2 Küche ten täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Sehngspieis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, i det Heſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 UAnzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Au. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fornſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ole Beilagen: Der Familtenfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlle für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. VI. 36 1121 86. Jahrgang Freitag, den 17. Juli 1936 Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Seitgeſchehen. Der Reichsſportführer hat die deutſche Olympia⸗ mannſchaft bekanntgegeben und dabei beachtenswerte Ausführungen über die Stärkung des Olympia⸗Gedankens durch den Nationalſozialismus gemacht. Ueber unſere na⸗ tionalſozialiſtiſche Olympia⸗Aufgabe ſchreibt nun die „NS“ u. a.:„Beſondere Geſetze der Gaſtfreundſchaft von Volk zu Volk erwachſen uns aus unſerer nationalſozialiſti⸗ ſchen Haltung. Gerade aus unſerem nationalſozialiſtiſchen Denken heraus empfinden wir eine beſondere Achtung vor jedem, der ſich zu ſeinem Volk bekennt. Wir ſind erfüllt von der Freude, dieſen Männern und Frauen ein Deutſch⸗ land zeigen zu können, deſſen Aufbau ein gemeinſames Werk unſeres Führers und unſeres deutſchen Volkes iſt, aber, gerade weil wir wiſſen, wie viel Arbeit und Opfer jeder von uns auch heute noch zu dieſen großen Leiſtungen beiträgt, ſind wir auch frei von jener Ueberheblichkeit, die einſt ſo manche Vertreter des deutſchen Volkes in der Welt unbeliebt gemacht hat. Und wir vergeſſen nie, daß es keine „Internationale des Nationalſozialismus“ gibt. Deshalb verſuchen wir auch nicht, Angehörige fremder Nationen zu unſerer Weltanſchauung, die ja aus unſerem Volke heraus geboren iſt, zu„bekehren“. Aber trotzdem wollen wir in dieſen Wochen der Welt zeigen, daß das nationalſozia⸗ liſtiſche deutſche Volk in einem Geiſte lebt und handelt. Wir wollen die Parole der Gaſtfreundſchaft gegenüber un⸗ ſeren Beſuchern wirklich zur Parole jedes Volksgenoſſen werden laſſen. * Das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen iſt ein Ereignis, das wieder einmal die Spalten der Welt⸗ preſſe füllt und die politiſchen Hirne aller europäiſchen Me⸗ tropolen beſchäftigt. Es iſt ein beſonderes Kennzeichen der nationalſozialiſtiſchen Außenpolitik, daß ſie gewiſſermaßen elementar in ihrer Art und Haltung iſt und infolgedeſſen langatmige internationale Konferenzen und Kompromiſſe ablehnt, um an ihre Stelle wirkliche Taten zu ſetzen, die für Europa und den für dieſen Erdteil ſo bitter nötigen Frieden eine pionierhafte Bedeutung haben. Seitdem das neue Deutſchland den Völkerbund verlaſſen hat, war es in der Lage, ſeinen einzigartigen und hinſichtlich der allge⸗ meinen Struktur der europäiſchen Politik revolutionären Weg zielklar und erfolgreich zu gehen. Die nationalſozia⸗ liſtiſche Staatsführung des Dritten Reiches ſchloß ein Freundſchaftsabkommen mit Polen ab, unterzeichnete einen Flottenvertrag mit England und bereinigte nun die deutſch⸗ öſterreichiſchen Differenzvunkte und Spannungen. Deutſch⸗ land hat nach der Wiedergewinnung ſeiner Ehre und Gleichberechtigung außerdem der Welt bis in die letzten Einzelheiten formulierte Friedensvorſchläge unterbreitet und damit Beiträge zur Stabiliſierung und Sicherung eines europäiſchen Friedens geboten, wie ſie ſeit jenem fürchterlichſten aller Kriege ohne Beiſpiel daſtehen. Das ſind keine Phraſen, das ſind unleugbare und nicht wegzu⸗ diskutierende Taten und Tatſachen. Welche europäiſche Re⸗ gierung kann auch nur entfernt eine ähnliche poſitive außenpolitiſche Aktivität nachweiſen? Deutſchlands Außen⸗ politik kann, wen man ihr mit Würde und Achtung enk⸗ gegentritt, zum Fundament eines neuen und beſſeren Europas werden. 8 Die abeſſiniſche Angelegenheit iſt in Genf endgül⸗ tig liquidiert worden. Der Negus erfreut ſich der Sympa⸗ thien derjenigen, die für Gerechtigkeit ſchwärmen, aber das iſt auch alles. Die l engliſche Regierung wird ihm auch nicht ein einziges Pfund leihen, da ſie Pfunde für ausſichtsloſe Angelegenheiten niemals geliehen hat und ſie zudem ihr Geld für die eigenen Rüſtungen braucht. Der König von England hat den Regierungsakt vollzogen, durch den die Sanktionen aufgehoben werden. Damit iſt ein wichtiger Schritt zur Normaliſierung der Zuſtände getan. Aber es bleibt noch einiges zu tun, und es iſt für die Eng⸗ zänder nicht gleichgültig, ob ſie dieſe Liquidation mit einem Plus oder mit einem Minus abſchließen. Schwierigkeiten gibt es noch genug. Sie haben alſo erſt einmal damit be⸗ gonnen, einen Teil ihrer Mittelmeerflotte in die engliſchen Heimathäfen zurückzubeordern, aber gleichzeitig wird in der engliſchen Oeffentlichkeit verbreitet, daß die Mittelmeer⸗ flotte auch nach der Verringerung immer noch ſtärker ſei, als vor dem abeſſiniſchen Konflikt. Dann hat Frankreich das Marinebeiſtandsabkommen ekündigt, das ſeinerzeit ſo roße Senſation Heporcerüiſen hat. In der Erklärung des euterbüros wird zwar dieſe Aufkündigung des Abkommens als etwas Selbſtperſtändliches hingeſtellt, aber es iſt ein e alter diplomatiſcher Brauch, das als ſelbſtver⸗ e zu bezeichnen, was man nicht hat verhindern kön⸗ Auf der Meerengegkonferenz in Montreux iſt eine Einioune zwiſchen Großbritannien und Sowjet⸗ rußland bezüglich der Durchfahrt von Kriegsſchiffen krieg⸗ führender Mächte erzielt worden. Dieſe Einigung äber einen der heikelſten Punkte des Programms wird in der franzöſiſchen Preſſe als der Triu des ſowfetruſſiſch⸗ une en Standpunktes gefeiert. Die Blätter unter⸗ reichen natürlich in erſter Emie die Vorteile, die Frank⸗ reich daraus ziehen würde, und heben in dieſem Zuſammen⸗ hang einmal die Sicherſtellung der Erdölverſorgung im Kriegsfalle, dann aber auch die Beſtätigung des automati⸗ ſchen Charakters der gegenſeitigen Beiſtandspakte hervor, die Frankreich mit Sowjetrußland und Rumänien abge⸗ ſchloſſen hat und die die freie Durchfahrt der Handels⸗ ſchiffe diefer beiden Staaten auch im Kriegsfalle einſchließt. Nr. 165 König Eduard in Gefahr War ein Anſchlag beabſichtigt?— Ein Zwiſchenfall im Hydepark. London, 17. Juli. Als ftönig Eduard VIII. am Donnerskag nach einer Fahnenparade den Hydepark verließz und gerade durch den Marmorkorbogen geritten war, ereignete ſich ein Zwiſchen⸗ fall. Ein Mann von ungefähr 40 Jahren durchbrach die Po⸗ lizeikette und verſuchte, einen Gegenſtand nach dem König zu werfen. Er wurde, wie Augenzeugen berichten, von einer Frau am Handgelenk gefaßt, wobei ein Revolver auf die Skraße fiel. Nach Berichten anderer Augenzeugen ſoll er den Re⸗ volver in der Richtung auf das Pferd des Königs gewor⸗ fen haben. Der König ſetzte ſeinen Ritt jedoch ohne Unter⸗ brechung fort. Wieder andere Augenzeugen berichten, daß ſofort ein Polizeioffizier von ſeinem Pferd ſprang und den Attentäter feſtnahm. Der Mann wurde dann auf die näch⸗ ſte Polizeiwache gebracht. Der Weiterritt des Königs ver⸗ lief ohne Zwiſchenfälle. Wie aus einem Bericht von Scotland Yard über den glücklicherweiſe vereitelten Anſchlag auf Könſg Eduard VIII. hervorgeht, drängte ſich, als der König nach einer Fah⸗ nenparade gerade den Hydepark verließ, ein Mann plötzlich durch die Menge nach vorn. Ueber den weiteren Hergang der Tat iſt nur ſoviel bekannt, daß ein mit fünf Schüſſen geladener Revolver zwiſchen dem König und der ihm fol⸗ genden Truppe zur Erde fiel, ohne daß vorher ein Schuß abgefeuert wurde. Der Zwiſchenfall im Hydepark hat an dem Tages⸗ programm des Königs nichts geändert. Wie Preß Aſſocia⸗ tion meldet, handelt es ſich bei dem Attentäter im Hyde⸗ park nicht um einen Ausländer. Simon berichtet i Anterhaus Der ruchloſe Anſchlag auf das Leben Königs Eduard VII., der glücklicherweiſe im letzten Augenblick verhindert werden konnte, wurde am Nachmittag durch den Innen⸗ miniſter Sir John Simon den Mitgliedern des Unterhauſes mitgeteilt. Das geſamte Unterhaus, ſo erklärte der Mini⸗ ſter, wird aus tiefem Herzen dankbar ſein, daß die Gefahr ſo prompt abgewendet werden konnte. Ueber den Hergang der Tat liegen ſchon einige Augen⸗ zeugenberichte vor, obwohl über die Einzelheiten und vor allem über die Hintergründe des Anſchlags vermutlich erſt die Vernehmung der feſtgenommenen Perſon Aufſchluß ge⸗ ben wird. Allgemein wird die Kaltblütigkeit des Königs be⸗ wundert, der nur einige Sekunden lang den Kopf wandte. Dagegen bemächtigte ſich der Menſchenmenge eine große Erregung, als die Gefahr erkannt wurde und ein Poliziſt ſchrie:„Haltet den Mann, haltet den Mann!