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So hirnverbrannt und gehäſſig aber auch der Krieg der ganz Radikalen gegen die Radikalen war, ſo brutal war die Unterdrückung aller anders denken⸗ den Bürger und Arbeiter in dieſem vom bolſchewiſtiſchen Schrecken geſchüttelten, ſonſt ſo ſchönen Lande. Die Marxi⸗ ſten in allen ihren Abtönungen erwieſen ſich als die un⸗ duldſamſten und brutalſten Unterdrücker jeder freien Mei⸗ nungsäußerung. Als ſchließlich der Monarchiſtenführer Calvo Sotelo feige ermordet wurde, kündeten ſich die er⸗ ſten Anzeichen einer Gegenbewegung an. Die monarchiſti⸗ ſchen Gruppen verließen das ſpaniſche Parlament, die Cor⸗ tes. Der Führer der katholiſchen Volkspartei, Gil Rooles, ſprach es offen aus, daß die Mörder Sotelos ſehr hoch ſtün⸗ den und der Oppoſition nicht unbekannt ſeien. In geradezu lächerlicher Weiſe ſah man in jedem Nichtmarxiſten einen Faſchiſten, und oft trugen die brutalen Verfolgungen gleich⸗ zeitig lächerliche Züge. Nun iſt das Feuer der Revolution emporgeflammt. Es iſt kaum anzunehmen, daß die ſchwache Faſchiſtenpartei Spaniens die Urheberin des Aufſtandes iſt. Auch Gil Rob⸗ les dürfte am Ausbruch der Revolution kaum beteiligt ſein, obwohl er rechtzeitig das benachbarte Biarritz an der franzöſiſchen Weſtküſte mit ſeiner Familie aufgeſucht hat. Die Revolution, die Spanien jetzt erſchüttert, iſt militäri⸗ ſchen Urſprungs. Sie iſt losgebrochen in Spaniſch⸗Marokko und hat von hier aus auf die ſpaniſchen Südprovinzen übergegriffen. Ihr Führer, der General Franco, war ſeither der Militärkommandant Spaniens auf den Kanari⸗ ſchen Inſeln. Er verfügt in Spanien über einen hohen Grad von Popularität, den er mit ſeinem Bruder, dem be⸗ kannten Ozeanflieger, teilt. Die ſpaniſche Regierung hat in ihrem erſten Aufruf den Anſchein erweckt, als ob es ſich nur um eine Revolte in den marokkaniſchen Garniſonen handele. Indeſſen iſt es den aufſtändiſchen Truppen ſehr bald gelungen, in Cadix und in anderen ſüdſpaniſchen Ha⸗ fenſtädten Truppen zu landen. Die geſamte Fremdenlegion war zu den Revolutionären übergegangen, und nun mar⸗ . ſchieren der rebellierenden Truppen auf Madrid. f Dieſe Wendung verdanken die Aufſtändiſchen dem Um⸗ ſtande, daß die vier Kriegsſchiffe, die ihnen entgegengeſandt wurden, ſich in den Dienſt der Revolution ſtellten. Die Luftwaffe ſcheint dagegen der Regierung noch gehorcht zu haben. Man kann ſich ausmalen, welche Tragödie es iſt, wenn Offiziere in einen Konflikt zu ihren Pflichten und ihren Ehrauffaſſungen geraten. Wenn aber die Ehrliebe des Soldaten zu ſeiner Nation ihm gebietet, ſich gegen eine Regierung zu erheben, die das Land zum Tummelplatz marxiſtiſcher Pöbelſzenen und einer tyranniſchen Parteien⸗ herrichaft macht, ſo kann man es wohl verſtehen, daß er den Eid auf die Regierung vergißt und ſich der höheren Pflich⸗ ten gegen ſein Volk erinnert. Offenbar ſind es ſolche Be⸗ weggrunde, die die ſpaniſchen Garniſonen und Legionäre beſtimmt haben, zur Gewalt zu greifen. Jedenfalls kann der Marxismus daran erkennen, daß es Grenzen für ſeine Mißwirtſchaft gibt. Das ſpaniſche Beiſpiel zeigt, daß im ge⸗ gebenen Moment Militär und Marine gegen den Marxis⸗ mus das Haupt erheben. Doppelt ſchlimm liegt die Sache dann für jene Teile der Truppe, die der Meinung ſind, ihrem formalen Eid gehorchen zu müſſen und nun zu Bru⸗ dermördern an ihren Kameraden werden. Aber die mora⸗ liſche Schuld für dieſes vergoſſene Bruderblut fällt nicht auf jene, die dem Tötungsbefehl nachkommen, ſondern auf die, die ihn ergehen laſſen. Weder die neue Regierung Giral, noch die beiden alten Regierungen trauten ſich, den Belagerungszuſtand zu ver⸗ hängen. Bei einem Belagerungszuſtand würde die Macht zunächſt in die Hände der Generäle übergehen. Aber da man dieſer nicht ſicher iſt, ſo hat man auf dieſes letzte Mit⸗ tel verzichtet und zu anderen Vehelfen ſeine Zuflucht ge⸗ nommen. Die Regierung bewaffnet das Volk. Es werden Arbeitermilizen gebildet. In der Hauptſtadt ſind 6000 aſtu⸗ riſche Bergarbeiter eingetroffen, die von der Regierung mit Waffen verſehen, einen ſogenannten Ordnungsdienſt ausüben. ü Beide Teile ſind im Beſitz von Sendern, während die Regierung behauptet, Herr der Lage zu ſein, läßt General Franco in einer Rundfunkanſprache verkünden, daß er im Beſitz der ſüdlichen Provinzen Andaluſien, Valladolid und Burgos ſei. Jedenfalls beweiſt die Tatſache, das Kampf⸗ meldungen aus Valencia, Cadix, Bilbao und Sevilla vor⸗ liegen, daß der geſamte Fernſprech⸗ und Kabelverkehr un⸗ terbrochen und auch der geſamte Eiſenbahnverkehr nach der franzöſiſchen Grenze hin ins Stocken geraten iſt, den ern⸗ ſten Charakter der jetzt ausgebrochenen Revolution. Die Roten wiſſen ihrerſeits genau, daß es ſich im Fall eines Sieges der Rechten um ſehr viel mehr handelt als nur um die Beſeitigung eines kaum getarnten bolſchewiſtiſchen Sy⸗ ſtems. Sie haben untereinander einen Burgfrieden ge⸗ ſchloſſen, um den Widerſtand gegen die Aufſtändiſchen mög⸗ lichſt wirkſam zu geſtalten. Außerdem wird der von Caval⸗ lero ausgerufene Generalſtreik nur in denjenigen Gebie⸗ ten durchgeführt, die in den Händen der Aufſtändiſchen ſind. Ein ſchwerer, ja unerſetzlicher Verluſt für die Rechte iſt der tragiſche Tod des Generals Sanfurjo, der mit ſeinem Flugzeug kurz nach dem Start in Liſſabon tödlich abſtürzte. Ihm in erſter Linie wird der dem Aufſtand zugrundelie⸗ ende Feldzugsplan zugeſchrieben. Er wäre im Fall eines elingens Chef einer vorübergehenden Diktatur geworden die ordnungsmäßige Wahlen bezw. eine Volksabſtimmung unter Ausſchluß der Moskauer Einmiſchungen durchgeführt hätte. Der General hatte ſich ſchon zur Zeit der Mon⸗ archie als Chef der Guardia Eivile einen Namen gemacht. Er war es, der nach der entſcheidenden Wahl vom 14. 4. 1931 mit ſeinen ihm bedingungslos ergebenen f truppen den Ausſchlag für die Abſchaffung der Monarchie gab, nachdem er in früheren Jahren ihr überzeugter An⸗ hänger geweſen war. Sanjurjo war es aber auch, der die Abfahrt des Königs Alfons aus Madrid ebenſo wie deſſen Flucht zur Küſte mit ſeiner Truppe deckte. Nachdem er dann durch ſein wiederholtes ſcharfes Durchgreifen gegen⸗ über anarchiſtiſchen und kommuniſtiſchen Unruhen und Streiks den Linksregierungen unangenehm aufgefallen und Polizei⸗ außerbem in den Veroacht geraten war, daß er im danuar 1932 eine Diktatur errichten wollte, wurde er ſeines Po⸗ ſtens enthoben und zum Kommandierenden der Zollwache in Sevilla gemacht. Der von ihm angezettelte Aufſtand vom. Auguſt 1932 führte dann ſchließlich zu ſeiner Verurteilung und Verbannung. Gleichviel wie auch der Ausgang des Bürgerkrieges ſein wird, ſo wird man doch hoffen müſſen, daß das unglückliche Land recht bald wieder friedliche und geordnete Zuſtände erhält. Der deutſche Farbfilm Erfolgreiche Verſuche.