alſo auf. Jaht Stuck, Min. ein⸗ bert, fußte agen ſtell, her⸗ le ſer keine bon. mit Jäh⸗ W Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.80, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. * für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. dages-und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle] Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim-Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 36. Jahrgang Dienstag, den 15. September 1986 Alle Waffengattungen der Wehrmacht zeigten ihr Können. — Parade vor dem Führer und Oberſten Befehlshaber.— Eindrucksvoller Abſchluß des Parteikongreſſes.— Der Große Zapfenſtreich am„Deukſchen Hof“. Nürnberg, 14. September. Die Verbundenheit der NS DA p mit der Wehrmacht kam am Monkag, dem Tag der deutſchen Wehrmacht, auf dem Parteitag in Nürnberg ſinnfällig zum Ausdruck. Herrlicher Sonnenſchein lag über der Zeppelinwieſe, wo die Zu- ſchauerränge ſeit Stunden Kopf an Kopf meiſtens von den Angehörigen der Organiſationen im Braunhemd beſetzt waren. Auch die 10 000 8d 5-Fahrer waren zugegen. Auf der Ehrentribüne ſah man neben dem Oberbefehls⸗ haber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg, den Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberſt Freiherr von Fritſch, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Gene⸗ raladmiral Raeder, und in Vertretung des Oberbefehlsha⸗ bers der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, den Staatsſekre⸗ tär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, umgeben von der geſamten in Nürnberg anweſenden hohen Genera⸗ lität und Admiralität. Mit militäriſcher Pünktlichkeit brauſten um 8 Uhr vom Oſten her in geöffneter Ordnung die Geſchwader der Luftwaffe heran, voran die Kampfgeſchwader, unter ihnen die Kampf⸗ geſchwader„Hindenburg“ und„General Wever“. Eben⸗ falls in geöffneter Ordnung ſchloſſen ſich die Jagdgeſchwa⸗ der„Horſt Weſſel“,„Richthofen“,„Boelke“ und„Immel⸗ mann“ an. Alle Geſchwader ſchwenkten über dem Zeppe⸗ linfeld ein, das ſie unter dem Jubel der Maſſen umkreiſten. Eine Jagdgruppe zeigte ein Luftexerzieren, bei dem die Maſchinen mit wundervoll eingehaltenem Ab⸗ ſtand einen großen Kreis bilden, aus dem ſie im Sturzflug heruntergehen, um die Maſchinen in etwa 50 Meter Höhe wieder abzufangen. Auf dem„Schlachtfeld“ waren inzwi⸗ ſchen leichte und ſchwere Flakabteilungen in Stellung ge⸗ gangen. Urplötzlich tauchten dicht hinter den Tribünen Tiefflieger auf, die in ein mörderiſches Abwehrfeuer ge⸗ nommen wurden. Zur gleichen Zeit nahmen die ſchweren Flakabteilungen einen für die Zuſchauer zunächft noch unſichtbaren Gegner unter Feuer, der auch von den leichten Batterien beſchoſ⸗ ſen wurde. Den Abſchluß der Vorführungen der Luftwaffe bildete eine Luftparade der etwa 400 Flugzeuge, die in Vollformation in muſtergültiger Ausrichtung in geringer Höhe die Zeppelinwieſe überflogen. 5 In geſtrecktem Galopp brauſt das Trompeterkorps des Reiterregiments 10 mit einem ſchneidigen Reitermarſch 1 1 5 pariert vor der Ehrentribüne durch und beglei⸗ et den Eintritt der fünf Schwadronen, die in Schwadronenfront ebenfalls vor der Ehrentribüne aufreiten. Kaum haben ſie das Feld verlaſſen, geht die be⸗ ſpannte leichte Feldartillerie in Stellung, um einige Feuerarten zu zeigen, protzt wieder auf und fährt in Ga⸗ lopp guer über das Feld wieder aus. Die unglaubliche Schnelligkeit, mit der dies alles geſchieht— die ganze Vor⸗ führung nimmt nur wenige Minuten in Anſpruͤch— löſt einen ſtürmiſchen Beifall aus. Die Geſechtsübung beginnt Der beſchränkte Platz läßt ein einheitliches Bild der Zuſammenarbeit der verſchiedenen Waffengattungen nicht zu, ſo daß die Entwicklung eines modernen Gefechtsbildes gewiſſermaßen nur in Teilabſchnitten möglich iſt. Dieſe aber ſind ſo geſchickt ineinandergefügt, daß die Zuſchauer trotzdem einen guten Eindruck von der Notwendigkeit engſter Zuſammenarbeit der verſchiedenen Verbände erhal⸗ ten. Der Reiterſpähtrupp eines Reiterregiments auf dem Vormarſch ſtößt auf feindliche Spähtruͤpp⸗Panzerwagen und gibt dieſe Erkundung durch rote Leuchtkugeln nach hinten. Die Spitzengruppe der Reiter ſitzt ab, während zur Abwehr der feindlichen Panzerſpähwagen die eigenen Panzerabwehrgeſchütze vorgezogen werden, denen es ge⸗ lingt, den Gegner abzuwehren, worauf der Vormarſch mit den erforderlichen Sicherungen fortgeſetzt wird. Eine mokoriſierte Aufklärungsabteilung trifft auf eine feindliche Sperre, die aus Schützen, leichten Ges und Panzerabwehrgeſchützen beſteht. Der erſte An⸗ griff der leichten und ſchweren Panzerſpähwagen auf dieſe Sperre, der den Schützen den Weg ebnen ſoll, wird abge⸗ wehrt, ſo daß Artillerieeinſatz erforderlich wird. Inzwiſchen rücken die Schützen ſprung⸗ weiſe gegen die Sperre vor. Kraftwagen bringen als Ver⸗ ſtärkung ſchwere MGes heran, bis der Gegner die Sperre nicht