigen Roggenmehlpreiſes die Aufrechterhal⸗ tung des Brotpreiſes aus örtlichen Gründen Schwierig⸗ leiten bereitet, wird wie bisher die Bäckerausgleichskaſſe helfend einſpringen. Zur Sicherung einer gleichmäßigen Verſorgung des Volkes mit Brot iſt ferner die Ablieferungspflicht (bzw. das Ablieferungsrecht) der Landwirtſchaft für Brot⸗ getreide beibehalten worden. 30 v. H. des Ablieferungs⸗ ſolls müſſen bis 15. Oktober 1936 geliefert werden. Im Intereſſe einer geſicherten und gleichmäßigen Verſorgung mit Brot iſt weiterhin beſtimmt worden, daß Roggenmehl von niedrigerer Ausmahlung als die vor zwei Jahren eingeführte Type 997 nicht hergeſtellt werden darf, wobei die Vorſchriften über den Aſchegehalt ſo geſtaltet worden ſind, daß ihre Innehaltung auch den kleinen Mühlen ohne Schwierigkeiten möglich iſt. Die Mühlen werden verpflich⸗ tet, mindeſtens die doppelte Menge des ihnen monatlich zuſtehenden Mahlkontingents an Brotgetreide auf Lager zuhalten. Roggen und Weizen, der nicht unter das Ab⸗ lieferungsſoll fällt, muß zunächſt dem zuſtändigen Ge⸗ treidewirtſchaftsverband angedient werden. Geordnete Futtergetreideverſorgung Beim Futtergetreide ſind Maßnahmen getroffen wor⸗ den, um die Preisgeſtaltung und den geſamten Verkehr mit Futtergetreide ſtärker als bisher in die Hand zu be⸗ kommen. U. a. gelten Hafer und Gerſte in Zukunft nur dann als Induſtriegetreide, wenn ſie von Bezugsſcheinen begleitet werden, die— das verarbeitende Gewerbe dem Bedarf entſprechend verteut und von den verarbeitenden Werken an die Lieferfirmen zur Erfaſſung der Ware beim Erzeuger vergeben werden. Nach dem 28. Februar 1937 iſt der Handel mit Braugerſte, Induſtriegerſte und Indu⸗ ſtriehafer unterſagt. Ausnahmen lönnen nur leiſtungs⸗ ſchwachen Betrieben im Einzelfall zugeſtanden werden. Wintergerſte darf in Zukunft nicht mehr für Brauzwecke verwendet werden. Außerdem wird eine Andienungspflicht der Verteiler gegenüber den Getreidewirtſchaftsverbänden für den Fall eingeführt, daß Futtergerſte und Futterhafer in größeren Mengen in das Gebiet eines anderen Ge⸗ treidewirtſchaftsverbandes verkauft werden ſollen. Dieſe Maßnahmen werden eine geordnete Futter⸗ getreideverſorgung gewährleiſten. Um eine bevorzugte Verſorgung der Wehrmacht mit Hafer zu erreichen, iſt ſchließlich beſtimmt worden, daß dieſe in den erſten Mo⸗ naten des Wirtſchaſtsjahres beſondere Zuſchläge für Hafer zahlen kann. Die Maxauer Rheinbrücke Sprechender Zeuge nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit. In nächſter Nähe des badiſchen Ufers entſtand ein mäch⸗ tiger Betonklotz, der Strompfeiler, der mit einer Länge von 38 Metern und einer Breite von 11,50 Metern nun wuchtig aus dem Waſſer ragt und nun ſchon ſeine Laſt trägt. Dieſe„Betoninſel“ zu errichten, war gar nicht leicht. Zuerſt mußte eine eiſerne Spundwand gezogen werden, um die Fun⸗ dierungsarbeiten ſicher vornehmen zu können. Man rammte Spundwände ein, die ein Rechleck von 40 Meter Breite und 15 Meter Länge einſchloſſen. Dieſer Raum wurde ſo⸗ dann mit Kies bis zu 4,50 Meter über der Fußſohle aus⸗ gefüllt(alſo etwas über den mittleren Waſſerſtand), ſo daß der Senkkaſten im Trockenen aufgebaut werden konnte. Hierin arbeiteten dann 25 Mann monatelang in zwei Schichten. Aus dem Rhein heraus wuchs dann nach und nach der heu⸗ tige Strompfeiler. Mit der Fertigſtellung der beiden Widerlager und dem Strompfeiler waren ſo die Grundlagen für die rieſige Laſt der Eiſenkonſtruktion geſchaffen. Behelfspfeiler wurden aus Holz