„die lt im rſität ſtücke hain⸗ von hkeit; nach weiſt amen auch Be⸗ ein⸗ Stu⸗ ein, und Tage ekam gann ihn“, ſonſt ze in dern Tür men lung gibt nmak de zu 1 die zwerk haben aus⸗ Utlich Geld⸗ liſcher dem. Schil⸗ ig zu Jolks⸗ Izers, d ein egen⸗ einde innen. be⸗ Sache von riſche anken 1 nnig⸗ erlich Nr. 164(2. Blatt). Neckar Bote Donnerstag, 16. Juli 1936 Gedankens. Stellen Sie ſich einmal vor, Der Olympiſche Gedanke Reichsſporkführer von Tſchammer und Oſten über Deutſch⸗ lands Vorbereitungen zu den Olympiſchen Spielen.— Be⸗ kannkgabe der deutſchen Mannſchaft. Berlin, 15. Juli. Der Deutſche Olympiſche Ausſchuß hielt im„Haus des Deutſchen Sports“ auf dem Keichsſporkfeld eine Tagung ab, auf der der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in einem ausführlichen Bericht die deutſchen Vor⸗ bereitungen für die Olympiſchen Spiele darlegke und die deutſche Olympiamannſchaft für Leichtathletik, das Boxen, Jechten und Hockey bekanntgab, während für die weiteren 14 Sportarten, deren Meldeſchluß ſpäter liegt, die nament⸗ liche Aufſtellung noch folgen wird. 430 Akkive, unter ihnen 47 Frauen, werden die deutſchen Farben auf der Olym⸗ piade vertreten. Der Bericht des Reichsſportführers Der Reichsſportführer bezeichnete die Olympiſchen Spiele als das größte Weltereignis und die größte Aufgabe, die jemals dem deutſchen Sport geſtellt worden ſei.„Ich halte es“, ſo ſagte von Tſchammer und Oſten weiter,„für erfor⸗ derlich, einige Ueberlegungen in unſer Gedächtnis zurück⸗ zurufen, die wir angeſtellt haben, bevor wir uns an die ſchwere Arbeit der Vorbereitung begeben haben und die wir durch unſere Tätigkeit ſelbſt immer wieder beſtätigt ge⸗ funden haben. Die öffentliche Meinung in der Welt und in jedem einzelnen Lande wertet nur die abſolute Leiſtung bei den Olympiſchen Spielen. Wer Sieger iſt, iſt der um⸗ jubelte Liebling der Maſſen, deſſen Kräfte nicht ausreichten oder wer nicht Glück genug hatte, ſteht ganz im Schatten. Was für den Einzelnen gilt, gilt auch für die Nationen. Wir als verantwortliche Männer des deutſchen Sports müſſen den klaren Blick behalten für das Ausmaß der tat⸗ ſächlichen Leiſtung, völlig abſeits des Gewinnens der Gol⸗ denen Medaillen. Wir müſſen uns darüber klar ſein, daß die ſportliche Höchſtleiſtung, die der Nationalſozialismus aus ſeiner ganzen Ideenwelt heraus bejaht, nicht nur eine Frage des guten Willens, ſondern ebenſo eine Frage der phyſiſchen Konſtitution des geſamten Volkes iſt. Ich darf feſtſtellen, daß die Vorbereitungen, die wir ge⸗ troffen haben, um eine ſchlagkräftige Mannſchaft bei den Spielen herauszuſtellen, ſo ſorgfältig und ſo ſachverſtändig geſchehen ſind, wie es nur immer möglich war, und ich darf ſagen, daß alles das, was man billigerweiſe erreichen konnte, von uns wohl erreicht iſt. Aber wir wollen die Augen davor nicht ſchließen, daß wir dieſe Olympiſchen Spiele im e getragen ſehen von Männern und Frauen, die in den Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsjahren geboren ſind und die unerhörte Entbehrungen und Zeiten des Elends und der leiblichen und ſeeliſchen Not durchmachen mußten. Den Jahrgängen, auf die wir im we⸗ ſentlichen angewieſen ſind, fehlt, das iſt eine allgemeine Feſt⸗ ſchaner die durch einzelne Beiſpiele in keinem Punkte er⸗ chüttert wird— rein konſtitutionell, die Kraft, die Leiſtun⸗ gen zu vollbringen, die nun einmal bei Olympiſchen Spielen erforderlich ſind. Sie müſſen ein vielfaches Mehr an Wil⸗ lensanſpannung und Einſatz geben als die glücklichen ande⸗ ren Völker. Wir ſind uns inſolgedeffen darüber im klaren, daß der d nationalſozialiſtiſche Aufbau der Leibeserziehung auch von der Seite der Leiſtung her nach den Olympiſchen Spielen nicht etwa abgeſchloſſen iſt, ſondern dann erſt recht beginnt, um eine auch körperlich hochwertige und leiſtungs⸗ tüchtige deutſche Raſſe heranzuziehen. Das iſt das eine, was ich vorausſchicken möchte. Die Leiſtung des Nationalſozialismus Ich glaube, dann aber unſere Aufmerkſamkeit auch ein⸗ mal auf die Tatſache lenken zu dürfen, die im Trubel der Ereigniſſe faſt unterzugehen ſcheint. Es iſt die Leiſtung des Nationalſozialismus für die Durchſetzung des Olympiſchen die Olympiſchen Spiele hätten im Jahre 1932 in Deutſchland durchgeführt werden müſſen. Denken Sie an die Sechs⸗Millionenarmee der hungernden Erwerbsloſen in Deutſchland, die ohne Hoffnung in den Tag hineinlebten und aus ihrer ganzen elenden Lebenshaltung heraus ein Gegner eines ſolchen Weltfeſtes hätten ſein 1 Stellen Sie ſich vor, die marxiſtiſche Propaganda, die es ſich nicht nehmen läßt, im Jahre 1936 in Varcelona eine Art Gegenolympiade aufzuziehen, hätte die Gelegenheit gefunden, dieſe Sechs⸗Millionenmaſſe der Enterbten gegen die Spiele in Bewegung zu ſetzen. Ueberlegen Sie weiter, wie es überhaupt möglich geweſen wäre, die materiellen Vorausſetzungen für die Durchfüh⸗ rung der Spiele zu ſchaffen, die Kampfplätze auszubauen. Stellen Sie ſich das Palaver vor, welches in dem von Par⸗ teien ehemals wild zerriſſenen deutſchen Vaterland um jede einzelne Maßnahme ſich erhoben hätte, und ſtellen Sie dem gegenüber die eine gigantiſche Entſcheidung unſerers Füh⸗ rers und Volkskanzlers Adolf Hitler, die uns Kampfſtätten beſcherte, wie ſie in der Welt einzigartig daſtehen. Es iſt eine Pflicht der Dankbarkeit gegenüber unſerem Jührer und ſeiner Bewegung, die uns fähig gemacht hat, als ein freies, ſtolzes Volk mit Würde und Freude die anderen Völker der Erde als Gäſte zu empfangen. Grundſätzlich auf dem richtigen Wege „Ich habe einleitend ſchon darauf hingewieſen,“ ſo 17 der Reichsſportführer im weiteren Verlauf ſeiner ede u. a. aus,„daß die Männer und Frauen, die im we⸗ ſentlichen die Olympiade auf ihren Schultern zu tragen haben, konſtitutionell verhältnismäßig ſchwach ſind, und daß dem Willen zur Leiſtung natürliche Grenzen geſetzt ind, die weder durch Schulung noch durch Einſatz des illens überwunden werden können. Daß wir gerade im eee den größten Jortſchritt erzielt haben, iſt ein Beweis 1 daß wir grundſätzlich auf dem richtigen Weg ſind. Es iſt lediglich eine Frage der Jahre und eine Hunde eines ſyſtematiſchen Aufbaues einer wieder geſund gewordenen Jugend, daß wir auch leiſtungs⸗ mäßig die letzten Lücken ausfüllen werden.