esche läglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Nrzngspieſs! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, n der Seſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.26 Anaßeigenpreiſe: Die 22 mm breite mmgeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte b. 3, Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig, Anzeigenſchluß 9 Uhr Jnſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 7843. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. 8 Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VI. 36 1121 36. Jah caang Mittwoch, den 5. Auguſt 1936 Nr. 181 Hamburg— ein Anfang WPD. Der Weltkongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg iſt beendet. Nach ſolchen Veranſtaltungen iſt es üblich, eine Bilanz zu ziehen Das iſt in dieſem Falle nicht möglich, denn hier wurde nichts abgeſchloſſen, ſondern etwas Neues begonnen. In acht denkwürdigen Tagen wur⸗ den die Grundlagen für eine Gemeinſchaftsarbeit der Völ⸗ ker geſchaffen, deren Ausmaße und Folgen ſelbſt heute nach Beendigung der Tagung nicht abzuſehen ſind. Das beach⸗ tenswerteſte Zeichen für dieſen Kongreß iſt vielleicht gerade die Tatſache, daß zu Beginn der Welttagung kaum jemand geahnt hat, daß ſie von einer ſolchen Größe und von ſoviel Erfolg begleitet ſein würde. Der Hamburger Kongreß iſt ein Fanal der neuen Zeit geworden, ein Beſinnen der ſchaf⸗ fenden Völfer und ein Triumph des arbeitenden Menſchen über die Maſchine und damit über die kapitaliſtiſche Wirt⸗ ſchaft. Der Kampf um und gegen die Maſchine iſt alt. Man erſtürmte anfangs Fabriken und zerſchlug ihre Ma⸗ ſchinen, doch es half nichts. Später mobiliſierte man Maſſen⸗ heere gegen dieſes dämoniſche Erzeugnis der Technik und glaubte, ihm auf dieſe Weiſe beikommen zu können. Das wahrhaft ſozialiſtiſche Prinzip der Technik aber wurde nicht erkannt. Der Kongreß in Hamburg hat das Problem ge— ſehen und ſeine Löſung dargelegt. Die Maſchine iſt ein Pro⸗ dukt menſchlicher Kulturhöhe, auf das nicht mehr verzichtet werden kann Ein Kampf gegen die Maſchine iſt daher rück⸗ ſchrittlich und lächerlich. Die Maſchine braucht überhaupt kein Problem zu ſein, wenn man nur die richtigen Men⸗ ſchen hat. Menſchen, die den Sinn der Arbeit verſtehen, und Menſchen, die die Wirtſchaft auch richtig führen können. Menſchen, die Herren über die Maſchine ſind, und ſolche, die es vermögen, die Arbeit der Maſchine ſo anzuſetzen, daß sie der Garant für die Ermöglichung der ſozialen Bedürf⸗ niſſe wird. Wer hätte früher geglaubt, daß die Dienſtbarmachung der Maſchine für den Menſchen auf eine ſo einfache Weiſe zu löſen wäre? Einfach durch Freude! Gebt der Menſchen echte Freizeit und Erholung, und die Arbeit ver⸗ liert den Charakter des Frondienſtes und die Maſchine wird zum gehegten Arbeitsmittel Freizeit und Erholung ſind ein Programm der ſchaffenden Welt geworden. Der Schweizer Vertreter Jacob Schaffner fand hier in der Abſchluß⸗ ſitzung des Kongreſſes das rechte Wort, als er ſagte:„Ab heute beginnt eine neue Kultur!“ 8 Der Menſch iſt wichtiger als der Gewann, das iſt die Abkehr vom kapitaliſtiſchen zum ſozialiſtiſchen Denken. Bezeichnend dafür iſt auch die in der Entſchließung der Kommiſſion III des Weltkongreſſes für Freizeit und Erholung niedergelegte Anſchauung, daß in Hinſicht auf Arbeits- und Wohnſtätte der Grundſatz vertreten werden muß, daß der Arbeitsplatz und das Haus des Menſchen wichtiger ſind als das Haus der Maſchine. Deutſchland und Italien ſind die Länder, die in der Freizeitarbeit am weiteſten fortgeſchritten ſind. Die Erfahrungen und Erfolge dieſer Länder beweiſen, daß die Freizeit und die Geſtaltung die beſten Mittel zur Schaffung eines neuen Menſchentyps ſind, ſie beweiſen aber auch, daß es zwar Allgemeingrundſätze gibt, die für alle Länder Gül⸗ tigkeit haben, daß abet Form und Bedeutung der Freizeit- bewegung immer von Volk und Raſſe abhängig find. Das italieniſche Werk„Dopolavoro“ und die deutſche NS⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ haben beide Großes geleiſtet, es würde aber niemanden einfallen, ſie gegenein⸗ ander abzuwägen; denn beide ſind auf dem Boden ihres Volkstums gewachſen und tragen daher nur ein italieni⸗ ſches oder ein deutſches Geſicht. So ſind auch alle auf dem Kongreß geſaßten Entſchließungen zu verſtehen: ſie zeigen Ziele auf und ſtellen dementſprechende Forderungen, die Ausführung aber muß nach den völkiſchen Grundſätzen eines jeden Landes ſelbſt erfolgen. 5 Die Fahrten der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude ſind wellberühmt und für die Arbeit der anderen ein Vor⸗ bild geworden. Wir werden es in unſerem Lande bald er⸗ leben, daß die„Kraft durch Freude“ ⸗Reiſen nicht nur nach Innerdeutſchland, an die norwegiſchen Küſten oder nach Madeira erfolgen, ſondern daß deutſche Arbeiter in andere Länder fahren werden, um dort ihren Urlaub zu verbrin⸗ gen, und ausländiſche Arbeiter unſer deutſches Vaterland beſuchen werden Ein großzügiger Austauſchdienſt wird dem kulturellen Fortſchritt und der Verſtändigung der Völ⸗ ker den Boden bereiten. 79 5 Die Fragen für Freizeit und Erholung umfaſſen ein ſo 11 7 Gebiet, daß 5 nach den Exlebniſſen des Kon⸗ reſſes als unumgänglich notwendig erſchien, eine ſtändige telle zur Bearbeitung der Fragen zu errichten. Es iſt ein Zeichen der internationalen Anerkennung und Bewunde⸗ rung, daß gerade dem Reichsleiter der Deutſchen Arbeits⸗ front und Schöpfer des„Kraft durch Freude“⸗Werkes, Dr. Robert Ley, die Leitung des neu errichteten„Internatio⸗ nalen Zentralbüros für Freude und Arbeit“, übertragen wurde. Als dcn würde zugleich ein„Interna⸗ tionales Forſchungsinſtitut für Freude und Arbeit“ geſchaf⸗ fen, das gleichfalls ſeinen Sitz in Deutſchland haben wird. Auf der Fehlkonſtruktion von Verſailles wurde einſt⸗ mals in Genf eine Einrichtung geſchaffen, die eigentlich die Aufgabe gehabt hätte, den Völkern endlich Glück und Fri en zu bringen, ſtatt deſſen haben ſich Eigennützigkeit, Machtgier und Unterdrückungswille auf dieſem Platz aus⸗ fee An dem Zuſtande, dem eigentlich e werden ollte, wurde nichts geändert. Der Kongreß Erholun Völk, 10 geholfen haben und eine beſſere Form für die ammenarbeit fanden. Eine Form, die Händlertum und Profitgier ausſchließt und nur von Freude, Liebe und 5 i meinſchaftsalaube beberricht wird. Glück und Frie⸗ r Freizeit und in Hamburg hat bewieſen, daß die Völker 5 And wieder eine goldene Medaille. Giſela Mauermeyer Olympiaſiegeein im Diskuswerfen.— Sven Hedin an die Jugend der Welt. Reichsſporkfeld, 4. Auguſt. In der zweiten Entſcheidung des Dienstag kam Deutſch⸗ land zu einem neuen ſchönen Erfolg. Die Weltrekordinhabe⸗ rin Giſelg Mauermeyer holte ſich das Diskuswerfen mit der olympiſchen Beſtleiſtung von 47,63 Melker vor der Polin Hedwig Weiß mit 46,22 Meter. Die Bronzene Medaille er⸗ rang Paula Mollenhauer mit 39,80 Meter. f e 8 Strahlender Sonnenſchein lag am Dienstag nachmit⸗ tag über dem„Stadion der Hunderttauſend“, als die feier⸗ liche Siegerehrung für die Preisträger im Gewichtheben der Halbſchwergewichtsklaſſe die Leichtathletik⸗Wettbewerbe mit ihren fünf entſcheidenden Kämpfen einleitete. Louis Ho⸗ ſtin(Frankreich) als Olympiasieger, Eugen Deutſch (Deutſchland) als Zweiter und der Aegypter Waſif Ibra⸗ him als Dritter erſchienen auf dem Podium, die franzöſi⸗ ſche Nationalhymne ertönte, und unter dem Jubel der Zu⸗ ſchauer nahmen die Athleten ihre Medaillen in Empfang. Die Kampfbahn war wieder bis auf den letzten Platz heſetzt, und die Maſſen harrten fieberhaft der kommenden Dinge. Durch das Marathontor hatte man einen Blick auf das Maifeld, wo gerade Deutſchlands Poloſpieler ihren erſten Kampf gegen Ungarn beſtritten. Die Steintribüne am Glockenturm war überraſchend gut beſucht, das Spiel mit den flinken Ponies übte eine große Anziehungskraft aus. Wenn wir in einem Olympiſchen Wettbewerb eine Gold⸗ medaille erwarteten. dann im Diskuswerfen der Frauen. Und unſere Weltrekordinhaberin, die Münchnerin Giſel a Mauermeyer, enttäuſchte dann auch nicht die Erwar⸗ tungen der vielen zehntauſend Deutſchen, die im weiten Oval des Olympiaſtadions ſaßen. Im erſten Durchgang des Vor⸗ kampfes gelang es zwar zunächſt der Polin Hedwig Weiß mit einem Wurf von 44,09 Meter den alten Olympi⸗ ſchen Rekord der Los⸗Angeles⸗Siegerin Copeland(USA) von 40,56 Meter zu brechen, aber Glfela Mauer meyer überbot die Polin ſchon wenige Minuten ſpäter mit einer Weite von 47,63 Meter, die bereits den Sieg brachte, denn die reſtlichen fünf Würfe der Münchnerin lagen unter dieſer Rekordmarke. Die Polin verbeſſerte ſich in der Entſcheidung noch auf 46,22 Meter und wurde damit Zweite vor unſerer zweiten deutſchen Vertreterin, Paula Mollenhauer (Hamburg), deren 39,80 Meter zum Gewinn der Bronze⸗ Medaille genügten. Die dritte Deutſche, Anna Hage⸗ mann, war im Vorkampf überaus aufgeregt und kam nicht in die Entſcheidung. Ehrung der Siegerinnen Nach Abſchluß des Wettbewerbes gab es eine eindrucks⸗ volle Siegerehrung. Die beiden deutſchen Mädel und die Polin Weiß nahmen vor der Ehrenloge Aufſtellung, grüß⸗ ten den Führer, und dann ſangen die Hunderttauſend das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied. Graf de Baillet⸗ Latour und Exc. Lewald verteilten die Medaillen und noch kange waren die glückſtrahlenden Mädel der Gegenſtand be⸗ geiſterter Huldigungen. Der Führer wieder im Stadion Auch am Dienstag erſchien der Führer wiederum nach⸗ mittags um 15 Uhr mit ſeiner Begleitung im Olympiaſta⸗ dion. Bei ihm befanden ſich ferner die Reichsminiſter Dr. Frick und Dr. Goebbels. Das große Intereſſe, das das neue Deutſchland den Olympiſchen Spielen entgegenbringt, bekundete ſich auch dadurch, daß auf der Regierungstribüne wiederum zahlreiche Reichsminiſter, Reichsleiter, Staats⸗ ſekretäre, Gauleiter und führende Männer des Staats und der Bewegung den Spielen beiwohnten. Ein Appell Sven Hedins Nach der erſten Entſcheidung des Nachmittags, dem 100⸗ Meter⸗Lauf der Frauen, geleitete der Präſident des Organi⸗ ſationskomitees den berühmten ſchwediſchen Forſcher Sven Hedin in die Arena, der einen begeiſterten und begeiſtern⸗ ſten, ſtürmiſchen Widerhall weckenden Appell an die Jugend der Welt richtete. Er führte aus: „Jugend der Welt! Zu edlem und ritterlichem Wettſtreit habt Ihr Euch hier verſammelt, um den Blicken der ganzen Welt zu zeigen, bis zu welcher Vervollkommnung Ihr durch eiſenharte Energie, durch felſenfeſten Willen und unermüd⸗ liche Schulung kätig geweſen ſeid, Eure Kräfte zum Kampf um die olympiſchen Siegeskränze zu ſtählen. Es genügt aber nicht der glückliche Sieg des Tages, Euer Ziel iſt ein höheres. Durch Beherrſchung Eures Kör⸗ pers und die Anſpannung Eurer Kräfte, Sehnen und Ner⸗ ven bis zum äußerſten formt Ihr auch den Charakter zu großen Taten. Ihr begnügt Euch nicht damit, das zu leiſten, was Ihr könnt, Ihr müßt nach dem ſtreben, was Ihr nicht könnt, dem Unmöglichen, dem Unerreichbaren. Durch den beugſame Willensſtärke und zielbewußte Körperkultur habt Ihr Ausſicht, die höchſten Ziele zur Ehre Eures eigenen Landes und zum Segen und Nutzen für die ganze Menſch⸗ heit zu erreichen. Laßt die Geſetze der Olympiſchen Spiele, die Aus⸗ dauer, unermüdliche Arbeit und Kitterlichkeſt verlangen, auch zum Vorbild und zum Grundgedanken in einem neuen Bund der Völker werden,. einem weltumſpannenden Zu⸗ fammenſchluß, deſſen Mitglieder im Glauben an Gokt und an ihre eigene Kraft für gegenſeiliges Vertrauen, Wahr⸗ heil und Frieden unter allen Völkern der Erde kämpfen. Nach vollbrachker Tat und mit Siegespalmen in den Händen kehrk Ihr zurück in Euer Heim, nah und fern. Geht wieder hinaus in die Welt als Herolde im Dienſt des Guten. Der Weg, den Ihr beſchritten habt, führt durch die brauſenden Stürme der Zeit in eine Welt von unver⸗ Brice Schönheit und zu einer Menſchheit, die in Glück, Brüderlichkeit und Harmonie lebt. Nur die Kämpfer, die mit dieſem Ziel im Herzen und auf ihren Fahnen treu im Stre⸗ ben zum höchſten Gipfel des Olymps ausgehalten haben, ſind des größten aller Preiſe würdig— der Unſterblichkeit.