Rr. 199(2. Blatt). Neckar Bote Mittwoch, 26. Auguſt 1936 Das„Luft⸗Fahrrad“ kommt Neuer Weltrekord im Muskelflug.— Jetzt ſchon 380 Meter weit. In aller Stille haben die beiden Diplomingenieure Haeſler und Villinger, die erſtmals vor etwa einem Jahre mit ihrer aufſehenerregenden Erfindung die Oeffentlichkeit getreten ſind, einen neuen tekord im Muskelkraftflug aufgeſtellt. Ihr jetzi⸗ ger Pilokl Hofmann hat auf der ſeit den damali⸗ N * 5 gen Verſuchen weſentlich verbeſſerten Maſchine neuer⸗ dings Flugweiten bis zu 380 Meter erreicht. Durch den Flugzeugkonſtrukteur Neſemann in Pinneberg und den im Jahre 1912 verſtorbenen Senator Zeiſe aus Altona, ſowie andere Pioniere der Luftfahrt wurden ſchon vor dem Weltkrieg Verſuche unternommen, die menſchliche Muskelkraft in den Dienſt der Luftfahrt zu ſtellen. Als Vor⸗ bild diente ſchon damals der Vogelflug. Man erkannte, daß der heute zu höchſter Vollendung gebrachte Segelflug noch die Endlöſung des mokorloſen Menſchenflugs bedeutet. e' Beobachtung, daß auch die Vögel beim Segeln und Krei⸗ ohne Zuhilfenahme der Schwingenflügel niemals ein ntes Ziel erreichen können, wurde ſpäter durch den Segelflug beſtätigt. Jeder Segelflieger iſt durch häriſche Vorausſetzungen an ein begrenztes Gebiet ge⸗ inden. Man zog hieraus die Schlußfolgerung, daß es auch dem Menſchen möglich gemacht werden müſſe, beim motor⸗ loſen Flug wie die Naturflieger durch beliebigen Uebergang vom Segel⸗ und Gleitflug zum Muskelkraftflug und umge⸗ kehrt vorbeſtimmke Ziele zu erreichen. Wieviel Pferdeſtärken braucht man? Man hat in früheren Jahrzehnten dieſe Möglichkeit glatt verneint und den Mefiſchenflug als Ukopie bezeichnet. Die ſchwächſten Motorflugzeuge mußten nämlich damals, um ſich überhaupt in der Luft halten zu können, mindeſtens zwölf Pferdeſtärken aufweiſen. Später gelang es dann, durch Erfahrungen im Leichtbau und günſtigere, ſtrömungstechniſche Durchbildung der Apparate Flugzeuge herzuſtellen, die ſchon mit 1,5 bis 3 Pferdeſtärken in der Luft verweilen konnten. Durch Meſſungen an guk durchkrainierten Sportleuten ver⸗ mochte der Berliner Sportarzt Dr. Bruſtmann feſtzuſtellen, daß z. B. Rennruderer im Endkampf über zehn Minuten ſchon Leiſtungen von 2 bis 2,5 Pferdeſtärken vollbringen. Hundert⸗ Meter⸗Läufer leiſten ſogar bei 10 Sekunden Laufdauer bis zu ſieben Pferdeſtärken. Der berühmte Segelflieger Kronfeld gab daher die Anregung, den durch Menſchenkraft beſtätig⸗ ten Betriebsmechanismus durch eine Kraftſpeicher⸗Vorrichtung, ähnlich dem Gummiantrieb bei kleinen Flugzeugmodellen, zu ergänzen. Während des Fluges ſollte dann die Luftſchraube abwechſelnd durch Menſchenkraft und Kraftreſerve angetrieben werden. här har „Avionetten“ und Flughäute. In Frankreich wurde ſchon vor mehreren Jahren ein Preis für denjenigen Flieger ausgeſchrieben, der ſich lediglich unter An d i i nwendung eigener Körperkräfte mit einem Fluggerät in die Luft zu en vermochte. An dieſem Wettbewerb beteiligten ſich zahlreiche Erfinder mit ſogenannten„Avionet⸗ ten“. Es handelte ſich hierbei um Fluggeräte in Verbindung Drr/1id, die mittels durch Luftſchrauben mit einem Fal angetrieben wurden. Bezeichnenderweiſe vermochte ſich jedoch kein einziges der merkwürdigen Fahrzeuge wirklich in die Luft zu erheben. Den Preis gewann dann ſchließlich ein ganz Schlauer mit einem Trick. Dieſer„Erfinder“ benutzte einfach den Schwung des Anfahrens, um ſich dann mit eigener Kraft ganz kurze Zeit in der Luft zu halten. Man hat in den Vereinigten Staaten, ſowie England und Rußland verſucht, das Problem des Menſchenfluges durch eigene Kraft zu löſen. Es handelt ſich jedoch hierbei um nichts weiter als tollkühne Abſprünge aus großen Höhen, wo⸗ bei die Piloten durch