gelte, nicht adezu Steil⸗ i, die N. tsan. Ange⸗ r auf dar⸗ klagte igen⸗ egan⸗ Das inter⸗ taten. hrige, Dil ö 5 p 2 Vor⸗ ſchäf⸗ „ 8 ers⸗ aden, Auf meh⸗ und raben mit ſuchte olizet haupt Nähe Leid jaben Nr. 177(2. Blatt). Neckar Bote Freitag, 31. Juli 1938 Olympia beginnt! Die Eröffnung der 11. Olympiſchen Spiele.— Am Sonnkag ſchon erſte Leichkarhletikentſcheidungen in Berlin. Endlich iſt es ſoweit. Am Samstag werden die Spiele der 11. Olympiade, deren Ausrichter Deutſchland iſt, im Berliner Olymia⸗Stadion feierlich eröffnet. 6500 Olym⸗ piakämpfer werden in die von 100 000 Menſchen be⸗ ſetzte rieſige Kampfbahn einmarſchieren und einen unver⸗ geßlichen Eindruck von der feſtlichen„Olympiſchen Zere⸗ monie“ deren Ablauf genau feſtgelegt iſt, erhalten. Wenn unſer Olympiaſieger von Los Angelgs, Rudi Is mayr, den Olympiſchen Eid geſprochen und unſer Führer und Reichskanzler die Spiele für eröffnet erklärt hat, wer⸗ den 30000 Tauben die Friedens⸗ und Freudenbotſchaft in alle Welt bringen, die Olympiſche Hymne wird ertönen und das Olympiſche Feuer wird entflammen: die größten ſportlichen Spiele, die je die Welt geſehen hat, beginnen! Der Eröffnungstag bleibt frei von ſporklichen Wett⸗ kämpfen. Erſt der Sonntag, alſo der 2. Auguſt, bringt die erſten Kämpfe in der Leichtathletik, im Fechten, im Ringen, im Gewichtheben und im Fünfkampf. In der Leichtathletik werden ſogar ſchon vier Olympiaſieger ermittelt, und zwar im Kugelſtoßen, im 10 000⸗Meter⸗Lauf, im Hochſprung und im Speerwerfen(Frauen.) Weiter wird man im Stadion die 100 Meter⸗ und 800 Meter⸗Läufer ihre Vorläufe erledigen ſehen. Die Modernen Fünfkämpfer tragen ihren erſten Wettbewerb, den Geländeritt, aus, die Fechter beginnen mit dem Florett⸗Mannſchaftskampf und die Ringer mit den Vorkämpfen im freien Stil. Im Ge⸗ wichtheben wird man am Sonntagabend in der Deutſch⸗ landhalle ſchon zwei Olympiaſieger ausrufen können, die im Feder⸗ und Leichtgewicht. Hart und erbittert wird auf allen Kampfſtätten um den Olympiſchen Lorbeer gekämpft werden. 6500 Olympiakämp⸗ fer ſind zur Stelle, aber nur ganz wenigen, auserleſenen wird ein Olympiſcher Sieg vergönnt ſein. Ein großes Kön⸗ nen, eiſerne Nerven, beſte körperliche und ſeeliſche Ver⸗ faſſung in der Stunde der Entſcheidung und— auch ein wenig Glück ſind notwendig, um der höchſten Ehre, die der Spork zu vergeben hat, teilhaftig zu werden. Hoffen wir, daß ſich in den Tagen zwiſchen dem 1. und 16. Auguſt vor allem bei den deutſchen Olympiakämpfern Können, Kampf⸗ geiſt und Glück in reichem Maße paaren. . Fackellauf durch das Bruderland Ueberall begeiſterter Empfang.— Die große Kundgebung in Wien— Im Zeichen der Skammesverbundenheit. Wien, 30 Juli. Die Feiern und Feſtlichkeiten, die den Lauf der olym⸗ piſchen Flamme durch Europa begleiteten, fanden in Wien einen kaum überbietbaren Höhepunkt. Hunderttauſende ſäumten die Straßen, die die olympiſche Flamme nahm, drängten ſich an den Fenſtern, ſtauten ſich auf Valkonen und Dächern. Die offiziellen Perſönlichkeiten, der Bundes⸗ präſident, der Vizekanzler Baar⸗Barenfels und andere Mit⸗ glieder der Regierung, der oberſte Sportführer Fürſt Star⸗ hemberg ſowie das Diplomatiſche Korps, darunter Bot⸗ ſchafter von Papen, die Spitzen der Generalität und der Behörden nahmen ihren Platz auf dem großen Freibalkon der Hofburg ein. Der Feſtzug, der dem Eintreffen der olympiſchen Flamme vorausging, führte vom Schwarzenberg⸗Platz zum Heldenturm und ging auf den Ring durch die ſymboliſchen Tore der Bundeslän⸗ der. Den Anfang bildeten Gruppen von Fahnenſchwin⸗ ern und Reitern in der Tracht der alten Hellenen. Ihnen 9 8 die Landsmannſchaften der Bundesländer in ihren bunten Trachten. Als die Maſſen des Feſtzuges anſichtig wurden, brauſten nicht endenwollende Heil- und Siegheil⸗ Rufe auf. Es folgten die Gruppen der aktiven Sportler, mehrere hundert an der Zahl. Der Einzug auf dem Helden⸗ platz währte nahezu eineinhalb Stunden. Verſchiedene Zu⸗ ſchauergruppen fangen das Deutſchlandlied. In dieſem all⸗ gemeinen Ausdruck der Begeiſterung für die Verbundenheit des Geſamtdeutſchtums, der die Erinnerung an das Sängerbundesfeſt 1928 nahebrachte, konnten die Muſikkapellen kaum durchdringen. Inzwiſchen war es völlig