“ Der Führer nahm nach der Anſprache Gelegenheit, Spen Hedin herzlich zu begrüßen und ihm für ſeine Worte zu danken. Fortſetzung auf Blatt 2. Ehrung der Sternfahrtſieger Begrüßungsabend der deutſchen Kraftfahrt. Für die zu den 11. Olympiſchen Spielen in der Reichs⸗ hauptſtadt eingetroffenen ausländiſchen und auswärtigen Kraftfahrer fand im Feſtſaal von Kroll ein„Begrüßungs⸗ abend der deutſchen Kraftfahrt“ ſtatt, der in der Anſprache des Korpsführers Hühnlein und in der feierlichen Sieger⸗ ehrung ſeinen Höhepunkt fand. „Die höchſte Punktzahl aller ausländiſchen Teilnehmer er⸗ reichte ein tſchechoſlowakrſcher Fahrer, der ſeinen Weg quer durch Deutſchland, Dänemark, Schweden, Norwegen bis zur nördlichſten Grenze Finnlands nahm. Hier vom Nördlichen Eismeer ſtartete er zur Olympia⸗Sternfahrt und erzielte nach Zurücklegung von 10000 km 4368 Punkte. Die inkernationale Trophäe der F. J. C. M. errang die aus 14 Teilnehmern beſtehende Mannſchaft des Motorrad⸗Clubs von Eſtlan d, die mit 15 727 Punkten die höchſte Wer⸗ tungsziffer auf ſich vereinigen konnte. Der Führer an Generaloberſt v. Fritſch Berlin, 4. Aug. Der Führer und Reichskanzler hat an den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, der ſeinen 56. Geburtstag begeht, folgendes Glückwunſchtelegramm gerichtet:„Mein lieber Herr General⸗ oberſt! Zu Ihrem heutigen Geburtstage übermittle ich Ihnen die herzlichſten Glückwünſche in der zuverſichtlichen Hoff⸗ nung, daß Sie dem Heere noch lange Zeit in Geſundheit erhalten bleiben mögen. Als Ausdruck meiner beſonderen Verbundenheit laſſe ich Ihnen mein Bild zugehen.“ England gibt eine Schiffsglocke zurück. Berlin, 4. Aug. Der in Kiel liegende engliſche Kreuzer „Neptune“ hat die Schiffsglocke des gehobenen früheren Schlachtkreuzens i n an Bord. Die Schiffsglocke ſoll auf Weiſung der engliſchen Admiralität der deütſchen Kriegsmarine zurückgegeben werden. Die Uebergabe wird vorausſichtlich Mitte Auguſt in Kiel in be⸗ ſonders feierlichem Zeremoniell vor ſich gehen. Zu den Provokationen an der Grenze Zu der Saarbrücker Meldung über marxiſtiſche Pro⸗ vokationen an der franzöſiſchen Grenze bei Saarbrücken mel⸗ det Agence Havas, daß maßgebliche Pariſer Stellen aus⸗ drücklich dieſe Meldung dementieren, deren tendenziöſer Cha⸗ rakter offenkundig ſei; es habe am letzten Sonntag kein Zwi⸗ ſchenfall und keine Provokation ſtattgefunden. Demgegenüber liegt aus Saarbrücken ein amt⸗ licher Bericht vor, der die Mitteilung des DNB über die Vorgänge an der Grenze auf Grund der dienſtlichen Mel⸗ dungen der deutſchen Grenzbeamten beſtätigt. Hetzausſtellung in Amſterdam Sabotageverſuch an der olympiſchen Friedensidee. Amſter dam, 4. Auguſt. Hieſige zweifelhafte Kreiſe des internationalen Juden⸗ tums, eines heimatloſen Emigrantenklüngels und des Marxis⸗ mus aller Schattierungen haben unter der gehäſſigen Be⸗ eichnung„Olympiade unter Diktatur“ eine Aus⸗ ſtellung zuſtande gebracht, die außer einer Reihe von Bildern äußerſt links ſtehender Maler das hinlänglich bekannte übelſte Hetzmaterial gegen Deutſchland enthält. Die hierbei ange⸗ wandten Methoden ſind die der bolſchewiſtiſchen Internatio⸗ nale: Durch Photomontagen, Fälſchungen, bewußte Lügen und überdruckte Wahrheiten wird der Verſuch unternommen, beim unbefangenen Beſchauer eine völlig falſche Vorſtellung von Deutſchland zu erwecken. Das zur Schau Geſtellte ent⸗ hält zahlreiche Beleidigungen und Beſchimpfungen des deut⸗ ſchen Volks und ſeiner führenden Männer. Während die ganze Welt von dem großen völkerver⸗ bindenden olympiſchen Gedanken beſeelt iſt, der in ſo wun⸗ derbarer Weiſe jetzt täglich in der Reichshauptſtadt zum Aus⸗ druck kommt, bleibt es der Olympiaſtadt von 1928, Amſter⸗ dam, vorbehalten, in ihren Mauern eine Ausſtellung zu dul⸗ den, die den heiligen olympiſchen Frieden auf das Gröbſte verletzt. Wenn auch anzunehmen iſt, daß dieſe verächtlichen Methoden marxiſtiſcher Dunkelmänner auf die ruhige Ueber⸗ legung des holländiſchen Volks keinen Eindruck machen wer⸗ den, bedürfen ſie doch der Erwähnung, da es ſich offenſicht⸗ lich darum handelt, die ſich im olympiſchen Geiſt anbahnende Völkerverſtändigung auf das Gröblichſte zu ſabotieren. Die Ziele der Nationaliſten Volksſtaat auf autoritärer Grundlage. Burgos, 4. Auguſt. Der Sonderberichterſtatter des DNB, der vier Tage lang das geſamte nördliche Kampfgebiet bereiſt hat, und im gegneriſchen Feuer bis in die vorderſte Linie der Rationa⸗ liſten vorgedrungen iſt, wurde im Hauptquartier der Nord⸗ armee vom Oberbefehlshaber, General Mola, zu einer län⸗ geren Unterredung empfangen. General Mola unterſtrich gleich zu Beginn, daß der ganze Aufſtand nicht etwa eine rein militäriſche Angelegen⸗ heit ſei, ſondern daß es ſich hierbei um eine Volksbe⸗ wegung handle. Vom militäriſchen Geſichtspunkt aus ſeien ſämtliche Operationen durchaus planmäßig ver⸗ laufen. Das Hauptziel der Bewegung ſei in operativer Hin⸗ ſicht die Einnahme Madrids, die langſam, aber ſicher vorwärts ſchreite. Einmal in Madrid, werde ein Mi⸗ litärdir ektorium, beſtehend aus einem vorſitzenden General und vier Generälen als Direktoriumsmitgliedern, eine Regierung bilden, die ihre Legitimation nicht wie an⸗ dere aus geſchobenen Wahlen, ſondern aus dem für das Vaterland vergoſſenen Blut ableiten werde. Die erſte Auf⸗ 510 dieſer Regierung werde die Säuberung des Staatsorganismus von allen vergiftenden Elemen⸗ ten ſein ſowie die Organiſierung der bewaffneten Macht und der Polizei. Heer, Marine und Luftwaffe würden mit aller Energie den Erforderniſſen der augenblicklichen Zeit entſpre⸗ chend moderniſiert und ausgerüſtet. In ſozialpoliti⸗ ſcher Hinſicht ſei das erſte Ziel die Arbeitsbeſchaf⸗ fung, alſo eine gänzliche Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit. Selbſtverſtändlich ſei ſede Parteipolitik von dieſem Augenblick an erledigt. Ebenſo ſpiele die Frage der Staats- form keine Rolle mehr. Im Gegenteil ſei zu unterſtreichen, daßz die augenblickliche Bewegung rein republikaniſchen Cha⸗ rakter krage.„Mit einem Wort“— ſo ſprach der General— „wir wollen die Befreiung aus den Klauen des Kommunis⸗ mus und den Neuaufbau des Staates in Volksverbunden⸗ heit und auf aukorikärer Grundlage.“ Die militäriſche Lage Nochmals die militäriſche Seite berührend, erklärte der General, daß er artilleriſtiſch den Roten durchaus überlegen, hinſichtlich der Luftwaffe leider unter⸗ legen ſei. Glücklicherweiſe wirke ſich aber die Letztere nur in ſehr geringem Maße aus, ſo daß eine einſeitige Belaſtung durchaus nicht entſtehe. Infanteriſtiſch ſeien ſeine Leute dem Gegner weit überlegen, weil er erſtens über den größten Teil der regulären Truppen verfüge und weil zweitens nicht nur dieſe, ſondern auch ſeine geſamten Freiwilligenorganiſationen über eine ungeheure, durch nichts zu erſchütterndemoraliſche undideelle Kraft ver⸗ fügten, die ihnen von vornherein im Nahkampf den Sieg über ihre Gegner gewährleiſteten. en Munition, Aus⸗ rüſtung und Geld ſeien in ausreichendſtem Maße vorhan⸗ den. Mangelhaft ſei lediglich die Flugab⸗ wehr, was auf die ſyſtematiſche Untergrabung der Schlag⸗ kraft der Armee durch die marxiſtenfreundlichen Regierun⸗ gen zurückzuführen ſei. Auf die Frage des Berichterſtatters, ob die Verbin⸗ dung zwiſchen der Südgruppe des Generals Franco und ſeiner eigenen Nordgruppe ſichergeſtellt ſei, antwortete General Mola mit einem klaren Ja. Bomben auf die Baſilika Vernichtung von Kunſtſchätzen in Saragoſſa. Ein katalaniſcher, auf Seiten der Madrider Linksregie⸗ rung ſtehender Militärflieger hat auf die Baſilika in Sa⸗ ragoſſa Bomben abgeworfen. Dieſe Nachricht hat in der Be⸗ völkerung die größte Erregung gegen die Madrider Linksregierung und gegen die katalaniſchen Extremiſten her⸗ vorgerufen. In der Baſilika befindet ſich das von Hundert⸗ tauſenden von Spaniern hochverehrte Marienſtand⸗ bild der„Virgen del Pilar“. General Queipo de Llano hat über den Sender von Se⸗ villa heftigen Proteſt gegen die Bombardierung Sa⸗ ragoſſas und die Vernichtung zahlreicher Kunſtſchätze in die⸗ ſer Stadt eingelegt. Der Führer der katalaniſchen Luftſtreit⸗ kräfte, Oberſt Sandino, hat in Barcelona Preſſevertretern gegenüber erklärt, daß ſechs Flugſtaffeln Saragoſſa mit Bomben belegt und großen Sachſchaden in der Stadt verur⸗ ſacht hätten. Die 37. Herrgottsmühle Dreiundzwanzigſtes Kapitel. „Auf dem Jahrmarktsfeſt, damals im Sommer— du erinnerſt dich doch noch?— hat uns Eva Gwendolin näm⸗ lich geſehen. Dich und mich. Da muß ſie wohl die Eiferſucht gepackt haben, daß ſie uns nachkam. Sie ſah uns beide tan⸗ zen. And nachher fand ich ſie— ohnmächtig. Das arme Ding.“ „Und das— haſt du verſchwiegen?“ „Aber Viktor— konnte, durfte ich dir davon ſprechen? Dein Flirt konnte mir— ja, mußte mir doch gleich⸗ gültig ſein. Denkſt du, ich hatte nicht gemerkt, daß etwas zwiſchen euch war? Ich liebte dich doch— und die Liebe hat ſcharfe Augen. Damals— als ich das Müllerskind fand— verriet ſie ſich. Sprach von dir als Viktor Harlan! Ich kannte ja deinen ehemaligen Künſtlernamen— hielt mich aber natürlich nicht für berechtigt, ſie aufzuklären. Aber ich merkte daran, daß du einen Flirt mit ihr gehabt Hatteſt, ſiehſt du wohl?—“ Viktor blickte ſie feſt an. „Du haſt ihr alſo nichts verraten?