9 21 npel fert rei des „Bote, weren, Uu 5 ich 18 ust pittet un er Nr. 178(2. Blatt). Neckar Bote Samstag, 1. Auguſt 1936 Ein Feſt des Friedens Mehr als 1200 Preſſevertreter, Bild⸗, Rundfunk⸗ und Filmberichterſtatter aus allen Teilen der Welt waren der Einladung des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda zu einem Empfang in den Räumen des Ber⸗ liner Zoo gefolgt. Dr. Goebbels, der nach der Begrü⸗ ßungsanſprache des Staatsſekretärs Funk und einer Rede des Grafen Baillet⸗Latour das Wort ergriff, be⸗ grüßte die Vertreter der Weltmacht Preſſe im Namen des Führers und Reichskanzlers und der Reichsregierung auf das herzlichſte.„Sie ſollen hier in Berlin als willkommene Gäſte empfangen und bewirtet werden,“ ſo ſagte Dr. Goebbels, „und niemanden von Ihnen wird ſeine Ueberzeugung ver⸗ wehrt. Es liegt nun nichts näher, als zu erwarten, daß, wenn Deutſchland die e ſeiner Gäſte reſpektiert, auch die Gäſte die Ueberzeugung des jungen Deutſchland reſpektieren.“ Aus der Erinnerung an ſeine eigene journaliſtiſche Tä⸗ tigkeit ſprach Reichsminiſter Dr. Goebbels zu den Män⸗ nern der Weltpreſſe über die innere Befriedigung und die Freude, die die Aufgabe, Mitbildner der öffentlichen Mei⸗ nung zu ſein, bedeute. Die Verantwortung ſei bei allen Journaliſten, ſei es in demokratiſch⸗liberalen Ländern, ſei es in autoritativ regierten Ländern, dieſelbe. Dr. Goebbels verwahrte ſich mit Nachdruck gegen den Vorwurf, daß Deutſchland die Abſicht habe, mit den Olympiſchen Spielen Propaganda für ſeinen Staat zu betreiben.„Ich kann Sie verſichern, daß das nicht der Fall iſt. Wenn es der Fall wäre, würde ich es vermutlich wiſſen! Deutſchland iſt aller⸗ dings gewillt, ſich ſeinen Gäſten ſelbſtverſtändlich von der beſten Seite zu zeigen. Das gebietet uns die Höflichkeit, hat jedoch mit politiſcher Propaganda nichts zu tun. Wir möch⸗ ten, daß Sie Deutſchland ſo ſehen, wie es iſt, und wir haben nicht die Abſicht, Ihnen Potemkinſche Dörfer vor Augen zu führen!“ Der Miniſter forderte die ausländiſchen Journali⸗ ſten auf, das deutſche Volk bei ſeiner Arbeit und bei ſeinen Feſtesfreuden zu beobachten. Sie würden dann wahrſchein⸗ lich an den lachenden Geſichtern feſtſtellen, daß das deutſche Volk in den letzten drei Jahren beſſer und glücklicher ge⸗ worden ſei. Reichsminiſter Dr. Goebbels ging nun auf den Einwand ein, daß die deutſche Preſſe nicht mehr ihrer Meinung ent⸗ ſprechend ſchreiben dürfe. Er erinnerte daran, in welchem Zuſtand der Nationalſozialismus den deutſchen Staat über⸗ nommen hätte und rief die deutſchen Journaliſten als Zeu⸗ gen dafür auf, daß die Preſſe heute in Deutſchland wieder große nationale Intereſſen und Aufgaben zu erfüllen habe und daß die Männer der deutſchen Preſſe ſtolz und dankbar ſeien, an dieſer nationalen Aufgabe mitzuarbeiten. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede erklärte Dr. Goeb⸗ bels, daß die Achtung vor der Meinung des andern auch die Pflicht des andern zur Achtung der Meinung des Part⸗ ners in ſich berge.„Nur auf dieſe Weiſe,“ ſo erklärte er unter lebhafter Zuſtimmung ſeiner Zuhörer,„kommen wir auf die Dauer zu einem en der die Voraus⸗ ſetzung zu einem politiſchen Weltfrieden ſein muß.“ Er be⸗ zeichnete die Männer der Weltmacht Preſſe als die Vorhut der vielen Hunderttauſende von Gäſten, die nach Deutſch⸗ land ſtrömen. In hinreißenden Worten ſprach er über die ſchöne Aufgabe der Journaliſten, allen Völkern von den Kämpfen der Jugend zu berichten.„Ungezählte Millionen werden durch Ihre Augen und Ihre Herzen,“ ſo rief er ihnen zu,„an dieſen Kämpfen teilnehmen. Ungezählte Mil⸗ lionen in der ganzen Welt werden Deutſchland mit Ihren Augen ſehen. Ich halte es deshalb für richtig, daß wir Män⸗ ner von der öffentlichen Meinung es uns zu ernſtem Vor⸗ ſatz machen, daß wir nach dem Unglück, das in den vergan⸗ genen Jahrzehnten über die ganze Welt hereingebrochen iſt, in Zukunft mehr vom Glück als von den Sorgen der ölker ſprechen. Dadurch helfen wir mit am Glück der Völ⸗ ker. Das Glück der Völker aber iſt der politiſche, wirtſchaft⸗ liche und kameradſchaftliche Friede unter uns allen.“ Der Miniſter ſchloß mit dem Wunſche, daß dieſe Olym⸗ piade in der Tat ein wahrhaftes Feſt des Friedens ſein möge, das Glück der Völker zu fördern, der Wohlfahrt aller zu dienen und eine Brücke zu bauen, auf der alle Nationen ſich irgendwo begegnen. Seine Anſprache wurde mehrfach durch lebhafte Zuſtimmungskundgebungen unterbrochen. Am Schluß dankte langanhaltender Beifall. Lebhafte Zuſtimmung fand auch die Entgegnung des Präſidenten des Internationalen Sportpreſſeverbandes, Boin Belgien, der in Worten hoher Bewunderung über den Empfang in Berlin und über das Wunderwerk der Präziſion ſprach, das die Vorbereitungen zu den Olympi⸗ chen Spielen darſtellten. Er erinnerte an den greiſen Wie⸗ ererwecker der olympiſchen Idee, Pierre de Couber⸗ tin, deſſen Gedanken nach 50 Jahren nun in Berlin eine jo ideale Verkörperung fänden.„Eine ſchöne franzöſiſche Idee und eine wunder bene deutſche Durchführung— iſt da⸗ nicht ein Symbol, iſt d⸗ Troſt für die Zukunft? Die Fackel auf deutſchem Boden Olympiafeier an der deutſch⸗kſchechoflowakiſchen Grenze. Hellendorf, 31. Juli. In Hellendorf an der deutſch⸗kſchechoflowakiſchen Grenze übernahm der erſte deutſche Läufer, Jollbeamter Oberkurn⸗ wark Goldammer, van ſeinem kſchechoſlowakiſchen Sporkka⸗ meraden die Olumviafackel und entzündete damit auf dem Altar am hiſtoriſchen Rundtkeil in Hellendorf das olympiſche Jeuer. Unbeſchreibliche Begeiſterung begleitete die Ankunft der olympiſchen Flamme. Eine unüberſehbare Menſchenmenge füllte die Wieſen um den Feſtplatz. Faſt 30 000 Menſchen hatten ſich hier ver⸗ ſammelt. Auch drüben jenſeits der Reichsgrenze waren die Straßen rechts und links mit Fahnen geſchmückt. Die kilo⸗ meterlange Grenzſtraße von Peterswalde bis zum Rund⸗ teil in Hellendorf entlang bildeten weitere Tauſende erwar⸗ tungsfroh geſtimmter Menſchen ein dichtes vielgegliedertes Spalier. Vor Beginn der Feier verlas Landesſtellenleiter Salz⸗ mann folgendes Telegramm des Keichsſportführers: „Die im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen ver⸗ einigten ſechs Millionen Turner und Sportler Deutſchlands ſind ſich der Bedeutung des Augenblicks, in dem das olym⸗ piſche Feuer deutſchen Boden erreicht, voll bewußt. In die⸗ ſem Augenblick geloben ſie im Sinne des von der helleni⸗ ſchen Auffaſſung der Leibesübungen ausſtrömenden Kultur⸗ willens zu arbeiten im Reiche Adolf Hitlers bis zur Er⸗ reichung ſeiner Ziele. Wir geloben im Sinne des Wortes unſeres Führers zu handeln. Möge das olympiſche Feuer nie verlöſchen. Heil Hitler!“ f Nach, der Uebergabe der Fackel an den deutſchen Läu⸗ er hielt Reichsſtatthalter Mutſchmann eine Anſprache, in der er u. a. erklärte, die olympiſche Geſin⸗ nung und Haltung ſei der nationalſozialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung zutiefſt verwandt. Deshalb bekenne ſich Deutſch⸗ land zum olympiſchen Gedanken nicht aus Zweckmäßig⸗ keitsgründen, ſondern in der Ueberzeugung, für eine große Idee einzutreten, in deren Dienſt ſich alle Länder und Völ⸗ ker unterſchiedslos zuſammenfinden könnten. Den Völkern die heute noch durch gewiſſenloſe Verhetzung auseinander⸗ gehalten würden, ſolle die Olympiſche Flamme Mahnung ſein, ſich im Sinne der völkerverbindenden Idee der Olym⸗ piſchen Spiele zu friedlichen Wettkämpfen zu ſtellen und ſich nicht in Völker⸗ und Bruderkampf ſelbſtmörderiſch zu zer⸗ fleiſchen. Alle würden ſich im Schein dieſer Friedensfackel überzeugen können, daß Deutſchland ein Land der Ruhe und Ordnung mit einem friedfertigen Volk von Arbeitern der Stirn und der Fauſt ſei, das unter ſeinem Führer Hitler unermüdlich und zäh an ſeinem eigenen Aufbau werke und ſchaffe. Der Redner ſchloß mit einem Siegheil auf den Führer und Reichskanzler. Dann wurde ein Schwarm Brieftauben aufgelaſſen, der den Läufern von der Reichsgrenze nach Berlin voran⸗ fliegt. Der erſte deutſche Läufer konnte ſich bei Beginn ſei⸗ nes Laufes vor der begeiſterten Menge kaum ſeinen Weg bahnen. Ueber Gottleuba und Berggießhübel trugen nun die Läufer Kilometer um Kilometer die Flamme vorwärts. Dem olympiſchen Feuer voraus eilte ein Auto mit Hor⸗ niſten und eine Abordnung des NSKK, die das Nahen des Läufers kündeten. Eportjugend im„Lager des Friedens“ Inkernakionales Jugendlager eröffnet. Berlin, 1. Auguft. Das Internationale Jugendlager, an dem junge Sport⸗ ler aus 22 Nationen teilnehmen, wurde ſeiner Beſtimmung übergeben. Auf dem Lagerplatz waren die Mannſchaften in ihren verſchiedenartigen Landestrachten angetreten. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten richtete herzliche Worte der Begrüßung an die Vertreter der Sportjugend aus aller Welt Staatsſekretär a. D. Dr. Le⸗ wald dankte namens des Organiſationskomitees insbeſon⸗ dere der Wehrmacht dafür, daß ſie in wochenlanger Arbeit dieſes Lager im Grunewald gewiſſermaßen aus dem Bo⸗ den geſtampft habe Der Kommandant des Lagers Haupt⸗ mann Höbel gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſes Lager als ein„Lager des Friedens“ in die Geſchichte der Olympi⸗ ſchen Spiele eingehen möge. 3——ä— Oiympiſche Spiele 1940 in Tokio Berlin, 31. Juli. In der Arbeitsſitzung am Freitag be⸗ ſchloß das Inkernationale Olympiſche Komi⸗ tee mit 36 zu 27 Stimmen die 12. Olympiſchen Spiele 1940 nach Tokio zu vergeben. Olyympiſcher Auftakt. Die feierliche Tagung des Internationalen Olympiſchen Komitees in der feſtlich geſchmück⸗ ten Aula der Friedrich⸗ Wilhelm⸗Univerſität Berlin. In der vorder⸗ ſten Reihe der Ehren⸗ gäſte von links: Reichs⸗ innenminiſter Dr. Frick, der Präſident des Or⸗ ganiſationskomitees Exzellenz Lewald, Reichsminiſter Rudolf Heß, der Präſident des Internationalen Olym⸗ piſchen Komitees, Graf Baillet⸗Latour, Reichs⸗ ſportführer von Tſchammer und Oſten und der Staatskom⸗ miſſar der Stadt Ber⸗ lin, Dr. Lippert. Weltbild(M). Kongreß der Sportjournaliſten Im großen Sitzungssaal des Hauſes der Deutſchen Preſſe in Berlin hielt der Internationale Sportpreſſeverband, wie ſtets vor Beginn der Olympiſchen Spiele, ſeinen Kongreß ab, der von zahlreichen Delegierten beſucht war. Präſident Viktor Boin⸗Belgien konnte u. a. den Grafen Baillet⸗Latour begrüßen, der in einer kurzen, herzlichen Rede auf die Bedeutung der Sporkpreſſe für die Befriedung der Völker hinwies und der Tagung einen wünſchte. Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten überorachte die herzlichſten Grüße der deutſchen Turn⸗ und Sportbewe⸗ gung. Namens des Reichsminiſters Dr. Goebbels und des Preſſechefs der Reichsregierung, Staatsſekretärs Funk, be⸗ Ber der ſtellvertretende Reichspreſſechef, Minſſterialrat Berndt, den Kongreß. Im weiteren Verlauf ergriff Viktor Boin das Wort zu einem ausführlichen Referat, in dem er u. a. erklärte: Ich habe mich einer ſtolzen und angenehmen Aufgabe zu ent⸗ ledigen, und das iſt der Dank des Verbandes der Internationalen Sporlpreſſe an die deutſche Nation, deren Regierung, das Organiſationskomitee und die deut⸗ ſche Sportpreſſe für den ſo herzlichen Empfang und die lie⸗ benswürdige Gaſtfreundſchaft. Berlin, Weltſtadt während der 11. Olympiſchen Spiele, hat uns ohne Unterſchied mit gleicher Herzlichkeit empfangen. Das iſt eine Tatſache, die uns alle, Sie können es glauben, nicht unberührt ge⸗ laſſen hat. Die Landesverbände von Polen, der Schweiz, Italien und Eftland wurden endgültig aufgenommen. Die darauf⸗ folgenden Wahlen ergaben das erfreuliche Bild ſeltener Einſtimmigkeit. Zum Präſidenten wurde der verdienſtvolle Viktor Boin wied eagewählt ebenſo ſeine Mitarbeiter Jan⸗ ſſen und Mantegne Die Wah! der vier Vizep öſiden en fiel auf Dr gny⸗Frankreich. Ir Hans Bollmann Deotſch⸗ land, Mamuſich⸗ Ungarn und Hauptmann⸗Polen. erfolgreichen Verlauf Das Tagesprogramm am 1. Auguſt 7.35 Uhr: Großes Wecken durch die Wehrmacht. 9.15 Uhr: Abfahrt der Mitglieder des Internationalen Olym⸗ piakomitees und des Organiſationskomitees vom Hotel Adlon zum Dom und zur Hedwigskathedrale. 1010.45 Uhr: Gottesdienſt. 9.30 Uhr: Eintreffen von 1000 Angehörigen des Inter⸗ nationalen Sportſtudentenlagers und von 780 Angehörigen 50 Internationalen Jugendlagers auf dem Lehrter Bahn⸗ of. 10.45 Uhr: Ein Ehrenbataillon der Wehrmacht, beſtehend aus zwei Kompanien des Heeres und je einer Kompanie der Luftwaffe und der Kriegsmarine, tritt vor dem Ehren⸗ mal an. a 11 Uhr: Die Mitglieder des IOC und On marſchieren mit dem Kommandanten von Berlin unter Führung des Grafen Baillet⸗Latour die Front des Ehrenbataillons ab. Graf Baillet⸗Latour und Mitglieder des IOck und des Ok legen am Ehrenmal Kränze nieder. Vorbeimarſch des Ehrenbataillons am Ehrenmal. 11.30 Uhr: Die Mitglieder des IOc und des Ol begeben ſich durch das Spalier zu Fuß zum Empfang im Alten Muſeum. Dort Begrüßung durch den preußiſchen Mini⸗ niſterpräſidenten Generaloberſt Göring. 12 Uhr: enmarſch von 29 600 Mitgliedern der Hitler⸗ jugend, des Deutſchen Jungvolk und des Bundes Deutſcher Mädel zur Jugendkundgebung im Luſtgarten. 