mehr zu halten vermag Panzerſpähwagen und Kraft⸗ radſchützen nehmen in mörderiſcher Fahrt die Verfolgung 5 um zu verhindern, daß ſich der Gegner wieder feſtſetzen ann. Machtvoller Ausklang in Das Inſtellunggehen der Batterie, die bei dem Angriff auf die Sperre eingeſetzt wird, zeigt dann die 2. Abteilung des Artillerieregiments Jüterbog, die ſich unter Fliegerbeobachtung und dem erforderlichen Einſatz der Funktrupps erſt auf den Gegner einſchießt und dann die verſchiedenen Feuerarten des Wirkungsſchießens vorführt. Inzwiſchen ſind die Formationen auf dem Vormarſch an eine eingebaute Stellung des Verteidigers mit Schützen⸗ gräben, MG⸗Neſtern, Minenfeldern und einer getarnten Feuerſtellung der Panzerabwehrgeſchütze und Artillerie ge⸗ raten. Es entwickelt ſich das Bild eines Großkampfes bei dem der Angreifer die Infanteriegeſchütze mit in die vorderſten Linien zieht. Aber erſt dem Einſatz der zweiten Welle der Panzerkraftwagen gelingt der Einbruch in die feindliche Stellung. Das Panzerregiment 1 hatte zwiſchen den Vorführungen formales Exerzieren gezeigt. Während des Gefechts traf der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Gö⸗ ring, auf der Zeppelinwieſe ein. Durch fünf Tore ziehen nun die an den Wehrmachts⸗ vorführungen beteiligten Truppen zur Paradeaufſtellung auf die Zeppelinwieſe. Durch das große Einmarſchtor ge⸗ genüber der Haupttribüne kommen die blauen Jungs der 2. Marineunterofftzierslehrabteilung. Nach dem Aufmarſch, der ſich mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit vollzieht, ertönt das Kommando„Stillgeſtanden!“, und die Trup⸗ pen präſentieren. Ueber die Straße, die vor der großen neuen Tribüne vorbeiführt, ziehen mit klingendem Spiel die 112 Fahnen des alten Heeres, unter ihnen die Fahnen der älteſten Regimenter und vier Fahnen der alten Kriegsmarine, eskortiert von Ehrenkompagnien des Heeres, der Kriegs⸗ marine und der Luftwaffe, in das gewaltige Rechteck ein. Im mittleren Block des Fahnenbataillons werden die neuen Fahnen aller an dem Aufmarſch beteiligten Truppenteile mitgeführt. Nach der Meldung der Paradeaufſtellung durch den Kommandeur der 17. Diviſion, Generalmajor Haaſe, wen⸗ det ſich der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg an die Soldaten:„Soldaten! Am 16. März 1936 hat unſer Führer und Reichskanzler der neuerſtandenen Wehrmacht Truppenfahnen verliehen. Eine geheiligte Tradition war damit zu neuem Leben erwacht. Heute wird Euch die Ehre zuteil, daß am Tage der Wehrmacht des Reichspar⸗ teitages Ihr die neuen Fahnen und Standarten zu treuen Händen empfangt. Der Fahne zu folgen im Leben und im Sterben iſt von nun an Euer höchſtes Geſetz.“ Aebergabe der Feldzeichen Dann rückte das Jahnenbataillon bis unmittelbar unter die Ehrentribüne vor und die neuen Fahnen nehmen vor den einzelnen Blocks ihrer Truppenkeile Auffſtellung. Während die Truppen We übergeben die Ober⸗ befehlshaber der Wehrmachksteile unter den Klängen des Präſentiermarſches und dem Donner der Geſchütze den Kom⸗ mandeuren der Regimenter die neuen Feldzeichen. Die Hunderktauſend haben ſich von ihren Plätzen erhoben und grüßen die Fahnen. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmar⸗ ſchall von Blomberg, fährt dann fort:„Soldaten! In dieſer Stunde gedenken wir des Mannes, der uns die neuen Feldzeichen gab und dem wir in unerſchütterlicher Treue verbunden ſind: Adolf Hitler, unſer Führer und Reichs⸗ kanzler, der Oberſte Befehlshaber der deutſchen Wehrmacht, unſer deutſches Volk und Vaterland Siegheil!“ Die Lieder der Nation beſchloſſen die feierliche Fah⸗ nenweihe. Der Führer bei der Wehrmacht Am Nachmittag traf der Führer und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht ein. In ſeiner Umgebung ſah man Rudolf Heß, Generalfeldmarſchall von Blomberg und die Oberbefehlshaber der Wehrmachtteile. Auf der Ehrentribüne waren ferner neben der Generalität und Admiralität das geſamte Führerkorps der Partei, die ausländiſchen Diplo⸗ maten, zahlreiche e e Militärattachees und die führenden Perſönlichkeiten der Reichs⸗ und Staatsbehörden anweſend. In ſüdlicher Richtung kreuzte in der Ferne das Luft⸗ ſchiff„Hindenburg“ am Himmel. Um 14 Uhr brau⸗ ſten die ſchweren Kampfflugzeuge über das Zeppelin⸗Feld heran und gaben damit das Zeichen für den Beginn der größten militäriſchen Schau, die jemals in Deutſchland gezeigt wurde und die zugleich in unübertrefflicher Eindringlichkeit die deutſche Friedens⸗ wehr dem deutſchen Volk und der Weltöffentlichkeit vor Augen führte. In paufſenloſer Folge wickelte ſich nun das vielſeitige Programm der Wehrmachtsvorführungen ab, das ebenſo wie am Vormittag auch jetzt die Maſſen wieder zu ſtürmi⸗ ſchen Beifallskundgebungen hinriß. Nr. 216 Nürnberg. Während das Luftſchiff„Hindenburg“ über dem Feld kreuzte, wurde der Wortlaut eines Funktelegramms von Bord des Luftſchiffs