zwiſchen Armen und Beinen angebrachte Flughäule im Sturz vorübergehende Lagerveränderungen her⸗ beiführten. Auf dieſe Weiſe gelang es einigen Amerikanern und Ruſſen, ſich mit Hilfe der Flughäute kürze Zeit in der Luft ſchwebend zu erhalten, um dann nach Ziehen des mit⸗ geführten Fallſchirms glatt zu landen. Muskelkraftflug— ein Zukunftsſport? Im Jahre 1932 hat die Frankfurter Polytechniſche Ge⸗ ſellſchaft einen Preis von 5000 Mark für denjenigen Piloten ausgeſetzt, der mit eigener Muskelkraft um zwei Wende⸗ marken in 500 Meter Entfernung fliegen könne. Das Mit⸗ glied des Deutſchen Luftſportverbandes Dünnbeil hat nun⸗ mehr im Vorjahr verſucht, auf dem von den beiden Diplom⸗ ingenieuren Haeſler und Villinger konſtruierten Muskelkraft⸗ Flugzeug dieſen Preis zu gewinnen, jedoch mit dem Apparat auf dem Flugplatz Rebſtock bei Frankfurt unter amtlicher Kontrolle„nur“ Flugweiten von 195 und 235 Metern er⸗ reicht. Die Bedingungen des Preisausſchreibens der Poly⸗ techniſchen Geſellſchaft waren hiermit zwar nicht erfüllt, doch konnten dafür die Erfinder eine anderweitige namhafte Zu⸗ wendung in Empfang nehmen. Außerdem konnten ſie den Ruhm für ſich beanſpruchen, den erſten freien Menſchenflug ermöglicht und durchgeführt zu haben. n Neuerdings hat nun Villingers Pilot Hofmann die vor⸗ jährigen Flugwejten Dünnbeils mit demſelben, jedoch hinſicht⸗ lich der Startmethode und der Steuerung erheblich verbeſ⸗ ſerten. Muskelkrafk⸗Flugzeug auf 380 Meter erhöht. Bedenkt man daß bei dem erſten Motorflug der Menſch⸗ heitsgeſchichte am 17. Dezember 1903 die Gebrüder Wright es nur auf eine Entfernung von 53 Meter und 3 Meter Höhe bei einer Flugdauer von 12 Sekunden gebracht haben, 0 erſcheint ſchon der vorjährige Rekordflug des Muskel⸗ kraft⸗Flugzeugs als ſehr beachtliche Leiſtung. In Anbetracht der letzten günſtigen Ergebniſſe aber wird es wohl nicht allzulange mehr dauern, bis man mit eigener Muskelkraft wie ein Vogel das Luftmeer durchſegeln kann. Die Verkehrszeichen Der Kampf gegen die Verkehrsunfälle. 5 er Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei ſtellt in einem Runderlaß an die deutſchen Polizeibehörden feſt, daß die Urſache der meiſten ſchweren Verkehrsunfälle immer noch die Nichtbeachtung des Vorfahrts⸗ rechts an Straßenkreuzungen und ⸗einmündungen ſei. Er erſucht daher die Verkehrspolizeibehörden, die Regelung des Vorfahrtsrechts durch Wer kehrszeichen unverzüglich einer Nachprüfung zu unkerziehen und, ſoweit eine Verbeſſe⸗ rung erforderlich iſt, dieſe mit der größtmöglichen Beſchleuni⸗ gung zu veranlaſſen. Die meiſten Unfälle entſtänden dort, wo eine für den Verkehr weniger wichtige Straße eine wichtigere Verkehrs⸗ verbindung kreuzt oder in dieſe einmündet, ohne daß dies für den Benutzer der untergeordneten Straße durch die An⸗ lage der Fahrbahn und Gehbahn der Hauptſtraße äußer⸗ lich in Erſcheinung tritt. Vor allem an dieſen Stellen müſſe die Vorfahrt des Verkehrs auf die wichtigeren Straßen durch Aufſtellung eines negaliven Zeichens auf der einen, nichtvor⸗ fahrksberechtigten Straße angeordnet und kenntlich gemacht werden. Erſparnisrückſichten wegen der Koſten von Ver⸗ kehrsſchildern müßten gegenüber der Notwendigkeit einer ein⸗ deutigen poſitiven und negativen Kennzeichnung des Vor⸗ fahrtsrechts für alle Hauptſtraßen im Intereſſe einer Sen⸗ kung der Verkehrsunfallziffern wegen der damit verbundenen erheblichen Verluſte an Leben und Geſundheit der Volks⸗ genoſſen und ſonſtigen Schäden zurücktreten. Der Chef der deutſchen Polizei gibt weiter genaue Anweiſung für die Kennzeichnung der Straßen. Als„Fernverkehrsſtraßen“ ſeien unverzüglich alle Reichsſtraßen, und zwar beſonders auch in der ge⸗ ſchloſſenen Orkslage, poſitiv durch