12.15 Uhr: Nach Beendigung des Fahneneinmarſches grüßt der Reichsjugendführer von Schirach die Jugend der Welt. Nach ihm ſprechen Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten und Reichsminiſter Ruſt. Darauf nimmt Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels das Wort. 12.50 Uhr: Eintreffen des olympiſchen Feuers im Luſtgar⸗ ten. Entfachung des olympiſchen Feuers auf dem Altar vor dem Alten Muſeum und dem Altar vor der Fahnen⸗ wand mit den Fahnen aller an den Olympiſchen Spielen beteiligten Nationen. 13 Uhr: Nach Beendigung der Feier im Luſtgarten fahren die Mitglieder des IO und des O zur Reichskanzlef, wo der Empfang beim Führer ſtattfindet. 15.15 Uhr: Abfahrt des Reichskriegsminiſters Generalfeld⸗ marſchall von Blomberg, der begleitet iſt von den Ober⸗ befehlshabern der drei Wehrmachtsteile, über die Tri⸗ umphſtraße zum Glockenturm. Anſchließend Abfahrt des Führers von der Reichskanzlei auf dem gleichen Wege zum Glockenturm. 16 Uhr: Das olympiſche Feuer wird vom Luſtgarten ins Stadion gebracht. Der Führer betritt mit den Mitgliedern des IO und des OK das Stadion. E ö fnungsfeier im Stadion Programm: Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. „Olympia⸗Fanfaren“ von Herbert Windt. Auf das Kommando:„Heißt Flagge!“ werden von der Abteilung der Kriegsmarine ünter dem Geläut der Olympia⸗ glocke auf ſämtlichen Maſten des Stadions die Flaggen der beteiligten Nationen gehißt. Die Mannſchaften mar⸗ 8 ein, Griechenland an erſter, Deutſchland an letzten elle. Baron Coubertin ſpricht. Anſprache des Präſidenten des Organiſationskomftees Exz. Lewald. Der Führer eröffnet die 11. Olympiſchen Spiele Die Olympiaflagge wird gehißt. Eine Abteilung Artillerie ſchießt Salut. Zur gleichen Minute werden 36 000 Brieftauben auf⸗ gelaſſen. f „Olympia⸗Fanfaren“ von Paul Winter. e von Richard Strauß. au 5 Fackelläufers durch das Stadion, Entzün des olympiſchen Feuers. f ö f. 5 Dem Führer wird vom Marathonſieger von 1896, Loui der Dang nen Lone be reicht. 5 1 r Vertreter der deut Mannſchaft, Ismayr, leiſte den oipmpilchen ed. ien Mannschaft, Jemapr, kits „Halleluja“ von Händel. 0 der Teilnehmer. Abfahrt des Führers. Kreuz und Quer Ein Sommerſproſſenrekord!— der Skeuereinnehmer im Krokodil.— Der Matroſe im Walfiſchbauch.— Zauberkünſtler auf Schatzſuche. In dieſen ſogenannten Sommertagen, die arm an Sonne und reich an Regen ſind, gibt es doch eine Sorte Menſchen, vor allem weiblichen Geſchlechts, die insgeheim aufatmen: nämlich alle diejenigen, denen die heiße Jahreszeit ſonſt— Sommerſproſſen beſchert. Nein, Sommerſproſſen kriegt man in dieſem Jahre beſtimmt nicht. Anders in Amerika, das bekanntlich in den letzten Wochen unter einer tropiſchen Hitze litt, die Tauſenden Leben oder Geſundheit und den Far⸗ mern Zehntauſende von Stücken Vieh koſtete. Aber ſeloſt in dieſer Bullenhitze konnten die Amerikaner ihren Rekord⸗ fimmel nicht laſſen. Sie ſind uns ja von jeher über geweſen in ſeltſamen Wettbewerben und Meiſterſchaften aller Art. Was jedoch dieſer Tage in Atlantic⸗City, dem Rieſenſtrand⸗ bad von Newyork, für eine Meiſterſchaft ausgetragen wurde, überſteigt doch einigermaßen unſere ſchlimmſten Er⸗ wartungen. Die Kurgäſte traten nämlich zu einem Som⸗ merſproſſenwettbewerb an. Ein 11jähriger Junge wurde „Sieger“. Er beſaß nämlich den Vorzug, 1895 Sommer⸗ ſproſſen ſein eigen zu nennen. Den zweiten und dritten Preis errangen zwei Mädchen im Alter von ſieben Jahren mit 1805 und 1720 Flecken. Aeltere Teilnehmer haben ſich an dieſer Konkurrenz kaum beteiligt. Die Preisrichter müſſen es nicht leicht gehabt haben: wie leicht kann man ſich beim Nachprüfen der einzelnen Geſichter verzähten! Der Sommerſproſſenwettbewerb war natürlich eine Sen⸗ ſation für die Badegäſte, eine Abwechſlung in den heißen Tagen. Daß es beim Baden auch Abwechſlungen weniger harmloſer Art geben kann, davon können ja die Eingebo⸗ renen in den tropiſchen Ländern erzählen. Ein Vertreter der italieniſchen Zeitung„Stampa“ plaudert in einem ſeiner Reiſeberichte über ſeine Erlebniſſe auf der Inſel Borneo. Zu den unangenehmſten Erſcheinungen dieſer ſo ſchönen und üppigen Inſel gehört ihr Reichtum an Krokodilen. Die Malaien, die Bewohner der Inſel, ſind faſt ausſchließlich Mohammedaner. Den Vorſchriften des Koran entſprechend, nehmen ſie täglich ihre Waſchungen am Ufer der Flüſſe oder Seen vor. Da das zu beſtimmten Stunden des Tages geſchieht, ſo ziehen die Krokodile ihren Nutzen aus dieſen Gewohnheiten. Das Waſſer, in dem ſich die Eingeborenen waſchen, wird durch das Aufwühlen des Flußſandes ge⸗ trübt und undurchſichtig, um ſo leichter können ſich die Kro⸗ kodile an ihre Opfer heranſchleichen und ſie in tieferes Waſſer ziehen. Eines Tages beobachtete der Italiener, wie mehrere Eingeborene auf ein Krokodil Jagd machten. Als ſie das Krokodil getötet hatten, ſchnitten ſie es ſofort auf und entleerten den Mageninhalt des Tieres. Sie erklärten dem Italiener, das Tier hätte den Steuereinnehmer verſchluckt, der gerade die Steuern geſammelt hätte. Um nun nicht nochmals die Steuern zahlen zu müſſen, hatten ſie das Tier gefangen, und tatſächlich fanden ſich die Silbermünzen in der Taſche des Steuereinnehmers vor. Vom Steuereinneh⸗ mer ſelbſt war natürlich nicht mehr viel zu finden. Da war Miſter Bartley in Amerika, der wie weiland Jonas in einen Walfiſchbauch geraten war, doch entſchieden beſſer dran. Die kleine Geſchichte iſt nicht gerade neu. Sie ereignete ſich bereits vor 45 Jahren, und wenn Profeſſor George Lamſa, Lehrer des Aramäiſchen an der Univerſität von Newyork, nicht wieder den Jahrhunderte alten Streit um die Geſchichte von Jonas und dem Walfiſch von neuem vom Zaun gebrochen hätte, würden wir ſie überhaupt nicht erfahren. Die Geſchichte von Mr. Bartley und dem Walfiſch iſt mit dem Datum des 1. Februar 1891 in einem Seeamts⸗ bericht aufgezeichnet. Danach befand ſich damals der Wal⸗ dampfer„Star of the Eaſt“ im ſüdlichen Atlantik auf der Verfolgung einer Herde von Walfiſchen. Zwei Boote mit Harpunieren wurden ausgeſetzt, um einem Rieſenwal zu Leibe zu gehen. Nun war der Walfang mit den Methoden von damals eine recht gefährliche Angelegenheit. In die⸗ ſem Falle wendete ſich der Wal überraſchend gegen ſeine Angreifer. Er überrannte oder vielmehr überſchwamm das erſte Boot, und deſſen Inſaſſen verſchwanden in den Wel⸗ len des Atlantik. Ein paar Minuten ſpäter brachte der Har⸗ punier des zweiten Bootes aber einen guten Schuß an, und der Wal hauchte ſein Leben aus. Man befand ſich in un⸗ mittelbarer Nähe der Walſtation, ſo daß man ſchnell daran gehen konnte, den Wal auszunehmen. Man kann ſich die Ueberraſchung der ſonſt reichlich kaltblütigen Walfänger vorſtellen, als man im Magen des Wales— Mr. Bartley, einen der untergegangenen Matroſen, fand. Er war zwar ohnmächtig, aber ſonſt noch gut inſtand. Bald konnte er ſeine Geſchichte erzählen, die in den Akten des Seeamtes für alle Zeiten feſtgelegt iſt:„Ich wurde von dem Wal in die Luft geworfen, und ehe ich recht wußte, was mir geſchah, befand ich mich in einem enen u ſchlüpfrigen Kunal. Ich bekam faſt gar keine Luft und fiel ſchnell in eine tiefe Ohnmacht!“ Die Seeleute und alle, die die Geſchichte hör⸗ ten, ſchüttelten den Kopf, und die Paſtoren hatten eine gute Gelegenheit darauf hinzuweiſen, daß nun endlich der Wahr⸗ heitsbeweis für die bibliſche Geſchichte von Jonas und dem Walfiſch erbracht ſei. Die alte Geſchichte von 1891 iſt kürz⸗ lich in einem wiſſenſchaftlichen Disput ausgekramt und einer größeren Oeffentlichkeit bekanntgegeben worden. Profeſſor Lamas hatte nämlich in einer gelehrten Abhandlung be⸗ hauptet, die Redensart„von einem großen Fiſch verſchluckt werden“, die im Aramäiſchen nicht ſelten ſei, bedeute nichts anderes, als„in Verlegenheit geraten“; die Geſchichte von Jonas und dem Wal ſei alſo bildlich zu verſtehen. Ein Glück, daß Jonas' Ehre durch Mr. Bartley gerettet werden konnte und wir nicht auf die Idee zu kommen brauchen, der alte Prophet habe dich vielleicht nur in Geldſchwierig⸗ keiten befunden. Geldſchwierigkeiten oder Abenteuerluſt oder beides zu⸗ ſammen waren es wohl auch, die einen Zauberkünſtler und ſeine Geſinnungsgenoſſen auf die Schatzſuche gehen ließen. R. L. Stevenſon, der Verfaſſer der„Schatzinſel“, könnte auf die Beſatzung des Schatzfucherſchiffes neidiſch werden, das demnächſt von England aus in See ſtechen will, um auf der Kokosinſel den berühmten Piratenſchatz des Benito zu ſuchen. Ein Zauberkünſtler, ein Zimmermann, ein Chineſe, ein Kneipenwirt und ein Großwildjäger haben ſich zu die⸗ ſem Zweck zuſammengetan. Sie len ob ſie nun den Piratenſchatz finden oder nicht, nach der Schatzſuche die Charles⸗Inſel im Stillen Ozean kaufen und dort ein der europäiſchen Ziviliſation abgekehrtes Leben führen. Ein Zimmermeiſter wird auf der Inſel gut zu brauchen ſein, ein Kneipwirt nicht minder, wohingegen wir hoffen, daß der Großwildjäger arbeitslos bleiben kann; ein Chineſe iſt immer gut— ein Südſeeabenteuer ohne einen Chineſen kann man ſich ja überhaupt nicht vorſtellen— und was ſchließlich den Zauberkünſtler anbelangt, ſo werden ſeine Gefährten wahrſcheinlich froh ſein, wenn er ſich als wirk⸗ licher Zauberer erweiſen ſollte. Was die eigenartige Geſellſchaft plötzlich verleitet hat, ihr Glück ſtatt in London im Stillen Ozean zu verſuchen, wiſſen wir nicht. Einen Anhaltspunkt gibt uns nur ein Er⸗ lebnis, das der oben erwähnte Zauberkünſtler kürzlich in London gehabt hat. Er zeigte ſeine Kunſtſtücke und ließ da⸗ bei auch, wie Zauberkünſtler es ja gern tun, ein junges Mädchen verſchwinden, das zur Ueberraſchung der Zu⸗ ſchauer nach Beendigung der Nummer wieder fidel im Ju⸗ ſchauerraum zu ſehen war. Zwei Wochen war die Sache gut gegangen, dann aber ereignete ſich etwas, was der Zau⸗ berer nicht vorhergeſehen hatte: eines Abends verſchwand das Mädchen programmäßig. Die Zaubernummer ging zu Ende, das Licht flammte wieder auf, und nun ſollte ſich eigentlich das verzauberte Mädchen im Zuſchauerraum zei⸗ gen. Der Künſtler ſetzte bereits zu ſeiner allabendlichen Er⸗ klärung an:„Ladies and Gentlemen, die ſoeben verſchwun⸗ dene Dame, können Sie ſofort in der fünften Reihe Dann verſagte ihm die Stimme, denn in der fünften Reihe ſaß mitnichten die verzauberte Jungfrau. Später ſtellte ſich heraus, daß unternehmungsluſtige Studenten die Dame ab⸗ gefangen und aufgehalten hatten, als dieſe ſich gerade durch den Bühnenkeller in den Zuſchauerraum begeben wollte. Dieſer an ſich nicht ſehr bedeutende Zwiſchenfall hatte für den Zauberkünſtler die unangenehme Folge, daß er ſein Londoner Gaſtſpiel abbrechen mußte, denn an jedem folgen⸗ den Abend, an dem er vorſorglich auf das Verſchwinden der Jungfrau verzichtete, begann das Publikum zu toben und begehrte die nicht wieder auftauchende Jungfrau zu ſehen. Dies, ſo ſagt man, habe dem Magier den Reſt ge⸗ geben, und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß er auf dieſes Er⸗ lebnis hin ſich entſchloſſen hat, den Schauplatz ſeiner Tätig⸗ keit in den Stillen Ozean zu verlegen, wo es keine Lon⸗ doner Studenten gibt. Man laſſe alſo keine Jungfrau verſchwinden! Am den gerechten Arlaub Ueber die Geſundheit entſcheidet nicht der Rechenſtift! In allen Teilen des Reiches, draußen in herrlicher Land⸗ ſchaft, am Rande der Wälder, Flüſſe und Seen, in freund⸗ lichen Tälern und auf luftigen Höhen, überall, wo Deutſch⸗ land am ſchönſten iſt, ſtehen die weißen Zeltſtädte der Hitler⸗ jugend und ſind erfüllt mit frohem Leben und Treiben einer neuen Jugend. Hier haben ſie ſich zuſammengefunden, die Jun⸗ gen aus allen Schichten unſeres Volkes, und viele Jungarbei⸗ ter ſind unter ihnen. Jungarbeiter aus den Fabriken, Kon⸗ toren, Jungarbeiter, die an ihrem Arbeitsplatz ihre Pflicht er⸗ füllten, die hämmerten, hobelten, feilten, rechneten und ſchrie⸗ ben, die abends treu und einſatzfreudig ihren HJ ,⸗Dienſt machten, die ſich an den langen Winterabenden freiwillig in der zuſätzlichen Berufsſchulung der DA weiterbildeten und im Reichsberufswettkampf ihre Kräfte mit denen ihrer Ka⸗ meraden maßen. And nun erleben ſie ihre Urlaubstage in den Zelten der HJ und die Mädel in den Sommerlagern des Bd M, ſpielen und tummeln ſich, rufen, lachen und laufen mit dem Wind um die Wette. Andere wieder ziehen auf Wanderfahrt durch Deutſchlands Gaue, und ihr Singen hallt auf den Straßen und in den Jugendherbergen. Und die jungen Körper werden friſch und ſtark und der Geiſt wird lebendig und frei. Geſund und munter wird dieſe Jugend an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und die Aufgaben ihres Alltags meiſtern. Nicht immer war es ſo geweſen. 