eld d sb Juice n gequlu aged denn un g 1 Jcpiu ss egſang wine Sog uegagmeh zogzſoz zom dgun ze . * Byſche int täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Wegugs preis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in ber Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Angeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rz, 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Funfprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages-und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim . und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. wBote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Maunnheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 36 1116 36. Jahrgang Notmord an Deutſchen In Spanien von einem„Kevolutionstribunal“ erſchoſſen. Berlin, 6. Auguſt. Wie der Auslandsorganiſation der NSDAP jetzt end⸗ gültig beſtätigt wird, wurden am 24. Juli in Spanien vier deutſche Volksgenoſſen Opfer des roten Terrors. Bei dem Verſuch, mit einem Kraftwagen von Barcelona aus die franzöſiſche Grenze zu erreichen, wurden die drei Partei⸗ genoſſen und Mitglieder der Da Wilhelm Gaetje, Helmut Hofmeiſter, Günther Swalmius⸗ Dato ſowie der Volksgenoſſe Treitz erſchoſſen. Wenige Kilometer von Barcelona entfernt in dem Vor⸗ ork San Martin wurde die ruchloſe Tat verübt. Die vier Deutſchen wurden von den Kommuniſten angehalten und nach einem kurzen Verhör vor einem ſogenannten marxiſti⸗ ſchen Revolutionstribungl ermordet, obwohl ſie ſich im Be⸗ ſiz von gültigen Paſſierſcheinen befanden. Zwei von den jungen Deutſchen, die ihr blühendes Leben opfern mußten, befanden ſich gerade im Begriff, nach Hamburg zum Welk⸗ kongreß für Freizeit und Erholung zu fahren. Deutſcher Proteſt Nach einem Telegramm des deutſchen Generalkonſulats in Barcelona hat Generalkonſul Köcher wegen der jetzt be⸗ kannt gewordenen Ermordung von vier Deutſchen in Bar⸗ e Prokeſt erhoben und ſoforkige Anterſuchung Deutſcher Dampfer beſchoſſen Von ſpaniſchem Jerſtörer.— Schärfſter Proteſt. Madrid, 7. Auguſt. In den in Händen der ſpaniſchen Regierung befindlichen Häfen, beſonders in den am Mittelmeer gelegenen, droht die Macht immer mehr an kommuniſtiſch⸗anarchiſtiſche Elemente hinüberzugleiten. Die deutſchen Seeſtreitkräfte ſind daher weiterhin in zwei Gruppen zur Unterſtützung Flüchtlinge und zur Wahrnehmung deutſcher Intereſſen in Spanien tätig. Zur Aufnahme des weiteren Flüchtlingsſtromes aus den Mittelmeerhäfen und ihrem Hinterlande ſtehen augenblick⸗ lich ſechs deutſche Dampfer zur Verfügung. Zur Unterſtützung der deutſchen Flüchtlinge und zur reibungs⸗ loſen Durchführung der Einſchiffung werden die Schiffe der Südgruppe, die Panzerſchiffen„Deutſchland“ und„Ad⸗ miral Scheer“ ſowie die Torpedoboote„Leopard“ und„Lux“, die ſpaniſchen Mittelmeerhäfen Cartagena, Valencia, Tar⸗ ragona, Alicante und Barcelona erneut anlaufen. Am 4. Auguſt wurde vor Larache, Spaniſch⸗Marokko, der vor Anker liegende deutſche Dampfer„Sevilla“ ohne jeden Grund und ohne jegliche vorhergehende Warnung von dem ſpaniſchen Regierungszerſtörer„Almirante Valdes“ 45 Minuten lang beſchoſſen, ohne jedoch getroffen zu wer⸗ den. Den daraufhin ſofork ausgelaufenen Dampfer hat der gleiche Jerſtörer angehalten und ihm das Anlaufen von Larache unterſagt. Gegen dieſen kraſſen Rechtsbruch und gegen die Anwendung willkürlicher Gewalt hat die deulſche Reichsregierung ſchärfſten Proteſt eingelegt. Außerdem wird der Befehlshaber der Linienſchiffe, „Konteradmiral Carls, bei dem Chef der ſpaniſchen Regie⸗ rungsflotte nachdrücklich Verwahrung einlegen und verlan⸗ gen, daß ſofortige Maßnahmen gegen die Wiederholung derartiger Ausſchreitungen getroffen werden. Menſchenjagd und Brand ſtiſtungen Die furchtbaren marxiſtiſchen Greuelkaken. Ein holländiſcher Großkaufmann aus Malaga, der mit dem holländiſchen Flüchtlingsſchiff„Tiberius“ in Amſter⸗ dam eintraf, ſchilderte einem Vertreter des„Telegraaf“ die grauenhaften Vorgänge in Malaga. Schon lange vor Ausbruch des Bürgerkriegs ſei die Hefe der Bevölkerung mit Waffen verſehen wor⸗ den. Als der Bürgerkrieg dann begann, ſei die Macht bald in die Hände dieſes Geſindels übergegangen. Ein entſetz⸗ licher Terror habe eingeſetzt. Zuerſt ſeien die Häuſer der national denkenden Spanier in Brand geſteckt wor⸗ den. der Gouverneur von Malaga habe hierzu perſönlich den Befehl gegeben. An einem Sonntagmorgen ſei auf den Straßen verkün⸗ det worden, von 7 bis 13 Uhr könnten Brände gelegt wer⸗ den. Dann ſei der Gouverneur durch die brennenden Skra⸗ ßenzüge 1 und habe lächelnd geſagt:„Ich bin ſehr zufrieden!“ Gleichzeitig mit den Brandſtiftungen habe eine furchtbare Menſchenjagd begonnen. Wer den Kommuniſten⸗ 8905 habe nicht bieten wollen, ſei einfach niedergeknallt worden. 5 Ein ſpaniſcher Freund dieſes holländiſchen Großkauf⸗ manns ſei von den marxiſtiſchen Horden aus ſeinem Haus geholt worden. Das zehnfährige Kind des Spanzers habe ſich weinend an den Hals des Vaters geklammert, ſei aber zurückgeſtoßen worden und hätte mitanſehen müſſen, wie ſein Vater durch die rote Miliz erſcholſen worden sel. Aeynliche Veipiele ließen ſich in 1 Zahl anſuhren. Wer auf der ſchwarzen Liſte ſtand, ſei verhaftet und nie⸗ dergeſchoſſen worden Die verzweifelte Bevölkerung ſei in die Berge geflüchtet. Die Erſchießungen und Brand⸗ ſtiftungen dauerten in Malaga noch an. — Freitag, den 7. Auguſt 1936 Nr. 183 Die Ziele der Erneuerungs bewegung Volksbewegung gegen Kommunismus und Freimaurerei. Der Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nachrichten⸗ büros hatte im Hauptquartier des Generals Mola Gele⸗ genheit, ſich mit den führenden Männern des nationalen Blocks über die Ziele ihres Kampfes gegen die marxiſtiſche Madrider Regierung zu unterhalten. Aus den eingehenden Besprechungen ging übereinſtimmend hervor, daß die na⸗ tionale Militärerhebung als eine Volksbewegung im weiteſten Sinne des Wortes angeſehen werden muß. Nicht das Militär allein, ſondern das Volk in Waffen iſt gegen Kommunismus und Freimaurerei aufgeſtanden. Alle parkeipolitiſchen Sonderwünſche wurden zurückgeſtellt. Es gibt nur ein Ziel: den Kampf gegen den gemeinſamen Feind bis zum endgültigen Sieg. Auf die Frage, ob ſich die Parteipolitik nach der glücklichen Beendigung des Kampfes nicht etwa doch wie⸗ der in den Vordergrund ſtellen würde, antworteten die Führer aller Richtungen, man ſei ſich völlig klar darüber, daß der Parlamentarismus endgültig aus Spanien verbannt werde und daß der Neuaufbau des Staates erſt beginnen könne, wenn eine längere Mili⸗ tärdiktatur die Zeit und die Möglichkeit gegeben haben werde, den Staat gründlich zu ſäubern und die Moderni⸗ ſierung der bewaffneten Macht durchzuführen. Die Erneue⸗ rung Spaniens ſolle auch nicht durch eine ſimple Nach⸗ ahmung fremder Bewegungen erreicht werden. Man will alle diejenigen Gedankengüter und Errungen⸗ ſchaften der ausländiſchen Bewegungen, die ſich mit der Eigenart des ſpaniſchen Menſchen vereinen laſſen, über⸗ nehmen. Selbſtverſtändlich müſſe dieſe Erneuerung auf religiöſer Grundlage durchgeführt werden. Dies bedinge ſchon die geſchichtliche Entwicklung Spaniens, die ſich von Anfang an bis auf den heutigen Tag in inniger Verbundenheit mit der Kirche ge⸗ formt habe. Dieſe betonte katholiſche Grundeinſtellung habe nicht das geringſte mit dem politiſchen Katholizismus zu tun, den die katholiſche Volksaktion unter der unglücklichen Führung von Gil Robles nach dem Vorbild des verfloſſenen deutſchen Zentrums während der letzten Jahre einführen wollte und der jetzt durch die nationale Bewegung end⸗ gültig an die Wand gedrückt worden ſei. Man ſei nicht ge⸗ willt, dieſen politiſchen Katholizismus je wieder aufleben zu laſſen. Vollkommen mittellos! Grauenhafte Erlebniſſe unſerer Spanienflüchtlinge. Unſere deutſchen Flüchtlinge aus Spanien haben in den letzten Tagen und Wochen ſo viel Grauſames erlebt, daß es uns in unſerem neuen Deutſchland unglaublich erſcheint, daß derartige Zuſtände in einem europäiſchen Lande überhaupt denkbar ſind. In Spanien macht ſich unter dem Einfluß bolſchewiſtiſcher Propaganda ein hemmungsloſes Untermen⸗ ſchentum breit. Inm großen Warteſaal des Münchener