errichtet und Stück an Stück der Eiſenkonſtruktion an⸗ einandergefügt. Im April d. J. waren dann die Arbeiten ſchon ſo weik vorgeſchritten, daß die geſamte Eiſenkonſtruktion für die Fußgänger⸗ und Fahrzeugbrücke vom badiſchen zum pfälziſchen Ufer aufgelegt war. Nun iſt der Rheinbrückenbau wieder in ein neues Stadium getreten: die Eiſenbahnbrücke wächſt gleichfalls. Schon ragt die Eiſenkonſtruktion dieſes Teiles wiederum weit über den Strompfeiler hinweg und nähert ſich immer mehr dem pfälziſchen Ufer. Hart am badiſchen Ufer liegen die vielen Zentner ſchwe⸗ ren Eiſenſchienen, die als Verſtrebungen der Brücke dienen. Ein mächtiger, großer Kran hebt die Schienen zur Brücke hoch, führt ſie weiter zu der Stelle, an der ſie nun eingeſetzt werden. Es wird nicht mehr allzu lange dauern, bis auch das letzte Stück verſtrebt iſt und bis auch die Eiſenkonſtruk⸗ tion des Eiſenbahnbrückenteiles ihren Stützpunkt auf dem pfälziſchen Widerlager finden. Ob dann ſchon die Einweihung der neuen Rheinbrücke ſtattfinden kann? Nein! Denn es gibt auch dann noch um und an dem Rheinbrückenbau rieſige Arbeit zu verrichten und es wird wohl— wie vorgeſehen— Mitte des Jahres 1937 werden, bis die Rheinbrücke ihrer Beſtimmung übergeben wer⸗ den kann. Beſonders auf der badiſchen Seite ſind immer noch die gewaltigen Erdbewegungen im Gange. Auf der pfälziſchen Seite ſind allein an 360 000 chm Erde bewegt worden. Wer einmal das Hohe Lied der Arbeit, die Sinfonie deutſchen Fleißes und Schaffensgeiſtes hören möchte, der lenke einmal ſeine Schritte an dieſe Stätte der Arbeit. Gautag Heſſen⸗Naſſau Reichsminiſter Frick ſpricht auf einer Kundgebung. Frankfurt a. M., 13. Juli. Der Gautag Heſſen⸗Naſſau erreichte am Sonntagvor⸗ mittag mit einer Großkundgebung in der Stadt des deutſchen Handwerks ſeinen Höhepunkt. Auf dem gewaltigen Meſſege⸗ lände, das noch vor wenigen Wochen die einzigartige Schau des deutſchen Bauerntums, die dritte Reichsnährſtandsausſtel⸗ Weihe des Erbhöfe⸗ dorfes Riedrode. f Während der Weiherede des Reichs bauernfüh⸗ rers Reichsminiſter Darré für das neue Erbhöfedorf Riedrode im Gau Heſſen⸗Naſſau. „ Weltbild(M). Montag, 13. Juli 1936 lung beherbergte, marſchierten in den Morgenſtunden die über 100 000 Teilnehmer des Gautages in geſchloſſenen Kolonnen zum Kundgebungsplatz. Beſondere Bedeutung kam dieſer Kundgebung durch die Anweſenheit des Reichsinnen⸗ miniſters Dr. Frick zu. Gauleiter Sprenger begrüßte Reichsinnenminiſter Dr. Frick als Vertreter des Führers und der Reichsregierung ſowie den Reichsbauernführer Reichsminiſter Darre und die übrigen Gäſte. Unter dem Jubel der Hunderttauſend überbrachte dann Reichsinnenminiſter Dr. Frick die beſten Grüße und Wünſche des Führers. Der Miniſter ging auf die Erfolge der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſeit ihrer Machtübernahme ein, die beſonders ſinnfällig hier durch die Reichsautobahn, den neuen Flug⸗ und Luftſchiff⸗ hafen ſowie die Gewinnung neuen Landes ins Auge falle. Als Reichsminiſter Dr. Frick darauf hinwies, daß wir heute nicht mehr ehr⸗ und wehrlos ſeien, erhob ſich brauſender zubel. 8„Wir haben geſtern bewieſen“, ſo fuhr der Miniſter fort,„daß wir abſolut vom Friedenswillen erfüllt ſind, und wir haben einen Freundſchaftsvertrag mit unſeren Brüdern in Oeſterreich abgeſchloſſen.