8 vor wenigen Jahren hatte nur der kleinſte Teil unſerer ſchaffenden Ju⸗ gend Urlaub erhalten. Selbſtſüchtige Unternehmer mißbrauch⸗ ten die Arbeitskraft der jugendlichen Arbeiter und vergaßen über Gewinnſucht und Eigennutz ihre ſozialen und völkiſchen Pflichten. Die wenigen Beſtimmungen, die vor der Macht⸗ ergreifung erlaſſen worden ſind, billigen meiſt nur einen Arlaub von 2 bis 5 Tagen zu. Erſt der nationalſozialiſti⸗ ſche Kampf und die Revolution ſchufen die Vorausſeßzungeg die nötig waren, um dieſe Frage im Rahmen der ſozialen Betreuung des deutſchen Volkes einer befriedigenden Löſun entgegenzuführen. Die Partei mit ihrer millionenſtarken Hik lerjugend begann einen bedingungsloſen Kampf für die Freizeit des Jungarbeiters. Der nationalſozialiſtiſche Stagt erließ grundlegende Beſtimmungen. Aus ſich bekämpfenden Arbeitgebern und Arbeitnehmern wurden Betriebsführer und Gefolgſchaftsmitglieder, die ſich verſtehen lernten und ihrer Verantwortung gegenüber Volk und Staat bewußt wurden, In Tarifordnungen und Richtlinien des Treuhänders der Arbeit, in Betriebs⸗ und Lehrlingsordnungen haben die verantwortlichen Stellen für ausreichenden Urlaub der Ju⸗ gendlichen aller Berufe Sorge getragen. Es gibt viele Betriebsführer, die der Forderung der 55 nach einem dreiwöchigen Urlaub Genüge kun. Erft vor wenigen Tagen hat der Führer eines großen Berliner Betriebes allen jugendlichen Gefolgſchaftsmitgliedern ſeinez Betriebes zur Teilnahme an den Ferienlagern der HJ einen Urlaub von 21 Tagen gewährt und ihnen gleichzeitig ein Arlaubsgeld von 25 Mark zur Verfügung geſtellt, In Heſſen⸗Naſſau kann man auf eine größere Anzahl von Arlaubsregelungen hinweiſen, in welchen ein dreiwöchiger Urlaub gewährt wird. Eine ſolche Arlaubsregelung kann als vorbildlich und nachahmenswert bezeichnet werden. Da⸗ neben billigen viele Betriebsführer und Meiſter ihren Lehr⸗ phieren. Wenn es um unſere Zukunft geht, dann müſſen auch einmal Opfer gebracht werden können. Schließlich hängt ja auch die weitere Steigerung der Leiſtungen unſeres Fach⸗ arbeiternachwuchſes von ſeiner Geſundheit ab. Man trifft auch hier und dort auf die Tatſache, daß Jugendlichen, die in einem ordentlichen Lehrverhältnis ſtehen, inbeſondere Büro⸗ und Behördenlehrlingen, mehr Urlaub wird, als jugendlichen Arbeitern. Wir werden genau ſo hart näckig gegen ſolche unterſchiedliche Behandlung vor⸗ gehen, wie wir jahrelang gegen die Auffaſſung ankämpfen, nur der Schüler habe Ferien nötig, nicht aber der Jugendliche im Betrieb. Die Deutſche Arbeitsfront und ihre Jugendwalter, die in der Perſonalunion Berufsreferenten der HJ ſind, werden aufmerkſam darüber wachen, daß erartige Auffaſſungen ausgerottet werden und daß aut in der Frage des Jungarbefterurlaubs die Forderung dez Nationalſozialismus nach ſozialer Gerechtigkeit bis zur let ten Konſequenz verwirklicht wird. Es iſt bereits eine neue Aktion eingeleitet wor⸗ den, die zum Ziele hat, auch dem letzten Jugendlichen im Betrieb Urlaub zu verſchaffen und ihm die Möglichkeit zu geben, Körper und Seele draußen in Deutſchlands freier N tur zu erfriſchen und zu kräftigen. Stets wird es der Na⸗ tionalſozialismus als eine jvordringlichſte Aufgabe betrachten, die Arbeitskraft des deutſchen Menſchen zu erhalten und zu ſteigern und insbeſondere die deutſche Jugend zu einem ge⸗ ſunden und ſtarken Geſchlecht zu erziehen. Kurt Rieſe. Dieſer Trompetenbläſer ruft auch Sie zum Beſuche des diesjähr. Südweſtmarklagers bei Offenburg, das vom 26. Juli bis 16. Aug. dauert. 5000 Jungen wird das Lager ein unvergeßliches Erlebnis werden. Gleich⸗ gültig, ob Ihr Junge nun auch an dem Lager teil⸗ nimmt oder nicht— Sie werden dennoch Ihre Freude an dem Lager⸗ leben haben, wenn Sie auf Ihrer Durchfahrt durch Offenburg einen kleinen Abſtecher in unſere Zeltſtadt machen. Wir er⸗ warten Sie beſtimmt! 1 1 Lehr⸗ lungen rksmei⸗ it dez das h gibt n Ge⸗ Na⸗ gegen⸗ bsfüh⸗ n. Es trößter er Ge⸗ an der enhang nd die ihtes ta bi⸗ ht der trium⸗ müſſen hängt Fal, , daß ſtehen, Irlaub hark vor⸗ ipften, ndliche ihre renten „ daß auc g dez r let Wor⸗ en im eit zu r Na⸗ r Na- achten, ind zu m ge⸗ Die Herrgottsmühle Noman von Paul Hain. 835 Wilbandt ging erregt auf und ab. Der gute Graf Ruh⸗ land mußte dieſen fatalen Vorfall wahrhaftig im Drange der Geſchäfte vergeſſen haben. Eine ganz, ganz dumme Ge⸗ ſchichte war das! Ein Dieb in den Betrieben! Wie konnte der zu dem Schlüſſel gekommen ſein? Es war faſt unglaub⸗ lich!— Er wartete auf den Grafen. Aber der ſchien ſich heute wohl in der Kreisſtadt, wo⸗ hin er angeblich hinwollte, feſtgeſetzt zu haben, konſtatierte der Baron. So konnte er ihn erſt am nächſten Tage ſpre⸗ chen.— g Kurt von Ruhland erblaßte kaum merklich, als ihm der Baron Mitteilung von der Meldung Lindthorſts machte. Der bemerkte es nicht. Mit feinem Lächeln meinte er nur: „Sie wollten mich wahrſcheinlich nicht überflüſſig auf⸗ regen, Graf— oder hatten die fatale Geſchichte vergeſſen, wie?“ „In der Tat, Herr Baron. Peinlichkeiten ſchiebt man nur allzuleicht aus dem Gedächtnis. Und mir war die Ge⸗ ſchichte grenzenlos unangenehm—“ Der Baron klopfte ihm leicht auf die Schulter: „Verſtehe, Graf. Verſtehe vollkommen! Ich mache Ihnen auch gar keinen Vorwurf. Schließlich liegen die Dinge ja ſo, daß da wirklich gar nichts zu machen iſt.“ „Nein— nichts!“ „Ein Geheimnis, ſozuſagen. Wiſſen Sie, ich komme nicht über den Gedanken hinweg, daß da ein— dritter Schlüſſel vorhanden ſein muß. Vielleicht iſt dieſer Gedanke abſurd—“ t von Ruhland zuckte die Achſeln. „Das kann ja doch gar nicht möglich ſein—“ „Hm? Eine Unterſuchung anſtellen zu laſſen— ſo mit Kriminalpolizei— wäre natürlich Anſinn. Sie waren wohl auch der Meinung, wie? Iſt ja auch richtig.“ „Ganz entſchieden.“ „Laſſen wir das unerquickliche Geſpräch, Graf. Ich merke Ihnen an, die ganze Sache iſt Ihnen unangenehm. Mir natürlich auch. Alſo— bis zum Abend, Graf. Oder haben Sie ſchon was vor?“ „Leider— ja. Der kleine Aſſeſſor Fritſch vom Landge⸗ richt hat mich eingeladen. Geburtstagsfeſte oder ſo was. Konnte leider geſtern nicht abſagen.“ „Ah— ſchade. Da muß ich wieder in meine Bibliothek greifen und mir da Unterhaltung ſuchen.“ „Oh— hätte ich ahnen können—“ „Anſinn! Sie haben doch keine Verpflichtungen mir gegenüber, Graf.“ And lächelnd fügte er hinzu: „Sie ſind ja doch auch jung. Solche Abende wollen tot⸗ geſchlagen ſein. Aber haben Sie ſchon bemerkt, daß die Sträucher Knoſpen tragen? Und die Luft wird ſchon lau. Es wird einen frühen Sommer geben, paſſen Sie auf. In einem Monat ſieht hier alles ſchon grün aus.“— Der Aſſeſſor Fritſch vom Landgericht hieß natürlich in Wirklichkeit Dorrit Jenſen. And nur zu gerne eilte Kurt von Ruhland in ihre Arme und ließ ſein Gewiſſen von ähren Schmeichelworten und Küſſen beruhigen.— a Einundzwanzigſtes Kapitel. Am übernächſten Abend wollte Lindthorſt nach Berlin hinüberſahren, nachdem er ſich telegraphiſch bei dem Direk⸗ tor der Treſorfirma hatte anmelden laſſen, mit dem er in erſter Linie den Fall beſprechen wollte. Er hatte ſich entſchloſſen, von der Bahnſtation jenſeits der Warthe abzufahren, da er drüben vorher noch einiges zu erledigen hatte. Gegen acht Uhr fuhr der Zug. Er ging zu Fuß die Chauſſee entlang. Das Auto, das er natürlich ohne weiteres hätte benutzen können, hatte er abgelehnt. Er lief ſich ſehr gerne mal eine Stunde lang Aus. Zudem liebte er dieſe beginnenden Frühjahrstage, wenn die Felder ſchon leiſen, ſaatgetränkten Erdgeruch auszuſtrö⸗ men begannen und das Buſchwerk ganz, ganz lind duf⸗ tete. So ſchritt er denn rüſtig fürbaß.— i Kurt von Ruhland feierte inzwiſchen mit Dorrit den Abſchiedsabend in dem beſten Zimmer des kleinen Hotels am Bahnhof. Insgeheim hatte ſich ja Dorrit ſträflich gelangweilt in dem Neſt— die Vormittage und die halben Nachmittage über. Die Vormittage waren noch totzuſchlagen geweſen, denn ſie ſchlief gern und lange, und zu ihrer Toilette pflegte ſie Stunden zu gebrauchen. 5 Aber die Nachmittage bis zu Kurts Eintreffen waren doch ſehr eintönig geweſen. Sie ſagte ihm natürlich nichts davon. Denn der Zweck der Reiſe, von ihm neues Geld zu erhalten und ihn feſter an ſich zu ketten, war erreicht. Er hatte ihr eine hübſche Summe übergeben. Und das Abſchiedsſouper war— extra beſtellt!— von reicher, delikater Fülle. „Und wann ſehe ich dich wieder— Kurt?“ wehklagte 115 ſentimental.„Nun muß ich wieder Abend für Abend ſpielen— auf der Bühne— und du ſitzt nicht in der Loge und ſiehſt mich nicht.“ „Nur Geduld, Schatz. Es wird nicht mehr lange dauern, un übernehme ich die Berliner Vertretung unſerer Werke. Das muß gelingen! Hier wird man ja zum Trottel.“ „ Ja— ſo hatte er es ſich gedacht: Hatte Verena ihr Ziel erreicht, dann mußte ſie dafür ſorgen, daß er nach Berlin überſiedeln konnte. Anders tat er's nicht mehr. Jedenfalls mußt du nächſte Woche herüberkommen, 1— und wenn es auch nur für einen Tag iſt. Hörſt 2 U 2 01 „Ich will mein möglichſtes verſuchen.“ „Nicht verſuchen! Du kom mſt!“ Sie umſchlang ihn heiß. 5 5 „„Ich brauche neue Toiletten für das nächſte Stück, das wir geben. Du mußt mir ausſuchen helfen. Anſere Sou⸗ brette ſoll ſich bunt ärgern. Sie beneidet mich ſchon längſt um dich— um den Grafen Ruhland! Sie würde plat⸗ Zen, wenn ich eine Gräfin würde!“ „Fängſt du ſchon wieder an?“ f 5 „Still, Schatz. Vielleicht werde ich's ja auch noch. Gieß mir das Glas voll. Alſo du kommſt!“ 5 Es wird mir nichts anderes übrigbleiben.“ „ Sie ſchenkte ihm neue Zärtlichkeiten und ſein Blut er⸗ Hitzte ſich unter ihrer Anf miegſamkeit. War er nicht ein Tor, ſich zuweilen Gewiſſensbiſſe zu machen? Die drohende Bücherreviſton würde er ja doch in ſeinem Reſſort allein vornehmen. Was konnte da paſſieren! Und vielleicht hatte Verena dann ſchon ihr Ziel erreicht. Sie hatte ihm ja ge⸗ ſchrieben, daß ſich alles vortrefflich entwickle. Viktor ſei vernarrt in ſie. Es fehle nur noch eine„beſonders paſſende Gelegenheit!“ „Dorrit— Süße—“ Aber auch dieſer eee verrann, wenn auch zu früh. Doch die Fahrverbindung war etwas ungünſtig— man mußte ſich notgedrungen trennen, wenn Dorrit den Achtuhrzug nehmen wollte. Und der nächſte fuhr erſt in ſpäter Nachtſtunde. Der Wein— das heiße tete⸗à⸗tete hatte ſie ein wenig erhitzt. Zärtlich hing ſie ſich in ſeinen Arm. So gingen ſie zum Bahnhof hinüber. Es war nicht zu früh, denn der Zug mußte in wenigen Minuten einlaufen. Sie betraten den Bahnſteig, der heute voller war als im allgemeinen. Die elegante Erſcheinung Dorrits erregte immerhin, trotz der ſpärlichen Beleuchtung, einiges Auf⸗ ſehen. Ihre ganze Art liebte es ja auch, Aufmerkſamkeit zu erwecken.— Lindthorſt ſtand im Schatten des Bahnhofsgebäudes. Die kleine Reiſetaſche neben ſich. Da ſtutzte er. Er hatte— die ſchmale, etwas ſteife Geſtalt Kurt von Ruhlands erkannt. Anwillkürlich wich er weiter in den Schatten zurück. Seine Augenlider ſenkten ſich ein wenig. And dieſe elegante, extravagante Dame am Arm des Grafen! Ah— das war eine nette Ueberraſchung. Wie zärtlich ſie ſich an ihn lehnte. Der Schein einer Lampe fiel über ihr friſch gepudertes Geſicht. Die allzu roten Lippen leuchteten. 5 Halbwelt? kam ihm ein flüchtiger Gedanke. Er hatte ſo manches über den Grafen in den letzten Wochen in Er⸗ fahrung gebracht. Und wie kam die— hierher? Hatte ſie den Grafen beſucht? Jedenfalls ni cht in der Wilbrandt⸗Villa. Alſo— hier im Ort? Da fuhr der Zug ein. Rufe flogen auf. Türen klappten. Bahnbeamte riefen die Station aus. Ein kleines Durchein⸗ ander Ein⸗ und Ausſteigender. Lindthorſt ließ den Grafen nicht aus den Augen. Er ſah, wie er ſeine Dame in ein Kupee erſter Klaſſe brachte. Bevor ſie einſtieg, küßte ſie ihn. Flüſterte ihm etwas zu. „Vielen Dank für alles, Kurt.— Und zum Toiletten⸗ kauf kommſt du—“ Lindthorſt hörte es, da er ſchnell vorüberging und ein Abteil zweiter Klaſſe beſtieg. Der Zug hatte keinen langen Aufenthalt. Ein kurzer Pfiff. Er ſetzte ſich in Bewegung. Kurt von Ruhland winkte der weißen, kleinen Hand nach, die aus dem Fenſter grüßte. Er war noch berauſcht von ihren Küſſen.— Auf der übernächſten Station ſtieg Lindthorſt aus und — beſtieg das Abteil erſter Klaſſe, in dem Dorrit ſaß. Den Zuſchlag zahlte er gerne. Er ſetzte ſich ihr ſchräg gegenüber und konnte ſie unge⸗ niert beobachten. Sie war noch immer beſchäftigt, ihr Ge⸗ ſicht zu retuſchieren, was ſie nur zuweilen mit einem ko⸗ ketten Augenaufſchlag zu dem andern Fahrgaſt unterbrach. Lindthorſt entfaltete ſeine Zeitung. Er hatte das Gefühl, eine nette Entdeckung gemacht zu haben. Und er war entſchloſſen, dieſer„Entdeckung“ unter allen Amſtänden weiter nachzugehen.