— Glückliche Löſung der Farben⸗ wiedergabe. Berlin, 22. Juli. Man weiß, daß ſchon ſeit langem ver⸗ ſucht wird, farbige Filme zu ſchaffen, daß aber dieſe Aufgabe bisher nicht oder doch nur unvollkommen gelöſt werden konnte. In der Hauptſache werden bei der Arbeit am Farbfilm zwei Verfahren angewandt: das ſubtraktive, bei dem die Farben gleich im vorzuführenden Film ent⸗ halten ſind, in der Kopie alſo, und das additive, bei dem die Filme auf einem beſonders bearbeiteten Schwarz⸗Weiß⸗ Film aufgenommen, mit Hilfe von drei Farbraſtern das natürliche farbige Bild ergibt. Auf dem letzteren Verfahren baſieren die jetzt erfolgreich abgeſchloſſenen Verſuche der Siemens u. Halske AG in Verbindung mit der Trocken⸗ plattenfabrik Perutz. In einer Vorführung vor zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Preſſevertretern wurde der erſte Farbfilm nach dem Berthon⸗Siemens⸗Verfahren gezeigt. Er fand bei den Erſchienenen, unter denen auch der Bizepräſident der Reichsfilmkammer Weidemann mit zahl. reichen Herren der Keichsfilmkammer und die Vertreter der großen Filmunternehmungen zu bemerken waren, außer⸗ ordentlichen Anklang, ſcheint doch katſächlich das Problem, mit verhältnismäßig niedrigen Koſten für Herſteller und Theater den Farbenfilm auf die Leinwand zu bringen, hier im großen und ganzen gelöſt zu ſein. Zur Vorführung gelangten der Kurzfilm„Der Schön⸗ heitsfleck“, deſſen Uraufführung im Rahmen der Olym⸗ piſchen Spiele am 4. Auguſt in Berlin ſtattfinden wird, und einige Außenaufnahmen von Blumen, Tieren und be⸗ lebten Szenen. Bei allen Aufnahmen iſt der Fortſchritt gegenüber früheren farbigen Filmen ganz unverkennbar Und als Geſamteindruck beſonders des Spielfilms bleibt be⸗ ſtehen, daß der deutſche Farbenfilm heute hinter den aus⸗ ländiſchen in nichts mehr zurückſteht. Die Aufführungen, die ein eindringliches Bild von dieſem ſchwierigen Gebiet ſeit Beginn der Arbeiten überhaupt gaben, fanden den lebhaf⸗ teſten Beifall. Mehr Raps und Rübſen anbauen! Ein Erfordernis der Erzeugungsſchlacht. Die Anbaufläche der Oelfrüchte iſt in den letzten Jahren zwar ſtändig vergrößert worden, ſie genügt aber noch nicht zur Erzeugung der erforderlichen Oelfrüchte. Wir hatten in Baden im Jahre 1870 rund 5200 ha mit Oelfrüchten angepflanzt, dieſe Anbaufläche müſſen wir unbedingt wieder erreichen. Das ſollte umſo leichter fallen, weil Winteröl⸗ früchte, richtig angebaut, einen ſicheren, guten Ertrag bringen. In Doppelzentner iſt ein Preis von 32 Mark feſtgeſetzt worden, dazu kommt, daß die Oelkuchen, ein hochwertiges Eiweißfuttermittel, zurückgegeben werden. Das ſind Maß⸗ nahmen, die für die Wirtſchaftlichkeit des Oelfruchtbaues jede Garantie geben. Abgeſehen von dieſen günſtigen wirtſchaftlichen Vor⸗ ausſetzungen bietet der Anbau von Oelfrüchten eine Reihe bedeutender betriebswirtſchaftlicher Vorteile. Die Winter⸗ ölfrüchte ſind ſehr gute Vorfrüchte, hinterlaſſen den Boden in einem ſehr günſtigen Garezuſtand und wirken günſtig auf den Düngerhaushalt des Bodens. Das zeitige Verlaſſen des Feldes gibt die Möglichkeit, den Boden gut zu bearbeiten und noch für den Zwiſchenfruchtbau zu nützen. So kann in Baden zum Beiſpiel Luzerne und Luzernegras noch ſehr gut hinter Raps geſät werden. Bei allen dieſen Vorteilen iſt zu berückſichtigen, daß der Arbeitsaufwand und die Anſaat⸗ koſten verhältnismäßig gering ſind. Raps und Rübſen gedeihen beinahe auf allen Böden mit genügendem Kalkgehalt. Für eine gute Düngung ſind die Winterölfrüchte dankbar. Von großer Wichtigkeit iſt die Saatzeit. Für die milden Lagen in Baden iſt die gün⸗ ſtigſte Saatzeit zwiſchen dem 1. und 10. September, während die Saat in höheren Lagen bereits Ende Auguſt, ſpäteſtens anfangs September, vorgenommen werden muß. Winteröl⸗ früchte verlangen einen Boden in gutem Garezuſtand, ähnlich wie die Zuckerrüben. Die Ausſaatmenge ſoll nicht zu groß ſein. Als Richtlinie gelte: Niemals unter 60 Gramm und über 90 Gramm je ar. Die beſten Erfahrungen wurden mit Drill⸗ ſaat gemacht. Auf leichten Böden empfiehlt ſich eine Ent⸗ fernung der Drillreihe zwiſchen 35 bis 40 em, während man auf beſſeren Böden eine ſolche von 40 bis 45 em wählen wird. Zu frühe und zu dichte Saat iſt zu vermeiden, weil ſich ſonſt der Beſtand leicht zu üppig entwickelt und dann im Winter Schaden leidet. Wenn dieſe Richtlinien für die örtlichen Verhältniſſe ſinngemäß eingehalten werden, dann wird auch der Er⸗ folg nicht ausbleiben. Der Raps und Rübſenanbau iſt wirt⸗ ſchaftlich, für den, der die Anbautechnik dieſer Kulturarten beherrſcht. Deswegen und wegen der günſtigen betriebswirt⸗ ſchaftlichen Wirkung muß die Anbaufläche vergrößert werden. Olympia im Wandel der Zeiten. In Elis heiligen Hainen, am Fuße des Götterberges Olympos, zu Füßen des geſchickelenkenden Zeus, dort, wo heute nur noch Verfall atmende Säulen aus Schutt und Aſche emporragen, da liegt die Geburtsſtätte der olympiſchen Spiele: Olympia. Hierhin wandten ſich die Augen ganz Griechenlands, wenn über Stammesunter⸗ ſchiede und Kämpfe hinweg die Beſten des Volkes, körperlich und geiſtig edel geformte Menſchen, zur Ehre und zur Verherrlichung der Götter, der Idealgeſtalten. körperlicher Aeſthetik, ſich die Hand zu friedlichem Wett⸗ kampf reichten. Alle vier Jahre fanden ſich die Kämpfer hier ein; ja die Spiele erreichten eine ſolche Bedeutung, daß die Griechen ihre Zeitrechnung auf Olympiaden d. h. o zwiſchen zwei olympiſchen Spielen auf⸗ auten. f Es bedeutete die höchſte Ehre für die griechiſche Jugend, einmal unter den Augen der Götter ihr Beſtes zu zeigen, ihr höchſtes Ziel äber war der olympiſche Sieg, die ſchönſte Belohnung für alle Mühen und Stra⸗ pazen, die man im Hinblick auf die Größe des winkenden Zieles in eiſerner Selbſtzucht auf ſich genommen hatte. Die sportlichen Wettkämpfe fanden im Stadion Olympias ſtatt, das, wie aus den Veberreſten zu ſchließen