Hauptbahnhofes, in dem den Flüchtlingen der erſte feſtliche Empfang auf deut⸗ ſchem Boden bereitet wird, ſitzt ein junger Deutſcher und iſt kaum fähig, einen Biſſen zu eſſen. Vor wenigen Tagen er⸗ ſchien in ſpäter Nachtſtunde vor dem Hauſe ſeiner Familie in Barcelona ein Trupp bewaffneter Anarchiſten. Sie ſchlu⸗ gen die Haustür ein, ergriffen ſeinen 65jährigen Vater, ſeine Mutter und ſeinen Bruder. Die Frau wird von den beiden verhafteten Männern getrennt, und es gelingt ihr, durch die Herausgabe von Schmuckſtücken vorläufig noch ihr Leben zu retten. Sie wird auf einen Laſtwagen geſtoßen und ab⸗ transportiert. Bis heute weiß der überlebende Sohn nicht, ob ſeine Mutter noch am Leben iſt. Die überwältigten beiden Männer werden in den Hof geſchleppt, der Vater mit drei Schüſſen niedergeſtreckt, ſein 18jähriger Sohn mit Gewehrkolben buch⸗ ſtäblich erſchlagen. Der Ueberlebende mußte dieſe grauenvolle Szene von einer Dachluke aus mit beobachten. Die Horde plünderte daraufhin das ganze Haus. Zwei Tage mußte ſich der junge Deutſche verſteckt halten, bis es ihm gelang, an den Hafen zu gelangen, um auf einen deutſchen Dampfer zu kommen, der unter dem Schutz des Panzerſchiffes„Admi⸗ ral Scheer“ die Flüchtlinge aufnahm. Das iſt ein Fall unter vielen. Kaufleute, Ingenieure, Angeſtellte werden wahllos niedergemacht. In der Millionenſtadt Barcelona wurden ſämtliche Kirchen und Klö⸗ ſter geplündert und angezündet, Mumien an den Gittern auf⸗ geſpießt, die Sarkophage gewaltſam geöffnet und die Ge⸗ beine auf die Straße geworfen. Unſere deutſchen Volksgenoſſen, denen es gelungen iſt, dieſer Hölle zu entkommen, ſind dankbar, ihr Leben gerettet zu haben. Sie mußten ihre Wohnungen von heute auf mor⸗ gen verlaſſen. Es war ihnen auch nicht möglich, ihre Er⸗ ſparniſſe mitzunehmen, da die Banken meiſtens ſeit Wochen geſchloſſen ſind. Vollkommen mittellos kommen täg⸗ lich ganze Familien in Deutſchland an. Wieder iſt ein Flücht⸗ lingszug mit 380 Perſonen, darunter 210 Frauen und Kin⸗ der, in München eingetroffen. Es iſt eine Ehrenpflicht des deutſchen Volksgenoſſen, die⸗ ſen Menſchen zu helfen. Auch die kleinſte Gabe iſt ein Beweis deutſcher Schickſalsverbundenheit. Gebt Spenden für den Hilfsausſchuß für Spaniendeut⸗ ſche, Berlin W 35, Tiergartenſtraße 4 a oder bei der nächſten Spar⸗ und Girokaſſe ſowie in der Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Truppentransporte von Marokko Wie aus Gibraltar berichtet wird, iſt es der Militär. gruppe gelungen, im Laufe der Nacht 3000 reguläre Trup⸗ pen aus Ceuta in Spaniſch⸗ Marokko nach Algeciras zu bringen. Die Truppen wurden von zwei Kriegsſchiffen und zwei Paſſagierdampfern befördert und während der ganzen Fahrt von Flugzeugen begleitet. Die Flugzeuge ſchlugen einen Verſuch marxiſtiſcher Flug⸗ zeuge, den Transport zu ſtören, ab. Regierungskriegsſchiffe, die mit Bomben beworfen wurden, haben anſcheinend be⸗ trächtlichen Schaden und Verluſte zu verzeichnen. Die Schiffe der Militärpartei haben zahlreiche Geſchütze, Tanks, Ma⸗ ſchinengewehre und Handgranaten an Bord. Weitere 3009 Mann ſollen im Lauf der nächſten Tage herübergebracht werden. Die Militärgruppe hat jetzt etwa 10 000 Mann bei Alge⸗ ciras zuſammengezogen und beabſichtigt, mit dieſen zunächſt Malaga zu erobern. N Die bisherigen Verluſte Aus dem Hauptquartier des Generals Mola verlautet, daß die Zahl der Gefallenen der Nationaliſten an den drei Nordfronten ſich bisher auf ungefähr 5000 be⸗ laufe. Die Verluſte der roten Truppen an Toten ſeien min⸗ deſtens doppelt ſo hoch. Der Militärgouverneur von Leon gibt bekannt, daß drei von den führenden Perſonen, die bei der Machtergrei⸗ fung durch die Nationaliſten Angriffe gegen die Zivile Garde durchgeführt hätten, zum Tode verurteilt und am Mittwoch erſchoſſen worden ſeien. Kampf dem Kommunismus! Der neue Kurs in Griechenland. Athen, 6. Auguſt. Miniſterpräſident Metaxas hat ſich in einer Botſchaft an das griechiſche Volk gewandt, um die letzten Maßnahmen der Regierung darzulegen und zu begründen. Der Kommunismus habe die Kaſernen mit Agen⸗ ten und Flugſchriften überſchwemmt, in denen die Soldaten zum Bürgerkrieg aufgehetzt worden ſeien. Gleichzeitig ſeien zerſetzende Einflüſſe in den Unterrichtsanſtalten zu Tage getreten. Der Kommunismus, ſo führte der Miniſterpräſi⸗ dent weiter aus, ſei aber auch in die Reihen der Beamten⸗ ſchaft eingedrungen und habe verſucht, unter ihnen den Ge⸗ danken zu erwecken, daß der Staat eine feindliche Einrich⸗ tung ſei, deſſen Grundlagen unterhöhlt werden dürften. Angeſichts dieſer Lage, die eine ſoziale und nationale Kataſtrophe in bedrohliche Nähe gerückt habe, ſei die Re⸗ gierung zu dem Entſchluß gelangt, einem revolutionären Ausbruch zuvorzukommen, deſſen Unterdrückung das Land in ein Meer von Blut getaucht hätte. Mit Genehmigung des Königs habe die Regierung daher das Kriegsrecht prokla⸗ mierk und die Auflöſung des Parlamenks verfügt. Auch in Belgien Die Erkenntnis der kommuniftiſchen Gefahr wächſt. Brüſſel, 6. Auguſt. Die ie c in Spanien haben dazu geführt, 60 in Belgien die Erkenntnis von der kommuniſtiſchen Gefahr immer ſtärker zunimmt. In der Preſſe wird die Befürch⸗ kung geäußert, daß auch Belgien in den Bereich der von Moskau in Gang geſetzten Umflurzwelle gerät. Die Ereigniſſe der letzten Monate, namentlich das mit mathematiſcher Ge⸗ nauigkeit erfolgte Uebergreifen der unter kommuniſtiſchen Einflüſſen ſtehenden Sktreikbewegungen in Spanien auf Bel⸗ gien, werden von der bürgerlichen Preſſe als Alarmzeichen gedeutet. Der Führer des rechten Flügels der katholiſchen Partei, d'Aſpremont⸗Lynden, hat auf einer Vorſtandsſitzung der Partei den Kampf gegen den Kommunismus als die Aufgabe bezeichnet, die heute allen anderen voranſtehen müſſe. Der Kommunismus führe direkt zum Kriege. In dem Kampfe, den Moskau heute in Spa⸗ nien, morgen in Frankreich und übermorgen in Belgien Ba ſei die Ziviliſation ſelbſt en ch In elgien hätten ſich Sozialiſten und Kommuniſten ſchon ver⸗ ſtändigt. In der Reihe der gemeinſamen Front ſehe man Miniſter des Königs, die kein Hehl aus ihrer Sympathie für die Anarchiſten und Kommuniſten in Spanien machen. Diejenigen müßten ſich zuſammenſchließen, für die der Kom⸗ munismus ein öffentlicher Feind ſei. Unter der Loſung„Kampf dem Kommunismus“ hat Leon Degrelle, der Führer der Rex Bewegung, einen neuen Propagandafeldzug eingeleitet. Wie vor den belgiſchen Wahlen ergießt ſich ſeit einigen Tagen eine Verſammlungs⸗ welle der Rex⸗Bewegung über das ganze Land. Zwiſchen Moskau und Berlin Das große Bank⸗ und Börſenblatt„Echo de le bourſe“ betrachtet in ſeinem Leitartikel die Ereigniſſe in Spanien unter dem Geſichtspunkt der fe Auseinanderſetzun⸗ en zwiſchen Moskau und Berlin. Moskau verfolge das Ziel, in Spanjen Frankreich und Belgien ein Sowjetſy⸗ tem zu errichten. Auf der einen Seite des Kampfes ſtehe ie kommuniſtiſche Barbarei, auf der anderen ſtünden die⸗ jenigen, die den Mut hätten, dem Kommunismus den Weg zu verſperren. 5 e Frühſtück beim Führer Ju Ehren der in Berlin weilenden Fürſtlichkeiten. Berlin, 7. Aug. Der Führer und Reichskanzler gab zu Ehren der während der Olympiſchen Spiele in Berlin wei⸗ lenden Fürſtlichkeiten ein Frühſtück, an dem der König von Bulgarien, der Kronprinz von Italien und Prinzeſſin Maria von Savoyen, der Kron⸗ prinz von Griechenland, der Erbprinz und die Erbprinzeſſin Guſtav Adolf von Schweden, Prinz und Prinzeſſin Philipp von Heſſen, Prinz und Prin⸗ zeſſin Chriſtoph von Heſſen, ferner der Kgl. ita⸗ lieniſche Propagandaminiſter Alfieri und Gemahlin, die Söhne des italieniſchen Miniſterpräſidenten, Bruno und Vittorio Muſſolini, der Flügeladjutant des titalieni⸗ ſchen Kronprinzen, General Aymonio, der Kgl. italieniſche Botſchafter Attolico, der Kgl. ſchwediſche Geſandte af Wir⸗ ſen, der Kgl. griechiſche Geſandte Rizo⸗Rangabe mit ihren Damen teilnahmen. Ferner waren Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, Generalfeldmarſchall v. Blomberg, Reichsminiſter Frhr. v. Neurath, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Reichsleiter Bouhler, die Staatsſekretäre Dr. Meißner, Dr. Lammers, Funk und die Herren der perſönlichen Umgebung des Führers mit ihren Damen anweſend. Bulgariens König beim Führer Berlin, 7. Aug. Der in Berlin weilende König der Bul⸗ garen, S. M. Boris III., ſtattete dem Führer und Reichs⸗ kanzler einen längeren Beſuch ab. Handrick zum Hauptmann befördert Berlin, 7. Aug. Oberleutnant Handrick wurde auf Grund ſeines Sieges im modernen Fünfkampf zum Hauptmann be⸗ fördert. Hauptmann Handrick, der der Luftwaffe angehört, wurde vom Führer und Reichskanzler und von dem Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, empfangen und beglückwünſcht. Der Beruf des Architekten Für das Stadt- und Landſchaftsbild verantworklich. Berlin, 7. Auguſt. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte hat unter dem 28. Juli eine erſte Anordnung über den Be⸗ ruf des Architekten erlaſſen, die in drei Abſchnitte geglie⸗ dert iſt. Im erſten Abſchnitt wird der Begriff des Archjitek⸗ ten erläutert und geſagt, wann die Mitgliedſchaft bei der Reichskammer der bildenden Künſte erforderlich iſt. Die Mitwirkung an der Erzeugung und Erhaltung von Kulturgut bei Baugeſtaltungen und Bauvorhaben gilt als Tätigkeit des Archikekten. Im Abſchnikk 2 ſind die Berufs⸗ grundſätze für Architekten behandelt, deren bemerkenswer⸗ keſter beſagt, daß der Architekt bei ſeiner Berufstäligkeit dem deutſchen Volke gegenüber die Verantworkung für die Erhaltung der baulichen Schönheit und Sauberkeit des Skadt. oder Landſchaftsbildes trägt. Anweiſungen an die von der Kammer erfaßten Architek⸗ ten über nichf geſtattete Methoden des geſchäftlichen Wett⸗ bewerbs uſw. bringt der Paragraph 7 des Abſchnitts 2, der in den dann folgenden Paragraphen beſondere Berufs⸗ grundſätze für freiberufliche, baugewerblich tätige und an⸗ geſtellte Architekten enthält. Schließlich wird noch mitgeteilt, daß frühere Anordnun⸗ gen betr. den Schutz des Berufes und die Berufsausübung der Architekten aufgehoben werden. Berlin. Der Führer hat dem Präſidenten der Republik Bolivien anläßlich des Unabhängigkeitstags von Bolivien telegraphiſche Glückwünſche übermittelt. Berlin. Die bekannte Fliegerin Elly Beinhorn⸗Roſe⸗ meyer iſt mit einem Sportflugzeug zu einem Drei⸗Erdteile⸗ Flug über Aſien, Afrika und Europa geſtartet. London. In einem Leitartikel im„Daily Herald“ wird feſtgeſtellt, daß die Sudetendeutſchen in der Tſchechoſlowakei benachteiligt würden und daß ſie zu keiner Zeit ſo behandelt worden ſeien wie etwa die franzöſiſche Minderheit in der Schweiz. Mailand. Die Turiner„Gazzetta del Popolo“ beſchäftigt ſich in einem Leitartikel eingehend mit der kommuniſtiſchen Gefahr in Frankreich. Roman von Paul Sain. Die Herrgottsmühle 39. Vierundzwanzigſtes Kapitel. Eva hatte lange überlegt. Sollte ſie den Schlüſſel behalten— ſollte ſie ihn zurück⸗ ſchicken? Sie wußte ja, wie der Verlierer hieß. Graf von Ruhland, Viktors Freund! Sie zauderte. Aber ſchließlich kam ſie doch zu einem Entſchluß. Nein, behalten durfte ſie den Schlüſſel nicht. Das wäre ja Dieb⸗ ſtahl geweſen. Sie mußte ihn dem Beſitzer zurückſchicken. Aber ſtrafen wollte ſie ihn doch für ſeine Zudringlichkeit, mit der er ſie belästigt hatte. Und ſie adreſſterte das Kuvert nicht an den Grafen, ſondern an den Baron Wilbrandt, und ſchrieb fol⸗ gende Zeilen, die ſie dem Schlüſſel beilegte: „Anbei etwas, was der Herr Graf von Ruhland auf dem Mühlenberg verloren hat. Er wird es ſich nicht ſelbſt holen wollen, vermute ich. Denn wenn er käme, würden ihm die Hunde den Weg weiſen.— 5 N Eva Gwendolin.“ Die Erinnerung an jene häßliche Szene im Abenddun⸗ kel hatte ihr die Worte diktiert. Der Stolz der Gwendo⸗ lins war darin. Sie ſteckte das kleine Päckchen ſelbſt in den Poſtkaſten.— Nachdem war ſie wieder ruhiger.— Der Baron von Wilbrandt ging mißgeſtimmt in ſeinem Zimmer auf und ab. Seit einigen Tagen hatte er keine Nachricht von Viktor, obwohl er ſelbſt ihm geſchrieben hatte daß es an der Zeit wäre, ſo ſchnell wie möglich zu⸗ rückzukommen. Zumindeſt hätte er darauf eine ſofortige Antwort erwarten dürfen. i Nichts von dem. 8 Er ſchüttelte ärgerlich den Kopf. Hatte der Junge denn . Intereſſe für das Geſchäft verloren? Sonderbar war 8. 8 55 „Verſtoß gegen die Beamtenehre“ Der Sekretär des engliſchen Luftfahrtminiſteriums enklaſſen. London, 6. Auguſt. Wegen Verſtoßzes gegen die Beamtenehre iſt auf Veran⸗ laſſung des Miniſterpräſidenten Baldwin der ſtändige Se⸗ krekär des Luftfahrkminiſteriums, Sir Chriſtoffer Bul⸗ lock, aus dem Skaatsdienſt mit ſoforkiger Wirkung enk⸗ ſaſſen worden. Bullock war einer der höchſten Beamken des Miniſteriums und gehörte dem britiſchen Luftrat ſeif dem Jahre 1931 an. Der Entlaſſung, die in England beträchtliches Aufſehen erregt, liegt folgende Vorgeſchichte zu Grunde: Im Jahre 1934 keilte Bullock in einer Unterredung unter vier Augen dem Generaldirektor der Imperial Airways, Sir Erie Geddes, mit, daß er dem damaligen Luftfahrtminiſter Lord Londonderry vorgeſchlagen habe, Geddes in Aner- kennung ſeiner Verdienſte um den Staat in den Peer⸗ Stand zu erheben oder auf ſonſtige Weiſe zu ehren. Gleichzeitig ließ Bullock durchblicken, daß er ſelbſt im Staatsdienſt keine weiteren Zukunftsmöglichkeiten habe und gern der Nachfolger von Sir Erie Geddes als Direk⸗ tor der Imperial Airways werden möchte. Nach Rückſprache mit den anderen Direktoren der Im⸗ perial Airways übergab Sir Erie Geddes hierauf die An⸗ gelegenheit den Behörden. Es wurde ein Unterſu⸗ chungsausſchuß eingeſetzt, der zu dem Ergebnis kam, daß das Verhalten Bullocks in vollem Wid erſpruch zu dem Geiſt der für die engliſche Beamten⸗ ſchaft geltenden Beſtimmuͤmgen ſtehe. In einem Brief an„Daily Telegraph“ verſucht Bullock den Vorwurf den Eigennützigkeit u. a. mit dem Hinweis zu widerlegen, daß ſich ſein Gehalt im Luftfahrtminiſterium auf jährlich 3000 Pfund belaufen habe, während ſeine Be⸗ züge als Generaldirektor der Imperial Airways ſich nur auf 2000 Pfund geſtellt haben würden. Bergwerksunglück in England Exploſion in der Grube.— 57 Todesopfer. London, 6. Auguſt. In der Wharncliffe⸗Kohlenzeche bei Barnsley, etwa 30 km öſtlich von Mancheſter, erfolgte früh gegen 3.30 Uhr eine Kohlenſtauberploſion, durch die eine ganze Sohle zu Bruch ging. An der Unglücksſtelle waren im Augenblick der Exploſion 67 Bergleute beſchäftigt, von denen bis 12 Ahr nur ein einziger Mann geborgen werden konnte, der nach ſeinen Angaben etwa 300 Meter von dem Herd der Exploſion entfernt war. Abek ſeldſt dort ſind die Verſchalungen und Träger zertrümmert worden, was auf die Wucht der Explo⸗ ſion ſchließen läßt. Trotz ſofortiger Rettungsarbeiten, zu denen die Beleg⸗ ſchaften der vier Nachbarzechen und alle verfügbaren Rek⸗ tungskolonnen mit Kraftwagen herbeigeeilt waren, konnte noch kein Lebenszeichen von den eingeſchloſſenen Berg⸗ männern vernommen werden. Die Rettungsarbeiten ſind durch nachbrechendes Geſtein beträchtlich erſchwert. Tauſende von Frauen und Kindern ſtehen vor den Gittern des Bergwerks. Bei dem Bergwerksunglück in Wharncliffe ſind, wie auf Grund der letzten amtlichen Mitteilungen angenommen werden muß, ſämtliche durch die Exploſion verſchütteten 57 Bergarbeiter ums Leben gekommen. Man hat, wie amtlich mitgeteilt wird, die Hoffnung aufgegeben, daß es noch ge⸗ lingen könnte, auch nur einen von ihnen noch lebend an das Tageslicht zu bringen. Amtlich wurde feſtgeſtellt, daß von den 57 Verſchütte⸗ ten bis um 16.30 Uhr 21 Tote aufgefunden worden waren, von denen viele bis zur Ankenntlichkeit verſtümmelt ſind. Die Rettungsmanmſchaften kommen iafolge dauernder Niederbrüche von Kohle und anderem Geſtein nur lang⸗ ſam vorwärts. Sie arbeiten mit Gasmasken und ha⸗ ben Kanarienvögel mit hinuntergenommen, um Gas⸗ vorkommen rechtzeitig feſtzuſtellen. Der einzige bei dem Bergwerksunglück in Wharncliffe lebend geborgene Bergmann iſt ſeinen Verletzungen erlegen. Die Zahl der Opfer des Unglücks erhöht ſich dadurch auf 58. Ueber 2000 Menſchen, meiſt Angehörige der Verunglück⸗ ten, warteten den ganzen Nachmittag vor dem Bergwerk auf Nachrichten. Die Direktion der Grube veröffentlichte jedoch lediglich die Namen der 57 Vermißten. Es iſt alſo anſcheinend auch noch nicht gelungen, die 21 geborgenen Leichen wieder⸗ zuerkennen. Es wurde dem Baron einſam zumute in dem großen Haus. Mit Viktor hatte er doch immerhin oft genug ver⸗ traulich reden können. Natürlich— noch beſſer wäre es, wenn er endlich ernſt machte und— heiratete. Mißlaunig zündete er ſich eine neue Zigarre an. Stieß dichte Rauchwolken aus. Zu dumm! Der Graf Ruhland war auch ſchon ſeit geſtern abend fort. Er hatte um drei Tage Urlaub gebeten, die ihm natürlich nicht abzuſchlagen geweſen waren. In Familienangelegenheiten. Nun ja. Daß die Familie— Dorrit hier und„Ecarté“, konnte der Baron nicht wiſſen. Die„Toilettenprobe“ hatte Kurt von Ruhland nicht ver⸗ ſäumen dürfen und ſo hatte er denn gleich drei Tage Ur⸗ laub genommen. Nach der mehrwöchigen„Faſtenzeit“ glaubte er, ſie reichlich verdient zu haben. * Ja— der Baron fühlte ſich ſo allein wenig wohl in dem großen Hauſe.