“ Der Täter Wenige Augenblicke ſpäter wurde der Täter, ein in den 40er Jahren ſtehender und etwas verwahrloſt ausſe⸗ hender Mann, von drei Poliziſten und einem Inſpektor abgeführt. Der Täter heißt George Andrew Mahon und behauptet, im Weſten Londons zu wohnen. Er wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit am Nachmittag vor dem Lon⸗ doner Polizeigerichtshof vernommen. Auf der Fahrt zur Polizeiſtation beſtritt Mahon gegenüber den ihn beglei⸗ tenden Polizeioffizieren, daß er ernſtlich die Abſicht gehabt habe, ein Attentat auf den König zu verüben, vielmehr habe er lediglich proteſtieren wollen. eee In Montreux hat ſich das überraſchende Bild ergeben, daß der franzöſiſch⸗ruſſiſche Pakt, den die Engländer im Hinblick auf Deutſchland begrüßt haben, ihnen nun gar⸗ nicht angenehm iſt, ſoweit es ſich um das Mittelmeer und um die Dardanellendurchfahrt handelt. Jetzt hat dieſer Pakt auf einmal für die Engländer ein anderes Geſicht bekom⸗ men. Dieſe Ueberlegung hätte man im Foreign Office aller⸗ dings ſchon mit Erfolg früher anſtellen können, wenn man hät nicht, wie immer, gebannt auf Deutſchland geblickt ätte. Die feigen Morde in Spanien an dem Füh⸗ rer der Monarchiſten und an einem Polizeioffizier erſchei⸗ nen erſt dann im rechten Licht, wenn man erfährt, daß kurz nach den Morden Vertreter der für dieſe Bluttaten in erſter Linie verantwortlichen Organiſationen und Parteien beim Miniſterpräſidenten erſchienen und ein„Treuebe⸗ kenntnis“ ablegten. Nachdem der ſpaniſche Staatspräſident kurz vor ſeiner Wahl noch als Miniſterpräſident die Kom⸗ muniſten als gute Freunde bezeichnet hatte, kann man ſich nicht weiter wundern, daß der e dieſen Ab⸗ ordnungen der Kommuniſten und der marxiſtiſchen Miliz den Dank der Regierung für den Vertrauensbeweis aus⸗ ſprach. Die ſpaniſche Regierung hat ſich dann für ein an⸗ eblich energiſches Durchgreifen gegenüber dem Blutterror 1 linksradikalen Janhagels ſtark gemacht. Vorläufig muß es. als zweifelhaft erſcheinen, ob ſie dazu über⸗ 28 in der Lage iſt, nachdem man es durch monatelange atenloſigkeit dahin hat kommen laſſen, daß heute anſchei⸗ nend jeder nichtmarxiſtiſche Poliiker in Spanien ſo gut wie vogelfrei iſt. Man muß unter dieſen Umſtänden den Mut der Männer bewundern, die es noch wagen, den lebensgefähr⸗ lichen Weg ins Parlament zu machen, wo ſie ohnehin zur⸗ zeit in einer ausſichtsloſen Minderheit ſind. Ob freilich der brutale Blutterror nicht bald ein Abſchwenken weiteſter Kreiſe zur Folge hat, iſt mindeſtens eine Frage. Der Zwiſchenfall ſei die Schuld des Innenminiſters Sir John Simon, dem er geſtern abend geſchrieben und den er heute vormittag angerufen habe. Bei der Ankunft erkun⸗ digte ſich der Gefangene, ob der König verletzt worden ſei. In der Verhandlung wurde als erſter Zeuge ein Po⸗ lizeiinſpektor vernommen. Er hat bei dem Angeklag⸗ ten einen Revolver mit fünf Kammern gefunden, von denen vier geladen waren, außerdem zwei weitere Streifen ſcharfe Munition. Während der Flaggenparade, die dem verſuchten An⸗ ſchlag vorausgig, hielt König Eduard VIII. vor den im Hydepark angetretenen ſechs Gardebataillonen eine An⸗ ſprache. Er wies dabei auf die Tradition der alten briti⸗ ſchen Regimenter hin, die im Kriege wie im Frieden die Soldatenehre zu wahren wußten, und fuhr dann fort: „Nur wenige von Euch kennen aus eigener Erfahrung die Schrecken des Weltkrieges. Ich hoffe von ganzem Her⸗ zen und ich bete ſogar darum, daß unſere Generation nie⸗ mals wieder ſo furchtbaren Tagen ausgeſetzt wird. Die Menſchheit verlangt dringend nach Frieden. Ihr werdet im Frieden Gelegenheiten zu Pflicht. und Dienſtleiſtungen finden, die ebenſo ehrenvoll ſind wie irgendwelche auf al⸗ en Schlachtfeldern.“ Glückwunſch des Führers Berchtesgaden, 16. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat an Seine Majeſtät den König von England folgendes Telegramm gerichtet: „Soeben erhalte ich die Nachricht von dem gegen Eure Majeſtät verſuchten fluchwürdigen Anſchlage und ſpreche Eurer Majeſtät zur Errettung aus dieſer Gefahr meine herzlichſten Glückwünſche aus Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ England gegen Blockbildung Eine Mahnung an Frankreich. London, 17. Juli. Der diplomatiſche Korreſpondenz des Reuterbüros faßt die mit der beabſichtigten ſogenannten Locarnokonferenz zu⸗ ſammenhängenden Probleme wie folgt zuſammen: „Nach der Kabinettsſitzung vom Mittwoch blieb der Zeitpunkt, die Tagesordnung und die Zuſammenſetzung der Urſprünglich für den 22. Juli in Ausſicht genommenen Lo⸗ carnokonferenz nach wie vor offen. Es wird die Anſicht ver⸗ treten, daß die geplante Konferenz ausſchließlich dem Ziele gelten ſoll, eine europäiſche Regelung herbeizuführen. Nach britiſcher Auffaſſung kann dies am beſten durch eine Fünf⸗ mächtekonferenz zu einem ſpäteren Zeitpunkt, viel⸗ leicht Anfang September, geſchehen. Falls jedoch Frankreich der Meinung iſt, daß eine Dreimächtekonferenz weſentlich wäre, um den Weg für die Brüſſeler Zuſammenkunft für einen ſpäteren Zeit⸗ punkt zu bahnen, dann würde England mit ſich reden laſſen. England iſt jedoch nicht bereit, an einer Dreimächtekon⸗ W teilzunehmen, die einzig und allein dem Zweck gilt, as Scheikern der in dem Weißbuch erwähnten Verſöh⸗ nungsbemühungen zu verzeichnen und keine Hoffnung auf die Verwirklichung einer europäiſchen Regelung zu 1 0 In London wird nachdrücklich die Meinung vertreten, daß die Konſolidierung eines weſteuropäiſchen, aus Frankreich, Belgien und England beſtehenden Blocks, dem ein mitkel⸗ europäiſcher Block aus Deulſchland und Italien gegenüber⸗ ſtehen würde, der Sache des Friedens keinen Dienſt lei⸗ ften würde.“ Mitarbeit, wenn Anerkennung! Muſſolini über die Beſitzergreifung Abeſſinſens. Paris, 16. Juli. Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat dem rö⸗ miſchen Vertreter der in Paris erſcheinenden politiſchen Wochenſchrift„La Tribune des Nations“ eine Unterredung Senn in der er ſich mit der Schaffung des italieniſchen mperiums in Oſtafrika beſchäftigt. Der Duce führte eingangs aus, daß die Beſitzergrei⸗ fung Abeſſiniens eine vollendete Tatſache ſei, die von der Bevölkerung des Kaiſerreiches anerkannt werde. Die von der faſchiſtiſchen Regierung dem Völkerbund übermittelten Erklärungen ſeien ein dokumentariſcher Beleg der Um⸗ ſtände, die der italieniſchen Aktion in Oſtafrika vorausge⸗ gangen ſeien und die dieſe ausgelöſt hätten. Aus ihnen er⸗ gebe ſich auch das hohe politiſche und ziviliſatoriſche Ziel, das Italien ſtets beſeelt habe. Muſſolini berührte dann die Behandlung der abeſſini⸗ ſchen Frage auf der 16. Völkerbundsverſammlung, auf der die Anerkennung des italieniſchen Imperiums in Oſtafrika nicht auf der Tagesordnung geſtanden habe. Italien be⸗ trachte ſein abeſſiniſches Unternehmen als heilige Miſſion im Intereſſe der Ziviliſation. Der Eingeborenenbe⸗ völkerung, deren Wohlergehen und Fortſchritt geför⸗ dert werden ſolle, ſei die Mil wirkung an dieſem Zi⸗ viliſationswerk in einer beratenden Körperſchaft möglich Muſſolini ſchloß mi der Erklärung, daß Italien bereit ſei. en der dau der ſezwier zen Prohſeme Eurovas und der Welt mitzuarbeiten, wenn der Völkerbund und die Mächte die Cage in Abeſſinjen in einem Geiſte gerechten Verſtehens anerkennen. Amtliche Wiener Erklärungen Ueber das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen. Wien, 17. Juli