“ s Die deutſche Olympiamannſchaft Der Reichsſportführer berichtete dann im einzelnen über die Schulungsarbeit in den olympiſchen Kurſen und ihre Ergebniſſe in den verſchiedenen Sportzweigen. Nach dieſem Ueberblick über die letzten Schulungsmaßnahmen gab der Reichsſportführer die Namen der bisher ausge⸗ wählten Männer und Frauen bekannt, die Deutſchland in den Wettkämpfen vertreten werden. Einſchließlich der noch zu benennenden Mannſchaften werden 430 Aktive, darunter 47 Frauen, die deutſchen Farben vertreten. Alle dieſe Mannſchaften müſſen nach ihrer Aufſtellung feſtlich und ſportlich einge⸗ kleidet werden. Der Großteil der deutſchen Mannſchaft wohnt im Olympiſchen Dorf. In ſeinem Schlußwort erklärt der Reichsſportführer: Die deutſche Olympiamannſchaft muß in Haltung und Charakter Ausdruck der neuen Lebensform unſeres Volkes ſein. Es muß das Beſtreben der deutſchen Mannſchaft und ihrer geſamten Führung ſein, eine ſo vorbildliche Haltung einzunehmen, daß ſie beiſpielhaft wirkt und ſo von der ge⸗ ſamten Oeffentlichkeit verſtanden wird. Nur ſo wird es der eſamten Weltöffentlichkeit offenbar werden, daß die Deut⸗ 955 ein Sportvolk geworden ſind, ein Volk, welches fair, kameradſchaftlich und gaſtfreundlich aus innerer Haltung und Erziehung iſt. Die Olympiſchen Spiele mit ihren Wettkämpfen, denen wir entgegenſehen, ſind nicht ein Abſchluß einer ſporkli⸗ chen Entwicklung, ſondern der Beginn eines neuen ſtar⸗ ken Vorſtoßes der Leibesübungen als Kulkurfaktor im Drik⸗ ten Reich. Technik auf dem Neichsſportſeld Mehr als 1000 Fernſprechanſchlüſſe.— 150 ferngeſteuerte Uhren.— Die große Stoppuhr am Marathon⸗Tor.— Fern⸗ ſchreibverbindungen in alle Richtungen.— Zielkinematographie wie noch nie. Wohl noch niemals wurde bei den Olympiſchen Spielen die Fernſehmeldetechnik in ſolchem Umfang herangezogen, um die zahlreichen oft Kilometer weit voneinander entfernten Stellen zu gemeinſamem Einſatz zu bringen, die Durchführung der Spiele zu erleichtern, die Zuſchauer zu betreuen, die Be⸗ richterſtattung zu beſchleunigen und die bei einer ſolchen Rieſenorganiſation ſelbſtverſtändliche Verwaltungsarbeit zweck⸗ mäßig zu erledigen. An erſter Stelle ſtehen die Fernſprech⸗Einrich⸗ tungen, deren größte Anlage die im Hauſe des Deutſchen Sports untergebrachte Wähler⸗Zentrale mit etwa 500 ange⸗ ſchloſſenen Teilnehmern iſt. Etwa 30 dieſer Anſchlüſſe ſind mit eigenen Sekretärſtationen ausgeſtattet. Weitere befinden ſich u. a. in den einzelnen Kampfſtätten, an den Plätzen der Kampfrichter, in der Polizei⸗Unterkunft, in der ärztlichen Zentralſtelle, auf dem ſogenannten Wirtſchaftshof und auf den verſchiedenen Türmen. Zur Verbindung mit dem Fern⸗ ſprechamt dienen 30 Amtsleitungen, ferner ſind neun Querver⸗ bindungen vorhanden, die z. B. zum Olympiſchen Dorf, zum zuſtändigen Miniſterium und zu ſonſtigen außerhalb des Ge⸗ ländes gelegenen Verwaltungsſtellen führen. Außer dieſen großen über das geſamte Reichsſportfeld ſich erſtreckenden Anlagen haben die einzelnen Kampfſtätten uſw. noch beſondere Fernſprecheinrichtungen erhalten. Eine beſonders umfangreiche Ausſtattung mit Fernſprechanlagen erwies ſich in der Dietrich⸗Eckart⸗ Freilichtbühne als notwendig. Hier ſind Apparate mit Lichtzeichen montiert. Lautſprechende Telefone verbinden den Regieraum mit den drei Beleuchtungstürmen, lautſprechend deshalb, damit das Perſonal die Hände für die Bedienung der Scheinwerfer uſw. frei hat. Natürlich werden die Vorführungen dadurch nicht geſtört. Eine beſonders umfaſſende Fernſprechanlage wurde für die Zwecke der Rundfunkübertragung eingerichtet. Sie beſteht aus einer handbedienten Zentrale, an der über dreihundert Sprechſtellen innerhalb und außerhalb des Kampfgeländes liegen und verfügt über zahlreiche direkte Leitungen zu den Sendern, dem Fernſprechamt, dem Funkhaus uſw. Vier Dolmetſcherſchränke mit 30 Anſchlüſſen ſorgen gegebenenfalls für Aeberſetzungen der Ge⸗ ſpräche, und eine beſondere Wählerzenkrale mit 50 Anſchlüſſen dient den eigentlichen Rundfunk⸗Uebertragungen. Eigene Fernſprechnetze auf dem Reichsſportfeld haben ſchließlich noch die Polizei mit 30 Sprechſtellen und das Rettungsamt, dem neben dem Aerztehaus ſieben plan⸗ mäßig verteilte Rettungsſtellen zur Verfügung ſtehen. Hinzu kommen noch zahlreiche kleinere Anlagen, ſo daß insgeſamt weit mehr als tauſend Fernſprechanſchlüſſe auf dem Reichsſportfeld vorhanden ſind. In großem Umfange wurde auch die Fernſchreibemaſchine herangezogen. Fernſchreibverbindungen beſtehen für die Zei⸗ tungen, gehen zum Organiſationsausſchuß, nach Grünau, zur Deutſchlandhalle, zum Olympiſchen Dorf und zu den Schießſtänden in Wannſee. Ein beſonderes Verteilungsnetz er⸗ möglicht den unmittelbaren Empfang von Berichten auch durch die großen Berliner Hotels. Eine großzügige elektriſche Ahrenanlage, die etwa 150 von einer Hauptuhr aus ferngeſteuerte, über das ganze Feld verteilte Uhren umſchließt, gibt überall die ge⸗ nau übereinſtimmende Zeit. Beſonders erwähnenswert iſt die große Stoppuhr am Turm des Marathon⸗Tores, die über die in der Kampfbahn eingelaſſenen Anſchlußſtellen mit⸗ tels Druckknopf betätigt und ſtillgeſetzt werden kann. Einzigartig und in dieſer Form erſtmalig verwendet, iſt die Zielkinematographie, die die Aufgabe hat, die Sieger im Wettkampf wiſſen⸗ ſchaftlich einwandfrei feſtzuſtellen. Durch