— Kurt von Nuhland hatte den Bahnhof verlaſſen. Er war in einer ſinnlich bewegten Stimmung, und da er noch einen weiten Weg vor ſich hatte, falls er nicht einen Wa⸗ gen erwiſchte, ging er noch einmal in das Hotel zurück, um noch eine Flaſche Wein zu trinken, die er der Erinnerung an dieſe drei letzten, genußreichen, zärtlichen Tage wid⸗ mete. Als er aufbrach, fühlte er ſich etwas taumelig. Fand ſich bei der Bezahlung nicht gleich in ſeinen Taſchen zurecht, was dem in Devotion erſterbenden Wirt ein diskretes Lä⸗ cheln entlockte, riß das Schlüſſelbund heraus, einige einzelne Schlüſſel, die er dann wahllos wieder in die Taſchen des Mantels ſtopfte. und taumelte dann auf die Straße. Dtkte friſche, kühle Luft brachte ihn wieder einigermaßen zur Beſinnung, ohne ganz die Geiſter des Weines ver⸗ treiben zu können. So ſchritt er die 1 161 dahin und dachte: Ich hätte mir doch das Auto ausleihen ſollen. Natürlich kommt um dieſe Zeit nicht ein einziger Wagen mehr vorbei. Er ſummte irgendeine Schlagermelodie vor ſich hin. „Einmal mußte er ja ſchließlich die Fähre erreichen. So ſpät war es ja auch noch nicht. Es mochte in die zehnte Abendſtunde gehen. Gott ſei Dank— da paſſierte er endlich die Dorfaue. Eine Laterne brannte am Schulhaus. Weiter. Nun konnte auch das Fährhaus nicht mehr weit ſein. Immerhin gab es ſchon hier und da Beleuchtung. Und nun tauchten auch die hellen Fenſter des Fähr⸗ hauſes auf. Ihr Licht fiel breit über die Straße— bis zu dem Hügelanſatz, der ſchräg gegenüber begann. Da mußte der Mühlenberg beginnen. Das Strauchwerk, das dort wucherte, hatte ſchon grü⸗ nen Schimmer. Deutlich war das im Lichtſchein zu ſehen. Als Kurt von Ruhland vorüberſchritt, ſtockte ſein Fuß. In dem Lichtſchein ſah er auf der morſchen Holzbank, die an dem Fußpfad ſtand, der hinaufführte zur Mühle, eine Geſtalt ſitzen. In ſeiner weinſelig⸗aufgerührten Stim⸗ mung blieb er ſtehen und rief hinüber: „Servus— ſchönes Fräulein—“ Er hatte die Umriſſe einer Frauengeſtalt erkannt. Da ſie ſich nicht rührte, kam er näher. And lachte dann leiſe auf. „Ah— ſchönes Fräulein Eva—“ Es war Eva Gwendolin! Seit einer Stunde ſaß ſie hier. Dieſe aufkeimenden, ſprießenden, erſten Abende beginnenden Frühlings liebte ſie ſo ſehr. Aber ſie hatte noch einen andern Grund, zu die⸗ ſer ſpäten Abendſtunde allein hier zu ſitzen. Drüben im Krug war Veit Gwendolin, ihr Vater. Manchmal in dieſem Winter, der nun vorbei war, hatte ihn der Ingrimm über den vermeintlichen Bubenſtreich des fungen Wilbrandt und über die Exiſtenz der Wilbrandt⸗ werke ſo heftig gepackt, daß er zum„Krug“ gehen mußte, um den Zorn wegzuſpülen. And ſein Alter vertrug der⸗ artige Gewaltkuren nicht mehr. Wenn es dann gar zu lange dauerte, ging Eva hinein, und ihrem ſtillen, ernſten Blick gehorchte er dann. Es war nicht das erſtemal, daß ſie hier im Dunkel auf ihn wartete. „Schöne Eva— endlich ſehen auch wir uns einmal wieder. Wahrhaftig— ſchön ſind Sie wie— wie—“. Er fand keinen rechten Vergleich. 1 10 Sie hatte ihn erkannt. 8 „Gehen Sie—,“ ſagte ſie ruhig.„ Mußte der ſie gerade hier in ihren ſtillen Gedanken ſtören, die doch immer nur, bei aller Pein, die ſie in ihr erweckten, um den einen gingen, dem ſie den ſchönſten Sommer ihres Lebens verdankte. Hier— auf dem Berg hatte er begonnen. Hier hatte er geendet. Der keimende Frühling weckte hundert Erin⸗ nerungen mit Macht. „Noch immer ſo ſpröde zu Grafen und Baronen?“ lachte Kurt von Ruhland nervös in ſeiner Weinlaune. „Gehen Sie! Laſſen Sie mich in Ruhe. Ich habe mit Ihnen nichts zu ſchaffen.“ 5 „Oha— Sie entzückendes Kätzchen. Ein Platz neben Ihnen wird wohl noch frei ſein, denke ich. Wird ja Früh⸗ ling— haha— Frühling im Bruch, dieſer jämmerlichen Gegend— haha— da ſitzt man gern zu zweien. Sie tun's doch nicht zum erſtenmal—“ Eva war aufgeſprungen. „Gehen Sie, ſag' ich!“ Wiſſen Sie das? Obwohl man überall mehr Männer mit Brillen ſieht als Frauen, gibt es keinen Anterſchied in der Sehſchä der beiden Geſchlechter; wohl aber gibt es einen Unterſchie zwiſchen Männer⸗ und Frauenaugen, und zwar in der Far⸗ benblindheit; unter 25 Männern iſt immer ein Farbenblinder, fiuden ſich erſt unter 250 Frauen eine Farbenblinde be⸗ indet. Haun enlelel gen Wochenendfreuden ſind für eine Frau erſt dann vollkommen, wenn ſie für alle Fälle richtig ausgeſtattet iſt. Bequeme, luftige Kleidung bringt viel deutlicher den Unterſchied zwiſchen Alltag und Freizeit, ſie gehört zum Erholen und Wohlfühlen. Waſchkleider und Kleider⸗ ſchürzen für Spaziergänge und Liegekuren im Freien ſind der Hauptbeſtandteil der Ferienausrüſtung. In leb⸗ haften Farben, geblümt, geſtreift, kariert, ſind alle Waſch⸗ ſtoffe günſtig im Tragen und für jede einfache Form kleid⸗ ſam. Viel dringender wird die Notwendigkeit, ſich in der Kleidung umzuſtellen, wenn man ſich etwas betätigen will. Die fleißige Gärtnerin iſt in ihrem Alltagsſtaat ſehr ge⸗ hindert, es macht gar keinen Spaß, ſich immer vorſehen zu müſſen. i Beim Schuhwerk fängt es an. Das D. bedauernde Grinſen 8 2 der Einheimiſchen D verſchwindet erſt, JN S nachdem man vom N leichten Sommer⸗ ſchuh zu derben Sandalen oder Holzpantinen über⸗ gegangen iſt. Die ſind viel wichtiger als die maleriſche Aufmachung der übergroßen Stroh⸗ hüte als Sonnen⸗ ſchutz. Wer nicht nur auf friſch ge⸗ harkten Wegen ein⸗ herwandeln und ſich ein bißchen der Gartenarbeit zu⸗ wenden will, fin⸗ det in den leichten Kleidern mit Rük⸗ kenausſchnitt und Hoſenrock mehr Bewegungs⸗ freiheit. Beim Raſenſpren⸗ gen, bei der Obſternte darf es nicht darauf ankommen, ob das„gute Kleid“ es auch vertragen wird. Dann hat man das Eingemachte erſt richtig verdient, und ohne ein paar Schrammen geht es wohl niemals. 5 Die rechte Ferienfreude ſteigt erſt beim kurzen Luft⸗ anzug, damit Licht und Son⸗ ne an den Körper kommen können. Der Anzug mit dem faltenreichen Hoſenrock iſt aus weiß⸗rot und rot⸗ weiß kariertem Baumwoll⸗ ſtoff gearbeitet. Ein anderes Gartenkleid, rückwärts zum Knöpfen, hat kurze Raglan⸗ ärmel. Zum getupften Som⸗ merkleid paßt gut eine blaue Leinenſchürze mit einer einzigen großen Taſche. Die kleidähnliche ſchmucke Schürze hat einen viereckigen Aus⸗ ſchnitt und iſt zum Knöpfen. Einfarbiger Panama ergibt einen ſchönen Anzug, der mit ſeinem Sonnenbadausſchnitt auch am Strand getragen werden kann. Die weiten, rock⸗ artigen Hoſen haben zu beiden Seiten große Taſchen. J* f Sti 4 6 auf weißem oder leuchtend blauem Leinen wirkt immer friſch und ſommerlich. Das Berchtesgadener Jäckchen zeigt ein farbenfrohes Volkskunſtmuſter mit Mohn, Korn⸗ blumen, Edelweiß, eine ganze Blumenwieſe ſcheint über Vorder⸗ und Rückenteil verſtreut zu ſein. Je dichter die Stickerei, deſto wertvoller die Arbeit und lohnender die Mühe. Man kann ſich aber auch mit einer ausdrucks⸗ vollen Bordüre die Arbeit vereinfachen. Die Kanten werden mit einem bunten Hälelrand verſehen, kugelrunde Silberknöpfe dienen dem Verſchluß. Der Rücken wird durch eine ⸗Mittelnaht und zwei von den Aermeln ab⸗ gehende, geſchweifte Nähte zum Anliegen gebracht, beim Vorderteil genügen zwei kleine Abnäher, um die anſchlie⸗ ßende Form zu erhalten. Dieſe farbenfreudigen Jacken ſtehen fungen Mädchen am beſtt n. 1„* Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Jugendmannſchaftskampf im Schloß. 5 Wie bereits bekanntgegeben, veranſtalten der hieſige Ibd.„Jahn“ am morgigen Sonntag nachmittag im Schloß einen Jugendmannſchaftskampf. Dabei werden folgende Mannſchaften am Start ſein: Poſtſportverein Mannheim, Tv. Edingen, Tv. Leutershauſen und„Jahn“ Seckenheim. Daß es bei dieſem Wettkampf zu ſpannen⸗ den Kämpfen kommt, verſpricht ſchon die Mitwirkung von Sutter, Lammarſch, Wiedemann, den bekannten Poſt⸗ (ſportlern und andererſeits Feuerſtein, Kettner u. a. den heſten Hoffnungen der Seckenheimer. Nach einer vorſich⸗ tigen Vorausſage dürften die Turnerbündler in den Lauf⸗ und Sprungkonkurrenzen dominieren und Poſt in den Wurf⸗ und Stoßübungen ein gewichtiges Wort mitreden, während die Staffeln als intereſſanteſter Teil vollkommen als offen bezeichnet werden müſſen. Mit dieſem Kampf iſt wieder einmal mehr der Tbd.⸗Jugend Gelegenheit geboten, ihr Können unter Beweis zu ſtellen. Vom ſportliebenden Publikum dürfte dieſer erſte Kampf mit regem Intereſſe aufgenommen werden. Auswärtiger Sport. Im Schatten der Olympiſchen Spiele ſtehen am Wochen⸗ ende einige Veranſtaltungen im Reich, denen man norma⸗ lerweiſe größte Aufmerkſamkeit entgegengebracht hätte. Zwar werden ſie keineswegs ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vor ſich gehen, aber das große Intereſſe dieſer Tage gehört nun einmal den Berliner Spielen, daran iſt nichts zu ändern. Der Mokorſport hat das 6. Hockenheimer Motorradrennen auf dem Programm, das eine ganz vorzügliche Beſetzung auf⸗ zuweiſen hat, da einige Rennen als Meiſterſchaftsläufe gelten. Insgeſamt wurden rund 150 Nennungen abgege⸗ ben, allein 75 Fahrer der deutſchen Extraklaſſe werden am Start ſein. Da die 12 Kilometer lange Strecke des„Hocken⸗ heimrings“ als Deutſchlands ſchnellſte Rundſtrecke anzuſehen iſt, wird man wieder Rekordfahrten erwarten dürfen. Recht intereſſant verſprechen auch die Kämpfe der Seitenwagen⸗ Maſchinen zu werden, nicht zu vergeſſen, die Soloklaſſen der Ausweisfahrer. Hier haben ſich faſt 50 unſerer beſten Nachwuchsfahrer in die Teilnehmerliſte eingeſchrieben. Hockenheim wird auch diesmal ein Ereignis ſein!— In Italien wird das Automobilrennen um den Ciano⸗Pokal ausgetragen, an dem auch die deutſchen Rennwagen von Auto⸗Unjon und Mercedes⸗Benz teilnehmen werden. Ge⸗ nannt ſind Stuck, Roſemeyer, v. Delius, Varzi(alle Auto⸗ Unoin) und Caracciola, v. Brauchitſch, Chiron(alle Mer⸗ cedes⸗Benz). Dazu kommen die beſten italieniſchen Fahrer mit Nupolari, Brivio und Farina(alle Alfa⸗Romeo) an der Spitze. Das Rennen findet in Livorno ſtats. Der Radſpork bringt im Reich Bahnrennen in Mannheim(Nachtrennen mit beſter Amateurklaſſe!) und Halle. Paul Krewer, der ausgezeichnete Kölner Dauerfahrer, geht im Pariſer Prin⸗ zenpark an den Start, wo anläßlich der Ankunft der Tour⸗ de⸗France⸗Fahrer die übliche große Bahnveranſtaltung ſteigt. Verſchiedenes. Das internationale Tennisturnier in Zo p⸗ pot dürfte am Wochenende einige gute Kämpfe bringen. iſt doch die Beſetzung eine ganz ausgezeichnete. Unſere Spitzenklaſſe iſt durch H. Henkel und Denker vertreten.— Im württembergiſchen Boyſport werden die Gauturniere fortgeſetzt bezw. abgeſchloſſen. Diesmal werden in Stuttgart die beſten Mittel- und Halbſchwergewicht⸗ ler ermittelt. 772 Nennungen für Baden-Baden. Für die Internationale Rennwoche in Ba⸗ den⸗Baden vom 23. bis 30. Auguſt iſt das Nennungs⸗ ergebnis überaus befriedigend ausgefallen. Für die 28 Prü⸗ fugen der vier Renntage liegen allein bei der Nennungs⸗ ſtelle in Berlin 772 Unterſchriften vor, dazu kommen noch eine Reihe von Meldungen aus dem Ausland. Die Ita⸗ liener wollen mit fünf oder ſechs Pferden nach Baden⸗Ba⸗ den kommen und auch Frankreich beſchickt die Rennen. Alles in allem kann alſo mit 800 Nennungen gerechnet werden. Das Troſt⸗Rennen am Schlußtag iſt mit 52 Unterſchriften zahlenmäßig am ſtärkſten beſetzt. Der Preis von Raſtatt am 28. Auguſt hat 48 und das Favorite⸗Ausgleich⸗Jagd⸗ rennen am 25. Auguſt 36 Nepnungen erhalten. Die drei Hauptprüfungen haben ſchon früher geſchloſſen. Nach der letzten Reuegelderklärung ſind noch ſtartberechtigt: im Für⸗ e(23.) 18, im Zukunftsrennen(25.) 41 und m großen Preis von Baden(28.) 22 Pferde. 5 RNundfunk⸗ Programme Deutſchlandſender. (Programm für alle Reichsſender, außer Berlin). Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6 Olympiſche Fanfaren, anſchließend: Muſik in der Frühe, dazwiſchen 6.30 bis 6.45 Frühgymnaſtik und 7 bis 7.15 Nachrichten; 13.45 Nachrichten; 14 Allerlei von zwei bis drei; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Tagesnachrichten; 22.15 Olympia⸗ echo; 1 Nachtkonzert. Sonntag, 2. Auguſt: 6 Olympiſche Fanfaren, anſchließend: Blasmuſik; 7.50 Zweiter Tag der 11. Olympiſchen Spiele, Programmdurch⸗ ſage; 8 Sonntägliche Muſik; 9 Anterhaltungsmuſik; da⸗ zwiſchen Leichtathletik: der Geländeritt des modernen Fünf⸗ kampfes, 100⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe, Hochſprung, Ausſchei⸗ dung, Kugelſtoßen, Ausſcheidung; 12 Meiſter ihres Fachs; 13 Großes Mittagskonzert; 15 Bunte Muſik, dazwiſchen Hochſprung, Entſcheidung, 100⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe, Speer⸗ werfen(Frauen), Entſcheidung, 800⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe, Kugelſtoßen, Entſcheidung, 10000⸗Meter⸗Lauf, Entſcheidung; 18 Zur Ankerhaltung, dazwiſchen: Hörberichte von den Hockey. Ausſcheidungsſpielen; 19 Olympia⸗Echo; 20 Muſik am Abend; dazwiſchen: Gewichtheben: Federgewicht, Eutſcheidung und Leichtgewicht, Entſcheidung; 22 Wekter und Tagesnach⸗ richten; 22.15 Olympia⸗Echo; 22.45 Singende, klingende Welt; 24 Nachtmuſik. Montag, 3. Auguſt: 7.50 Dritter Tag der 11. Olympiſchen Spiele: Pro⸗ grammdurchſage; 8 Konzert; 9 Soliſtiſches Muſizieren; 10 Hans Bund ſpielt; 12 Militärmuſik, dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 15 Schallplatten, dazwiſchen: Leichtathletik: 400⸗Meter⸗Hürden, Vorläufe, Hammer werfen, Entſcheidung, 100⸗Meter⸗Lauf, Zwiſchenläufe; 100⸗Meter⸗Lauf (Frauen), Vorläufe, 100⸗Meter⸗Lauf, Entſcheidung; 800, Meter⸗Lauf, Zwiſchenläufe; 100⸗Meter⸗Lauf(Frauen), Zw ſchenläufe; 16 Melodie und Rhythmus; 17.40 Volkslieder; 18 Unterhaltungsmuſik, dazwiſchen: Hörberichte aus der zwes⸗ ten Halbzeit der Fußball⸗Ausſcheidungsſpiele, erſte Runde 19 Olympia⸗Echo; 20.10 Blasmuſik; dazwiſchen: Gewicht heben: Halbſchwergewicht, Entſcheidung und Eintreffen des Fackelſtaffelläufers am Olympia⸗Hafen in Kiel; 23 Nachſ⸗ muſik. Dienstag, 11. Auguſt: 7.50 Vierter Tag der 11. Olympiſchen Spiele: Pro⸗ grammdurchſage; 8 Konzert; 9 Luſtige Weiſen; 10 Millitär⸗ muſik; dazwiſchen: Start der Olympiſchen Segelwettkämpfe in Kiel und Leichtathletik: Weitſprung, Ausſcheidung, Diskus⸗ werfen(Frauen), Ausſcheidung, 200-⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe; 12 Sang und Klang aus Bayern, dazwiſchen Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13 Muſik am Mittag; 15 Schallplatten, dazwiſchen Leichtathletik: 400⸗Meter⸗Hürden, Zwiſchenläufe, Diskuswerfen(Frauen), Entſcheidung, 200. Meter, Vorläufe, 100⸗Meter(Frauen), Entſcheidung, Weil ſprung, Entſcheidung; 800⸗Meter, Entſcheidung, 5000⸗Meker, Vorläufe, Hockey⸗Ausſcheidungsſpiele, Fußball⸗Ausſcheidungs⸗ ſpiele, erſte Runde; dazwiſchen: 15.50: Sven Hedin ſpricht im Olympia⸗Stadion: Sport als Erzieher; 19 Olympia- Echo; 20.10 Volkstümliche Muſik; dazwiſchen: Ringen, Frei⸗ ſtil, Entſcheidungen, Fechten, Florett(Frauen), Vorentſchei⸗ dung, Empfang ehemaliger Olympiaſieger; 22.45 Nachtmuſl. Mittwoch, 5. Auguſt: 7.50 Fünfter Tag der 11. Olympiſchen Spiele: Pro⸗ grammdurchſage; 8 Konzert; 9 Buntes Allexlei; 10.30 Un⸗ terhaltungsmuſik; dazwiſchen: Leichtathletik: 110⸗Meter⸗Hür⸗ den, Vorläufe, Stabhochſprung, Ausſcheidung, Diskuswerfen, Ausſcheidung; 1500⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe, Regattabericht auz Kiel; 12 Die Kapelle Waldemar Haß ſpielt, dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13 Blas⸗ und Volks⸗ muſik; daziſchen: 50-km⸗Gehen, Start, Regattabericht aus Kiel; 15 Bunte Volksmuſik; dazwiſchen: Leichtathletik: 200. Meler⸗Lauf, Zwiſchenläufe, Diskuswerfen, Entſcheidung, Streckenbericht vom 50-km⸗Gehen, Stabhochſprung, Entſcher⸗ dung, 110⸗Meter⸗Hürden, Vorläufe; 1500⸗Meter⸗Lauf, Vor⸗ läufe; Streckenbericht vom 50⸗-km⸗Gehen, 50⸗km⸗Gehen, An⸗ kunft; 200⸗Meter⸗Lauf, Entſcheidung; 19 Olympia⸗Echo 20.10 Militärmuſik, dazwiſchen: Gewichtheben: Mittelgewicht, Entſcheidung, Schwergewicht, Entſcheidung; 28 Schöne Schall⸗ platten; 23.30 Muſikaliſches Zwiſchenſpiel; 24 Kreuz und Quer, Schallplatten. 