N 8 8 Nr. 197(2. Blatt). —— Neckar Bote Montag, 24. Auguſt 1936 Muſterdörfer in Baden Eine großzügige Aktion.— Anſer Dorf ſoll noch ſchöner werden. Ueber des Reiches Grenzen hinaus ſind die ſchönen und freundlichen Dörfer unſerer Heimat bekannt. Oft kann man in großen Zeitungen und Zeitſchriften des In⸗ und Auslandes die typiſchen herrlichen jahrhundertealten Schwarzwaldhäuſer oder Bauernhöfe fränkiſcher Bauart abgebildet ſehen. Ein Ruf, der von Baden ausgeht, lockt alljährlich viele Tauſende in das Land am Oberrhein, und noch kein Fremder iſt in ſeine Heimat zurückgekehrt, enttäuſcht über das Geſchaute und Erlebte. Ferientage in Baden waren Tage reinen Er⸗ lebens, eine Quelle ungetrübter Freude. Die Dörfer ſind Sinnbilder geſund entwickelter bäuerlicher Kultur. Auf den Sonnenmatten unſerer Schwarzwaldberge ducken ſich die Höfe, die Natur war das Vorbild der Bauweiſe, die Farben hat die Landſchaft gemalt, das Holz wurde von den nahen Wäl⸗ dern geholt, die Steine aus dem Herzen der Berge gebrochen. Jahrhunderte war es ſo geweſen. Dann war eine Zeit gekommen, in der man keinerlei Verſtändnis hatte für Schön⸗ heiten im Dorfe ſelbſt, wo die Heimatliebe viel in den Hin⸗ tergrund gedrängt wurde. Man wollte nicht rückſtändig ſein, und bald verſchwanden die herrlichen Fachwerkbauten unter einer Decke, Umbauten wurden vorgenommen, die ſchön ſein ſollten, aber an Häßlichkeit nicht zu überbieten waren und auch nicht in das Landſchaftsbild hineinpaßten. In den grellſten und bunteſten Farben leuchteten die Häuſerfaſſaden, und man⸗ ches Dorf mutet einem heute noch an, als ſei es eben in eine Farbenſchachtel getaucht worden. Geſchäftstüchtige Ver⸗ treter irgendwelcher Unternehmen waren eifrig damit beſchäf⸗ tigt geweſen, Plakate und Emailſchilder aufzuhängen, die das Dorfbild verſchandelten. Die ſchlimmſte Zeit war für den Bauern gekommen, als er nun um ſeine Exiſtenz kämpfen mußte wie kein anderer Stand. Der Hof verpfändet, die Ernte wurde auf den Fel⸗ dern verſteigerk, ein Bild grauſamen Jammers. War es da ein Wunder, daß mancher Bauer ſich nicht mehr um Dinge kümmerte, die nicht unmittelbar mit ſeinem Lebenskampf zu tun hatten? Was fragte er nach ſchönen und guten Dingen, nach überliefertem Volkstum und Bräuchen. Von den Häu⸗ ſern bröckelte der Verputz ab, Gartenzäune, halb verfault, ſtanden am Straßenrand, auf den freien Plätzen innerhalb des Dorfes, wo früher die Jugend nach des Tages- Arbeit ſich verſammelte, wucherte das Unkraut, in den Straßen lag der Schmutz, die Dorfbäche waren zur Abfallgrube geworden. Seit Wochen und Monaten wird von der NSG„Kraft durch Freude“, in der Deutſchen Arbeitsfront in Gemein⸗ ſchaftsarbeit der Partei, Reichsnährſtand und Behörden eine Aktion durchgeführt, die dazu dienen ſoll, das Dorfbild zu verſchönern. Zu dieſer umfaſſenden Umgeſtaltung wurden folgende Richtlinien aufgeſtellt: Ordnung des Wohnweſens — Geſtaltung des Bauernhauſes— Innere Ordnung der Wohnungen— Innere Ordnung der Viehſtälle, Unterbrin⸗ gung der Geräle und Ernte— Geſtaltung der Vorplätze und Höfe— Unterkünfte der Landarbeiter— Feldbereinigung und ⸗Beſtellung— Geſtaltung des Wirtſchaftslebens(Be⸗ ratung durch Reichsnährſtand)— Schaffung von Anlagen für Sport und Baden— Anlegen einer Dorfchronik in Ver⸗ bindung mik dem Volksbildungswerk— Singvögel⸗Hegen (Vogel- und Naturſchutzeinrichtungen), würdige Anlagen der Friedhöfe— Erhaltung der Trachten und des Brauchtums. Die Dorſchronik Zur Wiedererweckung des Gedankens der bäuerlichen Sippe ſowie als wertvolles Hilfsmittel für volks⸗, kultur⸗ und heimatkundliche Forſchungen ſoll die Dorfchronik dienen. Die⸗ ſelbe ſoll im Einvernehmen mit den Referenten des NS⸗ Volksbildungswerkes geſchaffen werden, um das reiche Ge⸗ ſchehen des Alltags der Gemeinde einmal als Vergangenheit zur Zukunft ſprechen zu laſſen. Volkstumsarbeit ſoll alſo gleichzeitig innerhalb der Dorfverſchönerungsaktion gepflegt werden. Das Muſterdorf In jedem Kreis ſoll vorerſt nur ein Dorf als Muſterdorf herausgeſtellt werden, das an einer Durchgangshauptſtraße liegt. Ausgangspunkt und zugleich Kraftzentrum ſoll es ſein für die geſamke Aktion in dem Kreis. Das Ziel iſt, die Idee überall hinzutragen bis jedes Dorf nach dieſem Muſterort umgeſchaffen iſt, und wir von dem„ſchönen deutſchen Dorf“ ſprechen können. Zielbewußt wird der Boden vorbereitet, auf dem ſich die arteigene bäuerliche Kultur voll entwickeln kann. Die Arbeit wird ſich auf Jahre hinaus erſtrecken. Doch werden unſere Dörfer erſt einmal ſchön von außen und innen ſein, dann werden unſere Bauern nicht mehr ihre Heimat verlaſſen, um ſich in der Stadt ihr Brot zu verdienen. Denn in den ſchlech⸗ ten Verhältniſſen