iſt, ein Prachtbau altgriechiſcher Kunſt und antiken Stiles geweſen ſein muß. Gewöhnlich erſtreckten ſie ſich über ſechs Tage und begannen mit einem Eid der Teilnehmer, zur Ehre der Götter das letzte einzuſetzen, in friedlicher ritterlicher Weiſe zu kämpfen zum Vorbild der ganzen Nation. Die folgenden Tage brachten in buntem Wechſel die antiken Sportarten wie Fauſtball, Ringkampf und Fünfkampf. Einen gewiſſen Höhepunkt erreichten die Spiele mit dem vierten Kampftag, der faſt ausſchließlich dem Götterkult vorbehalten war. Hoch ſtieg der Opferrauch von den Altären, um hinaufzuſteigen zum Sitz des Göttervaters, ſeinen Segen für die Spiele heiſchend. Am ſechſten Tage fand das olympiſche Feſt ſeinen Abſchluß. Noch einmal waren die Wettkämpfer im Zeustempel verſammelt; alle Augen gerichtet auf die ſportlich geſtählten Geſtalten der Sieger, die be⸗ kränzt mit dem Oelzweig Zeus' ihre Dankesopfer dar⸗ brachten. Jeder Stamm, jede Stadt rechnete es ſich zur Ehre an, wenn einer der Sieger Sohn ihrer Mauern war. Im Jahre 394 n. Ch. verbot der oſtrömiſche Kaiſer Theodosius die Spiele, da ſie längſt ihres Argedankens vergeſſen zu reinen Zirkusſpielen herabgeſunken waren. Die Stürme der Jahrhunderte gingen über die grie⸗ chiſche Kultſtätte hinweg, Naturgewalten taten das Ihrige: Tempel und Stadion verſanken in Schutt und Trümmer. Das alte Olympia war untergegangen, aber der Gedanke, der tiefere Sinn blieb erhalten und im Jahre 1896 feierte die olympiſche Idee dank der Verdienſte des franzöſiſchen Barons Pierre de CToubertin ſeine Auf⸗ erſtehung inmitten einer brodelnden, unfriedlichen Zeit. Der Hauptgedanke der Wiedererweckung war der Dienſt an der Völkerverſöhnung. Zoehn Olympiaden ſind ſeitdem vergangen. Die Spiele haben ſich aus den kleinſten Anfängen wieder zu ihrer großen völkerverbindenden Bedeutung empor⸗ geſchwungen. Nun fällt Deutſchland die ſchwere, ehren⸗ volle Aufgabe zu, die XI. Olympiſchen Spiele zu or⸗ ganiſieren, ſomit der Welt ein Spiegelbild des neuen Reiches zu geben. Es hat ſeine Vorbereitungen getroffen wie noch kein Land der Erde; deutſcher Geiſt hat auch hier Gigantiſches geſchaffen und wir dürfen der Welt in froher Erwartung zurufen: Deutſchland harrt der Ankunft der olympiſchen Gäſte; wir ſind bereit! Und wenn als Auftakt der Spiele das heilige olym⸗ piſche Feuer von Olympias Fichtenhainen in einer einzig⸗ artigen Stafette nach Berlin gebracht wird, wenn dort die Fackel auflodert zu einer gewaltigen Flamme, wenn die Olympiaglocke ihren Ruf an die Jugend der Welt in den Aether ſchickt, wenn die Vertreter aller Kultur⸗ völker ins weite Rund des Stadions einmarſchieren, dann ruhen die Augen der ganzen Welt auf Deutſchland. Und Deutſchland iſt mit Stolz erfüllt, daß zum erſten Male die blympiſchen Geſandten nach Berlin gekommen ſind, um ſich für die Ehre und den ſportlichen Ruhm ihres Landes einzuſetzen, als Kämpfer des hohen idealen Zieles, das über den Spielen ſchwebt:„Friedensfeſt— Olympia. ————— Empfaug der Olympia⸗ Segler in Kiel. Der Leiter des Deut⸗ ſchen Seglerverbandes, Oberſtleutnant a. D. Kewiſch entbietet den Gruß des Kieler Ober⸗ bürgermeiſters und wünſcht den Olympia⸗ Seglern guten Sport auf der Kieler Förde. Am Maſt vor dem Seg⸗ lerheim ſteigen die Na⸗ tionalflaggen Belgiens, der Türkei und der Vereinigten Staaten empor. Weltbild(M;. SMS, Illis“ geht auf den Grund Die Orkan⸗Kataſtrophe des 23. Juli 1896. Der 23. Juli 1896 iſt in der Geſchichte der deutſchen Kriegsmarine ein ſchwarzer Tag. In der Nacht vom 23. zum 24. geriet das kleine, ſeit 16 Jahren in Oſtaſien ſtatio⸗ nierte deutſche Kanonenboot„Iltis“ vor dem Schantung⸗ Vorgebirge im Gelben Meer in einen furchtbaren Taifun. Der Sturm trieb es gegen das Feſtland, warf es auf ein Riff, in wenigen Minuten zerbrach die„Iltis“. 71 deutſche Seeleute fanden den Tod in den Fluten, nur 11 Mann wurden gerettet. Aber ehe der Tod über ſie kam, brachten ſie dem Oberſten Kriegsherrn ein dreimaliges Hurra aus. Dann ſangen ſie das Lied von der deutſchen Kriegsflagge, und während ihre Lippen noch ſangen, riß der Tod ſie auf den Grund. Unter den elf Geretteten war der Boots⸗ mannusmaat Moslöhner aus Oſtpreußen. Der hat an ſei⸗ nen Vater, den alten Förſter a. D. Moslöhner in Wieps im Kreiſe Allenſtein, nach ſeiner glücklichen Rettung aus Tſchifu dieſen Brief geſchrieben: „Am 23. Juli erhielten wir in Tſchifu unverhofft den Befehl vom Flaggſchiff S. M. S.„Kaiſer“, ſofort mit der „Iltis“ in See zu gehen. Am 23. Juli, 4 Uhr morgens, lichteten wir deshalb Anker und gingen ſeelenvergnügt in die wogende See. Das Wetter war anfänglich ſehr gün⸗ ſtig; im Laufe des Vormittags aber regnete es ſehr heftig, ſo daß die Mannſchaft ſich in den unteren Schiffsräumen aufhalten mußte. Es wurden auch noch etliche Segel ge⸗ ſetzt, um das Schiff einigermaßen von der See zu beruhi⸗ gen. Der Wind wurde jedoch von Stunde zu Stunde hef⸗ tiger, auch das Barometer fiel beſtändig. So endete der Vormittag, und der Nachmittag diente für uns hauptſäch⸗ lich dazu, weitere Vorbereitungen zu treffen. Der Wind ſowie die See hatten nachmittags 4 Uhr ſehr ſtark zuge⸗ Rommen, und wir mußten uns infolgedeſſen auf alles gefaßt machen. Gegen 6 Uhr paſſierten wir in der Nähe von Wei⸗hei⸗Wei einen weißen Leuchtturm, ſo daß wir immer noch einen Hoffnungsſtern hatten, im Falle, daß irgend etwas paſſierte, doch dicht unter Land Schutz zu finden. Die Mannſchaft war infolge der ſchweren See ſeekrank geworden, doch ich ſowie etliche von meinen Ka⸗ meraden blieben friſch. Gegen 8 Uhr ging die Freiwache zur Koje; jedoch mußte ſich alles klar halten. Kurz vor 10 Uhr abends wurden die Segel geborgen, und ich begab mich wiederum zur Koje. Etwa zwanzig Minuten ſpäter ertönte der Ruf von dem wachthabenden Offizier, der auf der Kommandobrücke anweſend war:„Alle Mann auf!— Klar zum Manöver!“ Er ſelbſt ſtürzte voraus nach dem Mannſchaftsraum und befahl:„Alles aus dem Zwiſchendeck!— Das Schiff ſitzt feſt!