Nacht geworden. In feenhafter Beleuchtung erſtrahlte das Rathaus und der Olympiaturm im Lichte der Scheinwerfer. Die ſich ſteigernden Heilrufe von der Ringſtraße her verkündeten das Nahen des Läu⸗ fers. Es war der Weltmeiſter Karl Schäfer, der die Fackel trug und um 20,42 Uhr das olympiſche Feuer auf der Plattform des Heldendenkmals entzündete. Nun betrat der Präſident des Oeſterreichiſchen Olympia⸗ ſchen Komitees, Dr. Theodor Schmidt, den Olympia⸗ turm. In einer kurzen Anſprache gedachte er des Weges der olympiſchen Flamme bis nach Wien. Nach ihm ſprach der Oberſte Sportführer F ü rſt Starhemberg. Er erinnerte an die große Heldengeſchichte der deutſchen Oſtmark, die durch die beiden Denkmäler dieſes Platzes in grandio⸗ ſer Weiſe ſymboliſiert ſeien. So verknüpfe ſich die olympi⸗ ſche Feier mit einem Gedenken an die toten Helden Des⸗ wegen wolle er jetzt am Heldendenkmal einen Kranz nie⸗ derlegen. Während dieſes Weiheaktes ſpielte die Kapelle das Lied vom Guten Kameraden und den Trauermarſch aus der Götterdämmerung. i Dann krachten die Ehrenſalven der Militärabteilungen. Dr. Schmidt verlas die olympiſche Eidesformel, die von den Sportlern Wort für Wort nachgeſprochen wurde. Sodann ergriff Vizekanzler Baar⸗Barenfels das Wort zu einer Anſprache, in der er den Geiſt der Olympiſchen Spiele hervorhob, der ſo recht dem Geiſte der Völkerver⸗ ſöhnung entſpreche. Der weitere Weg der Olympiafackel ging von der Wiener Stadtgrenze durch das niederöſterrei⸗ chiſche Weinland, nach den Städtchen Korneuburg und Stockerau. Von Horn ab ging der Weg nicht mehr an der Hauptſtraße entlang. Durch einſame Dörfer, große Wälder, auf Bezirksſtraßen, und Nebenwegen der öſterreichiſchen Grenzſtadt Reingers zu. 0 Zwiſchenfälle in Wien Während der Feierlichkeiten anläßlich des Eintreffens des olympiſchen Feuers und nach der Feier kam es in verſchiedenen Gegenden Wiens zu Demonſtrationen, die in einigen Fällen die Polizei zum Einſchreiten zwangen. Die Demonſtrationen trugen, wie das Deutſche Nachrichtenbüro weiter meldet, typiſch marxiſtiſchen Charakter. Zur Tar⸗ nung wurden von den Anführern der Demonſtranten, die ſchon nach ihrem Ausſehen zu den jüdiſch⸗marxiſtiſchen Kreiſen gehören dürften, auch nationalſozialiſtiſche Kampf rufe ausgeſtoßen, zweifellos um nationalſozialiſtiſch geſinnte Teile der Vevölkerung zur Beteiligung aufzureizen; ein Verſuch, der, ſoweit ſich überſehen läßt, fehlgeſchlagen ſei. Von den Demonſtranten wurden ferner im großen Maße marxiſtiſche Flugblätter zur Verteilung gebracht. Sternflieger aus 18 Nationen Großer Tag im Kangsdorfer Sportflughafen. Berlin, 30. Juli. Der ſchöne Rangsdorfer Sportflughafen erlebte bei ſtrahlendem Sonnenſchein im Flaggenſchmuck der teilnehmenden 18. Nationen und in Anweſenheit vieler Ju⸗ ſchauer einen großen Tag. Von den insgeſamt gemeldeten 154 deutſchen Olympia⸗ Sternfliegern erreichten bis Donnerstagmittag zum Bekundungsſchluß 109 Teilnehmer das Endziel, den Sportflughafen Rangs⸗ dorf. Soweit ſich bisher überſehen läßt, iſt mit 16 Ausfäl⸗ len zu rechnen; weitere 29 Maſchinen dürften ſomit noch im Laufe des Nachmittags in Rangsdorf eintreffen. Be⸗ dauerlicherweiſe ereigneten ſich bei dem Flug auch zwei ſchwere Unfälle, bei denen zwei Flieger ums Leben kamen. Ein Flugzeug der Fliegerſchule Braunſchweig verunglückte abends bei der Landung auf dem Flugplatz Altona; hierbei wurde der Be⸗ obachter, Oberleutnant Venghaus, getötet, der Flugzeugfüh⸗ rer, Feldwebel Keller, verletzt. Bei Nordhauſen im Harz ging ein Flugzeug der Uebungsſtelle Schwarza des Luft⸗ ſportverbandes bel einer Notlandung infolge Motorſcha⸗ dens zu Bruch, wobei der Beobachter Göbel ums Leben kam und der Führer Kreutzmann verletzt wurde. Unter den Teilnehmern des Deutſchen Olympia ⸗Stern⸗ fluges, die bis 13 Uhr rechtzeitig in Rangsdorf eingetrof⸗ fen waren, befand ſich auch der Staatsſekretär der Luftfahrt General der Flieger Milch als Teilnehmer mit ſeinem Flugzeugführer Major Polte. Er weihte am Nachmittag im Auftrage des Reichsluftfahrt⸗ miniſters Generaloberſt Göring den neuen Sportflughafen Rangsdorf ein und übergab die vorbildlichen Anlagen dem Reichsluftſportführer und dem Aero⸗Elub von Deutſchland. Die ausländiſchen Teilnehmer des Skernfluges, im ganzen 57, die ſich auf 17 Nationen verteilen, trafen nach und nach im Laufe des Donnerstagnachmittag ein. Bis 16 Uhr waren bereits 25 Maſchinen gelandet. Auch der internationale Sternflug hat leider zwei To⸗ desopfer gefordert. Das tſchechoſlowakiſche Flugzeug O K — LE G ſtürzte in der Nähe von Herzberg im Harz ab, wobei die Beſatzung, Führer Nemecek und Beobachter Windſor, getötet wurde. i S 5 Ankunſt der Olympia⸗GSternfahrer Die Avus im Feſtſchmuck.