Im Bundeskanzleramt fand am Donnerstag eine Preſſe⸗ konferenz für die Vertreter der Auslandspreſſe ſtatt. Der Staatsſekretär für Aeußeres, Dr. Guido Schmidt. er⸗ klärte, die Veröffentlichung des Uebereinkommens habe ge⸗ wiß ſenſationell gewirkt, da die Verhandlungen dazu, um eventuelle Störungsverſuche hintanzuhalten, ſtreng ver⸗ traulich hätten geführt werden müſſen, ſo daß der Ab⸗ ſchluß ſehr überraſchend gekommen ſei. Die Gepflogenheit der öſterreichiſchen Staatsführung, nicht rückwärts zu ſchauen, ſich nicht in Gräben zu verſchanzen, ihr Grundſatz, daß jede Politik Bewegung ſeig müſſe, habe in der Welt Billigung erfahren. Anſchließend erörterte Ge⸗ ſandter Eduard Ludwig eine Reihe von Einzelfra⸗ gen, die in Zuſammenhang mit dem Uebereinkommen vom 11. Juli augenblicklich in der Weltpreſſe erörtert werden. Zunächſt ſtellte er feſt, daß alle Nachrichten über Ge⸗ heimklauſeln des deutſch⸗öſterreichiſchen Akkords falſch ſeien. Das Gleiche gelte von den immer wieder auftauchenden Ge ⸗ rüchken über eine neue europäiſche Blockbildung. Hinſichklich des Dreimächteabkommens von Rom erklärte der Geſandte, es werde vom weiteren Verlauf der Dinge abhängen, ob es u einer Erweiterung der römiſchen Protokolle komme, die ja den Beitritt allen Staaten offen laſſen. Es ſei aber na⸗ türlich, daß das Deutſche Reich ein volles Recht daran habe, bei einer eventuellen wirtſchaftlichen Neuordnung des Do⸗ nauraumes mitzuſprechen. Die Frage der Amneſtie ſei augenblicklich in einem Vorbereitungsſtadium. Das Juſtizminiſterium fordere die entſprechenden Anträge von den Staatsanwaltſchaften und Strafanſtalten ein. „Frohe, erlö'ende Kunde“ Kundgebung der öſterreichiſchen Bischöfe. Wien, 16. Juli. Der Erzbiſchof von Wien, Kardinal Dr. Innitzer, hat im Namen der öſterreichiſchen Biſchöfe eine Kundgebung an den Bundeskanzler gerichtet in der es u. a. heißt: „Am Ende vergangener Woche trugen die Aetherwel⸗ len des Rundfunks frohe erlöſende Kunde durch die deut⸗ ſchen Lande. Der unſelige Bruderzwiſt, der ſo tiefe Wun⸗ den ſchlug, der das deutſche Volk gerade in drangvollen Zeilen innerüch ſgaltete und zerriß, war in eimer euüropäi⸗ ſchen Schickfalsſtunde, da der Friede in der Völkerfamilie des Abendlandes wieder einmal ernſtlich gefährdet ſchien, in überraſchender Weiſe beigelegt. Am Herzſchlag des deutſchen Volkes in Oeſterreich iſt über dieſe Friedenstat aufrichtige und ehrliche Freude zu ſpüren. Auch die Biſchöfe Oeſterreichs begrüßen mit auf⸗ richtiger Freude und ehrlicher Genugtuung dieſes Werk des Friedens, das nicht nur für die beiden Vertragspart⸗ ner bedeutungsvoll, ſondern darüber hinaus geordnete Ver⸗ hältniſſe im Völkerverkehr und wirtſchaftliche Jortſchrikte zu ermöglichen geeignet erſcheint.“ Nach einem Dank an Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg verſprechen die Biſchöfe ihre Mitarbeit in allem, was zur Feſtigung des Friedenswerks in Oeſterreich beitragen und den Geiſt des Friedens im Volke immer noch mehr lebendig machen könnte.„Möge dieſes Friedenswerk“, ſo heißt es zum Schluß,„dies iſt unſer ſehnlichſtes Wünſchen und in⸗ nigſtes Beten, nach allen Bitterkeiten der letzten Jahre auch den letzten Stachel des Unfriedens und der Mißgunſt aus der deutſchen Volksſeele nehmen, zu Nutz und Frommen unſeres Vaterlandes Oeſterreich, des ganzen deutſchen Vol⸗ kes und der mit ihm auf Gedeih und Verderb verbun⸗ denen Völkerfamilie Europas“. Einſtellung von Prozeſſen gegen Nationalſozialiſten in Oeſterreich. Sämtliche in Graz anberaumten politiſchen Strafpro⸗ zeſſe gegen öſterreichiſche Nationalſozialiſten ſind von der Tagesordnung abgeſetzt worden. Wie verlautet, werden die Akten dem Juſtizminiſterium übermittelt werden. Schon einige Tage vor der Veröffentlichung des Abkommens mit dem Reich ſind in Graz und Steiermark die Verhaftungen wegen nationalſozialiſtiſcher Geſinnung eingeſtellt worden. Bis heute wurde keine neue Verhaftung vorgenommen. Deutſchland und Güdafrika Stapellauf des Dampfers„Pretoria.— Rede Dr. Schachts Hamburg, 17. Juli. Der neue Schnelldampfer„Pretoria“ der deutſchen Afrikalinie iſt auf der Werft von Blohm und Voß im Bei⸗ ſein des Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schacht und des Geſandten der Südafrikaniſchen Union in Berlin, Miniſter Prof. Dr. Gie, glücklich vom Stapel gelaufen. Die Feier wurde eingeleitet mit einer Rede des Reichs⸗ wirkſchaftsminiſters Dr. Schacht, in der er u. a. ausführte: Dieſes Schiff, das wir heute in ſein Element geleiten, be⸗ deutet eine wirtſchaftliche Hoffnung in trüber Zeit. Der internationale Warenaustauſch iſt auf ein Drittel ſeines Höchſtſtandes zuſammengeſchrumpft. Die Völker ſtehen noch immer im Banne des ungeheuren Unheils, das der Weltkrieg angerichtet hat. Wenn wir trotzdem den Blick voll Hoff⸗ nung in die Zukunft wenden, ſo geſchieht dies aus dem ſtolzen Gefühl heraus, daß das deutſche Volk unter ſeinem Führer Adolf Hitler die Kraft gefunden hat, allen Wider⸗ ſtänden zum Trotz nicht nur ſeinen Anſpruch auf Teilnahme an der Weltwirtſchaft zu behaupten, ſondern auch an der Verwirklichung dieſes Anſpruchs tatkräftig zu arbeiten. Wir haben nicht nur unſere eigene Wirtſchaft im Inlande zu beleben verſtanden, wir haben auch neue Wege geſucht, um unſern Verkehr mit dem Auslande nach Kräften zu erhalten und auszudehnen. Es liegt an dem Zuſammenbruch des internationalen Kredit⸗ und Währungsſyſtems, daß wir hierbei neue Wege gehen mußten und gegangen ſind, die allen denen, die mit Deutſchland Handel treiben wollen, aber auch eine Erweiterung des Verkehrs eröffnen. Zahlreiche rohſtoffproduzierende Länder ſind durch die Verſtärkung ihres Abſatzes nach Deutſchland auf dem Wege zu einer neuen wirtſchaftlichen Proſperität. Ich habe die Zuverſicht, daß das Land, nach deſſen Hauptſtadt dieſes Schiff ſeinen Namen erhalten ſoll, das eben Geſagte verſtehen wird. Zwiſchen De utſchland und Südafrika beſtehen mannigfaltige Bande des Blu⸗ tes. Deutſche Arbeitskraft und deutſche Intelligenz haben ſeit vielen Jahrzehnten einen ſtarken Anteil an dem Aufbau der zukunftsreichen Südafrikaniſchen Anion gehabt. Ich kann mit Freude feſtſtellen, daß es zwiſchen Deutſchland und Süd⸗ afrika keine wirtſchaftlichen Gegenſätze gibt. Südafrika iſt eines der erſten Länder geweſen, das den Umſchwung, den die deutſche Wirtſchaftspolitik gebracht hat, verſtanden und ſich zunutze gemacht hat. Schon heute iſt Deutſchland der zweitbeſte Warenkunde der Südafrikaniſchen Union. Nach einem Sieg⸗Heil auf den Führer und dem Gefang der Lieder der Nation nahm Geſandter Prof. Dr. Gie das Wort zu ſeiner Taufrede. Nachdem die Hymne der Südafrikaniſchen Union verklun⸗ gen war, vollzog der Geſandte die Taufe. Unter den Heil⸗ rufen der vielen Tauſende glitt dann das neue Schiff in ſein Element. Oeffentliche Hinrichtungen Urteile des italieniſchen Sonderkriegsgerichks. Addis Abeba, 16. Juli. Zum erſtenmal fand auf einem öffenklichen Platz eine Sitzung des ikalieniſchen Sonderkriegsgerichks ſtatt, durch das drei Eingeborene zum Tode verurteilt wurden. Ein weiterer Angeklagter wurde freigeſprochen. Die Hinrichtung der zum Tode Verurkeilten wurde ſofort vollzogen. Die Angeklagten waren geſtändig, nach Addis Abeba gekommen zu ſein, um unter der Hand Waffen und Munition zur Fortſetzung des Kampfes gegen die Ita⸗ liener aufzukaufen. Die Anklage wurde durch einen Gene⸗ ral vertreten, der bereits mit Graziani den libyſchen Feld⸗ zug mitgemacht hatte. Er betonte, daß die Italiener bisher hätten Milde walten laſſen, aber auch anders vorgehen könnten, wenn die Gegner dies durchaus wollen. Die dreiſtündige Gerichtsverhandlung machte auf die tauſendköpfige Menge, die ihr beiwohnte, sichtbaren Eindruck. In Zukunft ſollen täglich öffentliche Ge⸗ richtsverhandlungen ſtattfinden. Beſonderes Intereſſe wird dabei vorausſichtlich das Verfahren gegen die Teilnehmer des kürzlich erfolgten Angriffs auf die Bahnlinie Addis Abeba— Dſchibuti finden. Zum abſchrecken⸗ den Beiſpiel ſollen auch die Hinrichtungen in Zukunft öffent⸗ lich erfolgen. Engliſche Nachrichtenagenturen hatten aus Oſchibuti und Kairo Berichte veröffentlicht, in denen gerüchtweiſe von einer ſchweren Verletzung des Marſchalls Graziani durch einen Abeſſinier geſprochen wurde. Dem römiſchen Vertreter des„Daily Telegraph“, der hierauf in Rom Erkundigun. gen einzog, wurde mitgeteilt, daß dieſe Gerüchte unbe⸗ gründet ſeien. 