“ „Wie ſollte ich wohl—“ Er ſchüttelte den Kopf. „Entſchuldige. Natürlich— wie ſollteſt du! Du kannteſt ſie ja kaum— Verena bereute ſchon im ſtillen. den Namen Evas vor⸗ hin erwähnt zu haben. Aber das Gefühl ihres Triumphes über die verhaßte Nebenbuhlerin, ohne die ſie ſchon viel früher zum Ziel gelangt wäre, hatte ſie dazu hingeriſſen gehabt. Nun hieß es, ſich nicht weiter verraten. „Du ſagteſt, du wüßteſt auch, warum ich dann ſo ſchnell abreiſte—,“ fragte er lauernd. „Aber ja. Das heißt— Kurt deutete mir an, du hät⸗ teſt wohl eine kleine, leichtſinnige Dummheit gemacht, wie ſie die Einſamkeit im Bruch nur zu gut entſchuldigt. Er brach dann aber ſchnell ab, da er meine Neugierde be⸗ merkte. Für dich geht er ja doch durchs Feuer. Aber ich konnte mir nun natürlich ſo einiges zuſammenreimen— und ich war ſehr traurig. Aber nun mach' ein anderes Ge⸗ ——— ſicht, Liebſter. Mit den kleinen Liebeseskapaden iſt es jetzt General Queipo de Llano erklärte, daß die Nachrichten über militäriſche Erfolge der Regierungstruppen in der Gegend von Saragoſſa nicht den Tatſachen entſprä⸗ chen. Im Gegenteil hätten die Nationaliſten überall den Marxiſten erfolgreich Widerſtand leiſten können und wichtige ſtrategiſche Stellungen beſetzt. Auch Granada bombardiert Der in den Händen der Militärgruppe befindliche Sen⸗ der Tetuan teilt mit, daß Regierungsflugzeuge die Stadt Granada mit Bomben belegt haben. Der Schaden ſoll be⸗ deutend ſein. Die Lage in Madrid Nach Nachrichten, die aus diplomatiſchen Kreiſen Madrids in Sevilla eingelaufen ſeien, werde die Lage in der ſpani⸗ ſchen Hauptſtadt von Tag zu Tag und von Stunde zu Stunde unhaltbarer. Die wahre Anſicht der Madrider Regie⸗ rung ſei die, daß die nationale Bewegung im Land an Bo⸗ den gewinne. In der Nähe von Ciudad Real ſeien Truppen⸗ abteilungen aus Sevilla mit Marxiſten unter der Führung eines aus der Armee ausgeſtoßenen früheren Unteroffiziers aneinander geraten. Die Marxiſten ſeien geſchlagen worden, 60 Laſtkraftwagen und zahlreiche Waffen und Mu⸗ nition ſeien in die Hände der Nationaliſten gefallen. Der Thronanwärter wollte mitkämpfen Auf dem Wege von Burgos nach der Front wurde ein mit zwei Freiwilligen beſetzter Kraftwagen von dem Wachtpoſten angehalten. Der eine Freiwillige behauptete auf Befragen, Juan Lopez zu heißen. Er ſei ein Spanier, der aus dem Ausland komme, um ſich am Kampf für ſein Vaterland zu beteiligen. Ein zufällig hinzukommender Offi⸗ zier erkannte in dem angeblichen Juan Lopez den dritten Sohn Juan des ehemaligen Königs von Spa⸗ nien, der durch den Verzicht des erſtgeborenen Sohnes Thronanwärter geworden iſt. Auf Befehl des Oberbefehls⸗ habers der nationaliſtiſchen Truppen wurde der Prinz in der liebenswürdigſten und kameradſchaftlichſten Form und mit Dank für ſeine Opferbereitſchaft ſofort an die franzöſiſche Grenze zurückgebracht. Der Grund für dieſe Maßnahme liegt in der Beſorgnis, die Frage der Staatsform ſchon jetzt in den augenblicklichen Kampf zu werfen. Gie wollten 2500 Gefangene erſchießen Drohung der Marxiſten in Giſon. Paris, 5. Auguſt. Wie Havas aus Bayonne berichtet, ſollen die Marxiſten von Gijon dem auf der Keede vor der Stadt liegenden na⸗ ktionagliſtiſchen Kreuzer„Almirante Cervera“, der im Verlauf der letzten Tage die Stadt beſchoſſen hatte, eine Funknach⸗ richt übermittelt haben, daß ſie die 2500 in den Gefäng⸗ niſſen der Stadt eingekerkerten Nakionaliſten erſchießen laſſen würden, falls die Beſchießung der Stadt durch den Kreuzer nicht ſofort eingeſtellt werde. Der Kreuzer habe daraufhin das Bombardement ſofort abgebrochen. Der deutſche Kreuzer„Bellona! hat auf der Rückreiſe von Santander am Dienstag in Bayonne wie⸗ derum 38 Flüchtlinge aus Spanien an Land ge⸗ ſetzt, und zwar 17 Deutſche, 8 Franzoſen, 5 Spanier, 3 Ame⸗ rikaner, 2 Argentinier, 2 Kubaner und 1 Tſchechoſlowaken. Die Einmiſchung Moskaus Kundgebungen und Geldſammlungen. Die Einmiſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg, die in der Sowjetunion in Form von materieller und moraliſcher Unterſtützung für die ſpaniſchen Marxiſten betrieben wird, nimmt immer größeren Umfang an. Auf dem Roten Platz in Moskau ſowie in zahlreichen Städten der ganzen Sow⸗ jetunion fanden Maſſenkundgebungen ſtatt, in denen zur Unterſtützung der ſpaniſchen Volksfront aufgefordert wurde. In Moskau leitete der Generalſekretär der Sowjetgewerk⸗ ſchaften Schwernik die Veranſtaltung mit einer Rede ein, worin er die werktätigen Maſſen der ganzen Welt zur Or⸗ ganiſation einer„aktiven Unterſtützung und Hilfe“ für die ſpaniſchen Marxiſten aufforderte. Weiterhin teilte der Zentralrat der Sowjetgewerkſchaften mit, daß alle für die Unterſtützung der ſpaniſchen Marxiſten geſammelten Geldbeträge auf das Konto des Zentral⸗ rats bei der Staatsbank einzuzahlen ſeien. N vorbei—“ Lachend ſchlang ſie die Arme um ſeinen Hals. „Ja— damit iſt's vorbei—,“ ſagte er haſtig.„Vor dir muß man ſich ja ſchrecklich in acht nehmen, glaube ich—“ Vergeſſen— vergeſſen! dachte er dumpf. Daß auch ge⸗ rade der Name fallen mußte.— „Viktor— ich hab' keine Ruhe mehr hier! Ich muß zu Ma. Sie ſoll an unſerem Glück teilnehmen. Oh, wie wird ſie ſich freuen!“ „Ja— deine Mutter muß natürlich alles wiſſen. Aber wir können doch nicht gleich— ſie würde fragen, wo und wie— nicht wahr? Es wäre doch etwas kompromittierend für dich, wenn ſie erführe, daß wir uns hier in meiner Wohnung verlobt haben. Meinſt du nicht auch?“ Sie hätte beinahe laut herausgelacht ob ſeiner Beſorg⸗ nis Wenn er wüßte, wie ſie mit ihrer Mutter ſtand— wie ſehnſüchtig dieſe auf die Nachricht wartete— wie ihr ſelbſt jedes Mittel recht war, das ihre Verena zum Ziele ge⸗ langen ließ! f 1 ſie war klug genug, etwas verſchämt einzuge⸗ ehen: „Ja, du haſt recht, Viktor. Es war gewiß auch nicht wiſſen daß ich zu dir kam. Ma darf das natürlich nicht wiſſen—“ „Siehſt du! Darum meine ich, es iſt beſſer, ich komme morgen vormittag zu euch ins Hotel und werbe in aller Form um deine Hand. Dann wird uns deine verehrte Mut⸗ ter nicht ihren Segen verweigern können. Sie würde eine Werbung in anderer Form auch gewiß als eine Taktloſig⸗ keit empfinden.“ „Du haſt vollkommen recht,“ ſagte Verena ſcheinheilig. Lieber wäre es ihr allerdings geweſen, ihre Mutter hätte ſofort von der Verlobung erfahren und Viktor wäre mitgekommen. Aber„offiziell“ würde Ma ſelbſtverſtänd⸗ lich erſt morgen Kenntnis davon nehmen. Die offizielle Verkündigung der Verlobung konnte alſo auch erſt morgen ſtattfinden. Doch die eine Nacht würde ja auch vergehen. „Nun darf ich nicht länger bei dir bleiben, Viktor,“ 1 8 ſie ihm heiß zu.„Ich muß gehen. Sei mir nicht öſe.“ „Aber nein. Ich ſehe ein, daß es nicht anders geht. Darf ich dir behilflich ſein?“ Er half ihr in die Jacke. Zärtlich lehnte ſie ſich an ihn. Spendet für die Spanien⸗Oeutſchen! Aufruf an alle deutſchen Volksgenoſſen: Helft unſeren Brüdern! Durch den blutigen Bürgerkrieg in Spanien ſind Tau⸗ ſende von deutſchen Volksgenoſſen gezwungen, fluchtarkig ihr Gaſtland zu verlaſſen. Mehr als 3000 Deutſche ſind ſchon unter dem Schutz unſerer Kriegsſchiffe auf reichsdeulſche und italieniſche Dampfer gebracht worden und befinden ſich auf dem Weg in die Heimat. Das nakionalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land bereitet dieſen unglücklichen Volksgenoſſen einen herz. lichen Empfang. Es gilt, viel unverſchuldete Not zu lindern. Der Hilfsausſchußfür Spanien ⸗Deukſche, unter der Leitung von Gauleiter Bohle der Auslandsorga⸗ niſation der NS DA p, hat die ehrenvolle Aufgabe übernom- men, die Flüchtlinge zu betreuen. Es iſt noch nicht abzuſehen, wieviele Deutſche gezwungen ſein werden, das Land zu ver⸗ laſſen, in dem ſo viele von ihnen ſchon ſeit Jahrzehnten im Intereſſe beider Länder gewirkt haben. Deukſche Volksgenoſſen! Helft unſeren Brüdern in ihrer Not, ſpendet für unſere Flüchtlinge aus Spanien! Im Verlagshaus unſeres Blattes. iſt eine Sammelliſte für den Hilfsfonds für deutſche Spanienflüchklinge aufgelegt. Volksgenoſſen, zeichnet Euch ein und ſpendet Euer Scherf. lein! FCFFCTCCTCCCCCCCCCTCTCTbTCTGTbTVTTTTVTTTTTTTTTTTTTTTT Kurzmeldungen 135 Tote, 4017 Verletzte Berlin, 4. Aug. Der Reichsverkehrsminiſter gibt be⸗ kannt, daß in der vergangenen Woche im Reiche wieder 155 Tote und 4017 Verletzte als Opfer des Straßenver⸗ kehrs zu beklagen ſind. f ö 1 Schmeling fährt mit LZ„Hindenburg“ nach Amerika. Berlin, 4. Aug. Max Schmeling wird am Mittwoch mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ der Deutſchen Zeppelin⸗ reederei nach Lakehurſt fahren. Alsbald nach ſeinem Ein⸗ treffen in Amerika wird Schmeling das Training für den Ende September bevorſtehenden Kampf um die Boxwelt⸗ meiſterſchaft mit Braddock aufnehmen. Drei Todesurteile Grauenhafker Mord in Oeſterreich vor Gericht. Wien, 5. Auguſt. Das Standgericht in Graz verurteilte die 44jährige Bäuerin Marie Färchner und zwei Holzknechte wegen Mordes zum Tode durch den Strang. Der Prozeß hat in ganz Oeſterreich großes Aufſehen erregt. Vor knapp einem Monat ging bei Mallwitz in Kärnten auf der 2000 Meter hohen Ochsner⸗Alm die Sennhütte des Bauern Färchner in Flammen auf. Unter den Trümmern fand man Reſte der zerſtückelten Leiche des Färchner. Zwei Holzknechte hatten, wie die Feſtſtellungen ergaben, den Bauern in die Sennhütte gelockt und getötet. Die Anſtifte⸗ rin zu der Tat war die Frau des Ermordeten. Sie hatte ein ganzes Jahr lang verſucht, die beiden Holzknechte durch Geldverſprechungen zum Mord zu überreden. Dabei ging ſie ſogar ſchließlich ſo weit, daß ſie ſich den beiden Mördern vor die Füße warf und ſie mit erhobenen Händen um die Tat erſuchte. Zuerſt ſollte die Sennhütte mit dem Bauern mit Dynamit in die Luft geſprengt werden. Anſcheinend wollte ſich die Bäuerin in den Beſitz des Anweſens ihres Mannes ſetzen und dieſes verkaufen, um ihren Liebha⸗ ber heiraten zu können. Schweres Autounglück in Tirol Seefeld(Tirol), 5. Auguſt. Dienstag nachmittag wurde bei der ungeſchützten Bahnüberfahrt in Seefeld ein reichs⸗ deutſcher Kraftwagen von einem Zug der Mittenwaldbahn erfaßt. Das Auto wurde von Frau Baronin Neu⸗ rath, einer Schwägerin des Reichsaußenminiſters, ge⸗ ſteuert. Von den Inſaſſen des Wagens wurde die Mutter der Frau von Neurath auf der Stelle getötet. Baronin Neu⸗ rath erlitt einen komplizierten Unterſchenkelbruch, die Toch⸗ ter komplizierte Brüche beider Schenkel, der Sohn der Frau d von Neurath ebenfalls ſchwere Verletzungen. Wann? Oh— es wird eine Ewigkeit dazwiſchenliegen—“ „Auch die wird vergehen, Verena— Süßes—“ Sie bemerkte ihre Handtaſche auf dem Teppich, die „Morgen kommſt du— Viktor? vom Stuhl gefallen ſein mußte. Sie lag dicht neben dem Seſſel. Viktor bückte ſich danach, aber ſie kam ihm zuvor. Noch einmal umarmte ſie ihn. Dann geleitete er ſie, den Arm um ſie gelegt, bis zur Flurtür. „Morgen, Liebſter—,“ flüſterte ſie noch einmal. Als ſie auf der Straße ſtand, ſtraffte ſich ihre Geſtalt ſtolz und ſieahaft. Hochmütig blickte ſie über die Menſchenmenge, die vor⸗ überflutete.