4 9 Anläßlich der Einweihung des Denkmals von Olym⸗ i pia— 33. Jahre nach der Feier der 1. Olympiſchen Spiele der Neuzeit im Jahre 1896— richtete Baron de Couber⸗ tin, der Gründer des Juternationalen Olympiſchen Ko⸗ mitees, an die Sportjugend der Welt eine Botſchaft, in der er ſagte: „Wir erſtrebten durch die Erneuerung einer 2500 Jahre alten Schöpfung, daß ihr wieder Jünger einer Sportgeſinnung im Sinne unſerer großen Vorfahren werden möget. In der modernen Welt, die ſo erfüllt iſt von mächtigen Möglichkeiten und gleichzeitig gefährlichen Abirrungen, kann der Olympionismus ebenſo eine Schule ſittlichen Adels und moraliſcher Reinheit werden wie kör⸗ perlicher Kraft und Ausdauer, aber nur wenn ihr ohne Unterlaß eure ſportliche Ehrauffaſſung und Uneigen⸗ nützigkeit zu gleicher Höhe erhebt wie eure körperliche Kraft. Die Zukunft hängt von euch ab!“ Wenn nun in dieſen Tagen die Jugend aus aller Welt zuſammengeſtrömt iſt, um in friedlichem Wettſtreit unter Beweis zu ſtellen, in VPlebchale aachen Nes. L herz höher in Stolz auf die kraftvollen Söhne der Nation. Gewiß, auch die deutſche Frau ſteht in den Reihen der olympiſchen Kämpferinnen und fehlt in keiner Spezial⸗ ſparte; in der Leichtathletik, im Schwimmen, Reiten, Lau⸗ fen und im neuen Stil der natürlichen, deutſchen Gym⸗ naſtik fallen die deutſchen Sportlerinnen mit hervorra⸗ genden Leiſtungen auf. Im Grunde aber, ſo meinen ge⸗ wiß viele Frauen, iſt dieſer Sport nun einmal der Jugend und ihrer körperlichen Ertüchtigung vorbehalten. Berufs⸗ ſport gar nimmt im Leben der Frauen einen recht gerin⸗ gen Raum ein. Aber die Olympia⸗Glocke ruft nicht nur die Jugend der Welt zum Wettbewerb zuſammen; ſie läßt ihre eherne Stimme über ganz Deutſchland erklingen und richtet eine Mahnung an alle, vor allem an alle deutſchen Frauen! Nur in einem geſunden Körper kann ein geſunder Geiſt wohnen! Schult den Körper mit natürlichen Mitteln und ſtählt auf dieſe Weiſe Herz, Sinne und Geiſt! Sport und Gymnaſtik ſind nicht mehr Tätigkeiten, die dieſen oder jenen Frauen vorbehalten wie hohem Maße ſie dieſen edlen Zielen nachſtrebt, wenn Tauſende von Gäſten ſich als Bewunderer dieſer Leiſtungen eingefunden ha⸗ ben, ſo blicken auch wir Frauen mit Stolz auf die feſt⸗ lichen Sportereigniſſe: denn es iſt ja Deutſchland, unſer ſchönes Vaterland, das die⸗ ſen Tauſenden großzügigſte Gaſtfreundſchaft erweiſt, das durch vorbildliche Organiſa⸗ tion und Sportanlagen von einzigartiger Schönheit die Bewunderung aller Staaten exregt, deſſen aufſtrebender Kulturwille in zahlloſen Meiſterveranſtaltungen ſei⸗ nen Ausdruck findet und das heute in den Mittel⸗ punkt des Intereſſes der ganzen Welt gerückt iſt. Deutſchland!. Was aber die rein ſport⸗ liche Seite der Olympiſchen Spiele anbetrifft, ſo mögen viele Frauen der Anſicht ſein, daß ſie wie einſt die Politik, eine rein männliche Angelegenheit ſei. Gewiß, wenn unſere ſporttüchtige Jugend ſich in Spitzenlei⸗ ſtungen mit den hervorra⸗ genden Vertretern der übri⸗ gen Nationen mißt und um die Siegespalme ringt, ſo ſchlägt auch manches Frauen⸗ Speerwurf, eine gute Uebung für die Frau; Giſela Mauermeyer iſt darin Meiſterin. ſind, indes die Geſamtheit der Frauenwelt ihnen fern ſteht. Wir leben in einer Zeit, die an Mann und Frau höchſte Anforderungen ſtel⸗ len; es iſt Pflicht gegen ſich ſelbſt, der Familie und nicht zuletzt der Nation gegen⸗ über, auch durch Körperſchu⸗ lung zur höchſten Kraftent⸗ faltung der Perſönlichkeit zu gelangen. Für Hausfrauen, für Mütter und reifere Frauen ſei Sport oder gymnaſtiſche Uebungen techniſch erſchwert oder gar ſtillos? Auch dies iſt ein Irrtum, oft nicht mehr als eine bequeme Aus⸗ rede. Niemand verlangt von älteren Frauen ſportliche Kraftleiſtungen, wie ſie uns unſere weibliche Jugend zeigt und wie ſie in Höchſt⸗ form von unſeren olpmpi⸗ ſehen Kämpferinnen darge⸗ boten werden. Aber wenn wir Frauen und Mütter den heilſamen Einfluß erhöhter Leibesübung bei unſeren N 5 emerken, wenn uns ihre friſche, blühende Jugend be⸗ glückt, die ſich bei Sport und Spiel entfaltet, wenn wir als junge Mütter den Segen ſpüren, den die neuzeitliche Säuglingsgymnaſtik ſchon N Sinnvolles Turnen hält Körper und Geiſt friſch. Aufnahmen: Zwickl, Schmölcke(Bavaria)— M. bei unſeren Kleinſten bewirkt, ſo darf uns das ein An⸗ ſporn ſein, uns ſelbſt Jugendfriſche zu erhalten. Sport für erwachſene Frauen? Wer aus der Ju⸗ gendzeit keine Vorliebe für eine beſondere Sportart mit⸗ brachte, dem ſind der kräftige Wanderſport, der Waldlauf oder die Gymnaſtik vorbehalten. Nur wenn dieſe ſport⸗ lichen Uebungen zum Tagesablauf mit gleicher Selbſtver⸗ ſtändlichkeit gerechnet werden wie die regelmäßigen Mahl⸗ zeiten, nur dann hat die Frau wirklich die Bedeutung der Körperübung erfaßt. Dann iſt auch der vielbeklagte„Zeit⸗ mangel“ keine Entſchuldigung mehr, den die Viertel⸗ ſtunde konzentrierter gymnaſtiſcher Uebung am Morgen und Abend bedeutet keine Zeiteinbuße. Die Spannkraft, Lebensfreude und Arbeitsfriſche, die die Frau daraus gewinnt, hilft ihr, dieſe wenigen geopferten Minuten im Laufe des Tages einzuſparen.. Die Wirkung der ſportlich⸗gymnaſtiſchen Betätigung der Frau, die Prof. Mathias das„Körper⸗Seelen⸗Erleb⸗ nis“ nennt, iſt in ſeiner Bedeutung für die weiblich“ Pſyche von faſt noch größerer Bedeutung als für die körperliche Spannkraft. Wenn Coubertin von einer „Schule ſittlichen Adels und moraliſcher Reinheit“ ſprich, ſo darf dem noch hinzugefügt werden, daß wir darin für die Frau den Weg zur natürlichen Lebensfreude, zur be jahenden Weltanſchauung und zum kraftvoll ausſtrahlen⸗ den Daſeinsglück eines in Körper und Geiſt ungebroche nen harmoniſchen Menſchen erblicken dürfen. Wer eil mal die wunderbare Wandlung an ſich erlebt hat, der wird i die Mahnung der Olympiſchen Glocke nicht ungehört ver? hallen laſſen: Der Weg zu dieſem Lebensglück ſteht jeder Frau offen! R. v. Engelhardt. Pro⸗ keit als Aeußerung eines frohen Men⸗ Die Leibesübungen entſprangen immer dem natürlichen Drang und Trieb nach körperlicher Bewegung und Geſchicklich⸗ ſchentums im ſelbſtſicheren Gefühl der Geſundheit, Kraft und Schönheit. Die Erkenntnis der Notwendigkeit und Zweck⸗ dienlichkeit führte vom unbewußten Trieb zum planmäßigen Betrieb zum Zwecke der Geſunderhaltung, der Wiedergeſun⸗ dung, der Hebung der Lebensfreude, der Förderung der Körper- und Lebenstüch⸗ tigkeit, zu Zeiten ſo ſehr, daß der ge⸗ ſunde und natürliche Kern der Leibes⸗ übungen, geboren aus dem Unbewußten und Triebmäßigen, ſtark verbunden mit dem Seeliſchen, ganz und gar verdeckt oder ſogar ertötet wurde. Das führte zur Mißgeburt des Mus⸗ kelprotzes, zur Einſeitigkeit, zur völligen Entgeiſtigung. Von dieſen Züchtungs⸗ ergebniſſen ſind wir freilich heute wenig erbaut. Kein Wunder, wenn in den ver⸗ floſſenen Jahrhunderten ſich der Geiſt gegen dieſen„Körper“ auflehnte und eben wiederum ſeinerſeits das andere Extrem, nämlich das des geiſtesgroßen Schwächlings, zeugte,— wenn Körper⸗ lichkeit mit Sündhaftigkeit gleichgeſetzt wurde. g A* Wir haben noch ſelbſt die Zeit erlebt, wo beide Prinzipien miteinander im heißen Streit lagen, wo das gewichtige Alter ſich in die eine, die vorwärts ſtür⸗ mende Jugend ſich in die andere Waag⸗ ſchale warf. Was halfen da alle erho⸗ benen Zeigefinger der Autoritätsgewal⸗ tigen und Erziehungsbefliſſenen. Was beſagten uns Argumente wie:„Wir ſind auch ohne den Sport groß geworden!“ Wir ſind auch„ſo“ groß geworden,— jawohl— ohne es bereuen zu müſſen, in ſportlicher Beziehung ſozuſagen als ſelfmademen, denn wer kümmerte ſich ſchon um uns. 8 Dann kam in Deutſchland auch im Sport die Zeit der Scheinblüte, des leidi⸗ gen Verbands⸗ und Verbändchenweſens, der Ziel⸗ und Haltloſigkeit, der Entar⸗ tung und Entnervung in Materialismus und Individualismus. Zunächſt wuchs zahlenmäßig die Sportbewegung ins Rieſenhafte, dann aber trat etwa um 1825 Stillſtand ein und dann immer ſchneller der Rückgang, in dem ſich die verheerenden Auswirkungen des Ungei⸗ ſtes der Zeit offenbarten. Koſtſpielige und gewagteſte Stadien⸗Spekulationen, verkapptes Berufsſpielertum mit einer wahren Hydra an Unehrenhaftigkeiten und die immer bedrohlicher anwachſende wirtſchaftliche Kriſe brachten den vielleicht zu ſchnell zu herrlicher Blüte gelangten deutſchen Amateurſport hart an den Rand des Ruins. Dieſe ganze innere Morſchheit, verſteckt hinter der verlogen grinſenden Maske von Ge⸗ ſchäftemacherei, Rekordrummel und Startum, trat immer offener zutage.. Die ordnende, neu aufbauende, ſtarke Hand des Füh⸗ rers des neuen Deutſchland war auch hier die Rettung. So wurde der einheitliche Block der geſchloſſenen deut⸗ ſchen Sportfront im Reichsbund für Leibesübungen ge⸗ ſchaffen, der Sport im Staat verwurzelt, zu einem erſt⸗ rangigen Erziehungsfaktor beſtimmt und entſprechend ge⸗ fördert, verwoben als eine der lebenswichtigſten Wirk⸗ zellen zur Erreichung der völkiſch⸗nationalen Ziele im Volks⸗ und Staatskörper. Deutſche Leibesübungen ſollen die charakteriſtiſche Lebensform deutſcher Kultur werden, unentbehrliches Bildungsgut für die Jugend, darüber hinaus ſelbſtverſtändliche und lieb gewordene tägliche Uebung und Gewohnheit des ganzen Volles zu ſeinem Wohle.„Im Dritten Reich gil! nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft, und höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der Zukunft, in dem ſtrahlender Geiſt ſich findet im herrlichen Körper, auf daß die Menſchen über Geld und Gut wieder den Weg zu idealeren Reichtümern finden.“(Adolf Hitler.) . 5 5 8. 5 25 ö Uöse 0 V N 5 e,. N NX F 8 2 5 2 a 77 1 WN N D 5—— 2 D 5 ,, Al W N ä 5 p waren. Aber die Macht und Größe der Die Diskuswerferin 4 4 Die Erkenntnis der Bedeutung der von Staats wegen geregelten Leibesübungen greift in allen Kulturſtaaten immer mehr Platz. Als klaſſiſches Beiſpiel kann auch heute noch Alt⸗Hellas dienen mit den Geſetzen ſeines gro⸗ ßen Staatsmannes Lykurg: Alt⸗Hellas, deſſen Kultur dar⸗ in gipfelte, die Harmonie zwiſchen Körper und Geiſt in der Erziehung ſeiner Jugend herzuſtellen, hat dieſes hohe Ziel, dem zu allen Zeiten die beſten Männer der Völker nachgeträumt haben, um es von neuem zu verwirklichen, in ſeinem alle vier Jahre wiederkehrenden Götter⸗ und Volksfeſt des griechiſchen Frühlings zu Olympia erreicht. 1894 ſchuf der junge franzöſiſche Gelehrte Pierre de Coubertin in Anlehnung an die Antike die erſten orga⸗ niſatoriſchen Vorausſetzungen für die erſtmalig 1896 in Athen zur Durchführung gelangten modernen Olympi⸗ ſchen Spiele, damit die olympiſche Friedens⸗ idee in den Dienſt der ganzen Welt ſtellend. Die mo⸗ dernen Spiele ſind weit davon entfernt ein romantiſcher Abklatſch des antiken Muſters zu ſein. Sie ſind viel⸗ mehr auf die modernen Bedürfniſſe und Gegebenheiten abgeſtellt. Es bedurfte immer von neuem wieder ſchier unmenſchlicher Anſtrengungen, um politiſche Gegenſtim⸗ mungen zu überwinden, um unter Wahrung der na⸗ tionalen Belange die richtigen Formen der Durchfüh⸗ rung zu finden, die allen Völkern gerecht und recht Aufnahme: Schirner(M). Idee der Spiele ſelbſt, hohen Idee fand noch ſtets dieſe Brücken von Volk zu Volk im Dienſte des Friedens und zur Erziehung des Menſchenge⸗ ſchlechtes. *. Alle vier Jahre ſoll Burgfriede ſein zur Feier des Feſtes der Jugend der ganzen Welt, zur Feier des menſchlichen Frühlings, wie Coubertin einſt ſagte. Dieſe Jugend iſt die Verkettung der Ver⸗ gangenheit und der Zukunft. Jeder ein⸗ zelne Kämpfer, gleich, welcher Raſſe und Nation, tritt gleichberechtigt mit den an⸗ deren zu ritterlichem Kampfe um den olympiſchen Siegeslorbeer unter gleichen Bedingungen an, um Ehre und Ruhm für ſein Vaterland zu gewinnen. Weſent⸗ lich und der Größe des olympiſchen Feſtes würdig iſt das Zeremoniell, das nach und nach als feſte Grundlage der Spiele für immer, zum großen Teil von dem Vater der Spiele ſelbſt geſchaffen, entſtand. So der Schwur, der an die Ehre des Amateurs appelliert, ſo das lodernde Olympiſche Feuer, das während der Dauer des Feſtes nicht verliſcht, die Fahne mit den fünf Ringen, die Ver⸗ bundenheit der Erdteile darſtellend, die feierliche Siegerehrung, die Eröffnung und der Beſchluß des Feſtes. Auch das Programm iſt bis zu einem beſtimmten Grade ſtandardiſiert. Der Rahmen iſt aber nicht ſo eng geſpannt, als daß dem ausrichtenden Lande keine eigenſchöpfe⸗ riſchen Ausgeſtaltungsmöglichkeiten ver⸗ blieben. 