Fos des inem inem doch ampf Voll ießen Der nſam pen, dann ampf Stock r ihn ieder vet⸗ Nähe Biene varm n die ele uns gilt jeden vat an⸗ uten. eiges und nsch 0 n die Dia zeits⸗ Heiße sicht Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang. ⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 36 1116 36. Jahrgang Montag, den 31. Auguſt 1936 Steigerung der Volkskraft „Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Sport im Dienſte der Volks⸗ gemeinſchaft. Man möchte das alte Sprichwort der Römer:„Dem Vaterlande gilt es, wenn wir auch zu ſpielen ſcheinen“ im vollen Umfang auf die ſportliche Bewegung innerhalb der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ anwenden. Nir⸗ gendwo nämlich tritt die Ausrichtung auf vaterländiſche und völkiſche Geſichtspunkte ſo in den Formen des ge⸗ löſten Spieles auf, wie hier. Jedermann weiß, daß es ſich in den„Kraft⸗durch⸗Freude“⸗Sportkurſen nicht darum han⸗ delt, ſportliche Spitzenleiſtungen zu erzielen— das ſoll dem Vereinsweſen ruhig anheimgeſtellt werden. Hier werden auf breiteſter Baſis durch Sport und Spiel als ausglei⸗ — chende Betätigungen jene Funktionen des Körpers gepflegt, die dem geſamten Geſundheitszuſtand zugute kommen und damit eine Steigerung der Leiſtung und Arbeitskraft her⸗ vorrufen. Der einzelne Menſch braucht im Lebenskampf ſeine ge⸗ ſamte Arbeitskraft, um ſich durchzuſetzen. In der libera⸗ liſtiſchen Zeit war es ſeinem eigenen Ermeſſen anheim⸗ geſtellt, aus eigener Initiative und eigener Verantwortung ſolche Pflege ſeiner Arbeitskraft zu betreiben— oder ver⸗ antwortungslos zu unterlaſſen. Mit dem Arbeitsethos des neuen Deutſchland indeſſen, dem Begriff der Arbeit„zum gemeinen Nutzen von Volk und Staat“, iſt es unvereinbar, die Steigerung der Leiſtung dem willkürlichen Ermeſſen des einzelnen Schaffenden zu überlaſſen. Denn heute gilt als herrſchender Geſichtspunkt: Deutſchland, das ſei⸗ nen ſchweren und ernſten Lebenskampf um ſeine Geltung auf der Welt und für die Zulunft des Volkes führt, braucht die Leiſtung aller ſchaffenden Volksgenoſſen— je mehr, deſto beſſer. Darum muß nach einem halben Menſchenalter der Demoraliſierung, nach einem Krieg voll unſäglicher Kraftproben, für das deutſche Volk heute die Leiſtungsfähigkeit der Geſamtheit auf ein möglichſt hohes Niveau geſtellt werden. Hier iſt auch der Angelpunkt des„Kraft⸗durch⸗ Freude“ ⸗Sports. Im Intereſſe der Volksführung— in dieſem Falle vertreten durch die Deutſche Arbeitsfront— liegt es, die Möglichteiten für ſolche Leiſtungsſteigerung zu zeigen und durch die Vereinfachung der Mittel weiteſten Kreiſen zugänglich zu machen. Darüber hinaus freilich iſt es wieder der Freiwilligkeit des einzelnen Arbeitskamera⸗ den anheimgeſtellt, von den gebotenen Möglichkeiten Ge⸗ brauch zu machen. Geſund denkende und empfindliche Men⸗ ſchen werden aber immer das Beſtreben nach ausgleichen⸗ der körperlicher Betätigung haben, weil ſie ſich wohlfühlen wollen. Darum haben auch die Sportkurſe von„Kraft durch Freude“ einen ſo ungeheuer weitgehenden Anklang gefunden. Durch die Vielſeitigkeit der hier gebotenen Sport⸗ einrichtungen iſt für jeden etwas nach ſeinem perſönlichen Bedürfnis vorhanden. Es könnte ja nun einer die dumme Frage ſtellen: „Wozu braucht der Staat die Leiſtungsſteigerung der ſchaf⸗ fenden Menſchen und was fängt er mit ihr an?“ Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt ja kein Ding für ſich, kein Selbſtzweck, ſondern das Organiſationszentrum für die geiſtigen und wirtſchaftlichen, körperlichen und geſundheit⸗ lichen Bedürfniſſe des Volkes. Die Staatsverwaltung iſt gewiſſermaßen das Gehirn des Geſamtkörpers Volk. Durch die höhere Einſicht dieſes Gehirns gepflegt, dienen die auf eine Leiſtungsſteigerung zielenden Maßnahmen dem gan⸗ zen Körper— mit ihm alſo jedem einzelnen Gliede. Unſer Staat und unſer Volk ſind eins. Wer von ſich aus zu einer Leiſtungsſteigerung beiträgt, tut alſo nicht etwa„dem Staat“ einen perſönlichen Gefallen, ſondern dient dem ganzen Volke. Eine erhöhte Lebensſicherheit auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiet, wie ſie durch die Anſtrengungen des gan⸗ zen, nationalſozialiſtiſch geführten Volkes erreicht wurde, braucht Stetigkeit, wenn ſie nicht als einmaliger kurzer Aufſchwung angeſehen werden ſoll. Dazu gehört auf der einen Seite der Schutz des deutſchen Lebens vor unvorher⸗ geſehenen, plötzlichen Gewaltereigniſſen. Dem dient die deutſche Wehrmacht, die Adolf Hitler ſchuf und erſt vor wenigen Tagen durch die Einführung der zweijährigen aktiven Dienſtpflicht in das Licht einer beſonderen Bedeu⸗ lung ſtellte. Dazu gehört aber zweitens eine bleibende, mtenſive Pflege der deutſchen Arbeitskraft, um ſie allen Zufälligkeiten der Konjunktur gewachſen ſein 5 laſſen, ja, um Konjunkturſchwankungen weitgehendſt zu verhindern.„Kraft durch Freude“ hat auf dieſem Gebiete bereits hiſtoriſche Leiſtungen vollbracht. Die Millionen, die bei der NSG.„Kraft durch Freude“ Sport treiben, ſind ein eindeutiger Beweis für die Richtigkeit unſeres Wollens und unſerer Maßnahmen. Wenn heute der Ruf nach weiteren Millionen Teilnehmern hinausgeht, ſo findet er bereits den Widerhall im Herzen derer, die dieſen Sport und in ihm die Kameradſchaft des ſchaffenden Volles erlebt haben. Dieſe wiſſen, daß Ein⸗ richtung und Durchführung der Sportkurſe eine poli⸗ liſche Ta erſten Ranges waren. Sie ſind mit ein 5 zur Steigerung unſerer Volkskraft durch Leibes⸗ gen. 6 f Lloyd George beſucht Deutſchland 5 London, 31. Aug. Wie„Evening News“ meldet, beab⸗ ſichtigt Lloyd Gerß g in Begleitung ſeiner Tochter Megan eine Reiſe nach Deutſchland zu unternehmen. Er werde u. a. die deutſchen Landſiedlungen und mehrere H I⸗Lager beſuchen. Niend George wird ſeine Reiſe bereits am Mitt⸗ woch antreten. B Dr. Goebbels in Venedig Großer Erfolg des deutſchen Films„Der Kaiſer von Kalifornien“. Venedig, 31. Auguſt. Am Nachmittag ſeines erſten Beſuchstages in Venedig beſichtigte Reichsminiſter Dr. Goebbels gemeinſam mit dem italieniſchen Propagandaminiſter Alfieri die Biennale⸗ Kunſtausſtellung in dem ideal gelegenen Ausſtellungs⸗ park an den Lagunen. Eine der wertvollſten Malereien, die die Ausſtellung überhaupt aufzuweiſen hat, das Wark„Ale d'Italia“(Die Schwingen Italiens) erregte das beſondere Intereſſe des Reichsminiſters und er erwarb das künſtleriſch einzigartige Bild für Deutſchland. Nach der Beſichtigung der italieniſchen Halle ſtatteten die Miniſter dem deutſchen Pavillon des Ausſtellungsparkes einen Beſuch ab. Infolge der örtlichen Beſchränkung konnte in dieſem Pavillon nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der neueſten deutſchen Schöp⸗ fungen in Malerei und Plaſtik gezeigt werden. Nach Beſichtigung der Biennale⸗Kunſtſchau unternahm Reichsminiſter Dr. Goebbels mit ſeiner Frau, begleitet von Propagandaminiſter Alfieri und anderen hohen ilalieniſchen Perſönlichkeiten eine Motorbootfahrt auf dem Ca⸗ nale Grande. Von vorbeifahrenden Gondeln und Dampf⸗ ſchiffen wurde dem Reichsminiſter herzlich zugewinkt. Als dann das Boot der beiden Miniſter und ihrer Begleitung am Marcusplatz anlegte, wartete hier dichtgedrängt eine unüberſehbare Menſchenmenge, um Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels zu begrüßen. Die Miniſter mußten durch ein raſch im⸗ proviſiertes Spalier ſchreiten. Die Bevölkerung von Venedig bereitete Dr. Goebbels in äußerſt lebendigem Temperament immer wieder von neuem lebhafte Ovationen, die erneut an⸗ ſchwollen, als Dr. Goebbels und ſeine Frau nach altem venezianiſchem Brauch die Tauben auf dem Marcusplatz fütterten. Mit der feſtlichen Aufführung des deuͤtſchen Trenker⸗ Films„Der Kaiſer von Kalifornien“ im Beiſein des Schirmherrn des deutſchen Filmweſens ſtellte dieſer Tag ſodann einen der Höhepunkte der internationalen Filmkunſt⸗ ſchau der Biennale dar. Das Programm des Abends bedeu⸗ tete einen einzigartigen Triumph für den deutſchen Film. Einen gewaltigen Erfolg errang der Film von den olym⸗ piſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Partenkirchen„Jugend der Welt“. Die packenden Bilder von den Kämpfen in Schnee und Eis, die Spannung der olympiſchen Wettbewerbe, dazu die Schönheiten der bayeriſchen Winterlandſchaft be⸗ geiſterten die Zuſchauer vom erſten Augenblick an