Ache int täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Being spreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Ny. 3. Anz.⸗Preisliſte Nr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Pevnſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. däges und ſuzagenblult ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriehsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. ruck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 36 1121 36. Jahrgang Samstag, den 18. Juli 1936 Frankreichs Rüſtungsinduſtrie Verſtaatlichung von der Kammer beſchloſſen— Erklärung Daladiers. Paris, 17. Juni. Der Geſetzentwurf über die Verſtaatlichung der franzö⸗ ſiſchen Rüſtungsinduſſ ie iſt in ſeiner Geſamtheit von der Kammer mit 484 gegen 85 Skimmen angenommen wor⸗ den. Der Berichterſtatter hatte in der Kammer vorher ledig⸗ lich noch angekündigt, daß die Regierung auf der Annahme des Geſetzes beſtehe, da ſie ſich desſelben in Genf bei der Völkerbundsſitzung im September bedienen wolle, Kriegsminiſter Daladier verteidigte in längeren Ausführungen die Geſetzesvorlage, indem er geltend machte, daß ihr gleichzeitig moraliſche Intereſſen und ſolche der Landes verteidigung zu Grunde liegen. Im Verlauf ſei⸗ ner Ausführungen dies Daladier darauf hin, daß das neue Geſetz ausländiſchen Firmen unterſagen werde, Kriegsmatexial in Frankreich herzuſtellen. Das wäre das einzige Mittel, gewiſſen Mißbräuchen ein Ende zu machen. Ausländiſche Aufträge dürfen ohne die ausdrückliche Genehmigung des franzöſiſchen Staates nicht mehr zugelaſſen werden Der Kriegsminiſter trat weiter den Bedenken entgegen. daß durch das neue Geſetz gewiſſe ausländiſche Aufträge der franzöſiſchen Induſtrie verlo⸗ ren gehen kännten Die franzöſiſche Staatsinduſtrie ſei genügend ausgebaut, um dieſe Aufträge auszuführen. Die Rüſtungsprogramme müßten für eine längere Pe⸗ riode vorbereitet und ausgearbeitet werden. Es wäre wün⸗ ſchenswert. daß dieſe Programme zu Beginn dieſer Legis⸗ laturperiode dem Parlament vorgelegt werden. „Paßt auf!“ Scharfer Prokeſt der elſäſſiſchen Induſtriellen. Der„Jour“ berichtet, gelegentlich der Reiſe des Unter⸗ ſtaatsſekretärs de Teſſan nach dem Elſaß habe eine Abord⸗ nung elläſſiſcher Induſtrieller und Landwirte ihm eine Denkſchrift überreicht, in der es u. a. heißt: „Fabriken und landwirtſchaftliche Betriebe ſind von den Arbeitern unter der Drohung von Rädelsführern heſetzt, die dieſen Betrieben fernſtehen. Wir ſind von unſerem Be⸗ ſitz verjagt, auf den man die ſowjetruſſiſche Fahne pflanzt, und dies anſcheinend in Uebereinſtimmung mit der Regie⸗ rung. Geſetze, die von unverantwortlichen Aufwieglern auf⸗ gezwungen werden, bedrohen unſere Freiheit, zerſtören unſere Landwirtſchaft, unſeren Handel und unſere Indu⸗ ſtrie und führen zu einem ſchrecklichen Haß unter den Volksgenoſſen. Wir halten es für unſere Pflicht, Ihnen zuzurufen: „Paßt auf!“ Der Elſäſſer iſt nicht gewillt, noch länger die Schmach über ſich ergehen zu laſſen, unter der Sowjet⸗ fahne zu leben. Er verlangt die Achtung ſeines Eigentums, ſeiner Sitten und Gebräuche und ſeiner Einrichtungen. Das Elſaß hat gegen die Volksfront gewählt, und es iſt nicht gewillt, die Folgen eines unſinnigen Experiments zu kra⸗ gen, das den Ruin über das ganze Land bringt, und von dem nur eine Minderheit der Bevölkerung profitiert.“ Hitler und Muſſolini Die Bollwerke gegen den Bolſchewismus. London, 17. Juli. „Daily Telegraph“ veröffentlicht an hervorragender Stelle die Zuſchrift von Kapitänleutnant Warden Chilcott, der auf die wachſende Gefahr des Bolſchewismus hinweiſt. England müſſe ſich ſofort entſcheiden, ob es ſich mit dem Bolſchewismus einigen wolle, um eine Einkreiſung Deutſchlands zu erzielen, oder ob es entſchloſſen und kom⸗ promißlos gegen den Bolſchewismus, die„finſtere Gefahr 55 die weſteuropäiſche Ziviliſation“, in die Schranken tre⸗ en wolle. Die von Regierungsvertretern angedeutete Poli⸗ tik einer gegen die Mittelmächte gerichteten Anlehnung an Frankreich und Sowjetrußland werde ſich als ebenſo er⸗ niedrigend wie die Abrüſtungs⸗ und Sanktionspolitik er⸗ weiſen. Sie. würde außerdem noch viel gefährlicher ſein. Während die engliſche Regierung Frankreich und ſeine Ver⸗ bündeten umſchmeichelt habe, habe ſie Italjlen und Deutſchland mißtrauiſch und herausfordernd behandelt. Der durchſchnittliche Engländer lehne eine Berührung mit dem Bolſchewismus in irgendeiner Form oder in irgendeinem Lande ab. Jede Politik, die dieſes gewaltige Uebel außer acht laſſe, ſei unheilvoll, während eine tatſächliche Verſchmelzung mit bolſchewiſtiſchen Ländern nur als ein Selbſtmordverſuch be⸗ zeichnet werden könne. Es ſei unleugbar, daß in Deutſch⸗ land und Italien diktatoriſche Neger un en geſchaffen worden hrt weil der Bolſchewismus in dieſen Ländern einen gefährlichen Umfang erreicht hatte. Hitler und Muſſolini müßten daher als Vorkämpfer der weſteuropäiſchen Ziviliſation begrüßt werden. Wenn Hitler nicht 9 wäre, dann würden ſich die Grenzen des Sow⸗ jelſtaakes heute am Rhein befinden. Indem ſi Frankreich mit Rußland und mit der T e oflowakei verbündet habe, be es in Europa in der Geſtalt des Bolſchewismus eine oße Gefahr für ſich ſelbſt und für jedes andere Land enk⸗ ſſelt. Wenn England Selmwugen ſein würde, ſich mit een Lande zu verbinden, dann müßten es zum mindeſten diejenigen Mächte ſein, die den Bolſchewismus bekämpfen, nämlich Deukſchland, Italien und Japan. Am eine Dreierbeſprechung London bezeichnet die Meldung als verfrüht. London, 18. Juli. Die auch in der Londoner Preſſe wiedergegebenen Pa⸗ riſer Meldungen, wonach beſchloſſen worden ſei, an Stelle der Brüſſeler Konferenz in der kommenden Woche in Lon⸗ don Beſprechungen zwiſchen England, Frankreich und Bel⸗ gien abzuhalten, werden in maßgebenden Londoner Krei⸗ ſen als verfrüht bezeichnet. Immerhin wird nicht beſtritten, daß die Möglichkeit einer derartigen Dreierbeſprechung nach wie vor beſteht. Es wird jedoch hervorgehoben, daß derartige Beſprechungen lediglich eine Art Vorbereitung für umfaſſendere Verhandlungen zwiſchen den fünf urſprünglichen Unter⸗ zeichnern des Locarnovertrags darſtellen ſollten. Erneut wird betont, daß eine allgemeine europäiſche Regelung das Hauptziel der britiſchen Politik ſei und daß alle Bemühungen auf dieſes Ziel gerichtet ſein müſſen. Frankreich und die Einladung an Deutſchland Die„ſehr elaſtiſche“ Haltung der engliſchen Regierung in der Frage der von Frankreich verlangten vorbereiten⸗ den Locarnobeſprechungen wird es nach Anſicht des Lon⸗ doner Korreſpondenten des„Popolo di Roma“ Frank⸗ reich auch weiterhin ermöglichen, immer neue Hin⸗ derniſſe aufzurichten und damit nach Belieben die von London gewünſchte freimütige Aussprache mit der Reichsregierung hinauszuſchieben. „Meſſagero“ meint, man müſſe ſich wirklich fragen, ob die Debatte um die Einladung Deutſchlands der Kritik des geſunden Menſchenverſtandes ſtandhalten könne und ob überhaupt nur daran zu denken ſei, wirkſame und dauer⸗ hafte Abmachungen ohne die volle und tatſächliche Mitar⸗ beit aller intereſſierten Parteien zuſtande zu bringen. Die Antwort auf dieſe Frage ſei ſelbſtverſtändlich. Glückwünſche an König Eduard „Heinen Meuchelmord geplant,“ ſagt der Täter. London, 17. Juli. Aus allen Teilen Großbritanniens trafen Botſchaften ein, in denen die Freude über das Mißlingen des Anſchla⸗ ges auf König Eduard zum Ausdruck kommt. Auch aus zahlreichen ausländiſchen Staaten wurden dem König Glückwünſche übermittelt. In den Blättern wird beſonders auch das Telegramm des Führers an König Eduard hervorgehoben. In der kanadiſchen Provinz Ontario ſind für den kommenden Sonntag Dankgottesdienſte in ſämtlichen Kirchen anberaumt worden. Die Berichte über den mißglückten Anſchlag füllen die Spalten der Preſſe. In großen Leitartikeln drücken die Zei⸗ tungen ihre Genugtuung darüber aus, daß das Leben des Königs verſchont wurde. In