— i Viktor hatte ſich wieder in den Seſſel fallen laſſen. Das Lächeln in ſeinen Zügen wurde matter. Der Rauſch, den Verenas Nähe in ihm ausgelöſt, verebbte. Und ihm wurde bewußt, jetzt erſt, da er allein war, daß er über ſeine Zu⸗ kunft entſchieden hatte und daß dieſe Entſcheidung faſt wil⸗ lenlos, wie unter einem fremden Zwang, gefallen war. Er ſchüttelte den Kopf. Natürlich— liebte er Verena. Oder—, da tauchte das Geſicht Evas in ſeiner Seele auf. 5 Und er wußte plötzlich mit ſchmerzvoller Deutlichkeit: Nun war ſie ihm für immer verloren. Wenn noch irgend⸗ wie ein Funke von Hoffnung in ihm geglimmt hatte, daß alles gut werden könnte, ſo war er jetzt erloſchen. Er ſtützte den Kopf in die Hand. Fühlte Schmerzen darin. Er hatte ſie wohl ſchon vor⸗ hin gehabt, aber ſte wurden ihm jetzt erſt deutlich fühlbar. Es war, als ſchlüge ein kleiner Hammer unermüdlich ge⸗ gen ſeine Schläfen. N ö Ein Bild, von Verenas Worten geweckt, ſtieg vor ihm auf. e i Ein Tanzplatz— Jahrmarktsrummel ringsum— la⸗ chende Menſchen— und irgendwo im Dunkel liegend— nahe bei den Tanzenden— Epa! Ohnmächtig. Eva— die ihn geliebt hatte und in ſeinen Armen die andere ſah! Die andere— die nun ſeine Braut war! Herrgott— war denn das Schickſal ſo ſtark, daß es die Menſchen ganz andere Wege gehen ließ, als ſie ſelbſt gehen wollten? f Wie war das nur möglich? Hatte er nicht immer ge⸗ glaubt, Eva einſt ſein eigen nennen zu können? And nun — nun war Verena— ſeine Braut! S e „ S e en e 14 e U. 11 i Aus dem liadliscllen Claude Werkausbildung für Neubauern () Karlsruhe. Die Landesbauernſchaft Ba⸗ den teilt uns mit: Nach einer Anordnung des Verwaltungs⸗ amtes des Reichsbauernführers müſſen diejenigen Bewerber um eine Neubauernſtelle, die am 1. April 1915 oder ſpäter geboren ſind, ihre fachliche Eignung durch ihre bäuerlich⸗ oder landwirtſchaftliche Werkausbildung und Prüfung nach⸗ weiſen, die in den„Grundbeſtimmungen des Reichsnährſtan⸗ des über die Ausbildung des männlichen bäuerlichen und landwirtſchaftlichen Nachwuchſes“ dargeſtellt ſind. Bewerber, die vor dieſem Stichtag geboren ſind, fallen nicht unter dieſe Anordnung. Für den Nachweis ihrer fachlichen Eig⸗ mung genügt die Befürwortung ihres Antrages durch den zuſtändigen Kreisbauernführer. i Bewerber, die auf Grund der„Grundbeſtimmungen des Reichsnährſtandes über die Ausbildung des männlichen Land⸗ arbeiternachwuchſes“ als Landarbeiter gelten, können bei be⸗ ſonderer Eignung in einer Sonderprüfung vor der Landes⸗ bauernſchaft ihre fachliche Eignung zum Neubauern nach⸗ weiſen.— Bewerber, die den vorſtehenden Anforderungen nicht entſprechen, können künftig für die Erwerbung einer Meubauernſtelle nicht mehr zugelaſſen werden. Erfolgreicher Arbeitseinſatz. Weinheim. Zum erſten Male hat die Arbeitsloſen⸗ ziffer im Arbeitsamtsbezirk Weinheim mit den Nebenſtellen Heppenheim, Rimbach und Waldmichelbach die Zahl 1000 unterſchritten. Es ſind nunmehr 930 Anterſtützte gegenüber 2500 im Jahre 1933. Der hohe Stand bei der Machtüber⸗ nahme zeigt die außerordentlich ungünſtige Lage des Wirt⸗ ſchaftsgebietes in der Nordweſtecke Baden in der Syſtemzeit. Eine Beſſerung in der Induſtrie, neu aufgenommene Fabrika⸗ tionszweige, ſowie die Ausführung umfangreicher Arbeits⸗ beſchaffungsmaßnahmen in den Gemeinden hat zu dem Rück⸗ gang der Arbeitsloſigkeit beigetragen. Eine größere Anzahl von Arbeitsloſen wurde durch das Arbeitsamt an auswärtigen Stellen untergebracht, ſo an der im Bau befindlichen Reichs⸗ Autobahnſtrecke Stuttgart— Ulm. Tauberbiſchofsheim.(Grauſiger Fund.) Ein ſeit ſieben Wochen vermißter aus Pforzheim ſtammender 52⸗ jähriger Drogiſt wurde als Leiche aufgefunden. Drei Per⸗ ſonen fanden beim Pilzſuchen auf dem Steinsberg den Un⸗ glücklichen, deſſen Körper ſchon völlig verweſt war. Er hatte zweifellos in ſeeliſcher Störung, wohl durch ein körperliches Leiden hervorgerufen, ſeinem Leben in der Waldeinſamkeit ein Ende gemacht. () Wieſental.(Von Omnibus überfahren.) Als der 32jährige Bahnarbeiter Guſtap Schweikert auf dem Heim⸗ weg zwiſchen Wieſental und Bahnhof Waghäuſel in einen Feldweg einbiegen wollte, wurde er von einem Omnibus angefahren und mehrere Meter weit geſchleift. Schweikert erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus ſtarb. () Durlach.(madfahrer von der Straßen⸗ bahn erfaßt und getötet.) Der Reichsbahnwerkmei⸗ ſter i. R. Kuhn wurde beim Ueberqueren der Fahrbahn mit dem Fahrrad von einem Straßenbahnzug erfaßt und etwa wier Meter weit geſchleift. Kuhn erlitt einen Schädelbruch und iſt im Karlsruher Städtiſchen Krankenhaus geſtorben. (0) Pforzheim.(In die Heugabel geſtürzt.) In Iſpringen war der 16jährige Helmut Biſchoff mit Am⸗ ſetzen des Heues beſchäftigt. Danach warf er die Gabel zum Heuboden, ſo daß ſie im unten liegenden Futter ſtecken blieb. Beim Herabſteigen rutſchte der unge Mann auf der Leiter aus und ſtürzte in die aufrecht ſtehende Heugabel hinein. Dabei drang ihm der Gabelſtiel in den Unterleib und brach ab. Biſchoff hatte noch ſoviel Geiſtesgegenwart, daß er den Stiel ſelbſt herauszog. Der Verunglückte liegt jetzt mit einer ſchweren Darmverletzung, die eine ſofortige Operation not⸗ wendig machte, in bedenklichem Zuſtande im Pforzheimer Krankenhauſe. () Pforzheim.(Ein Denkzettel.) Weil ſie ihren ſechsjährigen Sohn vom Schulbeſuch zurückhielt und den Po⸗ lizeibeamken, der den Schüler nach der Schule verbringen ſollte, noch beſchimpfte, erhielt die 30 Jahre alte Ehefrau Paul Bühler aus Bieſelsberg(Oberamt Neuenbürg) wohn⸗ haft in Pforzheim von der Polizeidirektion zwei Tage Haft zudiktiert. () Rheinsheim.(Leichenländung.— Lebens⸗ rettung.) Oberhalb der Germersheimer Schiffsbrücke wurde im Altrhein eine männliche Leiche geländet, die nur mit einer Badehoſe bekleidet war. Es handelt ſich um den 20 Jahre alten Fritz Vogel aus Karlsruhe, der am 26. Juli im Rhein bei Leopoldshafen badete und ertrank.— Beim Baden im Rhein geriet ein junger Mann zu weit in den Strom hinaus, Ein Dampfer, der gerade vorbei fuhr, ſetzte ſofort ein Boot aus. Es gelang, den bereits dem Ertrinken nahen jungen Mann heil ans Land zu bringen. 2 Murg bei Waldshut.(Eine Rieſentanne.) In den Staatswaldungen des Forſtbezirks Todtmoos wurde eine Rieſentanne verladen und in das Sägewerk gebracht. Der ſtattliche Baum hatte unten am Stamm einen Durchmeſſer von 1.30 Meter. Der Kubikinhalt wird auf 13,5 Feſtmeter geſchätzt. 75 Der Bodenſee weiter im Steigen () Konſtanz. Als Mitte Juli das Hochwaſſer im Bodenſee mit einem Stand von 5.20 Metern eine ſehr große Höhe erreichte und da und dort ziemlich ſtarke Ueberſchwem⸗ mungen verurſacht hatte, ging das Waſſer in den darauffol⸗ genden Tagen wieder zurück. Allgemein rechnete man damit, daß der Höchſtwaſſerſtand des Jahres 1936 erreicht war. Darin ſah man ſich aber getäuſcht. Die ſtarken und unauf⸗ hörlichen Regenfälle der letzten Tage haben den See wieder ſehr ſtark anſteigen laſſen. Von einem Tag auf den anderen ſtieg der Pegel um 10 em und mehr. Schon am letzten Sonntag hatte er wieder den Höchſtwaſſerſtand von Mitte Juli erreicht. Da mit weiteren Regenfällen zu rechnen iſt, wird der See auch weiter anſteigen, ſo daß mit einer zweiten Hochwaſſerwelle am Bodenſee zu rechnen iſt, die die erſte noch weiter übertrifft. In Rorſchach iſt der See über die Ufer getreten. In Bregenz iſt der Waſſerſtand um 20 cm auf 5,15 m ge⸗ ſtiegen. Die Dampferwellen überfluten wieder die Molen und im Rheindelta ſind weite Gebiete unter Waſſer. Die An⸗ wohner leiden dadurch viel Schaden. Der gegenüber Lindau im Süden einmündende Rhein führt Hochwaſſer mit Wild⸗ holz, er überflutet das ſogenannte Vorgelände bis zu den großen Dämmen und bietet derzeit den Anblick eines mäch⸗ tigen Stromes. Die Wetterlage iſt immer noch ſchlecht, und Weitere Regenfälle und damit noch weiteres Steigen des Sees ſind zu befürchten. Wie die Wetterſtation auf dem Säntis meldet, iſt in den Bergen Schneefall eingetreten. Aus den Nachbarländern — Sigmaringen.(Paddelbootunfall.) Zwei vom Strandbad her fahrende auswärtige Paddler kannten die Ge⸗ fährlichkeit der reißenden Strömung unter der Laizer Brücke nicht und gerieten mit ihrem Book an einen Brückenpfeiler. Das Boot ſchlug um und beide Inſaſſen fielen ins Waſſer. Während der Paddler ſich am Boot feſtklammern und über Waſſer halten konnte, geriet die mitfahrende Paddlerin in der zurzeit hochgehenden Donau in die Strömung und wurde von ihr mitgeriſſen. Nur dem raſchentſchloſſenen geiſtesgegen⸗ wärtigen Handeln eines Luftſchutzmannes iſt es zu verdan⸗ ken, daß der Unfale leine ſchlimmeren Folgen nach ſich zog. — Breitenbach, OA. Kirchheim.(Abgeſtürzt.) Ein 28jähriger verheirateter Mann, der in Wört beſchäftigt iſt, wollte vor einigen Tagen bei ſeinem Aufenthalt zu Hauſe eine Dachreparatur vornehmen. Er ſtürzte mit der Leiter vier Meter tief ab und fiel auf das Pflaſter. Infolge der erlittenen Verletzungen am Kopf, die ſich nach einigen Tagen verſchlimmerten, mußte ſich der Verunglückte ins Kranken⸗ haus Ellwangen begeben. Gießen.(Laſtauto mit Schweinen überfah⸗ ren.) Auf der Eiſenbahnſtrecke Grünberg—Londorf— Gießen überfuhr zwiſchen Nordeck und Londorf ein Eiſen⸗ bahnzug ein mit Schweinen beladenes Laſtauto des Metz⸗ germeiſters Meiſter aus Gießen. Der Zug ſchleifte das Laſt⸗ auto mit den Tieren etwa 100 Meter weit mit, da das Auto von dem Zug nicht loskommen konnte, weil er an der frag⸗ lichen Stelle in einen Hohlweg fährt. Das Laſtauto wurde vollſtändig zertrümmert, der Fahrer wurde leicht verletzt. Von den Schweinen wurden mehrere Tiere ſo erheblich in Mitleidenſchaft gezogen, daß ſie an Ort und Ktelle geſchlach⸗ tet werden mußten. Beim Kiesaufladen verſchüttet Schweres Unglück bei Neuffen.