auf dem Lande iſt mithin ein Grund der Landflucht zu ſuchen. Bereits ſind die Muſterdörfer für die Kreiſe in Baden feſtgelegt: Kreis Bruchſal: Heidelsheim; Kreis Donau⸗ eſchingen: Wolterdingen; Kreis Freiburg: Wolfen⸗ weiler; Kreis Karlsruhe: Weingarten; Kreis Kon⸗ ſtanz: Allensbach; Kreis Lahr: Eichtersheim; Kreis Lörrach: Steinen i. W.; Kreis Mannheim: Schries⸗ heim; Kreis Mosbach: Neckargerach; Kreis Müll⸗ heim: Schliengen; Kreis Offenburg: Dundenheim; Kreis Rastatt: Detigheim; Kreis Säckingen: Oeflin⸗ genz Kreis Sinsheim: Bad Rappenau; Kreis Stockach: Stähringen; Kreis Ueberlingen: Hagnau; Kreis Vil⸗ lingen: Mönchweiler; Kreis Wertheim: Mondfeld. In Aufrufen und Anſchlägen in den Heimatblättern und an den Rakhäuſern wurde auf die Aktion aufmerkſam gemacht. Eine Kommiſion war durch das Dorf gegan⸗ gen und die Bauern wurden auf das Rathaus geladen, wo ihnen der Bürgermeiſter jeweils ſagte, was gemacht wer⸗ den muß. Erfreulicherweiſe konnte feſtgeſtellt werden, daß alle freudig ihre Mitarbeit zugeſichert haben, und jedes ſeinen Teil zur Verſchönerung beitragen will. Freiwillige Ar⸗ beitsgemeinſchaften wurden gegründet, zum Zwecke gegen⸗ ſeitiger Unterſtützung. Die Bezirksbauämter ſtehen mit Rat und Tat bei baulichen Veränderungen zur Seite und heute ſchon kann man mit Gewißheit ſagen, daß das Ziel erreicht werden wird. Dieſe Aktion iſt um ſo höher zu ſchätzen, als von keiner Seite aus Geldmittel zugeſchoſſen werden, ſondern einzig und allein von den Dorfgemeinden ſelbſt getragen 1155 Ein Werk rechter nationalſozialiſtiſcher Gemeinſchafts⸗ arbeit. 8 5— „Das Deutſche Handwerk“ „Nach einer Anordnung des Reichsleiters Dr. Ley erhält die Reichsbetriebsgemeinſchaft 18„Handwerk“ a ſofort die offizielle Bezeichnung„Das Deutſche Hand⸗ werk“, die der Bedeutung und Geſchichte des deutſchen Handwerks beſonders gerecht wird und zum Ausdruck bringt, daß die Deutſche Arbeitsfront das Handwerk in ſeinem vollen Umfange betreut. Gleichzeitig gibt Dr. Ley die Aufgaben der Reichsbetriebsgemeinſchaft„Das Deutſche Handwerk“ be⸗ kannt. Dieſe ſind: 1. Berufsſchulung; 2. Bildung der Betriebsgemein⸗ ſchaft, Schaffung und Erhaltung des Wirtſchaftsfriedens, Ausgleich und alleinige Vertretung der berechtigten Inter⸗ eſſen ihrer Mitglieder; 3. die Deutſche Arbeitsfront um⸗ faßt wiederum als alleinige Organiſation Betriebsführer und Gefolgſchaft; 4. Vorſchlag zu den Vertrauensräten und 5, alleinige ſoziale Betreuung jeglicher Art. Hierunter fällt: a)„Kraft durch Freude“, b) Geſund⸗ erhaltung, e) Einbeziehen aller Handwerker in unſer groß⸗ zügiges Selbſthilfewerk, um ſie vor der Not im Beruf und im Alter zu ſchützen, Erhaltung von ſelbſtändigen Exiſtenzen und Neugründung derſelben. Deshalb bilden die Berufsſchulung der Lehrlinge, der Reichsberufswett⸗ kampf, Fortbildung der Geſellen in Verbindung mit Ge⸗ ſellenwandern, Hergabe von Darlehen zur Gründung einer Exiſtenz als Meiſter und Meiſterkurſe eine unlösbare Ein⸗ heit, die wir beſonders pflegen wollen(die ſtaatlichen Auf⸗ gaben werden hiervon nicht berührt); d) in Verbindung mit der Sicherung und Gründung einer ſelbſtändigen Exiſtenz eine planmäßige und großzügige Anſiedlung des Handwerks. 6. Das geſamte öffentliche Auftreten bei politiſchen Kundgebungen und Veranſtaltungen iſt Angelegenheit der NSDAP. Damit iſt für das deutſche Handwerk hierzu nur die Deutſche Arbeitsfront als ein der NSDAP. angeſchloſſener Verband berechtigt. Dr. Ley bringt anſchließend an die Anordnung zum Ausdruck, daß die Erfüllung dieſer großen Aufgaben, die nur die Partei, und dieſe mit ihrem Inſtrument, der „Deutſchen Arbeitsfront“, löſen lann, wenn ſie tatkräftig angefaßt werden, dem deutſchen Handwerk un⸗ endlich helfen und ihm Segen bringen werden. Deshalb auf zur Werbung! Auch der letzte Handwerker— Meiſter, Geſelle und Lehrling— gehört in die Deutſche Arbeits- front, damit das deutſche Handwerk für alle Zeiten blühe und gedeihe. f Anſer Recht auf Leben Dr. Frick vor dem Internationalen Aerztekongreßt. Die Mitglieder des Dritten Internationalen Oto⸗ Rhino⸗Laryngologen-Kongreß, der ſeit dem 17. Auguſt in Berlin tagt, wurden im Namen der Reichsregierung durch den Reichs⸗ und Preußiſchen Innenminiſter Dr. Frick empfangen. Reichsminiſter Dr. Frick gab in einer Anſprache ſeiner Freude Ausdruck, ſo zählreiche Männer der ärztlichen Wiſſenſchaft in Berlin vereinigt zu ſehen. Dr. Frick führte u. a. aus, daß an den konſtitutionellen Fragen bei Hals, Naſen⸗ und Ohrenerkrankungen auch die erbgeſundheitliche Geſetzgebung beſonders intereſſiert ſei. Ueber das Fach⸗ wiſſen hinaus gebe dieſer internationale Kongreß Ge⸗ A Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleſch 105 Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 12. Ziehungstag 21. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 Gewinne zu 5000 RM. 120851 6 Gewinne zu 3000 RM. 5871 2237638 373281 26 Gewinne zu 2000 RM. 61490 81329 82763 92075 94384 135518 186232 203486 244617 260836 276590 279158 308677 68 Gewinne zu 1000 RM. 8112 10328 17007 22251 34606 38897 45839 59106 61714 83396 98240 114080 115604 116291 151695 153829 161453 172241 183069 188784 195833 202154 212326 229631 38 242873 247834 277282 278785 296527 310907 316338 353279 5 100 Gewinne zu 500 NM. 1456 10198 11012 16539 24882 35226 47772 58346 59431 64240 66673 76462 85528 93651 97662 97859 102319 123943 125881 126341 128185 152944 170218 172986 173889 174043 175459 176733 181420 181941 183271 191461 184122 211696 261946 263976 265278 289498 313975 318849 320448 325637 328934 340842 344832 369844 381707 384349 387791 389756 394 Gewinne zu 300 RM. 105 788 9515 13994 14069 14918 16805 22376 22470 25734 27367 29243 30237 31563 33133 34584 40987 41374 43038 43409 48521 48940 48965 48993 60500 61290 61873 63775 66625 67662 71510 72527 73684 74746 75015 78578 83853 84712 91463 91964 96786 97759 98581 99003 99953 104407 108139 112935 113037 113561 114956 115867 124255 124726 125409 125905 126256 127026 127736 128023 131260 133924 135118 137288 138245 138406 142232 149955 151031 152061 157979 158085 158241 162164 164956 166027 168481 169158 169340 172880 173020 173701 174352 179059 181393 184017 185050 185922 187429 187507 188708 189143 194336 194896 195795 196454 197702 200406 201622 203344 205660 205752 207059 207466 208987 211171 212120 212417 213905 217525 218519 222902 223693 223900 224692 225909 226041 228346 228505 230947 231573 235706 235983 287737 241022 242483 249249 251573 252905 253434 258138 259230 263596 263889 264729 275801 279083 283570 283814 286377 289031 290856 291188 291626 294084 294165 295154 298902 299802 300395 300804 305068 305478 307839 307919 308815 310140 310294 311919 312351 314847 315683 318635 316838 317701 318457 319020 321114 321644 322743 322755 330071 331158 332082 332109 333442 335456 337276 343151 344412 345188 347214 347446 348196 348333 353618 358129 362138 363803 364934 364981 375466 378187 382841 384176 388704 397507 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 2 2 Gewinne zu 5000 RM. 389988 4 Gewinne zu 3000 RM. 79847 83872 24 Gewinne zu 2000 RM. 14923 34191 66906 68991 80725 180588 205588 209425 221258 267011 386826 397432 40 Gewinne zu 1000 RM. 34434 83257 67139 91335 107561 111391 119726 132895 138953 57930 219263 228779 248574 268100 292058 322109 332960 335992 348602 394018 62 Gewinne zu 500 RM. 14743 17279 18875 26013 29324 78951 84472 110328 124450 180601 205016 209523 213168 216844 220585 228662 245865 260322 275287 284680 291044 303040 306147 339611 342335 358873 369065 383097 393180 398109 398258 322 Gewinne zu 300 RM. 315 1120 3330 3673 4948 9760 15515 18273 20737 24772 27192 28044 30016 32098 32933 38379 41379 43076 43725 49026 50214 50315 50422 52028 53120 573909 57456 58658 60408 60960 64197 65945 67357 71283 73318 74663 80142 86348 86513 87510 88501 90005 98402 100590 101880 102857 105924 06895 07568 113910 114553 116093 118882 119348 119734 119855 123564 123660 124970 127032 128130 130181 132458 135317 137461 142277 143438 147325 153093 153531 158170 158412 159972 180276 16490 161685 162236 164195 184780 166675 167606 169828 170544 175285 176206 176349 177920 178579 181579 194620 188470 368316 371741 372915 374194 375375 378404 380084 380727 884262 386152 386390 387901 895581 398922 399447 399952 8 legenheit, einen Austauſch der Meinungen herbeizuführen, der ſchließlich auch auf die Wohlfahrt ihrer Völker und Länder ſich auswirken werde. Die meiſten Anweſenden hätten bereits Gelegenheit gehabt, an den Olympiſchen Spielen teilzunehmen. Aus der Art, wie Deutſchland ſeine ausländiſchen Gäſte empfangen habe, könne man ent⸗ nehmen, daß Deutſchland bemüht ſei, der Verſtändigung zwiſchen den Völkern zu dienen. Sie haben Gelegenheit gehabt, erklärte Reichsminiſter Dr. Frick unter lebhaftem Beifall, das neue Deutſchland und uns Nationalſozialiſten kennenzulernen. Im Gegenſatz zu manchen anderen Ländern, die ein Herd der Unruhe ſind, werden Sie feſtſtellen können, daß die deutſche Reichs⸗ regierung unter der Führung Adolf Hitlers erfolgreich an der Arbeit iſt, unſerem Volke Frieden und Brot zu gewähr⸗ leiſten, und daß wir bereit ſind, auch die Belange anderer Völker zu achten. Um ſo mehr dürfen wir dann auch von den anderen Völkern erwarten, daß ſie uns in Freundſchaft entgegenkommen und unſer Recht auf Leben und unſeren Platz in der Welt anerkennen. Vertreter