an den Führer bekanntgegeben, in dem die Beſatzung und die 64 Ehrengäſte des Schiffs den Führer grüßten. Ihr Siegheil auf den Führer und Reichskanzler fand bei den Maſſen ein vielſeitiges Echo. Mit ſachverſtändigen Blicken verfolgten die alten Sol⸗ daten die militäriſchen Uebungen, und auch der Laie hat ſeine helle Freude an dem prachtvollen Bild. Jede Schwen⸗ kung, jeder Griff, jede Anfahrt der motoriſierten Einheiten ſaß und klappte und immer wieder praſſelte der Beifall der dankbaren Zuſchauer über das Feld. Dann entfaltete ſich nochmals das wundervolle Bild des Aufmarſches aller an den Vorführungen beteiligten Truppenteile und der Kriegs⸗ marine. Nach kaum 30 Minuten ſteht die Paradeaufſtellung angetreten vor ihrem Oberſten Befehlshaber in der Mitte der Front gegen die Ehrentribüne die Kriegs⸗ marine mit Spielmanns, und Muſikzug, im Anſchluß rechts und links Infanterietruppen, dahinter die Reiter und in breiter Front die Panzertruppen, Artillerie, Pioniere und die Flakabteilungen. Nachdem die Fahnenkompagnie mit den ruhmreichen Fahnen des alten Heeres vor der Ehrentribüne mit Front zum Führer und Oberbefehlshaber Aufſtellung genommen und der Kommandeur der 11. Diviſion, Generalmajor Haaſe, dem Führer die Paradeaufſtellung gemeldet hat, nimmt der Führer das Wort. Der Führer ſpricht zu den Soldaten Die Anſprache Adolf Hitlers an die Wehrmacht. In ſeiner Anſprache an die in Paradeaufſtellun tretenen Truppen führte der Führer und Oberſte haber aus: „Soldaten! Zum drittenmal ſeid Ihr auf dieſem Platz hier in Nürnberg angetreten! Zum erſtenmal flattern vor Euch die Kriegsfahnen des neuen Reiches! Zum erſtenmal haltet Ihr in Euren Fäuſten die neuen Jahnen Eurer Regimenter! So zeigt ſich ſchon in dieſem äußeren Bild der Wan⸗ del, den Deutſchland, unſer, Euer Deutſchland, durchgemacht hat. Dieſer Wandel aber iſt das Ergebnis einer ſehr gro⸗ ßen Erziehungsarbeit an unſerem Volke und einer nicht weniger großen Arbeit auf allen Gebieten unſeres natio⸗ nalen Lebens. Was uns heute mit ſo großem Stolz erfüllt, ſind die Leiſtungen unſerer Friedensarbeit. Was uns als höchſte Aufgabe geſtellt iſt, das iſt die Sicherung und damit Erhaltung dieſer Leiſtung und dieſer Arbeit. Und wenn Millionen Menſchen jahraus, jahrein für dieſe Arbeit ihr Leben einſetzen, in Fabrik und Werkſtatt, in Betrieb und Kontor, dann iſt es verſtändlich und vernünftig, wenn auch alle gemeinhin bereit ſind, ihr Leben einzuſetzen für die Erhaltung deſſen, was ſo geſchaffen wurde. Deshalb, meine Soldaten, ſeid Ihr von der Nation gerufen worden! Nicht um irgendeinen frivolen Verſuch eines überſpannten Chauvinismus zu dienen— ſondern um Wache zu ſtehen vor unſerer Arbeit! Wache zu ſtehen vor unſerem Volk! Wache zu ſtehen vor unſerem Deutſchland: Wenn ich Euch ſo vor mir ſehe, dann fühle ich, und ich weiß es, daß dieſe Wache allen Gefahren und allen Dro⸗ hungen gegenüber ſtandhalten wird. Der Deutſche war ſtets ein guter Soldat. Das Heer, aus dem Ihr gewachſen ſeid, trägt die ſtolzeſte Ueberlieferung aller Zeiten. Wenn Deutſchland einſt zerbrach, dann war das die Folge ſeines inneren politiſchen Zerbrechens. Heute ſteht die Nation ſo gerade ausgerichtet, wie Ihr, meine jungen Kameraden, hier vor mir ſteht. Deutſchland iſt heute wieder ſeiner Soldaten würdig, und Ihr, das weiß ich, werdet dieſes Reiches würdige Sol⸗ daten ſein! Wir bilden in Volk, Partei und Wehrmacht eine un⸗ lösbar verſchworene Gemeinſchaft! Es mögen Zeiten kommen, die ernſt ſind. Sie werden uns niemals ſchwankend, niemals mutlos und niemals feige antreffen! Denn wir alle wiſſen, das Himmelreich er⸗ ringen keine Halben! und die Zukunft gehört nur den Mu⸗ kigen allein! Was von Euch i wird, iſt nur ein kleiner Teil von dem, was die Vergangenheit von uns verlangte. Wir haben damals unſere Pflicht erfüllt, Ihr werdet ſie heute erfüllen. Die zwei Jahre aber, die ich für Deutſchland von Euch fordere, gebe ich Euch in zehn Jahren wieder zurück! Denn jeder von Euch wird durch dieſe 1 geſünder als er es jemals vorher war. Was Ihr in Eurer Jugend dem Vaterlande gebt, wird Euch im Alter wieder zurückerſtattet! Ihr werdet ein geſundes Geſchlecht ſein, nicht erſtickt im Büro und in Fabrikräumen, ſondern erzogen in Sonne und Luft, geſtählt durch Bewegung und vor allem erhärtet in Eurem Charakter. Und glaubt mir: Deukſchland hat Euch als ſeine Soldaten lieb! Die Nation erwartet von Euch kein Opfer, das Ihr nicht er⸗ füllen werdet! In dieſer Stunde vereinen wir uns in dem Bekennknis 5 dieſem unſerem deutſchen Volk und zu den Millionen ar⸗ eitenden Menſchen in Stadt und Land, in dem Bekenntnis 5 i Reich. Unſer Deutſchland: Siegheil! Siegheil! ieaheil!