“ Ich ſprang ſofort aus meiner Koje und begab mich nach dem oberen Teil des Großmaſtes, um nachzuſchen, was überhaupt paſſiert ſei. Hier hatte ich genügend Ueberſicht und bemerkte, daß die„Iltis“ auf ein unge⸗ heures Felſenriff aufgefahren war. Im nächſten Augen⸗ blick lief die ganze Mannſchaft nach hinten, wo der Kom⸗ mandant ſich aufhielt, bis auf neun Mann, die vorn Schutz ſuchten. Ungeheure Brandungen in Höhe eines dreiſtöcki⸗ gen Gebäudes hoben das Schiff in die Höhe und warfen es mit unmenſchlicher Kraft gegen das Riff. Etwa fünf⸗ zehn Minuten ſpäter wurde das Schiff in zwei Hälften zerriſſen; der Kommandant brachte darauf noch drei Hurras auf Seine Majeſtät den Kaiſer aus, und wir ſahen nun mit Schrecken den Tod vor Augen. An Rettung war abſolut kein Gedanke, denn man konnte kein Land noch Die Herrgottsmühle 45 5 Roman von Paul Hain. 28. Er ſprach mit dem Baron. 8 Der hörte ſchweigend zu. Blinzelte ein wenig aus den Augenwinkeln. ö „Alſo reiſen willſt du— hm—“ „Es ſcheint mir zweckmäßig, Vater— einmal in un⸗ ſeren verſchiedenen Agenturen nach dem Rechten zu ſehen. Meinſt du nicht auch?“ „Im— gewiß. Ich machte dir ja ſelbſt vor längerer Zeit den Vorſchlag. Natürlich hätte ich nichts dagegen. Be⸗ ſonders unſere ausländiſchen Geſchäftsfreunde müßten wieder einmal beſucht werden. Das feſtigt die Geſchäfts⸗ verbindungen. Ich halte ſolche Beſuche freundſchaftlich⸗ge⸗ ſchäftlicher Art für ſehr wertvoll, das weißt du ja—⸗ „Gewiß 1 „And du als mein zukünftiger Nachfolger, der doch vie⸗ len unſerer Freunde noch unbekannt iſt, hätteſt ſowieſo die Pflicht, dich hier und da vorzuſtellen.“ „Siehſt du! Das meine ich auch.“ „Wien, Koblenz, Paris, Brüſſel— das wären ſo einige Etappen. Graf Ruhland kann dich ja hier inzwiſchen gut vertreten. Die Zeit für eine ſolche Reiſe wäre alſo ganz günſtig—“ Er ſinnierte eine Weile. „Wann wollteſt du denn fahren?“ „Wenn möglich— in aller Kürze.“ f„Om 8 Er blickte auf. „Sag' mal, Junge— du kommſt mir in letzter Zeit etwas bedrückt vor— trotz der famoſen Gräfin, die ein bißchen Leben in unſer Junggeſellenheim gebracht hat. Haſt du— einen beſonderen Grund, auf Reiſen zu gehen?“ Viktor ſagte mit gewaltſamer Ruhe: 80 1 als die, die du ſelbſt anführteſt—“ „S0— o—* „Keine Differenzen— mit der Gräfin— 2“ „Aber nein—“ i i„ Er konte ſogar lächeln. „Es wäre mir fatal. Gräfin Verena iſt eine ſehr ſchätzenswerte Dame. Ich— ich hatte beinahe den Ver⸗ dacht, daß du für ſie mehr als nur eine freundſchaftliche e ee hegteſt. Es— wäre mir gar nicht unlieb ge⸗ weſen. Unſer Haus braucht ſchließlich eine würdige, char⸗ mante Repräſentantin. Ich habe mich erkundigt. Wenn die finanziellen Verhältniſſe der Familie auch nicht glänzend ſind— die Ruhland ſind doch ein altes, repräſentatives Geſchlecht—“ Er ahnte nicht, daß Frau von Ruhland dem Auskunfts⸗ beamten ſelbſt die ihr geeignet erſcheinenden Informatio⸗ nen diktiert hatte. 8 Viktor ſagte gelaſſen: „Nein, Vater— daran habe ich nicht gedacht. Gewiß, Verena von Ruhland iſt eine liebenswerte Dame. Aber . keine Beſorgnis mehr.“ ſonſt irgendwo ein Licht erblicken. Beide Teile, das Vor⸗ ſchiff wie das Achterſchiff, trennten ſich vollſtändig, und meine Lage auf dem Großmaſt wurde immer gefährlicher, da ich jeden Augenblick glaubte, der Maſt würde umfallen und mich in die Tiefe mitreißen. Um doch noch einigen Schutz zu finden, verließ ich mit Mühe meinen Platz und begab mich auf die Kom⸗ mandobrücke. An Deck ſelbſt war ſchon alles in tauſend Trümmern. Das Waſſer war auch ſchon in die Schiffs⸗ räume eingedrungen. Hier auf der Kommandobrücke waren der Kommandant und noch etliche Kameraden zu⸗ rückgeblieben. Es kamen fortwährend heftige Brandungen über, und ich dachte alle Augenblicke an meine lieben Eltern. Kurz darauf ſtürzte der Großmaſt um und im nächſten Augenblick auf die Kommandobrücke. Ich wurde gegen den letzten Maſt geworfen, ſo daß mir Hören und Sehen verging. Die einzige Hoffnung, mich noch etwa retten zu können, war, mich direkt nach hinten an das Ende des Schiffes zu begeben. Kaum hatte ich es erreicht, ſo fiel der letzte Maſt um, das ganze Deck wurde dadurch aufgeriſſen. Nun war der letzte Augenblick gekommen. Hände⸗ ringen, Jammergeſchrei und ein Wehklagen, daß ich es kaum beſchreiben kann! Darauf kam eine ungeheure See über uns, und ich wurde mit fortgeriſſen. Wohl zehnmal habe ich mich vollſtändig überſchlagen, bis ich an die Ober⸗ flächte gelangte; jedoch hatte ich den Vorteil erhalten, aus der Nähe der Klippen zu kommen. Noch im Waſſer hörte ich Wehklagen. Ich ſchwamm mit den Seen, ſoweit es in meinen Kräften ſtand, wurde jedoch immer von der Bran⸗ dung in die Tiefe geriſſen. In dieſem Zuſtande, voll⸗ ſtändig ermattet, hatte ich mich ſchon den Wellen preis⸗ gegeben, hielt mich aber noch etwa zwei Stunden über Waſſer. Plötzlich fühlte ich feſten Boden unter mir, denn ich war auf eine Sandbank geworfen worden. Hier blieb ich ſo lange, bis es hell würde. Auch geſellte ſich noch ein Kamerad zu mir, der auf dieſelbe Stelle hingeworfen war. Beim Morgengrauen trat Ebbe ein, und ich konnte ins nächſte Chineſendorf gelangen. Hier bekam ich Kleidung, wurde gut aufgenommen, und etwa 36 Stunden ſpäter wurden durch ein Boot die anderen neun Mann vom Vor⸗ ſchiff abgeholt; alles übrige iſt ertrunken. Ich danke mei⸗ nem lieben Herrgott, daß ich gerettet bin, und freue mich auf ein frohes Wiederſehen. Wir werden alle nach Hauſe geſchickt, und ich komme vielleicht ſchon Mitte Oktober in die Heimat.“ 5 Das kleine, tapfere Kanonenboot und ſeine heldenhafte Beſatzung werden in der Geſchichte der deutſchen Kriegs⸗ marine immer einen ruhmvollen Platz behalten. Die deutſche Flotte hat nach jenem Tage größere Verluſte er⸗ litten und große Taten vollbracht; aber mit tiefer Bewun⸗ derung erfüllt auch die Generation, die den Weltkrieg er⸗ lebte, die heldenhafte Haltung der„Iltis“-Leute vom 23. Juli 1896. 8 * v. 2 8. Hundert Jahre Zündnadelgewehr Hundert Jahre ſind verfloſſen, ſeit Dreyſe das Zünd⸗ nadelgewehr erfunden hat. Es iſt kaum vorſtellbar, wie grundlegend die Waffentechnik durch dieſes Gewehr ge⸗ ändert worden iſt. Wir kennen die Erfolge, die Preußen im Jahre 1866 über die Oeſterreicher erfochten hat, und wir wiſſen, daß es gerade das Zündnadelgewehr geweſen iſt, das entſcheidend die Siege Moltkes beeinflußt hat. Zwei Vorbedingungen mußten erfüllt ſein, ehe end⸗ gültig der kriegsbrauchbare gezogene Hinterlader die Herr⸗ unſer Verhältnis zueinander war bisher rein kamerad⸗ ſchaftlicher Art. Du haſt da mehr zu bemerken geglaubt, als wirklich zu bemerken war. Ich ſchätze die Gräfin ſehr — aber— das alles hat mit meinem Reiſeplan nichts zu tun.