allen Berichten wird die Kalt⸗ blütigkeit hervorgehoben, mit der König Eduard trotz des Zwiſchenfalles ſeine Truppeninſpektion beendete. Die erſte, die ihn zu der glücklich überſtandenen Gefahr beglück⸗ wünſchte, war die Königin mutter, die ihn nach der Rückkehr im Buckingham⸗Palaſt empfing. Am Nachmittag begab ſich der König zum Golfſpiel nach Coombe Hill. Der Verteidiger des Täters MeMahon, ein Rechtsan⸗ walt namens Kernſtein, erklärte im Auftrage ſeines Klien⸗ ten, daß er keinen Meuchelmord vorgehabt habe. Bei der Unterſuchung ſoll Preſſemeldungen zufolge feſtgeſtellt wor⸗ den ſein, daß die im Abzuge befindliche Revolverkammer nicht geladen geweſen ſei, während die übrigen geladen waren. Wie„Daily Expreß“ meldet, iſt MeMahon ein Ire, der in Glasgow beheimatet iſt. Sein eigentlicher Name iſt Jerome Bannigan. Er bezeichnet ſich als Sozialre⸗ former und ſoll ſich an dem Propagandafeldzug der Multimillionärin van der Elſt gegen die Todesſtrafe betei⸗ ligt haben. Keine politiſchen Hintergründe Scotland Yard hat am Freitag einen Aufruf an die Oeffentlichkeit gerichtet, in dem zur reſtloſen Aufklärung des Zwiſchenfalles alle in unmittelbarer Nähe des Tatortes ge⸗ weſenen Perſonen gebeten werden, ſich umgehend zu melden. Die Hintergründe der Tat, über die bisher völliges Dunkel herrſchte, finden allmählich ihre Aufklärung. Es gilt als erwieſen, daß dem e keine poli kiſche an ukommt, und daß der verhaftete Mema⸗ hon keine Verbindungen mik kommuniſtiſchen oder bolſche⸗ 3 Gruppen hat. Tatſächlich ſcheint der verſuchte An⸗ ſchlag mit einer Heide zuſammenzuhängen, die Mema⸗ an gegen zwei Detektive wegen einer vor einiger Zeit nach einer Anſicht irrtümlich erfolgten Verhaftung geſtellt hat. Aufſehenerregend iſt in dieſem Zuſammenhang, daß die S am Donnerstag vormittag etwa drei bis vier tunden vor dem Zwiſchenfall mit MeMahon in deſſen Wohnung in Verbindung zu treten ſuchte. MeMahon hatte jedoch ſeine Wohnung bereits verlaf⸗ ſen. Der genaue Grund dieſes polizeilichen Beſuches iſt noch nicht bekannt, doch glaubt man, daß er mit einer Mitteilung zuſammenhängt, die MeMahon an das Innenminiſterium geſandt hatte. Die oben erwähnte irrtümliche Verhaftung Me Mahons durch zwei Detektive, für die MeMahon einen Schadenerſatzanſpruch in Höhe von 4000 Pfund geſtellt hat, war vor zwei Jahren erfolgt. Me Mahon gilt als ein wenig ausgeglichener Menſch, der ſich als einen Sozialreformer bezeichnet. Er wird von ſeinen Nachbarn nicht für ganz normal gehalten. Nr. 166 Kampf gegen die Weltgefahr! Alle Kräfte frei gegen den Bolſchewismus Wien, 17. Juli. Wie die Preſſeſtelle des öſterreichiſchen Heimatſchutzes mitteilt, fand unter dem Vorſitz des Bundesführers Star⸗ hemberg in Wien eine Tagung des Führerrats des öſter⸗ reichiſchen Heimatſchutzes ſtatt Ueber die politiſche Lage Europas erſtattete Bundes⸗ führer Starhemberg ein eingehendes Referat, dem ſich eine gründliche Erörterung aller politiſcher Fragen an⸗ ſchloß, wobei das kürzlich zwiſchen der öſterreichiſchen Re⸗ gierung und der Regierung des Deutſchen Reiches abge⸗ ſchloſſene Uebereinkommen Gegenſtand einer ganz beſon⸗ ders eingehenden Ausſprache war. Als Ergebnis der Aus⸗ ſprache wird als einmütige und der Auffaſſung aller An⸗ weſenden entſprechende Stellungnahme u. a. hervorge⸗ hoben: „Als erſte und aktiviſtiſchſte Kampfbewegung gegen den Bolſchewismus auf öſterreichiſchem Boden entſtanden und zur vaterländiſchen Erneuerungsbewegung herangewachfen, begrüßt es der öſterreichiſche Heimatſchutz, daß das zwiſchen der öſterreichiſchen Regierung und der Regierung des Deutſchen Reiches abgeſchloſſene Uebereinkommen einem vom öſterreichiſchen Heimatſchutz ſtets bedauerten unnatür⸗ lichen und ungeſunden Zuſtand ein Ende bereitet. Ganz beſonders begrüßt der öſterreichiſche Heimatſchutz, daß er dadurch in die Lage verſetzt wird, im Sinne ſeiner urſprünglichen Sendung wiederum alle Kräfte uneinge⸗ ſchränkt der Bekämpfung der bolſchewiſtiſchen Beſtrebun⸗ gen widmen zu können. Aus den bekannten Ereigniſſen und Vorgängen in verſchiedenen Ländern Europas zeigt ſich in erſchreckender Klarheit das planmäßige Bordrin⸗ gen des Bolſchewismus und die eindeutige Abſichk, anz Europa zu bolſchewiſieren. Der öſterreichiſche Heimak⸗ ſchutz iſt von der Ueberzeugung erfüllt, daß die energiſche Bekämpfung dieſer Weligefahr ein Gebot der Stunde iſt.“ Zweifel an der Demokratie Spaniſche Entwicklung.— Eine wuchtige Ankſage. Madrid, 17. Juli. Die ſpaniſche Regierung hat nunmehr die Veröffent⸗ lichung der kürzlich in der Sitzung des Ständigen Land⸗ tagsausſchuſſes gehaltenen Rede des Führers der Katholi⸗ ſchen Volksaktion, Gil Robles, genehmigt. Gil Robles wandte ſich zunächſt gegen eine Verlän⸗ gerung des Alarmzuſtandes, da dieſer in der Hand einer unfähigen Regierung keinen Sinn habe.„Hat der Ausnahmezuſtand die Anarchie, den moraliſchen und mate⸗ riellen Ruin Spaniens verhindert? Die Antwort gibt fol⸗ gende Statiſtik: In den letzten 27 Tagen ſind zehn Kirchen in Brand ge⸗ ſleckt, 21 Menſchen ermordet, 224 Menſchen keilweiſe ſchwer verletzt, 74 Bomben und 58 andere Exploſivkörper gelegt, 15 Generalſtreiks und 129 Teilſtreiks erklärt worden.“ Weder das Lebensrecht des Bürgers, noch das Vereins⸗ recht, noch die Freiheit der Arbeit, noch die Unverletzlichkeit des Heimes werde von dieſer Regierung auch nur im ent⸗ fernteſten gewährleiſtet. Für jeden neuen Fehler, den die Regierung mache, müſſe der Faſchismus herhalten. Die Faſchiſten, die bei der letzten Wahl nur einige tau⸗ ſend Stimmen erhalten hätten, würden bei einer Neuwahl eine überwältigende Mehrheit bekommen, da das Volk an der Geſetzmäßigkeit der Demokratie zu zweifeln beginne. Gil Robles ging dann auf die Ermordung Calvo Sotelos ein und wies zunächſt die Vermutung zurück, daß es ſich um einen politiſchen Racheakt für einen wenige Stunden vorher erſchoſſenen marxiſtiſchen Polizeioffizier handeln könne. Die Tat ſei vielmehr von langer Hand vorbereitet geweſen, und die Ne treffe die ſchwerſte kriminelle, moraliſche und politiſche Verantwor⸗ tung, weil ſie von der Gefahr, die Sotela drohte, keine No⸗ tiz genommen habe, bis ſich die Drohungen ſchließlich in der Nacht zum Montag verwirklichten. Beſonders die Tatſache, daß die Hüter der öffentlichen Oron ung ſelbſt die Tat begangen hätten, zeuge von dem dunklen Spiel, das in Kreiſen der politiſchen Führung des Landes etrieben worden 15— Wörtlich ſchloß Gil Robles, an die egierungsmitglieder gewandt: „Ihr könnt Euch im Parlament ein Verkrauensvokum er⸗ teilen laſſen. Das befreit 1 aber nicht von dem Bluke Calvo Sotelos, das an Euch klebt und Euer ganzes Regie. Nate befleckt. Ein Abgrund trennt das Volk von der Farce des Parlaments. Der Tag wird kommen, da ſich die von Euch gepredigte Gewalt gegen Euch ſelbſt wendet!