“ ange⸗ efehls⸗ Der Vorbeimarſch der Truppen Nach dem Abſchluß der Vorführungen der Wehrmacht begab ſich Adolf Hitler, begleilet von dem Oberbefehlsha⸗ ber der Wehrmacht, dem Oberbefehlshaber des Heeres, dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine und dem Oberbefehls⸗ haber der Luftwaffe, zu einem Podium vor der Ehrentri⸗ büne, um dork den Vorbeimarſch der Truppen abzunehmen. Und wieder zeigt ſich ein Bild von unerhörter Ein⸗ dringlichkeit, als das Infanterielehrbataillon Döberitz als Fahnenbataillon mit den Feldzeichen des alten Heeres den Parademarſch vor dem Führer eröffnet und im gleichen Augenblick 21 Flugzeuge der Luftwaffe in Hakenkreuzformakion über dem Felde heranbrauſen. Wenige Minuten ſpäter er⸗ ſcheint auch das Luftſchiff„Hindenburg“ noch⸗ mals über dem Feld, und während die Hunderttauſende die alten Feldzeichen mit erhobener Rechten grüßen, verharrt es faſt unbeweglich über dem Platz, an dem der Führer ſteht. Dann ziehen in Kompagniefront die Truppen vor ihrem oberſten Befehlshaber in Parade vorüber, die For⸗ mationen der Infanterie, der Kriegsmarine und die Regi⸗ menter der Luftwaffe. Dann folgen die Reiterregimenker. Das herrliche Bild des Einſchwenkens der berittenen Mu⸗ ſikkorps mit ihren Keſſelpauken löſt immer wieder jubeln⸗ den Beifall aus. Jetzt kommen die motoriſierten Verbände, die Panzerabwehrabteilung, die Pioniere, die Flakabteilun⸗ gen und die motoriſierten Schützenregimenker. Mannſchaften, Fahrzeuge und Geſchütze ziehen, wie mit dem Lineal ſchnurgrade ausgerichtet, vorüber, und immer wie⸗ der dankt Beifall für die Exaktheit, mit der die Soldaten des neuen Deutſchland vor ihrem Oberſten Befehlshaber vorbeiziehen. Den 521 29 des prachtvollen militäriſchen Schauſpiels bildete der orbeimarſch des Panzerregiments. Eine Triumphfahrt Adolf Hitlers Damit iſt nach faſt zwei Stunden die Parade vor dem Führer beendet. Und nun iſt für die Hunderttauſende, die Zeugen dieſer herrlichen Bekundung deutſcher Abwehrbe⸗ reitſchaft waren, kein Halten mehr. Mauern von Menſchen ſammeln ſich hinter den Sperrketten der SS. Heilrufe branden auf, als Hitler, begleitet von dem Reichskriegsmi⸗ niſter und den drei Oberbefehlshabern der drei Wehrmacht⸗ teile, ſeinen Wagen beſteigt. Ein unbeſchreiblicher Orkan der Begeiſterung aller umbrauſt ihn, als er mit ſeinen eng⸗ ſten militäriſchen Mitarbeitern unerwartet an der öſtlichen Seitentribüne von der Fahrſtraße abbiegt und nun das weite Feld längs der Tribünen in ganz langſamer Fahrt umrundet. Im Wagen ſtehend muß er immer und immer wieder für den begeiſterten Gruß der Hunderttauſende danken, der ihm mit einer Herzlichkeit ohnegleichen entgegengetragen wird. Von Tribüne zu Tri⸗ büne ſcheint ſich der Jubel zu ſteigern. Die Maſſen ſtimmen ſpontan das Deutſchlandlied an. Dann verabſchiedet ſich Adolf Hitler mit herzlichem Händedruck von ſeinen Mit⸗ arbeitern, um, erneut umbrandet von Begeiſterung, die Stätte dieſes glanzvollen militäriſchen Schauſpiels zu ver⸗ laſſon Fahnen und Standarten der Wehrmacht Welche Formakionen führen Feldzeichen? Berlin, 14. September. Amtlich wird mitgeteilt: Die Truppenfahnen der drei Wehrmachtteile ſind untereinander verſchieden. Innerhalb von Heer und Luftwaffe weichen ſie je nach der Waffen⸗ gattung in ihren Grundfarben von einander ab. Die Trup⸗ penfahnen der Kriegsmarine— nur die Landformationen erhalten hier Truppenfahnen— haben nur eine Grund⸗ farbe. Beim Heer erhalten Fahnen die Bataillone der Infanterie, Jäger und Pioniere, Stan⸗ darten die Abteilungen bzw. Bataillone aller motoriſier⸗ ten, berittenen oder beſpannten Einheiten. Grundfarben der Fahnen bzw. Skandarten ſind⸗ weiß 115 Infanterie und MG.⸗Bataillone, grün für Jäger⸗Bataillone, goldgelb für Reiter⸗Regimenter und Radfahr⸗Bataillone, rot für Artillerie und Beobachtungsabteilungen, ſchwarz für Pionier-Bataillone, roſa für Kraftfahr⸗Kampftruppen, zitronengelb für Nachrichten⸗Abteilungen blau für Kraftfahr⸗Abteilungen, bordeaux⸗rot für Nebel-Abteilungen. Bei der Kriegsmarine erhalten Fahnen nur die Marine⸗Artillerie⸗Abteilungen, Schiffsſtamm⸗Abteilungen, Marine⸗Unteroffizier⸗Lehr⸗Ab⸗ teilung. Grundfarbe gibt es nicht. iſt einheitlich hellblau. Standarten Bei der Luftwaffe erhalten Fahnen die Gruppen bei der Fliegertruppe, Ab⸗ teilungen bei den Flakregimentern, Abteilungen bei der Nachrichtentruppe. Grundfarben der Luftwaffe ſind gelb für die Fliegertruppe, rot für die Flakartillerie, goldbraun für die Nachrichtentruppen. Standarten gibt es bei der Luftwaffe ebenfalls nicht. politiſches Allerlei Verurteilung Deutſcher in der Tſchechoſlowakei. Wegen ſogenannter Uebertretung des Republikſchutzge⸗ ſetzes wurden vom Reichsgericht in Mähriſch⸗Oſtrau fünf junge Deutſche, größtenteils Studenten, verurteilt. Zur Rechtfertigung dieſes Vorgehens gegen Angehörige der deutſchen Minderheiten hielt wieder die Behauptung her, die Angeklagten wären in Deutſchland mit einer Organiſa⸗ tion in Verbindung getreten, die irredentiſtiſche Ziele ver⸗ folge. Die Angeklagten