aller Nationen gaben ihrem Dank über die herzliche Aufnahme in Deutſchland Ausdruck. Beſonderen Beifall erntete der Vertreter Ungarns, als er erklärte, daß der Nationalſozialismus Deutſchland groß und glücklich gemacht habe. 1 1 ie Bevorzugte Abfertigung Schwerbeſchädigter Maßnahmen in der Juſtizverwaltung. In einer Ausführungsverordnung des Reichszjuſtiz⸗ miniſters heißt es u. a.: Nach Mitteilung des Herrn Reichs⸗ und Preußiſchen Arbeitsminiſters ſollen die nach dem Geſetz über die Ver⸗ ſorgung der Kämpfer für die nationale Erhebung verſorg⸗ ten ſchwerbeſchädigten Kämpfer vor den Amtsſtellen in gleicher Weiſe bevorzugt abgefertigt werden, wie dies für Schwerkriegsbeſchädigte angeordnet worden iſt. Es iſt fer⸗ ner die Vergünſtigung der bevorzugten Abfertigung auch auf die Fälle ausgedehnt worden, in denen Schwerbeſchä⸗ digte bei Ausübung ihres Dienſtes Aufträge ihrer Unter⸗ nehmer zu erledigen haben. Unter Zuſammenfaſſung der entſprechenden Beſtimmungen einſchließlich der für Schwerunfallverletzte beſtimme ich daher folgendes: 1. Schwerkriegsbeſchädigte, ſchwerbeſchädigte Kämpfer der nationalen Erhebung ſowie Schwerunfallverletzte, denen längeres Stehen oder Warten in geſchloſſenen Räu⸗ men unzuträglich iſt, erhalten hierüber auf ihren Antrag von der zuſtändigen Behörde(Fürſorgeſtelle, Genoſſen⸗ ſchaftsverband uſw.) einen mit dem Lichtbild des Inhabers und dem Stempel der Ausſtellungsbehörde verſehenen Ausweis. Die Ausweiſe gelten nur für das Kalenderjahr, in dem ſie ausgeſtellt ſind, ſoweit nicht auf ihnen eine län⸗ gere Gültigkeitsdauer beſcheinigt iſt. Ihre Gültigkeit kann auch durch einen von der Ausſtellungsſtelle auf die Rück⸗ ſeite geſetzten und mit dem Stempelabdruck verſehenen Vermerk verlängert werden. 2. Perſonen der bezeichneten Art, die ſich im Beſitz ſolcher Ausweiſe befinden, ſind, falls ſie perſönlich und in eigener Angelegenheit oder zur Erledigung dienſtlicher Aufträge ihrer Unternehmer bei Juſtizbehörden erſcheinen, bevorzugt abzufertigen, ſoweit dadurch nicht begründete Rechte anderer beeinträchtigt werden. Für Inhaber der Ausweiſe ſind in den Amtsräumen nach Möglichkeit Sitz⸗ gelegenheiten bereitzuſtellen. e Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 2 zu je 50000, 6 zu je 30000, 8 zu je 20000, 66 zu je 10000, 106 zu je 5000, 214 zu je 8000, 560 zu je 2000, 1718 zu je 1000, 2962 zu je 500, 11572 zu ie 300 RM. 13. Ziehungstag. Aügüſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 75509 188555 196828 398296 a 4674 63564 168108 210258 226338 234537 347204 363903 6 Gewinne zu 1000 RM. 18826 37303 68939 81298 126273 128882 132144 147379 148887 158459 167482 169319 184410 184651 185751 190843 198121 199822 220115 227089 227335 228374 230576 5 261679 284830 300048 315317 327952 334741 839971 354682 80 Gewinne 32 500 RM. 3839 8334 26673 30035 31738 35385 57571,59613 72776 81860 82398 88468 90767 83810 99237 110861 120217 127961 167346 182339 196447 206727 223734 225829 241488 241688 242776 243931 255848 270491 274986 31598 323112 341544 342958 347427 358033 376618 384754 390181 394 Gewinne zu 300 RM. 5311 5471 5590 7552 11318 11846 12293 17871 20937 21060 26662 28770 27875 29192 31539 40245 40746 41074 41647 41847 41940 42688 45716 49990 52038 84293 54892 58691 58484 62906 64086 65609 66262 66334 68148 71836 72223 72853 76437 77280 78144 78660 80143 85797 87302 88616 88892 89592 91588 94267 94967 96403 99464 103315 105171 105334 196792 197777 108405 113522 116423 117960 119619 119872 124782 125079 125236 128570 127171 128378 128900 131584 132330 134281 151 56 8 Gewinne zu 3000 RM. 16 Gewinne zu 2000 RM. 139929 140991 144221 146087 147171 148130 5 152391 152882 153909 155248 157366 161665 162213 165214 20 188206 189601 170214 179977 172132 177721 179481 182155 184992 186875 187117 188843 189406 190388 191188 195085 198065 199467 203036 205175 205231 205474 205751 207869 208658 216880 219581 221515 224868 225317 225995 227873 230244 231413 232543 234584 243458 243518 248732 250884 251009 252284 253905 255036 255743 257645 263208 284972 270745 278479 273557 277108 277373 278682 281616 282394 282543 285656 285991 288136 288819 289910 290223 299919 301479 392786 309388 310182 316503 316538 316837 320488 321250 322476 323477 326827 327465 331064 332709 333050 836837 337453 341900 344349 8468 18 851042 388339 353846 35444 357442 359254 3805 18 369887 381971 364756 367080 3719057 375284 376812 378988 379034 379252 382745 392104 393712 395705 396246 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 4 Gewinne zu 5000 AM. 133406 287758 6 Gewinne zu 3000 RM. 108851 269354 381944 a 31 1 zu 2000 RM. 46982 123776 153851 189706 255063 38 Gewinne zu 