(Großer Beifall). Es iſt gerade das Weſen des nationalſozialiſtiſchen Staates, daß man nicht Worte und leere Phraſen wie in der Syſtemzeit macht, ſondern daß wir handeln und Taten ſehen laſſen. Wir ſind u jeder friedlichen Mitarbeit in Europa und in der ganzen elt bereit. Das haben wir geſtern wieder einmal bewieſen — aber nur unter der Bedingung, daß die Lebensnotwendig⸗ keiten des deutſchen Volkes anerkannt werden.“ Anſchließend an die Großkundgebung marſchierten die einzelnen Kolonnen wieder in die Stadt zurück, um ſich hier bei einem großen Feſtzug und ſonſtigen Veranſtaltungen mit der übrigen Bevölkerung zu ſchöner Volksgemeinſchaft zuſammenzufinden. 5 — Wir werden weiter marſchieren Tag für Tag leſen wir in den Tageszeitungen von großen Streiks, Auſſtänden und Revolten. Das Weltgeſchehen der Gegenwart iſt erfüllt von großen Kämpfen. Ueberall verſucht der Bolſchewismus mit rohem Terror ſein Ziel zu erreichen. Und mikten in dieſem Ringen, das das ganze Weltgeſchehen erfüllt, ſteht Deutſchland als ein Bollwerk des Friedens, und eine ganze Nation arbeitet in friedlichem Wettſtreite an den Zielen und Aufgaben die ihr durch den Nationalſozialismus geſtellt worden ſind. Das ganze Leben des Volkes hat ſich grundlegend ge⸗ ändert. Der Geiſt der Volksgemeinſchaft und Volksverbunden⸗ heit hat ſeinen Einzug gehalten, und das Leben der Nation iſt daraufhin ausgerichtet. Die NS.⸗Volkswohlfahrt, die vor drei Jahren vom Führer ins Leben gerufen wurde, hat ſich die Erhaltung der erbwertigen aber wirtſchaftlich ſchwa⸗ chen deutſchen Familien zum Ziele geſetzt und bis zum heu⸗ tigen Tage bereits Unermeßliches im Dienſte der Volkswohl⸗ fahrt geleiſtet. g Die Zahl der jedes Jahr in Erholung verſchickten Müt⸗ ter und Kinder geht bereits in die Hunderttauſende, und nur der weiß den Wert dieſer Erholungsverſchickung richtig zu ermeſſen, der einen wirklichen Einblick in die wirtſchafteiche Not unſeres Volkes gehabt hat. Der Segen und der Wert der Arbeit der NS.⸗Volks⸗ wohlfahrt wird nicht von heute auf morgen feſtzuſtellen ſein, aber eine ſpätere Zeit wird es dankbar anerkennen, daß durch die NS.⸗Volkswohlfahrt Werte für den ewigen Beſtand unſeres deutſchen Volkes geſchaffen wurden. Wenn unſer Reichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wagner anläßlich der Einweihung des neuen Müttererho⸗ lungsheimes der NSV. im Grenzgau Baden in Gernsbach ſagte:„Die NS.⸗Volkswohlfahrt iſt ein Kern⸗ ſtück nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit“, ſo hat er unſer Tun und Schaffen mit dieſem einfachen Satze am beſten gekennzeichnet. Die NS.⸗Volkswohlfahrt iſt zum unerſchüt⸗ terlichen Lebenswillen des deutſchen Volkes geworden. Ihre Ziele ſind ſo groß und und gewaltig, daß es nicht nur des Einſatzes tauſender hilfsbereiter Volksgenoſſen bedarf, um dieſe Ziele zu verwirklichen, ſondern ein jeder Volksgenoſſe, der vom Geiſte des Nationalſozialismus wirklich erfüllt iſt, muß in dieſem größten Hilfswerke unſerer Zeit mitarbeiten. Wer an unſerer Arbeit kritiſiert, wer unſere Arbeit her⸗ abſetzt, iſt kein wahrer Nationalſozialiſt, und es fehlt ihm das nötige Verſtändnis für den Wert dieſer Arbeit. Aber eines können wir dieſen Volksgenoſſen ſagen: Daß wir uns nicht beirren laſſen, daß wir wiſſen wofür und für was wir arbeiten, und daß ſie ſich auf eines verlaſſen können, daß wir auch weiterhin den Geiſt wahrer Hilfsbereitſchaft in die Herzen aller Volksgenoſſen tragen werden. Unſere Marſch⸗ richtung iſt uns vom Führer vorgeſchrieben, unſer Ziel ſteht uns vor Augen. Wir werden weiter marſchieren! Handelsteil Aeberwiegend feſter Infolge ſtärkeren Kaufintereſſes verkehrte der Berliner Aktienmarkt überwiegend in feſterer