am Von egonnez Man davon, as olyſ ingt, 155 ichsſporſ ckelläußg hinwiez der diz mpiſhn tert. Vorder ſich der quadig zarkplaz . er we vurde ez pann i 1 00 en Plaz ind den Renne folgrei ann ufd Fahretz or den n dieſen igen, en, eint 1 erzielt et in Stel t. Del e halte eiten 90 och K durch Narkef⸗ e Vol erſchaſt t. 500 cent Joſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm. Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Nu. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Jeunſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 7* 5 ages · und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Nr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 36 1121 36. Jahrgang Dienstag, den 4 Auguſt 1986 Nr. 180 Die Wenn man jetzt einen Blick in die Weltpreſſe wirft, ſo ſtößt man überall auf Stimmen des Lobes und der Begei⸗ ſterung für die Olympiſchen Spiele in Berlin. Beginnen wir mit England. Die Spalten der Londoner Preſſe ſind mit begeiſterten Berichten über die Eröffnung der Olym⸗ piſchen Spiele gefüllt, begleitet von zahlreichen Bildern. Ausnahmslos äußern ſich ſämtliche Zeitungen in reſtloſer Anerkennung über die umſichtigen Vorkehrungen der deut⸗ ſchen Behörden, die Herzlichkeit des Empfanges und nicht zuletzt über die ebenſo ſchönen wie gewaltigen Olympia⸗ Bauten. Die Sonntagzeitung„News of The World“ ſpricht von einem unvergeßlichen Ereignis und ſchreibt, es ſei unmöglich, in bloßen Worten den Jubel zu beſchrei⸗ ben, mit dem der Führer begrüßt worden ſei. Das gleiche gelte für die rieſige Begeiſterung beim Vorbeimarſch der„Blüte der Nationen“ vor Adolf Hitler. Bei der Her⸗ ſtellung des Rahmens für die Olympiſchen Spiele mache ſich überall die deutſche Gründlichkeit bemerkbar. Als be⸗ ſonders eindrucksvoll ſchildert der Berichterſtatter die deutſche Mannſchaft, die die würdige Vertreterin einer Nation ſei, die ſo viel getan habe, um den Erfolg der Spiele zu ſichern. Einen eineinhalb Spalten langen Be⸗ richt veröffentlicht der„Obſerver““ auf ſeinem Hauptblatt. Kein ſportliches Treffen habe einen beſſeren Anfang gehabt. Das neue Deutſchland ſcheine der hervorragendſte aller Gaſtgeber zu ſem. Dieſe Veranſtaltung ſei das großartigſte Sportereignis, das die Welt je geſehen habe. Der Berichterſtatter der„Sunday Times“ er⸗ wähnt beſondes die herzliche Begrüßung der franzöſiſchen Mannſchaft und ſpricht in dieſer Verbindung von einem dra⸗ matiſchen Augenblick. Der Eindruck der 0 Mann⸗ ſchaft beſf ihrem Einmarſch ſei ſtärker als der aller anderen geweſen.„Sunday Expreß“ nennt das Reichsſportfeld Deutſchlands olympiſches Paradies. Auch die „Sunday Times“ widmet der Eröffnung der Spiele einen Leitartikel und ſchreibt, die Vorbereitungen in Berlin ſeien von einer noch nicht dageweſenen Großzügigkeit. Auch in det Partſer Preſſe kommt eine rückhalt⸗ loſe Anerkennung der gewaltigen deutſchen Vorbereitungen zum Ausdruck. Der Berichterſtatter des großen Sportblattes „L Auto“ ſchreibt in ſeinem ausführlichen Bericht, der Füh⸗ rer habe den modernen Olympiſchen Spielen einen noch nie dageweſenen Auftrieb verliehen. Paris, Amſterdam und Los Angeles hätten gewiß ſeit Athen Etappen einer Ent⸗ wicklung dargeſtellt, 52 51 habe jedoch alles übertroffen. Der„Jour“ berichtet, der Empfang der franzöſiſchen Mannſchaft durch die Men⸗ ſchenmaſſen im Stadion habe alle Erwartungen übertroffen. Neben dem anhaltenden Beifall für den Führer und die deutſchen Sportler ſei es die franzöſiſche Mannſchaft ge⸗ weſen, die ſich die Menge zum Ziele ihres Beifalls ausge⸗ wählt habe. Wie auch das Ergeonis der deutſchen ſportlichen Leiſtungen ſein werde, ſo erklärte das„Echo de Paris“, der Eröffnungstag der 11. Olympiſchen Spiele ſelbſt ſei das wichtigſte, eindrucksvollſte und gewaltigſte Erlebnis. Beim Anblick der Legionen des neuen Deutſchland, ſo meint der Sonderberichterſtatter des Blattes, habe er einen trauri⸗ gen Vergleich dieſer Jugend mit erhobenen Armen und derjenigen, die die Fauſt zum Gruße erheben lerne, ge⸗ zogen. Der„Petit Pariſien“ ſagt, Deutſchland habe die Olympiſchen Spiele in einer noch nie dageweſenen Größe Wirklichkeit werden laſſen. Man habe in Frankreich über den Empfang der franzöſiſchen Mannſchaft bei den Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen bei eini⸗ gen Journaliſten Zweifel geäußert. Alle jene Zweifler ſeien aber am Samstag beim Einzug der franzöſiſchen Sportler in das Olympia⸗Stadion tief überraſcht worden. Kaum habe ſich die franzöſiſche Fahne am Eingang gezeigt, ſo hätten ſich die Maſſen wie auf ein Kommando einmütig erhoben, und ein Sturm der begeiſterten Freude ſei losgebrochen. Das„Petit Journal“ nennt den Moment des Einmarſches der franzöſiſchen Mannſchaft tief ergreifend. Der Bei⸗ fall habe nicht abreißen wollen. Keine andere Mannſchaft ſei von den 100 000 ſo herzlich begrüßt worden. Auch das Journal“ meint, bei dem Empfang der franzöſiſchen Mann⸗ ſchaft im Stadion habe man das Gefühl gehabt, einen der großen Augenblicke des Weltgeſchehens mitzu⸗ erleben. Die italieniſche Preſſe iſt von den Feierlichkeiten in Berlin geradezu überwältigt. In Seiten füllenden Berich⸗ ten ſchildern die Sonderberichterſtatter das übermächtige Erlebnis des Eröffnungstages, deſſen Programm ſich von Stunde zu Stunde in wohldurchdachter Weiſe geſteigert habe und ein wahres Feſt⸗ und Weiheſpiel 1 ſei. „Deutſchland hat“, ſo heißt es in der„Voce d Italia“, in der olympiſchen Idee das Symbol der Jugend, der Schön⸗ heit und des Friedens verherrlicht. Was an Grandioſem für eine unermeßliche Gemeinſchaft erdacht werden konnte, iſt verwirklicht worden.“„Meſſaggero“ ſpricht von einem trilumphalen Vag nicht nüt fur den Sportgedanken, ſondern vor allem auch für Deutſchland und 5 Berlin Die Deutſchen dürfen auf den Erfolg, den ſie mit der Eröffnung der Olympiade errungen haben, wahrhaft ſtolz ſein. Dieſer Er olg ſei im höchſten Grade verdient. Dazu komme eine Atmoſphäre großer Gaſtfreund⸗ ſchaft und Herzlichkeit, die alle Gäſte ohne Ausnahme ge⸗ nießen. Die Deutſchen dürfen ſich rühmen, eine unvergleich⸗ liche Kundgebung der Brüderlichkeit und der Solidarſtät mit dem Odem des Lebens erfüllt zu haben.„Noch nie ⸗ mals iſt der Sport mit ſolcher Pracht und ſolcher Feier⸗ lichkeit verherrlicht worden wie bei der Eröffnung der 11. Olnmpiade in Berlin“. ſo ſchreibt„Popolo di Roma“. Die Welt iſt begeiſtert! Deutſchen haben für dieſe völkiſche Handlung den weiteſten und monumentalſten Tempelbau der Welt erſtellt, haben dieſem Welttreffen den großartigſten Rahmen gegeben. Aus all dem fühlte man heraus, daß dieſer Tag mehr als nur eine Eröffnungsfeierlichkeit ſein ſollte, daß er zu höherer Bedeutung und ſymboliſcher Sinngebung herausgehoben wurde.“ Worte tiefer Ergriffenheit finden in der Tat alle Berichterſtatter für die Feierlichkeit des Olympia⸗ Schwurs, für das Entzünden des olympiſchen Feuers, für das weihevolle Erklingen der Olympiaglocke, für die muſi⸗ kaliſchen Darbietungen und ebenſoſehr für die jubelnde Be⸗ grüßung des Führers und der deutſchen Mannſchaften.„In den endloſen Jubel, mit dem ſie empfangen wurden, miſcht ſich, ſo ſchreibt„Voce d'Italia“, das Glauvensbe⸗ kenntnis eines Volkes, lebte ſein innerſter myſti⸗ ſcher Stolz.“ Nachdem bereits in den letzten Wochen die Vorbereitun⸗ en zu den 11. Olympiſchen Spielen im Mittelpunkt der etrachtungen der amerikaniſchen Preſſe geſtanden hatten, berichten die Blätter in größter Aufmachung ein⸗ gehend über die Eröffnungsfeierlichkeiten in Berlin. Schlag⸗ zeilen wie„Die Berliner Olympiſchen Spiele das größte Sportereignis der Weltgeſchichte“ und „115 000 jubeln bei der Eröffnung der 11. Olympiade durch den Führer“ vermitteln einen Eindruck von dem teilneb⸗ menden Intereſſe, mit dem die Oeffentlichkeit der Vereinig⸗ ten Staaten die Ereigniſſe in Berlin verfolgt. In den Zei⸗ tungen kommt die Meinung zum Ausdruck, daß es kaum jemals möglich ſein dürfte, die Aufmachung der Olym⸗ piſchen Spiele in Berlin zu übertreffen. „Die kühnſten Träume übertroffen,“ ſo urteilt die größte däniſche Zeitung,„Berlingſke Tidende“. In dieſem Blatt wird beſonders die Freundſchaftskundgebung für die Franzoſen beim Einmarſch in das Stadion hervorgehoben und feſtgeſtellt, daß dieſer Augenblick der größte und ſpontanſte in der Reihe der feſtlichen Erleb⸗ niſſe geweſen ſei. Hervorgehoben werden weiter die aus⸗ gezeichnete Organiſation und die prachtvollen klaſſiſch⸗ architektoniſchen Linien des Stadions. Der Führer und mit ihm ein ganzes Volk hätten ſich für die 11. Olympiſchen Spiele eingeſetzt. In„National Tidende“ wird das unver⸗ geßliche Erlebnis der Jugendfeier im Luſtgarten hervor⸗ gehoben. Der Tag der Eröffnungsfeier ſei die impofſanteſte internationale Friedenskundgebung geweſen, die die Welt bisher geſehen habe. Im„Politiken“ wird die Eräffnung der bisher größten Olympiſchen Spiele als ein überwälti⸗ gendes Schauspiel bezeichnet. Der Berichterſtatter bedauert, daß der Schöpfer der modernen Olympiſchen Spiele, Pierre de Coubertin, der Eröffnung der Spiele nicht habe beiwohnen können. Es wäre für ihn ein wun⸗ derbares Erlebnis geweſen, ſeine ſtolze Idee in ſo gigan⸗ tiſcher und würdiger Form verwirklicht zu ſehen, wie dies in Berlins gewaltigem Koloſſeum der Fall geweſen ſei. Auch in der ſchwediſchen Preſſe iſt die Bewunderung des „Wunderwerkes deutſcher Organiſatkion“ allgemein. Ja ſelbſt die geſamte auftraliſche Heffentlichken ſowie vor allem Preſſe und Rundfunk des fünften Erdteils zeigen ein außerordentlich pere Intereſſe für die Olym⸗ piſchen Spiele. Die führende„Sydney Morning Herald“ zollt in einem Leitartikel der begeiſterten Hingabe und der Tüchtigkeit der deutſchen Veranſtalter höchſte Anerkennung. Bezug nehmend auf den 1 Empfang der bri⸗ fischen und der franzöſiſchen Mannſchaft meint das Blatt. dies ſei ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft. Die Uebertragungen des deutſchen Kurzwellenſenders ſind über⸗ all glänzend zu hören. Vom Führer empfangen Berlin, 4. Auguſt. Der Führer und Reichskanzler emp⸗ fing am Montag den Beſuch des Präſidenten des Chine⸗ ſiſchen Reichsprüfungshofs, Tai Chi⸗Tao, der ſich als Sonderdelegierter der chineſiſchen Regierung auf einer Europareiſe befindet und zurzeit ſich in Berlin aufhält. Ferner nahm der Führer und Reichskanzler den Beſuch des früheren Botſchafkers der Vereinigten Staaten in Berlin, Univerſitätsprofeſſor Dr. Dr. he. Jakob Gould Schurmann entgegen. Später empfing der Führer den Kgl. ungariſchen Fi⸗ nanzminiſter von Fabinyi und den Oberkommandie⸗ 1 der ungariſchen Honved, General der Infanterie v. Shyoy. Mittags ſtattete Seine Hoheit der Maharadſcha Gaekwar von Baro da dem Führer einen Beſuch ab. Der Führer empfing alsdann den italieniſchen Preſſe⸗ und Propagandaminiſter Dino Alfieri, der bereits Ende der vergangenen Woche nach ſeiner Ankunft in Ber⸗ lin dem Reichsntiniſter für Volksaufklärung und Propa⸗ ganda einen Beſuch abgeſtattet hatte. Amerikadeutſche beim Führer Eine a der anläßlich der Olympiſchen Spiele in der Reichshauptſtadt weilenden Reiſegeſellſchaft des Amerikadeutſchen Volksbundes wurde vom Führer 1 5 5 das Gol⸗ 5 und überreichte ihm als Ehrengeſchenk ene Buch, das rund 6000 Unterſchriften mit den Grü⸗ 11 5 des erwachten Amerikadeutſchtums 155 das deutſche olk und ſeinen Führer enthält. Außerdem überreichten 155 1 5 eine. von 2300 Dollar für das kommende interhilfswerk. 5 —— Eine Olympiamedaille Vom Führer geſtiftet für verdienſtvolle Mikarbeit. Das Reichsgeſetzblatt vom 3. Auguſt veröffentlicht fol⸗ gende Verordnung des Führers und Reichskanzlers über die Stiftung einer Erinnerungsmedaille für die Olympi⸗ ſchen Spiele 1936: 1. In Ergänzung meiner Verordnung über die Stiftung eines Ehrenzeichens für Verdienſte um die Olympiſchen Spiele 1936 vom 4. Februar 1936 ſtifte ich für verdienſt⸗ volle Mitarbeit bei den Olympiſchen Spielen 1936 die „Deutſche Olympiſche Erinnerungsmedaille“. 2. Die aus weißem Metall beſtehende runde Deutſche Olympia⸗Erinnerungsmedaille zeigt auf der Vorderſeite das Hoheitszeichen des Reichs, unter dem ein die fünf olym⸗ piſchen Ringe tragender Eckturm ſteht und die Jahreszahl 1936. Auf der Rückſeite befinden ſich die Worte:„Für verdienſtvolle Mitarbeit bei den Oly m⸗ piſchen Spielen 1936“ und darunter ein Eichen⸗ zweig. 