1000 Rt. 14335 15548 29854 45070 45445 90602 107783 217750 242324 244274 250082 306649 315625 343245 361714 374338 378591 385118 388980 „80 Gewinne zu 500 RM. 5242 13767 15282 20066 20749 24714 30879 33437 35679 41613 44216 64578 66384 72805 74468 80678 99982 107448 121855 142554 146135 153226 155021 156786 163978 165491 182680 194088 227116 233729 240695 286176 330911 833198 354249 354763 369390 387837 392710 394218 288 Gewinne zu 300 RM. 11330 12864 15797 20848 20739 22349 32603 34018 35439 36659 38198 39437 41459 42843 45648 48333 56551 58270 65800 69399 8044 80931 87512 90693 91206 92956 92967 101282 103141 103755 109337 110023 118616 120587 125671 127434 128361 129551 131854 134393 138842 138540 143524 4444 145907 149374 149728 149824 152121 155992 156752 158281 161185 166912 167583 168698 169092 170716 170772 171971 172238 174012 178965 182584 185213 187438 193201 188526 203840 211877 212549 214745 229288 226040 228825 231021 238507 244378 248528 249355 251399 252979 253275 254048 257285 263858 264622 264988 270852 271252 273380 278051 279417 281400 282797 287177 287304 287982 293559 295093 298067 302277 305989 316093 323464 327118 327404 327824 333161 3357/72 337874 337753 340235 342784 343283 349757 351397 381018 363093 368715 372548 372839 373841 374208 378858 379088 383137 384029 386529 387289 387292 391297 385280 586730 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu ſe 75000, 2 zu je 50000, 6 zu 0 30000, 8 zu je 20000, 66 zu je 10000, 102 5 je 5000, 200 zu je 18950 95 zu je 2000, 1614 zu je 1000, 2802 zu je 500, 10910 zu e 5 3 . Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball Auswahlſpiel in Neckarhausen Neckarhauſen⸗Ladenburg⸗Seckenheim komb. Ilvesheim⸗Heddesheim⸗Edingen komb. 3:2 Seckenheim II Neckarhauſen II 6:0 Seckenheim Igd.— Feudenheim Igd. 3:3 Seckenheim Priv.— VfR. Priv. 2:4 Seckenheim A. H.— 07 Mannheim A. H. 0:1 2 Handball. Tv. 98 1— Tv.„Jahn“ Weinheim 1 9:3 Tv. 98 II— Tv.„Jahn“ Weinheim II 7:8 To. 98 Igd.— To.„Jahn“ Weinheim Igd. 7:16 Bei den geſtrigen Handballſpielen waren die Gäſte von der Weſchnitz, Tv. Jahns 2. Mannſchaft und Jugend erfolgreich, die 1. Mannſchaft jedoch mußte gegen die beſſere Leiſtung der 98er 1. Elf unterliegen. Von den unteren Mannſchaften ſtach die Jugend der Weinheimer beſonders hervor, welche auch beim Ende des Spiels überlegener Sieger blieb. Beim Spiel der erſten Mannſchaften wurde von der Elf der 98er diesmal ein beſſeres Spiel gezeigt, die Gäſte ſtrengten ſich mit äußerſter Hingebung an, mußten aber beim Schlußpfiff geſchlagen das Feld verlaſſen. Das Treffen wurde von beiden Mannſchaften flott durch⸗ geführt. Weinheims Elf forderte auch immer wieder, trotz nicht verhindernter Niederlage ſeinen Gegner zur vollen Entfaltung heraus. Von den Heimiſchen iſt 34 ſagen, daß das Sichverſtehen beſſer werden muß. Der Sturm iſt noch nicht auf der Höhe. Hier muß mehr Aneigennützigkeit auftreten, denn nicht immer iſt der Torſchütze der beſte Spieler. Mögen ſich dieſe Fehler noch verlieren. Auswärtiger Sport Fußball Aulfſtiegsſpiele zur Gauliga: Gau Südweſt: SV Wiesbaden— MS Darmſtadt 322 * Freundſchaftsſpiele: in Höchſt: Frankfurt— Mainz(Jungliga) 3 BfR Mannheim— AS Nürnberg(Sa) 1 VfB Mühlburg— Eintracht Frankfurt(Sa) 4 FV Speyer— Pfe Neckarau(Sa) 1 Ger. Brötzingen— Bor. Neunkirchen(Sa) 4 SV Göppingen— Wacker München(Sa) 1 FC. 05 Schweinfurt— Fortuna Düſſeldorf(Sa) 1: Heidelberg— VfR Mannheim 0 Pforzheim— Karlsruhe 7 Freiburger FC— Stuttgarter Sc. 3 Almer FB 94— Wacker München 1 Heilbronn 96— Union Böckingen 1 Sogg Cannſtatt Boruſſia Neunkirchen 3 Sportfreunde Stuttgart— Kickers Offenbach 7 Sportfreunde Eßlingen— Fe 08 Villingen 7 Spielvereinigung Fürth— Fortuna Düſſſeldorf 4 Anion Niederrad— Teutonia Hauſen Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim(Sa) 4 Spogg Sandhofen— Phönix Ludwigshafen 1 Hanau 93— Eintracht Frankfurt 1 0 do D e D n d o D München⸗Augsburger Turnfer: Be Augsburg— Eintracht Braunſchweig(Sa) 3:0 1860 München— Polizei Chemnitz(Sa) 51 Be Augsburg— Polizei Chemnitz 372 5˙1 1860 München— Eintracht Braunſchweig * v. Tſchammer⸗Pokalſpiele: SB Waldhof— S Klafeld 6:0 VfL Benrath— 1. Fe Nürnberg 32 VfB Leipzig— Vorw. Raſ. Gleiwitz 3˙0 v. Tſchammer⸗Pokalſpiel SV Waldhof— S Klafeld 6:0. Das aus der zweiten Schlußrunde des v. Tſchammerpokal⸗ Wettbewerbs rückſtändige Spiel zwiſchen dem Badiſchen Mei⸗ ſter SV Waldhof und dem„Fortuna“-Bezwinger, SV Klafeld, entſchieden die Mannheimer am Sonntag mit 6:0 (1:0) eindeutig zu ihren Gunſten, obwohl ihre Leiſtungen in der erſten Hälfte viel zu wünſchen übrig ließen. Während ſich die Weſtfalen recht gut zurechtfanden und ſofort mit gefähr⸗ lichen Angriffen