Eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verklündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VII. 36 1116 86. Jahrgang Dienstag, den 8 September 1986 Nürnberg, 7. September. Stark und unerſchüttert, auf dem ſicheren Fundament gläubigen Vertrauens gebaut, ſteht in der Brandung des Unfriedens und der Zerſtörung im herzen des ganzen Kontinents das neue Deutſche Reich, ein Bürge des Frie. dens nach außen, ein Boll⸗ und Schutzwerk neuen blühen⸗ den Lebens nach innen. Im Winter dieſer Wiedergeburt einer Nation waren die drei Parkeikage in der alten freien Keichsſtadt Nürnberg Höhepunkte von überwältigendem Eindruck. Nach dem Reichsparteitag des Sieges und dem Reichsparteitag des Willens zeigte der Parteikag der Frei- heit wie nie zuvor die ganze Kraft, den ganzen Willen des neu geeinten deutſchen Volkes. 5 Wieder ein Jahr iſt ins Land gegangen; ein Winter der das deutſche Volk zu einem der größten ſozialen Hilfswerke der Weltgeſchichte vereinigte, ein Frühling, in dem es mit der Wiederbeſetzung der Rheinl ande die letzten Ketten abſtreifte, und ein Sommer endlich, in dem das neue Deutſchland bewun⸗ dert von der ganzen Welt, das große Friedens feſtder Olympiſchen Spiele in einem Geiſt durchführte, der unbeſtritten als die höchſte Erfüllung des olympiſchen Ideals anerkannt wurde. Nur wenige Tage ſind vergangen, ſeitdem das olympiſche Feuer erloſch und mit dem macht⸗ vollen Dröhnen der Olympiaglocke das große Sportfeſt al⸗ ler Zeiten ausklang, und nun werden in wenigen Stun⸗ den die alten ehrwürdigen Glocken von den Türmen Nürn⸗ bergs herab f das größte Feſt aller Deutſchen einläuten: den 8. Parteitag ſeit der Gründung der Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei, den 4. ſeit der Errichtung des Dritten Reiches durch Adolf Hitler. Wiederum marſchieren durch die Straßen der alten Reichsſtadt, in der ſich große deutſche Vergangenheit und große deutſche Gegenwart wie kaum irgendwo anders zu einer einzigartigen Einheit zuſammenfinden, die Männer Adolf Hitlers. Das brennende Rot der Fahnen und Ban⸗ ner und Wimpel, das Grün der Girlanden und das Gold der Bänder erfüllen die altersgrauen Mauern Nürnbergs mit neuem Geiſt. Und in den Geſichtern der Menſchen, die ch in den Straßen und engen Gaſſen drängen, liegt der Ausdruck eines großen Erwartens, eines ſtarken Erlebens und eines freudigen Bekennens. So beginnt der Parteitag 1936 wieder als ein Feſt des ganzen deutſchen Volkes, das den Geiſt der Bewegung Adolf Hitlers in ſich aufgenommen hat und ſtolz iſt auf das, was durch dieſen Geiſt auch im lezten Jahr wieder für Deutſchlands Größe und Ehre, für ſeinen Wohlſtand und Sicherheit erreicht worden iſt. Die 1 und ſchönen Bauten Nürnbergs ſind ein Symbol dieſes Geiſtes. Stolz, trutzig und wehrhaft ſte⸗ hen die Mauern der Burg, die Baſtionen und Wälle, Bau⸗ ten, in denen deutſche Kraft, deutſcher Wehrwille, deutſcher 1 5 an ſich ſelbſt zum ſteinernen Denkmal geworden iſt, als Zeichen einer hohen Kultur, die in den Werken eines Albrecht Dürer, eines Veit Stoß, eines Peter Viſcher und eines Hans Sachs bewies, daß ſie aus der Seele des Volkes kam und in tief⸗ ſtem Grunde deutſch war. Dieſe ſymbolhafte Verſchmelzung von Sicherheit, ſtol⸗ zem Wehrwillen und einer beſonderen kulturellen und gei⸗ ſtigen Sendung wird gerade in der Woche des Parteitages in Nürnberg beſonders klar. In dieſen gewaltigen polfti⸗ ſchen Kundgebungen und in den Stätten, die für ihre Durchführung geſtaltet wurden, kommt die ungeheure Le⸗ benskraft, der unbeugſame Wille und der unerſchütterliche 1585 an die Sendung der deutſchen Nation zum Aus⸗ ruck. Gläubiges Bekennen zur Vergangenheit und zur Zu⸗ kunft erfüllt die Menſchen, die aus allen Gauen des deut⸗ ſchen Vaterlandes auch jetzt wieder zum Parteitag nach Nürnberg zuſammenkommen. Sie wiſſen, daß der Mann, der dieſes neue Deutſchland ſchuf, ihnen allen erſt die Kraft gegeben hat zu ien Glauben und zu dieſem Bekennen. Darum iſt der Parkeitag in Nürnberg im gleichen Maße ein großes Dankfeſt für den Führer. So auch wird der Reichsparteitag 1936 vor allem wie⸗ der ein Sinnbild der engſten Verbundenheit zwiſchen Füh⸗ rer und Volk ſein, dann aber auch ein Bekenntnis vor der ganzen Welt, daß das neue nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land in ſeiner Erſtarkung, in ſeiner Wehrhaftigkeit und in ſeinem Wiederaufſtieg die beſte Gewähr für die Schaffung und Erhaltung eines wirklichen Friedens gibt. 10000 Arbeiter Gäſte in Nürnberg Auf Einladung der Deutſchen Arbeitsfront. Nürnberg, 7. September. Am Reichsparteitag in Nürnberg nehmen 10 000 deut⸗ ſche Arbeiter als Ehrengäſte der Deutſchen Arbeitsfront teil. 4 Sonderzüge werden aus jedem Gau 500 Mann nach ürth bei Nürnberg befördern, wo die Unterbringung in Gemeinſchaftslagern ſtattfindet. Koſten für Fahrt, Verpfle⸗ gung Unterbringung und Veranſtaltungen werden von der Deutſchen Arbeitsfront getragen. Der Urlaub wird für den Großteil vom Betriebsfuͤhrer bezahlt, außerdem werden viele Betriebsführer ihren Gefolgſchaftsmitgliedern noch ein Zehrgeld mitgeben. Die Gäſte werden in Nürn⸗ D er Reichsparteitag Ein Gymbol des Friedens und der Kraft berg an fünf offiziellen Veranſtaltungen teilnehmen, und zwar an den Appellen des Reichsarbeitsdienſtes, der Poli⸗ tiſchen Leiter, der SA, an dem großen Kd ⸗Volksfeſt und an den Vorführungen der Wehrmacht. Dafür, daß den Ehrengäſten der Deutſchen Arbeitsfront die Nürnberger Tage zu einem wirklich unvergeßlichen Er⸗ lebnis werden, ſorgt eine umfaſſende, bis ins Kleinſte ge⸗ hende Organiſation. Nicht alle ſchaffenden Menſchen in den Betrieben können an dem Reichsparteitag teilnehmen. Aber ſie ſollen mit den 10 000 Ehrengäſten in Nürnberg weilen und fühlen, daß durch dieſe Einladung der 10 000 ihnen ein Teil ihrer Op⸗ ferfreudigkeit im Dienſt am Aufbau unſeres Volkes abge⸗ golten wird. . 2** 7* In jeder Hinſicht gerüſtet Nürnberg am Vorkage der Eröffnung des Parkeitages. Nürnberg, 7. September. Am Tage vor der feierlichen Eröffnung des Reichspar⸗ teitages in Nürnberg 1936 ließ lich der Reichsorganiſa⸗ tionsleiter der NSDAP, Dr. Ley, noch einmal abſchlie⸗ ßend Bericht von allen Referenten über den Stand der Arbeiten geben. Uebereinſtimmend wurde ihm gemeldet, daß Nürnberg in jeder Hinficht für bie kommenden Tage gerüſtet iſt. Einige Einzelheiten, die noch zu er⸗ ledigen ſind, werden im Laufe des Tages vollendet, das ka⸗ meradſchaftliche Zuſammenarbeiten der vielen verſchiedenen Dienſtſtellen hat manche zutage getretenen Schwierigkeiten mühelos beſeitigen können. Dr. Ley dankte allen beteilig⸗ ten Parteigenoſſen für ihren erfolgreichen Einſatz. 0 Ein gewaltiger Verkehr brandete um den Nürnberger Hauptbahnhof, wo die Züge der Reichsbahn Tauſende von Gäſten aus allen Teilen des Reiches heranbringen. Neben den Dialekten aller deutſchen Gaue hört man auffallend viele fremde Sprachen. Auch Kraftwagen mit den verſchiedenſten ausländiſchen Kennzeichen durchfahren die Stadt. Zum Teil mit Sonderzügen, zum Teil mit Kraftwagen der Wehrmacht, waren bis heute mittag 10⸗ bis 12 000 Mang aller Waffengattungen eingetroffen. Das Straßen⸗ bild ſelbſt wird immer mehr beherrſcht von den Uniformen der Wehrmachtteile und der einzelnen politiſchen Gliedecun⸗ gen. Ein Teil der SS⸗Standarte„Deutſchland“ und die Leibſtandarte„Adolf Hitler“ ſind ebenfalls mit klingendem Spiel in Nürnberg eingezogen. Die erſten Abteilungen des Reichsarbeitsdienſtes, der in Stärke von über 40 000 Mann an den Nürnbergen Tagen teilnimmt, ſind im La⸗ ger Langwaſſer eingerückt. Epp und Dorpmüller in Newyork Empfang der deutſch⸗amerikaniſchen Handelskammer. Newyork, 7. September. Die deutſch⸗amerikaniſche Handelskammer veranſtaltete einen großen Empfang im Newyorker Bankierklub zu Ehren des Reichsſtatthalters General Ritter v. Epp und des Generaldirektors der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorp⸗ müller, der zum Präſidenten der 3. Weltkraftkonferenz be⸗ rufen worden iſt. Die Konferenz wird vom 7. bis 12. Sep⸗ tember in Waſhington tagen. Der Empfang, zu dem 100 deutſche Delegierte der Welt⸗ eraftkonferenz geladen waren und an dem 200 führende Perſönlichkeiten des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens teil⸗ nahmen, war eine eindrucksvolle Kundgebung für die deutſche Wirtſchaft. Dr. Dorpmüller und Ritter v. Epp dank⸗ ten für die herzliche Begrüßung und betonten beide, daß die deutſche Heimat und die Auslandswirtſchaft eng mit⸗ einander verbunden ſeien. Die amerikaniſchen Wirtſchafts⸗ führer äußerten den Wunſch, des öfteren Führer der deutſchen Wirtſchaft in Amerika begrüßen zu können. Die Weltkraſtkonferenz in Waſhington Wafhington, 7. Sept. Am Montagabend wurde in An⸗ weſenheit von nahezu 1000 Vertretern von über 50 Staaten in der großen„Verfaſſungshalle“ Washingtons die 3. Welt⸗ kraftkonferenz 1 eröffnet. Nach einleitenden Worten des Präſidenten der Konferenz, Generaldirektor Dr. Dor p⸗ müller, begrüßte der Konferenzleiter Profeſſor Durand von der Standford⸗Univerſität in Kalifornien in deutſcher, engliſcher, franzöſiſcher und ſpaniſcher Sprache die Erſchie⸗ nenen. Staatsſekretär Hul! hielt die Feſtrede. Im Verlauf ſei⸗ ner Ausführungen wandte ſich der Staatsſekretär dem Problem des Weltfriedens zu und betonte daß die Energiequellen der Erde, mit denen ſich die Konferenz be⸗ faſſe, leider immer nur zu Zwecken der Zerſtörung als zu ſolchen des friedlichen Aufbaues verwendet würden. Dieſe bedauerliche Entwicklung nehme ihren Lauf. obwohl die Menſchheit doch gelernt haben ſollte, daß jeder Krieg die Zi⸗ viliſation um Jahre zurückwerfe, und obwohl es feſtſtehe, daß in einem modernen Krieg nicht die Armeen, ſondern die ganzen Völker gegeneinander eingeſetzt werden würden. Die Folge würde eine Vernichtung der ganzen Zivilifation ſein. Gerade jetzt biete ſich aber auch den Völkern eine unver⸗ gleichliche Gelegenheit, zu geſunden gegenſeitigen Beziehun⸗ gen zurückzukehren und zu einer friedlichen Zuſammenarbeit zu gelangen. gefallen ſind. Nr. 210 — 9„* Lloyd George in München Tiefer Eindruck des Beſuches beim Führer. München, 7. September. Lloyd George, der dem Führer in Berchtesgaden einen mehrſtündigen Beſuch abgeſtattet hat, legte am Montag nach ſeiner Rückkehr nach München einen Kranz am Krie⸗ gerdenkmal vor dem Armeemuſeum nieder. In ſeiner Be⸗ gleitung befanden ſich u. a. wieder ſein Sohn und ſeine Tochter, ſowie Botſchafter von Ribbentrop und der Mün⸗ chener Polizeipräſident, Obergruppenfuhrer Frhr. v. Eber⸗ ſtein. Eine große Menſchenmenge, die gegenüber dem Armee⸗ muſeum unter der Hofgartenallee Aufſtellung genommen hatte, wartete auf die Ankunft des engliſchen Gaſtes, der kurz vor 11 Uhr mit ſeiner Begleitung vorfuhr und einen Augenblick auf der Höhe der Freitreppe zur Gruft innehielt, um den ſchlichten, aber impoſanten Eindruck, den dieſes Denkmal für unſere gefallenen Helden auf ſeine Beſchauer macht, in ſich aufzunehmen. Lloyd George ſtieg hierauf in die Gruft hinab und legte zu Füßen des Heldengrabes einen Lorbeerkranz, geſchmückt mit Nelken und Aſtern, nie⸗ der. In ſtiller Ehrfurcht verneigte ſich Lloyd George vor dem Denkmal. An dem Kranz war ein Kärtchen mit folgenden Worten, eigenhändig geſchrieben, geheftet:„In aufrichtiger Ehrerbietung gewidmet dem Andenken der höchſt tapferen Männer, die im Kampf für ihr Vaterland im großen Krieg Lloyd George.“ Der Berichterſtatter der„Sunday Times“ hebt den kie⸗ fen Eindruck hervor, den der Beſuch beim Führer und be⸗ ſonders die Aufrichtigkeit des Führers auf Lloyd George machken. Lloyd George habe ihm, dem Berichterſtakter, nach⸗ her erklärt, daß der deutſche Kanzler ein Mann von großem gabe de und von einer faszinierenden Unlerhaltungs⸗ gabe ſei. Nationalſozialiſtiſche Raſſepolitik Dr. Groß vor den Auslandsdeutſchen. Erlangen, 8. Sept. Im Rahmen der 4. Reichstagung der Auslandsdeutſchen Erlangen ſprach Reichsleiter Dr. Groß, der Leiter des Raſſepolitiſchen Amtes. Dem lebendigen Bild, das Dr. Groß von der nationalſozialiſtiſchen Raſſepolitik entwarf, ſtellte er die grundlegende Erklärung voran, daß der Nationalſozialismus gar nicht daran denke, mit ſeiner Raſſepolitik anderen Völkern gegenüber Propaganda zu machen und anderen Völkern ſeine Maßnahmen mit Ge⸗ walt aufzuzwingen. Er wolle ledeglich die Maßnahmen auf dieſem Gebiet auch nach außen hin verteidigen. Dazu könn⸗ ten gerade die Auslandsdeutſchen das ihrige beitragen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen bemerkte der Redner: „Unſere Weltanſchauung wird den Gegenſätzen des Lebentz gerecht. Sie iſt nicht ſtofflich, ſondern ganzheitlich, nicht an⸗ maßend, ſondern demütig, iſt ehrfürchtig und weiß, daß über Deutſchlands Wirken und ſeiner Kraft höhere Kräfte und Geſetze ſtehen. Sie ſpürt, daß jeder ein⸗ zelne von uns in ſeinem eigenen kleinen Leben doch zugleich ein Stück des ganzen Volkes iſt.“ Großartige Motorenleiſtung! 167 000 Kilometer ohne Ueberholung!— Das iſt deutſche Technik! Frankfurt a. M., 7. Sept. Als eine überragende Leiſtung deutſcher Technik haben ſich die Daimler⸗Benz⸗Mokoren des Luftſchiffs„Hinden⸗ burg“ erwieſen, mit denen jetzt 167 000 Kilometer Fahrk⸗ dee mit fahrplanmäßiger Genauigkeit zurückgelegt wur⸗ en, ohne daß ein einziger Mokor ausgewechſelt zu werden brauchke. Dieſer große Erfolg deutſcher Leiſtung wird beſonders deutlich, wenn man bedenkt, daß die 167000 Kilometer einer vierfachen Erdumkreiſung entſprechen. Da⸗ bei hatte die Motorenkraft des Luftſchiffes alle Unbilden des Wetters zu überwinden und ſchwerſten Stürmen zu trotzen. Das umfangreiche Fahrtenprogramm, bei dem es oft nur wenige Stunden Landungsaufenthalt gab, ließ da⸗ bei kaum Zeit, die Motoren einer gründlichen Durchprüfung geſchweige denn einer Ueberholung zu unterziehen. Die Nordatlantikfahrten des Luftſchiffs„Hindenburg“ ſind mit erſtaunlicher Regelmäßigkeit durchgeführt worden, ohne daß ſich auch nur an einem der Motoren die geringſte Panne eingeſtellt hätte. Dieſer Erfolg ſpricht für ſich ſelbſt und iſt ein überzeu⸗ gender Beweis von dem hohen Wert deutſcher Technik und den Leiſtungen des deutſchen Facharbeiters. Die Betriebs⸗ ſicherheit und Zuverläſſigkeit des deutſchen Zeppelinmotors iſt ohne Beiſpiel. Fünf von den ſechs Luftſchiffmotoren ha⸗ ben weit über 1000 Betriebsſtunden, zwei davon ſogar 1600 Stunden hinter ſich! Der deutſche Motorenbau hält alſo klar die Füh⸗ rung. Deutſchem Werkmannsgeiſt iſt in den Zeppelinmo⸗ toren wieder ein hervorragender Beweis für unübertreff⸗ liche Qualität, Wirtſchaftlichkeit und vor allem Zuverläſſig⸗ keit zu verdanken. „: Nach Jeitungsberichten ſoll Stalin ernſtlich erkrankt ſein, ſodaß mit ſeinem baldigen Ableben zu rechnen iſt. zu verbieten. Hier iſt die beſte Vorbedingung, um eine Art Neutralität aufrechtzuerhalten.“ Es habe ſich darauf Kurzmeldungen zwar, ſo behauptete Blum, ergeben, a 0 i Zündeinde Blitze zwar haup i g daß während einer 72 Zeitſpanne, die die Regierung nicht gewollt habe, andere die München, 7. Sept. Während emes kurgen Gewitter; ſchlug ein Blitz in die zweiteilige Scheuer des ſtädtiſchen — äredit für Schiffsbauten. e e e e verſehen können.(1) 1 85. un hade ihn, Leon Blum, eine ſehr ſtarke Abordnun Paris, 7. September. d. 5 112 5 9 der Gewerkſchaften gebeten, eine Politik zugunſten der Gutes E g 5 g 3 Goes 0 1 6 121 5 5 5 N 1 N utes Echarding, des ehemaligen Berger-Hofes in Berg Deinen neil een montag aas Außenminister del,] Madrider Regierung einzuschlagen. Es gebe feiner Auf, Lair, ein. Im Nu ſtand der 30 Meter lange und 10. bos einen Bericht über die auswärtige Lage. Auf Vor- faſſung nach keinen einzigen Beweis dafür, daß irgendeine, 5 1 e ſchlag des Kriegsminiſters Daladier beſchloß der Mi iſter⸗ 187 o; 9. 5 ter breite Stadel in hellen Flammen. Nicht weniger gz ag 9 rs L Roß der Min Regierung ſeit der Annahme des Neutralitätsvorſchlags ihr 2000 Zentner Stroh und über 700 Zentner Futtermitie rat, eine Geſetzesvorlage einzubringen, die die nakionale[Wort gebrochen habe. die 1 55 ee e 92 wü 5 5 8. r 1 waren, füllten die Scheuer bis obenauf. Von dem gewal⸗ tigen Brandherd ging zunächſt eine derart enorme Hite Frankreichs verſtärkte Nüſtung Mehr Berufsſoldaten.— Ausbau der Verkeidigungsmittel. Verteidigung verſtärken ſoll, und zwar durch eine Ver-; f f 5 beſſerung und Vermehrung des Kriegsmaterials für das 1 995 ihm verlange, ſeinen bisherigen Skand⸗ Heer und die Luftwaffe ſowie für die Kriegsmarine, die] punkt und den der Kegierung aufzugeben, ſo antworte er Einrichtung eines„Spezialiſten“-Korps, die Erhöhung der Zaß! der Berufsſoldaten und den Ausbau der Verkeidi⸗ 0 insbeſondere gegen Tanks und Panzerwagen. er erſte Abſchnitt dieſes Programms für 1937 beläutf ſich auf 4200 Millionen Franken. Die Regierung weiſt jedoch Sitzungsbericht— indem Sicherheit Frankreichs angeſichts der gegenwärtigen Lage Europas ergreift, erneut auf die Gefahren hin, die die fortgeſetzte Steigerung der militäriſchen Laſten der Völker bedeuten könnten. Die franzöſiſche Re⸗ gierung beſtätigt ihren Entſchluß, im Laufe der kommen⸗ den internationalen Verſammlungen die notwendigen Ini⸗ tiativen zu ergreifen mit dem Ziel, eine allgemeine Kon⸗ ferenz für die Begrenzung, die überwachte Verminderung und die Einſchränkung der Rüſtungen herbeizuführen. Der Marineminiſter hat dem Präſidenten der Republik des weiteren einen Geſetzeserlaß zur Unterzeichnung unter⸗ breitet, der ihn bevollmächtigt, bis zum 31. Dezemoer 1936 einen Kredit von 100 Millionen Franken zu verwenden für Schiffsbauten, zur Beſchaffung von Marineartillerie, von Flugzeugen für die Marine und zu Arbeiten in den Kriegs⸗ häfen. Leon Blum über das Verhältnis zu Spanien. Miniſterpräſident Blum hielt vor der ſozialiſtiſchen Landesgruppe des Departements Seine eine Rede, in der er ſich mit der Haltung der franzöſiſchen Regierung ge⸗ genüber den Ereigniſſen in Spanien beſchäftigte. Er er⸗ klärte u. a., daß zwiſchen der Regierung der Volksfront und Vertretern eines Teils der Wähler der Volksfront Mei⸗ nungsverſchiedenheiten beſtänden, die er nicht länger beſte⸗ hen laſſen möchte. Er wiſſe ſehr wohl, nach welcher Seite„in dieſem ſchrecklichen Abenteuer“, dem ſpaniſchen Bürgerkrieg, das Intereſſe Frankreichs führen müſſe. Er wiſſe, daß die Er⸗ haltung der ſpaniſchen Republik die Sicherheit Frankreichs und ſeiner weſtlichen Grenzen, ſowie die ſeiner Verbindung mit Nordafrika garantiere. ſo heißt es in dem Wir 8 ſind dazu gelangt, ein internationales Abkommen aufzuſtellen, in dem die verſchiedenen Regierungen ſich ver⸗ pflichten, die Ausfuhr von Kriegsmaterial nach Spanſen ſie dieſe Maßnahmen für die heute: Nein. Er wünſche nicht, ſeine einmal gegebene Un⸗ kerſchrift zu verraten, ohne den Mut zu haben, ſie einfach zurückzuziehen. „Wir haben Freunde“, verſäumen, um die Sicherheit ihrer Verteidigung zu ge⸗ währleiſten. Aber ein bedeutender Faktor der nationalen Ehre ſei der friedliche Wille des Landes. Frankrei ö werde die Sicherheit nur in gegenſeitigem Beiſtand und in der Abrüſtung finden. Bis zur letzten Minute ſeiner Regierungstätigkeit werde er aber alles tun, um einen Krieg zu verhindern.“ Im Miniſterrat wurde die Rede Leon Blums einſtim⸗ mig gebilligt und beſonders die Haltung Frankreichs im ſpaniſchen Bürgerkrieg lebhaft begrüßt. Im Verlaufe ſeiner Ausführungen über die Lage ſoll Außenminiſter Delbos insbeſondere auf ſeine Beſprechungen mit General Rydz⸗ Smigly hingewieſen haben. * Paraphierung franzöſiſch⸗polniſcher Abkommen. Warſchau, 7. Sept. Wie amtlich mitgeteilt wird, wur⸗ den im Anſchluß an das Feſteſſen, das Staatspräſident Lebrun in Ramboillet zu Ehren von General Rydz⸗Smigly gab, die Abkommen paraphiert, die die techniſchen Einzel⸗ heiten der Zuſammenarbeit feſtlegen, durch die das fran⸗ zöſiſch-polniſche Bündnis wiederbelebt werden ſoll. Der Vormarſch der Nationaliſten Zwei neue Erfolge über die Roten bei Toledo. Liſſabon, 7. September. Nach einer vom Sender Sevilla verbreiteten amtlichen Veröffentlichung der nationalen Südarmee haben die Na⸗ tionaliſten in der Gegend von Toledo wiederum zwei Er⸗ folge über die Roten erringen können. Etwa acht Kilometer von Talavera de la Reina in Richtung auf Madrid konnte am Sonntag eine ſtarke feind⸗ liche Abkeilung von den nakionaliſtiſchen Truppen vernichtet werden. Die Niederlage der Roten war ſo vollſtändig, daß der Feind 425 Tote und 150 Gefangene, zehn Geſchütze, über 30 Laſtwagen, zwei Panzerwagen und zahlreiche Aus⸗ rüſtungsſtücke zurückließ. Die eigenen Verluſte blieben trotz der Heftigkeit des Kampfes und der großen Uebermacht der Truppen, die nach den Ausſagen ihres gefangenen Führers etwa 7000 Mann ſtark waren, nur gering. Im Norden von Toledo wurde ebenfalls ſiegreich gekämpft. Dort ſchlugen die Trup⸗ pen des Generals Varela den Feind und erbeuteten vier Maſchinengewehre, einen Munitionszug und zahlreiches Heeresgut. Die Roten hatten 120 Tote. Ferner gelang es den Nationaliſten, in der Nähe von Toledo zwei Regie⸗ rungsflugzeuge vom Typ Potez abzuſchießen. ſo fügte der Miniſterpräſident hinzu,„die die Haltung der Regierung als ſchwach bezeich⸗ nen. Er werde nicht zugeben, daß etwas die Würde der franzöſiſchen Republik mindern könnte, und er werde nichts aus, daß in einem Umkreis von etwa 40 Metern ein Herax. kommen kaum möglich war Der Schaden läßt ſich ziffern. mäßig noch nicht angeben, dürfte aber ſehr hoch ſein, well mit dem Brandobjekt auch die geſamten Stroh- und Ful. tervorräte verbrannt ſind. Tod durch Starkſtrom. Auf dem Regensburge Hauptbahnhof kam der 27 Jahre alte Lokomotivpheizer J. ſef Heindl mit einer Starkſtromleitung in Berührung, y durch er entſetzliche Verbrennungen am ganzen Körper da. vontrug, denen er erlegen iſt. Schnee in den bayergiſchen Bergen. Garmiſch- Partenkirchen, 7. Sept. Das brachte in den bayeriſchen Bergen einem ſtarken Temperaturrückgang verbunden waren. In höheren Lagen fielen die Niederſchläge in Form von Schnee, der auf den Bergſpitzen über 2000 Meter Höhe liegen blich Kommuniſtiſche Bluttat in Wien. Wien, 8. Sept. Die Fälle kommuniſtiſcher Gewalttätig, keiten beginnen ſich in Wien zu mehren. Am Montagmor⸗ gen überraſchte ein Sicherheitsbeamter zwei Burſchen, die kommuniſtiſches Propagandamaterial in einem Haus verteilen wollten. Als er ſie verhaften wollte, zog einer von ihnen einen Revolver aus der Taſche und feuerte auf den Wachbeamten, der ſchwer verletzt zuſammenbrach. Die bei⸗ den roten Strolche konnten entkommen. Rennwagen raſt zwiſchen Zuſchauer Acht Todesopfer, 20 Verletzte. London, 7. Sept. Einer der ſchwerſten Anfälle in der Geſchichte des Autorennſports, der acht Todesopfer und 2 Verletzte forderte, ereignete ſich bei der Auskragung dez International-Touriſt⸗Trophy⸗Rennens in Nordirland. der Wagen des britiſchen Rennfahrers Chambers geriet in der Orkſchaft Newtownards ins Schleudern und raſte mit einer Geſchwindigkeit von über 160 Stkm. in die dichte Zuſchauermenge. Sechs Perſonen wurden auf der Skelle ge⸗ 90 15 von den Schwerverletzten ſtarben zwei im Kranken⸗ aus. Geheimnisvolle Bluttat in einer Geſandtſchaft. Prag, 7. Sept. In der Wohnung des ungariſchen Mill tärattaches in Prag ereignete ſich eine aufſehenerregende Bluttat. Der Chauffeur des Attaches, Bela Szabo, erſchoß die Wirtſchafterin des Attaches, Karoline Wandreſtein, durch zwei Schüſſe. Der Chauffer, der bei ſeiner Feſtnahme durch einen Schuß am linken Arm verletzt war, behauptete, we⸗ gen eines Mißverſtändniſſes habe die Wandreſtein ihn an⸗ geſchoſſen und ſodann die Waffe gegen ſich ſelbſt gerichtet, Die Getötete war rumäniſche Staatsangehörige. Iſtanbul. König Eduard VIII. von England verließ am Sonntag gegen Mitternacht im Sonderzuͤg des türkiſchen Staatspräſidenten Iſtanbul, um ſich über Sofia nach Wien zu begeben. „Anka“ 11 Roman von Hans Poſſendorf. Die Eiſenbahn fuhr damals noch nicht ſo ſchnell wie heute, und als der Baron in Alm eintraf, war es ſchon halb zehn Uhr abends. Er nahm einen Wagen und be⸗ fahl dem Kutſcher, zu dem Platz zu fahren, wo während der Meſſe die Verkaufs⸗ und Schaubuden aufgeſtellt ſeien. Schon unterwegs im Zug war ihm eingefallen, daß es für ihn als Generalſtabsoffizier in Aniform faſt unmög⸗ lich ſei, in der kleinen Budenſtadt unter der Menge um⸗ herzuſtreifen. Aber er unterdrückte ſchließlich ſeine Beden⸗ ken. Am Eingang zum Feſtplatz ſchlug er ſeinen Mantel⸗ kragen hoch, drückte die Mütze tiefer ins Geſicht und be⸗ trat, nicht ohne Widerwillen, die von drängenden Men⸗ ſchen erfüllte Gaſſe zwiſchen den erleuchteten Buden. Der Dunſt der Schmalzbäckereien, vermiſcht mit dem von der Menge aufgewirbelten Staub, erfüllte die Luft. Von allen Seiten erſchollen die Klänge von Drehorgeln und Blasinſtrumenten und vereinten ſich zu einem ab⸗ ſtoßenden Lärm. Die verdächtigen Erſcheinungen der Hauſierer, die auf⸗ dringlichen Ausrufer vor den Buden, die ſchrillen Stim⸗ men der Schießbudenmädchen— alles was er ſah und hörte, war dem Baron ſo widerwärtig, daß er faſt umge⸗ kehrt wäre. Und wie ſollte er jetzt, in den wenigen Minuten, die ihm bis zehn Uhr, der Polizeiſtunde für dieſen Rummel, noch zur Verfügung ſtanden, Anka unter allen dieſen Schauſtellern und ihrem Perſonal ausfindig machen. Seine ganze Unternehmung kam ihm plötzlich unſäglich kindiſch vor Da wurde ſeine Aufmerkſamkeit durch einen Ausſchreier auf eine der Schaubuden gelenkt: „Suleika, die Roſe des Harem!— Das ſchönſte Weib der Welt!“ ſtand mit großen Lettern auf den Plakaten. And daneben hing, in grellen Farben und ohne jede Kunſt emalt, das Bild eines Mädchens mit dunklen Locken, gro⸗ 8 ſchwarzen Augen und gelblicher Geſichtsfarbe. Dieſer Kitſch hatte nicht die geringſte Aehnlichkeit mit den Zügen Ankas, wie Körring ſie von Stockmaiers Ge⸗ mälde her kannte, aber dennoch war er ſofort überzeugt, daß in dieſer Bude und unter dieſer lächerlichen, auf die Sinnlichkeit der Menge ſpekulierenden Anpreiſung niemand anders zur Schau geſtellt werde, als die ſchöne Müllers⸗ tochter aus dem Bayeriſchen Wald. „Und ſomit bäginnt ſich jetzt där letzter Vorſtällung!“ brüllte der Ausſchreier.„Suleika! Suleika, die Roſe aus dem Haräm! Das ſchönſte Weib där Welt! Träten Sie ein, meine Härren! Laſſen Sie Ihnen bäſtricken von dieſes Weib, wie ſte hat bäſtrickt ſchon Tauſend und Abertauſend auf die ganze Welt. Die Lieblingsweib von Haräm von Emir von indiſche Reich Radſchpipla iſt ſie gäwäſen. Där große Räuber Ali Khan hat ihr gäraubt, und där Emir, in troſtloſe Värzweiflung eber Värluſt von ſeine Roſe, hat ihm ſelbſt darauf mit ſeine Schwärt ſich entleibet! Un ſomit bäginnt jetzt unveruflich lätzter Voorrſtällung!“ Noch ein paar junge Burſchen ſtolperten die Stufen hinauf zur Kaſſe und verſchwanden dann hinter der ſchmut⸗ zigen Portiere des Eingangs. Der Ausſchreier zog ſich in die Bude zurück, die Menge begann ſich zu verlaufen. Da endlich überwand Baron von Körring ſeine letzte Hemmung, nahm eine Karte und drückte ſich in den hin⸗ terſten Winkel der düſteren Bude, in der eine dichte Menge Kopf an Kopf ſich drängte. Niemand ſchien ihn zu bemer⸗ ken, denn aller Blicke waren geſpannt nach der Bühne ge⸗ richtet. Einen Augenblick, nachdem der Baron in ſeinem Win⸗ kel Aufſtellung genommen hatte, ging der Vorhang auf: Ein einziger Laut des Staunens, des Entzückens, der Er⸗ regung ſtieg über der Menge empor. Gerhart von Körring fühlte ſeinen Herzſchlag ſtocken: Auf der Bühne, vor einer glatt geſpannten weißen Lein⸗ wand, ſtand in einem ſmaragdgrünen Samtmantel Anka — nicht das kleine Mädchen, ſondern die Anka von Stock⸗ maiers Gemälde. Es war ihm, als ſei durch ein Wunder jenes Kunſtwerk plötzlich Fleiſch und Blut geworden. Und nur ein Gedanke erfüllte ihn:„Mein Gott— daß es ſo Schönes wirklich gibt!“ Anka ſtand völlig unbeweglich. Ihr Blick war teil⸗ nahmslos ins Leere gerichtet. Dann ertönte der leiſe flö⸗ tende Ton eines Signalpfeiſchens. Anka warf den Samt⸗ mantel beiſeite und war vom Hals bis zu den Füßen nur noch mit einem weißen Trikot bekleidet. Im nächſten Mo⸗ ment wurde durch eine Laterna magica ein Bild auf die Leinwand geworfen, das Anka gewiſſermaßen bekleidete und in eine Umgebung ſtellte: In der bunten Tracht einer Orientalin ſtand ſie inmit⸗ ten von Sklavinnen vor einem Thron— als Seefungfrau mit einem Schuppenleib ſchien ſie über dem Grunde des Meeres zwiſchen Korallen und Meerungeheuern dahinzu⸗ gleiten— als Waſſerträgerin lehnte ſie am Brunnen einer Oaſe.— Bei jedem der Bilder hatte ſie die Stellung zu wechſeln und es war gewiß nicht leicht geweſen, dieſe Vor⸗ führung ſo einzuſtudieren, daß die durch die Laterne auf die Leinwand projizierten Koſtüme und Requiſiten ſtets genau auf Ankas Körper und die Haltung ihrer Glieder paßten. Aber die Sache klappte mit vollendeter Präzißon. Und ſo armſelig und unkünſtleriſch dieſe ganze Vorſtellung an ich war, ſte wurde durch die phantaſtiſche Schönheit der Darſtellerin förmlich verklärt. Ein begeiſterter Beifall erfüllte bei jedem Bild von neuem den Raum. Nachdem 3195 oder zwölf ſolcher Bilder gezeigt wor⸗ den maren ichlak üch der Nar bana Der Ausrufer trat vor und ſagte: „Jetzt Frailein Suleika wird haben die Aerre, den hoch⸗ verärrten Häerrſchaften ihr Bild zu ieberreichen. Sie er⸗ wartet dafier ein kleines Douceur. Aber ich bitte: nicht untär ein Groſchen und nicht ieber tauſend Mark!“ Die Menge belachte ſchallend ſeine albernen Späße. Dann kam Anka, wieder mit ihrem grünen Samtman⸗ tel bekleidet, in der Rechten ein Päckchen roh gedruckter Karter mit ihrem Bild, in der Linken ein Geldtäſchchen, die wenigen Stufen herabgeſtiegen und trat zwiſchen die Reihen der Zuſchauer. Gerhart von Körring fühlte eine ihm ſelbſt albern ſcheinende ſinnloſe Wut in ſich aufſteigen. Am liebſten hätte er mit einer Reitpeitſche alle aus Ankas Nähe und aus der Bude hinausgetrieben. Nur mit Mühe hielt er ſich zurück. So ſehr war die Menge von der Nähe ſolcher Schönheit benommen, daß niemand auch nur ein Wort an Anka richtete. Stumm das ſchöne Mädchen anſtarrend, reichten ihr die Leute das Geld hin und empfingen das kunſtloje und ganz unähnliche Bild. 8 5 kam Anka bis zu dem äußerſten Winkel der ude. Der Baron reichte ihr ein Zehnmarkſtück und ſagte: „Geben Sie mir bitte neun Mark zurück!“ Während Anka in ihrem Täſchchen das Geld zuſam⸗ menſuchte, beugte er ſich etwas zu ihr nieder und ſagte faſt unhörbar leiſe: Ich muß Sie ſprechen, Anka! Wo iſt das möglich?“ Sie blickte ihm erſtaunt ins Geſicht, als ſie ihren Na⸗ men hörte.⸗ Ihr erſter Gedanke war, daß dieſer Herr in Uniformmantel von der Polizei käme.. „Was wollen Sie von mir? Ich kenne Sie ja gar nicht,“ gab ſie ebenſo leiſe zurück. Aber kaum hatte ſie dieſe Porte ausgeſprochen, da er⸗ blaßte ſie bis in die Lippen und wankte, als ob eine Ohn⸗ macht ſie ankäme. Dieſes Erkennen war zu unerwartet gekommen. Aber gleich faßte ſie ſich wieder. Sie riß ihm das Bild blitzſchnell wieder aus der Hand, reichte ihm ſein Zehnmarkſtück hin und ließ es auf den Boden fallen, als er nicht gleich danach griff. Dabei ſah ſie ihn mit einem Blick von erſchreckender Wildheit an und ziſchte: Ich haſſe Sie— Sie— Sie Mörder!“ 5 Dann wandte ſie ſich von ihm ab und wandte ſich wie⸗ der der Bühne zu. 85 Die Bude hakte ſich ſchon halb geleert. Baron v. Kör⸗ 15 ſtand wie gelähmt in ſeinem Winkel. Da hörte et Anka zu dem Ausrufer ſagen:. „Bitte, geben Sie mir eine Markl Mein Geld reichte nicht, um dem Herrn dort herauszugeben.“ 0 Der Mann gab ihr das Geld. Sie ging zurück zu Kör⸗ ring, tat ſo als gäbe ſie ihm das Geldſtücke und flüſterte mit einem böſen Lächeln: 1 „Warten Sie am Gaſthaus zum Schwarzen Bären! And ehe er wieder eine Antwort geben konnte, ſtand er wieder allein. i . Wochenende Regenfälle, die mit ,„ 4 A D S . — 8 Fe Fehr ee e 8 — F Sie CCC eee.. U Heidelberg.(Spirituskocher umge worfen.) In einem Hauſe in der Leyergaſſe hatte eine Antermieterin aus Unvorſichtigkeit einen brennenden Spirituskocher umge⸗ worfen, wobei ihre Kleider und ein im Zimmer ſtehendes Bett Feuer fingen. Die Antermieterin erlitt erhebliche Brand⸗ wunden im Geſicht und mußte in das Akademiſche Kran⸗ kenhaus gebracht werden. Der Brand konnte durch den Woh⸗ nungsinhaber gelöſcht werden. ö () Pforzheim.(Neue Römerfun de.) Bei der Waldrodung auf dem Buckenberg wurde die ehemalige Rö⸗ merſtraße freigelegt, die einſt von Straßburg Baden⸗Baden über Pforzheim nach Cannſtatt führte. Im Hagenſchießwald ſtieß man beim Bau der Reichautobahn auf römiſche Mau⸗ ernreſte und Scherben von Gebrauchsgegenſtänden aus der Zeit vor 1800 Jahren. Nach dem„Pforzheimer Anzeiger“ wurden u. a. eine gut erhaltene römiſche Axt, ein Meißel und ein langer Nagel gefunden. Die alte Römerſtraße konnte ſchon früher an mehreren Stellen feſtgeſtellt werden; die Reichs⸗ autobahn verläuft ſogar ein Stück weit auf ihr. Die alte Straße iſt gut fünf Meter breit und nur eine dünne Erd⸗ ſchicht bedeckt die faſt zwef Jahrtauſende alte Straßenfläche. Es wird angenommen, daß der Boden, der hier dem Reichs⸗ autobahneinſchnitt weichen ſoll, noch weits e für die Heimat⸗ geſchichte wertvolle Funde birgt. 8 Verlegung von Rinderverfteiger ungen ( Kerksruhe. Mit Rückſicht auf den Reichspartei⸗ tag und andere wichtige Veranſtaltungen mußte eine Reihe von Verſteigerungen des Landesverbandes badiſcher Rinder⸗ züchter verlegt werden. 5 Die Verſteigerungstermine wurden nun wie folgt feſt⸗ geſetzt: 13. Verſteigerung am 17. September in Radolfzell; 14. Verſteigerung am 22. September in Mosbach; 15. Ver⸗ ſteigerung am 24. September in Hinterzarten; 16. Verſtei⸗ gerung am 20. Oktober in Grießen; 17. Verſteigerung am 22. Oktober in Freiburg i. Br.; 18. Verſteigerung am 27. Oktober in Tauberbiſchofsheim; 19. Verſteigerung am 286. November in Radolfzell; 20. Verſteigerung 8. Dezember in Offenburg; 21. Verſteigerung am 10. Dezember in Mosbach. Die Eggbergſtraße fertiggeſtellt. (Y) Säcdbingen, 7. Sept. Der Ausbau der Eggberg⸗ ſtraße für den Autoverkehr, womit ein großes Gebiet des vorderen Hotzenwaldes für den Fremdenverkehr erſchloſſen wird, iſt jetzt vollendet. Die ſchöne Gebirgsſtraße, die ſich in kühnen Windungen aus dem Rheintal zum Hotzenwald hinaufſchraubt, erſchließt eine Fülle von prachtvollen Aus⸗ blicken und Naturſchönheiten. Die Arbeiten in dem zum Teil ſehr felſigen Terrain waren mit viel Mühe und Koſten ver⸗ knüpft. Ein weiterer Ausbau bis nach Egg wird ſpäter vor⸗ genommen werden. 85 Die badiſchen Buchbindermeiſter Bezirkstagung in Offenburg. 2 Offenburg. Die Bezirksſtelle Baden des Reichsin⸗ nungsverbandes der Buchbindermeiſter hatte ſämtliche badi⸗ ſchen Handwerksmeiſter der Buchbinderinnung nach Offenburg zuſammengerufen, um verſchiedene ſchwebende Fragen zu er⸗ örkern. Im Mittelpunkt ſtand das Referat des Pg. Rüger von der DA F., der auch Grüße der Gauleitung der NS DAP, Amt für Handwerk und Handel, ſowie des Gauwalters der DAF übermittelte. Anſchließend betonte er beſonders die Notwendigkeit dieſer Zuſammenkünfte, um einmal im Jahr eine gemeinſame Ausrichtung und ein gemeinſames Wollen aufzuſtellen. Der Tagungsleiter, Bezirksinnungsmeiſter Klein, beſprach die künftigen Arbeitsbeſchaffungsmaßnahmen. Be⸗ züglich des Berufsnachwuchſes behandelte er die verſchiedenen Prüfungen: Eignungsprüfung, Zwiſchenprüfung, Reichsberufs⸗ wettkampf und Meiſterprüfung. Nachdem einzelne Mängel vorgebracht worden waren, ſetzte ſich Fachamtsleiter Henſel von der Fachſchaft Druck für die Reinhaltung des Gewerbes ein, betonend, daß jeder einzelne Handwerksmeiſter Front machen müſſen gegen Unterbietungen. Die Verhältniſſe im graphiſchen Gewerbe lägen nun einmal ſo, daß eine Ab⸗ hilfe etwa noch beſtehender Mängel augenblicklich noch nicht zu erwarten ſei. Die hierauf folgende Ausſprache über fach⸗ liche Fragen brachte ſehr viele Anregungen.— Am Schluß der Tagung wurde anſtelle des bisherigen Bezirksobmannes Hagen⸗Offenburg, der durch Tod ausgeſchieden iſt, Klumpp⸗ Lahr zum Bezirksobmann ernannt und dem Innungsmeiſter als Stütze beigegeben. Auftakt zur Winterſpielzeit „Triſtan und Iſolde“ im Mannheimer Nationaltheater. Ui Maunheim. Die neue Spielzeit nahm mit der wohl⸗ gelungenen Neuinszenierung der großen Wagner⸗Oper„Tri⸗ ſtan und Iſolde“ einen vieloerſprechenden feſtlichen Be⸗ ginn. Unter der ganz hervorragenden Leitung des neuen Generalmuſikdirektors Karl Elmendorff kam die kühne, wechſelvolle Harmonik und ſtarke Melodik, die den Wagner⸗ ſchen Muſikdramen im Verein mit ihrer kunſtreichen und vielgeſtaltigen Inſtrumentation eigentümlich iſt, zu einer recht lebendigen Gelkung. Etwa auf der gleichen Höhe wie die hohe muſiktechniſche Leiſtung der Orcheſterleitung ſtand das ſtimm⸗ liche und darſtelleriſche Können der einzelnen Mitwirken⸗ den. Erich Hallſtroem als Triſtan und Paula Buch⸗ ner als Iſolde meiſterten ihre Rollen, die bekanntlich be⸗ ſonders hohe Anſprüche ſtellen, in einer Vollendung, die jede Anerkennung verdient. Eine wirklich gute, abgerundete Leiſtung war auch der König Marke Heinrich Hölzlins. Ebenſo gefielen Wilhelm Trieloff als Kurwenal, Irene Ziegler als Brangäne, in den Nebenrollen Fried⸗ rich Kempf als Hirt, Peter Schäfer als Steuermann, Franz Koblitz als Stimme des jungen Seemanns und Ehriſtian Könker als Melot. Die Regie des Inten⸗ uten Friedrich Brandenburg war befriedigend. Sehr ſtimmungsvoll wirkten die ſchönen Bühnenbilder von Friedrich Kalbfuß. Bereits nach dem erſten Akt ſetzte Ein herzlicher Beifall ein, der ſich am Schluß zu einer verdien⸗ ten langanhaltenden Dankeskundgebung des Hauſes für El⸗ mendorff, ſein Orcheſter und die Darſteller ſteigerte. i Nationaltheater Mannheim. In Puccinis„Bo⸗ heme“, die am Mittwoch, den 9. September, in neuer Inſzenierung von Köhler⸗Helffrich und unter der muſikali⸗ ſchen Leitung von Ernſt Cremer im Nationaltheater er⸗ ſcheint, ingen: Die Damen Heiken und Gelly und die Herren Koblitz, Peter Schäfer, Schäfer⸗Schuchardt, Heinrich Hölzlin, Scherer, Kempf, Bartling, Walden und Zöller. Die Buhnen⸗ bilder entwarf Friedrich Kalbfuß. Die beiden männlichen Hauptrollen in Goethes„Fauſt“, der zum erſten Male in neuer Inszenierung von Intendant Brandenburg am Sams⸗ tag, den 12. September, gegeben wird, ſpielen zwei neuver⸗ pflichtete Mitglieder: den Fauſt Rudolf Birkemeher aden Mephiſto Hans Brackebuſch. Gretchen iſt Beryll Sharland. Aus den Nachbarländern Wohn⸗ und Oekonomiegebäude durch Blitzſchlag eingeäſchert. — Rindenmoos, OA. Biberach. Der Blitz ſchlug in das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Erbhofbauern Georg Imhof hier und zündete. Beide Gebäude ſtanden im Nu in Flammen, ſo daß die Rettungsmaßnahmen ſich äußerſt ſchwierig geſtalteten. Motorſpritze aus Biberach war in kürzeſter Zeit zur Stelle und bekämpfte das verheerend um ſich greifende Feuer gemeinſam mit der Ortsfeuerwehr in dreiſtündiger anſtrengender Arbeit. In der friſch ein⸗ gebrachten Ernte und den neuen Futtervorräten fand der Brand reiche Nahrung. Der geſambe Tierbeſtand, worunter ſich auch der Gemeindefarren befand, konnte noch rechtzeitig, wenn auch unter ſchwierigſten Umſtänden, aus den Ställen herausgeholt werden. Alles andere wurde mehr oder weniger ein Opfer des Feuers. Die Oekonomie iſt vollſtändig aus⸗ gebrannt, beim Wohnhaus, das vor allem auch Waſſer⸗ ſchaden erlitt, brannte der Dachſtuhl herunter. Der Geſamt⸗ ſchaden dieſes Brandes, bei dem wertvolles Volksvermögen vernichtet wurde, iſt erheblich. * Die — Hofen, OA. Beſigheim.(Beim Dreſchen abge⸗ ſt ur z t.) 30jährige Ehefrau des Paul Friz fiel beim Dreſchen vom 2. Stock der Scheuer auf die Tenne, wo ſie bewußtlos und blutüberſtrömt liegen blieb. Die raſch her⸗ beigeeilten Aerzte ſtellten einen doppelten Schädelbruch feſt und überführten ſie ſofort ins Krankenhaus nach Heilbronn, wo ſie kurz nach ihrer Einlieferung verſchieden iſt. — Schwäb.⸗Hall.(Pferde vom Blitz erſchla⸗ gen.) Während eines ſchweren Gewitters war der Sohn des Landwirts Pfitzer⸗Heſſental mit Ackern auf dem Felde beſchäftigt, als er plötzlich von einem Blitzſtrahl getroffen wurde. Der Blitz riß ihm die Mütze vom Kopf, verurſachte Brandwunden an ſeiner linken Schulter, zerriß den linken Aermel und muß dann direkt auf die neben Pfitzer ſtehenden Pferde übergegangen ſein, die ſofort tot umfielen. Pfitzer war kurze Zeit bewußtlos, trug glücklicherweiſe außer eini⸗ gen Brandwunden aber keine Verletzungen davon. — Calw.(Eltern, warnt Eure Kinderl) Dank der Aufmerkſamkeit einiger Forſtbeamter konnte dieſer Tage im Walde zwiſchen Calw und Hirſau ein widernatürlich veranlagter Mann feſtgenommen werden, der in drei Fällen Kinder an ſich gelockt und widerwärtige Handlungen an ihnen vorgenommen hat. Er pflegte die Kinder an abge⸗ legene Stellen zu bringen und ihnen unverſehens einen Fin⸗ ger tief in den Hals zu ſtoßen. Es bereitete ihm Luſt, wenn ſeine Opfer ſich erbrachen. Der Feſtgenommene iſt aus Saar⸗ brücken gebürtig und war vorübergehend in Calo beſchäftigt. Stetten i. R.(Vom Auto überfahren.) Ein Mann, der mit ſeinem Wägele auf den Acker fuhr, wurde von einem Auto überfahren und mit einem Schädelbruch und Oberſchenkelbruch in das Waiblinger Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo er nach kurzer Zeit ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen iſt. Mainz.(Radfahrer angefahren und köd⸗ lich verletzt.) Auf der Saarſtraße zwiſchen Mainz⸗ Bretzenheim und Finthen ereignete ſich ein tödlicher Ver⸗ kehrsunfall. Ein 18jähriger Radfahrer aus Drais fuhr in Richtung Finthen und wurde von einem in gleicher Richtung kommenden Perſonenkraftwagen von hinten erfaßt. Bei dem folgenden Sturz erlitt er ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. Alsfeld.(Eine Dollarſpende.) In der letzten Stzung der Alsfelder Ratsherren gab Bürgermeiſter Dr. Völſing bekannt, daß der verſtorbene Profeſſor Dr. Kober von der Aniverſität Washington, ein geborener Alsfelder, ſei⸗ ner Vaterſtadt teſtamentariſch 10 000 Dollar für wohl⸗ tätige Zwecke vermacht hat. Um den Dank der Stadt für dieſe Spende zum Ausdruck zu bringen, ſoll an dem Geburts⸗ haus von Profeſſor Kober eine Sedenktafel angebracht wer⸗ den. Limburg.(Ein„Schürzenjäger“.) In dem Kreis⸗ ort Elz wurden ſeit einiger Zeit andauernd Wäſchediebſtähle ausgeführt. Wo in einem Hof oder Garten über Nacht Wäſche hing, konnte man mit einem Diebſtahl rechnen. Son⸗ derbarerweiſe waren es aber ſtets nur Frauenſchürzen, die der Dieb mitgehen ließ. Jetzt konnte der Täter endlich in früher Morgenſtunde beobachtet und ermittelt werden. Es handelt ſich um einen jung verheirateten Mann, der bisher noch keine Erklärung für ſeine merkwürdigen Diebſtähle gab. Idar-Oberſtein.(Von einem Balken erſchla⸗ gen.) Der Mechaniker Auguſt Gordner war in Griebel⸗ ſchied mit der Reparatur einer ſchweren Balkenwaage be⸗ ſchäftigt. Ein Flaſchenzug, mit dem die Waage hochgezogen werden ſollte, riß plötzlich, ſo daß der ſchwere eiſerne Balken Gordner auf den Kopf fiel Er erlitt einen ſchweren Schö⸗ delbruch, dem er im Krankenhaus erlag. Baumholder.(̃ Mutter und Sohn verunglückt.) Ein 26 Jahre alter Motorradfahrer aus dem Nachbarort Freiſen fuhr mit ſeiner Mutter zuſammen auf dem Motor⸗ rad nach Neunkirchen um den ſchwerkranken Vater im Krankenhaus zu beſuchen. Auf der Heimfahrt kam der Mo⸗ torradfahrer in St. Wendel mit einem Laſtwagen zuſam⸗ men, wodurch der Motorradfahrer und ſeine Mutter in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert wurden. Beide wurden ſchwerverletzt und bewußtlos ins Krankenhaus ein⸗ geliefert. Ihr Zuſtand iſt beſorgniserregend. ab Todesſturz vom Rad. Auf der Fahrt nach Dettingen kam die e e en Toni Wolf aus Aſchaffen⸗ burg mit ihrem Rad zwiſchen ein Kuhgeſpann und einen Laſtwagen. Dabei verlor ſie die Gewalt über das Fahrzeug und ſtürzte. Ein Hinterrad des Laſtzuges ging ihr über den Kopf 81 führte den ſofortigen Tod herbei ab Ein Haſe verurſacht ſchweren Verkehrsunfall. Bel Achenmühle(Oberbayern) rannte dem Motorradfahrer 9. 17 7 aus Weſterndorf ein Haſe in ſeine Maſchine. Der Lenker des Kraftrades ſtürzte und blieb bewußtlos lie⸗ gen. Als der Verunglückte aufgefunden wurde, lag der tote Haſe neben dem Motorrad. ab Vom Fuhrwerk des Vaters überfahren und gelötet. Ein dreijähriges Kind des Bauern Lichenecker von Hagel⸗ ſtadt bei Köfering(Bayern), das auf dem Fuhrwerk des Vaters mitfahren durfte, fiel in einem unbewachten Augenblick von dem Fahrzeug und kam ſo unglücklich auf die Straße zu liegen, daß ein Rad des Fuhrwerks ihm über den Kopf hinwegging. Das Kind war ſofort tot. ar Unter dem Verducht des Giftmordverſuchs. Der ver⸗ witwete Franz Joſef Maier von Memmingen wurde we⸗ gen Verdachts des verſuchten Giftmords in Unterſu⸗ chungshaft genommen. Maier unterhielt ſeit längerem Be⸗ ziehungen zu der verheirateten Eliſabeth Schaub. Nachdem ſich im Verlauf der Ermittlungen Verdachtsgründe dafür ergaben, daß beide gemeinſam verſuchten, den Ehemann zu vergiften, wurde auch die Schaub feſtgenommen. Die Lalcale/ Mariä Geburt Leiſes Herbſtmahnen geht durch das Lar. d. Seltſam, vor wenigen Tagen noch brannte die Glut einer heißen Sonne auf die ſpätſommerlich prangende Erde. Auch am Abend blieb es lau und ſommerlich mild, wenn längſt ſchon die Nacht über der Erde lag. Und jetzt ziehen des Mor⸗ gens ſchon die dünnen Schleier erſter Nebel über die Wieſen und Wälder und am Abend lagern ſie ſich wieder über den Gefilden und vertropfen langſam im allmählich bunter werdenden Laub. Mariä Geburt! Stille Wehmut beſchleicht uns. Mit einem Male ſpüren wir den Herbſt. Ein kühles Lüftchen ſpielt mit den erſten fahlen Blättern, die leiſe und unhörbar von den Bäumen rieſeln. In ſchwellenden Trauben kocht die letzte Reife. In den Gärten röten ſich die Aepfel. Allzu früh fällt der Abend herein. Immer ſtiller und ſangesmüder wird die Vogelwelt.„An Mariä Geburt fliegen die Schwalben furt“, ſagt der Volkmund. Ja, es kommt der Herbſt. Faſt ängſtlich ſuchen wir nach den Zeichen, die das Spätjahr bereits im Naturbild eingegraben hat. Es werden noch helle ſchöne Tage kommen, wahrhaft goldene Tage mit blauem, funkelndem Himmel über blühen⸗ der Heide und mit einer gütigen, warmen Sonne über den Gärten, in denen die Farbenfeuer der Dahlien und Aſtern lodern. Lind und mild, heiter und ſonnig können September⸗ tage ſein, aber alles iſt verhaltene Fröhlichkeit, iſt Ausgang und Uebergang. Wie lange noch und die ganze Natur liegt welk und tot. * Treue Dienſte. In dieſen Tagen ſind es 25 Jahre, daß die jetzt 74 jährige Barbara Spieß Ww. in der Familie Heinrich Seitz Ww., Freiburgerſtraße, Dienſte tut. Der Jubilarin, die noch heute mit Tabakeinnähen beſchäftigt iſt, wurden von ihren Kolleginnen und allen Bekannten Glückwünſche zuteil. E A Mannheim, 7. September. Acht Verkehrsunfälle. Durch unvorſichtiges Fahren, vorſchriftswidriges Linksüberholen eines Straßenbahnwagens durch ein Perſonenauto und Fahren auf der linken Straßen⸗ ſeite mit einem Kraftrad ereigneten ſich acht Verkehrsun⸗ fälle, wobei acht Perſonen verletzt wurden. Drei der Ver⸗ letzten mußten nach einem Krankenhaus gebracht werden. U Anfallchronik der vergangenen Woche. Durch Nichtbe⸗ achtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich in vergange⸗ ner Woche in Mannheim insgeſamt 26 Verkehrsunfälle, wo⸗ bei 18 Perſonen verletzt, 19 Kraftfahrzeuge, 2 Straßenbahn⸗ wagen und ſieben Fahrräder beſchädigt wurden. Einer der Zuſammenſtöße iſt auf Trunkenheit des Fahrers zurück⸗ zuführen. — Vorſicht beim Drachenſteigenlaſſen! Jetzt ſteigen wie⸗ der die Drachen! Aber nicht nur Vergnügen, ſondern auch Gefahren können daraus entſtehen. Allgemeingültig iſt daher folgende Warnung über das Drachenſteigenlaſſen in der Nähe elektriſcher Starkſtromleitungen, die die Regierung in Liegnitz erläßt: Es wird gewarnt, Papierdrachen im Ge⸗ fahrenbereich der elektriſchen Leitungen ſteigen zu laſſen. Da⸗ durch, daß ſich Drachen in den Hochſpannungsleitungen ver⸗ fingen, ſind mehrfach erhebliche Schäden an den Leitungen entſtanden, ganze Bezirke wurden von der Stromzuführung abgeſchnitten und Fabriken ſtillgelegt. Auch beſteht Gefahr für den Halter des Drachens. Eltern und Erzieher werden erſucht, auf ihre Kinder und Schutzbefohlenen im Sinne dieſer Warnung einzuwirken, da ſie für das Tun derſelben und für den angerichteten Schaden zu 0 haben. Ver⸗ wickelt ſich aber ein Drachen in einer Leitung, ſo iſt das Ziehen an der Schnur nicht allein mit Rückſicht auf die Le⸗ bensgefahr, ſondern auch mit Rückſicht auf eine Beſchädigung der Leitung ſelbſt unbedingt zu vermeiden. Es muß das zu⸗ ſtändige Elektrizitätswerk auf dem ſchnellſten Wege benach⸗ richtigt werden, damit der Drachen bei ausgeſchalteter Lei⸗ tung entfernt wird. — Die Früchte des Baumes an der Grenze? Die Obſt⸗ ernte hat begonnen, der Baum auf oder an der Grenze gibt mehrfach Anlaß zu Streit über die Verteilung der Früchte. Der Geſetzgeber hat in den Paragraphen 932 und 911 des bürgerlichen Geſetzbuches Vorſorge getroffen, und folgende Beſtimmungen erlaſſen: Beim Baum auf der Grenze gehören die Früchte den Nachbarn zu gleichen Teilen. Anders tbei einem Baume an der Grenze, deſſen Zweige auf das Nach⸗ bargrundſtück hinüberragen. Deſſen Früchte ſind Eigentum des Beſitzers des Grundſtückes, auf dem der Baum ſteht. Dem Nachbar gehören lediglich die Früchte, die auf ſein Grundſtück(ohne ſein Mitwirken) hinüberfallen. Abſchütteln darf er ſie nicht. Der Eigentümer des Baumes darf jedoch ohne Erlaubnis des Nachbars deſſen Grundſtück weder zum ufheben, noch zum Abmachen der Früchte betreten, er muß ſehen, wie er die Früchte von ſeinem Grundſtück aus mit einem Obſtpflücker oder in ähnlicher Weiſe abmachen kann. Die letzte Vorſchrift gilt nicht, wenn das Nachbargrundſtück dem öffentlichen Gebrauch dient, alſo von jedermann betre⸗ ten werden darf. In dieſem Falle iſt der Baumeigentümer berechtigt, ſeine über die Grenzen ragenden Früchte durch Auf⸗ leſen oder Aa einznernton⸗ Filmſchau „Schmelings Sieg— ein deutſcher Sieg“. Wir können uns an einen Borfilm erinnern, der einmal von Jahren lief und der uns die Luſt nahm— als Nicht⸗ boxer vor allem—, weitere ähnliche Filme anzuſehen. Und nun iſt es gerade für den Nichtboxer intereſſant, ſich ein Urteil über den Max⸗Schmeling⸗Film zu bilden. ein„Für“ oder ein„Wider“ auszuſprechen. Und dabei iſt es weiterhin bemerkenswert, daß ſelbſt bei Vor⸗ eingenommenheit dieſes Urteil durchaus poſitiv ausfallen muß, denn dieſer Film geht tatſächlich jeden Deutſchen an. Seine Regie iſt ſo geſchickt aufgebaut, daß ſie unſere ganze Zuſtimmung findet, das ſportliche Geſchehen in einer Manier von unerhörter Spannung und Eleganz eingefangen, wie dem nichts Aehnliches in dieſer Sport⸗ art an die Seite zu ſtellen iſt. Hierbei iſt das Auf⸗ fallende, daß auch der Nichtfachmann immer wieder von dieſem Film begeiſtert iſt, daß er die großartige Tech⸗ nik Schmelings bewundern muß, die faire Kampfweiſe, die, man könnte faſt ſagen: Eleganz der Bewegungen und des Kampfes, der nach 12 Runden zum Siege führt. Wir können unſer Urteil nur wiederholen: ein ganz prächtiger, ein ganz hervorragender Film! Wilde Gchwäne Von Franz Hotzen. Als die Sonne über den Birkenhügeln im Oſten auf⸗ ging und der weite ſtille See im erſten Schein des Früh⸗ goldes lag, wehte mit dem jungen Morgen ein friſcher Luftſtrom daher, kräuſelte die glatte Fläche zu rieſelnden Wellen und ließ das Schilf aufrauſchen. Dann ward es am Ufer wieder ſtill, doch der Wind lief weiter über die ſilbergraue Fläche, die ſich im duftblauen Dunſt der Ferne verlor, bog das Rohr in leichtem Wogen auf und nieder, und wo er die offene Flut erreichte, blitzte der See hell und leuchtend auf. Um die dichte Rohrkolbeninſel biegen zwei lichtweiße ſtolze Segler, an deren ſchneeiger Bruſt das Waſſer leicht aufſchäumt, gleiten auf die beglänzte Fläche und ſtreben mit ſtarken Ruderſtößen einer fernen Weidenbülte zu, die märchenſchönen Vögel der deutſchen Heldenſage. In den aufwärts gewölbten Schwingen fängt ſich der Wind, der geſchwungene Hals iſt zurückgebogen; ohne Haſt, doch in ſtetigem, kraftvollem Gleichmaß der Bewegung zerteilen ſie das Waſſer und verſchwinden zwiſchen den ſchleierartig herabhängenden Zweigen der Silberweiden Wer den Schwan nur auf den Gewäſſern des Binnen⸗ landes geſehen hat, der kennt ihn nicht— erſt auf den weltfernen Flächen der ſchwediſchen Seenplatte oder in den einſamen Buchten und Bodden der Oſtſee, ſeiner eigentlichen Heimat, entfaltet er ſeine Schönheit und Urſprünglichkeit, erſcheint er als natürliches Urwild, deſſen Leben ſich in ſcheuer Verborgenheit abſpielt, dort ſchwimmen ſie auf den Seen, frei, ſchön und ſtark: „Fliegen vorbei an dem grünen Grund Silberhell ſchimmernd über den Sund.“ Aus den wogenden Rohrwäldern des Hjälmarſees taucht ein Geſchwader glänzender Höckerſchwäne hervor, mehr als hundert. Vertraut und in majeſtätiſcher Ruhe ziehen die herrlichen Tiere zwiſchen ſattgelben Mummeln und weißroten Teichroſen näher, die das Waſſer mit ihrer Blütenpracht und großen runden Schwimmblättern wie ein buntgeſtickter Teppich weithin bedecken, nehmen da und dort ſchwimmende Pflanzenteile auf oder ſenken den ſchlanken Hals in die Tiefe, um die Stengel des Laich⸗ klrautes und die ſaftigen Schäfte des Waſſerſchlauches vom Grunde zu reißen. Haubentaucher und Bleßhühner, die ſich zwiſchen den Flatterbinſen tummelten, ſind im dichten Schilf verſchwunden, ein Flug Schellenten ſtreicht in raſcher Fahrt vorüber, und eine Rohrweihe, der Schrecken aller kleinen Vögel des ſumpfigen Rieds, rüttelt über den hoch aufgeſchoſſenen Stauden. Hell flutet das Sonnenlicht über die lichtgrüne Waſſerfläche und weckt zitternden Widerſchein auf den leicht bewegten Fluten. Da nehmen die vorderſten den unbeweglich im Röhricht liegenden Nachen wahr, der den Menſchen birgt, den einzigen Feind, den ſie in dieſer nordiſchen Waſſer⸗ wildnis zu fürchten haben, denn wie der Adler das Hoch⸗ gebirge beherrſcht, iſt der Schwan der Herr der Seen. Die Hälſe recken ſich, die mächtigen Schwingen peitſchen die glatte Fläche, ſchon ſchäumt das Waſſer in wildem Auf⸗ ruhr. Halb laufend, halb fliegend gehen ſie gegen den Wind an, bis ſie genügend Widerſtand unter, den Schwingen fühlen, um ſich zu erheben. Jetzt aber geht es mit Macht in die Höhe, ein Rauſchen und Schmettern wie heraufziehender Sturm erſchüttert die Luft. Die ſchwarzgrauen Ruder ſchmiegen ſich an den Hinterleib; den langen ſchlanken Hals weit vorgeſtreckt, die ſtarken Schwingen in raſchen, rhythmiſchen Schlägen bewegend, brauſen die rieſigen weißen Vögel hoch in der Luft unter gellenden Rufen davon. Weit draußen, wo die glatte, unbewachſene Fläche tiefen Sees Sicherheit gewährt, gehen ſie nieder. Ziſchend ſchießen die ſchweren Körper durch das auf⸗ ſpritzende Waſſer, bis die geſpreizten Schwimmfüße der Wucht des Schwunges Halt gebieten Wenn der See ſich enteift und die Ufer ſich neu begrünen, baut das Schwanenpaar, das, wie es ſcheint, für's Leben vereinigt bleibt, ſein kunſtloſes breites Neſt, faſt einen Horſt. Immer der offenen Waſſerfläche nah, doch im undurchdringlichen Gewirr von Schilf und Ried, erhebt ſich der vom Weibchen aus groben trockenen Rohr⸗ ſtengeln und derben Wurzelſtöcken geformte Bau, vom Schwan, der nicht aus ſeiner Nähe weicht, eiferſüchtig behütet; denn die Zahl der Schwanenmännchen, die keine Gefährtin fanden und darum leicht verſucht ſind, auf fremdem Grund zu pirſchen, iſt groß. Nach fünf Wochen entſchlüpfen den handgroßen blaßgrünen Eiern vier bis ſechs Jungſchwäne in grauem Daunenkleid, rechte Aſchen⸗ brödel, denen man nicht anſieht, daß ſie binnen zwei Jahren in blütenweiße Schneewittchen ſich verwandeln werden; nach wenigen Tagen folgen ſie der Mutter, die jetzt noch ſcheuer iſt als ſonſt, ins Waſſer, immer liebevoll betreut von beiden Eltern, die im Falle der Not auch den Kampf mit den Menſchen nicht ſcheuen. Kommt Wind auf, dem die Neugeborenen noch nicht gewachſen ſind, oder zeigt ſich Gefahr, dann lüften die Alten die Schwingen, ducken ſich tief ins Waſſer, nehmen die Kleinen auf ihren Rücken und verſchwinden im dichteſten Schilf. allenfalls gelbbräunlich angeſtrichenes Mietshaus kom⸗ men und endlich abgeſpannt und nervös in einem„reizen⸗ den“ roten Zimmer ſitzen, dann denken wir nicht einen Augenblick daran, was alles uns die Farbe jetzt ſagen könnte, wenn wir ſie nur wollten zu Worte kommen laſſen, wenn wir in innerer Sammlung den Blick darauf ruhen laſſen könnten. Da würde uns doch allmählich ihr eigentlicher Empfindungsgehalt aufgehen, denn Farbe iſt nicht materiell; ſie iſt ein geiſtiges Element voller Le⸗ ben und Bewegung. Sehr bald würden wir es lernen, waun und wie wir etwas durch ſie ſagen können, und wo wir ſie ſelber ſprechen laſſen müſſen. Die Farbe wird uns viel Verlorenes wiedergeben. Sie kann, verſtanden und ſinnvoll angewandt, heilen, be⸗ ruhigen, aufheitern, anregen und beleben. Sie wird uns von neuem den Blick öffnen für Schönheit, die jedem zugänglich iſt, und noch viel mehr: nämlich zu einem in⸗ neren Erlebnis werden, das Goethe als ſittlich bezeich⸗ net hat. des Zeitſchriften und Bücher. f Konſtanzer Bildhefte. Freunde des Bodenſees und der ſchönen alten Bodenſeeſtadt Konſtanz werden mit Genuß den neuen Konſtanzer Bildführer und die Zeit⸗ ſchrift„Das ſchöne Konſtanz“ durchblättern. In Bild und begleitendem Text iſt die köſtliche Atmoſphäre des deutſchen Südens eingefangen, die die ſonnenlichte Land⸗ ſchaft des Seelandes und die ſteingewordene Vergangen⸗ heit der alten Städte am See umwittert und die in allen Bodenſeefahrern ſchöne Erinnerungen weckt. Die Bildhefte werden vom Verkehrsamt Konſtanz auf Wunſch koſtenlos abgegeben. Sporinachrichten. Handball der Gauklaſſe. Ein ſchöner und erfolgreicher Kampf hat am ver⸗ gangenen Sonntag in Seckenheim ſein Ende gefunden. Nun iſt man im Tv. 99 erneut beſtrebt, die kommenden Kampfſpiele im Handball ſo gut vorzubereiten, daß man einen ſchön durchdachten Handball dem Sportliebenden zeigen kann. Am kommenden Sonntag beginnen die Ver⸗ bandsſpiele im Gau Baden. Dieſe Spiele, die wohl zu den intereſſanteſten zählen dürften, werden manchen Zu⸗ ſchauer in Spannung halten, zumal in der Spielrunde 193637 10 Vereine kämpfen werden, um den Titel als Badischer Handballmeiſter für ſich erobern zu wollen. Die Gauklaſſe baut ſich aus nachſtehenden Vereinen auf: Spo. Waldhof, Tgd. Ketſch, To. 98 Seckenheim, VfR. Mannheim, To. Weinheim, Tu. Spy. Nußloch, Tv. 1847 Ettlingen, To. Rot, Tu. Spv. 1895 Oftersheim und Sp. C. Freiburg. Die erſte Begegnung hat nächſten Sonntag Tv. 98 Seckenheim mit Turngemeinde Ketſch. Es dürfte dieſe wohl zu den intereſſanteſten zählen von allen Spielen im Gau. Am 20. September ſteigt das erſte Spiel auf dem hieſigen Wörtelſportplatz gegen Sp. C. Freiburg. Wünſchen wir nun, daß die hieſige Elf einen ehrenvollen Platz in der Tabelle einnehmen wird. Die erſten Handball⸗Punktekämpfe In den Gauen Südweſt und Württemberg brachte der erſte September⸗Sonntag den Beginn der neuen Meiſter⸗ ſchafts⸗Spielzeit. In Südweſt, wo der ehemalige ſüddeutſche Meiſter SV. 98 Darmſtadk bereits ein Treffen gegen Germania Pfungſtadt austrug und es knapp mit einem Tor Unter⸗ ſchied gewann, gab es inſofern eine kleine Ueberraſchung, als der SV. 98 Darmſtadt bei Pfalz Ludwigshafen mit 3:4 verlor. Die Heſſen führten bei der Pauſe mit 3:0(h, büßten aber ſpäter nicht nur den ganzen Vorſprung ein, ſon⸗ dern mußten auch noch den Siegestreffer der eifrigen Pfäl⸗ zer hinnehmen. Die Pfungſtadter Germanen verloren auch ihr zweites Spiel ganz knapp, diesmal auf eigenem Gelände mit 3:4 gegen den kampfkräftigen VfR. Schwanheim. Bei der Pauſe führten noch die Germanen mit 3:2, aber der Vorſprung konnte nicht gehalten werden. Der FSV. Frank⸗ furt hatte große Mühe, die gute Elf des TV. Haßloch mit 76(8:8) zu ſchlagen. In Württemberg führte ſich der Meiſter TV. Alten⸗ ſtadt mit einem 12:5⸗Sieg über den TV. Cannſtatt recht vielverſprechend ein. Bei der Pauſe(9:2) war der Sieg bereits geſichert, was die Mannſchaft veranlaßte, nicht mehr voll auszuſpielen. Ein Bombenergebnis erzielte der deutſche Altmeiſter Tgſ. Stuttgart im Treffen gegen die ſtark ver⸗ jüngte Elf der Tgd. Schwenningen, die bei der Pauſe ſchon 1:9 im Rückſtand lag und ſchließlich mit 3123 Treffern unterlag. Die Stuttgarter Kickers hätten beinahe zuhauſe eine böſe Ueberraſchung gegen den Neuling Zuffenhauſen erlebt, denn bei der Pauſe lagen ſie mit 2:5 im Rückſtand und ſie waren froh, am Schluß mit 5:5 wenigſtens einen Punkt gerettet zu haben. Der Tbd. Göppingen ſchlug den Eßlinger TSV. mit 6:2 und der VfB. Friedrichshafen, ebenſo wie Zuffenhauſen ein Neuling im„Oberhaus“ gab dem TSV. Süßen mit 7:6 das Nachſehen. In Baden, wo die Punktekämpfe erſt am nächſten Sonntag beginnen, ſiegte der VfR. Mannheim in einem Freundſchaftstreffen gegen Ingobertia St. Ingbert mit 9:7. Motorſport. Bei dem am Sonntag, den 6. Sept., in Herxheim bei Landau ſtattgefundenen Motorradrennen belegte unſer einheimiſcher Motorſportler Willi Schwarzwälder 5 Pa mit Seitenwagen bei ſtarker Konkurrenz den 5 atz. i i Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 8. September, 20 Uhr: Miete E 1 und 1 Sondermiete C 1: Schwarzbrot und Kipfel Luſtſpiel von W. von der Schulenburg. Mittwoch, 9. September, 20 Uhr: Miete M 1 und 1 Sondermiete M 1: Neuinſzenierung: Die Boheme Oper von G. Puccini. Donnerstag, 10. September, 20 Uhr: Miete D 1 und 1. Sondermiete D 1: Schwarzbrot und Kipfel. Freitag, 11. September, 20 Uhr: Miete F 1 und 10 Sondermiete F 1: Die Boheme. Samstag, 12. September, 19 Ahr: Werbewoche 1. Abend: Miete H 1 und 1. Sondermiete H 1: Neuinſze⸗ nierung: Fauſt 1. Teil, von Goethe.(Kein Eintauſch von Gutſcheinen). Sonntag, 13. September, 19 Uhr: Werbewoche 2. Abend: Miete E 1 und 1. Sondermiete E 1: Neuinſzenierung: Die verkaufte Braut. Oper von Fr. Smetang. (Kein Eintauſch von Gutſcheinen). Im Nibelungenſaal: Donnerstag, 10. September, 20 Uhr: Werbeabend für die Miete. Eintritt für alle Plätze 0,50 Nm. — & oH hen? Marktberichte Mannheimer Großviehmarkt vom 7. September. Am Großviehmarkt waren aufgetrieben: 63 Bullen, 71 Ochſen, 81 Rinder, 122 Kühe, zuſammen 339 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche bedeutet dies ein Mehrauftrieb von 158 Stück Großvieh. Trotzdem die Beſchickung eine gute war, mußte die Zuteilung im Rahmen der Kontingente vorgenommen werden, und zwar bei folgenden Höchſtnotizen: Bullen 4, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 43 Pfennig.— Am Kälber⸗ markt ſtanden 844 Tiere, gegenüber 877 in der Vorwoche. Das Geſchäft war ſehr lebhaft und die Preiſe lagen diesmal um 2 Pfennig höher, ſo daß ſich eine Höchſtnotiz von 90 Pfennig ergab. Der Markt wurde geräumt.— Auf dem Schweinemarkt ſtanden gegenüber der Vorwoche 142 Tiere mehr, insgeſamt 902 Schweine, die bei einem Höchſtpreis von 57 Pfennig entſprechend der Kontingente zugewieſen wurden. Notierungen unverändert. Schweine. Notiert je 50 kg 94 bis 97, b) 85 bis 93, e bis 45, Bullen a) 41 bis 43, Kühe a) 40 bis 39, c) 3, d) Färſen a) 41 bis Mannheimer Großmarkt für Getreide und Futtermittel. Frankfurter Schlachtvjehmarkt vom 7. September. Auf⸗ trieb: 292 Rinder, darunter 13 Ochſen, 48 Bullen, 191 Kühe, 40 Färſen, ferner 409 Kälber, 265 Schafe, 1528 Ochſen a) 43 bis 43, b) 34 44, Kälber a) d) 65 bis 75, Lämmer, Hämmel bz) 60 bis 62, c) 53 bis 59, Schafe e) 57 bis 60, f) 53 bis 56, Schweine al) 57, b1) 56, ba) g1) 56. Lebendgewicht: c) 76 bis 84, Verſammlungs⸗Kalender. To. 98. Dieſe Woche beginnen wieder regelmäßig unſere Turnſtunden für Schüler und Schülerinnen.—(Hand⸗ ballabteilung). Heute abend ab 6 Uhr Training der 1. Mannſchaft, bei ſchlechter Witterung im Saal. sucher in 4 Tagen in Mannheim! Bravo! Begeisterung! Triumph! üher Mar Sohmelings! Herrliche Tat im Vankee- Stadion in New-Vork! 2 2 2 Senmeling— Louis heute Dienstag und morgen Mittwoch, 5 abends 8.30 Uhr Aufführungen für unseren Stadtteil Seckenheim. Ein Filmwerk, das jeder Deutsche gesehen haben muß Morgen Mittwoch Nachmittag 3 Uhr Kinder- Vorstellung. PALAST liefert in jeder Größe Druckerei des„Neckar-Bote“. Zeugen geſucht. Am 21. Auguſt, nachm. zwiſchen 23 Uhr wurde Ecke Haupt⸗ und Kloppenbeimerſtraße ein Mann von einem Motorradfahrer angefahren. Der Vorfall wurde von einem an der Ecke Kloppenheimer⸗ u. Hauptſtr. ſtehenden Mann beobachtet, ebenfalls von einigen auf einem Fuhrwerk vorüberfahrenden Perſonen. Die⸗ ſelben werden gebeten, behufs näherer Feſtſtellung Angaben auf dem hieſigen Polizeibüro abzugeben. Zeitverluſt wird entſchädigt. Schöne 3 Iimmer-W-onnung mit Küche parterre, evtl. mit Garlenanteil zu vermieten. Offenburgerſtraße 35. FGedleehes Waren elfen puren! Neue Marinaden: Bismarckheringe, Rollmops 1 Literdose 70 Geleeheringe 1 Literdose 75 Bratheringe 1 Literdose 65 Fettheringe in versch. feinen Tunken 3 Dos, 4 270 fr 1. Deutsche Oelsardinen „Sild“, Dose ab 18 Neue sterilisierte Frischgurken 2Stück 15 10 Literdose 4. Erdnuß-Tafelöl ½ Literflasche 80 / Literflasche 40 O. Gl. 3% Nsbatt Hummiflempel Hellgelbe Kernſeife Stück 7, 11, 12, 21, 23 Pfg. Weiße Kernſeife 250 Er⸗Stück 16 u. 17 Pfg. Sunlichtſeife g Stück 10, 18 u. 22 Pfg. Schmierſeife, weiß u. gelb Schreibers Seifenflocken 0 250 gr-Paket 30 Pfg. Seifenpulver Perſil— Henko— Sil Reines Terpentinöl 1/ Kilo 40 Pfg. Terpentinerſatz d Fußbodenöl Bodenwachs, weiß u. gelb 85 ½ Kilo⸗Doſe ab 40 Pfg. 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