“ „So— dann hab' ich mich wohl geirrt. Schön— wir werden heute abend die genauen Reiſedispoſitionen feſt⸗ legen— auch den beſonders wertvollen Geſchäftsfreunden Mitteilung von deinem Beſuch zukommen laſſen. In drei, vier Tagen wirſt du dann fahren können.“ .„Ja, Vater. So wird es richtig ſein.“— Das war das Aeberraſchende! Als Verena von der beabſichtigten Reiſe erfuhr, war 15 heftig erſchrocken, ohne es ſich natürlich merken zu laſ⸗ ſen. Eine Geſchäftsreiſe— das war natürlich wichtig und ging allem andern vor. Sie ahnte nur zu gut, warum Viktor ſo plötzlich reiſen wollte. Vor ihrem Bruder legte ſie ſich indeſſen keinen Zwang auf. „Der Feigling! Der Schwärmer! Er flieht vor dieſer Eva Gwendolin! Lachhaft iſt das! And ich— ich muß nun natürlich auch abreiſen. Es iſt ja nicht anders möglich! Ah— wie ich dieſes blonde Mädel haſſe.“ Kurt tröſtete ſie. „Nur Geduld, Schweſterherz. Ich ſtehe auf dem Poſten. Ich paſſe ſchon auf. Es iſt vielleicht gar nicht ſo dumm, daß er abreiſt. Das beweiſt ja doch, daß Eva ſich von ihm losgeſagt hat— und das iſt immerhin ein ſchöner Erfolg für dich.“ „Nun ja—“ „Ich werde dich natürlich ſtets auf dem laufenden hal⸗ ten, wo ſich Viktor aufhält. Es iſt ja zweifellos, daß er vergeſſen und ſich betäuben will, und bei ſeiner leiden⸗ ſchaftlichen Natur wird er das ſchon gründlich beſorgen. Da wird ſich dann auch ſchon eine Gelegenheit für dich finden, auswärts irgendwo mit ihm zuſammenzutreffen— wir haben ja in Brüſſel, in Paris ſchließlich einige Bekannt⸗ ſchaft ſitzen— ſo daß da allerlei Möglichkeiten gegeben ſind. Daß ich dich mit Geld unterſtütze— ich verdiene ja hier genug und die Gelegenheit, nebenbei noch etwas zu zmachen', iſt bei dem Vertrauen des alten Herrn zu mir durchaus gegeben— iſt ſelbſtverſtändlich—“ Er lachte ſpöttiſch in ſich hinein. „Für mich iſt es auch ganz gut, daß Viktor hier für ſängere Zeit fort iſt. Ich bin dann ſelbſtändiger, unbeauf⸗ ſichligter. Alſo— Kopf hoch, Verena, das Rennen machſt du ja doch!“ Sie warf den Kopf in den Nacken. 2 Bei Gott— das will ich auch!“ FJhr Blick ſtrahlte ſchon wieder ſieghaft. „Und auswärts, Verena— wenn du allein mit Viktor zuſammentriffſt— kannſt du deine Künſte 1 0 ungenier⸗ ter entfalten als hier! Du weißt ja, wie du ihn in Mar⸗ burg ſchon an dich gefeſſelt hatteſt.“ Verena lachte. g „Du haſt recht, Kurt! Es liegt kein Grund zur Enttäu⸗ ſchung vor. Viktor entrinnt mir nicht. Und da ich deiner finanziellen Anterſtützung ſicher bin, habe ich nun auch ſchaft auf den Kriegsſchauplätzen antreten konnte. Es mußten Verſuche mit Hinterladern überhaupt ſchon ge⸗ macht worden ſein. Man mußte zweitens das Zündhütchen beſitzen, das durch ſeine Exploſion die Pulverladung ent⸗ zündet. Hinterlader kannte man ſeit der Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts. Sie haben ſich wohl deshalb nie richtig durchſetzen können, weil die Verſchlüſſe oft undicht waren, ſo daß der Schütze durch Feuer, das aus der Kammer trat, gefährdet wurde. Das Steinſchloßgewehr wurde erſt am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts durch das Perkuſſionsgewehr abgelöſt. Selbſt bei trockener Witte⸗ rung rechnete man mit 30 Prozent Verſagern bei den Steinſchloßgewehren. Das Perkuſſionsſchloß war weitaus zuverläſſiger. Beim Perkuſſionsgewehr wurde die Pulver⸗ ladung dadurch entzündet, daß ein Stahlſtift oder ein Stechhahn auf ein Knallpräparat traf. Das kupferne Zünd⸗ hütchen iſt 1815 in London erfunden worden. Der Zünd⸗ ſatz beſteht aus Jagdpulver und chlorſaurem Kali. Während man ſich in anderen Staaten bemühte, gezogene Vorladergewehre einzuführen, wurden die Augen des preußiſchen Militärs auf die Erfindung Dreyſes 1 lenkt, der ein Gewehr anbot, das ähnlich den heute noch gebräuchlichen Typen konſtruiert war. Das Zündnadel⸗ gewehr war kein Mehrlader, man kannte auch noch nicht das rauchſchwache Pulver. Es war aber ein Gewehr, das allen anderen Feuerwaffen der damaligen Zeit hoch über⸗ legen war. Die Patrone beſtand der Pulverladung. Zwiſchen Bleigeſchoß und Pulver⸗ ladung lag die Pille, der Zündſatz. Die Nadel, die den Zündſatz zur Exploſion brachte, mußte alſo zunächſt die Pulverladung durchſtoßen. Daher ſtammt der Name Zünd⸗ nadelgewehr. Man hielt in Preußen die neue Erfindung geheim. Man nannte das Gewehr:„leichtes Perkuſſionsgewehr“, Erſt im Jahre 1855 wurde durch Kabinettsorder befohlen, die Waffe als Zündnadelgewehr zu bezeichnen. Wir wiſſen, wie exakt im preußiſchen Heer von jeher die Uebungen des Ladens, des Anſchlages, des Schießens durchexerziert worden ſind. Wir wiſſen aber auch, wieviel Mühe ſich Offiziere und Unteroffiziere mit den Mann⸗ ſchaften geben mußten, um ihnen die Exerzitien beizu⸗ bringen. Wie ſehr dieſe Arbeit durch die Einführung des Zündnadelgewehrs erleichtert worden iſt, zeigen die Aus⸗ führungen des Majors v. Rüſtow in ſeinem Buch„Kriegs⸗ handfeuerwaffen“. Rüſtow erzählt da aus ſeiner eigenen Praxis. Als er 1859 bei der Mobilmachung Chef einer Landwehrkompanie war, mußte er 80 Wehrmänner ein⸗ ſtellen, die bis dahin nur mit dem Perkuſſionsgewehr geſchoſſen hatten. Er brachte die Leute binnen zwei Tagen dahin, daß ſie die Zündnadelgewehre richtig zu behandeln verſtanden. Und im Meyerſchen Konſervationslexikon aus dem Jahre 1871 erfahren wir, daß die Verſuche, ein Gewehr von hinten zu laden, ſo daß das Geſchoß durch den Stoß der Gaſe aus einer weiteren Kammer in das engere Rohr und deſſen Züge eingetrieben wird, zwar alt ſeien, daß aber das preußiſche Zündnadelgewehr bis jetzt die einzige vollkommen kriegstaugliche Anwendung dieſes Syſtems ſei. Das Chaſſepot⸗Gewehr, das nach dem Arbeiter im Pariſer Artilleriedepot Chaſſepot benannt iſt, lehnt ſich eng an das Zündnadelgewehr an. Der Erfinder dieſes Zündnadelgewehrs, Joh. v. Dreyſe, der 1787 geboren würde und als Techniker und Fabrikant im Jahre 1867 ſtarb, hieß urſprünglich Dreyſe und iſt für ſeine Verdienſte, die er ſich um Preußen er⸗ worben hatte, geadelt worden. v. W. Er zog ſeine Brieftaſche und entnahm ihr einige grö⸗ ßere Scheine, die er ihr überreichte. Es waren viertauſend Mark.. „Da; fürs erſte, Verena.“ Er 1 die Stimme. 5 „Das Fehlen ſolcher Summen merkt man in den Bü⸗ chern hier nicht, ſoweit ich ſie unter mir habe. Es ſind Lappglien.“ 5 15 magſt daraus erſehen, was für eine Partie du machſt.“ Verena fühlte ein Prickeln in den Nerven. „Kurt— ich beneide dich!