aufwarketen, brauchte der badiſche Meiſter eine ganze Halbzeit, um ſich mit der weitaus kräftigeren Elf aus dem Siegerland abzufinden. Erſt nach der Pauſe klappte es bei den Mannheimern beſſer. In regelmäßigen Abſtän⸗ den fielen dann die Tore, an denen der Gäſtetorwart voll⸗ kommen ſchuldlos war. Schiedsrichter Beſt(Höchſt) leitete vor 4500 Zuſchauern gut. Spogg Sandhofen— Phönix Ludwigshafen 1:0. Die Spielvereinigung Sandhofen, Badens neuer Gau⸗ ligiſt, verſuchte ſich am Sonntag auf eigenem Platz gegen den aus der Südweſt⸗Gauliga abgeſtiegenen Phönix Lud⸗ wigshafen. Vor 800 Zuſchauern kamen die Mannheimer zu einem mehr als glücklichen Siege, denn in der zweiten Hälfte ließ der Ludwigshafener Torhüter eine Rückgabe paſ⸗ ſieren und verſchenkte ſo den Sieg. Vom Anſtoß weg griffen die Pfälzer an, ſtießen aber auf energiſchen Widerſtand Nach dem Wechſel gab Neumüller in der 10. Minute den Ball an ſeinen Torhüter Zettel zurück, der ſich jedoch nicht in ſeinem Gehäuſe befand und das Leder nicht mehr erreichen konnte. Dieſen 1:0⸗Vorſprung vermochten die Ludwigshafe⸗ ner trotz verſchiedener Gelegenheiten nicht mehr einzuholen. Spogg Fürth— Fortuna Düſſeldorf 4:1(2:1). 10000 Zuſchauer waren in Fürth Zeugen eines recht ſchöpen Treffens, das die„Kleeblättler“ verdient 41(2:1) Faun Becher ging bald nach Beginn für Fürth in Führung. Wigold ſchoß den Ausgleich, aber Leupold brachte Fürth noch vor der Pauſe wieder in Führung. Die zweite Halbzeit ſtand mit wenigen Ausnahmen im Zeichen der Platzherren. Zwei Tore durch Becher ſtellten das Endergeb⸗ nis auf 4:1. Schiedsrichter Reichel(Fürth) war gut. München⸗Augsburger Fußballturnier. Das München⸗Augsburger Fußballturnier wurde am Sonntag auf dem BEA⸗Platz vor 4000 Zuſchauern zu Ende geführt. Nach dem vorangegangenen überzeugenden Sieg über die Chemnitzer Poliziſten galten die 1860er als Fa⸗ voriten für den Endſieg überhaupt und mit dem gleichen Er⸗ gebnis wie gegen Chemnitz wurden auch die Braunſchweiger abgefertigt. Schon nach drei Minuten kommt 1860 durch Selbſttor des rechte Eintracht⸗Verteidigers zum Führungs⸗ treffer. 9s Miaaten ſpäter erhöhte Burger auf 2:0. Die Braunſchweiger können überraſchend kurz vor der Halb⸗ i Gegentor erzielen. Nach Wiederangriff verwandelt Oeldeuberger einen 20⸗Meter⸗Freiſtoß unhaltbar zum 3:1 und Baumgartner ſtellt kurz vor Schluß durch zwei Tore das Endergebnis 5:1 her. Neuer deutſcher Nennwagentriumph Roſemeyer gewann den Großen Preis der Schweiz vor Varzi, Stuck, Fagfoli und Haſſe— Rur deutſche Wagen am Ziel. Auch der dritte Große Preis der Schweiz ſtand ganz im Zeichen der hervorragenden deutſchen Rennwagen. Von den 17 beſten Fahrzengen der europäſſchen Induſtrie konnten nur fünf deutſche Fabrikate das ſchwere Rennen beenden, vier Auto⸗Unſon und ein Mercedes⸗Benz. Sieger wurde Bernd Roſemeyer, auf Auto⸗Union, der damit ſein viertes großes Nennen in dieſem Jahre und den Großen Preis der Schweiz gewann. In hervorkagender Fahrt ſchaffte er die 509,6 km in der neuen Rekordzeit von 3:09:01, Stunden und verbeſſerte damit den Rekord des Vorfahrsſiegers Rudolf Caracciola auf Mercedes⸗Benz von 144,772 km⸗Std. auf 461,55 km⸗Std. Roſemeyer fuhr außerdem die ſchnellſte Runde des Tages, wobei er den Rundenrekord von 159,416 im⸗Std. auf 169,333 km⸗Std. ſchraubte. Den zweiten Platz belegte mit 50 Sekunden Abſtand Achille Varzi auf Auto⸗ Anion vor ſeinem Markengefährten Hans Stuck. Vierter wurde der Mercedesfahrer Lufgi Fagioli vor Haſſe, der den vierten Auto⸗Union⸗Wagen ſteuerte. Ueber 80 000 Zuſchauer hatten ſich ſchon frühzeitig an der 7,280 km langen Rundſtrecke im herrlichen Parkgelände des Bremgartenwaldes vor den Toren der eidgenöſſiſchen Hauptſtadt Bern eingefunden. Varzi, Roſemeyer, Caracciola, Lang, von Brauchitſch, Fagioli, Dreyfuß, Nuvolari, Haſſe, Stuck, Biondetti, Farina, Wimille, De⸗Rahm, Sommer,; Earl Howe und Etancelin ſtellten ſich dem Start, während die Schweizer Meiſterfahrer Stuber und Rüeſch dem Start fern⸗ blieben. Für Stuber wurde De⸗Rahm auf Alfa Romeo ins Rennen geſchickt. Caracciola, Roſemeyer und Varzi ſchoſ⸗ ſen auf das Startzeichen vor, hinter ihnen folgten die anderen in dichtem Knäuel. Nach zwei Runden ſchob ſich Nuvolari an die dritte Stelle vor Lang und Varzi, während Caracciola mit 2:39,9 Minuten und 164 km⸗Std. ſchon zumerſten Male den Rundenrekord unterbot. Nun ſpielte ſich ein erbitterter Kampf zwiſchen Caracciola und Noſemeyer ab. Rad an Rad jagten beide durch die 7. und 8. Runde. Dann ſchaffte Roſemeyer die nächſte Runde in 2:36,3 mit 167,8 km⸗Skd. und ſetzte ſich an die Spitze des Feldes. Inzwiſchen hatte es bei dem mörderiſchen Tempo ſchon die erſten Ausfälle gegeben. Der mit viel Spannung erwar⸗ tete Grand⸗Prix⸗Wagen von Bugatti mit Wimille am Steuer wurde in der dritten Runde durch einen Bruch am Ver⸗ gaſergeſtänge aus dem Rennen geworfen. In der ſechſten Runde mußte Fagioli an der Boxe halten, ein Oelleitungs⸗ ſchaden bedeutete das Ausſcheiden. Vorne fagte Noſemeyer und ſtürzte alle Rekorde. Die zehnte Runde durchfuhr er in 2:35,7, die 14. Runde in 235,5 und als Caracciola in der 15. Runde verſuchte, auf⸗ zuſchließen, da kam Bernd in unerhörter Fahrt auf 2:34, und hakte damit faſt die 170 km⸗Std⸗Grenze erreicht. 