Anbringung von Nummern⸗ ſchildern oder Tafeln für Fernverkehr zu kennzeichnen. Für den Verkehr aus den Nebenſtraßen ſei in den Ork⸗ ſchaften regelmäßig durch Aufſtellung von Dreiecks⸗ zeichen anzuzeigen, daß er die Vorfahrt an der Kreuzung nicht hat; auf freien Landſtraßen ſei dieſe Kennzeichnung nur dann notwendig, wenn die Verkehrsſicherheit es er⸗ fordere. Ebenſo wie bei den Fernverkehrsſtraßen ſei auch bei den „Haupkverkehrsſtraßen“ zu verfahren. Als ſolche ſind in der Regel nur in der geſchloſſenen Ortslage alle Straßen zu beſtimmen, bei denen wegen ihrer Verkehrsbedeutung eine Sonderregelung der Vorfahrt geboten iſt. Für eine weiteſtgehende Unterrichtung aller Verkehrsteil⸗ nehmer über die Bedeutung der vorfahrtsregelnden Verkehrs⸗ zeichen haben die Verkehrspolizeibehörden Sorge zu tragen. * Güddͤeutſche Gaſtwirtsmeſſe — Stuttgart. Ueber die in der Zeit vom 29. Auguſt gelände ſtaltfindende Süddeutſche Meſſe für das Gaſtſtät⸗ bis 6. September im Stadtgarten⸗ und Gewerbehalle⸗ ten⸗ und Beherbergungsgewerbe mit Kochkunſtſchau hat der Gauleiter und Reichsſtatthalter von Württemberg, Murr, die Schirmherrſchaft übernommen.— Wie zu erwarten war, iſt die Beſchickung durch die einſchlägige Induſtrie und das Gewerbe äußerſt rege. Die diesjährige Gaſtwirtsmeſſe wird an Vielſeitigkeit nichts zu wünſchen übrig laſſen. Der ſoge⸗ nannten Firmenausſtellung ſind verſchiedene Sonder⸗ ſchauen angegliedert. Im Hinblick auf die das lokale Intereſſe weit überſchrei⸗ tende Bedeutung dieſer Fachausſtellung wird die Reichsbahn an allen Tagen über die genannte Dauer der Veranſtaltung Sonntagsrückfahrkarten mit dreitägiger Gültig⸗ keitsdauer von allen Bahnhöfen im Umkreis von 100 km um Stuttgart ausgeben. Darüher binaus ſind ferner fol⸗ gende Orke aus Württemberg, Baden, Bayern, Saarpfalz, Heſſen und Preußen in dieſe Vergünſtigung eingeſchloſſen: Friedrichshafen, Biberach, Aulendorf, Ravensburg, Sig⸗ maringen, Tuttlingen, Rottweil, Leutkirchen, Ebingen, Balin⸗ gen, Wangen, Waldſee, Saulgau, Spaichingen, Bad Mer⸗ gentheim, Riedlingen, Neresheim, Bopfingen, Künzelsau, Gerabronn, Mannheim, Heidelberg, Baden⸗Baden, Offen⸗ burg, Singen, Villingen, Donaueſchingen, Triberg, Hauſach, Immendingen, Augsburg, Kempten, Memmingen, Nördlingen, Nürnberg, Ansbach, Würzburg, Ludwigshafen, Neuſtadt, Landau, Zweibrücken, Kaiſerslautern, Speyer, Darmſtadt, Frankfurt a. M. Mainz. Worms. Bensheim. 2 Budapeſt ehrt die un⸗ gariſchen Olympia⸗ kämpfer. Triumphfahrt der un⸗ gariſchen Olympia⸗ kämpfer, die in Berlin beſonders erfolgreich abgeſchnitten und ſich den dritten Platz unter den teilnehmenden Na⸗ tionen ſicherten, durch die Straßen der Haupt⸗ ſtadt. Weltbild(Mz. Rennen in Baden⸗Baden Ueberraſchung im„Jukunfts⸗Rennen“ Der Tag des„Zukunfts-Rennen“, der ſonſt zu den chwächſten der Internationalen Rennwoche in Baden⸗Ba⸗ den zählte, war diesmal ein voller Erolg. Im Mittelpunt der Dienstag-Veranſtaltung ſtand das den Zweijährigen vorbehaltene„Zukunfts-Rennen“ über 1200 Meter und im Werte von 21000 Mark. Alle ſieben gemeldeten Bewer⸗ ber wurden geſattelt. Im Führring wurden die jungen Pferde von den Beſuchern eingehend in Augenſchein ge⸗ nommen. Dabei machten die italieniſche Stute ſowie Pfeiferkönig und Abendfrieden den beſten Eindruck, wäh⸗ rend Trollius hier keine berühmte Erſcheinung machte. Nach dem Start, der ſich etwas verzögerte, ſah man ſo⸗ fort Pfeiferkönig innen in Front ziehen vor Trollius, Abendfrieden, Iniga Iſolani, Galleria Brera, Beltor und Adria, die ſchon am Start ausfiel. In dieſer Reihenfolge ging das Feld auch durch das„Knie“, wo Trollius ganz nach außen galoppierte und dabei Abendfrieden und Iniga Iſolani mitnahm, ſo daß alle drei Pferde viel Bo⸗ den verloren. Den Profit hatte Pfeiferkönig, der drei bis vier Längen ſparte, aber ganz außen Trollius wieder vorbeilaſſen mußte. Trollius verteidigte dieſen Vorſprung bis ins Ziel und verwies Pfeiferkönig mit dreiviertel Län⸗ gen auf den zweiten Platz. Der Sieg des in eigener Zucht des weſtdeutſchen Rennmannes W. Breges von Oleander aus der Tiberia gezogenen Hengſtes Trollius muß als eine große Ueber⸗ raſchung bezeichnet werden und iſt der erſte, den ein weſt⸗ deutſcher Stall in dieſem klaſſiſchen Zweijährigenrennen davontragen konnte. Vorher war Trollius zweimal auf weſtdeutſchen Bahnen erfolgreich Die Ergebniſſe: Merkur-Ausgleich— 2000 Mark— 1600 Meter— 1. Tarquinia(J. Raſtenberger), 2. Maktonia, 3. Kanzliſt. F.: Friedberg, Goliath, Arlas, Blaufuß. Tot.: 32, 16, 18, 25:10.— EW: 23610. Sachſen-Weimar⸗-Rennen— 6000 Mark— 2400 Me⸗ ter— 1. Ebro(H. Zehmiſch), 2. Item, 3. Seine Hoheit. F.: Palaſtherold, Alexandra. Tot.: 47, 23, 43:10.— EW: 44:10. Oos-Ausgleich— 6000 Mark— 1800 Meter— 1. Graf Almaviva(E. Grabſch), 2. Perlenſchnur, 3. Gold⸗ taler. F.: San Michele, Pan, Abendſtimmung, Graviter. Tot.: 60, 14, 20, 12:10.— EW: 55210. Zukunfts⸗-Rennen— 21000 Mark— 1200 Meter— 1. Trollius(E. Böhlke)), 2. Pfeiferkönig, 3. Galleria Bre⸗ ra. F.: Abendfrieden, Iniga Iſolani, Adria, Belton. Tot: 88 23, 15, 5510. Kincſem⸗Rennen— 3000 Mark— 1400 Meter— 1. Atlas(E. Grabſch), 2. Alp, 3. Gamsbock. F.: Gars Pierre, Sheila, Ambre en Toc. Tot.: 33, 11, 11, 13:10. EW: 52:10.„ Amazonen-Preis— 2000 Mark— 1600 Meter— 1. Monte Chriſto(Frl. v. Glinſky), 2. Spata, 3. Spanga. F.: Hrasfroſch, Roman. Tot.: 15, 12, 34:10.— EW: 36:10. Favorite-⸗Ausgleichs-Jagdrennen— 3950 Mark— 3800 Meter— 1. Fahrewohl(J. Hochſtein), 2. Musca, 3. Pol⸗ lux II. F.: Santini, Attila, Leonatus, Ninon. Tot.: 30, 16, Ye 18.0.— EW: 28810 Gewinnauszug 5. Klaſſe 47. Preußiſch⸗Süddeutſche(273. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Rummer in den beiden Abteilungen 1 und II 14. Ziehungstag 24. Auguſt 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 4 Gewinne zu 5000 RM. 134800 173967 10 Gewinne zu 3000 RM. 12930 97038 145397 275399 365342 16 Gewinne zu 2000 RM. 598 38860 50948 92073 156255 368587 374547 378212 72 Gewinne zu 1000 RM. 3631 4196 31042 41249 59181 69877 92944 96284 96916 107818 123381 141286 145564 163564 167948 176768 188008 189394 193632 196467 229112 250194 265141 274973 277989 298212 299902 308788 318565 331594 342598 354079 358349 366720 389235 397754 88 Gewinne zu 500 RM. 8364 12681 21417 37508 54984 55742 57262 57847 58401 77305 79612 81541 81889 82965 84411 88369 95984 109917 122490 128928 139896 153911 165870 179410 187689 193587 1943682 198863 217584 232189 243832 261571 284823 266479 388802 289250 334000 365114 373127 375704 391722 898004 399582 392 Gewinne zu 300 RM. 495 757 830 1647 4898 12233 15796 16019 16939 17116 18118 35786 38084 40030 41133 43091 43394 43517 43878 43979 46153 46289 47706 50168 50586 51120 52415 56550 57672 63500 64042 66951 67034 67457 67618 68938 72282 73720 75226 76449 83620 84918 85889 88283 88596 89435 89477 89879 90340 92725 93845 102434 103119 107127 108068 110547 111912 124832 124922 125146 129468 130326 134978 135158 140482 144548 145728 145753 148079 150333 152461 153372 153636 153747 154628 154882 156831 157207 157594 158077 160067 160736 164299 164488 166906 167110 170052 175674 176397 179758 179760 181898 181904 184321 188031 188666 190547 195369 195619 200025 209142 200857 200909 200931 201091 203270 204083 294573 209535 299808 213202 213234 213528 219159 220848 221853 231400 232483 233760 235147 235521 239741 241480 241535 247673 247709 250762 253299 257127 257558 258950 259707 261283 261730 262293 263359 