3. Die Deutſche Olympia⸗Erinnerungsmedaille wird an einem drei Zentimeter breiten Band von gleicher Ausfüh⸗ rung wie das der 2. Klaſſe des Deutſchen Olympia⸗Ehren⸗ zeichens im Knopfloch oder auf der linken Bruſtſeite ge⸗ tragen. 9 Coubertin an den Führer Bewunderung für die Vorbereitung der 11. Olympia. Der Ehrenpräſident der Olympiſchen Spiele, Baron Pierre de Coubertin, hat anläßlich des Beginns der Olympiſchen Spiele aus Lauſanne an den Führer und Reichskanzler ein Schreiben gerichtet, in dem es heißt: . Exzellenz! Während die heilige Flamme von Olympia ſich dem Stadion in Berlin nähert, wo durch Sie ſelbſt die feſtliche Eröffnung der Spiele der 11. Olympiade neuer Zeitrechnung verkündet werden ſoll, liegt es mir am Herzen, Ew. Exzellenz meine Bewunderung für die Voll⸗ endung, den Willen und das tiefe Verſtändnis auszudrük⸗ ken, mit denen dieſe Feier vorbereitet worden iſt. Am Abend meines Lebens iſt es mir von hohem Wert, die Größe der Förderung feſtſtellen zu können, die Deutſchland, das von jeher den rundſätzen meines Werks günſtig ge⸗ ſinnt war, ihm heute leiſtet.“ Der Führer und Reichskanzler hat dem Baron de Coubertin mit einem Telegramm wie folgt geantwortet: Für Ihr freundliches Schreiben danke ich Ihnen gerzlich. Das deutſche Volk ſchätzt ſich glücklich, mit der Durchführung der diesjährigen Olympiſchen Spiele in Ber⸗ lin einen Beitrag zu Ihrem unvergänglichen Werk, den olympiſchen Gedanken, leiſten zu können.“ Woellfe zum Leutnannt beſördert Der Revieroberwachtmeiſter Hans Woellke, der als erſter deutſcher Leichtathlet durch ſeine prachtvolle Leiſtung im Kugelſtoßen für Deutſchland eine Goldmedaille er⸗ halten hat, iſt vom preußiſchen Miniſterpräſidenten zum Leutnant der Schutzpolizei befördert worden. Nach Einrich⸗ tung der neuen Polizeiſportſchule wird Leutnant Woellke dort als Sportlehrer Verwendung finden. In oͤrei Tagen 362000 Fahrgäſte Wie die Reichsbahndirektion Berlin mitteilt, trafen zum Beſuch der Olympiſchen Spiele am 31. Juli 53 Son⸗ derzüge mit rund 25 000 Fahrgäſten ein; außerdem kamen mit den fahrplanmäßigen Zügen ſchätzungsweiſe 72 000 Perſonen an. Am 1. Auguſt trafen 86 Sonderzüge ein mit 52 000 Reiſenden, die fahrplanmäßigen Züge brachten etwa 95.000 Fahrgäſte. Am 2 Auguſt traſen 53 Sonderzüge mit 27000 Fahrgäſten ein Mit den fahrplanmäßigen Zügen kamen etwa 91000 Beſucher an. Roter Pöbel hetzt Marxiſtiſche Demonſtrationen an der Weſtgrenze. Saarbrücken, 4. Auguſt. Während in Deutſchland anläßlich der Olympiade die Jugend der Welt für den Frieden eintritt, eine Kundge⸗ bung, an der ſich über 50 Nationen beteiligen, laufen undiſſi⸗ plinierte rote Banden an der deutſchen Grenze bei Saar⸗ brücken(Goldene Brenn) entlang und provozieren auf eine unerhörte Art und Weiſe. Am 2. Auguſt um 16 Uhr fand auf der Spicherer Höhe bei Saarbrücken eine große Kundgebung der franzö⸗ ſiſchen Volksfront ſtatt, an der ſich etwa 3000 Perſo⸗ nen beteiligten. Nach Beendigung zogen die einzelnen Teil⸗ nehmer in Tah en Ordnung mit fliegenden Sowfjet⸗ e Trikoloren und Volksfrontfahnen an die deut⸗ che Grenze und veranſtalteten mit erhobenen Fäu⸗ 1 7 gegen das deutſche Gebiet und unter Abſingen der arſeillaiſe und der Internationale dort eine Kund⸗ bung. Außerdem wurden von der Maſſe Ballons 1 en die Flu bee hetzeriſchen e krugen und auf deut Gebiet flogen. Garde mobile und Gendarmerjſe ſchützlen 1 Kundgebung. Angeſichts des klar betonten 1 willens Deukſchlaͤnds bedeutet dieſes Verhalten, das von Hunderten Deukſcher in 5 diſziplinierter Haltung beob⸗ achtet wurde, eine Herausforderung ſondergleichen. ——— ee „Ruhe vor dem Sturm“ Die dritte Woche des ſpaniſchen Bürgerkrieges. 5 Perpignan, 3. Auguſt. Der Sonderberichterſtatter des DNB meldet: Bei Be⸗ ginn der dritten Woche des ſpaniſchen Bürgerkrieges ſind die Fronten faſt die gleichen geblieben wie vor acht Tagen. Eine gewiſſe Bewegung zeigt ſich nur vor Saragoſſa und vor San Sebaſtian. In Navarra drängen die Na⸗ tionaliſten mit Nachdruck nach der Küſte; vor Saragoſſa ver⸗ ſuchen die Regierungsmilizen ihre Schlappe von der vo⸗ rigen Woche wettzumachen. Sie haben bisher aber noch nicht einmal Huesca erobern können. Die in langen Depeſchen aus den beiden Hauptquar⸗ tieren Madrid und Burgos gemeldeten e e winne ſtellen ſich bei Nachprüfung auf genauen Kar⸗ ten im allgemeinen als unerheblich und ſtrategiſch wenig wichtig heraus. Nur den Bewegungen im Gua darra⸗ magebirge kommt beſondere Bedeutung zu, da es ſich dort um den Beſitz der Berggipfel und der Madrider Waſ⸗ ſerleitung handelt. General Queipo de Llano, der am Montag wieder über den Rundfunkſender Sevilla ſprach, erklärte, die Ruhe, die augenblicklich herrſche, ſei die Ruhe vor dem Sturm. Die Lage der Madrider Regierung ſei äußerſt kri⸗ tiſch und werde noch verſchärft durch den in den letzten Tagen erfolgten Uebertritt verſchiedener Einheiten der Guardia civil zur Militärgruppe. Der General nahm er⸗ neut energiſch gegen die Einmiſchung des Moskauer Senders in die innerpolitiſchen Verhältniſſe Spaniens Stellung und wandte ſich mit ſcharfen Worten gegen die Drohung des roten Generals Miajas, der angeblich die Abſicht haben ſoll, die durch ihre geſchichtlichen Bauten und herrlichen Kunſtſchäge weltberühmten Städte Cordoba und 1 0 mit Flugzeugen bombardieren zu laſſen. Die franzöſiſche Nachrichtenagenkur Fournier veröffenk⸗ licht eine Meldung aus Tanger, wonach im Haupkquarkier General Francos mit Hochdruck gearbeitet werde. den ganzen Tag über verkehrten Laſtkraftwagen mit Truppen, die nach Ceuta und Tekuan befördert würden. General Franco habe die Abſicht, ſeine Truppen bei der erſten Ge⸗ legenheit unauffällig nach Spanien zu befördern. Man ver⸗ ſichere außerdem, daß ſtarke Luftſtreitkräfte in Tetuan zu⸗ ſammengezogen ſeien. Woher hat Madrid die Bomber? Auf Grund von Nachrichten, die aus dem Kampfgebiet der Nordfront eingehen, ſcheint die Kampfkraft der kata⸗ laniſchen roten Milizen keine erhebliche zu ſein. Bisher ha⸗ ben die Truppen der Militärbewegung ernſthafte Angriffe dieſer zuſammengewürfelten Truppen ſtets abſchlagen können. Dagegen macht ſich ſeit Ende der letzten Woche eine er hebliche Steigerung der Luftunternehmungen der ſpaniſchen Regierungsſeite bemerkbar. Wenn ſie ihre Luftſtreifen bis Oviedo ausdehnen können, ſo iſt das, wenn man die Enk⸗ fernung der Ausgangsſtellung in Katalonien berückſichtigt, nur mit modernen Apparaten durchführbar. Auch iſt es auf⸗ fällig, daß die Jahl der Bombenabwürfe ſeit dieſen Tagen außerordenklich zugenommen hat. Pech ſpaniſcher Bomber In Frankreich gelandet. Paris, 4. Auguſt. Auf dem Flugplatz Biarritz landeten am Montag zwei Bombenflugzeuge der ſpaniſchen Regierung, die von Ma⸗ drid nach San Sebaſtian unterwegs waren. Sie hatten Maſchinengewehre und Munition an Bord ſowie Flug⸗ blätter, die ſie über San Sebaſtian abwerfen ſollten. Die Flieger behaupteten, ſich verflogen zu haben. Sie werden feſtgehalten. Ihre Flugzeuge wurde vorläufig beſchlag⸗ nahmt. Zweiſtündiges Gefecht vor Ceuta Das Schiff der Regierung„Jaime 1“ und der Kreuzer „Libertad“ beſchoſſen am Montag die Batterien von Ceuta. Als die Küſtenbatterien das Feuer erwiderten, zogen ſie ich hinter ein engliſches Kabelſchiff zurück. Das Gefecht auerte etwa zwei Stunden. Vor Gibraltar traf am Montag das engliſche Schlachtſchiff„Queen Elizabeth“ ein. Die 36. Und heute nun war der Tag. 5 Ja— hun mochte ſie kommen. Es ſollte eine gemütliche, frohe Planderſtunde werden!— Ein kurzes Klingeln. Er horchte. i Die Wirtin ging über den Flur— öffnete. Raſcheln von Frauenkleidern. Er riß die Tür auf. Verena huſchte ins Zimmer. Eine ſüße Duftwolke flat⸗ terte um ſie. Ihr Geſicht zeigte eine leiſe Röte. 5 „Da bin ich—“ Er zog ſie an den Händen tiefer ins Zimmer. „Ja— da ſind Sie. And ich bin ſehr glücklich, Verena. Legen Sie ab. Oder nein— ich helfe Ihnen. Erſt die Handſchuhe, nicht wahr?“ Sie lachte. 1 a „Sie Bruder Leichtſinn! Wenn das Kurt wüßte, daß ich Ihnen hier in Ihrer Wohnung ein Stelldichein gebe. Er würde Sie gleich auf Piſtolen fordern.“ „Oh— ich glaub's kaum. Eine Teeſtunde in Ehren—“ Wir werden's ſehen, dachte ſie beluſtigt. Diesmal hab' ich die„paſſende Gelegenheit“ gefunden. Der Samowar dampfte. f Verena ſelbſt ſtellte Schalen und Teller zurecht und goß den Tee ein. Herrgottsmühl. Noman von Paul Hain. „Hübſch haben Sie's hier, Viktor. Sehr hübſch.“ Sie ſaß ihm gegenüber in dem Seſſel— ein Bild lok⸗ kenden, betörenden Mädchentums. Graziös hob ſie die Ta le führte das Gebäck zum Munde. Ibre roten Lippen lockten. Die Zähne blitzten. 5 „Wie lange wollen Sie eigentlich dieſes Schlaraffen⸗ leben noch fortführen, Viktor?“ 5 Er ſah ſie an. a „Sie haben recht— ich müßte ſchon längſt zu Hause ſein. Man braucht mich da, vermute ich, ſehr ſtark. Aber — ich hab' ſo wenig Luſt—“ 5 „Om— hier iſt's kurzweiliger, nicht wahr?“ E r gab es zu. Plauderte in nervöſer Haſt. Stieß plötz⸗ nor: Die Ermordung Deutſcher Madrid ſagt Unterſuchung zu. Madrid, 4. Auguſt. Gegen die vor einigen Tagen gemeldete Ermordung des Reichsdeutſchen Hahner in Barcelona und den Ueberfall auf die bei Santander wohnhafte reichsdeutſche Familie Imhof, bei dem die Tochter Imhofs getötet und ihr Vater ſchwer verletzt wurden, hat die Reichsregierung in Madrid ſchärfſten Proteſt erhoben. Das Madrider Außenminiſterium hat ſein Bedauern ausgeſprochen und die Schuldfrage zugeſagt. Helſt den Spanien⸗Flüchtlingen! Die Reichspreſſeſtelle der NSDAP veröffentlicht folgen⸗ den Aufruf: „Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien ſind Tau⸗ ſende von deutſchen Volksgenoſſen gezwungen, fluchtartig ihr Gaſtland zu verlaſſen Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutz unſerer Kriegsſchiffe auf reichs⸗ deutſche und italieniſche Dampfer gebracht worden und be⸗ finden ſich auf dem Weg in die Heimat. Faſt täglich laufen in der Hauptſtadt der Bewegung Sonderzüge mit Flücht⸗ lingen ein. Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland bereitet dieſen un⸗ glücklichen Volksgenoſſen einen herzlichen Empfang. Es gilt, viel unverſchuldete Not zu lindern. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche unter der Leitung von Gauleiter Bohle der Auslandsorganiſation der NSDAP hat die ehrenvolle Aufgabe übernommen, die Flüchtlinge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, wieviel Deutſche gezwungen ſein wer⸗ den, das Land zu verlaſſen, in dem ſo viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Intereſſe beider Länder gewirkt haben. Deutſche Volksgenoſſen! Helft unſeren Brüdern in ihrer Not. Spendet für unſere Flüchtlinge aus Spanien! Spenden ſind zu richten an den Hilfsausſchuß für Spa⸗ niendeutſche in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP, Berlin Wö 35, Tiergartenſtraße 4a. Konto: Ber⸗ liner Stadtbank Giro⸗Konto 2400 Hilfsausſchuß für Spa⸗ niendeutſche. Außerdem nehmen ſämtliche Spar⸗ und Giro⸗ kaſſen Zahlungen entgegen. * Anfragen über den Verbleib von Flüchtlingen. Der Hilfsausſchuß für Spaniendeutſche keilt mit: Alle Anfragen über den Verbleib von Flüchtlingen aus Spanien ſind ausnahmslos zu richten an den Hilfsausſchuß für Spa⸗ niendeutſche in der Leitung der Auslandsorganiſation der NSDAP, Berlin, W 35, Tiergartenſtraße 4a. 5 Kurzmeldungen Oeſterreichiſcher Segelflieger ködlich abgeſtürzt. Berlin, 4. Auguſt. Bei den Uebungen für die am Dienstag im Rahmen der Olympiſchen Spiele in Staaken ſtattfindenden Segelflugvorführungen ereignete ſich am Montag gegen 17 Uhr ein bedauerlicher Unfall. Der Führer der öſterreichiſchen Segelfliegergruppe Ignaz Stief⸗ ſohn ſtürzte beim Kunſtflug infolge Flügelbruches mit einer Auſtro⸗Sperber in unmittelbarer Nähe des Flugplat⸗ zes Staaken ab und kam dabei ums Leben. Franzöſiſches Poſtflugzeug verunglückt. Berlin, 4. Aug. Das Poſtflugzeug des franzöſiſchen Süd⸗ amerika⸗Luſtpoſtdienſtes verunglückte im Nebel in der Nähe von Mazadet. Die Beſatzung kam ums Leben. Die für Süd⸗ amerika beſtimmte Luftpoft konnte geborgen werden. Die Sendungen wurden ſofort durch ein Erſatzflugzeug der „Air Franco“ weitergeleitet. Politiſcher Mord in Algier. Einer der höchſten mohammedaniſchen Würdenträger oon Algier, der Mufti der großen Moſchee der algeriſchen Hauptſtadt, Bendali Mahanud, wurde in einer der Straßen der Stadt ermordet aufgefunden. Man vermutet, daß der 68jährige Geiſtliche einem politiſchen Anſchlag zum Opfer gefallen iſt, weil er ſich entſchieden gegen die Verquickung von Politik und Religion ausgeſprochen hat. 1 daraufhin jetzt Unterſuchung der „Am liebſten ging ich gar nicht mehr zurück— ins Bruch—“ „Oho 2 Es zuckte um ihren Mund. Hatte er doch noch nicht ganz vergeſſen? „Sie brauchen es ja auch nicht, Viktor. Sie haben ja in Berlin auch eine Fabrik. Ach, wo haben Sie die nicht, Sie beneidenswerter Mann.