Haltung. Montan⸗ werte waren bevorzugt, von denen Vereinigte Stahlwerke 2 Prozent gewinnen lonnten. Darüber hinaus waren noch Buderus erholt. Auch nach Klöckner, Maunesmann und Hoeſch beſtand regere Nachfrage. Von Zellſtoff⸗-Papieren notierten Feldmühle 1,50 Prozent und Aſchafſenburger 3 Prozent höher. Erholt waren ferner u. a. Di. Erdöl, Kaliwerte, Daimler und Berger. Chade zogen um 10 RM. an. Am Rentenmarkt war die Haltung ebenfalls freund⸗ licher. Altbeſitzanleihe konnte einen Kurs von 112,70 erreichen. Am Geldmarkt war Blankogeld mit 3 bis 3,25 Pro⸗ zent zu haben. Am Debiſen markt lag das Pfund international feſter, der Dollar kaum verändert. Der franzöſiſche Franken war er⸗ neut ſchwächer. Deviſenkurſe. Belga(Belgien) 41,93(Geld) 42,01(Brief), dän. Krone 55,72 55,84, engl. Pfund 12,48 12,51, franz. Franken 16,415 16,455, holl Gulden 169,08 169,42 ital. Lira 19,53 19,57, norw. Krone 62,72 62,84, öſterr. Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,80 46,90, ſchwed Krone 64,34 64,46, ſchweiz. Franken 81,16 81,32, ſpan Peſeta 33,99 34,05, tſchech. Krone 10,285 10,305, amerikan. Dollar 2,482 2,486. a Berliner Milchpreiſe. Mit Wirkung vom Sonntag, dem 12 Juli 1936, als Eingangstag iſt die Lieſerziffer vom Milch⸗ verſorgungsverband Bertin bis auf weiteres auf 92 Prozent feſtgeſetzt worden. Die Preiſe ſind die gleichen wie bisher. Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Leichtathletikgroßkampf To. Friedrichsfeld Tu.— Tbd.„Jahn“ Tu. 69,5:72,5 To. Friedrichsfeld Igd.— Tbd.„Jahn“ Igd. 511:454 To, Friedrichsfeld Ti.— Tbd.„Jahn“ Ti. 352:328 Auf dem ſchönen Sportplatz des Ty. Friedrichsfeld wurden am geſtrigen Sonntag obige Kämpfe ausgetragen, die ſehr intereſſanten und ſpannenden Sport brachten. In den Turnerkonkurrenzen imponierten vor allem die Läufe und Staffeln, wo es oft hart auf hart ging. S. dominierte in den kurzen Strecken, während Friedrichsfeld bei den Langſtrecken nicht zu ſchlagen war. Beachtlich war der Weitſprung von Herre mit 6,46 m, ſowie die Leiſtun⸗ gen im Speer und Keulenwerfen. Anerkennenswert iſt auch der Sieg in 100 m⸗Lauf des jugendlichen Feuerſtein in 12. Sek. Das Geſamtergebnis des Turnerkampfes lautete urſprünglich mit 1 Punkt zu Gunſten Friedrichs⸗ feld, jedoch war dabei der Stabhochſprung vergeſſen. ſodaß das Endreſultat wie oben einen Sieg für Secken⸗ heim brachte.— Bei den Jugendkämpfen erwieſen ſich die Turnerbündler im Laufe durchweg überlegen, dagegen hatte Friedrichsfeld in den techniſchen Konkurrenzen beſſere Durchſchnittsleute, die den Sieg entſchieden. Trotzdem ſtellte S. die 2 beſten Jugendturner in Feuerſtem und Kettner.— Den S. Turnerinnen merkte man das man⸗ gelnde Training an, doch wird hier bei fleiſigem Ueben beſtimmt auch der Erfolg nicht ausbleiben. Das vor⸗ geſehene Fauſtballſpiel mußte der vorgeſchrittenen Zeit Wegen ausfallen. Nachſtehend die Einzelergebniſſe des Turnerkampfes: 100 m⸗Lauf: 1. Feuerſtein S, 12 Sek., 1. Gott⸗ mann F., 12 Sek., 3. Häußler S., 4. Lehmann F. 200 m⸗Lauf: 1. Herre S. 24,8 Sek., 2. Schuler F. 25 Sek., 3. Boſch F. 4. Keller S.— 800 m⸗Lauf: 1. Lutz F. 2,15 Min., 2. Fuchs F., 3. Gropp S., 4. Hirſch S.— 3000 m⸗Lauf 1. Lutz F., 10,33 Min.. dei, Höochſprung! Herre S8,.. 1. Hauck S., 1 57 m, 3. Walter F., 1,50 m, 4. Pfaff 1,50 m.— Diskus: 1. Niſt F., 30,45 m., 2. Schanz F., 3. Keller S., 4. Schmich S.— Kugelſto ßen: J. Keller S., 10,91 m., 2. Schmich S., 3. Niſt F., 4. Brecht F.— Speerwerfen: 1. Niſt F., 51,40. 