268408 267711 276760 278086 280022 286618 288436 289409 295355 295415 298405 300540 302979 303024 303710 304677 305095 308122 308097 311133 311222 311533 311869 313612 315464 317233 318165 318512 320844 323203 324393 325779 331568 334846 336373 340312 342584 343558 343727 343836 345387 300 347284 348851 349448 350861 350969 356778 363786 364374 366700 369427 371602 375637 379482 387698 391449 396330 396475 398667 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM 5 gezogen 17 855 63 343428 329 113433 171504 257157 266731 9 387 808 zu 2000 RM. 33572 130218 184642 195191 214738 95 2 4 Gewinne zu 1000 Not. 65112 74377 79950 133782 146922 156158 168826 181563 205960 215182 219224 220832 221086 268114 276667 275842 282987 308896 317528 320887 3209 331537 68 Gewinne zu 500 Re. 4134 30945 58480 58507 63915 76396 84484 87002 83275 109230 110231 122980 139199 148936 166196 172360 172380 173206 85738 190919 96529[87893 20342 206181 1 236158 256479 285487 297665 298336 367815 321164 351528 7865 304 Gewinne zu 300 R. 186 793 2693 3099 6334 6546 9693 9845 12501 1657/6 17276 22368 23557 27544 29910 30077 31685 32875 45181 45863 47908 56091 57523 57942 88422 60008 60273 63908 64969 67476 69390 77759 8350 86704 87847 88568 88028 91389 92894 93402 94014 95868 98690 100204 101036 116064 118065 122130 122856 125372 127774 138769 138872 38908 140242 143987 146545 152832 154128 154271 159888 161851 163494 168890 169563 172279 177463 177573 179259 178776 183329 18356 187985 192445 198073 199107 202110 206475 208557 209585 210457 218322 221790 230396 231313 232001 232365 234067 234570 234584 234627 235461 235641 240284 250068 262795 264233 265592 271940 277878 278812 279416 279911 280273 283297 283785 284232 288674 290433 293118 295838 297123 297965 298652 299608 302483 304836 312284 317788 318419 320733 326433 329308 336274 337454 337816 338946 340048 342955 345140 345634 348524 350437 353030 353135 358208 360169 361897 362521 364427 368958 3738650 376824 379347 379920 380967 381491 390967 393988 396124 397895 399962 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000009, 2 zu je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 6 zu je 30000, 8 zu je 20000, 64 zu je 10000, 94 zu je 5000, 176 zu je 3000, 504 zu je 2000, 1498 zu je 1000, 2646 zu je 500. 10214 zu ie 300 RM. C zewinne zu 50000 RM. inne zu 10990 NM. — Nach dem Tode meines Vaters kam ich zu einer Tante nach Berlin. Ich führte der alleinſtehenden Dame die Wirt⸗ ſchaft und leiſtete ihr Geſellſchaft. Sie war die Witwe eines höheren Staatsbeamten, lebte von der Penſion und hatte eine hübſche Wohnung in der Ritterſtraße. Eines Tages wurde die Tante krank und legte ſich zu Bett und ſtand nicht mehr auf. Ich pflegte ſie vier Jahre lang, dann ſtarb ſie. Ich beerbte ſie, aber Bargeld, mit dem ich mir eine Exiſtenz hätte gründen können, war keines da. Ich mußte daher trachten, irgendeinen Erwerb zu finden. Das iſt ſehr ſchwer, wenn man nichts gelernt hat. Meine Er⸗ fahrungen als Krankenpflegerin vermochte ich nicht zu verwerten, da ſogar geprüfte Kräfte vergebens nach einer Stellung ſuchten. Auch der Poſten eines Kindermädchens kam für mich nicht in Frage, weil ich keine diesbezüglichen Zeugniſſe beſaß und mit meinen 24 Jahren als Anfänge⸗ rin zu alt war. Der erſte Mieter Zunächſt wollte ich zwei Zimmer der nun mir ge⸗ hörenden Wohnung vermieten, um wenigſtens die Miete hereinzubekommen. Auf meine Zeitungsanzeige hin be⸗ ſichtigten eine Menge Leute die Räume, die ſich aber alle darin einig waren, daß ich zuviel dafür verlange. Ich zog ſchon in Erwägung, mit dem Mietpreis herunterzugehen, als noch ein Herr anfragte, der ſo elegant ausſah, daß ich die Abbaupläne gleich wieder verwarf. Ich zeigte dem Mann natürlich zuerſt das ſchönere Zimmer. „Was koſtet die Geſchichte?