hatte 2 — 2 Arm⸗ S 5 A— 02— — =— S eee dee eee d. N 1 1 Fescheint iäglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Hezugspreis! Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 nzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., n Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte 2. 3. Anz.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Feunſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. ages und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungs blatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh: Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw. nh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 36 1116 36. Jahrgang Deuiſchlands Olympia⸗Erfolg Dank des Präſidenten des J08.— Die Anerkennung des Auslandes. Berlin, 17. Auguſt. Der Präſident des Internationalen Olumpiſchen Komi⸗ tees, Graf Baillet⸗Latouf, richtete an Reichsmini⸗ ſter des Innern Dr. Frick folgendes Telegramm: „Beim Verlaſſen Deutſchlands bikle ich Sie in meinem Namen der Bevölkerung des Reiches für den Empfang zu danken, den ſie den Wettkämpfern, den Offiziellen und den Beſuchern bereitet hat und der auf ſie alle einen liefen Ein⸗ druck hinterläßt. Die ausländiſche Oeffentlichkeit ſteht zum großen Teil weiterhin unter dem Eindruck des Abſchluſſes der Olym⸗ piſchen Spiele. So berichten die engliſchen Blätter Anerkennung über den glänzenden Abſchluß der Spiele und über die eindrucksvolle Feier am Sonntagabend. Die Tat⸗ ſache, daß Deutſchland die größte Zahl von Goldmedaillen gewonnen hat und damit an der Spitze der Nationen mar⸗ ſchiert, wird überall hervorgehoben. „Ein Fortſchritt gegenüber Los Angeles“ Die„Times“ ſchreibt u. a.: Die 11. Olympiſchen Spiele waren ein großartiger Erfolg ſowohl für diejenigen, die ſie organiſierten, als auch für ihre Gäſte. In dieſem Jahr war ein großer Fortſchritt gegenüber Los Angeles zu verzeich⸗ nen, denn viele der dort aufgeſtellten Rekorde ſind in Berlin gebrochen worden Die lange Liſte der deutſchen Erfolge Sportnationen der Welt bezeichnet zu werden. Die deutſchen Erfolge ſind teilweiſe auf ein langes, auf wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhendes, angeſtrengtes Training zurückzu⸗ führen. Dies wäre jedoch nicht möglich geweſen, wenn nicht die ganze Nation ein Intereſſe am Sport und eine Leiden⸗ ſchaft zur körperlichen Ertüchtigung erfaßt hätte, die im Vorkriegsdeutſchland unbekannt waren Italieniſches Lob für Deutſchland Die römiſche Preſſe ſtellt feſt, daß die Schlußfeier⸗ lichkeiten die überwältigende Eröffnung der Olympiſchen Spiele noch überkroffen hätten. Neben der fabelhaften Or⸗ ganifation wird den ganz außerordentlichen Leiſtungen der deutſchen Teilnehmer uneingeſchränktes Lob gezollt.„Meſ⸗ ſaggero“ veröffentlicht ſeine Schlußberichte unter den Schlagzeilen„Das 11. Olympia⸗Feſt, das Feſt der Jugend⸗ kraft, iſt in Berlin mit dem Sieg des neuen Deutſchland geſchloſſen worden.“ Die 11. Olympiſchen Spiele würden in der Geſchichte des internationalen Sports wegen der außer⸗ ordentlichen Sportlichkeit und wegen der überaus ſtarken Konkurrenz in den einzelnen Kämpfen einen dauernden Na⸗ men behalten. Sie würden aber auch allen im Gedächlnis bleiben als der überwältigende Aus⸗ druck des neuen Deutſchlands Hitlers. Deutſchland ſei von dem Gefühl des Stolzes erfüllt, an der Spitze der Vorhut zu ſtehen. Mit Stolz verzeichnet die Preſſe aber auch die Erfolge der italieniſchen Teilnehmer, denen es gelungen ſei, neben Deutſchland und den Vereinigten Stagten die meiſten Siege an ihre Fahnen zu heften. Da⸗ bei wird mit beſonderer Begeiſterung der im Fußball am Schlußtag errungene Sieg verzeichnet, der in den Augen ganz Italiens der populärſte Sieg geweſen ſei und eigent⸗ lich unerwartet gekommen ſei. „Popolo di Roma“ unterſtreicht den unbezahlbaren Wert der Mehrung des deutſchen Anſehens in der Welt und erklärt, die 11. Olympiſchen Spiele hätten an Groß⸗ artigkeit jedes andere Welttrefſen zu allen Zeiten übertrof⸗ fen und ſeien vom ſportlichen Ereignis zu politiſcher Größe aufgeſtiegen. Modernſte Berichterſtattung 23„Hindenburg“ bringt 50 Kilogramm Bilder von den Olympiſchen Spielen nach Amerika. Das Luftſchiff„Hindenburg“ der Deutſchen Zeppelin⸗ reederei ate Nöſahrt zum 7. Nordamerikafahrt hin⸗ ausgeſchoben, um noch die Bilder von der Schlußfeier der Aympiſchen Spiele mit nach Amerika nehmen 0 können. Um 0,50 Uhr traf das Sonderflugzeug der Deutſchen Luft⸗ hanſa mit 50 Kilogramm Bildern und Photos auf dem Welt⸗ flughafen Rhein⸗Main ein. Die Bilder wurden mit einem raftwagen 5 zu dem bereits am Ankermaſt liegenden Luftſchiff befördert und eine knappe halbe Stunde ſpäter ſtartete dann das Luftſchiff. i An Bord des Luftſchiffes befindet ſich übrigens ein Amerikaner, der am 5 früh um 7 Uhr mit einem lugzeug in Moskau nach Berlin geſtartet war, im 115 hafen Tempelhof auf das Sonderflugzeug der Lufthanſa überſtieg und jetzt mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ nach merika unterwegs iſt; er dürfte bei ſeiner Ankunft in La⸗ kehurſt einen neuen Reiſerekord aufgeſtellt haben. 62,6 Millionen Fahrgäſte in 20 Tagen „Berlin, 17. Auguſt. Die Berliner e e hat während der Olympiſchen Spiele eine Ver Wertes voll⸗ bracht, die in der Geſchiche kommunaler Verkehrsbetriebe einzigartig daſteht. Vom 28. Juli bis 16. Auguſt einſchließ⸗ ich wurden insgeſamt 62,6 Millionen Fahrgäſte mit den tädtiſchen Verkehrsmitteln befördert. Dieſe Zahl verteilt ich im einzelnen mit 36,3 Millſonen auf die Straßenbahn, mit 11,7 Millionen auf den Omnibus und mit 14,6 Millio⸗ nen auf die U⸗Bahn. deutſchen Sport und unter beſonderer Dienstag, den 18 Olympia der Preſſe Dr. Goebbels Dank an die geſamte Preſſe. Brandenburg a. d. 9., 18. Auguſt. Auf Einladung des Organiſationskomitees für die 11 Olympiade unternahmen am Tage nach der Beendigung der 11. Olympiſchen Spiele etwa 350, davon mehr als die Hälfte ausländiſche Preſſevertreter, einen Ausflug in die ſchöne Umgebung der Reichshauptſtadt. In Brandenburg begrüßte berbürgermeiſter Kreutz auf dem Marienberg, dem Brandenburger„Olymp“, die Gäſte und hieß ſie in launigen Worten in der tauſend⸗ jährigen alten Chur⸗ und Hauptſtadt Preußens willkom⸗ men. Darauf begrüßte der Leiter der Preſſeabteilung im Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda und Stellpertretende Preſſechef der Reichsregierung, Mini⸗ ſterialrat Berdt, die Männer der Preſſe und verlas eine Dankerklärung des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels an die ausländiſche und inländiſche Preſſe, in der es u. a. heißt: 5 „Es iſt mir nach Abſchluß der Olympiſchen Spiele ein dringendes Bedürfnis, der geſamten Preſſe, der ausländi- ſchen und der inländiſchen, als der für das Gebiet der Preſſe zuſtändige Reichsminiſter den herzlichen Dank des Deutſchen Keiches für die verſtändnisvolle Ark dauszudrük⸗ ken, in der ſie die Aufgaben der Reichsregierung als Gaſt⸗ geber für die 11. Olympiſchen Spiele zu Berlin erleichtert und unterſtützt hat. Ich weiß, welche nervenaufreibenden und anſtrengenden Tage die Preſſe hinter ſich hat, welche Leiſtungen in Wort und Bild ſie vollbrachte. Die vielen be⸗ kannten und unbekannten Männer und Frauen, die auf den vielen Preſſekribünen der olympiſchen Kampfſtätten in Ber⸗ lin in wahrhaft olympiſcher Gemeinſchaft unermüdlich kätig waren, haben auch die Olympiade durchgekämpft, eine Olympiade der Preſſe, für die 510 keine golde⸗ ne, ſilberne und bronzene Medaillen verliehen werden, die aber dennoch große Leiſtungen und Rekorde hervorgebracht hat. Für alle Beteiligten aber iſt der ſchönſte Lohn das Bewußkſein, imolympiſchen Geiſt ihre Pflicht getan zu haben.“ Der Leiter der Preſſeſtelle des Organiſationskomitees für die 11. Olympiade, Dr. Krauſe, ſprach darauf den Männern der Preſſe den Dank des Präſidenten Dr. Le⸗ wald und des Generalſekretärs Dr. Diem vom Organiſa⸗ tionskomitee aus. Den Dank der ausländiſchen Preſſevertreter ſprach der amerikaniſche Journaliſt Bouman von der Aſſo⸗ Rated Preß aus. 5 Dank Himmlers an die Polizei Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, hat nach dem erfolgreichen Abſchluß der 11. Olympiſchen Spiele in Berlin an den Polizeipräſidenten und SA⸗Gruppenführer Graf Helldorf in Berlin und an den Regierungspräſidenten in Kiel ein Schreiben gerichtet, in dem er den bei den Olympiſchen Spielen eingeſetzten Polizeikräften eine beſondere Anerkennung ſpricht. Die deut⸗ ſche Polizei habe bei der Erfüllung der großen Aufgaben unter den kritiſchen Augen des Auslandes bewieſen, daß ſie ihre Aufgaben, wie ſie auch befohlen geweſen ſeien, vor⸗ bildlich nationalſozialiſtiſch zu leiſten in der Lage ſei. Tſchammer⸗Oſten zum Staatsrat ernannt. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat den Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um den Würdigung der deutſchen Erfolge bei den Olympiſchen Spielen zum preu⸗ ßiſchen Staatsrat ernannt. Beförderung des Olympiaſiegers Runge. Stabschef Lutze hat an den Scharführer Runge fol⸗ gendes Telegramm gerichtet:„Scharführer Runge, SA⸗ Standarte 171, Wuppertal. Zu der hervorragenden Lei⸗ für mit der Sie im Schwergewicht die Goldene Medaille ür Deutſchland erkämpften, meine Anerkennung und mei⸗ nen Glückwunſch. Gleichzeitig befördere ich Sie mit ſofor⸗ tiger Wirkung zum Scharführerʒ⸗⸗⸗ 200 Klm. neue Autobahnſtrecken eröffnet Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen gab amtlich bekannt: Die Autobahnſtrecken Weißenfels Eiſenberg im Zuge der Linie München— Bayreuth—Nürn⸗ berg, Samerberg Siegsdorf im Zuge der Linie München— Salzburg, ſowie die im Zuge der Linie Berlin Magdeburg gelegene Strecke Berlin—Werder(Schermen) Helmſtedt (Braunſchweig), Lehrte—- Hannover ſind fertiggeſtellt. Ich gebe dieſe Strecken mit einer Geſamtlänge von 200 Kilo⸗ metern am Montag den 17. Auguſt, der Kraftfahrt frei. Mit dieſer wichtigen Etappe im Teilfortſchritt der Reichs⸗ autobahn wird die 220 Kilometer lange Autobahnverbin⸗ dung Berlin—Hannoper bis auf die Zwiſchenſtrecke Magdeburg—hHelmſtedt d. h auf Dreiviertel ihrer Geſamt⸗ länge fahrbar. Von München aus iſt nunmehr durch die Autobahn eine unmitelbare Verbindung mit der deutſchen Alpenſtraße 3 Durchgehende Neubauſtrecke München—Berchtes⸗ gaden). f Die Erreichung dieſes Zieles danke ich angeſtrengter Arbeit aller im Bau beſchäftigten Arbeiter und In⸗ genieure, die es als Ehrenpflicht des deutſchen Straßen. baues betrachteten, dieſe neue Strecke noch rechtzeitig für den Olympia⸗Reiſeverkehr zu vollenden. Dr. ing. Fritz Todt. Auguſt 1986 Nr. 192 Dem Gedenken des großen Königs Poksdam beging den 150. Todestag Friedrichs II. Potsdam, 17. Auguſt. In der Stadt der preußiſchen Könige fanden zum Ge⸗ denken an den großen preußiſchen König Friedrich I., deſ⸗ ſen Todestag ſich am Montag zum 150. Male jähr ke, Feiern ſtatt, an denen führende Vertreter von Skaat, Par- tei, Wehrmacht und der Stadtbehörden teilnahmen. Die Potsdamer Garniſonkirche, die Stätte, in der der erſte große Stagatsakt der nationalſozialiſtiſchen Regierung ſtattgefunden hatte, war dicht gefüllt. Man ſah den Gau⸗ leiter der Kurmark, Oberpräſident Stürtz mit ſeinem Stell⸗ vertreter, Regierungspräſident Dr. Fromm den Oberbür⸗ germeiſter von Potsdam, General Friedrichs, den Polizei⸗ präſidenten Graf von Wedel, zahlreiche Militärattachees der in Berlin akkreditierten Mächte, Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, die in Potsdam wohnenden Ge⸗ neräle und Admiräle der alten und der neuen Armee und Marine, unter ihnen den früheren Kronprinzen, Prinzen Eitel Friedrich, Prinzen Oskar und Prinzen Auguſt Wil⸗ helm, den Führer des Kyffhäuſerbundes, Oberſt Reinhardt, und zahlreiche Offiziere und Mannſchaften der Potsdamer Regimenter. Geführt vom Stadtkommandanten, Oberſt Hartmann, betrat Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg die Kirche. Im Altarraum grüßte er mit ſei⸗ nem Marſchallſtab die ruhmreichen Fahnen. Zu ſeiner Rech⸗ ten ſtand der greiſe Feldmarſchall von Mackenſen, zu ſeiner Linken der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt von Fritſch, hinter ihm als Vertreter des Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe der Staatsſekretär im Reichs⸗ luftfahrtminiſterium und General der Flieger Milch und als Vertreter des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine Vi⸗ zeadmiral Wielitz. Während ſich die Kirchenbeſucher von den Plätzen erho⸗ ben, ſpielte der Kammermuſiker der Staatsoper Georg Müller auf einer Flöte des ruhmreichen Königs, begleitet auf der Orgel von Profeſſor Becker, aus dem Zweiten Kon⸗ zert Friedrichs des Großen. Dann legte der Reichskriegs⸗ miniſter zu Füßen des Königs einen Lorbeerkranz nieder. Die große Parade im Luſtgarten An der hiſtoriſchen Stätte des Luſtgartens, unmittel⸗ bar neben der Garniſongedächtniskirche, fand anſchließend die große Parade vor dem Reichskriegsminiſter und Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, und den Ehrengäſten ſtatt. Unter Führung des Kommandeurs der 23. Diviſion, Generalmajor Buf„rück⸗ ten die Truppen durch die Breite Straße an. Zuerſt mar⸗ ſchierte das Infanterie⸗Regiment 9 im Paradeſchritt vor⸗ Über. Dann folgten die e und Fähnriche der Kriegsſchule Poksdam und der Kriegsluftſchule Wildpark⸗ Werder. Der Artillerie folgten die motoriſterten Einheiten. Feierliche Kranzniederlegung Einen weiteren Höhepunkt der Feierlichkeiten bildete die Kranzniederlegung durch den Stellvertreter des Füh⸗ rers an der Gruft des unſterblichen Königs in der Garni⸗ ſonkirche. In der Breiten Straße waren die Ehrenformationen der SA⸗Wachſtandarte und der Leibſtandarte Adolf Hitler aufmarſchiert, deren Front der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, abſchritt. Er betrat dann die. kirche und verweilte, während leiſe Orgelklänge eine Va⸗ riation der Deutſchen Hymnen wiedergaben, einige Minu⸗ ten in der Gruft. Am Sarge Friedrichs des Großen legte Heß im Namen der NS einen Lorbeerkranz nieder, der die Inſchrift trug:„Dem großen König.— Die Partei Deutſchlands“. Darnach ſprach er noch längere Zeit mit einer Anzahl Kriegsbeſchädigter. Immer wieder brachte ihm die vieltauſendköpfige Menſchenmenge herzliche Kund⸗ gebungen dar. Politiſches Allerlei „London empfängt Ribbentrop als einen Freund“. Mehrere engliſche Blätter enthalten weitere Betrachtun⸗ gen über die Ernennung v. Ribbentrops zum deutſchen Bot⸗ ſchafter in London. Die„Sunday Times“ ſchreibt, daß Lon⸗ don v. Ribbentrop als einen Freund empfangen werde. „Obſerver“ ſchreibt, Ribbentrop ſei der erſte deutſche Diplo⸗ mat, von dem geſagt werden könne, daß er nicht nur die deutſche Regierung, ſondern auch das Dritte Reich ſowohl als eine Macht wie auch als ein Ideal vertrete. f General Gamelins Beſuch in Polen. Der polniſche Staatspräfident empfing den ranzöſiſche Generalſtabschef General Gamelin 97 2 Aube Danach wurde Gamelin mit dem Großen Band zum Orden „Polonia Reſtituta“ ausgezeichnet. Dem feierlichen Akt wohn⸗ ten der Generalinſpekteur der Armee General Rydz⸗Smigly, Außenminiſter Beck, General Soſnkowſki und andere bei. General Gamelin iſt inzwiſchen nach Krakau gereiſt, wo er am Grab Pilſudſkis einen Kranz niederlegte. Vor ſeiner Abreiſe aus Warſchau erklärte Gamelin einem Vertreter des „Kurjer Poranny“, aufrichtig erfreut habe ihn der herz⸗ liche Empfang, den ihm Polen bereitet habe. Neuer Anſchlag auf den Zug Jaffa—Lydda. Auf den Zug. Jaffa— Tel Aviv Lydda wurde ein neuer Anſchlag verübk. Faſt an derſelben Stelle, an der am Tage zuvor eine Bombe abgeworfen worden war, wur⸗ den auf den Zug Schüſſe abgegeben. Eine Perſon wurde getötet, fünf Perſonen verwundet. Unter den Verletzten befindet ſich ein britiſcher Soldat. 5 Ein Zeichen der Freund ſchaſt Rückgabe der Schiffsglocke des„Hindenburg“ in Kiel durch England. Kiel, 18. Auguſt. Zu einem eindrucksvollen Bekenntnis deutſch⸗engli⸗ ſcher Freundſchaft geſtaltete ſich die e der Schiffs⸗ glocke bes von Vizeabmiral Reuter bei Scapa⸗Flow ver⸗ ſenkten beutſchen Schlachtſchiffes„Hindenburg“ durch die Engländer, Der Kommandant des engliſchen Kreuzers „Neptuno“, Captain Bedford, übergab die Schiffsglocke dem Oberbefehlshaber der beutſchen Kriegsmarine General⸗ ahmtral Dr. h. e. Raeder. Er hielt dabei folgende An⸗ ſprache: Es iſt eine große Ehre für uns, von der Admirali⸗ tall beauftragt zu ſein, Ihnen die Glocke des früheren Schlachllreuzers zu übergeben, der den Namen Ihres verewiglen, hochverherken Reichspräſidenken und berühm⸗ len Feldmarſchalls krug und der eine der kampfkräftig⸗ ſten Einheiten der deulſchen Marine im Kriege 191418 dar ſtellle. Eine Reihe von Jahren hat dieſe Glocke an Bord Hm„Revenge“ gehangen. Die Rückgabe der Glocke an Sie ſoll ein Jeichen der Freundſchaft ſein, die bie Marinen unſerer beiden Nalionen verbindet. Mährend unſeres Aufenthaltes hier in Kiel haben wir viele Beweiſe erfahren für die Kameradſchaft, die zwiſchen deutſchen und britiſchen Offizieren und Mann- ſchaflen beſtand. Ich vertraue darauf, daß dieſe Glocke ein Zeitalter noch engerer Freundſchaft nicht nur zwi⸗ ſchen unſeren Marinen, ſondern auch zwiſchen unſeren Nationen einläuten wird. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmi⸗ ral Raeder dankte Captain Bedford und bat den Kom⸗ mandanten des„Neptund“, dem Lord der Admiralität den Dank der Kriegsmarine zu übermitteln. Er wies darauf hin, daß uns dieſe Glocke ſtets eine wertvolle Erinnerung an das Kämpfen und Sterben der deutſchen Flotte und ihrer Beſatzungen im Weltkrieg ſein wird. Ihr Läuten wird uns aber auch eine ernſte und eindringliche Mahnung kein, weiterzuarbeiten und zu ſtreben im Sinne des vor bildlichen Soldaten, der im Weltkrieg ſo unermeßliches ge— leiſtet hat. Generaladmiral Raeder ſagte dann wörtlich: „Dieſe Glocke wollen wir als ein Unterpfand bekrach⸗ ten für die Verwirklichung des Jieles unſeres Führers, deſſen Wille es iſt, daß das deutſche Volk in Frieden und Eintracht mit dem ſtammverwandken engliſchen Volk leben möge, da ja keinerlel Intereſſengegenſätze zwiſchen ihnen be— ſtlehen. dieſer Wunſch wird von niemanden ſo ehrlich und o ſtark empfunden wie von der deutſchen Kriegsmarine, die ſich von jeher den engliſchen Seeleuten kameradſchaft- lich und menſchlich eng verbunden fühlt. In dieſem Sinne nehme ich die Glocke des Schlacht⸗ kreuzers„Hindenburg“ von Ihnen, Herr Captain, mit Dank an und überweiſe ſie dem Flottenchef Admiral Förſter zur Anbringung auf dem Panzerſchiff„Deutſchland'“. Unfall auf der Reichsautobahn. Brandenburg, 18 Auguſt. Nach der Eröffnung der neuen Reichsautobahnſtrecke Berlin. Magdeburg ereignete ſich in dem Abſchnitt zwiſchen Brandenburg und Lehnin ein Ver kehrsunfall, dem ein Arbeiter zum Opfer fiel. Infolge der drückenden Hitze wurde der Fahrer eines Berliner Wagens von eſnem plötzlichen Unwohlſein befallen. Er verlor für Sekunden die Her ſein Fahrzeug und rammte einen wegen Rei Laſtzug. Ein Arbei ter wurde ume zwei wei 97 Sri elle getötet tere Arbeiter wur 0 Der Tod in den Bergen Drei Abſtürze am gleichen Tag. Garmiſch- Partenkirchen. 17. Aug. Iwei Bergſteiger, die die Nordwand der Albſpitze erklettern wollten und ſchon faſt den Gipfel erreicht hatten, verunglückten tödlich. Die Berg⸗ ab. Neid wurden per! Liner Mad Beide würden ver eimer Nacht er Wand 2 1 83 am Hochblaſſen Gar- Fer Ne rer und nüſcher Bergführer und 9 N Nie Wenn N. auf den um die Verunglück 8 ten 5 Weg Berun gutt en Jil dert N — Ein weiterer tödlicher Bergunfall ereignete ſich Oſtwand ſt Anglücksſerie in Oeſterreich Auch in Oeſterreich haben ſich zahlreiche ſchwere Berg⸗ unglücke ereignet. In den Geſäuſebergen(Steiermark) ſtürzte ein Mittelſchulprofeſſor aus Olmütz, Hubert Seefried, tödlich ab. In der Nähe der Oberwalderhütte im Großglocknergebiet flel eine Studentin aus Preßburg in eine 25 Meter tiefe Gletſcherſpalte und war auf der Stelle tot. Beſonders tragiſch iſt der Tod des Wiener Bergſteigers Franz Mühlner; er durchkletterte in den Haller Mauern im Geſäuſe die gleiche Route, bei der ſein Bruder am gleichen Tage vor drei Jahren tödlich abgeſtürzt war. Faſt an der gleichen Stelle, wo ſein Bruder verunglückte, löſten ſich plötzlich zum Entſetzen ſeiner Begleiter ſeine Hände von einem ſicheren Griff und er ſauſte in die Tiefe. Er wird an der Seite ſeines Bruders beſtattet werden. Auch auf der Raxalpe hat ſich ein tödlicher Unfall ereignet. Höhlenforſcher 40 Stunden eingeſchloſſen In einer noch unerforſchten Höhle am Buchkogel bei Graz geriet der Grazer Höhlenforſcher Hermann Pendl kief im Innern des Berges in eine Felsſpalte und konnte ſich nicht mehr ſelbſt befreien. Seine Begleiter holten Hilfe, doch mußzte ſchließlich eine Pionierabteilung aus Graz gerufen werden, um Pendl aus dem Felſen herauszuhauen. Erſt nach 40 Skunden gelang die Rettung. ö 5 2. Gan Sebaſtian und Jrun unter Feuer Die Schiffsartillerie der Militärgruppe greift ein. Hendaye, 17. Auguſt. Nach Ablauf eines 24ſtündigen Ultimatums der Mili⸗ tärgruppe an die Marxiſten von San Sebaſtian und Irun begannen die Kriegsſchiffe des Generals Mola die Beſchie⸗ zung beider Städte. Von Hendaye aus iſt der ſpaniſche Kreuzer„Eſpana“ deutlich zu erkennen. Er nimmt in regel⸗ mäßigen Abſtänden Irun und Fuenterrabia, ſowie das Fort Guadalupe unter Feuer. Die Einſchläge liegen höchſtens 1,5 Kilometer von Hendaye ab. Man hoͤrt von Flüchtlingen aus Irun, daß die Marxiſten für jeden abgegebenen Schuß der Kriegsſchiffe fünf Geiſeln erſchießen. Ferner wird erzählt, daß die Roten den in Fuenterrabia wohnenden bekannten Politiker Grafen Romandes verhaftet und als Geiſel eingeſperrt haben ſollen. Auf franzöſiſcher Seite befürchtet man, daß die Kriegsſchiffe auch das Muni⸗ tionslager der Marxiſten bei Guadalupe in Brand ſchießen könnten, was den Tod aller dort gefangen gehaltenen Anti⸗ marxiſten bedeuten würde. 5 Keine Deutſchen in Spanien in Haft Wie das Deutſche Nachrichtenbüro erfährt, befinden ſich nunmehr ſämtliche Deutſchen in Spanien, die verhaftet worden waren, wieder auf freiem Fuß. Auch die Beſatzung des kürzlich beſchlagnahmten Flugzeuges iſt auf die entſchie⸗ denen Vorſtellungen des deutſchen Geſchäftsträgers in Madrid hin wieder freigelaſſen worden. 8 Neue Erfolge der Nationalen Die weiße Fahne über Olivenza.— Regimenter. Die von Marxiſten terroriſierte Stadt von Badajoz hißte auf die Nachricht zeitere Freiwilligen. Liſſabon, 17. Aug Olivenza in der 8 vom Einrü e munter Führung des ſofort die weiße Fahne. Aus ota, Alconchel und Montijo zogen em Gefecht zurück. Truppen ig wei⸗ joz iſt wieder Ruhe Angriff auf Mallorco abgeſchlagen ondon, 18. Auguſt. N Q ach ndon v den Die Herrgottsmühle Noman don PBanl Sai Weder Iden Adern 2 NN 7 2 5 8 2 3 7 75 . Naden . 2 ene ere erde n er za fer. a Hert Daren? Dann dun ee ien Dien Dee— ne N N* 4 3——**— en er dees Se e 85* 3 5. 6 RSA der ee General Franco in Burgos Havas meldet aus Burgos, daß General Franco mit vier Generalſtabsoffizieren in Burgos eingetroffen und von General Mola und General Cabanellas, ſowie den übrigen Mitgliedern der nationalen Junta begrüßt worden ſei. Die drei Generäle hätten darauf eine mehrſtündige Beſprechung im Regierungsgebäude der Junta gehabt, über die voll kommenes Stillſchweigen bewahrt werde. Anſchließend habe in der Kathedrale eine Meſſe ſtattgefunden. Die Generäle ſeien von der Bevölkerung mit ungeheurem Jubel begrüßt worden. Gleich nach der Meſſe ſei General Franco wieder mit dem Flugzeug nach Sevilla abgeflogen. Ein Handſtreich auf Mallorca Siegesberichte der Madrider Regierung. Madrid, 17. Auguſt. Eine Mitteilung der Madrider Regierung beſagt, daß es dem Hauptmann Bayo gelungen ſei, Truppen aus Va⸗ lencia auf der Inſel Mallorca zu landen. Drei Kolonnen ſtießen unter der Leitung Bayos vor. Angeblich ſeien be— reits mehrere Ortſchaften zurückerobert und die Beſatzun⸗ gen gefangen genommen worden. Im übrigen wiederholt die Regierung in ihrem Lagebe⸗ richt, daß der Vormarſch der marxiſtiſchen Truppen auf ſämtlichen Linien andauere. Eine Rede Salengros Aufſehenerregende Aeußerungen des franzöſiſchen Innen⸗ miniſters. Piaris, 17. Auguſt, Der franzöſiſche Innenminiſter Salengro wohnte einem großen ſogenannten Arbeiterſportfeſt in Lille bel und hielt bei dieſer Gelegenheit eine Anſprache, die in einem ſehr merkwürdigen Widerſpruch zum Grüundſatz nicht nur der Neutralität gegenüber der gegenwärtigen ſpaniſchen Kriſe, ſondern auch der Nichteinmiſchung in' die inneren Angelegenheiten fremder Nationen überhaupt ſteht. Der Miniſter wies auf die verſchiedenen internationalen Ta⸗ gungen der„Arbeiterſportler“ hin und insbeſondere auf diejenige in Wien. In dieſem Zuſammenhang, ſo erklärt der„Petit Pariſien“, gab Salengro der Hoffnung Ausdruck, daß die Hunderttauſende von Deutſchen und Oeſterreichern, die früher der roten Fahne zujubelten, ihrer Ueberzeu⸗ gung treu geblieben ſeien()).— Dem„Echo de Paris“ zu⸗ folge ſoll Salengro wörtlich folgendes erklärt haben:„Ein Tag wird kommen, wir ſind deſſen gewiß, an dem die Völ⸗ ker Deutſchlands und Heſterreichs ihre Freiheit wieder zu erobern wiſſen werden.“ Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wies der franzöſiſche Innenminiſter auch auf die Ereig⸗ niſſe in Spanien hin und erklärte:„Als Franzoſe zuerſt, dann aber auch als Mitglied der Regierung der Republik wünſche ich, daß auf der anderen Seite der Pyrenäen recht 9 die legale Regierung des befreundeten Landes ſiegen Wird. Das„Echo de Paris“ bezeichnet dieſe Erklärungen eines franzöſiſchen Miniſters als ſkandalös. Seine Ausfüh⸗ rungen ſeien unbegreiflich, denn er greife in die Innenpo⸗ litik anderer Länder ein und kritiſiere dieſe Politik. Schwerer Flugunfall bei Paris. Paris, 17. Auguſt. ueber dem Flughafen von Touſſus⸗ Paris ſtieß ein Privatflugzeug mit vier Perſonen an Bord bei der Landung gegen eine Baumkrone und ſtürzte ab. Der Führer des Apparates, ein Pariſer Induftriellet, und zwei ſeiner Begleiter wurden auf der Stelle gelölel Der vierte Fluggaſt wurde ſchwer verletzt. 22 Taifunkataſtrophe Viele Todesopfer.