40 Jahre währt der Siegeslauf der modernen olympiſchen Idee. Höhepunkte bildeten bisher die Spiele 1912 zu Stock⸗ holm, wo nordiſche Kultur richtungwei⸗ ſend den olympiſchen Feſtcharakter vor⸗ nehmlich durch Einbeziehung der Künſte in das Wettkampfprogramm, ſtraffe Or⸗ ganiſation und ſportliche Kameradſchaft, gekrönt von herrlichen Leiſtungen, ge⸗ ſtaltete und zum tiefen Erleben brachte. Nach Fehlſchlägen bedeuteten die Spiele 1928 zu Amſterdam, an denen ſich Deutſchland erſtmalig nach dem Kriege und mit großem Erfolg beteiligte, eine aufſteigende Linie, ebenſo die Spiele 1932 zu Los Angeles, das„Rekord“⸗Olympia genannt, durch die glänzenden Leiſtun⸗ gen unter dem ewig lachenden Himmel Kaliforniens. Die deutſchen Olympiſchen Spiele zu Berlin 1916 vereitelte der Weltkrieg. Bei den Olympiſchen Spie⸗ len 1920 zu Antwerpen und zu Paris 1924 waren die Mittelmächte nicht ein⸗ geladen und ſo das Grundprinzip des olympiſchen Weltfriedens durchbrochen. . Inzwiſchen iſt die olympiſche Luft wieder klar, und hell erſtrahlt der olympiſche Stern von Deutſchland aus über die ganze Welt. Die Olympia⸗Stadt 1936, Berlin, erwartet die olympiſchen Sendboten und Kämpfer aus aller Herren Länder. Gewiß iſt der Ausgang der Kämpfe für die Nationen wichtig. Die Sieger wie auch die ſiegreichen Nationen werden in den Annalen der olympiſchen Geſchi chte ver⸗ ewigt ſtehen, und doch werden die Namen und Einzelhei⸗ ten, eben nach einer gewiſſen Zeit, der Geſchichte ange⸗ hören. Wichtiger iſt, was lebt und weiterwirkt, die 5 auf daß der olympiſche Gedanke ſich ſeinen Weg durch alle Zeiten bahnen möge“ Herrlich die neue Idee des Olympia⸗Fackellaufes, die Verſinnbildlichung der geiſtigen Verbindung zwiſchen antikem Olympia und den modernen Spielen in der Wei⸗ tergabe der heiligen, lodernden Flamme durch die Kette der Nationen und Geſchlechter. Wenn der letzte Läufer dieſer ununterbrochenen Reihe von Berlin kommend über die Via Triumphalis das Reichsſportfeld betritt, um mit dem Feuer der griechiſchen Sonne das olympiſche 8 entzünden, dann wird vom Führerturm herab die gewaltige Olympia⸗Glocke ihre dröhnende Stimme in die Welt hinausſenden:„Ich rufe die Jugend der Welt!“ Friſchen. „ Humoreske von Der Fritz Kuhlmann kriegte den Hof in Pacht. Das ſtand feſt. Der Herr hatte es ihm beſtimmt zugeſagt.„Aber heiraten müſſen Sie dann!“ hatte er hinzugefügt. „Jawohl,“ hatte der Großknecht geſagt, und das in einem Tone, der ſagen ſollte: Kleinigkeit, morgen, wenr es ſein muß! Damit hatte er auch nicht zuviel geſagt. Der Kuhl⸗ mann wurde jetzt ein Bauer. Wenn der Gutsherr ihm die frei gewordene Hofſtelle übertrug, ſo war das zugleich ein Ehrenbrief und ein Zeugnis, das da öffentlich aus⸗ geläutet wurde: Der Großknecht Fritz Kuhlmann hat bei mir acht Jahre treu und fleißig in Sold und Fron ge⸗ ſtanden. Und derweil er ſich als ein echter und rechter Kerl erwieſen hat, übertrage ich ihm den Pachthof zu eigener Bewirtſchaftung! Was Wunder, daß der Großknecht auf einmal in Gunſt und Gnaden des ganzen Dorfes ſtand! Und da war wohl manche Bauerntochter, die nicht Nein geſagt hätte, wenn der Großknecht ihr ſeinen Brautwerber ins Haus geſchickt hätte! Aber der war bislang allen Liebeleien aus dem Wege gegangen. Und nun ſollte er Knall und Fall heiraten, da war man doch begierig! 5 Am allerbegierigſten war der Fritz Kuhlmann ſelber. Mein Gott, ja, ein Liebesheld war er bislang nicht ge⸗ weſen, aber daraus ſchließen zu wollen, daß er kein Herz habe, ging wohl auch nicht an. Nur eine gewiſſe lähmende Schwerfäillgkeit war ihm eigen und ein enges Gewiſſen, das ihm verbot, eher an Liebe und Heirat zu denken, denn ein ſicherer Herd gebaut worden war. Das wußte er heute ſehr wohl und war froh darüber. Kommt Zeit, kommt Rat, und an ein Weibsbild kommſt noch früh genug. Und zum Herbſt erſt war der Hof frei und noch drei Monate Zeit bis dahin! Wie er ſo wohlgemut und ſonntagsfroh den Roggen⸗ rain entlang geht, tut es auf einmal vor ihm einen kleinen Schrei, und wie er aufſchaut, ſieht er gerade noch, wie ein Mädchen mitten zwiſchen Mohn und Raden hinſinkt. Mit einigen wenigen haſtigen Schritten eilt er hinzu. „Herrje, Marie, wat is nun?“ ruft er verwundert. Die Marie vom Hofe iſt's. Ein ſauber Geſchöpf mit hellen Augen und blanken Zähnen.„Ich hab mir den Fuß ver⸗ treten!“ jammert ſie. „Das tun nur eure neumodiſchen Schuh!“ grollt der Knecht.„Da weiſ' her!“ Aber ſie zieht den Fuß verſchämt zurück.„Das geht nicht!“ und verſucht aufzuſtehen. Sie ſtützt ſich auf ſeine Schultern. „Dat geht auch nicht!“ beſtimmt er,„da muß erſt der Schuh herunter!“ Und als ſie immer noch zögert, greift er reſolut nach dem Fuß und ſtreift den Schuh ab. Und ſeine Linke hält den Fuß. Die Rechte fühlt.— „Da muß nun ſofort Lehm darauf!“ und fühlt und ſtutzt und bewegt den Fuß im Gelenk. Die Dirne ſagt nichts, ſpürt nichts. „Marie, da iſt ja keine Geſchwulſt!“ Und mit einem⸗ mal pfeift er durch die Zähne:„Da will ich dir den Schuh auch nur wieder anziehen!“ Eine helle Schläue und Heiter⸗ keit glänzt in ſeinem Geſicht. „So, Marie, nun geh man allein zum Hof! Aus die Begleitung kann nix werden. Und nix für ungut, das ſoll auch ganz unter uns bleiben!“ Er ſchreitet das Roggenfeld entlang bis weiter, wo der Fuchsſchwanz hell in Blüte ſteht. Da ſetzt er ſich hin. Und er ſinnt den weißen Wolken nach. Ne, ſo dumm! Das ſollte die Marie ſich man nicht einbilden, daß er ſo blind in die Falle lief. Fleißig war ſie ja ſchon, die Marie, und war auch eine, die was vorſtellte, aber— fangen ließ er ſich nicht!— Knapp vier Wochen ſpäter iſt Kirchweih. Fritz iſt auch da und die Marie. Nun ja, er kann ſie nicht fortweiſen. Getanzt haben ſie dann auch, echt und feſt, wie ſich's gebührt. Es war ja immerhin Kirchweih, und eine ſaubere Dirn war's nun ein⸗ mal! Wie es dann auf Mitternacht ging, tupft ſie ihn auf die Schulter: „Du, Fritz, nimm i mich halt mit nach daheim, ich hab' die anderen verloren, und wir zwei ſind übriggeblieben!“ ö„Dann ſollt' ich das wohl müſſen,“ ſagte Fritz nach⸗ denklich.„In einer Viertelſtunde, Dirn“! Er geht davon. Dann kommt mit einemmal wieder das ſchlaue Lächeln über ihn und ein Trotz. Als die Zeit um iſt, ſteht ein anderer Burſche vor dem Mädchen.„Der Fritz geht halt noch nicht, aber da du heim mußt und ich halbwegs einen Weg mit dir habe, tät ich dich wohl be⸗ gleiten bis ans Dorf!“ „Dank ſchön!“ ſagt die Marie giftig.„Da fahr' ich mit dem alten Brockelmann, der hat ſchon angeſpannt!“ Alſo fuhr die Marie mit dem Viehhändler heim. Dann war ein Sonntag ſpäter. Da geht er den Berg hinan, und wie er in den Wald einbiegt, liegt da die Marie am Wege und ſchläft. Einen Augenblick ſteht der Und als ſie noch zögert, greift er reſolut nach dem Fuß und ſtreift den Schuh ab. heirate 0 Wilhelm ULennemarn 1 Fritz, wohlgefällig ſieht er auf das ſchlafende und den roten, kußlichen Mund. „'s wär ſchon recht,“ murmelt er,„und gar niemand ſieht's!“ Er fühlt ein ſeltſam Herzregen und ein ſonderbar Zucken und Ziehen um ſeinen Mund, und er meint ſchon, ſich niederbeugen und—— aber da kommt ihm gleich ein häßlicher Argwohn.„Und ich tu's nimmer!“ Er geht leiſe den Weg zurück. Da ſieht er den Toni. Er winkt ihn heran. Leiſe gehen ſie wieder den Hang Mädchen hinan. Da weiſt der Fritz auf das Mädchen. Kirſchwaſſer!„Dirn, Dirn,“ lobt er,„wie kommſt du an die Weisheit?“ Zeichnungen(2): Grunwald(M). „Mein Fall!“ ſagt der Toni. Mit leiſen Schritten iſt er dabei, bückt ſich, ſpitzt das Maul— da ſchwingt eine Fauſt hoch und fällt klatſchend auf die Backe des Toni. Gleich ſpringt die Marie auf.„So war's nicht gemeint, du Tölpel!“ und hetzt an ihm vorbei. Der Fritz lacht in ſich hinein.„So bringſt du's halt nicht zuwege, Marie, ich bin dir halt über!“ Das Mädchen iſt ganz„Da friß dein Kraut allein!“ ſchreit ſie. „Wird mir mein Weib ſchon machen!“ lacht er.„Was verſtehſt du denn davon!“ „Und dein Gſelch dazu!“ fährt ſie in einem Stoße fort, „Kraut mit Gſelch!“ Donnerwetter, das ſind heimat⸗ liche Laute. Acht Jahre hat er ſein altbayriſch Gericht nicht gehabt, und nun will dieſe Dirn—— Mit einem Schritt iſt er neben ihr:„Ich tu dich noch einmal fragen: Was verſtehſt du von Kraut und Gſelchts? Seine Augen blicken ſie drohend an. Aber die ihren ſind ebenſo ſtark und hart:„Was geht's dich an! Werd's meinem Mann ſchon bereiten!“ Da faßt er ſie am Handgelenk:„Sollſt mir's weiſen Marie!“ Das Mädchen erfaßt gleich den Vorteil:„Wenn dir daran liegt!“ ſagt ſie leichthin. Zwei Abende darauf wird der Fritz in die Küche ge⸗ rufen.„Wie ſteht's mit der künftigen Bäuerin?“ fragt ihn die Gutsherrin. „Alleweil gut im Wege!“ lügt er. Damit kommt die Marie, ſetzt ein paar Schüſſeln vor ihn hin und drückt ihm Meſſer und Gabel in die Hand. „Nun genier' dich nicht!“ Wie der Fritz den Deckel hochhebt:„Kraut und Gſelchts!“ jauchzt er. Und dann hat er weiter nichts ge⸗ ſagt, ſondern hat ſich nicht geniert und hat gegeſſen. Herr⸗ gott! Drei Bäuche hätte er ſich gewünſcht. Dann greift die Marie in eine Ecke und langt eine Flaſche hervor und ſchenkt ihm ein:„Das gehört alleweil dazu, Fritz!“ Kirſchwaſſer! Echt Kirſchwaſſer! er,„wie kommſt du an die Weisheit?“ „Bin halt ein Jahr bei meiner Tante in München geweſen! Glaubſt, da ißt man kein Kraut mit Gſelchts? Habe ſie alle gelernt, die bayriſchen Gerichte!“ „Und Leberknödel—“ „— mit Kraut,“ fährt ſie fort,„ei nun natürlich!“ Da ſteht der Fritz Kuhlmann auf und tut einen Schritt auf ſie zu.„Und Grießnockerl—“ „— mit Backhendl!“ ergänzt ſie. nur an die Feiertag!“ Da tut der Fritz noch einen Schritt vor und ſieht gar ernſt in die blanken Augen der Marie:„Und tätſt das ſo kochen, wenn du Bäuerin wärſt?“ „Warum nicht,“ erwidert ſie,„wenn's der Bauer ſo mag!“ „Da hat's dann ſeine Richtigkeit! Und wenn ich nun der Bauer wär?“ „Wenn dir dran liegt, ja, da will ich dann die Bäue⸗ rin ſein!“ Alſo ſind die beiden ein Paar geworden und haben die Hofſtelle übernommen und haben eine getreue und herzliche Ehe geführt bei Kraut und Gſelchtem, bei Leber⸗ knödel und Grießnockerl! Empörung: „Dirn, Dirn,“ lobt „Das gibt's aber Qumummaumuum mmm Aim I eee ze Sahne Von Frank F. Braun. Als man mit zähem Fleiß das Däner Moor trocken⸗ zulegen begann, ſtießen Männer beim Ausſchachten des gewonnenen Geländes in einigen Metern Tiefe auf zahl⸗ reiche Skelette, die einige Studenten der Medizin unſchwer als menſchliche und männliche Knochenreſte feſtſtellen konn⸗ ten. Sie begannen, ſich dafür zu intereſſieren, woher dieſe Gebeine ſtammen könnten. Alte Chroniken halfen ihnen weiter; unter den ganz alten Leuten der Stadt Däne ging dazu noch eine Geſchichte von Mund zu Mund. Dies iſt ungefähr das, was in Erfahrung zu brin⸗ gen war: Vor etwa 120 Jahren lag das Städtchen Däne an der hannoverſchen Grenze und bewachte die Schlagbäume gegen das benachbarte braunſchweigiſche Land. In Däne lebte der Murrerjochen, ein Mann in den fünfziger Jah⸗ ren, der es zu Wohlſtand gebracht hatte. Sein Sohn ſollte die Tochter des Ratsherrn Ollenbrück heiraten; es war alles verabredet und beſprochen, das Aufgebot bereits be⸗ ftellt— da geſchah es Die Zeiten waren unruhig und ſchwer. Die Franzoſen waren im Lande, zwar auf dem Rückzug gegen den Rhein, aber Marſchall Davout, den ſie„Marſchall Wut“ nannten, bedrohte, von Hamburg endlich abziehend, das flache Land. Die Poſten, Bürgerwehr, Zollwächter und Gendarmen waren doppelt auf der Hut. Dieſe verdoppelte Aufmerk⸗ ſamkeit trug wohl die Schuld, daß der ſchlaue Murrer⸗ jochen ihnen in die Falle ging. Er wurde als Anführer erwiſcht, wie er mit einer Bande von Schmugglern zoll⸗ pflichtige Waren aus dem Nachbarland heimlich über die Grenze zu bringen verſuchte. Die Schmuggler hatten den Weg durch das unzugängliche Moor genommen. Man kam dahinter, daß der Murrerjochen dies Geſchäft ſeit ge⸗ raumer Zeit betrieb. Er geriet in Haft. Seine Komplicen wurden beſtraft und ausgewieſen. Gegen den Murrerjochen gedachte der Rat der Stadt eine exemplariſche Strafe zu verhängen. Als erſtes war es aus mit der geplanten Hochzeit des Jungen. Der Alte ſtand in Acht und Bann. Der Ratsherr Ollenbrück löſte durch eine öffentliche Kundgebung die Ver⸗ lobung ſeiner Tochter mit dem Sohn dieſes Schmugglers. So ſtanden die Dinge, als die zurückſtrömenden fran⸗ zöſiſchen Soldaten im Norden der Stadt geſichtet wurden. Eiligſt ward die Stadt verteidigungsbereit gemacht. Längſt waren Wälle und Befeſtigungsanlagen vorbereitet. Offen und wenig geſchützt blieb nur die eine Seite der Stadt, die nach dem Moor. Von dort konnte keiner kommen. Das Sumpfgelände ließ niemanden durch. Do dachten die Stadtväter. Aber es war Winter; ein beſonders harter Froſt hatte eingeſetzt, und eines Morgens ereignete es ſich doch, daß ein paar vereinzelte Franzoſen durch das Moor bis an die Stadt vordrangen. Sie wur⸗ den verjagt, aber der Rat war nun in Sorge, daß eine größere Truppe über das vereiſte Moor herankommen könne. Die Sorge wuchs, denn die Kälte hielt an. In dieſen Tagen bat der Murrerjochen in ſeinem Turm den Ratsherrn Ollenbrück um eine Unterredung. Sie wurde ihm gewährt, und der Murrerjochen erklärte dem Ratsherrn kurz und bündig, er ſehe ein, daß er ein Zeichnung: Grunwald(M). Ste ſchlugen ihn tot, als ſtie am Verfinken waren. unrechtes Leben geführt habe; er wolle wiedergutmachen, was er verbrochen habe, wenn man verſpreche, ſeinem Sohn nicht nachzutragen, was er verſchuldet habe. Er ſei bereit, die Stadt von den Franzoſen zu befreien.