einen neuen Schnell⸗Entwicklungsfilm können die betreffenden Aufnahmen ſchon etwa zehn Minuten ſpäter fertig ent⸗ wickelt vorgeführt werden. Zwei miteinander gekuppelte eee, können von den Vorgängen am ielband ſtereoſkopiſche Aufnahmen machen, und zwar 100 Bildpaare pro Sekunde. Gleichzeitig wird ein Zeitmaß⸗ inſtrument auf die gleichen Filmſtreifen mit aufgenommen. das auf 1/100 Sekunde genaue Ableſung und bis auf 1/1000 Sekunde Ableſung geſtattet. Die entwickelten Aufnahmen wer⸗ den mittels zweier Kinoprojektoren auf die Leinwand ge⸗ worfen. Sie werden von den Schiedsrichtern durch Bril⸗ leu, deren beide Gläſer das Licht verſchieden polariſieren, betrachtet, ſo daß das eine Auge nur das eine Bild, das ands u luge das andere Bild ſehen kaun. Die Bilder er⸗ ſcheinen dadurch ſtereoſkopiſch, alſo plaſtiſch. Es wird auf dieſe Weiſe eine greifbare Plaſtik und eine un⸗ bedingt ſichere Möglichkeit einer einwandfreien Ent⸗ ſcheidung geſchaffen. Dies umſo leichter, als die Film⸗ ſtreifen immer wieder und ſelbſt mit langſamſter Geſchwin⸗ digkeit auf die Wand geworfen werden können. Es iſt ein⸗ leuchtend, daß eine wiſſenſchaftlich genaue Feſt⸗ ſtellung des Siegers nur dann ihren vollen Wert erhält, wenn die Beurteilung der Filmſtreifen in kürzeſter Zeit nach der Aufnahme möglich iſt. Dies ſetzte die Erfin⸗ dung eines dafür geeigneten Filmes voraus. Auf Einladung Generaloberſt Görings. Berlin, 15. Juki. ö Auf Einladung des Reichsminiſters der Luftfahrt Gene⸗ raoberſt Göring wird der amerikaniſche Ozeanflieger Obeiſt Lindbergh der deutſchen Luftwaffe und Luftfahrt einen mehrtägigen Beſuch abſtatten. Lindbergh beabſichtigt, am 22. Juli mit ſeinem Privat⸗ flugzeug auf dem Flugplatz Staaken einzutreffen. In der Zeit vom 23. bis 29. Juli ſind folgende Beſichtigungen vor⸗ geſehen: Berliner Zentralflughafen Tempelhof, Flieger⸗ gruppe Döberitz des Jagdgeſchwaders Richthofen, Deutſche Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Adlershof, Heinkel⸗ und Junkers⸗Werke ſowie die ſportfliegeriſchen Anlagen in der Umgebung Berlins. Selbſtverſtändlich ſteht auf dem Pro⸗ gramm Lindberghs auch ein Beſuch des Olympiſchen Dor⸗ fes und des Reichsſportfeldes. 1 Die Verſorgungsgebiete des Wehrkreiſes 3 Infolge der Auffſtellung einer neuen Verſorgungsabtei⸗ lung beim Wehrbezirkskommando Mannheim iſt in der Verſorgungsbezirkseinteilung des Wehrkreiſes 5 eine Aende⸗ rung eingetreten. Ab 1. Juli 1936 ſind zuſtändig: J. a) das Wehrbezirkskommando Stuttgart 2 Verſorgungsabteilung— in Stuttgart⸗W, Rotebühlkaſerne, Oſtflügel: für Empfänger von Uebergangsgebührniſſen und für ehemalige Soldaten der Wehrmacht und Hinterbliebene, die nach dem Reichsverſorgungsgeſetz verſorgt werden und thren Wohnſitz in den Wehrbezirken Stuttgart 1 und 2, Eßlingen, Ludwigsburg, Leonberg, Heilbronn, Hall, Bad Mergentheim, Würzburg und Mosbach haben, b) das Wehrbezirkskommando Ulm⸗Donau— Ver⸗ ſorgungsabteilung— in Neu⸗Alm, Friedenskaſerne, Eingang Ludwigſtraße: für den gleichen Empfängerkreis wie unter a) aufgeführt, der ſeinen Wohnſitz in den Wehrbezirken Ellwangen, Gmünd, Ulm, Tübingen, Horb, Rottweil, Donau⸗ eſchingen, Konſtanz, Ravensburg, Biberach(Riß), Ehingen (Donau) hat, c) das Wehrbezirkskommando Karlsruhe— Ver⸗ ſorgungsabteilung— in Karlsruhe, Karlſtraße 36⸗38: für den gleichen Empfängerkreis wie unter a) aufgeführt, der ſeinen Wohnſitz in den Wehrbezirken Karlsruhe, Ra⸗ bab Freiburg(Breisgau), Offenburg, Lörrach, Pforzheim at, d) das Wehrbezirkskommando Mannheim— Ver⸗ ſorgungsabteilung— in Mannheim, zurzeit Kaiſerring 4⸗6: für den gleichen Empfängerkreis wie unter a) aufgeführt, der ſeinen Wohnſitz in den Wehrbezirken Speyer, Ludwigshafen (Rhein), Kaiſerslautern, Zweibrücken, Mannheim, Heidelberg at II. a) das Wehrkreiskommando Stuttgart 2— Ver⸗ ſorgungsabteilung— in Stuttgart⸗W, Rotehühlkaſerne, Oſt⸗ flügel: für Ruhegehaltsempfänger und deren Hinterbliebene, die in den unter I. a) bis c) genannten Wehrbezirken wohnen, b) das Wehrbezirkskommando Koblenz 1— Ver⸗ ſorgungsabteilung— in Koblenz: für Ruhegehaltsempfänger und deren Hinterbliebene, die in den Wehrbezirken Speyer, Ludwigshafen(Rhein), Kaiſerslautern, Zweibrücken, Mann⸗ heim, Heidelberg wohnen. Welche Kreiſe und Orte zu den einzelnen Wehrbezirken gehören, iſt im R.⸗Geſ.⸗Bl. 1 1936 S. 275 ff. feſtgelegt. Das fed ernie ee a de, (Game& 5 1213289 84.935, Jae, Gunten, Niilinar) de 2 ö naeiſſ den fciſſſungen 15 * Zum Weltgeflügeltongreß in Leipzig und Berlin. Auf den Tagungen des Internationalen Weltgeflügelkon greſſes(24. Juli bis 2. Auguſt) wird die Bedeutung der deutſchen Geflügelhaltung beſonders herausgeſtellt wer⸗ den. Unſere Bilsdſtatiſtik zeigt 35 Jahre Geflügelzucht in Deutſchland, wobei bemerkenswert iſt, daß neben der zah⸗ lenmäßigen Entwicklung Fleiſchbeſchaffung und Eiererzeu⸗ gung ſeit dem Beginn der Erzeugungsſchlacht weſentlich a verbeſſert wurden. 5 e Die Herrgottsmühle 22. Als Viktor an dieſem Abend ſpät nach Hauſe kam und durch den Garten ſchritt, ahnte er nicht, daß hinter einem der dunklen Fenſter der Villa Wilbrandt Verena ſtand und auf ſein Kommen gewartet hatte. In ihm war klingende Seligkeit. Verena aber ballte die Fäuſte und murmelte in ſtiller, ohnmächtiger Wut: „Von ihr kommt er, der Heuchler! Sie hat er ge⸗ küßt! Ihr will er ſeine Millionen zu Füßen legen. Aber ſo weit darf es nicht kommen! Hüte dich, Viktor— ich weiß mehr als du ahnſt.“ Sie glitt vom Fenſter zurück. Viktor hatte das Veſtibül betreten. Verena hörte in dem ſtillen, ſchlafenden Haus ſeine Schritte— ſie verloren ſich auf der Treppe des Sei⸗ tenflügels. Verena entkleidete ſich. Aber ihre Gedanken dachten noch nicht an Ruhe. Sie fühlte, es war Zeit, ernſtlich ge⸗ gen die läſtige Konkurrentin vorzugehen. Nun war ſie ſchon drei Wochen hier und trotz aller Aufmerkſamkeiten, die Viktor ihr bezeigte, fühlte ſie ſich noch immer weit von ihrem Ziel entfernt. Es mußte gehandelt werden!