— Zahlreiche Schiffe in Gefahr. Schanghai, 17. Auguſt. Die ſüdchineſiſche Küſte wurde in der Nacht von einem ſchweren Taifun heimgeſucht, der beſonders in Hongkong und in Kanton unbeſchreibliche Derwüſtungen anrichteke und eine ſehr große Anzahl von Menſchenleben forderte. Auch mehrere Schiffe ſind der Na⸗ turkataſtrophe zum Opfer gefallen. In den chineſiſchen Armenvierteln in Hongkong ſtürz⸗ ten viele Häuſer ein und begruben ihre Einwohner unter ſich. Durch einen Erdrutſch wurden 100 Chineſen begra⸗ ben. Auch in Kanton ſtürzten zahlreiche Häuſer ein, eben⸗ ſo wurden viele Dſchunken vernichtet. Die Zahl der To⸗ fer in beiden Städten iſt groß. Die Licht⸗, Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen ſind unterbrochen. Die Straßen ſind mit Trümmern überſät. Der engliſche Perſonendampfer„Sunning“ lief bei dem Sturm vor dem Hafeneingang von Hongkong auf Grund. Auf dem Schiff befinden ſich 40 Jahraäſte. Es iſt in aro⸗ Ber Gefahr. Schauſpie⸗ u ich wohl Ich weiß von m Spiel, ſag' ich denke von ge⸗ de zei— auch ohne it. Gerade eine 8 5 die peinlich — n. üder die Grenze zu fliehen. D Auf Wie lange? L dädten umſonſt nach ihm aus, der Aedof in Berlin ankamen Erſt zuhauſe ie ſeinen in aller Haſt geſchriedenen Brief, in denn i zu vergeſſen f er legte Graf von Kudland batte ausgeſpielt. 2271 64 1 * mit von igen Die ung boll⸗ habe räle rüßt Aus dlemladisclieu. lande Tagung der Hopfenpflanzer Der Hopfenbau in Baden und der Pfabz. UI Schwetzingen, 17. Auguſt. Die deutſchen Hopfenpflanzer waren in Schwetzingen, nachdem ſeit der letzten Wanderverſammlung drei Jahre verfloſſen waren, zu ihrer diesjährigen Tagung zuſammenge⸗ kommen. Ihren Höhepunkt fand die Zuſammenkunft in der Lehrtagung, zu der ſich die Hopfenpflanzer in großer Zahl aus den Anbaugebielen Baden, Pfalz, Hallertau, Hers⸗ brucker Gebirge, Spalt, Jura, Aichgrund, Tettnang und Rottenburg⸗Herrenberg⸗Weilderſtadt eingefunden hatten. Er⸗ öffnet wurde die Lehrtagung von dem Leiter der Tagung, Abteilungsleiter Dr. Koch-Berlin, nach deſſen Einfüh⸗ rungsworkten Landesabteilungsleiter Schmidt⸗Karls⸗ ruhe die Gäſte im Namen der Landesbauernſchaft Baden und des badiſchen Landesbauernführers begrüßte. Baden ſtelle zwar mit nur 345 ha Anbaufläche das kleinſte deutſche Hopfenanbaugebiet dar, dafür ſei aber ihrer Struktur nach die badiſche Landwirtſchaft außerordentlich intereſſant. Die Reihe der Fachreferate eröffnete Regierungsrat ampp mit einem Vortrag über die Behandlung des 5 Hopfens von der Pflücke bis zur Lagerung.— Brauerei⸗ * ingenie H. Hollmann, Abteilungsleiter in der Haupt⸗ vereinigung der deulſchen Brauwirtſchaft, erläuterte die Grundzüge der Hopfenmarktregelung 1936. Aus den von dem Redner gegebenen Zahlenangaben über die deutſche Eeamternte des Jahres 1935, die insgeſamt 217 526 Ztr. betrug, war zu entnehmen, daß in der Rheinpfalz 2055 Ztr., in Baden 4561 Ztr. und in den badiſchen Bo⸗ denſee gemeinden 1096 Ztr. Hopfen geerntet wurden. An Preiſen wurden für pfälziſchen Hopfen 171 Rm., an badiſchen Hopfen 234 Rm. und ſolchem der badiſchen Boden⸗ ſeegemeinden 238 Rm. erlöſt. Zum Abſchluß der Lehr⸗ ſtandes, Aſſeſſor Schmid, über Grundlinien der Anbau⸗ flächenregelung im Hopfen. Nach abſchließenden Ausführungen von Reichsfachamts⸗ die Wünſche der Hopfenpflanzer aber ichten noch einmal zuſammenfaßte, ſchloß Dr. leiter Biederer, der auch ihre Koch die Verſe Unbeieuchteter Anhänger— 2 Tote Wieſenthal, 17 Aug. Der 25jährige Bernhard Mahl fuhr mit ſeinem Motorrad beim Adolf⸗Hitler⸗Platz auf einen dort ſtehenden unbeleuchteten Anhänger eines Laſtzuges auf und erlitt dabei tödliche Verletzungen. Auch der auf dem Soziusſitz mitfahrende Schwager, der 21jährige Zigarren⸗ macher Alfred Machauer, verſchied kurze Zeit darnach. Die beiden Führer des Laſtzuges wurden in Haft genommen. () Karlsruhe. Wie einer Mitteilung im Badiſchen Staatsanzeiger zu entnehmen iſt, iſt die Bildung einer Ge⸗ werkſchaft zum Abbau von Bleierzen und anfallenden Ne⸗ benmineralien in den Grubenfeldern Brenden 1 und 3 und Segalen 1 und 2 im Gebiet von Bonndorf und St. Blaſien unter dem Namen„Hochland“ beſtätigt worden. () Mit dem Auto tödlich verunglückt. Der von Karls⸗ ruhe ſtammende Dipl.⸗Ing. Moritz Breining, Verkaufslei⸗ ter der Burger Eiſenwerke, iſt auf der Straße Köln—Her⸗ born mit dem Auto tödlich verunglückt. Der mit vier Per⸗ ſonen beſetzte Wagen wurde durch Achſenbruch an einen Baum geſchleudert, Breining erlitt einen Schädelbruch, der den ſo⸗ fortigen Tod herheiführte, während ſeine betagte Mutter ſchwere Verletzungen davontrug, ſeine Frau und der Chauf⸗ feur mit leichteren Veeletzungen davonkamen. Der ſo jäh ums Leben gekommene angeſehene Mann, der zur ein Alter von 40 Jahren erreichte., wurde in Karlsruhe feuerbeſtattet. „ Kirrlach.(Todesſturz vom Fuhrwerk.) Die Frau des Landwirts Simon Schmittecker wollte mit einem Wagen Kleeheu nach Hauſe fahren. Beim Verlaſſen des Ackers rulſchte eine Kuh aus. Die Frau fiel vom Wagen und brach das Genick. (=) Tiengen, A. Waldshut.(Nicht auf Verkehrs⸗ ſtraßen ſpielen!) Als in der Nähe des Gaſthauſes zum„Löwen“ ein Arbeiter mit ſeinem Motorrad vorbeifuhr. lief plötzlich aus einer Gruppe ſpielender Kinder das fünf⸗ jährige Kind des Hilfsarbeiters Herr aus Tiengen über die Straße. Es wurde von dem Fahrer geſtreift und fiel ſo unglücklich auf den Hinterkopf, daß es nach wenigen Minu⸗ ten ſtarb. Schreckenstat einer Mutter Ihre fünf Kinder und ſich ſelbſt ertränkt. Konſtanz, 17. Auguſt. Wie erſt jetzt bekannt wird, be⸗ ging Ende vergangener Woche eine Frau aus der Juſel. gemeinde Reichenau eine ſchreckliche Tat, indem ſie ihre fünf Kinder und ſich ſelbſt im Bodenſee erkränkte. Die Frau fuhr mit ihren fünf Kindern im Alter von 1 bis 6 Jahren auf den See hinaus. Zwei Stunden ſpä⸗ ter wurde das Boot leer aufgefunden, Die Leichen der zwei jüngſten Kinder wurden am nächſten Morgen bei Mittenzell angeſchwemmt. Der Tatort liegt etwa in der Mitte des Sees zwiſchen Hegne und Allensbach. Den ganzen Tag über bemühten ſich Reichenauer Fiſcher um die Ber⸗ gung der übrigen Leichen. () Pforzheim.(30 Gartenhauseinbrüchel) Das Sheen verhandelte gegen eine ſechsköpfige Die⸗ bes⸗ und Hehlerbande, die es vornehmlich auf die Garken⸗ häuſer abgeſehen hatte und dabei keine geringe Beute machte. Als Haupttäter kamen in Frage Helmut Enchelmaier aus Pforzheim und Oskar Schickle aus Birkenfeld, beides Leute Anfang der 2er. Sie wurden zu je drei Jahren ſechs Monalen Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt, während die geſchiedene, etwa gleichaltrige Lotte Hölzle aus Ersingen acht Monate Gefängnis erhielt. Der Jsjährige Guſtav Adolf Schickle machte ſich der Hehlerei ſchuldig, was ihm drei Monate Gefängnis einbrachte, zwei gleichfalls der Hehlerei angeklagte Frauen erhielten je einen Monat Ge⸗ fängnis. Aus der Verhandlung ergab ſich, daß Enchelmaier und Oskar Schickle mit ihrer gemeinſamen Geliebten, der Lotte Hölzle, im Zeitraum von drei Wochen nicht weniger als 80 Gartenhauseinbrüche verübt haben. Der taubſtumme Raubmörder von Hüfingen. (—) Donaueſchingen. Hier tagte die Strafkammer 3 Konſtanz, um gegen den Joſef Müller zu verhandeln, der am 7. März d. J. den Spfitalinſaſſen Mathias Hein in einer Sandgrube ermordet und beraubt hatte. Da der Angeklagte taubſtumme iſt, konnte die Verſtändigung nur mittels eines Dolmetſchers erfolgen. Eine Verurteilung des Angeklagten kam nicht in Frage, da nach dem Gutachten des Sachverſtän⸗ digen dieſer nach Paragraph 51 1 des Strafgeſetzbuches für ſeine Tat nicht verantwortlich iſt. Das Gericht ordnete daher dauernde Sicherungsverwahrung ar 1 8 5. Aus den Nachbarländern Speyer.(Vom Aulko angefahren.) An der Kreu⸗ zung Landauer⸗ und Paulſtraße wurde abends der Speng⸗ ler Karl Lambach aus Speyer von einem Perſonenauto an⸗ gefahren und ſchwer verletzt. Der Verletzte, der einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch erlitt, wollte gerade die Straße überque⸗ ren. Es beſteht Lebensgefahr. In der Haftzelle erftickt Oppenheim, 17. Aug. Ein in Mommenheim bedienſteter auswärtiger Landarbeiter wurde abends in ſtark angetrun⸗ kenem Zuſtand in die Unterkunftszelle des Dolgeshei⸗ mer Gemeindehauſes gebracht, wo er ſeinen Rauſch aus⸗ ſchlafen ſollte. Als man ihn am nächſten Morgen wieder auf freien Fuß ſetzen wollte, drang den Oeffnenden dichter Rauch und Qualm entgegen, während der Arbeiter tot auf der Pritſche lag. Die Unterſuchungskommiſſion ſtellte den Tod durch Erſticken feſt. Der Eingeſperrte hatte am Abend ſeiner Einlieferung eine Zigarette angezündet. Unterdeſſen muß er eingeſchlafen ſein, während die brennende Zigarette den Strohſack zur Entzündung brachte. Der Strohſack und Teile der Bettſtelle waren angekohlt. Die ſich bildenden Koh⸗ lenoxydgaſe konnten infolge feſten Verſchluſſes des Raumes nicht abziehen und führten den Tod des Mannes herbei. Zu der Schierſteiner Ehetragödie. * Wiesbaden. Der 42jährige J. Klerner, der, wie ſchon gemeldet, in der Nacht zum Freitag in Schierſtein einen Mordanſchlag auf ſeine von ihm getrennt lebende ehefrau verübt hatte, iſt in Wambach bei Bad Schwalbach durch eine Autoſtreife der Wiesbadener Kriminalpolizei feſtgenom⸗ men worden. In ſeinem Beſitz befanden ſich ein geladener Revolver, ein ſcharf geſchliffenes Raſiermeſſer und eine Zi⸗ garettenſchachtel, auf die er geſchrieben hatte, er werde aus dem Leben ſcheiden Der Täter hat ſchon 20 Strafen hinter ſich. Erſt vor einigen Tagen ſollte er eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten in der Strafanſtalt Frankfurt⸗Preun⸗ gesheim antreten. 