“ Die Landung des LZ„Hindenburg“ Durch Bodenwärme ſtark verzögert. Frankfurt a. M., 18. Juli. Das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“, das am Freitagvormittag auf ſeiner Rückfahrt von Nordamerika über ſeinem Heimathafen erſchien, kreuzte we⸗ gen der Bodenwärme bis gegen Abend über der Stadt Frankfurt, ferner über Mannheim und Stuttgart, um dann um 18.05 Uhr auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main glatt zu landen. Faſt um dieſelbe Zeit trafen auf dem Diebe 12 engliſche Sportmaſchinen ein. Die engliſchen Sportflieger kamen auf Einladung der Stadt Frankfurt. Sie wurden im Frankfurter Römer durch den Oberbürger⸗ meiſter der Stadt herzlich willkommen geheißen. PFC ———— 9— 1 25— 3 Der Preſſe⸗Nachwuchs Arbeitstagung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe. Im Haus der Deutſchen Preſſe fand eine Arbeitstagung des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe ſtatt. Der Haupt⸗ ſchriftleiter Wilhelm Weiß behandelte u. a. die Nach⸗ wuchsfrage für die deutſche Preſſe. Er gab einen Aus⸗ bildungsplan bekannt, der die Grundlagen für die Ein⸗ ſtellung der Schriftleiter in Ausbildung und ihre weitere Berufsſchulung bildet. Er machte in dieſem Zuſammenhang Mitteilung von der Einrichtung der Aufnahmeausſchüſſe bei den Landesverbänden, von denen künftig jeder Berufs⸗ anwärter geprüft wird, bevor er ſeine endgültige Zu⸗ laſſung als Schriftleiter erhält. Beſonderer Wert müſſe bei der Annahme der Volontäre künftig auf den Nachweis einer hinreichenden Allgemeinbildung ge⸗ legt werden. Eine gründliche Kenntnis der deutſchen Geſchichte ſowie des politiſchen Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewegung bilden die Vorausſetzung 925 jede Art beruflicher Betätigung eines deutſchen Schrift⸗ eiters. Am Nachmittag ſprach der Stabsleiter des Reichsleiters für die Preſſe, Rechtsanwalt Rienhart. Im beſonderen unterrichtete er die Anweſenden von den wirtſchaftli⸗ chen Veränderungen, die auf Grund der Anordnung des Präſidenten der Reichspreſſekammer vom 24. April 1935 im deutſchen Zeitungsweſen vor ſich gegangen ſind. Im Anſchluß an dieſe Ausführungen ſprach der Preſſe⸗ chef der Reichsregierung, Staatsſekretär Funk, über die reſſepolitik des nationalſozialiſtiſchen Staates. eine Darlegungen waren getragen von dem warmherzigen Intereſſe an einem erfolgreichen Neuaufbau des deutſchen Preſſeweſens. 20 v. H. Ausfuhrerhöhung Deutſchlands Außenhandel im 1. Halbjahr. WPD. Im erſten Halbjahr 1936 betrug die Einfuhr 2111 Mill. RM., die Ausfuhr 2243 Mill. RM. Deutſchland ſchließt alſo die Handelsbilanz für das erſte Halbjahr mit einem Ausfuhrüberſchuß von 132 Mill. RM. ab. Da wir im erſten Halbjahr 1935 noch eine Handelspaſſivität von 163 Mill. RM. hatten, ergibt ſich ſomit für das erſte Halbjahr 1936 eine Verbeſſerung um faſt 300 Mill. RM., eine Verbeſſerung, die nicht mehr durch Einfuhrdroſſelung erſtand, ſondern auf einer Steigerung der Aus⸗ fuhr beruht. Mengenmäßig beträgt die Erhöhung der Ausfuhr, verglichen mit demſelben Zeitraum des Vorfah⸗ res, faſt 20 v. H., wertmäßig dagegen nur 14 v. H. An der Erhöhung der Geſamtausfuhr waren alle Gruppen 10 Ausnahme von Nahrungsmitteln und Rohſtoffen be⸗ teiligt. N Der Umfang der Einfuhr hat im erſten Halbjahr 1936 nur noch geringfügig abgenommen, und zwar um 4 v. H. Hierbei iſt die Rohſtoffeinfuhr dem Werte nach etwas geſtiegen, jedoch ergibt ſich die Erhöhung ausſchließlich aus einer Steigerung des Durchſchnittswertes, denn mengen⸗ mäßig iſt der Bezug auch bei den Rohſtoffen um annähernd 4 v. H. geſunken. Daß wir langſam unſere Ausfuhrmärkte zu⸗ rückerobern vermögen, zeigt insbeſondere das Bild der Junibilanz. Während nämlich in den Vorjahren von Mai zu Juni regelmäßig eine ſtärkere Abnahme der Ausfuhr eingetreten iſt, iſt die Ausfuhr im Juni dieſes Jahres mit 371 Mill. RM. kaum verringert(Vormonat 372 Mill. RM). Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres be⸗ trug die Erhöhung der Ausfuhr 53 Mill. RM. Die deutſche Einfuhr erfuhr erfreulicherweiſe im Junf ebenfalls eine Erhöhung, und zwar um rund 7 v. H. (23 Mill. RM.), wenn in dieſen Zahlen zum Teil auch eine Erhöhung des Einfuhrdurchſchnittswerts zum Ausdruck kommt. In der Hauptſache entfällt die Erhöhung, was die Warengruppen anbelangt, auf Rohſtoffe und Halbwaren. Insgeſamt kann wohl geſagt werden. daß wir um die Jahreswende 1935/36 den tiefſten Punkt unſerer Ausfuhr⸗ nöte überwunden haben, und— wie das Ergebnis ja zeigt— wir uns wieder auf dem aufſteigenden Aſt befin⸗ den, wobei das langſam ſteigende Preisniveau dem Aus⸗ landsgeſchäft wieder eine rentable Baſis geben wird. Oie Reichsbank Mitte Juli Die Entlaſtung der Reichsbank, die in der erſten Woche des Juli ziemlich ſtark eingeſetzt hatte, hat ſich in der mit dem 15. d. M. abſchließenden Berichtswoche nur in weſent⸗ lich verringertem Ausmaß fortgeſetzt. Während von dem zuſätzlich in der Ultimowoche in Anſpruch genommenen Kredit der Notenbank in der erſten Juliwoche bereits 46,6 v. H. zurückgezahlt worden waren, betrug der weitere Ab⸗ bau der Ultimoſvitze bis zum 15. d. M. nur noch 8,6 vom Hundert. Damit ſind insgeſamt 55,2 vom Hundert bis jetzt abgedeckt. Die relativ geringe Entlaſtung in der Berichtswoche dürfte, abgeſehen von dem infolge der Kon⸗ zunkturbelebung ſtetig ſteigenden Kreditbedarf der Wirt⸗ ſchaft, zum Teil auch auf die Einzeichnungen auf die neue Reichsanleihe zurückzuführen ſein. Die„ſonſtigen Aktiva“ zeigen einen Rückgang um 4,67 Millionen Mark, der in der Hauptſache auf Rückzahlungen des dem Reich eingereichten Betriebskredites beruht. Der geſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellt ſich Mitte Juli auf 6027 Mill. Mark gegen 6150 in der Vorwoche, 5978 im Vormonat und 5682 Mill. Mark am entſprechenden Zeit⸗ punkt des Vorſahres. Der Geſamtbeſtand an Deckungsmit⸗ teln beträgt bei einer Zunahme um 0,271 jetzt 77,1 Mill Mark. a 3 Die ſchwediſche Note⸗Kreuz⸗Expedition Beunruhigung über ihr Schickſal. Stockholm, 17. Juli. Das Fehlen jeglicher Nachricht von der ſchwediſchen Rote⸗Kreuz⸗Expedition in Abeſſinien beginnt hier ernſte Beunruhigung hervorzurufen. Nach dem letzten Bericht, der vor einigen Monaten hier eintraf, befand ſich die Sani⸗ tätsabteilung 600 Kilometer von Addis Abeba entfernt. Der ſchwediſche Außenminiſter erklärte, die Regierung abe die Abſicht, außerordentliche Maßnahmen zu ergrei⸗ 5 um die Sachlage zu klären und, wenn nötig, Hilfsmaß⸗ nahmen einzuleiten. Man müſſe jedoch vor Veröffentlichung dieſer Maßnahmen gewiſſe ausländiſche Regierungen un⸗ terrichten. 17. Bukare Der rumäni ußenminiſter Tituleseu äußerte fu n einem Zeitungsinterview über ve chiedene aupenpobenſchs Fragen, vor allem über die rumäniſch⸗ſow⸗ jetruſſtſchen Beziehungen. 8 Proteſt um Huſſein Wegen ſeiner Verhaftung in Mandſchukuo. London, 18. Juli. Das engliſche Auswärtige Amt hat bei der japaniſchen Botſchaft ſchärfſte Vorſtellungen in der Angelegenheit Huſ⸗ ſein erhoben. Huſſein, ein britiſch⸗indiſcher Untertan, befin⸗ det ſich im Gefängnis in der Hauptſtadt Mandſchukuos und iſt dort nach einer engliſchen Darſtellung mißhandelt worden. Außerdem wird der Vorwurf der widerrechtlichen Verhaf⸗ tung erhoben, da Ausländer in Mandſchukuo exterritorial ſeien. Engliſcherſeits beruft man ſich auf die engliſch⸗japani⸗ ſchen Vertragsbeſtimmungen, wonach Huſſein, der unter dem Verdacht des Betruges an Ladenbeſitzern ſtand, dem nächſten britiſchen Konſul hätte übergeben werden müſſen. Stattdeſ⸗ ſen ſei er ohne jede Nachricht an den Konſul zuſammen mit ſeiner Frau ins Gefängnis geworfen worden. Da Mand⸗ ſchukuo ſchon ſeit langem beſtrebt iſt, ſich der Sonderrechte von Ausländern auf ſeinem Hoheitsgebiet zu entledigen, ſcheint dem an ſich unerheblichen Fall Huſſein beſondere Be⸗ deutung zuzukommen. Viel Lärm um nichts Das Ende einer„Grenzverletzung“. Kürzlich war ein deutſches Waſſerflugzeug aus Norder⸗ ney auf einer Reparaturwerft am Bodenſee gewe⸗ ſen und hatte ſich auf dem Heimwege ein wenig verflo⸗ gen. Gleich darauf gab es in der Schweiz einen Preſſealarm. Es wurde behauptet, daß hier eine Grenzverletzung vorgekommen ſei und das Flugzeug wurde verdächtigt, photographiſche Aufnahmen von den Schweizer Kraftwerken am Rheinufer gemacht zu haben. Der Schweizer Bundesrat hat daraufhin den Fall amtlich unterſucht und gibt nunmehr amtlich be⸗ kannt, daß von den aufgeſtellten Behauptungen und Ver⸗ dächtigungen auch nicht eine ſtichhaltig iſt. Das Flugzeug mußte die niedrige Höhe wählen, um ſich zu orientieren. Die im Rheinbett liegenden Grenz⸗Kraft⸗ werke ſind von Deutſchland und der Schweiz ee er⸗ richtet worden. Ihre Pläne ſind ſeit langem in Deutſchland bekannt und ſtellen keine zu ſchützenden Geheimniſſe dar. Das Flugzeug hat nach funkentelegraphiſcher Orientierung durch den Flugplatz Baſel ſeine planmäßige Heimroute wie⸗ der eingeſchlagen und ſich beim Bundesrat wegen des irr⸗ tümlichen Ueberfliegens ſchweizeriſchen Gebietes entſchuldigt. Der Bundesrat erklärt ausdrücklich, daß ein Anlaß zu einem ſchweizeriſchen Schritt in Berlin alſo nicht gegeben ſei. Es war alſo wieder einmal viel Lärm um nichts. Aber der Fall zeigt doch in peinlicher Weiſe wie auch jeder kleine Irrtum eines Piloten zum Anlaß von auf⸗ geregten und aufgebauſchten Zeitungsartikeln benutzt wird. Wien. Eine Vollſitzung des Klubs der niederöſterreichi⸗ ſchen Landtagsabgeordneten richtete an Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg eine Glückwunſchadreſſe zum deutſch⸗öſterrei⸗ chiſchen Abkommen vom 11. Juli.. 8 Dimitroff am Werk Kommuniſtiſche Geheimverſammlung in Holland. Rotterdam, 16. Juli. Wie jetzt bekannt wird, hat in Breda am Sonnkag die zweite kommuniſtiſche Gegeimverſammlung ſtaltgefunden, die bis etwa 2 Uhr dauerte. Es ſteht jetzt feſt, daß beide Ge⸗ heimverſammlungen in Breda ſowohl durch Anhänger der 4.