“ „Man kann nie früh genug anfangen, ſein ins Trockene zu bringen,“ ſagte er zyniſch. Aengſtlich forſchte ſie: „Kann wirklich nichts herauskommen— 9“ Sorglos antwortete er:„Gott bewahre. Was ich tue, überlege ich mir reiflich.“—— Zwei Tage ſpäter fuhren Viktor und Verena ab. Der alte Baron hatte die Gräfin zwar gebeten, doch noch eine Weile zu bleiben, aber ſie hatte herzlich gedankt. Was ſollte ſie nun noch hier. Sie mußte verſprechen, wenn irgend mög⸗ lich, ſich recht bald wieder einzufinden. Im Auto fuhr ſie mit Viktor zum Bahnhof. Der Baron begleitete ſie. Als ſie am Mühlenberg vorüberfuhren, blickte ſie Viktor 555 der Seite an. Der ſtarrte vor ſich hin. Er war ſehr aß. Sie konnte blicken.— In einer Staubwolke ſauſte das Auto dahin. Dürres Laub wirbelte hinter ihm auf. Oede und leer lagen die Felder da. Die Pappeln zu ſeiten der Chauſſee ſtanden herbſtmüde im Wind.— Eva Gwendolin hatte das Auto auf der Fähre bemerkt. Sie ſtand hinter Buſchwerk verſteckt am Hügelabhang. Sah das Auto verüberfahren. Sah die Inſaſſen darin. Viktor, der ſo blaß ausſah, Verena mit dem roſig gepuder⸗ ten Geſicht, den alten Baron— ſeine Aehnlichkeit mit Viktor ergriff ſie ſofort—, ſah das Reiſegepäck hinten am Auto, die Koffer neben dem Chauffeur. Wohin fuhr Viktor? Sie preßte die Hände auf das wild ſchlagende Herz. Um ihre Lippen lief ein krampfhaftes Zucken. So ſtand ſie hinter dem Geſträuch. Sah das Auto verſchwinden— ſtarrte ihm noch nach, als nur noch eine Staubwolke in der Luft hing. Ein Schluchzen quoll in ihr auf. ü Heiß und weh. 8 Viktor——, ſtammelte ſie. Ihres Herzens tiefſte Qual war in dieſem Wort. Und plötzlich ſprangen die Tränen aus ihren Augen, Schäfchen ſich nicht enthalten, noch einmal zurückzu⸗ wild und l Sie griff wie halb ſuchend in die Zweige. Die Sinne drohten ihr zu ſchwinden. Nün erſt— ſo fühlte ſie dumpf— war alles vorbei! ſie ihn nicht mehr drüben wußte— in Nun erſt— da dem großen Mühlenwerk. Da bald eine rieſenhafte Ent⸗ fernung zwiſchen ihr und ihm liegen würde! empfand ſie, daß er entfloh! Floh vor ihr— vor ſeiner Liebe— vor der Vergangenbeft! * aus dem Bleigeſchoß und Deutlich dere geek u 2 „20 oled Locle 8:p seg jede orangen sog ed ue unu gun: sohjacksch Uagech hozloch ui pu „aa Gn uud ee uu; Uognv udca anu ezjuucz ag vlog) dleiq dun eic an] agpleg eieuse use anu se qob ug nig byeuun sio Gi eiae obaog ele nz guebone buncpnſaecß deg oe go zusquv use qu a0 Ueqseaz ue uv uehvlech od ga Wüdgun cpu 8 Ao eee eie a0 u eg ngvloch eig ud Spujggjckan dpi siv pam gungufl zckuich oleſg nv deu; Help eß usugg jun oog obzusat anu cpog ohog aun i ava mupnc eusgeihaea sog eic uu ug pmb ci avm uegeijg iqnusbeb Uegegquv ueg eig guten oi uupzae cpr siv uupc baoqaea megigog cps id ee ee een ee esc aue anu nd 168 ꝙno g ea eegub duel eim ue ol nvueb 918 Ag ene ne eee een r Seasqup spaise Luv se dom sbupſuv ufezg ejuugz usgang svane ueugg gg szußgo leg dig cpu abb 8e aba sHublu gie eines bi ae siqunid og um oneſſe gun udp aeſeig Mpcpinelech ae uf eis gol usulteg ne Ilie iS ci auge; gag ur aeg eq geſlg eig i 6 uupc spalegegz nvag snoch sog u eig oscpvag gun go ckuuvouvvag vnzz 400 sno dig oog c cab spa uud pon bl 210 Uaeuufach 110 cl gf uuvc usgun suseg abb nv eino opnagz aufe bi gupf uteuzeg ne 40 b uelahjecknazl gun usgucpialnp ueloz ae dun uegueangnu usch gun uecphage uescpeſcpf aun ueznb uspluezes uobhgoeun usagog usg ho uf szjeu ⸗Bebeg cf eie neee“:o 4e aan! 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Aber“, Ullrich ſeufzte,„aber das Schickſal iſt gütig und grauſam zugleich. Es ließ mich einen Menſchen finden, der mir den Glauben an die wahre Schönheit des Lebens wie⸗ dergab... und reißt ihn ohne Erbarmen wieder von mir, kaum, daß ich ihm begegnete.“ Sie hatte ihn mehrfach unterbrechen wollen, aber nun, da er ſchwieg, blieben ihre Lippen geſchloſſen, weil ſie die Fülle deſſen, was ſich auf ihre Zunge drängte, nicht zu meiſtern vermochte. „Sind Sie mir böf Pauſe, während der ſi hatten. 8 „Ja,“ ſagte ſie leiſe. „Fräulein Annelieſe!“ Seine Stimme verriet Beſtür⸗ zung, Schmerz, bittere Enttäuſchung. „Ja,“ wiederholte ſie.„Oder ſoll ich Ihnen nicht zürnen, wenn Sie mir den Abſchied von dieſem Schiff ſo ſchwer machen?“ „Iſt das wahr?“ ſtammelte er freudig.„Wirklich wahr?“ Er erhielt keine Antwort. Vom Promenadendeck her er⸗ ſcholl Doras lautes Lachen. Auch des Sängers fettige Stimme war zu vernehmen. Wahrſcheinlich hatte man ſich entſchloſſen, noch einen kleinen Abendſpaziergang an Deck zu machen. „Man darf uns nicht beiſammen ſehen,“ flüſterte Anne⸗ lieſe.„Bitte, gehen Sie! Ich will nicht, daß Sie meinet⸗ wegen Unannehmlichkeiten haben.“ a Carſten atmete tief und ſchwer. „Fräulein Annelieſe...“ Die Stimmen kamen näher. Cadini trällerte ein paar Takte aus dem„Fliegenden Holländer.“ „Gehen Sie... bitte, gehen Sie!“ drängte Annelieſe erregt. Da erſt wandte Ullrich ſich ab, um lautlos im Dunkel unterzutauchen. Um keinen Augenblick zu früh, denn ſtrah⸗ lende Helligkeit ergoß ſich plötzlich über das Deck. „Habe ich's nicht geſagt?“ rief Frau Dora laut.„Da ſteht ſie und träumt aufs Meer hinaus, die romantiſche Seele! Aber damit iſt's für heute vorbei. Hallo, Fräulein Pichler—— heute iſt der letzte Abend an Bord.. das muß gefeiert werden! Kommen Sie... d machen Sie keine Ausflüchte!“ Annelieſe halfen wirklich keine Ausflüchte. Man holte ſie, deren Geſicht brannte und deren Augen W ſchim⸗ merten, im Triumphzug ein, riß ſie aus ihrer Welt hinüber in die andere, in der kein Platz war für die ſtille Andacht einer verzauberten h e.. in der dafür jedoch Sektpfropfen knallten und Menſchen lärmten Währenddeſſen war Ullrich ungeſehen in ſeine ſchmale, enge Kabine gelangt. Er machte kein Licht, ſondern ging im Dunkeln hin und her. Er war aufgewühlt bis ins Innerſte. In den Pulſen hämmerte das Blut, ſtürmiſch und ſiedend⸗ heiß. Seine Lippen murmelten Worte, die unverſtändlich blieben. Und als er auf das ſchmale Lederſofa niederfiel, das für die Nacht als Bett hergerichtet wurde, glaubte er, in der beklemmenden Enge des Raumes erſticken zu müſſen. Er ſprang auf, öffnete das Bullauge und lief von neuem auf und ab. Erſt allmählich wurde er ruhiger, aber wie das Meer nach wildem Sturm noch lange in ſchwerer Dünung rollt, bis ſich die ſchäumenden Wogen friedlich glätten, ſo wallte auch in ſeinen Adern das Blut in pochenden Rhythmen, um erſt nach einer ganzen Weile in den alten gemäßigten Gleichtakt zurückzufallen. Dann aber, als ruhige Ueberlegung dem Aufruhr der Gefühle wich, fielen gleich grauſamen Quälgeiſtern die Ge⸗ danken des Zweifels über ihn her. Was war denn eigentlich geſchehen? Annelieſe hatte erklärt, daß ſeine Worte ihr den Abſchied ſchwer machten. Nichts weiter. War es nicht vermeſſen, aus dieſer vielleicht dem Zauber des Augenblicks entſprungenen Bemerkung Schlüſſe ſo weitragender, ſo umwälzender Natur zu ziehen? Wo war der Beweis, daß ſie ſeine Liebe erwiderte? Wo? Wo? Wollte er ihn etwa darin finden, daß ſie allabendlich mit ihm geplaudert hatte? Daß ſie ihm mehr Vertrauen ſchenkte als all den anderen, die ſich an Bord befanden? Daß ſie ihm gedankt hatte für den ihr in jener Nacht er⸗ e?