2 * Frankfurt a. M.(Falſcher Vollſtreckungs⸗ beamter.) In Frankfurt trat ein Betrüger auf, der ſich als Vollziehungsbeamter Theiſinger ausgab. Der Schwind⸗ ler gab an, im Auftrag des Finanzamtes bezw. der Steuer⸗ kaſſe zu kommen und die rückſtändigen Steuern nachprüfen zu müſſen. Er ſuchte hauptſächlich ältere Frauen auf, die Hausbeſitzerinnen ſind, und ſchädigte dieſe zum Teil um er⸗ hebliche Beträge. Der Betrüger iſt in verſchiedenen Städten aufgetreten. Als Täter kommt der 52 Jahre alte Otto Franz Johann Preller in Frage. Da es ſich hier um einen Berufs⸗ verbrecher ſchlimmſter Sorte handelt, der ſich noch auf freiem Fuß befindet, wird vor ihm gewarnt. Zwei Brüder tödlich verunglückt 5 Merzig, 17. Aug. Gegen 23 Uhr ereignete ſich auf der Provinzialſtraße Merzig—Beſſeringen ein ſchwerer Ver⸗ kehrsunfall, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Der 25 Jahre alte Alfons Leſſel aus Schwemlingen, der ſeinen in Urlaub kommenden Bruder am Bahnhof Merzig mit dem Motorrad abgeholt hatte, rannte auf der Heimfahrt bei dich⸗ tem Nebel auf ein an der Straße ſtehendes Laſtauto. Der Anprall war ſo heftig, daß der Motorradfahrer ſofort tot war. Sein Bruder wurde ſchwer verletzt ins Merziger Kreis⸗ krankenhaus überführt, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Mit dem Kegenſchirm auf dem Jahrrad! Bad Kreuznach, 17. Aug. Drei junge Leute aus Harges⸗ heim fuhren mit dem Fahrrad zu ihrer Arbeitsſtelle in Bad Kreuznach. Auf der Landſtraße ſpannten ſie wegen des ſtar⸗ ken Regens Schirme auf und fuhren ſo weiter. Alle drei bemerkten jedoch nicht doc ein Laſtauto an der Straße ſtand und rannten in voller Fahrt gegen den Wagen. Die Rad⸗ fahrer würden erheblich verletzt. — Oehringen. (Zwei ſchwere Motorradun⸗ fälle.) Abends fuhr auf der Straße nach Cappel der in Baierbach beheimatete 26jährige Schneidermeiſter Karl Hoer⸗ ſcher mit ſeinem Motorrad, aus Oehringen kommend, in ziemlich ſchnellem Tempo auf ein am Weg ſtehendes, vor⸗ ſchriftsmäßig beleuchtetes Laſtauto ſo heftig bon hinten auf, daß er ſofort bot war. Drei Stunden früher ſchon hatte ſich faſt an derſelben Stelle ein anderer Unfall ereignet. Ein Motorradfahrer aus Baumerlehbach begegnete zwei Au⸗ tos, von denen das zweite im ſelben Moment das andere überholen wollte. Der Motorradfahrer, der rechts keine Mög⸗ lichkeit ſah, vorbeizukommen, verſuchte nun zwiſchen beiden Wagen duürchzukommen. Dabei blieb er aber an dem einen Wagen hängen und überſchlug ſich, ſo daß er mit einer Gehirnerſchütterung ins Oehringer Bezirkskrankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. 5 — Friedrichshafen.(Schwere Verkehrsunfälle.) Am erſten von ſchönem Wetter begünſtigten Sommertag herrſchte ein reger Autoverkehr. Leider ereigneten ſich dabei auch einige Unglücksfälle. Nachmittags 2 Uhr fuhr beim Einbiegen eines Düſſeldorfer Autos von der Zeppelinſtraße in die zum Strandbad führende Schmiedſtraße ein Motorrad⸗ fahrer aus Ravensburg in das Auto. Das auf dem So⸗ zius ſitzende 23jährige Fräulein Mayer aus Ravensburg er⸗ litt erhebliche Kopfverletzungen. Das Auto wurde ſchwer beſchädigt; das Motorrad vollſtändig zertrümmert.— Eine Stunde ſpäter wurde ein von der Eckenerſtraße kommender Motorradfahrer von einem Mietauto geſtreift und auf den Bürgerſteig geworfen. Der Motorradfahrer erlitt Geſichts⸗ und Handverletzungen.— Im benachbarten Ailingen ſtieß ein Schweizer Motorradfahrer mit einem Meiſterhofe⸗ ner Auto zuſammen. Der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzungen. Schwitzen geſund— Sonnenbrand nicht Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß das Luftbad und die erleichterte Ausdünſtung der Haut, ſelbſt bei leichter Kleidung, einen ganz ſicheren, für die Ge⸗ ſundheit größeren Vorteil hat als dis Sonne ſelbſt. Das Son⸗ nenbad in der heute verbreiteten und ſogar von mancher Seite propagierten Form iſt unſinnig und gefährlich. Wer einen Sonnenbrand bekommt, hat es nicht beſſer verdient. Man kann und ſoll ſich davor ſchützen, indem man Bewegung ſucht, ſich tummelt und fröhliche Spiele veranſtaltet. Schwim⸗ men und Klettern gehören dazu. Für die Aufrechterhaltung der Arbeitsfähigkeit und für die Stärkung der Widerſtands⸗ kraft gegen Krankheiten ſpielt irgendeine ſportliche Technik nur eine ſehr geringe Rolle. Die Bewegung im Freien, ein wenig in Schweiß zu geraten und viel Fröhlichkeit dabei haben einen viel größeren Wert. Leider wird dies auch von den Sportsleuten nicht immer richtig erkannt. Wenn es heute ſchon zu den Selbſtverſtändlichkeiten der Hautpflege gehört, daß man ſich mit einem pflanzlichen Oel einreibt, ſollte man nur ſoviel Oel nehmen, wie es raſch in die Haut eindringt und die Haut in einigen Abſtänden mehr⸗ mals einfetten. Zum Schluß ſoll noch auf die viel verbreitete und ge⸗ fährliche Unſitte hingewieſen werden, im naſſen Badeanzug herumzulaufen und zu liegen. Dabei entſtehen unangenehme Erkältungen der Bauchorgane mit Entzündungen und rheu⸗ matiſchen Zuſtänden. Nach dem Baden ſollte man das Badezeug ausziehen und trockene Kleidung anziehen. Kein Licht am Rad— ſchwerer Anfall. Auf der Spinnerſtraße in Sandhofen ereignete ſich in der Nacht ein folgenſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Radfahrer und einem N rer, der eine zweite Perſon mit ſich führte. Beide Fahrer der Mitfahrer erlitten ſchwere Verlet⸗ zungen. Bei dem Radfahrer und dem Mitfahrer beſteht Lebensgefahr. Die Schuld an dem Zufammenſtoß trifft nach den bisherigen Feſtſtellungen den Radfahrer, der keine Beleuchtung mit ſich führte. Weitere fünf Verkehrsunfälle ereigneten ſich im Laufe des Sonntags infolge Nichtbeach⸗ tens der Verkehrsvorſchriften, wobei mehrere Perſonen leich⸗ tere Verletzungen erlitten. Kind im Waſſerfaß ertrunken. Beim Spielen in einem Hofe in Neckarau ertrank ein dreijähriger Junge, der in ein bei einem Brunnen eingegrabenes Waſſerfaß ſtürzte. Fahrraddieb feſtgenommen. Wegen Fahrraddieb⸗ ſtahls wurde ein junger Burſche von hier feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. 237 Verkehrsunfälle. Bei 37 Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe der vergangenen Woche hier ereigneten, wurden 23 Perſonen verletzt und 29 Fahrzeuge aller Art beſchädigt. Der Mann an der Dachrinne. Früh zwiſchen 4 und 5 Uhr verſuchte ein in den A-Quadraten wohnender Mann, der dem Alkohol zu ſehr zugeſprochen hatte, vom Fenſter ſei⸗ ner im dritten Stock gelegenen Wohnung aus auf das Dach zu klettern, wobei er ausglitt und abzuſtürzen drohte. Nur dadurch, daß er ſich an der Dachrinne feſthalten konnte, ſtürzte er nicht, jedoch konnte er weder vor noch zurück. Der von Privatperſonen alarmierte Notruf konnte den Kletterer ſo lange feſthalten, bis die Feuerlöſchpolizei ihn nach Anle⸗ gung einer Drehleiter aus ſeiner gefährlichen Lage befreite. 8 Keine Geſuche mehr an die Hochſchule für Lehrerbildung. Die Geſchäftsſtelle der Hochſchule für Lehrerbildung Karlsruhe teilt mit: Wie in der Preſſe bekanntgegeben wor⸗ den iſt, war der letzte Termin für die Einſendung der Geſuche um Zulaſſung zum Studium an der Hochſchule für Lehrer⸗ bildung Karlsruhe der 15. Juli 1936. Es ſind bis dahin über 300 Geſuche eingegangen, von denen nur etwa 120 be⸗ rückſichtigt werden können. Von den über 100 eingegangenen Geſuchen von Studentinnen können nur etwa 20 berückſichtigt werden. Es iſt aus dieſen Gründen zwecklos, noch weitere Geſuche oder Anfragen um Aufnahme in der Hochſchule für Lehrerbildung einzureichen. Anfragen wegen Annahme bezw. Ablehnung der Geſuche können nicht beantwortet wer⸗ den. Bis ſpäteſtens 15. September erhalten alle Geſuchſteller die Entſcheidung über Annahme oder Ablehnung ihres Ge⸗ ſuches. — Kaffee⸗Kränzchen gehören nicht in den Wettbewerb. Die Frage, ob Kaffeekränzchen, Werbeabende mit Bewirtung uſw. zuläſſige Wettbewerbsmittel ſind, iſt in letzter Zeit vor einigen Einigungsämtern und auch gerichtlich verhandelt werden. In allen Fällen wurde der Standpunkt eingenom⸗ men, daß ſolche Veranſtaltungen als Wettbewerbshandlungen jedenfalls gegen die guten Sitten im Sinne des Paragra⸗ phen 1 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb ver⸗ ſtoßen, ſofern ſie nichk bereits eine Verletzung des Zugabe⸗ verbots darſtellen. — Schadenerſatz bei Verletzung der Ehre des Mitbewer⸗ bers. Zur rechtlichen Beurteilung des unlauteren Weltbe⸗ werbs iſt eine Reichsgerichtsentſcheidung(2 9134) von In⸗ tereſſe, die folgendes feſtſtellt: Der Inhaber des Geſchäfts⸗ betriebes iſt dem Wettbewerber zum Schadenerſatz verpflich⸗ tet, wenn ſeine Angeſtellten über die Perſönlichkeit des Mit⸗ bewerbers gegenüber der Kundſchaft ehrverletzende und gegen die guten Sitten verſtoßende Aeußerungen machen und wenn er ſeine Angeſtellten nicht zielbewußt beeinflußt hat, ſolche Aeußerungen zu unterlaſſen. 