(krotzkfiſtiſchend als auch der 3.(Moskauer) Inkernatio⸗ nale beſucht waren und daß das Haupkziel der Juſammen⸗ künfte die Schaffung einer kommuniſtiſchen Einheitsfront iſt. Die Belange der 3.(Moskauer) Internationale wur⸗ den in Breda durch den Agenten Dimitroff vertreten. Die ſtarke Ausbreitung der 4.(trotzkiiſtiſchen) Interna⸗ tionale hat in letzter Zeit, beſonders als bekannt wurde, daß die Troßkiiſten über nicht unbedeutende Geldmittel ver⸗ fügten, in Moskau ſtarke Beunruhigung ausgelöſt, und man verſucht, durch Kauf der einflußreichen Anhänger der 4. Internationale deren Stellung zu ſchwächen. Dies gelang bei einer Anzahl führender Trotzkiiſten Belgiens. Buch a⸗ rin ſelbſt hat ſich zur Durchführung der Geheimkonferenz. in Breda vor einiger Zeit in Rotterdam aufgehalten. Er und Dimitroff ſind als zu dieſem Zweck beſonders geeignet vom Kreml beauftragt, die kommuniſtiſche Einheitsfront wiederherzuſtellen. Im Zuſammenhaig mit dieſen Vereinigungsbeſtrebun⸗ en wurde in Amſterdam die„Internationale kommuniſti⸗ ſche Liga“ gegründet. Die Richtlinien, die in Breda den Vertretern der beiden kommuniſtiſchen Flügel gegeben wurden, lauten: 1. Beſetzung der Fabriken durch Strei- kende, 2. Widerſtand gegen die Staatsgewalt, 3. kommuni⸗ ſtiſche Zellenbildung in den Betrieben, 4. Bewaffnung der Kommuniſten. An den Zuſammenkünften in Breda haben außer hol⸗ ländiſchen, belgiſchen und franzöſiſchen Kommuniſten auch Vertreter aus Oeſterreich, Bulgarien, der Tſchechoſlowakei und der Schweiz teilgenommen. Die Reiſe dieſer Kommu⸗ niſten nach Breda wurde aus den Mitteln der„Roten Hilfe“ beſtritten. Keine Einheitsfront mit Moskau Scharfe Ablehnung durch die britiſche Arbeikerparkei. London, 16. Juli. Der Landesausſchuß der engliſchen Arbeiterpartei hat eine Erklärung veröffentlicht, in der die Kommuniſtiſche Partei Englands und die Kommuniſtiſche Internationale aufs ſchärfſte angegriffen werden. Die Erklärung richtet ſich in erſter Linie gegen die Verſuche der Kommuniſten, eine „Einheitsfront“ mit der Arbeiterpartei zu bilden. Seit beinahe 20 Jahren habe der Kommunismus ver⸗ ſucht, die britiſche Arbeiterbewegung ſeinen Zielen unter⸗ zuordnen. Die Methode und die Taktik habe ſich geändect, aber die kommuniſtiſchen Ziele ſeien unverändert geblie⸗ ben. Auf der letzten Sitzung der Kommuniſtiſchen Interna⸗ tionale habe Dimitroff erklärt, daß es ihr Ziel ſei, die demokratiſchen Arbeiterbewegungen in eine von der Kom⸗ muniſtiſchen Internationale geführte revolutionäre Armee zuſammenzuſchweißen. 5 Die Kommuniſtiſche Partei Englands erkläre, daß ſie weiterhin an bewaffnete Gewalt und Diktatur glaube. Es ſei allgemein bekannt, daß ſie viele Tauſende Pfund Ster- ling von Moskau erhalte und daher den Anweiſungen Moskaus gehorche. Die Erfahrung zeige, daß der Kommu⸗ nismus Verwirrung, Aneinigkeik und Jerſetzung ſchaffe. Daher könne es keine Gemeinſamkeit zwiſchen den briti⸗ ſchen Arbeiterführern und dem Kommunismus geben. Aus Baden und Nachbarlaͤndern. Pfälzer Aukobus im Murgtal verunglückt. Forbach, 18. Juli. Im Straßentunnel zwiſchen Lan⸗ genbrand und Gausbach ſtieß ein Pfälzer Omnibus mit einem Laſtkraftzug zuſammen. Beide Fahrzeuge waren ſo feſt ineinandergekeilt, daß der Verkehr auf der ſtark befah⸗ renen Landſtraße mehrere Stunden lang geſperrt war. Sowohl der Omnibus wie auch der Motorwagen des Laſt⸗ kraftzuges wurden ſchwer beſchädigt und mußten abge⸗ ſchleppt werden. Menſchenleben forderte der Zuſammen⸗ ſtoß keine, jedoch erlitten zwei Perſonen ſchwere Verletzun⸗ gen. Bei den Verunglückten handelt es ſich um zwei Hol⸗ länder, die bei Verwandten zu Beſuch weilten. Horrenberg.(Tödlicher Sturz in den För⸗ derſchacht.) Der 22 Jahre alte Daniel Fuchs von hier, der im Bergwerk in Altwiesloch beſchäftigt war, ſtürzte dort in einen Förderſchacht und blieb tot liegen. () Baden⸗Baden.(Uebergabe des Geſund⸗ heits amtes.) Im Zuge der Neuordnung des badiſchen Geſundheitsweſens übergab Innenminiſter Pflaumer das Baden⸗Badener Geſundheitsamt als letztes der 23 badiſchen Geſundheitsämter dem Amtsarzte, Medizinalrat Dr. Walther. Nach kurzen Eröffnungsworten durch Landrat Müller⸗Raſtatt ergriff Innenminiſter Pflaumer das Wort zu grundſätzlichen Ausführungen über den Wert des neuen Amtes und ſeine Aufgaben. Anſchließend erſtattete Dr. Walther einen kur⸗ zen Bericht, der ſich vor allen Dingen mit den örtlichen Ver⸗ hältniſſen auseinanderſetzte. Daß Baden⸗Baden nicht Amts⸗ ſitz des Bezirksamtes ſei und trotzdem eine eigene Geſund⸗ heitsamtsſtelle erhalten habe, das läge an der beſonderen Aufgabe Baden⸗Badens als Kur⸗ und Fremdenſtadt. Aachen.(Sogar Kohlen werden geſchmug⸗ gelt.) Viele Schmuggler ſind darauf verfallen, Kohlen aus Deutſchland nach Holland zu ſchmuggeln. Beſonders an der deutſch⸗holländiſchen Grenze zwiſchen Goch und Gen⸗ nep hat man verſchiedentlich beobachten können, daß ganze Fuhren Kohlen und Briketts über die Grenze geſchmuggelt wurden, weshalb letzter Tage die holländiſche Grenzkon⸗ trolle hier verſtärkt worden iſt. Verſchiedene Kohlen⸗ ſchmuggler konnten auf friſcher Tat ertappt werden. In einem Fall gelang es, ein Kohlenfuhrwerk, das 40 Zenk⸗ ner Kohlen geladen hatte, zu beſchlagnahmen. Nieder⸗Ingelheim.(Getankt, ohne zu bezahlen.) Nachts fuhr ein großer offener Wagen an einer Tankſtelle vor. Nachdem 30 Liter Benzin getankt waren, wurde noch das beſte Oel gefordert. Inzwiſchen ließ man den Wagen anlaufen. Zuletzt forderten die Fahrer noch Waſſer für den Kühler. Als der Tankſtellenbeſitzer es holen ging, fuhren die Gauner im ſchnellſten Tempo davon, ohne den Brenn⸗ ſtoff bezahlt zu haben. Man nimmt an, daß auch der Wagen geſtohlen war. Verhängnisvolle Zecherei Den Bruder erſtochen.— 15 Monate Gefängnis. Frankfurt a. M. Die Brüder Karl und Willt Müller waren ſich im Leben eigentlich nie beſonders böſe, aber doch kam es dahin, daß der Karl den Willi erſtach. Die näheren Umſtände wurden jetzt vor dem Frankfurter Schwurgericht erörtert, wo ſich der 40 jährige Täter unter der Anklage des Totſchlags zu verantworten hatte. Die Brüder trafen ſich in den frühen Nachmittagsſtunden des 24. Januar und machten ſpäter in Begleitung anderer Perſonen eine Bierreiſe durch verſchiedene Lokale. um Mitternacht kam man in einem Lokal in Sachſenhauſen an und hier ſchlug die Stim⸗ mung um. Nach Meinung des Angeklagten rührte da⸗ daher, daß es ſeinem Bruder auf einmal zu viel wurde, ſtets die Zeche zu bezahlen. Karl will unvermutet von dem Willi ins Geſicht geſchlagen worden ſein. Man brach ſchließ⸗ lich zuſammen auf, bekam vor einer andern Wirtſchaft wieder Krach, beſuchte dann aber noch eine Apfelweinwirtſchaft und trat dann den Heimweg an. Willi ging mit einem Freund voraus, Karl folgte. Am Dominikanerplatz blieb Willi ſtehen und ſchlug ſeinem Bruder ins Geſicht, ſo daß ſich einige Zähne lockerten. Nach der Darſtellung des Karl habe er in Befürchtung eines neuen Angriffs ſein Taſchenmeſſer gezückt und es vor ſich hingehalten. Willt aber ſei geradewegs in das Meſſer gerannt. Ihm wurde das Zwerchfell durchſtoßen und die Milz verletzt. Den Ver⸗ letzungen iſt er zwei Tage danach erlegen. Der Täter, der zunächſt planlos umherirrte, ſtellte ſich nach einiger Zeit der Polizei. Das Schwurgericht vernahm eine Anzahl Zeugen und als Gutachter Profeſſor Dr. Hay, der bekundete, daß nach dem Befund die Angaben des Angeklagten nicht zutreffend ſein können, wonach der Getötete in das Meſſer ſprang. Das Meſſer habe bis zum Heft im Bauch geſteckt. Der Staats- anwalt beantragte dreieinhalb Jahre Zuchthaus. Das Ge⸗ richt erkannte wegen Körperverletzung mit Todesfolge auf 15 Monate Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Anlerfuchungshaft. f Gießen.