— Jahrzeuge aus 22 Nationen. In ſtaktlichem Flaggenſchmuck ſtellte ſich die Nordaus⸗ fahrt der Avus vor, um die Teilnehmer an der Olympia⸗ Sternfahrt für Wagen und Krafträder zu empfangen, die aus 22 Nakionen nach Berlin kamen. Eine halbe Stunde vor Eröffnung der Zielkontrolle fegte ein ſchnittiger Singer die Avus herunter: Der erſte Teilnehmer. Am Steuer ſaß eine Frau, die Engländerin Miß Haig. Als Vertreter des Korpsführers hieß ſie Stabsführer von Bayer⸗Ehrenberg herzlich willkommen. Schlag auf Schlag erfolgten dann die Eintragungen an der Meldeſtelle, wo ſich eine große Zahl van Wagen und Krafträdern aus allen deutſchen Gauen oder mit den internationalen Kennzeichen aus Danzig, Heſterreich, Lettland, Rumänien, Holland, Ju⸗ goflawien, Schweden, Ungarn, ſogar aus der Türkei und aus USA einfand. Eine großartige Leiſtung 5 vollbrachten die weſtdeutſchen Brüder Aufermann aus Eſſen. Nach einer Nachtfahrt erreichten ſie Berlin am 14. Juli, um tags darauf nach Athen, dem von ihnen gewähl⸗ ten Startort, zu fahren. Am 20. Juli machten ſie ſich von Griechenlands Hauptſtadt mit threm Ford⸗Dieſel auf den Weg, erreichten am 22. Juli ſchon Belgrad, zwei Tage ſpä⸗ ter Budapeſt und meldeten am 25. Juli ihre glückliche Ankunft in Dresden. Zum„Großen Preis von Deutſchland“ fanden ſie ſich am 26. Juli auf dem Nürburgring ein, von dem aus ſie in einer Kreuz⸗ und Querfahrt über deutſche Kontrollſtellen Berlin anfuhren. 10 000 Kilometer, den vierten Teil des Erdumfanges, legten vier Prager Studenten zurück. Sie fuhren von Prag durch Deutſchland, Dänemark, Schweden, Norwegen und Finnland bis Pet⸗ ſamo weit über dem nördlichen Polarkreis und zurück über Eſtland, Lettland und Litauen nach Berlin zu den Olym⸗ piſchen Spielen. i f N Tokio oder Helſingfors? Arbeitsſitzung des Olympiſchen Komitees. Berlin, 30. Juli. Im Spiegelſaal des Hotels Adlon begann die erſte Arhbeitsſitzung des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees. Zunächſt wurden Liechtenſtein und die Philippinen als neue Nationen aufgenommen und ſodann fünf neue Mitglieder des JO gewählt In der Bewerbung um die 12. Olympiſchen Spiele iſt London zurückge⸗ treten, es bewirbt ſich aber um die 13. Olympiſchen Spiele 1944. Dann machten die Vertreter Tokios die Gründe geltend, die für eine Verlegung der Spiele nach Japan sprechen, während am Nachmittag Helſingfors durch Stadtdirektor von Frenkell, Oberſt Martola und den ehe⸗ maligen Außenminiſter Procope ſeine Bewerbung anführte. Eine Entſcheidung iſt erſt für Samstag zu erwarten. Ein badiſches Poſijubiläum II. Nach dem Reichsdeputationshauptſchluß gingen die bei⸗ den kur⸗ und hochfürſtlichen Länder Badens mit Thurn und Taxis einen neuen Vertrag ein, der am 13. Mai und 11. Juli 1805 ratifiziert wurde und der 37 Jahre dauern ſollte. Was man damals für Sorgen hatte und paragraphiſch nie⸗ derlegen mußte! Die Häuſer der Poſtexpeditionen ſollten von Einquartierung in Kriegs⸗ und Friedenszeiten ver⸗ ſchont bleiben. Die im Vertrag beſchriebenen Poſtwagen genießen Zollfreiheit. Dafür entrichtet das Reichs⸗Erbpoſt⸗ Generalat(nämlich Thurn und Taxis) in der Markgraf. ſchaft jährlich 500 Gulden, in der Herrſchaft Lichtenau 150 Gulden, im Fürſtentum Bruchſal für den Frankfurter und Stuttgarter Wagen je 225 Gulden, in der Pfalzgrafſchaft 104 Reichstaler. Dazu kommen noch alle möglichen Aoga⸗ ben, wie Chauſſeegeld, Pflaſtergeld uſw. Das ſind ja ſchließ⸗ lich alles noch notwendige Abgaben. Aber nun folgt die lange Reihe der Perſonen uſw., die ein beſchränktes und unbeſchränktes„Freithum“(Portofreiheit) genoſſen. Das waren durchaus nicht die Behörden. Der übrigblei⸗ bende Teil der Poſtbenutzer durfte dann zahlen, außer den Taxen oft noch Fahrſchein⸗Gebühr, Trinkgeld, Schmiergeld (damals noch in wörtlicher Bedeutung!), Chauſſee⸗ und Brückengeld, Packerkreuzer uſw. Der Herr Großherzogl. Bad. Erblandpoſtmeiſter Fürſt v. Ahne 8 hatte dem badiſchen Staat eine jäh r⸗ liche Rekognotionsgebühr von ſage und ſchreioe 24 000 Gulden zu entrichten, während er nach fene Berechnung, die der badiſchen Regierung vertraulich 155 geteilt wurde, allein bei den Briefpoſten 50 000 Gulden Ueberſchuß erzielte. Ein Mann, der es beſonders gut wiſſen mußte, der taxiſche Konferenzrat Grub, der ſich mit 5 überworfen hatte, errechnete die Ueberſchüſſe des ba⸗ diſchen Poſtdienſtes mit 100 000 Gulden jährlich. Taxis ſelbſt erklärte allerdings, die Poſt in Baden ſef ein 1 ſchaftlicher Betrieb und erfordere jährlich 23000 Gulden Einrichtung der Couriers de Malle“. Es war dſes der erſte Verſuch, Briefe, Gepäck und Perſonen gleichzeitig mit einem Wagen zu befördern. Neun Wagen wurden zu dieſem Zwecke eingeſetzt. Einen intereſſanten Einblick in die Klein ſtaaterei unſeligen Gedenkens gewährt auch der Aoſchnitt, der die Anſtellung des Poſtbeamten regelt. Taxis hatte bei einer Stellenbeſetzung 2 oder 3„inländiſche“, d. h. ba⸗ diſche Beamte der Regierung vorzuſchlagen, von denen einer vom Landesherrn erwählt wurde, darauf vom Erblandpoſt⸗ meiſter einen Beſtellungsbrief und ſchließlich vom Landes⸗ herrn ein Beſtätigungdekret erhielt. Baden übernimmt die Poſt in Selbſtverwalkung. 1808 ſtellte die badiſche Regierung den Antrag, die Re⸗ kognotions⸗Gebühr auf 44 000 Gulden zu erhöhen. Da die Verhandlungen ergebnislos verliefen, entſchloß ſich Baden 1811 die Poſt in Selbſtverwaltung zu übernehmen. Taxis verzichtete auf das Poſtregal und erhielt dafür eine jähr⸗ liche Rente in Höhe von 25 000 Gulden an ſein Haus und 10 000 Gulden für ſich. Anſtelle dieſer Barſumme ſollte er ein Gut im Werte von 25 000 Gulden erhalten. Die Ab⸗ löſung fand indeſſen nie ſtatt. Vielmehr iſt die Rente auch nach Uebergang der Poſt an das Reich in Höhe von 42 857,41 Mark bezahlt worden. Als Tag der Uebernahme wurde der 1. Auqguſt 1811 feſtgeſetzt. Die Beamten wurden ihrer Verpflichtungen gegenüber Taxis entbunden und vom badiſchen Staat mit ihren erdienten Verpflichtungen über⸗ nommen. Unter dem Vorſitz des badiſchen Staatsrates Ruth konſtituierte ſich eine proviſoriſche Oberpoſtdi⸗ rektion in Karlsruhe. 5 Ueberwunden waren die Schwierigkeiten indeſſen kei⸗ neswegs. Sowohl mit den Nachbarſtaaten, als auch mit Frankreich und mit Taxis mußten in den folgenden Jahren nicht endenwollende Verhandlungen gepflogen wer⸗ den. Es iſt beſchämend, wenn man an Hand der„Akten ſieht, wie dabei ein Staat den andern zu über⸗ aber längſt zu einem einigen Volk geformt in dem Gezänk der deutſchen Kleinſtaaten eine eigenartige und ſelbſtver⸗ ſtändlich nur auf den eigenen Vorteil bedachte Vermittler⸗ rolle ſpielte. Vielleicht waren gerade dieſe ewigen nutzloſen Verhandlungen ſchuld, daß man zunächſt dem inneren Ausbau nicht genügend Sorgfalt zuwenden konnte. Noch waren Odenwald und„ praktiſch oſtlo s. Auch auf den Betrieb kurzer Strecken 1 man age Zeit wenig Wert. Der Briefwechſel ſelbſt war eine recht koſtſpielige Angelegenheit. Nach dem General⸗ Tarif vom 1. April 1812 koſtete ein Brief von 1 Lot(gleich 16 Gramm) auf einer Entfernung von 60 bis 72 geographi⸗ ſchen Meilen 40 Kreuzer(gleich 1.20 Mark), während man heute 20 Gramm für 25 Pfennig bis nach Japan ſenden kann. Zum Schluß eien noch einige Daten aus der Fol⸗ 9. it. 1815 wurde für das badiſche Armeekorps eine Feldpoſt geſchaffen. Karlsruhe, das ſeit 1731 ein Poſtamt beſaß, bekam am 27. März 1819 ſeine erſte Brieflade“, den Vorläufer des heutigen Briefkaſtens. Die erſten Eiſenbahnen wurden der Oberpoſtdirektion un⸗ terſtellt. Am 15. Oktober 1851 wurde der Telegraph längs der Bahnlinie eingeführt. Am 1. Oktober 1862 trat eine neue Taxordnung in Kraft. Sie 3 8 das Brief ⸗ porto einheitlich auf drei Kreuzer feſt. Dieſe Verbilligun brachte eine Steigerung des Briefverkehrs von 3 502 2 Stück auf 4 632 700 Stück und eine Steigerung der Ein⸗ nahmen von 185 000 Gulden(gleich 314500 Mark) auf 251 000 Gulden(gleich 426 700 Mark). Beinahe wäre Baden auch Durchgangsland für die engliſch⸗oſtindiſche Poſt geworden. Die Poſt, die p e über Trieſt, Memmingen, Ulm, Stuttgart, Illin⸗ gen, Bretten, Bruchſal, Waghäuſel, Schwetzingen, Mann⸗ heim, Oſtende nach London geleitet wurde, kam dor 3 bis 4 Tage früher an, als über Aegypten, Marſeille, Paris, Calais. Als ſich England trotzdem nicht für dieſe deutſche Linie entſchied, wurde vom öſterreichiſchen Lloyd 1847 ein vorteilen ſuchte, nicht ohne ſich gelegentlich der Zuſchaß. Neu war die in einem Nebenvertrag niedergelegte Hilfe Frankreichs zu bedienen, das zwar beſiegt, monatlich zweimaliger Depeſchentransport nach London und zurück eingerichtet. 