und riſ⸗ ſen ſie zu ſtürmiſchen Beifallskundgebungen hin. Bei den Aufnahmen des Führers und Reichsminiſters Dr. Goebbels in der Ehrenloge des Stadions ſowie bei den Bildern von dem Einzug der italieniſchen Mannſchaft ſchwoll der Bei⸗ fall faſt zu einem Orkan des Jubels an. Der Trenker⸗Film„Der Kaiſer von Kalifornien“ hatte als echtes deutſches, mit ſauberſten künſtleriſchen Mitteln durchgeführtes filmdramatiſches Meiſterwerk nicht weniger Beifall. Bei den Höhepunkten der ſpannenden Handlung und bei den hervorragend geſpielten großen Szenen Luis Tren⸗ kers praſſelte der Beifall in das Spiel hinein. Nach Mit⸗ ternacht wurde dann noch der deutſche Kulturfilm„Ein Meer verſinkt“ gezeigt, der den phantaſtiſchen Plan einer Abſenkung des Mittelmeerſpiegels um mehrere hundert Meter zum Gegenſtand hat. Nach den Film⸗Vorführungen blieben Reichsminiſter Dr. Goebbels und ſeine Frau mit den hohen italieniſchen Per⸗ ſönlichkeiten auf der herrlichen Hotelterraſſe am Lido noch lange Zeit in angeregtem Meinungsaustauſch und feſtlicher Stimmung zuſammen. Reichstagung des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins Die diesjährige Reichstagung des Guſtav⸗Adolf⸗ Vereins, die in Kaſſel ſtattfindet, begann mit Feſtgottes⸗ dienſten in zahlreichen Kirchen Heſſens, bei denen Pfarrer evangeliſcher Auslandsgemeinden und Leiter des Guſtav⸗ Adolf⸗Werkes predigten. Im Rahmen einer volkstüm⸗ lichen Verſammlung in der Stadthalle kommen Vertreter der evangekiſchen Diaſpora aus Jugofſlawien, Braſilien, Sowjetrußland und Oeſterreich zu Wort. Der Reichs⸗ tagung ging eine viertägige Freizeit in Freyſa bei Kaſſel voraus, an der 30 junge ausländiſche Pfarrer teilnahmen. Italiens Schlagfertigkeit Eine Anſprache Muſſolinis. Berlin, 31. Auguſt. Zum Abſchluß der italieniſchen Sommermanöver hat Muſſolini am Sonntagabend in Avellino vor einer hun⸗ derttauſendköpfigen Menſchenmenge eine durch den italie⸗ niſchen Rundfunk verbreitete Anſprache 1 Muſſolini führte, ſtändig von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, u. a. aus: Nicht etwa krotz des abeſſiniſchen Kriegs, ſondern in ⸗ folge dieſes Krieges verfügt die italieniſche Wehrmacht über eine größere Schlagfertigkeit als früher. Wir kön⸗ nen jederzeit im Verlauf von wenigen Stunden durch einen einfachen Befehl ach! Millionen Männer mobiliſie⸗ ren, ein ungeheurer Block, den 14 1 Faſchismus zu den Temperaturen gebracht haben, die für Opfer und Hel⸗ denmut notwendig find. Das italieniſche Volk muß wiſſen, daß ſein innerer und ſein äußerer Frieden geßbalt iſt und daß mit ſeinem Frieden auch der Frieden r Welt ge⸗ ſchützt ift. Nr. 203 Vier Memelländer begnadigt. Kowno, 31. Auguſt. Der litauiſche Staatspräſident hat vier Memelländer, die Anfang 1935 in dem großen Kriegsgerichksprozeß zu langjährigen Zuchthausſtrafen ver⸗ urteilt worden waren, begnadigt, und zwar den früheren Schulreferenten beim Direktorium, Kurbies, der zu ſechs Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt worden war, und die drei zu je vier Jahren verurteilten Gerhard Lietz, Ewald Tobaſchus und Hermann Petereit. Von den ſeinerzeit 87 Verurteilten bleiben ſomit noch 57 in Haft. 1 ri i 0 ee 33 Abd el Krim will nach Maroklo zurück „Wohlwollende“ Prüfung ſeines Antrages. Vor einigen Tagen ging in Pariſer Kreiſen das Ge⸗ rücht um, daß der bekannte Führer der Rifkabylen, Abd el Krim, dem ſeit zehn Jahren ein Zwangsaufenthalt auf der Inſel Réunion angewieſen iſt, von der franzöſiſchen Regierung die Erlaubnis erhalten habe, nach Marokko zu⸗ rückzukehren, um dort einen Aufſtand gegen den ſpaniſchen Nationaliſtenführer anzuzetteln. Der franzöſiſche Kolo⸗ nialminiſter ſtellte die Erlaubnis entſchieden in Abrede. Inzwiſchen ſcheint er ſich aber eines anderen beſonnen zu haben. Nach dem„Journal“ prüft der Kolonialminiſter zur Zeit„wohlwollend“ einen von Abd el Krim aus ſeiner Verbannung geſtellten Antrag, in eine Mittelmeergegend zurückkehren zu dürfen. Sollte dieſem Verlangen nach⸗ gekommen werden, ſs wäre damit zu rechnen, daß Abd el Krim die Inſel Réunion, auf der er zur Zeit lebt, noch vor Ende dieſes Jahres verlaſſen würde. Der„Excelſior“ unterſucht die Folgen, die die Ent⸗ ſendung der ſpaniſchen Marokko⸗Truppen unter General Franco nach Spanien auf die Entwicklung der Lage in Nordweſtafrika haben könne. Nach dem Blatt ſollen Ab⸗ geſandte der derzeitigen Madrid-Regierung durch Geld und Waffen bereits die Eingeborenenſtämme in Spaniſch⸗ Marokko gegen General Franco aufzuwiegeln verſuchen, um ihm ſomit ſeine afrikaniſche Grundlage zu entziehen. Gewiſſe Nachrichten ließen aber die Annahme zu, daß die Rifſtämme die Gelegenheit benutzen könnten, um ſich dabei von der ſpaniſchen Herrſchaft überhaupt frei zu machen. Der Augenblick hierzu ſei günſtig, denn der größte Teil der ſpaniſchen Beſatzungstruppen in Marokko befinde ſich auf der Pyrenäenhalbinſel. Nach einer Meldung des„Echo de Paris“ aus Tanger iſt in dieſer Stadt und in ganz Marokko die juden feindliche Bewegung ſtark im Wachſen, weil die dortigen Juden ſich mit den Kommuniſten ver⸗ bündet hätten. Von der GPA. verſchleppt Der Leiter der Sowjet⸗Handelsabordnung aus England abberufen. Die ſogenannte„Säuberungsaktion“ der Sowjets hat neben dem Militärattaché an der Sowjetbotſchaft in Lon⸗ don, General Putna, noch ein weiteres Opfer der Sowjet⸗ vertretung in England gefordert. Nach engliſchen Blätter⸗ meldungen iſt der Leiter der Sowjet⸗Handelsdelegation, Ozerſki, der vor 14 Tagen plötzlich nach Moskau zurück⸗ berufen wurde, ſeines Poſtens enthoben worden. Die Ab⸗ berufung habe kurze Zeit nach der Abreiſe des Sowjet⸗ botſchafters Maiſky ſtattgefunden. Ozerſki war einer der erſten, die von den Agenten der GPu., die zwei Tage nach der Zurückberufung General Putnas in London eintrafen, verhört und unter falſchen Vorſpiegelungen an Bord eines Sowjetſchiffes gelockt wurden. Der„Daily Mail“ zufolge ſteht Ozerſki unter der Anklage, in die Trotzki⸗Sinowjew⸗Verſchwörung ge⸗ gen Stalin verwickelt zu ſein. Der Sonderberichterſtatter des„Daily Herald“ ſchreibt, daß die Aktion der GPU. ſich beinahe auf jede Hauptſtadt der Welt erſtrecke, wo ſich Sowjetbotſchaften oder eine Vertretung befänden. Agenten der GPU. prü⸗ fen die Bewegungen der im Ausland befindlichen Ruſſen und ſuchen feſtzuſtellen, mit wem ſie dieſe letzten drei Jahre in Verbindung ſtanden. Einige ſeien im geheimen nach Moskau gebracht worden, und in einigen Fällen ſeien bei dieſem Rücktransport Mittel angewandt worden, die den ſchlimmſten Gangſtermethoden ähneln. Dimitroff Chef der Komintern Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, iſt der berüch⸗ tigte bulgariſche Kommuniſt und Terroriſt Dimitroff, deſ⸗ ſen Name aus dem Reichstagsbrandprozeß in Deutſchland zur Genüge bekannt iſt, zum Präſidenten der Komintern ernannt worden. Dimitroff hat von Stalin den Befehl erhalten, die Komintern von Trotzki⸗Anhängern zu rei⸗ nigen. Er wurde dazu mit weitgehenden Vollmachten aus⸗ geſtattet und ſoll in engſter Fühlungnahme mit dem Chef der GPU., Jagoda,„arbeiten“. Dimitroff hatte ſchon bisher als anerkannter „Steuermann der Komintern“ und als Generalſekretär des Vollzugsausſchuſſes nicht nur formal, ſondern auch praktiſch die Befugnis eines Vorſitzenden der Komintern. Seine offizielle Ernennung iſt ein Beweis dafür, daß Stalin den Mann als unumſchränkt entſcheidend an eine erſte Stelle ſchiebt, der fanatiſch, brutal und zielbewußt am Werke war und bleibt, die Kommuniſtiſche Inter⸗ nationale neben der Roten Armee zu dem großen Aus⸗ führungsorgan des Bolſchewismus in ſeiner agitatori⸗ ſchen, unterirdiſchen und offenen Arbeit zur Herauffüh⸗ rung der roten Weltrevolution zu machen. D Kurzmeldungen Die vorletzte„Lohengrin“-Aufführung in Bayreuth nahm durch die unverhoffte Anweſenheit des Führers einen beſonders feſtlichen Verlauf. Der Führer zur Leipziger Meſſe Beſte Wünſche für einen guten Erfolg. Der Führer und Reichskanzler hat zur Eröffnung der Leipziger Herbſtmeſſe an das Meßamt in Leipzig folgen⸗ des Telegramm gerichtet: „Zur Leipziger Herbſtmeſſe ſpreche ich meine beſten Wünſche für einen guten Erfolg aus. Möge ſie zu weiterer Wirtſchaftsbelebung ihr Teil beitragen und im Olympia⸗ jahr den ausländiſchen Gäſten einen umfaſſenden Eindruck deutſcher induſtrieller Spitzenleiſtung vermitteln. Adolf Hitler.