erhielten ſtrengen Arreſt in der Dauer von ſechs Wochen bis zu drei Monaten und Geld⸗ ſtrafen in Höhe bis zu 500 Kronen. Sowjetruſſiſche Schriften beſchlagnahmt. Wie die TAS aus Tok io berichtet, hat in der dor⸗ tigen Abteilung des ſowjetruſſiſchen Reiſebüros„Intou⸗ riſt“ eine Hausſuchung ſtattgefunden, bei der Moskauer „Reiſeſchriften“ beſchlagnahmt wurden. Beſonders hat es die japaniſche Polizei auf eine Schrift abgeſehen, die den Bau der Moskauer U-Bahn verherrlicht. Das japaniſche In⸗ nenminiſterium hat eine Anordnung erlaſſen, ſämtliche auch in den Tokioter Büros und in den Hotels ausliegenden Schriften dieſer Art zu beſchlagnahmen. Japaniſcher Truppenkranspork überfallen. Ein japaniſcher Truppentransport wurde bei Muleng auf der Strecke Charbin—Wladiwoſtok von einer mandſchu⸗ riſch⸗koreaniſchen Räuberbande überfallen. Zwiſchen den Mannſchaften des Truppentransports und der 350 köpfigen Bande kam es zu einem achtſtündigen Kampf. 25 fapaniſche Offiziere und Mannſchaften ſind getötet worden, 60 wur⸗ den verwundet. Begeiſterte Anerkennung Ein bekehrter Engländer berichtet über das neue Deulſchland. London, 14. Sept. Der Mitarbeiter der„Sunday Chro⸗ nicle“, Beverley Nichols, der bereits in der porigen Ausgabe dieſes Blattes in völliger Umkehr ſeiner bisherigen Stel⸗ lungnahme begeiſtert über ſeinen erſten Beſuch im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland berichtete, ſetzt die Schilderungen ſeiner Eindrücke fort. Er ſchreibt, daß Deutſchland unmöglich mit irgendeinem gewöhnlichen Maßſtab gemeſſen werden könne. Es ſei ein Land, in dem die Liebe zum Vaterland und das Kaſſenbe⸗ wußtſein dem geſamten Volk geradezu eine religiöſe Gläu⸗ bigkeit gegeben haben, die von lebenswichtiger Bedeutung ſei. Nichols beſchreibt, wie ſein Kraftwagen auf der Fahrt durch Deutſchland immer wieder von der neuen deutſchen Jugend umdrängt worden ſei und ſchildert, wie man ihn vor ſeiner Abreiſe aus England mit antinakionalſozialiſtiſcher Propaganda überſchwemmt habe. Man habe verſucht, ihn darauf aufmerkſam zu machen, daß die wirklich unangenehmen Dinge in Deutſchland„im Verborgenen“ ſich abſpielten. Nichols hatte durchaus nicht diefen Eindruck erhalten, denn die erſte Stadt, die er be⸗ rührte, zeigt ein Schild mit der Aufſchrift:„Juden ſind hier unerwünſcht“. Wenn das Propagandaminiſterium, ſo er⸗ klärt Nichols, tatſächlich die Abſicht hätte, irgendetwas zu verbergen, dann wäre die Beſeitigung dieſer Schilder die erſte Aufgabe. Aber es habe nichts zu verbergen. Es ſei ſo ehrlich, daß man faſt in Verlegenheit geraten könne. Er wie⸗ derhole es, weil es nicht oft genug wiederholt werden könne, daß der leidenſchaftliche Nationalſozialismus in Deutſchland etwas ſei, was ſedem verſtändlich gemacht werden müſſe. Unter den in Deutſchland waltenden Umſtänden, ſo fährk Nichols fort, würde er perſönlich als Pazifiſt und Li⸗ beraler zur Wahlurne gegangen ſein und ſeine Stimme für Hitler abgegeben haben. England dürfe nicht den verbreche⸗ riſchen Fehler begehen, dieſen Nationalismus nicht zu ver⸗ ſtehen. Kraftwagen ſtürzt 250 Meter tief ab Drei Tote, ein Verletzter. Bern, 14. Sept. Auf der über den Großen St. Bern⸗ hard führenden Straße ereignete ſich ein ſchweres Kraftwa⸗ genunglück. Ein kalwärts fahrender Perſonenkraflwagen derſehlie beim Dorf Liddes eine Kurve und ſtürzte 250 Me. ker kief über die Böſchung ab. Dabei kamen drei Inſaſſen. Bürger von Martigny, ums Leben, während der Lenker des Wagens nur einen Armbruch davonkrug. Das Unglück wurde durch einen Steuerbruch verurſacht. Rebellierende Flüchtlinge Ernſte Zuſammenſtöße in Gibraltar. London, 14. September. In Gibraltar kam es zu ſchweren Anruhen, als elwa Soo engliſche Flüchtlinge aus La Linea gegen den Be. ſchluß der Behörden, das Flüchtlingslager zu ſchließen, prokeſtierten. Das Lager war für die in La Linea anſäſſigen Eng⸗ länder errichtet worden die infolge des ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieges nach Gibraltar geflohen waren. Die Flüchtlinge marſchierten in der Richtung auf das Regierungsgebäude, wurden jedoch von den Schutzleuten nach dem Polizeiprä⸗ ſidium abgelenkt, wo die Anführer verhaftet wurden. Die Menge geriet hierauf in Erregung und verſuchte, das Po. lizeigebäude zu ſtürmen. Die Polizei ging mit Gummiknüßp⸗ peln gegen die Menge vor und verletzte mehrere Perſo⸗ nen. Da weitere Unruhen befürchtet werden, iſt das Regie⸗ rungsgebäude mit einer Polizeikette umgeben worden. Die Flüchtlinge verbrachten die Nacht auf den öffentlichen Plätzen der Stadt. Die Bergkataſtrophe in Norwegen 74 Todesopfer. Bei der Bergkataſtrophe am Loen. See ſind nach den letzten Jeſtſtellungen insgeſamt 74 Menſchen, darunker 30 inder, ums Leben gekommen, und zwar ſind in Nesdal 26 und in Boedal 44 Todesopfer zu beklagen. Außerdem wur⸗ den vier Menſchen auf zwei einſom gelegenen