5. vr. Die Spionage für Japan Die verkauften amerikaniſchen Flottenpläne. Waſhington, 16. Juli. Amerikas neueſter Spionagefall, in den der ehemalige Kapitänleutnant Farnworth verwickelt iſt, wirbelt in der geſamten amerikaniſchen Preſſe gewaltigen Staub auf, Das Juſtizminiſterium deutete an, daß im Zuſammenhang mit dieſem Fall eine Reihe weiterer Verhaftun⸗ gen zu erwarten ſei. Farnworth ſoll die ſtreng vertrauliche Schrift„Infor⸗ mations⸗ und Sicherheitsdienſt“, die die Pläne für Kampf- formation und Taktik der amerikaniſchen Flotte auf Grund der Erfahrungen der letzten Flottenmanöver enthält und die nur für die höchſten Offiziere der Marineleitung be⸗ ſtimmt war, an einen japaniſchen Attache verkauft haben. Farnworth galt ehemals als einer der hervorragend⸗ ſten und vielverſprechenden jungen Seeoffiziere, der vor allem über glänzende techniſche Kenntniſſe verfügte. Er ſoll dann aber in Geldſchwierigkeiten geraten ſein und wurde im Jahre 1927 angeblich wegen unſauberer Geldgeſchäfte aus der amerikaniſchen Marine entlaſ⸗ ſen. 8 Marineminiſter Admiral Stanley erklärte, falls der Prozeß gegen Farnworth ergebe, daß dieſer wertvolle Ge⸗ heimniſſe der amerikaniſchen Marine an die Japaner aus⸗ geliefert hat, ſo müßten die zukünftigen Manöver⸗ und Flottenpläne ſelbſtverſtändlich umgeändert werden. Verjüngung von Frankreichs Luftwaffe Um die Verſtaatlichung der Kriegsinduſtrie. Paris, 17. Juli. Die Kammer befaßte ſich am Donnerstag mit dem Ge⸗ letzentwurf über die Verſtaatlichung der Kriegsinduſtrie. Als Hauptſprecher der Rechten griff der Abgeordnete Laurent den Geſetzentwurf und die Haltung der Regierung in Ein⸗ zelfragen der nationalen Verteidigung ſcharf an. Die be⸗ ſonderen Bedenken des Redners galten der Flugzeugindu⸗ ſtrie, für die er bei Durchführung des gegenwärtigen Ge⸗ ſetzes einen Zuſammenbruch vorausſagte. Der Abgeordnete Laurent brachte dann in dieſem Zuſammenhang die Ver⸗ änderungen in der franzöſiſchen Luftwaffe zur Sprache, Sieben von neun Diviſionsfliegergenerälen würden in den Auheſtand verſetzt, ebenſo vier Brigadegeneräle und el Generäle in den Kolonien. Außerdem ſeien 170 Kaltſtellun⸗ gen auf Anordnung des neuen Luftminiſters Cot erfolgt, (Zwiſchenruf von der Rechten: die ſicher durch ruſſi⸗ ſche Generäle erſetzt werden!) Der Luftfahrtminiſter trat dieſem Angriff ent⸗ gegen, indem er erklärte, daß er nur die bereits früher von der Kammer einſtimmig beſchloſſene Verjüngung der Luft⸗ waffe durchführe. Poliziſten beſetzen ein Rathaus Noch immer Jabrikbeſetzungen in Frankreich. Paris, 16. Juli. Der franzöſiſche Innenminiſter harte eine Beſprechung mit dem Generalſekretär und den Führern des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes, um ſie auf die unhaltbaren Zuſtände hinzuweiſen, die ſich aus der noch immer an⸗ dauernden Beſetzung von Betrieben ergeben, und ſie aufzufordern, dafür Sorge zu tragen, daß alle noch beſetzten Werke geräumt werden und ſich Neubeſetzungen nicht ereignen. In Dünkirchen haben ſogar die Polizeibeamten das Rathaus beſetzt. um ihren Gehaltsforderungen Nachdruck zu verleihen. Erſt als nach langen Verhandlungen der ſtellver⸗ tretende Bürgermeiſter das Verſprechen gab, daß ſich die Stadtverwaltung baldigſt mit den Forderungen der Polt⸗ zeibeamten beſchäftigen werde, wurde das Gebäude wieder geräumt. Die Herrgottsmühle g Roman von Paul Hain. 2. Dreizehntes Kapitel. Auf dem Jahrmarkt herrſchte buntes, ausgelaſſenes Le⸗ ben und Treiben. Da gab es Würfelbuden, Karuſſells, Schießſtände, Brezelbäckereien, Ringelſpiele— alles, was eine amüſierluſtige Dorfjugend erfreuen kann. Und natürlich einen Tanzboden im Freien! Hier drängte ſich das junge Volk, und die Muſik ſpielte, wenn auch nicht klangſchön, ſo doch laut und unermüdlich. Ueberall brannten die bunten Lampen, die man auf⸗ gehängt hatte, und von weitem bot der weite Markt ein romantiſch⸗lebendiges Bild. Viktor hatte, da er im Auto mit Kurt und Verena weiterfuhr, die Spannung der Nerven überwunden. Er war eine viel zu ehrliche Natur, als daß das plötzliche Auftauchen der jungen Gräfin und ihres Bruders auf dem Mühlenberg Argwohn in ihm hätte wecken können. Und als Verena unterwegs fragte: „Aber Viktor— Sie waren ja ſo konfus! Wie konn⸗ ten Sie Kurt als— Herrn von Wilbrandt ausgeben, der Sie doch ſelber ſind?“— da blickte er Kurt ſchnell und bedeutungsvoll an und meinte: „Ja— es war wirklich ſehr konfus!“ „Na— ich danke!“ Konnte er denn Verena die Wahrheit ſagen? Gerade jetzt!? Er mußte doch wohl mit Kurt noch einmal alles urchſprechen— mochte er ſeiner Schweſter dann klaren Wein einſchenken. Verena ging nun auch nicht länger auf die Sache ein— denn aus der Ferne tönte 0 das Stimmengewirr, die Muſik, das Geſchrei der Ausrufer vom Jahrmarkt her.—— Eva Gwendolin war nicht ins Haus gegangen. Sie ſaß in der Laube und ihre Gedanken waren aufgerührt. Die böſe Beklemmung, die ſie ſchon einmal empfunden atte, da Viktor mit der jungen Gräfin auf dem Müh⸗ lenberg geweſen war, hatte ſie von neuem ergriffen. Wa rum war Viktor ſo ſchnell gegangen? Gewiß, ſie hatte ihn ſelbſt aufgefordert— aber dennoch! Es war ſo ſelt⸗ ſam geweſen. Schämte er ſich ihrer vor ſeinen Freunden? Vor dieſer jungen Gräfin? Daß ſeine Stimme ſo ſpröde klang und ihre Herzlichkeit verlor? Oh— dieſe dumme Angſt! Hätte er nicht— die Einladung des Barons doch ab⸗ lehnen können? Wie vertraut die Gräfin zu ihm geſpro⸗ chen hatte! And der Baron— ſie mußten ſehr eng be⸗ freundet ſein miteinander.— Sie barg das Geſicht in die Hände. Warum war ihr nur ſo bang zumute! Wie toll ihr Herz ſchlug! N „Viktor— Viktor!“ flüſterte ſie gepreßt.„Iſt dir die 1 dieſer jungen ſchönen Gräfin mehr wert als i 0 60 1 Und ſie dachte dumpf: „Er war anders— bevor jene hier war. Da hatte er Zeit und Ruhe für mich. Seitdem dieſer Beſuch drüben iſt, iſt er voll Anruhe und kommt ſeltener. Oh, ich fühle das ja. War nur ſein Künſtlerblut von mir berauſcht, da er ſonſt kein weibliches Weſen um ſich hatte? Künſtler ſind leichtſinnig, ſorglos. Und die Gräfin iſt ſchön und elegant. Ach, wohin verirren ſich da meine Gedanken? Es iſt ja Anſinn— er liebt doch mich allein— wie oft hat er mir's geſagt— er kann doch nicht geſpielt haben mit meinem Herzen, nein, nein! Viktor— wärſt du doch bei mir!“ So ſtritten ſich Zweifel und Glaube in ihrer Seele. Sie dachte nicht daran, ins Haus zu gehen und ſich zur Ruhe zu begeben. a Plötzlich ſtand ſie auf. Ein entſchloſſener Zug war in ihrem Geſicht. Der Jahrmarkt. Sie wollte hin! Irgend etwas Fremdes, Geheimnis⸗ volles in ihr hatte ihr dieſen Gedanken eingegeben. Sie wollte— mußte ſehen, was Viktor dort trieb. f Die Röte ſchoß ihr ins Geſicht. Eiferſucht? i Sie ſchämte ſich dieſer Regung— und dennoch— ſie mußte hin. Die Unruhe. dieſe dumpfe, peinigende An⸗ ruhe hier hielt ſie nicht mehr aus Vielleicht vertrieb die Luſt des Jahrmarkttrubels dieſe.. Nun erſt ging ſie ins Haus. Sagte ihrem Vater Be⸗ ſcheid, was ſie vorhatte. „Du ſiehſt ſo erregt aus, Mädel—“ Forſchend ruhte ſein Blick auf ihr. „Iſt Viktor ſchon fort?“ „Er iſt vorausgegangen—“ „Ah ſo— daher alſo,“ lächelte er.„Dann geh' nur, Kind— und lache und tanze—“ Sie ging.— Viktor und Verena hatten ſämtliche Karuſſels„mitge⸗ nommen“. Ironiſch ſchmunzelnd hatte Kurt von Ruhland zugeſehen. Die allgemeine Jahrmarktsluſt begann jeden mitzureißen in den heiteren Jubel. Viktor zeigte eine aus⸗ gelaſſene Fröhlichkeit— Verenas ſinnliche, kokette Nähe er⸗ regte ihn. Man trank einige Liköre. Tanzte auch. Viktor hielt Ve⸗ renas blühenden Körper im Arm. Ihm war, als müſſe er irgend etwas heute in ſich betäuben. Müſſe mit Gewalt ein ſüßes, holdes, trauriges Mädchengeſicht in ſeiner Seele ver⸗ ſcheuchen. 