„ uoßunuſloch ono Jeck Nx 0 0 140 E ue suo pnich uleg ae ue edupgeh die il ud h paqaeg neeqp ae cpu ss zog ouvgd nulzeß 210 305 5 Zuſchetet täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Biiugspieis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, z der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 UAnzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nu. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr 4 5 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 36 1121 eunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 86. Jahrgang Freitag, den 31. Juli 1936 Nr. 177 5———— Von Woche zu Woche Politiſche Betrachtungen zum Zeitgeſchehen. Zum erſten Male grüßt Deutſchland die Olympi⸗ ſchen Weltſpiele innerhalb ſeiner Grenzen. Die Idee der olympiſchen Wettkämpfe, wie ſie Baron Coubertin ins Leben gerufen hatte, war in alle Weltteile und Völker gedrungen. Deutſchland hat für die Berliner Spiele nicht nur eine ſtattliche Teilnehmerzahl ſichergeſtellt, ſondern auch den Gedanken des Stafettenlaufes mit der auf dem Olymp entzündeten Flamme geboren. Damit iſt ein Sym⸗ bol geſchaffen, das über alle Länder leuchtet. Wenn die Ju⸗ end aus dem Südoſten unſeres Erdteils durch ſechs am eltkriege beteiligte Staaten das„heilige Feuer“ in die Reichshauptſtadt krägt, von Hand zu Hand, von Dorf zu Dorf und von Volk zu Volk, ſo verkündet ſie damit der Welt, daß dieſe Nationen nicht nur für ihre Heimat zu ſterben verſtanden, ſondern daß ſie auch für ihre Zukunft leben wollen. Schon jetzt hört man viele ausländiſche Stimmen der Bewunderung für die glänzend durchgeführten deutſchen Vorbereitungen. Das Gesche Volk und der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat ſetzten ihre Ehre darein, daß alle Vorbedin⸗ gungen für ein gutes Gelingen reſtlos erfüllt wurden. Das iſt etwas, was der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung beſonders eignet: ſolche Aufgaben, die ſich als notwendig oder zweckmäßig erwieſen haben, nicht endlos theoretiſch zu erörtern, ihre Durchführung aber auf ferne Tage zu ver⸗ ſchieben. Was geſchehen muß, wird ſofort und mit Tatkraft angepackt. Auch das olympiſ Ideal, von dem in dieſen Tagen und Wochen in aller Welt geſprochen wird, iſt eine Aufgabe, deren Erfüllung in ihrer beſondeeren deutſchen Prägung zu übernehmen war. In der gleichen Linie liegt ja auch die Vereinbarung des Reichsſportführers mit dem Reichsjugendführer über die„körperliche und geiſtige Er⸗ tüchtigung der Jugend“ zwiſchen dem 10. und dem 14. Le⸗ bensjahr. Das Abkommen wird bei der großen Jugendkund⸗ gebung anläßlich der Olympiſchen Spiele im Luſtgarten in Kraft geſetzt. Es gibt im Auslande freilich noch genug Gegner, die dem neuen Deutſchland alle möglichen ſchwarzen Pläne aue die ihm beſonders die Rolle des Störenfriedes in der Welt zuſchreiben möchten. Dr. Schacht hat dieſer Tage in einem Aufſatz die ausländiſchen Gäſte eingeladen, ſich ſelbſt davon zu überzeugen, was wahr iſt.„Das wirk⸗ liche Deutſchland ſieht anders aus. Es iſt ein Land der Ordnung, der Arbeit, des ſozialen Aufbaues, des wirt⸗ ſchaftlichen Schaffens.“ Es iſt eine Werkſtatt, die allen Hän⸗ den Arbeit geben will und deshalb ein Land, deſſen Bür⸗ ger aus eigenſtem inneren Bedürfnis den Frieden brau⸗ chen und den Frieden wollen. Dieſes olympiſche Feſt in Deutſchlands Grenzen hätte allerdings auch anders ausſehen können. Als im Jahre 1932 der Beſchluß gefaßt wurde, die olympiſchen Spiele in Deutſchland ſtattfinden zu laſſen, da war der nationale Umbruch im Reiche noch nicht erfolgt. Wäre der Parteiſtaat am Ruder geblieben, da hätte es wohl kommen können, daß die ausländiſchen Gäſte Zeugen von Streit und Hader, von Unruhen und üblen Demonſtra⸗ tionen geworden wären. Davon werden nun die Gã ſte keine Spur in Deutſchland finden, ſondern ſie können ſicher ſein, daß ſie hier von den Menſchen aller Stände herzlich willkommen geheißen ſind. So wird das Feſt der Jugend der Welt in der Reichshauptſtadt ebenſo würdig und er⸗ 1 8 verlaufen, wie die Winterſpiele in den bayeriſchen ergen verlaufen ſind. b Nach dem Abſchluß der Londoner Konferenz, auf der eine Einladung an Deutſchland und Italien zu einer ſpäteren ee gebilligt wurde, nahm letzthin auch der bri⸗ tiſche Außenminiſter Eden zu der außenpolitiſchen Lage Stellung. Er betonte, daß England, Frankreich und Belgien unter die Vergangenheit einen Strich zu ziehen wünſchten und daß er überzeugt ſei, zu einem neuen Locarno zu ge⸗ langen. Noch bemerkenswerker war die Rede des alten Wal⸗ liſers Lloyd George, der über die Wiederbeſetzung des Rheinlandes ein ſehr vernünftiges Urteil abgab. Das Unter⸗ us bekam endlich einmal deutlich zu hören, daß der deut⸗ che Schritt durch den franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Patt ein⸗ ach zu einer Notwendigkeit geworden war. Auf der anderen Seite ließ ſich Auſten Chamberlain, der ehemalige Außenminiſter, zu ſcharfen Ausfällen gegen Deutſchland hin⸗ reißen, dem er vorwarf, den freiwillig übernommenen Lo⸗ carnopakt wie einen Fetzen Papier behandelt zu haben. In den Darſtellungen der beiden Redner kommen deutlich die beiden Richtungen in der britiſchen Außenpolitik zum Ausdruck, die frankophile und die europäiſche, zwiſchen denen die letzten britiſchen Regierungen, nicht immer zum Vorteil der Sache, einen Ausgleich herzuſtellen bemüht waren. nigs nach Süd'rankreich ſowie die Abſage der alljährlichen Kur des Miniſterpraßßdenten Baldwin in Aix⸗les⸗Bains 1 Aufſehen erregt, ſo laſſen die darüber hinausgehen⸗ u engliſchen Maßnahmen auf außergewöhnliche Beſorg. niſſe in Londoner Regierungskreiſen ſchließen. Es ſtellt ſich nämlich heraus, daß ſämtliche Kabinettsmitglieder gebeten wurden, ihren Urlaubsaufenthalt nicht allzu weit entfernt von London zu wählen. ja man hat ſogar dafür geſorgt, daß auch die beiden Sprecher des Ober⸗ und des Unterhau⸗ ſes ſowie der Lordkanzler jederzeit von London aus tele⸗ phoniſch greifbar ſein werden a hat bei dieſen Maßnahmen auch die Erinnerung daran mitgeſprochen. daß im vergangenen Sommer Baldwin 1 Kur in Aix⸗les⸗ Bains in aller Haſt abbrechen mußte, da die Spannung zwi⸗ chen Italien und England einen ſehr. Char ter annahm In dieſem Jahre ſind es die ſehr ernſtlichen Befürchtungen zu denen der ſpaniſche krieg Anſaß gibt, zumal ſein Ende und ſeine Auswirkun⸗ gen noch gar nicht abzuſehen ſind Wiederum befürchtet man Hat ſchon die Aufgabe der Reiſe des engliſchen Kö⸗ Bürger Für Völkerfrieden und Wohlfahrt Jeierliche Schlußſitzung des Kongreſſes für Freizeit und Erholung.— Dr. Goebbels über die Staatsmoral des neuen Deutſchland. Hamburg, 30. Juli. Der Weltkongreß für Freizeit und Erholung beendele ſeine Berakungen mit einer feierlichen Schlußſitzung. Auch dieſe letzte Sitzung war von großer Begeiſterung getragen. Der Stimmung des Kongreſſes gab Profeſſor Gal⸗ vez ⸗Chile Ausdruck, als er erklärte, er betrachte es als beſondere Ehre, neben Dr. Ley ſitzen zu dürfen, der ſeine Hunz Kraft zum Wohle der Jugend der Welt, der Zukunft eutſchlands und zum Weltfrieden einſetze. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley richtete herzliche Dankesworte an alle Mitarbeiter, ſowie an die Stadt Hamburg. Unter begeiſterter Zuſtimmung und Händeklatſchen wurde dann eine Dankadreſſe des Kon⸗ greſſes an Deutſchland und ſeinen Führer verleſen. Mit der e Begeiſterung wurde das Danktelegramm an den Schirmherrn des Kongreſſes, Reichsminiſter Rudolf Heß, und an den abweſenden amerikaniſchen Abordnungsführer Kirby aufgenommen. Es folgte die Verleſung der zahlreichen zutſchließungen und der Generalentſchließung, ſowie die Mitteilung von der Errichtung des„Internationalen Zentralkomitees für Freude und Arbeit“ und des Internationazen Forſchungsinſtituts. Mit Hände⸗ klatſchen und lauten Beifallsrufen nahm der Kongreß zur Kenntnis daß Dr. Ley die Leitung des Internationalen Zentralbüros übernimmt und daß der nächſte Kongreß be⸗ reits 1938 in Rom ſtattfindet. Der italieniſche Vertreter Puccetti dankte tief bewegt für die Italien zuteil gewordene Ehrung. Darauf nahmen die Regierungsvertreter der einzelnen Länder das Wort. Mit 1 Worten pries der chile⸗ niſche Vertreter Profeſſor Dr. Galvez die Arbeit dieſes Kon⸗ greſſes, der von internationaler Eintracht beherrſcht geweſen ſei. Bonvoizin⸗Frankreich drückte die Gefühle aus, die die franzöſiſche Abordnung beherrſche. In den gleichen herzlichen Worten drückte der Vertreter Englands die e aus, daß Deutſchland an der Erhaltung des Friedens arbeite. Nachdem noch Vertreter Braſiliens, der Niederlande, Norwegens, Oeſterreichs, Guatemalas, Ungarns, Uruguays, Belgiens, der Schweiz, Eſtlands, Rumäniens und Chinas geſprochen hatten, trat Reichsminiſter Dr. Goebbels mit lebhaftem Händeklatſchen und ſtürmiſchen Heilrufen be⸗ grüßt, an das Mikrophon. Der Miniſter führte u. a. folgen⸗ des aus: Richard Dehmel hat in einem Gedicht vor dem großen Kriege der ethiſchen und Anebr Not des deutſchen Arbei⸗ ters einmal erſchütternden Ausdruck gegeben; er klagte da⸗ mals, daß der Arbeiter ein Bett und ein Kind und Regen und Wind habe, daß ihm nur eines 911 um ſo frei und glücklich wie der Vogel zu ſein: nur Zeit!— Dieſes Ge⸗ dicht iſt im damaligen bürgerlich ⸗kapitaliſtiſchen Deutſchland als eine wahre Senſation aufgenommen worden. Es war geboren aus einer ſkeptiſchen Verzichtſtimmung heraus. Ueber dieſe Verzichtſtimmung ſei der große Krieg hereinge⸗ brochen, den die ganze Kulturmenſchheit verloren habe. Einer der verhängnisvollſten Fehlſchlüſſe des ſogenannten Friedens ſei es 1 daß man glaubte, das Glück einer Gruppe von Völkern dadurch ſichern zu können, daß man andere Völker in das tiefſte Unglück ſtürzte. Deutſchland ſollte das Opfer dieſes„Friedensglückes“ ſein. Nun habe der deutſche Arbeiter allerdings Zeit in Ueber ma 5 815 häbt; es fehlte ihm aber an Arbeit und Entlohnung. Die Schwere der Zeit habe die Menſchen härter und ſentimenta⸗ litätsloſer, aber auch wahrer, echter und ehrlicher gemacht. Da der 8 Men der Meinung ſei, daß jedes Un⸗ glück, was Menſchen als Urheber hat, nur durch Erneue⸗ rung der Menſchen geändert werden könne, habe man in Deutſchland zunächſt damit begonnen. 7. ͤvdddddſdꝙꝓemg e in London, daß die Ereigniſſe auf der Pyrenäen⸗Haſhinſel zu neuen Spannungen im Mitteſmeerbecken führen könn⸗ ten, da ja noch mindeſtens 5 andere Mächte, namlich Frankreich und Sowjetrußland, mehr oder wenlger ſichtbar in den Ablauf der Ereigniſſe einzugreifen ſcheinen. Ueber die Wirren in Spanien erfuhren unſere Leſer in den letzten 5 furchtbare Einzelheiten. Die ganze Grau⸗ ſamkeit und Erbitterung, mit der Bürgerkriege geführt zu werden pflegen, iſt entfaltet. Die Anhänger der alten Regie⸗ rung leiſten der i mit aller Kraft Wider⸗ and. Sie wiſſen, daß umſtürzende Eingriffe unausbleiblich nd, wenn den Nationaliſten der endgültige Sieg zufällt. Die vorläufige nationaliſtiſche Regierung hat inzwiſchen inner⸗ halb ihres Machtbereiches alle marxiſtiſchen Organiſarionen aufgelöſt. Die marxiſtiſchen Organtſationen ſind in Spa⸗ nien übrigens kleiner, als man annehmen ſollte. Dagegen ſind die anarchoſyndikaliſtiſchen Clubs von Bedentung, an⸗ geblich zählen ſie nicht weniger als eine halbe Million Mitglieder. Die aher See Partei ſpielt als ſoiche auch heute nur wegen ihrer 9 elſtellung eine Rolle, ncht aher wegen ihrer Größe. Die ſpaniſche Arbeiterſchaft iſt aber außerordentlich leicht zuradikatiſieren, namentlich die Landarbeiterſchaft. Kapitalismus und Sozialismus „Wir haben nicht die Technik, die Wirtſchaft und die Rationaliſierung unſeres Lebens verneint,“ ſo fuhr der Mi⸗ niſter fort,„ſondern ſie tapfer bejaht mit dem unbeirrbaren Entſchluß: Wirtſchaft, Technik und Kationaliſierung nicht zu Ty⸗ rannen über die Menſchen zu erheben, ſondern ſie zu Dienern der Menſchen zu machen. Das moderne wirtſchaftliche Leben erfordert den Menſchen ganz und gar und als Aequivalent dafür muß dem Menſchen Freizeit und Erholung gegeben werden, nicht aus Mitleid und Erbarmen, ſondern auf Grund der Vernunft einer höheren ſtaatlichen Notwendigkeit und einer höheren ſtaatlichen Moral.“ In mitreißenden Worten ſprach Dr. Goebbels von den Elementen einer neuen ſtählernen Romantik unſerer Zeit, die in monumentalen Stahlgerüſten, in rieſigen Brückenbau⸗ ten, in Tauſenden von Kilometern neuer Straßen, im Sin⸗ gen und Summen der Maſchinen und Sirenen ihren Aus⸗ druck fände. Das ſei keine blumige Romantik einer vergan⸗ genen ſchwärmeriſchen Zeit, ſondern eine Romantik, die ihre Urelemente aus dem Donnern der Kanonen des großen Krieges empfangen habe. Nicht das Vorhandenſein von Kapital und Maſchinen an ſich ſei verderblich, ſondern nur ihre verantwortungs⸗ loſe Anwendung durch eine kleine hauchdünne Oberſchſcht gegen das Wohl des Volkes. Nach einem Wort des Füh⸗ rers herrſche Kapitalismus, wenn das Volk der Wirtſchaft und die Wirtſchaft dem Gelde diene. „Sozialismus dagegen,“ ſo erklärte Dr. Goebbels un⸗ ter begeiſterter Zuſtimmung der Zuhörer,„bedeutet, daß das Geld zum Dienſt an der Wirtſchaft und die Wirtſchaft zum Dienſt am Volke gezwungen wird. Das Volk ſteht im Mittelpunkt aller Dinge und des Volkes edelſtes und koſtbarſtes Gut ſind die Menſchen! Deshalb iſt es nach unſerer Meinung nicht damit getan, daß man ſich nur um die Kranken kümmert, man muß vielmehr für die Geſunden ſorgen, damit es in Zukunf! weniger Kranke gibt. Darum bauen wir nicht allein Kran⸗ kenhäuſer, ſondern auch Volkserholungsſtätten, nicht nu Sanatorien, ſondern auch Sportplätze und Theater, um die ſeeliſche, geiſtige und leibliche Geſundheit des Volkes zu erhalten und zu fördern.“ „Die Stabilität des Staates ruht zuerſt und zuletzt nicht auf der Menge der Kanonen, ſondern auf der Menge der Herzen, die ihm gehören. Das Glück der Bürger un⸗ ſeres Staates iſt die feſteſte Stütze unſerer Nation. Wehe den Staatsmännern, die nur Macht beſitzen und ſich nur auf die Macht berufen können!“ Was hat ſich in Deutſchland geändert? „Ein Blick in die Geſichter der deutſchen Menſchen!“ ſo rief Reichsminiſter Dr. Goebbels den ausländiſchen Gä⸗ ſten zu,„und Sie wiſſen, was ſich in Deutſchland geändert hat. Sie brauchen keine Theater, Autoſtraßen, Sportplätze und Monumentalbauten, Sie brauchen ſich nur die Men⸗ ſchen in Deutſchland anzuſehen und Sie gase, daß Deutſch⸗ land ſchöner und glücklicher geworden iſt!“ Dr. Goebbels ging nun auf die durch die NS⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ 55 „organiſierte Freizeit des ſchaffenden deulſchen Menſchen“ ein, die eine der wichtigſten Einzelleiſtungen des großen nationalſozialiſtiſchen Aufbauwerkes ſei„Wir haben die Freizeit mit der Freude vermählt und beide als Geſchenk des nationalſozialiſtiſchen Staates den breiten Ma ſen zu treuen Händen übergeben Freiwillig wollen wir 15 Be⸗ ſitz nicht abſchaffen, ſondern ihn ſo verbreitern, daß ein gan⸗ zes Volk daran Anteil hat. Wir haben die Arbeit mit einem neuen Ethos erfüllt, dem Arbeiter den Weg zur Nation ge⸗ öffnet und damit in Deutſchland in der Tat die Volksge⸗ meinſchaft geſchaffen Es iſt vielleicht das beglückendſte Ge⸗ fühl für die arbeitenden Menſchen in Deutſchland zu wiſ⸗ ſen, daß an der Führung des Staates Arbeiter oder Arbeiterkinder weitgehend mitbeteiligt ſind. Der Reichsminiſter wandte ſich nun den Aufgaben des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung zu. Er ſprach die Hoffnung aus, daß alle die Grundſätze und Anſchauun⸗ 7 5 die hier von fachmänniſcher Seite behandelt worden eien, nun überall den Willen zur Tat wecken müßten. Ungezählte Menſchen hätten auf dieſem Kongreß geſchaut und jeder gute Entſchluß werde ungezählten Mil⸗ lionen, und zwar gerade denen, die der Woh ahrt am mei⸗ ſten bedürfen, unermeßliches Glück bringen. Dr. Goebbels ſprach den Kongreßteilnehmern den Dank es Führers und der Reichsregierung dafür aus, daß ſie ich dieſer edlen Friedensarbeit, die des Schwelßes der Be⸗ 10 515 5 egen,.. 15 19 08 mit dem Appell an die Delegierten, als Pioniere des Friedens und Glückes ihrer Völker zu arbeiten. 