— Am nächſten Tage hatte ſie mit Kurt, der ſich nun ſchon intenſiv in dem Betrieb eingearbeitet hatte, eine heimliche Unterredung. Sie fand in ihrem Zimmer ſtatt. „Ich muß ſchneller zum Ziel kommen, Kurt. So geht es nicht weiter. Dieſes blonde Kind aus dem Bruch muß erſchüttert werden in ihrem Glauben an Viktor. Anders — geht es nicht. Sie muß ſich von ihm löſen—“ „Hm— ich dachte, du hätteſt da ſchon etwas unternom⸗ men.“ „Wie denn? Soll ich—“ Sie brach ab. Es funkelte böſe in ihren Augen. „Soll ich etwa zu ihr hingehen und ſagen—“ „Nein, nein— das wäre zu deutlich! Das wäre ja— Denunziation. Dann würde er erfahren, daß ich dir alles erzählt habe— oder würde es doch ahnen Das wäre fatal. Die ſchöne Stellung hier—“ „Nun alſo— „Es müßte durch Zufall—“ „Ja—,“ unterbrach ſie ihn eifrig:„So dachte ich auch! Der Zufall müßte ihn ſo halb und halb verraten! Der Zufall iſt ja doch ein böſer Geſelle. And ich— ſpiele dann die Rolle der Tröſterin. Oh— ich weiß ſchon, wie ſich das entwickeln muß, ich habe die ganze Nacht darüber nachgedacht, bis ich endlich den richtigen Weg fand.“ „Dann geniere dich nicht, Schweſterherz.“ „Tu' ich auch nicht. Wir verſtehen uns ja gut genug, nicht wahr?“ Er lächelte zyniſch. „Ich dächte wohl! Was alſo haſt du ausgeheckt?“ Sie dämpfte die Stimme. Kurt von Ruhland hörte ge⸗ laſſen zu. Er pafſte dabei eine Zigarette nach der andern. Manchmal lachte er leiſe auf. Dann ſagte er: „Ja— ſo kann es gehen. Du rechneſt mit— dem Haß der Gwendolins auf die Wilbrandtmühle. Schön. Du haſt ſehr gut beobachtet— meine Anerkennung! Alſo gut. Ge⸗ macht, Verena.“ Er ſtreckte ihr die Hand entgegen, in die ſie mit ſpöt⸗ tiſchem Lachen einſchlug. „Gemacht, Kurt.“— Zwei Tage ſpäter war am ſpäten Nachmittag Viktor wieder nach drüben zur Herrgottsmühle gefahren. Verena hatte mit ſcharfem Blick ſchon vorher ſeine Unruhe bemerkt und ihr Inſtinkt ſagte ihr, wohin ihn ſeine Sehnſucht trieb. Sie hätte ihn wohl zurückhalten können— aber das lag diesmal nicht in ihrem Plan. And ſo glaubte Viktor, un⸗ bemerkt verſchwinden zu können. Er wußte nicht, daß Verena ihn vom Hauſe aus mit dem Fernglas verfolgte und ſah, wie er mit dem Boot an dem jenſeitigen Ufer anlegte, um dann eilig den Uferweg entlang dem Mühlenberg zuzuſchreiten. Bald darauf ging ſie nach unten, um Kurt zu rufen. Sie fand ihn im Garten im Geſpräch mit dem alten Baron. „Wieder allein, Gräfin? Wo ſteckt denn Viktor?“ Er iſt wohl drüben. Ich wollte mit Kurt nachfahren. Es ſoll da in einem der Dörfer Jahrmarkt ſein. Ss was muß man ſich boch eigentlich anſehen.“ „Ah— ja, natürlich. Aber dann will ich Sie auch keine Minute länger aufhalten, Gräfin. Bitte— Herr Graf, mein Auto ſteht Ihnen natürlich zur Verfügung. Das iſt entſchieden bequemer. Da hätte doch aber Viktor warten können—“ „Er wollte wohl noch jemanden treffen“ „So, ſo. Nun— dann viel Vergnügen—“ 65 8 9 ö oll c q liaben, WIE pfl FAHN WIN UNSEREN STOBEN VOGEL Die wenigſten Menſchen überlegen es ſich, daß ſie, wenn ie zu ihrer Freude und Zerſtreuung einen Vogel in den Räfig tun, dies Tierchen zu einem ſchweren Los verurteilen. Wir nehmen dem Tier die natürlichen Lebensbedingungen weg, übernehmen aber gleichzeitig die Pflicht, dafür zu ſor⸗ gen, daß das Tier auch ohne die natürlichen Vorausſetzungen ein geſundes und richtiges Leben führen kann. Mit Futter⸗ geben und Waſſererneuern allein iſt es nicht getan. Wir müſſen vor allem den Vogel ſauberhalten. Das iſt wirklich nicht ſchwer, wir müſſen uns nur entſchließen, einige Mi⸗ nuten am Tage darauf zu verwenden. Sehr wichtig iſt richtiges Futter. Man darf nicht zu viel und nicht zu wenig geben. Am beſten ſo viel, daß am Mor⸗ gen die Futterſchale leer iſt. Der Vogel ſoll nicht nur die hellen, für ihn wohlſchmeckenden Samen freſſen, ſondern auch die ſchwarzen Samen aufpicken. Zucker und Zwieback mur Eierzwieback) ſoll man nicht viel geben. Dafuͤr ruhig ab und zu ein Stückchen hartes Eigelb. viel grünen Salat und Apfelſtückchen. Man kann in elnen Blumentopf etwas don den ſchwarzen Samen einſtreuen und keimen laſſen. Das nehmen die Vögel immer ſehr gern. Die großen und zarten Hanfſamen zerdrücke man immer, ehe man ſie ver⸗ züttern will. Die Vögel freſſen ſie ſehr gern, können ſie aber ſcchwer aufbekommen und bekommen davon oft wunde Schnäbel. Wenn die Füße mit lauwarmem Waſſer gereinigt ſind, 5 werden ſie ſorgfältig eingeölk. Für ſauberen Sand müſſen wir immer ſorgen, ſchon weil es unappetitlich ausſieht, wenn er voller Futterreſte und Unrat iſt. Deshalb braucht man nicht täglich friſchen Sand zu geben, man muß ihn nur jeden Morgen ſäubern. Es kommt oft vor, daß die Vögel wohl gern daden möchten, aber ungern in das Badehäuschen gehen. Sie haben Anaſt vor dem glatten Glasboden. Man nimmt ein kleines Stück Kreppgummi, ſchneidet ihn ſo, daß er gencu auf den Boden der„Badewanne“ paßt. Sobald ſich das Tier an die Neuigkeit gewöhnt hat, wird es gern im Häuschen baden, denn jetzt rutſchen ſeine Füße nicht mehr auf dem glatten Glasboden. Vor allem wenn ſie älter ſind, beſchmutzen ſich die Vögel ſehr die Füßchen. Oft ſind die Füßchen ſo verklebt, daß ſie gar nicht die Krallen aufmachen können. Man muß alſo auch darauf achten und ab und zu die Füßchen waſchen. Vorher muß man ſich darüber klar ſein, wie man einen Vogel zu halten hat. Man fängt ihn mit einer Hand und zwar ſo, daß der Hals vom Daumen und Zeigefinger loſe aber feſt umſchloſſen iſt. Der vierte und fünfte Finger drücken feſt bie Schwanz⸗ und Flügelfedern gegen die Handfläche. Man vermeide es, wenn das Tier einigermaßen ruhig iſt, den Körper irgendwie zu drücken. Wenn man ſich vorgenommen hat, dem