“ fragte er ſo nebenbei. „Sechzig Mark mit Frühſtück“, antwortete ich und fühlte, wie ich rot wurde, denn vorher hatte ich fünfund⸗ vierzig verlangt. „Gut“, meinte der Herr, ich nehme das Zimmer und bezahle Ihnen gleich die Miete. Auf das Frühſtück ver⸗ zichte ich, denn ich werde nur alle paar Wochen auf einige Tage hier ſein.“ Ich umarmte im Geiſt dieſes Prachtexemplar von einem Mieter. Dann füllte er den polizeilichen Melde⸗ zettel aus, demzufolge er Leo Hobiſch hieß und ein Kauf⸗ mann aus Königsberg war. Er teilte mir noch mit, daß der das Quartier erſt Ende nächſter Woche beziehen werde. Als er ſich im Vorzimmer von mir verabſchiedete, fiel ihm noch etwas ein.„Richtig!“ ſagte er und rieb ſich nachdenk⸗ lich das Kinn.„Wie mache ich das mit der Poſt? Es werden vielleicht auch eingeſchriebene Sendungen kommen, die man Ihnen aber kaum ausfolgen wird. Und wenn ich erſt ſpät am Samstag eintreffe, dann kann ich mir die eingeſchriebenen Briefe nicht vor Montag vom Poſtamt abholen. Dürfte ich ſolche Sendungen vielleicht an Ihren Namen ſchicken laſſen?“ „Aber ſelbſtverſtändlich“, beeilte ich mich zu ver⸗ ſichern.„Wenn Sie mir ſoviel vertrauen 25 Der Mann beſchwor mich mit aufgehobenen Händen, nichts dergleichen zu ſprechen. Wir ſchieden im beſten Ein⸗ vernehmen. Dem Geſetz der Serie entſprechend, vermietete ich noch am ſelten Tag das zweite Zimmer an eine berufstätige Dame, womit ich vorläufig der ärgſten Sorgen enthoben war. Am Mittwoch der folgenden Woche kam mit der Morgenpoſt eine an mich adreſſierte eingeſchriebene Sen⸗ dung, die ich als für meinen Mieter beſtimmt erkannte. Die Poſtſache war in Leipzig aufgegeben worden und ent— hielt, nach Form und Gewicht zu urteilen, wahrſcheinlich ein Buch. Da ich gerade etwas auf dem Gasherd zu ſtehen hatte, legte ich jenen Brief auf einen Stuhl im Vorzimmer und eilte in die Küche. Ein Hund ſpielt Schickſal Nun war mit der Erbſchaft auch ein meinen Beſitz übergegangen, ein Rabenvieh, aus dem ich erſt nach dem Ableben meiner Tante einen Hund machen konnte. Dank ſeiner Leiden⸗ ſchaft für Polſter, gab es in der Wohnung kein einziges brauchbares Kiſſen. Vergaß ich einmal, Schuhe einzu⸗ ſchließen, dann fand ich nur noch deren traurige Reſte. Der Hund hatte ſich ſozuſagen auf Polſter und Schuhe ſpezialiſiert. Diesmal fiel er jedoch aus der Rolle und mit ſeinen Zähnen in die Speichen des Schickſalsrades. Als ich wieder das Vorzimmer betrat, war der Fox damit beſchäftigt, die eben angelangte Poſtſendung in ihre Beſtandteile zu zerlegen. Der Hund und ich ſtießen je einen Schrei des Schmerzes und des Schreckens aus, wäh⸗ rend ich ihm die Beute entriß. Das Päckchen ſah gut aus. Der Umſchlag war in Fetzen, die darunter befindliche Hülle aus Pappe ſchien glücklicherweiſe unbeſchädigt ge⸗ blieben zu ſein. Seeliſch vernichtet, betrachtete ich die Kataſtrophe. Was würde ſich Herr Hobiſch denken, wenn er das Päckchen ſah. Entweder kam ich in den Verdacht der Neugierde, oder, wenn er mir auch die Geſchichte mit dem Hund glauben ſollte, ſo würde meine Nachläſſigkeit, mit der ich mir anvertrautes Gut behandelte, dennoch unentſchuld⸗ bar ſein. Ich bekam Angſt, den guten Mieter zu verlieren. Fieberhaft ſann ich nach einem Ausweg. Die unmöglich⸗ ſten Dinge gingen mir durch den Kopf, aber plötzlich kam mir ein guter Einfall. Die Anſchrift auf dem beſchädigten Briefumſchlag war mit der Maſchine geſchrieben, ebenſo rückwärts der Abſender. Ein Umſchlag wie dieſer mußte leicht zu bekommen ſein. Wenn ich einen ſolchen mit der Maſchine genau ſo wie das Original beſchrieb, den Inhalt aus dem beſchädigten Päckchen hineinlegte und das