“ fragte er nach einer langen wieſenen Ritterdienſt? Daß ſie ſich ihm anvertraut und von dem Unglück im Kinderheim berichtet hatte? Waren das Beweiſe einer Liebe? Als ſeine Gedanken an dieſen Punkt gelangten, blieb er wie verſteinert inmitten der Kabine ſtehen. Qual ſtand auf ſeinen Zügen. Qual brannte in ſeinen Augen. Irgend⸗ wo in einem Winkel ſeines Herzens flammte der Schimmer einer Hoffnung auf und löſte ſeine Erſtarrung. Das war, als er ſich des Blickes erinnerte, mit dem ſie ihre Worte be⸗ gleitet hatte. Sah ſo ein Augenpaar aus, das Gleichmut ausdrückte? Hatte es darin nicht geleuchtet, wie nur der Stern der Liebe leuchten kann?. Er atmete tief.. Gewißheit... wer gab ihm Gewißheit? Dann wieder, nach geraumer Zeit, fiel er erneut den bangen Zweifeln anheim. War es nicht vermeſſen, ein ſol⸗ ches Glück überhaupt für Wirklichkeit zu halten? Wer war er denn? Ein Heimatloſer... ein Lakai... ein Menſch, mit dem man verfahren durfte, wie man gerade gelaunt war! Je⸗ mand, den man je nachdem belohnte oder auch Klinken putzen ließ. Und ſo ein Nichts, ſo eine Null bildete ſich auch nur eine Sekunde ein, daß—— Nein, er war trotz ſeiner fünfunddreißig Jahre ein Narr, und benahm ſich wie ein Jüngling... wie ein dummer inge Seine Lippen ſchloſſen ſich trotzig, verbiſſen, wütend. Nicht einmal achten konnte ſie ihn, nicht einmal achten! Gewiß, es war keine Schande, Schofför zu ſein. Wahrhaf⸗ tig nicht. War auch keine Schande, einen ſolchen Poſten be⸗ nutzt zu haben, um ſich etwas Geld zu erſparen. Aber lächerlich war es, ſich Annelieſe Pichler als Frau dieſes Schofförs vorzuſtellen... ja, lächerlich und im höchſten Grade albern. Was er früher einmal geweſen war, das wog nicht, zählte überhaupt nicht mehr mit. Hatte er das nicht ſelbſt am tiefſten und nachdrücklichſten an ſich ſelbſt erleben müſ⸗ ſen? Damals, als er von der Front heimgekehrt? Worauf ſich alſo ſtützen? Auf die harten ſchwieligen Fäuſte etwa, die er ſich in Kanada und ſpäter in Südamerika in ſchwerer Arbeit zugelegt hatte? Auf die Ehre, die er immer hochge⸗ halten hatte? Liebe zum Vaterland, Arbeit, Ehre. pfiff man nicht auf ſolche zweifelhaften Empfehlungen? Ja, man pfiff darauf. Man betete neue Ideale an mit Geld mußte man klimpern, wenn man gelten wollte... Verbin⸗ dungen zu höchſten und allerhöchſten Stellen mußte man haben, wenn man zu irgendwelchen Zielen ſtrebte.. um⸗ ſtellen mußte man ſich, um vor den Augen der Heffentlich⸗ keit beſtehen zu können.. ja, umſtellen! Und dieſes Um⸗ ſtellen hieß: auf Tradition ſchimpfen, auf Ehre pfeifen, auf Anſtand verzichten! Stand nicht alles auf dem Kopf? Gab es daheim nicht genug Leute, die mäuschenſtill waren, wenn vertiertes Geſindel über die neuerſtandenen Kämpfer eines neuen Deutſchlands herfielen? Und waren es nicht dieſelben Menſchen, die aufheulten, wenn ein Gerichtshof irgendeinen Raubmörder, der Reins oder ſonſtwie hieß, zum Tode verurteilte? Umlernen mußte man, wenn man ſich in dieſer Welt zurecht finden und etwas in ihr bedeuten wollte! Lügen mußte man, Heiliges beſudeln und den Schmutz in den Himmel heben.. nur deutſch durfte man nicht ſein... nur nicht deutſch, das war ein Fehler. Die Stimme des Blutes hatte zu ſchweigen. Was war das für eine Zeit? Was war das für eine traurige Zeit, die vorhandene Werte außer Kurs ſetzte, um Luftblaſen als Produkte der Ewigkeit in die Welt zu ſetzen? 5 Was fragte dieſe Zeit nach einem Manne, der Ullrich Carſten hieß, der das Höchſte, was er beſaß, ſein Leben, für die Heimat eingeſetzt hatte, der die beiden Kreuze der Ehre beſaß und— heute ein Lakai war? Die Zeit fragte einen Quark nach dieſem Manne, der ſo wahnwitzig geweſen war, ſich ihr entgegenzuſtemmen. Sie ging einfach über ihn hinweg und drückte ihm ſpöttiſch den Stempel der Minderwertigkeit auf. Und ſo ein Menſch wagte es, ſich ein Glück zu erhoffen? So ein Menſch, der nichts vorſtellte, und der es in fünf⸗ unddreißig Lebensjahren bis zum Schofför einer launen⸗ haften Frau gebracht hatte, bildete ſich überhaupt auch nur einen Augenblick ein, daß ſich ihm ein Herz in Liebe ſchen⸗ ken könnte! Narr, der er war (Fortſetzung folgt.) Wie ſieht mein Konto? Der Schriftſteller Berthold Werner braucht dringend Geld, weil ſein Verleger ihm den erbetenen Vorſchuß ver⸗ weigert 995 Deshalb telefoniert er an alle möglichen und unmöglichen Leute, um ſich fünfzig Mark zu borgen; denn zum morgigen Sonntag haben ſich ſeine Schwiegereltern um Beſuch angemeldet. Und ſein Barvermögen beträgt fünfzig Pfennige! Seine Frau macht ihn auf das Nutzloſe ſeiner dies⸗ bezüglichen Verſuche, a1 dieſem Wege zu dem nötigen Kleingeld zu gelangen, aufmerkſam und gibt ihm ſtatt deſ⸗ ſen den Rat, lieber einmal zum Poſtſcheckamt zu fahren und zu ſehen, ob dort vielleicht von anderer Seite her Geld ein⸗ gegangen iſt; man muß wiſſen, Frau Werner glaubte an derartige Zufälle. Nun iſt es zwar ſchon dreiviertel elf und Werner noch höchſt o bekleidet, aber er beſchließt trotzdem, den Weiſungen ſeiner Frau zu folgen, und zwar ſchon aus dem Grunde, um den Vorwürfen zu entgehen. Seine Geldkalamität iſt nämlich in der Hauptſache dadurch entſtanden, daß er einem Freund leichtſinnigerweiſe fünf⸗ undſiebzig Mark geborgt hat. Der hat ſie ihm natürlich nicht zurückgegeben. Bei ſeinen verſchiedenen Telefonaten hat er nun auch in ziemlicher Lautſtärke einem Bekannten die „haarſträubende“ Sa erzählt, ſo daß ſeine Frau lei⸗ der auch von der Sache Wind bekommen hat. So kann man ſich vorſtellen, daß bei Werners keine ſehr gemütliche Stim⸗ mung herrſcht. Der Hauswart Otto Emil Auguſt iſt gerade damit be⸗ ſchäftigt, die Treppe zu reinigen, als er auf einmal erſchreckt in ſeinem Tun, den Scheuerlappen auszuwringen, innehält, denn ein Mann kommt mit Donnergepolter die Treppe her⸗ untergeſtürzt. Als er ſieht, daß es Werner iſt, hellen ſich ſeine Augen auf, und in ſeiner redſeligen Art will er ſich in ein längeres Geſpräch mit ihm einlaſſen. Werner läßt ſich aber auf nichts ein, will an ihm vorbei mit den Wor⸗ ten:„Später, ſpäter, lieber Lange, jetzt habe ich keine Zeit!