0 5 a 125 Als Dr. Goebbels ſeine große Rede loſſen hatte, 5 hoben ſich alle Kongreßteilnehmer von den egen Der Kongreß dankte dem Miniſter mit einer ſo eindrucksvollen Kun gebung, wie ſie auf einer internationalen Zuſammen⸗ kunft noch nicht erlebt wurde. Hunderte von Blumen, die die Brüſtung ſchmückten, wurden von den begeiſterten Teilneh⸗ mern abgeriſſen und dem Miniſter zugeworfen. 7 5 7 2 Der Kommandant des Kreuzers, Kapitän zur 8 Spaniens Bürgerkriegswirren Backenköhler, legte ſofort bei dem Kommandanten des 6 Valencia und Ferrol in den Händen der Nationaliſten. niſchen Kreuzers Liſſabon, 31. Juli. ſcharfen Proteſt gegen die Verletzung deutſcher Nach hier vorliegenden Meldungen haf ſich die Garni⸗ i Skäalsangehöriger 5 ſon von Valencia der Militärgruppe angeſchloſſen und in ein, worauf der ſpaniſche Kommandant dem deutſchen Kom einem Ergebenheitstelegramm an den General Franco ſich] mandanten ſein Bedauern ausſprach. Der Befehlshaber de deſſen Oberbefehl unkerſtellt. Linienſchiffe, Konteradmiral Carls, wiederholte dieſen Pry, Weiter wird gemeldet, daß ſchwere Kämpfe in der Stadt[ teſt auch im Namen der Heſterreicher, Schweden un Ferrol Schweizer den ſpaniſchen Behörden gegenüber, die ihm darauf ihr Bedauern über den Tod und die Verletzungeg deutſcher Reichsangehöriger zum Ausdruck brachten. Der deutſche Dampfer„Weſſel“ iſt nach on Sa der vom Panzerſchiff„Deutſchland“ im Hafen von Sankap der aufgenommenen Rückwanderer mit insgeſamt 35 Flüchtlingen, darunter 202 Deutſchen von Bilbao nach Sal Jean⸗de⸗Luz abgefahren. Die Torpedoboote„Seeadler“ und„Albatros“ befinden ſich jetzt auch in den ſpaniſchen Gewäſſern und begeben ſic nach Santander bezw. Portugalete. Der Befehlshaber der Linienſchiffe Carls, meldet, daß die letzten deutſchen Rückwanderer aus San Sebaſtian, Renterig und Paſſajes Auf Aufforderung von Dr. Ley legten die Kongreßteil⸗ nehmer ein Gelöbnis der Kameradſchaft zur Erhaltung der Kultur der Völker und zur gemeinſamen Arbeit um die Freude der Völker und damit um den Frieden ab. Dr. Leh gedachte der Staatsoberhäupter aller vertretenen Länder und brachte auf das Staatsoberhaupt des Tagungslandes, den Führer des Deutſchen Reiches, ein begeiſtert aüfgenom⸗ menes Sieg Heil aus. Der Geſang der deutſchen National⸗ hymnen beendete die Tagung. Zahlreiche ausländiſche Gäſte kommen jetzt zu den Olympiſchen Spielen nach Berlin. —ů D— Die Landesregierung in Hamburg Reichs ſtalthalter Kaufmann mit der Führung beauftragt. Berlin, 30. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat auf Grund des Paragraphen 4 des Reichsſtatthaltergeſetzes den Reichsſtatthalter in Hamburg, Karl Kaufmann, mit der Führung der Landesregierung beauf⸗ tragt. im äußerſten Nordweſten Spaniens ſtattgefunden hätten, bei denen 95 Tote und eine große Anzahl von Verwundeten gezählt worden ſeien. Die Stadt befindet ſich in den Händen der Militärgruppe. Im Guadarama⸗Gebirge ſoll ein dreimotoriges Regie⸗ rungsflugzeug von den Truppen General Molas abgeſchoſ⸗ ſen worden ſein. Es heißt, daß dieſes Flugzeug ſowjetruſf⸗ ſiſchen Urſprungs geweſen iſt. — Die Kriſe in der ſpaniſchen Diplomatie Rom, 31. Juli. Der neue ſpaniſche Botſchafter beim Quirinal, Aguirre de Carcer, der erſt vor wenigen Wochen von Brüſſel nach Rom verſetzt worden war und ſein Be⸗ glaubigungsſchreiben noch nicht überreicht hat, hat ſein Amt Die öſterreichiſche Amneſtie Nichtdurchführung geplanter Amneſtiemaßnahmen. Wien, 30. Juli. Konteradmiral Wie amtlich mitgeteilt wird, wird infolge der politiſchen Demonſtrationen bei der Olympigweiheſtunde die Amneſtie der Häftlinge, welche nach dem ſogenannten Verwaltungs⸗ niedergelegt. Der Militär- und Marineaktache der ſpaniſchen Botſchaft in Rom hakten bereits vor einigen Tagen Gene⸗ ral Franco mitgeteilt, daß ſie der von ihm geführten nakio⸗ inzwiſchen durch den Dampfer„Bellona“ und ferner dz Flüchtlinge aus Bilbao durch den Dampfer„Krone“ nag Saint⸗Jean⸗de⸗Luz in Sicherheit gebracht worden ſeien, Das unter dem Befehl des Kapitäns z. S. Marſchgl ſtehende Panzerſchiff„Admiral Scheer“ übernahm az Barcelona 31 Deutſche, die der italieniſche Zerſtörer„Ge cale“ in Lloret⸗de⸗Mar aufgenommen hatte; es begibt fich von dort nach Taragona und anſchließend nach Valenei Die Deutſchen in Huelva wohlauf Die deutſche Kolonie in Huelva hat während der kr ſchen Tage vor der Einnahme der Stadt durch die Nalig naliſten Zuflucht an Bord der im Hafen liegenden engl. ſchen Schiffe nehmen können. Sämtliche wohlauf. ö j ü er⸗ nalen Bewegung vollkommen zuſtimmen und deshalb be⸗ 1 PͥIͥ17ji:!:! ſchloſſen hätten.„der Pſeudo-Regierung von Madrid nicht j 1 j 17 3157 ehr i Dienſte zu leiſten.“ Wie das Deutſche Nachrichtenoüro von zuverläſſiger mehr ihre 5 5 8 8 Seite hört, wurde bieter Heſcheß von einem bis lange nach Burgosregierung ſetzt einen Bolſchafter ab. Mitternacht tagenden außerordentlichen Miniſterrat gefaßt. Mexiko, 30. Juli. Die Regierung der nationalen Er Die Amneſtie der Häftlinge im Verwaltungsſtrafperfahren, hebung Spaniens in Burgos hat den ſpaniſchen Botſchafter das ſind jene, die nicht von den Gerichten, ſondern von in Mexiko, Gordon Ordas, für abgeſetzt erklärt und den den Polizeiſtellen und den Bezirkshauptmannſchaften we⸗ bisherigen Botſchaftsrat de Pujadas Uyd Gaſton zum Bot⸗ en politiſcher Delikte verurteilt wurden— hätte etwa ſchafter ernannt. Dem Vorgehen der Burgos⸗Regierung 9000 Perſonen umfaßt. Dieſe Amneſtie ſollte bis längſtens liegt die Tatſache zu Grunde, daß Gordon Ordas vor me⸗ Ende dieſer Woche durchgeführt werden. Viele politiſche rikaniſchen Arbeitern erklärte, der wahre ſpaniſche Repu⸗ gerichtliche Häftlinge, die en 0 8 51 he Fuß blikaner ziehe den Kommunismus jedem Militärregime vor. eſetzt worden waren, hätten na erbüßung ihrer ge⸗ 85. uichlichen Strafe noch 5 zuſätzliche Verwalkung⸗ſtrafe zu Oberbefehlshaber der britiſchen Mittelmeerflokte begibt verbüßen gehabt. Ob dieſe Strafen nunmehr wieder auf⸗ ſich in ſpaniſche Gewäſſer. leben, iſt noch nicht bekannt.. London, 30. Juli. j Der Oberbefehlshaber der britiſchen Mittelmeerflotte, Frauenwahlrecht in Frankreich iſchen Mittelmeerflotte 1 Sir Dedley Pound, iſt von Malta aus an Bord 1 f i es Kreuzers„Galatea“ nach dem weſtlichen Mittelmeer „Wochende Auranme in der Kanne abgereiſt, wo ſich wegen der Wirren in Spanien der größte Die franzöſiſche Kammer, die zuſammengetreten war,[Tell der britiſchen Mittelmeerflotte befindet. In Marine⸗ um über die Wahlrechtsreform zu beraten vertagte nach kreiſen werden Gerüchte, die der Reiſe des Oberbefehls⸗ kurzer Aussprache die Weiterberatung dieſer Frage mit habers beſondere Bedeutung beimeſſen wollen, in Abrede 322 gegen 233 Stimmen auf eine ſpätere Sitzung. Anſchlie⸗ geſtellt. 8 5 ßend beſchäftigte ſich die Kammer mit einigen Regierungs- Nach einer weiteren Meldung über London haben die e Schluß der Sit e Kommuniſten in Barcelona das Kurz vor uß der Sitzung beantragte Louis a⸗ 25 f f 1 rin überraſchend im Namen von 50 anderen Abgeordneten Kenn ere een cer die ſofortige Ausſprache über die Frauenwahlrechtsvorlage. 5 9 5 Durch Handaufheben gab die Kammer dem Wunſche Ma⸗ Es handelt ſich in der Hauptſache um britiſche Ban⸗ rins ſtatt. Da niemand das Wort verlangte, ſchritt man ken ſowie um die amerikaniſchen Kraftwagenfabriken Ford gleich zur Abſtimmung, und Deutſchen ſi Kurzmeldungen Der griechiſche Tronfolger in Berlin Auf dem Flugplatz Tempelhof kraf in einer Sonder maſchine der Präſident des griechiſchen Olympiakomiles Prinz Paul von Griechenland ein. Zu Ehren des Gaſtes hatte die Lufthanſa die griechi⸗ ſche Nationalflagge, die in der Göſch die Krone zeigt, auß der bunten Flaggengalerie, die ſich rings um die Haupthalle zieht, herausgenommen und am Hauptflughaus aufgezogen Der griechiſche Geſandte Exz. Rizo⸗Rangabe hieß den Gal in deſſen Begleitung ſich u. a. der ehemalige Miniſterprä⸗ ſident Graf Theotokis befand, willkommen. Namens der Reichsregierung begrüßte ihn der Chef des Protokolls, Ge ſandter von Bülow⸗Schwante. Das Deutſche Organiſations⸗ komitee war durch Generalſekretär Dr. Diem vertreten, Erſchienen waren ferner und General Motors, wo Arbeiterräte eingeſetzt worden in ſeltener Einmütigkeit mit 488 gegen eine Stimme nahm die Kammer den Geſetzesvorſchlag an, der den Frauen das gleiche aktive und paſſive Wahlrecht wie ſeien. Auf die Proteſte der betreffenden Firmen hin haben ſowohl das britiſche Auswärtige Amt als auch das ameri⸗ kaniſche Staatsdepartement ihre Botſchafter in Spanien an⸗ gewieſen, die Angelegenheit zu unterſuchen. die Olympia ⸗Mannſchaft Griechenlands mit ihrem Ehrenmitglied, dem Marathonſieger von 1805 Spiridon Louis, ſowie ſämtliche Mitglieder des griechiſchen den Männern zuerkennt. Unmittelbar nach der Abſtimmung verſuchte Marin einen weiteren Ueberraſchungsvorſtoß und verlangte die ſofortige Ausſprache über die Außerkraftſetzung der noch in Kraft befindlichen Notverordnungen. Der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes der Kammer verlangte die Vertagung dieſes Antrages. Unter heftigem Lärm und Zwiſchenrufen wurde der Antrag auf einen ſpäteren Termin verſchoben. Paris. Die Pariſer Polizei führte weitere Hausſuchun⸗ gen bei Angehörigen der aufgelöſten nationalen Bünde durch; insbeſondere galt diesmal die Aufmerkſamkeit der Po⸗ lizei den Franciſten. Paris. Zwei Fabriken in Lyon, die ſeit dem 17. Juni Olympiakomitees, der ehemalige Arbeitsminiſter Cartales, Admiral a. D. Malamos und General a. D. Spyridomez Nach Abſchreiten der Front der Olympiakämpfer mußte ſich der griechiſche Thronfolger noch längere Zeit dem Kreuz feuer der Filmoperateure und Fotografen ausſetzen. Das Herzogspaar von Kent im Rheinland Köln, 31. Juli. In Köln trafen von Paris kommend der Herzog und die Herzogin von Kent ein. Das Herzogs paar das im Hotel Exzelſior Wohnung genommen hatte, beſich⸗ tigte den Dom und fuhr dann im Kraftwagen weiter mt den Reiſezielen Limburg, Wiesbaden, Darmſtadt. Schon lange vor der Abreiſe hatte ſich vor dem Hotel eine dichle Menſchenmenge, namentlich zahlreiche engliſche Reiſende, eingefunden, die den Herzog und die Herzogin begeiſtert begrüßten. Hitfe durch deutſche Ktiegsſchiffe Deulſche Opfer des ſpaniſchen Bürgerkriegs. Berlin, 31. Juli. Nach Meldungen des Kreuzers„Köln“ hat der ſpa⸗ niſche Kreuzer„Almirante Ciervera“ am vergangenen Mittwoch den kommuniſtiſchen Stadtteil von Gijon in Nordſpanien beſchoſſen. Durch einige Fehlſchüſſe wurden, noch bevor der Kreuzer mit der Einſchiffung begonnen hatte, auch deutſche Staatsangehörige verletzt. Ein Deutſcher, Heinz Voß aus Hamburg, iſt ſeinen Verletzungen erlegen, während Heinrich Schmidt aus Duisburg, Karl Wever aus von ihren im Streik befindlichen Arbeitern beſetzt waren. Barmen, Ernſt Bluemel aus Hirſchberg, Friedrich Wittum ſind auf Grund eines Gerichtsbeſchluſſes hin geräumt wor-] aus Pforzheim und Philipp Brick aus Wiesbaden ſchwer⸗ den. verletzt an Bord der Köln“ genommen wurden. ——————— — Di ttsmühle Die Herrgottsmü 5 90 Roman von Paul Hain. 34. Zwanzigſtes Kapitel. Baron von Wilbrandt war von ſeiner Reiſe zurückge⸗ kommen. Sehr zum Leidweſen des Grafen— aber er heu⸗ chelte höchſte Freude. Am Abend ſaßen die beiden Herren, nachdem ſie ge⸗ geſſen halten, behaglich am Kamin, rauchten ihre Impor⸗ ten, und der alte Herr erzählte von den ſchönen Ferien⸗ wochen am Mittelmeerſtrand. Er war aufgeräumt und lu⸗ ſtiger Dinge. „Alſo Viktor iſt noch in Paris? Er dehnt die Reiſe ein bißchen lang aus. Nun— meinetwegen. Soll er ſich amüſteren. Im nächſten Monat iſt's ſowieſ) damit vorbei. Da ſetzt unſere Frühjahrsarbeit ein und er iſt dann für lange Zeit nicht entbehrlich.“ Kurt von Ruhland erzählte, daß Viktor in Paris ſeiner Mutter und Verena begegnet ſei. Ein zufälliges Zuſam⸗ mentreffen. „Ah— intereſſant! Dann allerdings. Das iſt ja etwas anderes. Sie werden ſich hier wohl ordentlich gemopſt haben, Graf. Wie?“ 5 „Na— es ging an.“ „Haha— ja der Winter im Bruch iſt öde—“ »Es gab genug zu tun, Herr Baron. Da verging die Zeit wie im Fluge. Außerdem bin ich nicht ſonderlich für große Feſte und lautes Treiben, wie Sie ja wiſſen. Ich habe ja hier meine vollſte Behaglichkeit gehabt.“ „Gewiß. Trotzdem aber, Graf— geſtehen Sie's nur ein, ein bißchen gelangweilt haben Sie ſech doch. Iſt ja ſelbſt⸗ verſtändlich. Jedenfalls bin ich Ihnen zu großem Dank ver⸗ pflichtet für Ihre aufopfernde Tätigkeit hier Wie geht es Ihren Eltern? Ihrem Herrn Vater?“ „Sehr gern, Herr Baron“ Und morgen werden wir alles Geſchäftliche beſprechen, Graf. Es wird wohl allerlei paſſiert ſein.“ „Kaum der Rede wert. Aber ich habe natürlich einen eingehenden Bericht ausgearbeitet, was ja ſelbſtverſtänd⸗ lich war.“ „Sehr gut, Graf—“. Man ging dann frühzeitig zur Ruhe. Der Baron fühlte ſich doch von der Fahrt etwas abgeſpannt. Kurt von Ruh⸗ land ſaß noch lange wach.— Am nächſten Tage fand dann die geſchäftliche Konfe⸗ renz ſtatt, zu der auch eine Reihe anderer Beamter gela⸗ den war. Nach der Begrüßung durch den Baron erſtattete Kurt von Ruhland ſeinen Bericht, und ein kleines, ge⸗ ſelliges Beiſammenſein ſchloß ſich daran an. 5 1 1555 iſt eigentlich unſer Herr Lindthorſt?“ fragte Wil⸗ randt. Erſt jetzt fiel ihm auf, daß ſein Prokuriſt nicht mit an⸗ weſend war. „Er hat zwei Tage Urlaub genommen,“ ſagte Kurt, „wollte einige private Geſchäfte erledigen. Ich gewährte ihm natürlich den Urlaub.“ f Sehr richtig.“— Und nun ſchloß ſich wieder ein Arbeitstag an den an⸗ dern. Kurt von Ruhland mußte ſehr vorſichtig ſein, um die Maske 15 zu verlieren. Es war ihm nun natürlich nicht möglich, ſo einfach wie bisher ſeinen Beluſtigungen nachzugehen. Nach Berlin auf einige Tage hinüberzufah⸗ ren, war gänzlich ausgeſchloſſen. Dorrit ſchrieb ihm wehklagende Briefe. Aber was nützte das— er konnte nicht abkommen. Beſtenfalls über Sonn⸗ tag— doch das war eine zu kurz bemeſſene Zeit. Da entſchloß er ſich, ihrem — ſie kommen zu laſſen. Die Zeit ſeiner Selbſtändigkeit hatte ihn ſorgloſer und begehrlicher gemacht als er vordem geweſen war. Sie ſollte ihn an der Bahnſtation erwarten. Dort ſollte ſie auch für einige Tage wohnen. Sie kam am Abend und fiel ihm, der ſie erwartet hatte, ungeniert um den Hals. rängen nachzugeben und haft innehalten mußte. Im Gründe genommen fühlte e ſich viel zu gut dazu. Es war Zeit, daß Verena mit Viktor ins reine kam. Dann war er Viktors Schwager, konnte ſich mehr Freiheiten herausnehmen, ſo glaubte er. Mehr ſeinen Paſſionen nachgehen. Verena würde das ſchon arrangieren. Aber vorläufig brauchte er ja leider noch das hohe Gehalt und— die„Nebeneinnahmen“. Er beeilte ſich, mit Dorrit in das kleine Hotel in der Nähe des Bahnhofes zu kommen. Dort war er ſicher davor, von Bekannten geſehen zu werden. Es war eine leidenſchaftliche Wiederſehensfeier, die ſie begingen.— An dieſem Tage ließ der Prokuriſt Lindthorſt ſich nach 1 beim Baron melden. Kurt war ſchon fort ge⸗ weſen. Jopial empfing Wilbrandt ſeinen Angeſtellten. „Nun, Herr Lindthorſt? Was haben Sie noch auf dem Herzen? Bitte— nehmen Sie Platz.“ Lindthorſt ſah den Baron offen an. „Ich hab' mich gewundert, Herr Baron, daß Sie ſelbſt mich noch nicht rufen ließen. Es iſt wegen des Diebſtahls, In zwei Wochen haben wir Inventur— Kaſſenbeſtandauf⸗ nahme— Bücherreviſion—“ „Ja— was denn? Warum ſollte ich Sie rufen laſſen?“ Es iſt wegen des geheimnisvollen Diebſtahls.“ Der Baron zog die Augenbrauen zuſammen. 55 „Diebſtahl?“ N Da blitzte es kurz in den Augen Lindthorſts auf. Er⸗ loſch gleich wieder. „Hat der Herr Graf nichts davon gemeldet?“ Aber nein. Sie ſehen mich völlig uͤberraſcht, lieber Herr Lindthorſt. Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen. Graf Ruhland muß das total vergeſſen haben—“ „Allerdings— hm. Entſchuldigen Sie, Herr Baron, daß ich da unbeabſichtigt eine Inſtanz übergangen—“ „Anſinn. Nun erzählen Sie mal.“ Lindthorſt berichtete dasſelbe, was er ſeinerzeit Kurt von Ruhland dargeſtellt hatte. Wilbrand: blickte ernſt. „Zehntauſend Mark aus dem verſchloſſenen Treſorl“ murmelte er.„Wie iſt das möglich! Ich habe ja meinen Schlüſſel mit auf der Reiſe gehabt. und Sie allein haben den andern.“ „Das ſagte der Herr Graf auch!“ Lindthorſt blickte beiſeite. Er hätte hinzufügen können: 1 „Nur in einer andern Bedeutung!“ Aber er ſagte es nicht. „And— nachdem iſt derartiges nicht mehr vorgekom⸗ men, Lindthorſt?“ g „Danke— ſo leidlich. Ma iſt ja, wie ich ſchon erzählte, mit in Paris. Verena amüſiert ſich natürlich vortrefflich mit Viktor.“ f „Wir werden hoffentlich das Vergnügen haben, Ihr Fräulein Schweſter bald wieder bei uns zu ſehen, wie? Das Frühjahr ſteht vor der Tür. 955 lange noch, dann iſt wieder der Sommer da und alles ſteht in Blüte. leber⸗ mitteln Sie der Frau Gräfin und Gräfin Vereng doch meine herzlichſten Grüße. wenn Sie ſchreiben.“ 3 „Um Hottes willen— Dorrit—“ „Was denn? Ich habe tolle Sehnſucht nach dir gehabt. Endlich habe ich dich! In Berlin vermißt man dich ſchon. Du— es iſt gar nicht mehr ſchön ohne dich—“ Er machte ein finſteres Geſicht. Nein— ſchön war es auch nicht mehr! Er hatte ſelbſt wenig Luſt, noch lange den korrekten Beamten der Wil⸗ brandtwerke zu ſpielen. der ſeine Dienſtſtunden gewiſſen⸗ 1 1 1 1 Ur Set des pa, her en Kom aber der ſen Pro, en un ie ihn etzungeg San Sankan⸗ mt 3 ch Sale befinden eben ſit ad mirgl ſtian, rner 82 le“ nach eien. Naeſchgl m auß *„Gre gibt sch Jalenei er kr Nati n engl. n fich Nn Sonder. lomileez griech. igt, auß upthall⸗ gezogeg, en Ga, iſterpr⸗ ns der Ils, Ge⸗ ſations⸗ ertreten. on 1805 echiſchen artales, idomes, ißte ſich Kreuz e diche eiſende, geiſte — lte et Viktor tte fich ſeinen gieren. Hehalt in der davor, die ſie 0 nach rt ge⸗ f den ſelbſt ſtahls, idauf⸗ ö ſſen?“ „Graf Jeppelins“ ſiebente Südamerikafahrt. Friedrichshafen, 30. Juli Das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ iſt am Donnerstagfrüh 1,10 Uhr unter Führung des Kom⸗ mandanten von Schiller zu ſeiner ſiebenten diesjährigen Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro geſtartet. Unter den 20 Fahrgäſten ſind außer Deutſchen acht Nationen vertreten: Holland, Frankreich, Ungarn, Braſilien, Ar⸗ gentinien, Chile, USA und ein ſpaniſcher Offizier. Das Luftſchiff hat 250 Kg Poſt und 700 Kg Fracht an Bord. Donnerstag zwiſchen 8 und 9 Uhr nahm„Graf Zeppelin“ in Mar ſeille die in einem Sonderflugzeug von Frank⸗ furt nachgebrachte Poſt im Gewicht von 200 Kg auf. Berlin. Oberſt Lindbergh ſtattete in Begleitung der amerikaniſchen Luftattaches Commander Maile und Cap⸗ tain Koenig im Rahmen feiner Luftfahrtbeſichtigungen den Junkerswerken in Deſſau einen Beſuch ao. Adria-Jahrt des engliſchen Königs. An Stelle der aufgegebenen Erholungsreiſe nach Süd⸗ frankreich wird König Eduard von England in etwa 10 Tagen eine mehrwöchige Fahrt an Bord einer Segelyacht an der dalmatiniſchen Küſte und im öſtlichen Mittelmeer unternehmen. Die Segelyacht wird von zwei britiſchen Zer⸗ ſtörern begleitet werden Es iſt Vorſorge getroffen worden, daß der König während der Zeit ſeiner Abweſenheit von England die leitenden Staatsgeſchäfte erledigen kann. Britiſch-ruſſiſcher Flottenvertrag. In den britiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Flottenbeſprechungen wurde über ſämtliche Punkte eine Einigung erzielt. Als Folge dieſer Einigung wird ein zweiſeitiger Vertrag zwi⸗ ſchen Großbritannien und Sowjetrußland abgeſchloſſen werden, der mit den Grundſätzen des vor einigen Mona⸗ ten in London abgeſchloſſenen Flottenabkommens zwiſchen England, Frankreich und Amerika übereinſtimmt. Etwa Ende Auguſt ſollen auch Flottenverhandlungen mit der dä⸗ miſchen Regierung in London geführt werden. Türkiſch⸗ſranzöſiſches Beiſtandsabkommen? Im Zuſammenhang mir Unterredungen zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter, dem Pariſer türkiſchen Bot⸗ ſchafter und dem franzöſiſchen Botſchafter in Ankara erör⸗ tert die türkiſche Preſſe den bevorſtehenden Abſchluß eines franzöſiſch⸗türkiſchen Beiſtandsabkommens. Anläßlich der Meerengenkonferenz hätten die Franzoſen bereits den Wunſch ausgeſprochen, die Türkei in das franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſche Abkommen einzuſchließen. 5 Blitz ſchlägt in einen Feſſelballon Gdingen, 30. Juli. In der Nähe von Gdingen ſchlug ein Blitz in einen mit zwei polniſchen Offizieren beſetzten Jeſſelballon und ſetzte ihn in Brand. der eine der Offi⸗ ziere konnte ſich mit einem Fallſchirm retten, der zweite ſtürzte ködlich ab, weil ſein Fallſchirm mit der ab⸗ ſtürzenden Gondel zuſammenſtieß. Der Blitz, der den Bal⸗ lon in Brand geſetzt hatte, fuhr an dem Ankerſeil enklang zur Erde und verletzte dort noch 11 Mann von der Halte⸗ mannſchaft. „ Im Monte⸗Roſa⸗Gebiet vom kraſcht. Im Monte⸗Roſa⸗ Gebiet wurde eine Gruppe von elf Saleſianer⸗Zöglingen, die unter Führung eines Leh⸗ rers und von zwei Bergſteigern einen Aufſtieg unternommen hatte, von einem Schneeſturm überraſcht. Die Bergſteiger be⸗ mühten ſich nach Kräften, die Zöglinge durch Marſchieren vor dem Erfrieren zu ſchützen. Als es endlich gelang, die Hütte zu erreichen, gab einer der Jungen kam noch Lebens⸗ zeichen von ſich. Er wurde in die Schutzhütte getragen, wo er nach kurzer Zeit ſtarb. Wieder tödliche Abſtürze in den Bergen. Beim Auf⸗ ſtieg auf die Höfats(Allgäu) ſtürzte der Bergwachtmann Ingenieur Eduard Kiefer aus Kempten tödlich ab. Kiefer wollte ſeinem Bergwachtmann Müller, der an der Höfate Bergwachtpoſten bezogen hatte, einen Verbandskasten bringen —. Bei Berchtesgaden iſt beim Edelweißpflücken der 28jährige Sommergaſt Kurt Zander, Maler aus Bitterfeld, tödlich abgeſtürzt. Ras Naſibu ſchwer erkrankt. Nach einer Meldung aus Genf befindet ſich Ras Naſibu, der bei der letzten Voͤlker⸗ bundsverſammlung Abeſſinien vertrat, augenblicklich in einem Sanatorium in Davos. Er iſt ſchwer erkrankt. — PPP———.—— „Nein.— Eine Woche ſpäter hieß es, der Herr Baron käme in den nächſten Tagen zurück.“ Wilbrandt blickte verwundert auf. „Meinen Sie, daß dieſe Nachricht einen weiteren Diebſtahl verhinderte?“. „Es— iſt möglich.“ „Herr Lindthorſt— die zehntauſend können wir am Ende verſchmerzen, nicht wahr? Die Sache muß natürlich protokolliert werden. Aber— ſchmerzlich iſt es, zu wiſſen, daß— es einen dritten Schlüſſel gibt!“ Er war aufgeſtanden. Sein Atem ging ſchwer. Denn wir beide, Lindthorſt— kommen ja doch nicht zin Frage—“ Der Prokuriſt atmete tief. i „Und alſo gibt es nur die eine Möglichkeit: Ein drit⸗ ter Schlüſſel!“ „Das war auch mein Gedanke, Herr Baron. Ich habe e nachgegrübelt. Es muß einen dritten Schlüſ⸗ el geben—“ „Ja! Der Treſor muß ſofort geändert werden. Selbſt⸗ verſtändlich. Oder—“ i „Es würde genügen, wenn die Formel des Schließens geändert würde.“ 5 „Das genügt nicht, Lindthorſt. Das wäre herauszukrie⸗ gen. Eine halbe oder mehr Umdrehungen— ach, das iſt zu erraten.“ Er murmelte. „Ein Dieb in den Betrieben!“ Straffte die breitſchultrige Geſtalt. i „Gut, Lindthorſt. Sie werden morgen nach Berlin tele⸗ phonieren— an die Treſorfirma. Es ſoll ſofort jemand herkommen.“ i „Jawohl, Herr Baron.“ „Kein Wort zu jemandem. Oder halt— zum Sonn⸗ tag ſoll jemand herauskommen. Da ſind die Betriebe leer. Da macht ſich alles, ohne daß jemand Verdacht ſchöpft. „Es wird beſſer ſein, ich fahre in den nächſten Tagen, morgen oder übermorgen— ſelbſt hinüber“ 4 Auch ſo. Ja. Sie haben recht. Das iſt natürlich beſſer.“ Der Baron ſchwieg. i a N Dann reichte er Lindthorſt herzlich die Hand. „Dank für die Mitteilung.“ Schneeſturm über⸗ Lindthorſt verneigte ſich und verließ das Zimmer. F 1 40¹ 5 rer noch eine andere Frau angefahren. Der gewiſſenloſe rer bekümmerte ſich in keiner Wei i. Polizei iſt es aber gelungen, den Brand im Kuliſſenhaus der Staatstheater Energiſcher Einſatz der Berliner Feuerwehr. Berlin, 31. Juli. Im Kuliſſenhaus der Staatstheater in der Prinz⸗Friedrich⸗Karl⸗Straße brach im erſten Skock⸗ werk aus bisher noch unbekannter Arſache ein Jeuer aus. das ſich ſehr raſch ausbreitete. Zahlreiche Löſchzüge griffen die Flammen ſofort von al⸗ len Seiten an. Nach wenigen Minuten erſchienen auch Mi⸗ niſterpräſident Generaloberſt Göring als oberſter Chef der preußiſchen Staatstheater und der Polizeipräſident Graf Helldorf, um ſich von dem Fortgang der Löſcharbeiten zu unterrichten. Die Rauchentwicklung war außerordentlich ſtark, ſo daß die Wehrmänner, die den Verſuch machten, zum Brand⸗ herd vorzudringen, nur mit Rauchſchutzgerät arbeiten konn⸗ ten. Infolge der hohen Alarmſtufe hatten die Wachen auch ſämtliche Arbeitswagen und viele Spezialfahrzeuge zur Brandſtelle beordert. Um genügend Waſſer zu haben, wur⸗ den auch Schläuche in die Spree gelegt. Die dichten Rauchſchwaden hatten eine große Menſchen⸗ menge angelockt, die infolge des ſtarken Spaziergängerver⸗ kehrs in der Innenſtadt immer wieder neuen Zuzug be⸗ kam. Polizeibeamte mit Unterſtützung von Soldaten, HJ, SA und Ss halfen den Beamten bei der Freihaltung der Zufahrtsſtraßen. Gegen 19.20 Uhr war die Gewalt des Feuers offenbar gebrochen. Kurz nach 19,30 Uhr begab ſich Miniſterpräſident Gö⸗ ring mit dem inzwiſchen eingetroffenen Chef der deutſchen Polizei, Reichsführer SS Himmler, und dem Berliner Polizeipräſidenten Graf Helldorf zu einer kurzen Beſichti⸗ gung ins Innere des Gebäudes. t Die Frage der Verantwortung Der ſtellvertretende Generaldirektor der Reichsbahn Klein⸗ mann als Zeuge im Baugrubenprozeß. Berlin, 30 Juli. Die vorübergehend unterbrochene Be⸗ weisgaufnahme im Berliner Bauunglücksprozeß wurde mit der Vernehmung der letzten drei Zeugen fortgeſetzt. Zunäch't kam der ſtellvertretende Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Kleinmann, zu Wort. Mit aller Entſchiedenheit trat der Zeuge der Darſtellung des Bau⸗ meiſters Rath von der Verliniſchen Baugeſellſchaft ent⸗ gegen, der angeblich mit ihm und Weyher geſprochen habe. Rath hat wenige Tage nach der Kataſtrophe aus ſeiner friſchen Erinnerung Aufzeichnungen über die ganzen Ereigniſſe und die zwiſchen den Betefligten geführ⸗ ten Geſpräche gemacht. Nach dieſer Niederſchrift ſoll Wey⸗ her geſagt haben, er habe noch vorher alles geprüft und in Ordnung befunden. Die Vekundungen Raths ſind inſo⸗ fern von beſonderer Bedeutung, als Weyher ſich damit ver⸗ teidigt, daß er während der letzten Tage vor dem Einſturz⸗ 8 nicht mehr auf der Grubenſohle geweſen ſei, 00 aß er das unzuläſſige Tieferſchachten nicht bemerkt 111 5 und auch nicht dafür verantwortlich gemacht werden önne. Zur Aufklärung der Widerſprüche ſtellte das Gericht Kleinmann und Rath einander gegenüber. Baumeiſter Rath blieb bei ſeiner Darſtellung, die Kleinmann als„Phanta⸗ ſiegebilde“ bezeichnete, wogegen ſich Rath energiſch ver⸗ wahrte. N Der ſtellvertretende Generaldirektor Kleinmann trat auf das Wärmſte für die Angeklagten Kellberg und Wey⸗ her ein, die er beide als hervorragende Fachleute und als verantwortungsbewußte Perſönlichkeiten bezeichnete. Aus Baden und Nachbarländern. Heidelberg,(Prof. Dr. Vulpius tödlich ver⸗ ung Lück.) In Antereiſesheim im Kreis Heilbronn iſt der bekannte Heidelberger Orthopäde Prof. Dr. Oskar Vul⸗ pius tödlich verunglückt. Er fuhr in einem Kraftwagen, der von der Oberin ſeines Sanatoriums Bad Rappenau gelenkt wurde. Der Wagen geriet plötzlich von der Straße ab und ſtürzte in den Graben. Auch die Fahrerin wurde ſchwer ver⸗ letzt ins Krankenhaus Neckarſulm überführt. Geheimrat Vul⸗ pius ſtand im Alter von 68 Jahren. Er ſtammt aus Borberg (Kreis Mosbach). Schon im Jahre 1896 begründete er ſeine Klinik für Orthopädie, die er aus kleinen Anfängen zu einer der größten Privatkliniken entwickelte und bis zum Jahre 1923 ſelbſt leitete. Der Ruf dieſer Klinik ging über die ganze Welt und führte zahlreiche junge und alle päden nach Heidelberg zu Vulpius. Schwetzingen.(Mutige Tat.) Im Rhein bei der Kollerfähre gerieten eine Frau und ein Kind in die Ge⸗ fahr des Ertrinkens. Beide konnten im letzten Augenblick durch den hier wohnhaften 28 Jahre alten Johann Löffler unter eigener Lebensgefahr den Fluten entriſſen werden. () Ettlingen.(Motorradfahrer ſchwer ver⸗ ung lückt.) Durch den gerade niedergehenden ſtarken Regen an der Sicht gehindert, fuhr ein Motorradfahrer auf den Materialwagen eines Schauſtellers auf. Beim Sturz drang dem jungen Mann die Lenkſtange in die rechte Körperſeite, wodurch er ſchwere Verletzungen erlitt. rtho⸗ Vor den Augen des Vaters ertrunken. Mühldorf, 31. Juli. Der Optiker Karl Gaßner von In⸗ gelheim a. Rh. befand ſich mit ſeiner 17jqährigen Tochter Elſe auf einer Urlaubsfahrt. Obwohl beide des Schwim⸗ mens unkundig waren badeten ſie im Inn. Das Mädchen wagte ſich zu weit ins Waſſer und wurde plötzlich von einem Strudel erfaßt und fortgeriſſen. Der Vater eilte ihr zu Hilfe; er konnte ſeine Tochter noch an der Hand faſſen. In ihrer Todesangſt riß ſie ſich jedoch los. Der Vater konnte nicht mehr an ſeine Tochter heran und mußte zuſehen, wie ſein einziges Kind einige Meter von ihm entfernt, jämmer⸗ lich in den Wellen ertrank. Trier.(motorrad überrennt a e In den Abendſtunden wurde eine Frau aus Trier, die ſich mit ihrem in einem Kinderwagen liegenden Säugling auf dem Wege von Olewig nach Hauſe befand, von einem hinter ihr kommenden Motorrad überrannt und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Während das Kind ziemlich glimpflich davonge⸗ kommen iſt, hat die Frau erhebliche 17 davonge⸗ tragen. Etwas weiter wurde von dem gleichen eue um ſeine Opfer. Der g urſchen auf einer Kegel⸗ bahn zu ermitteln. . 4 * 1 — 4 5 * wurde. Man nimmt In der Heimat beigeſetzt Am Grabe des verunglückten SA-Mannes Hörrmann. — Sulz OA. Nagold. Bei dem Autounglück des Mann⸗ heimer SA⸗Sturmes 45/171 hat auch der 22jährige Trupp⸗ führer Hörrmann, gebürtig von Sulz, Kreis Nagold, ſein Leben gelaſſen. Der Tote wurde von Forbach nach Sulz übergeführt, am Ortseingang von SA und ſämtlichen örtlichen Formationen der Partei empfangen und in ſein Elternhaus gebracht. Von Fern und Nah eilten am Mitt⸗ woch nachmittag die Trauergäſte herbei. Etwa 300 SA⸗ Männer, dazu die Formationen der Partei und ihrer Glie⸗ derungen ſchritten dem Trauerzug voran. Pfarrer Kohl⸗ haas hielt die Grabrede. Kreisleiter Bätzner⸗Nagold hatte die Ehre, den Lorbeer am Grabe niederzulegen, den der Führer ſeinem Pg. Hörrmann gewidmet hatte. Der ganze Gau Württemberg⸗Hohenzollern trauerte an dieſem Grabe und daher legte er noch einen zweiten Lorbeer als Zeichen der Teilnahme nieder. Im Namen der Kreisleitung Na⸗ gold und als Zeichen des Gedenkens von Standartenfüh⸗ rer, Sturmführer und Kameraden legte Kreisamtswalter Pg. Raiſch einen Lorbeer nieder mit dem Gelöbnis, im Sinne des Toten weiterzukämpfen. Für den Landrat war ſein Stellvertreter Dr. Schmierer erſchienen. Sturmführer Pg. Leuze überbrachte einen Kranz vom Stabschef des Führers und bezeugte, daß die geſamte SA in Trauer an dem Sarge des toten Kameraden ſtehe. Einen zweiten Kranz legte er im Namen von Gruppenführer Luyken nieder. Er ſolle die Verbundenheit der ganzen Brigade 53 und ihres Führers zum Ausdruck bringen. Der Führer des Sturm⸗ banns 325, Pg. Rilling, überbrachte einen Kranz der Ka⸗ meraden vom Sturm 4. Dann folgte der S A⸗Reiterſturm 553 mit einem letzten Gruß Bürgermeiſter Henig ſprach im Namen des Stützpunktes Sulz und der Heimatgemeinde. Ein Vorgeſetzter des Verunglückten, ein Direktor der Mannheimer Straßenbahn, brachte herzliche Abſchieds⸗ grüße und den Kranz der Arbeitskameraden und des dor⸗ tigen Oberbürgermeiſters. Im Namen der Schulkameraden legte noch Wilhelm Eitel einen Kranz am Grabe nieder. 0 — Schrezheim, OA. Ellwangen.(Tödlich ver⸗ brüht.) Eine Mutter wollte ihr[jähriges Kind baden. Während ſie ſich für wenige Augenblicke entfernt hatte, um kaltes Waſſer zum Nachgießen zu holen, fiel das Kind in die mit heißem Waſſer gefüllte Badewanne. Die Verbren⸗ nungen des Kindes waren derart, daß ärztliche Hilfe den Tod nicht mehr verhindern konnte. — Tübingen.(Betrunken von der Eberhards⸗ brücke in den Reckar.) Ein 24 Jahre alter Mann aus Tübingen ſprang in angetrunkenem Zuſtand von der Eber⸗ hardsbrücke in den Neckar, ohne Schaden zu nehmen. Der Täter wurde in Polizeigewahrſam genommen. Drei Arbeiter vom Blitz erſchlagen Ein Schwerverletzter.— Beim Gewitter überraſcht. Seligenſtadt, 30. Juli. Das heftige Gewitter, das über dem Rhein⸗Main⸗Gebiet niederging, hatte neben zum Teil ſchweren Schäden auf den eldern und in den Gärten drei Todesopfer zur Folge. Unweit Seligenſtadt werden gegen⸗ wärtig auf den Wieſen Meliorationsarbeiten ausgeführt, an denen 20 Arbeiter beteiligt ſind. Als das Gewitter los⸗ brach, ſuchten vier von ihnen, die am Waldesrand arbet⸗ teten, Schutz unter einem Erlenbaum. Ihre Kameraden, die etwa 400 Meter von ihnen enk⸗ fernt beſchäftigt waren, hörten plötlich laute Hilferufe. Als ſie herbeieilten, mußten ſis feſtſtellen, daß drei ihrer Ar⸗ beitskameraden unker dem Erlenbaum vom Blitz getroffen und auf der Stelle geköfel worden waren. Der vierte, Her⸗ mann Welpe aus Seligenſtadt, war vollſtändig gelähmt und wurde ſofort in ein Krankenhaus gebracht. 2. Für die Anwettergeſchädigten. Nach einer Meldung aus Berlin hat der Führer und Reichskanzler angeordnet, daß zur Linderung der durch das kataſtrophale Unwetter in Oberbayern entſtandenen außerordentlich hohen Schä⸗ den ſeitens des Reiches ein Bekrag von 300000 Mark zur Verfügung geſtellt wird. a Anvorſichtigkeit mit Benzin. In einer der letzten f Nächte tankte in einer Bauhütte nahe der Reichsautobahn bei Schnaittach(Bayern) ein Arbeiter Benzin und beging dabei die große Anvorſichtigkeit, mit einem Feuerzeug zu hantieren. Das zu Boden gelaufene Benzin entzündete ſich im Augenblick und ſetzte auch das Lager in Flammen. Durch die Explo⸗ ſion von Brennſtoffäſſern wurden die geſamten Tankvorräte a vernichtet. Der Arbeiter konnte ſich in Sicherheit bringen. Sein ſchlafender Arbeitskamerad rettete nur das nackte Leben und erlitt Brandwunden. a Vorſicht an Elektromotoren! Als in Ampertshauſen Gayern) der 26jährige Dienſtknecht Michael Seemüller die Steckdose des Elektromotors herausnahm, wurde er von einem elektriſchen Schlag getroffen, der in kurzer Zeit ſeinen Tod herbeiführte. Durch den Regen war der Boden, auf dem Seemüller ſtand, naß; er ſelbſt hatte naſſe Hände. * Kind von der Transmiſſion getötet. In Meſtrach (Bayern) geriet die fünf Jahre alte Frieda Bauerſachs in eine Transmiſſion und wurde herumgeſchleudert. Das Kind iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Kind durch Neißbrettſtift ums Leben gekommen. Auf dem Altenbreitenfelſerhof bei Meiſenheim nahm das zweijährige Pflegeſöhnchen der Familie Broszeit einen Reiß⸗ brettſtift in den Mund. Der Stift blieb im Halſe ſtecken und verurſachte eine Blutvergiftung, der das Kind im Kranken⸗ haus erlag. Auf dem Feld vom Blitz erſchlagen. Ein ſchweres Ge⸗ witter, das ſich über dem Niederrhein entlud, hat auch ein „Todesopfer gefordert. Die Frau des Pächters von Haus Gelinde bei Rheinberg, die mit Erntearbeiten auf dem Felde f beſchäftigt war, wurde vom Blitz erſchlagen. Eine neben ihr ark mit dem beitende Frau wurde zu Boden geworfen, doch kam ſie Schrecken davon. ai Siehzigjähriger Radfahrer totgefahren. Ein auf einer Radtour befindlicher 70jähriger Mann aus Leverkuſen wurde in der Nacht bei Namedy von einem Motorradfahrer ange⸗ fahren und verletzt. Kurze 115 darauf kam ein a. Aer der dem auf der Straße liegenden alten Mann über den Kopf fuhr. Der Tod krat ſofort ein. Tot im Badebecken aufgefunden. Im Dae der Volksbadeanlage in M.-⸗Gladbach in der Bungt fand ein ſiebenjähriger Knabe den Tod. Der Junge war mit anderen Kindern zum Baden gegangen. Als er nicht zeitig ach Hauſe zurückkehrte, veranlaßte die Polizei ein ſofortiges Abſuchen des n ae e die Paste ee an, daß der Junge im Waſſer von einem Schlag betroffen wurde. 5 N 5 Lalcale Nuudocliau Deutſche Ernte Mit ruhiger Zuverſicht geht in dieſen Tagen der deutſche Bauer an ſeine ſchwere Erntearbeit heran. Hat er doch die unbedingte Gewißheit, daß er ſein Getreide auch bei reicher Ernte weder zu verſchleudern noch Abſatzſorgen zu haben braucht. Er weiß, daß die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik Ordnung, Stetigkeit, Klarheit und Sicherheit in die Ge⸗ treideerzeugung und Brotverſorgung gebracht hat und daß dank der marktregelnden Maßnahmen des Reichsnährſtan⸗ des jeder deutſche Volksgenoſſe an demSegen derkErnte teil⸗ hat. Er weiß auch, daß die mühſam dem Boden abgerunge⸗ nen Roggen⸗ und Weizenernten nicht mehr von artfrem⸗ den Elementen zu Spekulations⸗ und Börſenmanövern aus⸗ genützt werden, ſondern daß ſie ein wahres Gemeingut ſind, das dem ganzen Volk zur Sicherung ſeiner Ernährung zur Verfügung geſtellt wird. Bauern mancher Länder beneiden das deutſche Volk um die Ordnung ſeiner Ernährungswirtſchaft und um die Re⸗ gelung ſeiner Marktverhältniſſe. Die ausländiſchen Bauern⸗ führer, die die 3. Reichsnährſtandsſchau in Frankfurt a. M. beſucht haben, brachten bekanntlich unverhohlen ihre Be⸗ wunderung gegenüber der deutſchen Ernährungspolitik zum Ausdruck, die den deutſchen Bauern heraushebt aus dem unheimlichen Spiel zwiſchen Angebot und Nachfrage, das auf der ganzen übrigen Welt faſt unvermindert weitergeht. Jeder deutſche Bauer und Landwirt wird darum ſeiner⸗ ſeits ſein Beſtes tun, um das, was gewachſen iſt, möglichſt verluſtlos und in guter Qualität zu bergen. Das liegt glei⸗ cherweiſe im Intereſſe jedes einzelnen Betriebes wie der ganzen Nation. Ein jeder trägt zu ſeinem Teil dazu bei, die große Aufgabe zu erfüllen, die dem Reichsnährſtand geſtellt iſt,„die Sicherung der Ernährung des Volkes aus eigener Scholle“ Möge der Segen des Himmels auf unſerer Ernte ruhen und möge er uns ein gutes Erntewetter beſcheren! Endlich Erntewetter. Das atlantiſche Hochdruckgebiet hat ſich weiter auf das Feſtland ausgebreitet. Nachdem es geſtern noch zu einzelnen Gewitterſchauern gekommen war, hat ſich heute allgemein Aufheiterung durchgeſetzt.— Wettervorherſage für Samstag: Bei ſchwacher Luftbewegung, vielfach heiter und warm. Temperatur heute früh 11,5 Grad; Waſſerwärme des Rheins 17,5 Grad. — Auch der betrunkene Fahrgaſt iſt mitſchuldig! Das Reichsgericht hat in einer Entſcheidung(Jur. Wochenſchrift S. 2065) ausgeſprochen, daß auch den betrunkenen Fahrgaſt eines Autos ein Verſchulden bei einem Verkehrsunfall tref⸗ fen kann. Wer ſich vor Antritt der Fahrt, ſo heißt es in dem Erkenntnis, derartig ſinnlos betrinkt und damit felbſt außerſtande ſetzt, nachzuprüfen, ob er ſich dem Fahrer des Kraftwagens anvertrauen kann, den trifft ein Mitverſchul⸗ den an dem ihm zuſtoßenden Unfall, der durch die Trunken⸗ heit des Fahrers herbeigeführt wird. — Kein Getreide oder Heu in der Nähe der Bahn. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß niemand Getreide, Heu und an⸗ dere leicht feuerfangende Sachen in der Nähe der Bahn lagert. Er läuft dadurch Gefahr, ſich ſelbſt einen großen Schaden zuzufügen. Nicht bekannt aber dürfte ſein, daß nach Paragraph 367 Ziffer 6 des RStcg und Artikel 147 der PStG bei dem angegebenen unvorſichtigen Lagern von Getreide und Heu auch dann eine Beſtrafung erfolgen kann, wenn kein Brand ausbricht. . NS⸗Volksfeſt in Edingen. Am 1.—3. Auguſt feiert Edingen ein NS⸗Volksfeſt auf dem Sportplatz. Es ſind verſchiedene Attraktionen vorgeſehen, ſo u. a. ein Hammel⸗ tanz, Verloſung von Etägigen Ferienfahrten nach ver⸗ ſchiedenen Richtungen, Ballonjagd uſw., ſodaß jeder Volksgenoſſe auf ſeine Rechnung kommt. — Vermeidet Lautſprecherlärm! Die Tatſache, daß in den Sommertagen Lautſprecherlärm aus geöffneten Fen⸗ ſtern viele Volksgenoſſen bei ihrer berechtigten Ruhe und Erholung ſtört, gibt der Reichsrundfunkkammer Veran⸗ laffung, an die von ihr herausgegebenen Richtlinien gegen Lautſprecherlärm zu erinnern. Erſter Grundſatz bei der Handhabung eines Rundfunkgerätes in der Wohnung ſollte die ſelbſtverſtändliche gegenſeitige Rückſichtnahme ſein, die das Zuſammenleben in der Volksgemeinſchaft verlangt. Oft iſt es nicht möglich, wegen der verſchiedenen Bauanlagen das Weitertragen des Schalls, der durch den Lautſprecher verurſacht wird, zu verhindern. In einem ſolchen Fall und ebenſo bei geöffneten Fenſtern iſt der Lautſprecher nach Möglichkeit auf Zimmerlautſtärke einzuſtellen. Wer vorſätz⸗ lich ruheſtörenden Lärm erregt und damit Störungen in der öffentlichen Ordnung hervorruft, kann beſtraft werden. Beſte Gewähr für die Vermeidung von Lautſprecherlärm biete die in die Tat umgeſetzte nationalſozialiſtiſche Hausge⸗ meinſchaft. — Künſtliches