2. Häußler S. 47 m., 3. Leitz F., 4. Winkler S.— Weitſprung: 1. Herre S. 6,46, 2. Gottman F. 6.03 m., 3. Kettner S., 4. Lehmann F.— Keulen⸗ wurf: 1. Häußler S., 65,81, 2. Klein F. 65 m. 3. Keller S., 4. Baumgärtner F.— Stabhoch⸗ ſprung: 1 Scherer S., 2,60 m., 2. Kettner S. 2,50, 2. Friedrichsfeld 2.50 m.— 4 mal 100 m⸗ Staffel: 1. Jahn Seckenheim 4/2— Friedrichsfeld 47,3 Sek. — Io mal Halbrundenſtaffel 1. Tv. Friedrichsz⸗ feld, 2. Seckenheim. Auswärtiger Sport Titelkämpfe der Leichtathleten Eintracht Frankfurt erringt vier Meiſterſchaften.— Neuer Dreiſprung⸗Rekord von Wöllner(Leipzig) mit 15,06 m Schon am erſten Wettkampftag fielen im Beiſein von 20 000 Zuſchauern, die auf der ganzen Linie herrliche und erbitterte Kämpfe erlebten, in zehn Wettbewerben die Ent⸗ ſcheidungen, wobei folgende Meiſter ermittelt wurden: Diskuswerfen(Frauen): Mauermeyer(München) 48,31 m(neuer Weltrekordl), Weitſprung: Long(Leipzig) 7,82 m(neuer deut⸗ ſcher Rekordl), Hammerwurf: Hein(Hamburg) 54,26 m, Kugelſtoßen: Wöllke(Berlin) 15,86 m, Sktabhochſprung: Müller(Kuchen) 4 m, Hochſprung(Frauen): Ratjen(Bremen) 1,58 m, 100 m: Hornberger(Frankfurt a. M.) 10,7 Sek., ö 110 m Hürden: Welſcher(Frankfurt a. M.) 15,2 Sekunden. 10 000 m: Syring(Wittenberg) 31:37, Min., 3000 m Hindernis: Heyn(Luftwaffe) 9:35,0 Min. Wie man ſieht, mußten die neuen Meiſter mit recht reſpektablen Leiſtungen aufwarten, ehe ſie zum Siege kamen. Die relativ beſte Leiſtung iſt wohl der Weitſprung von Lutz Long. Giſela Mauermeyers Diskus⸗Welt⸗ rekord von 48,31 m möchten wir an zweiter Stelle nennen. Die Münchnerin war allen Mitbewerberinnen um viele Meter überlegen und krönte die Reihe ihrer guten Würfe mit einer neuen Weltbeſtleiſtung. a Den zehn Entscheidungen, die bei den 41. Delltſchen Leichtathletikmeiſterſchaften in Berlin bereits am Samstag ſterte folgten am Sonntag im Beiſein von 25 000 begei⸗ terten Zuſchauern die 14 übrigen. Auf der ganzen Linie kämpfte die deutſche Leichtathletik⸗Jugend mit größter Hin⸗ gabe, ſtets das Ziel vor Augen, die deutſchen Farben in wenigen Wochen beim Olympia vertreten zu können. Die Meiſter des Sonntags ſind folgende: Dreiſprung: Wöllner(Leipzig) 15,06 m(neuer deutſcher Rekord!) Hochſprung: Weinkötz(Köln) 1,93 m, Diskuswerfen: Schröder(Reichsheer) 49 m, Speerwerfen: Dr. Weimann(Wittenberg) 72,24 m, Speerwerfen(Frauen): Fleiſcher(Frankfurt) 44,16 m, 20 0 m: Schein(Hamburg) 22,0 Sek., 400% m: Hamann(Berlin) 48,9 Sek., 8 00 m: Harbig(Dresden) 1:54,1 Min., 1500 m: Schaumburg(Oberhauſen) 3:54,6 Min., 500 m: Raff(Oberhausen) 15:06, Min., 400 m Hürden: Scheele(Hamburg) 54,0 Sek., 8 Om Hürden(Frauen): Eckert(Frankf.) 12.1 Sek., ö* Am zweiten Tag gab es nur lechs erfolgreiche Titel⸗ verteidiger: Weinkötz im Hochſprung, Schaumburg im 1500⸗m⸗ Lauf, Dr. Weimann im Speerwerfen, Hamann im 400⸗m⸗ Lauf, Scheele im 400 ⸗m⸗ Hürdenlauf und Frl. Krauß im 100 m⸗Lauf der Frauen. Beſondere Anerkennung verdient ſechſten Male(1) in ununterbrochener Reihenfo ge gewann. Schaumburg und Käthe Krauß ſicherten ſi ü ch zum dritten Male die 1500 bezw. 100⸗m⸗Meiſterſchaft. Der erfolgreichſte Verein der Meiſterſchaften iſt aber die Frankfurter „Eintracht“, gelang doch den Adler⸗Trägern ein vierfacher Mieiſterſchaftsſieg. Welſcher und Hornberger hatten am Samstag gewonnen, am Sonntag holten ſich Frl. Fleiſcher . Dr. Weimann, der die ee zum und Frl. Eckert das Speerwerfen bezw. Hürdenlaufeſt. Die relativ beſte Leiſtung des Tages gab es im Dreiſprung, wo der ſeit 14 Jahren beſtehende Rekord