— Da klopfte es an der Tür. Der Diener öffnete. Einen Brief auf dem Tablett. „Soeben kam noch Privatpoſt, Herr Baron. Der Wäch⸗ ter brachte den Brief von der Poſtſtation mit.“ „Ah— ſehr nett von dem Mann.“ Haſtig griff er danach. Von Viktor— gewiß von Vik⸗ tor! Endlich! f Aber er ſtutzte, da er die Handſchrift auf dem Umſchlag ah. Zwar— aus Paris war der Brief, wie der Stempel auswies. Aber dieſe hohen, ſtolzen, etwas dünnlinigen Schriftzüge waren nicht die ſeines Sohnes. Schnell erbrach er das Kuvert. Sah nach der Anterſchrift. „Hm? Das iſt ja—,“ murmelte er erſchrocken. 5 Es war die Anterſchrift der Gräfin von Ruhland 5 „Sehr verehrter Herr Baron! Sie werden wohl ein wenig erſtaunt ſein, von mir einen Brief zu erhalten. Doch es ließ ſich leider nicht vermeiden, da Ihr Herr Sohn nicht in der Lage war, ſelbſt zu ſchreiben. Er iſt plötzlich— erkrankt. e Sie nicht, ſein Zuſtand iſt keineswegs bedrohlich, was ich gleich vorausſchicken möchte, ſo daß Sie, verehrter Herr Baron. in Ruhe die weiteren Zeilen leſen können. Kurzmeldungen au Der Autolenker ohne Führerschein. Bei Fürſtenfel, bruck raſte ein Perſonenauto an einer Kurve in voller Fahrt an einen Baum. Der Wagenlenker, der 23 Jahre alte Ludwig Halſer aus München, hatte das Auto ge⸗ ſteuert, ohne im Beſitze des Führerſcheins zu ſein. Er wurde weniger ſchwer verletzt als ſein Mitfahrer, der 22 jährige Konrad Ziegler, der nun lebensgefährlich verwundet im Krankenhaus Fürſtenfeldbruck liegt. Exploſion in italieniſcher Dynamitfabrik. Rom, 5. Auguſt. Wie die Agenzia Stefani berichtet, er⸗ eignete ſich in Orbetello(etwa 100 Kilometer nordweſtlich von Rom am Meer gelegen) in einer Dynamitfabrik aus un⸗ bekannten Gründen eine Exploſion. Man beklagt fünf Tote und mehrere Schwerverletzte, ſowie eine Reihe Leicht⸗ verletzter. Man vermutet noch weitere Opfer unter den Trümmern. Nächtliches Großfeuer in Paris Zwei Möbelfabriken niedergebrannt— Mehrere Millionen Franken Schaden. Paris, 6. Aug. In den Lagerräumen einer der größten N franzöſiſchen Möbelfabriken in Paris brach in den Abend. i ſtunden Feuer aus, das ſich mit ungeheurer Geſchwindig. keit ausdehnte. die umliegenden Häuſer mußten keilweiſe geräumt werden. die Feuerwehr mußfe ſich darauf be. ſchränken, ein Uebergreifen der Flammen zu verhüten. Der geſamte Vorrat an fertigen Möbeln wurde ein Opfer der Flammen Der Sachſchaden beläuft ſich auf meh⸗ rere Millionen Franken. Faſt zu gleicher Zeit brach auch in einer anderen MB. belfabrik in einem Pariſer Vorort Feuer aus, das eben⸗ falls die ganze Fabrikanlage von über 15 000 Quadratmeter in Aſche legte. Bei den Löſcharbeiten wurden drei Feuer⸗ wehrleute zum Teil ſchwer verletzt. Weitere Opfer der Berge. Zermatt, 7. Aug. Eine achtköpfige Bergführergruppe, die zur Bergung der am Mittwoch am Matterhorn verül⸗ glückten Zweierpartie aufbrach, konnte bisher nur die Leiche des Bergführers Perren bergen. Nach der Leiche des Eng⸗ länders wird weiter geſucht. Als die Kolonne ſich wieder zum Abſtieg anſchickte, hörte ſie am Fuße des Matterhorn Hilferufe eines Engländers, deſſen Begleiterin, Miß Frida Currant, aus London, bei einem Steinſchlag, der das Seil zerriß, abgeſtürzl war. Die Alpiniſtin ſtürzte etwa ſechs Meter tief auf ein Geröllfeld, wo die Leiche geborgen wel. den konnte. Rieſiger Bergſturz Mailand, 5. Aug. Im Monte Roſa⸗Gebiet trug ſich ein rieſiger Bergſturz in 3620 Meter Höhe zu. einigen Tagen hatte der Hüttenwart der Sellahütte auf dem Felif⸗Sattel bemerkt, daß ſich längs des Kammes, auf dem das Schutzhaus ſteht, gefährliche Riſſe und Spalten zeigten, Am Abend kündigte plötzlich ein fürchterliches Getöſe an, daß das Geſtein in Bewegung gekommen war. Auf einer Länge von etwa 600 Metern hatten ſich die Felſen von der feſten Unterlage gelöſt und ergoſſen ſich in die Tiefe über die Verra⸗Alpen, wobei eine Almhütte vollſtändig begraben wurde. Etwa 20 Kühe wurden erſchlagen. Acht Tote bei einem Flugzeugabſturz. Newyork, 7. Aug. In der Nähe des Flughafens von St. Louis ſtürzte wenige Minuten nach dem Start ein zweſ⸗ motoriges Großpaſſagierflugzeug der Linie St. Louis—Chi⸗ cago ab und ging in Flammen auf. Die acht Inſaſſen wurden getötet. Die Mehrzahl der Fluggäſte waren Geſchäftsleute aus Chicago. Blutige Streikunruhen in Algerien. In der algeriſchen Hafenſtadt Moſtaganem kam es zl ſchweren Unruhen. Der marxiſtiſche Bewerkſchaftsverband halte den Streik der Hafenarbeiter beſchloſſen, was die nationalen Kreiſe der Bevölkerung zur Abhaltung einer Proteſtkund⸗ gebung veranlaßte. In der Nähe der Hafenanlagen kam es zu einem erſten Zuſammenſtoß. Kommuniſtiſcher Pöbel und Angehörige der nationalen Parteien bekämpften ſich mit Steinen und Eiſenſtangen, bis die Polizei einſchritt und beide Gruppen zerſtreute. Wenige Minuten ſpäter fiel jedoch ein Schuß und ein Mitglied der nationalen Front brach tödlich getroffen zuſammen. Dies war das Zeichen für eine allge- meine Schießerei, wobei es auf beiden Seiten mehrere Ver⸗ letzte gab. Es handelt ſich, wie der Arzt ſagt, um einen nervö⸗ ſen Zuſammenbruch, der ganz plötzlich eintrat. Noch vor fünf Tagen war Viktor, der ſich meiner Tochter und meiner ſelbſt hier aufs ſcharmanteſte annahm, mit Ve⸗ rena allein zuſammengeweſen und hatte ihr ſeine Liebe erklärt. Am nächſten Vormittag, als wir ihn im Hotel erwarteten, erfuhren wir, daß er in der Nacht erkrankt war. Ganz plötzlich. Er ſoll vorher noch einen Spazier⸗ gang unternommen haben und es iſt wohl möglich, daß ihm da etwas Unangenehmes zugeſtoßen iſt. Wir eilten ſofort zu ihm. Er erkannte uns zuerſt nicht. Er lag ſehr apathiſch und hatte hohes Fieber. Das ging ſo zwei, drei Tage Tage lang, dann beſſerte ſich ſein Zuſtand. Allerdings iſt er noch immer bettlägerig. Aber er ent⸗ behrt nicht der liebenden Fürſorge, wie ich woͤhl kaum zu verſichern brauche. Verena gibt ſich mit rührender Liebe ſeiner Pflege hin, wie das ja von einer glück⸗ lichen Braut nicht anders zu erwarten iſt. So liegt alſo keinerlei Anlaß zur Beunruhigung vor und es iſt anzu⸗ nehmen, daß in ein, zwei Wochen unſer Patient wie⸗ Bereits vor n der hergeſtellt iſt und Ihnen Ihre liebe Tochter wird zu⸗ N führen können. Ihre ergebene 8 Mechthild Gräfin von Ruhland.“ Der Baron legte den Brief hin. Er ſah ſehr nachdenklich aus. Viktor— krank? Ganz plötzlich? 2 Zwei Ueberraſchungen auf e e e dee dieſer Gedanke beherrſchte ihn. Allerdings— es ſollte ja ſuchte Bedenkliches ſein. Aber dennoch— die Gräfin ſcheeb f Alſo mußte es doch noch ſo li it ihm ſtehen. daß er nicht einmal die Feber e 1 Ja. das hatte die kluge Gräfin von Ruhland übet⸗ P als ſie dieſen Brief ſchrieb, daß der Baron trotz des beruhigenderen Tones ihres Schreibens dieſe Feſtſtellung machen würde. Denn ihr Brief war letzten Endes nichts zu retten war. anderes als ein Lüge, die retten ſollte, was im Augenblick 7 3 77 (((( eee EFF denfelb, voller Jahre to ge, wurde jährige det im et, er⸗ eſtlich us un⸗ fün] Leicht⸗ den lionen rößten Abend. indig. lweiſe uf be 0 n. e ein meh, 1 Mb eben⸗ meter Feuer⸗ ruppe, veruß⸗ Leiche Eng⸗ wieder horns „ Miß r das k ſechs wer- ch ein 5 bor dem F dem igten. e an, einer n der über raben voft zwei⸗ Chi⸗ urden sleute es z halte nalen kund⸗ m es und mit beide h ein ödlich allge⸗ Ver⸗ ö —— r vö⸗ Noch und Ve⸗ diebe hotel ankt zier⸗ daß ilten ſehr wel, and. ent⸗ aum nder lück⸗ alſo Aus Baden 1 Badiſche Trachtengruppen fahren zur Olympia. Einige badiſche Heimatgruppen, die bereits beim Welt⸗ kongreß für Freizeit und Erholung in Hamburg unſeren Grenzlandgau mit beiſpielloſem Erfolg vertraten, fahren auf Einladung des Reichsamtes„Kraft durch Freude“ zum Olym⸗ pia nach Berlin. Die Gruppen werden am 10. Auguſt an⸗ läßlich der internationalen Veranſtaltung im Reichsſportfeld „Tanz der Völker“, durch Tanz, Spiel und Lied oberrheini⸗ ſches Volkstum zeigen. Einladung erging an die Gruppen von Glottertal(Nachtigallen), Langenſchiltach (Lieder und Tänze), Gutach(Tänze), Donaueſchin⸗ gen(Hahnentanz) und Markdorf(Peitſchenknaller). 8 1 Handwerkerausſtellung. 0 Mosbach. Die Kreishandwerkerſchaft Mosbach wird in der Zeit vom 20. bis 27. September in der Großmarkt⸗ halle zu Mosbach eine Ausſtellung durchführen, bei der das hei⸗ miſche Handwerk Gelegenheit nehmen wird, ſeine Spitzenlei⸗ ſtungen zur Schau zu ſtellen. Neben der Ausſtellung fertiger Werkſtücke wird ein Drechſler, ein Töpfer und ein Weber bei der Arbeit zu ſehen ſein. Gleichzeitig mit dieſer Handwerker⸗ ausſtellung wird der Einzelhandel in ſeinen verſchiedenen Zweigen an der Schau beteiligt ſein. Mährend der Aus⸗ ſtellungswoche ſind verſchiedene Veranſtaltungen geplant, von denen beſonders die Modenſchau Erwähnung verdient. Mosbach.(Elzkorrektion.) Da beim neuen Schwimmbad größere Erdmaſſen untergebracht werden können, iſt an der Schlackenbrücke mit der Fortſetzung der Elzkor⸗ rektion begonnen worden. Ueber eine ſtabile Brücke wird der Erdaushub mit Rollwagen nach dem Gelände beim Bad gebracht, wo die Erdmaſſen um das Schwimmbecken aufge⸗ ſchüttet werden. Durch dieſe Arbeit, die von der Stadt ausge⸗ führt wird, kamen mehrere Volksgenoſſen wieder in den Er⸗ werbsprozeß. Heidelberg. Der 24jährige Wilhelm Flöſſer aus Ba⸗ den⸗Baden, der zweimal wegen Anterſchlagung und einmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, hatte in Heidelberg als Be⸗ auftragter eines Landwirts Kartoffeln und Wein verkauft, den Erlös von über 65 Mark aber für ſich verbraucht. Den gleichen Weg ging ein Betrag von 44.70 Mark, den er im Auftrage einer anderen Stelle kaſſiert hatte. Außerdem hat er einen unter Eigentumsvorbehalt erworbenen Anzug, der noch nicht ganz bezahlt war, weiterverkauft. Der Ange⸗ klagte war geſtändig, will aber ſeine Vergehen mit Notlage entſchuldigen. Der Staatsanwalt kam zu dem Schluß, daß der Angeklagte— wie in den früheren Fällen— von vorn⸗ herein die Abſicht hatte, das Geld zu unterſchlagen. Das Gericht verurteilte Fl. wegen fortgeſetzten Betrugs zu ſieben Monaten Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe. Der 41 Jahre alte Karl Raffalt aus Heidelberg hatte in ſechs Fnen unter Vorſpiegelung falſcher Tatſachen klei⸗ nere Geldbeträge erſchwindelt. Außerdem hatte er eine Zeit⸗ ſchriftenexpedition um einen größeren Vorſchuß geprellt, den er unter der Angabe, bereits über 200 Bezieher geworben zu haben, erſchwindelte. Das Urteil gegen den Angeklagten lautete auf elf Monate Gefängnis. Obſtgroßmärkte. (), Bühl. Anfuhr 1442 Zentner, Verkauf flott, Markt geräumt. Preiſe je Kilo Himbeeren 60 bis 65, Johannisbeeren 30 bis 32, Zwetſchgen 45 bis 50, Pfirſiche 50 bis 70, Aepfel 30 bis 40, Birnen 25 bis 40, Brombeeren 50, Mirabellen 50 bis 55, Reineclauden 30 bis 40, Heidelbeeren 50 Pfennig. Anfuhr am 5. Auguſt vormittags 4700 Zentner, Verkauf flott, Markt geräumt. Preiſe je Kilo Himbeeren 60 bis 68, Johannisbeeren 25 bis 30, Zwetſchgen 40 bis 42, Pfirſiche 05 bis 75, Aepfel 35 bis 45, Birnen 20 bis 40, Brombeeren 40 bis 50, Mirabellen 60, Reineclauden 35 bis 38, Heidel⸗ beeren 45 Pfennig. „Achern. Anfuhr 2000 Zentner, Verkauf flott. Preiſe je Kilo: Brombeeren 50, Mirabellen 50 bis 60, Reineclauden 38, Zwetſchgen 42, Aepfel 25 bis 42, Birnen 26 bis 35 Pfg. O Pforzheim.(Beileid des Führers und Neichskanzlers.) Den Angehörigen des verſtorbenen Komponiſten Hermann Sonnet iſt aus der Präſidialkanzlei ein Schreiben des Staatsſekretärs Meißner zugegangen, wel⸗ ches die aufrichtige Teilnahme des Führers und Reichskanz⸗ lers übermittelt. O Hüfingen.(Schützenfeſt.) Die Schützengeſellſchaft Hüfingen⸗Donaueſchingen rüſtet zum erſten Kreisſchießen des neugebildeten badiſchen Schwarzwaldkreiſes, das am 3 und 16. Auguſt ſtattfinden wird. Mit dieſem großen Schie⸗ ßen, das eine ganz große Beteiligung aufweiſen dürfte, wird fei Schützengeſellſchaft gleichzeitig ihr 380 jähriges Beſtehen eiern. Waldshut.(Zwiſchen Zugmaſchine und Auto getötet.) Der 85 Jahre alte Landwirt Otto Schrieder aus Schachen(Amt Waldshut) kam auf der Landſtraße Albbruck— Schachen in einer Kurve zwiſchen ein Auto und eine Zugmaſchine. Beim Ausweichen wurde er vom Schutzblech des Autos erfaßt. Er ſchlug mit dem Kopf an den vorderen Seitenteil des Wagens ſo hart an, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Schlußkapitel einer Verbrecherlaufbahn 2 Freiburg. Mit 21 Vorſtrafen, darunter Zuchthaus, belaſtet, gibt der 42 Jahre alte, aus Freiburg i. Br. ſtam⸗ mende Hermann Metzger vor den Richtern wieder einmal ein Haſtſpiel. Angeklagt iſt er diesmal wegen Diebstahls im Rückfall und Betrugs im Rückfall, Fälle, in denen er ſich ſpezialiſiert hat. Mit einem geſtohlenen Fahrrad trieb er ſich planlos, aber auch hemmungslos in faſt ganz Deutſchland herum und verübte Betrügereien, Schwindeleien, Diebſtähle am laufenden Band. Schließlich ſtellte er ſich in Hamburg freiwillig der Polizei. Seit 1928 pendelt der Angeklagte, der nie ein geordnetes Leben kannte, zwiſchen Straftaten und Ge⸗ längnismauern. Zwar verſuchte er es mit verſchiedenen Be⸗ rufen und Betätigungen, etwas Brauchbares iſt aus ihm nie geworden. Der ärztliche Sachverſtändige beurteilt ihn als Pfychopathen, der den Willen nicht aufbringe, ſein aſozia⸗ les Leben aufzugeben. Erſchwerend erſcheint für den Ange⸗ Hagten, daß er ſeine füngſten Straftaten ſchon im zweiten onat nach ſeiner letzten Strafentlaſſung wieder begann. . Das Freiburger Schöffengericht folgte dem Antrag des Staatsanwaltes und fällte am 5. Auguſt 1936 folgendes rteil: Wegen Rückfalldiebſtahls in zwei Fällen und mehr⸗ fachen Betrugs im Rückfall wird der Hermann Metzger zu drei Jahren Zuchthaus, wegen Landſtreicherei zu ſechs Wochen Gefängnishaft, zu 250 Mark Geldſtraße und zu fünf Jahren Ehrverluſt ſowie zu den Koſten verurteilt. Außerdem wird Aus den Nachbarländern * Frankfurt a. M.(Es ging noch gut ab) In der Seehofſtraße kam es zu einem Verkehrsunfall, der glücklicherweiſe noch glimpflich verlief. Ein 6jähriges Mäd⸗ chen rannte vor einer haltenden Zugmaſchine der Poſt über die Straße und wurde hier auf der anderen Seite, kurz vor dem Bürgerſteig, von einem Kraftwagen erfaßt und zu Bo⸗ den geſchleudert. Die Verletzungen des Kindes waren nicht allzu ſchwerer Natur. Frankfurt a. M.(Plumper Schwindel.) Wie der Polizeibericht meldet, wurde in Offenbach der 49 Jahre alt Johann Ott wegen Betrugs feſtgenommen. Er ſuchte mit Vorliebe Miſſionshäuſer und ſolche Perſonen auf, die als beſonders mildtätig bekannt ſind. Dieſen ſchwindelte er vor, im Auftrage der Stadtmiſſion zu kommen. Er hielt fromme Reden, gab an, von Gott geſandt“ zu ſein und verſuchte auf dieſe Weiſe Geld zu erlangen. ** Frankfurt a. M.(Vom Auto erfaßt.) In der Schwarzwaldſtraße in Niederrad wurde ein Radfahrer von einem Auto erfaßt. Er erlitt dabei einen ſchweren Schä⸗ delbruch und ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus. Weſterburg. Unglück beim Straßenbau.) Auf der Straße zwiſchen Härtlingen und Elbingen geriet ein Arbeiter bei Straßenbauarbeiten mit dem Fuß unter die Dampfwalze. Der Fuß wurde dabei vollſtändig zermalmt. Landau.(Gefängnis für Fahrraddiebe.) Der 1914 geborene Jakob Burg kam auf der Wanderſchaft nach Landau und ſtahl in der 12er⸗Kaſerne ein neues Herrenfahr⸗ rad im Werte von 85 Rm. Mit dieſem Fahrrad fuhr er nach Stuttgart, wo er es zum Preiſe von 15 Rm. verkaufte. Dann ſtahl er ſich in Cannſtatt ein weiteres Fahrrad, und 2 berklopfte“ auch dieſes für 10 Rm. Der Einzelrichter des Amtsgerichts ſprach gegen den rückfälligen Dieb eine Ge⸗ fängnisſtrafe von einem Jahr aus.