169,333 km⸗Std. lautete ſeine Beſtleiſtung jetzt. In der 18. Runde mußte Nuvolari kanken, aber dann ſprang ſein Alfa Romeo nicht wieder an und Italiens Meiſterfahrer mußte aus⸗ ſcheiden. Earl Howe wurde mit ſeinem Bugatti aus der Kurve ge⸗ tragen und ſtürzte. Der Wagen ging in Trümmer, aber Howe wurde zum Glück nicht verletzt. Aus der 29. Runde kam Caracciola nicht wieder, ein Bruch an der Hinterachſenverſtrebung hatte ihm alle Ausſichten genommen, keſigniert ſtreckte er die Waffen. Nur 35 Sekunden benötigte Roſemeyer zum Tanken und Auswechſeln eines Hinterradreifens. Bald tankten auch die andern: Varzi ließ ſich dabei zwei neue Reifen aufziehen: 39 Sekunden. Stuck kankt nur: 42 Sekunden. Wenig mehr be⸗ nötigten von Brauchitſch und Lang. der blendend fuhr. Ueber eine halbe Minute Vorſprung, bei dem Höllentempo eine beträchtliche Strecke Weges, konnte Roſemeyer nach 35 Runden aufweiſen. In 1232:33,7 legte er die 255 km zu⸗ rück. Varzi als Zweiter benötigte 1233:13,7; Lang 1:34:13,2, von Brauchitſch 1:34:14,7, zwei Runden zurück für Stuck, Haſſe, Sommer, vier für Etancelin. Alle anderen waren nicht mehr dabei. Gleich Nuvolari waren auch Farina und Dreyfus, die ebenfalls den Zwölfzylinder zur Verfügung hatten, durch Magnetſchaden ausgeſchieden. Sommer machte noch bis zur 50. Runde mit, dann wurde ſein Alfa⸗Romeo durch einen Kardanwellenſchaden aus dem Rennen geworfen. Fagioli über⸗ nahm Langs Wagen. Lang hatte ein herrliches Rennen ge⸗ fahren, aber die körperlichen Anſtrengungen waren für dieſen Nachwuchsfahrer zu groß, zumal der gebrochene Finger aus dem Eifelrennen noch Nachwirkungen verſpürte. Wenig ſpä⸗ ter kam von Brauchitſch mit einem defekten linken Hinterrad⸗ reifen zum Erſatzteillager, ließ ſich einen neuen Reifen auf⸗ ziehen und fuhr weiter. Aber nicht lange, Bremsdefekt und kochender Kühler bedeuteten für ihn das Ende. Eine Euergieleiſtung vollbrachte Stuck. Fagioli hatte ſich an die Verfolgung gemacht und nun entbrannte ein mitreißender Kampf um den dritten Platz. Stuck fuhr mit einer offenen Wunde am rechten Arm, die kaum verheilte Verletzung vom Trainingsunfall bei Pescara war wieder aufgebrochen. Mit übermenſchlicher Willensſtärke verteidigte er ſeinen Platz erfolgreich. Ohnmächtig hoben ihn ſeine Helfer am Ziel aus dem Wagen. Noch nie gab es im Bremgartenwald einen derartigen Begeiſterungsſtuͤrm, wie ihn Bernd Roſemeyer auf ſeiner letzten Runde begleitete und als der Sieger durchs Ziel gekommen war, ſteigerde ſich der Jubel noch. Als einziger neben Roſe⸗ meyer fuhr noch Varzi die vollen 70 Runden; er wurde Zweiter. Zwei Runden zurück lagen Stuck und Fagioli, Endergebnis: Großer Preis der Schweiz, 70 Runden gleich 509,800 km: 1. Bernd Roſemeyer Auto⸗Union 3:09:01, Stunden gleich 161,755 km⸗Skd.(neuer abſoluter Streckenrekord.) 2. Achille Varzi Auto⸗Anion 3:09:54, Stunden; 2 Runden zurück: 3. Hans Stuck Auto⸗Anion 3:10:41,1; 4. Lui⸗ 9. Mercedes⸗Benz 3:11:04,8; 4 Runden zurück! 5. Haſſe Auto⸗Union 3:11:02,8 Stunden. eee 7 2 Eröffnungstag in Baden⸗Babden Wahnfried leichter Sieger im„Fürſtenbergrennen Baden⸗Badens große Internationale Rennwoche n am Sonntag einen verheißungsvollen Beginn. Bei lichem Sommerwetter war die wunderbar im Oos⸗ legene Rennbahnanlage nahezu übervölkert. Den ſportlichen Mittelpunkt des Eröffnungstages hilde. das mit 21000 Mark ausgeſtattete„Fürſtenberg⸗ rennen“ über 2100 Meter. Nachdem im„Internationale Fliegerrennen“ der Italiener Chilone geſiegt hatte, erw man mit viel Intereſſe den Start ſeiner Stallgefa Huanguelen im Hauptrennen des Tages. Von innen naß außen ſtanden fünf Pferde, Periander, Item, Idomenenz Wahnfried und Huanguelen, die einen recht nervöſen Ei druck machte und an den Flanken leicht ſchwitzte. Der S klappte gut. Item ſetzte ſich ſofort an die Spitze. Rennen war überaus langſam, da keiner der Bee den führenden Ikem angreifen wollte. In der gleichen Reihenfolge ging das Feld durch die ganze Gegenſeite, wo ahn El — 7 2 90 ausgaugs der Weinberger Periander aus dritter P vorſtieß und ſich an die Spitze des Felde dann aber Wahnfried, von Julius Raſtenb einen energiſchen Vorſtoß