(Verkehrs⸗Warnungstafeln beach ten!) An dem ſchrankenloſen Bahnübergang bei dem Kreis- ort Keſſelbach kam ein Kraftwagenfahrer aus Dresden, der ſich mit ſeiner Frau auf der Heimreiſe befand, in große Ge⸗ fahr, weil er die Warnungstafeln nicht beachtet hatte. Als er ſich mit ſeinem Fahrzeug unmittelbar vor dem Uebergang befand, nahte ein Perſonenzug. Der Kraftwagenfahrer und der Lokomotivführer erkannten ſofort die drohende Gefahr. In Bruchteilen einer Gekunde wurde der Perſonenzug abge⸗ ſtoppt, während der Autofahrer ſeinen Wagen nach links zur Seite riß. Dabei entging ihm aber, daß auf dieſer Stra⸗ ßenſeite eine hohe ſteile Böſchung war. Der Kraftwagen ſtürzte hinab und blieb in bedrohlicher Lage hängen. Mit Hilfe mehrerer Einwohner des Dorfes konnten die Inſaſſen des Autos und das Fahrzeug ſelbſt geborgen werden. Buß.(Gegen ein Auto gefahren.) Auf der Kreisſtraße in der Gegend von Bruchmühle hat ſich ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignet, dem ein Menſchenleben zum Opfer gefallen iſt. Die Ehefrau eines Bergmannes aus Griesborn fuhr auf ihrem Rade auf der Kreisſtraße. Ein entgegenkommender Perſonenwogen fuhr gegen die Radlerin, dieſe ſtürzte und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins Krankenhaus verbracht werden mußte. Einige Stunden darauf iſt die Frau ihren Verletzungen erlegen Oberauerbach.(Einbrecher feſtgenommen.) Die Gendarmerie von Zweibrücken verhaftete den 21jährigen Joh. Zender, der bei einem Landwirt in Großbrundenbach einge- ſtiegen iſt und einen Geldbetrag von faſt 200 Mark geſtohlen hat. Im Möͤlſchbacherhof bei Wattweiler brach er bei einer Witwe ein und ſtahl neben Lebensmitteln ebenfalls einen n Er wurde in das Gefängnis nach Zweibrücken gebracht. i Neues aus aller Welt Das Treffen der 20 000 Frontſoldaten verlegt. Trier. Die für die Zeit vom 1. Auguſt bis 7. Septem⸗ Her 1936 vom Reichspropagandaminiſterium angeordnete Verſammlungsruhe bedingt auch eine Verſchiebung des für den 1. und 2. Auguſt geplanten Frontſoldaten- und Kriegs⸗ opferehrentages, zu dem 20000 Meldungen vorliegen. Als neuer Termin iſt der 10. und 11. Oktober 1936 vorgeſe⸗ hen. Wie mitgeteilt wird, wird an dieſen Tagen auch der Reichskriegsopferführer Pg. Oberlindober in Trier anwe⸗ ſend ſein. Leni Riefenſtahl nach Griechenland geſtartet. Berlin, 17. Juli. Auf dem Tempelhofer Flughafen ſtar⸗ tete am Freitag Leni Riefenſtahl mit einem Teil ihres Auf⸗ mahmeſtabes zum Fluge nach Griechenland, um auf den klaſſiſchen Olympiaſtätten die Aufnahmen vom Beginn des Sieben⸗Länder⸗Fackellaufes Griechenland Berlin für das Olympiſche Filmwerk perſönlich zu leiten. Sieben Förderwagen in die Tiefe geſtürzt. — Lauffen a. R. An der Drahtſeilbahn der Württ. Portland⸗Zenmentwerke löſte ſich zwi ſchen der Winkelſtation und der Verladerampe eine üdungsmuffe des Draht⸗ ſeils, was zur Folge hatte, da das Drahtſeil und die auf der Strecke befindlichen ſieben Förderwagen in die ſtürzten. Verſchiedene Wagen 1 Tiefe ſtürzten in Gärten oder auf den Bahndamm, einer jedoch auf ein Gerüſt, das zu Aus⸗ beſſerungsarbejten der Reichsbahn dort errichtet iſt. Hier — Ludwigsburg.(Schwerer Sturz.) Auf dem Karlsplatz fuhr eine 34 Jahre alte Frau von hier mit einem Kleinkraftwagen auf den Gehweg und ſtürzte ſchwer. Neben anderen Verletzungen erlitt ſie einen Schädelbruch, ſo daß ſie ins Kreiskrankenhaus übergeführt werden mußte. — Renningen, OA. Leonberg.(Ein Hund verſchul⸗ det Motorradunfall.) In Renningen ſprang dem 23 Jahre alten Motorradfahrer Eugen Huber von Rutes⸗ heim ein Hund in die Fahrbahn. Der Fahrer wurde vom Rad geſchleudert und blieb mit einer ſchweren Gehirnerſchütte⸗ rung, zahlreichen Schürfungen und ſtarken Schwellungen lie⸗ gen. Der Verunglückte wurde ins Kreiskrankenhaus nach Leonberg eingeliefert. — Gerlingen, OA. Leonberg.(Vorzeitiges Ab⸗ ſpringen.) Beim Bahnhof Feuerbach ſprang die 20 Jahre alte Tochter des ſeit 10 Jahren gelähmten Karl Höſchele von einem fahrenden Straßenbahnwagen ab. Das Mädchen kam dabei zu Fall und wurde vom Anhänger überfahren. Mit ſchweren Verletzungen wurde die Verunglückte ins Kran⸗ kenhaus verbracht. Dort iſt ſie ihren Verletzungen erlegen. * Bad Homburg v. d. H.(Schwer verletzt auf⸗ gefunden.) Abends zwiſchen 11 und 12 Uhr wurde an der Halteſtelle Bommersheim der elektriſchen Bahn Frankfurt — Oberurſel ein Mann mit ſchweren Kopfverletzungen neben ſeinem ſtark beſchädigten Fahrrad aufgefunden. Man brachte ihn in das Kreiskrankenhaus. Allem Anſchein nach iſt er einem Verkehrsunfall zum Opfer gefallen. Dieburg.(Zuſammenſtoß.) Auf der zur Verrin⸗ gerung von Unfällen angelegten Umgehungsſtraße bei Alt⸗ heim ereignete ſich bereits der dritte ködlich verlaufene Ver⸗ kehrsunfall. Der Oberſekretär des Finanzamtes Dieburg, Köh⸗ ler, fuhr mit ſeinem Leichtmotorrad an der Kreuzung der Straße Münſter— Altheim mit der Straße Dieburg—Baben⸗ Hauſen gegen einen Perſonenkraftwagen. Er wurde überfah⸗ ken und am Kopfe ſo ſchwer verletzt, daß der Tod des 5g⸗ jährigen Beamten auf der Stelle eintrat. Der Koblenzer Prozeß. Koblenz, 18. Juli. Der Franziskanerbruder Viktorian, der in der Reihe der Sittlichkeitsprozeſſe gegen die Franziskanerbrüder vor den Richtern ſtand, verſuchte in der Hauptverhandlung, ſeine früher gemachten Geſtändniſſe zu widerrufen und gab jetzt nur einen kleinen Teil ſeiner Verfehlungen zu. Der Angeklagte ſtammt aus einer kinderreichen Familie und wurde 1902 in Köln geboren. Nach dem Beſuch der Volksſchule arbeitete er in verſchiedenen Betrieben und wurde im 17. Lebensjahr von einer ſchweren Krankheit befallen. Im Krankenhaus überredeten ihn die Schweſtern, in ein Kloſter einzutreten, und mit 19 Jahren landete der Angeklagte als Poſtulant bei den Franziskanern in Wald⸗ e wo er den Namen Bruder Viktorian erhielt. Sieben Jahre lang war er im Kloſter, ohne daß er ſich etwas zuſchulden kommen ließ. Im Jahre 1928 lernte er daun den Bruder Emeran kennen, der mit ihm unzüchtige Beziehun⸗ gen 1 11 Dann geriet der Angeklagte unter dem Ein⸗ fluß des Bruders Linus. Sowohl Emeran wie Linus ſind bereits abgeurteilt. Als Linus in das Kloſter Ebernach ver⸗ ſetzt wurde, folgte Viktorian bald nach. Hier kam er in den Kreis der„Sonnenbrüder“, die unter Führung von Bruder Linus an dem Berghang hinter dem Kloſter Son⸗ nenbäder nahmen und allerlei unzüchtige Dinge trieben. Der Angeklagte hat ſich jedoch nicht nur mit Ordensbrüdern abgegeben, ſondern er vergaß ſich ſoweit, daß er jugend⸗ liche Zöglinge verführte und ſie mißbrauchte. Bruder Viktorian erklärte im Laufe der Verhandlung, daß er immer ſtärker den Wunſch gehabt habe, aus dem Kloſter e ee Schon 1929 hat er dem Franziskanerobe⸗ ren Alfons Mitteilung gemacht, daß er ohne Frau nicht leben könne und aus dem Kloſter heraus wolle. Damals habe „ geſagt, dies ſei kein Grund, aus dem Kloſter zu gehen. Da der Angeklagte in der Hauptverhandlung die mei⸗ ſten ihm zur Laſt gelegten Fälle beſtritt, wurden ihm eine Anzahl Zeugen gegenübergeſtellt. Ein An⸗ ſtaltszögling ſchilderte die Vorfälle, in denen der An⸗ e ſich mit ihm den hat. Zum Schluß erklärte er Zögling: Ich muß dem Gericht noch etwas ſagen: Im Wartezimmer haben vorhin die Brüder Linus und Ladislaus mir gedroht, ich ſolle