des früheren Zehn⸗ kampfmeiſters Artur Holz gleich zweimal verbeſſert wurde. Im Vorkampf kam der ſpätere Sieger Wöllner(Leipzig) ſchon auf 15,06 m und in der Entſcheidung erreichte Joch (Reichsheer) genau 15 m. Eine kurioſe Sache: 14 Jahre hatten die 14,99 m von Holz Beſtand, dann kommen gleich zwei Athleten, die ihn an einem Tag überbieten. Bemerkens⸗ wert noch der feine 5000⸗m⸗Sieg des Rheinländers Raff, den man in Hohenlychen wähnte, überragend auch der Hür⸗ denlauf Scheeles und die Zeiten über 1500 und 800 m, beſonders wenn man die ſchwere Bahn im Mommſen⸗Sta⸗ dion Herückſichtigt. * Arthur Geiß ſiegt in Holland Arthur Geiß fuhr beim Großen Motorradpreis von Holland auf der Rundſtrecke bei Aſſen in der „kleinſten“ Klaſſe einen überlegenen Sieg vor Hans Wink⸗ ler(DW) und dem Engländer Tyrell Smith(Excelſior) heraus. In der 350er Klaſſe ſiegte der Engländer White (Norton) vor ſeinem Landsmann Frith(Norton). In der Halbliterklaſſe ſchieden der ausſichtsreich liegende Müller (DKW) und Steinbach(DKW) kurz vor Schluß aus. Otto Ley erkämpfte ſich auf ſeiner BMW hinter dem ſiegrei⸗ chen Engländer Guthrie(Norkon) den zweiten Platz. Davispokal Deutſchland— Jugofſlawien 3:0. Der zweite Tag des Davispokalkampfes Deutſchland— Jugoflawien in Agram brachte bereits die Entſcheidung. G. von Cramm⸗H. Henkel gewannen nach hartem Fünf⸗ ſatzktampf auch das Doppel 8:6, 4:6, 6:3, 4:6, 6:4 gegen die Jugoſlawen Franz Kukuljevic⸗Gragutin Mitic, und damit war das Endſpiel der Europazone beim Stande von 3:0 zugunſten von Deutſchland entſchieden. Unſere beiden ſiegreichen Spieler haben ſofort die Reiſe nach London angetreten, um ſich an Ort und Stelle für das Interzonenfinale gegen Auſtralien, das am kom⸗ menden Wochenende auf den Grasplätzen von Wimbledon ausgetragen wird, vorzubereiten. Der Ehrenpreis für das Transallantikrennen. Der Reichs- und preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hat für die beſte deutſche Jacht der Transatlantikregatta dieſe Silberſchale, die in Bernſtein⸗Intarſia⸗Arbeit eine Hochſeejacht in voller Fahrt zeigt, geſtiftet. Das Kunſtwerk wurde von Carl Jan Holſchuh entworfen und in den Werkſtätten der Staatlichen Bernſteinmanufaktur, Königs⸗ berg i. P., hergeſtellt. Geſunde Erziehungsarbeit Richtlinien für den Jungvolkdienſt Der Reichsjugendführer hat eine Anordnung erlaſſen, die Richtlinien für die körperliche Ertüchtigung im Deutſchen Jungvolk enthält und die Angehörigen dieſer Organiſation vor einer übermäßigen dienſtlichen In⸗ anſpruchnahme bewahren ſoll. Dieſe im Sinne einer ge⸗ ſunden nationalſozialiſtiſchen Erziehungsarbeit erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen des Reichsjugendführers Bal⸗ dur von Schirach ſind dazu geeignet, das Vertrauen der Elternſchaft zum Deutſchen Jungvolk in weiterem Maße zu feſtigen. Das höchſte Gut, das die Führer der Hitler-Jugend und des Deutſchen Jungvolks zu wahren haben, iſt die Geſundheit der ihnen anvertrauten Jungen. Der Führer will keine weichlichen Mutterſöhnchen, ſondern eine kraftvolle und ſportlich durchtrainierte Jugend. Dieſe Erziehung zu Kraft, Ausdauer und Härte darf aber nicht dazu führen, daß HJ.⸗ und DJ.