— 2 Tote, ein Schwerverletzter — Neuffen. In der ſtädtiſchen Kiesgrube in der Pfaf⸗ fenhalde bei Neuffen waren mehrere Taglöhner und der Dienſtknecht des Anternehmers Faig mit Kiesaufladen be⸗ ſchäftigt, als die Kieswand ins Rutſchen kam und den Fuhrmann ſowie den verheirateten Arbeiter Johannes Sal⸗ zer unter ſich begrub. Beide wurden von den herabſtürzen⸗ den Kiesmaſſen zu Tode gedrückt. Erheblich verletzt wurde noch der Arbeiter Auguſt Schall, der einen ſchweren Ober⸗ ſchenkelbruch erlitt. Die übrigen Arbeiter kamen mit leich⸗ teren Verletzungen davon. Auf der Kiesgrube, die längere Zeit ſtillgelegt geweſen war, hatte man erſt in der Frühe des Unglückstages die Arbeit wieder aufgenommen und mit der Tiefgrabung zu Wegebauten begonnen. Das Anglück ereignete ſich am Nach⸗ mittag. Die beiden Toten, der 25jährige ledige Dienſtknecht Eugen Schmied und der verheiratete 56 Jahre alte Jo⸗ hannes Salzer, Vater von drei Kindern, ſtanden im Augen⸗ blick des Unglücks zwiſchen dem Wagen und der Kieswand und wurden unter den herabſtürzenden Kiesmaſſen begraben. Obwohl die unverletzten Arbeitskameraden ſofort die Ber⸗ gung der beiden Verſchütteten unter der tätigen Mithilfe der in der Nähe auf dem Felde arbeitenden Bauern bewerk⸗ ſtelligten, konnten die beiden nur noch als Leichen ge⸗ borgen werden. Wahrſcheinlich ſind ſie erſtickt. Andernach.(Verkettung unglücklicher Um⸗ ſtände.) Ein aus Richtung Koblenz kommender Perſonen⸗ kraftwagen hatte gerade einen anderen Wagen überholt, als ihm im gleichen Augenblick ein Laſtwagen, dem zwei Autos in knappen Abſtänden folgten, entgegenkam. Durch eine ſcharfe Rechtswendung beim Vorbeifahren an dem Laſtwagen geriet der Perſonenwagen ins Schleudern, ſtreifte das dem Laſtwagen folgende Auto, dreyte ſich dann um die eigene Achſe und ſtand ſchließlich quer über der Straße. Das dem Laſtwagen folgende zweite Perſonenauto, ein belgiſcher Kraftwagen, rannte nun in voller Fahrt gegen das querſtehende Auto. Der Fahrer des Wagens, die mit⸗ fahrende Ehefrau, ein 6 Monate altes Kind und eine wei⸗ tere Frau trugen erhebliche Verletzungen davon. Bernkaſtel.(Rege Patenſchaftskäufe.) Die Patenſchaftsaktion brachte im Moſeltal weiterhin einen recht regen Handel mit ſich, ſo daß die Weinbeſtände der Winzer in den einzelnen Orten eine ſtarke Abnahme zu verzeichnen haben. Beſonders günſtig entwickelte ſich der Verkauf der noch vorhandenen 1934er Weine, die demgemäß bis auf kleinere Reſtpartien ganz ausverkauft ſind. Wenn auch das Weinge⸗ ſchäft nicht gerade den Umfang der letzten Wochen aufweiſt, ſo kommen doch auch jetzt noch käglich eine Anzahl Käufe zu⸗ ſtande, die der Moſelwinzer angenehm empfindet.— Die einzelnen Patenweine werden jetzt bezogen, ſo daß die Küfer vollauf beſchäftigt ſind und die Laſtwagen täglich mit wert⸗ vollem Inhalt zu den Beſtimmungsorten außerhalb des Moſeltales fahren. Trier.(Opfer des Verkehrs.) Ein fünf Jahre alter Junge hatte ſich auf der Ruwerſtraße von der Hand der Mutter losgeriſſen und lief auf der Fahrbahn gegen einen in ſchneller Fahrt herankommenden Kraftwagen. An den erlittenen ſchweren Verletzungen iſt das Kind wenige Minuten darauf in den Armen der Mutter geſtorben. Ein weiteres ſchweres Verkehrsunglück trug ſich auf der Weber⸗ bachſtraße zu. Ein Radfahrer wurde von einem Auto ange⸗ fahren und etwa 20 Meter weit mitgeſchleift. Ee trug ſehr ſchwere Verletzungen davon. 4. Perſonenkraftwagen von Laſtzug angefahren. Kurz vor Wiſſen(Sieg) ſtreifte ein Perſonenkraftwagen die Treppe eines Straßenbau⸗Wohnwagens und geriet dadurch ins Schleudern. Im gleichen Augenblick kam aus entgegen⸗ geſetzter Richtung ein Laſtzug heran, der auf den Perſonen⸗ wagen, der ſich um ſeine eigene Achſe gedreht hatte, auf⸗ fuhr Der Fahrer des Perſonenwagens und ſein Begleiter wurden durch die Windſchutzſcheibe geſchleudert. Der Fahrer trug ſo ſchwere Verletzungen davon, daß der Tod auf der Stelle eintrat. ab Jerſtückelte Frauenleiche im See. Zwei Arbeiter ſahen auf dem Wege zu ihrer Arbeitsſtelle, der ſie am Har⸗ kortſee in Wetter(Weſtfalen) entlang führte, zwei größere Pakete nahe am Ufer im Waſſer liegen. Nachdem ſie die Papierumhüllung entfernt hatten, kamen zwei ineinander⸗ geſteckte Säcke zum Vorſchein, die eine Leiche enthielten. Sie benachrichtigten ſofort die Polizei, die die Feſtſtellung tref⸗ fen mußte, daß die Pakete eine zerſtückelte weibliche Leiche enthielten. a Todesſturz von der Treppe. Im Anweſen der Fa⸗ milie Lutz in Margetshöchheim(Mainfranken) verunglückte die Frau des Maurers Georg Fiſcher tödlich. Sie ſtürzte von der Treppe und brach das Genick. i Wirkshausſchlacht. In der Nacht kam es in einer Gaſtwirtſchaft in Regensburg zu einer Streiterei. Es wur⸗ den Biergläſer, Weingläser, Flaſchen und Stühle als Wurf⸗ feat e verwendet. Mehrere der Raufenden wurden ver⸗ etzt. davon zwei ſchwer. 5 Lalcale Nuudocliaui Das Seckenheimer Volksfeſt. Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Und daß das Volksfeſt ein großes Ereignis wird, dafür ſprechen die Vorbereitungen, die getroffen werden. Herr Offenbach vom Nationaltheater Mannheim hat ſeine Mitwirkung zugeſagt, der hier nicht unbekannt iſt, und auch Herr Maxello, als Komiker und Artiſt gleich gut gekannt, werden für frohe Stim⸗ mung ſorgen. Mitwirken werden weiter die Sängerſchaft Seckenheim, der Harmonikaklub und nicht zu vergeſſen der Orcheſterverein, ſodaß die Gewähr beſteht, daß die Beſucher des vom 8.—10. Auguſt ſtattfindenden Feſtes ein richtiges Volksfeſt erleben werden. Muſikkapellen ſorgen dafür, daß die Jugend beim Tanz nicht zu kurz kommt. Bei den dieſer Tage zur Ausgabe gelangenden Plaketten, die zum Eintritt für alle drei Tage berechtigen, iſt zu beachten, daß, wie es die Nummern auf der Rück⸗ ſeite andeuten, noch eine Verloſung damit verbunden iſt. Glückliche können daher noch Gewinne mit nach Hauſe nehmen. Keine Einquartierung. Wie an der Amtsverkün digungs⸗Tafel am Rathaus erſichtlich, kommt die vom 1./8. Auguſt für hier angeſagte Einquartierung in Wegfall. Seinen 89. Geburtstag konnte dieſer Tage Herr Michael Probſt, Zähringerſtraße 10, feiern. Unſerm älteſten Mitbürger die beſten Wünſche. Billige Urlaubsreiſen. Wie bereits bekannt gegeben, iſt ein Teil der urſprünglich vom Gau Baden der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ für das Jahr 1936 vorgeſehenen Urlaubsfahrten ſchon längere Zeit aus⸗ verkauft. Beſonders die Reiſen ins Allgäu und nach Oberbayern waren ſehr begehrt. Damit Volksgenoſſen mit geringem Einkommen auch einmal Gelegenheit haben, ſich im ſchönen bayriſchen Gebirge zu erholen, wurden in das Jahresprogramm noch zwei Reiſen nach Ober⸗ bayern eingeſchoben. In der erſten Reiſe, die z. Zt. ſtattfindet, nehmen auch eine Anzahl Seckenheimer teil, die ſehr gut untergebracht und von der herrlichen Gegend ganz begeiſtert ſind. Die zweite ſogenannte Zwiſchenfahrt, ebenfalls nach Oberbayern(Gegend von Bad Reichen⸗ hall), wird vom 19.—26. Auguſt durchgeführt. Die Koſten für Fahrt und Verpflegung hin und zurück einſchl. Unterkunft und Verpflegung betragen RM. 22.50. Es wird den teilnahmeberechtigten Intereſſenten empfohlen, ſich rechtzeitig beim Ortswart der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ anzumelden. . e Verkehrserziehung notwendig. Bei Verkehrskontrollen wurden 19 Führer von Fahrzeugen angezeigt und 194 Fahr⸗ zeugführer und Fußgänger gebührenpflichtig verwarnt. We⸗ gen techniſcher Mängel mußten 161 Kraftfahrzeuge beanſtan⸗ det werden. — Bekämpfung des Sauerwurms.— Friſt verlängert. Mit Rückſicht auf die beſonderen Witterungsverhältniſſe dieſes Sommers und das dadurch bedingte ſpäte und ſtarke Auf⸗ treten des Sauerwurms hat der Reichsminiſter des Innern für dieſes Jahr ausnahmsweiſe die Friſt für die Anwendung arſenhaltiger Spritzbrühen über den 31. Juli hinaus bis zum 8. Auguſt einſchließlich verlängert. Damit iſt den Winzern die Möglichkeit gegeben, zur Bekämpfung des Sauerwurms bis zum Ablauf des 8. Auguſt 1936 arſenhaltige Spritzbrühen anzuwenden. Im übrigen werden die geſetzlichen Vorſchrif⸗ ten durch dieſe Regelung nicht berührt. — Obſt und Weſpen. Wenn das Obſt reift, ſtellen ſich auch die Weſpen ein. Beim Pflücken oder Efſen von Obſt wurde ſchon mancher von dieſen Inſekten geſtochen. Ratlos iſt der davon Betroffene oft dann, wenn er einen Stich in die Mundhöhle oder in den Hals erhält. Wenn dieſe Stelle ſtark anſchwillt, muß der Geſtochene um ſein Leben bangen. Genügend Eis, das die Anſchwellung einſchränkt, iſt nicht immer zur Stelle. In dieſem Fall nimmt man, bis der Arzt kommt, einen Teelöffel voll Kochſalz, das mit Waſſer an⸗ gefeuchtet iſt, in den Mund und läßt es langſam zergehen. Die Schwellung kann ſich hierdurch nicht bedrohlich vergrößern. — Die erſten Zugvögel verlaſſen uns. Der Wanderflug der Zugvögel beginnk ſchon, wenn der Sommer noch auf ſeinem Höhepunkt iſt. Und zwar rüſten die erſten Zugvögel zur Südlandreiſe ſich ſchon Ende Juli, Anfang Auguſt, und nehmen von uns Abſchied. Die erſten, die uns verlaſſen, ſind die Mauer⸗ oder Turmſchwalben, flugtüchtige Vögel, unübertrefflich in Gewandtheit und Ausdauer. Sie zählen zu den wichtigſten Vernichtern der Mücken, Käfer und Schmet⸗ terlinge. Faſt auf den Tag genau verſchwinden die Turm⸗ ſchwalben aus unſerer Gegend, meiſtens in der Nacht zum 30. Juli. Ihr Flug führt ſie nach Afrika und anderen ſüd⸗ lichen Ländern. — Das Bäumeſpritzen in der Nähe von elektriſchen Lei⸗ tungen. In der Nähe von elektriſchen Leitungen kann das Spritzen der Bäume gegen Schädlinge inſofern eine Gefahr mit ſich bringen, weil die Berührung der Leitung durch den Spritzſtrahl den Strom auf den Menſchen überkrägt. Neue Aeberlandleitungen, die ja mit Starkſtrom geſpeiſt ſind, wer⸗ den heute abſichtlich ſo gebaut, daß ſie bei ſtärkſtem Durch⸗ hang noch vier Meter über den Baumkronen verlaufen. Aber trotzdem iſt ſtets Vorſicht beim Spritzen am Platze. Die neuen Spritzen haben ja auch eine Vorrichtung, den Strahl bis zur feinſten Brauſe zu zerteilen. Man ſollte von dieſer auch für die Verteilung der Spritzflüſſigkeit ſo überaus günſtigen Einrichtung in der Nähe elektriſcher Leitungen ſtets Gebrauch machen. Denn durch die Zerteilung des Strahls in eine Maſſe einzelner Tröpfchen wird die Leitfähigkeit dauernd i ſo daß eine Stromübertragung ausgeſchloſ⸗ en iſt. Woher kommt der Heißhunger? Der Heißhunger oder Ochſenhunger iſt nicht einmal ein geſteigertes Hungergefühl, wie es etwa nach langer Nahrungsenthaltung auftritt, ſon⸗ dern ein Anfall von ungewöhnlich heftigem Hunger und Verlangen nach Füllung des Magens, der mit Kopfſchmer⸗ zen, Angſtzuſtänden, ſogar Ohnmacht verbunden ſein kann, falls keine Befriedigung erfolgt. Zwar genügen oft ſchon einige Biſſen zum Abſtellen des Heißhungers, doch ſind manch⸗ mal große Nahrungsmengen erforderlich. Der Heißhunger wird entweder vom Gehirn ausgelöſt, ſo bei Geſchwülſten, Geiſteskrankheiten, Hyſterie oder von den Magennerven aus. Häufig iſt dann eine Ueberſäuerung die Urſache. Mumm Dir fest V: e Abend ohne En 10 rod ont Die Heimat unſerer Getreidearten Der Roggen oder das Roggenkorn hat ſeine Heimat im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Ländern Aſiens, wo er heute noch wild wächſt. Nächſt dem Roggen iſt der Weizen unſere wichtigſte Getreideart; ſeine imat iſt Nordpaläſtina und Syrien. Der Name des Weizens kommt wegen der Farbe des Mehls von„weiß“. Im Anfang der jüngeren Steinzeit wanderten die erſten Ackerbauern aus der Gegend der mittleren Donau bei uns ein; ſie brachten W mund Gerſte mit. Die Gerſte hat ihre Heimat in Nordafrika und Oſt⸗ aſien. Manu unterſcheidet eine ſechs⸗, eine vier⸗ und eine zweiteilige Gerſte. Der Hafer hat die gleiche Heimat wie der Roggen, alſo im Mittelmeergebiet und den angrenzenden Ländern Aſiens; er unterſcheidet ſich von den anderen Getreidearten durch den Blütenſtand, der eine Ripſe darſtellt. Am oberen Teil des Halmes gehen von den Knoten zahlreiche Nebenſten⸗ gel aus, die ſich oftmals verzweigen. Die Hirſe hat ihre Heimat in Oſtindien und anderen wärmeren Gegenden Aſiens. Wenn die Hirſe auch nur kleine Körner beſitzt, ſo hat ſie deren viele; ſie liefern einen guten Brei und werden vom Hausgeflügel ſehr geſchätzt. Der Mais, auch Welſchkorn, türkiſcher Weizen und Kukuruz genannt, iſt im tropiſchen Amerika heimiſch. Die reifen Maiskörner werden teils als Viehfutter, teils zu Mehl (Polenta der Italiener) verwendet; mit Beimiſchung von Roggen⸗ od nmehl wird auch Brot davon gebacken. 