— Gleichfalls rückfällig iſt der 1914 geborene Willi Weitzeck ohne feſten Wohnſitz. Er ſtahl auf der Wanderſchaft zwiſchen Bremen und Duisburg ein Herrenfahrrad im Werte von 50 Rm., mit dem er nach Landau fuhr. Hier konnte er verhaftet werden. Das Urteil lautete auf ſieben Monate. In beiden Fällen wurden die Haftbefehle aufrechterhalten. Pirmaſens.(Mit Prügel und Revolver.) Zu einer ſchweren Auseinanderſetzung infolge von Kinderſtreitig⸗ keiten kam es zwiſchen den Eltern der Kinder, die im gleichen Hauſe wohnen. Die Ehefrau Schröder ſchlug dabei einer Frau Brieſach mit der Hand ins Geſicht, worauf dieſe in ihre Küche zurückſprang, um dort zur Verteidigung einen großen Prügel und einen Walzenrevolver zu holen. Dann verletzte ſie die Ehefrau Schröder durch Stockhiebe und ſchoß zweimal auf deren Mann. Der erſte Schuß ging fehl, der zweite drang Schröder in den Kopf und verletzte ihn ſchwer. Tödlicher Ausgang einer Schlägerei. Saarbrücken. Der Polizeipräſident teilt mit: In der Kaffeeküche der Grube Dechen entſtand gegen 23 Uhr eine Schlägerei, in deren Verlauf der Inhaber der Küche, der 42jährige Albert B. aus Heinttz, erſchlagen wurde. B. hatte nach Schluß der Verkaufszeit von ſeiner Ehe⸗ frau Geld verlangt, um noch eine Wirtſchaft aufzuſuchen. Als ihm dieſes verweigert wurde, kam es zwiſchen den Ehe⸗ leuten zu einer Auseinanderſetzung, in die ſich der 23 jäh⸗ rige Neffe der Frau B., Helmut D. aus Neunkirchen einmiſchte. Der Ehemann ſchlug mit einer Seltersflaſſe na D., worauf dieſer ein in der Kaffeeküche liegendes Eiſenrohr ergriff und auf B. einſchlug. Bei der Schlägerei fiel ein Stapel mit Seltersflaſchen um und begrub den Ehemann unter ſich. Dieſer verſtarb nach Einlieferung in das Knappſchaftslaza⸗ rekt, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Der Täter D. iſt geſtändig. Er und die Ehefrau B. wurden in Haft genommen. Laſtzug auf den Bürgerſteig geraten Mainz. Am Donnerstag geriet ein in Richtung Frankfurt fahrender Laſtwagenzug auf der Koſtheimer Landſtraße in der Nähe der Hochheimer Steige auf den Bürgerſteig. Zwei Frauen wurden dabei erfaßt und ſchwer verletzt. Sie mußten ſofort ins Krankenhaus gebracht werden. Verwegener Ausbruchverſuch — Ravensburg. Der gefährliche Einbrecher Joſef Jung⸗ blut, der Schrecken des württembergiſchen Oberlandes, der erſt am 21. v. M. von der Großen Strafkammer des Land⸗ gerichts Ravensburg wegen einer Reihe Einbruchsdiebſtähle zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt wurde und gegen den die Sicherungsverwahrung angeordnet wurde, hat in der Nacht einen verwegenen Ausbruchverſuch unternommen. Mittels eines Eiſenwinkels, mit dem ſein Zellentiſch am Boden angeſchraubt war, war es ihm gelungen, zunächſt das Schloß der inneren Zellentür zu erbrechen. Als es ihm aber nicht gelang, auch das Schloß der äußeren Zellentüre zu ſprengen, brach er über der letzteren ein Loch in die Wand, durch das er hindurchſchlüpfte und auf dieſe Weiſe in den Gang gelangte. Da die Gangtüren und Fenſter ver⸗ ſchloſſen waren, verſuchte er nun neben der Gangture ein Loch in die Wand zu brechen. Als man auf ſein Treiben aufmerk⸗ ſam geworden war, verſteckte er ſich in einem Kamin, wo er nach längerem Suchen entdeckt wurde. Er trug weder Schuhe noch Rock. Am 5 Uhr morgens konnte er dann noch rechtzeitig gefeſſelt und beſtimmungsgemäß durch vier Land⸗ jägerbeamte zum Abtransport in die Strafanſtalt nach dem Bahnhof verbracht werden. Arbeitsdienſtmann gewinnk einen Kraftwagen. Herborn. Der Arbeitsdienſtmann Theo Tripp aus Hund⸗ ſangen bei Limburg, der im Arbeitsdienſtlager Driedorf weilt, hatte durch ein Preisausſchreiben in einer Sportzeit⸗ ſchrift einen 6 Zylinder⸗Perſonenkraftwagen gewonnen. Er verkaufte den Wagen, um die Möglichkeit zu haben, Flieger⸗ offizier zu werden, was ſchon immer ſein ſehnlichſter Wunſch geweſen iſt. Die geſchloſſene Schranke durchfahren. Kaſſel. An dem beſchrankten Bahnübergang in der Nähe des Bahnhofs Obervellmar, an dem ſich erſt kürzlich ein ſchwerer Kraftwagenunfall dene e hatte, fuhr ein Laſtkraftwagen gegen die geſchloſſene Wegſchranke und zer⸗ trümmerte einen Schrankenbaum. Während ſich der ieſtzug noch auf dem Ueberweg befand, befuhr ein Güterzug den Schrankenabſchnitt. Die Lokomotive erfaßte dabei den Laſt⸗ kraftwagen und drückte ihn gegen die Schrankeneinrichtun⸗ en. Perſonen wurden nicht verletzt; dagegen entſtand Sach⸗ ede Die Schuld an dem Unfall trägt allein der Fahrer 19 5 ihn die Ueberweiſung in ein Arbeitshaus mach Ver⸗ üßung der Strafe ausgeſprochen. 5 Laſtzuges, der die Warneinrichtungen nicht beachtet 45 Lalcale ſeuudocliaù Teer in Brand. In der Induſtrieſtraße bei der Firma Chemiſche Fabrik Badenia brach in der Oeſtillations⸗ anlage ein Brand aus, der beim Ablaſſen von Teer aus dem ungefähr 17 Tonnen faſſenden Pechkühler vermutlich durch Selbſtentzündung entſtanden war. Durch den aus⸗ fließenden Teer hatte auch das Dach der nebenſtehenden Ab⸗ füllhalle teilweiſe Feuer gefangen. Es beſtand Gefahr, daß dieſes auch auf die Abfüllhalle übergriff. Das Feuer wurde deshalb durch die Berufsfeuerwehr mit drei Schaumleitun⸗ gen bekämpft und zum Erlöſchen gebracht. Es gelang dann, den Ablaufhahn zu ſchließen. Acht Tonnen Teer ſind ein Raub der Flammen geworden. * Verkehrserziehung. Bei Verkehrskontrollen wurden drei Führer von Fahrzeugen angezeigt und 130 gebühren⸗ pflichtig verwarnt. Wegen techniſcher Mängel wurden hier vier Kraftfahrzeuge beanſtandet. * — Fürſorge für entlaſſene Soldaten. In einem Rund⸗ erlaß des Reichs⸗ und preußiſchen Miniſters des Innern wird geſagt: Nach Paragraph 32 des Wehrgeſetzes haben Sol⸗ daten, die nach erfüllter aktiver Dienſtpflicht in Ehren aus dem aktiven Wehrdienſt ausſcheiden, bei Bewerbung um Be⸗ ſchäftigung im öffen! ichen Dienſt den Vorrang vor ſonſtigen Bewerbern gleicher Eignung. Bei Rückkehr in den Zivilberuf darf ihnen aus der durch den aktiven Wehrdienſt bedingten Abweſenheit kein Nachteil erwachſen. Aus vaterländiſchen und wehrpolitiſchen Gründen iſt es unerläßlich, daß die Anſtel⸗ lungs⸗ und Beſchäftigungsbehörden nach dieſer geſetzlichen Vorſchrift verfahren. Insbeſondere iſt die Vorſchrift dahin auszulegen, daß die in den Zivilberuf zurückkehrenden Sol⸗ daten gegenüber gleichaltrigen Berufskameraden, die nicht in der Wehrmacht gedient haben, nicht benachteiligt werden. Sie ſollen bei gleicher Eignung keine Zurückſetzung— be⸗ ruflich und materiell— erleiden. Diejenigen Soldaten, die über ihre geſetzliche Dienſtpflicht hinaus freiwillig weiter dienen und in Ehren ausſcheiden, erhalten hierüber von dem Truppenteil einen entſprechenden Eintrag im Wehrpaß. — Hunde auf der Straße— doppelte Gefahr! An die Hundebeſitzer richtet der Reichstierſchuzbund die dringende Mahnung, ihre Tiere auf verkehrsreichen Straßen nichk frei umherlaufen zu laſſen, ſondern ſie an der Leine zu halten. Der geſteigerte Kraftfahrzeugverkehr bildet eine immer grö⸗ ßere Gefahr für die Hunde, und dieſe ſelbſt können zur Gefahr für die Kraftfahrer werden. Einerſeits kann ein frei umherlaufende Hund beſchädigt oder getötet werden, an⸗ dererſeits kann ſein Beſitzer je nach der Lage des Falles für den Schaden haftbar gemacht werden, den ein Kraftfahrer in⸗ folge der Behinderung durch einen Hund erleidet.