5 — Nicht„hintenherum“ ſelbſtändig machen. Die Be⸗ ſtimmung, daß zur Eröffnung eines Handwerksbetriebes die Meiſterprüfung beſtanden ſein muß, iſt, wie der Reichsſtand des deutſchen Handwerks in ſeinem amtlichen Organ„Deut⸗ ſches Handwerk“ feſtſtellt, manchem Handwerker unbequem. Viele glaubten daher, der Weg vom ſelbſtändigen Handwerk gehe am ſicherſten über die Schaffung ſogenannter vollendeter Tatſachen. Bei Einreichung des Antrages berufe man ſich dann auf den bereits vorhandenen Betrieb und begründe den Antrag damit, daß die Schließung des Geſchäftes eine unbillige Härte darſtellen würde. So gehe es aber nicht. Hier ließen ſich Anträge auf Schließung des Belriebes nicht umgehen. Der Reichsſtand meint, auch die Gemeindebehör⸗ den ſollten unter Beachtung des Geſetzes über den großen Befähigungsnachweis ſolchen Abſichten, hintenherum zum ſelbſtändigen Handwerk zu n, durch Entgegennahme einer Gewerbeanmeldung, wie das manchmal noch geſchehe, nicht Vorſchub leiſten. . f 2 e. Wir ſchützen Grenzmark und Heimat. Luftſchutzarbeit in der Südweſtmark! Von Anfang an ſtieß ſie auf Schwierigkeiten ganz beſonderer Art. Dieſe waren einmal bedingt durch die Lage: Grenzen ringsum,— im Süden Oeſterreich und die Schweiz, längſt der ganzen Weſtgrenze Frankreich. Dann aber gibt es wohl kaum eine andere Landes⸗ gruppe, die wie die Landesgruppe Baden/ Rheinpfalz eine derartige Verſchiedenheit in ihrer bevölkerungsmäßigen und wirtſchaftlichen Struktur aufweiſt: Bauern, Hand⸗ werker, Arbeiter; Ackerbau und Induſtrie; Wohlſtand und härteſter Kampf ums Daſein. Alles findet ſich oft in landſchaftlich vollkommen geſchloſſenen Gebieten dicht nebeneinander. Dazu kam die moraliſche Bedrückung durch die Nähe der Grenze, die Reſignation unter den Rohren der franzöſiſchen Geſchütze. Aber dieſe Beſonderheiten waren manches Mal auch Anſporn zu beſonderer Kraftanſtrengung: der Bevölkerung war Luftgefahr kein Buch mit ſieben Siegeln, die hatte ſie im Weltkrieg mit all ihren Schrecken am eigenen Leibe verſpürt. Die gegebenen Umſtände mußten bei der Organi⸗ ſation des Selbſtſchutzes ſtets in Rechnung gezogen werden. Blickt man nun zurück. So können die Mitarbeiter am Werk ſtolz ſein auf das Vollbrachte. Unter dem Eindruck der Kriegserlebniſſe fiel der Gedanke des Selbſtſchutzes im Gebiet der Landesgruppe Baden/ Rheinpfalz ſchon früh auf fruchtbaren Boden. Als im Jahre 1933 dem Reichs⸗ luftſchutzbund die Aufgabe übertragen wurde, den Ab⸗ wehrwillen der Bevölkerung zu einer ſtarken Organifation zuſammenzufaſſen, zu ſtählen und einſatzbereit zu machen, konnten in Baden und der Rheinpfalz bereits ſtarke und geſunde Anſätze übernommen werden. Die erſte Zeit galt dem Ausbau der Organiſation. Zahlreich waren die Schwierigkeiten: wo ſollte man zum Beiſpiel die Führer hernehmen, jene höheren Amtsträger, die den Gedanken zur Tat werden zu laſſen vermochten? Andererſeits ſtand die Organiſation vollkommen auf ſich ſelbſt angewieſen da und es bedurfte des größten Idealismus jedes Ein⸗ zelnen, der ſich in ihr betätigte, ohne eines„materiellen Lohnes“ gewiß zu ſein. 8 Mit dem Sommer des Jahres 1935 konnte man den Ausbau der Organiſation im großen Rahmen als beendet bezeichnen. Gleichlaufend damit mußte aber an die eigentliche Aufgabe gegangen werden: die Bevöl- kerung mit den Gefahren vertraut zu machen, ihr Mittel und Wege an die Hand zu geben, ſie wirkſam zu be⸗ kämpfen. Luftſchutzſchule auf Luftſchutzſchule erſtand im Land; mit dem Beginn des Jahres 1936 hatte jede Ortsgruppe des Landesgruppengebietes ihre Schule und baute ihre Schulungsarbeit immer weiter aus durch Er⸗ richtung von Zweigſchulen. So ſind Baden und die Rheinpfalz mit einem Netz von über 200 Luftſchutz⸗ ſchulen überzogen. Die Schulung des RLB erwies ſich bald auch als eine nicht unweſentliche Unterſtützung der Werbearbeit. Die Mitgliederzahlen ſtiegen ſtändig und Überſchritten im April dieſes Jahres die 500 000, was einem Hundert⸗ ſatz von 15 0% der geſamten Bevölkerung ausmacht. Und noch immer ſtrömen die Menſchen dem Reichsluftſchutzbund zu, gliedern ſich ein in die Front der Heimat, zur Ab⸗ wehr der Luftgefahren; ſie helfen ſo den Frieden ſichern, indem ſie dem Angriff die Ausſicht auf Erfolg nehmen. Groß iſt auch die innere Wandlung, die die Arbeit des RLB durchmachen mußte. Die Luftſchutzorganiſa⸗ tionen vor der Gründung des RLB befaßten ſich mit dem Problem:„Wie verſtecke ich eine möglichſt große Anzahl von Menſchen in Schutzräumen, wie kann ich jedem Deutſchen eine Gasmaske geben, wenn einmal ein Luft⸗ angriff erfolgen ſollte?“ Die Arbeit des RLB geht über dieſe negativen Maßnahmen hinaus. Der ROW will die Menſchen erziehen zum beſonnenen, zweckmäßigen Han⸗ deln im Falle der Gefahr. Wenn uns dieſe Gefahr wirklich einmal überfallen ſollte, gilt es nicht nur das nackte Leben zu retten; ebenſo wichtig iſt es auch, materielle Schäden auf ein Mindeſtmaß herabzudrücken. Das Allerwichtigſte aber iſt, die ſeeliſche Widerſtands⸗ kraft der Heimat ſo zu ſtärken, daß ſie trotz der Luft⸗ angriffe der Front einen wirklichen Rückhalt bietet und deren Bedürfniſſe zu befriedigen vermag. Dies iſt aber nur möglich, wenn jeder Einzelne ruhig, ſtark und beſonnen der Gefahr ins Auge zu ſehen vermag und in ſeiner Kraft größer iſt als dieſe. Sonnenaufgang 4.48 Sonnenuntergang 19,18 gates i dite uego Leichter Ruckſack iſt eine Forderung für genußreiches Wandern. Es iſt alſo unbedingt erforderlich, ſich, was Geſchirr und Proviant anbelangt, äußerſte Beſchränkung aufzuerlegen, was jedoch nicht auf Koſten der Nahrhaftig⸗ keit und des Wohlgeſchmacks der mitzuführenden Speiſen geſchehen darf. Aufgabe der Hausfrau und Mutter iſt es nun, für den richtigen„Proviant“ zu ſorgen. Zum herr⸗ lichen Mahl im Walde oder am Waſſer folgen hier einige ausprobierte Rezepte. Klopsſchnitte: Aus je einem Drittel Kalb⸗, Rind⸗ und Schweinefleiſch unter Hinzugabe von etwas er⸗ weichtem Weißbrot, gewiegten Sardellen, Zwiebeln, Ka⸗ pern, einem ganzen Ei eine längliche Form bereiten, in deren Inneres zwei hartgekochte Eier hintereinander gelegt werden. Mit Senf beſtreichen und gut durchbraten. Nach Erkalten in dicke Scheiben ſchneiden, dünn mit Butter be⸗ ſchmieren und zwiſchen Schwarz⸗ oder Knälebrot legen. Roaſtbeefrouladen: Möglichſt dicke Scheiben recht ſaftigen kalten Roaſtbeefs werden mit einer Paſte aus harten Eiern, dünnen Streifen Kopfſalat, zerkleinerten Radieschen, Pfeffergurken, Senf dick beſtrichen, dann zu⸗ ſammengerollt, in drei bis vier kleinere Scheiben geteilt und mit Hölzchen geſchloſſen. Sehr gut ſchmeckt Bohnen⸗ ſalat dazu, den man am Tage vorher bereitet und in einem Einkochglas mitnimmt. Bananenrollen: Man ſchält recht feſte Bana⸗ nen, ſalzt ſie leicht ein und beträufelt ſie mit Zitronenſaft. Nun wickelt man ſie in recht zarte Salatblätter und rollt ſie in Schinlenſcheiben. Das Ganze legt man in die Ba⸗ nanenſchalen, die vorſichtig durch Abſchneiden der Enden und Aufſchlitzen mit einem Meſſer geöffnet worden ſind. Würſtchen im Kar⸗ toffelneſt: Dieſes ein⸗ fache, ſchmackhafte Mahl kann man ſich auf einem Ausflug recht appetitlich ſervieren. Man höhlt recht große Pell⸗ kartoffeln aus und ſtellt in dieſe die heißen Würſtchen. Salat von friſchen grünen Gurken, mit Eiſcheiben gar⸗ niert, ſchmeckt herzhaft und erfriſchend dazu. Gebackener Schwei⸗ zerkäſe: Dies iſt ein Ge⸗ richt, das ſehr ſatt macht. Von Schweizerkäſe ſchneidet man dicke Scheiben. Dann ſchlägt man auf einem flachen Teller mit der Gabel ein Ei und ſalzt ein wenig. Darin wendet man die Scheiben ein⸗ zeln, legt ſie raſch in Semmel⸗ krume und dreht ſie auch dar⸗ in um. Nun wendet man ſie nochmals in dem Ei und in der Semmel, damit die Kruſte recht dick