e eee Eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang. ⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. 7 5 Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berklndblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Secken heim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Witw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 36 1116 Donnerstag, den 3. September 1936 Nr. 206 36. Jahrgang Tor oder Damm? Ng. Rumänien hat in den letzten Jahren ebenſo wie andere parlamentariſch regierte Länder einen ziemlich be⸗ trächtlichen Verbrauch an Regierungen gehabt. Um ſo mehr verdient hervorgehoben zu werden, daß das kürzlich zurück⸗ getretene Kabinett Tatarescu eine verhältnismäßig lange Lebensdauer gehabt hat. Wechſelten ſich in Rumänien nach engliſchem Vorbild dereinſt immer zwei Parteien in der Regierung ab, ſo erleben wir dieſes Mal den in der rumäniſchen Politik ſeltenen Fall, daß der geſtürzte Mini⸗ ſterpräſident wiederum mit der Regierungsbildung betraut worden iſt und ſich im weſentlichen auf dieſelben po⸗ litiſchen Kräfte wir zuvor ſtützt. Dennoch iſt dem jüngſten rumäniſchen Kabi⸗ nettwechſel keine geringere Bedeutung beizumeſſen. Den äußeren Anlaß bildeten innerpolitiſche Aus⸗ einanderſetzungen, im weſentlichen ſolche über das Ver⸗ halten der Regierung gegenüber ihren Gegnern von rechts und links. Der Kampf zwiſchen der Regierung und den hinter ihr ſtehenden liberalen Gruppen mit der Oppoſition wird nicht zuletzt um außenpolitiſche Zielſetzun⸗ gen geführt Somit gewinnen die innerpolitiſchen Ausein⸗ anderſetzungen in Rumänien außenpolitiſche Bedeutung und berühren das geſamteuropäiſche politiſche Kräfteſpiel. Dieſe Tatſache wird eindeutig beſtätigt durch den die ge⸗ ſamte Regierungskriſe beherrſchenden Wechſel auf dem Po⸗ ſten des rumäniſchen Auſtenminiſters: Titulescu kehrt nicht ins neue Kabinett zurück; an ſeine Stelle iſt Anto⸗ nescu getreten. Die internationalen Diskuſſionen über den rumäniſchen Regierungswechſel bewegen ſich daher auch hauptſächlich um Titulescus Sturz. Rumäniens Rolle in der europäiſchen Politik iſt ſeit der Errichtung Großrumäniens nicht mehr mit jenen Maß⸗ ſtäben zu, meſſen, die einſt an den altrumäniſchen Balkan⸗ ſtaat angelegt wurden. Die Nachbarſchaft mit der Sowjetunion und das Hineinragen der neurumäni⸗ ſchen Gebiete Siebenbürgen und Banat in den mitteleuro⸗ päiſchen Raum haben Rumänien vor verantwortungsvolle politiſche Fragen geſtellt und die Bedeutung dieſes Landes für die europäiſche Politik beträchtlich geſteigert. Rumänien hat geglaubt, die Sicherheit ſeines Landes auf ſein Mi⸗ litälr'bündnis mit Frankreich und ſeine Mit⸗ gliedſchaft in der franzöſiſch orientierten Kleinen Entente ſtützen zu müſſen Obgleich die Entwicklung ſeines Außen⸗ handels völlig andere Wege einſchlug, hat es von ſeinen politiſchen Bindungen an Frankreich, das auf die Bildung eines Mächteblocks gegen Deutſchland bedacht war, niemals Abſtand genommen. In Titulescu fand Rumänien die ſtärkſte Perſönlich⸗ keit, die die Geſchicke des Landes an das franzöſiſch beſtimmte„Sicherheitsſyſtem“ in Europa band. In Paris und Genf hielt ſich Titulescu wehr auf als in Bukareſt. Frankreich und der Völkerbund waren ihm die ſicherſten Bürgen für den Beſtand Großrumäniens und die Entfal⸗ tung ſeiner Kräfte. Mit immer neuen Argumenten, die er leidenſchaftlich und unter teilweiſe wütenden Ausfällen gegen ſeine inneren und äußeren Gegner vortrug, ſuchte Titulescu die Richtigkeit ſeiner Politik nachzuweisen. Dieſe Politik war ſolange keinen ſtärkeren Belaſtungen ausge⸗ ſetzt, als die Intereſſen zwiſchen Frankreich und der Sowjetunion, mit der ſich Rumänien der beſſarabi⸗ ſchen und anderer Fragen wegen im verſteckten Kriegszu⸗ ſtande befand, nicht parallel liefen und die Sowjetunion nur geringen Einfluß auf die europäiſche Politik ausübte. Erſt das Militärbündnis zwiſchen Moskau und Paris brachte die Diskuſſion um die rumäniſche Außenpolitik in Fluß und ſetzte Titulescus Politik, die auf eine Angleichung der rumäniſch⸗ſowjetiſchen Politik an die franzöſiſch⸗ſowjetiſche abzielte, ſchweren Belaſtungen aus. Nachdem ſich die Tſchechoſlowakef ohne weiteres in das zwiſchen Paris und Moskau ausgearbeitet Bündnisſyſtem eingefügt hatte, erhob ſich die Frage, auf welchem Wege territoriale Verbindungen zwiſchen der Sow⸗ jetunion und der Tſchechoſlowakei geſchaffen werden könn⸗ ten. Polen ſchied für dieſe Brückenſtellung aus. Infolge⸗ deſſen konzentrierte ſich das Intereſſe Moskaus, Paris und Prags auf Rumänien Sollte Rumänien, deſſen Schlüſſel⸗ ſtellung an der Oſtgrenze des nichtbolſchewiſtiſchen Europas ausdrücklicher Hervorhebung bedarf, der roten Flut aus Oſten als Tor den Weg nach Europa, insbeſondere zur tſchechoflowakiſchen Angriffsbaſis öffnen oder wie Polen einen Teil jenes Dammes bilden, der Europa vor Chaos und Anarchie bewahre? Die Diskuſſion um dieſe Frage hat in Rumänſen leidenſchaftlich eingeſetz. Aufs bei⸗ den Fronten wurden Teilerfolge erzielt. Während die Wei⸗ gerung Rumäniens, mit Moskau einen Beiſtandspakt nach dem Muſter des tſchechoflowakiſch⸗ſowjetruſſiſchen abzuſchlie⸗ ßen, als Sieg jener Gruppen anzuſehen iſt, die. Rumäniens Beſtand nicht an den Bolſchewismus ketten möch en, ſo be⸗ deutet der Plan, die Eiſenhahnſtrecke Mohilew Czernowitz zum Zwecke raſcher Truppentransporte von Sowjetruß⸗ land über Rumänien nach der Tſchechoſlowakei viergleiſig auszubauen, einen Sieg der Probolſchewiſten. 8 Die linken Parteien, zu denen ſich in letzter Zeit die Nationalzaraniſten geſellen, reden den Moskauer und Pra⸗ ger Plänen das Wort, während die rechten Parteien vor der Gefährlichkeit ſolcher Pläne warnen. Titulescu deckte ſeine Karten niemals auf. Dennoch war es klar, daß er den Pariſer Wünſchen, wenn auch nicht ſo offenſichtlich wie manche tſchechoflowakiſchen Staatsmänner und Militärs, Rechnung zu tragen gedachte. ————U—— * 8 e* 5 5 8 de 55 4 4 5 2 Vor dem Reichsparteitag 41 000 Hitlerjungen nehmen daran keil.— Die Zeltſtadt. Nürnberg, 2. September. Am Reichsparteitag 1936 nehmen 41 000 Hitlerjungen teil. Ihre Zeltſtadt befindet ſich bei Altenfurth hinter dem Langwaſſer. Sie wurde von der HJ ſelbſt erbaut. In die⸗ ſem Jahre ſind es nicht Rundzelte, ſondern 1100 neue lange Jelte in der Größe von 6 mal 14 Meter, die je⸗ weils 40 Jungen faſſen. Das Lager in Mohrenbrunn iſt mit allen modernen Einrichtungen verſehen. Die Zelte ha⸗ ben Fernſprechanſchlüſſe. Daneben ſind Hilfslautſprecher aufgeſtellt und Waſchgelegenheiten in genügender Zahl ein⸗ gerichtet. Das Lager findet am 11., 12. und 13. September ſtatt. Am 11. September treffen die Jungen mit 45 Sonderzügen ein. Am nächſten Morgen findet die große HJI-Kundge⸗ bung im Stadion ſtatt. Sodann gelangt in der Haupt⸗ kampfbahn ein choriſtiſches Spiel zur Aufführung. Der Abtransport erfolgt am Sonntagmorgen. Die Verpflegung der HJ wird auch in dieſem Jahr wieder der Hilfszug Bayern übernehmen. Das Lager iſt mit 25 ärztlichen Hilfsſtellen und zwei Sanitätszelten ausgeſtattet. Im Mittelpunkt des Lagers an der Adolf⸗Hitler⸗Straße ſteht der Kommandoturm, in deſſen Nähe der Reichsjugendführer Baldur von Schirach Quartier beziehen wird. Auf dem Fahnenhügel wer⸗ den die 1600 Fahnen aufgeſtellt. Auf dieſem Hügel findet am Freitagnachmittag die Weihe von 20 Bannfahnen durch den Reichsſugendführer ſtatt. Während des Reichsparteitages iſt für den Bd Min Bamberg eine beſondere Veranſtaltung vorgeſehen. Am 11. September weiht dort Reichsjugendführer Baldur von Schirach 370 Untergauwimpel. Am Samstag, den 12. Sep⸗ tember, nimmt der BdM an der Kundgebung im Stadion teil und fährt dann nach dieſer Veranſtaltung wieder nach Bamberg zurück 6000 Mann Werkſcharen Auch in dieſem Jahre nehmen die Werkſcharen am Reichsparteitag teil, und zwar 6000 Mann, die auf Ein⸗ ladung Dr. Leys nach Nürnberg kommen. Ihre Unterbrin⸗ gung erfolgt im Werkſcharlager Langwaſſer. Ein Vorkommando von Berlin iſt bereits in Nürnberg ein⸗ getroffen, um die Vorbereitungen durchzuführen. Jedes der 28 Zelte faßt etwa 250 Mann. Auch dieſes Lager iſt mit allen modernen geſundheitlichen Einrichtungen ausgeſtattet. Die Werkſcharen werden am Tage der Wehrmacht als Zu⸗ ſchauer anweſend ſein, ebenſo beim SA⸗Appell am Sonn⸗ tag. Die Mitwirkung der Werkſcharmänner am Reichspar⸗ teitag ſelbſt beſteht in einer großen eigenen Ver⸗ anſtaltung, deren Mittelpunkt das Feſtſpiel„Auch auf dem Amboß wächſt das Brot“ bilden wird, und das haupt⸗ ſächlich von den Gauen Düſſeldorf und Heſſen⸗Naſſau geſpielt wird. Als ein ſchönes Zeichen nationalſozialiſtiſcher Denkungs⸗ art der Betriebsführer kann feſtgeſtellt werden, daß dieſe den nach Nürnberg fahrenden Arbeitskameraden nicht nur den hierfür notwendigen Urlaub gewährten, ſondern ihnen neben der Weiterzahlung des Arbeitslohnes auch ein Taſchengeld zubilligten. An alle Arbeitgeber! Freiſtellung von SS-Leuten für Nürnberg. Von der Reichsführung SS wird mitgeteilt:„Zum er⸗ ſtenmal übernimmt auf dem Reichsparteitag 1936 die Schutzſtaffel der NSDAP den geſamten Abſperr⸗ und Si⸗ cherheitsdienſt. Die übrigen Verbände der NSDAP werden dadurch entlaſtet. Während die Deutſche Arbeitsfront die Arbeitgeber gebeten hat, Arbeitnehmer, die am Reichspar⸗ teitag 1936 teilnehmen, für die Zeit vom 9. bis 12. Septem⸗ ber zu beurlauben, bittet nunmehr der Reichsführer SS die deutſchen Arbeitgeber, die für die Abſperrung in Nürnberg angeſetzten Angehörigen der Schutzſtaffel der NSDAP für die Zeit vom 6. bis 15. September von der Ar⸗ beit freizuſtellen, da ſie rechtzeitig vor Beginn des Reichsparteitages in Nürnberg eintreffen müſſen und erſt nach Abſchluß des Reichsparteitages in Sammeltranspor⸗ ten wieder heimbefördert werden können. VVPUUUbbUCCUCGCTCVCTCDCDbCTGTCTGbGTCVGTCTGTGTGTGTGTCTGbGDCb(b(bTbT Es wäre verfrüht, aus dem Sturze Titulescus feſte Schlüſſe über die künftige Außenpolitik Rumäniens zu ziehen, zumal, da die Beauftragung Antonescus, Titules⸗ cus Nachfolger, in Paris recht freundliche Aufnahme fand. Deutſchland hat ebenſowenig Intereſſe, ſich gegen gewiſſe Vorwürfe der indirekten Urheberſchaft des Bukareſter Ka⸗ binettswechſels zu verteidigen, wie es Veranlaſſung hat, Rumänien nach dem mancherorts beliebten Sprachgebrauch in das„deutſche Lager“ zu„locken“. Tatarescu hat in ſei⸗ ner Regierungserklärung ausgeſprochen. daß die rumä⸗ niſche Außenpolitik unverändert weitergeführt und an der Aufrechterhaltung engſter Beziehungen zu Frank⸗ reich feſtgehalten würde. gegen Deutſchland gerichtet ſind und einem beſtimmten, von Moskau geförderten Ziele dienen ſollen, beeinfluſſen ſie die Haltung Deutſchlands. Welche Auffaſſung die neue rumä⸗ niſche Regierung nach dem Sturze Titulescus von ihren Beziehungen zu Frankreich hat, wird ſich erſt zeigen müſſen. Es wäre ein Unglück für Europa, wenn Rumänien vergeſſen würde, was es dieſem Erdteile ſchuldig iſt. * Nur wenn ſolche Beziehungen Die Wehrmacht auf dem Parteitag Ausdruck der Verbundenheit mit der Partei. Nürnberg, 1. September. An der Geſtaltung des Keichsparteitages 1936 hat auch die Wehrmacht wieder hervorragenden Ankeil. er Tag der Wehrmacht am Parteitag iſt deutlicher Ausdruck der engen Verbundenheit zwiſchen Partei und Wehrmacht. Mit allen Waffengattungen tritt die deut⸗ ſche Wehrmacht am Reichsparteitag 1936 wieder in Er⸗ ſcheinung. Draußen in Gaismannshof wurde wieder ihr ge⸗ räumiges Zeltlager errichtet, in das rund 17000 Offiziere, Beamte, Unteroffiziere und Mannſchaften, 1900 Pferde und 2200 Fahrzeuge untergebracht. werden. Das Münchener Pionierbataillon 47 t zum Bau von drei Fußgänger⸗ brücken und einer Marſchbrücke nach Nürnberg beor⸗ dert worden. Während des Parteitages ſelbſt beteiligt ſich die Wehr⸗ macht an folgenden Veranſtaltungen: Am Dienstag, den 8. September, nachmittags, er⸗ folgt durch die Truppen die Einholung der alten Fahnen, etwa 130 an der Zahl, von der Wohnung des Kommandeurs der 17. Diviſion zum Wehrmachtlager, wo ſie im Fahnenzelt Aufſtellung finden. Am gleichen Tage abends ſtellt die Wehrmacht die Ehrenkompagnie mit Salutbatterie zum Empfang der Spitzen von Partei und Staat. Am Mittwochabend gibt die Wehrmacht ein Standkonzert auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz. Ehrenkompagnien werden geſtellt am Donnerstag, Freitag und Samstag. Während der ganzen Dauer des Reichsparteitages werden Ehrenwachen abgeordnet zu dem Quartier des Oberbefehlshabers der Wehrmacht und der Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile. Der Tag der Wehrmacht Zu Beginn des Tages der Wehrmacht ſtellt die Wehr⸗ macht am„Deutſchen Hof“ die Ehrenwache für den Füh⸗ rer. Die Vorführungen der Wehrmacht auf dem Zeppelinfeld finden am Vormittag und Nachmittag ſtatt. Bei den Vormittagsvorführungen werden den Truppen⸗ teilen durch den Reichskriegsminiſter neue Fahnen ver⸗ liehen. Die Vorführungen ſelbſt, an denen ſich alle Waffen⸗ gattungen beteiligen, zeigen auf verhältnismäßig kleinem Raume Ausſchnitte und Gefechtsbilder der einzelnen Trup⸗ pen. Die Vorführungen beginnen mit einem Vorbei⸗ flug der Luftwaffe. Rund 400 Flugzeuge werden dabei zur Luftparade aufſteigen. Gleichzeitig finden auf dem Feld Vorführungen der Flakartillerie ſtatt. Nach dem zweiten Vorbeiflug der Luftwaffe erfolgen die Vorführungen des Reiterregiments 10. Danz zeigt das Schüßenregiment 1 das Oeffnen einer Sperre, ſchließlich bringt eine Abteilung des Panzerregi⸗ ments 1 formales Exerzieren. Artillerievorfüh⸗ rungen reihen ſich an. Danach rückt Infanterie ins Gelände. Nach Schluß der Vorführungen formieren ſich die Truppen zur Paradeaufſtellung vor dem Führer. Dann ſpricht der Führer zur Wehrmacht. Hierauf formieren ſich die Truppen zu neuer Aufſtel⸗ lung und marſchieren vor dem Führer und Oberſten Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht vorbei. Der Tag der Wehrmacht klingt mit dem Großen Zapfenſtreich vor dem Führer am„Deutſchen Hof“ aus. Der Führer an Blomberg Glückwunſch zum Geburkskag. Der Führer und Reichskanzler hat an Generalfeldmac⸗ ſchall von Blomberg folgenden Glückwunſch gerichtet: „Mein lieber Generalfeldmarſchall! Zu Ihrem heutigen Geburtstage ſende ich Ihnen meine herzlichſten Grüße. Ich verbinde ſie mit dem Wunſche, daß Sie auch im kommen⸗ den Jahre Ihre ganze Kraft in voller Geſundheit dem Wie⸗ deraufbau der deutſchen Wehrmacht widmen können.“ Auch Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, der zurzeit beim Führer in Berchtesgaden weilt, richtete ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunſchſchreiben an den Generalfeldmarſchall. Glückwunſchtelegramm des Stabschefs der SA Der Stabschef der SA, Viktor Lutze, hat folgendes Telegramm an Generalfeldmarſchall von Blomberg ge⸗ ſandk:„Zu Ihrem Geburtstage ſpreche ich Ihnen, zugleich im Namen der Sturmabteilungen, die beſten Wünſche für Ihr perſönliches Wohlergehen aus. Möge eine gütige Vor⸗ ſehung es fügen, daß Sie noch viele Jahre Ihre erfolg⸗ reiche Arbeit für das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und den Führer fortſetzen.“ Kurzmeldungen Berlin. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dem Film⸗ e e 11 Verleihung des Muſſolini⸗Po⸗ als für den Film„Der Kaiſer von Kalifornien“ ſei. chien Glace gend, Weiterführung der Fettverbilligung. Berlin, 3. Sept. Die von der Reichsregierung zur Ver⸗ billigung der Speiſefette für die minderbemittelte Bevölke⸗ rung getroffenen Maßnahmen werden für die Monate Ok⸗ tober, November und Dezember 1936 im bisherigen Um⸗ fange fortgeführt. Die nicht verbrauchten Stammabſchnitte ſind entſprechend den bisherigen Beſtimmungen bis zum 5. bezw. 10. Januar 6937 zurückzugeben. Deutſchland als Wächter Weſteuropas gegen den Bolſchewismus. London, 2. September. Der bekannte engliſche Journaliſt Ward Price veröf⸗ fentlicht in der„Daily Mail“ einen Aufſatz, in dem er u. a. ausführt, daß der Kampf zwiſchen der faſchiſtiſchen oder nationalſozialiſtiſchen und der bolſchewiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung über alle Grenzen hinausreiche und jedes Volk erfaßt habe. Obwohl der Bolſchewismus in Frankreich und Spanien Jorkſchritte erzielt habe, ſei ihm durch die Wiederaufrüſtung Deukſchlands ein neues und mächtiges Hindernis in Mittel- europa enkgegengeſtellt worden. Wie Luzifer vor dem Jall wolle Skalin die Mächte der Finſternis mobilmachen, aber der deulſche Erzengel Michael bereite ſich ſchnell darauf vor, das Feld zu behaupten. Auf Grund von Erwägungen über die deutſche Landes verteidigung und infolge der ankikom⸗ muniſtiſchen Grundſätze des Nakionalſozialismus ſei der deutſche Führer zum Wächter Weſteuropas gegen den Bol⸗ ſchewismus beſtimmt. Obwohl die Verſtärkung der ſo w jetruſſiſchen Rüſtungen von den übrigen weſteuropäiſchen Mäch⸗ ten kaum zur Kenntnis genommen worden ſei, ſeien ſie nach deutſcher Anſicht doch bed rohlich. Die Tſchecho⸗ ſlowakei habe den erſten Schritt zur Schaffung einer neuen Gruppierung in Mitteleuropa ergriffen, indem ſie⸗ ein Militärbündnis mit der Sowjetunion abge⸗ ſchloſſen und es dadurch den Sowjetruſſen ermöglicht habe, ſich dem Herzen Deutſchlands zu nähern. Sowjetruſſiſche Militärflugplätze ſeien auf tſchechiſchem Gebiet errichtet worden und ſowjetruſſiſche Militärflieger könnten dadurch Berlin und München in zwei Stunden erreichen. Rumänien baue eine ſtrategiſche Eiſenbahnlinie, um Sowjetrußland mit der Tſchechoflowakei zu verbinden. Ward Price verweiſt auf die bitteren Erfahrungen, die Ungarn mit dem Bolſchewismus unter Bela Khun gemacht habe, und ſpricht die Ueberzeugung aus, daß auch Oeſterreich, Italien und Polen auf Deutſchlands Seite ſtehen würden. Die Stellungnahme Frankreichs ſei von der Entwicklung des zurzeit im Gang befindlichen ſozialen Kampfes und von der tatſächlichen Wirkſamkeit des Franco⸗ſowjetruſſiſchen Paktes im Kriegsfalle abhängig. England, ſo ſchließt der Verfaſſer, müſſe„im Falle eines Konflikts“ zwiſchen dem Bolſchewismus und dem Natio⸗ nalſozialismus neutral bleiben.(Warum? D. Schriftl.) Aniform des NSO⸗Studentenbundes Für Stamm⸗Mannſchaften und Amtsträger verliehen. NS. München, 3. Sept. Mit Genehmigung des Stell⸗ vertreters des Führers iſt dem NSD⸗Studentenbund als Gliederung der NSDAP eine einheitliche Uniform für die Stamm⸗Mannſchaften und die Amtsträger des Studenten⸗ bundes verliehen worden. Die Uniform beſteht aus einer ſchwarzen Dienſtjacke, die bis zur Gürtellinie reicht und zum Offentragen gearbeitet iſt. Darunter wird das Braunhemd mit ſchwarzem Binder getragen. Auf den Schultern ſind der Uniformjacke Schulterklappen mit weißer Paſtellierung aufgelegt. Dazu ſchwarze Stiefelhoſen und ſchwarze Marſch⸗ ſtiefel. Die Kopfbedeckung beſteht aus einer ſchwarzen Mütze in Schiffchenform. Die Fahne, die aus hochrotem Flaggentuch mit zwei weißen Längsſtreifen und aus einer in weißem Felde ſenk⸗ recht ſtehenden Hakenkreuzraute beſteht, kann von dem Gauſtudentenbundführungen und den Studentenbund⸗ gruppen geführt werden. Weihbiſchof Hierl geſtorben. Regensburg, 2. Sept. Weihbiſchof Johannes Baptiſta Hierl iſt nach langem, ſchwerem Leiden im Alter von über 80 Jahren geſtorben. Der Verſtorbene, der 1911 zum Weih⸗ biſchof der Diögeſe Regensburg und kurz darauf auch zum Domprobſt ernannt worden war, hatte 1930 ſein Goldenes Prieſterjubiläum und im Februar d. J. auch ſein Silber⸗ nes Biſchofsjubiläum feiern können. 28 Tote in Bochum Die Anterſuchung des Grubenunglücks. Bochum, 2. Sept. Am Mittwoch gelang es den Ret⸗ tungskolonnen, die Leiche des letzten vermißten Berg⸗ manns zu bergen. Leider iſt wieder einer der Verunglück⸗ ten im als„Bergmannsheil“ geſtorben. Damit hat ſich die Zahl der Toten auf 28 erhöht. 17 Verletzte befin⸗ den ſich noch im Krankenhaus. 5 Die ſtaatsbehördliche 1 9 des Herganges und der Urſachen der Grubenexploſion au der Zeche„Verei⸗ nigte Präſident“ geht im Benehmen mit der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft mit größter Beſchleunigung weiter. Der Oberberghauptmann hat angeordnet, daß in Anbetracht des Umfanges des Unglücks die Unterſuchung von den zuſtän⸗ digen Mitgliedern des Oberbergamts in Zuſammenarbeit mit der i des Reichswirtſchaftsminiſteriums geführt und ſo beſchle unigt wird, daß das Ergebnis in acht Tagen vorliegt. Es wird dann das Urteil über die Her⸗ kunft der Schlagwetter, von denen aller Wahrſcheinlichkeit nach die Exploſion ausgegangen iſt, über die Urſache der Zündung ſowie darüber vorliegen, ob jemandem und wen ein Verſchulden trifft. Franzöſiſches Beileid Teilnahme am Bochumer Grubenunglück. Berlin, 3 Sept. Der franzöſiſche Miniſter für öffent⸗ liche Arbeiten hat an den Reichsarbeitsminiſter folgendes Beileidstelegramm gerichtet:„Tiefbewegt durch das furcht⸗ bare Unglück auf der Zeche„Vereinigte Präſident“ in Bo⸗ chum bitte ich Sie, mein aufrichtiges Beileid entgegenzu⸗ nehmen und den Familien der Verunglückten den Aus⸗ druck meiner innigen Anteilnahme zu übermitteln. Gleich⸗ zeitig mache ich mich bei dieſer Gelegenheit zum Dolmet⸗ ſcher der franzöſiſchen Bergarbeiter, um Ihnen die Anteil⸗ nahme zum Ausdruck zu bringen, die dieſe an dem Unglück nehmen, das ihre deutſchen Kameraden ſo grauſam be⸗ troffen hat.“ Reichsarbeitsminiſter Seldte hat dem franzö⸗ ſiſchen Miniſter für die Anteilnahme gedankt. Paris. Der Vorſitzende der ſpaniſchen Handelskammer in Paris und der zweite Sekretär der hieſigen ſpaniſchen Botſchaft ſind von ihren Poſten zurückgetreten. Lloyd George nach Deutſchland abgereiſt Das Beſuchsprogramm des engliſchen Staatsmanns. London, 3. September. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George iſt von London zu ſeinem Beſuch nach Deutſchland abgereiſt. In ſeiner Begleitung befinden ſich ſeine Tochter Megan Lloyd George und ſein Sohn Major Gwilyn Lloyd George, die ebenſo wie ihr Vater Mitglieder des Unterhauſes ſind. ferner ſein Sekretär Sylveſter und ſchließlich ein Freund des Staatsmannes, Profeſſor Conwell⸗Evans. Lloyd George wird etwa zwei oder drei Wochen in Deutſchland bleiben Vor ſeiner Abreiſe gab er einem Ver⸗ treter der Preß Aſſociation gegenüber folgende Erklärung ab:„Als ich Botſchafter von Ribbentrop vor einiger Zeit in London ſah, lud er mich zu einem Beſuch Deutſchlands ein, damit ich ſehen könne, was dort zur Bekämpfung des Arbeitsloſenproblems getan worden iſt. Ich habe ein höchſt intereſſantes Beſuchsprogramm, das mir Gelegenheit ge⸗ ben wird, zu ſehen, was in Deutſchland beſonders auf dem Gebiet der Siedlung ſtädtiſcher Arbeiter, der Urbarma⸗ chung von Brachland, des Straßenbaues und der Entwick⸗ lung der Landwirtſchaft geleiſtet worden iſt.“ Dienſtzeit⸗VBerlängerung in Frankreich? Auf zweieinhalb Jahre oder mehr? Paris, 2. September. Kriegsminiſter Daladier empfing die Vorſitzenden der Heeresausſchüſſe der Kammer und des Senats und unter⸗ hielt ſich mit ihnen über die Lage der nationalen Verteidi⸗ gung. Er machte ſie mit den Fragen vertraut, die augen⸗ blicklich die Regierung hinſichtlich der nationalen Verteidi⸗ gung prüfe. „Figaro“ glaubt zur Beſprechung des Kriegsminiſters mit den Vorſitzenden der Heeresausſchüſſe mitteilen zu kön⸗ nen, daß ſich die franzöſiſche Regierung zurzeit mit dem Plan einer Verlängerung der Militärdienſtzeif krage. Ueber dieſe Notwendigkeit ſeien ſich auch polikiſche Kreiſe einig. Man wiſſe aber nur noch nicht, auf welche Jeikdauer man die Dienſtzeit feſtſetzen ſolle Nach Meinung des Vorſitzen⸗ den des Heeresausſchuſſes des Senats, deſſen Anſicht auch von einer ſehr hohen Perſönlichkeit vertreten werde, zu der ſogar noch die Ueberzeugung des Kriegsminiſters käme, ſei eine Dienſtzeitverlängerung auf zweieinhalb Jahre nökig. Der Vorſitzenden des Kammerausſchuſſes, der, wie man ſagt, von extremen Linkskreiſen geſtützt werde, gehe ſogar noch weiterr. Nach dem Blatt ſei beſchloſſen, den nächſten Miniſterrat mit der Frage der Dienſtzeitverlängerung zu befaſſen. Neuer Angriff auf Jrun Wichtiger Höhenzug von den Nakionaliſten erobert. Front von Irun, 3. September. Der Sonderberichterſtatter des DRNB meldet: Nach⸗ dem der Mittwochvormittag in völliger Ruhe verlaufen war, eröffneten die nationaliſtiſchen Truppen ganz plötzlich um 13 Uhr ſtarkes Infanterie-, Maſchinengewehr⸗ und Hand⸗ granatenfeuer auf die roten Stellungen, die ſich von dem alten Fort San Marcial herunterziehen zum Grenzfluß Bidaſſoa und die den letzten beherrſchenden Höhenzug von Irun darſtellen. Elwa eine halbe Stunde ſpäter griffen die Legionäre von Süden kommend dieſe Linie im Nahkampf an. um 14,30 Uhr konnte man vom franzöſiſchen Ufer aus die rot- gelb- roten Farben des alten Spanien, das Feldzeichen der Nationaliſten, auf der genannten Höhe ſiegverkündend im Winde flattern ſehen. Während die herbeigerufenen Verſtärkungen der Roten es vorzogen, auf halbem Wege kehrt zu machen, legte die marxiſtiſche Artillerie von Fuenterrabia aus ihr Feuer ganz weſentlich zurück. Sie beſchoß mit mittleren Ka⸗ libern die nach Irun hinunterführenden Hänge, um ein weiteres Vordringen der Nationaliſten nach Möglichkeit zu verhindern. Dieſe ſcheinen zunächſt die Eroberung der letzten Bergſtellungen durch die weiter weſtlich umfaſſend eingeſetzten übrigen Truppen der Militärgruppe abzuwar⸗ den, bevor ſie zum neuen Angriff antreten. Auffallend iſt das völlige Fehlen von Fliegern auf beiden Seiten und die Sparſamkeit, die ſowohl Angreifer wie Verteidiger mit ihrer Artillerie betreiben. auch von See hat bis jetzt noch niemand in den Kampf ein⸗ gegriffen. Kurz nach 16 Uhr brach eine Abteilung der nationali⸗ ſtiſchen Truppen in Stärke von etwa 60 Mann aus der vor einer Stunde eroberten Stellung hervor. Die rotgelbrote Fahne an der Spitze, ſtürmten ſie ausgeſchwärmt den Ab⸗ hang hinab nach der Stellung Nr. 1 der Roten. Von San Marcial aus wurden die Angreifer mit einem wütenden Maſchinengewehrfeuer belegt das den Vormarſch aber nicht aufzuhalten vermochte. Wenige Minuten ſpäter hatten ſie die Stellung 1 erreicht. die von den Roten bereits verlaſſen war. Inzwiſchen verſammelten ſich an der Ausgangsſtellung weitere Verſtärkungen und neue Sturmabteilungen, denen die ſchwerere Aufgabe zufällt, die bergaufwärts am glei⸗ chen Grat gelegenen Stellungen 3 und 4 zu nehmen. Die Artillerie der Roten ſchießt ununterbrochen auf die Stel⸗ lungen, die von den Nationaliſten beſetzt worden ſind. Die Artillerie der Nationaliſten hingegen ſchweigt, wahrſchein⸗ lich, weil ſie mit einem ſofortigen weiteren Vordringen ihrer Infanterie rechnet. Höhe von San Marcial erſtürmt. Hendaye, 3. Sept. Am Mittwochabend haben die nalio⸗ naliſtiſchen Streitkräfte die den Zugang nach Jrun be⸗ herrſchende Höhe von San Marcial im Sturm genommen. Die ſchweren Geſchütze der Roten ſchießen von Fuenker⸗ rabia auf die Kirche, die auf der Spitze der Höhe von San Marcial lieat. Die unmenſchliche Kriegsführung der Marxiſten Der nationale Verteidigungsausſchuß in Burgos ver⸗ öffentlicht folgende Note über das völker rechtswidrige Ver⸗ halten der roten Miliz an der Front vor Irun „Der Ausſchuß bringt der ziviliſierten Welt das uner⸗ hörte, gegen die Kriegsgepflogenheiten und gegen die ele menkarſten Bölkerrechtsprinzſpien verſtoßende Vorgehen der Kommuniſten in Fuenterrabia zur Kenntnis. Die Kom- muniſten haben angeſichts der Bedrohung durch die natio⸗ nalen Truppen ihre eigenen Familien und alle zur Volks. front gehörigen Elemente weggebracht. Dagegen haben ſie alle Frauen und Kinder, die als Sommergäſte ſich in der Skadk befanden, zurückgehalten und der Beſchießung aus⸗ geſetzt. sie wollen mit ihnen eine Menſchenmauer gegen die Angriffe der Nationaliſten bilden.“ Vor dem Fall Malagas? Reuter meldet aus Gibraltar, es ſei damit zu rechnen daß Malaga, das zurzeit noch in den Händen der Marxiſen iſt, ſich in den nächſten Tagen den Nationaliſten er eben werde. Flüchtlinge, die mit dem britiſchen Zerſtörer„Por. ceſter“ in Gibraltar eingetroffen ſeien, hälken erzählt, daß die Nationaliſten nur noch fünf Kilomeker von der Sahl enkfernt ſeien. Flugzeuge der Militärgruppe hätten die Stadt ſchwer bombardiert und den Flugplatz ſowie viele andere Gebäude in Brand geſetzt. Die Bevölkerung ſei von einer großen Panik ergriffen und verſuche, im Hafen Zuflucht zu finden Zwei Kanonenboote der Marxiſten unternahmen einen Verſuch, bei La Linea, das von der Militärgruppe beſeßt iſt, bewaffnete Truppen zu landen. Das Unternehmen wurde jedoch durch nationaliſtiſche Truppen kurzen Feuergefecht vereitelt. Kommuniſtiſches Waffenlager bei Sofia Sofia, 3. September. Die politiſche Polizei hat in einem Hauſe am Rande der Hauptſtadt ein kommuniſtiſches Waffenlager aufgedeck, das drei Maſchinengewehre, 23 automatiſche Gewehre, ſie⸗ ben Handgranaten, eine Bombe, mehrere Revolver und Mauſerpiſtolen mit mehreren tauſend Patronen enthielt Das Waffenlager war in der Decke eines Dachbodens ein. gemauert. Die Waffen waren in ein Tuch eingewickelt, das mit einer Aufſchrift in ruſſiſcher Sprache verſehen war. In dem Verſteck wurden außerdem eine Zeitung und eine rote Fahne vorgefunden. In Verbindung mit ſind mehrere Perſonen feſtgenommen worden. Sowjetgeneral für die rote Miliz Der Rundfunkſender La Coruna, der ſich in den Hän⸗ den der Nationaliſten befindet, berichtete, daß in Madrid ein ſowjetruſſiſcher General eingetroffen iſt. Er hatte Be. ſprechungen mit führenden Marxiſten. Anſchließend über⸗ nahm der ſowjetruſſiſche General das Oberkommando über die rote Miliz. „Arlaubsreiſe“ im Panzerzug Oppoſikion gegen Skalin ſelbſt in Georgien. Der Warſchauer Korreſpondent des„Zwölfuhrblattes“ berichtet über die Hintergründe einer angeblichen Urlaubs reiſe Stalins nach Georgien, die er unter ſehr merkwür⸗ digen Umſtänden angetreten habe. Der Meldung des Korreſpondenten nach ſoll ſich Stalin entſchloſſen haben, in ſeine georgiſche Heimat zu reiſen, da dort ebenfalls„Trotzkiſche Umtriebe“ ausgebtochen ſind. Eine Oppoſition in den Reihen ſeiner Stalin begreiflicherweiſe für beſonders gefährlich. Die lange Fahrt von Nord nach Süd hat Stalin, wie nach Warſchau glaubwürdig berichkef wird, im Panzerzug angetreten. Inmikten der Panzerwaggons fuhr der Schlaf wagen Skalins, aber man glaubt allgemein, daß ſich Skalin ſelbſt nicht in dem Schlafwagen befand, der ja auch der empfindlichſte Teil des Zuges war. Der ganze Zug wurde durch zwei weitere Panzerzüge geſichert, von denen einer voraus und der andere hinterher fuhr. Außerdem waren an der ganzen Strecke ſtarke Wo chen der GPU⸗Truppe poſtiert. Verhöre„dritten Grades“ Die konſervative„Evening News“ bringt weitere Ent⸗ hüllungen über die ſogenannte„Säuberungsaktion“ der Sowjetregierung. Dabei ſchilderte ſie ausführlich die Be⸗ mühungen der zurzeit in London tätigen ſowjetruſſiſchen Geheimagenten, Beweismaterial gegen den früheren Sow⸗ jetbotſchafter Sokolniko w ſowie gegen den Militär⸗ e der Londoner Botſchaft, General Putna, zu ſam⸗ meln. Nachdem die Verhöre„dritten Grades“, die in den letz⸗ ten Tagen in der Londoner Sowjetbotſchaft durchgeführt wurden, nicht allzuviel ergeben hätten, habe der Chef der OG Pu, Jagoda, ſeinen Agenten Befehle gegeben, London nicht eher zu verlaſſen, als bis das gewünſchte Veweis⸗ material vorliegt. Das Blatt vermag heute auch den Schleier des Geheim⸗ niſſes, das den Fall Ozerſki umgibt, ein wenig zu lüften. Darnach wird Alexander Ozerſki, der Leiter der owſetruſſiſchen Handelsabteilung in Großbritannien, zu⸗ rückkehren, um die Angelegenheiken zu regeln, die mit dem kürzlich zwiſchen England und Sowjetrußland abgeſchloſſe⸗ nen Handelsabkommen zuſammenhängen. Nach Erledigung dieſer Aufgabe wird Ozerſki nach Moskau zurück⸗ gebracht werden, wo man ihn als Zeugen in dem be⸗ vorſtehenden neuen Hochverratsprozeß benötigt. Als Gei⸗ ſeln für eine„gute Führung“ Ozerſkis in London ſind der„Evening News“ zufolge in Moskau zwei nahe Verwandte des Handelsvertreters, Michael Ozerſki und Georg Ozerſki, verhaftet worden. Das von den ſowjetruſſiſchen Beamten und Angeſtellten in London immerhin erpreßte Beweismaterial, fährt das Blatt fort, füllt die Gefängniſſe in ganz Rußland. Um auch auf die anderen zehn Zeugen einen beſſeren Druck aus⸗ üben zu können, ſeien deren Verwandte in Rußland, Män⸗ ner und Frauen, feſtgenommen worden. Von Sowfetrußland enttäuſcht Ein Leitartikel im britiſchen Arbeikerblatkk„Daily Herald“ „Das britische Arbeiterblatt„Daily Herald“ gibt in einem Leitaufſatz erneut ſeiner bitteren Enttäuschung über die Entwicklung in Sowjetrußland Ausdruck. Die engliſche Arbeiterbewegung habe ſich ſtets, ſo heißt es, für die Herſtellung beſſerer Beziehungen zwiſchen Eng⸗ land und Sowjetrußland eingeſetzt, wobei ſie von der An⸗ nahme ausgegangen ſei, daß Sowſetrußland ſobald als möglich dem Zuſtand der Revolution und der Diktatur ein Ende machen und die Grundſätze der Freiheit, Kameradſchaft und Gleichheit ver⸗ wirklichen würde. Jetzt zeige ſich, daß dieſe Erwartungen unberechtigt und die Verſ. einer neuen Verfaſ⸗ fein lediglich leere War geweſen eien. Die ſogenannte Säuberungsaktion, die zurzeit im Gange fei, ſei weiter nichls als eine Warnung an ganz Sowjekrußland, daß eine Oppoſitton gegen Stalin das ſchlimmſte Verbrechen ſei. 0 Enkwicklung ſei äußerſt ent läuſchend und beunruhigend für die wärmſten Verteidiger des Sowjetregimes. Ihre Hoffuungen ſeien zerſtört worden. nach einem der Aufdeckung Landsleute hält 1 e. — 782 Eren IL 193 Aus Baden und Nachbarländern. Ei Eberbach.(matroſe tödlich verunglückt.) Der 27 Jahre alte Matroſe Georg Röderer, ein Sohn des Schiffers Wilhelm Röderer in Eberbach, iſt am 27. Auguſt in Herne in Ausübung ſeines Berufes tödlich verunglückt. 2* r Ein Mord nach 13 Jahren aufgeklärt Insgeſamt fünf Perſonen verhaftet. Karlsruhe, 3. Sept. Beamten des Landeskriminalpoli⸗ zeiamtes iſt die Aufklärung eines im Jahre 1923 in Ebnet bei Freiburg durch Erdroſſelung und Erhängen verübten Mordes an einem Ebneter Einwohner gelungen. Die Tä⸗ fer halten es damals verſtanden, einen Selbſtmord des Getöteten vorzukäuſchen. Insgeſamt wurden fünf Perſonen feſtgenommen, die Geſtändniſſe abgelegt haben. Man ver⸗ muket, daß Familienſtreitigkeiten zu der Mordtat geführt haben. Die Ermiktelungen ſind noch im Gange. Der bayeriſche Innenminiſter in Pforzheim. () Pforzheim. Der Leiter des Traditionsgaues Mün⸗ ſchen⸗Oberbayern, Gauleiter und Sta niſter Wagner, ſtat⸗ tete von Wildbad kommend, wo er einige Zeit zur Kur aufhielt, der Stadt Pforzheim einen Beſuch ab. Er beſichtigte zunächſt die Pforzheimer Muſterausſtellung und verbrachte anſchließend im Kreiſe ſeiner Jugendfreunde und Schulkame⸗ raden einige geſellige Stunden. Staatsminiſter Wagner hat ſechs Jahre lang die Pforzheimer Oberrealſchule beſucht. 1 0 E 1 1 Zum vierten Male den Bodenſee durchſchwommen. (—) Konſtanz. Eine bemerkenswerte Schwimmleiſtung hat dieſer Tage die 21jährige Tochter Frieda des Fiſcher⸗ meiſters Donatus Bruderhofer in Konſtanz⸗Staad vollbracht, indem ſie ohne jede Begleitung und ohne jemand etwas von ihrer Abſicht zu ſagen, die 4,8 km lange Strecke zwiſchen dem Staader Ufer und Meersburg durchſchwamm. Ihre An⸗ gehörigen erf n von dem kleinen„Ausflug“ erſt durch den lelefoniſchen Anruf aus Meersburg, in dem die Tochter erſuchte, ihr mit der Fähre Kleider zu überbringen, damit ſie die Rückfahrt antreten könne. Es iſt dies ſchon das vierte Mal, daß Fräulein Bruderhofer die Strecke Staad— Meers⸗ burg durchſchwommen hal. Auch eine der früheren Durch⸗ guerungen wurde bereits ohne Begleitboot ausgeführt. Zwei Anfälle auf der Reichsautobahn Darmſtadt. In der Nähe von Lorſch wich ein von Mann⸗ heim kommendes Perſonenauto beim Ueberholen eines Laſt⸗ zuges nicht weit genug aus und rannte gegen den Anhän⸗ ger. Dem Fahrer des Perſonenwagens wurde beim Zuſam⸗ menſtoß der Arm abgequetſcht. Der Wagen blieb zertrüm⸗ mert liegen. Dieſes Unglück führte mittelbar dadurch zu einem tödlichen Unfall, daz auf der gegenüberliegenden Fahrbahn ein Laſtwagen anhielt, deſſen beide Fahrer dem Verunglückten zu Hilfe eilen wollten. Auf den haltenden Laſtwagen fuhr ein Motorradfahrer auf und war ſofort tot. Offenbar hatte die Unglücksſtelle auf der anderen Fahr⸗ bahn derart das Intereſſe des Motorradfahrers in Anſpruch genommen, daß er das Hindernis vor ſich überſah. Der Ge⸗ kölete iſt der 32jährige verheiratete Arbeiter Jakob Hofmann von Gräfenhauſen, der ſich auf der Fahrt zu ſeiner Arbeits⸗ ſtelle in Mannheim befand. Gießen.(Wegen Doppelehe ins Zuchthaus.) Die Gießener Große Strafkammer verurteilte den Dietrich Zinn aus Niedererlenbach wegen Doppelehe zu einem Jahr Juchthaus. Der Angeklagte war mit einer Frau aus einem Ort im Kreiſe Gießen verheiratet, hatte dieſe jedoch verlaſ⸗ ſen und war nach Niedererlenbach verzogen, wo er nach län⸗ gerer Zeit eine neue Ehe einging, ohne von ſeiner erſten Frau geſchieden zu ſein. Autounglück bei Frankfurt.— Eine Tote, zwei Schwer ⸗ verletzte. Frankfurt a. M., 2. Sept. In der Nähe des Frankfur⸗ ter Senders am Heiligenſtock ereignete ſich ein ſchweres Autounglück. Ein mit drei Perſonen— Eltern und Sohn— beſetzter Kraftwagen aus Mannheim fuhr gegen einen Baum. Der Anprall war ſo heftig, daß die Mukter auf der Stelle getötet wurde, während Vater und Sohn mit äußerſt ſchweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert werden mußten. Frieda Vogler rechtskräſtig verurteilt Reviſion der Gattenmörderin vom Reichsgericht verworfen. Leipzig, 2. September. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat die von der 42jährigen Frieda Vogler geb. Zorn gegen das Arteil des Schwurgerichts Mainz vom 9. Juli 1936 eingelegte Reviſion als unbegründet verworfen. Damit iſt die Ange⸗ klagte wegen zweier Verbrechen des Mordes zweimal zum Tode und wegen zweier Verbrechen des verſuchten Mordes zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt. Außerdem wurden der Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit ab⸗ erkannt. Die Angeklagte hatte im Jahre 1930 ihren 17 Jahre älteren Ehemann ermordet, indem ſie ihm nach und nach Thalliumgift unter die Speiſen miſchte. Der Friſeur Ludwig Seitz, der nach Annahme des Schwurgerichts von dem Ver⸗ brechen der Angeklagten gewußt hat, wurde ebenfalls von der Vogler durch Thallium vergiftet. Ein läſtiger Liebhaber der Vogler, Andreas Keim, und der Stiefſohn Georg Vogler entgingen wie durch ein Wunder dein gleichen Schickſal. Die Folgen dieſer beiden Giftmordverſuche ſind jedoch entſetz⸗ lich, denn beide Männer ſind nahezu erblindet. Schweres Unglück am Bahnübergang. Augsburg, 3. Sept. Auf der nichteingeſchrankten Weg. überfahrt zwiſchen Pfronten⸗Berg und Pfronken- Kreuz. egg wurde ein mit drei Perſonen beſetztes Juhrwerk des Waiſenhauſes Pfronten-Ried von einem Sonderleerzug er⸗ faßt und umgeworfen. der Wagenlenker Jernſchimmer wurde leicht verletzt. Von den Mikfahrenden erlitt die Schweſter Regia eine ſchwere Kopfverletzung, die Magd Veronika Buchmaier iſt tödlich verunglückt. 1000 Jahre Weinbau in Unkel am Rhein. Ankel, 2. Sept. Weit über die Grenzen der engeren Hei⸗ mat hinaus bekannt iſt der ſchmucke Wein⸗ und Fremden⸗ ort Unkel, deſſen bauliche Geſtaltung den typiſchen Charak⸗ ter der kheiniſchen Winzerorte widerſpiegelt. Schon früh bildete der Weinbau hier die Hauptlebensgrundlage der Be⸗ völkerung. 1000 Jahre ſind es her, da in der weiten Rhein⸗ ebene und in den angrenzenden Hängen der Unkeler Ge⸗ markung die erſten Trauben geerntet und der erſte Wein 3 wurde. Dieſes ſeltene Jubiläum wird gelegentlich es am 5. und 6. September ſtattfindenden diesjährigen Winzerfeſtes zum Ausdruck kommen. Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936. f„Wenn du was Rechtes willſt beginnen Mannheims Patenweinwoche vom 19.—27. September. — Jeder Mannheimer tankt Biſchoffinger.— Bereits ſchon 100 000 Liter abgeſetzt.— Flierlicher Auftakt der Weinwoche.— Markgräfler kredenzen ihr edelſtes Gut. Mit dem Wort„Wein“ verknüpft ſich früher— in einigen Gegenden iſt es heute noch ſo— die Vorl ſtellung von einer fündhaften Geldausgabe, von einem überflüſſigen Luxus und einem aufreizenden Protzentum. Das iſt ein Vorurteil, das erfreulicher Weiſe langſam ſchwindet. And die Woche des Deutſchen Weines wird hoffentlich dazu beitragen, daß es in Mannheim ganz ausgerottet wird. Der Wein iſt kein Luxusgetränk, ſon⸗ dern eine geſegnete Gabe der Natur für Stunden der Erholung und der Freude. Aber eine harte Gabe, die die Natur dem Menſchen nicht ſchenkt. Wenn der edle Reben⸗ ſaft im Glaſe perlt, da ſollte man, wenn man den ſchimmernden Pokal zum Trunke hebt und ein zauber⸗ haftes Glühen und Funkeln den Wein durchzittert, auch einmal daran denken, wieviel ſchwere Arbeit, wieviel Winzermühe und Winzerſchweiß jede einzelne Flaſche be⸗ deutet. Es geht mit den Worrten„Wein, Weinberg, Winzer, Reben und Weinleſe“ genau ſo wie mit den Worten„Rhein, Kaiſerſtuhl, Burgen und Ruinen“. Sie ſind umwoben mit einem poetiſchen Schimmer, verklärt von einem Hauch beſchaulicher Romantik. Man denkt dabei an einen ewigen Sonntag, wenn man ſie ausſpricht draußen im Land. Und doch iſt der Weinbau ein un⸗ geheuer hartes Tagewerk. Kampf und Sorge, Fleiß und Geduld, Hoffnung und Enttäuſchung— ſie kreiſen immerrfort um die Rebenhänge, die traumhaftſtill in der Sommerſonne liegen Die Tage vom 19.—27. September ſollen nicht eine Angelegenheit ſein der Wirte, der Weinhändler oder von KdF., ſondern ſie ſollen Tage ſein der ganzen Mannheimer Bevölkerung und getragen von dem Ge⸗ danken— dem notleidenden Winzerſtand eines ſtillen Ortes am Kaiſerſtuhl tatkräftig zu helfen. Und zwar dadurch, daß wir ſein edelſtes Gut opferfreudig auf⸗ nehmen, denn den Gewinn haben nur wir. Bis heute ſind ſchon 100 000 Liter Biſchoffinger Patenwein in Mannheim abgeſetzt, mehr als das doppelte Quantum im vergangenen Jahr. Dieſe Menge allein beweiſt ſchon ſeine Güte und wer noch zaghaft iſt und Zwe fel hegt, dürfte ſich durch eine Koſtprobe bekehren. Dieſe kann Lalcale Nuudocliau Oberſtaatsanwalt Frey Amtseinführung des neuen Mannheimer Oberſtaatsanwalts. Oberſtaatsanwalt Wilhelm Frey, der Nachfolger des als Landgerichtspräſident nach Freiburg i. Br. verſetzten bis⸗ herigen Oberſtaatsanwalt Dr. Bammesberger, wurde durch Generalſtaatsanwalt Brettle in ſein neues Amt eingeführt. Generalſtaatsanwalt Brettle gedachte zunächſt des Vorgän⸗ gers, der über drei Jahre in Mannheim wirkte, unter Hervor⸗ hebung aller für ſein Amt ſchätzbaren Eigenſchaften. Wenn der Reichsminiſter der Juſtiz Oberſtaatsanwalt Frey nach Mannheim berufen habe, ſo habe er ihm damit einen außer⸗ ordentlichen Beweis ſeines Vertrauens gegeben, da er einen weit größeren Wirkungskreis vorfinde als in Waldshut. Der Generalſtaatsanwalt verwies dann auf den grundlegenden Anterſchied zwiſchen einſt und jetzt auch in der Rechtſpre⸗ chung. Der Oberſtaatsanwalt habe heute eine weit größere Verantwortung zu tragen als früher, namentlich in Bezug auf die ihm zuſtehende bedeutend erweiterte Verfügungsge⸗ walt. Oberſtaatsanwalt Frey dankte dem Generalſtaatsanwalt für ſeine Ausführungen, verſicherte, ſich des ihm entgegenge⸗ brachten Vertrauens würdig zu erweiſen und verwies darauf, daß er zahlreiche hier verſammelte Kriminalbeamte von ſeiner fruheren Tätigkeit in Mannheim kenne. Las gebe ihm die Gewähr für eine erfolgreiche Zuſammenarbeit. Oberſtaatsanwalt Frey wurde am 12. Oktober 1885 zu Miltelſchefflenz geboren und ſtammt aus einem alten Bauerngeſchlecht. Nach Vollendung ſeiner Studien kam er zu⸗ nächſt als Richter und Anterſuchungsrichter nach Mannheim. Dann wurde er als Amtsrichter nach Staufen verſetzt. Von 1928 bis 1934 war er als 1. Staatsanwalt wieder in Mann⸗ heim tätig. Von hier aus kam er als Oberſtaatsanwalt nach Waldshut, wo er ſich beſondere Verdienſte durch die Auf⸗ deckung der Brandſtiftungen in Tunau und Aitern erwarb. Den Weltkrieg machte Oberſtaatsanwalt Frey im Infanterie⸗ regiment 40 von Anfang bis Ende mit. i Vom Starkſtrom getötet. In einem hieſigen Kraft⸗ werk iſt ein Elektromonteur, während er Reinigungsarbeiten verrichtete, vom Starkſtrom getötet worden. Die Anterſu⸗ chung iſt im Gange. Immer wieder Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts. Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts ereigneten ſich zwei Zuſammenſtöße, wobei eine Perſon erheblich verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt wurden. 96 Kraft⸗ und Radfahrer wur⸗ den bei geſtern vorgenommenen Verkehrskontrollen angezeigt bezw. gebührenpflichtig verwarnt. Ferner mußten 17 Kraft⸗ fahrzeuge wegen techniſcher Mängel beanſtandet werden. i Aus der Kunſthalle. Der Leſeſaal der Kunſthalle iſt vom 1. September ab wieder zu den üblichen Beſuchsſtunden zugänglich. Werktags:(mit Ausnahme Montags) von 10 bis 13 und 15 bis 17 Uhr, Sonntags: von 11 bis 13 Uhr, außerdem vom Dienstag bis einſchließlich Freitag jeweils von 19.30 bi 21.30 Uhr. * Billige Fahrt durch KdF. Es wird darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß Volksgenoſſen, die am Sonntag, den 6. September, Verwandte oder Bekannte in der Gegend von Mörlenbach und Fürth i. O. beſuchen wollen, den billigen Sonderzug der NS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude“ ab Mannheim 7.57 Uhr benutzen können. Der Zug hält an der Station Seckenheim. Von Fürth aus werden auch kleinere und größere Wanderungen nach Lindenfels, Tromm, Neunkiccher Höhe uſw. dur geführt. Außerdem iſt in Fürth für Anterhaltung geſorgt. Fahr⸗ karten zum Preis von RM. 1.— hin und zurück ſind ſofort beim Ortswart der KdF. zu beſtellen. Vom Heimatſpiel in Ladenburg. Nur noch 3 mal kommt das diesjährige Heimatſpiel„Der Bundſchuh ruft!“ zur Aufführung und zwar am 6., 20. und 27. September, jeweils um 4.30 Uhr nachmittags. er am erſten Tage der Feſtwoche auf dem Mannheimer Marktplatz haben, wo ein Weinbrunnen ſtehen wird, von dem aus Markgräflerinnen in ihrer ſchmucken Tracht, geleitet vom Biſchoffinger Bürgermeiſter, den edlen Tropfen ihrer Heimat kredenzen. Patenwein auch in aller Zukunft. Der Mannheimer Weinhandel will ſich für den Kaiſerſtühler auch in aller Zukunft einſetzen, aus der Erkenntnis heraus, daß ſein Wert in jeder Hinſicht unſeren Anſprüchen entſpricht. Bisher kannten wir, als nächſte Nachbarn der weingeſegneten Pfalz, den Kaiſerſtühler nur in ſeinen Spitzenweinen und die waren für die All⸗ gemeinheit zu teuer. Heute iſt das anders. Eine reichliche Ernte ſchuf Ueberfluß und vor allem die Raumnot gebar einen Konſumwein, der jedem anderen ebenbürtig iſt. Darum erwartet man auch vom Mannheimer Wirteſtand, daß er ſich geſchloſſen hinter den Gedanken und die Forderung der Woche ſtellt, genau ſo, wie es die NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ tut, die den feierlichen Rahmen für die Feſtwoche ſchafft. And unſere Paten⸗ gemeinde am Kaiſerſtuhl erwartet von dieſen Tagen viel. wenn nicht alles. Sie ſollen ihr die langerſehnte Rettung bringen und ihr die Möglichkeit geben, weiterſchaffen zu können, ohne Furcht vor den Nöten des morgigen Tages Denn die Winzer pon Biſchoffingen versprechen ſich ſehr viel von einer richtigen Propaganda für ihren Wein, vor allem von der Durchführung der Weinfeſtwoche. Dabei iſt nicht allein die unmittelbare Umſatzſteigerung durch die im Rahmen dieſer Tage ſtattfindenden Ver⸗ anſtaltungen zu berückſichtigen, ſondern auch die mittelbare Einwirkung auf den zukünftigen Abſatz dadurch die groß⸗ zügige Werbung, die der Sinn der deutſchen Weinwoche iſt. Sie kommen mit ihrem edelſten Trunk und in voll⸗ ſtem Vertrauen auf unſere Hilfsbereitſchaft, an uns allen und jedem einzelnen liegt es dies alles, was uns die Bevölkerung eines ganzen Gebietes entgegenbringt, zu rechtfertigen. Und wer will da zurückſtehen? And damit niemand Unkenntnis des Ausſchankes unſeres Patenweines vorſchützen kann, ſind alle diejenigen Wirtſchaften, die ihn ausſchenken, durch Zulaſſungsplakate gekennzeichnet, denn jedem Mannheimer Volksgenoſſen und jeder Mannheimer Volksgenoſſin ſoll Gelegenheit gegeben ſein, nach dem jetzt ſchon da und dort ausgehäng⸗ ten Wahlſpruch zu handeln:„Wenn du was Rechtes willſt beginnen trink Patenwein von Biſchoffingen“. Anprangerung von Tierquälern i Mannheim. In der letzten Zeit iſt es wiederholt vor⸗ gekommen, daß Tiere und durch das Vogelſchutzgeſetz geſchützle Vögel, ſowie insbeſondere Katzen, in roheſter Weiſe miß⸗ handelt und ſogar zu Tode geprügelt worden ſind. In einem Falle, ſo berichtet der Tierſchutzverein für Mannheim und Amgebung, wurden von einem Rohling in Wallſtadk an einem Hauſe Schwalbenneſter, in denen ſich zum Teil noch junge Schwalben befanden, die noch nicht fliegen konnten, abgeriſſen und einem der Tierchen wurde ein Auge ausge⸗ ſtoßen, ſo daß es ſofort getötet wurde. Die noch lebenden Schwalben wurden von uns in liebevolle Pflege gegeben. Nach kaum 14 Tagen verließen ſie dankend, zwitſchernd ihre Betreuerin.— In einem anderen Falle wurde in Neckarau eine Katze von ihrem Eigentümer, weil ſie ſeinen jungen Kücken nachgeſtellt haben ſollte, in roheſter Weiſe mit den Füßen getreten und mit einem Stock zu Tode geprügelt.— Das gleiche Schickſal ereilte eine Katze in Mannheim, die von einem rohen Menſchen aus dem Fenſter ſeiner im 5. Stock gelegenen Wohnung auf die Straße geworfen wurde.— Auch in Sandhofen in den Behelfsbauten der ehe⸗ maligen Luftſchiffhalle wurde von einem ehrloſen Menſchen einer Katze wegen Geringfügigkeiten das vordere rechte Bein abgeſchlagen. Das Tier ſteht zurzeit noch in tierärztlicher Behandlung. Der Volkswille verlangt dringend, daß derartige Entar⸗ tungen menſchlichen Verhaltens gegenüber wehrloſen Tieren fortan mit aller Schärfe verfolgt, und die Schuldigen der gerichtlichen Beſtrafung entgegengeführt werden. Künftig werden wir zu den Beſtrafungen wegen Tierquälerei unter n Namensnennung die Verurkeilten öffentlich bekannt⸗ geben. — Fahrplan⸗Einſchränkungen anfangs September. Die Reiſezeit nähert ſich allmählich ihrem Ende. Wohl fahren bei ſchönem Wetter auch noch im September viele Volksge⸗ noſſen in die Ferien, aber der Verkehr iſt doch nicht mehr ſo ſtark, daß die Reichsbahn die nur für die ausgeſprochenen Sommermonate vorgeſehenen Verſtärkungszüge fahren müßte. Am 1. September treten in den Fahrplänen ſchon gewiſſe Einſchränkungen ein, da beſtimmte Züge nicht mehr gefah⸗ ren werden. Einſchneidender werden die Beſchränkungen des Fahrplanes aber am 6. September, denn von dieſem Tage ab wird eine ganze Anzahl von D⸗Zügen, die zur Entlaſtung der Wale rig im Fahrplan vorgeſehenen Schnellzüge dienten, ausfallen. — Es wird früher dunkel. War im Auguſt die Tages⸗ abnahme noch verhältnismäßig wenig bemerkbar, ſo ſchreitet ſie im September ſehr raſch fort. Es wird ſchon viel früher dunkel, darum obliegt den Eigentümern von Grundſtücken die Verpflichtung, die Toreinſahrten, Höfe, Hausflure, Gänge und Treppen, ſofern und ſolange ſie jedermann zugänglich ſind, während der Dunkelheit ſo ausreichend zu beleuchten, daß für die dort verkehrenden Perſonen keine Gefahr be⸗ ſteht. Dieſe Verpflichtung liegt namentlich auch den In⸗ habern von Fabriken, gewerblichen Anſtalten und Arbeits⸗ ſtätten, von Vergnügungs⸗, Verſammlungs⸗ und Schankſtätten (den letzteren insbeſondere auch hinſichtlich der Bedürfnis⸗ anſtalten) ob. Die Verpflichtung kann durch Vertrag auf Hausverwalter, Mieter uſw. übertragen werden. Dies ſetzt jedoch die übereinſtimmende Willenserklärung beider Par⸗ teien, des Vermiettes und des Mieters, voraus. — Eicheln als Hühnerfutter. Die jetzt von den Bäumen fallenden Eicheln ſollten von den Geflügelzüchtern geſammelt werden, denn ſie bilden ein erprobtes, auf die Eierproduktion günſtig einwirkendes Futter. Die Eicheln werden gedörrt, zer⸗ ſtampft und gemahlen. Dieſes Mehl kommt in kleinen Ga⸗ ben ins Weichfutter. Zubiel Eichelmehl würde den Eidotter zu dunkel färben, denn die Eicheln enthalten Tannin. Solche dunklen, manchmal ſchwarz gefärbten Eier ſchmecken zwar genau wie andere, haben auch nichts von ihrem Nährwerk verloren, aber ſie machen den Eindruck, als wären ſie ver⸗ dorben. Zum Verkauf ſind ſolche Eier keineswegs geeignet. 155 Züchter muß dann mit der Eichelmehlzugabe zurück⸗ gehen. 5 ———— 9 9 249 12 9 Traum wird Wirklichkeit Fernſehen auf der Funkausſtellung. Im Mittelpunkt der diesjährigen Sonderſchau der Deutſchen Reichspoſt auf der Großen Funkausſtellung wird das„Fernſehen“ ſtehen. Das Fernſehen iſt im Laufe des letzten Jahres außerordentlich weiterentwickelt wor⸗ den; dank der techniſchen Leiſtungen konnten in Berlin während der Olympiſchen Spiele den Beſuchern der zahl⸗ reichen Fernſehſtellen täglich eindrucksvolle Bilder von allen Kampfſtätten in unmittelbarer Uebertragung gezeigt werden. Nun werden auch die Beſucher der Großen Funkaus⸗ ſtellung Gelegenheit haben, dieſe unmittelbare Uebertra⸗ gung von Vorgängen, das„Fernſehen“ in des Wortes wahrer Bedeutung, kennenzulernen. Die Deutſche Reichs⸗ poſt ſetzt auf der Funkausſtellung dieſelben Bildfänger (Bildaufnahmegeräte) ein, die vom Reichsſportfeld her be⸗ kannt ſind. Im Raume zwiſchen Halle 1 und Halle 2 wird eine Freibühne errichtet, und alles, was ſich auf ihr ab⸗ ſpielt, Vorführungen der Künſtler, Vorträge einer Muſik⸗ kapelle u. a. m., wird vom Fernſehbildfänger aufgenom⸗ men, übertragen und auf dem im Innern der Halle la auf⸗ geſtellten Fernſehempfänger für jedermann ſichtbar ge⸗ nacht. Auf ähnliche Weiſe werden andere Bildfänger auf das Leben und Treiben in der Ausſtellung eingeſtellt ſein und den Ausſtellungsgäſten Vorgänge zeigen, von denen ſie durch Wände und Gänge getrennt find. Der Ultra⸗ kurzwellenſender am Funkturm wird außerdem einen Teil diefer Fernſehübertragungen gleichzeitig übertragen, ſo daß alſo auch in den Berliner Fernſehſtellen Ausſchnitte vom Ausſtellungsbeſuch geſehen werden können. Unab⸗ hängig hiervon wird weiter die Deutſche Reichspoſt ihre gemeinſam mit der Fernſehinduſtrie unternommenen Ver⸗ ſuche mit höherzeiligen(375 Zeilen) Bildern vorführen. Auch am Großbildempfänger, der vorwiegend für den Ge⸗ meinſchaftsempfang in großen Räumen gedacht iſt, werden Uebertragungen die Fortſchritte vor Augen führen, die auf dem Gebiete des Fernſehens zu verzeichnen ſind. In der Halle 5 zeigt die Deutſche Reichspoſt die weitere Entwicklung im Bau von Antennen für Sender. Man wird dort beobachten können, wie mühſam es iſt, für Antennen, die immer ein Höchſtmaß von Energie in den Aether ſenden ſollen, ſtets die geeignetſte Form zu finden. Modelle und eine Reihe von Bildern zeigen die Mannigfaltigkeit in der Bauart dieſer Luftleitergebilde. Recht bemerkenswert iſt, daß die Deutſche Reichspoſt auf der Ausſtellung auch den„Drahtfunk“ in ſeinen Leiſtun⸗ gen nach dem augenblicklichen Stand ſeiner Entwicklung zeigen wird. Der Drahtfunk ſoll künftig als Ergänzung des Rundfunkempfanges Rundfunkſendungen über Fern⸗ ſprechleitungen vermitteln. Auf der Ausſtellung werden Programme von Rundfunkſendern mittels Drahtfunks nach der Ausſtellungshalle 5 übernommen und dort auf einen Voltsempfänger, außerdem auf ein Höchſtleiſtungs⸗ gerät und auf Saallautſprecher geſchaltet. Der Ausſtel⸗ lungsbeſucher wird hierbei durch die Güte des Empfan⸗ ges und die Unempfindlichkeit gegen Störungen jeder Art überraſcht ſein. Der Drahtfunk wird für Gegenden, woörtliche ſchlechte Empfangsverhältniſſe beſtehen oder Störungen irgendeiner Art den drahtloſen Empfang erſchweren, künf⸗ tig von großer Bedeutung ſein. ie de ga an e , bt eee 7 D agg, gin Nunn, OUT, ee Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Sonntag, 6. September, 18 Uhr: Miete A 1 und Son⸗ dermiete A 1: Neue Inszenierung: Triſtan un? Iſolde, von Richard Wagner.(Kein Eintauſch von Gutſcheinen). Montag, 7. September, 20 Uhr: Miete B 1 und 1. Son⸗ dermiete B 1: Ludwig Thoma⸗Abend: Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Er⸗ ſter Klaſſe. Dienstag, 8. September, 20 Uhr: Miete C 1 und 1. Sondermiete C 1: Schwarzbrot und Kipfel. Luſtſpiel von W. von der Schulenburg. Mittwoch, 9. September, 20 Ahr: Miete M 1 und 1. Sondermiete Ml 1: Neuinſzenierung: Die Boheme. Oper von G. Puccini. Donnerstag, 10. September, 20 Uhr: Miete D 1 und 1. Sondermiete D 1: Schwarzbrot und Kipfel. Freitag, 11. September, 20 Uhr: Miete F 1 und 1. Sondermiete F 1: Die Boheme. Samstag, 12. September, 19 Ahr: Werbewoche 1. Abend: Miete H 1 und 1. Sondermiete H 1: Neuinſze⸗ nierung: Fauſt 1. Teil, von Goethe.(Kein Eintauſch von Gutſckeinen). Sonntag, 13. September, 19 Uhr: Werbewoche 2. Abend: Miete E 1 und 1. Sondermiete E 1: Neuinszenierung: Die verkaufte Braut. Oper von Fr. Smetana. (Kein Eintauſch von Gutſcheinen). Montag, 14. September, 19 Uhr: Werbewoche 3. Abend: Miete G 1 und 1. Sondermiete G 1: Fauſt, 1. Teil. (Kein Eintauſch von Gutſcheinen). Im Nibelungenſaal: Donnerstag, 10. September, 20 Uhr: Werbeabend für die Miete. Eintritt für alle Plätze 0,50 Rm. Der Vorverkauf für alle dieſe Veranſtaltungen be⸗ 1 am Donnerstag, 3. Sept., an der Theaterkaſſe und in den Vorverkaufsſtellen. * 98 Nine! aß des Reichsfi 9 7 N 7 N 0 geg Befreiung von der Arkundenſteuet Ein Erl iniſters Ueber die Befreiung von der Reichsfinanzminiſter in en Von der Beſteueruf der geſchloſſen wird 1. densrichter oder einer 2 im Strafverfahren, vor dem Parteigericht, den Gerichten der Gliederun⸗ gen und den Ehrengerichten der angeſchloſſenen Verbände der NS DA, ſoweit in ihm nicht geldwerte Leiſtungen übernommen werden, deren Wert den Betrag von 150 Mark überſteigt. Von der Beſteuerung iſt ausgenommen die Verſteige⸗ rung von Weinbauerzeugniſſen durch Beamte der Weinbauverwaltungen des Reichs, eines Landes, einer Gemeinde(Gemeindeverbands) und einer anderen öffentlichen Körperſchaft. Durch Erlaß habe ich mich damit einverſtanden erklärt, daß die Dienſtſtellen der Partei und ihrer Glie⸗ derungen im Hinblick auf die Arkundenſteuer als Behör⸗ den gelten. Durch Erlaß habe ich mich damit einverſtanden erklärt, daß rückwirkend vom 1. Juli 1936 ab die Arkundenſteuer zu den Arkunden erlaſſen wird, die aus Anlaß der Ver⸗ einheitlichung des landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsweſens(Rationaliſierung, Sanierung) und der Durchführung der Reichsgenoſſenſchaftshilfe ausgeſtellt werden. Die Erſtattung bereits entrichteter Arkundenſteuer iſt ausge⸗ ſchloſſen. Die Anträge auf Erlaß ſind bei den Finanz⸗ ämtern zu ſtellen, und zwar durch Vermittlung der Deutſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, die die Verſicherung abzugeben hat, daß die Urkunde aus Anlaß der Rationaliſierung uſw. errichtet worden iſt. Der Wert der Heilpflanze Neue Erkenntniſſe aus altem Wiſſen.— Zum 1. Deutſchen Heilpflanzenkongreß. NSK. Die„Reichsarbeitsgemeinſchaft für Heilpflanzen⸗ kunde und Heilpflanzenbeſchaffung“ veranſtaltet in München vom 3. bis 7. September einen Heilpflanzenkongreß, zu dem zahlreiche Gäſte aus dem In⸗ und Auslande erſcheinen wer⸗ den. Vorträge und mediziniſche Fragen der Heilpflanzen⸗ kunde werden die Tagung einleiten, eine größere Reihe von Vorträgen wird das Gebiet der Arzneipflanzenge⸗ winnung betreffen, und auch die Fragen, die den Apo⸗ theker und die verarbeitende Induſtrie beſchäftigen, ſollen ge⸗ ſchildert werden. Gleichzeitig mit der Tagung wird eine Aus⸗ ſtellung deutſcher Pflanzendrogen, die vom Reichs⸗ nährſtand für den Anbauer, vom Groß⸗Drogenhandel und von den Verarbeitern veranſtaltet wird, ein Bild der deutſchen Heilpflanzenerzeugung geben. Auch eine Schau von Prä⸗ paraten, die von der pharmazeutiſchen Induſtrie aus deutſchen Heilpflanzen hergeſtellt werden, findet im Rahmen dieſer Ausſtellung ſtatt. So alt wie die Verwendung der Pflanze als Nahrungs⸗ mittel iſt wohl auch ihr Gebrauch als Heilmittel, und die Zahl der verwandten Pflanzen wurde im Laufe der Jahr⸗ hunderte allmählich ganz außerordentlich groß. In Deutſch⸗ land ſind, wenn man die Bücher über heimiſche Arznei⸗ pflanzen zugrunde legt, etwa 200 bis 300 Pflanzen⸗ arten als Heilmittel im Gebrauch, in Ländern, deren Bewohner der Natur noch näher ſtehen, iſt die Zahl meiſt weit größer. In den Ländern Mittel- und Weſteuropas ſetzte der große Umſchwung in der Arzneipflanzenanwendung mit dem Hochkommen der chemiſchen Induſtrie im 19. Jahr⸗ hundert ein, und einige Jahrzehnte hindurch ſchien es faſt, als wenn die Heilpflanze von ihrer Bedeutung zurückge⸗ drängt würde. Indeſſen blieb eine große Anzahl von Pflan⸗ zenheilmitteln, die der Pflanzenwelt entſtammten, auch wäh⸗ 1195 dieſer Jahrzehnte in ihrer Wertſchätzung unbeein⸗ rächtigt. Heute fängt dieſes Studium der Pflanzen wieder an, mehr und mehr in den Vordergrund zu treten. Das Streben, den Menſchen wieder aus einer allzuſehr mechaniſierten Welt zu löſen und ihn wieder in das Ganze der lebendigen Natur zu ſtellen, hat auch Einfluß auf die Beurteilung der Heil⸗ mittel gewonnen. Die Pflanze als natürlich gewachſenes bilde wird immer mehr gegenüber den im Laboratoriur auf rein chemiſchem Wege erzeugten Medikamenten geſchätz Dieſe Umſtellung aber bringt reiche Arbeit mit ſich. Sehr an altem Wiſſen und an alten Kenntniſſen von der He der Pflanzen iſt verlorengegangen und muß wieder gel deckt werden, viele Ueberlief rungen in alten Werken nur ſchwer zu deuten, und auch die Praxis der Arzneipf zengewinnung und Verarbeitung zu Arzneien hat im Laufe der Zeit vielfach Schaden gelitten. i Auch dieſe Behauptung aber gilt nur mit großen Eix⸗ ſchränkungen, nämlich nur für diejenigen Pflanzen, deren Anwendung in der Medizin aus irgendwelchen Gründen mehr oder weniger aufgegeben worden war und ſich nur in der Volksheilkunde noch behauptet hatte. Die Pflanzenarten dagegen, die infolge ihrer wertvollen und— in manchen Fällen— unerſetzuchen Eigenſchaften in der Medizin ihren Platz behauptet haben, wurden gerade in den letzten Jahr⸗ zehnten außerordentlich eingehend unterſucht in bezug auf ihre Lebensbedingungen und auch auf die Möglichkeiten, ihre Wirkſamkeit in planmäßiger Kultur zu erhöhen. In Deutſchland hat man die Frage der Arznei pflanzenkultur trotz des hohen Alters des heimiſchen Kräu⸗ terbaues von wiſſenſchaftlicher Seite erſt ſeit dem Kriege ſyſtematiſch bearbeitet. An der Bayeriſchen Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflanzenſchutz, München, wurden 1918 zum erſten Male in ausgedehnterem Umfange wiſſenſchaft⸗ liche Verſuche über den An bau von Arzneipflan⸗ zen begonnen und allmählich eine Verſuchstätigkeit entwik⸗ kelt, die in den folgenden Jahren die Anterlagen für einen neuen Aufbau der deutſchen Arzneipflanzenkultur lieferte. Im neuen Deutſchland hat die„Heilpflanze“— um mit dieſem Wort alle einſchlägigen Fragen zuſammenzufaſſen— bei den Stellen, die für die Verſorgung Deutſchlands mit geſunden Heilmitteln verantwortlich ſind, ſo ſtarke Beachtung und Förderung gefunden, daß man heute ganz allgemein von einer„Heilpflanzenbewegung“ ſprechen kann. Aerzteſchaft, Apothekerſchaft, Drogiſtenſchaft und Pflanzen⸗ bauer wenden heute der Gewinn und Anwendung der Heil⸗ pflanzen, insbeſondere auf heimiſcher Scholle gewachſener Heil⸗ pflanzen, wieder volle Aufmerkſamkeit zu, und ſeinen äußeren Ausdruck hat dies gefunden in der Gründung einer eigens mit dieſen Fragen betrauten Stelle im Rahmen des Haupt⸗ amtes für Volksgeſundheit unter der L itung des Reichsärzte⸗ führers, Dr. Wagner, der„Reichsarb gemeinſchaft für Heil⸗ pflanzenkunde und Heilpflanzenbeſchaffung“. Auch die ſtarke Förderung der Arzneipflanzenkultur durch den R eichsnähr⸗ ſt ann d, der nicht nur organiſatoriſch, ſondern auch aufklärend mit voller Energie ſich dem Heilpflanzenbau widmet, iſt dafür kennzeichnend. Ge. Der Reichsbankausweis Normale Ultimobeanſpruchung der Reichsbank. Berlin, 2. Sept. Die Inanſpruchnahme des Reichsbank⸗ kredits hat ſich in der letzten Auguſtwoche nach dem jetzt vorliegenden Reichsbankausweis vom 31. Auguſt in normalen Grenzen gehalten. Die Beſtände an deckungsfähigen Wertpapieren ſind um 0, auf 220,3 Mill. Rm. zurückgegangen, während die Be⸗ ſtände an ſonſtigen Wertpapieren eine unbedeutende Zu⸗ nahme um 1000 Rm. auf 308,5 Mill. Rm. erfahren ha⸗ ben. In dem relativ ſtarken Zugang an Reichsſchatzwechſeln kommt zum Ausdruck, daß es ſich bei dem in der Ultimowoche in Anſpruch genommenen Notenbankkredit zu einem erheblichen Teil um ganz kurzfriſtigen Altimobedarf gehan⸗ delt hat. Die Goldbeſtände haben durch Goldverkäufe im Ausland um 10 auf 69,4 Mill. Rm. abgenommen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen zeigen einen Zugang von 0.1 auf 5,6 Mill. Rm. Der Geſamtbeſtand an Gold und deckungsfähigen Deviſen hat alſo um 0,9 auf 75,0 Mill. Rm. abgenommen. Sonnenaufgang 5,15 Sonnenuntergang 18,42 Mondaufgang 19,51 und Neves 20 sehen. unbedingt lohnend. Wir Güfdinen-Katalug 8 25 g jeder s ist eröffnet. Es gibt Wie 8 Besuch ist deshalb laden Sie herzlichst ein. Sitte verlangen Sie kostenlos unseren neuen KaursrfRTTE MaNNREHHNM- 117 1 — Lebensmittel! Neue Fettheringe 10 Stück 55 Pfg. Neue Vollheringe Stück 9 Pfg. Bratheringe o. Ku ausgen. Literdoſe 68 Pfg. Bismarckheringe Literdoſe 70 Pfg. Rollmops Literdoſe 70 Pfg. Bratheringe i. Burgun⸗ dertunke Doſe 35 Pfg. Fettheringe in Tomaten⸗ ſoße, 3 Doſen 1.— o. Rab. Fettheringsfilet o. Gräten ehr viel Schönes Turnverein 98, e B., Mhm.⸗Seckenheim. Heute abend 7.45 Uhr antreten ſämtlicher Turner und Turnerinnen zur Prüfungswertung. Kampfrichter mit antreten. 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