— Und dann beriet er ſich lange mit den Herren der Stadt. Am nächſten Morgen fingen die Franzoſen, die ſüdlich der Stadt lagen und fruchtloſe Verſuche anſtellten, einen Pfad durch das Moor zu finden, den Schmuggler Mur⸗ rerjochen. Er ſei ein elendes Subjekt, ſo ſagte ſelbſt der fran⸗ zöſiſche Hauptmann zu ſeinen Offizieren, aber man müſſe ſich ſeiner bedienen. Der Kerl ſei bereit, die Stadt zu ver⸗ raten und die Franzoſen durch das Moor zu führen. „Und wenn er uns falſch führt, Kapitän?“ „Dann geht er ſelber mit zugrunde, und ſolchen Bur⸗ ſchen iſt das Leben lieb!“ Der Murrerjochen mußte ſeine Rolle gut geſpielt haben. In einer mondloſen Nacht brachen die Franzoſen unter der Führung des Murrerjochen auf und zogen in das Moor gegen die Stadt. Er führte ſie gut, ſo gut, daß keiner den Rückweg fand. Sie ſchlugen ihn tot, als ſie am Verſinken waren, aber das hatte der Murrerjochen ge⸗ N Er zahlte mit ſeinem Leben, wie er es verſprochen atte.— Die Stadt war gerettet. Der ſchreckliche Tod der Frau⸗ zoſen ſprach ſich herum. Die nachfolgenden Truppen des geſchlagenen Kaiſers hüteten ſich abergläubiſch, die Stadt Däne anzugreifen. Da hielt auch der Ratsherr Ollenbrück ſein Wort. Der junge Murrer bekam ſeine Braut. Die Hochzeit fand ſtatt, als das Land vom Feinde frei war. Das iſt die Geſchichte. Wer vielleicht den Atlas auf- ſchlägt, um das„Däner Moor“ zu ſuchen, und es nicht findet, der zweifle trotzdem nicht an der Wahrheit dieſer Geſchichte. In„Däne“ leben die Nachkommen des Murrer⸗ jochen; und ſchon der alte Ratsherr Ollenbrück hatte ver⸗ ſprochen, daß über die Vergehen des Murrerjochen nie mehr geredet werden ſollte. 7 Wrercn n ——— n 72 A e. e . jc S 5 88 3 22— 2 8 dein Was fort. nat⸗ licht noch htss“ „Was n!“ eiſen Wenn e ge⸗ t ihn it die t ihm und 8 ge⸗ Herr⸗ eine eweil loht nchen chts? chritt aber t gar 18 ſo er ſo nun zäue⸗ aben und eber⸗ 58 * * 1 — 44. Dorris vννν FES E NARA Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. . Fortſetzung.) ns letzte Kapitel ſchloß: Es war ein großer Triumph für Sir Thomas, daß in dem Blick, den ihm Nafis Bey nachſandte, unverhüllte Wut zu leſen war. Dieſes Mal hatte der Ferenghi geſiegt, ſagte der Orientale und notierte im Geiſte, daß das nächſte Mal der Sieg auf ſeiner Seite ſein müſſe. Dann gab er Anweiſungen, ſeine ſofortige Abreiſe zu beſchleunigen, die z über Frankreich wählte, wo er am nächſten Abend ein Marſeille verlaſſendes Schiff erreichen konnte. Sir Thomas aber gönnte ſich nur ein ſehr einfaches rühſtück und ließ ſich dann mit dem Sekretariat verbinden. Der hohe Herr, wurde ihm mitgeteilt, ſei bereit, ihn um drei Uhr zu empfangen und habe fünfzehn Minuten für ihn frei gemacht. Punkt drei Uhr alſo ließ ſich Sir Thomas O'Flaherty Grant melden und wurde umgehend vorgelaſſen. „Sie waren ſehr unzufrieden mit mir und meiner Arbeit, Lord Fife?“ ſagte er zu dem mächtigen Manne, der ihn erwartungsvoll anſah.„Ich möchte Ihnen heute be⸗ weiſen, daß dieſe Unzufriedenheit ganz ungerechtfertigt war.“ „Wie wollen Sie denn das machen, lieber Freund? Bin geſpannt.“ „Indem ich Ihnen zeige, daß die Gegenſeite es für der Mühe wert hält, ganz ungewöhnliche Dinge zu ver⸗ ſuchen, um mich oder meine Arbeit auszuſchalten. Sie verbreitet nämlich das Gerücht, ich ſei in eine Liebes⸗ geſchichte verwickelt, wie mir Colchnidis ſagt, der dieſe Nachricht mit ſeinen alten Kleidern über die Welt weiter⸗ Heben ſoll.“ „Und ſind Sie es nicht?“ „Ich hätte Ihnen beinahe die gleiche Antwort ge⸗ geben, Lord Fife, die ich Colchnidis gab: was für ein Unſinn.“ „Was beweiſt dann alſo das Ganze?“ „Fragte ich mich vor drei Stunden auch noch, in⸗ zwiſchen habe ich feſtgeſtellt, daß Nafis, wollen Sie be⸗ merken, Nafis perſönlich, ſich hier aufhält, um was glauben Sie wohl...? eine Gouvernante für den Haus⸗ halt von Muſtafa Hilmi zu engagieren.“ Sir Thomas O'Flaherty lehnte ſich in ſeinem Stuhl zurück, ſeiner Wirkung gewiß, und wartete, was der hohe Herr ſagen werde. Deſſen ſcharfes Vogelgeſicht hatte einen ſo verblüfften Ausdruck, daß Sir Thomas ſich das Lachen wverbeißen mußte. 5 „Nafis? Gouvernante engagieren? Ja, lieber Him⸗ mel, das iſt ja faſt, als wenn man einen Staatsſekretär ausſchickte, um einen neuen Pförtner zu mieten. Was, um Himmels willen, bedeutet das, O'Flaherty?“ Sir Thomas genoß ſeinen Triumph, denn der An⸗ ſchnauzer, den er von dem hohen Herrn erhalten hatte, war ein ſehr grober geweſen. „Das bedeutet.. überlegen Sie, Lord Fife daß man es für gut hält, eine Frau einzuſchieben. Und bekanntlich pflegt das die ultima ratio zu ſein. Weiß man gar nicht mehr weiter, ſo greift man zu dieſem uralten Mittel. Sie verſtehen jetzt?“ Der hohe Herr riß die Augen auf und ſah Sir Tho⸗ mas an. Dann breitete ſich ein verſtehendes Lächeln über ſeine ſcharfen Züge. Ach ſo? Etwas vorgegriffen, die Behauptung von der Liebesgeſchichte, wie? Soll auf dieſe Art inſzeniert werden, meinen Sie?“ „Ja, das denke ich allerdings. Ich bin durch die ſtarke Zurückhaltung von Nafis wie durch die wirklich auf⸗ fallende Schönheit des Mädchens darauf gekommen.“ „Donnerwetter, Sie arbeiten aber ſcharf, O'Flaherty! Sie haben die Dame ſchon geſehen und mit Nafis ge⸗ ſprochen?“ 8 „Ja beides Wie geſagt, Colchnidis brachte mich dar⸗ auf. Ich ſah ſie im Hotel, als ſie Nafis verließ, ſtieß ſie an, ſo daß ſie ihre Papiere fallen ließ und ſah ihren Namen auf der Fahrkarte für die„Conſtantine“, die ſie benutzen ſoll. Werde mit dem gleichen Schiff fahren. Es iſt doch recht, wenn ich bis dahin nach Irland gehe? Alles iſt hier erledigt. Ich wollte nur von dieſer Entwick⸗ lung Mitteilung machen. hauptſächlich um Ihnen zu be⸗ weiſen, Lord Fife, daß man mit derartig ausgefallenen Mitteln nicht gegen einen Mann vorgeht, der ungefähr⸗ lich iſt. Ich hoffe, Sie verſtehen mich?“ 5 „Vollkommen, O'Flaherty; es ſcheint, ich habe die Schwierigkeiten Ihrer Aufgabe doch unterſchätzt. Sollten Sie noch mehr Vollmachten brauchen, ſo ſchreiben Sie mir; Sie können ſie dann haben, ehe Sie ſich einſchiffen. Und laſſen Sie ſich nicht fangen von dem ſchönen Mädchen, lie⸗ ber Freund. Vorſicht ſcheint geboten!“ 5 „Vorſicht iſt im höchſten Maße geboten! Sie haben recht. Lord Fife. Darf ich mich empfehlen? Ich muß noch feſtſtellen, wer das Mädchen iſt; einer meiner Leute ſt ihr gefolgt.“ „Ja, und laſſen Sie mich es dann wiſſen. Was ich Koch ſagen wollte: nicht vergeſſen, daß die Ausbreitung des ganzen Handels auf den Irak und den Sudan von 8 157 ſehr wichtig angeſehen wird. Nicht vergeſſen. O'Flaherty.“ ch vergeſſe es ſchon deshalb nicht, Lord Fife, weil ich glaube, eben dadurch die Kerle endlich fangen zu kön⸗ nen. Auf Wiederſehen und vielen Dank.“ Sir Thomas ging, und Lord Fife blieb mit dem gleichen unbehaglichen Gefühl zurück, das er immer hatte, wenn dieſer Fre davongegangen war; daß nämlich jener viel mehr gemeint hatte, als er ſagte, und daß man ihn wieder einmal nicht ganz verſtanden hatte. Ein ver⸗ flucht unangenehmer Kerl, dieſer O'Flaherty Grant, mit ſeinem verfallenen Steinhaufen, Grantley Manor, dieſem iriſchen Neſt. Unbegreiflich, daß man ihn höchſten Ortes ſo feſt hielt! Und fünf Jahre arbeitete dieſer Kerl ſchon Selen die Leute dort unten und konnte ſie nicht zur Strecke Dringen. Unbegreiflich! Ginge es nach ihm, dem Lord Fife, hätte man dieſen eigens geſchaffenen Regierungs⸗ kommiſſar längſt in ſeine Heimat geſchickt, damit er ſich dort den Hals brechen kann, aber man hielt ihn da oben. Unbegreiflich... ganz unbegreiflich...— Sir Thomas, der wohl wußte, wie wenig freundlich die Gefühle waren, die im ausgetrockneten Herzen des hohen Herrn für ihn lebten, ging dennoch ſehr zufrieden davon und betrieb mit Eifer ſeine Reiſevorbereitungen, um mit dem Abendexpreß nach Irland fahren zu können. Vorher erhielt er noch Bericht von dem unauffälligen Manne, der Ellen gefolgt war, und erfuhr, wer ſie war, was der Mann in Adelas Club hatte feſtſtellen können. Daß ſie eine Deutſche ſei, ſchien Sir Thomas deshalb günſtig, weil ſie dadurch viel freier innerhalb der Ge⸗ ſchehniſſe ſtand und er auch unbehinderter ihr gegen⸗ über blieb, als er es bei einer Landsmännin geweſen wäre. Allerdings würde er ſie ſchwerer ſchützen können, und er mußte ſich zu dieſem Zwecke vielleicht mit den deut⸗ ſchen Delegierten im Orient in Verbindung ſetzen. Danach beſorgte ſich Sir Thomas noch die Schiffskarte für die„Conſtantine“ und fuhr mit ſeinem Landsmann und Diener, dem Rotkopf Mike Milligan, der grünen Heimat zu, ſich alle Gedanken an ſeine Tätigkeit ver⸗ bietend für die drei Wochen der Freiheit, die ihm noch blieben. Aber wenn er auch alles verbannen konnte, was mit Nafis, mit Kairo und Muſtafa Hilmi Paſcha zuſammenhing, den Blick der großen grauen Augen des blonden Mädchens, den konnte er nicht vergeſſen. Im⸗ der wieder ſah er ſie vor ſich in ihrer herben Schönheit, mit dieſem Zuge von Stolz und fragender Lieblichkeit zugleich, der ſie auszeichnete, und immer wieder ſchien ihre ſchlanke Geſtalt neben ihm zu ſchreiten durch die grünen Täler der Heimat. Zeichnung: Drewitz— M. „Es iſt immerhin möglich, daß Sie einmal Hilfe brauchen.. dann kommen Sie zu mir.“ 5 Es war ein ſehr beunruhigter Mann, der ſchließlich abfuhr, um die„Conſtantine“ in Southampton zu er⸗ reichen; ein Mann der ſich ſagte: es ſei jetzt an der Zeit zu beweiſen, daß er auf dem Poſten ſei und bleibe und 1 wie immer geartete Verlockung ihn davon abbringen önne. Allerdings war alles um dieſe junge Dame nur Ver⸗ mutung. Auf der Ueberfahrt bis Alexandrien würde ihm Zeit genug bleiben, erſt einmal herauszufinden, welcher Art das blonde Mädchen ſei, das man ihm anſcheinend in den Weg zu ſtellen beabſichtigte. So hatte er ſich für die Dauer der Reiſe eine Auf⸗ gabe zurechtgelegt und konnte beruhigt ſein über die Freude, die ihn packte, als er die weiße Geſtalt des Mädchens an Bord entdeckte. Er hatte ſich ja nur dienſt⸗ lich um ſie zu kümmern, nur dienſtlich natürlich! Und es waren wahrſcheinlich auch nur dienſtliche Intereſſen, daß ſich„Miſter Grant“, wie ihn die Schiffsliſte nannte, einen Platz neben Ellen geben ließ, die am Tiſche des Kapitäns ſaß. Nur dienſtlich; alles ſtreng dienſtlich natür⸗ lich; ein Opfer im Intereſſe des Dienſtes gebracht. 4. Kapitel. Endlich war Ellen zu ihrem großen Abenteuer ge⸗ ſtartet, und nun konnte es kommen, wie es wollte, ſie würde es genießen. Sonne des Südens! Fremde Men⸗ ſchen und Städte, herrlich würde es werden, ganz herr⸗ lich! Zum erſten Male kleidete ſie ſich an dieſem Abend in eins der neuen Kleider und rauſchte in ihrer ſtolzen, jungen Schönheit in den Speiſeſaal. Tom Grant, der ſie doch im Geiſte immer vor ſich geſehen hatte, geſtand ſich, daß ihr Bild in ſeiner Erinne⸗ rung doch nur ſehr unvollkommen geweſen war, und ſeine Augen ſtrahlten auf in einem Feuer, deſſen er ſich gar nicht bewußt war. Ellen blieb 5 tzlich ſtehen, als ſie dieſem Blick begegnete, der wie eine Berührung war, und ihr Geſicht zeigte unverhüllt ihre Freude. Sie erinnerte ſich ſofort des Mannes, der ihr im Hotel die Papiere auf⸗ gehoben hatte, und es wurde ihr jetzt, als ſie ihn wieder⸗ ſah, bewußt, wie oft ſie eigentlich an ihn gedacht hatte. Außerdem war es ein wohltuendes Gefühl, doch irgend⸗ 8 5 einen weenſchen da zu haben, der ſie mii der Erinne⸗ rung an das vertraute und ihr liebe London verband, trotz aller Freiheitsfreude. Der Kapitän murmelte den Namen„Miſter Grant“, und dann ſaß der Mann neben ihr bei Tiſch. Sie ſprachen miteinander, als hätten ſie ſich ſchon immer gekannt, und es war ganz ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß ſie von da ab faſt immer zuſammen waren. An Bord nahm man an, ſie wären alte Bekannte, denn die kurze und flüchtige Vorſtellung des Kapitäns hatte man nicht bemerkt. Da um dieſe heiße Jahreszeit wenig Reiſende nach dem Süden fuhren, waren die beiden ungeſtört, und wenn auch Männerblicke das ſchöne Mädchen verfolgten, ſo waren es meiſt die Blicke ſolcher Männer, die nicht unbeweibt reiſten und darum genötigt waren, größte Vorſicht walten zu laſſen, wollten ſie nicht den Zorn ihrer Ehehälften auf ſich laden. Tom und Ellen verbrachten die Tage, kaum ſprechend, nebeneinander im Deckſtuhl ausgeſtreckt. Endlich kam die letzte Nacht der Reiſe. Die„Conſtantine“ war zum Ab⸗ ſchiedsfeſt herrlich illuminiert. Da bei der großen Hitze niemand Neigung zum Tanze hatte, ließ man ſich allerlei weiche Melodien von der Schiffskapelle vorſpielen. Tom wußte wohl, daß dieſe Stimmung die große Gefahr war, und hielt ſich eiſern im Zaum; er ſaß neben Ellen an der äußerſten Spitze des Schiffes auf einem Tauring und ſah ſie an. Sie ſchaute in das Meeresleuchten und ſagte leiſe: „Morgen ſehen wir uns nicht mehr. Sie haben mir noch nicht geſagt, wohin Sie fahren, Miſter Grant?