“ „Nein— ich brauchte es nicht—,“ murmelte er. Sie taſtete wie tröſtend nach ſeiner Hand. Legte ihre 5 weichen Finger hinein. Er umſpannte ſie plötz⸗ ich. „Verena— ich möchte immer im Rauſch leben— hö⸗ ren Sie! Luſtig ſein, luſtig! Ah— im Bruch tut einem das Herz weh! Hier in Paris iſt's ſo heiter, ſo betäubend bunt. Verena— ich durſte nach Küſſen—“ Leidenſchaftlich hatte er es gerufen. Evas Geſicht gau⸗ kelte durch ſeine Seele. „Nach Küſſen und Liebe—“ Verena ſtand auf. Jetzt— fühlte ſie— war ihre Stunde da. Sie mußte ſeine Leidenſchaft entflammen, mußte ihn einhüllen in Tollheit, aus der er nicht mehr erwachte. 5 „Viktor— Sie Abenteurer—“ In der Pracht ihrer blühenden Körperlichkeit ſtand ſie vor ihm. Ein Sirenenlächeln auf den roten Lippen. Den Kopf in den Nacken geworfen. „Sie haben die gleiche Sehnſucht wie ich, Viktor—“ „Verena—“ Er zog ſie an den Händen näher. 22. Da beugte ſie ſich über ihn. 8„Dummer Viktor— ich fühle es ja ſchon lange, daß 5 1 Er ſah ſie mit brennenden Augen an. Was nützte alle Erinnerung, wenn ſie nie mehr Wirklichkeit werden konnte! Eva war ihm verloren. „Verena— was fühlen Sie ſchon lange—?“ „Daß— Sie— mich lieben, Viktor—“ a Sie ſagte es ihm leiſe ins Geſicht. Mit großen, fun⸗ . 7 5 Ihr Herz ſchlug ihr laut. Würde ſie ſiegen? „Verena—!“ Er ſtarrte ſie faſſungslos an. Was ſagte ſie da? Aber er war eingehüllt von ihrer Nähe— von ihrem trunke⸗ dabei! Liebte er nicht Verena? Parforcejagden verboten. Berlin, 3. Auguſt. Der Reichsjägermeiſter Generalober Göring hat eine Verordnung erlaſſen, wonach es verbot iſt, jagdbare Tiere vom Pferd aus hinter der Meute N hetzen oder zu jagen(ſogenannte Parforcejagd). Zuwider handlungen werden auf Grund des Reichsjagdgeſetzes he ſtraft. Die Verordnung tritt mit dem Tag der Verkündung in Kraft. a Alpiniſtenſchickſale Drei Touriſtengruppen vermißt.— Wiener Bergſteiger abgeſtürzt. Zermatt, 3. Aug. Im Gebiet von Zermatt werden se einigen Tagen eine Reihe von Touriſten vermißt. Na forſchungen waren infolge des ſchlechten Wetters und des don eingetretenen ſtarken Schneefalles bisher nur teilweiſe möglich So wird am Obergabelhorn(4073 Meter) zwiſchen den Zermattertal und dem Val d' Anniviers eine Dreiergrup vermißt. Sie beſteht aus dem 35 Jahre alten Zermatt Führer Franz Biner, dem 22 Jahre alten Skifahrer Wall Perren, aus Zermatt, und dem in Bern wohnenden, 4 Jahre alten Oberkellner Anton Zahner. Die drei wart am Donnerstag von der Trifthütte aus trotz ſehr ungünſ gen Wetters über den Gabelhorngrat zum Obergabelhon aufgebrochen. Seither ſind ſie ſpurlos verſchwunden. Ma befürchtet, daß ſie abgeſtürzt oder erforen ſind. Ferner werden drei Touriſten unbekannter National tät vermißt, die vor einigen Tagen von ihrem Zeltlager bei der Schönbühlhütte aus zu einer Tour mit nicht näher bezeichnetem Ziel aufgebrochen waren. Auch hier geſtallg ſich die Nachforſchungen ungemein ſchwierig. Am Obergabelhorn glitt ä ein Wiener Bergſtei⸗ ger namens Karl Machold, der mit einem ebenfalls az Wien ſtammenden Begleiter führerlos den Aufſtieg unter, nahm, plötzlich aus und ſtürzte über eine mehrere hunden Meter hohe Wand in die Tiefe. Der Begleiter holte in det Schönbühlhütte Hilfe, konnte dann aber der Rettungsman⸗ ſchaft im Nebel und Neuſchnee die genaue Abſturzſtelle nicht mehr bezeichnen. Außerdem ſind noch zwei Touriſten, aus Wien, die il Zermatt ihre Ferien zubrachten, in der Gegend des Zinal rothorns verſchollen. e Anter der Straßenwalze zermelmt. In Augsburg ereignete ſich ein gräßlicher Unglücksfall. Der Begleiter eint 15⸗Tonnen⸗Straßenwalze, die mit Schrittgeſchwindigkeit fu, kam beim Einherſchreiten vor der Walze dieſer zu nahe, wurd am Fuß erfaßt, zu Boden geworfen und von der Straßeg⸗ walze, die buchſtäblich ſeinen Körper zermalmte, getötel Der Führer der Walze bemerkte den Vorfall nicht und wurde erſt durch Schreie von Vorübergehenden auf das Uf glück aufmerkſam gemacht. Mord. Auf der Käsalm bei Mußdorf am In wurde der Senne Eberwein ermordet aufgefunen. Wie de Polizeidirektion mitteilt, wurden die Täter bereits feſtge⸗ nommen. Es handelt ſich um den 24 Jahre alten Auto Saltner und um den 33jährigen Max Burger. Beide ſiſd geſtändig. Omnibus im Straßengraben. Auf der Reichsſtraßk Wolfratshauſen— Bichl bei Podling ereignete ſich ein Ver, kehrsunfall, bei dem ein Omnibus mit 17 Perſonen in den Straßengraben geriet. Ein aus Richtung München kommen⸗ der Laſtkraftwagen war die Straße linkseingebogen, wäb⸗ rend eine Reiſegeſellſchaft mit mehreren Omnibuſſen hinten nachfuhr Der erſte Omnibusfahrer hatte offenbar den Rich⸗ tungszeiger nicht beachtet. Die Inſaſſen kamen mit leichteren Verletzungen davon. 5 b Mit der Probemaſchine ködlich verunglückt. Ein 28“ jähriger Motorradfahrer aus Düren, der mit einer Probe⸗ maſchine unterwegs war, kam in einer Kurve kurz vor der Ortſchaft Sinzenich aus der Fahrbahn, rannte gegen einen Pfahl des Ortsſchildes und wurde dann gegen eine Mauer geſchleudert Der Fahrer wurde auf der Stelle getötet. a Schwerer Unfall durch ſcheuenden Ochſen. Auf der Heimfahrt vom Felde ſcheute in Neuſtadt a. D. ein an einem Wagen angeſpannter Ochſe durch ein Stück weißes Papier und ging durch. Der Landwirt Joſef Attenberger ſprang ab und wollte das ſcheuende Tier anhalten. Dabei geriet et unter den Wagen und wurde von dem raſenden Tier elm 40 Meter mitgeſchleift. Mit mehrfachen Verletzungen wurde er ins Krankenhaus verbracht. nen, lockenden Lächeln. Er hatte keine Gedanken. Er sah nur ſie in dieſem Augenblick. N Zog ſie wie in einem Taumel an ſich.„ „Verena—“ 3 Ihre Lippen boten ſich ihm. And die heiße, dunkle Sehnſucht nach einer verlorenen Liebe trieb ihn, die Ap⸗ pen zu küſſen, die ihm ſo lockend blühten. i Er dachte nichts mehr. 2 „Verena—,“ murmelte er. Wußte kaum, wie es geſchah, daß ſie in ſeinen Armen lag und er ſie umſchlungen hielt. And er erwachte erſt au dem Rauſch der Zärtlichkeiten, als ſie lachend, ſieghaft rie, „Viktor— nun iſt deine Freiheit dahin! Und die klein blonde— Sie ſtockte. 2 45 Er verſuchte zu lächeln. 2 Ja doch— nun würde es eine Verlobung geben mil, ſen. Sein Vater wartete ja darauf. Nun alſo— was wat W „Die kleine, blonde Eva Gwendolin wird dich nie meht wiederſehen!“ In ihrem Triumph ſagte ſie es. Er war zuſammengefahren. 5 „Was— was weißt du— davon?“ 4 „Ach, Liebſter— küß mich,“ rief ſie schnell, überſchl“ 5 10 1 Liebkoſungen.„Ich bin ja ſo glücklich-“ glücklich—!“ 3 Ihr Herz jubelte. Nicht darüber, daß ſie liebte oder g liebt wurde— konnte ſie denn überhaupt ehrlich lle ben?— ſondern darüber, daß ſie endlich ihr Ziel errei hatte. Das war das Wichtige! 5 Viktor löſte ſich lächelnd aus ihrer ſtürmiſchen Amar mung. 4 „Nun iſt die Teeſtunde doch etwas anders verlaufen „Aber keineswegs unangenehm—“ 1 Er fühlte eine müde Gelaſſenheit in ſich. Sie plaude ten eine Weile, Hand in Hand, nebeneinander ſitzend, Plötzlich ſagte er: 5 8 „Du erwähnteſt vorhin Eva Gwendolin, Verena Lächelnd ſagte er es. 8 „Woher weißt du, daß— daß ſie mich—— 3 „Aber Viktor— das hat man doch gemerkt, daß ſi dich liebte—“ e „Hm? Du merkteſt das?“ 8 1 raloberg verbot keute 1 zuwider, ges hz kündum ſteiger rden ſel t. Nach. des dort möglich, hen den ergruppe er matter Waller den, 4 i warez ingünſtz abelhon Maß ational⸗ zeltlagg t näher geſtalteg r gſtei⸗ ls aus unter- hundert in det gsmanf⸗ lle nic die in Zinal 5 burg er eint it fut, „ wutde Straßen getötel cht und has U, m Im Wie die feſtgs⸗ Anton de ſind )Sſtraße in Ver⸗ in den mmen⸗ , wäb⸗ hinten n Rich⸗ ichteren Lin 8. Probe, bor der 1 einen Mauer tet. uf der einem Papier ſprang riet et r etwa wurde ee Er ſah dunkle e Lip⸗ Armen ſt aus 4 rief kleine t müßt 5 war N meht N 1, I et 10 N ch le rreiſt Umar⸗ N Aus dem lad ischen laude Außenhandelsſchulungswoche der Gaue Baden und Württemberg. I Heidelberg. Die Gaubetriebsgemeinſchaften Handel, Fachgruppe Groß⸗ und Außenhandel, Baden und Württem⸗ berg, veranſtalten in Heidelberg in der Zeit vom 17. bis 23. September 1936 eine Außenhandelsſchulungswoche, an der u. a. auch 30 auslandsdeutſche Kaufleute teilnehmen. Als Redner konnten hervorragende Männer gewonnen werden, ſo u. a. der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Pg. Bernhard Köhler, Miniſterialrat im Reichs⸗ wirkſchaftsminiſterium Pg. Dr. Guſtav Schlotterer, Haupt⸗ abteilungsleiter im Reichsnährſtand Pg. Behr, Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaftsleiter der RB Handel Pg. Joachim Walter, Wirklicher Legationsrat Dr. Boſenik. Das große Volksfeſt der Bergſtraße 1 Weinheim. Auf dem neuen Feſtplatz der Stadt Weinheim findet in der Zeit vom 8. bis 17. Auguſt die Weinheimer Woche ſtalf, die über den Rahmen einer örtlich begrenzten Veranſtaltung hinausgeht und zu einem Volksfeft für Bergſtraße und Odenwald geworden iſt. Das alte Gelände auf dem die Vorgängerin⸗ nen 1926, 1934 und 1935 abgehalten wurden, konte nicht mehr verwendet werden, nachdem mit dem Bau des Ehren⸗ mals am Eingang des Hindenburgparks ſeit längerer Zeit begonnen iſt. Für jeden Abend ſind Veranſtaltungen unterhaltender oder ſportlicher Art vorgeſehen, darunter ein Kameradſchaftsabend der Parteiformationen und das Auf⸗ 1 16 eee Schönau, die für den erſten Teil der Dlympiſchen Spiele für die Olympiahalle v Kdỹ Berlin verpflichtet iſt... Die Bürgerwehren von Baden haben am 8. und 9. Auguſt ihr Landestreffen und werden auf dem Feſtplatz ihre Wache aufziehen laſſen. 1200 Mann ſind gemeldet. Es kommen aus dieſem Anlaß auch Bürgerwehren aus Heſſen und Württemberg. Während der ganzen Dauer der Weinheimer Woche aus deren Anlaß b 5 i jeden Abend Buürgbeleuchtung ſtattfindet, iſt in der Eduard⸗Dürre⸗Schule die Ausſtellung Vergangenheit und Gegenwart des Handwerks und der Volkskunſt im Odenwald und an der Bergſtraße“ geöffnet, die ſeit einiger Zeit vorbereitet wird. Verheerendes Großfeuer Sechs Scheunen und ein Dachſtuhl ausgebrannt. () Baden⸗Baden. In der Gemeinde Haueneberſtein brach in dem Oekonomiegebäude des Landwirts Stephan Allrich vermutlich infolge Fahrläſſigkeit Feuer aus, dem ſechs Scheu⸗ nen zum Opfer fielen. Das Feuer wurde durch Kinder bemerkt. Der Löſchzug von Baden⸗Baden, der alarmiert wurde, war ſofort zur Stelle, ebenſo auch die Berufsfeuerwehr von Gaggenau und die Freiw. Feuerwehren von Baden⸗Baden⸗Oſt und Baden⸗ Baden⸗Weſt. Die Oekonomiegebäude der Landwirte Stephan Allrich, Franz Warth und Wenzeslaus Warth brannten vollkommen nieder. Teilweise niedergebrannt ſind die Oeko⸗ nomiegebäude des Zimmermeiſters Ignaz Gantner, des Bäk⸗ lers Lorenz Göhrig und des Mathias Hertwecke, wobei ſämt⸗ liche Heu⸗ und Fruchtvorräte der Obengenannten den Flammen zum Opfer fielen. Außerdem erlitt das Haus des Bäckers Lorenz Göhrig, der dasſelbe fürzlich erworben hatte, beträcht⸗ lichen Schaden. Der Dachſtuhl des Hauſes iſt vollkommen Ausgebrannt. Der Arbeitsdienſt nahm die Abſperrungen vor und half bei den Löſcharbeiten mit. Landrat Müller von Ra⸗ ſtatt war am Brandort erſchienen, außerdem die Gendarmerie von Baden⸗Baden und Raſtatt. Appenweier.(Beim vierten Einbruch er⸗ tappt.) Innerhalb acht Wochen war in den Büroräum⸗ lichkeiten der Mittelbadiſchen Ziegelverkaufsſtelle, Filiale Appenweier Bahnhof, dreimal eingebrochen worden. Dabei ſind größere Geldbeträge entwendet worden, ohne daß es ge⸗ lungen wäre, den Dieb zu faſſen. Beim vierten Male aber hat ihn das Schicksal ereilt. Er war auf die gleiche Art wie bei den erſten Einbrüchen in das Büro eingeſtiegen, beim Aufknacken des Schreibtiſches wurde er jedoch vom Geſchäfts⸗ führer und einem Gendarmeriebeamten, die auf der Lauer ge⸗ legen hatten, überraſcht und feſtgenommen. Es handelt ſich um einen 16 Jahre alten Burſchen. Er hat die Diebſtähle ein⸗ geſtanden, das Geld hat er in leichtſinniger Weiſe mit anderen jungen Burſchen verbraucht. Der jugendliche Dieb wurde ins Offenbacher Amtsgefängnis verbracht. 