2 „Ich habe etwas gefunden“ Der Finder irgend welcher Dinge iſt nach Pa graph 965 des BGB gehalten, ſeinen Fund unverzüglich den Poltzei anzuzeigen oder ihn dem Empfangsberechtigten ſelbſt zu über⸗ geben. Als Finderlohn kommt nach den geſetzlich! Beſtim⸗ mungen bis zum Werte von 3000 Mark ein Satz n 3 v. H. in Frage, vom Mehrwert 1 v. H. Bei Sachwerten und Tieren gilt die gleiche Vorſchrift. Falls ſich der Empfangsberech⸗ tigte nach Ablauf eines Jahres— ſolange muß man den Fund aufbewahren— nicht meldet, geht der Fund in das Eigentum des Finders über. Bei Gegenſtänden, die lediglich für den Beſitzer einen Wert haben, wie Photographien, Zeug⸗ niſſen, Ausweispapieren, uſw. beſtimmt ſich der Finderlohn nach billigem Ermeſſen und überſteigt in der Regel den ſind allerdings äußerſt ſelten, und wenn der die verlorenen Papiere bei einem Wert von 50 eine Vergütung nach billigem Ermeſſen von etwa 1 v. H. und von noch höheren Wert ine ſolche von einhalb v. H. zahlen würde, ſo könnte hiermit der Gerechtigkeit Genüge ge⸗ tan ſein Wichtig man in ände, die ftszimmern oder öffent ie betref⸗ fende Behörde fern hat, ohne daß man Fundgegen⸗ oder deren koſten verbun⸗ 966 nach vor⸗ ſtände, die d Aufbewahrune den ſind, hat der Fin ismäßig emäß Para heriger An e bei der ei öffentlicher rn zu laſſen, wobei der 5 an die der Sache Alle Auf⸗ wendungen und AUnkoſten Empfangsberechtigte zu tragen. So vorſorglich die Geſe immun für den Ver⸗ lierer und Finder aber auch ſein mög die Ehrlichkeit der Menſchen ihrem Zweck erſt die Grundlage geben. ſo muß doch rechte Rundfunk⸗ Programme Deutſchlandſender. (Programm für alle Neichsſender, außer Berlin). Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Rummern: 6 Olympiſche Fanfaren, anſchließend: Muſik in der Frühe, dazwiſchen 6.30 bis 6.45 Frühgymnaſtik und 7 bis 7.15 Nachrichten; 13.45 Nachrichten; 14 Allerlei von zwei bis drei; 20 Nachrichten; 22 Wetter, Tagesnachrichten; 22.15 Olympia⸗ echo; 1 Nachtkonzert. Donnerstag, 6. Auguſt: 7.50 Sechſter Tag der 11. Olympiſchen Spiele, Pro⸗ grammdurchſage; 8 Konzert; 9 Soliſtiſches Muſizieren; 10 Anterhaltungskonzert; dazwiſchen: Leichtathletik: 400⸗Meter⸗ Lauf, Vorläufe; Dreisprung, Ausſcheidung, Speerwerfen, Aus⸗ ſcheidung, Regattabericht aus Kiel; 12 Blasmuſik, dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 13 Anterhaltungs⸗ konzert; 15 Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſit, dazwiſchen: Leicht⸗ Vorläufe; 4000⸗Meter⸗Verfolgungsrennen, Vorläufe; 19 Olympia⸗Echo; 20.10 Bach— Beethoven— Brahms; 28 Offizieller Empfang der Reichsregierung und der preußiſchen Staatsregierung in der Staatsoper Unter den Linden; 23.30 Muſik zur guten Nacht; 24 Unterhaltungskonzert. Freitag, 7. Auguſt: Tag der 11. Olympiſchen Spiele: Pro⸗ So Siebter grammd )ſage; 8 Konzert; liſtiſches Muſizieren; 10 Unter skonzert; dazwiſchen: Leichtathletik: Zehnkampf, 100•N Regattabericht aus Kiel; 12 Mittagskon⸗ zert Olympiſche Siegertafel 1896 bis 19386: 15 9 dazwiſchen: Leichtathletik: 400 Meter, Zwiſchenläufe, Zehnkampf, Kugelſtoßen, 5000⸗Meter⸗Lauf, Entſcheidung, Zehnkampf, Hochſprung, 400-⸗Meter⸗Lauf, Ent⸗ ſcheidung, Zehnkampf, 400 Meter⸗Lauf, Hockey: Ausſchei⸗ dungsſpiele; Kanu: Kajak-Zweier 10000 Meter; Faltboot: Einer 10 000 Meter; Kanadier: Zweier 10 000 Meter; Fuß⸗ ball: Ausſcheidungsſpiele, zweite Runde; Handball: Aus⸗ ſcheidungskämpfe; Radrennen: 1000⸗Meter⸗Malfahren, Zwi⸗ ſchenläufe und Endlauf, 4000⸗Meter⸗Verfolgungsrennen, 2000. Meter⸗Tandem⸗Vorläufe; 19 Olympia⸗Echo; 20.10 Das Fran⸗ kenburger Würfelſpiel, Querſchnitt durch die Feſtaufführung auf der Dietrich⸗Eckardt⸗Bühne, Berlin; 21 Tänze aus aller Welt; 23 Tanz⸗ und Anterhaltungsmuſik. Samstag, 8. Auguſt: 1.50 Achter Tag der 11. Olympiſchen Spiele: Programm⸗ durchſage; 8 Konzert; Drum ſtimmet mit mir ein Volksmuſik, 10 Unterhaltungskonzert; dazwiſchen: Kanu: Vor⸗ läufe, 1000 Meter; Schwimmen: 100 Meler Freiſtil, Vor⸗ läufe; 200 Meter Bruſtſti!(Frauen), Vorläufe; Waſſer⸗ ballſpiele; Leichtathletik: Zehnkampf, 110 Meter Hürden und Diskuswerfen; Regattabericht aus Kiel; 12 Mittagskonzert; dazwiſchen: Olympiſche Siegertafel 1896 bis 1936; 15 Bunte Schallplatten; dazwiſchen: Leichtathletik: Zehnkampf, Stab⸗ hochſprung, viermal 100⸗Meter⸗Staffel, Vorläufe, viermaß 100⸗Meter⸗Staffel(Frauen), Vorläufe, 3000⸗Meter⸗Hinder⸗ nislauf, Entſcheidung, Zehnkampf, Speerwerfen, viermal 400. Meter⸗Staffel, Vorläufe, Zehnkampf, 1500⸗Meter⸗Lauf, vier- mal 100⸗Meter⸗Staffel, Zwiſchenläufe; Schwimmen: 100 Me⸗ ter Freistil(Frauen), Vorläufe; 100 Meter Freiſtil, Zwiſchen⸗ läufe, Waſſerballſpiele, Kanu⸗Kajak⸗Einer 1000 Meter, Ka⸗ nadier, Zweier 1000 Meter, Kajak⸗Zweier 1000 Meter, athletik: 110⸗Meter⸗Hürden, Zwiſchenläufe, 400⸗Meter⸗Lauf, Vorläufe, Speerwerfen, Entſcheidung, 1500⸗Meter⸗Lauf, Ent⸗ ſcheidung, Dreiſprung, Entſcheidung; 80⸗Meter⸗Hürden (Frauen), Entſcheidung; 110⸗Meter⸗Hürden, Entſcheidung, Fechten: Florett, Einzel, Entſcheidung; Handball: Ausſchei⸗ dungsſpiele; Hockey: Ausſcheidungsſpiele, Fußball: Ausſchei⸗ dungsſpiele, erſte Runde; Radfahren: 1000⸗Meter⸗Malfahren, Für die Einmachzeit. empfehle Einmachlope Johann& Würthwein. Ha eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeenenanahdhahaflahlalg Kanadier⸗Einer 1000 Meter, Kajak⸗Vierer⸗Vorführung, Bas⸗ ketball: Ausſcheidungsſpiele; Hockey: Ausſcheidungsſpiele; Rad⸗ fahren: 2000⸗Meter⸗Tandem, 4000⸗Meter⸗Verfolgungsrennen, Endlauf, 1000-Meter⸗Zeitfahren, Endlauf; 19 Olympia ⸗Echo; 20.10 Bunter Abend, dazwiſchen: Fechten, Degen⸗Mann⸗ ſchafts⸗Entſcheidung und Funkbericht aus dem Kieler Hafen; 22.45 Robert Gaden ſpielt zum Tanz. Donnerstag, Freitag und Samstag die 3 letzten Tage des Sommer-Schluß- Verkaufs. Nützen Sie die billigen Preise aus. eigentlichen Wert des Gegenſtandes erheblich. Mitunter kann auch der Fall eintreten, daß für den Finder wertloſe Sa⸗ chen, wie Schatzanweiſungen, Aktien und dergleichen, ver⸗ loren gegangen ſind, die für den unglücklichen Beſitzer natür⸗ lich einen ganz erheblichen Wert haben. Hier iſt der Finder⸗ lohn immer eine umſtrittene Sache. Vorkommniſſe dieſer Art Verſammlungs⸗ Kalender. ö To. 98, Handballabteilung. 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Um den zweiten Platz entſpann ſich ein harter Kampf zwiſchen unſerer Meiſterin Käthe Krauß und der be⸗ kannten Polin Stella Walaſiewicz, den die pol⸗ niſche Olympiaſiegerin von 1932 ganz knapp zu ihren Gun⸗ ſten entſchied. Unſere zweite deutſche Vertreterin, die Nürn⸗ bergerin Marie Dollinger, ſicherte ſich den vierten Platz vor der zweiten Amerikanerin, Annette Rogers, und der dritten Deutſchen Emmy Albus. Die Siegerzeit Helen Stephens betrug 11,5 Sekunden, womit— wenn man die am Tag zuvor bei ſtarkem Rückenwind erzielte Zeit von 11,4 außer acht läßt — der eigene Weltrekord(11,6) und der Olympiſche Rekord der Polin Stella Walaſiewicz(11,9) geſchlagen wurden. Der Start zum Endlauf verzögerte ſich um einige Mi⸗ nuten durch die Rede des en ſchwediſchen Forſchers Sven Hedin an die Ol! iakämpfer. Die Amerikanerin Rogers war am ſchnellſten aus den S 1 1 den Startlöchern, aber ſchon nach wenigen Metern ſetzte ſich die Favoritin Stephens mit Rieſenſchritten— 2,75 Meter!— an die Spitze und lief ihren Mitbewerberinnen glatt davon. In 11.5 Sekun⸗ den erreichte ſie mit klarem Vorſprung das Ziel vor der Polin, die im Endkampf un Käthe Krauß ganz knapp niederringen konnte Marie ger hielt den vierten Platz ſicher gegen den Anſturm zweiten Amerikanerin, wäh⸗ rend die Wuppertalerin Ein Albus ſich mit dem ſechſten und letzten Platz begnügen n Die hünderttauſend Zu⸗ ſchauer feierten Siegerin und Beſiegte überaus herzlich. Zwei weitere Goldmedaillen für ASA Im 400 Meter⸗Hürden⸗ und im 800 Mmeter⸗Lauf. Die dritte Entſcheidung des Dienstags war der 400 Me⸗ ker⸗ Hürdenlauf. Nach wundervollem Kampf ſiegte der Welt⸗ rekordmann Hardin vor Doaring⸗ Kanada und White⸗ Philippinen überlegen. Nach wundervollem Kampf holte ſich am Dienstag Ame⸗ rika durch Woodruff die vierte Entſcheidung, den 800 Meter⸗Sauf, vor dem prächtig laufenden Italiener Lanzi, der auf dem letzten Meter noch den Kanadier Edwards auf den dritten Platz verweiſen konnte. Hoſtin⸗Frankreich Olympiaſieger Silberne Medaille für Deutſch im Halbſchwergewicht. Zum zweiten Male erkämpfte ſich im Gewichtheben der Halbſchwergewichtskloſſe der Franzoſe Louis Hoſtin am Montagabend in der Deutſchlandhalle im Olympiſchen Dreikampf die Goldmedaille Er brachte in den Uebungen des Olympiſchen Dreikampfes, Drücken. Reißen und Stoßen, insgeſamt 372,5 Kilo zur Hochſtrecke Für Deutſchland er⸗ kämpfte Eugen Deulſch Frieſenheim mit 363 Kilo die Silberne Medaille Dritter wurde der Aegypter Waſif Ibrahim vor unſerem zweiten Vertreter Helmut Opſchruf⸗Trier. Mit herzlicher Freude wurde die prächtige Leiſtung un⸗ ſerer beiden Gewichtsheber aufgenommen, die vom Reichs⸗ miniſter Dr. Frank und dem Reichsſportführer, die ſich unter den Zuſchauern befanden, beglückwünſcht wurden. Ringen Auch die Schwergewichtsringer ſetzten ihre Kämpfe am Dienstag im freien Stil fort. Der Schweizer Bürki, der unſeren Schorſch Gehring knapp nach Punkten ge⸗ ſchlagen hatte, beſiegte den Amerikaner Dunn bereits nach 49 Sekunden. Owens zweite Goldmedaille Im Weilſprung.