“ Luftſperre über Nürnberg Anläßlich des Reichsparteitages vom 7. bis 15. September. Der Luftraum über dem Gebiet im Umkreis von 15 Kilometer Halbmeſſer um den Dutzendteich in Nürn⸗ berg SO. wird anläßlich des Reichsparteitages für die Zeit vom 7. bis einſchließlich 15. September 1936 zum Luftſperrgebiet erklärt. Die an den Vorführungen der Wehrmacht beteiligten Flugzeuge der Luftwaffe werden von dieſer Sperre nicht betroffen. Regierungsflugzeugen und Flugzeugen des planmäßigen Luftverkehrs iſt der An⸗ und Abflug zum und vom Flughafen Nürnberg ge⸗ ſtattet. Ausnahmen von dieſer Verordnung kann das Luftamt Nürnberg zulaſſen. Zuwiderhandelnde werden nach dem Luftverkehrsgeſetz beſtraft, ſoweit nicht nach an⸗ deren Strafgeſetzen eine höhere Strafe verwirkt iſt. Ko F.⸗Gauwart verunglückt Mit dem Dienſtauto einen Laſtwagen geſtreift. Brüel(Mecklenburg), 31. Auguſt. Der Gauwart der NS.⸗Gemeinde„Kraft durch Freude“ Mecklenburg⸗Lübeck, Karl Rickert, iſt einem ſchweren Verkehrsunfall zum Opfer gefallen. Der Gauwart befand ſich zuſammen mit dem Gaukaſſenwart Gieram und dem Verwaltungsinſpektor des Schatzamtes Berlin, Reuter, auf der Rückfahrt von einer Reviſionsreiſe. Etwa zwei Kilometer hinter Brüel ſtreifte der Dienſtkraftwagen einen auf der Straße ſtehenden Laſt⸗ wagen. Rickert, der hinten rechts ſaß, wurde von dem Laſtwagen erfaßt und erlitt einen komplizierten Bruch der Schädelbaſis, einen Armbruch und ſchwere innere Ver⸗ letzungen. Er iſt im Schweriner Stadtkrankenhaus ge⸗ ſtorben. Der Verwaltungsinſpektor Reuter erlitt leichtere Abſchürfungen. Am Watzmann abgeſtürzt Reichenhaller Jäger fanden zwei Verunglückte. Berchtesgaden, 31. Auguſt. Eine Abteilung Reichen⸗ haller Jäger, die in die Watzmann⸗Oſtwand eingeſtiegen war, fand oberhalb der Schoellhornplatte an einer Stelle, wo in der letzten Zeit ſich ſchon mehrere tödliche Unfälle ereignet hatten, die Leichen zweier Touriſten auf. Es handelt ſich bei den Toten um den Diplomingenieur Fried⸗ rich Boeld aus Dießen am Ammerſee und um einen ge⸗ wiſſen Thiele aus Augsburg. Die beiden Bergſteiger waren in die Oſtwand eingeſtiegen. Vermutlich haben ſich die Touriſten dann verſtiegen. Einer von ihnen dürfte abgeſtürzt ſein und ſeinen Seilgefährten mit in die Tiefe geriſſen haben. Die Touriſten ſind etwa 200 Meter tief abgeſtürzt. Ihre Leichen ſind völlig zerſchmettert. n Der britiſche Marineminiſter Sir Samuel Hoare traf in Malta ein, um von hier aus weitere Stützpunkte der britiſchen Mittelmeerflotte zu beſuchen. Der frühere britiſche Botſchafter in Rom, Lord Ren⸗ nel of Rodd, der einem Teil der Olympiſchen Spiele in Berlin beigewohnt hatte, iſt an der Riviera ſchwer er⸗ krankt. Die italieniſche Regierung hat die Ausfuhr von Waf⸗ fen und Kriegsmaterial nach Spanien verboten. Der japaniſche Marineminiſter wird den Flotten⸗ manövern im Flugzeug beiwohnen, um insbeſondere die Luftanariffe und ihre Ahwehr zu honhachten „Anka“ Roman von Hans Poſſendorf. 4 Das Signal zum Beginn der Parforceſagd unterbrach das Geſpräch. Eilig ſaßen die Reiter auf. Alles war plötz⸗ lich in Bewegung. Die Hundemeute zerrte aufgeregt an ihren Leinen. Gleich mußte der Keiler, aus ſeinem Gefäng⸗ nis befreit, hervorſtürzen. Gerhart von Körring ſaß leicht vornüber geneigt, zum Anſprung bereit, auf ſeinem Haſſan. Ein berauſchendes Glücksgefühl durchzog ſeine Bruſt: Wie ſchön war doch das Leben! Was hatten ihm die letzten fünf Jahre alles an Erfolgen gebracht!— Militärattaché in Teheran, der erfolgreiche Ritt, die frohe und geſunde Heimkehr, das Kammando zur Kriegsakademie, das Avancement zum Rittmeiſter, und nun die Verſetzung zum Generalſtab nach München! Und jetzt wieder einmal an dieſem himmliſchen Herbſttage auf fliegendem Roß hinter dem Keiler her!— Er hätte, als echter Bayer, am liebſten einen Jodler aus⸗ geſtoßen. Da ertönte das Kommando: der Keiler, ein koloſſales Tier, brach mit einem wütenden Grunzen hervor, ſchien einen Augenblick zu zögern, wohin er ſich wenden ſollte, und ſtürmte dann dem nahen Waldrand entgegen. Aufheulend tobte die Meute. Nun wurde ſie abgelaſ⸗ ſen, jagte ihm keuchtend nach. 5 Dann ein letztes Signal— und dröhnend brauſte die bunte Schar der Reiter hinterdrein. Nur wenige Augenblicke blieb das Feld beiſammen. Ein halbes Dutzend von Reitern geriet ſchnell ins Hintertref⸗ fen; vor ihnen jagte, nicht allzuweit auseinandergezogen, das Gres; nur drei waren bald allen anderen voran: als erſter, ganz weit voraus, Leutnant Unterholzer, als zwei⸗ ter Baron von Körring und als dritter Dr. von Aue. Ein breiter Waſſergraben ſperrte den Weg. Der Keiler und die Meute hatten ihn ſchon durchſchwommen. Nun nahte Unterholzer dem Hindernis. Kurz vor dem Abſprung prallte ſein Pferd zurück und in hohem Bogen flog er über den Kopf mitten ins Waſſer. In dem Augenblick, als Haſ⸗ ſan den Graben mit mächtigem Satz nahm, kroch er trie⸗ fend und fluchend ans Ufer. . 5 2 Warſchaus Kurs unverändert Eine Mahnung an Frankreich. Die franzöſiſche Preſſe hatte an den Beſuch des Gene⸗ ralſtabschefs Gamelin und den Gegenbeſuch des General⸗ inſpekteurs der polniſchen Armee, General Rydz⸗Smigly, die gewagte Vermutung geknüpft, daß damit eine Aende⸗ rung der polniſchen Außenpolitik zugunſten Frankreichs verbunden ſei. Gegen dieſe Auffaſſung nimmt die halb⸗ amtliche„Gazeta Polſka“ ſehr entſchieden Stellung. Polen ſtütze, ſo ſchreibt das Blatt, ſeine Außenpolitik auf drei Grundlagen, nämlich auf die eigene Verteidi⸗ gungskraft, auf die guten Beziehungen mit den Nachbarn und auf die Verteidigungsbündniſſe. Auf dem Gebiet des Aufbaues der eigenen Wehrmacht ſeien die Ergebniſſe ſichtbar und allgemein bekannt. Die Normaliſierung ſeiner Beziehungen mit den Nach⸗ barn Deutſchland und Sowjetrußland betrachte Polen als die wichtigſte Vorbedingung einer Feſtigung des europäiſchen Friedens. mit Rumänien ein dauerhaftes Verteidigungsmittel. Je⸗ ſich leider ein Teil der franzöſiſchen öffentlichen Meinung nicht Rechenſchaft, indem er die Bedeutung dieſes Bünd⸗ niſſes nicht immer im Einklang mit ſeinem Inhalt aus⸗ lege. Nach polniſcher Auffaſſung habe dieſes Bündnis nur dann ſeinen Wert, wenn ſein Inhalt, der auf der gegen⸗ ſeitigen Achtung der Unabhängigkeit ſeiner Unterzeich⸗ ner beruhe, voll und ganz reſpektiert werde. Unter dieſen Umſtänden ſeien die Gerüchte von einer Beſchleunigung des Gegenbeſuches oder gar von einer Aenderung der polniſchen Außenpolitik völlig unbegrün⸗ det. Die Republik führe eine ſtetige, ihren eigenen und den Intereſſen des Friedens entſprechende Politik. In ihrem Rahmen habe das Bündnis mit Frankreich immer eine gebührende Rolle geſpielt, und bei dem Vorgehen Polens auf internationalem Boden ſei es entſprechend berückſich⸗ tigt worden. Deshalb werde die Außenpolitik Polens auch weiterhin auf derſelben Linie bleiben. Portugal hat die Gefahr erkannt In der Liſſaboner Stierkampfarena, dem größten Verſammlungsraum der portugieſiſchen Landeshauptſtadt, fand eine antikommuniſtiſche Maſſenkundgebung ſtatt, die von den nationalen Arbeiterverbänden veranſtaltet wurde. Die Kundgebung wurde von allen Rund funk⸗ ſendern des Landes übertragen. Als Gäſte waren die Liſſaboner Ortsgruppen der NSDAP. und der italieniſchen Faſchiſten geladen worden. Die Verſamm⸗ lung ſtand vor allem im Zeichen der ſpaniſchen Ereigniſſe. Vertreter der ſpaniſchen Nationaliſten, die der Kund⸗ gebung beiwohnten, wurden mit Begeiſterungsſtürmen begrüßt. Großen Beifall erhielten auch die Redner des Abends, der ſoeben aus Deutſchland zurückgekehrte Füh⸗ rer der portugieſiſchen Jugendorganiſation, Pinto Coelho, und Hauptmann Botelho Moniz, die der kommuniſtiſchen Zerſtörungsarbeit in aller Welt das Aufbauwerk in den national regierten Ländern Italien, Deutſchland und Por⸗ tugal gegenüberſtellten. Aus der Kundgebung ging hervor, daß Portugal die Gefahr des Weltbolſchewismus klar erkannt hat und bereit iſt, dieſer Weltgefahr entſchloſſen den Kampf anzuſagen. Am Schluß der Kundgebung wurde eine Entſchließung angenommen, worin das nationale Portugal die Bildung einer beſondern Legion zum Kampf gegen den Kommu⸗ nismus fordert und die Genehmigung der portugieſiſchen Regierung hierzu erbittet. Verhaftung der Witwe Lenins? London, 31. Aug. Nach einer Meldung des„Peoble“ ſteht die Verhaftung der Witwe Lenins unmitkelbar bevor Sie ſei der Mittäter ſchaft an der Verſchwörung gegen das Leben Stalins beſchuldigt. Nun war der Baron der erſte. Bis zum WMaldrand war der Boden eben und ohne Hinderniſſe, ſo daß es ſich Kör⸗ ring leiſten konnte, einmal hinter ſich zu ſchauen. Er ſah, wie Dr. von Aue ſein Pferd vor dem Graben parierte und es dann ruhig durchklettern ließ. Viel war demnach mit Reiter und Gaul nicht los! Sie waren wohl ſchon ausgepumpt! Deſto beſſer! Vorwärts alſo, braver Haſſan. Aber Gerhart von Körring hatte ſich getäuſcht; Herr von Aue war zwar kein tollkühner, aber ein zäher Reiter — und ſein Pferd zwar kein Springer, aber ein Renner. Immer weiter holte er Körring auf zog dann glatt an ihm vorbei und verſchwand ſchließlich, ein Dutzend Pferde⸗ längen vor ihm, im Gehölz.— Fünf Minuten ſpäter hatte die Meute den Keiler ge⸗ ſtellt. Körring erreichte ſie in dem Augenblick, als Dr. von Aue ſchon abgeſeſſen war und ſich durch die Hundemeute zu dem Keiler drängte. Was nun folgte, ſpielte ſich in Se⸗ kunden ab: Als Dr. von Aue den von den Hunden ge⸗ deckten Keiler mit dem blitzenden Fänger durch Aufheben der Hinterläufe ausheben wollte, wendete ſich das Tier blitzſchnell und mit einer Kraft, daß die Hunde beiſeite flogen, um und ſtürzte ſich ſo mit gewaltigem Anprall auf ſeinen Angreifer, daß er ſogleich unter dem maſſigen Kör⸗ per begraben war. Baron Körring war vom Pferd geſprungen Schon hatte er den Fänger in der Hand und lief auf den Kefler zu. Da ließ das Tier von ſeinem Opfer ab und wandte ſich mit raſender Kraft ſeinem neuen Angreifer entgegen. Faſt im gleichen Augenblick, in dem der Baron zuſtieß, drang einer der ſcharfen Hauer des Keilers in ſeinen Leib, und Menſch und Tier wälzten ſich in ihrem Blut. 3. Gerhart von Körrings Eltern waren ſofort auf die Schreckensnachricht hin nach München geeilt. Dort erfuh⸗ ren ſie, daß die Operation geglückt, aber die Gefahr für ſein Leben 80 nicht beſeitigt ſei. In verzweifelter Angſt um den einzigen Sohn, der ihr ganzer Stolz war, verbrachten der alte General und ſeine Gattin drei ſchlimme Tage. Dann verſicherte ihnen der Arzt, daß die Kriſis überwunden ſei, und nach drei wei⸗ teren Tagen konnten ſie beruhigt wieder nach Regensburg beimkehren. „Im beſten Ginne demokratiſch“ Lord Rennel über das neue Deutſchland. Die„Times“ veröffentlicht eine Zuſchrift des be⸗ kannten engliſchen Politikers Lord Rennel of Rodd, in der dieſer gegen eine in einer Zuſchrift an die„Times“ enthaltenen Behauptung Stellung nimmt, daß heute in Deutſchland ein Klaſſenhaß noch lebendig ſei. Lord Ren⸗ nel of Rodd ſchreibt? „Das, was ich hier ſage, mag einiges Gewicht haben denn ich kenne das Land gut ſeit mehr als 50 Jahren, von denen ich vier, 1885—1888, an unſerer Botſchaft in Berlin verbracht habe. Was mich während meiner letzten Be⸗ ſuche dort am meiſten beeindruckt hat, iſt das voll ſt ä n. dige Verſchwinden der ſtrengen Klaſſen⸗ unterſchiede, die während des größten Teiles der damaligen Zeit beſtanden. Von dem ſozialen Syſtem der Bismarckzeit, das ſich bis zum Weltkriege wenig änderte, findet man keine Spur in der allgemeinen Atmoſphäre freundſchaftlicher Beziehungen, die in einem Volke be⸗ ſtehen, das in einer unglaublich kurzen Zeitſpanne im beſten Sinne des Wortes„demokratiſiert wurde. Ich ſchreibe dieſen Brief noch ganz unter dem Eindruck des herrlichen Gemeinſchaftsgeiſtes, den Deutſch⸗ land anläßlich der Olympiſchen Spiele 1936 zeigte, einem Eindruck, den ſicher auch alle meine Landsleute, die den Spielen beiwohnten, empfangen haben. Nein, kein Klaſſenhaß, ſondern ein herzliches Gefühl der nationalen Einheit war hier die überwie⸗ gende Note, hier wie überall ſonſt in Deutſchland, wo ich geweſen bin.“ Zerſetzungsverſuche in der argentiniſchen Wehrmacht. Die Geheimpolizei der Bundeshauptſtadt und der Provinz Buenos Aires gelangte bei einer Hausſuchung in dem zu Groß⸗Buenos Aires gehörenden Vorort San Martin in den Beſitz umfangreicher, ungemein aufſchluß⸗ reicher Plüne über die beabſichtigte Zerſetzung der Trup⸗ den von Heer und Marine in kommuniſtiſchem Sinne. Als Auftraggeber wurde einwandfrei der kommuniſtiſche Zen⸗ tralausſchuß feſtgeſtellt. Die Fäden der Verſchwörung lie⸗ fen nach faſt allen Garniſonen Argentiniens. Bisher wur⸗ den 18 Perſonen verhaftet. Weitere zahlreiche Verhaftun⸗ gen im ganzen Lande ſind zu erwarten. Der Kampf um den Alcazar Vor dem Alcazar von Toledo, in dem ſich ſeit über fünf Wochen eine kleine Schar von Nationaliſten heldenmütig verteidigt, iſt jetzt von der Regierungsartillerie ein 24. em-Geſchütz aufgeſtellt worden, das wohl bald ſein Ver⸗ nichtungswerk beginnen wird. Aufſehenerregende Verhaftungen in der Tokioter Ge⸗ ſellſchaft. Vier Frauen, die in der Tokioter Geſellſchaft eine hervorragende Rolle ſpielen, darunter eine frühere Hofdame der Kaiſerin von Japan, ſind von der Polizei verhaftet und wegen Gottesläſterung und Majeſtätsbelei⸗ digung unter Anklage geſtellt worden. Den Angeſchuldig⸗ ten wird vorgeworfen, einen„fanatiſchen Shinto⸗Kult“ organiſiert zu haben. Exploſionskataſtrophe in China Schanghai, 31. Auguſt. In einem mit Petroleum, Schießpulver und Straßenbaugerüten gefüllten Waren haus in Lungtan in der Nähe des Jangtſe⸗Hafens Tſchungking ereignete ſich eine furchtbare Exploſion, durch die 178 Perſonen, hauptſächlich Arbeiter, getötet wurden. Motorſchiff„Admiral“ feſtgeraten Hamburg. 31. Auguſt. Die NSG.„Kraft durch Freude“ teilt mit: Das Motorſchiff„Admiral“ iſt bei ſeiner Jungfernfahrt in der Elbmündung auf Grund ge⸗ raten. In Anbetracht dieſer Tatſache können die bis Dienstag, den 1. September, vorgeſehenen Fahrten nicht ſtattfinden, da das Schiff, bevor es weiter für„Kd.“ nach Helgoland fährt, einer gründlichen Unterſuchung unterzogen werden muß. Die Volksgenoſſen, die ihre Fahrt bereits bezahlt haben, können den eingezahlten Betrag bei der„dF.“-Dienſtſtelle, bei der ſie dieſelben gezahlt haben, wieder in Empfang nehmen. Wann der„Admiral“ ſeine Helgolandfahrten wiederaufnimmt, wird durch Preſſe und Rundfunk bekanntgegeben. Außer Körrings Eltern war bisher nur noch Herr von Aue bei dem Kranken zugelaſſen worden. Jeden Morgen, Mittag und Abend ſprach er im Lazarett vor, um ſich nach dem Befinden ſeines Lebensretters zu erkundigen.— Er ſelbſt war bei dem Angriff des Keilers mit ein paar ganz leichten Verletzungen davongekommen. Eines Nachmittags— etwa zehn Tage nach dem Un⸗ fall— ſagte der Baron zur Pflegerin: „Wann darf ich denn nun endlich Beſuch empfangen, 1 Die Sache fängt an, mir langweilig zu wer⸗ en.“ „Von jetzt ab, Herr Baron. Gerade vorhin, nach der Viſite, hat es mir der Herr Oberſtabsarzt geſagt. Leider hatte ich kurz vorher Leutnant Anterholzer fortſchicken müſſen. Aber er will morgen wieder nachfragen. Und der Burſche von Herrn Baron war auch heute mittag wieder hier. Soll ich ihn vorlaſſen, wenn er wiederkommt?“ „Narürlich!— den vor allem; meinen guten Seppll Ueberhaupt alles, was Beine hat— immer rein in die gute Stube!“ „Am Ende auch noch Ihren Haſſan?“ fragte die Schwe⸗ ſter, erfreut über die gute Laune und den neuen Lebens⸗ mut ihres Pflegebefohlenen. „Sie meinen wohl, der käme die Treppen nicht her⸗ auf? Da würden Sie ſich wundern!“ 5 Die Schweſter wurde abgerufen und Gerhart blieb wieder allein, ſeinen Gedanken überlaſſen. In den erſten Fiebertagen waren dieſe Gedanken quälend und trübe ge⸗ weſen. Sonderbarerweiſe hatte in ſeinen Halbträumen die Perſon Ankas immer wieder eine Rolle geſpielt; aber nicht auf eine angenehme, ſondern eine bedrückende Art, als wenn er irgend eine Schuld dem Kinde gegenüber auf ſich geladen hätte. Wenn er dann wieder ganz wach und ſein Kopf klar war, mußte er ſich über dieſe große Rolle, die Anka in ſeinen Träumen geſpielt hatte, wundern und dar⸗ über lächeln. Hatte er doch die ganzen Jahre hindurch kaum mehr an jenes drollige kleine Erlebnis gedacht. Doch nun, da das Fieber ganz gewichen, dachte er auch wachend und bei klarem Bewußtſein an die Kleine, aller⸗ dings nicht mehr auf eine quälende, ſondern auf eine zärt⸗ lich⸗amüſierte Art. And wie er nun ſo dalag und ihr Bild wieder vor ſeinem Geiſt auftauchte, fiel ihm ein, daß ja in zwei Monaten Weihnachten ſei— das„übernächſte Weihnachten“. von dem Anka damals geſprochen. 1 — Dee eee uo dem bladlisclien Caud 3 Heimkehr badiſcher Ferienkinder. Die 400 badiſchen Ferienkinder, die in der Pfalz unter⸗ gebracht waren, fahren heute Montag wieder in ihre Heimat zurück. Die NSV.⸗Ferienkinder waren auf die ſaarpfäl⸗ zichen Kreiſe Speyer, Germersheim, Landau, Bergzabern, Pirmaſens, Zweibrücken und Homburg verteilt und ſind größ⸗ tenteils in Oberbaden beheimatet. Wenn ſie der Sonderzug heimbringt, werden die Eltern ihre helle Freude haben, denn die gute Pfälzer Koſt iſt den erholungsbedürftigen Stadt⸗ kindern nur zu deutlich anzumerken! Sie ſcheiden nicht gern von ihren Gaſteltern, es hat ſich ein ſo herzliches Verhält⸗ nis zwiſchen diefen und den Kindern entwickelt, daß daraus oft eine Freundſchaft für das ganze Leben wird. Ueberall war die Aufnahme die denkbar beſte, und keine Klage wurde laut, weder von den Pflegeeltern, geſchweige denn von den Gaſtkindern! Geſchenk des Reichsſtatthalters an die Olympiaſieger. () Karlsruhe. Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner hat den badiſchen Olympiaſiegern als äußeres Zeichen ſeiner Anerkennung eine ſilberne Vaſe, von edler, ſchlichter Form zum Geſchenk gemacht⸗ Das Sängertreffen in Haslach. Haslach. Der Gauſängertag des Badiſchen Sänger⸗ Teilnehmern. Dieſes Sängertreffen wurde eine die geſamte badiſche Sängerſchaft verbindende Heimattagung, bei der in erſter Linie das Volkstum des Kinzigtals und des Schwarz⸗ waldes mit Sitten und Gebräuchen hervorgehoben wurde. Das Leben und Wirken des Volksdicht Heinrich Hans⸗ jakob, der in Haslach geboren iſt, krat in Erſcheinung, und Viktor von Scheffel wurde in einer großangelegten Gedenk⸗ feier geehrt. Die muſikaliſche Umrahmung, auch die der vater⸗ kändiſchen Kundgebung, gaben Chöre ſa hließlich badi⸗ ſcher Komponiſten. 0 (Jugendverführer.) Vor der 25 ier hatte ſich der 27 Jahre alte Karl Leimen bei Heidelberg wegen Sitt⸗ utworten. Der Angeklagte geſtand, al ſich vergangen zu haben. Das Gericht 9 Schwermut neigenden Angeklagten den Paragraph 5 atz 2 zu und verurteilte ihn wegen vier Vergehen gegen den Paragraph 1750 und Paragraph 176 Ziffer 3 zu 1 Jahr 8 Monalen Gefängnis. Alte Städichen im Kraichgau Bruchsal. Auf ſein 650 jähriges Stadtjubiläum kann in dieſem Jahr der Ort Zeutern im Amt Bruchſal zurück⸗ ſchauen, der zuſammen mit Heidelsheim durch Kaiſer Ru⸗ Holf von Habsburg im Jahre 1286 die Stadtrechte verlie⸗ hen bekam. Die Geſchichte des Kraichgaues verzeichnet aber noch eine Reihe von anderen Stadtrechten auf Grund der günſtigen Lage früherer Verkehrsſtraßen So ſehen vor allem neben OSbergrom bach, das bereits im Juni ſeine 600⸗Jahrfeier beging, die Gemeinden Unteröwis⸗ heim, Hilsbach, Heidelsheim und Rotenberg in dieſem Jahrzehnt auf ein 600⸗ bezw. 650jähriges Be⸗ ſtehen zurück. () Endermettingen(Amt Waldshut).(In ein Fuchs loch geraten.) Der hier mit Oehmden beſchäftigte Hirſchwirt Hermann Albicker geriet mit ſeinen Pferden und dem großen Rechen in ein Fuchsloch, wodurch er vom Sitz geſchleudert wurde und ſich ſchwere Verletzungen zuzog. Grenzlandtagung des Auslandsinſtituts Freiburg. Der Bedeutung Freiburgs, der ſüdweſtdeut⸗ ſchen Grenzſtadt, hat das Deutſche Auslandsinſtitut, das ſeine 19. Hauptverſammlung in Stuttgart abhielt, dadurch Rechnung getragen, daß die Teilnehmer ſich zu einer be⸗ ſonderen Grenzlandtagung hier zuſammenfanden. Im Namen der Stadt Freiburg begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Kerber die Verſammlung. Wir wiſſen, ſo ſagte er, daß es unſere Sendung iſt, die Alemannen der drei Staa⸗ ten am Oberrhein ihrem Volkstum nahe zu bringen, weil das Vorausſetzung für eine gedeihliche Entwicklung iſt. Dieſe Aufgabe werden wir krotz vieler Mißverſtändniſſe jenſeits der Grenzen weiter verfolgen und über allen Un⸗ verſtand wird die innere Kraft der deutſchen Volksſeele den Sieg davontragen. Profeſſor Dr. Metz, Rektor der Uni⸗ Heidelberg Großen Strafte Philipp G lichkeitsverb im April verſität Freiburg, ſprach über die oberrheiniſche Land⸗ ſchaft als Ein⸗ und Auswanderungsgebiet. In ſeinen Schlußworten wies der Vorſitzende des Bundes der El⸗ ſaß⸗Lothringer im Reich, Dr. Robert Ernſt⸗Berlin, dar⸗ auf hin, daß jeder Alemanne, mag er nun leben, wo er will, in Freiburg ſeine Heimat wieder zu finden glaubt. Aus den Nachbarländern Laſtzug fährk auf unbeleuchteten Perſonenwagen. Langen. Gegen 22 Uhr fuhr auf der Reichsautobahn bei Kilometer 18 ein Laſtzug auf einen haltenden Perſo⸗ nenwagen, an dem ſich ein zweirädriger Anhänger befand. Der Fahrer des Perſonenautos, der ſchon vorher eine Panne hatte und aufgefordert worden war, an der Darm⸗ ſtädter Ausfahrt die Autobahn zu verlaſſen, hatte Benzin nachgefüllt und wollte gerade von außen ankurbeln, als der Laſtzug von hinten auffuhr und dann die Böſchung hinabrutſchte. Durch den Stoß wurde der Mann zur Seite geſchleudert und erlitt außer Geſichtsverletzungen eine Ge⸗ hirnerſchütterung, während ſeine Frau, die im völlig zer⸗ trümmerten Wagen ſaß, ohne Schaden davonkam Der Laſt⸗ zuglenker konnte den Perſonenwagen nicht rechtzeitig be⸗ merken, weil an dem Anhänger das Schlußlicht fehlte. Motorrad auf Fuhrwerk geſauſt.— 1 Toter. Wörth a. R. Der 21 Jahre alte Metzger Willi Beyerle fuhr mit dem Bahnarbeiter Karl Vogel als Soziusfahrer mit dem Motorrad nach Neuburg. Auf der Rückfahrt rannte Beyerle mit ſeinem Fahrzeug am Ortsausgang gegen Ha⸗ genbach mit voller Wucht auf ein Pferdefuhrwerk auf. Beyerle blieb tot am Platze. Sein Begleiter mußte in be⸗ denklichem Zuſtand ins Bezirkskrankenhaus Kandel ver⸗ bracht werden. 4 Stockſtadt.[Flieger verlor ſeine Brieftaſche) Bei einem Flug über der Gemarkung Stockſtadt hat ein Flieger in der Luft ſeine Brieftaſche mit Flugzeugführer⸗ ſchein verloren. Wer die Brieftaſche findet, wird gebeten, ſie auf der Bürgermeiſterei gegen entſprechende Belohnung abzugeben. Worms.(Kinderballone explodierten.) Zur Werbung für das Wormſer zackfiſchfeſt wurden 3000 Kinderballone aufgelaſſen. Plötzlich hallten einige explo⸗ ſionsähnliche Schlage über den Platz, die bei der Menge helle Begeiſterung hervorriefen, dachte man doch es wäre dies eine Gratiszugube zu dem ſchönen Schauſpiel. Durch die unbegreifliche Fahrläſſigkeit eines Rauchers, der die Ex⸗ ploſion einer ganzen Kette von Ballonen verurſacht hatte, entſtanden bei den die Ballone tragenden Jungen leichte Verbrennungen. Die Buben wurden im Krankenhaus ver⸗ bunden und ſogleich nach Hauſe entlaſſen. Der ſchuldige Raucher konnte nicht ermittelt werden. Schwerer Verkehrsunfall in Schifferſtadt. Schiffenſtadt, 31. Aug. Als der Vorſtand des Bahn⸗ hofes Schifſerſtadt, Reichsbahninſpektor Friedrich Jung, mit dem Fahrrad nach Hauſe fuhr, wurde er beim Ein⸗ biegen in die Sommerſtraße von einem Motorrad erfaßt, das in ſchneller Fahrt dorfauswärts fuhr. Jung wurde zu Boden geriſſen und einige Meter mitgeſchleift; auch der Fahrer und ſein Begleiter beide aus Dannſtadt, ka⸗ men zu Fall. Jung und der Kraftwagenlenker wurden lebensgefährlich verletzt. Der Beifahrer kam mit leichteren Verletzungen davon Köln, 31. August. Die Kölner Zollfahndungsſtelle iſt wiederum einer großen Kapitalverſchiebung auf die Spur ge⸗ kommen, deren Hauptbeleiligte jüdiſche Geſchäftsleute ſind. Die Kaufleute Simon Cahen und Hermann Frank betrie⸗ ben in Köln die recht gut gehende Konſerven⸗ und Marmela⸗ denfabrik„Rhenania“, mit der ſie ungeheure Gelder ver⸗ dienten. Mit echt jüdiſcher Geriſſenheit verſchoben ſie im Laufe der letzten Monate ihr Vermögen ins Ausland. Sie täuſchten den Behörden gewinn⸗ und deviſenbringende Aus⸗ landsgeſchäfte vor und exportierten Waren im Werte von über einer Million Reichsmark nach Ueberſee. Zur Bezah⸗ lung der Waren in Deutſchland hatten ſie ihr in Deutſchland feſtliegendes Vermögen flüſſig gemacht. Noch bevor ſie aber thren Plan zu Ende geführk hatten, mußten ſie, da die Ge⸗ fahr der Entdeckung beſtand, aus Deutſchland flüchten. Sie ießen Betrieb und Gefolgſchaft im Stich. Der Betrag, den ſie auf die geſchilderte Weiſe ins Ausland ver⸗ bracht hatten, belief ſich aber bereits auf über eine Million Reichsmark. Nach der Flucht der Juden konnte noch deren reſtliches Vermögen beſchlagnahmt werden. Erwähnenswert iſt dabei, daß die wertvolle Wohnungseinrichtung des Cahen noch beim Abtransport und zum Teil direkt an der Grenze, geſichert werden konnte. Braunfels(Lahn). An dem ſchrankenloſen Bahnüber⸗ gang zwiſchen dem Bahnhof Braunfels und der Stadt er⸗ eignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem leeren Klein⸗ bahnzug und einem mit Fahrgäſten beſetzten Omnibus der Reichspoſt. Dabei wurde der Omnibus auf die andere Stra⸗ ßenſeite geſchleudert. Vier Inſaſſen des Autobuſſes wurden verletzt, zum Glück jedoch nicht ſchwer. An dieſem unge⸗ ſicherten Bahnübergang haben ſich ſchon wiederholt Un⸗ glücksfälle ereignet. Die Ausgrabungen in Olympia „Die Krönung der XI. Olympiade.“ Das Blatt des Reichsarbeitsdienſtes,„Der Arbeits⸗ mann“, veröffentlicht eine Stellungnahme des griechiſchen Geſandten in Berlin, Rizo⸗Rangabé, zu der Erklärung des Führers vom 1. Auguſt, zur bleibenden Erinnerung an die Feier der XI. Olympiade 1936 zu Berlin die im Jahre 1875 begonnenen Ausgrabungen der olympiſchen Feſt⸗ und Sportſtätte wiederaufzunehmen und zu Ende 1 führen. Die Ausführungen des griechiſchen Geſandten Aauten: „Die wundervolle XI. Olympiade Berlin, welche uns den klaſſiſchen olympiſchen Geiſt ſo nahegebracht hat, wurde gekrönt durch die offizielle Mitteilung des Entſchluſſes des Führers und Reichskanzlers, die Ausgrabungen in Alt⸗Olympia wiederaufnehmen zu laſſen. Es wird damit eine alte Tradition fortgeſetzt, die die deutſche Archäologie und Gelehrtenwelt innig verbindet mit der ehrwürdigen Stätte der antiken Kampfſviele. Auf der heiligen Altis erſtand 1875 bis 1879 das glanzvollſte Friedenswerk des Deutſchen Reiches, Kunſtwerke wie der Hermes von Praxiteles, Paionſos Siegesgöttin, die Me⸗ topen des Zeustempels wurden der dankbaren Welt wie⸗ dergeſchenkt. Die Stiftung des griechiſchen Bankiers An⸗ dreas Syngros ermöglichte die Ausſtellung der Funde in einem in Olympia ſelbſt errichteten Muſeum. Aber auch alle anderen Griechen, vom Miniſterpräſidenten bis zum Hirten, der ſeine Herden am Alpheusfluß weidete, unterſtützten mit dem größten Enthuſiasmus die Aus⸗ grabungsarbeiten und ſahen zu Ernſt Curtius, Wilhelm Dörpfeld, Adolf Furtwängler, Georg Treu und den an⸗ deren deutſchen Forſchern wie zu wahlverwandten Natio⸗ nalheroen auf. i Adolf Hitler nimmt nun die einmal entzündete Fackel pietätvoll in ſeine Hand. Das neuere Griechenland iſt ihm und dem ganzen deutſchen Volke dafür dankbar, und es wird ſein möglichſtes tun, um zum Erfolg der Ausgra⸗ bungen zu verhelfen. Ein Zeichen des begeiſterten Wider⸗ halls, den der Eutſchluß des deutſchen Führers und Reichskanzlers in meinem Lande gefunden hat, iſt auch die Mitteilung der Königlichen Regierung, daß ſie die nötigen Ausgrabungsgelder den deutſchen Gelehrten vor⸗ ſchießen wird, um ſo den Deviſenſchwierigkeiten vorzu⸗ beugen.“ Kunſt und Wiſſen „Standſchütze Bruggler.“ Am Freitag, dem Tag der Grenzöffnung zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich, wurde in München, der Hauptſtadt der Bewegung, der Peter⸗ Oſtermayr⸗Film der Ufa„Standſchütze Bruggler“ nach dem Roman von Boſſi⸗Fredrigotti uraufgeführt. Die Hauptſtadt der Bewegung bereitete dem Film, der ein Hohelied des Opfermutes, der Heimattreue und der Kameradſchaft in den Bergen iſt, eine ſeſtliche, überaus herzliche Aufnahme. Der Film hat die Prädikate„künſt⸗ leriſch wertvoll“ und„volksbildend“ erhalten. Dichtertag auf der Wartburg. In dem von Kerzen⸗ ſchimmer feſtlich erleuchteten Minneſängerſaal der Wart⸗ burg wurde der 4. Dichtertag der Wartburgdichtung mit einer Feierſtunde eingeleitet. Wiederum ſind aus allen deutſchen Gauen die Dichter der Wartburgroſe und die dieſem Kreis ſeeliſch und geiſtig Verwandten zur Wart⸗ burg gekommen, um hier das Erlebnis der Gemeinſchaft zu empfangen. Namen von beſtem Klang fanden ſich wie⸗ der vereint, darunter Hans Friedrich Blunck, Guſtav Dreyer, Heinrich Lilienfein, Börries von Münchhauſen, Agnes Miegel, Jakob Schaffner, Otto Erler und mancher andere, dazu aus der jungen Generation Wolfgang Eber⸗ hard Möller und Wolfram Brockmayer. Vor der Führer⸗ büſte hieß der Reichsſtatthalter in Thüringen, Fritz Sauckel, die Meiſter der Dichtkunſt herzlich willkommen. CLalcale euudocliaii Der letzte Auguſtſonntag entfaltete ſich nochmals ganz mit ſeiner hochſommer⸗ lichen Pracht und gab ſomit dem ſcheidenden Sommer⸗ monat noch einmal ſein glanzvolles Gepräge. Von dem frühen Morgen an lachte ein wolkenloſer Himmel und tagsüber erreichte die Queckſilberſäule die 30 Grad⸗Grenze. In den Abendſtunden erreichte unſer Gebiet eine Trübungs⸗ zone. Em ausgebreitetes ſkandinaviſches Tief, das ſich geſtern von Norden her ausbreitete, hat nun heute auch unſer Gebiet erreicht und ſomit wieder die bekannte Schlechtwetterlage des diesjährigen Sommers hergeſtellt. Infolge der ſinkenden Strahlungskraft der Sonne werden nach und nach die Temperaturen des Meeres und des Feſtlandes ausgeglichen, ſodaß wir unmittelbar vor der herbſtlichen Uebergangszeit ſtehen. Im Vordergrund ſtanden hier die ſportlichen Ver⸗ anſtaltungen, die vormittags im Wörtel und nachmittags im Schloß und in der Turnhalle ausgetragen wurden. Sonſt war geſtern im allgemeinen ein lebhafter Reiſeverkehr zu beobachten. Auch das Strandbad hatte geſtern gewaltigen Zuſtrom zu verzeichnen. Nicht weniger als 25 000 Badegäſte fanden ſich ein, nicht zu vergeſſen ſind diejenigen Badegäſte die die neuen Badegelegenheiten in Ladenburg und Schriesheim bevorzugen. Uebung unſerer Wehrmacht. Bereits in den frühen Morgenſtunden fuhren und ritten Soldaten durch den hieſigen Vorort in Richtung Heidelberg. Es waren das 36. Infanterie Regiment Ludwigshafen⸗Worms und das 110. Infanterie Regiment Mannheim ſowie verſchiedene Truppen mit den dazugehörigen MG und Tankabwehr⸗ geſchützen. In der Gegend von Edingen entwickelte ſich dann das Gefecht. Die Einwohner ſahen dem Durchzug unſerer Soldaten mit Freude zu und in manchem Ge⸗ dienten kam dadurch das frühere Soldatenleben wieder in freudige Erinnerung. N i 6 Verkehrsunfälle, 53 Verkehrsſünder. Im Laufe eine Tages ereigneten ſich hier durch Nichtbeachtung des Vorfahrtrechtes und unvorſichtiges Fahren insgeſamt 6 Ver⸗ kehrsunfälle, wobei 1 Straßenbahnwagen, 2 Kraftfahrzeuge und 3 Fahrräder beſchädigk wurden. Verletzt wurden drei Perſonen, von denen 2 in einem Krankenhaus Aufnahme fanden— 53 Verkehrsſünder wurden angezeigt bezw. ge⸗ bührenpflichtig verwarnt und 6 Kraftfahrzeuge wegen ver⸗ ſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet. 8 Kürzere Reiſezeiten für Güter Die 28. Reichsbahn⸗Güterzugfahrplanbeſprechung in Leipzig hat, trotzdem die Erhöhung der Geſchwindigkeiten der Güterzüge im allgemeinen abgeſchloſſen iſt, durch Ver⸗ beſſerungen des Fahrplans doch noch recht weſentliche Ver⸗ kürzungen der Reiſezeiten für den Güterverkehr erreicht. Die Verbindung von Warnemünde nach Nürnberg und München wird z. B. um volle vierundzwanzig Stunden ver⸗ beſſert. Da vorausſichtlich am 6. Oktober d. J. der Zugver⸗ kehr über den Rügendamm eröffnet wird, wird auch hier eine weſentliche Beſchleunigung erreicht; die Geſamtförde⸗ rungsdauer von Schweden über Saßnitz(Hafen) nach Breslau wird dadurch um zwölf Stunden verkürzt. Die Beſörderungszeit von Berlin nach Schweden wird um elf Stunden verbeſſert. Gleichfalls erfahren viele Durchfuhr⸗ verbindungen eine Beſchleunigung. Auf der Strecke von Friedrichshafen nach Warnemünde werden vierzehn Stun⸗ den und von Warnemünde nach Friedrichshafen vierund⸗ zwanzig Stunden gewonnen. Außerdem wurde beſchloſſen, wie es ſchon in der Europäiſchen Fahrplankonferenz ver⸗ einbart worden iſt, den Sommerfahrplan für 1937 nicht wie gewöhnlich am 15. Mai, ſondern erſt am 22. Mai in Kraft zu ſetzen, da der 15. Mai auf einen Pfingſtſonnabend fällt. Im Herbſtmonat „Herbſtmonat“ iſt auch der alte deutſche September⸗ name; auch„Ueberherbſt“ nannte man ihn im Mittelalter oder„Scheiding“, weil nun die Sonne immer mehr von uns ſcheidet. Bei den Jägern hieß er in früherer Zeit „Feldjagdmonat“ oder„Saumonat“, je nach der Jagd, die er brachte, wogegen man ihn auf dem Lande wiederum „Michelsmonat“, in Nordfriesland gelegentlich auch den „Mochelsmun“ nannte, nach St. Michael, deſſen Gedenk⸗ tag im September gefeiert wird. Der Name September geht auf den altrömiſchen Kalender zurück, nach deſſen Berechnung er der ſiebente Monat war. Und ſo ſinnlos es auch klingt, ſo iſt unſer neunter Jahresmonat ſprach⸗ lich doch noch immer der„Siebente“. Vollskundlich bedeutſam iſt im September ſchon der erſte Tag, da er als ein Unglückstag gilt, während der 4. September, der Roſalientag, eine beſänftigende Wir⸗ kung auf alle Krankheitszuſtände ausüben ſoll. Mariä Geburt(8.) ſoll auf vier Wochen hinaus das Wetter be⸗ ſtimmen, der 14. September dagegen, der Tag der Kreuz⸗ erhöhung, ein Datum ſein, das man nie zum Hochzeits⸗ tag wählen ſoll, weil er„Kreuz“ bringt, d. h. eine Ehe ſchlimm enden läßt. St. Matthäus(21.), der die herbſt⸗ liche Tagundnachtgleiche anzeigt, gilt als ein beſonders geeigneter Tag für verliebte Orakelfragen. An den St. Michaelstag, der auf den 29, fällt, knüpft ſich eine ganze Fülle alter Bräuche, von der Michaelsgans an bis zu den Michaelstänzen und den mannigfaltigen Herbſt⸗ feſten, die man dem Heiligen zu Ehren begeht. „Der September iſt der Mai des Herbſtes“, ſagt ein alter Spruch, alle Schönheit und alle Kraft des Jahres ver⸗ vereinigen ſich hier noch einmal mit den Reizen der Jugend. Wenn er das alles ſpendet, was er ſpenden kann: ſtrah⸗ lende, klare Sonnentage und reichen Fruchtſegen, guten Fiſchfang und fröhliche Jagd, dann bringt er wirklich des Schönen und Guten genug. Das Septemberwetter ſoll nach den alten Bauern⸗ regeln nicht allzu feucht ſein, vor allem aber keine Ge⸗ witter bringen, weil ſonſt der Winter außergewöhnlich lang und kalt wird. Iſt der September dagegen mehr trocken und warm, ſo gibt es eine gute Obſt⸗ und Gemüſeernte, denn:„Warmer und trockener Septembermond, mit reichen Früchten wirklich lohnt“. Gedenktage für den 2. September. 70: Titus erobert und zerſtört Jeruſalem.— 1853: Der Che⸗ miker Wilhelm Oſtwald in Riga geb.(geſt. 1932).— 1857: Der Maler und Radierer Karl Stauffer⸗Bern in Trübſchachen geb. (geſt, 1891).— 1870: Gefangennahme Napoleons III. und Kapitulation von Sedan.— 1878: Der Reichswehrminiſter Generalfeldmarſchall Werner v. Blomberg in Stargard in Pommern geb.— 1914(bis 3.): Sieg des Deutſchen Kron⸗ prinzen bei Varennes⸗en⸗Argonne, ö 2g eee ae — . 13 4 Haus und Hof im Schutz „ 388 alter Bauernweistiü Aus der deutſch zen Rechtsgeſchichte. „Ein Baum iſt ſchlagreif, wenn man ihn ſo umgreifen kann, daß man ſich gerade noch beim Ohr berührt“ ſo lautet ein Weistum, wie ſolche ſich im 8. Jahrhundert entwickelten und zum Teil bis in die neueſte Zeit erhalten haben. Die meiſten dieſer Weistümer ſtammen aus dem bürgerlichen Leben, ja, ſie ſind in ihrer ſchlichten und mitten aus dem Leben gegriffenen Ausdrucksweiſe Weg⸗ bereiter der ſpäteren bäuerlichen Geſetzgebung geworden. Das älteſte Recht war reines Gewohnheitsrecht, das ſich in ſtändigem Brauch aus Sitte und Religion heraus entwickelte. Obwohl es nicht aufgezeichnet war, lebte es doch in mündlicher Ueberlieferung von Geſchlecht zu Ge⸗ ſchlecht fort. So entſtanden allmählich feſte Rechtsſätze, von denen die wichtigſten mit der Zeit die Form von kraft⸗ vollen Rechtsſprichwörtern annahmen. Wenn ein durch Brauch gewachſener Rechtsſatz durch veränderte Umſtände nicht mehr zweifelsfrei ſchien, ſo wurde ein ſogenanntes„Weistum“ eingeholt. Es war nichts anderes als die Rechtsweiſung erfahrener Männer aus der Gerichtsgemeinde. Entſprechend der agrarwirtſchaftlichen Grundeinſtel⸗ lung unſerer Vorfahren wurden die Rechtsweistümer vor⸗ nehmlich im bäuerlichen Recht angewendet. Sie zeichnen ſich aus ſowohl durch ihre poeſievolle und treuherzige Sprache, als auch durch ihr lebensnahes, volksverbun⸗ denes Urteil. „Auf, auf, ihr lieben Nachbarn, es brennt in meinem Haus!“, ſo hatte der Bauer zu rufen, wenn ein Feuer ausbrach.— Ebenſo lebendig wirkt's, wenn beim Holz⸗ ablaſſen in den Tiroler Bergen die Holzfäller zu Beginn des Ablaſſens dreimat riefen:„Aus der Riß! Aus der Riß!“, und dazwiſchen immer ſo viel Zeit warten ſollten, als man braucht, um ein Ei zu eſſen. Eine Art Selbſthilfe bedeuteten einzelne elſäſſiſche Hofrechte: Wenn der Meier den Schnittern, die bis zur Frühſtückszeit gearbeitet hatten, nichts zu eſſen gab, ſo durfte jeder der Schnitter von der gemähten Frucht mit einer Weidenrute ſo viel binden, wie er wollte. Brach aber die Weide, ſo mußte er Buße zahlen. Andernfalls konnte er das Korn heimtragen und dreſchen, es zur Mühle bringen und aus dem Mehl Brot backen laſſen und an⸗ fangen, das gebackene Brot zu verzehren— und wenn er dann genug gegeſſen hatte, und es war noch Tag, dann ſollte er noch einmal zu ſeinem Arbeitsplatz zurückkehren und weiterſchneiden. Und wenn die Schnitter nichts zu trinken bekommen, dann ſollten ſie dreimal bis zu einer Quelle gehen und dort raſten. Damit haben ſie— wenigſtens nach Anſicht des Weistums— ihr Tagewerk getan. Der ganze Stolz des freien deutſchen Bauern war damals wie heute ſein Hof. Zahlreiche Weistümer ſtellten daher Haus und Hof unter beſonderen Frieden. Ein unſichtbares Band, ſtärker als Wall und Waffen, umhegte das Haus,„und wär' es nur mit einem Zwirnsfaden umbfangen“.„Swelich man dhene hus vreden breket, dhe hevet to rechte ſinen hals verboret“, alſo verwirkt, ſo heißt es im Ottoniſchen Stadtrecht von Braunſchweig, dem älte⸗ ſten Stadtrecht, das in deutſcher Sprache geſchrieben iſt. Geradezu zarte Rückſichtnahme einer hohen Obrigkeit gegenüber dem Hausrecht ſpricht aus folgendem mittel⸗ alterlichen Bauernweistum:„Der Gerichtsherr, der mit ſeinen Freunden in einem Bauernhof herbergen will, der ſoll ſein Schwert und Sporen vor der Thüeren abthuen, daß er die Frau nit erſchrecke.“ Ein Bote, der etwas ein⸗ zufordern hatte, ſoll es ſo ſtill erheben,„daß der Hahn auf dem Gatter nicht erſchrecke, noch das Kind in der Wiege erwecke“. Die dauernden Kriege und Fehden des Mittelalters machen eine ſtarke Sehnſucht nach Frieden nur zu ver⸗ ſtändlich. Und ſo ſind denn gerade die Weistümer Weſt⸗ und Süddeutſchlands aus dieſer Zeit beſonders reich an Beſtimmungen, die die Einhaltung des Land⸗ und Orts⸗ friedens bezweckten. War es jedem Freien der damaligen Zeit erlaubt, auf der Straße Waffen zu tragen, ſo mußte er z. B. mancherorts dem Wirt die Waffen übergeben, wenn er ins Wirtshaus eintrat. So beſagt z. B. ein Dorf⸗ theiding zu Saubersdorf in Niederöſterreich aus dem 16. Jahrhundert:„Der Wirt ſoll jedem, ob bekannt oder un⸗ bekannt, einen Trunk geben. Wenn aber ein Fremder kommt, der nach dem erſten Trunk noch mehr begehrt, dann ſoll der Wirt ſeine Waffen fordern oder einen Bür⸗ gen dafür verlangen, daß der Fremde ihm und ſeinen übrigen Gäſten nichts zuleide tue.“ Wer ſich aber am Hausfrieden verfündigte, ſtellte ſich damit von ſelbſt außerhalb des Rechtsſchutzes: Der Haus⸗ herr durfte ihn in Wahrung ſeines Hausrechtes erſchlagen. Dem Weistum gemäß ſollte er dann die Leiche des alſo Erſchlagenen durch ein unter der Schwelle feines Hauſes gegrabenes Loch aus dem Haus ziehen. Alſo nicht über die Hausſchwelle, ſondern unter dieſer her wurde der ge⸗ tötete Eindringling entfernt. Selbſt der„Lauſcher unter der Dachrinne“ durfte ſtraflos erſchlagen werden. So gebot jeder auf ſeinem Beſitztum unumſchränkt, und niemand fiel ihm bei der eigenmächtigen Durchführung ſeines Haus⸗ rechts in den Arm. Dieſe ſelbſtherrliche Auffaſſung vom Hausrecht galt noch bis an die Schwelle der Neuzeit, als ſchon längſt die Staatsgewalt die Wahrung des Rechtsſchutzes übernom⸗ men hatte. So waren die Friedhöfe zu Eppendorf bei Rott⸗ weil derart frei, daß jeder Miſſetäter, der in einen dieſer Höfe geflüchtet war, hier ſicher war vor ſeinen Verfolgern. Wollte jemand den Flüchtling hierher verfolgen oder ſonſt Gewalt anwenden, dann war der Hofbeſitzer berech⸗ tigt, ja verpflichtet, den Aſylſuchenden zu ſchützen. Er hatte ſogar das Recht, dem Verfolger, wenn dieſer es nicht vor⸗ zog, ſich zurückzuziehen, den Kopf auf der Hausſchwelle abzuhauen. Dem Erſchlagenen mußte er dann drei Heller auf das Herz legen. Damit entzog er ſich jeder weiteren Verantwortung. Ein anderes Weistum, das noch im Jahre 1510 er⸗ neuert wurde, geſtattete dem Eigentümer, den auf friſcher Tat ertappten Dieb auf der Stelle zu töten. Verſuchte der Eindringling zu fliehen, dann rief er ſeine Nachbarn, und dieſe waren zu jeder Hilfeleiſtung unbedingt verpflichtet. Beſonders ſtreng wurden von jeher Grenz⸗ und Baumfrevel geahndet. Der Täter machte ſich durch ſolche Miſſetat alle zu Feinden, und jeder konnte ihn töten. Ja, ein beſonders grauſamer Tod war ihm zugedacht. So verordnet ein altes Bauernrecht:„Wer einen Grenzſtein verſetzt, dem ſoll der Kopf mit dem Pflug abgefahren werden.“ Man grub den Uebeltäter bis an den Hals in die Erde. Dann ſpannte man vier Pferde, die noch nicht auf dem betreffenden Acker gearbeitet hatten, an einen Pflug, der noch nicht gebraucht war. Die unge⸗ führten Pferde trieb der Knecht ſo lange über den Ein⸗ gegrabenen, bis ſein Kopf abgepflügt war. In einem anderen Weistum heißt es: Ein Dieb, der jemand einen Stellnagel vom Pfluge ſtiehlt, und dabei erwiſcht wird, der ſoll mit ſeinem Leib über dem Geſtell liegen und ſeinen Daumen in die Stelle ſtecken, bis ſie zu einem Schmiede kommen, der einen anderen Stellnagel einſetzt, ohne Schaden für den Fuhrmann.— Aus ſolchen Beſtimmungen ſpricht der ganze unbändige Zorn des Bauern, der nicht durch einen Neiding um die Früchte ſeiner ſauren Arbeit gebracht werden will. So ſind dieſe uralten volkstümlich⸗umſtändlichen For⸗ meln keineswegs bloße Aeußerlichkeiten, ſondern markante Kennzeichen einer tiefempfundenen Rechtsauffaſſung. Deut⸗ lich bringen ſie zum Ausdruck: Wer auch immer die rächend⸗ſühnende Strafe vollzieht, der iſt Vertreter der Ge⸗ ſamtheit. So prägen ſich in den Uranfängen bäuerlichen Rechtslebens und ſeiner Weistümer Grundgedanken, die die nationalſozialiſtiſche Staatsführung in anderer Form aufs neue verwirklicht. Dr. Edgar Dackweiler. Cewinnauszug 5. Klalle 47. Prenßiſch⸗ Sübbentſche(278. Preuß) Klaſſen- Bolte Ohne Gewähr Nachdruck derbog Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar 9. einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 18. Ziehungstag 28. Auguſt 1933 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 NN gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 319281 2 Gewinne zu 10000 RM. 279487 4 Gewinne zu 5000 RM. 79740 319817 10 Gewinne zu 3000 RM. 16127 47525 181719 197882 211921 22 Gewinne zu 2000 RM. 164945 187344 173025 180533 200936 290013 307357 33808 340156 382162 389255 70 Gewinne zu 1000 RM. 3563 6840 7770 9482 16328 20 28289 84210 73310 73871 80779 92172 958428 101059 3 130512 135656 197134 198748 200721 202868 210890 243041 257 265948 2908885 805487 312567 314846 320588 327029 337474 341 344113 378288 90, Gewinne zu 500 RA. 2826 8918 6289 9782 16220 21861 41569 53940 67126 68457 76509 91782 99455 102077 104880 122811 123274 149152 149666 150778 158177 156888 206695 207167 208851 218549 239661 241533 248773 259463 281469 30246 32848 326575 88984 329318 329491 330761 884324 339227 35480 355907 372450 38228 1781 2070 387 4289 6 98 18868 18b98 18485 18888 22210 28500 29815 116138 136938 146023 183658 190876 209573 128744 130421 187, 133976 134819 1349 137540 138484 140162 1 148848 150689 152789 1 187562 172622 174266 1 194769 197231 197538 2 210847 210785 213009 226851 243768 256780 260299 277805 280236 292312 297828 308218 30828 * 55. 8 18 182310 182507 185863 1 218784 219705 255293 277800 291562 307424 75 255128 277568 299009 303740 320126 331994 354104 366811 883389 In der 288895 272510 275426 27556 281167 282691 285811 288445 289205 298918 299259 30218 f 356805 2 583 369285 370466 371162 374726 375 389684 391627 393501 393963 394 heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM gezogen 26660 58468 62005 548020 782880 785 145 162216 26860 266498 30438 5 8 288g 40 Gewinne zu 1000 NR. 2094 11696 210086 33256 110372 114009 134440 148332 154846 207886 245941 280255 280980 298958 326573 346101 347609 377223 382649 384129 110 Gewinne zu 500 RM. 2936 7946 10798 13183 13366 13583 17842 23597 33928 37417 38896 41243 53752 62348 62857 64870 65008 69218 72440 82272 88942 90042 95475 106232 111878 142881 119151 130719 43321 149578 168926 169381 1771895 177798 129891 180478 181850 190204 202417 209833 220069 227627 243386 270253 290777 292808 329836 355120 357887 360114 365028 367214 379077 388148 393862 288 Gewinne zu 300 RN. 2864 5763 25989 25578 32909 33889 33893 50852 56566 56852 57584 57941 84848 85709 65758 87829 690786 88806 73475 81901 82067 82836 82945 83008 83888 85391 87940 89978 90536 96133 102463 105903 108017 108588 122687 25835 126345 133485 139266 139293 140765 148585 148808 154480 154571 159902 1631713 183222 163943 16867 170891 171280 171601 171717 179432 182136 188797 189805 190135 194322 195254 201825 202309 202890 204987 208427 209462 212385 213734 216073 218992 236750 249284 250573 276768 278951 290814 320330 321064 324187 347714 348503 348751 368427 372824 374147 384036 388812 3913888 Handelsteil Der Renten ma rt konnte eine Beſſerung des Kurs⸗ ſtandes der Reichsaltbeſitzanleihe verzeichnen: 113,75(113,25) Am Geldmarkk hielt die Nachfrage wegen des Ultimos unverändert an. Tagesgeld wurde auf 3,25 bis 3,50 Prozent heraufgeſetzt. Am Deviſenmarkt ging die franzöſiſchen Franken wieder verloren. Deviſenmarkt. Belga(Belgien) 42,03(Geld), 42,11(Brief), dän. Krone 55,83 56,00, engl. Pfund 12.515 12,545, franz. Fran⸗ ken 16,38 16.42, holl. G 168,9 27, ital. Lire 19,7 19,61, norw. Krone 6 Schilling 48,95 49,05, poln. Zloty 46,80 Krone 64,53 64,65, ſchweiz. Franken 81,10 5 30,87 30,93, tſchech. Krone 10,26 10,28, ainer 367061 385132 4 Gewinne zu 5000 RM. 8 Gewinne zu 3000 RM. 14 990198 5 2000 RM letzte Beſſerung des Ulde 92 Zwangsverſteigerung. Dienstag, 1. Sept. 1936, vormittags 11 Ahr werde ich in Seckenheim, an der Waaghalle und an Ort und Stelle(nähere Bekanntgabe an der Waaghalle) gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern; 18 ganze Stämme Tannen, 26 ganze Stämme Fichten, /½ Stamm Blockware, 10 fertige Grabſteine ohne Schrift, 9 rohe Steine. Mannheim, 28. Auguſt 1936. Keller, Gerichtsvollzieher. Ohmdgrasverſteigerung der Evang. Pflege Schönau in Heidelberg 1936. Am Freitag, den 4. September 1936, nachm. 3 Ahr im Gaſthaus„Zum Ochſen“ in Brühl von den Wieſen der Gemarkungen Brühl, Edingen und Schwetzingen. Allen Verwandten und Bekann daß mein innigstgeliebter, treubesor Großvater, Bruder, Schwager und Freiw. Feuerwehr Mannheim⸗Seckenheim. Statt besonderer Anzeige. Onkel Herr Daniel Kern Gastwirt Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Emilie Kern. Mannheim-Seckenheim, 31. August 1936. vom Trauerhause aus statt. Unſer paſſives Mitglied iſt geſtorben. Die Beerdigung findet heute Montag Rachm. 5 Uhr ſtatt. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. ten die traurige Mitteilung, gter Gatte, unser guter Vater, an den Folgen einer kurzen, schweren Krankheit im Alter von 62 Jahren ins Jenseits abgerufen wurde. Die Beerdigung findet heute Montag, den 31. August, nachm, um 5 Uhr Kameradſchaft ehemaliger Soldaten Wegen Weg zug zu verkaufen: Einzigartiges Gebrauchtes Urteil! Restlose Begeisterung über den Film: neu aufpoliert, mit Itürigem Spiegelſchranß, bereits neuen Der Dschungel Kapokmatra tzen, luft. ein 2 tür. poliertet 15 Kleiderſchranß, Ver rote 1 Standuhr, Naubtier- und(Weſtmünſterwz⸗ Urwaldfilm mit: Harry Piel. Heute Montag Abend 8.30 Uhr letzte Vorstellung. Außerdem die II. Ohmp. Splele 1 Negulatoruht, 1 Garderobeständes, ſowie 1 gebr. Küche (weiß geſtrichen) u. anderes mehr. g g Reichert . in Berlin. neee 2 PA LAST(Station). Miſt zu kaufen geſucht. Daniel Kern Anzug: Zivil. iſt geſtorben. Der Wehrführer. Evang. Männerverein Mhm.⸗Seckenheim. Vertreter für Seckenheim: LUDWIG Loch SUHLER Hauptstraße 143. Unſer Witglied iſt geſtorben. Wir geben ihm das letzte Geleit. Beerdigung findet heute Nachmittag 5 Uhr ſtatt. Die Beerdigung findet heute Montag Rachm. Antreten um 7 1 Zahlreiche Beteiligung erwartet 8 Der Mannheim⸗Seckenheim. Siegel 5 lpesheim Unſer Kamerad Hege ——— U———— Daniel Kern 125 Kapellenwirt Taglohn- Zalte Bauhandwerket (nach 5 Uhr ſtatt. 25 Uhr bei Kamerad Frey,„Zur Roſe“. Kameradſchaftsführer. Daniel Kern Der Vorſtand. boßn für Wochenlohn und Monatslohn zu haben in der vorgeschrieb, städt. Muster) zu haben in der Druckerei des Neckar- Bote. Aer⸗Labellen „ Druckerei des„Neckar⸗Bote. 938 243930 243931 247813 351496 252794 Schlafzimmer