Gehöften getötet. Neun Schwerverletzte wurden ins Krankenhaus ein. geliefert. Der Sachſchaden wird auf rund 600 000 Kronen geſchätzt. Der Teil des Berges, der in den See ſtürzle, war etwa 800 Meter hoch und 300 Meter breit. Straßen und Brücken wurden zerſtöri und große Felsblöcke wurden durch die Flutwelle son der einen Seike des Sees zur anderen hinübergeſchleuderk. Ein Beſucher der Unglücksſtelle berichket, die Afer des Loenſees ſähen aus, als hätte ein Nieſe mit einem Beſen alles hinweggefegt. Von den über 100 Leuten, die unmittelbar am See wohnten, dürften nur wenige unverletzt davongekommen ſein. Einige von den Verletzten wurden durch die Flutwelle über 300 Meter fortgeſchleudert In Boedal hat die Welle auf einer Strecke von 1500 Meter vom See entfernt Verhee⸗ rungen angerichtet, die Häuſer wurden vernichtet und die elektriſche Leitung zerſtört Auch eine Sägemühle wurde nie⸗ dergeriſſen Die geretteten Einwohner der zerſtörten Häuſer wurden propſoriſch in den wenigen Häuſern untergebracht, die der Kataſtrophe nicht zum Opfer gefallen ſind. Furchtbares Brandunglück Fünfzehn Obdachlose in einer brennenden Scheuer. Kaktowitz, 14. Sept. Ein entſetzliches Brandunglück, das bis jetzt elf Todesopfer gefordert hat, ereignete ſich nachts in Oſtoberſchleſien. In dem Kaktowitzer Stadtteil Bogut. ſchütz ging um Mitternacht eine auf freiem Felde ſtehende 100 Meter lange und 70 Meter breite Scheune der Ferdi⸗ nandgrube in Flammen auf. Die Scheune war bis unker das Dach mit Stroh und heu gefüllt, ſo daß die Flammen reiche Nahrung fanden. Die Gluthitze machte es den Feuerwehrmännern unmög⸗ lich, an den Brandherd heranzukommen. Auch die ſtarke Rauchentwicklung ſtörte die Löſcharbeiten beträchtlich. Aus dem Innern der Scheune hörte man gellende Hilferufe, die jedoch nach und nach verſtummten. Immer wieder ver⸗ ſuchten tapfere Wehrmänner mit Gasmasken und Berieſe⸗ lungsanzügen bis zum Brandherd vorzudringen. Gegen 4 Uhr brachen die letzten Mauerreſte krachend zuſammen. Erſt jetzt war es der Feuerwehr möglich, die Brandſtätte zu betreten. Hier bot ſich ihnen ein entſetzlicher Anblick; ringsum lagen verkohlte Menſchenleiber. Nach den Ausſagen eines Mannes, der ſich kurz vor Ausbruch des Feuers in Sicherheit bringen konnte, be⸗ fanden ſich in dem Schober etwa 15 Perſonen, ſo daß mit weiteren Todesopfern gerechnet werden muß. Es handelt ſich faſt ausſchließlich um Obdachloſe, die in der Scheune für die Nacht Zuflucht geſucht hatten. Wahrſcheinlich iſt der Brand durch Unvorſichtigkeit entſtanden. An der Unglücks⸗ ſtätte ſind Vertreter der polniſchen Sicherheitsbehörden, des Gerichts und der Wofewodſchaft erſchienen. Der Sachſcha⸗ den wird auf über 100 000 Zloty geſchätzt. Brandkataſtrophe in Sibirien Moskau, 14. Sept. Wie die„Isweſtija“ aus Jakutſt (Oſt- sibirien) berichtet, brach in der Skadt nachts ein Groß ⸗ feuer aus, dem drei große Gebäude, zwei Gemeinſchafts⸗ wohnhäuſer des Gebietskomitees der Bolſchewiſtiſchen Partei und des Landwirtſchaftskommiſſariats, ſowie das Gebäude des Bildungskommiſſariats zum Opfer fielen. Die geſamte Einrichtung der Häuſer die bis zu den Grund- mauern niederbrannten und das Eigentum der Inſaſſen wurden vernichkek. 17 Menſchen ſind in den Flammen um⸗ gekommen, ſechs erlitten ſchwere Brandwunden. Die Kulturtagung im Nürnberger Opernhaus. 5 Der Führer gibt in einer faſt einſtündigen, mit begeiſtertem Beifall aufgenommenen ede auf der Kulturtagung des 8. Reichsparteitages einen Ueberblick über die grundlegenden Vorausſetzungen aller ſchöpferiſchen Kräfte, die das Geſamtſchickſal der Völker beſtimmen. Heinrich Hoffmann— M. Weltbild(M). Der Führer vor den Politiſchen Leitern. 5 8 Blick auf die Führertribüne während des Appells der Politiſchen Leiter auf der Zep⸗ pelinwieſe. Die Fahnen ſenken ſich zum ſtillen Gedenken an die Toten der Bewegung. Aus Baden und Nachbarländern. Günſtiges Ergebnis der Tabakernte an der Bergſtraße. Weinheim, 14. Sept. Die Tabakernte an der Berg⸗ ſtraße geht nun ihrem Ende zu. Das Ergebnis war bei der günſtigen Witterung nach Menge und Güte ſehr ergiebig. Auch zum Trocknen war die Witterung bisher vorteilhaft. In allen Dörfern herrſcht Hochbetrieb, insbeſondere in Hed⸗ desheim, der größten tabakbauenden Gemeinde Deutſch⸗ lands. Nach den Sandblättern, die bereits aufgehängt wa⸗ ren, iſt das Hauptgut nunmehr an der Reihe geweſen. Alt und jung iſt mit dem Einnähen beſchäftigt. () Karlsruhe, 14. September. () Gemeinſam in den Tod. Am Rintheimer Bahnüber⸗ gang ließen ſich ein Mann und eine Frau von dem Schnell⸗ zug Karlsruhe⸗ Graben⸗Neudorf überfahren. Trotzdem der Lokomotivführer ſofort bremſte, konnte er das Anglück nicht mehr verhindern. Beide Leichen waren furchtbar verſtümmelt. Es handelt ſich, wie feſtgeſtellt werden konnte, um einen Mann und eine Frau aus Ludwigshafen am Rhein, die ſeit dem 18. Auguſt vermißt wurden. Eberbach.