unternahm, war das ſchieden. Wahnfried, der große Favorit des Rennens dem allein 200000 Mark Vorwetten lagen, mußte zwe den zweiten Platz gegen die Italienerin verteidigen, g aber doch ſicher mit zwei Längen. Dritter wurde P vor Item und Idomeneus. Die Zeit von 2:18,8 Migi iſt als recht mäßig zu bezeichnen. Im Alrich v. Oertzen⸗Rennen über 1800 Meter fei Julius Raſtenberger mit Marienfels einen weiteren Erft ſo daß er als zweifacher Siegreiter der erfolgreichſte Jo des erſten Renntages war. 10. Hohenſyburg⸗Oreieckrennen Spannende Kämpfe in allen Klaſſen. Zu einem motorſportlichen Großereignis geſtaltete ſich das 10. Hohenſyburg⸗Dreieckrennen und wenn auch die he⸗ kannten Namen aus den großen Rennen fehlten, ſo hatten ſich doch über 100 000 Menſchen am Fuße der Hohenſyburg eingefunden. Die Rennen brachten in allen Klaſſen recht spag. nende Kämpfe. ö Hart war der Kampf der Krafträder in der Halblite⸗ klaſſe. Lange tobte der Kampf, aber nach der halben Strel ö ſetzte das„große Sterben“ ein, ſo daß ſchließlich nur ſechs Fahrer jim Wettbewerb blieben. Noch drei Runden bhr Schluß lag Hentze(Neuenkirchen) auf ſeiner NSU aß der Spitze, nachdem er kurz vorher mit 117 km⸗Std. dee ſchnellſte Runde gefahren hatte. Dann aber fiel er aus und der Mannheimer Bock ſteuerte ſeine Norton zum Siege in der ſchnellſten Zeit des Tages, bei einem Durchſchnitt von 114,6 km⸗Std. Vag⸗ ſen(Hambach) und Schäfer(Ueberkingen) belegten die nächſten Plätze. Sehr ſcharf legten ſich auch die Viertelliter⸗Maſchinen ins Zeug. Gerd In der Elſt kam ſchließlich auf Rudge zum Siege, während in der Klaſſe bis 350 cem Kammer (Völklingen) auf NSu nur mit vier Zehntelſekunden Vor⸗ ſprung vor In der Elſt zum Siege kam. In der kleineren Beiwagenklaſſe kam der Mannheimer Bock zu einem neuen Siege, während der Aachner Weyres in der ſchweren Klaſſe zum Erfolge kam, Recht abwechfſlungsreich verliefen auch die Rennen der Sportwagen, bei denen Röttger auf Wanderer, Nöſe auf BMW und Petzold auf Ford die ſchnellſten Fahrer waren. Gunzenhauſer ſiegt am Teterower Bergring. Zum zweiten Male war in dieſem Jahre der Tetero⸗ wer Bergring Schauplatz des grßen Bergringrennnse. Die zeilbeſten Lizenzfahrer ſtarteten in einem Lauf über acht Run⸗ den, wobei Gunzenhauſer(Neidlingen) auf Jawa mit 87,19 km⸗Std. Bertrams Rekordzeit aus dem Vorjahre beträcht⸗ lich übertraf. Als Klaſſenſieger gingen aus den Kämpfen hervor: Jungtow(Woldegk), Gunzenhauſer und Bertram (Berlin), der ſeinen Doppelerfolg vom erſten Renntag nicht wiederholen konnte. Der ſchnellſte Ausweisfahrer, Krauſe (Berlin) erreichte auf Phönix 75.88 km⸗Std. Nachtrennen in Frieſenheim Trotz der etwas kühlen Witterung hatten ſich zu den Nachtrennen auf der Bahn in Ludwigshafen⸗Frieſenheim wieder rund 2000 Zuſchauer eingefunden, die ſportlich ſchöne Kämpfe erlebten, denn alle Wettbewerbe waren ausgezeichnet beſetzt. Im Fliegerhauptfahren, zu dem nicht weniger al⸗ 24 Fahrer antraten, ſiegte im Endlauf der Bielefelder Langhoff vor dem Dortmunder Schneider und Berker (Mannheim). Sehr flott verlief das Vier⸗Stunden⸗Mann⸗ ſchaftsrennen. vom Start weg wurde ſtark auf Tempo gefahren. In den Jagden konnten ſich die favoriſierten Mannſchaften ſtets an der Spitze behaupten. Die weſtfäliſchen Mannſchaften ſchnitten auch in den Wertungen am beſten ab und ſo fiel der Sieg an die Münſteraner Niermann ⸗Schie⸗ venhövel, die die Böelefelder Schmidt Poſtler und das e Paar Schneider—Kamp knapp hinter ſich laſſen onnten. Mar ia Lenk ſchwamm Rekord Internationales Schwimmfeſt in Oberhauſen. Das internationale Schwimmfeſt im Niederrheinſtadion in Oberhauſen halte einen überaus guten Beſuch zu ver⸗ zeichnen. Die Braſilianerin Maria Lenk konnte im 400⸗Meter⸗ Bruſt⸗Schwimmen mit 6:50,38 Minuten einen neuen Rekord aufſtellen, da der alte braſilianiſche Rekord noch auf 7415 Minuten ſtand. Balke(Dortmund) und der Japaner Koile lieferten ſich über 200 Meter Bruſt ein totes Rennen in 2.53 Minuten. Das 100 Meter Freiſtilſchwimmen der Frauen holte ſich Giſela Arendt vor den Düſſeldorferinnen Karnaß und Driewer, während bei den Männern Taguchi(Japan) ſicher in 58,2 Sekunden vor Fiſcher(Bremen) und Suruoka (Japan) ſiegte. Im 100 Meter Rückenſchwimmen der Män⸗ ner ſiegte der Japaner Kojima ganz knapp in 1:12,5 Minu⸗ ten vor dem Wünsdorfer Schwarz mit 1:12,86 Minuten. Kölblin deutſcher Schwergewichtsmeiſter, Bockbrauerei⸗Ring lieferten ſich Vincenz Hower⸗Köln und Arno Kölblin⸗Plauen einen harten Kampf um die deutſche Meiſter⸗ ſchaft im Boxen der Schwergewichtsklaſſe. Der Kampf brachte ſortgeſetzt harten Schlagaustauſch. In der 10. Runde ſchlug Kölblin den Meiſter durch einen rechten Haken bis„vier“ zu — c—— — 72