1 Er wollte nicht denken! 285 „Heute ſind Sie wieder ganz ſo wie früher, Viktor,“ flü⸗ ſterte ihm Verena zu, während ſie in ſeinem Arm im Ge⸗ 55 der andern tanzte.„So ausgelaſſen— fröhlich— ſo ehr nett—“ 5 Sie blickte ihn mit ihren dunklen, heißen Augen voll an.. „So? Nun, ich wüßte nicht, daß ich jemals anders als ehr nett' zu Ihnen geweſen wäre. Wie ſollte man Ihnen gegenüber denn auch anders ſein! Sie tanzen entzückend“ „Mit Ihnen, Viktor.“ 5 Sie ſchmiegte ſich kaum merklich enger an ihn. „War es nicht gut, daß wir, Kurt und ich, Sie ſo unter⸗ wegs aufgeleſen haben? So ein Jahrmarkt iſt doch eine luſtige Sache. Hören Sie nur, wie die Mädels juchzen, wie die Burſchen wild ſind vor Freude, einmal etwas Ange⸗ nehmeres zu tun, als die Senſe zu ſchwingen oder den Dreſ 1 90 5 5 Ihr Lachen klang girrend. und von irch ter un. be⸗ Berliner Kriminalpolizei iſt ein neuer Kurzmeldungen Berlin. Im Olympiſchen Dorf fand ein letzter Betriebs⸗ appell der mit der Betreuung der ausländiſchen Mann⸗ ſchaften beauftragten Angeſtellten des Norddeutſchen Lloyd ſtatt. Riga. Der bisherige Generalſekretär des lettländiſchen Außenminiſteriums, Munters, wurde zum Außenminiſter ernannt. London. Wie aus Gibraltar gemeldet wird, ſind die U⸗ Boote„Snapper“ und„123“ nach Großbritannien abge⸗ fahren. London. Auf einer Veranſtaltung der deutſchen Kolonie hielten der Hauptamtsleiter der NS, Hilgenfeldt, und die Reichsfrauenführerin Scholtz⸗Klink, die zurzeit an dem In⸗ ternationalen Kongreß für ſoziale Arbeit teilnehmen, An⸗ ſprachen. Rom. Aus Anlaß des Endes der wirtſchaftlichen Bela⸗ erung Italiens durch die Sanktionsländer fand auf der Piagza Venetia eine Kundgebung ſtatt, bei der Muſſolini an die rieſige Volksmenge eine Anſprache richtete. Newyork. Mit dem Olympiadampfer„Manhattan“ ſind 443 Olympiakämpfer der Vereinigten Staaten von Nord⸗ amerika aus Newyork abgereiſt. Rio de Janeiro. Als erſter deutſcher Botſchafter in Bra⸗ ſilien traf der bisherige Geſandte Dr. Schmidt⸗Elſkop hier Ein. Vier Schiffe im Sturm geſunken Schweres Anwektker über Holland. Amſterdam, 16. Juli. Der ſtarke Sturm, der über Holland tobte und gegen Abend orkanartigen Charakter annahm, verurſachte gro⸗ ßen Schaden. In Hilverſum wurden auf der Straße eine Frau und ein Kind von einem umſtürzenden Baum erſchlagen. Ein Mann wurde ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus ſtarb. Auch aus anderen Teilen des Landes kommen zahlreiche Meldungen, wonach Perſonen durch niederſtürzende Bäume zund Aeſte verletzt wurden. Beſonders ſchwer wurde von dem Anwekker die Bin⸗ nenſchiffahrt betroffen. Vier Schiffe ſind geſunken, ſo das große deutſche Rheinſchiff„Matthias Stinnes 63“ aus Mül⸗ heim⸗Ruhr bei Nieuwaal und das 850 Tonnen faſſende deutſche Rheinſchiff„Berna“ bei Brakel. Ferner gingen die holländiſchen Binnenſchiffe„Maria“ und„Jan van Goo⸗ Hen“ unker. Die Beſatzungen ſämtlicher Schiffe konnten ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sehr groß iſt der Schaden in den holländiſchen Badeorten. Die Obſternte in der Betuwe hat gleich⸗ falls ſtark gelitten. Kritiſch iſt die Lage auch an der Zuider⸗ ſee und auf der Inſel Urk, wo ein Schleppſchiff und Bag⸗ germaſchinen, die dort trocken lagen, ſo ſtark in Bedräng⸗ nis gerieten, daß ſie Notſignale ſetzen mußten. Auch hier ging ein Schiff unter. Die Beſatzung konnte gerettet wer⸗ den. Aeber 4000 Hitzeopfer in Amerika Drei Hitzſchläge in der Minute! Newyork, 16. Juli. Die Jahl der Opfer der Hitzewelle in den Mitkelweſt⸗ ſtaaten ſtieg am Donnerstag auf über 4000. Dazu kommen aber noch Tauſende, die ſchwer erkrankt ſind. Die Behörden von Minneapolis erklärten, daß die Hoſpitäler und Kran⸗ kenhäuſer ſeit der Grippeepidemie während des Krieges niemals ſo ſtark in Anſpruch genommen worden ſeien als augenblicklich. Am Mittwoch ereigneten ſich in Minneapolis je Minute drei Fälle von Hitzſchlag! Auf den Straßen fahren ununter⸗ brochen Krankenwagen. Kühlere Luftſtrömungen, die ſich vom Stillen Ozean her näherten, brachten nur ganz ge⸗ ringe Temperaturrückgänge. Glanzleiſtung des deutſchen Flugverkehrs. Berlin, 17. Juli. Wie die Deutſche Lufthanſa mitteilt, wurden in der Sturmnacht vom 15. zum 16. Juli ſämtliche europäiſchen Nachtpoſtſtrecken der Lufthanſa beflogen. Auch auf der über 1000 Kilometer langen Nachtſtrecke Berlin Köln—London verkehrten die Poſtflugzeuge trotz des or⸗ kanartigen böigen Windes, ohne nennenswerte Verzöge⸗ rung zu erleiden, ſo daß die Poſtſendungen wie üblich be⸗ ſtellt werden konnten. Auto in einen See geſtürzt— Fünf Tote Bern, 17. Juli. In der Nähe von Schwyz fuhr der Kraft- wagen eines Franzoſen, der mik ſeinem Auko eine Keiſe durch die Schweiz unternommen und dabei eine Frau aus Genf mit ihren drei Kindern mitgenommen hakte, in den Lauerzer⸗See. Alle fünf Inſaſſen des Wagens erkranken. Großer Schlag der Berliner Kriminalpolizei. Berlin, 17. Juli. Vom e der großer Schlag ge⸗ Gn die Berliner Unterwelt geglückt. Nach langwierigen rmittlungen konnte jetzt eine achtköpfige gemeingefährliche Einbrecher⸗ und Hehlerbande unſchädlich gemacht werden, die ſchon ſeit Monaten planmäßig in allen Stadtteilen Wohnungseinbrüche verübte, um dann die umfangreiche Beute durch Hehler zu Geld zu machen. Ein cer Teil der Diebesbeute konnte noch bei den Hehlern beſchlagnahmt und den Beſtohlenen wieder ausgehändigt werden. Flugzeug ins Meer geſtürzt Schwere Verlufte der polniſchen Fliegerei. Warſchau, 17. Jult. In der Nähe von Gdingen ſtürzte ein polniſches Flug⸗ zeug ins Meer, das den polniſchen General Orlicz⸗Dreſzer an Bord hatte. Die drei Inſaſſen, General Orlicz⸗Dreſzer, Oberſt Loph und der Pilot Lagewfti, ſind ſämtlich ertrunken. Die Leichen konnten bereits geborgen werden. Der verunglückte General Orlicz⸗Dreſzer war erſt vor wenigen Tagen zum Luftinſpekteur der polniſchen Armee ernannt worden. Der General war ſeit einer Reihe von Jahren Präſident der Polniſchen See⸗ und Kolonial⸗ ga und galt als einer der fähigſten polniſchen Offiziere. Die Kataſtrophe ereignete ſich zwiſchen dem Seebad Zop⸗ pot und dem polniſchen Badeort Adlershorſt, nur wenige hundert Meter vom Strande entfernt. Der Danziger Ausflugsdampfer„Falke“ eilte ſofort zu Hilfe und ſchleppte das Flugzeug, von dem nur noch der Schwanz aus dem Waſſer ragte, zum Seeſteg nach Adlershorſt. Dort konnten die Inſaſſen nur noch als Leichen geborgen werden. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſoll das Unglück auf einen Motordefekt zurückzuführen ſein. Aus den Nachbarländern Anfall auf der Aſchaffenburger Mainbrücke Aſchaffenburg. Eine Gruppe Schüler der Aſchaffenbur⸗ ger Berufsſchule wollte mit dem Rade einen Ausflug nach Frankfurt unternehmen. Auf der Mainbrücke kam ihnen ein Privatomnibus entgegen. Hinter dem Omnibus kam ein Pfälzer Gemüſehändler mit ſeinem Lieferauto. Er hatte ein ſehr ſchnelles Tempo und ſuchte, ohne die Fahrt zu verlang⸗ ſamen, den vor ihm fahrenden Omnibus auf der Brücke zu überholen. Dabei kam er zu weit nach links. Das Auto erfaßte zwei der Radfahrer und ſchleuderte ſie zu Boden. Den einen traf die Seitenwand des Autos ſo unglücklich am Kopf, daß er ſofort tot liegen blieb. Dem anderen wurde der Arm faſt weggeriſſen. Zudem erlitt er noch weitere ſchwere innere und äußere Verletzungen. Der Omnibus brachte den Unglücklichen ſofort in das Krankenhaus, wo er in bedenk⸗ lichem Zuſtand darniederliegt. Der Gemüſehändler, der das Unglück verurſacht hatte, fuhr, ohne ſich zunächſt um die Ver⸗ unglückten weiter zu kümmern, zum Wochenmarkt. Dann erſt zehrte er an die Anfallſtelle zurück. Beim Spielen mit der Wäſcheleine erhängt. Offenbach. In der Elbeſtraße ereignete ſich ein Unglücks⸗ fall, dem der neunjährige Robert Heinrich zum Opfer fiel. Der Junge ſpielte, auf einer Bank ſitzend, mit einer Wäſche⸗ leine, wobei er ſeinen Kopf in eine Schlinge der Leine ſteckte. Durch das Schaukeln fiel die Bank um und die Schlinge zog ſich zu, ſo daß der Junge den Erſtickungstod erlitt. Das Glück traf den Richtigen. Kaſſel. Daß das Glück auch den Richtigen zu finden weiß, beweiſt ein Vorfall, der ſich in Kaſſel ereignete. Dort zog ein neunjähriges Mädchen, das ſich in Begleitung ſeiner Mutter befand, bei einem braunen Glücksmann ein Los, auf das ein Gewinn von 1000 Mark entfiel. Der Familien⸗ vater, der über vier Jahre arbeitslos geweſen war und Armenbeihilfe bekam, dürfte wohl die richtige Verwendung für das Geld haben. Wiesbaden.(Bahnarbeiter von der Loko⸗ mottve erfaßt.) Auf dem Wege zu ſeiner Dienſtſtelle wurde der 47jährige Reichsbahnarbeiter Emil Hutzelmann aus Wiesbaden⸗Biebrich von einer Lokomotive von hinten er⸗ faßt und etwa 100 Meter weit geſchleift. Hutzelmann, über deſſen Körper mehrfach die Räder gingen, wurde furchtbar zu⸗ gerichtet und war ſofort tot. Der Lokomotivführer hatte in⸗ folge der Kurve den Mann nicht rechtzeitig ſehen können, hat aber bemerkt, daß er jemand überfahren hatte. Er er⸗ ſtattete auf der nächſten Blockſtelle Meldung, worauf das Gleis abgeſucht und der Tote gefunden wurde. * Kaſſel.(Schwerer Verkehrsunfall.) Zwi⸗ ſchen Wilhelmshauſen und Speele verſuchte ein Perſonen⸗ kraftwagen aus dem Weſterwald einen Laſtkraftwagenzug zu überholen. Hierbei kam er von der Straße ab und stürzte, ſich mehrmals überſchlagend, die nach der Fulda zu führende Böſchung hinab. Die drei Inſaſſen, der Fahrer und zwei Frauen, wurden ſchwer verletzt in das Kaſſeler Landeskranken⸗ haus eingelieferk. Dort iſt eine der beiden Frauen ihren Verletzungen erlegen. Der Zuſtand der anderen Frau und des Fahrers iſt beſorgniserregend. * Kaſſel,(Drei Pferde von der Weide ge⸗ ſtohlen.) Ein außerordentlich dreiſter Diebſtahl wurde in der Nacht in der Nähe des Parkes Schönfeld ausgeführt. Von der hinter den Schießſtänden befindlichen Weide eines Kaſſeler Pferdehändlers wurden drei wertvolle Pferde ge⸗ ſtohlen. Der Pferdehändler hatte die Tiere zuſammen mit einem Rind in der feſt verſchloſſenen Koppel auch bei Nacht draußen gelaſſen. Er mußte nun die Feſtſtellung machen, daß der Eingang zur Koppel, der mit ſtarken Ketten geſichert war, gewaltſam geöffnet worden war. l — Kirchhauſen.(Als Sterbender in die Hei⸗ mat.) Im Jahre 1924 wanderte der Landwirt Karl Ziegler mit ſeiner Familie nach Eldorado(Argentinien) aus, um ſich dort als Farmer niederzulaſſen. Bei ſeiner Familie befand ſich auch ſein damals 11 Jahre alter Sohn Karl. Vor kur⸗ zem reiſte der nunmehr 23jährige Sohn auf ärztliches An⸗ raten hin nach Deutſchland, um hier Erholung zu ſuchen. In Hamburg angekommen, wurde er ſchwer krank in ein Krankenhaus gebracht, wo er nach wenigen Tagen verſchied. Seine Leiche wurde nach Kirchhauſen, ſeiner Heimat, über⸗ geführt und auf dem heimatlichen Friedhof unter Anteil⸗ nahme der Gemeinde beigeſetzt. Der Vater konnte den Sohn nicht mehr retten. Schleiden, 16. Juli. Im Betrieb eines Kalkwerkes in Sötenich geriet ein 16jähriger Junge ſo unglücklich in ein Schneckengetriebe, daß das linke Bein regelrecht abge⸗ quetſcht wurde. Der Verunglückte wurde ſofort dem Kreis⸗ krankenhaus zugeführt, wo eine Blutübertragung für not⸗ wendig erachtet wurde. Der Vater des Jungen ſtellte ſich hierfür ſofort zur Verfügung. Aber auch die Blutübertra⸗ gung konnte keine Rettung mehr bringen. Der Junge ſtarb nach kurzer Zeit. Anwetterſchäden im Rheinland Sturmverheerungen am Mittelrhein und in Eſſen. Bonn, 16. Juli. Bonn und Umgebung wurden von einem ſchweren Unwetter mit faſt orkanartigem Sturm, das erheblichen Schaden anrichtete, heimgeſucht. In Bonn wurden in den Anlagen und Alleen zahlreiche alte Bäume entwurzelt. Verſchiedentlich mußte die Feuerwehr zu Auf⸗ räumungsarbeiten eingeſetzt werden. Auch zahlreiche Haus⸗ dächer wurden in Mitleidenſchaft gezogen und das Dach der Strandbadhalle abgedeckt. Ueber 150 Telephonleitungen waren geſtört. Glücklicher⸗ weiſe ſind Perſonen nicht zu Schaden gekommen.— In Bad Godesberg iſt der Schaden noch beträchtlicher. Hier wurde das Dach eines Nebengebäudes der Gasanſtalt teilweiſe ab⸗ gedeckt. Im Ortsteil Plittersdorf wurden Obſtplantagen vom Sturm zerſtörk. Bei der Villenkolonie Hochkreuz wurde durch abgeſchlagene Aeſte die Oberleitung der Straßenbahn durchgeſchlagen, ſo daß 175 Verkehr für zwei Stunden lahmgelegt war. Der Fernſprechverkehr war durch zerſtörte Freileitungen ſehr in Mitleidenſchaft gezogen. — Sindelfingen.(Perſonenkraftwagen gegen Omnibus.) Auf der Straße von Vaihingen nach Sin⸗ delfingen, kurz vor der Omnibushalteſtelle Mönchsbrunnen, ereignete ſich ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen dem fahr⸗ planmäßigen Omnibus der Linie B, der heimkehrende Tur⸗ ner und Turnerinnen aus Sindelfingen vom Kreisfeſt in ae a abgeholt hatte, und einem Perſonenkraftwagen aus Böblingen. Hierbei fuhr der Böblinger Perſonenkraftwa⸗ gen mit voller Wucht auf den Omnibus auf. Der Wagen wurde vollkommen zertrümmert. Der Fahrer kam mit leichten Schürfungen davon. Auch der Omnibus wurde beſchädigt und konnte ſeine Fahrt nicht fortſetzen.„„ Lalcale ſeuudocuiali J Sturmverheerungen. Durch den ſtarken Sturm wurde eine ältere Frau auf der Schloßgartenſtraße umgeworfen, wobei ſie das rechte Schlüſſelbein brach. In der Breite⸗ ſtraße wurde an einem Kino ein Plakat abgeriſſen und fiel auf einen vorbeifahrenden Kinderwagen. Das darinliegende ſieben Monate alte Kind erlitt einen Bluterguß am Kopf. Auf der Dürerſtraße wurde ein Alleebaum umgeriſſen und fiel auf die Oberleitung der Straßenbahn. Hierdurch war der Straßenbahnverkehr in Neuoſtheim etwa 50 Minuteſt unterbrochen. Zwei im Waldpark und in der Lameyſtraße umgeriſſene Bäume wurden durch die Berufsfeuerwehr und ſtädtiſchen Arbeiter entfernt. Die täglichen Verkehrsunfälle. Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, Unterlaſſung der Zeichenabgabe und Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht ereigneten ſich fünf Verkehrsunfälle. Hierbei wurde eine Perſon verletzt und acht Fahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt.— Einen Schädelbruch erlitt ein ſiebenjähriger Knabe, der beim Ueber⸗ queren der Straße gegen einen in Fahrt befindlichen Per⸗ ſonenkraftwagen lief. Der Verletzte fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Es beſteht Lebensgefahr.— Immer wieder müſſen betrunkene Radfahrer feſtgeſtellt wer⸗ den. Vorläufig feſtgenommen wurde ein Radfahrer, der in⸗ folge Trunkenheit auf der Frankenthalerſtraße mit einem an⸗ deren Radfahrer zuſammenſtieß. Der Betrunkene erlitt eine Prellung an der linken Schulter. Genoſſenſchaftsgeld unterſchlagen. Wegen Antreue in Tateinheit mit Anterſchlagung und Arkundenbeſeitigung verurteilte die Dritte Strafkammer den Zijährigen verhei⸗ rateten Adam Vogler aus Weinheim zu einer Gefängnis⸗ ſtrafe von ſechs Monaten. Der Angeklagte war acht Jahre lang Kaſſierer einer Genoſſenſchaft und hatte das allſeitige Vertrauen, da er mit dem Aufblühen der Genoſſenſchaft eng verwachſen war. Im Oktober 1934 wurden jedoch bet einer Kontrolle Unregelmäßigkeiten feſtgeſtellt. Vogler wurde aber erſt in Haft genommen, als er im Frühjahrsurlaub den Abrechnungsbogen ſeines Vertreters im Keller verſteckte und einen neuen aufſtellte, um ein Manko von 450 Rm. in der Kaſſe zu verdecken. Im übrigen wurde durch den Buchſachverſtändigen feſtgeſtellt, daß die Buchführung läſſig war und er ſich bei verſchiedenen Poſten auch zu ſeinem Nach⸗ teil geirrt hatte. 1 Baumblüte im Juli. In einem Garten in der Stau⸗ fenerſtraße ſteht ein junger Apfelbaum im zweiten Blüten⸗ ſchmuck, während er bereits reife Früchte trägt. — Welche Miet⸗ und Pachtverträge ſind ſteuerpflichtig? Schriftliche Miet⸗ und Pachtverträge über Grundſtücke und Gebäude(Gebäudeteile, Stockwerke) ſind ſeit 1. 7. 1936 urkundenſteuerpflichtig, wemm der auf ein Jahr errechnete Miet⸗ und Pachtzins mehr als 900 Mark beträgt. Steuer⸗ pflicht tritt auch dann ein, wenn der Vertrag durch Austauſch von Briefen oder ſonſtigen ſchriftlichen Mitteilungen zuſtande⸗ gekommen iſt. Die Steuer wird zwei Wochen nach Entſtehung der Steuerſchuld fällig, Verſteuerung erfolgt in der Regel durch Finanzämter(Zollämter) und Steuermarkenverwalter. — Unterſtützt die Hautatmung! Viel zu wenig wird die Bedeutung der Hautatmung geſchätzt, denn es iſt immer noch nicht genügend bekannt, daß die Atmung nicht nur durch die Lunge, ſondern zum großen Teil durch die Haut er⸗ folgt. Die Haut unterſtützt in hohem Maß die Tätigkeit der Innenorgane und entlaſtet ſie in ihrer raſtloſen Arbeit. Die Hautatmung bedarf jedoch einer Unterſtützung durch geeignete Hautpflege. Abwaſcher des ganzen Körpers, Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbäder und Gymnaſtik ſind die beſten Mittel, den gan⸗ Körper geſund zu erhalten. — Bahndämme ſind keine Spazierwege. Immer wieder muß man beobachten, daß die ſchmalen Fußwege auf den Bahnkörpern von Volksgenoſſen leichtfertig begangen werden. Ganz abgeſehen davon, daß dieſe Handlung Strafe nach ſich zieht, iſt das Begehen ſolcher Wege gefährlich. Durch vor⸗ beifahrende Züge und deren Luftzug wurden wiederholt Er⸗ wachſene und Kinder erheblich verletzt und getötet. An alle ergeht die Aufforderung: Meidet den Bahnkörper! Be⸗ ſonders den Erziehern unſerer Jugend erwächſt die Aufgabe, die Kinder auf die Gefährlichkeit des Bahnkörpers hinzu⸗ weiſen. Die Aufſichtsſtellen ſind angewieſen, künftig dieſe leichtfertigen Uebertretungen durch Polizeiſtrafen zu ahnden. Fc—j—ꝙ——— „Komödie der Irrungen“ Das zweite Werk der Reichsfeſtſpiele. Heidelberg, 16. Juli. Im Schloßhof wurde das zweite Werk der diesjährigen Heidelberger Reichsfeſtſpiele aufgeführt: Shakeſpeares„Komö⸗ die der Irrungen“. Es iſt ein ſelten gehörtes Stück aus der Frühzeit des Dichters, leicht und voll anmutiger Heiterkeit, eine der von Shakeſpeare und ſeinem Publikum ſo ſehr ge⸗ ſchätzten Verwechſlungsgeſchichten, die diesmal ſogar gleich zwei Zwillingspaare als Gegenſtand der Verwirrung auf⸗ weiſt. Der Spielleiter Paul Mundorf hat das knappe Spiel für den Heidelberger Schloßhof gänzlich anders eingerichtet, indem er es mit einer Rahmenhandlung umgab, um ſie fül⸗ liger, bunter und luſtiger zu machen. Er nahm als Umrah⸗ mung Teile aus Goethes„Jahrmarkt zu Plundersweiler“ und baute einen ungemein farbig wirkenden Vergnügungspark älteren Stils auf, innerhalb deſſen nun das alles ſich in froher Laune abwickelte. Es iſt alſo ein bunter Abend, den man hier mit Shake⸗ ſpeare und mit Goethe im Schloßhof erlebt,— ein Bild, wie es der Schloßhof vorher wohl noch nie geſehen hat mit ſeiner Fülle bunter Proſpekte und Gewänder(von Johann Schröder), teils laut übertönt, teils lieblich begleitet von einer Muſik, die Edmund von der Meden dafür geſchrieben hat. Träger der Heidelberger Aufführung, die übrigens in etwas veränderter Form auch für den Königsſaal eingerichtet wurde, damit die Aufführungen bei Regen nicht ausfallen müſſen, ſind wieder Künſtler großer deutſcher Bühnen, die 17015 hier in gleicher Reihe ſtehen, aus der kaum einer ſonders hervorſchießen kann. Da ſind Carl Kuhlmann, Walter Kottenkampp, Emil Lohkamp, Adolf Ziegler, Karl⸗ Heinz Schroth, Clemens Haſſe, Erich Bartels, Martin Flör⸗ inger, Gerda Maria Terno, Lina Carſtens, Franz Stein, Y Brühl und andere als freudig beteiligte und erfolgreiche Spielgemeinſchaft. e Das Publikum nahm die Aufführung mit ſtarkem Bei⸗ fall auf. Auch dieſe Vorſtellung fügte ſich in ihrer friſch⸗ fröhlichen Art in den Rahmen der Heidelberger Reichsfeſt⸗ ſpiele und kündete an hervorragender Stätte von der Weiſe deutſchen Schauſpielkönnens. i 5 5 8 Aus Baden beeren und cel Unng wa⸗ die Kaufkra t der Verbre . J ei de f enkſprechend berlick icht tigt wurde. Die Him⸗ be inte 9 te bis Ende Juni weit über 10 000 Zentner, d. ſ. faſt ſo viel wie im letzten Jahre überhaupt. Die Ver⸗ wertungsinduſtrie hat große Mengen aufgenommen. Was die Bühler Frühzwetſchgen anlangt, ſo ergibt ſich die Hälfte einer guten Durchſchnittsernte. 0 () Baden⸗Baden.(Selbſtmord.) Auf einer Bank ſitzend wurde in der Gegend des Waldſees ein Mann tot aufgefunden. Die Nachforſchungen ergaben, daß es ſich um einen tagszuvor zugereiſten 51jährigen Scheiftſteller aus Berlin⸗Charlottenburg handelt. Der Lebensmüde hat Ab⸗ ſchiedsbriefe an ſeine Angehörigen hinterlaſſen und auch Schreiben an die Polizeidirektion ſowie an ſein Hotel ge⸗ richtet. Freiburg.(Gefängnis für fahrläſſigen Fahrer.) Vor dem Schöffengericht wurde der Autounfall im Mai d. J. verhandelt, bei dem auf der Opfinger Land⸗ ſtraße ein Freiburger Auto in eine HJ.⸗Kolonne hinein⸗ fuhr, die ſich auf einem Gepädmarſch zur Erlangung des HJ. ⸗Leiſtungsabzeichens befand. Ein Junge wurde ſchwer, zwei andere leicht verletzt. Wegen dieſes Vorfalls wurde der Fahrer des Wagens, ein Freiburger Kaufmann, wegen fahrläſſiger Körperverletzung zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Offenburg.(Antworttelegramm des Füh⸗ rers.) Anläßlich des Regimentsfeſtes der 170er am vori⸗ gen Sonntag wurde an den Führer und Reichskanzler ein Begrüßungstelegramm geſandt. Darauf iſt folgendes Ant⸗ worttelegramm eingegangen:„Den Angehörigen des ehem. Bad. Infanterie⸗Regiments 170, die anläßlich ihres 5. Regi⸗ mentstages in Offenburg meiner in Treue gedacht haben, danke ich für ihre Grüße. Ich erwidere ſie herzlich in kame⸗ Freude am deutſchen Wald. „Kraft durch Freude“ iſt für jeden Deutſchen von heute ein Begriff geworden, mit dem ſich die Vorſtellung von etwas Erhebendem, Erholungsgewährendem ver⸗ müupft, ſei es 8 Muſikgenuß, ein Wanderererlebnis oder anderes. Der Deutſche hat ſeine Feierſtunden von jeher am liehſteß in Gottes freier Natur erlebt und hat 5 ſchweren Zeiten immer wieder aus dem ewigen Rauſchen ſeiner Wälder neuen Mut gef ſchöpft und ſich durch die Freude an der Schöpfung die Kräfte für den Alltag geſtählt. Wald muß gehegt und gepflegt werden als wertvollſte Kraftquelle unſeres Volkes“ hat unſer Reichsforſtmeiſter Hermann Göring einmal geſagt, und deshalb wenden ſich die neugebildete„Reichsarbeits⸗ gemeinſchaft Schadenverhütung“, das Reichsforſtamt und der Reichsnährſtand erneut mit ihrer Waldbrand⸗Ver⸗ hütungs⸗Aktion an das deutſche Volk. Mit tiefer Trauer erfüllt es daher jeden deutſchen Menſchen, wenn er von Bränden hört, die den Wald verwüſten und vernichten. Gerade jetzt wieder iſt die Gefahrenzeit für den Wald da; der Bodenüberzug(He ide, trockene Gräſer, Laub), ſind am leichteſten im Sommer entzündlich; ein Streichholz, ein fortgeworfener Zigaretten⸗ ſtummel entfachen nicht ſelten ein Bodenfeuer, das ſich dann, vom Winde getrieben, mit unglaublicher Schnellig⸗ keit ausbreitet; heruntergefallene trockene Aeſte werden erfaßt, und die Folge iſt meiſtens ein Dickungsfeuer, d. h. die Flamme ſpringt über auf dürre Zweige junger Bäume, bis dieſe ſchließlich ganz vom Feuer erfaßt werden. Vereinzelt greift das Feuer auch Stämme und Kronen älterer Beſtände an und tritt dann in ſeiner gefährlichſten Form als Wirbelfeuer auf. Doch nicht immer breitet ſich das Feuer ſchnell aus. In den trok⸗ benen, meiſt mit ſtarkem Nadelpolſter verſehenen Nadel⸗ holz⸗ und Heidegebieten iſt die Bodendecke zundertrocken, das Grundwaſſer iſt geſunken und ein Funke glimmt häufig unſichthar in dieſem Material, frißt ſich unter⸗ irdiſch durch Torfſchichten weiter und wartet nur auf einen Windſtoß, der ihn zur Flamme entfacht. Wohl jedem Menſchen ſind oft wochenlang dauernde Moor⸗ brände bekannt, die trotz Einſatz von Feuerwehr, Mili⸗ tär, Arbeitsdienſt, SA und TN. nur ſchwer zu bekämpfen ſind. Immer iſt unermeßlicher Schaden an wertvollſtem Volksgut die Folge. Leben und Heimatſtätten deutſcher 5.5 E Oberſtes Gebot muß es in ſolcher Zeit für jeden Waldbeſucher ſein, im Walde nicht zu rauchen. Der kleine Genuß muß k hinter der Pfl icht am Volke zurück⸗ ſtehen. Zündet kein Feuer an! Wandernde Jugend. ſchütze