nur nicht gegen den Bruder Viktorian ausſagen. Hierauf wird eine ſtrengere Ueber⸗ wachung ſämklicher in Haft befindlicher Zeugen im Warke⸗ zimmer angeordnet.. Der Skaatsanwalt betonte, daß der Angeklagte im Gegenſatz zu den bisher verurteilten Ordensbrüdern nicht zu ſeinen Taten ſtehe. Das Gericht verurteilte den Ange⸗ klagten zu zwei Jahren ſechs Monaten Zuchthaus. Tödlicher Skurz mit dem Mokorrad. Kirn(Nahe), 17. Juli. Bei Martinſtein fuhr ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad zwei Fußgänger an, die leicht verletzt wurden. Die Motorradfahrer ſtürzten mit der ganz neuen Maſchine, beide kamen ins Krankenhaus. Dort iſt der Gärtner Willi Fuchs aus Monzingen kurz darauf geſtorben, während der Mitfahrer mit einem Schädelbruch darniederliegt. Lolcale uud ocliau Erntebeginn Am Jakobi(25. Juli) beginnt gewöhnlich die Ernte. In alten Zeiten ſetzte die Dorfgemeinde den Tag des Ernte⸗ beginns feſt; dieſer Zwang war durch Gemenglage der Acker⸗ flur notwendig und wurde durch Herumgehen des alten Ge⸗ botszeichens, des Hammers, bekanntgegeben. Je nach Land⸗ ſchaft und Stammesart leiten mannigfache Sitten und Ge⸗ bräuche in deutſchen Dörfern den Vorbeginn der Erntezeit ein. Sie gehen meiſtens zurück auf Ueberlieferungen aus der vor⸗ chriſtlichen Zeit unſerer Vorfahren; die kluge Kirche hat ſich der Tradition angepaßt und ihr eine chriſtliche Verbrämung gegeben. Nach dem Gottesdienſt ziehen Schnitter und Schnit⸗ terinnen mit geſchultertem Gerät zur Erntearbeit. Schon in germaniſcher Heidenzeit war die Erntezeit eine heilige Zeit, in der kein Gericht gehalten wurde. Sie wurde eingeleitet durch das Wetterläuten. Auch bei den Germanen kannte man Schellengeklapper, und kleine Glocken läuteten beim heidniſchen Gottesdienſt. Dieſem Geklapper oder Geläute traute man zauberabwehrende Kraft zu, um den Einfluß böſer Geiſter zu verſcheuchen und Unwetter, Hagel und Blitz ab⸗ zuwehren. Eine Konzeſſion an den heidniſchen Glauben war ſomit das Wetterläuten von ſeiten der Kirche, wofür an den Küſter die Wettergarbe(Kloſterſtiege) entrichtet wurde. Im ehemaligen Fürſtentum Calenberg im Hannoverſchen wird während der ganzen Erntezeit um 11 Uhr vormittags geläu⸗ tet. Daß es gerade unter Mittag geſchieht, dürfte auf dem uralten Glauben beruhen, daß beſonders in der Mittags⸗ glut Korndämonen ihr Weſen treiben. 8 Ladeneinbrecher in der Mittagszeit. Kein Geld in der Kaſſe laſſen.— Alarmeinrichtang der beſte Schutz. In letzter Zeit ſind in Mannheim und Ludwigs⸗ hafen mehrfach Ladeneinbrüche vorgekommen, ohne daß es bisher gelang, einen der Diebe feſtzunehmen. Die Einbrecher haben ein ganz beſtimmtes Syſtem. Um in die über Mittag geſchloſſenen Läden zu gelangen, öffnen ſie meiſt die hintere Ausgangstür mittels Nachſchlüſſel und berauben dann die Kaſſe. Es finden der Bande ſchon größere Geldbeträge in die Hände. Alle Ladeninhaber, welche über Mittag geſchloſſen halten, werden gebeten, in der Zeit ihrer Abweſenheit kein Geld in der Kaſſe zu belaſſen. Der beſte Schutz gegen dieſe unliebſamen Beſuche iſt das Anbringen einer Alarmvorrichtung, die den geringen Anſchaffungspreis durch die Sicherheit des Geſchäftes aufwiegt. Die Be⸗ ratungsſtelle gegen Einbruch beim Polizeipräſidium in Mannheim gibt bereitwilligſt und koſtenlos Auskunft. b Von ganz beſonderer Wichtigkeit iſt das Verhalten des Ladeninhabers, ſobald er beim Wiederkommen von der Mittagspauſe einen Einbruch merkt. Es iſt ſchleu⸗ nigſt die Kriminalpolizei zu verſtändigen und dann bis zu deren Eintreffen am Tatort keinesfalles irgend etwas zu ändern. Am beſten iſt es— man betritt den Laden 5 nicht und wartet ab, bis die Polizei zur Stelle iſt. Im Intereſſe des persönlichen Eigentums und der Sicherheit aller, ſollte jeder von einem Diebſtahl Be⸗ troffene ſofort den angegebenen Weg ſchreiten, denn je ſchneller einer aus der Bande verhaftet werden kann, um ſo ſchneller ſind ſie alle feſtgenommen und der Ladeninhaber kann mit Ruhe ſeine Mittagsſtunde halten. i Schreckenskat in geiſtiger Amnachtung. In Aſchol⸗ ding(Oberbayern) brachte die 31 Jahre alte Ehefrau Ma⸗ ria Lacherdinger in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ihren drei im Bett liegenden Kindern, drei Knaben im Al⸗ ter von eineinhalb bis neun Jahren, mit einem Beil ſchwere Kopfverletzungen bei. Das eineinhalb Jahre alte Kind erlag den Verletzungen, der Zuſtand der beiden ande⸗ ren Jungen iſt bedenklich. Die Frau verſuchte, Selbſtmord zu verüben und brachte ſich mit einem Raſiermeſſer Schnittwunden bei. a Der höchſie Schornſtein Europas. Auf der ſtaatlichen Zeche Scholven in Buer wird zurzeit der höchſte Schorn⸗ ſtein Europas gebaut, für den 1,4 Millionen Steine erfor⸗ derlich ſind. Der Schornſtein, deſſen Fundament einen Durchmeſſer von 24 Meter aufweiſt und bereits bis zu 100 Meter aufgeführt iſt, ſoll eine Höhe von 150 Meter errei⸗ chen. Die Lichtweite des Kamins beträgt am Sockel etwa 8 und in der Höhe 5 Meter. a Inkernakionales Damen⸗Schach⸗Turnier. Das Inter⸗ nationale Damenſchachturnier auf dem Semmering bei Wien hatte folgendes Ergebnis: 1. Preis Sonja Graf (Deutſchland) 10.5 Punkte auf 11 Partien, 2. Preis: Claris Benini(Italien) 7 Punkte. Der dritte und vierte Preis wird zwiſchen Giſela Harrin(Oeſterreich) und Roedzant Golland), die je 6,5 Punkte erzielten, geteilt. ab Weitere engliſche Rieſenſchiffe. Die engliſchen Schif⸗ fahrtskreiſe wurden durch die Mitteilung der Cunard White Star Line überraſcht, daß ſie den Bau noch weiterer Luxusdampfer nach Art der„Jueen Mary“ plane. Obwohl eine beſtimmte Zahl nicht genannt wurde, nimmt man an, daß der Bau von mindeſtens vier derartiger Rie⸗ ſenſchiffe in den nächſten drei Jahren vorgeſehen iſt, von denen jedes etwa 18 Millionen Mark koſten würde. Ab Großfeuer in Indien. Die Stadt Baſſe in im in⸗ diſchen Staate Burma wurde von einem großen Schaden feuer heimgeſucht. Der Brand breitete ſich derart ſchnell aus, daß nichts gerettet werden konnte. Die rieſenhaften Tuchvorräte im Werte von über einer Million Mark wur⸗ den vernichtet. Der gewaltige Qualm, der ſich über die wei⸗ tere Umgegend ausbreitete, machte einen Aufenthalt auf den Straßen faſt unmöglich. Stundenlang mußten die Be⸗ wohner in ihren Häuſern zubringen. Salzſäure getrunken. Bad Kreuznach, 17. Juli. Die 35jährige Frau eines Bauern aus Altenbamberg, Mutter dreier Mädchen, von denen das eine erſt einige Wochen alt iſt, trank in einem Fieberanfall plötzlich eine Flaſche Salzſäure aus. Die Frau war nach der Geburt des Kindes ſchwer erkrankt. Die unſelige Tat iſt auf dieſe Krankheit zurückzuführen, da die Familie in beſtem Einvernehmen und guten wirtſchaftli⸗ 800 Verhältniſſen lebt. Trotz ſofortiger Hilfe ſtarb die Tall. Aus Ilvesheim. Partei⸗ und Gemeindefeſt. Noch iſt das Inſelfeſt in guter Erinnerung, das trotz Regen eine Maſſe anzog, die in der neuen Feſthalle bequem Unterkunft und Ver⸗ gnügen fanden. Nun ſteigt heute, morgen und über⸗ morgen das Partei⸗ und Gemeindefeſt. Für die Freunde von Muſik und Geſang werden die Kreis⸗PL⸗Kapelle Mannheim, die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle Laden⸗ burg, der Handharmonika⸗Klub Ilvesheim, die Geſang⸗ vereine und die bekannten„3 Ilvesheimer“ in einen edlen Wettbewerb treten. Den Sportbegeiſterten wird eine beſondere Delikateſſe geboten, denn es treten ſich bekannte Mannheimer und Ludwigshafener Boxer gegen⸗ über; außerdem wirkt der To. 98 Seckenheim mit. Für die ſtillen Genießer iſt wieder ein Ballet vorgeſehen, hübſche Mädel mit flinken Beinchen, ſo wie wir ſie vom Inſelfeſt her in beſter Erinnerung haben. Schließlich hat auch der Künſtler ſeine Mitwirkung zugeſagt, der der Veranſtaltung das heitere Gepräge wieder geben ſoll: Joſef Offenbach. Auch für die Magenfrage und das leibliche Wohl iſt beſtens geſorgt. Für den Durſt ſtehen eisgekühlte Weine und das friſche Pfiſterer Bier in genügender Menge in