Vogel die Füße zu waſchen, ſo ſtelle man ſich in einem Gefäß ſtubenwarmes Waſſer zurecht, reines Oel oder Vaſeline, einen alten weichen Lappen, und umwickele zwei Streichhölzer mit Watte. Erſt wenn alles bereitſteht, nimmt man den Vogel in die Hand und zieht vorſichtig die Füße zwiſchen den dritten und vier⸗ ten Finger. Jetzt wäſcht man ſie zart mit dem angefeuch⸗ teten Wattebauſch längere Zeit. bis der ganze Schmutz— und es iſt meiſt allerhand daran— abgewaſchen iſt. Dann trocknet man die Füße tupfend mit dem weichen Lappen ab und ölt ſie etwas ein. Ehe man das Tier wieder in den Käfig tut, muß man zuerſt den Sandboden herausnehmen, weil der Sand ſich an den geölten Pfoten feſtklebt; nach ein bis zwei Stunden ſind ſie aber wieder trocken. Vielleicht jedes halbe Jahr müſſen dem Stubenvogel die Krallen beſchnitten werden. In der Freiheit, wo der Vogel viel mehr ſich auf unebenen Zweigen uſw. halten muß, kommt es von ſelbſt, daß die Krallen entweder abbrechen oder ſich abſchleifen. Im Käfig fehlt dieſe natürliche„Mani⸗ küre“. Die Krallen wachſen, und es kommt vor, daß die Krallen der Vorderzehen ſo lang werden, daß ſie die Hinter⸗ zehen wundreiben. Es iſt aber anzuraten, dieſe„Operation“ vom Vogelhändler machen zu laſſen. Man kann die Krallen nicht wahllos kurz ſchneiden; man darf ja nicht den Nerv, der in der Kralle läuft, durchſchneiden. Das würde dem Tier Schmerzen verurſachen, dann zu Blutungen und Ent⸗ zündungen führen Wenn das Schneiden aber ſachgemäß gemacht wird, fühlt das Tier nichts. Das wichtigſte bei der Haltung der Stubenpögel iſt die Ungezieferbekämpfung. Mindeſtens jedes Vier⸗ telſahr muß man den ganzen Käfig einer General⸗ reinigung unterziehen. Den Vogel ſelbſt ſtreut man vorher mit einem käuflichen Milbenmittel ein und zwar ſo, daß das Pulver gegen die Federn durch Druck auf die Schachtel geſpritzt wird. Auch hebt man vorſichtig die Flügel und ſtreut da, und vor allem auf den Rücken, das Pulver hin. Wenn das Tier gut ein⸗ geſtreut iſt, tut man es in eine ſaubere Tüte, der man die Spitze abgeriſſen hat. Den Kopf ſteckt man durch das Loch, daß er gerade herausſehen kann, und biegt die Tüte hinten zu. Man kann das Tier ruhig eine halbe Stunde ſo laſſen. Dieſes„Gefängnis“ hat den Zweck, das Pulver wirkſam werden zu laſſen, denn wenn man den eingeſtreuten Vogel ſofort in den Käfig läßt, ſo fängt er gleich an, ſich zu putzen. und das ganze Pulver fliegt ab. Solange der Vogel in der Tüte iſt, ſäubert man ſchnell den Käfig. Man brüht ihn mit kochendem Waſſer ab und kocht ihn in der Schüſſel etwas durch. Auch die Stäbchen begieße man mit kochendem Waſſer. Damit man ſich nicht die Hände verbrüht, faſſe man ſie mit einer Kneifzange an. Die Stäbchen muß man gleichfalls öfters, am beſten jede Woche, ſäubern. Auch die Einfaſſung der Seiten⸗ gläſer reinigt man auf dieſe Weiſe. Jetzt kann man das Tier aus der Tüte herausnehmen und in den ſauberen Käfig tun.. Die Arbeit iſt wirklich nicht groß, und es iſt nicht ſchwer, ſie auszuführen. Dafür hat man aber die Ge⸗ wißheit, daß man nichts verſäumt hat, um dem Vogel das Leben in der Gefangenſchaft zu erleichtern. Dagmar Asmus. „Das klappte ja beſſer, als ich dachte,“ ſagte Kurt von Ruhland nachher, als er mit Verena zur Fähre fuhr, um ſich überſetzen zu laſſen. „Nun werden wir ja weiter ſehen.“ Sie erreichten das jenſeitige Ufer. Kurt von Ruhland ſteuerte den Wagen ſelbſt. Der Chauffeur hatte alſo nicht mitzukommen brauchen. Vor dem Mühlenberg ſtoppte er. Verena ſtieg aus. „Hoffentlich iſt er da—“ flüſterte Kurt. Verena ging voraus. Kurt von Ruhland folgte. Er fühlte eine leiſe Unruhe in ſich. Es war ein ſchöner Spätnachmittag, der ſchon von den Schatten des beginnenden Abends leiſe überhaucht wurde. Viktor ſaß mit Eva am Hügelrand. Hand in Hand ſaßen ſie. Da wandte er den Kopf. Ee ſah— Verena. Sie lachte hell auf. „Das nenn ich aber eine Ueberraſchung, Viktor. Ich 10 Sie auf dem Jahrmarkt im nächſten Dorf, Kurt au 5 Der tauchte hinter ihr auf. „Wollte nur noch einmal ſchnell im Vorbeifahren von hier Umſchau halten. Es hat mir damals ſo gut gefallen. Ah— das Fräulein Gwendolin— Sie grüßte freundlich, Eva war verwirrt aufgeſtanden. Viktor warf Kurt einen gebieteriſchen Blick zu. Was für ein fataler Zufall! „Na— wirklich— famoſe Ueberraſchung,“ ſagte Kurt „Wir ſind im Auto gekommen. Bitte, willſt du mich—“ Ein halb fragender Blick. „Verzeih'— du biſt in Geſellſchaft—“ Viktor reckte ſich ſtraff. b„Herr Baron von Wilbrandt— Fräulein Gwendo⸗ in— Eva fühlte ihr Herz ſchlagen. Nun— ſah ſie ihn endlich! Sie neigte kaum merklich den Kopf. Stolz ſtraffte ſie ihre ſchlanke Geſtalt. Verena heuchelte Verwunderung. „Aber Viktor— Sie ſind doch—“ Er gab ihr ein leiſes Zeichen, nicht weiterzuſprechen. Alle Nerven in ihm waren geſpannt. Kurt verneigte ſich leicht. „Sehr erfreut, gnädiges Fräulein, Sie kennenzulernen.“ Eva antwortete nichts. Sie hatte die Lippen herbe ge⸗ ſchloſſen. a „Kommſt du mit, Viktor?“ „Ja— gewiß— das heißt—,“ die Gegenwart Verenas war ihm maßlos peinlich. Was würde ſie denken? Und dennoch— ja, es war beſſer, er verabſchiedete ſich von Eva. Dieſe Spannung jetzt war kaum zu ertragen. „Aber gewiß, Viktor— wenn der Herr Baron dich bit⸗ tet,“ ſagte Eva leiſe. „So kommen Sie doch mit, Fräulein Gwendolin,“ ſagte Verena,„es wird ſehr luſtig werden. Sie kennen ja un⸗ ſern Viktor ſehr gut— er wird ſich freuen—“ „Sehr liebenswürdig— aber— ich danke. Wirklich.“ Sie blickte Kurt von Ruhland ſtolz an. Reichte Viktor die Hand. Er hätte ſie am liebſten an ſich geriſſen und in dieſem Augenblick alles bekannt! Aber der Blick, mit dem ſie über Kurt hinwegſah, nahm ihm den Mut. Verenas Nähe bedrückte ihn zudem und nahm ihm die Sicherheit. „Geh' nur, Viktor— und— viel Vergnügen.