wird. Dann werden die Schnitten in heißem Fett recht braun gebraten, und zwar auf beiden Seiten, aber nicht zu lange, ſonſt wird der Käſe zu weich. Apfelſpeiſe: Hierzu werden vier Aepfel mit der Schale gerieben, dann miſcht man drei Löffel gute Marme⸗ lade darunter und gibt zuletzt 25 Gramm Puffreis dazu. Dann träufelt man etwas Zitronenſaft darüber und gibt das Mus in eine mit Pergamentpapier ausgelegte Alu⸗ miniumbüchſe. Moſaikbrot: Dazu kann man kleinſte Reſte von Braten, Schinken und Wurſt verwenden. Sehr gut eignen ſich Zervelat⸗ und Blutwurſt, gemiſcht mit Rind⸗ oder Kalbfleiſch. Man ſchneidet alle Zutaten in Würfel, gibt etwas in Scheiben geſchnittene Eſſiggürkchen dazu, ferner die Krume ausgehöhlter Semmeln. Dann gibt man ſo viel zur Hälfte mit etwas angewärmtem Palmin verrührte Butter unter die Maſſe, daß dieſe gebunden wird, und füllt ſie in die ausgehöhlten Semmeln, wobei man die Maſſe mit dem Stiel eines Holzlöffels gut eindrückt. Man läßt die Semmeln an kühlem Orte einige Stunden liegen, wohl auch über Nacht und ſchneidet ſie in Scheiben. Das Moſaikbrot kann am Sonnabend für den Sonntag zube⸗ reitet werden, es ſchmeckt gut und läßt ſich leicht verpacken. Es gibt ja vielerlei Brotaufſtrich, der gerade zum Wochenende beliebter iſt als Wurſt. Mayonnaiſe, mit recht viel friſchen, grünen Kräutern vermiſcht, iſt beſonders gut zu Schwarzbrot mit Butter; eine friſche Gurke aufgeſchnit⸗ ten, reicht ſehr weit und macht ſatt. Radieschen und To⸗ maten nicht zu vergeſſen. Und dann die Eier]. Sie wollen nicht immer nur in hartgekochtem Zuſtand lieblos aus dem Butterbrotpapier verzehrt werden. Legt man ſie aber in ein Glas voll dick eingekochter Tomatenſoße, ſo munden ſie doppelt gut. Das leit cle Had 9⁴⁴¹⁰ Ein kleiner Wink für die tägliche Haarpflege, die ſtumpfem, glanzloſem oder fettigem und dünnem Haar überraſchend zu helfen vermag: Haarzupfen und ⸗maſſierenk Das Zupfen der Haare erfolgt, indem man mit den geſpreizten Fingern wie mit Kammzinken in die gelöſten Haare hineinfährt, dann die Finger ſchließt und die Hände. Im Freien ſchmeckt's immer am beſten. Kleine Küchentricks vorſichtig hin und her ſchüttelt. Anſchließend folgt das Maſſieren. Zu dieſem Zwecl wird der Haarboden mit einem Haarwaſſer gut einge⸗ rieben, indem man kleine „Straßen“ dicht nebeneinan⸗ der zieht und mit der Flüſſig⸗ leit betropft. Dann greifen beide Hände ins Haar und maſſieren die Flüſſigkeit mit runden Druck⸗ und Streich⸗ bewegungen in den Haar⸗ boden ein, bis keine Feuch⸗ tigkeit mehr zurückbleibt. Ein gutes Pflegemittel für dieſe Zwecke iſt einfaches Brenn⸗ neſſelwaſſer. Zur guten Kopfmaſſage ge⸗ hört auch das ausgiebige Bürſten des Haares mit einer kräftigen, ſauberen Haar⸗ bürſte, deren Borſten ſo lang ſind, daß ſie bis auf die Kopf⸗ haut vordringen können. Man bürſtet mit und gegen den Strich der Friſur etwa dreß bis fünf Minuten und wird ſchon nach wenigen Tagen über den Erfolg erfreut ſein. Aufnahme: Schoepke— M. Fehlt beim überraſchenden Beſuch zum Kaffee die Sahne, ſo verquirlt man ein Eidotter mit ein wenig Kaffee und reicht dieſes. Gekochte Kartoffeln vom Vortag ſchmecken wie ſriſche, wenn man ſie eine Minute in kochendes Waſſer legt, ab⸗ gießt, dämpft und in Peterſilie und Butter ſchwenkt. Wiſſen Sie das? Man hat feſtgeſtellt, daß mehr als 60 Prozent der Kin⸗ der aus Ehen mit nicht größerer als fünfjähriger Dauer kommen. Japan und Deutſchland hatten 1913 eine gleich hohe Bepölkerungszunahme, etwa 750 000; im Jahre 1933 war die japaniſche Bevölkerungszunahme auf 1 Million geſtiegen, die deutſche Bepölkerungszunahme betrug aber nur mehr 230000; innerhalb von 20 Jahren hat das 1913 erheblich kleinere Japan Deutſchland nicht nur eingeholt, ſondern über⸗ flügelt.. Die größte Stadt der Welt iſt, was die Flächenausdeh⸗ nung anlangt, die Filmſtadt Los Angeles. * Frauen nahmen zum erſtenmal im Jahre 1928 an dei Zeitſchriften und Bücher. 5 Vom Luftſchutz auf dem Lande. Manche Leute glauben, das flache Land ſei bei Luftangriffen kaum oder weniger gefährdet. weil die Häuſer kleiner und weniger eng gebaut ſeien, und weil dieſe Ziele„ ſich auch garnicht lohnten“. Wie ſteht es mit dieſer Logik aber wirklich? Welche Wirkungen können entſtehen, wenn doch einmal auf Dörfer Bomben fallen? Darüber unter⸗ richtet ein großer Bildbericht im neuen Heft der„Sirene“, der deutlich die Gefahren eines Luftangriffes auf das offene Land und die große Bedeutung rechtzeitiger Schutz⸗ maßnahmen zeigt. Le Traduct ur, franzöſiſch⸗deutſches Sprachlehr⸗ und Anterhaltungsblatt, hilft erworbene franzöſiſche Kennt⸗ niſſe zu befeſtigen und zu erweitern. Eine fremde Sprache zu beherrſchen hat noch niemals geſchadet, wohl aber oft zu einer gutbezahlten Stellung verholfen. Probeheft Mondaufgang 7,32 Monduntergang 19,30 Olympiſchen Spielen teil, und zwar in Amſterdam; in Ber⸗ koſtenlos durch den Verlag des Traducteur in La Chau⸗ lin nahmen jetzt etwa 400 Frauen teil. de⸗fonds(Schweiz). — 27 ein 5 ̃ Verſammlungs⸗Kalender. Hühnerfutter billiger! E Empfehle aus eigener Herſtellung: Tbd.„Jahn“. Morgen Mittwoch abend im Wörtel Neckarperle 1 2% ks 75 50 le 13 erſtes Handballtraining ſämtlicher Mannſchaften im Neckarperle II 2½ ks 65 50 Ke 12.— Sport. Gleichzeitig Uebung der Sportler im Wörtel. Legemehl 2½ kg 60 50 ke 11. Kaninchenmiſchfutter 2½ ks 65 50 ke 12. Amtliche Bekanntmachungen N 5 5 Gerſte e 10 50% 5 — Gerſtenſchrot ½ kę—.11 50 kg 10. Ein reiches Lager der stadt Wannheln Oualltats-Essge e e e a e gil Oeffentliche Erinnerung. zum Gurken⸗Einlegen Weizen% e 2 50 ke 11— hib 11 Die nachſtehend aufgeführten, aus 2 5 5 5 8 8 nen be den e Neal 8 beronenden See e 1 5 Leinkuchenmehl kes 12 50 kg 11. wee Fersen 1g Gebühren waren bis ſpäteſtens a a 5 2 e 18. Auguſt 1936 zur Zahlung an Kräuter⸗Eſſig Mex. Schmich r die Stadtkaſſe Mannheim fällig: Gemeindegerichtsgebühren, Miet⸗ einigungsamtsgebühren, Tiefbau⸗ amtsgebühren, Feuerverſicher⸗ ungsgebühren, Desinfektionsge⸗ bühren, Baugebühren, Orts⸗ gerichtsgebühren. An dieſe Zahlungen wird erinnert. Wer nunmehr nicht bis ſpäteſtens 20. Auguſt 1936 Zahlung leiſtet. hat nach den Vorſchriften der bad. Gemeindebetreibungsordnung eine Verſäumnisgebühr in Höhe von 2 v. 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An keiner Stelle ſeiner ſo vielfach geformten Ränder und Randerhebungen, nicht einmal in der Bregenzer Bucht, gibt er ſich dazu her, ein bloßes Spiegelbild für himmel⸗ ſtrebendes Gefels zu ſein, ſozuſagen ein purer Vorwand der Natur, den reichbewegten Umriß ihrer Berge mit ihrem bald jähen Sturz, bald ſanften Schwung zum Tale in ein beſonders wirkſames Licht zu ſetzen. Nein, ſoweit Konstanz, die tausendjährige Bischofstadt ſich dieſer See ausdehnt und erſtreckt, bleibt auch er ſelbſt fürs Auge die ſelbſtherrliche Gegebenheit, indem er es allein ſchon unaufhörlich durch ſein ewig wechſelndes Licht⸗ und Farbenſpiel zwiſchen Morgen und Abend be⸗ ſchäftigt. Denn dies iſt ja die wahre Anerſchöpflichkeit des Schwäbiſchen Meeres, daß es in jeder Tagesſtunde und Jahreszeit, bei jeder Bewölkung, Benebelung und Be⸗ ſonnung ein anderes iſt und eine allgemeine Ausſage, welches ſeine eigentliche Farbe ſei, von vornherein gar nicht zulüßt. Wenn die übrigen Alpenſeen entweder blau oder grün ſind, mißfarben oder fahl, ſo ſieht der Bodenſee e nach Windrichtung und Windſtärke, je nach Sonnen⸗ tand und Luftfeuchtigkeit bald flaſchengrün gefärbt aus, moosgrün, achatgrün, bald brütet er unbewegt und wie mit einer dünnen Oelſchicht übergoſſen in einem ſtumpfen Eiſengrau, das ſich gelegentlich bis zur toten Bleifarbe ver⸗ düſtert; bald leuchtet er, ein zarter Widerſchein des Himmels, in einem ſanften Blau, welches bei öſtlicher Luftbewegung bis zu einem faſt harten Ultramarin⸗, ja Kobaltblau übergehen kann. 5 Allzu arm iſt die Sprache an Bezeichnungen für die zahllos geſtuften Abſchattungen innerhalb des Farben⸗ kreiſes, die der See ſchon bei der leiſeſten Kräuſelung ſeiner Oberfläche erleidet. Aber gerade in ihrer Un⸗ ſäglichkeit bezaubern ſie das Auge unwiderſtehlich und verſetzen uns leicht in jenen glückhaften Rauſch der Sinne, den uns Deutſchen ſonſt eigentlich nur der Süden ſpendet. Ueberredſame Ferne und Weite Wie dem übrigens ſei— die Farben, eben dieſe Farben, entführen alſo den Betrachter immer wieder in die ſehnſüchtige Weite, in der ich das Merkmal unſeres Bodenſees zu gewahren glaube. Wie gern wir auch mit unſerem Auge beim Nächſten verweilen möchten, immer wieder entgleitet es uns und ſchweift nach den gegenüber⸗ liegenden Ufern, wenn dieſe ſichtbar ſind, oder nach den meerhaft entfernten Horizonten, wenn die jenſeitigen Ufer unſichtbar bleiben. Vielleicht iſt