Gebiß richtig behandeln. Wenn künſtlicher Zahnerſatz feſtſitzt und die Gaumenplatte ſo groß iſt daß ein plötzliches Ablöſen während des Schlafens ausgeſchloſ⸗ ſen erſcheint, iſt gegen das Tragen der Erſatzſtücke während der Nacht nichts einzuwenden. Bei einem ganz zahnloſen Kiefer oder völlig zahnloſen Mund iſt das Tragen des Er⸗ ſatzes während der Nacht überhaupt ratſam, damit der Mund und die Luftwege nicht ſo austrocknen, auch ſtellt ſich oftmals nächtlicher Huſtenreiz ein, der beim Tragen des Gebiſſes verſchwindet. Sonſt aber iſt zu empfehlen, den Er⸗ ſatz nach gründlicher Reinigung trocken aufzubewahren. nicht offen herumliegen laſſen, da durch Fall und anderes Re⸗ paraturen notwendig werden können. Im Falle der Trok⸗ kenaufbewahrung muß die Platte morgens vor dem Ein⸗ ſetzen gut angefeuchtet werden, damit ſie ſich ſofort anſaugt und nicht fremd und unangenehm wirkt. Gebißplatten ſoll⸗ ten nach jeder größeren Mahlzeit gereinigt werden, da ein Eindringen von Speiſereſten unter die Platte unvermeid⸗ lich iſt. Als Putzmittel genügt nicht Waſſer allein, ſondern es empfiehlt ſich die Benutzung einer gutſchäumenden Toilettenſeife, da nur durch dieſe der feſtſitzende, ſäurebil⸗ dende Belag an der Platte aufgelöſt und gründlich entfernt werden kann. Aus dem Gerichtsſaal U Zuchthausſtrafen für Fahrraddieb und Hehler. Der 38 Jahre alte Georg Ehret aus Zürich, wohnhaft hier, ſtahl nach zahlreichen Vorſtrafen— u. a. auch wegen Brand⸗ ſtiftung eine Zuchthausſtrafe von 6 Jahren— als Rückfälli⸗ ger in den hieſigen Straßen eine Anzahl Fahrräder und der 43 Jahre alte Waldemar Neidig, der Inhaber einer mechani⸗ ſchen Werkſtätte in Mannheim, war ein williger Abnehmer, der die Räder nach Ankennklichmachung wieder verkaufte. Das Gericht ſprach gegen Ehret eine Zuchthausſtrafe von zwei⸗ einhalb Jahren, gegen den Hehler eine ſolche von 3 Jahren aus. Gerichksſachverſtändiger für Autounfälle verſchuldete ſelbſt ködlichen Unfall. Darmſtadt, 30. Juki. Der eigenartige Fall, daß gegen einen früheren Gerichtsſachverſtändigen für Kraftfahrzeug⸗ unfälle verhandelt werden mußte, weil er ſelbſt einen ködli⸗ chen Verkehrsunfall verſchuldet hatte, ſtand vor dem Schöf⸗ fengericht Darmſtadt zur Verhandlung. Der 62jähr. Ange⸗ klagte war am 16. April von der Landſtraße Darmſtadt— Griesheim derart langſam in die weſtliche Zufahrt zur Reichsautobahn eingebogen, daß ein junger Motorradfah⸗ rer, der von Griesheim kam, auf ſeinen Wagen auffuhr und einen ſchweren Schädelbruch erlitt, an dem er kurz darnach ſtarb. Entgegen der Auffaſſung des Angeklagten und ſeines Verteidigers, der Getötete trage wegen ſeiner übermäßigen Geſchwindigkeit an dem Zuſammenſtoß allein die Schuld, machte der Staatsanwalt geltend, daß der Mo⸗ torradfahrer Vorfahrtrecht hatte und daß er fein Tempo auf der geraden Landſtraße nach Belieben wählen könnte. Sachverſtändige Zeugen bekundeten, der Angeklagte gelte, obwohl theoretiſcher Sachverſtändiger, in der Praxis nicht als guter Autofahrer. Seine Fahrweiſe ſei oft geradezu verkehrsfeindlich geweſen, da ſie von anderen Verkehrsteil⸗ nehmern alles verlange, während die Anforderungen, die der Angeklagte an ſich ſelbſt ſtellte, gering geweſen ſeien. Das Gericht bejahte die Ausführungen des Staatsan⸗ walts in vollem Umfang. Es ſtellte feſt, daß der Ange⸗ klagte beim Einbiegen mit 8 bis 18 Stundenkilometer auf einer belebten Straße geradezu ein Verkehrshindernis dar⸗ ſtellte. Erſchwerend fiel ins Gewicht, daß der Angeklagte nach ſeiner langjährigen Erfahrung und Sachverſtändigen⸗ tätigkeit einen ganz großen fahrtechniſchen Fehler began⸗ gen habe, durch den der Unfall verſchuldet worden ſei. Das Urteil lautete unter Anrechnung von zwei Wochen Unter⸗ ſuchungshaft auf eine Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten. Den Kameraden ausgeplündert. — Alm. Eine ganz gemeine Tat verübten der 35jährige, aus Lampertheim(Heſſen) gebürtige Adam Wil⸗ helm und der 22jährige Friedrich Maier aus Göp⸗ pingen, beide erheblich vorbeſtraft. Nachdem ſie ſich am Vor⸗ mittag des 10. Juli von dem an der Reichsautobahn beſchäf⸗ tigten Eggart in mehreren Wirtſchaften freihalten ließen, der im Begriff war, auf Urlaub in ſeine Heimat Germers⸗ heim abzureiſen, faßten ſie den Entſchluß, ihren Kameraden, bei dem ſie erheblich Geld vermuteten, auszuplündern. Auf offenem Wege fiel Maier über Eggart her, verſetzte ihm meh⸗ rere Fauſtſchläge ins Geſicht und auf den Bruſtkorb und raubte dem beſinnungslos und blutend im Straßengraben liegenden Eggart aus ſeiner Börſe 10 Mark, welche er mit ſeinem Spießgeſellen teilte. In der Beweisaufnahme ſuchte Wilhelm die Tatſache, daß er die 5 Mark auf der Polizei ablieferte, dahin zu deuten, daß er an der Tat überhaupt nicht beteiligt ſei, ſondern er ſich nur deswegen in der Nähe des Tatorts aufgehalten habe, damit dem Eggart kein Leid geſchehe. Die Große Strafkammer ſchenkte ſeinen Angaben keinen Glauben und erblickte als wahre Urſache ſeines Ver⸗ haltens die Ueberlegung, daß Wilhelm, der bei Eggart 200 Mark vermutete, wegen lächerlicher 5 Mark nicht das Riſiko einer ſchweren Strafe auf ſich nehmen wollte. Beide Ange⸗ klagten wurden wegen ſchweren Raubes verurteilt. Wilhelm erhielt 3 Jahre, Maier, der geſtändig war, 2 Jahre 6 Mo⸗ nate Gefängnis. Wegen ihrer niedrigen Geſinnung wurden beiden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jah⸗ ren aberkannt. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt vom 30. Juli. Auf dem Kleinviehmarkt waren aufgetrieben: 14 Freſſer, 130 Kälber, 63 Schafe, 98 Schweine und 1 Ziege, ferner 400 Ferkel und 237 Läufer. An Preiſen wurden gezahlt: Ferkel bis zu ſechs Wochen 14 bis 19 Mark, über ſechs Wochen 19 bis 24 Mark, für Läufer 24 bis 32 Mark.— Der Marktverlauf war leb⸗ haft. Mannheimer Wochenmarktpreiſe vom 30. Juli. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucherpreiſe für ein halbes Kilo in Reichspfennig ermittelt: Kartoffeln 6 bis 8, Wirſing 8 bis 10, Weißkraut 10 bis 12, Rotkraut 10 bis 12, Blumenkohl Stück 20 bis 70, Karotten Büſchel 4 bis 7, Gelbe Rüben 1 bis 10, Rote Rüben 8 bis 10, Spinat 15 bis 25, Mangold 7 bis 10, Zwiebeln 9 bis 10, Grüne Bohnen 8 bis 30, Erbſen 18 bis 35, Kopfſalat 5 bis 15, Endivienſalat 5 bis 12, Oberkohlraben 4 bis 8, Rhabarber 6 bis 7, Toma⸗ ten 23 bis 30, Rettich 4 bis 12, Meerrettich 25 bis 50, Schlangengurken groß Stück 20 bis 40, Einmachgurken Stück 4½2 bis 1,5, Suppengrünes Büſchel 3 bis 8, Peterſilie Büſchel 3 bis 5, Schnittlauch Büſchel 3 bis 5, Pfifferlinge 35 bis 45, Steinpilze 50 bis 60, Maronenpilze 40, Aepfel 20 bis 55, Birnen 20 bis 35, Pfirſich 35 bis 55, Heidelbeeren 25 bis 35, Himbeeren 40 bis 75, Johannisbeeren 15 bis 25, Stachelbeeren 18 bis 25, Zwetſchgen 30 bis 40, Zitronen Stück 4 bis 10, Bananen Stück 5 bis 12, Markenbutter 160, Landbutter 140 bis 142, Weißer Käſe 25 bis 30, Eier Stück 10,25 bis 14. e—— 0 Wir wollen jetzt in lauter bunten 22 Bildern„Was in der Welt geschah“ diesjährige in kurzen Worten schildern. Die 3 lustigen diesellen aus Höln Hans Saloher, Rudi Rauber, Kart WIhelm i Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen abend 9 Uhr findet im Vereinslokal die 2 gebeten, ebenfalls zu erſcheinen. Sofort zu verkaufen: Aneue Daunenbetten, gebr., gut erhalten Billige Mel Neue Anzeigen Einzel⸗ zum 1. Mal im Film: 113 geſucht. Fummol⸗ Anzeiger nur für Mitglieder der Landw. Ein- und Verkaufsgenoſſenſchaft. Mutter ſchwein zu verkaufen. Tüchtige Tabakbrecherin •wund Einnäherin Auskunft im Lager. Druckarbeiten a Werden in jeder Ausführung schnellstens angefertigt in der Druckerei des Neckar-Bote. Dalasl. i FFC EE Billig! 2 me Foto-Arbeiten und Filme sowie kostenlose Ratschläge bei Fol c- Glässer Zähringerstraße No. 10. Von bis 10 Uhr abgegebenen Filmen können 8 Abzüge bis 6 Uhr abends abgeholt werden. nununumuuun mme Schnell! Gut! t eee immune 1110 ieee 5 8. 1 5 EU FSWERR NAT FER u K IN Spolt-Anzuge Sommer-Anzüge Sommer-Hosen 208. 19. 29. 39. 23. 35. 45. 55. 4.90 6.80 9.50 12. Kinder. 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