5 L. Die Frau und ihre Welt Die Hausfrau im Ambruch der Zeit Wer mit offenen Augen durch die Welt wandert, dem kann bei der grundlegenden Veränderung, die in unſerem Vaterlande ſeit Januar 1933 vor ſich gegangen iſt, nicht unbemerkt geblieben ſein, daß dieſe Umgeſtaltung der Dinge keine rein äußere Erſcheinung war, ſondern daß ſich ein tief im Gefühlsleben des Volkes verankerter Lebens⸗ umſchwung vollzogen hat, deſſen Auswirkung ſich bis in die kleinſte Zelle des Staates, alſo bis in die Familie erſtreckt. Damit iſt auch die ſo wichtige Stellung der Hausfrau plötzlich in ein anderes Licht gerückt. Sie hatte leider, wie ſo vieles im marxiſtiſchen Staatsleben, an Autorität erheblich Einbuße erlitten, ihre lebenswichtige Geſtaltungsarbeit im Aufbau der Familie ſchätzte man nur noch gering. Schließlich entzogen ihr die politiſchen Konflikte der Parteiherrlichkeit, die ſich bis in die einzelne Familie verpflanzten, jede Möglichkeit, ihre wichtigſte Miſſion, die Pflege des Familienlebens, zu erfüllen. Das iſt anders geworden, und ſelbſt die Hausfrau iſt anders geworden. Nachdem die Schlacken der Verſchüttung beiſeite geräumt ſind, breitet ſich vor der Hausfrau wieder das ihr von der Natur zugewieſene natürliche Arbeitsfeld aus, in dem ſie ſich ſeeliſch und körperlich auswirken kann. Dieſe Veränderung hat ſie mit ſicherem Inſtinkt ſehr ſchnell erkannt und ſich infolgedeſſen mit freudiger Hingabe den großen Aufggben gewidmet. Sie wächſt als Volksgenoſſin über den ihr im Einzel⸗ falle zugeteilten Rahmen ihrer Häuslichkeit hinaus und beteiligt ſich an Aufgaben, die ihrer angeborenen Für⸗ ſorglichkeit, Hilfsbereitſchaft und Mütterlichkeit beſonders liegen. Sie hat heute Gelegenheit, ihrem ſeeliſchen Drang folgend, dieſe Tugenden nicht zu teilen, ſondern zu ver⸗ doppeln und zu vervielfachen, genau wie ſie als Mutter nicht ihre Liebe unter den Kindern teilt, ſondern mit jedem Kind verdoppelt. Der Nationalſozialismus hat da⸗ mit der Hausfrau wieder die gebührende Wertung gegeben und die Grundlage für die geſunde Entwicklung des Familienaufbaues geſchaffen. Die Hausfrau iſt zum wich⸗ tigſten Mitarbeiter unſeres heutigen Staatslebens ge⸗ worden. Dieſe Umwandlung hat nicht zuletzt den Aus⸗ ſchlag gegeben für die ſeeliſche Wiederaufrichtung unſeres niedergebrochenen Volkes. Wenn die Frau und Mutter das Lebensſchickſal der Familie mit neuem Hoffen und Glauben zu meiſtern be⸗ ginnt, dann iſt für die Zukunft nicht nur vieles, ſondern alles gewonnen. Es iſt aber leider auch auf dieſem Gebiet in den 14 Jahren marxiſtiſcher Herrſchaft viel geſündigt worden, was jetzt mit größeren Opfern wieder gut gemacht werden muß. Da iſt zunächſt die Vorbereitung unſerer weiblichen Jugend auf ihren naturgegebenen Beruf als Hausfrau und Mutter. Für die Familiengründung iſt die bebriiehte Vorbildung des jungen Mädchens die unent⸗ behrlichſte Vorausſetzung, und ſchon manche junge Ehe iſt an unzulänglicher Praxis der jungen Gattin zerbrochen. Das junge Mädchen, das mit der Illuſion in die Ehe tritt, daß es ſich das Fehlende noch aneignen könne, ſieht ſi recht oft bitter enttäuſcht, Die unumgängliche Grundlage hauswirtſchaftlicher Kenntnis iſt nicht von heute auf morgen erworben und koſtet nicht zuletzt Lehrgeld. Das Einkommen des Mannes, die finanzielle n der Familie, verlangt unbedingt eine rationelle Haushalts⸗ führung. Es iſt ernſte, heilige Pflicht, die Zukunft unſeres Volkes durch gründliche Vorbereitung unſerer heran⸗ wachſenden Mädchen zum Hausfrauenberuf vorbereiten zu helfen. Das gilt vor allem für die Kochkunſt, denn gerade hier wird ſo manches durch Unerfahrenheit nutzlos ver⸗ geudet. Jeder Verluſt an Lebensmitteln bedeutet Verluſt in unſerer Volkswirtſchaft. Die Entwicklung der Technik iſt auch am Haushalt nicht ſpurlos vorübergegangen, und die Fortſchritte der Ernährungswiſſenſchaft beeinfluſſen die Kochkunſt grundlegend. Es genügt deshalb nicht mehr, daß die Tochter es ſo lernt und macht, wie es die Mutter gemacht hat. Der Haushalt wird ſtets der Boden der praktiſchen Tätigkeit bleiben; die Arbeit ſelbſt aber ver⸗ langt ihre auf wiſſenſchaftlicher Baſis ruhende theoretiſche Vertiefung. Aus dieſen Notwendigkeiten heraus erwächſt allen Eltern die Pflicht, der hauswirtſchaftlichen Ausbildung der Tochter erhöhte Aufmerkſamkeit zu widmen.-s. Tagewerk und Feierabend Seine Geſtaltung durch den Arbeitsdienſt für die weibliche Jugend. Das Lagerleben des Arbeitsdienſtes ſtellt eine neue Lebensform dar. In ihrem Mittelpunkt ſteht die Ar⸗ beit, die gemeinſame Arbeit. Das Tagewerk. In die⸗ ſem alten guten Wort„Tagewerk“ liegt ſo viel. Für die, die es prägten, war die Arbeit, das Werken, noch zu⸗ tiefſt die Erfüllung ihres Tages. Die Zeit, die hinter uns liegt, hat dieſes Wort nicht oft gebraucht, ſie konnte nichts mehr anfangen mit ihm, weil ſie das gute Werken nicht mehr verſtand, weil die Arbeit Mittel geworden war zu einem Zweck. Der Arbeitsdienſt erfüllt die nationalſozialiſtiſche Forderung nach einer neuen ſittlichen Auffaſſung des Arbeitsbegrifſes, er ſtellt die Arbeit als Mittelpunkt in ſeine Geſamtaufgaben und gibt ihr alles zurück, was ſie in langer Zeit verlor. Er gab uns aber nicht nur die rechte Auffaſſung vom ſinnerfüllten Tagewerk zurück, er konnte uns auch etwas anderes wieder ſchenken: den rechten Feier⸗ abend. Eigentlich ſollte man über dieſen Feierabend gar nicht viel ſchreiben, er wird eben gelebt, draußen in unſeren Lagern. Aber in dieſen Tagen, in denen von allen Seiten die Fragen der Freizeit, die Aufgaben und die Geſtaltung des Feierabends herangetragen werden, ſoll auch einmal geſprochen werden vom Feier⸗ abend der Arbeitsmaiden im Arbeitsdienſt. Es ißt ein heißer Arbeitstag geweſen. Sieben Stunden haben die Mädel draußen auf den Feldern ge⸗ ſtanden und haben mitgeſchafft, ſo gut ſie konnten. Nun kommen ſie ins Lager zurück, kommen mit all ihren Erleb⸗ niſſen. Sie haben alle ein gleiches Tagewerk gehabt, und in ihnen allen iſt die große, unbewußte Freude des Men⸗ ſchen, der etwas geſchafft hat. Sie ſpüren es ganz richtig: Der Tag, der alle zuſam⸗ menſchloß in Arbeit und Ruhepauſe, in Lachen und Schwierigkeiten, kann nicht ausklingen in einen Feier⸗ abend, den jede für ſich verlebt. Er muß alle noch einmal zuſammenſchließen, er muß allen geben, was alle brau⸗ chen: Ruhe und Entſpannung vom Tag, Sichbeſinnen und die Freude und die Kraft für das neue Tagewerk. Aus dieſem ſtarken Verlangen heraus wächſt der rich⸗ tige Feierabend. Er hat kein Programm, man nimmt ſich nichts vor. Es iſt kein Kino und kein Theater nötig dazu. Er wird heute ſo ausſehen und morgen anders ſein. Heute fröhliche, ausgelaſſene Lieder und Volkstänze, morgen ruhiges Lauſchen auf irgendein Buch. Aber immer wer⸗ den alle Mädchen dabei ſein, ſie werden alle ſpielen, tan⸗ zen oder ſingen oder ſtill über die Waldwege gehen. 5 Sie alle, die früher in Großſtädten oder Dörfern irgend etwas anzufangen verſuchten mit der freien Zeit nach„Arbeitsſchluß“, ſie alle haben jetzt das gleiche echte Gefühl für die Dinge. Sie nehmen danlbar die echten und wertbeſtändigen Kulturgüter unſeres Volkes wieder auf, nehmen ſie auf in Bereitſchaft eines Menſchen, der ein Werk abgeſchloſſen hat. Wenn es noch ſo gering ſein ſollte, er ſpürt das innere Recht, auszuruhen, zu feiern. Wenn ihm das auch noch in rechter Weiſe gelingt, dann hat er einen Tag erleben dürfen, der in Ablauf, Höhepunkt und Entſpannung ihm alles gab, was er zu geben vermochte. Solche Tage ſchaffen glückliche und frohe Menſchen. Wir wiſſen, daß nicht alle Mädchen dieſe große Kunſt des Feierabend⸗halten⸗Könnens ſpäter voll und ganz in ihrem eigenen Leben zu verwirklichen imſtande ſind. Aber das glauben wir: Sie alle nehmen das Bewußtſein in ihr Leben mit hinaus, daß die einfache, ſchlichte Geſtalt des Feierabends unendliche Kräfte birgt, Kräfte, die wir alle im