Bereitſchaft. Hoffen wir, daß es der Wettergott diesmal gut meint und das Feſt in dem gewünſchten Erfolg ausklingen läßt. Das Programm iſt wieder ſo umfangreich und vielſejtig, daß alle Beſucher auf ihre Rechnung kommen werden. Preisſchießen. Auf dem Ilvesheimer Schießſtand wird zur Zeit ein großes Preisſchießen ausgetragen, wobei wertvolle und zahlreiche Preiſe zur Verteilung kommen. Die Ausſichten ſind ſo günſtig, daß faſt jeder etwas bekommt. Die Preisverteilung am morgigen Sonn⸗ tagabend geſchieht nach Wahl, d. h., der beſte Schütze mit der höchſten Ringzahl wählt zuerſt und ſo fork. Wer den wertvollſten Preis, ein erſtklaſſiges Fahrrad bekommt, ſteht noch aus; der Kampf geht ſchon mehrere Sonntag und wird morgen vor dem Endſpurt natürlich beſonders heftig werden. Von den Seckenheimer Schützen⸗ kameraden haben mehrere begründete Ausſicht auf die erſten Preiſe, aber auch einige Ilvesheimer ſtehen ziemlich weit vorn. Ein Mannheimer Meiſterſchütze hat bis jetzt die höchſte Ringzahl, und unſere einheimiſchen Meſſter von Seckenheim und Ilvesheim wollen natürlich den Mannheimer„überſchießen“. Da gleichzeitig in der neuen Feſthalle das große Partei⸗ und Gemeindefeſt ſtattfindet, dürfte mancher die Gelegenheit zu einem Be⸗ ſuch auf dem Schießſtand benützen. Darum, ihr Schützen von Seckenheim— Ilvesheim, morgen nochmal ordentlich hineingehalten ins„Schwarze“, es iſt nicht nötig, daß immer die wertvollſten Preiſe nach auswärts kommen. Luftſchiffbeſuch. Geſtern Nachmittag gegen halb 5 flog ganz unerwartet O3„Hindenburg“ über unſern Ort. Die Fahrt ging in Richtung Mannheim, wo er zur Freude der Mannheimer eine große Schleife fuhr. Das Luftſchiff, das am Freitag auf ſeiner Rückreiſe von Nord⸗ amerika über ſeinem Heimathafen erſchien, konnte näm⸗ lich wegen der Bodenwärme nicht gleich landen, ſo daß es bis gegen Abend über der Stadt Frankfurt a. M. und ſeiner Umgebung, kreuzte, wobei es auch die Gegend um Mannheim überflog. Um 18.05 Uhr konnte der Zeppelin dann auf dem Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗ Main glatt landen. — Rur vorſchriftsmäßige Wegezeichen. Der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter macht durch Erlaß darauf auf⸗ merkſam, daß andere Warn⸗ und Hinweiszeichen, als die, welche durch die Ausführungsanweiſung zur Reichsſtraßen⸗ verkehrsordnung zur Kennzeichnung gefährlicher Stellen vor⸗ geſchrieben ſind, wie z. B. Tafeln mit einem Totenkopf und dergleichen nicht zu verwenden ſind. Solche Zeichen ſind zu entfernen. — Warnlichtanlagen an Bahnübergängen. Es häufen ſich die Fälle, daß Kraftfahrer Bahnübergänge, die mit Warn⸗ lichtanlagen ausgeſtattet ſind, trotz dem roten Blinklicht noch befahren. Sie handeln dabei entweder bewußt leichtfertig oder in der irrigen Meinung, ſie könnten den Uebergang noch befahren, wenn der Zug noch nicht ſichtbar oder noch in einiger Entfernung iſt. Solche Kraftwagenfahrer ver⸗ ſtoßen gegen geſetzliche Vorſchriften und ſetzten ſich ſtrenger Beſtrafung aus. In jedem Falle muß die Deutſche Reichs⸗ bahn zum Schutz der Volksgemeinſchaft Strafanzeige wegen Gefährdung des Eiſenbahnverkehrs erſtatten. Alſo mehr Auf⸗ merkſamkeit und Vorſicht! Lieber ein paar Sekunden geopfert, als leichtfertig oder gedankenlos ſich ſchweren Gefahren und Strafen auszuſetzen. Man beachte: Rotes Blinklicht bedeu⸗ tet Halt! Der Straßenverkehr iſt auf dem Uebergang ge⸗ ſperrt. Solange der Straßenverkehr nicht geſperrt iſt, erſcheint weißes Blinklicht. U Ladeneinbrecher am Werk. Die Kriminalpolizei teilt mit: In der letzten Zeit ſind in Mannheim und in Ludwigs⸗ hafen mehrfach Ladeneinbrecher aufgetreten, ohne daß es bis jetzt gelang, ihrer habhaft zu werden. Die Einbrecher gehen in der Weiſe vor, daß ſie Ladengeſchäfte, welche über Mittag geſchloſſen ſind, in der Regel durch die mit Nachſchlüſſel ge⸗ öffnete hintere Ausgangstüre betreten und ſodann die Laden⸗ kaſſen berauben. Es ſind den Einbrechern ſchon namhafte Beträge in die Hände gefallen. Alle Inhaber von Laden⸗ geſchäften, welche über Mittag geſchloſſen halten, werden ge⸗ beten, keinesfalls Geld in dieſer Zeit in den Ladenkaſſen zu belaſſen. Die Anbringung don Alarmeinrichtungen an den Türen oder den Kaſſen iſt ſehr zweckmäßig. Die Beratungs⸗ ſtelle gegen Einbruch beim Polizeipräſidium gibt jederzeit bereitwilligſt und foſtenlos Auskunft. Vier Verkehrsanfälle. Durch Nichtbeachtung des Vor⸗ fahrtsrechtes, Außerachtlaſſung der nötigen Vorſicht und durch rückſichtsloſes Ueberholen ereigneken ſich wieder vier Ver⸗ kehrsunfälle. Hierbei wurden fünf Perſonen verletzt, von denen drei in ein Tr aus gebracht werden mußten. Fünf Kraftfahrzeuge und Fahrräder wurden beſchädigt. 0 Gedenktage 5 ö 19. Juli. V 1810 Königin Luiſe don Preußen in Hohenzieritz geſtorben. 1819 Der Dichter Gottfried Keller in Zürich geboren. 1859 Der Mediziner und Schriftſteller Karl Ludwig Schleich in Stettin geboren. f 1870 Kriegserklärung Frankreichs an Preußen. e 1917 Friedensreſolution des Deutſchen Reichstags. Sonnenaufgang 3.59 Sonnenuntergang 20.12 Mondaufgang 4.57 Monduntergang 20.17 — 20. Juli. 1832 Der Schriftſteller Karl Julius Weber(Demokritos) in 1.. 15 eeſieg der Oeſterreicher unter Admiral Tegettho über die Italiener bel Bie. 25 5 5 5 1 Wann ſtarb das Tote Meer? Hunderttauſende von Namen ſind über die Karten und Atlauten geſtreut, die der menſchlichen Erfindungs⸗ gabe zwar alle Ehre machen, aber nur in ſeltenen Fällen organiſch und gerechtfertigt ſind. Wenn ein Kind nun fragt:„Warum ſtarb das Tote Meer, und woran iſt es denn geſtorben?“, ſo hat das eine gewiſſe Berechtigung; aber die Antwort darauf wird ſchwerfallen. Es wird ja nur deshalb„tot“ genannt, weil in ſeinem ſtarken Salzgehalt lein Lebeweſen exiſtieren kann und auch niemand ſeine wüſtenähnlichen Küften be⸗ wohnt. Auch die Nordſee hat einen anzweifelbaren Na⸗ men, denn für den Schleswig⸗Holſteiner ift ſie ja die Weſtſee, für den Engländer müßte ſie Oſtſee heißen, wenn er nicht vorzöge, ſie das„Deutſche Meer“ zu nennen, „German Sea“. Ebenſo einſeitig ſind die Bezeichnungen Morgen⸗ und Abendland, denn für den Amerikaner iſt ja Europa das Morgen⸗, Aſien das Abendland. Aber hier hat man es mit traditionellen Namen zu tun, die ſich aus einer Zeit erhalten haben, als die Erdkunde noch nicht imſtande war, ſo verſchiedene Standpunkte einzunehmen wie heute. Eine Veränderung dieſer Tradition aber können wir in den Beziehungen für Afrika feſtſtellen, das urſprünglich als Feſtlandkomplex Libia genannt wurde, eine Bezeichnung, die ſich nur in einigen Landſchaften der Syrtenländer erhalten hat. Der Name Afrika Halt dem alten Rom nur als Benennung des heutigen Tuneſiens. Kurzen Prozeß machten die meiſten Forſcher früher mit den Bezeichnungen für Berge, Seen und Flüſſe. Sie übernahmen die Namen, die ſie von den Eingeborenen hörten, und dieſe Taufe ging dann meiſt folgendermaßen vor ſich: Der Forſcher fragte einen Eingeborenen, indem er auf den Fluß oder den See, den Berg oder das Dorf deutete, durch Gebärdenſprache„Was iſt das?