— Deutſchland holi die Silberne. Der amerikaniſche Meiſterſprinter und ſpringer Jeſſe Owens holte ſich die zweite Goldmedaille durch einen glänzen den Sieg im Weitſprung mit 8,06 Metern, was eine neue Weltbeſtleiſtung darſtellt. N Die Silberne Medaille fiel durch den Lelpziger Long an Deutſchland. Long ſprang 7,87 Meter und ſtellte damit eine neue deutſche Beſtleiſtung auf. Der Endkampf im Weitſprung wurde zu einer nerven⸗ aufreibenden Angelegenheit. Owens, als Beſter des Vor⸗ kampfes, ſprang zuletzt und behielt alle Trümpfe bis zum Schluß in der Hand. Longs erſter Sprung wurde mit 7,73 Meter gemeſſen, Owens trat über, und auch Leichum kam nicht weiter. Die Maſſen gerieten in Ekſtaſe, als Long beim . Durchgang mit 7,87 Meter nicht nur erneut ſeinen eutſchen Rekord verbeſſerte, ſondern auch mit Jeſſe Owens gleichzog und deſſen Endſieg ernſtlich gefährdete. Aber der Neger hatte eiſerne Nerven und dazu die Kraft, noch ein aar Zentimeter zuzulegen Geduckt ſtand er am Ablauf, ra⸗ d ging es die Bahn hinunter und tigerhaft warf er ſich in le Luft, um nahe der 8⸗Meter⸗Grenze bei 7,97 zu landen. Als Longs letzter Verſuch ſcheiterte, ſtand Owens Sieg be⸗ reits ſicher. Aber der Neger wollte über acht Meter kommen und ſein Vorhaben gelang ihm auch. Der 1 85 Sprung wirkte flach, und man glaubte nicht an die acht Me⸗ ter, aber es wurden doch 8,06, was einen ungeheuren Jubel⸗ ſturm auslöſte. Erfreulicherweiſe konnte 175 zum Schluß auch noch Leichum verbeſſern und auf 73 Meter kom⸗ men, was ihm zuſammen mit Maffei den vierten Rang ein⸗ brachte Der Japaner Tajima, der mit 774 Meter in die Entſcheidung gekommen war, verbeſſerte ſich nicht mehr, während Clarke noch ſieben Zentimeter weiter ſprang, aber mit 7,67 Meter doch Letzter blieb. 3000 Meter ohne Deutſche Der Reigen der leichtathletiſchen Wettbewerbe des drit⸗ ten Wettkampftage würde mit den drei Vorläufen über 5000 Meter abgeſchloſſen. Die e 1 ſtreckler Finnlands, 8 wedens, Norwegens, taliens 5 Englands wurden ihrem großen Namen gerecht 1 75 ug 2 fizierten ſich durchweg für die Entſcheidung, in die die 10 weils fünf Beſten eines jeden Vorlaufs kommen. 10 deutſchen Hoffnungen erfüllten ſich 5 denn. Stadler und Becker als auch der 10 000⸗Meter⸗ 7 5 55 Syring konnten ſich nicht für den Endlauf qualift⸗ zieren.. 5 Senſationeller Fußball⸗Auftakt Japan ſchlägt Schweden 3:2.— Deutſchlands Bombenſieg über Luxemburg: 90. Das Olympiſche Fußballturnier wurde am Dienstag nachmittag mit den Spielen zwiſchen Deutſchland—Luxem⸗ burg und Japan— Schweden fortgeſetzt, nachdem ſich am Montag bereits Norwegen und die Türkei die Teilnahme⸗ berechtigung an der zweiten Runde erkämpft haben. Bei regneriſchem Wetter wurden die Kämpfe im Poſt⸗ Stadion und auf dem Hertha⸗Platz durchgeführt, aber während Deutſchland zu einem überlegenen 9:0(2:0) Sieg über Luxemburg kam, was man wirklich nicht als eine Ueberraſchung bezeichnen kann, ſo erlebten die 5000 Zuſchauer am„Geſundbrunnen“ eine tolle Senſation; ge⸗ lang es doch den zähen Japanern, die heiß favoriſierten Schweden aus dem Wettbewerb zu werfen. Bei der Pauſe lag Schweden ganz„normal“ mit 210 in Front, aber in der zweiten Hälfte glichen die Söhne Nip⸗ pons, die bei ihren Trainingsſpielen in Deutſchland viel ge⸗ lernt haben, nicht nur aus, ſondern wenige Minuten vor Schluß glückte ihnen auch noch ein drittes Tor, das den Sieg erbrachte. Deutſchland wird nun in der nächſten Runde auf Norwegen treffen, während Japan gegen Ita⸗ lien anzutreten hat. Weltbild(M). Die zweite Goldmedaille für Deutſchland. ie Siegerehrung für die Kugelſtoßer Woellke⸗Deutſch⸗ 215(16.20 Meter, Olymp. Rekord), 5 00 (16,12 Meter) und Stöck⸗Deutſchland(15,66 Meter). Fechten Deutſche Frauen in der Zwiſchenrunde. Während die Männer im Turnhallen⸗Kuppelſaal des Reichsſportfeldes ihte Mannſchaftskämpfe erledigten, began⸗ nen die Frauen die Vorkämpfe im Florettfechten auf vier Bahnen in der Turnhalle des Sportforums. Gekämpft wurde in ſechs Gruppen. Die drei deutſchen Vertreterinnen konn⸗ ten ſich erfreulicherweiſe in den Spitzengruppen halten. Be⸗ ſondere Hochachtung verdient die Leiſtung unſerer Altmei⸗ ſterin Olga Oelkers, die mit einer Verletzung antrat, aber dennoch den vierten Platz belegte und damit in die Zwiſchenrunde kam. Hedwig Haas und Helene Mayer blieben ungeſchlagen in ihren Gruppen. Unge⸗ ſchlagen blieb auch die Olympigſiegerin von Los Angeles, Ellen Preiß, ſowie ihre Landesſchweſter Friederike Weniſch. Die Spitze der Gruppe 1 hielt die Ungarin Ilona Elek⸗ Schacherer. In der Turnhalle des Sportforums ſetzten am Dienstag mittag die Florettfechterinnen ihre Einzelkämpfe fort. 24 Teilnehmerinnen kämpften in vier Gruppen um den Ein⸗ tritt in die Vor⸗Endausſcheidung. Die erfreulichſte Tatſache für uns: Helene Mayer, Hedwig Haß und Olga Oelkers, unſere Vertreterinnen, qualifizierten ſich für die nächſte Runde. Helene Mayer und Hedwig Haß blieben in der Zwiſchenrunde ſogar ohne Niederlage, während Frau Oelkers, durch eine Verletzung behindert, knapp mit drei Siegen die Vor⸗Endausſcheidung erreichte. Mannſchaſts⸗Florettfechten Frankreich ſchlägt Deukſchland 12:4. Im Kuppelſaal der Turnhalle auf dem Reichsſportfeld nahmen am Dienstag. die Kämpfe im Mann⸗ ſchafts⸗Florettfechten mit der Endrunde ihren Fortgang. Italien und Frankreich, die bei allen Olympiſchen Spielen in dieſem Wettbewerb immer das Ende unter ſich ausmachten, behaupteten ihre Favoritenſtellungen. Deutſchlands Vertretung wurde zweimal beſiegt und kämpft nun mit Oeſterreich um die bronzene Medaille. Moderner Fünfkampf Oberleuknant Handrick führt.— Leuknank Lemp beſter Degenfechter. Das Degenfechten des Modernen Fünfkampfes geſtaltete ſich für die 41 Teilnehmer(der Peruaner Leutnant Eseri⸗ bens, der am Vortage beim Geländeritt geſtürzt war, trat nicht mehr an) zu einer recht aufreibenden Angelegenheit, denn der Wettbewerb zog ſich von morgens 9 Uhr bis abends halb 11 Uhr hin. Nach den Beſtimmungen hatte jeder gegen jeden auf einen Treffer zu kämpfen, es entfielen alſo auf alle Kämpfer je 40 Gefechte. Sehr gute Dienſte leiſtete wieder der elektriſche Trefferanzeiger, der einwandfreie Er⸗ gebniſſe gewährleiſtete. Als beſter Degenfechter erwies ſich unſer Leutnant Lem p, der von ſeinen 40 Gefechten 25 zu Siegen geſtaltete und nur 7 verlor. Der Reſt beſtand aus Ae Begegnungen. Leutnant Lemp kam durch dieſen Erfolg ein gutes Stück voran. Er wäre im Geſamtergebnis Erſter ge⸗ worden, wenn er am Tag zuvor beim Geländeritt durch den Ausfall am Waſſergraben und die dadurch bedingten Strafpunkte mit ſeiner viertbeſten Zeit auf den 31. Platz gekommen wäre. Die Führung im Geſamtergebnis fiel aber erfreulicherweiſe doch an einen deutſchen Offizier, an Oberleutnant Handrick, der im Fechten den vierten Platz erreichte. Olympiſche Gegelwettkämpfe Zwei ſchwediſche Siege, ein britiſcher und ein deukſcher. Die Segelwettbewerbe der 11. 1 Spiele wur⸗ den am dienstag mit dem Rennen der Olympia⸗Einheits⸗ Jollen in Angriff genommen. Sturm und Regen am Mor⸗ gen auf der Kieler Förde hatten die Leitung veranlaßt, den Start auf 12 Uhr zu verſchieben. Bis auf Spanien waren ſämtliche 25 gemeldeten Nationen am Start. Beim Start wehte ein böiger Südweſt von 12 bis 16 Sekundenmeter. Trotzdem klappte der Start ausgezeichnet, das Feld kam geſchloſſen über die Linie. Aber ſchon auf der erſten Kreuzſtrecke zog ſich das Feld weit auseinander. An der Spitze lag der Deutſche Krogmann. Auf der zwei⸗ ten Runde klärte es auf, aber der Südweſt hielt in un⸗ verminderter Stärke an und auf der dritten Runde endlich ließ ſich hin und wieder die Sonne blicken. Die Führung hatte immer noch Krogmann. In der erſten Runde hatte der Eſtländer Holſt aufgegeben und auf der zweiten Runde ken⸗ terte der Belgier van dem Abeele. Die letzte Runde brachte noch eine Ueberraſchung, denn der Engländer Scott konnte Krogmann ausſegeln und ging mit 17 Sekunden Vorſprung als erſter durchs Ziel. Kurze Zeit ſpäter wurden auf der Außenförde die Star⸗ Boote und die Boote der 8 Meter und 6 Meter ⸗R⸗ Klaſſen geſtartet. Heftige Böen von 16 Sekundenmeter und mehr machten das Segeln zu einer wahren See⸗ mannsprobe. In der 8 Meter⸗R⸗Klaſſe ging das bch wediſche Boot„Ilderim“ ſofort an die Spitze. Die eutſche„Germania 3“ geriet für kurze Zeit auf den Grund und verlor dadurch wertvolle Zeit, die nicht wie⸗ der aufgeholt werden konnte. Im Ziel war„Germania“ im⸗ merhin an ſechſter Stelle. Hinter dem ſiegreichen ſchwediſchen Boot belegten Italien, Norwegen, Großbritannien und Finn⸗ land die nächſten Plätze. Die 6 Meter ⸗R⸗Klaſſe wurde von den Deutſchen und Holländern in die Bahn geführt.„Guſtel 4“, das deut⸗ ſche Boot, kam ſehr gut nach vorn, während das holländi⸗ ſche Boot wieder ſtark abfiel. Inzwiſchen kam dann die ſchwediſche„May Be“ gut auf. Eine Segelhavarie der„Gu⸗ ſtel 4“ konnte dann den Vorſprung nicht wieder wettmachen und ſie begnügte ſich mit dem zweiten Platz. Dafür gab es dann endlich in der Starbootklaſſe einen deulſchen Sieg. Die 12 gemeldeten Boote gingen zuſammen über die Linie, wenige Minuten ſpäter hatte das holländiſche Boot„Bem 2“ Maſtbruch und mußte von einem Sicherheitsboot der Marine abgeſchleppt werden Die deutſche„Wannſee“ hielt ſich ganz ausgezeichnet und war bald von der ſchwediſchen„Sunſhine“ abgekommen. Dr. Biſchoff konnte mit„Wannſee“ ſeinen Vor rung allmäb⸗ lich mehr und mehr ausbauen. Ausgezeichnet hielt ſich Schweden, das aber dem deutſchen Book nicht mehr gefähr⸗ lich werden konnte. 5 a Dreimal Suomi. Die Finnen Salminen, Askola und Iſohollo vor dem Japaner Mu⸗ ralkoſo während des 10 000 ⸗Meter⸗ Laufes. Sie paſſierten in dieſer Reihenfolge das Ziel, ſo daß Finnland in dieſem Lauf drei Me⸗ daillen gewann. Weltbild(M). O A (Schluß.) Vor dreißig Jahren noch betr mitleidigen Blicken die waghalſt einem primitiven Aeroplan in ein paar kühne Sprünge machten, e weit flogen und immer in Gefahr ſch Experimenten das Genick zu brechen. Farman, die Gebrüder Wright, Hans Grade und noch einige andere arbeiteten unermüdlich... Pioniere der Er⸗ oberung der Luft! Am 5. Oktober 1905 g Flug von 39 Kilometern L gelang Orville N ght über„Feld in? ein Flug von 1 Stunde, 35 9 Sekunden! Uli 1907 vollführte Farman mit ſeinem Aero⸗ ken Luftſprung von 60 Meter Länge. Am 26. zen Jahres flog er ſchon 770 Meter weit! Am 1. Mai 1908 legte er in 7 Meter Höhe eine Strecke von 1040 Metern zurück! In dieſelbe Zeit fallen die Verſuche Bleériots, 29. Juni 1908 bereits in 20 Meter Höhe 700 Meter hinter ſich brachte. Im Juli 1909 unternahm Latham den Verſuch, den Aermelkanal zu überfliegen, landete mitten auf dem Waſſer und mußte von einem Torpedobootzerſtörer geborgen werden. »Am 23. Aermelkanal! Im November 1908 machte Hans Grade mit ſeinem ſelbſterbauten Aeroplan die erſte Sprünge auf dem Magde⸗ urger Anger. achtete man mit ei en Menſchen, di nit chten. haar hundert Meter zebten, ſich bei ihren 0 Wright ein September 1909 5 Feld in Berlin Juli 1909 gelang Blériot der Flug über den 1909 blieb Euler 4 Minuten und wurde ein Preis ausgeſchrieben der Strecke München Berlin in der für das Di Zeit von 3 Helmuth Hirth gewann dieſen Preis auf einer Rumpler⸗ Taube. Und dann ging es mi Fünfund Flugzeug eine Stre den zurück Fünfundzwanzig Jahre ſpäter Agello einen Schnelligkeits. der Stunde auf! Fünfundzwanzig Jahre ſpä Regelmäßig i vorwärts. gte ein itali es ilometer in 25 Stun⸗ ſtellte der Italiener kord von 710 Kilometern in verkehrt mit zuverläſſiger ke ö boſt nach Südamerika Im Oktober 1934 rüſten zwanzig Flugzeuge zu einem Rekordflug von England nach Auſtralien. 