Lebenskampf brauchen. Wenn wir das erreichen im Arbeitsdienſt, daß alle deutſchen Mädel das Gefühl für eine ſolch echte Lebensge⸗ ſtaltung haben, dann tragen wir zu der Löſung der Feier⸗ abendfrage des ganzen Volkes zu einem nicht geringen Teil bei. Dieſer Gedanke ſoll uns Kraft geben, an der Aufgabe weiterzuarbeiten. Gertrud Zypries. Aus Leinen, Baſt und Baumwolle 0 und appetitlich ſehen die netten 1 Laufkleider aus waſchbaren Stoffen aus. Für die heißen Tage ſuchen wir uns jene kühlen Gewebe aus, die uns jetzt in reicher Auswahl zur Verfügung ſtehen, wie Leinen, Baſtſeide und alle Baumwollſtoffe. Leinen iſt wohl am beliebteſten. Es braucht nicht immer reines Leinen zu ſein, das wegen ſeiner leicht knitternden Eigenſchaft von manchen Damen abgelehnt wird, ſondern die faſt knitter⸗ freien wollgemiſchten Leinenſtoffe oder auch Kunſtſeiden⸗ leinen. Leinen allein iſt immer ein bißchen nüchtern, darum gehört dazu immer ein farbiger Aufputz wie farbige Zelehnung: Psille M Stepperei oder ein einfarbiger oder gemuſterter Beſatz. Leinenröcke ſind auch in dieſem Jahre wieder ſehr beliebt. Man wählt hierzu am liebſten die Wickelform, die ſeitlich geknöpft wird(Fig. 1). Dazu ſieht ein Schoßblüschen ganz reizend aus. Es iſt aus buntgemuſtertem Woll⸗ muſſelin gearbeitet. Die rundgeſchnittene Paſſe iſt aus Kunſtſeidenleinen. Aber auch alle Zaumwollſtoffe ſind angenehm im Tragen und laſſen ſich gut waſchen. Die ſportliche Form iſt auch hier vorherrſchend. Fig 2 zeigt ein allerliebſtes Kleid aus naturfarbenem Baumwollſtoff mit roter Steppexeiverzierung an Ausſchnitt, Aermeln und Taſchen. Der Gürtel iſt gleichfalls aus rotem Stoff oder Leder. Eines der dankbarſten Seidenſtoffe iſt die Baſt⸗ ſeide. Sie wird trotz häufigen Waſchens nichts an Schön⸗ heit verlieren und ſollte ſte nach langem Gebrauch etwas die Farbe verlieren, iſt es eine Kleinigkeit, den Stoff mit etwas Farbſtoff kalt aufzufärben. Bei roſa genügt ſchon ein wenig rote Tinte. Auch hier ſind wieder die ſportlichen Formen gern geſehen. Fig z iſt ein ſehr reizvolles Kleid aus roſenholzfarbener Baſtſeide. Weiß hier iſt wieder reiche Stepperei in geſchmackvoller Weiſe angebracht. Am Oberteil ſind vorn tiefeingelegte Falten angebracht, die ſch am Rock wiederholen. Dieſes Kleid iſt beſonders für ehr heiße Tage gedacht, weil Baſtſeide ſehr leicht und an⸗ genehm zu tragen iſt. a. ——— Vom Putzen und Putzmitteln Wieviel Sinn liegt in dem ſchlichten, deutſchen Sprich⸗ wort!„Eigener Herd iſt Goldes Wert“, wie anheimelnd klingt dieſes Wort! Die Gedanken ſchweifen weiter, ff gehen über auf die Küche und auf die Hausfrau, die dariß ſchaltet und waltet.— Und blanke, blitzende Keſſel und Nn und Schüſſeln und Pfannen gehören natürlich auß azu. Weiche Freude leuchtet aus den Augen der Hausfrah, wenn alles vor Sauberkeit ſtrahlt und blitzt. Die Zeit, wo man Aſche, weißen Sand und Putzpomade zum Blank putzen benutzte, iſt vorüber. Seitdem ſich die chemiſche Induſtrie der Putzmittel angenommen hat, iſt die Aus⸗ wahl dieſer Hilfsmittel ſehr groß geworden. Fangen wir beim Herd an. Schmutzige Herdplatten reibt man zweck mäßig mit Schmirgelpulver oder Schmirgelleinen ab. Ei tägliches Abreiben mit etwas Schmirgelpulver oder Schmir⸗ gelleinen auf feuchtem Lappen hält die Platte ſtets ſaube und blank. Schmutzige, rußige Topfböden laſſen ſich mit Scheuerpulver in wenigen Augenblicken ſäubern, und zwar bpfe ſowohl als auch die jetzt ſo beliebten Aluminium⸗ töpfe. Putzmittel für Meſſingteile wie Waſſerleitungshähne, Tür⸗ und Fenſtergriffe uſw. ſind in großer Auswahl vor⸗ handen. Am liebſten verwendet man dazu die flüſſigen Putzmittel. Von einem guten Putzmittel verlangt man zunächſ, daß es ausgiebig und dadurch im Gebrauch nicht teuer iſt dann darf es aber, und das iſt die Hauptſache, das Metal nicht angreifen. Die Fabrikate müſſen, da es ſich um das Glänzendmachen der Gegenſtände handelt, mit nur ganz fein gemahlenen Beſtandteilen verſetzt ſein, auch müſſen die pulverförmigen und die flüſſigen äußerſt fein verteilt werden. Darum iſt es notwendig, daß alle flüſſigen Putzmittel vor dem Gebrauch gut umgeſchüttelt werden, Die flüſſigen Teile des Putzmittels haben den Zweck, die ſich auf blanken Metallſchichten