⸗Führer von einem Jun⸗ gen Leiſtungen verlangen, die dem Alter der Jungen nicht entſprechen, über deren Kraft gehen und geſundheitliche Schäden zur Folge haben. Im Juhr des Deutſchen Jungvolks ſind alle im Alter von 10 bis 14 Jahren ſtehenden Jungen zur Parteijugend gekommen. Die Eltern, die damit dem Deutſchen Jungvolk ihr koſtbarſtes Gut anvertraut haben, müſſen die Gewähr haben, daß die Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit ihrer Jungen im Jungvolkdienſt nicht geſchädigt oder herab⸗ geſetzt, ſondern planmäßig gefördert wird. Das Vertrauen der Elternſchaft zur Führerſchaft der HJ. und des DJ. iſt die Grundlage unſerer Erziehungsarbeit. Ich erwarte und verlange von jedem HJ. und DJ.⸗Führer, daß er dieſes Vertrauen rechtfertigt. Um in Zukunft Ueberanſtrengungen und geſundheit⸗ liche Schäden jeder Art zu vermeiden, gebe ich zu meinen bisherigen Anordnungen folgende Aus führungs⸗ beſtimmungen für den Jungvolkdienſt: 1. Heimabend: Der Heimabend bzw. der Heimnachmittag darf die Dauer von zwei Stunden nicht überſchreiten. Er muß, ſofern er am Spätnachmittag durchgeführt wird, bis ſpäteſtens 19 Uhr beendet ſein. 2. Fahrt: Jungvolkeinheiten von Jungzug⸗Stärke an aufwärts, die ſtarke Größenunterſchiede in ihren Reihen aufzuweiſen haben, laſſen die kleinſten Pimpfe in einer Gruppe von 4 male 3 Pimpfen an der Spitze marſchieren. Der Abſtand zwiſchen dieſer Spitzengruppe und der nachfolgenden Ein⸗ heit muß mindeſtens 3 Meter betragen. Am Schluß der Einheit marſchiert ein von dem Führer der Einheit be⸗ ſtimmter DJ. ⸗Führer, der eintretende Ermüdungss oder Schwächeerſcheinungen rechtzeitig erkennt und dem Führer zur Meldung bringt. 3. Marſchleiſtung: 10 und 11jährige Pimpfe nicht mehr als 10 Kilo⸗ meter Tagesleiſtung, 12- und 14jährige Pimpfe nicht mehr als 15 Kilometer Tagesleiſtung.(Durch eine beſondere Verfügung wird die in den Bedingungen für das DJ. Leiſtungsabzeichen verlangte Tagesfahrt von 20 Kilometer auf 15 Kilometer herabgeſetzt.) 4. Marſchtempo: 10 und 11jährige Pimpfe nicht mehr als 4 Kilometer pro Stunde, 12 bis 14jährige Pimpfe nicht mehr als 4,5 Kilometer pro Stunde. 5. Marſchpauſe: Nach jeder Stunde Marſch iſt mindeſtens eine Viertelſtunde Pauſe einzulegen. Dieſe dient der Erholung und darf nicht werden. 6. Uebernachtung: Für 10⸗ und 11jährige Pimpfe ſind Fahrten mit Uebernachten grundſätzlich verboten. Sie dürfen an mehr⸗ tägigen Fahrten nur teilnehmen, wenn ihre Unterkunft in Jugendherbergen geſichert iſt. 12 bis l4jährige Pimpfe dürfen mehrtätige Fahrten mit Uebernachtungen in Zelten nur durchführen, wenn a) ein krockener Lagerplatz vorher ausgeſucht, b) genügend Stroh ſichergeſtellt iſt.(Für ein Zwölferzelt iſt etwa 1 bis 1,5 Zentner Stroh erforderlich.) 7. Nachtruhe: N Die Fahrten ſind von den DI Führern ſo anzuſetzen, daß das Tagesziel bis ſpäteſtens 19 Uhr erreicht wird. Lageraufbau und Abendverpflegung müſſen bis ſpäteſtens 21 Uhr beendet ſein. Jeder Pimpf muß mindeſtens neun Stunden Nachtruhe haben. Wird das Tagesziel in Aus⸗ mit Spiel oder Unterricht ausgefüllt nahmefällen(durch Witterungunbilden, unvorhergeſehenen Aufenthalt uſw.) ſpäter erreicht, ſo iſt auch in dieſem Fall die Zeit der Nachtruhe von neun Stunden unbedingt einzuhalten. 8. Gepäck: Das Gepäck für 10 und jährige Pimpfe, das Waſch⸗ zeug, Wäſche und Mundvorrat enthält, darf ein Gewicht von 5 Pfund nicht überſchreiten. Zeltbahn und Decke dürfen nicht mitgenommen werden. Das Gepäck für 12⸗ und 14jährige Pimpfe darf ein Gewicht von 10 Pfund nicht überſchreiten. Beträgt die Ausrüſtung des 12 und bis 14jährigen Pimpfes bei mehrtägigen Fahrten mehr als 10 Pfund, ſo iſt das überzählige Gepäck auf ſogenannten Gepäckwagen unterzubringen. 