20 000 Kilo⸗ meter wollen ſie zurücklegen! Die Strecke London—Auſtralien wird ſchon regelmäßig von Poſtflugzeugen der Imperial Airways beflogen. Die Flugzeuge brauchen faſt zehn Tage. Der Rekordflug, ausge⸗ ſchrieben von der Stadt Melbourne, ſoll beweiſen, daß die ungeheure Entfernung in viel kürzerer Zeit zurückgelegt werden kann. Die beſten Flieger der Welt melden ſich auf die Aus⸗ ſchreibung. Hunderte, aus allen Ländern. Es iſt nicht allein der Preis, der lockt, denn er deckt bei weitem nicht hohen Koſten, es iſt die Ehre, Sieger in dem längſten Flugrennen der Welt zu ſein, um die die Beſten kämpfen wollen. Der Kampf der Zwanzig Am 29. Oktober 1934, morgens um 6.20 Uhr, ſtanden auf dem Flugplatz Mildenhall bei London nur zwanzig Flugzeuge bereit. Viele hatten ihre Nennug wieder zurück⸗ ziehen müſſen. Die Schwierigkeiten waren zu groß, die Beſchaffung geeigneter Maſchinen war nicht überall geglückt. Tauſende waren trotz der frühen Morgenſtunde auf dem Flugplatz erſchienen, um Zeuge eines großen Ereigniſſes u ſein. Die Maſchinen ſtanden am Start. Die Motoren donnerten. Das größte Luftrennen begann. Eine Maſchine nach der anderen erhob ſich in kurzen Zwiſchenräumen in die Luft und verſchwand in Richtung auf das Feſtland. Das Ehepaar Molliſon verließ als erſter Teilnehmer an dem Rennen den Flugplatz Mildenhall. 47 Sekunden ſpäter ſtieg der zweite auf... und dann Flugzeug um Flugzeug. Ueber Frankreich, Italien, Griechenland, Kleinaſien, Indien, Siam nach Auſtralien! Zwanzig Flugzeuge donner⸗ ten durch die Luft im gigantiſchen Rennen um den Sieg. Fünf Stunden ſpäter erreichte das erſte Flugzeug, der Apparat der Holländer Parmentier und Moll, mit der deutſchen Fliegerin Thea Raſche als Gaſt an Vord, be⸗ reits Rom. Nach 13 Stunden lagen die Molliſons an der Spitze und landeten als erſte in Bagdad. 4000 Kilometer in 13 Stunden! Was das bedeutet? Die mehrmotorigen Großflugzeuge der Imperial und der holländiſchen Batavialinie brauchen für dieſe Entfernung etwa 3 Tage. Und niemand hat bisher daran bezweifelt, daß 4000 Kilometer auch in drei Tagen ſchnell überwunden find. Abet die Molliſons flogen nur 13 Stunden. Von London nach Vagdad! Hinter ihnen jagen die andern heran..„ Die beiden Engländer Scott und Black, die Holländer Moll⸗Parmentier „. etwas zurück Turner und Pangborn. Die dann noch folgen, zählen ſchon kaum noch mit. Jo⸗ nes⸗Waller ſind erſt in Karatſchi, MeGregor⸗Walker haben gerade Bagdad erreicht, der Däne Hanſen treibt ſich noch in Aleppo herum, während der Auſtralier Melrose eben in Athen geſtartet iſt. Davies⸗Hill liegen noch feſt in Athen, Shaw ſitzt in Rom, Brook in Marſeille, und Parer⸗Hems⸗ 8 3 während 1 5 ö ich von Paris noch nicht trennen nnen, ä bereits im Endſpurt liegt. der Kampf um die Führung. Es iſt ein Kampf L der Maſchinen, denn ſchon jetzt hat ſich erwieſen, daß die Maſchinen, die Motoren auf Biegen und Brechen beſtehen müſſen. Aber es iſt auch eine harte Probe auf die körperliche Leiſtungsfähigkeit und die Energie der Flieger. Sie müſſen die Maſchinen beherrſchen und aus ihnen die letzten Reſer⸗ ven herausholen. Es geht um die wertvolle Siegestrophäe und den Preis von 10 000 Pfund. mes geht um die Ehre, als erſter in Melbourne angekommen zu ſein! Einer weiß nicht, „Wir haben keine Zeit!“ den Motor nachſehen! Monteure arbeiteten 6 Zwei Stunden dauerte es, dann war die Ma⸗ ſchine wieder in Ordnung. Schon ſtanden Scott und Black, die die kurze Ruhepauſe zu einem bißchen Schlaf verwendet hatten, wieder bereit. n a Der„Komet“ jagte über den Startplatz und war gleich darauf den Blicken der Zurückbleibenden entſchwunden, Nicht weit waren ſie gekommen, da ſetzte ſchon wieder das ruckartige Tacken ein... der notdürftig reparierte Motor zeigte von neuem Mucken. a. Diesmal war es nicht das Meer, das ſich unter ihnen dehnte. Es war die auſtraliſche Wüſte.. gefährlicher faſt noch, als das Meer. Mußten ſie hier landen, drohte der Durſt⸗ und Hungertod.. tagelang, wochenlang konnte man da marſchieren, bevor man auf eine bewohnte Gegend ſtieß. Eine öde, waſſerloſe Landſchaft. Ohne Leben. In glü⸗ hender Hitze. 8 5 Schon einmal waren da irgendwo zwei Flieger, zwei Deutſche, gelandet und wochenlang verſchollen. Bertram wo ſich der andere ge⸗ rade befindet, aber einer fürchtet den an⸗ dern, einer verſucht, t ſo ſchnell ent⸗ liegt bisher in hrung. Dicht hinter m fliegen die Eng⸗ nder C. W. Scott und T. Black, die alles aus ihrer Maſchine her⸗ ausholen, was in ihr iſt. Sie kennen ihre Maſchine und kennen ſich. Sie wiſſen, daß ſie fürchten niemand zu haben. N 1 8 8 paar Molliſon, das bei einer Zwiſchen⸗ landung in Karatſchi das Fahrgeſtell des Flugzeuges beſchädigt, es aber notdürftig re⸗ parieren kann, und die Fahrt fortſetzt. Es ge⸗ rät in einen furchtba⸗ ren Sturm, verſucht vergebens, ſich durch⸗ zukämpfen und muß umkehren. Scott und Black ſind im letzten Augenblick dem Unwetter noch davongeflogen. Sie erreichen Allahabad, machen nur eine kurze Pauſe, raſen weiter nach Singapore, kommen an mit einem Vorſprung von 87 Stunden vor den Holländern. Scott und Black kennen die Strecke, die ſie bereits drei⸗ mal geflogen ſind. Als ſie abends in Singapore ankommen, genügen ein paar Worte zwiſchen ihnen, dann iſt ihr Plan gefaßt: Sofort weiter! Es iſt die letzte Etappe, die vor ihnen liegt! Auch die müſſen ſie noch bezwingen. Alles, was hinter ihnen liegt, war nur ein Kinderſpiel bisher. Warum ſollten ſie warten? Unnötig Zeit verlieren? Am Morgen können ſie in Darwin ſein und von da aus nach Melbourne weiter... Sie klettern wieder in ihre Komet⸗Maſchine und ſtarten von neuem. Ueber die Sunda⸗Inſeln hinweg geht es mit direktem Kurs nach Auſtralien. Nacht umgibt ſie. Sie kennen nur ein Ziel... Auſtralien! Plötzlich hob Scott, der gerade die Maſchine bediente, den Kopf und ſah den Gefährten an. Er brauchte nichts zu ſagen. Black wußte genau, was los war: Ein Motor verſagte, ſetzte aus und ſtand dann jäh ſtill Sie flogen nur noch mit einem Motor ſich in ihre Gehirne ſchleichen wollte, beiſeite. Umkehren? Ausgeſchloſſen! Weit hinter ihnen lag Sin⸗ gapore... vorwärts wollten ſie.. Darwin entgegen! Mochte der Motor verſagen ſo lange noch einer arbei⸗ tete, flogen ſie, gaben ſie den Kampf nicht auf! 5 Unter ihnen rauſchte das Meer. Black beugte ſich vor:„Soll ich hinausklettern und nach⸗ ſehen?“ fragte er. Scott ſchüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck. Jetzt mitten in der Nacht auf die Tragfläche hinaus— das war ein Spiel mit dem ſicheren Tode, war Selbſtmord! Es würde ſchon gehen! Scott winkte dem Kameraden zu, deutete auf die Karte. Black verglich die Inſtrumente und machte ſich Notizen. Dann zeichnete er auf der Karte die Poſition ein Seott nickte, als er das Kreuz ſah... Der Komet ſtand etwa 100 Kilometer von der Küſte entfernt. Mit einem laufenden Motor... Aber es müßte mit dem Teufel zu⸗ gehen, wenn dieſer eine Motor nicht durchhalten ſollte. Es war inzwiſchen hell geworden. Im Süden ſchob ſich aus den Wolken ein heller Skreifen⸗ Black deutete erregt in der Richtung und Scokt nickte. Allright! Allright! Das war alles. Sie erreichten Darwin. Sprangen heraus. Winkten ab, als man ſie enthuſtaſtiſch begrüßen wollte. Wenn auch der... Beide wiſchten den Gedanken, der Aufnahme: Weltbild— M. Die Komek⸗Maſchine von Scokt und Black über den Wolken. und Klausmann. Man hatte ſie geſucht, hatte ſie ſchon ver⸗ lorengegeben. Man fand ſie endlich, nachdem man ſie längſt für tot gehalten, dem Durſttode nahe. Bertram erholte ſich verhältnismäßig ſchnell wieder von den Entbehrungen dieſer furchtbaren Wochen Klaus⸗ mann, ſein Begleiter, kam nicht darüber hinweg. Die Qua⸗ len hatten ſich unauslöſchlich in ſein Gehirn eingegraben.. er wurde irrſinnig. 5 Mit einem Motor über der auſtraliſchen Wüſte. Scott und Black kämpften ſich verbiſſen vorwärts. Sie lauſchten dem Dröhnen des Motors. Er arbeitete unermüdlich. Er trug ſie... dem Ziel entgegen. Dem Sieg? Der neue Weltrekord Sie wußten es nicht. Vielleicht waren andere ſchon vor ihnen.. vielleicht hatten die Holländer ſie ſchon überholt.. Als ſie von Singapore fortflogen, hieß es, Parmentier⸗Moll hätten gerade Allahabad verlaſſen. Stunde um Stunde rann vorüber... Ohne Pauſe donnerte der Motor ſein eintöniges Lied. Sie löſten ſich ab. Während der eine ruhte, führte der andere die Maſchine unaufhaltſam vorwärts. Und dann rückte das Ziel immer näher... Durch Neu⸗ Südwales flogen ſie, erreichten Victoria Unter ihnen lag Melbourne, lag der Flemington⸗Renn⸗ platz, die Landungsſtelle. Langſam gingen ſie herunter. Eine ungeheuere Menſchenmenge ſtand dort unten und brach in begeiſterte Jubelſchreie aus, als ſie landeten. Die Nervenanſpannung der letzten Stunden machte ſich bemerkbar, als die beiden Flieger die Maſchine verließen. Sie konnten ſich kaum noch auf den Beinen halten. Sie hörten noch, daß ſie als Sieger eingetroffen waren und einen neuen unerhörten Weltrekord aufgeſtellt hatten — ſie hatten die 18 175 Kilometer lange Strecke England Auſtralien in 70 Stunden und 58 Minuten zurückgelegt!— ſie nickten nur, ließen ſich in die Kabine auf dem Renmplatz führen und ſanken dort auf das nächſte Lager. Schliefen, während draußen die Menge tobte. 18 175 Kilometer in nicht einmal 71 Stunden! Der bis⸗ herige Inhaber des Flugrekords England.—Auſtralien hatte für dieſelbe Strecke 161 Stunden gebraucht! Am nächſten Tage trafen als Zweite die Holländer Par⸗ mentier⸗Moll in Melbourne ein. 37 Tage haben ſie benö⸗ tigt. Eine unerhörte Leiſtung, die beſondere Anerkennung fand, da es ſich bei ihrer Maſchine um ein Paſſagier⸗Flug⸗ zeug handelte. Vier Minuten nach ihnen erreichten die Ame⸗ rikaner Turner⸗Pangborn das Ziel. Drei andere 1 kamen noch an. Ein paar Tage Ruhe e ſich die Flieger, dann traten ſie den Rückflug an. Schon jagten ſie neuen Rekorden nach.. immer neuen Rekorden. 5 Druckarbeiten — für Handel, Gewerbe und Industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei 9 re g 78 be