“ wird aber inſofern an ſeinem Vorhaben gehindert, daß er in ſeiner Kurzſichtigkeit in den Eimer tritt. Das veranlaßt den guten Otto Emil Lange zu der fachlichen Feſtſtellung: „Blinder Eifer ſchadet nur.. Jetzt habenſe ſich naß jemacht.“ Werner will aufbegehren, aber ein Blick auf ſeine Arm⸗ banduhr läßt ihn davonraſen. Im Autobus, der ihn nach dem Poſtſcheckamt bringen ſoll, hat Werner einen guten Bekannten getroffen, und 17 5 den Privatdozenten Dr. Mewes, deſſen Spezialgebiet je vorderaſiatiſche Geſchichte iſt. Und da dies merkwürdi⸗ erweiſe auch ein Steckenpferd von Werner iſt, vertiefen ich beide Herren in ein äußerſt gelehrtes Geſpräch. Obwohl der Schaffner treu und brav eine Station nach der andern ausruft, merken beide Herren in ihrem Geſprächseifer nichts von der Umwelt. Erſt der Ruf des Schaffners:„Alexanderplatz.. End⸗ ſtation!“ bringt Werner zur Beſinnung. Sein Erwachen iſt ein furchtbares, denn er muß zu ſei⸗ nem Entſetzen feſtſtellen, daß er beinahe eine halbe Stunde braucht, um zum Poſtſcheckamt zurückzulaufen. Deshalb ſtürzt er, ohne ſich von Dr. Mewes, der ihm kopfſchüttelnd nachſieht, zu verabſchieden, in raſender Eile davon. Als er außer Atem vor dem Amt 5 8 ſchlägt es gerade zwölf. Endlich ſteht er dann vor dem Schalter. Und nach einer Wartezeit von 10 Minuten kann er dann endlich ſeine Frage anbringen: 5. „Verzeihung, ich möchte um eine Auskunft bitten Iſt für mich heute Geld eingegangen?“ Es dauert nicht lange, und er erhält von dem Beamten die Auskunft:„Es iſt für Sie nichts eingegangen.“ Mit einem geſtammelten Dankeswort ſchleicht Werner kleinlaut von dannen. Draußen kauft er ſich in Gedanken eine Zeitung und muß daher ein paar Minuten ſpäter vom Omnibus wieder herunterſteigen, da er ja nur noch 20 Pfen⸗ nige in ſeinem Beſitz hat. Die langen aber nur zu einer Fahrt mit der Stadtbahn. Da auf dem Bahnhof Friedrichſtraße am Schalter ein gro⸗ ßes Gedränge herrſcht, 510 er ſich aus einem Automaten eine Fahrkarte und fährt in Richtung Zoo von dannen. Als er hier durch die Sperre will, wird er von dem Be⸗ amten zurückgehalten. Auf ſeine Frage, was das zu bedeu⸗ ten habe, wird ihm kurz und ſachlich entgegnet, daß er eine Bahnſteigkarte abgegeben habe. 5 Und in barſchem Ton fordert ihn der Mann am Schal⸗ ter auf, ſeine Fahrkarte abzugeben. i Werner verſucht, ſich mit ſeiner Kurzſichtigkeit zu ent⸗ ſchuldigen, es nutzte aber alles nichts. Der Beamte ruft den Stationsvorſteher und erklärt dieſem, daß der Herr nicht nachzahlen wolle.. Nun reißt aber dem armen Werner die Geduld, und er brüllt beide an:„Was heißt, der Herr will nicht?. der Herr kann nicht!“ i N Der Stationsvorſteher beſchwichtigt ihn dann aber und macht die nötigen Feſtſtellungen betreffs ſeiner Perſonalien. Als ihm aber Werner zu verſtehen gibt, daß er ſchließlich der bekannte Autor des Romans„Wie rette ich mich vor meinen Millionen?“ ſei, und es nicht nötig habe, von einem Schaffner gleich als Hochſtapler bezeichnet zu werden, wird auch der freundliche Stationsvorſteher grob und ſchreit Werner an: 25 „Herr, Sylveſterulk, verbitte ich mir!. Verſtanden! Wenn Sie mich hier verkohlen wollen mit Ihrem Millio⸗ nenroman, wo Sie nicht mal einen Groſchen in der Taſche haben, rufe ich die Bahnpolizei!“ b Nach längeren Erörterungen muß ſich dann der Sta⸗ tionsvorſteher davon überzeugen, daß er in Werner tatſäch⸗ lich den bekannten Romanſchriftſteller vor ſich hat. Und als Werner endlich den Bahnhof Zoo verlaſſen kann, hält ſich der Stationsvorſteher vor Lachen den Bauch, denn ſo etwas iſt ihm tatſächlich noch nicht vorgekommen..„Wie rette ich mich vor meinen Millionen? und dann noch nicht mal die paar Pfennige für eine Fahrkarte!“ Zu Hauſe angelangt, wird Werner von ſeiner Frau freudeſtrahlend mit den Worten empfangen:„Na ſiehſt du, weshalb immer gleich ſo aufgeregt?... Nun hat's alſo doch geklappt.“ f f Er iſt natürlich zunächſt der Meinung, ſeine Frau rede chineſiſch mit ihm, als er aber hört, daß inzwiſchen der Briefträger hiergeweſen ſei und eine Nachricht vom Poſt⸗ ſcheckamt gebracht habe, daß dort 350,.— Mark für ihn lägen, fragt er nicht erſt lange nach dem Wieſo und Warum, ſondern ſtürzt mit einem unartikulierten Laut wieder davon. Beim Kohlenhändler borgt er ſich nun lallend drei Mark für ein Auto. Und obwohl es inzwiſchen dreiviertel eins geworden iſt, verſucht er's, noch vor Schalterſchluß dort einzutreffen. In dem Auto ſchaſſe er während der ganzen 15 vor ſich hin.„Wir ſchaffen's nicht, wir ſchaffen's nicht.“ Der Schofför iſt allerdings anderer Meinung, er„ſibt Jas“ und brauſt wie die wilde Jagd durch den Tiergarten. Leider wird das Auto am Brandenburger Tor aufge⸗ halten, ſo daß Werner vor Ungeduld am liebſten ausſteigen und die paar Schritte zu Fuß rennen möchte. Der Lenker des Autos redet ihm aber gut zu und weiſt darauf hin, daß ſie es auch ſo ſchaffen werden, denn mal müſſe auch wieder „jrün“ kommen! Endlich zeigt die Verkehrsampel„jrün“, und die Bahn iſt frei. 3 5 Wie ein gehetztes Wild ſtürzt Werner zwei Minuten ſpäter an den Schalter und präſentiert dort ſeinen Scheck. Und anſtandslos erhält er die dreihundertfünfzig Mark. Ehe er aber das Gebäude verläßt, wendet er ſich an einen Ordnungsbeamten: 1 „Ach, ſagen Sie... die Auskunft iſt ſchon geſchloſſen nicht wahr?“ i Dienſteifrig erwidert dieſer;„Allerdings, mein Herr, es iſt ja ſchon zehn Minuten nach eins!“ „Schade,“ murmelt Werner,„ich hätte mit dem Herrn der Auskunft gern mal ein paar Worte deutſch geredet...“ „Aber weshalb denn, mein Herr?“ fragt daraufhin ſicht⸗ lich erſchrocken der überaus höfliche Beamte,„Haben Sie irgendwelchen Grund zur Beſchwerde!“? Jetzt entlädt ſich in Werner alle Wut, und mit heftigen Vorwürfen überſchüttet er den erſtarrten Ordnungsbeamten: ———