5 J Schwörſtadt.(Hollwanger hof aufgeteilt.) Der auf dem Dinkelsberg unweit Doſſenbach liegende große Hollwangerhof, der ſeit dem Jahre 1805 Eigentum des badiſchen Staates iſt, und vor einiger Zeit von der Lan⸗ desleitung übernommen worden iſt, wird nun in drei Sied⸗ lerſtellen aufgeteilt werden. Der Hof umfaßt zirka 42 Hektar Land. Zwei Siedlerſtellen erhalten je 13 Hektar und die dritte Siedlerſtelle wird 14 Hektar Land umfaſſen. Für die erſten beiden Siedlerſtellen wird der Hollwangerhof ſelbſt die erforderlichen Räume abgeben. Das dritte Heim iſt in Angriff genommen worden. „Aber ja. And ich weiß auch, warum ſie dann— ſo— wie ſoll ich ſagen 5 ſo—, nun, warum du ſo ſchnell auf Reiſen gingſt. O ja— ich weiß ſehr viel, Viktor—* „Ach— ſieh einmal an! Was denn noch? „Daß du ſelbſt die kleine Müllerskind geliebt haſt! Aber ich war ſtärker als ſie—“ 1 5 Viktor war es, als würde ſein Herz mit einemmal eiſen⸗ ſchwer. Eva! Dröhnend klang es durch ſeine Seele. 5 And wie von weither hörte er ſeine eigene Stimme, da er nun ſagte: 5 „Erzähle, Verena— woher weißt du das? Es— es intereſſiert mich.“ Warum fragte er es? Warum war ihm ſo ſeltſam zumute? 9 17 5 15 1 auf? arum fragte er? 8 Warum 1 55 er noch lächeln? Mußte ſein Geſicht nicht wie eine Grimaſſe ausfehen? 1 nur, 1 1 15 ie ſagte triumphierend: 5 1 kann ich's dir ja erzählen. Jetzt— da nichts mehr daran iſt. Das kleine Mädel hat mir leid getan— aber 125 5 ſich ja ſagen: Du und ſie— das hätte doch zu ſonderbar ausgeſehen.“ 2 Er lehnte ſich zurück.. 992 Daß ich noch lächeln kann, dachte er verbiſſen.— einſchlug. Der Rohling, Badiſcher Gauſängertag Vom 29. bis 31. Auguſt in Haslach. Der Badiſche Sängerbund, der über 50 000 Sänger um⸗ faßt und im nächſten Jahre ſein 75jähriges Beſtehen feiern kann, veranſtaltet ſeinen Gauſängertag am 29., 30. und 31. Auguſt in Haslach im Kinzigtal. Dem eigentlichen Sängertag geht ein Begrüßungsabend voraus, gegeben von der Gemeinde und den beiden Männergeſangvereinen „Harmonie“ und„Frohſinn“ Haslach. Im Mittelpunkt ſteht eine Ehrung für den badiſchen Dichter Heinrich Hans⸗ jakob, deſſen Geburtsſtätte bekanntlich Haslach iſt. Ein Vortrag über Leben und Wirken und Aufführungen aus ſeinen Werken werden ein Bild des Dichters geben. Wei⸗ terhin werden neben Chören und Orcheſtervorträgen Trach⸗ tentänze gezeigt, ausgeführt von den bekannten Trachten⸗ gruppen Mühlenbach, Gutach und Oberprechtal. Eine zweite Dichterehrung bringt der Gauſängertag am Sonntagvormittag mit einer groß angelegten Feier für Victor von Scheffel. Männerchöre, die Gedichte von Scheffel zur Grundlage haben, werden die Feſtanſprache von Profeſſor Dr. Münch⸗Bruchſal umrahmen. Am Nach⸗ mittag findet eine machtvolle Sängerkundgebung ſtatt, bei der Sängergauführer Karl Schmitt⸗Kehl ſprechen wird. Man wird hier ausſchließlich Männerchöre badiſcher Komponiſten hören. Der heimatliche Charakter dieſer Sän⸗ gertagung in Haslach wird auch durch die Ausſtellung „Volkslied und Volkstanz im Volksbrauch“ betont werden. Aus dieſem Grunde ſtehen die Veranſtaltungen, die von vielen tauſend Sängern beſucht werden, unter dem Motto „Heimat und Volk“. Um den Beſuch dieſer Sängertagung zu erleichtern, wird die Reichsbahndirektion Karlsruhe anordnen, daß von allen badiſchen Bahnhöfen nach Haslach Sonntagsrückfahrkarten mit Geltungsdauer vom Samstag, dem 29. Auguſt 0 Uhr bis Montag, den 31. Auguſt 24 Uhr(ſpäteſter Ant⸗itt der Rückreiſe) ausgegeben werden. Aus den Nachbarländern Frankenthal.(Laſtauto verbrannt.) Auf der Reichsſtraße zwiſchen Staudheim und Rain a. L. verbrannte während der Fahrt der Anhänger eines Laſtzuges aus Fran⸗ kenthal. Der Anhänger, der eine größere Ladung Zucker für Neuburger Firmen geladen hatte, war durch Heißlaufen in Brand geraten und bis die Fahrer auf die Gefahr aufmerk⸗ ſam wurden, hatte das Feuer den Wagen ſchon ergriffen, ſo daß dieſer mitſamt ſeinem Inhalt vollkommen ausbrannte. Perſonen kamen glücklicherweiſe nicht zu Schaden. Frankenthal.(Schlachtſteuer hinter zogen.) Ein glücklicherweiſe ſeltener Fall führte zwei Hektenleidel⸗ heimer Metzgermeiſter vor den Strafrichter, weil ſie ſich der erſchwerten Urkundenfälſchung und Schlachtſteuerhinter⸗ ziehung ſchuldig gemacht hatten. Die beiden Angeklagten, der 54jährige Jakob Fink und der 39 Jahre alte Joſef Un⸗ terländer, beide ſeit zwei Monaten in Unterſuchungshaft, kamen zur Hebung ihres zurückgegangenen Veſchäftsum⸗ ſatzes auf den ſtrafbaren Gedanken, die Schlachtſteuer zu umgehen. Sie änderten die Wiegeſcheine und fälſchten Un⸗ terſchriften. In der Hauptverhandlung gaben ſie ihre Ver⸗ fehlungen zu. Die hinterzogenen Abgaben bezifferten ſich auf rund 165 Mark. Das Schöffengericht verurteilte beide Angeklagte zu je vier Monaten Gefängnis und 600 Mark Geldſtraſe⸗ erſatzweiſe weitere 20 Tage Gefängnis. Edenkoben.(Auto fährt in Straßengraben.) Im Auto eines Speyerer Schuhfabrikanten unternahmen zwei Mechtersheimer eine Fahrt nach St. Martin. Der Wagen geriet bei Altdorf ins Schleudern und in den Straßengraben, wo er vollſtändig zertrümmert liegen blieb. Der eine Inſaſſe wurde mit ſchweren Bruſtkorbquetſchungen und der Schuh⸗ fabrikant, der Lenker des Wagens, mit einem Armbruch und Schnittwunden ins Krankenhaus eingeliefert. Offenbach.(Raffinterter Schwindlertrick) Ein Kraftfahrer tankte 20 Liter Benzin und gab einen 20⸗ Markſchein in Zahlung. Als der Tankwart erklärte, nicht wechſeln zu können, fand ſich der Kraftfahrer dazu bereit, ein Pfand zu hinterlegen, bis er ſelbſt in der Nähe den Schein gewechſelt habe. Der Tankwart nahm als Pfand einen ſchweren Ledermantel in Empfang. Nach einiger Zeit, als der Betrieb an der Tankſtelle etwas nachgelaſſen hatte, fand der Tankwart Zeit, ſich das Pfand genauer anzuſehen. Sein Erſtaunen war nicht gering, als er in dem vermeint⸗ lichen Pfand ſeinen eigenen Mantel erkannte, den der Gau⸗ ner in einem unbeobachteten Augenblick kurz vorher ent⸗ wendet haben mußte. — Bad Mergentheim.(Unfall.) Schwer verunglückt iſt an der Edelfinger Straße der etwa 24jährige Arbeiter Noe aus Edelfingen, der mitten auf der Straße liegend aufgefunden wurde. Abſeits von ihm lag ſein Fahrrad. Vermutlich wurde der Anfall durch ein dem Radfahrer begegnendes Auto herbeigeführt. Die hieſige Sanitätskolonne verbrachte den Verunglückten ins Krankenhaus. Er hat einen doppelten Schädelbruch erlitten und außer anderen Verlet⸗ zungen iſt ihm ein Ohr faſt abgeriſſen. — Geislingen a. St.(Wegen Tiermißhandlung feſtgenommen.) Ein Stallknecht, der in einem Albort des Bezirks beſchäftigt war, mußte von den Landjägern wegen Tiermißhandlung feſtgenommen werden. Der 28jährige Knecht führte ſich als ein ganz roher, gewalttätiger Burſche auf, der das Vieh unmenſchlich behandelte und unbarmherzig auf es der dem Amtsgericht übergeben wurde, ſieht ſein zafung entgegen. 5 — Plochingen.(Auf ein Fuhrwerk aufgefah⸗ ren.) Der ledige etwa 25jährige Schloſſer Hermann Lech⸗ leitner wollte von Pfauhauſen her mit dem Motorrad nach Hauſe fahren. Unweit der Neckarbrücke fuhr er auf ein Pferdefuhrwerk auf, wurde etwa 15 Meter zurückgeworfen und war ſofort tot. Beide Fahrzeuge waren beleuchtet. — Oelhaus, OA. Crailsheim.(Sturz mit Todes⸗ folge.) Von einem ſchweren Schickſalsſchlag wurde die Familie des Gutspächters Franz Haas hier betroffen, der der Gattin und drei unmündigen Kindern den Ernährer raubte. Haas ſtürzte in der Scheuer vom Balken auf einen Wagen, wobei er am Oberſchenkel von der Wagenleire aufgeſpießt wurde, die ihm auch die Schlagader zerriß. Seine Frau und ein Nachbar leiſteten die erſte Hilfe bis ein Arzt zur Stelle war. Der Schwerverletzte wurde ins Crailsheimer Krankenhaus gebracht, wo er im blühenden Alter von erſt 38 Jahren verſtorben iſt. Idar-Oberſtein.(Sich mit Benzin übergoſſen und angezündet.) In Hoppſtädten überſchüttete ſich die Frau des Rabbiners Lewin in einer 18 ch e mit Benzin und zündete es an. Einer Feuerſäule gleich lief die Unglückliche auf die Straße, wo Nachbarn das Feuer durch Ueberwerfen von Decken erſtickten. Mit ſchweren Brand⸗ wunden am ganzen Körper wurde die Frau dem Birken⸗ felder Krankenhaus zugeführt, wo ſie ſtarb. Der„Gläſerne Zug“. Koblenz, 3 Aug. Die Deutſche Reichsbahn hat in ihrem Bemühen, das Reiſen auf der Schiene immer angenehmer und genußreicher zu geſtalten, in dieſem Jahr völlig neue Wege beſchritten und mit dem Bau von Reiſeausſichtswagen die Vorteile des modernen Reiſeomnibuſſes mit den Vor⸗ zügen des Schienenfahrzeugs verbunden. Außer den in Oberbayern laufenden beiden elektriſchen Reichsbahnaus⸗ ſichtswagen, den ſogen.„Gläſernen Zügen“, verfügt die Reichsbahn nunmehr über ein weiteres derartiges Fahr⸗ zeug, das am 2. Auguſt in Koolenz dem Verkehr übergeben wurde. „ RNaſſau(Lahn).(Kur gaſt läßt ſich vom Zug überfahren.) Ein in Naſſau zur Kur weilender Mann aus Hamburg entfernte ſich aus der Stadt. Gleich am Aus⸗ gang des erſten Tunnels zwiſchen Naſſau und Obernhof warf er ſich vor einen Perſonenzug, der ihn bis zur Un⸗ kenntlichkeit verſtümmelte. Der Lebensmüde ſoll an einer Nervenkrankheit gelitten haben. Simmern.(Herzſchlag auf dem Feld.) Der 72⸗ jährige Peter Kramb in Biebernheim war mit ſeinen Ange⸗ hörigen hinaus aufs Feld gefahren. Bei der Arbeit fiel der alte Mann plötzlich um und blieb tot liegen. Ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende gemacht. Adenau.(Jugend aus überſeeiſchen Ländern in der Eifel.) Die Zahl der jugendlichen ausländiſchen Wandergruppen, die das Eifelgebiet durchwandern, hat in den letzten Tagen noch eine erhebliche Zunahme erfahren. In der Jugendherberge in Adenau und auch in verſchiedenen anderen Orten trafen faſt Tag für Tag Uebernachtungsan⸗ meldungen von auſtraliſchen Wandertrupps ein. Beſonders ſtark iſt auch der Anteil der Jugend aus überſeeiſchen Län⸗ dern, aus Schottland, Java, Amerika, ſowie aus den Ani⸗ verſitätsſtädten Oxford und 1(England). Die wanderfrohe Auslandsjugend, die überall gaſtliche Aufnahme findet, iſt allgemein begeiſtert von den Schönheiten der Eifel⸗ landſchaft. A Schacht eingeſtürzt. In Lenggries ereignete ſich bei Waſſerleitungsarbeiten ein ſchwerer Unfall. Ein etwa ſechs Meter tiefer Schacht ſtürzte zuſammen. Van den drei darin beſchäftigten Arbeitern konnten zwei ſich retten, während der dritte verſchüttet und getötet wurde. aß Laſtzug in Brand geraten. Auf der Reichsſtraße zwi⸗ ſchen Staudheim und Rain a. L. verbrannte während der Fahrt der Anhänger eines Laſtzuges aus Frankenthal. Der Anhänger, der eine größere Ladung Zucker für Neuburger Firmen geladen hatte, war durch Heißlaufen in Brand ge⸗ raten, und bis die Fahrer auf die Gefahr aufmerkſam wüur⸗ den, hatte das Feuer den Wagen ſchon ergriffen. a. Zwei Opfer eines Motorradunfalls. Auf der Olpener Straße zwiſchen Overath und Vilkerath fuhr ein Motorrad auf einen fahrenden Perſonenkraftwagen auf, der ſeine Ge⸗ ſchwindigkeit mit Rückſicht auf einen Radfahrer vermindert hatte. Die beiden Motorradfahrer, ein Mann und ein Mäd⸗ chen von etwa 23 Jahren, wurden getötet. b Mörder gon Mindelheim geiſteskrank. Der 38 Jahre alte Otto Kehrer aus Mindelheim, der im Mai ds. Is. ſeine Frau und ſeine drei Kinder auf ſchreckliche Weiſe ums Le⸗ ben brachte, iſt nach eingehender Beobachtung auf ſeinen Geiſteszuſtand als unzurechnungsfähig erklärt worden. Die Kartoffeikäfergefahr wächſt! Seit im Jahre 1922 der Kartoffelkäfer in der Amgebung von Bordeaux feſtgeſtellt wurde und nicht mehr ausge⸗ rottet werden konnte, hat der Deutſche Pflanzenſchutzdienſt aufmerkſam die Jahr für Jahr weiter vordringende Aus⸗ breitung des Schädlings in Frankreich verfolgt. Im Som⸗ mer 1935 wurde es klar, daß auch Deutſchland von dem Käfer, der jetzt ganz Frankreich überrannt hatte und ſchon in Belgien eingedrungen war, unmittelbar bedroht iſt. Alle müſſen mithelfen! Die Reichsregierung errichtete deshalb einen„Kartoffel⸗ käfer⸗Abwehrdienſt“ mit deſſen Durchführung der Reichsnähr⸗ ſtand beauftragt wurde. In einer„Gefahrzone!