(Abſchluß des Kuckucksmarktes.) Der Eberbacher Kuckucksmarkt, der, entgegen den früheren Jahren, noch eine Verlängerung erfahren hatte, fand, durch ſchönes Wetter begünſtigt, bei zahlreicher Beteiligung ſeinen Abſchluß. Am Samstagabend ſtieg in der Turnhalle eine gutbeſuchte Modenſchau des einheimiſchen Schneiderhandwerks, in der Turnhalle und im Feſtzelt war ein Heimatabend un⸗ ter Mitwirkung einheimiſcher Kräfte. Ein am Sonntag ver⸗ anſtalteter Blumenkorſo zu Waſſer und zu Land hatte eine überaus ſtarke Beteiligung der Eberbacher Auto⸗ und Boots⸗ beſiter. Am Abend beendete ein großes Feuerwerk am Nek⸗ jar den diesjährigen Kuckucksmarkt, der in allen ſeinen Tei⸗ len einen ſchönen Verlauf nahm. Ludwigshafen.(Schwerer Verkehrsunfall.) Eine Radfahrerin, die durch die Frankenthaler Straße fuhr, ſtieß gegen einen in gleicher Richtung fahrenden Rhein⸗Haardt⸗Bahn⸗Zug. Durch den Anſtoß wurde die Radfahrerin zu Boden geworfen, wobei ſie ſich Verletzungen am Kopf, an den Beinen und an den Händen zuzog. Sie wurde in bewußtloſem Zuſtand durch die Unfallwache in das Krankenhaus verbracht. Bergzabern, 14. Sept. Im Anweſen des Landwirts Keufer in Niederhorbach entſtand ein Brand, deſſen Herd in einer der beiden Scheunen lag, die mit Stroh und Frucht gefüllt waren. Im Nu ſtanden die beiden Scheunen in hellen Flammen, die auch noch auf die Stallung und ein anschließendes landwirtſchaftliches Gebäude übergriffen. Die Ortsfeuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, den Brand zu lokaliſieren. Einige Wehren der Umgebung ſowie die Motorſpritze der Feuerwehr Bergzabern wurden ebenfalls an den Brandplatz bers ert. die Gebäude ſind faſt bis auf die Grundmauern nieder⸗ gebrannt. Der Schaden iſt außerordentlich groß, da außer den Gebäuden ſämtliche Fruchtvorräte ein Raub der Flam⸗ men wurden. Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit gebracht wer⸗ den Wie die Unterſuchung ergeben hat, iſt die Entſtehungs⸗ urſache des Brandes auf eine alte, in Betrieb befindliche Hopfendarre zurückzuführen. Geiſteskranker erſchlägt einen Pfleger. — Schuſſenried, OA. Waldſee, 14. Sept. Der 30jährige, ledige Pfleger in der hieſigen Heilanſtalt Alfons Burger aus Goſſenzugen iſt von einem Geiſteskranken niederge⸗ ſchlagen worden, ſo daß der Tod nach wenigen Minuten eintrat. Burger hatte gerade die Aufſicht im feſten Hof der F⸗Abteilung, wo er mit einem anderen Pfleger zufſammen auf einer Bank ſaß. Hier wurde er von dem Kranken von hinten her mit einem Eiſenſtück niedergeſchlagen. Dieſes, der Dohlenreinigung dienende Eiſen wird ſeit Jahren unter Verſchluß gehalten. Wie es in die Hände des Kranken ge⸗ langen konnte, iſt noch nicht aufgeklärt Mit dem Motorrad ködlich verunglückt. — Geislingen a. St., 14. Sept. Auf der Heimfahrt von ſeiner Arbeitsſtätte ic Geislingen iſt der 23 Jahre alte le⸗ dige Schloſſer W. Nürk von Gingen mit ſeinem Motorrad in Kuchen tödlich verunglückt. Wie ſich der tragiſche Unfall zugetragen hat, weiß man nicht genau, wahrſcheinlich iſt Nürk von der Sonne geblendet worden. Er iſt beim„Lö⸗ wen“ von der Fahrbahn abgekommen und auf ein Haus aufgefahren, wobei er ſich die Schädeldecke einrannte. Er wurde mit dem Sanitätsauto noch ins Krankenhaus ge⸗ bracht, doch iſt er dort ſeiner ſchweren Verletzung erlegen. „Fauſt— Der Tragödie erſter Teil“ Zur Neuinszenierung im Nationaltheater. Mannheim, 14. September. Fa.ührende Geiſter, die ihrer Zeit vorangingen, haben der Menſchheit eine Reihe höchſter Kunſtwerke geſchenkt, deren einzigartiger Wert darin liegt, daß in ihnen der geiſtes⸗ geſchichtliche Inhalt ihrer Epoche eingeſchloſſen iſt. Natürlich können wir einen ſolchen Inhalt nicht in begrifflichen Kon⸗ ſtruktionen faſſen— das iſt ja bei jeder wirklichen Kunſt ausgeſchloſſen—, ſondern wir nähern uns ihm nur durch ein unmittelbares Erleben, zu dem wir uns freilich erſt ſelbſt erziehen müſſen. In dieſem Sinne hat man in Homers Ilias und Odyſſee, in Dantes Göttlicher Komödie, im Hamlet Shaleſpeares und in Goethes Fauſt⸗Dichtung nicht einfach literariſche Denkmäler zu ſehen, ſondern lebendige Vermächt⸗ niſſe— lebendig allerdings immer nur für den, der bemüht ift, ſich zu ihrem unbefangenen Verſtändnis aufzuſchwingen. ie unſerer Zeil am nächſten ſtehende Fauſt⸗Tragödie gibt uns, wenn wir ſie in ihrer Tiefe auf uns wirken laſſen, die größten Rätſel auf, gerade wegen ihrer Zeitnähe. Fauſt's Suchen nach den wirklichen Quellen alles Seins, in dem Heiſt und Natur als Einheit beſchloſſen ſind, der leidvolle Weg der eigenen Doppelnatur durch Schuld und Irrtum bis zur Ueberwindung und Läuterung, die Aufgabe des Böſen in der Welt, ſeine Amwandlung aus der menſchlichen Freiheit heraus, das Eingreifen höherer Mächte— all das werden uns keine trockenen Kommentare näher bringen. And es zeugt für die Größe der