“ Worauf der Eingeborene— ob in Afrika, Aſien oder Amerika b die Sache wichtiger als den Namen fand und nur die Bezeichnung für die Sache. ſelbſt nannte: See, Fluß, Berg oder Dorf, je nachdem. Der Gelehrte, an ſo primi⸗ live Denkvorgänge nicht gewöhnt, notierte in ſeine Kar⸗ tenſkizze den vermeintlichen Namen, oft genug wunderlich entſtellt, und ſo entſtanden Niger, Niagara, Kongo, Konia und andere Namen. Daß aber ein ganzer Erdteil recht ſinnlos zu ſeinem Namen kam, iſt einer der erſtaunlichſten Streiche geogra⸗ phiſcher Paten. Amerika wurde in ſeinem ganzen Zu⸗ ſammenhang als ein Geſamtkomplex erſt um 1500 erkannt. Daß es mit dem Namen Weſtindien oder gar der ein⸗ zelnen Inſelbenennungen nichts war, lag ſomit auf der Hand. Alſo ein neuer Name her! Und es fand ſich in dem heute lothringiſchen Städtchen St. Dis auch richtig ein deutſcher Kosmograph, Waldſeemüller hieß er, der ſich als Pate vorſtellte und nach dem damals angeſehenen Geographen Amerigo Vespucei den Namen„Amerika“ für das neue Land! vor ſchlug. ſpruch übernahmen n Wiſſenſch aft und 5 Publ ſchon faſt vergef ſſene 0 hunderte ſpäter zu der Jah karte zu verewigen kaniſche Rep blik nanute ſich nach Warum es ein, ein 8, Schwarzes und ein Weißes Meer„darüber ſind ſich die Gelehr⸗ ten der Welt immer noch nicht einig. enn in der Schule erklärt man dieſ bung mit Algen, Flußlehi ſind die bei uns allgem Cordilleren, Neu⸗Guineg, hofengebirge, Franz⸗Joſeph⸗e Eingeborenen natürlich gar bei ihnen einbürgern. and 112 Nichts — Deutſcher, trink deutſchen Kräutertee! In einem Merk⸗ blatt über deutſche Kräuterteemiſchungen für den Haushalt, bearbeitet im Reichsgeſundheitsamt, wird u. a. geſagt: Dieſe Mahnung ſollte jeder Deutſche, insbeſondere jede deutſche Hausfrau und Mutter beherzigen. Deutſche Kräuterteemiſchun⸗ gen laſſen ſich ſo mannigfaltig im Geſchmack 1 daß ſich für jeden eine ihm zuſagende Miſchung finden läßt. Der deutſche Kräutertee ſoll kein Arzneitee ſein, ſondern ſoll ein Getränk liefern, das nach Ausſehen und Geſchmack geeignet iſt, an Stelle des Gas dem Auslande eingeführten Tees ge⸗ trunken zu werden. Lehne den deutſchen Kräutertee nicht ab, falls dir die erſte Probe nicht zuſagen ſollte, verſuche eine andere Miſchung, Vergiß nicht, daß man ſich an ein neues Genußmittel häufig erſt gewöhnen muß, ehe man ihm Ge⸗ ſchmack abgewinnt. Filmſchau. „Helene“. Ein höchſt intereſſanter und ſpannender Film wird dieſe Woche im Palaſttheater gezeigt. Es handelt ſich um den einen Film, der überall, wo er aufgeführt wurde, ſich eines guten Zuſpruchs erfreute und einen außerordentlich ſtarken Anklang fand. Dieſes Werk zeigt das Leben einer ſchönen, jungen Frau, die nach einem großen Vergehen freiwillig aus dem Leben ſcheidet. Die leidenſchaftliche Liebe zu einem jungen Leut⸗ nant, mit dem ſie auf einer kleinen Inſel ihr Stell⸗ dichein hatte, und wo ſie beide eines Tages überraſcht werden, zwingt ſie zu dieſer Maßnahme. Nur ein Schrei⸗ ben läßt ſie ihrem Gatten zurück, in welchem ſie ihre Schuld beichtet.— Marcelle Chantal ſtellt dieſe Frau ſehr natürlich dar. Auch die weiteren Rollen ſind von erſtklaſſigen Schauſpielern beſetzt, welche mit an dem großen Erfolg dieſes Werkes Anteil haben.— Ein auserwähltes Beiprogramm mit der neueſten Ton⸗ wochenſchau garantiert für einen vergnügten Abend. Der Hausarzt rät Augenreizung. Es gibt Augen, die ausgezeichnet ihren Dienſt tun, aber nervös werden, das heißt, ſie neigen zu Blendungserſcheinungen, ermüden leicht, beginnen zu trä⸗ nen uſw. Solche Augen verlangen beſondere Pflege. Sie wollen nicht im Dämmer⸗ oder Zwielicht überanſtrengt werden. Sie erholen ſich bei ruhigem Blick ins Weite, möglichſt ins Grüne, und beſſern ſich bei lauen Kamillen⸗ und dreiprozentigen Borwaſſerbädern. * Genickſchmerzen. Unter dieſen läſtigen, aber meiſt harmloſen Erſcheinungen leiden viele Frauen bei jeder leichten Erkältung. Ein wenig Zug von rückwärts, un⸗ geſchickte Lage im Schlaf, und ſchon ſind die Schmerzen im Nacken da, die kaum erlauben, den Kopf zu drehen. Man maſſiere leicht mit Fett, halte den Nacken warm und mache jede Stunde ein paar Minuten Halsgymnaſtik (Kopfrollen uſw.). Fremdkörper in Ohr und Naſe. Manche Kinder haben eine wahre Leidenſchaft dafür, ſich Fremdkörper in Naſe und Ohren zu ſtecken. Glasperlen, Nadeln und dergleichen mehr beſitzen anſcheinend beſonderen Reiz für ſie. Iſt der Gegenſtand nicht ohne Anſtrengung zu entfernen, dann überlaſſe man den Eingriff dem Arzt, weil häufige erfolg⸗ loſe Verſuche ſtarke Schwellungen hervorrufen können, die zu Komplikationen führen. Bei eigenhändiger Behand⸗ lung ſorge man dafür, daß der Kopf des Kindes feſtgehal⸗ ten wird, damit nicht durch eine unvorhergeſehene 9. wegung Unheil angerichtet wird. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 6. Sonntag nach Trinitatis, den 19. Juli 1936. Kollekte für den Guſtav Adolf⸗Verein. 8.45 Uhr Chriſtenlehre für die männliche Jugend. f Vikar Baumann. Vikar Baumann. Vikar Baumann. Gemeindejugend 1 Evang. Gemeindejugend II. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. Jugendſonntag. Samstag: 2—4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 7 Uhr Frühmeſſe mit gemeinſamer Kommunion der Jugend.— 8.30 Uhr Kindergottesdienſt. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt 1.30 Uhr Veſper. a 8 Uhr Jugendfeier der geſamten kath. der Jeſuitenkirche. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Montag Abend: Evang. Freitag Nachmittag: Jugend in f Verſammlungs Kalender. Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe Tbd.„Jahn“. Sonntag nachm. 3 Uhr Kreiskinder⸗ treffen in Mannheim To. 1846er⸗Platz. Treffpunkt der Schüler und Schülerinnen um 2 Uhr am„Kaiſer⸗ hof mit Rad. „Liedertafel“ Mannheim⸗GSeckenheim. Am morgigen Sonntag findet unſer diesjähriger Vereins- Ausflug ſtatt. Abfahrt um 11.50 Uhr nach Schriesheim. Von dort aus Wanderung. Nachzügler treffen ſich im Lokal des dortigen M. G. V. Eintracht„Zum Hirſch“. Zuſammenkunft um 11.30 Uhr im Lokal. Der Vereinsführer. N. B. Fahrkarten zum Preiſe von 80 Pfg.(Kinder 40 Pfg.) werden heute Abend nach der Probe ausgegeben. Turnverein 98, e. V., Mhm.⸗Seckenheim Heute Samstag abend 8.30 Uhr findet ein Kumeradschafts-Abend in der Turnhalle ſtatt, zu dem alle Sportler herzlich eingeladen ſind. Die Leitung. Ein eigenes Heim auf eigener Scholle ist eines der schönsten Ziele. Durch zähes Sparen läßt es sich erreichen. Nur sofort muß man damit beginnen, denn jede neue Einlage und jede Zinsen-Gutschrift ITT bringt Dich dem Ziele näher. Sort Ländlicher Kreditperein Seckenheim e. G. m. u. H., Mannheim-Seckenheim Bank und Sparkasse— Gegr. 1881. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Oeffentliche Erinnerung. J Die nachſtehend aufgeführten, aus dem Monat Juni 1936 herrührenden Gebühren waren bis ſpäteſtens 18. Juli 1936 zur Zahlung an die Stadttzaſſe Mannheim fällig Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ 0 einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ 9 amtsgebühren, Feuer verſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. Juli 1936 Zahlung leiſtet, hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine ö Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. H. der Schuldigkeit zu ent⸗ J richten. 0 Der Schuldner hat außerdem die mit hohen Koſten verbundene Mhm.-Seckenheim, Juli 193. ö Nach langer Krankheit verschied unser lieber Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder Johann Georg Bühler. Die Beerdigung findet morgen Sonntag, 19. Juli, nachmittags um vom Trauerhause, Hauptstraße 121 aus statt. Todes-Angzeige. Die trauernden Hinterbliebenen: Familie Albert Bühler Familie Wilhelm Bühler. 24 Uhr Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung jedes einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Stadtkaſſe. Kameradͤſchaft ehemaliger Soldaten. Unſer Kamerad de 1 9 Johann Georg Bühler 1 75 1 Te e engliſche Ackergrundſtüc 8 (2 ar) a in Ilvesheim zu verkaufen, er inge wieder friſch Klaus Müller eingenof wir Jäslig. iſt geſtorben.. Die Beerdigung findet morgen Sonntag Nachm. ½4 Uh ſtatt. lk. rt die fiihnerauqen, Antreten 3 Uhr bei Kamerad Schmitt,„Zum Veichsadler“. Hoßhnung Jül Wiihgel e Ick aber Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. mit 2 Zimmer und 3 f 1 1 5 oder Schöne 5 1. Oktober 5 10 zu mieten geſucht. Johannis ind Lebewobl gegen Hühueraugen u. Horn- Adreſſen an die Stachelheeren, haut Blechdese(8 Pilaster) 68 Pfg., in Apotheken u. Drogerien. Sicher zu haben: Germanla-Drogerie W. Höllsitn Hauptstraße 106. In Qualität und jeder Preislage 1 kaufen Sie im Fachgeschäft Phil. 5 Geſchäftsſt, d. Bl. Näh- Ham pfäpfel. Ab Montag gelbe Mirabellen zum ſteriliſieren. 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