— Wer ſeinen Hund liebt und ſich ſelbſt vor ſehr empfindlichem Schaden bewahren will, beachte die Warnung. J Ein ſchwerer Junge. Der Sejährige verheiratete Ludwig Twardy wurde der 1. Strafkammer vorgeführt, da die Staatsanwaltſchaft den Antrag auf Sicherungsverwah⸗ rung geſtellt hatte. Er fing ſchon mit dem 15. Jahre an zu ſtehlen, verbüßte dann nach dem gegen ihn erkannten einen Monat ſchon bis 1911 ſechs Jahre Zuchthaus wegen Einbruchsdiebſtahls. Nach ſeiner Entlaſſung begab er ſich auf Einbrecher⸗Gaſtſpielreiſen durch ganz Deutſchland und ver⸗ übte in Elberfeld einen Straßenraub, für den er zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt wurde. Dam erhielt er Zwangseinladungen an die anderen Gerichtshöfe, etwa zwei Dutzend. Zuſammen kamen für den gefürchteten Einbrecher, der ſtets eine Schußwaffe bei ſich führte, 43 Jahre Zuchthaus heraus, die auf die höchſte polizeiliche Strafe, 15 Jahre Zuchthaus, zuſammengerechnet wurden. Nach ſeiner Entlaſſung im Februar 1928 arbeitete er bis 1931, dann errichtete er eine Geldfabrik für Herſtellung von Zwei⸗ Markſtücken, was ihm im November 1933 wieder drei Jahre Zuchthaus eintrug. Fünf Jahre muß ſich ein Beſtrafter gut geführt haben, damit nicht die vorherigen Strafen als Vor⸗ ausſetzung für die Dauerverwahrung in Betracht kommen; die Vorbereitungen für die Falſchmünzerei fielen aber noch mit zwei Monaten in die fünf Jahre, und ſo erkannte das Gericht dem Antrage des Staatsanwaltes gemäß. Wegen Betrugs serurteilt. Naffinierte Fälſchungen beim Kleben von Alters⸗ und Invalidenverſicherungsmarken unternahm ein 56 Jahre alte: Büroangeſtellter eines Fuhr⸗ geſchäfts. Bei der Kontrolle ergab ſich ein Manko von 760 Mark. Die Polizei ſtellte feſt, daß er Marken vom Jahre 1934 für 1935 verwandt hatte. Um ſeine Anterſchlagungen zu verdecken, hatte er im Juli v. J. einen Diebſtahl fingiert: eſn Fahrrad ſollte ihm ſamt der Mappe geſtohlen worden ſein, in der ſich die Marken befunden haben ſollen. Die Strafkammer ſprach eine Gefängnisſtrafe von ſieben Monaten 11K. Der badiſche Fremdenverkehr Die Statiſtik von 40 wichtigeren badiſchen Fremden⸗ plätzen zeigt für den Monat Juni ds. Js. ein günſtigeres Ergebnis des Fremdenbeſuchs. Zwar ſind die Zahlen der an⸗ gekommenen Beſucher gegenüber dem Juni 1935 um 5856 Beſucher oder 3,3 Prozent zurückgegangen. Dieſer Rückgang iſt aber dadurch erklärlich, daß Pfingſtſamstag und Pfingſt⸗ ſonntag im Jahre 1936 ißt den Mai fielen, während im Jahre 1935 alle Pfingſtfeiertage im Juni lagen. Es ſind in den 40 beobachteten Orten insgeſamk 146 578 Fremden im Juni 1936 angekommen. Im Juni 1935 waren es 152 434. Die Geſamtzahl der Fremdenübernachtungen hat mit 596 755 Aebernachtungen im Juni 1936 eine Zunahme um 15, Prozent gegenüber den 516 957 Uebernachtungen des Junk 5 1935 erhalten. Die Ausländerübernachtungen haben mit 75 258 Uebernachtungen um 28,9 Prozent gegenüber 1935 zu⸗ genommen. Marktberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Kleinviehmarkt vom 6. Auguſt. Auf dem Mannheimer Kleinviehmarkt waren aufgetrieben: Freſſer 13, Kälber 126, Schafe 129, Schweine 32 und Ziegen 6. Ferkel waren 400 Stück und Läufer 292 am Markte. Preiſe bis 6. Wochen: 12 bis 18 Mark und über 6 Wochen 18 bis 24 Mark, L*nwker galten 22 bis 30 Mark. Marktverlauf: mittel, Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 6. Auguſt. Notie⸗ rungen unverändert.. 3 Aus Friedrichsfelds Vergangenheit. Es iſt bekannt, daß Friedrichsfeld, das ſeit 1. Okt. 1930 Vorort von Mannheim iſt, verhältnismäßig nicht allzuweit in der Geſchichte zurückreicht. Aus neuerer Zeit ſtammen die Kirchen und Häuſer, und trotzdem hat Friedrichsfeld Geſchichte, eine ganz anders geartete, wie die der umliegenden Ortſchaften. Die Gründer dieſes Dorfes waren franzöſiſche Flücht⸗ linge, die im Jahre 1682 den pfäl 15 Kurfürſten um eine Ackerland 1 0 Ihr Erſuchen hatte Erfolg, denn ſie erhie lten vom Kurfürſten renten fir eine neue Af n⸗ ſiedlung; die Pfalz war ja eine Zufluchtsſtätte für di: wegen ihres Glaubens Verfolgten. Franzöſiſche und auch holländiſche Reformierte fanden in 9510 Kurfürſten Friedrich III. 9555 Johann Kaſimir UAnterſtützung, die in den Vordergrund der proteſtantiſchen Fürſten traten. Niederländiſche Flüchtlinge kamen an den Rhein, als die ſpaniſche Regierung gegen den Proteſtantismus in den Niederlanden mit Schwert und Inquiſition vorging. Dieſe Flüchtlinge erhielten vom Kurfürsten Klöſter, die dieſer eingezogen hatte, wher klagen, So entſtanden die Fremdenkolonjen Schönau, Lambrecht, Otterberg. Aller⸗ dings ſiedelten ſich auch in den Städten Ausländer an, wie in Heidelberg, Mannheim uſw. Die ganzen Auswanderer, die in die Pfalz kommen. ſetzten ſich aus 3 Stämmen zuſammen: es waren teils niederdeutſch redende Flamländer, teils franzöſiſch redende Wallonen aus dem heutigen Belgien, und franzöſiſche Hugenotten, welch“ letztere ihre Heimat infolge de er Bürger⸗ kriege zwiſchen Katholi ken und Proteſtanten verließen. Durch dieſe Einwanderungen kamen ausländiſche Handwerker, Kaufleute und Künſtler Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts in die Pfalz. Aber der Dreißigjährige Krieg trieb dieſe Leute wieder aus einander. Große Anſtrengungen machte nach dem Weſt⸗ fäliſchen Frieden Kurfürſt Karl Ludwig, die auch von Erfolg begleitet waren, um ſeinem verwüſteten, ent⸗ völkerten Lande wieder aufzuhelfen. Eine Politik! weit⸗ herziger Duldung wurde getrieben, und es waren ihm — mit Ausnahme der Katholiken Untertanen aller Länder willkommen. Städte und Dörfer harrten neuer Bevölkerung, große Strecken öden Landes ſoellten wieder Urbar gemacht werden. Durch Vorrechte und Verſprechun⸗ gen zog man Fremde ins Land. Allerdings kamen nicht nur Glaubensflüchtlinge, die ſog. Refugies, ſondern auch Spekulanten,, gewinnſüchtige Unternehmer, die auf leichte Weiſe Reichtümer zu ſammeln hofften. Auch die von Mannheim 1652 zugeſagten Privilegien zogen viele Aus⸗ länder an. Die Politik Ludwigs XIV. bedrängte die Huge⸗ notten außerordentlich, Gewaltmaßregeln waren an der Tagesordnung. Die erſten Koloniſten von Friedrichsfeld waren arme Bauern und Handwerker, die um Ackerland baten. Kurfürſt Karl erhielt 1682 eine Wittſchrift von 3 Auswanderern, Paul Drouin, Daniele le Loup und Pierre le Roy, die um wüſt liegendes Brachland baten, das ſie urbar machen und bewirtſchaften wollten. Dieſem Geſuch ſchloſſen ſich noch weitere Flüchtlinge an die alle aus der Gegend von Sedan kamen. Die pfälziſche Regierung ſagte den Leuten Brachland in der Gegend zwiſchen Edingen und Seckenheim zu. Der Bürger Heß in Kirchheim erhielt von der Hofkammer den Auftrag, mit den fremden Ankömmlingen dieſe Gegend zu begehen. Stundenlang wurde die 1 5 Gegend bis Schwetz ngen und Plankſtadt, andererſeits bis nach Brühl und Rohr⸗ hof begangen. Nach dieſer eingehenden Beſichtigung wünſchten ſie ſich am Seckenheimer Hirtenbrunnen an⸗ zuſiedeln und begannen ohne weſteres Hütten zu errichten und das Land zu beſtellen. Aber ſo glatt verlief die Sache nicht. Die Seckenheimer erhoben Einſpruch, da das in Beſitz genommene Land zu deren Allmendweide ge⸗ hörte. Eine energiſche Beſchwerde richtete Seckenheim an das Oberamt Heidelberg, da die Franzoſen im Secken⸗ heimer Wald Bäume fällten. Seckenheim verlangte, die Einwanderer auf die einzelnen Dörfer zu verteilen, wo ſie in den eingegangenen bezw. unbewirtſchafteten Hofſtätten Unterkunft finden könnten und auch genügend unbebautes Land Schande war. Das behagte aber den Einwan⸗ derern nicht, die eine herausfordernde Haltung ein⸗ nahmen und ſogar den Seckenheimern die Benützung ihres Viehbrunnens verwehren wollten. Aus dem Wald holten ſie die ſchönſten jungen Eichenſtämme, die ſie für 9 Batzen pro Klafter verkauften, Da wuchs die Erregung Seckenheim ins Ungemeſſene, ſodaß die Verwaltungs⸗ behörde einſchreiten mußte. Am 9 Mai 1682 fand nun eine Tagfahrt ſtatt, an der der Vertreter des Oberamts, Landſchreiber Clap⸗ meyer, ſowie die Vertreter der beiden Parteien teilnehmen. Die Seckenheimer verwahrten ſich gegen jeden Ein⸗ griff in ihr Eigentum, und die Parteien gerieten hart aneinander. Der Landſchreiber hatte keinen leichten Stand und war froh, daß er die Welſchen, wie ſie allgemein genannt wurden, nach langen Verhandlungen dazu be⸗ wegen konnte, zwiſchen Edingen und dem Grenhof an⸗ zuſiedeln. Am 18. Mai 1682 fand an der Stelle, wo das neue Dorf erſtehen ſollte, eine Zuſammertunſt zwiſchen den Vertretern der beteiligter n Gemeinden Secken heim, Edinge n, 8 ingen und Neckarau und dem Lande ſchreiber ſtatt. e Seckenheimer erreichten dabei, daß ſie nicht gar zu ſehr. Mitleidenſchaft gezogen wurden. Die Gemarkungsfläche fiel zunächſt auf Edingens Vertreter dieſer Gemeinde erhoben leb⸗ Gehiet und die haften Proteſt, da der Weidgang ſehr eingeſchränkt wir. Die erſte Werne sgrenze iſt uns nicht genau über⸗ liefert: von der Steinſäule(Denkmal der Schlacht bei Seckenheim) und Speyerer Straße an die Grenzhöfer Gemarkung, dann gegen Grenzhof und weiter nach Edingen und zurück zur Säule Hier ſollte nun die neue Gemeinde geſchaffen werden, die ſich wie ein Keil zwiſchen die Gemeinden Edingen und Seckenheim einſchob. Die neue Gemeinde hatte natur⸗ gemäß gegenüber den angrenzenden einen beſcheidenen Umfang. Es handelte ſich meiſtens um mit Dornen und Geſtrüpp bewachſenes Gelände. Holz durfte von den Siedlern nicht mehr geſchlagen werden, doch erhielt jeder durch die Behörde zum Bauen 36 Stämme Eichenholz und 100 Stämme Forlenholz. Mai 1682 lautete: Nachdem diejenigen im Wald zu bauen Der kurfürſtliche Erlaß vom 30. Welſchen, ſo zu vorgehabt, auf beſchehenes zu⸗ ſprechen zufrieden, daß ihnen zu Edingen von denen allda befindlichen öden Plätzen und Gütern ſoviel, als ſie zu bauen vermögen, angewieſen werde, jedoch dergeſtallt, daß ſie beieinander bleiben können, alſo habt ihr gedachten Welſchen die Anweiſung g abgedachter Maſſen förderlich zu tun.