dieſe ſo überredſame Ferne und Weite dann aber auch der letzte Grund, warum ſich der Bodenſee nicht eigentlich malen läßt Die Ausdehnung ſeiner Fläche ſcheint ſich zur Not noch in Linien, nicht aber in wirkliche Farben übertragen zu laſſen, und das Pathos ſeiner Geräumigkeit ſcheint ſich in dem Maße, als ſie das Gemüt beſchwingt, dem Bilde und ſeinen Ausdrucksmitteln zu verſagen. Vielleicht darf ich an dieſe Feſtſtellung noch e Vorbeigehen den wichtigen Umſtand knüpfen, daß dieſe natürliche Weiträumigkeit der Bodenſeelandſchaft ſozu⸗ ſagen ihrer hiſtoriſchen Weitläufigkeit durchgängig ent⸗ ſpricht, und daß hier eine beinahe einzigartige Ueber⸗ einſtimmung von Natur und Kultur obwaltet. Denn wer immer dieſe das Herz gleichſam entengende Landſchaft leiblich durchwandert, der wandert geiſtig durch die zwölf Jahrhunderte unſerer Vergangenheit,— der ſtößt bei jedem Schritt auf ihre herrlichen Denkmale von der Ro⸗ maniſchen Zeit bis auf die Gegenwart. Die Landſchaft deutſchen Anfangs Der Bodenſee, könnte man ſagen, iſt die Landſchaft unſeres deutſchen Anfangs. Hier beginnt der Deutſche im amen Gottes zu roden und zu pflanzen, zu bilden und zu bauen, zu dichten, zu ſingen und zu ſinnen; hier ſetzt ſich jeder Fußbreit der ſichtbaren Landſchaft draußen um in ein Stuck Seelandſchaft drinnen, und wie es den leib⸗ lichen Blick unwiderſtehlich in die Fernen des Raumes zieht und lockt, ſo zieht und lockt es den geiſtigen Blick uünwiderſtehlich in die Fernen der Zeiten. Mit all dem will ich keineswegs behaupten, daß die Höhengeſtaltung der Ufer und Buchten für unſeren See e bare Nebenſache ſei. Wenn auch das Gebirge nirgends Von Universitätsprofessor EEOPOED ZIEGLER ſo nahe an das Waſſer rückt, daß es die Vorherrſchaft der Waagerechten und der Fläche ernſtlich beeinträchtigt, trägt es dennoch das ſeinige zur Charakteriſtik der Landſchaft bei. Im Norden vielfach geradezu in die Ebene abdachend und verflachend, ſtoßen die Berge an anderen Stellen bis nahe an den Waſſerſpiegel vor, Vorreiter der Alpen, die gleichſam die Ankunft gewaltiger Heerſäulen melden. And auch jetzt ſcheint uns die Natur all ihre Möglichkeiten vorführen zu wollen, die ſie zwiſchen Gipfel und Tal, zwiſchen Gebirge und Flachland bereit hält. Kaum iſt es zu glauben, daß es derſelbe See ſei, der an den Rieden des Anterſees etwa den lieblichen Geſtaden des Chiemſees ähnelt und wiederum am Bodenſtück bei Sonnenunter⸗ gängen des Spätſommers einem der nördlichen Fjorde Norwegens gleicht, umhaucht von aller herben Einſamkeit und Weltverlorenheit der Lofoten; derſelbe See, deſſen Küſte ein abendlicher Blick auf die Bergkegel des Hegau mit Griechenland verwechſeln könnte; derſelbe See, den im Winter der röhrende Föhn in hochbrandenden Wogen⸗ ſtürzen über die Afermauern wälzt; derſelbe See, der einem Sohn der weſtpreußiſchen Landſchaft Heimweh macht, weil ihn ein Blick von gewiſſen Stellen aus an die Oſtſee gemahnt. So finden wir im Bodenſee die Küſten und Geſtade faſt aller europäiſchen Meere irgendwie angedeutet und vertreten vom nördlichen Atlantik bis zum Mittelmeer. Mit nichts in der Welt aber iſt er zu vergleichen an jenen Tagen, wo ſich über ſeine geſegneten Gärten die Silberkette der Alpen ſpannt, vom Tödi und Glärniſch bis zu den Oberſtdorfer Gabeln und Hörnern, ſie alle gelaſſen überwölbt vom mächtigen Geſtühl des Säntis als ihrer königlichen Mitte, einem Gebirgsſtock für ſich, wie ihn die Griechen unfehlbar als Thron und Wohnſitz der Götter verehrt hätten. Er hält in hoher Majeſtät den See und ſein Gefilde in guter Hut. Vom Alpenkranz am Schwäbischen Meer Für die weite Landſchaft des Bodenſeebeckens iſt der ſüdliche Alpenkranz mit ſeinen über See und Wälder her⸗ übergrüßenden Spitzen ein charakteriſtiſcher Schmuck. Von einem der vielen Ausſichtspunkte am deutſchen Ufer hat man Rundblicke, die die Alpenwelt eindrucksvoll erleben laſſen. Der See wird nach Oſten durch das breite Maſſiv des Pfänder begrenzt. Hinter ihm liegt die Kette der Vorarlberger Alpen, von der Künzelſpitze und dem Hoch⸗ älple bis zum Hohen Freſchen. Im Rheinbett erſcheint die Hohe Kugel, an deren Fuß ſich Dornbirn anſchmiegt. Weiter zurück ragt die mächtige Sceſaplana auf, daneben der Falknis, die Grauen Hörner mit der Ringelſpitze bei Ragaz⸗Pfäfers. Im Vordergrund ſtellt ſich über Vaduz das Drei⸗Schweſtern⸗Maſſiv breit ins Blickfeld. Rechts vom Rheintal über Rheineck, Walzenhauſen und St. Gallen ſteigt die gewaltige Säntisgruppe auf, vor der ſich die Das Rakliaus in Lindau mattenreichen Appenzeller Voralpen ausbreiten. Zwiſchen ihnen und dem See liegt der hochragende Rorſchacher Berg, auf ihm Heiden und zu ſeinen Füßen die Uferſtädte Ror⸗ ſchach, Arbon und Romanshorn. In weiter Ferne weſt⸗ wärts erkennt man die Spitzen vom Tödi, Glärniſch und dem Berner Oberland und davor das Thurgauiſche Hügel⸗ Gartenlandſchaft ausklingt. land, das der Rhein bei Schaffhauſen in mächtigem Fall durchbricht. Das Bodenſeebecken wird im Weſten von den vulkaniſchen Hegaukegeln, vor allem dem 0 mit ſeinem markanten Felſenhaupt abgegrenzt. Nicht wenige Kenner des Hochgebirges gibt es, die glauben, daß man die Alpen nicht machtvoller erleben könne als herüberblickend von einer der Höhen am nörd⸗ lichen Bodenſeeufer. Kleiner Baedeker Wo iſt es am ſchönſten in dieſen Wochen des ſcheiden⸗ den Sommers, wenn die Schwermut der Jahreszeit nur als ein leiſes Ahnen im ſanft fächelnden und zart ſtreichelnden Winde zittert? Willkürlich wäre es, wollte man einen oder wenige Plätze herausgreifen, andere verſchweigen. Es gehört zur Weiträumigkeit des ſchwäbiſchen Meeres, daß es für die verſchiedenartigſten natürlichen Geſtaltungen Raum läßt, für die merkwürdigſten Gegenſätze, die erſt zuſammen den ganzen Begriff„Bodenſee“ bilden. Ein„Gottesgarten“ Das iſt Lindau, die Inſelſtadt, deren Lage ſchon Mörike— und nicht nur er—„zum Entzücken“ fand. In ihrem altertümlichen Stadtbild, in dem die Zeit ſdtill⸗ geſtanden zu ſein ſcheint, iſt gut ausruhen, und ſeeliſche Erholung liegt im Durchwandel ihrer romantiſchen Enge. Die Zeppelinstadt Friedrichshafen 3 Bilder Aufwärts-Verlag-Archy M Wir folgen dem ei und kommen nach Kreßbronn. Ein„Gottesgarten“ zu ſein, iſt der Ruhm des Ortes, eine Fülle überreich mit Früchten geſegneter Obſtbäume harrt der Ernte entgegen. Anders finden wir Langenargen, das alte Fiſcherdorf. Hier dehnt ſich der See zu ſeiner größten Breite. Weder bei Sonnenſchein und noch weniger bei Sturm kann man ſich dem e Eindruck entziehen, den dieſe, in allen Farben ſpielenden Waſſermaſſen machen. f 1 Die Zeppelinſtadt 5 Ein Eindruck, der auch für Friedrichshafen charak⸗ teriſtiſch iſt, die Zeppelinſtadt, wo wieder ein neuer Luft⸗ rieſe ſeiner Vollendung entgegenſieht, Sinnbild der macht⸗ voll ſtrebenden deutſchen Gegenwart, die uns allenthalben in dem ſchönen Ort mit ſeiner prächtigen Uferpromenade entgegentritt. Immenſtaad empfängt uns, inmitten von Rebengärten und Obſtwieſen, die der reifenden Kraft der Sonne warten. Und dann ſind wir in Meersburg, dem romantiſchen Felſenneſt, dem weinfrohen und ſo verträumtmaleriſchen Städtchen, wie es Dichter lieben. Ein kleiner Abſtecher ins Hinterland führt uns in die herbſtbunten Wälder von Heiligenberg mit ſeinem kunſtvollen Schloß. Zum See zurückſtrebend erreichen wir Unteruhldingen, deſſen erſte Beſiedelung vor nicht weniger als 4000 Jahren erfolgte; ein fundgetreu nachgebildetes Pfahlbaudorf gibt ein ein⸗ dringliches Bild vom Leben der See⸗Urbewohner. Wehrhaft und blumenreich Gegenüber der in mächtiger Breite lagernden Flut des ſchwäbiſchen Meeres hat der nordweſtliche Arm des Bodenſees, der Ueberlinger See, ſeinen heroiſchen Cha⸗ rakter und ſeine idylliſche Anmut voraus. Das ſind keine Gegenſätze, denn bewaldete Höhenzüge, die gegen rauhe Winde ſchützen, üppige Obſthaine, ſonnige Weinberge, auf den Kuppen der umrandenden Berge verträumte Burgen und trotzige Türme, das ſind die Züge dieſer Landſchaft, in deren Mitte terraſſenförmig Ueberlingen liegt. Wehr⸗ haft und blumenreich, das iſt das romantiſche Bild der alten Reichsſtadt. And ſind wir in Ludwigshafen oder Bodman, der alten Kaiſerpfalz, ſo haben wir das weſtliche Ende des Sees erreicht, der in eine hügelige Wald⸗ und Wir wenden uns ſüdwärts, wo uns Konſtanz erwartet, die tauſendjährige Biſchof⸗ ſtadt an den Ufern des Bodenſees und Rheins. Von der Herbſtſonne vergoldet, liegen ihre alten Baudenkmäler, und erzählen ſie von vorübergerauſchter Geſchichte, ſo zeigt uns das lebendige Treiben in der Stadt, daß Geſchichte nur dort geſchehen kann, wo jede Gegenwart vorbehaltlos bejaht wird. Druckarbeiten für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei