Nr. 209 (2. Blatt) Neckar⸗Bote Montag, den 7. September 1936 Reichsparteitag 1936 Das Vollsfeſt der 500 000 Der 12. September, der Tag des großen Volksfeſtes anläßlich des Reichsparteitages 1936, wird von Mittag bis zum ſpäten Abend ein gewaltiges ſportliches Pro⸗ gramm bringen. Es werden auf der Hauptkampfbahn des Stadions zahlreiche erſtklaſſige ſportliche Wettkämpf mit der beſten deutſchen Beſetzung zum Austrag kommen. Beginnen wir unſere Aufzählung mit den deutſchen Staffelmeiſterſchaften, zu denen vom Fachamt Leichtathletik nur die beſten deutſchen Mannſchaften eingeladen werden, ſo daß man ein recht auserleſenes Feld am Start vor⸗ finden wird. Neben dieſen Meiſterſchaften wird vor allem das Fußballſpiel intereſſieren. Sind es doch keine Gerin⸗ geren als die beiden alten Rivalen, der 1. FC. Nürnberg und Schalke 04, die beiden populärſten und bekannteſten Fußballmannſchaften Deutſchlands, die hier erneut zu⸗ ſammentreffen werden. Beide Mannſchaften werden in ſtärkſter Beſetzung erſcheinen. Daß in einem auserleſenen Programm Deutſchlands Turnerinnen und erfolgreiche Turner nicht fehlen dürfen, verſteht ſich von ſelbſt— Neben der Körperſchule der SA. und SS. und den Vorführungen des Sportamtes„Kraft durch Freude“ wird vor allem auch die deutſche Reitermannſchaft intereſſieren, die zum erſtenmal im Rahmen des Volksfeſtes ihre un⸗ vergleichlichen Leiſtungen zeigen wird. Zu gleicher Zeit wird auch auf dem Zeppelinfeld Hochbetrieb herrſchen. Dieſer monumentale Aufmarſch⸗ platz wird bei einer Länge von 289 Metern und einer Breite von 321 Metern 70000 Volksgenoſſen Platz bieten. Für die Vorführungen auf dieſem weiten Platz ſtehen ſechs Podien zur Verfügung. Das Fachamt Boxen hat für Nürnberg ebenfalls das Beſte aufgeboten und die Medaillenträger bei den Olympiſchen Spielen in Berlin nach Nürnberg beordert. Weiter ſieht man die deutſche Olympia⸗Handballmannſchaft im Kampf mit einer ſüd⸗ deutſchen Auswahlmannſchaft. Auch die Kunſtradfahrer und Radballſpieler werden ihre Künſte zeigen. Tanz⸗ und Trachtengruppen aus allen Teilen Deutſchlands werden ihre Heimattänze in Originaltrachten zeigen. Rollſchuh⸗ vorführungen ſowie artiſtiſche und Rhönrad⸗Darbietungen werden das Programm vervollſtändigen. Auf der Mittelwieſe befinden ſich zwei Reitbahnen, Schießſtände und Kegelbahnen, die jedem Volksgenoſſen in ausreichendem Maße zur Betätigung zur Verfügung ſtehen werden. Auf der Waldwieſe werden Filmvorfüh⸗ rungen, eine Marionettenbühne, ein Kaſperletheater und Puppenſpiele genügend Abwechſlung bringen. Daneben wird der Tanz zu ſeinem Recht kommen. Den Abſchluß des Volksfeſtes wird wieder das große Feuerwerk bilden. Gemeinſchaftshaus der DA. Auf dem Platnersberg bei Nürnberg entſteht ein Ge⸗ meinſchaftshaus der Deutſchen Arbeitsfront, das für die Dauer des Reichsparteitages die Ehrengäſte der Deutſchey Atheitsfront aufnehmen ſoll. 90 Betriebsführer, die vom Reichsleiter der DA F., Dr. Ley, perſönlich eingeladen wur⸗ den, werden zuſammen mit den Gauwaltern der DAF. und den Reichsbetriebsgemeinſchaftsleitern Tage einer 2 wirklichen Kameradſchaft erleben. Die Arbeitsſchlacht im Kunflwerk Im Rahmen des Reichsparteitages findet auch auf Anregung des Führers in Nürnberg eine umfangreiche Ausſtellung von Gemälden und Agquagxellen des Malers Ernſt Vollbehr ſtatt. Ernſt Vollbehr iſt namentlich als Kriegsmaler hervorgetreten. Während des Weltkrieges hielt er im Auftrage des Großen Generalſtabs die Schlachtorte der Weſtfront und den Eindruck des gewal⸗ tigen Ringens in Tauſenden von Gemälden und Agua⸗ Sperrgebiet iſt nicht geſtattet. Sämtliche Straßen in dieſem reuen ſeſr. Nach Kriegsende fuhrten ihn weite Reiſen in ferne ſüdliche Länder, bis er nach der Machtübernahme endlich in Deutſchland wieder ſeiner Kunſt würdige Auf⸗ gaben fand. Seit 1934 iſt Ernſt Vollbehr unabläſſig damit beſchäf⸗ tigt, das gewaltige vielſeitige Geſchehen der Arbeitsſchlacht im Kunſtwerk zu bannen. Insbeſondere bilden die Straßen des Führers in allen Phaſen ihrer Entſtehung ein Haupr⸗ thema ſeiner Kunſt. Die Ausſtellung umfaßt 240 Werke des Künſtlers, die zum großen Teil vom Führer als Leih⸗ gabe zur Verfügung geſtellt wurden, und von denen jedes erfüllt iſt von der großen Idee, deren künſtleriſcher Künder er iſt. * * 7* r Rundfunkvorbereitungen in Nürnberg 25 Fernſehſtuben Berlins zeigen den Reichsparteitag. Während der Rundfunk noch in Berlin anläßlich der Rundfunkausſtellung ſeinen Volksſender und ſeinen Fern⸗ ſehprogrammbetrieb durchführt, werden in der Stadt der Reichsparteitage alle Vorbereitungen getroffen, um das ganze deutſche Volk den Reichsparteitag durch den Rund⸗ funk miterleben zu laſſen. Seit dem 1. September bringen alle deutſchen Sender täglich von 19.45 20½00 Uhr das „Nürnberg⸗Echo“. Es unterrichtet über die gewaltigen Vorbereitungen, die auch in dieſem Jahre wieder für den Reichsparteitag getroffen werden. Ueberall, wo große Er⸗ eigniſſe bevorſtehen, ſtellen ſich die Rundfunkſprecher ein, um über das Mikrophon ihre Eindrücke weiterzugeben. Die techniſchen Vorbereitungen des Rundfunks ſind ſchon jetzt abgeſchloſſen. In den Bauten auf dem Reichs⸗ parteitaggelände, die ſeit dem Vorjahre errichtet wurden, mußten ſtationäre Anlagen eingebaut werden als ſtändige Einrichtung. Einen beſonderen Umfang hatten dieſe Ar⸗ beiten auf der in ihrer neuen Geſtalt impoſanten Zep⸗ pelinwieſe. Etwa 100 Mikrophone ſtehen auf 14 Ueber⸗ tragungsſtellen bereit. Politiſch geſchulte Rundfunkſprecher, die ſich bei zahlreichen Gelegenheiten bereits bewährt ha⸗ ben, treten vor die Mikrophone. Der Programmbetrieb des„Fernſehſenders Paul Nipkow⸗Berlin“ hat zum erſten Male einen Fernſeh⸗Spezialtrupp auch in Nürnberg ein⸗ geſetzt. Er hält die wichtigſten Ereigniſſe im Bild und Ton feſt, um ſie in kürzeſter Zeit in 25 Fernſehſtuben Berlins zu zeigen. Es wird der Verſuch gemacht, Auf⸗ nahmen vom Vormittag bereits am Abend des gleichen Tages in Berlin vorzuführen. Herbſtübungen des 5. Armeekorps Was Verkehrsteilnehmer und Zuſchauer beachten müſſen. Im Anſchluß an die Diviſions⸗Uebungen findet am 11. und 12. 9. 1936 eine durchgehende Aebung des 5. Armee⸗ korps in Gegend Mergentheim—Rothenburg⸗Tauber—ECrails⸗ heim unter Leitung des Kommandierenden Generals des 5. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis 5, General der Infanterie Geyer ſtatt. Von Freitag, den 11. 9. 1936, 4 Uhr vormittags bis Samstag, den 12. 9. 1936, 14 Uhr gilt das zwiſchen folgen⸗ den Orten liegende Gebiet als f Aebungsgelände und Sperrgebiet: Naſſau, Schäftersheim, Weikersheim, Elpersheim, Pfitzingen, Bartenſtein, Herrenthierbach, Billingsbach, Oberweiler, Blau⸗ bauch, Brettheim, Inſingen, Herrenwinden, Rothenburg, Tau⸗ bertal bis Tauberzell, Equarhofen, Auernhofen, Burgerrot, Aufſtetten, Strüth. Das Sperrgebiet unterliegt folgenden einſchrän⸗ kenden Verkehrsbeſtimmungen: a J. Fahrzeugverkehr(Radfahrer ausgenommen) von die⸗ ſen Orten nach dem Sperrgebiet herein oder quer durch das Raum, insbeſondere die Straßen a) Markelsheim, Welkers⸗ heim, Ceglingen, Tauberzell, b) Weikersheim, Laudenbach, Rinderfeld, Rothenburg, c) Adolzhauſen, Niederſtetten, Wil⸗ denthierbach, Leuzenbronn, Rothenburg, ſind für den Fahr⸗ zeugverkehr geſperrt. Außerdem ſind die Straßen Würzburg, Heidingsfeld, Giebelſtadt, Gaukönigshofen, Son⸗ derhofen, Gelchsheim, Riedenheim und die Straße Crails⸗ heim, Neidenfels, Gröningen, Wallhauſen, Roth, Brettenfeld für jeden Verkehr in der Nordſüd⸗ bezw. Südnord⸗Richtung geſperrt. Kreuzung dieſer Straßen in der Weſtoſt⸗ oder Oſt⸗ weſtrichtung iſt zuläſſig. 2. Die einſchränkenden Beſtimmungen haben ke ine Gel⸗ tung für Fahrzeuge der Wehrmacht, der Polizei, der Poſt, von Aerzten und Tierärzten, mit Lebensmitteln insbeſondere Milch, Brot, Fleiſch und dergleichen, und für Fahrzeuge mit Sonderausweiſen. 3. Im Sperrgebiet anſäſſige Fahrzeugbeſitzer können in dringenden Fällen in das Sperrgebiet hereingelaſſen werden bezw. im Sperrgebiet fahren. Langholzfuhren und Fuhren mit breiter Ladung ſind unter allen Umſtänden zu vermeiden. 4. Fahrzeugbeſitzer parken in den obengenannten Rand⸗ orten abſeits der Straße und erreichen das Sperrgebiet zu Fuß. 5. Fahrzeuge, die einer Truppenmarſchkolonne entgegen⸗ kommen, haben in einen Seitenweg zu fahren und die Truppe vorbeizulaſſen. Das Aeberholen von Marſchkolonnen iſt ver⸗ boten. Dieſe Beſtimmungen gelten für die in das Sperrgebiet von Süden und von Norden aus hereinführenden Straßen auch außerhalb des Sperrgebietes. Alle Straßenbenutzer werden beſonders darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die motoriſierten Fahrzeuge der Wehrmacht je nach taktiſcher Lage des Nachts wahrſcheinlich ohne Licht oder mit ſtark abgeblend etem Licht fahren. Daher beſondere Vorſicht bet Nachtverkehr. Zuſchauer ſammeln ſich am Freitag, den 11. 9. 1936, 7 Uhr vormittags an folgenden Plätzen: Weikersheim, Markt⸗ platz;— Mederſtetten, an der Kirche;— Tauberzell, an der Kirche,— Rothenburg, Marktplatz. An alle Zuſchauer geht die dringende Bitte, ſich an Wald⸗ und Dorfrändern aufzuſtellen, um Störungen der übenden Truppen im freien Gelände zu vermeiden. Häufun⸗ gen von Zuſchauern um die Truppe verraten vorzeitig dem Gegner die Stellung! Für die im Manövergelände gende allgemeine Sicherheitsbeſtimmungen dringend zur Beachtung empfohlen: Na dfahrer fahren nur einzeln hintereinander und halten ſcharf die vechte Straßenſeite ein. Bei Begegnungen mit übender Truppe herunter von der Straße! Keine ſpielenden und kleinen Kinder auf Verkehrs⸗ wegen! Gebrechliche Perſonen bleiben zu Hauſe! Vor mit Platzpalronen feuernden Truppen Sicherheits⸗ abſtand 50 Meter! Beim Schießen der Artillerie mit Ma⸗ növerkartuſchen 100 Meter Abſtand vor der Mün⸗ dung. Beim Gebrauch von Spren gkörpern Abſtand 100 Meter im Umkreis. Von allen in Fahrt befindlichen Raupenfahrzeugen Abſtand mindeſtens 5 Meter!! Vernebelung von Geländeteilen iſt ungefährlich. Jedoch kein Berühren ausgebrannter Nebelbüchſen! Photographiſche Aufnahmen, die bei ihrer Veröffentlichung oder unbefugten Verwendung dem Ausland Einblick in neue Gerätetypen gewähren, ſind verboten. Zuwiderhandlungen werden nach dem Lan de s⸗ verratsgeſetz beſtraft, das in ſchwerwiegenden Fällen die Todesſtrafe vorſieht. Bei gefundener Munition iſt beſonders Vorſicht gebo⸗ ten! Sie gehört keinesfalls in Kinderhand! liegenden Orte ſeien fol⸗ Helft zu einem glücklichen Deutſchland! Werdet Mitglied der NS. „Anka“ 10 Roman von Hans Poſſendorf. Die polizeilichen Nachforſchungen nach der verſcholle⸗ nen Anka Stadler waren auf Betreiben ihres Vaters und des Malers Stockmaier zwar aufgenommen worden, aber nicht gerade auf beſonders eifrige Art. Da kein Anlaß vor⸗ lag, das Verſchwinden des Mädchens mit einem Verbre⸗ chen in Verbindung zu bringen, fühlten ſich die Polizei⸗ behörden nicht verpflichtet und berechtigt, außergewöhn⸗ liche Koſten an die Recherchen zu wenden. Sie erfolgten in dem üblichen langſamen Trott auf dem weitläufigſten Dienſtweg. Der Maler aber war, ebenſo wie der Müller, nicht in der Vermögenslage, den Behörden die nötigen Mittel für intenſivere Nachforſchungen zur Verfügung zu ſtellen. Da die Vermutung nahe lag, Anka habe ſich nach Böhmen gewendet, leitete man die Angelegenheit auch an die öſterreichiſchen Polizeibehörden weiter. Dort wurde ſie natürlich noch laxer behandelt, und ehe die Bekannt⸗ machung überhaupt bis an die Polizeidirektion des Grenz⸗ bezirkes gelangte, hatte die Geſuchte längſt wieder das öſterreichiſche Gebiet verlaſſen. 1 Erſt auf Betreiben des Barons, der dem Polizeidirektor in München einen Beſuch in der Sache machte und Geld⸗ mittel zur Verfügung ſtellte, kam mehr Eifer in die Nach⸗ ſorſchungen. Man ließ das Porträt Ankas im Atelier Stockmeiers photographieren und in den Polizeiblättern an hervorragender Stelle veröffentlichen. Etwa zehn Tage vor dem Pfingſtfeſte wollte Gerhart von Körring nach Regensburg reiſen, um die Vorberei⸗ tungen für ſeine Hochzeit mit der Mutter zu beſprechen, denn ſie ſollte dort im elterlichen Hauſe ſtattfinden. 5 Er hatte ſich ſchon am Mittag von ſeiner Brant verab⸗ 1 5 1 1 Abreiſe hatte er noch Arbeiten im Generalſtab zu erledigen, und er wußte nicht, welchen Zug er noch erreichen würde. f „Gegen drei Uhr nachmittags, früher als er gedacht, a Körring ſeine Obliegenheiten erledigt. Sein Gepäck ſtan chon ia ſeinem Büro bereit. Er konnte ſich alſo direkt zum Bahnhof begeben, um den Halb⸗vier⸗Ahr⸗Zug noch zu er⸗ reichen.. Als er gerade ſein Dienſtzimmer verlaſſen wollte, wurde ein Bote 95 95 Polizei zu ihm geführt. Er hatte vom Polizeidirektor den Auftrag, den Baron um ſeinen baldi⸗ gen Beſuch zu bitten. 5 Ohne Beſinnen beſchloß der Rittmeiſter, ſeine Abreiſe, wenn notig, bis zum nachſten Zuge zu verſchteben, und fuhr ſofort zum Polizeidirektor. Der begrüßte ihn ſehr erfreut. „Wir haben die Ausreißerin entdeckt, Herr Baron! Vor einer halben Stunde iſt ein Telegramm aus Alm einge⸗ troffen, daß man die Anka Stadler auf der dortigen Meſſe in einer Schaubude ermittelt hat. Nähere Angaben wer⸗ den brieflich folgen.“ 5 Dem Baron war es, als ob eine ſchwere Laſt von ſei⸗ nem Gewiſſen genommen würde. Im erſten Augenblick dachte er daran, ſofort zu Herrn Stockmgier zu fahren, um ihm die Freudenbotſchaft zu bringen. Aber gleich darauf gab er dieſe Abſicht wieder auf, ohne ſich eigentlich Pein, klar über die Beweggründe zu ſolchem Verhalten zu ſein. 3zIſt die Nachricht Herrn Stockmaier ſchon zugegan⸗ gen?“ fragte er mit einer ihm ſelbſtverſtändlichen Haſt. „Nein, dazu haben wir keinerlei enen Herr Baron,“ erwiderte der Beamte.„Die Recherchen ſind ja offiziell im Auftrage des Vaters erfolgt. Daß ich es Ihnen ſofort mitteilte, iſt mehr eine Privatſache, weil Sie ſich für den Fall beſonders intereſſieren und auch die hohen Koſten getragen haben.“ „Danke ſehr. Es iſt mir übrigens ganz lieb ſo, denn es wird mir eine beſondere Freude ſein, Herr Stockmaier dieſe Nachricht perſönlich zu übermitteln.— Das darf ich doch? Es iſt ja kein Geheimnis.“ „Selbſtverſtändlich können Sie von meiner Mitteilung Gebrauch machen.“ „Und der Vater? Weiß er es ſchon?“ „Nein. Wir werden die Sache auf dem Dienſtwege an die zuſtändige Polizeiſtation ſeines Amtsbezirkes weiter⸗ leiten. Ein Antrag, die Flüchtige in Schutzhaft zu neh⸗ men, liegt ja nicht vor, ſondern nur, ihren Aufenthalt zu ermitteln.“ „Kann ſie unterdeſſen nicht wieder ihren Aufenthalt wechſeln und von neuem unauffindbar werden?“ „Das iſt ſo gut wie ausgeſchloſſen. Die Meſſe in Ulm dauert noch fünf Tage. Wir könnten auch ohne weiteres feſtſtellen, wohin ſich der Schauſteller, bei dem ſie engagiert iſt, von Alm aus gewendet hat. Und ſchließlich weiß das Mädchen natürlich nichts von unſerer Feſtſtellung.“ „And wann wird der Vater die Nachricht erhalten?“ „In drei— ſpäteſtens vier Tagen.“ „Nun, dann iſt ja alles in beſter Ordnung!“ And mit herzlichem Dank für die Bemühungen des Po⸗ lizeidirektors verabſchiedete ſich Baron von Körring. Die Unterredung hatte ſo wenig Zeit in Anſpruch ge⸗ nommen, daß er ſeinen Zug noch erreichen konnte. Auf der Fahrt zur Bahn überlegte der Varon, was jetzt zu tun ſei: Weshalb gab er eigentlich Herrn Stock⸗ maier nicht fofort Nachricht? Ganz einfach: weil die Auf⸗ findung Ankas dem Maler das erſehnte Glück doch nur dann bringen würde, wenn ſie ihren Sinn geändert hatte. Zu dieſer Annahme lag aber vorläufig kein Grund vor. Sie hätte dem Maler ja dann ſelbſt eine entſprechende Nachricht gehen können Das beſte alſo war, wenn er, der Baron, ſobald als möglich Anka aufſuchte und ihr die An⸗ ſinnigkeit ihrer fixen Idee vorſtellte— ihr erklärte, daß doch an eine Verbindung mit ihm nie zu denken ſei— daß ſie dem Vater durch ihr Verhalten ſchweren Kummer be⸗ reite— und daß es für ſie nichts Beſſeres geben könnte, als den Werbungen des liebenden Mannes endlich Gehör zu ſchenken. Dies würde umſo leichter ſein, als das Mäd⸗ chen, wenn ſie ihn, den ganz fremden Mann, ſo plötz⸗ lich und ohne ſeine damalige abenteuerliche Aufmachung wiederſähe, erſt erkennen würde, daß ſie ihn ja gar nicht liebe— daß ſie nur ihre Märchenphantaſte geliebt, und daß er und ſie in Wirklichkeit ja gar nichts miteinander zu tun hätten. Vielleicht würde er nach ſeinem Beſuch in Regensburg noch Zeit haben, nach Ulm hinüberzufahren, und bei der Rückkehr nach München dem Maler gleich An⸗ kas Zuſtimmung zu einer Verbindung bringen können! Als Körring an den Fahrkartenſchalter trat, waren noch vier oder fünf Reiſende vor ihm abzufertigen. Aber bis zur Abfahrt des Zuges nach Regensburg waren noch ſieben Minuten Zeit. Schon während ſeiner Aeberlegungen auf der Fahrt zur Bahn hatte ihn das Bild Ankas nicht verlaſſen Und auch letzt wich es nicht aus ſeiner Vorſtellung. Er ſah das ſchöne Mädchengeſicht auf dem Gemälde Stockmaiers mit ſeinem 1 Auge ſo deutlich, als ſtehe das Bild in Wahrheit vor ihm. Endlich war er an der Reihe. Der Beamte gab ihm die verlangte Fahrkarte. Körring warf einen flüchtigen Blick darauf und ſagte dann erſtaunt: 5 „Sie haben mir ja ein Billet nach Ulm gegeben. Ich will doch nach Regensburg!“ „Aber, mein Herr, Sie Billet nach Ulm verlangt!“ Eine Sekunde zögerte der Baron mit der Antwort. Dann ſagte er haſtigg 1 Za,— Verzeihung— die Sache iſt ſchon in Ordnung« Verwundert über ſein eigenes Tun trat er vom Schal ter zurück, ging dann aber 5 Zögern zum Fahrplan und endlich zum Telegraphenbüro, um nach Regensburg zu 8 daß er dort erſt am nächſten Tage eintreffen werde. 5. 8 Eine halbe Stunde ſpäter reiſte Gerhart von Körring nach Ulm ab. 5 3 a haben doch ganz deutlich ein Sport und Spiel N 2 7 7 Das Kreisturnfeſt in Hockenheim. Das Kreisturnfeſt in Hockenheim war für den Mannheimer Turnkreis ein glänzender Erfolg und läßt erhoffen, daß die turneuſſchen Feſte auch in Zukunft wieder den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Neben der ſtarken Teilnahme an den Einzelwettkämpfen ſtach insbeſondere das Mittagsprogramm angenehm heraus. Den ca. 6000 Zuſchauern wurde eine einzigartige Schau turneriſcher Leiſtungsfähigkeit dargeboten in Volks⸗ fänzen, Geräteturnen und Staffelläufen, Schöne Erfolge des Turnvereins 98. Die Ergebniſſe beim Kreisturnfeſt übertrafen alle Erwartungen. Wenn auch die Aufgabe der Vereine des Reichsſportbundes nicht in erſter Linie an der Heran⸗ züchtung weniger Spitzenleiſtungen beſteht, ſondern in der Erreichung einer gewiſſen Durchſchnittsleiſtung, ſo wird man doch bei Berückſichtigung dieſes Moments angeſichts der Tatſache, daß geſtern in Hockenheim vom To. 98 91 Wettkämpfer in die Arena traten und 57 Sieger aus den Wettkämpfen hervorgingen, anerkennen müſſen, datz der Verein hier umfaſſendes geleiſtet dat. Wenn dabei 1 an erſter und 4 an zweiter Stelle und der Verein damit an die Spitze des Kreiſes kam, ſo muß man ſagen, daß eine Arbeit, die ſolche Erfolge aufzuweiſen hat, e ane een bunu gun unf ancpag hervorragenden Erfolge bei einem Kreisfeſt des Kreiſes Mannheim, der 27 Vereine zählt, erzielt wurden. Mannſchaftskämpfe: 4, 100 m⸗Staffel(Ju⸗ gend) in 92,1 Sek., 1. Sieger. Im Kampf um den Reisſchild mit 350 Pkt. an 2. Stelle und im Siegfried⸗ Wanderpreis mit 989,0 Ptt. ebenfalls an 2. Sielle. Einzelkämpfe Weräte(Turner Ober⸗ tufe) Karl Volz mit 14/ Pkt. 2. Sieger, Jakob Grat⸗ wohl J.(Unterſtufe): Wilh. Frey 3., Gg. Danne⸗ berger“, Karl Erny 15.(Jugend): Ernſt Volz mit 8/0 Pkt. 1. Adam Gropp 2., Max Raule 3., H. Pfliegensdörfer 12., Alb. Treiber 17., Joh. Spatz 18., Walter Schmitthäußer 19., Hch. Walz 23., Rolf Hölſtin 26., Herbert Eder 20., Alwin Bühler 581. Einzelk ämpfe 5⸗Kampf(Sportler): Alb. Jörger 4., Alb. Huber 7., Ostar Merdes 11., Albert Möll 12., Hermann Kreutzer 12., Erwin Pfeil 15., Ludwig Möll 18. Sieger. 3⸗Kampf(Jugend): Karl Büchner 2., Artur Treiber 8., K. Bauer 14., W. Heid, 15., Theo Flachs 1/., Herbert Bühler 17., Hermann Rudolf 20., Artur Welker 24., Karl Berger 31. Sieger. Einzel kämpfe/ Kampf Turnerinnen (Geräte): Gretel Rudolphi und Marie Volz 3., Emmi Bühler 15. Turnerinnen 5⸗Kampf(Jugend): Ellen Baier und Hilde Möll 5., Lieſel Maas 6., Luiſe Erny 11., Anna Hack 12. Turnerinnen 4 Kampf (Handgeräte): Emilie Möll 3., Anna Würthwein 4., Hedwig Keidel 6., Hilde Erny 7. Turnerinnen Aeltere 3⸗Kampf(polkstüml. Uebungen): Marie Reinhard 2., Marie Volz 4., Friedel Wetzel 8., S. Raufelder 13., Elſe Raufelder 12., Anna Maas 17. Elihabeth Weißling 20. Turnerinnen 3⸗Kampf (Jugend): Hilda Feuerſtein 4., Elſe Schumacher 10. Annelieſe Baumer 11., Ella Haas 13., Liſelotte Geipel 14., Grete Gropp 15. Siegerin. Dieſe ſchönen Erfolge gaben geſtern Abend nach Ankunft der Turner Anlaß zu einer allgemeinen Sieger⸗ ehrung im Vereinsheim. Tiefſchürfende Worte ſprach der 2. Vereinsführer Hetzel und ehrte ſomib die aus den Wettkämpfen hervorgegangenen Sieger. Beim anſchlie⸗ zenden Tanz herrschte Hochſtimmung und Freude. 8 Günther Hertie vom Turnerbund„Jahn“ im Fünfkampf, knapp hinter dem erſten Seger. Auch der Tbd.„Jahn“ iſt ſtolz darauf, ſeinen Teil wieder zum Gelingen des Ganzen bezgetragen zu haben. Breitenarbeit zeigt lich wieder in der großen Anzahl der Erfolge, obſchon der Verein durch verſchledenerlei Umſtände auf eine große Zahl beſter Kräfte verzichten mußte und auch Verſager an der Tagesordnung waren. Dies wirkte ſich vor allem in der Bewertung der Mann⸗ ſchaftskämpfe um den Reisſchild und Siegfriedwanderpreis aus. Ueberzeugend arbeitete der erſtmals in der Ober⸗ ſtufe ſtartende Günther Herre, der nur um einen Punkt hinter dem 1. Sieger Köppen Tv. 46 Mannheim zurück⸗ blieb. In den Staffelläufen am nachmittag zeigte die Jugend ihr Können, indem ſie in der 10 mal Ennoiertel⸗ Runden⸗Staffel hinter To. 1846 den 2. Platz belegte. Auch ſcheute ſich der Verein nicht gegen die Extraklaſſe des To. 1846 in der Jahnſtaffel anzutreten, und behaup⸗ tete ſich, ausgenommen die 800 m⸗Strecke, wo der junge J. Feuerſtein natürlich der Elite des To. 46 nicht ſtand⸗ halten konnte, ſehr gut. Auch die Turnerinnen wären bei beſſerem Stabwechſel mit an der Spitze gewesen. Er⸗ fahrungen und neue Anregungen bei derartigen Ver⸗ anſtaltungen werden Anſporn und Antrieb zu weiterer tüchtiger Arbeit im Dienſte unſeres Vaterlandes ſein. 5 Kampf Oberſtufe: Günther Herre 85 Pkt. 2. B. Schmich 65 Pkt. 13., Aug. Keller 65 Pkt. 13. 5 Kampf Unterſtufe Hans Winkler 18. 5 Kampf Aeltere 32— 40: Hch. Schreck 10. 7 Kampf Ael⸗ tere 32— 40(Geräte): Paul Koger 8. 7 Kampf Unterſtufe: Arthur Koger 12. 3⸗ Kampf Igd. volkst.: Rich Gropp 11., Hermann Grimm 12., Edmund Wolf 20. 3⸗Kampf Jugend[I: Oskar Biegel 13., Hermann Umminger 15. Heinz Sößer 17., E. Hilde⸗ brand 23. 5 Kampf Jugend 1(Geräte): Hermann Ruf 9., Arthur Scherer 14., Max Vogler 21., Auguſt Blümmel 24., Albert Wolf 25., Karl Keller 25. 4 Kampf Gymnaſtik: Lieſel Hauck 5., Joſephine Herdt 9g. 5⸗ Kampf Jugendturnerinnen(Ge⸗ räte): Kätchen Bauſch 9., Betti Bauſch 14. 5 Kampf Jugendturnerinnen II: Elſe Wenzel 14. Elſa Müller 14. 3⸗ Kampf Turnerinnen dspolkst.): Hedwig Keller 13., M. Bächle 19. 3⸗ Kampf Jugend⸗ turnerinnen 1: Elſe Schüßler 8., Lenchen Hauck 11. 3„Kampf Jugendturnerinnen ll: Eleſabeth Kettner 10., Irma Biegel 12., Marianne Ruf 13. Staffelläu fe: 10 mal Einviertel⸗Runden⸗Staf⸗ fel Jugend I: 2. Sieger. 4, 100 m⸗Staffel Juagend⸗ turnerinnen: 4. Sieger. Jahnſtaffel(800, 400. 300 200): 5. Sieger. 5 f Siegfriedwan derpreis: 5. Platz. Reisſchild: 5. Platz. Fußball Gauſpiele: in Saarbrücken: Südweſt— Mitte(Sa) 321 in Darmſtadt: Südweſt— Mitte 132 in Duisburg: Niederrhein— Mittelrhein 1 * 3. Schlußrunde um den Tſchammer⸗Pokal: 1. FC Pforzheim— Wormatia Worms 122 VfB Stuttgart— FC Schalke 04 n. Verl. 0:0 1. SSV Alm— F 05 Schweinfurt 2:4 Polizei SV Chemnitz— SV Waldhof 01 VfB Leipzig— Berliner SV 92 2:0 Hertha Berlin— Bf Benrath nach Verl. 1:1 Wacker 04 Berlin— Werder Bremen 128 1. Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Baden: FV 04 Raſtatt— Karlsruher FV 21 Freiburg FC— Pf Neckarau 3:0 Spogg Sandhofen— Germania Brötzingen 41 Gau Württemberg: Union Böckingen— Sportfreunde Stuttgart 00 Sportfr. Eßlingen Stuttgarter Kickers 0:1 Gau Bayern: Spogg Fürth— AS Nürnberg 4:2 1860 München— BfB Koburg 8.4 Bayern München— BC Augsburg 1 525 VfB Ingolſtadt⸗Ringſee— Wacker München 3:0 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: VfR Mannheim— SV Wiesbaden(Sa) 828 VfB Mühlburg— Boruſſia Neunkirchen(Sa) 113 Phönix Ludwigshafen— F Pirmaſens 10 SV Göppingen— Ulmer FV 94 30 FSW Frankfurt— Vfes Neu⸗Iſenburg 6:1 Union Niederrad— Reichsbahn Frankfurt 3·⁴ Kickers Offenbach— SV 09 Flörsheim 471 * Auf Reiſen Spogg Göttingen— Eintracht Frankfurt(Sa) 2:3 Rot-Weiß Oberhauſen— Eintracht Frankfurt 43 Spogg Andernach— Sporkfr Saarbrücken 3:3 Gau Niederrhein: Turu Düſſeldorf— S Höntrop(Geſ.⸗Sp) 3:2 Gau Mittelrhein: Kölner Sc 99— Rhenania Würſelen 4: VfR Köln— Bonner FV 5 Gau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel— FC 93 Hanau 121 Spogg Niederzwehren— Heſſen Hersfeld 121 VfB Friedberg— Boruſſia Fulda 2 Kewa Wachenbuchen— Kurheſſen Marburg 228 Germania Fulda— Sc 03 Kaſſel 0:0 Meiſterſchaſtsſpiele Sandhofens erſter Sieg! Die Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhofen begann vor 3000 Zuſchauern die Meiſterſchafts⸗Spielzeit in der Gauliga recht vielverſprechend, gelang doch gegen die als überaus kampfkräftig bekannte Elf der Brötzinger Germanen ein ſchöner 4:1⸗Sieg. Der Erfolg iſt umſo höher einzuſchätzen, als die Mannheimer Vorſtädter den größten Teil der Spiel⸗ zeit mit nur zehn Mann beſtreitken mußten, ſchied doch der Linksaußen Vogel ſchon nach 25 Minuten verletzt aus. Brötzingens Geſamtleiſtung war nicht überragend und zum Schluß ließen einige Gäſteſpieler noch den ſportlichen An⸗ ſtand vermiſſen, was zwei Brötzinger Spielern— Zimmer⸗ mann und Heinz— den Platzverweis eintrug. Auch Raſtatt ſiegreich! Auch der zweite badiſche Gauliga⸗Neuling, der FV Ra⸗ ſtatt, wartete mit einem Sieg auf, und zwar gelang ihm ein durchaus verdienter 2:1⸗Erfolg über den KFV, bei dem zur allgemeinen Ueberraſchung der alte Kämpe Bekir am linken Flügel ſtürmte. Raſtatt zeigte die beſſere Geſamtleiſtung Und ſtützte ſich vor allem auf eine eiſerne Abwehr, die den einmal errungenen Vorſprung auch hielt.— 3500 Zu⸗ ſchauer(u. a. auch Innenminiſter Pflaumer). Freiburger Fc— Pf Neckarau 3:0(0:0). Inm Freiburger Mösle⸗Stadion bekamen die 1500 Zu⸗ ſchauer gerade keine erſtklaſſigen Leiſtungen geboten, aber es darf auch nicht vergeſſen werden, daß die Spielzeit erſt beginnt und daß die Mannſchaften noch keine konſtante Form erreicht haben. Die Mannheimer hatten das Pech, ſchon nach 25 Minuten ihren vorzüglichen Linksaußen Größle infolge Verletzung zu verlieren. Eine volle Stunde lang hielten die Gäſte Unentſchieden. Sporffr. Eßlingen— Stukkgarker Kickers 0:1(0:0) Den Stuttgarter Kickers blieb auch bei ihrem Start in die neue Spielzeit das Glück hold. Die Eßlinger Sport⸗ freunde lieſerten den erwarteten hartnäckigen Kampf und gaben ſich auch erſt in der vorletzten Minute geſchlagen, als es dem wegen einer Verletzung auf Linksaußen ge⸗ gangenen Verteidiger Überich gelang, ein Mißverſtändnis der ſonſt hervorragend arbeitenden Eßlinger Verteidigung auszunutzen und den einzigen Treffer des Tages anzu⸗ bringen. Da das Erſcheinen der Stuttgarter Kickers in Eßlingen immer einen Höhepunkt der Saiſon bedeutet, der dieſes Mal allerdings gerade an den Anfang fiel, hatten ſich über 2500 Zuſchauer eingefunden. Anion Böckingen— Spfr. Stutkgart 0:0 Zum erſten Gauligakampf der wieder aufgeſtiegenen Union Böckingen hatten ſich etwa 2000 Zuſchauer einge⸗ funden, die aber von ihrer Mannſchaft, der man allerdings einen Sieg zugetraut hatte, enttäuſcht wurden. Die Böckin⸗ ger geſtalteten zwar das Spiel durch ihren enormen Ein⸗ ſatz meiſt feldüberlegen, aber das Fehlen des Mittelſtür⸗ mers Walter 1, der ſich im Training verletzt hatte und nur unzulänglich erſetzt worden war, machte ſich doch nach⸗ teilig bemerkbar, zumal die Stuttgarter auch ſehr zahlreich verteidigten und ihr Torhüter ſich ganz hervorragend ſchlug. Gauſpiele Gau Südweſt— Gau Mitte 1:2(0:2). Das dritte und letzte Spiel zwiſchen den Gauen Mitte und Südweſt wurde am Sonntag in Darmſtadt ausgetra⸗ gen, wo ſich auf dem Platz der SV 98 Darmſtadt etwa 1000 Zuſchauer eingefunden hatten. Die Gäſte hatten in der erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel. Sie fanden ſic ſehr gut zuſammen und trugen zahlreiche Angriffe vor, zu⸗ mal auch die Südweſt⸗Hintermannſchaft nicht ganz ſicher war Damit ſind die Spiele der beiden Gaue abgeſchloſſen. Zue⸗ mal ſiegte Mitte, in Wiesbaden und Darmſtadt, einmal Südweſt und zwar in Saarbrücken. Die Spiele haben aber über die Nachwuchskräfte wertvollen Aufſchluß gegeben. Niederrhein— Mittelrhein 1:2. Im Duisburger Stadion ſtanden ſich vor über 80 Zuſchauern die Fußhall⸗Gaumannſchaften von Niederrhein und Mittelrhein gegenüber. Etwas überraſchend und dem Spielverlauf nach durchaus glücklich gewann die Vertretung vom Mittelrhein mit 2:1(1:0) Toren. Die Mannſchaft des Siegers ſpielte aus der Verteidigung heraus mit kraft⸗ vollen Vorſtößen. Eine großartige Leiſtung vollbrachte der Torhüter Mombre und hatte den größten Anteil am Siege, Der Niederrhein hatte noch etwas umgeſtellt. Die Fortunen Bender und Albrecht waren erſetzt worden. Die Mannſchaſt lieferte trotz der Niederlage ein gutes Spiel. 5 Tſchammer⸗Pokalſpiele BfB Stuttgart— FC Schalke 04 0:0 nach Verlängerung, Auch die fünfte Begegnung vermochte der VfB Stuttgart nicht ſiegreich zu geſtalten, obwohl der Gewinn diesmal ſehr ſtark im Bereich der Möglichkeit lag, als in der zweiten Hälfte die Hauptſtütze der Knappen, Kuzorra, verletzt aus ſchied. Die Schalker kamen als favoriſierte Mannſchaft, was ſich wohl auch etwas auf den Beſuch ausgewirkt hahen dürfte Immerhin bedeuten aber 20000 Zuſchauer doch einen ſchö⸗ nen Auftakt. Die Schalker ſpielten techniſch reifer und i Spielaufbau klüger, zudem waren alle Spieler ſchneller alz die BfBler. Aber die Stuttgarter glichen dieſen Vorteil der Gäſte durch größten Fleiß und ungeheuren Einſatz aus, der beſonders nach dem Wechſel und in der Verlängerung leicht das Spiel hätte entſcheiden können. Polizei Chemnitz— SV Waldhof 0:1(0:0). Der badiſche Fußballmeiſter, SV Mannheim⸗Waldhof; kam am Sonntag in Chemnitz im Pakaltreffen gegen den ſächſiſchen Meiſter Polizei Cheinnitz zu einem bemerkens⸗ werten Sieg, den man nach der überraſchend ſchwachen Lei⸗ ſtung vom Vorſonntag nichf zu erwarten wagte. Der Sieg der badiſchen Gäſte fiel zwar etwas glücklich aus, anderer⸗ ſeits aber nicht unverdient, denn d. techniſcher Beziehung hatten die Mannen um Siffling der Poliziſten doch viel voraus. Die Mannheimer verließen als 1:0⸗Sieger den Platz. Etwa 6000 Zuſchauer wohnten dem Treffen bei. Rund um die Solitude Entſcheidungen am„Grünen Tiſch“ Das traditionelle württembergiſche Straßenrennen „Rund um die Solitude“ nahm am Sonntag inſofern einen etwas unbefriedigenden Verlauf, da ſowohl in der A- als auch in der B-Klaſſe Proteſte erfolgten, ſo daß die Entſcheidungen über den Sieg erſt am„Grünen Tiſch“ ge⸗ fällt werden mußten. Der neugewählte Rechtskurs auf der bekannten Motorradrennſtrecke erwies ſich unter Außer⸗ achtlaſſung der ſchweren Steigung zum Frauenkreuz als zu leicht, ſo daß jedesmal das geſamte Rudel geſchloſſen am Ziel eintraf. In der A⸗-Klaſſe wurde der Schweinfur⸗ ter Ziegler von dem Vorfahrsſieger, ſeinem Lands⸗ mann Bartowſki unerlaubterweiſe unterſtützt, ſo daß Zieg⸗ ler auf den dritten Platz geſeßt werden mußte. Mit einer Fahrzeit von 2:48:00 Stunden wurde der Sieg dem Stuktgarker Götz zugeſprochen, während Plal⸗ tert(ZJuffenhauſen) den zweiten Platz belegte. Aehnlich ſah es in der B-Klaſſe aus. Der Dortmun⸗ der Bork behinderte im Endſpurt den Düſſeldorfer h. Wierz und mußte vollſtändig ausgeſchloſſen werden. Wie rz erhielt den Sieg, nachdem er urſprünglich als dritter eingekommen war, vor Schneider(Oberndorf und Pfeiffer(Zuffenhauſen). Der Wanderpreis fiel erneut an RV 89 Schweinfurt. Der„Große Straßenpreis von Frankfurt“ endete mit einem Siege des Chemnitzer Schild vor den Biele⸗ feldern Figay und Wengler, dem Schweinfurter Seufert und dem Frankfurter Wirtz, der als Erſter eingekommen wat, aber diſtanziert werden mußte. Das Schleizer Dreieck⸗Rennen Auf dem Schleizer Dreieckskurs wurde am Sonntag zum 13. Male das Schleizer Dreiecksrennen durchgeführh, das gleichzeitig als ſechſter Lauf zur Straßenmeiſterſchaft det Krafträder zählte und daher faſt die geſamte Spitzenklasse der deutſchen Motorradfahrer am Start vereinte. Trotz der ausgezeichneten Beſetzung wurden bei dem ausgezeichneten Be⸗ ſuch von 75000 Zuſchauern keine neuen Rekorde gefahren, Der Mannheimer Oskar Steinbach war auf ſeiner Halb⸗ liter⸗DaW mit 115,6 km⸗Std. als Sieger der 500 ⸗cenſ⸗ Klaſſe Tagesbeſter und gewann damit den Preis des Führers des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein. Die Ergebniſſe: nicht über 250 ccmic 1. E. Kluge(Chemnitz) DR 1.24:15,3 gleich 110,6 km⸗Std.; 2. Wünſche(Langebrüch DRW'ͤe1 Runde zurück. nicht über 350 cem: 1. Ted Mellors(England) Velocette 1:25:50, gleich 108,5 km⸗Std.; 2. Hamelehle (Sindelfingen) Norton 1:27:05, 5 nicht über 500 cem: 1. O. Steinbach Mannheim DW 1:20:30, gleich 115,6 km⸗Std.; 2. Bodmer(Ebin⸗ gen) DK W' 1:23:41, 2. Seitenwagen nicht über 600 cem: 1. Braun (Karlsruhe) DaW 4523, 2 gleich 102,4 km⸗Std.; 2. Bot (Mannheim) Norton 46:05. nicht über 1000 cem: 1. Schumann e NSU 46.09 gleich 101,3 km⸗Std.; 2. Kahrmann(Fulda DR W 46:25. Tennis-Länderkampf Deutſchland—Aegyplen. Der Tennis⸗Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Aegypten wurde am Sonntag auf den Plätzen des Mann: heimer TC am Friedrichsring beendet. Erwartungsgem gab es einen überlegenen deutſchen Sieg. Lediglich durch Gewinn des letzten Doppelſpiels kamen die Aegypter zum Ehrenpunkt, ſo daß das Endergebnis 5:1 zugunſten Deutſchlands lautete. Auch an dieſem Tage hatten ſich bei dener ſchem Wetter nicht ſehr viele Sc eingefun⸗ en. Punktſieg Witts über den Franzo i f ei 55 en Ollivon. Auf einer Veranſtaltung des Berliner Sg fand eine Begeg⸗ . 1 8 dem deutſchen Meiſter im Halbſchwergewicht ft olf Witt⸗Kiel und dem Franzoſen Emile Ollivon ſtatt. Det . 5 lc als ein ausgezeichneter Nehmer * gungskünſtler und überließ der egt angrei⸗ fenden Deutſchen nur einen Punktſtez ee ö 1