“ Sie neigte den Kopf— und wandte ſich ab. „Donnerwetter!“ murmelte der Graf.„Das iſt ein Mädel!“ „So kommt ſchon,“ rief Verena laut.„Das Auto wartet.“ Sie ärgerte ſich ein wenig. Denn eigentlich hatte ſie ſchon bei dieſer Gelegenheit— die Wahrheit verraten wollen, angeblich verwundert über die eigenmächtige Na⸗ mensänderung, die Viktor ihrem Bruder zukommen ließ. Aber etwas war immerhin erreicht: Viktor hatte ihren Bruder in ihrer Gegenwart ſeiner Geliebten falſch vor⸗ geſtellt. Nun mußte ſich alles folgerichtig entwickeln. Sie ahnte noch nicht, wie ſchnell ſie ihre Karten würde ausspielen können.— Der verkannte Landesvater. Vor der Münchener Hauptwache ſtand einmal ein Soldat Poſten, als der alte König Ludwig vorüberging. Da der Soldat ihn nicht kannte, rief er auch die Wache nicht ins Gewehr. Der König trat darauf zu ihm und fragte:„Warum präſentiert Er nicht? Kennt Er ſeinen Brotherra nicht?“—„So“, entgegnete der Soldat,„du biſt alſo der lumpige Kom⸗ mißbäcker, der die ſchlechten kleinen Brote macht, und du willſt auch noch präſentiert haben? Mach, daß du weiter kommſt, ſonſt gibt's noch was ab!“— Der alte Herr ſoll großen Spaß an dieſem Mißverſtändnis gehabt haben. Nach dem Einſtäuben mit Pulver kommt Hänschen in 13 eine Tüte, damit das Pulver wirken kann. i Aufnahmen(2): Asmus(Bavaria)— M. 5 „41bvleß aedaoa ci oog on ol big“ ei epos„ſenckspnich ule oed ehen solve nvac uy ilne ad duuvzae ip usuugctob ae go en wee eee ener e ce ene geg ee b cpu ezuucz gun uaenlnjs sefbeaehlnv mugvuaea'ne 09 „n aeg uefa ute gof saeicknoacd sog Inzg meg dsp; 40 sqneag did ef uebnzz usufe ug sicpacges 4 gellog nvag uc onezunutae„uach pog iS use] og“ Ibn uogg eee e ehe een ener ee oed 4 sog 8e oc Aepap ze us usul ne unegog aegeic gjog banda a0 ua denen ene enen ͤ ud nne oicluna uegenane e ee ge uechmpnand ug ada iqpiu eig eps neee eſun zds ae gol eine gun Ahckuupzebqv gun sonpva ggpucpang gquzebung agu bun; ⸗Hemeaegz 410 ſckluun l Funulloch dugo— zaasebaeg ⸗lun uogvaſc usg u aulnze e ncplueut due chou a abe ugeflog) e ubgu jcknoghaeqn uusg 58 dom och zegoag ügvuuse Sine d uur gol saelog nvag gun uidzae gef 4 sjo Hunbeggc ada one „Siplu sog eic uolligz zemun uvul zuufcteb ee eech een enn i ee ehen ee“ eee iq u uc geh asäbg nas„es neo Snamozg“ euuvag Jil Szene „Esel use! 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Sie wollte die Ships zurückziehen, aber es war zu ſpät. Schon drehte ſich die Kugel im raſenden Lauf. „Wir wollen gehen!“ Frau Bayer war verſtimmt.„Sie wollten nur dreimal ſpielen. Bitte, machen Sie nun Schluß!“ Schmidt gewann. Ein kleiner Berg von Spielmarken türmte ſich vor ihm auf. Er fieberte. Was er damals gewonnen hatte, war ein Quark gegen das, was er heute gewonnen hatte. „Herr Schmidt, kommen Sie] Es ſollte doch nur ein kleiner Spaß ſein!“ Frau Bayers Stimme klang beſorgt. „Seien Sie nicht unvernünftig. Man muß ſchließlich auch aufhören können!“ „Noch einmal... nur noch dieſes eine Mal!“ „Nein!“ i „Frau Bayer!“— „Machen Sie mich nicht böſe. Ich meine es nur gut mit Ihnen. Sie haben unglaublich gewonnen. Genügt Ihnen das nicht? Jetzt können Sie ſogar mit Ihrem eigenen Gelde mit mir heimfahren! Denken Sie doch nur.. iſt das nicht herrlich?“ Er hatte aufs neue geſetzt, noch während ſie auf ihn einſprach. „Ich erwarte Sie im Foyer,“ ſagte ſie gekränkt und verließ ihn, ohne ſich noch einmal umzuwenden. Schmidt verlor. Das wurmte ihn. Er preßte die Lippen zuſammen. Das i er zurückhaben. Er bekam es tatſächlich wieder zurück! Schweißtropfen perlten auf ſeiner Stirn. Wieviel hatte er bis jetzt gewonnen? Fünftauſend? Zehntauſend? Noch mehr? Er wußte es nicht. In feinen Ohren brauſte es. Er ſah die Blicke vieler auf ſich gerichtet. Er taſtete mit bebenden Fingern über die Ships, die in zwei gleich großen Haufen vor ihm lagen. Einen davon ſchob er vor. Die Kugel rollte. Zwei Berge kehrten zu ihm zurück. Er ſpielte noch fünfmal. Verlor und gewann. Gewann und verlor. Gewann zum Schluß alles zurück und noch mehr dazu. Als er ſich endlich losriß, aufſtand, die Marken zuſam⸗ menraffte und ſeinen Platz einem anderen überließ, hatte er das Gefühl, betrunken zu ſein. Er ſah alles nur ver⸗ ſchwommen. Seine Schritte waren taumelnd. Sein Hirn verſagte. Ja, berauſcht war er.. berauſcht von der Gewißheit, reich zu ſein... Tauſende zu beſitzen..der, Schmidt, der hungernde, vom Schickſal zu Boden geſchmetterte, von Gott und der Welt verlaſſene Schmidt, der ſeine Uhr verſetzt, ſeine Bücher verkauft, ſeinen Anzug verſchleudert hatte und der nun daſtand wie nie zuvor! Er wechſelte die Ships an der Kaſſe gegen Banknoten um. Vierundzwanzigtauſend Escudos Brau Bayer wollte im Foyer auf ihn warten. Hatte ſie nicht ſo geſagt? Aber ſie war nicht da, als Schmidt ſich nach ihr umſchaute. Ob ſie ſchon fortgegangen war? Er ſah zur Uhr und war ſelbſt verblüfft. f Mitternacht war ſchon längſt vorüber. Wie die Zeit log! Er bekam Gewiſſensbiſſe. Sicher hatte Frau Bayer ſehr lange auf ihn gewartet. Es war ungehörig von ihm geweſen... ungehörig und undankbar dazu! Er ſtürzte ins Freie, aber ſeine Hoffnung, ſie noch irgendwo zu ſehen, erwies ſich als trügeriſch. Das trübte ſeine glückhafte Stimmung, aber nach einer Weile hatte er die vorwurfsvolle Stimme in ſeiner Bruſt zum Schweigen gebracht. Er würde morgen vormittag zu ihr ins Hotel gehen und ſie um Entſchuldigung bitten, das war das Einfachſte. Er würde einen wundervollen Blu⸗ menſtrauß kaufen und eine Schachtel Konfekt... ja, das würde er tun! Sie mußte doch ſchließlich einſehen, daß er, hätte er vorzeitig aufgehört, ein ausgemachter Narr ge⸗ weſen wäre! Man hat doch nicht immer ſo eine Glückſträhne! Kinder, vierundzwanzigtauſend Escudos ſo aus dem Nichts mes war ja nicht zu faſſen! Er ging in die Rar, aß eine Kleinigkeit und trank einen Rognak, 5 2 a — NSG. S KS. S Als er ſich am anderen Morgen bei ihr im Hotel ein⸗ fand, nahm ſie ſeine Geſchenke nur widerſtrebend entgegen. „Eine geſchlagene Stunde habe ich auf Sie gewartet,“ ſagte ſie mit ſanftem Vorwurf.„Daß Sie nicht kamen, hat mich nicht beleidigt, ſondern lediglich mit Unruhe um Sie erfüllt. Wir waren doch nur nach Eſtoril, gefahren, um uns den Betrieb anzuſehen und ſpaßeshalber ein kleines Spiel zu machen. Ich bin nur froh, daß alles noch ſo gut für Sie abgelaufen iſt.“ Sie zierte ſich nicht, als er ihr mit vielem Dank das Geld zurückgab, das ſie geſtern an Anſchaffungen für ihn verauslagt hatte, aber als er noch ein wenig hinzulegen wollte, kam er damit nicht an. 5 „Und nun?“ erkundigte ſie ſich.„Haben Sie ſchon ihre Vorbereitungen getroffen?“ „Wir fahren doch morgen!“ „Ach ſo.“ Er wurde etwas verlegen.„Wiſſen Sie was, Frau Bayer,“ meinte er,„wollen wir nicht zwei, drei Tage ſpäter reiſen? Wir könnten doch einige ſehr ſchöne Aus⸗ flüge machen.. H nach Cintra.. nach...“ „Das geht nicht. Ich muß zu Weihnachten zu Hauſe ſein und kann da nicht erſt kurz vor Toresſchluß ankommen. Wenn wir morgen losfahren, ſind wir am fünfzehnten Dezember in Berlin, und das wird doch auch für Sie das Richtige ſein.“ „Das ſchon,“ meinte er,„gewiß, aber...“ Er wurde rot, als er Frau Bayers forſchenden Blick auf ſich ruhen fühlte. Und wußte plötzlich ſelbſt nicht recht, was ihn eigentlich trieb, die Abreiſe hinauszuſchieben. Gleichzeitig ärgerte ihn aber ſeine Verlegenheit. Er machte den Vor⸗ ſchlag ja nur, weil man ſicher nicht wieder in den Süden käme, erklärte er. In Deutſchland ſei es kalt, und eigentlich ſei es ſchade um jeden Tag, den man hier verſäume. „Herr Schmidt,“ ſagte ſie,„beinahe habe ich das Ge⸗ fühl, daß Sie nun, da Sie etwas Geld beſitzen, lieber hier⸗ bleiben möchten.“ Das beſtritt er. Ja, das beſtritt er ſogar ſehr entſchieden. „Ich will froh ſein, wenn ich wieder in Deutſchland bin, ganz gewiß. Aber man hat ſo wenig von dieſem Lande gehabt.. nur Kummer und ſo.. und deshalb...“ Der ſchmerzliche Ausdruck, den er zeigte, rührte ſie. Was er da zuletzt geſagt hatte, war ſchon richtig. Die letzten Wochen hatten ihn arg zerzauſt. Sie wurde unſchlüſſig, dachte nach, ſah ihn an. „Ich will um Ihretwillen zwei Tage zugeben, aber dann reiſen wir auf alle Fälle. Einverſtanden?“ „Frau Bayer, Sie ſind wunderbar!“ Und er ſagte das ſo begeiſtert, daß Frau Bayer leicht errötete Es gab für Frau Bayer und Schmidt zwei ſchöne Tage in Liſſabon, an denen ſie nicht nur kleine Ausflüge mach⸗ ten, ſondern auch einige Sehenswürdigkeiten in Augen⸗ ſchein nahmen. Am Nachmittag des dritten Tages fuhr der Expreß nach Paris, den ſie benutzen wollten— jedoch am Abend zuvor, Frau Bayer war zeitig zur Ruhe gegangen, zog es Schmidt noch einmal an den Ort ſeines Triumphes, ins Spielkaſino zu Eſtoril. In den ganzen Stunden, die er ſich dort aufhielt, wurde er das 1 90 ein Lügner zu ſein, nicht los, denn wenn ihm Frau Bayer auch das Verſprechen, nicht wieder zu ſpielen, keineswegs in aller Form abverlangt hatte, ſo hatte er aus freien Stücken doch wiederholt erklärt, daß ihn nichts wieder an den Roulettetiſch zu locken vermöge! Nun quälte ihn das Bewußtſein, ein Schwächling zu ſein, der durchaus nicht Herr über ſich ſelbſt war, und die⸗ ſes Wiſſen war faſt noch ſchmerzlicher als der Verluſt, den er unaufhörlich im Spiel erlitt. Dieſe Empfindungen veränderten ſich, als er gegen Mit⸗ ternacht feſtſtellte, von ſeinen vierundzwanzigtauſend Escu⸗ dos nur noch deren ſieben zu beſitzen. Von dieſem Augen⸗ blick an ſchwieg die Stimme des Vorwurfs in ſeiner Bruſt.. verblaßte das beſorgte Geſicht Frau Bayers vor ſeinen geiſtigen Augen.. Svon dieſem Augenblick an be⸗ wegte ihn nur ein einziger Vorſatz: den Verluſt wettzu⸗ machen um jeden Preis! Es kam vor, daß er einigemale gewann. Aber er ver⸗ lor, ſobald er in ſeinen Einſätzen kühner wurde. Alles in ihm befand ſich in Aufruhr. Seine Hände waren feucht, ein Geſicht ohne jede Farbe. a(Fortſetzung folgt.] Die Schußlinie Von Ralph Urban. Mr. Sanford, der Chef einer Bank in Baltimore, ſaß an einem hellen Nachmittag in ſeinem Arbeitszimmer. Auf dem Schreibtiſch, der knapp neben einem der großen Fen⸗ ſter ſtand, lagen Stöße von Akten, die auf ſeine Unterſchrift warteten. „Ein Generaldirektor Morton möchte Sie 179 er⸗ klang die Stimme des Sekretärs, der ſeinen Kopf zur Tür hereinſteckte. „Morton?“ wiederholte zerſtreut der Bankier,„nun ſchön, er ſoll hereinkommen!“ Der Chef des Hauſes kannte zwanzig Mortons, und Generaldirektoren hatten bei ihm ſtets Zutritt. Er blickte erſt auf, als der Beſucher neben ſei⸗ nem Schreibtiſch auftauchte. Der gepflegte junge Mann war ihm vollſtändig unbekannt.„Womit kann ich Ihnen dien⸗ lich ſein?“ fragte der Bankier mit leiſem Mißtrauen und wies auf den Lehnſtuhl, der zu ſeiner Rechten ſtand. „Ich möchte lieber hier ſitzen,“ meinte Mr. Morton und rückte den ſchweren Lederſeſſel zur anderen Längsſeite des Schreibtiſches.„Es iſt wegen der Schußlinie.“ „Wie bitte?“ fragte Mr. Sanford und ſtarrte argwö niſch auf die gepflegten Hände des Beſuchers. „Aber nein,“ proteſtierte der junge Mann und hob be⸗ ſchwörend die Hände, wodurch man ſich überzeugen konnte, daß er keine Waffe verſteckt hielt.„Die Schußlinie geht von einem Fenſter des gegenüberliegenden Hauſes geradenwegs durch Ihren Kopf. Ein Maſchinengewehr mit Zielfernrohr iſt mit ſenkrechter Streuung auf Sie eingeſtellt, und unter dieſen Umſtänden werden Sie verſtehen, daß ich nicht gerne neben Ihnen ſitzen möchte.“ „Sind Sie wahnſinnig?“ krächzte der Bankier, ſchielte aber nach der Fenſterfront des gegenüberliegenden Hauſes hinüber. „Keine Spur,“ ſagte der junge Mann und ſah nach der Uhr.„Aber wenn Sie noch ein paar Jährchen weiterleben wollen, dann rate ich Ihnen, jetzt keine raſche oder mißzu⸗ verſtehende Bewegung zu machen, denn die wenigen Se⸗ kunden, die Sie brauchen, um aus der Schußlinie zu kom⸗ men, würden genügen, daß Sie wie ein Sieb ausſehen.“ Es ſummte eben das Tiſchtelefon, und auf eine ein⸗ ladende Bewegung des Beſuchers nahm der verſtörte Bankier den Hörer ab. „Laſſen Sie ſofort 20 000 Dollars in Banknoten brin gen,“ erklang eine kalte Stimme aus dem Apparat,„und übergeben Sie dieſe dem Herrn, der Ihnen gegenüberſitzt Der Hörer bleibt auf dem Schreibtiſch liegen, damit ich jede⸗ Ihrer Worte vernehme. Sobald der Mann mit dem Gell gegangen iſt, müſſen Sie noch fünf Minuten regungslo⸗ verharren. Ich beobachte Sie vom Fenſter gegenüber genan und höre durch die Sprechmuſchel alles, was Sie 10 85 Wenn Sie nur eine meiner Anweiſungen nicht befolgen un die ganze Geſchichte nicht innerhalb von fünf Minuten er ledigt iſt, dann ſind Sie ein toter Mann. Soll ich einen Probeſchuß abgegeben?“ „Nein, nein,“ ſtöhnte der Bankier und legte mit zittern der Hand den Hörer vor ſich auf den Tiſch. Und während der kalte Schweiß auf ſeiner Stirn zu perlen begann, drückt er ſolange auf einen Klingeltaſter, bis der Sekretär herein geſtürzt kam. Der Angeſtellte bekam den Auftrag zuge⸗ brüllt und ſtob hinweg. In der Wartezeit betrachtete de Beſucher intereſſiert das Muſter der Tapeten, während di, beſorgten Blicke des Bankiers zwiſchen den gegenüberlie genden Fenſtern und der Uhr am Schreibtiſch hin und he wanderten. Schon nach drei Minuten erſchien der Sekretär mit der fertig gebündelten Banknoten, übergab ſie raſch dem Chef und verſchwand wieder. Mit gramdurchfurchtem Antlitz ſchob Mr. Sanford dem peinlichen Beſuch das Geld hinüber, das dieſer raſch in ſeine Taſchen verſchwinden ließ. Dann ſtand er auf, verneigte ſich und ging gemeſſenen Schrittes. Grimmig blickte der Bankier ihm nach und konnte daher ſehen, wie der junge Mann plötzlich umkehrte, zum Schreib⸗ tiſch zurückkam und die Banknotenpäckchen darauflegte. „Behalten Sie Ihr Geld, Mr. Sanford,“ ſagte der junge Mann höflich.„Es iſt alles nur Bluff, auch die Sache mit dem Maſchinengewehr und der Schußlinie. Aber die Gang⸗ ſter dieſer Stadt könnten einmal wirklich dort drüben oder anderswo ein Maſchinengewehr aufſtellen und Sie nach Herzensluſt erpreſſen. Und wie man eben ſah, genügte der bloße Bluff, um Ihnen das Geld abzunehmen. Das Tele⸗ fongeſpräch wurde von meinem Kollegen aus dem Büro geführt. Ich berechnete nur richtig die Zeit, und das hätte ein Gangſter auch gekonnt. Für tauſend Dollars jährlich verſichert Sie meine Geſellſchaft gegen jeden Schaden durch Erpreſſung und bezahlt das Löſegeld, im Falle Sie oder einer Ihrer Familienangehörigen entführt werden.“ Der Bankier ſchnappte nach Luft und dachte darüber nach, was er mit dem Kerl anfangen ſollte. Wurde die Sache bekannt, dann rückte er ſelbſt in den Mittelpunkt des Weltgelächters. f „Ich ſchließe die Verſicherung nur unter der Bedingung ab, ſagte der Bankier nach einer Minute eiſigen Schwei⸗ gens,„daß Sie Ihr privates Konto bei mir anlegen. Sie ſcheinen eine Zukunft zu haben, junger Mann mit der Schußlinie.“ N b „ 9 84 2 2 Portugal von heute Noch vor einigen Jahrhunderten war Portugal einer der mächtigſten Staaten auf dem Erdenrund. ortugie⸗ ſiſche Seefahrer waren es, die ihrem Mutterlande eine Kolo⸗ nie nach der anderen eroberten, und noch heute künden ſo⸗ wohl in China wie in Indien und Südamerika Spuren portugieſiſcher Baumeiſter, wie weltumſpannend die Macht des Volkes war, aus dem viele kühne Entdecker hervorge⸗ gangen ſind. Heute zählt Portugal nur ſieben Millionen Einwohner, aber die Zahl der in aller Welt portugieſiſch Sprechenden wird auf über 70 Millionen geſchätzt. In nordiſchen Ländern gehen alle möglichen Geſchichten von der Gemächlichkeit des ſüdlichen Lebens um; ſie mögen dort berechtigt ſein, wo Kultur und Ziviliſation ſich noch nicht durchzuſetzen vermochten. In Portugal iſt jedenfalls kaum etwas davon zu ſpüren. In den beiden großen Städten Liſſabon und Porto flutet das Leben genau ſo raſch und lebhaft wie in anderen Großſtädten auch. Stra⸗ ßenbahnlinien durchziehen die Städte bis weit hinaus in die Vororte, Autobuſſe verſehen den Verkehr mit entlegenen Dörfern, Autotaxen ſtehen den Eiligen in Hülle und Fülle ur Verfügung, Straßen werden auf vorbildliche Weiſe ge⸗ einigt, Polizeibeamte ſorgen für den reibungsloſen Ablauf es oft ſtarken Verkehrs, Elektrizitäts⸗ und Gaswerke lie⸗ rn Heizung, Licht und Kraft..d es mangelt an nichts. Verſpätungen auf portugieſtſchen Eiſenbahnlinien ſind nbekannt. Pünktlich auf die Minute fahren die Züge ein ind aus und ſeit Jahr und Tag hat es kein Eiſenbahn⸗ inglück von Bedeutung gegeben. An das Netz der mittel⸗ uropäiſchen Linien iſt Portugal durch den ſogenannten züd⸗Expreß angeſchloſſen, der in beiden Richtungen täglich inmal zwiſchen Liſſabon und Paris verkehrt. Auch mit Madrid beſtehen Schnellzugsverbindungen. Gewaltig waren die Hinterniſſe, die ſich dem Bau der verſchiedenen 5 55 bahnen in Portugal, vor allem durch ſchier unüberwindliche gebirge im Norden, entgegenſtellten, aber ſie wurden aus⸗ iahmslos überwunden. Die Eiſenbahnbrücke über den Jouro-Fluß bei Porto ſtellt ſelbſt heute noch ein techniſches Wunderwerk dar. Die Züge ſelbſt weiſen alle Bequemlich⸗ zeit auf. Die Wagen ſind gepolſtert und halten(in den Schnellzügen) für jeden Reiſenden Radioanſchluß bereit. Zelbſtverſtändlich fehlen auch Schlaf⸗ und Speiſewagen licht. 5 f Nach wie vor kann Portugal auch den Ruhm für ſi 1 Anſpruch nehmen, eine der älteſten Univerſitäten der Wel zu beſitzen. Dieſe Univerſität befindet ſich in Coimbra und das ihr in neuerer Zeit angegliederte Deutſche Inſtitut iſt bemüht, die Brücke zwiſchen der Jugend beider Völker“?