“ längs der Weſtgrenze des Reiches wurde erhöhte Alarmbereitſchaft angeordnet. In jeder Gemeinde dieſes Gebietes iſt ein Vertrauensmann für die Kartoffelkäferabwehr ernannt wor⸗ den, der die Verantwortung für die dauernde Ueberwa⸗ chung der Felder trägt. Die Lehrer ſind über die Lebens⸗ weiſe des Schädlings eingehend unterrichtet worden; ſie ſind vom Kultusminiſterium angewieſen, den Kartoffelkäfer im Anterricht zu behandeln und mit den älteren Schulkindern einen Suchdienſt auf den Feldern durchzuführen. Auch der e iſt in der Kartoffelkäferbekämpfung geſchult worden. Die Länderregierungen haben durch geſetzliche Verord⸗ nungen die Meldepflicht für das Auffinden des Kartof⸗ felkäfers angeordnet. Wer das Vorkommen des Schädlings auf ſeinem Feld böswillig oder fahrläſſig verſchweigt, wird beſtraft!l Die techniſche Leitung der Kartoffelkäferabwehr liegt in Händen der Hauptſtellen für Pflanzenſchutz. Der Ab we hrkampf iſt ſorgfältig vorbereitet. An jeder Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in der Gef 1 ſteht ein Kraftwagen bereit, der eine Batterie von Rücken⸗ ſpritzen mit Motorfüllpumpe und einem Vorrat der notwendi⸗ gen Bekämpfungsmittel erhält. Beim Auffinden des erſten Käferherdes wird auch in Baden der Kartoffelkäferwagen der Hauptſtelle für Pflanzenſchutz ſofort zur Stelle ſein und den Angriff gegen den Schädling aufnehmen. Die Erfahrungen der letzten Wochen haben uns gezeigt, daß die Vorſorge des Kartoffelkäfer⸗Abwehrdienſtes nicht u m⸗ ſonſt war! Gerade im Hochſommer, wenn die Käfer über den nahegelegenen franzöſiſchen Befallsgebieten ſich maſſen⸗ haft in die Luft erheben und von einem Gewitterſturm in kur⸗ zer Zeit meilenweil oſtwärts getrieben werden können, iſt die Gefahr, daß ſie in Baden„landen“, ſehr groß. Immer wieder muß daher leder Bauer und Landwirt auf ſeine Pflicht aufmerkſam gemacht werden: die Karkoffelfeſder regelmäßig auf den Kartoffelkäfer a Und ſeine Larven abzuſuchen. Jeder ſtärkere Fraß am Laub der Kartoffeln iſt verdächtig und muß zu größter Aufmerkſamteit anregen! Verdächtige Tiere ſind ſofort in ein Fläſchchen mit Spiritus, Petroleum oder Benzin zu werfen und dem Bürgermeiſteramt vorzu⸗ legen. Dieſes leitet ſie an den zuſtändigen Landesökonomierat weiter, der die Entſcheidung trifft, ob der gefürchtete Schäd⸗ ling vorliegt, oder ein anderes Inſekt. Der ganze Erfolg der Bekämpfung des Kartoffelläfers hängt davon ab, daß wir die erſten Eindringlinge ſo⸗ fort auffinden und unſchädlich machen. Anſere Verantwortung der deutſchen Wirtſchaft gegen⸗ über iſt groß; niemand darf 15 ihr entziehen, Deshalb muß gen die Arbeit des Karto lkäfer⸗Abwehrdienſtes unter⸗ üten. 1 altale Nuudsciau Ernteſegen überall! Vor wenigen Wochen noch ſtand das Korn grün und ſaftig auf den Feldern. Nun gleicht das Kornfeld meiſt einem goldgelben, wallenden Meer. Die fruchtſchweren Halme ſchaukeln gar luſtig hin und her, wenn der leichte Wind über das Land geht. Erntezeit iſt geworden! Mit der Wintergerſte fing das an. Nach wenigen Tagen ſtanden ſchon überall die Stiegen auf den Plänen, und nun wurden auch die Dreſchmaſchinen wieder munter. Sie brummen vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend. Rundum ſtehen die Fuhren. Strohſtapel erheben ſich auf dem Dreſchplatz, und in ſtändiger Folge purzelt das goldene Erntegut in die Säcke. Da wird ein Bund nach dem anderen auf den Dreſchkaſten gereckt, der Bindfaden wird zerſchnitten, und die loſen Halme wandern durch die Maſchine, bis ſie der Frucht beraubt als Band⸗ oder Preßballen die Preſſe verlaſſen. Die Anwohner des Dreſchplatzes wiſſen ein Lied von dem Staub zu ſingen. Nicht anders ergeht es den Menſchen, die beim Dreſchen beſchäftigt ſind; ſie ſchlucken immer wieder den Staub. Knallheiß ſteht gewöhnlich die Sonne am Himmel, daß der Schweiß in Strömen rinnt. So iſt nun einmal die Erntezeit. Sonnenbrand und ſchwere Arbeit! Nicht anders iſt das auf dem Felde, wenn der Bauer auf dem Binder ſitzt, wenn die Pferde immer wieder die Runde um die Kornbreite machen, wenn ein Bund nach dem anderen vom Binder zu Boden fällt. Nicht anders iſt das, wenn die Frauen ein Bund nach dem anderen aufheben, wenn ſie die Bunde zuſammen⸗ tragen und zu Stiegen aufbauen. Das iſt Erntezeit, da alle verfügbaren Fäuſte benötigt werden, den goldgelben Segen zu bergen. Nicht immer beſchert der Wettergott das gewünſchte Erntewetter. Es kann auch ſein, daß er immer wieder ſeine himmliſchen Schleuſen öffnet, daß der Regen ohne Unterlaß fällt, daß der Bauer betrübt in die graue Welt ſtarrt und um die Ernte bangt. Da muß freilich das Korn immer wieder umgemandelt werden, um ein Aus⸗ wachſen der Körner nach Möglichkeit zu unterbinden. Seht ihr, mit der Wintergerſte fing das an! Doch ſchon bald rauſchten die Senſen durch die hohen Roggen⸗ felder. Und wenn die Senſe freie Bahn geſchaffen hatte, wurde die Mähmaſchine eingeſetzt. Und dann ſteht rot⸗ golden der Weizen auf dem Plan. Wieder rauſcht die Senſe, und das fröhliche Dengeln klingt durch den heißen Tag zum Dorf herüber. Wieder knattern die Mäh⸗ maſchinen, und wieder rollen die Erntewagen dem Dorfe zu. Noch immer brummt die Dreſchmaſchine vom Tag⸗ werden bis zum Einbruch der Dunkelheit. 8 Regen, und nichts als Regen! Mit großer Beſorgnis beginnen nun unſere Landwirte zum faſt ſtändig mit Regenwolken bedeckten Himmel zu ſchauen, denn das moch auf dem Felde ſich befindliche Getreide iſt nunmehr gefährdet. Auch die Hackfrüchte, beſonders die Kartoffeln, benötigen dringend warmes Wetter; die Feuchtigkeit werd für ſie zu groß; auch hier könnte großer Schaden ent⸗ ſtehen. Wir wollen hoffen, daß die Regenperiode nunmehr ihr Ende erreicht hat. Ausklang der Platzeinweihung. Das Volksfeſt, das geſtern mittag als Abſchluß der Platzeinweihung der Geflügelzuchtgenoſſenſchaft ſtattfand, nahm einen ſehr guten Verlauf. Vor allem an den Kinderbeluſtigungen konnte man ſeine helle Freude haben. Allerdings wurde die Freude am Abend durch den Regen getrübt. Wenn auch das Wetter nicht gerade ein freundliches Geſicht machte, ſo erzeugten doch fröhliche Muſikklänge und auch die Tombola eine feſtliche Stimmung. Pflegerat fuͤr die Anglücksopfer. Dank für die allgemeine Anteilnahme. Mannheim. Der Führer der Gruppe Kurpfalz, Grup⸗ penführer Luyken, hat die Bildung eines Pflegerates für die Opfer des Unglücks an der Beſenfelder Steige befohlen. Unter ſeinem Vorſitz iſt es Aufgabe dieſes Pflegerates, für die Opfer des ſchweren Unglücks an der Beſenfelder Steige zu ſorgen. Der Pflegerat ſetzt ſich zuſammen aus SA⸗ Führern, unter Mitarbeit der NSW und anderer Stellen von Partei und Behörden. Die Anſchrift lautet: Mannheim, Otto⸗Beck⸗Straße 27(SA⸗Gruppe Kurpfalz). Gleichzeitig bringt Gruppenführer Luyken für die herz⸗ liche Anteilnahme und die bereitwillige Hilfe, die der SA gelegentlich des Unglücks aus allen Kreiſen der Bevpölke⸗ rung, von den Gliederungen der Partei und den Behörden des Staates und der Stadt, ſowie der Wehrmacht und den Verbänden entgegengebracht worden iſt, im Namen aller S A⸗Männer der Gruppe Kurpfalz ſeinen tiefempfundenen Dank zum Ausdruck. U 42 Verkehrsunfälle in einer Woche. Bei 42 Verkehrs⸗ unfällen, die ſich in der vergangenen Woche ereigneten, wur⸗ den 23 Perſonen verletzt und 33 Fahrzeuge aller Art be⸗ ſchädigt. Zwei Unfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrzeug⸗ führer zurückzuführen. Den Führerſchein abgenommen. Vorläufig feſtge⸗ nommen wurde ein betrunkener Kraftwagenführer, der auf der Rüdesheimerſtraße durch ſein Verhalten den übrigen Verkehr gefährdete. Dem verantwortungsloſen Führer wurde der Führerſchein abgenommen. Auf der falſchen Straßenfeite gefahren. Einen Schä⸗ delbruch, einen Unterſchenkelbruch und eine Gehirnerſchütte⸗ rung erlitt ein Radfahrer, der auf dem Alten Benzweg von dem Führer eines Kraftrades angefahren wurde, der auf der falſchen Straßenſeite fuhr. Der Radfahrer ſowie der ebenfalls verletzte Soziusfahrer fanden Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. — Eintragung von Strafen in den Führerſchein. Der Reichsminiſter des Innern hat im Einvernehmen mit dem Reichsverkehrsminiſter angeordnet, daß auf Seite 4 der Führerſcheine alle Poltzeiſtrafen und gerichtliche ohr e en der Inhaber dieſer Scheine wegen Verletzung der Ver⸗ Jahr svarſchriſteß vermerkt werden, ſoweit ſie nach dem 31. 7. 1936 rechtskräftig verhängt ſind Gebührenpflichtige Ver⸗ warnungen ſind nicht zu vermerken. Die Eintragungen der Strafen ſind durch die Behörden vorzunehmen, die für die Erteilung oder Entziehung der Fahrerlaubnis zuſtändig ſind * Taßt die Hühner auf Stoppeln. Hühner ſind gute Vertilger der Schädlinge aus dem Inſektenreich und es wird viel zu wenig Gebrauch davon gemacht, daß man Hühner auf die Felder läßt, beſonders auf Stoppeln und umge⸗ brochenen Flächen. Im nächſten Jahre wird man es mer⸗ ken, wenn die Hühner Aufräumungsarbeit getan haben. Geflügelzucht— eine Wiſſenſchaft Das Vererbungsproblem auf dem Hühnerhof— Zwei⸗ undvierzig Nationen fördern die Kleintierzucht. Durch den Präſidenten der Internationalen Ver⸗ einigung für Geflügelwiſſenſchaft, Profeſſor Ghigi, Bologna, wurde dieſer Tage in Leipzig der 6. Welt⸗ geflügelkongreß eröffnet, an dem zweiundvierzig Nationen beteiligt ſind. Den Laien intereſſiert an dem internationalen Kongreß wohl am meiſten die große Geflügel⸗ und Kaninchenaus⸗ ſtellung, die auch ihn die volkswirtſchaftliche und ſoziale Bedeutung der Kleintierzucht in ihrem ganzen Umfange erkennen läßt. Den Haupteingang der gewaltigen Lehr⸗ ſchau bildet eine Ehrenhalle des Reichsnährſtandes, die von einem herrlichen Baldachin aus zehntauſend Meter deutſcher Seide überwölbt wird.„Die Gänſelieſel“, eine Schöpfung des Berliner Bildhauers Butzke, und beider⸗ ſeits aufgeſtellte prachtvolle Porzellanplaſtiken, vervoll⸗ ſtändigen den harmoniſchen Eindruck. Aufgaben und Stellung der Kleintierzucht wie des Reichsnährſtandes in der Volkswirtſchaft ſind in der Ehrenhalle ſinnvoll veran⸗ ſchaulicht. An den repräſentativen Empfangsraum ſchließen ſich beiderſeits die Lehrſchauen an, die dann ſpäter in eine große Länderſtraße mit den Ausſtellungskojen der zwei⸗ undvierzig an dem Kongreß beteiligten Nationen über⸗ gehen. Ein beſonders merkwürdiges Ausſtellungsſtück ver⸗ körpert ein alter Perſonenwagen der Reichsbahn ohne Räder, der zu einem Geflügel- und Kaninchenſtall mit ent⸗ ſprechendem Auslauf umgeſtaltet wurde. Beſonders Bahn⸗ wärter bedienen ſich gern einer derartigen Einrichtung. Natürlich ſind auch Brutösfen, Fütterungsvorrichtungen und dergleichen in vollem Betrieb auf der Ausſtellung zu ſehen. Fortwährend kommen neue Küken zur Welt, wer⸗ den der elektriſch erwärmten künſtlichen Glucke anvertraut oder in Schachteln verpackt und in alle Welt verſandt. Am eindrucksvollſten aber iſt das vielfältige lebendige An⸗ ſchauungsmaterial. Da gibt es alle erdenklichen Hühner⸗, Enten⸗ und Gänſe⸗ ſowie Kaninchenraſſen, die zweiund⸗ vierzig Nationen in mühevoller, langjähriger Züchtungs⸗ arbeit hervorgebracht haben. Teils ſieht man hierbei auf beſonders große Legefreudigkeit, teils jedoch auch auf guten Fleiſchwuchs. Die aus dem alten Bauernhuhn her⸗ vorgegangenen Italiener zeichnen ſich durch hohe Wirt⸗ ſchaftlichkeit aus, doch ſind die ſchmucken Rhodeländer auf der ganzen Welt, auch in Deutſchland, am ſtärkſten ver⸗ breitet. Sie ſind ebenſo wie die Wyandotten aus⸗ geſprochene„Fleiſchhühner“. Höchſtleiſtungen hat auch die Gänſe⸗ und Entenzucht aufzuweiſen. Da gibt es prachtvolle Tiere von fünfzehn und mehr Kilogramm Gewicht. Doch auch die ſtattlichen Puten können ſich ſehen laſſen. Schließlich ſind auch auf der Ausſtellung Rieſentauben zu finden, die größer ſind als manches Huhn, und wertvolle deutſche Brieftauben, deren Zuverläſſigkiet in der ganzen Welt bekannt iſt. Bei den Kaninchen gibt es gleichfalls Gewichtsunterſchiede von einem bis zu neun Kilogramm und dementſprechend auf Pelzreichtum oder Fleiſchergiebigkeit gezüchtete Tiere. Ihre Züchtung wird in den verſchiedenſten Beiſpielen veran⸗ ſchaulicht. Ihre Bedeutung für die deutſche Volkswirt⸗ ſchaft wächſt von Jahr zu Jahr. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat als Ehrenpreis für die Internationale Ge⸗ flügel⸗ und Kaninchenausſtellung eine von Profeſſor Lettré entworfene prachtvolle, feuervergoldete Silberſchale geſtiftet, die von dem Pächter Langenſiepen in Obernell⸗ ſiepen im Rheinland gewonnen wurde. Ein neuer Erfolg deutſcher Züchterarbeit! Schier unerſchöpflich ſind die wiſſenſchaftlichen Themen, die auf dem internationalen Kongreß zur De⸗ batte ſtehen. Da gilt es, die Wechſelwirkungen der Hor⸗ monenforſchung auf die Geflügelzüchtung und die Bedeu⸗ tung der Vitamine wie der Mineralien in der Ernährung ſeſtzuſtellen. Auch das Vererbungspeoblem ſpielt auf dem Hühnerhof eine große Rolle. Ein guter Hahn vermag ganze Generationen von Nachkommen günſtig zu beein⸗ fluſſen, wie umgekehrt ein ſchlechter ſie in Legetätigkeit und Fleiſchergiebigkeit ſtark beeinträchtigt. Der verant⸗ wortungsbewußte Geflügelzüchter verwendet daher nur einen anerkannten Herdbuchhahn oder beſchafft ſich erſt⸗ klaſſige Nachzucht aus einem hochſtehenden Geflügelzucht⸗ betrieb. Desgleichen dürfen Bruteier nur von den beſten Lege- oder Fleiſchhühnern angenommen werden. Auch Unterricht und Organiſation, die Phyſiologie des Eies und des Geflügels, Stallhygiene, Krankheiten und Wirt⸗ ſchaftsfragen ſind in der Geflügelzucht von großer Be⸗ deutung. 7* 2 Die Jagd im Auguſt Mit dem Monat Auguſt iſt für den Jäger eine reichere Betätigung gekommen. Während die Monate Juni und Juli faſt ausſchließlich dem Rehbock galten, hat im Auguſt, wie wir dem„Deutſchen Jäger“, München, entnehmen, zu⸗ nächſt einmal der Rothirſch im ganzen Reichsgebiet Schuß⸗ zeit. Gute Hirſche haben jetzt ihr Geweih blank gefegt und kommen nicht allzu oft in Anblick. Auch an dieſer Stelle ſei daran erinnert, daß der Abſchuß von Kronenhirſchen nur bei beſonderer Genehmigung vorgenommen werden darf. In Bayern beginnt weiter am 1. Auguſt die Jagdzeit auf Gams. Ringeltauben, Dächſe, Sumpfſchnepfen und Brachvögel dür⸗ fen vom 1. Auguſt an und Murmeltiere vom 16. an geſchof⸗ ſen werden. Der Vollſtändigkeit wegen ſei auch das männ⸗ liche Muffelwild erwähnt, das ebenfalls vom 1. Auguſt an Schußzeit hat. Gegen Ende des Monats locken den Jäger die Freuden der Hühnerjagd, die am 25. beginnt. In den erſten Auguſttagen ſteht normalerweiſe die Reh⸗ brunft auf dem Höhepunkt. Jetzt iſt die Zeit gekommen, wo ſich der Jäger für die bisher auferlegte Entſagung die⸗ ſen oder jenen guten Bock holen kann. Mit Beginn der Ge⸗ treideernte iſt es dem Jäger ermöglicht, Jagd auf Ringel⸗ tauben zu machen, die jetzt ſehr feiſt ſind und den Küchenzet⸗ tel bereichern können. Die ſpäter kahl gewordenen Getreide⸗ felder erleichtern dem Heger den Kampf gegen wildernde Katzen. Jetzt darf es nicht verſäumt werden, die Dreſch⸗ abfälle für Faſanen⸗ und Rebhühnerſchüttungen zu beſorgen. Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 3. Auguſt. Am Groß⸗ viehmarkt waren aufgetrieben: 42 Bullen, 36 Ochſen, 50 Rinder, 86 Kühe, zuſammen 214 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche war dies ein Minderauftrieb von 67 Stück. Die Tiere wurden entſprechend der Kontingente an die ein⸗ zelnen Verbraucher zugewieſen. Es ergaben ſich folgende unveränderte Höchſtnotizen: Bullen 42, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 43 Pfennig.— Einen ſehr reichlichen Auf⸗ trieb hatte der Kälbermarkt zu verzeichnen. Er war mit 1027 Tieren beſchickt. Trotz des reichlichen Auftriebes war ein leb⸗ haftes Geſchäft zu verzeichnen. Die Preiſe waren 2 Pfennig höher als in der Vorwoche, ſo daß ſich eine Höchſtnotiz von 78 Pfennig ergab.— Am Schweinemarkt ſtanden 1141 Tiere zum Verkauf, 124 weniger als in der Vorwoche. Enk⸗ ſprechend der Kontingente wurde die Zuweiſung durch die Kommiſſion, fennig, vorge⸗ nommen. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 3. Auguſt. Amt⸗ lich notierten: Trockenſchnitzel Fabrikpreis loſe 9.36, Rohme⸗ laſſe loſe 6.48, Steffenſchnitzel loſe 10.96, Zuckerſchnitzel volle. 11.56, alles Ausgleich plus 35 Pfennig. Alle anderen No⸗ tierungen unverändert. bei einer Höchſtnotiz von 57 Verſammlungs⸗Kalender. Fuß ballvereinigung. Heute abend Jugendbeſprechung mit Verpflichtung für die kommende Spielzeit. Reſtloſes Erſcheinen wird erwartet. Für ſofort ein Mädchen für Küche und Haushalt geſucht. Cafe Stadion Reuoſtheim Dürerſtraße 11. „ Tuchege Einnühjer in 2 und junger inann über Tabaßkherbſt geſucht. Kloppenbelmerstr. 24 S 2 evil. 3 Zimmer und Küche zu vermieten. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. ieee Lablona. Aale fachaae gcgen Verlobungs- Marlen Vermahlungs-Marien gratulations- Marien Besuchs-Aarien B dc werden schnellstens e 1 7 5 zu haben Jectar- Voile Mrucdterei least ligt haaaunaandnunuunonsddaadadgdndagenundaunnongh Ein Posten strapazierfähige Saccoanzüge 90 Sportanzlige mit 2 Hosen 22 Wollmän tel 0 Ein Posten reinwollene Saccoanzüge 50 Sportanziige mit 2 Hosen 31 Sahbardinemäntel Ein Posten erstklassige Sportanzüge mit 2 Hosen Saccoanzüge ⁰ Uebergangsmäntel zum Teil Modellstücke Außerdem sind unsere sämtlichen Läger Kinder-RKonfektion. Hosen, Wasch- Beklei- dung CTüster. Leinen usw.) Regenmäntel. 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Mit großem Intereſſe folgten die Zuſchauer den drei Ausſcheidungsläufen über 3000⸗Meter⸗Hinder⸗ nis. Die Teilnehmer hatten insgeſamt 32 Hinder⸗ niſſe und ſechsmal den Waſſergraben zu nehmen, und zu dieſen Schwierigkeiten geſellten ſich, von den Läufern und Zuſchauern nicht als angenehm empfunden, einige Re⸗ genſchauer. Aus jedem der drei Läufe kamen die vier Erſt⸗ placierten in die Entſcheidung. Auch hier konnte das Ab⸗ ſchneiden der deutſchen Teilnehmer befriedigen, lediglich der Oberhauſener Raff enttäuſchte, denn er gab im letzten Lauf entmutigt auf, als es auf den erſten Meter nicht ſo latt ging, wie es wünſchenswert geweſen wäre. Der Stuttgarter Dompert, der von Haus aus ein 1500⸗Me⸗ ter⸗Läufer iſt, lief dagegen im erſten Lauf ein vorzügliches Rennen und beendete es ſogar in der Tagesbeſtzeit von 927.2 Minuten als Sieger. Meiſter Heyn, der im zwei⸗ ken Lauf u. a. gegen Olympiaſieger Iſo⸗Hollo laufen mußte, kam als Dritter ein, erreichte alſo ebenfalls den Endlauf, in dem ſich ein auserleſenes Feld, u. a. drei Fin⸗ nen und drei Amerikaner, verſammeln wird. Die erſten Fußballkämpfe Norwegen— Türkei 4:0(1:0).— Italien— Us A 1:0 Das Olympiſche Fußballturnier, an dem 16 Mannſchaf⸗ ten beteiligt ſind, nahm am Montag mit den Kämpfen aden Norwegen— Türkei und Italien— USA ſeinen nfang. Das Treffen zwiſchen Norwegen und Tür⸗ kei fand im Mommſen⸗Stadion des Sc Charlottenburg ſtatt und endete mit einem 4:0(1:0)⸗Sieg der Norweger, die den Türken in ſo ziemlich allen Belangen des Fußball⸗ ſports überlegen waren. Das Spiel war bei regneriſchem Wekter nur ſchwach beſucht. Auch im Poſtſtadion war der Beſuch nicht gerade über⸗ ragend, immerhin waren es gegen 5000 Zuſchauer, die dem temperamentvoll geführten Kampf zwiſchen Ita⸗ lien und US A beiwohnten. Die Italiener ſiegten nach einer torloſen erſten Halbzeit mit 1:0, aber ihr Sieg hätte dem Spielverlauf nach höher ausfallen mü ſen. Der deut⸗ ſche Schiedsrichter Win ſah ſich leider genötigt, kurz vor Schluß italieniſchen Spieler des Feldes zu verweiſen. Den Abſchluß der Kämpfe am Monkag bildeten prachtvolle turneriſche Vorführungen der be⸗ rühmten däniſchen Muſterturnſchule Nils Bukh, die in ihrer vollendeten Ausführung und erſtaunlichen Mannigfaltigkeit begeiſtert aufgenommen wurden. einen Die falſche Kriegserklärung Ein tragikomiſches Nachtſtück aus den Kriegsausbruchs⸗Tagen von 1914.—„Bitte entſchuldigen Sie, wir ſandten Ihnen eine falſche Kriegserklärung!“ Ort der Handlung: das„Foreign Office“ in London, das Auswärtige Amt der Großbritanniſchen Regierung, Zeit: Dienstag, 4. Auguſt 1914, 10.20 nachts. Die Be⸗ amtenſchaft iſt in größter Beſtürzung. Soeben iſt vom Bot⸗ ſchafter in Berlin, Sir Edward Goſchen, ein dringendes Te⸗ legramm eingetroffen: Der deutſche Reichskanzler hat kele⸗ foniſch mitgeteilt, Deutſchland werde auf das nachmittags eingetroffene Ultimatum Englands keine Antwort geben; dadurch werde, zu ſeinem unendlichen Bedauern, von Mitter⸗ nacht an zwiſchen Deutſchland und England Kriegszuſtand beſtehen. „ Warum die Aufregung? Nun, ein ſchrecklicher Fehler iſt geſchehen! Deutſchland will, durch ſeine ſchweigende Hin⸗ nahme des Ultimatums, den Kriegszuſtand um 12 Uhr nachts automatiſch eintreten laſſen,— und jetzt vor einer halben Stunde, hat das Foreign Office dem deutſchen Botſchafter Fürſt Lichnowſky ſchon eine Not überſandt, die, von der Annahme ausgehend, Deutſchland habe den Krieg bereits erklärt, dem Botſchafter mitteilt, er erhalte anbei ſeine Päſſe. Damit iſt der Kriegszuſtand ſchon eingetreten, Eng⸗ land ſeinerſeits hat den Krieg ſchon begonnen! Wie konnle der Irrtum erfolgen? Wer hat ihn began⸗ 55 Was muß nun geſchehen? Es ſtellte ſich Folgendes aus: Am 4. Auguſt, 2 Uhr nachmittags, hat Sir Edward Grey, der Skaaksſekretär des Auswärtigen, ſein Ulti⸗ matum an ſeinen Botſchafter in Berlin telegraphiert. Er hat darin von Deutſchland bis 11 Uhr nachts befriedigende Erklärungen über die Respektierung der belgiſchen Neutralität gefordert. Gibt Berlin keine befriedigende Antwort, ſo ſoll der Botſchafter ſeine Päſſe fordern. Das Foreign Office hat erwartet, daß Berlin nicht antworten, daß 15 um 11 Uhr nachts engliſcher Zeit der Kriegszustand ſelbſt⸗ tätig eintreten wird. Daher hat man eine Mitteilung für Fürſt Lichnon) vorbereitet, die ihm nach Ablauf der Friſt zugeſtellt werden ſoll. Die Note lautet: „Euere Erzellenz! Das Ergebnis der nach Berlin ge⸗ machten Mitteilung war, daß der Botſchafter Sr. Majeſtät ſeine Päſſe verlangen muß. Ich habe daher die Ehre, E. E. mitzuteilen, daß die Regierung. von 11 Uhr an den Kriegszuſtand. für beſtehend annimmt. Ich habe die Ehre, die Päſſe für Euere Exzellenz, die Famile Euerer Ex⸗ 5 5 und die Botſchaftsmitglieder beizulegen. uſw, uſw. rey.“ 5 Die Beamten des Foreign Office arbeiten im Lichte zahlloſer elektriſcher Lampen unter Hochdruck. Der ſchon 55 1910 vorbereitete Mobifmachungsplan iſt ſeit Beginn der Periode der Vorſichtsmaßnahmen“ ohne Stoden im Ab⸗ lauf. um 9 Uhr abends 115 man nichts mehr zu tun, als an alle Konſule des Britiſchen Weltreiches Warnungs⸗ depeſchen zu ſchicken. Die ſind ſeit langem im voraus ge⸗ druckt und liegen ſchon jahrelang in der fen en„Kriegs⸗ preſſe“ im„Departement für den Weſten“. Man braucht nur noch zwiſchen das Wort„Krieg“ und den Satz:„Han⸗ den Sie den Inſtruktionen gemäß!“ das Wort Deutſch⸗ Fußballturnier ohne Spielerwechſel. Die Spiele des Olympiſchen Fußballturniers werden nach den von der Fifa feſtgelegten internationalen Regeln durchgeführt, die teilweiſe mit den bei Länderkämpfen üb⸗ lichen Abmachungen nicht übereinſtimmen. So iſt ein Spie⸗ leraustauſch nicht geſtattet, auch nicht für den Torwart. e 1„ 3 Tilly Fleiſcher in Frankfurt Die Olympiaſiegerin im Speerwerfen, Tilly Fleiſcher, traf am Montag zu einem kurzen Aufenthalt in ihrer Hei⸗ matſtadt Frankfurt am Main ein. Auf dem Flughafen hatten ſich e Sportintereſſenten zum Empfang ein⸗ gefunden. Vertreter der Gauleitung, des Gauſportführers, des Fachamts Handball der Stadt Frankfurt am Main und der Sportgemeinde Eintracht brachten herzliche Worte des Glückwunſchs an Frankfurts erſte Olympiasiegerin und überreichten Blumengebinde. Anter dem Auge des Arztes Für die Geſundheit der Olympiakümpferinnen. Ein Beſuch im Sprechzimmer der Sportärztin In Berlin fand im Zuſammenhang mit den Olym⸗ piſchen Spielen vom 27. bis 31. Juli der internationale Kongreß der Sportärzte ſtatt. Ueber 40 Nationen ſind der deutſchen Einladung gefolgt. Der Sportarzt will der ärztliche Berater der Sportler ſein. In nachſtehen⸗ dem Artikel erzählt die Aerztin des olympiſchen Frauen⸗ heimes von ihrer Arbeit. In dieſen Tagen hat Dr. med. Auguſte Hoffmann ihren Einzug in das Frieſenheim, das große Heim der 400 Sportlerinnen aus aller Welt, gehalten. Als wir ſie beſuchten, um von ihr etwas über die ärztliche Betreuung der weiblichen Teilnehmer am olympiſchen Wettkampf zu hören, iſt ſie gerade bei der Einrichtung ihrer Zimmer. „Sehen Sie, wie ſchön ich es hier habe“, ſagt ſie ſtolz und glücklich,„es kommt mir faſt wie eine Sommerfriſche vor.