Ganze in einen anderen Umſchlag mit der Flugpoſt meiner Foxterrier in ſchrecklich verwöhntes Freundin in Leipzig ſchickte, und wenn dieſe dann das Paket dort nochmals eingeſchrieben aufgab, konnte es vielleicht morgen wieder eintreffen. Herrn wartete ich erſt zum Wochenende. Gedacht, getan. Ich eilte zur Poſt, rief meine Freun⸗ din in Leipzig an und klärte ſie über den Sachverhalt auf. Dann kaufte ich einen Umſchlag genau von der Größe und Farbe wie das Original, beſchrieb ihn nach der Vorlage in einem Schreibbüro und lief nach Hauſe, um die Poſt fertig zu machen. Wenn ich die Sendung noch vor zwölf Uhr zum Poſtamt brachte, würde ſie ſchon um 16 Uhr meiner Freundin in Leipzig zugeſtellt werden. Daheim angelangt, machte ich mich ſogleich ans Werk. Ich riß den beſchädigten Umſchlag auf und hatte ſo die zweite Papierhülle in Händen. Da dieſe auch Löcher auf⸗ wies, mußte ich ſie mit einer anderen vertauſchen, was natürlich nicht ohne Verletzung des Briefgeheimniſſes vor . Zeichnung: Drewitz— M. „Gut“, meinte der Herr,„ich nehme das Zimmer und bezahle Ihnen gleich die Miete!“ ſich gehen konnte. Ich löſte die Schnur, die ſie umgab, ſchlug die Hülle auseinander und— ſtarrte auf zwei Pakete nagelneuer Banknoten. Zwanzigmarkſcheine. Viertauſend Mark Lange ſaß ich regungslos, während in meinem Kopf die Gedanken wie Fliegen herumſchwirrten. Wieviel es wohl ſein mochte? Ich begann zu zählen. Jedes der Pakete enthielt hundert Scheine, machte zuſammen alſo 4000 Mark. Komiſche Sache— Was ſollte ich tun? Nachdenklich betrachtete ich eine Banknote, ſah mir die Nummer an, verglich ſie dann mit der nächſten und er⸗ ſchrak: Die Serien ſowie die laufenden Nummern waren alle gleich. Die Banknoten waren falſch! „Ich habe falſches Geld!“ Eine halbe Stunde ſpäter ſtand ich im Polizeipräſt⸗ dium am Alexanderplatz. Der uniformierte Schutzmann, dem ich ſagte, daß es ſich um Falſchgeld handele, gab mir die Türnummer der zuſtändigen Abteilung an. Aus dem Schild jener Tür erſah ich, daß hier ein Kriminalkommiſſar hauſte. Auf mein Pochen erklang ein energiſches„Herein“, An einem Schreibtiſch ſaß ein beleibter Herr, der ausſah wie ein Mittelſchulprofeſſor. Aus einem ſeiner Mund⸗ winkel ragte eine dicke Zigarre. „Na, mein Fräulein, was ſoll es ſein?“ fragte der Kommiſſar an ſeiner Zigarre vorbei. „Ich habe falſches Geld“, ſtammelte ich, während ich mich bemühte, meine Aktentaſche aufzubringen. „Einſperren!“ grunzte der Beamte und lachte mit den Hobiſch er⸗ Augen.„Laſſen Sie die Note ſehen, vielleicht iſt ſie gar nicht falſch!“ i 1 2 Endlich hatte ich das Schloß der Aktentaſche aufge⸗ bracht und legte jetzt die beiden Pakete Zwanzigmark ſcheine auf den Schreibtiſch. Dem Mundwinkel des Kommiſſars entfiel die Zigarre, Sein Geſicht wurde ernſt und ſachlich, während er die Noten beſah. Dann mußte ich haargenau erzählen, wie ich zu den Scheinen gekommen ſei. Der Kommiſſar unterbrach mich öfter mit Fragen, die allmählich in ein Kreuzverhör ausarteten. Hierauf führte er einige Telephongeſpräche, rief einen anderen Beamten zu ſich und unterhielt ſich mit ihm über dieſen Fall. Schließlich begleiteten mich die beiden Kriminalbeamten in einer Autodroſchke in meine Wohnung und hielten dort genaue Umſchau. Sogar die Papierfetzen, die noch ſeit dem Zerſtörungswerk des Hundes am Boden des Vor⸗ zimers lagen, ſammelten ſie ſorgfältig ein. Ins Vertrauen gezogen „Ihre Idee“, ſagte einmal der Kommiſſar,„das Paket nochmals aus Leipzig kommen zu laſſen, war gar nicht ſchlecht. Wir werden uns dieſe Idee ſogar ausborgen, Herr Hobiſch muß das Palet vorfinden, wie es urſprüng⸗ lich angekommen iſt. Sogar der Poſtſtempel wird auf die Stunde ſtimmen. Hoffentlich kommt der Mann nicht zu früh.