den deutſchen Wald; koche und lagere nur auf Stellen, die euch mit beſonderer Erlaubnis von den ſtaatlichen Forſt⸗ und Polizeiſtellen angewieſen werden 1 indet jedes Umgehen mit Feuer außerhalb der Wohnſtätte, wo ihr es findet. Meldet jeden Brand ſofort dem nächſten Forſtbeamten, Gendarmeriebeamten oder der nächſten Feuermeldeſtelle. Schlagt das kleinſte Feuer mit belaubten oder benadelten grünen Zweigen aus, ehe es zu ſpät iſt, und macht die Meldung davon, damit es abgegraben werden kann und ein unterirdiſches Weiter⸗ glimmen verhütet wird. Nur ſofortige Bekämpfung beim Entſtehen des Brandes vermag Schaden zu verhüten und verſpricht Erfolg. Auf das leichtfertige Umgehen mit Feuer in Wald und Heide ſtehen hohe gef ſetzliche Strafen. Die Beachtung dieſer Vorſchriften ſollte eine Selbſtoerfkandlichteit im nationalſozialiſtiſchen Deutſchl and ſein; doch immer wieder verurſachen Leichtſinn und Trägheit neues Anheil. Daher erinnere ſich jeder Volk⸗genoſſt immer wieder der großen Gefahr und halte fahrläſſige Leute zur Ordnung und Be⸗ folgung der Schutzvorſchriften an. Armbad bei Herzkrankheiten Eine leicht anzuwendende Art örtlicher Waſſerbehand⸗ lung, die bei vielen Krankheiten angezeigt iſt, bietet das Armbad, das darin beſteht, daß man die im Ellenbogengelenk rechtwinklig gebeugten Arme übereinanderle gt und in ein Ge⸗ fäß mit kaltem Waſſer eintaucht, wobei das W ae mindeſtens⸗ bis zur Mitte des 8 armes reichen muß. Das kalte Arm⸗ bad iſt beſonders bei nervöſen oder 51000 Herzkrank⸗ heiten zu empfehlen. 5 5 Krank e kann täglich vor⸗ und nach⸗ mittags ein Arm 99 nehmen. Am erfriſchendſten und wohl⸗ e iſt es, eine bis zwei Stunden nach dem Mittageſſen⸗ Das„ beſeitigt vö oder mindert wenigſtens Stich und d ruck in der Herzge Bangigkeit und Angſtgefühle, wie fie bei Herzleiden häufig auftreten. Die auf Blutumlaufs⸗ ſtörungen beruhenden Sc weißhände werden bei regelmäßigem Gebrauch von Armbädern wieder in einen normalen Zu⸗ ſtand übergeführt, wodurch dieſes für ſich und andere läſtige Leiden beſeitigt wird. Bei Ermüdung, Erſchöpfung und Auf⸗ regung wirken die Armbäder überraſchend beruhigend. Sie. 0 2 5* 5 radſchaftlicher Verbundenheik.(gez.): Adolf Hitler.“ Bauern, Siedler und Arbeiter ſind in Gefahr, Eiltte⸗ regen auch die inneren Organe zur Steigerung und Norma⸗ Der„Schwarzwaldvogel“ in Berli und Holzvorräte werden vernichtet. liſierung ihrer Tätigkeit an. ch 5 8 Berlin Bei dem mit Herzkrämpfen verbundenen ſchweren Herze Schwarzwaldoogel? Welcher der vieleg gefiederten Muſi⸗ a leiden, der ſog. Angina Preckoris, ſoll ſtatt des kalten Arm⸗ eiche e 1 5 155 15 11 d 1 85 die wu Der badische Staatsminister Dr. Schmitthenner 5 des ein 40 Grad 28 5 bis e i e miſchen erfreuen, heißt denn„Schwarzwaldvogel?: un, f Ns-Volkswohlfahrt: en werden, wodu ie krampfhaften Zuſtände ſchnell ge⸗ mit dem Schwarzwaldvogel, von dem hier die Rede ſein ſoll, ebe ligen ger mildert werden. Das heiße Armbad wirkt auch günſtig bei 5 es ſein eigenes Bewenden. Unter den Stücken, die zur pie MSV hat 81 ch mehr und mehr Atemnot und Aſthma. Die Armbäder ſollen in aufrechter⸗ usſtellung„Deutſchland“ nach Berlin gingen, um 5 und nicht gebückter ng angewendet werden. dort für Badens Eigenart zu werben, befindet ſich auch JJ i Wiſſen Sie das? eines der kleinen Muſikwerke, die ein Vögelchen im Käfig unseres Dritten Reiches erwiesen. 7 0 Millionen Schafe verſorgen die geſamte enſchh zeigen. Iſt das 5 0 aufgezogen und läßt man's an, e„600 Millionen Schafe verſorgen die geſamte Menſchheit ſo pfeift das Voögelchen in den berückendſten Tönen. Ja, man o i: mit ihrem wäri den Wollhaar. Auſtralien und Neuſee⸗ kann es ſogar ſo einſtellen, daß es in gewiſſen Zeitabſtänden dem Wort.Volks gemeinschaft! prak- land liefern ein Drittel der geſamten Wollerzeugung; dann ein paar Töne trillert. Als nun dieſes Mufikwe rkchen in tische Wirklichkeit. Die Pflicht folgen Rußland und die Vereinigten Staaten. Die Zentren Berlin ausgepackt wurde, ſcheint beim Auspacken der Anlaß⸗ FCC der Wollverarbeitung in Europa ſind Frankreich, England⸗ hebel berührt worden zu ſein. Denn ſchon fing unſer 8 S und Deutſchland. 5 5 8 a f. 1850 n àn 55 „Schwarzwaldvogel“, wie die Berliner alsbald den kleinen e 0 dein ene. f Muſikanten tauften, zu jubilieren an. Und verſteht ſich: der zustehen und mtzusorgen. sshert zu Fisch.. dem Kriege aß der 8 eulſche e 4,5 Kilo „Schwarzwaldvogel“ eroberte ſich im Handumdrehen die den vornehmsten und wesentlichsten ich. en ſtellt 1 0 N 8 brauch. Kilo; davon Herzen der ganzen Ausſtellungsleitung. Immer wieder will entfallen allein 5 Kilo auf den Hering. Der Engländer da⸗ 8 5 145 fi 5 8 ö i den des deutschen 8021141 mus egen ißt jährlich ett 7,5 Kilo 5 95 7 5 man den„Schwarzwaldvogel“ ſingen hören. Warum ſollte„ b de i e 5 Fut 8 4 5 Aae e der Vogel nicht auch den Beſuchern der Ausſtellung„Deutſch⸗ Moge dies immer mehr erkannt und Jahr Deutſche kommt auf 50 Kilo Fleiſchverbrauch im land“ die gleiche Freude bereiten, wenn ſie ſich durch dieſe moge die selbstlose und segensrefche a 5 f Schau Luß 6 ſ ch Baden zu reiſen? 8 a Schau Luſt machen laſſen, auch nach Baden zu reiſen arbeit der MsV von einer immer Eine ae Kleinkinderanſtalt hat ermittelt, daß Kin⸗ e ee stärkeren Anteilnahme und Mitarbeit 155 e dem schr 1 und dem vierten Lebens⸗ ahr gleich viel ſchreien, ob ſie männlichen oder weiblichen Drei Viertel ge enkt! lret und a 0 he 75 Prozent Etmä e 9 8 5 Sonderzüge zue An JJ de ſind. Man hat im Durchſchnitt 36 Schreiminu⸗ 0 äßigll 9 5 5 S getragen werden en für den Tag ermittelt. ſtellung„Deutſchland“ und zur Beſichtigung des Reichs⸗„ ſportfeldes, 24. bis 27. Juli. Anmeldung(auch für Nicht⸗ Der erſte Zeppelin, der im Jahre 1900 aufgeſtiegen iſt 1. 85 85 geſtieg mitglieder) bei den Ortsgruppen der Partei. Fahrt, Anter⸗ fuhr mit einer Geſchwindigkeit von 28 Kilomekern in der kunft, Eintrittsgelder koſten zuſammen nicht mehr als 25 Shundez das neue Luftſchiff LZ. 128 erreicht eine Durch⸗ Mark. Letzter Termin zur Anmeldung 20. Juli. ſchnittsgeſchwindigkeit von 135 Kilometern in der Stunde. 8 Schöne Schnell! Gut! Billig! Ab heute bis Sonntag: Helene Ein Fim für die Frauen! Dramatisch ergreifend— die Seele geht mit! Dieser Film steht an Wirkung und an Künstlerischer Qualität an erster Stelle! So und ähnlich urteilt die Presse. Jeden Abend 8.30 Uhr. Sonntag Mittag 3 Uhr ein WiIdwest-Pfogramm. PAL ASI. für Bauhandwerker 3 1875 laolohn⸗ Zelle geschriebenem städtisch. Muster ö 2 mit Ausnahme wWsniger Artike Pergament-Salyeil-Papier Einmach-Gewür:— Opekta Ihre Foto-Arbeiten i Iriſ ice Woſeng Von bis 10 Uhr abgegebenen Filmen können Abzüge bis 6 Uhr abends abgeholt werden. Belg. Rieſen (4 Wonate alt) verkauft Klſfoe 1 ö Waren helfen ppdren! N( 2.— i det dee 0 sowie kostenlose Ratschläge bei und 34 Dabatt] desto. Finmuchzugtor Bien Fote- glässer Juk Würthwein] dringt Gewinn Glashaut(vie Celophan) ö VVV Empfehle: Bindegarn, Ernteſtricke Weißrüben⸗Samen Speiseessig Liter—.16 Kräuter-Gurken-Essig, 5 ig, pasteurisiert, unabgekocht, zum Einmachen verwendbar, Ltr. 32 Aadaadtanttgnnntuntengegngmnteetetegdenannntm teeth 2 Druckärheiten in jeder Ausführung liefert Neckar- Bote Druckerei. eden Klee⸗Samen Wicken und Erbſen. Mex. Schmich. Weinessig, ca. 5% Säure und 20% Weingehalt, Liter— 40 Soya- Speisel. iter 1.28 Speisemischöl Liter 1.30 Erdnußö!l! iter 1.35 Frische Tomaten 500 gr 24 Deutscher Marken-Emmentaler, vollfett 125 gr—.33 Neue Kartoffeln 2½ kg 33 2 3% Rabatt Schnell verkatft, Schnell vermietet cles Leitungs- Inserat zu haben in der Neckarbote-Druckerei. ist Alles, was die grole Oeffentlichkeit wissen soll.— Der einfachste, billigste und beste Wegweiser hierzu ist Weißwaren u. Aussteuern Steppdecken Schlafdecken Daunendecken und Bettwäsche Matratzen, Federbetten stets vorteilhaft in guter, gediegener Ausführung bei streng reeller Bedienung im Spezialhaus Liebhold MadMMHEIM n 1, 2 U 1, 4 N 1, 13 M 1,14 Segründet 1888