“ So gut hatte ſich Tom beherrſcht, daß er ihr nicht einmal ſein Reiſeziel verraten hatte. „Auch nach Kairo; vergaß ich, das wirklich zu ſagen? Vielleicht ſehen wir uns dort noch!“ „Warum nur vielleicht? Bleiben Sie nicht dort?“ „Ich... oh ja, ich bleibe ſchon dort; aber ich hm, ja..“ Sir Thomas ſtockte hilflos; er konnte ihr nicht ſagen, daß ſie ihn unter falſchem Namen kennengelernt hatte, daß er unter allen Umſtänden vermeiden mußte, ſie in Kairo zu treffen, daß er alles darum gegeben hätte, wenn dem nicht ſo wäre. Eine wilde Verzweiflung packte ihn. Er ſah ſie an und ſchaute ſchnell wieder fort, und dann ſagte er ſich, daß es ſo nicht weitergehe. Ganz gleich, was daraus wurde, er mußte ſie wiſſen laſſen, daß ſie nicht allein ſei in dieſem Lande und in dem Hauſe, in das ſte ging. Er mußte ihr den Weg zeigen auf dem ihr in der Not geholfen werden konnte, mochte ſie davon den⸗ ken, was ſie wollte. „Hören Sie, Miß Sedlin; ich muß Ihnen einiges ſagen; morgen früh, wenn wir landen, werde ich Sie nicht mehr ſehen, aus.. aus verſchiedenen Gründen. Werden Sie abgeholt?“ „Ja; man ſagte es mir,“ „Alſo gut, dann iſt das in Ordnung. Nun müſſen Sie aber wiſſen, daß im Orient nicht alles ſo iſt, wie man es ſich gemeinhin vorſtellt. Es iſt immerhin mög⸗ lich, daß Sie einmal Hilfe brauchen. Dann dann kommen Sie zu mir.“ „Wieſo Hilfe? Und wieſo zu Ihnen?“ und ſah ihn groß an. Er riß ſeinen Blick mühſam los von ihren fragenden Augen und ſagte: f „Sie fahren in viele Geheimniſſe, Miß Sedlin, glau⸗ ben Sie das einem Manne, der ſeit langen Jahren im Orient tätig iſt. Und wenn wirklich einmal etwas wäre, das Sie beunruhigte, dann beſinnen Sie ſich nicht lange, dann rufen Sie Bill an, das iſt Bills Hotel in Kairo, und verlangen Sie nur das Zimmer 77; ſagen Sie nicht, wer Sie ſind, nennen Sie keinen Namen, verlangen Sie nur 77. Wollen Sie mir das verſprechen?“ „Ich.. ja natürlich.. aber. warum machen Sie mir Angſts“ „Nein, nein, keine Angſt fragte Ellen Sie ſollen niemals Angſt haben. Ich helfe immer.. und was auch komme, ver⸗ geſſen Sie nie, daß Sie einen Freund haben. Gute Nacht, Miß Sedlin!“ Er hatte ſich mit einem Ruck erhoben, reichte ihr die Hand und ging ſchnell davon. Ellen ſah ſeiner Geſtalt nach, die in haſtiger Flucht über allerlei Hinderniſſe ſetzte und dann im Dunkeln ver⸗ ſchwand. Das war eine richtige Flucht geweſen. Wovor floh er denn? Was hatte ihn vertrieben, dieſen guten reund, dieſen Mann, der ihr gar nicht fremd war, als enne ſie ihn ſchon lange. Eine tiefe Traurigkeit bemäch⸗ tigte ſich des einſamen Mädchens, das in der ſüdlichen Nacht der leuchtenden Spur des Schiffes nachträumte; die Traurigkeit ſehnſuchtsvoller Jugend war es, doch dich 1 85 noch nicht ganz genau, wonach ſie ſich eigent⸗ ich ſehnte.—— Am nächſten Morgen ſtand man ſehr früh auf, denn es ſollte beizeiten gelandet werden. Ellen hatte ſchnell und ungeduldig ihre Sachen zuſammengepackt und war an Deck geeilt, um den erſten Anblick der Küſte Afrikas nicht zu verſäumen. Sie hatte die Scheu und Angſt, die ihr die verhüllten Warnungen ihres Freundes Tom Grant geſtern wachgerufen hatten, vergeſſen und gab ſich ganz dem Genuſſe des Gedankens hin, nun bald das geheimnis⸗ volle Land zu betreten. So ſtand ſie oben an der Reling und ſah aus dem Morgennebel das Land wachſen, das wunderbare Land der Kleopatra, das ſie nun ſelbſt be⸗ treten ſollte. Sie ſtand dort und trank alles ein, was ſich langſam aus dem rötlichen Dunſt löſte, was ſeltſam und unglaublich fremde Geſtalten annahm und ſich als eine Stadt mit flachen Dächern erkennen ließ, deren grelle Sonnenbeſtrahlung den Augen weh tat. Aber nun ge⸗ ſchah etwas Seltſames. Der Anblick der erſehnten Fremde löſte nicht die Freude aus, die ſie erwartet hatte, fonte plötzlich packte ſie eine ſeltſame lähmende Furcht. (Fortſetzung folat) Waagerecht: 2. Bewohner eines Strom. 4. Stadt in Italien. Miene und Laut. 6. für Umkleidung. 3. Ruſſiſcher 5. Freude bekunden durch Stadt in China. 7. Anderes Wort 8. Ort in Holſtein. 9. Bäuerlicher Wirtſchaftsraum. 10. Erzeugnis der Kochkunſt. 11. Hieb⸗ und Stoßwaffe. 12. Heldin aus der Nibelungenſage. 13. Dachzimmer. 14. Putzmittel. 15. Venezianiſches Ruder⸗ boot. 16. Schraubwerkzeug.— Senkrecht: 1. Lebhaft vorgetragenes Muſikſtück. 2. Ort in Weſtfalen. 6. Ge⸗ deckter Tiſch. 10. Natürliches Mineralwaſſer. 13. Stein⸗ frucht. 17. Weiblicher Perſonenname(Koſeform). 18. Vergilſche Dichtung. 19. Stadt in Thüringen. 20. Artil⸗ lerieſchießplatz in Schleſien. 21. Bildungsmittel. 22. Bei⸗ name des Fürſten Leopold J. von Anhalt. 23. Nebenan⸗ wohnender. 24. Däniſcher Aſtronom. 25. Verliehenes Gut. 26. Zeitraum von zehn Jahren. 27. Anderes Wort für Selbſterniedrigung bzw. Beſcheidenheit. Buchſtaben⸗Ergänzungs⸗Rätſel. Gipfel in den Berner Alpen. a a Nebenfluß der Donau. u er Grenzfluß auf der Pyrenäen⸗Halbinſel. üt o Stadt in Pommern. r pe Männliches Hausgeflügel. log Anderes Wort für Lobeserhebung. Aus vorſtehenden 6 Bruchſtücken bilde man durch An⸗ fügen von Kopf und Fuß die angedeuteten Wörter. Zu⸗ ſammengezogen nennen dieſe Köpfe und Füße alsdann, beidemal von oben nach unten geleſen, ein beliebtes und erfriſchendes Getränk in der gegenwärtigen Zeit. Ergünzungs⸗Rätſel. (Zeichnung geſetzlich geſchützt!) An den bildlichen Darſtellungen ſuche man die feh⸗ lenden Dinge zu ergründen und trage dieſe waagerecht in die Felder nach Anzahl der Buchſtaben der einzelnen Wörter ein. Die Buchſtaben der ſtark umrandeten Fel⸗ der ergeben dann, von oben nach unten geleſen, ein be⸗ liebtes Ballſpiel. Hellagag Dee Huch Du kannſt ein kigenheim beſitzen Ole GdfWuͤstenrot in Ludwigsburg- Württ. hat schon über 16800 Eigef- helme finanziert. 2 86 Mitonen RN Wurden dafür bereitgestellt. Frage an bei der größten deutschen Bausparkasse bemeinſchaſt der preundewaftenrot n Ludwigsburg-Wörtt. 52 — Auskunft kostenſos— Bauberatungswetk mit S0 schönen Eigenbelmeh und 80(9e · gef Nachnahme) RM J. 80. Heide, dessen. Wir ſieferg fe Hycrodlische Obstüteude HolTfANNWVEREE AG WETZ MAN Werde Wilglied des Ne kö Niere und Blese zug MAUS-tINK KUE Del Nieten-, Blasen- und freuen-. 17 9 j 9 D 2 Silben⸗Anfügungs Vers Sprit Fant Rade Weiß Cheſter Torte Zug riede Land Kunde Biß Rain Gunſt Bob Nuß Saß Bier. Einem jeden der vorſtehenden Hauptwörter iſt eine der nachfolgenden Silben am Anfang anzufügen, ſo daß neue Hauptwörter, jedoch ganz anderen Sinnes, entſtehen. Dieſe müſſen in ihren Anfangsbuchſtaben, miteinander verbunden, eine liebe Beſchäftigung für den Urlaub er⸗ geben. be e ei el el erd ge im in na nu or re re ro ſcha ter un vor. Kund Auflöſungen aus letzter Nummer: Labyrinth⸗ Aufgabe: 1—2 Ger, 2—3. 3—4 Met, 4—5 Taxe, 5—6 Enns, 6—7 Sport, 7—8 Tirol, 8—9 Loreto, 9—10 Ozelot, 10—11 Treppe. Rätſel: Geh wieder— Gewitter. Rum, Silbenrätſel: 1. Anger, 2. Rondo, 3. Bober, 4. Ewald, 5. Iwan, 6. Tſchifu, 7. Salon, 8. Peking, 9. Aſow, 10. Rega, 11. Triumph, 12. Walzer, 13. Erfurt.— Arbeit ſpart, wer Ordnung wahrt. Bilderrätſel: Allgemeine Wehrpflicht. Doppelſinn⸗Rätſel: 1. Venus, 2. Ort, 3. Reis, 4. Fauſt, 5. Rang, 6. Ente, 7. Unze, 8. Don, 9. Eiche.— Vorfreude. Schach⸗ Aufgabe: 1. Del—al, Kea“ ds, 2. Dai ad, Saß— cd, e5— ed oder anders, 3. Dal—a8—bß oder e3— ed matt. a) 1...„ e6& ds, 2. Dai— bi 4, Se!—d3 (e2), 3. Dal—hi oder c matt.—(Wenn 1)... 1. Sprin⸗ gerzüge geſchehen, die den Bauer eß decken, folgt 2. Da! es 1 und 3. Td5—da4 matt. Buchſtaben⸗Rätſel: 1. Homer, 2. Arie, 3. Bauer, 4. Eichel, 5. Nerz, 6. Ire, 7. Schotte, 8. Türke, 9. Baum, 10. Eis, 11. Saal, 12. Schale, 13. Eber, 14. Rieſe, 15. Atom, 16. Lateran, 17. Schere, 18. Koſten, 19. Rolle, 20. Idee, 21. Einſicht, 22. Gulden, 23. Eile, 24. Niet.— Haben iſt beſſer als kriegen. 8 Denkübung: Man beobachte, daß, wenn der Geg⸗ ner zum vorletzten Male zieht, noch 6 Hölzchen liegen: nimmt er 1 Hölzchen, ſo nehme man 4, nimmt er 2, ſo nehme man 3, nimmt er 3, ſo nehme man 2 Hölzchen uſw., es wird alſo immer für den Gegner 1 Hölzchen übrig⸗ bleiben. — 4— Das Verhör. „Könnte ich das Zimmer bekommen?“ „Spielen Sie ein Inſtrument?“ „Nein.“ i. Haben Sie einen Lautſprecher?“„Nein.“? Oder einen Kanarienvogel?“„Nein, aber ich habe einen Füllfederhalter, der kratzt ein bißchen, macht das was?“ * „Mich ſchaudert, wenn ich an meinen dreißigſten Ge⸗ burtstag denke.“ 8 „Aber Elſe, was iſt dir denn damals paſſiert?“ 8 „Mit Ihrem eigenen Spazierſtock hat der Mann Sie verprügelt, und das ließen Sie ſich gefallen?“„Natür⸗ lich, ſeiner war viel Wer „Ihr habt ja ein junges Hündchen, wollt ihr das großziehen?“ a. g. „Nein Tante, den ziehen wir nicht groß, den laſſen wir wachſen.“ 85 „Hier iſt wieder einer an meinem Schreibtiſch geweſen. Immer, wenn ich mal arbeiten will, iſt der Korkenzieher weg.“ 5 „Schulze, welche Interpunktion ſteht hinter: Als die Römer frech geworden?“ „Simſerim ſim ſim ſim ſim.“ * „K⸗Kellner, ſuchen Sie meinen Hut.“ „Sie haben ihn ja auf.“ „G⸗Gut, dann ſuch' ich ihn ſelber.“ WAN DER— N e NOTOR- FAHRRAD des schnitfige Klein- Kruftrud in duberst solide 8 a 48 e be WAN PERENR- WERC E SisSrAR-SchDNAU SET CHENNrZ Waſſerdichte Dächer e surch die kaltſtreichbare, gummtartige Bach ⸗ 2 bang pagfte. Margterk ſchvorg u farbig Kan MWBehfeng Aufklärungsſchr. W. 1 vom Paratectwerk jetzt Berlin W5O Borsdorf/Leipzig. Fabriklager überall. eue Astacher ö VO Zeichnung: Stange= N „Na, Maxe, jetzt biſt du mal Herr im Hauſe!“ 5 5, Geſchäftliches— außer Verantwortung der Schriftleitung Kann man von Badewaſſer leben? Komiſche Frage. Es gibt ja ſeltſame Heilige genug, alle möglichen Dinge werden für beſonders heilſam und nah haft gehalten Aber Badewaſſer? Pfut Teufel! Aga Khan in Indien denkt anders. Er iſt das geiſtiſt Oberhaupt von 100 Millionen frommer indiſcher Moslen Er bezieht einen beträchtlichen Teil ſeines Einkommens q dem Verkauf ſeines täglichen Badewaſſers, das ſeine Gli bigen für heilkräftig halten. Mancher von uns würde mit einem kleinen Teil dies Einkommens zufrieden ſein. Aber es iſt zum Glück nicht a gemein üblich, aus der Gutgläubigkeit ſeiner Mitmenſchg Kapital zu ſchlagen. Und auf die Dauer iſt es auch klüge auf weniger zweifelhafte Weiſe ſein Geld zu verdienen geht dann nicht ſo ſchnell mit dem Reichwerden— aber es dauerhafter. Freilich muß man mit Geld auch umgehen können. gibt heute viele Möglichkeiten, ſein Geld„anzulegen“ ſie ſind verſchieden, je nachdem, was man damit zu erreiche hofft. Man kann es dauerhaft anlegen, man kann es 5 einen beſtimmten Zweck verwerten wollen— und man i ſchon etwas Beſcheid wiſſen mit den Formen der neuzel lichen Geld⸗ und Kapitalwirtſchaft, um es ſo zu machen, n. es für den gedachten Zweck am beſten iſt Aber da ſind ja die Banken und Bankiers Wer ſeing Kenntniſſen auf dieſem Boden nicht ganz traut, der darf ſt ruhig an den Bankfachmann wenden. Er wird einen geſchl ten und zuverläſſigen Berater ſinden, der nach Kräften be müht iſt ihm die beſten Möglichkeiten zu zeigen. Und wer ſich ein Konto anlegen will— das iſt eine praktiſche Einrichtung, daß man ſich ihrer unbedingt bedieng ſollte— oder wer Wertpapiere kaufen möchte, wer Kei ſucht, wer eine Auskunft braucht über einen Geſchäftspartng — er wird immer bei ſeiner Bank gut beraten ſein. Schönheit 4 li hien 1 i Hu Lx ei. 5 enn Sie den milden Schaum der uit Oliven: und Paliuen- blen Hef gegtelllen Palinolibe-Seſſe täglich morgens und abends zwei Minuten lang mit den Fingerspitzen sanft in die Haut einmassieren— ihn da- nach zuerst mit warmem und dann mit kaltem Wasser ab- spülen— werden Sie bald von dem Erfolg dieser Palmolive- Schönheitspflege überrascht sein. Die Haut wird wieder wunderbar zart und erhält ihr gesundes, blühendes Aussehen zurück. Mit dem Palmoliue- Schaum haben Sie es es also Wirklich„in den Finger- spitzen“, Ihrem Teint Jugend und Schönheit zu bewahren. Verioenden Sie die Pal molive-· Seiſe auch ſur ihr regel. mãhiges Bad un geben Sie so Ihrem ganzen Körper den Zauber einer jugendlichen Haui Zum Wochenende? und Zum Zeitvertreib? Nr. 31 erſcheinen als Bella A 2 Vi 30: 660 201 Pl.⸗NRr Für die auf dieſer Seite erscheinen Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig Verantwortlich ß die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Car Görg, Verlag Sonnt Aatt Deutſcher Proving⸗Verleger: fämtl in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/00 — eee eee 41s N enn mm Opelze wird die Miermeldde billiger. e 7 durch die lange Kochzeit häufig bis zur Hälfte ein. Mii Opekfta jed bekommen Sie ungefähr Alka Mone ualoldun bolll uus in Io Minas uil ozublo. Ohne Opekfe nämlich kocht de Nermelade . das ganze Gewicht an Marmelade in die Gläser, das Sie an Obst und Zucker in den Kochtopf geben.