9. Lager: In den Zeltlagern von längerer Dauer iſt den Jung⸗ volk⸗Jungen ebenſo wie in den Fahrtenlagern eine Nacht⸗ ruhe von mindeſtens 9 Stunden zu gewähren. In der Mittagszeit iſt für die Pimpfe neben dem Mittageſſen eine Erholungspauſe von mindeſtens 2 Stunden anzuſetzen. 10. Geländeſport: a) Ordnungsübungen ſind Mittel zum Zweck, kein Selbſtzweck. Im Jungvolkdienſt werden nur ſo viel Ord⸗ nmungsübungen angeſetzt, um ordnungsmäßiges Antreten, Melden und Marſchieren der Jungvolkeinheiten zu ge⸗ währleiſten. Einzelausbildung iſt daher mit Ausnahme des Uebens des Grußes verboten. Grundſätzlich ſind an einem Tage Ordnungsübungen nicht über die Zeitdauer von einer Viertelſtunde auszudehnen. b) Den Begriff von Strafordnungsübun⸗ gen oder Strafgeländedienſt gibt es weder in der Hitler⸗Jugendnochim Jungvolkdienſt. HJ.⸗ und DJ.⸗Führer, die zu ſolchen Mitteln zur Aufrechterhal⸗ tung ihrer Autorität greifen, beweiſen damit ihre Un⸗ fähigkeit und werden von mir rückſichtslos entfernt. e) Der Geländedienſt ſoll an einem Uebungs⸗ tag im allgemeinen die Geſamtdauer von 3 Stunden ein⸗ ſchließlich An⸗ und Rückmarſch nicht überſchreiten. In dieſen 3 Stunden iſt mindeſtens eine Pauſe von einer halben Stunde enthalten, die nicht mit Unterricht oder dergleichen ausgefüllt werden darf. Bei Regenwetter darf kein praktiſcher Geländedienſt durchgeführt werden. Bei überraſchendem Regenwetter hat der Führer ſeine Jun⸗ gen ſo ſchnell wie möglich in eine trockene Unterkunft zu bringen. d) Geländeſpiele, die im Rahmen des Jungvolkdien⸗ ſtes durchgeführt werden, werden nicht immer in einem Zeitraum von 3 Stunden abgewickelt werden können. Sie dürfen aber die Höchſtdauer von 5 Stunden nicht über⸗ ſchreiten. Innerhalb dieſer Zeit muß den Jungen ge⸗ nügend Zeit zur Erholung gewährleiſtet werden, die ins⸗ geſamt 1 Stunde betragen muß. 5 11. Leibesübungen: „Die Geſamtdauer einer Turn⸗ und Sportſtunde darf 2 Stunden nicht überſteigen. Innerhalb dieſer 2 Stunden ſind den Jungen genügend Erholungspauſen von je 5 bis 10 Minuten zu gewähren. Im Kurzſtreckenlauf(d. h. Laufen mit höchſter Ge⸗ ſchwindigkeit) dürfen 10⸗ und IIjährige nicht mehr als 60 Meter, 12 bis 14jährige nicht mehr als 100 Meter laufen. Laufen über lange Strecken dürfen 10⸗ und 11jäh⸗ rige in Form von Uebungsläufen bis zu 1000 Meter, 125 und 14jährige in Form von Uebungsläufen bis zu 1500 Meter ausüben. Wettkampfmäßige Durchführung von Laufen über dieſe Strecken, 1000 und 1500 Meter, iſt grundſätzlich ver⸗ boten. Der in den Bedingungen für das DJ.⸗Leiſtungs⸗ abzeichen vorgeſehene Lauf über 1000 Meter wird von. dieſem Verbot nicht betroffen, da für dieſen Lauf eine Begrenzung der Mindeſtzeit vorgeſchrieben iſt. 1 12. Dienſt bei Nacht auf Fahrt und Lager: „ Nachtwachen ſind für 10⸗ und lIjährige grundſätz⸗ lich verboten, 12⸗ bis 14jährige Pimpfe dürfen nicht län⸗⸗ ger als je 1 Stunde Nachtwache pro Nacht übernehmen. 0 Nachtmärſche ſind, ſofern ſie nicht in Ausnahme⸗ fällen durch Witterungsunbilden uſw. bedingt ſind, für das Jungvolk verboten. Nachtgeländeſpiele ſind grund? ſätzlich verboten. Von dieſem Verbot ſind die ſogenann⸗ ten Dunkelheitsübungen nicht betroffen, die in der Zeit der Dämmerung durchgeführt werden und eine Zeit von 2 Stunden nicht überſchreiten dürfen. Nachtalarm iſt für das Jungvolk grundſätzlich verboten. Führer, die gegen dieſe Anordnungen verſtaßen, wer⸗ den von mir rückſichtslos entfernt. Sind auf Grund be⸗ ſonderer Verhältniſſe Anordnungen notwendig, die vo dieſen Befehlen abweichen, ſo iſt meine Zuſtimmung vor her einzuholen... . Der Jugendführer des Deutſchen Reiches. 8 g