“ Nun geſchah folgendes. Nachdem man ſich wohl über⸗ zeugt hatte, daß ich nicht mit im Spiel ſein konnte, zog man mich ins Vertrauen. Ich ſollte ſogar mil wirken. Noch am ſelben Nachmittag begaben ſich einige Kriminalbeamte nach Leipzig, einer von ihnen nahm die Poſtſendung mit, die jetzt wieder genau ſo ausſah wie urſprünglich, um ſie in Leipzig mit den entſprechenden Poſtſtempeln ver⸗ ſehen zu laſſen. In meiner Wohnung befanden ſich nun ſtets zwei Beamte in Zivil, die das Kommen meines Mieters erwarteten. Dieſe Maß⸗ nahme beruhigte mich ſehr, und ich be⸗ mühte mich um das Wohl meiner ſeltenen Gäſte. Noch in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam der Kriminalbeamte aus Leipzig zurück und brachte die Sendung mit dem Falſchgeld, die nun genau wie das Original ordnungs⸗ gemäß poſtaliſch behandelt war. Das Paket wurde auf den Schreibtiſch in das Zimmer des Herrn Hobiſch gelegt. Am Freitagmittag klingelte es. Als ich öffnete, ſtand mir Herr Hobiſch ge⸗ genüber. Ich bemühte mich, mir nichts anmerken zu laſſen und wechſelte einige belangloſe Worte mit ihm. Dann fragte mich der Mann, ob Poſt angekommen ſei.„Richtig“, ſagte ich,„ſie liegt drin auf Ihrem Schreibtiſch.“ Herr Hobiſch trat ein, und ich hörte, wie N er leiſe den Schlüfſel herumdrehte. Hinter der Tür meines Zimmers ſtanden die beiden Kriminalbeamten bereit. Sie hatten die Abſicht, dem Mann zu folgen, ſobald er das Haus verließ, um zu ſehen, was er beginnen würde. Anerwartete Wendung „Fräulein!“ ertönte plötzlich die Stimme meines Mieters aus dem Vorzimmer. Ich eilte beklommen hinaus und fragte nach ſeinem Wunſch. „Könnte ich warmes Waſſer bekommen?“ fragte Herr Hobiſch. Ich begab mich in die Küche, um auf dem Gas⸗ herd das Gewünſchte zu bereiten. Die Tür ins Vorzimmer hatte ich nur angelehnt. Auf einmal richtete ich meinen Blick, irgendeinem Gefühl folgend, nach der Tür, und da ſah ich durch den Spalt der Tür, wie jemand im Vor⸗ zimmer geräuſchlos vorbeihuſchte. Ich dachte, es wäre viel⸗ leicht einer der beiden Kriminalbeamten, ſah aber doch vorſichtig zur Tür hinaus und ſtand Herrn Hobiſch gegen⸗ über. Unwillkürlich erſchrak ich ſo, daß ich einen Schrei ausſtieß. Mit einem Sprung erreichte mich der Menſch und ſchloß auch ſchon ſeine Hände um meinen Hals. In dieſem Augenblick flog die Tür meines Wohnzimmers auf, regungslos ſtanden im Rahmen die beiden Kriminal- beamten, die ſchußbereiten Piſtolen auf den Mann gerichtet. „Hände hoch, Menſch!“ ſagte der eine von ihnen. „Jetzt iſt es aber genug“ Der Verbrecher folgte dem Befehl. Eine Minute ſpäter wurde er mit gefeſſelten Händen abgeführt. N . Wie ſich ſpäter herausſtellte, hatte der Mann an dem Knoten der Schnur, die um die Papphülle des Paketes gewunden war, erkannt, daß es ſich nicht um das Original handele und, Gefahr ahnend, verſucht, die Flucht zu ergreifen. „Noch im Laufe derſelben Nacht wurde in Leipzig die Fälſcherzentrale ausgehoben. Es handelte ſich um ein großzügiges Unternehmen, das ausgezeichnete Falſifikate herſtellte, um dieſe durch Agenten in kleinen Einkäufen einwechſeln zu laſſen. Einer dieſer Agenten war auch Hobiſch. Er ließ ſich die Sendung an meine Anſchrift konimen, weil er dieſen Weg für den ungefährlichſten hielt. Die Fälſcherbande hatte erſt mit dem Vertrieb begonnen, und wer weiß, welcher Schaden durch ſie angerichtet wor⸗ den wäre, wenn nicht „Liebes Kind“, ſagte am nächſten Tag im Präſidium der Kommiſſar zu mir.„Sie haben uns einen unſchätzbaren Dienſt erwieſen. Ich werde mich bemühen, daß Sie eine entſprechende Belohnung bekommen.“ (Fortſetzung folgt.) Druckarbeiten 77... für Handel, Gewerbe und industrie liefert schnellstens Neckar-Bote- Druckerei A CTC —————— ——— 1 2— * „ *.