“ Die widerrechtlich angebauten Aecker heimer verblieben den letzteren, aber ein Regierungs⸗ dekret geſtattete den Eingewanderten, die bereits ein⸗ geſäte Frucht auch einzuernten. Auf einer neuerlich ein⸗ berufenen Tagfahrt am 8. Juni wachten verf ſchiedene Grundbeſitzer aus den Gemeinden Edingen und Secken⸗ heim Anrecht auf etwa 380 Morgen geltend. Die Ein⸗ wanderer gaben ſich mit dem übrigen Gelände zufrieden und unterwarfen ſich dem geltenden pfälziſchen Landrecht. Am 10. Oktober 1682, nach langwierigen weiteren Ver⸗ handlungen, unterzeichnete Kurfürſt Karl die Privilegien urkunde für die neue Siedlung; am 17. Oktober lde ſie durch das Oberamt Heidelberg der Kolonie zugeſtellt. Einige Wochen ſpäter erh: elt die Niederlaſſung durch die Regierung den Namen Friedrichsfeld, zur e an den im Sommer 1462 von dem Kurfürſten Friedrich! erfochtenen Sieg auf dem Boden der neuen Gemeinde. Längere Zeit wurde das Dorf jedoch Neudorf genannt. So ſtand Friedrichsfeld auf geſicherter Rechts⸗ grundlage, ein Neuling unter den umliegenden altehrwür⸗ digen Gemeinden, die gegen die Fremden eine gewiſſe Abneigung hatten. Die Regierung verlangte von jedem, der ſich in Friedrichsfeld niederlaſſen und in den Genuß der Privi⸗ legien 1 1 wollte,— das wichtigſte derſelben war die unentgeltliche Landſchenkung ein von feiner Heimgtbehörde amtlich beglaubigtes Führungsatteſt. Für 10 Jahre blieben die pee von der . befreit, jeder Hausplatz hatte als„Boden⸗ zins“ jährlich einen Capaun an die Hofkammer zu liefern. was lediglich als Anerkennung der Grundrechte anzuſehen iſt. Der Frohndienſt war für 10 Jahre 9 060 ll Beim Hausbau wurde den Siedlern Unterſtützung zu⸗ geſagt; der Zunftzwang wurde für ſie aufgehoben. Bei einer Stärke von 20 Familien ſagte der Kurfürſt zu, einen Pfarrer zu beauftragen, franzöſiſchen Gottesdienſt in der Gemeinde abzuhalten. Friedrichsfeld wurde dem Oberamt e unterſtellt, i war die Cent Kirchheim. Es herrſchte pfälziſche Landordnung und das pfälziſche San drehe Neue Anſiedler erſcheinen, die Gemeinde wuchs, Zwie⸗ tracht und Mißgunſt riß ein. um geordnete Verhältniſſe zu gewährleiſten, wurde auf e ee des Land⸗ ſchreibers ein Schultheiß eingeſetzt. Erſter Schultheiß wurde Anfang 1683 Jacques Delporte, zu Bürgermeiſtern wurden als erſte Pierre Fournaiſe und Abraham Soblet erannt. Die Bürger kümmerten ſich allerdings anfänglich wenig um die Geſetze, wo ſie Platz fanden bauten ſie nach ihrem Belieben. Die Seckenheimer ſahen ſich ver⸗ anlaßt, ihre Brachäcker zu ſäubern, um ſo die Inbeſitz⸗ nahme durch die Friedrichsfelder zu behindern. Hart und Seckenheim der Secken⸗ ſchwer war die Arbeit auf dem öden Lande, das ſeit dem großen 8 jährigen Kriege 1 70 gelegen war. Aber ziem⸗ lich alles mußte den armen Leuten geſchenkt oder vor⸗ geſtreckt werden. Saatkorn, Holz, Stroh für die Ställe Baumater ia! für die Häuſer. Zur Anſchaffung von Vieh erhiel lten ſie Geld geliehen. 1683 brachte geringe Erträge, und der das Wild anrichtete, war groß. Der Winſber 1683/84 war ſtreng, der Sommer 1684 ſehr trocken und brachte den 28 Familien, Die damals Friedrichsfe 0 um⸗ faßte, eine ſchlechte Ernte. Die von Kurfürſt Karl Ludwig geliehenen 134 Malter 1 und Hafer konnten ni icht zurückgegeben werden, ſodaß die Witwe des inzwiſchen geſtorbenen Kurfürſten dieſe Schuld erließ. Nun begannen ſich 1 drohend die Kriegswolken von Frankreich her gegen die Pfalz aufzutürmen. Außer⸗ Das Jahr Schaden n, den dem gab es immer noch Eigentumsſchwierigkeiten. Ende 1683 erbielt bereits der Quartiermeiſter Ulmann den Befehl, die Abmeſſungen vorzunehmen und jedem „Gemeinsmann“ 45 Morgen Land in 3 verf a enen Lagen anzuweiſen, aber dem Quartiermeiſter fehlte die Zeit dazu. Die ſpäter aug, zogenen Familen fühlten ſich zurückgeſetzt, da ſie nicht gleich viel Land erhielten, aber die anderen wieſen darauf hin, daß ſie das Oedland geordnet hätten und nun auch be halt en wollten. E. wurde verſucht, einige ſpäter gekommene Familien in Orten der Um⸗ gegend unterzubringen, ſo auch in e 0 ihnen das Rottfeld zugewieſen wurde. Sie mußten aber wieder wegziehen, da die Leutershauſener das Gelände für ſich unentbehrlich erklärten. Die zuerſt Eingewanderten, aus der Gegend von Sedan, die Sedan⸗Leute genannt, erklärten, ſie würden keine Aecker abgeben, lieber gingen ſie wieder nach Frankreich zurück. Es wurde endlich eine Einigung erzielt; die zuerſt Angekommenen wurden infolge der von ihne geleiſteten Pionierarbeit bevorzugt und jeder erhielt 15 Morgen aus der beſten Lage, der Reſt wurde gleichmäßig unter alle verteilt. Im Sommer 1683 zählte die Gemeinde 30 Familien, und ſie wandten ſich an den Kurfürſten um Zuweiſung eines Pfarrers. Ende 1684 wurde Pfarrer Louis de Combles, der aus Metz ſtammtte, mit der Seelſorge in der Gemeinde beauftragt. Anfang Mai 1686 fand die Grundſtein⸗ legung für die Kirche ſtatt. Im erſten Stock befand ſich die Wohnung für den Pfarrer ſowie eine Schu ſtube, im oberen Stockwerk befand ſich„ein ziemlicher Saal“ für den Gottesdienſt. Die Kirche wird als„ein ſchlechles Gebäude“ bezeichnet. Es handelte ſich um einen höchſt 58 8e Fachwerkbau, 55 Schuh lang und 40 breit, der obere Stock war 14 Schuh hoch. Die Baukoſten be⸗ trugen 1713 Gulden. 1687 fand die Einweihung ſtatt. Nur wenige Tage konnte ſich die Gemeinde der Ruhe erfreuen. Die Raubheere des„allerchriſtlichſten“ Königs, Ludwig XIV., verwüſteten mitleidlos das 1 der eigenen Landsleute 1688/89, und legten Friedrichsfeld in Schutt und Aſche. Franzoſen waren die erſten Erbauer Friedrichsfelds, Franzoſen vernichteten es wieder. Die Einwohner wanderten nach Norddeutſchland aus, und nur wenige kehrten wieder zurück. 1724 beſtand die franzöſiſch⸗ reformierte nur noch aus 6 Familien; 1724 weiſt eine amtliche Statiſtik insgeſamt 71 Einwohner aus. Die wenigen Franzoſen, die damals noch in Friedrichsfeld wohnten, gingen in der übrigen Bevölkerung auf, aus der fran⸗ Gemeinde Bſiſch⸗ reformierten Gemeinde wurde eine deutſch⸗reßor⸗ mierte. 1775/76 umfaßte nach dem Renovationsbuch die Gemeinde eine Geſamtfläche von 585 pfälziſchen Morgen und 26 Morgen Allmendwieſen hinter Ketſch auf Hocken⸗ heimer Gemarkung. 1878 ergab die Vermarkung 625 badiſche Morgen. 5 f 5 Groß war der wirtſchaftliche Aufſchwung Friedrichs⸗ felds in den letzten Jahrzehnte n. Wurde die Gemeinde doch lachender Dritter in dem Streite der Städte Hei⸗ delberg und Mannheim, um den Endpunkt der Main Neckarbahn, wodurch Friedrichsfeld zu einem Eiſenbahn⸗ motenpunkk wurde. Aber auch bedeutende Induſtriewerke haben ihren Sitz in Friedrichsfeld. „Doch vorwärts geht die Entwicklung. Ein neuer Zeitabschnitt für Friedrichsfeld begann am 1. Oktober 1930 mit der Eingemenndung nach Mannheim, wodurch der Anſchluß an das Induſtrie⸗ und Handelszentrum e chlands vollzogen wurde. Dadurch wurden alle Entwicklungsmöglichkeiten der Gemeinde, die zu der ſtaktlichen Größe von 4600 Einwohnern herangewachsen war, Weber 8 guten Plah beſ den Olympischen Spielen hat Du am Lautſprecher. Werde Kundfunkhörer! Verſammlungs⸗ Kalender. g Fußballvereinigung. Heute abend Training auf dem Platze. To. 98. Unſer Verein beteiligt ſich am NS⸗Volksfeſt mit nachſtehenden Darbietungen. Samstag: Staffel⸗ lauf, antreten 6 Uhr Schulturnhalle, Turner und Turnerinnen mit turneriſchen Darbietungen ab Uhr in der Schulturnhalle. Am Sonntag beteiligt ſich der Geſamtverein einſchl. Schüler und Schüle⸗ rinnen am Feſtzug, alles im Sport. 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