bildenden Oxydniederſchläge 1 löſen, während den pulverförmigen Beſtandteilen die lufgabe zufällt, durch mechaniſche Reibung den anhaften⸗ den Schmutz zu entfernen. Zum Putzen von Beſtecken eignet ſich am beſten ganz feines Schmirgelpulver oder ein Schmirgelblock. Man ver⸗ wende für dieſen Zweck keine erf und keinen Sand. Silberwaren oder auch verſilberte und vernickelte Gegenſtände ſollte man nur mit Silberputzſeife reinigen, Dieſe Putzſeife iſt aus beſonders feinen Rohſtoffen het⸗ geſtellt, die die weichen Metallflächen nicht angreifen und keine Schrammen verurſachen. Mit einem feuchten Lappen reibt man etwas von der Seife ab und putzt damit die Gegenſtände. Nach dem Putzen ſpült man mit reinen Waſſer nach und reibt mit einem weichen Tuche trocken, Zum Reinigen von Porzellan verwende man ſtets warmes Waſſer mit einem Zuſatz von Soda oder Imi, da ſich damit am beſten alle Fettſpuren beſeitigen laſſen. Aluminium, das wohl heutzutage in jeder Küche zu finden iſt, muß auch wieder ſeiner Eigenart entſprechend ſauber gehalten werden, damit es ſeinen urſprünglicheſ Glanz behält. Vor allem muß man ich merken, daß Alu minium kein reines Soda vertragen kann, weil dadurch das leichte und verhältnismäßig weiche Metall zerfreſſen wird. Soda darf man nur verwenden, wenn es einen Zuſatz von Waſſerglas enthält oder bekommt. Zum Blank⸗ putzen und Scheuern nimmt man Spezialmittel oder Stahl wolle mit etwas Seife und dergleichen. Dann wird maß ſich immer an dem ſpiegelnden Glanz erfreuen können. Zum Putzen von lackierten Flächen benutzt man aft zweckmäßigſten lauwarmes Waſſer mit etwas Salmiakgeiſt und, wenn nötig, ein wenig milde Seife. Soda iſt hierbeſ zu vermeiden, denn Sodalöſung greift die Lacke und Farb⸗ ſchichten an. 5 Für die Küche Eierkuchen, deutſcher, mit Fleiſch gefüllt und gebacken, Man backe dünne Eierkuchen, beſtreiche ſie mit einer Fleiſch⸗ Farce, rolle ſie auf, ſchneide ſie in Stücke, tauche ſie if Weckmehl und Ei oder zurückbehaltenen Eierkuchenteig, und backe ſie in ſchwimmendem Fet! zu goldgelber Farbe. Gefüllte Eier.(Für 4 Perſonen, 35—40 Minuten) Zutaten: 8 Eier, 100 Gramm Butter, 2 friſche Eigelb, etwas Schnittlauch, Salz, Zitronenſaft, einige Tropfen i nach Belieben etwas Senf. Zubereitung: Man kocht die Eier ſehr hart, kühlt ſie in friſchem Waſſer, ſchält ſie und halbiert ſie quer durch Man entfernt aus jeder Hälfte die Dotter, ſchneidet das Ei ſo zurecht, daß es ſteht. Die hart gekochten Dotter wer⸗ den ganz fein zerdrückt und mit der ſchaumig gerührten Butter, dem friſchen Eigelb, dem feingeſchnittenen Schnitt, lauch, etwas Zitronenſaft, Salz, einigen Tropfen Maggi⸗ würze und nach Belieben etwas Senf 8 55 gut verrühtt Man füllt die Eihälften mit der Maſſe bergartig, ſpritzt außen mit einem Tütchen und kleiner Tülle einen Rand herum und garniert mit Peterſilie Man ſetzt die Eier auf Salatblätter und garniert dazwiſchen Radieschen. 5 9 Gebackener Aal. Man zieht den Aal die Haut ab, nimmt ihn aus, wäſcht ihn, macht auf ſeiner ganzen Länge auf beiden Seiten kleine Einſchnitte und ſchneidet ihn ii Stücke. Beſtreut dieſe dann mit Salz und läßt ſie eine Stunde darin liegen. Dann trocknet man die Stücke ab, wendet ſie in Mehl und geſchlagenem Ei, darauf in ge⸗ riebener Semmel um und bäckt ſie in kochender Butler ſchön braun. Dazu gibt man aufgeſchnittene Zitrone. 5 Aal in 1 abgezogen und in 5 em lange Stücke geſchnitten. beſtreut ſie mit 1 und telt ſie 2 97 an einen 115 5 7 5 5 5 kan 015 5 Fiſch in einer 1 is folgenden Zutaten: Ha aſſer, halb Eſſig, Sal Pfefferkörner, wiebelſchedden, N 5 nelken. Der Fi erkaltet darüber gegoſſen. Aal in Bier(märkiſch). Der Aal wird gut gereinigt, Man Die Aale werden ausgenommen, N Lorbeerblätter, Gewür, wird herausgenommen und die Marinade e und ausgenommen, mit 4—5 kleinen gehäuteten wiebeln, Salz, Lorbeerblatt, Salbei und Gewürz in eile Kaſſerolle gelegt, mit ſoviel Weißbier übergoſſen, 1 er mit der Flüſſigkeit bedeckt iſt, und auf gelindem 9 0 weich gekocht. Zuletzt wird ein Stückchen 111 utter dazugefügt und die Brühe mit 1—2 Löffeln i aſſer verquirlten Kraftmehls s geſchmeckt. Dazu Salzkartoffeln und Gurkenſalat. ſeimig gekocht und ab; N — f ö ö 12ͤ ²·¹— 1m ̃˙ AAA ² 1 a b