“ Wir müſſen zugeben, daß die Lage ihrer Zimmer herrlich iſt, wie ja das ganze Frieſenheim ein ideal gele⸗ gener Aufenthalt für unſere ſportlichen Gäſte iſt. Unter hohen Kiefern, ganz von Grünflächen und Blumenbeeten umgeben, rings eingehüllt in blauen Himmel und Son⸗ nenſchein, liegt dieſer neue Flügel der Reichsſchule für Leibesübungen dae, der jetzt als Heim für die wettkämp⸗ fenden Frauen eingerichtet iſt. „Es iſt ja noch nicht alles fertig, ich bin eben erſt ein⸗ gezogen“, erklärt Dr. Hoffmann. Sie beſchreibt, wie ſie ſich alles fertig denkt, und antwortet dann, wie ſie zu dieſer intereſſanten Aufgaben gekommen iſt: „Ich war ſchon früher hier Aerztin an der Hoch⸗ ſchule für Leibesübungen. Gegenwärtig bin ich Sport⸗ ärztin an der Univerſität Berlin, mache dort die ſport⸗ ärztlichen Unterſuchungen an den Studentinnen. Ich bin ſeit ſieben Jahren Aerztin, daneben auch ausgebildete Sportlehrerin.“ „Wie denken Sie ſich nun ihren„Dienſt“, wenn man ſo ſagen darf, hier im Frauenheim?“ „Am meiſten freue ich mich darauf, hier mit den Sportlerinnen aus aller Welt richtig wie eine Kameradin zu leben, mich mit ihnen ein bißchen anzufreunden, ihr Vertrauen zu gewinnen. Ich habe mir vorgenommen, ſie zum Training zu oglofton. natürſich toilo ich die Mahlzeiten mit ihnon. lan d“ zu ſetzen. Alle Nerven ſind zum Zerreißen gespannt. Um ſich ein wenig zu beruhigen, nehmen auch die höheren Beamten des Außenamtes an dieſer Beſchäftigung teil. Und nun geſchieht das Sonderbare, durch das die große Tra⸗ gödie ihr kleines Satyrſpiel erhält. Es iſt 9.40 Uhr abends geworden. Da ſtürzt mitten hinein in die Arbeit an den Telegrammen einer der Privat⸗ ſekretäre mit der Nachricht: „Es geht los! Deutſchland hat den Krieg erklärt!“ Die Nachricht iſt ſo beſtimmt, daß niemand Bedenken trägt, ſie für bare Münze zu nehmen und ſogleich die Folgerungen zu ziehen. Der zuſtändige Beamte greift zu der für Lich⸗ nowſky vorbereiteten Note, bearbeitet ſie haſtig und läßt ſie abtippen. Sie beginnt:„Da das Deutſche Reich Großbritannien den Krieg erklärt hat, habe ich die Ehre uſw. uſw.“ Und nun läuft alles am Schnürchen. Die Päſſe für die Botſchaft werden der Note beigelegt, und der Be⸗ amte im„Departement für den Oſten“ Mr. Lancelot Oli⸗ phant erhält den Auftrag, alles ſof ort zum Fürſten Lichnowſky zu bringen. Er geht, und da die Botſchaft nahebei liegt, iſt er ſchnell wieder da. Der Auftrag iſt ausge⸗ führt,— die deutſche Botſchaft hat ihre Päſſe, der Krieg iſt ausgebrochen. Die Arbeit an den Depeſchen geht mit Hochdruck weiler. So wird es 10.15 Uhr. Da platzt in die ſcheinbar klare Situation hinein jenes Telegramm des Berliner Botſchafters, das von keiner deutſchen Kriegserklärung weiß, ſondern den automakiſchen Eintritt des Kriegszuſtan⸗ des„von Mitternacht an“ erwartet. Mitternacht in Ber⸗ 5. 11 Uhr in London. Und jetzt iſt es erſt 10.15 K Da wird der Deutſche Botſchafter nicht ſchlecht erſtaunt ſein, daß ihm das Außenamt eine Kriegserklärung beſtätigt, von der er gar nichts weiß, und ihm ſchon eine Stunde zu früh die Päſſe ſchickt! Kein Wunder, daß das ganze Foreign Office aufs Höchſte beſtürzt iſt. Mit einem Male iſt allen klar, daß mit der Nachricht von„Deutſchlands Kriegserklärung“ gleich etwas nicht geſtimmt hat. Jetzt, wo es zu ſpät iſt, wird auch leicht die Quelle feſtgeſtellt. Die Admiralität war der Sün⸗ denbock! Sie hat eine drahtloſe Botſchaft Berlins aufgefangen, worin die deutſchen Schiffe gewarnt werden, der N mit England ſtehe unmittelbar bevor. Die Admiralität hat die Meldung weitergegeben, und daraus iſt die„deutſche 55 geworden, die man unbedenklich geglaubt at. Großes Entſetzen, große Natloſigkeit! Wie ſoll man Lich⸗ nowſky den Fehler erklären? Es wird zunächſt die„richtige“ Kriegserklärung ausgefertigt, und dann fällt die Wahl für die heikle Miſſion auf das füngſte Mitglied des Außenamts, 901 füngſten Sohn des Anterſtaatsſekretärs Sir Arthur Ni⸗ colſon. 8 Der junge Mann, in heftiger Beklommenheit, ſeinen Brief vernös in der Hand haltend, klingelt an dem Nebenein⸗ gang der Deukſchen Botſchaft. Es iſt kurz nach 11 Uhr. Er muß lange klingeln. Schließlich erſcheint ein Diener und erklärt: 5 N ü „Der Herr Botſchafter ſchläft bereits!“ „Das iſt bedauerlich!“, ſagt der junge Nicolſon, aber er müſſe Darauf beſtehen, mit Exzellenz ſelbſt zu ſprechen. und er er⸗ —— ——————— bin jedenfalls immer da und hoffe, däß ſie auch fit allem, was ſie drückt, dann gern zu mir kommen. Es iſt ja nicht nur eine rein ärztliche Aufgabe, ſondern auch eine menſchlich⸗freundſchaftliche.“ „Fürchten Sie keine ſprachlichen Schwierigkeiten?“ „Eigentlich nicht, bis jetzt. Soviel ich ſehe, verſtehen ſehr viele entweder Engliſch oder Franzöſiſch, was ich bei⸗ des zur Not auch ſpreche, und dann haben wir ja eine ganze Anzahl Dolmetſcherinnen, nicht zu vergeſſen den wackeren Ehrendienſt, der auch weſentliches zur Verſtän⸗ digung beiträgt.“ „Wollen Sie nun 400 Mädel ganz' allein betreuen?“ „Das geht ſelbſtverſtändlich nicht, zumal wir durch⸗ gehenden 24⸗Stunden⸗Dienſt einrichten werden. Es kom⸗ men noch zwei junge Aerztinnen aus der Stadt den Tag über heraus, außerdem bringt die deutſche Mannſchaft, die ja ziemlich ſtark iſt, ihre eigene Aerztin mit, die be⸗ kannte Sportärztin Dr. med. Edith von Loelhöffel. Aber darüber hinaus haben wir ja auch einen ſtarken Rück⸗ halt an dem Aerztehaus hier auf dem Sportfeld. Sie haben das kleine Gebäude ſicher ſchon geſehen; es iſt eine mit allen Schikanen der neueſten Forſchung ausgeſtattete kleine Muſterklinik, die von Prof. Dr. Gebhardt aus Hohenlychen geleitet wird, und wohin wir uns in ernſten Krankheitsfällen wenden.“ „Iſt auch ein Lazarett für ernſtere Erkrankungen vor⸗ geſehen?“ „Nein, alle ernſteren Krankheitsfälle, beſonders In⸗ fektionen, wollen wir hier draußen nicht behandeln. Dieſe Kranken kommen ins Weſtendkrankenhaus in Char⸗ lottenburg. Eine große Anzahl von Krankenwagen ſteht uns ja ſowieſo zur Verfügung, die ſtändig alarmbereit ſind für Sportunfälle.“ „Wie iſt denn das Rettungsweſen für Sportunfälle auf dieſem rieſigen Gelände organiſiert?“ „Wir ſtehen durch direkten Draht vom Aerztehaus mit zahlreichen, über das Feld verteilten Rettungsſtellen in Verbindung, die mit Sanitätsperſonal beſetzt ſind und uns ſofort anrufen, wenn irgendwo ein Unfall beobachtet wird. Dann ſchicken wir ſofort einen der alarmbereiten Krankenwagen hin, und der Verletzte wird zunächſt ein⸗ mal ins Aerztehaus geholt und ſofort entſprechend be⸗ handelt.“ Wir gehen noch raſch auf einen Sprung zuſammen ins Aerztehaus hinüber, das wirklich eine— wie der Berliner ſagen würde— geradezu„puppige Sache“ iſt. Eine kleine, mit den allermodernſten Apparaten und Ein⸗ richtungen ausgeſtattete Muſterklinik iſt hier auf Wunſch des Reichsärzteführers Dr. Wagner in Zuſammenarbeit mit Miniſterialrat Conti und Dr. Frick entſtanden. Un⸗ ter den bewährten Ratſchlägen einer ſo erfahrenen Kapa⸗ zität wie Prof. Gebhardt aus Hohenlychen iſt alles auf dem Stand der neueſten wiſſenſchaftlichen Forſchungser⸗ gebniſſe aufgebaut, ſogar ein Unterwaſſermaſſagebad, wo man den Sportsmann mit einem Zwei⸗Atmoſphären⸗ druck⸗Waſſerſtrahl unter Waſſer maſſiert, können wir be⸗ wundern. Alle Räume ſind von großer Einfachheit und Zweckmäßigkeit in der Einrichtung, es iſt nichts geſpart, aber auch durchaus kein unnötiger Luxus getrieben— dies iſt wirklich ein Haus, das den Ruhm deutſchen Arzttums im Auslande nur weiter ſtärken kann. Damit iſt für uns das geſundheitliche Wohl der Olympiakämpfer und ⸗lämpferinnen nach menſchlichem Ermeſſen auf das beſte geſorgt. Dr. Bureſch⸗Riebe. lücht, den Kammerdiener zu rufen. Der kommt und ſagt, der Fürſt habe Befehl gegeben, ihn unter keinen Umſtänden zu ſtören. Darauf erklärt der Abgeſandte des Außenamts, ſelbſt das könne ihn nicht abhalten, ſeinen Auftrag auszu⸗ führen; er ſei Ueberbringer einer äußerſt wichtigen Botſchaft von Sir Edward Grey. Dieſer Hinweis verfehlt immerhin nicht ſeine Wirkung. Wenigſtens öffnet der Kammerdiefer jetzt die Tür und läßt den fungen Mann hinein. Dann ver⸗ ſchwindet er und läßt Greys Boten im Veſtibül ſtehen. 5 Minuten vergehen, dann kommt der Kammerdiener wieder und fordert ihn auf, ihm nach oben zu folgen. Stumm fährt man im Fahrſtuhl in den 3. Stock— ſo hat der junge Ni⸗ colſon das nächtliche Erlebnis an der Peripherie der Welk⸗ geſchichte ſelbſt plaſtiſch geſchildert— und geht einen teppich⸗ belegten Korridor entlang. Der Kammerdiener klopft an eine Tür, eine Stimme ruft„Herein!“. Hinter der Tür iſt ein Wandſchirm, hinter dem Wandſchirm ſteht ein Meſſingbett, und auf dem Bett liegt, im Schlafanzug, der Bok⸗ ſchafter Fürſt Lichnowſty. Der junge Diplomat erklärt, er ſei gekommen, einen bedauerlichen Fehler zu berichtigen: „Bitte, entſchuldigen Sie! Wir haben Ihnen vorhin ein falſches Dokument geſchickt!“ Das Schriftſtück habe einen kleinen Irrtum enthalten, und er ſei nun beauftragt, die falſche Faſſung gegen die richtige einzutauſchen. Der Botſchafter zeigt mit der Hand auf den Schreibtiſch vor dem Fenſter:„Sie werden es dort finden“, ſagt er gelaſſen. Richtig, da liegt das Corpus delictt!! Der Umſchlag iſt nur halb geöffnet, die Päſſe ſehen heraus. Es ſcheink, der Botſchafter habe weder die Noke geleſen, noch den Briefumſchlag geöffnet, in dem die Päſſe ſtecken. Wahrſcheinlich hat er— denkt Nicolſon— die Päſſe gefühlt, die Bedeutung des Dokuments erraten und den Umſchlag voller Verzweiflung auf den Tiſch geworfen. Nun, dann iſt ja alles in Ordnung! Aber noch iſt die Miſſion nicht beendet. Der Beauf⸗ tragte Greys muß noch eine Quittung erbitten. So nimmt er denn Tinte, Feder und Löſchblatt und bringt alles dem Botſchafter ans Bett. Während dieſer unterſchreibt, dringt von der Straße der Geſang der Marſeillaiſe herauf und lautes Lärmen einer großen Menſchenmenge. Die Maſſen ſtrömen vom Buckingham⸗Palace zurück, wo ſie dem Könige gehuldigt haben. Fürſt Lichnowſky, halb im Schlaf, in der Tat verzweifelt über die Nutzloſigkeit aller ſeiner nun geſcheiterten Bemühungen um den Frieden und un⸗ wirſch über die nächtliche Störung, knipſt die roſa Lampe neben ſeinem Bett aus, dann,„wohl im Gefühl, das ſei nicht ganz höflich, dreht er ſie wieder an.“—„Empfehlen Sie mich Ihrem Herrn Vater“, ſagt er,„ich werde ihn vor meiner Abreiſe wahrſcheinlich nichl mehr ſehen.“— Dreizehn Jahre ſpäter hat der engliſche Partner jener nächtlichen Szene den frü⸗ heren Botſchafter Fürſten Lichnowſky in ſeiner Jagdhütte in Schleſien beſucht. Der alte und der junge Diplomat Her gen zwei Stunden lang durch den verſchneiten Wald. Der Engländer, das Erlebnis aus der Nacht der Kriegserklärung unverblaßt vor Augen, hätte„furchtbar gern eine Frage ge⸗ ſtellt, die ihn die ganzen Jahre hindurch beſchäftigt hatte“: „Haben Sie gewußt“, ſo wollte er fragen,„daß wir Ihnen in jener Nacht in London zuerſt eine falſche Kriegserklärung überreicht haben?“— Aber er hat die Frage nicht gestellt.. Neckar⸗Bote 2.(Blatt) Dienstag, 4. Auguſt 1936 Obwohl für den Montag vormittag nur die Ausſchei⸗ dungskämpfe des Hammerwerfens angeſetzt waren, hatten ſich tro des wechſelnden Wetters etwa 30 000 Zuſchauer im Olympiaſtadion eingefunden. Die drei deutſchen Teil⸗ nehmer konnten ſich ſämtlich für den Vorkampf zur Ent ſcheidung qualifizieren. Auf den Tennisplätzen des Reichsſportfeldes began⸗ nen die 42 Teilnehmer des Modernen Fünfkamp⸗ fes mit der zweiten Uebung, dem Degenfechten, während in der Deutſchlandhalle um 10 Uhr die Zwiſchen⸗ kämpfe des freien Ringkampfes ihren Anfang nahmen. Der Führer wieder im Stadion Am Nachmittag ſetzte der Zuſtrom der Maſſen wieder recht frühzeitig ein, und ſchnell war das 100 000 Beſucher faſſende Olympia⸗Stadion bis auf den letzten Platz beſetzt. Zur Freude der Zuſchauer erſchien kurz nach Beginn der e Wettbewerbe auch wieder der Führer in der Kampfbahn, der damit erneut ſein großes Intereſſe am Sport und an den Spielen bekundete. In den Mittagſtunden waren einige Regenſchauer nie⸗ dergegangen, aber ſie hatten weder der Laufbahn noch dem ausgezeichneten Raſen im Stadion etwas anhaben können. Die Kampfbahn hat ſich auch in dieſer Hinſicht allen Anfor⸗ derungen gewachſen gezeigt. Im Zuſchauerraum herrſchte die denkbar beſte Stimmung, obwohl der Himmel ein gräm⸗ liches Geſicht machte. Den Wettbewerben voraus ging die Siegerehrung für die Preisträger im Gewichtheben der Feder⸗ und Leichtgewichtsklaſſe, die in ſpäter Nachtſtunde ermittelt worden waren. Auf den Podeſt trat zunächſt Anthony Terlazzo(USA), der Sieger im Federgewicht, flankiert von den Aegyptern Mohammed Soliman und Ibrahim Shams die in dieſem Wettbewerb den zwei⸗ ten und dritten Platz erkämpft haben. Stehend hörte die Menge die amerikaniſche Nationalhymne. Anſchließend fand die gleiche Zeremonie für die drei Erſten der Leichtgewichts⸗ klaſſe, für den Aegypter Mohammed Ahmed Mes bah als Olympiaſieger, für den euce n Robert Fein als Zweiten und für den Deutſchen Karl Jan ſen als Dritten, ſtatt. Die ägyptiſche Nationalhymne ertönte, dann überreichten Graf de Baillet⸗Latour und Exc. Lewald die Medaillen. In der Kampfbahn begannen ſofort die Wettbewerbe mit dem Ham.(Vorkampf und Entſchei⸗ dung) und den ſechs Vorläufen über 40 0⸗Meter⸗Hür⸗ den. 0 folgte eine größere Zuſchauermenge dem 11 700 Polo-⸗Wettſpiel auf dem benachbarten Mai⸗ Feld. Goldene und Silberne im Hammerwerfen In der erſten Enkſcheidung des 2. Tages kam Deutſch⸗ land vor 100 000 Juſchauern und in Anweſenheit des Füh⸗ rers wiederum zu einem Doppelerfolg. Im Hammerwerfen holte ſich'der hamburger Karl Hein mit 56,49 Meter die Goldene Medaille und erreichte damit gleichzeitig olympi⸗ ſchen und deutſchen Rekord. Die Silberne Medaille fiel an den Königsberger Er win Blask mit 55,04 Meter vor dem Schweden Warngard mit 54,63 Meter. Unter Anführung des Italieners Giovanni Cantagalli betraten die Hammerwerfer im Gänſemarſch die Kampf⸗ bahn, wo Dr. Ritter von Halt die 27 Teilnehmer (31 waren gemeldet) noch einmal mit den internationalen Beſtimmungen vertraut machte. Der frühere Zehnkampf meiſter nahm dabei das Gerät ſelbſt zur Hand und führte einen einwandfreien Wurf vor. Dann nahmen die Athle⸗ ten auf den bereitgeſtellten Bänken Platz und die Ausſchei⸗ dung begann. Es glückte nur zehn beim erſten Durchgan die geforderte Weite zu erreichen, erfreulicherweiſe auh Hein, Blask und Greulich, die große Sicherheit verrieten, Im zweiten Durchgang qualifizierten ſich noch der Ameri⸗ kaner Favor und die Finnen Koutonen und Heino, und im letzten Durchgang kame nnoch Linne⸗Schweden, Wirtz⸗ Frankreich, Abe⸗-Japan und Barticivic⸗Chile hinzu, ſo daß alſo insgeſamt 17 Mann die Teilnahmeberechtigung am Vorkampf erwarben. Im Augenblick, als der letzte Hammerwerfer ſein Ge⸗ rät ſchleuderte, ging ein heftiger Platzregen nie⸗ der, der die Athleten buchſtäblich in die Flucht ſchlug. Die Zuſchauer ſuchten und fanden Schutz im gedeckten Rund⸗ gang. Mit ruhiger Sicherheit ſahen die deutſchen Hammer⸗ werfer dem Vorkampf am Nachmittag entgegen. In ſicherer Manier ſetzten ſie ſich gleich an die Spitze des l7köpfigen Feldes Dabei konnte der Oſtpreuße Blask mit 52,55 Me⸗ ler den deutſchen Meiſter Hein mit 52,18 knapp hinter ſich laſſen. Schon hier erwies ſich der Schwede Warn⸗ gard als der gefährlichſte Gegner der beiden Deutſchen. Mit 52,05 Meter plazierte er ſich knapp hinter Hein. Er⸗ freulich war, daß alle drei deutſchen Werfer die 50⸗Meter⸗ Grenze überſchritten. Auch der Mannheimer Bern⸗ hard Greulich war in ausgezeichneter Form und kam auf 50,19 Meter. Als Siebter im Vorkampf mußte er aller⸗ dings ausſcheiden. Der ſtarke Schwede Warngard blieb auch im zweiten Durchgang der„Schreck“ der Deutſchen. Mit 52,98 Meter konnte er die Stellung unſerer Landsleute einen Augenblick gefährden, aber nicht lange ſollte der un⸗ beſchreibliche Jubel der 10 000 ſchwediſchen Beſucher im . e Stadion dauern. Unter den Augen des Füh⸗ res verſtanden es die beiden Deutſchen, ihre Leiſtungen im⸗ mer mehr zu ſteigern. Gerade ae die Hunderttauſend dem Führer zugejubelt, als er ſeine Loge betreten hatte, als Erwin Blask in Trainingshoſen und Trikot, mit einem ſchweren linken Lederhandſchuh angetan, die Kugel ergriff, in ruhiger und kraftvoller Sicherheit ſchwang. Lang⸗ ſam ſtieg die Kugel und als ſie weit hinter der 50⸗Meter⸗ Marke einſchlug, brauſte rieſiger Beifall auf, der ſich noch mehr ſteigerte, als der Lautſprecher verkündete: Blask 55,04 Meter, neuer olympiſcher und deutſcher Rekord. Mit dieſer ausgezeichneten 0 war der Olympiſche Rekord, den der Amerikaner MaccGrath ſchon 1912 aufgeſtellt hatte, um genau 30 Zentimeter überboten. Meiſter Hein hatte ſich im dritten Durchgang mit 52,64 Meter den dritten Platz geſichert. Greulich war noch auf 50,61 Meter gekommen. Nun wurde der deutſche Meiſtr Hein immer beſſer. In dem nervenaufreibenden Kampf mit dem ſtarken Schweden behielt er endgültig die Oberhand. Noch immer behielt Blask die Führung, ſo fiel die Entſchei⸗ dung erſt im dritten Durchgang. Der große Hamburger verlor auch jetzt ſeine Nerven nicht. Mit bewunderungs⸗ würdiger Sammlung ſchritt er zum letzten Male in den Wurfkreis und riß mit gewaltiger Energie die Kugel em⸗ por. Sekunden ſpäter jubelten die Maſſen, mit 56,49 Meter war ein neuer Olympiſcher Rekord und eine neue deutſche Beſtleiſtung aufgeſtellt worden. Dieſer großartige deulſche Erfolg iſt um ſo bemer⸗ kenswerter, als es bis vor zwei Jahren kaum einen deut⸗ ſchen Atheleten gelang, den Hammer über die 48 Meter hinaus zu ſchleudern. Der Sieg aber iſt auch ein Verdienſt des deutſchen Sportlehrers Chriſtmann, der die deutſchen Hammerwerfer auf die Olympiſchen Spiele vorbereitete. 3 35% Eg; 2 Bronzemedaille für Janſen⸗Deutſchland Mesbah, Aegypten, Olmpiaſieger im Leichtgewicht der Heber. Beim Wettbewerb der Leichtgewichtler im Gewichthe⸗ ben gab es einen unerhört ſpannenden Endkampf. Der Oeſterreicher Fein war in Führung gegangen, nachdem er im Drücken 105 Kilogramm und im Reißen 100 Kilo⸗ gramm bewältigte, während der Aegypter Mohammed Ahmed Mesbah nur 92,5 Kilogramm und 105 Ki⸗ logramm ſchaffte. Das Stoßen mußte die Entſcheidung bringen. Fein kam bis auf 137,5 Kilogramm, der Aegyp⸗ ter bereits beim zweiten Verſuch auf 142,5 Kilogramm. Unter ungeheurer Spannung ſämtlicher Zuſchauer bewäl⸗ tigte er dann auch noch 145 Kilogramm und hatte die glei⸗ che Kilozahl im Geſamt, wie der Oeſterreicher. Das Kör⸗ pergewicht mußte alſo entſcheiden. Der Aegypker hatte 100 Gramm weniger und wurde dadurch Olympiaſieger mit einer Geſamtkilozahl von 342,5 Kilogramm, die zugleich olympiſchen und Weltrekord dar⸗ ſtellen. Die 145 Kilogramm im Stkoßzen bedeuten gleichfalls eine neue Weltbeſtleiſtung. Hinter dem Oeſterreicher Fein belegte der Deutſche Karl Janſen mit 327,5 Kilogramm einwandfrei den dritten Platz. Goldmedaille für ASA Im Gewichtheben der Jedergewichkler. In der fahnengeſchmückten Deutſchlandhalle fiel bei den Gewichthebern die erſte Entſcheidung im olympiſchen Dreikampf der Federgewichtler. Sieger und Gewinner der Goldmedaille wurde der Amerikaner Terlazzo, der insgeſamt 312,5 Kilogramm zur Hochſtrecke brachte, vor den beiden Aegyptern Saleh Soliman und Ibrahim Shams. Der Düſſeldorfer Liebſch, der beſſer abſchnitt als der deutſche Meiſter Walter⸗Saarbrücken, be⸗ legte den fünften Platz. Ringen Herbert in großer Form.— Auch Sieberk ſiegkt, aber Gehring und Schedler verlieren. In der Deutſchlandhalle herrſchte am Montag auf allen Matten Hochbetrieb. Glatt und reibungslos wurden die bielen Kämpfe im Freiſtilringen fortgeſetzt und erfreulicher⸗ weiſe hatten auch diesmal die Ringer aus allen Teilen der Welt ein dankbares Publikum. Beſonders lebhaft ging es am oberen Ring her, wo Sprechchöre die Kämpfer ſtändig anfeuerten. Auch der Reichsſportführer ſah eine Zeitlang den Ringern zu und er hatte die Freude, einen herrlichen Kampf und Sieg des jungen Stuttgarters Johann Herbert u erleben. Der Schwabe, der ſchon am Vortag ſiegreich war, 185 in ſeinem zweiten Kampf im Bantamgewicht auf den Engländer Raymond Cazaux, den er gleich mit einer Serie don famoſen Griffen„eindeckte“. Zwei⸗, dreimal rettete ſich Tazaux aus der Brücke, dann war es aber um ihn geſchehen: nach 4,50 Minuten ſtand Herberts entſcheidender Sieg feſt. Rieſige Begeiſterung in der Halle! Zu einem ſchönen Sieg kam auch unſer Vertreter im ſchwergewicht, der Darmſtädter Erich Siebert. Der Tſcheche Propok war in der erſte nHälfte ein ziemlich gleich⸗ wertiger Gegner, aber dann kam Siebert ſichtlich in Front und ſein Punktſieg war verdient.— Weniger Glück hatten unſere Vertreter im Mittel- und Schwergewicht. Der Hallen⸗ ſer Hans Schedler hatte im Mittelgewicht den Türken Kirecci zum Gegner, der ſich als ein techniſch vorzüglicher Ringer entpuppte. Mehrfach konnte Kirecci ſeine Beinhebel anbringen, während der Deutſche vergeblich einen erfolg⸗ reichen Griff anzubringen verſuchte. Der Türke wurde Punktſieger.— Pech hakte„Schorſch“ Gehring(Lud⸗ wigshafen) im Kampf gegen den bekannten Schwei⸗ zer Meiſterringer Werner Bürki. Am Boden war der Deutſche leicht überlegen, aber nennenswerte Vorteile er⸗ rang er nicht. Die Richter entſchieden mit 2:1 Stimmen zugunſten des Schweizers. Owens ſchnellſter Mann der Welt Den 100 Meter-Lauf der Männei gewann vor 100 000 Juſchauern der amerikaniſche Neger Jeſſe Owens vor ſeinem farbigen Landsmann Mekcalfe und dem Holländer Oſen⸗ darp. Borchmeyer wurde Fünfter hinter Wykoff⸗Amerika vor Strandberg⸗Schweden. Jeſſe Owens Siegzeit war 10,3 Sekunden, womit er den Welkrekord Percy Williams und den Olympiſchen Rekord Eddie Tolans erreichte. Zum Endlauf wurde die Laufbahn beſonders sorgfältig hergerichtet. Großer Beifall umfing die ſechs Endlaufteil⸗ nehmer bei ihrem Erſcheinen, vor allem die Schweden waren recht lebhaft und ließen immer und immer wieder ihren Schlachtruf erſchallen. Aufgeregt trippelten die Läufer auf dem Raſen umher, um der Nervoſität Herr zu werden und die Muskeln aufzuwärmen Endlos ſchienen die Vorberei⸗ tungen, dann endlich machten ſich die Läufer ſtartfertig und man ſah von innen nach außen: Owens, Strandberg, Borch meyer, Oſendarp, Wykoff und Metcalfe. Alſo außen die beiden Schwarzen und in der Mitte die vier Weißen, „Weltſtarter“ Miller ſprach noch einige beruhigende Worte zu den Läufern, dieſe ſchüttelten ſich kameradſchaftlich die Hände, dann hob Miller die Startpiſtole, und in die atem⸗ loſe Stille krachte der Schuß. In einer Linie ging das Feld auf die kurze Reiſe, aber ſchon ſah man auf der Innenbahn Owens in Front, während auf der anderen Seite Metcalfe auch ſehr gut lag. Wykoff, Borchmeyer und Oſendarp folg⸗ ten dichtauf, während Strandberg ſchnell abgeſchlagen war. Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte er ſich bei ſeinem allzu ſcharfen Antritt eine Verletzung zugezogen und fiel dadurch aus. Bei 50 Meter lag Owens klar in Front vor Metcalfe und mit einem guten Meter Vorſprung ging„Jeſſe“ als Sieger durchs Ziel. Kein Weltrekord Jeſſe Owens Wie vom Internationalen Leichtathletikverband be⸗ kanntgegeben wird, konnte die von dem Amerikaner Joſſe Owens am Sonntag in einem der Zwiſchenläufe über 100 Meter erreichte Zeit von 10,2 Sekunden nicht als Weltrekord anerkannt werden, da nach den genauen Meſſungen ein ſtarker Rückenwind herrſchte. 100⸗Meter⸗Vorlauf für Frauen Neue Weltbeſtleiſtung von Helen Stephens. Beim zweiten Vorlauf über 100 Meter für Frauen er⸗ reichte die Weltrekordinhaberin Helen Stephens⸗Amerika mit 11,4 Sekunden eine neue Weltbeſtleiſtung. Es herrſchte allerdings ein ziemlich ſtarker Rückenwind. Die Maſſen kamen aus dem Staunen nicht heraus, Nach den Hürdenläufern und den Sprintern erſchienen die Kurzſtreckenläuferinnen auf der Bahn, um die Vorläufe über 100 Meter zu erledigen. Auch hier wurden die deut⸗ ſchen Farben ganz ausgezeichnet vertreten. Alle drei Teilnehmerinnen, Käkhe Krauß, Marie Dollin⸗ ger und Emmy Albus, wurden Bae e und qualifizierten ſich damit für die Zwiſchenläufe. Das überragende Ereignis der Vorlaufsſerie war aber das Auf⸗ treten der berühmten Amerikanerin Helen Stephens, die im zweiten Vorlauf gleich ihrem ſchwarzen Landsmann Jeſſe Owens nur ſo über die Bahn wirbelte und mit 11,4 Se⸗ kunden eine von einer Frau noch nie erzielte Zeit erreichte, Als Weltrekord kann dieſe hervorragende Leiſtung allerdings keine Anerkennung finden, da ſtarkel Rückenwind herrſchte. uAuAuueoeber 100 000 erleben die feierliche Eröffnung der XI. Olympiſchen S 19 55 ä. 8 5 15 Blick in das gewaltige Stadion während des Einmarſches der e„Weltbild(N — 5. 2 —— 2———— 2————.. eee., e..