Dichtung, daß die Mißverſtänd⸗ niſſe und Tridialitäten, die ſich an ihre Auslegung knüpfen, die Ahnung der dahinter ſtehenden Wahrheiten nicht gänz⸗ lich verloren gehen ließen. Die Bühnenaufführung der Fauſt⸗Tragödie bietet be⸗ kanntlich große Schwierigkeiten, die nicht ſo ſehr im eigenk⸗ lichen Theatertechniſchen liegen, ſondern darin, daß eben der Zugang zu dem realen Geiſtigen, das ſich in den Vorgän⸗ gen der äußeren Handlung auswirkt oder teilweiſe unmit⸗ Schiffbauer wird verhört Der größte Teil der Beute ſichergeſtellt. Frankfurt a. M., 14. Sept. Ueber die in London er⸗ folgte Verhaftung des von der deutſchen Polizei geſuchten Juwelendiebes Karl Schiffbauer wird ergänzend bekannt, daß Schiffbauer im Polizeigerichtshof Bowſtreet erſtmalig vernommen wurde. Er beſtritt dem Beamten gegenüber, der die Verhaf⸗ tung vorgenommen hatte, daß ſich der Wert der von ihm geſtohlenen Juwelen auf 800 000 Mark beziffere. Der größte Teil des Diebesgutes konnte inzwiſchen von der eng⸗ liſchen Polizei ſichergeſtellt werden. Schiffbauer, der 34 Jahre alt iſt, wird am 19. Septem⸗ ber erneut vernommen. Bei ſeiner Vernehmung war die Verwendung eines Dolmetſchers nötig, da Schiffbauer die engliſche Sprache nicht ausreichend beherrſcht. Die Wiesbadener Kriminalpolizei hat in dieſem Falle eine ganz hervorragende Arbeit geleiſtet. Aus den Aus⸗ führungen des Oberſtaatsanwalts iſt hervorzuheben, daß Schiffbauer bereits einen Vorſprung von zwei Tagen hatte, als die Kriminalpolizei in Kenntnis geſetzt worden war. Schiffbauer hatte einen Tag Urlaub erhalten, den er von Frankfurt aus telephoniſch um einen Tag verlängern ließ. Als er dann nicht zurückkam, ſchöpfte man Verdacht und ver⸗ ſtändigte die Polizei. Das verſchloſſene Zimmer Schiff⸗ bauers wurde erbrochen und man fand, daß er alle ſeine Habſeligkeiten mitgenommen hatte. Nun ſetzten umfangreiche Ermittlungen ein, zunächſt in der Heimat des Flüchtigen, wo Bilder des Verbrechers uſw. beſchafft wurden. Dabei wurde feſtge⸗ ſtellt, daß Schiffbauer auch in früheren Stellungen Dieb⸗ ſtähle begangen hatte; die Beute aus dieſen Diebſtählen bewahrte er zu Hauſe auf. Die Kriminalpolizei ſetzte nun den Funk in Bewegung. Es wurde angenommen, daß Schiffbauer von Frankfurt aus ſich ein Viſum nach Frank⸗ reich und Belgien beſorgt hätte. Beamte der Kriminalpo⸗ lizei begaben ſich ſofort nach dem Ausland. Tag und Nacht wurde gearbeitet, bis die Polizei erfuhr, das Schiffbauer ſich in Kopenhagen befand Er wurde auch in einem Kopen⸗ hagener Hotel feſtgeſtellt, wo er ſich unter ſeinem richtigen Namen und dann unter dem Namen Kaufmann eingemie⸗ tet hatte. Auf der Fahrer nach England bat Schiffbauer einen finniſchen Arzt, der der deutſchen Sprache mächtig war, ihm ein Formular, das er zur Ein⸗ reiſe nach England benötigte, auszufüllen. Der Arzt be⸗ kam bei dieſer Gelegenheit auch den Paß Schiffbauers zu ſehen und erfuhr ſo den richtigen Namen des Rittſtellers. Seine Angaben führten dann zur Feſtnahme Schiffbauers durch die engliſche Polizei. Ab Hauſierer überfällt eine Frau. In Oſterſpai bei Oberlahnſtein wurde eine Einwohnerin von einem Hauſierer überfallen, gewürgt und durch einen Schlag ins Geſichr erheblich verletzt. Der Täter ſprach vor der Haustür vor, um Schnürſenkel zu verkaufen. Als die Hausfrau ihm er⸗ klärte, daß ſie nichts benötige, bat er um ein Srück Brot. Die Frau begab ſich nun in die Küche, um das Brot zu⸗ rechtzumachen. Dieſe Gelegenheit benutzte der Hauſierer, um in das Haus einzudringen. In der Küche griff er die Frau tätlich an und verſuchte ſie zu würgen. Da dieſe ſich aber erheblich wehrte, ließ er von ſeinem Opfer ab. Er verſetzte der Frau jedoch noch einen ſchweren Schlag ins Geſicht, ſo daß ſie bewußtlos zu Boden fiel. Als der Mann der Ueberfallenen vom Garten ins Haus zurückkehrte, fand er ſeine Frau blutüberſtrömt am Boden liegen. Adenau.(Nachtfröſte und Rauhreif) Der Uebergang zum Herbſt ſcheint ſich in dieſem Jahr beſon⸗ ders ſchnell zu vollziehen Während tagsüber verhältnis⸗ mäßig noch warme Witterung herrſcht, tritt in den Nacht⸗ ſtunden ein ſtarker Temperaturrückgang ein. In den letz⸗ ten Nächten ſank das Thermometer im Gebiet der Hohen Acht und der Nürburg auf den Gefrierpunkt. In den Mor⸗ genſtunden war die Landſchaft mit einer Reifſchicht bedeckt. Daun.(Zahlreiche Fiſchreiher in der Eifel) Ein in den letzten Jahren nahezu ganz aus der Eifel ver⸗ ſchwundener Vogel, der Fiſchreiher, kommt neuerdings im ſüdlichen Eifelgebiet wieder häufiger vor. Beſonders im Lieſertal konnten in der letzten Zeit zahlreiche Reiher be⸗ obachtet werden. An ſich kann man dieſe Bereicherung der heimiſchen Vogelwelt aus der Gattung der Watvögel nur begrüßen; andererſeits darf nicht verkannt werden daß der Fiſchreiher, das ſagt ſchon ſein Name, ein großer Fiſch⸗ räuber iſt und erhebliche Schäden in den Fiſchbeſtänden ver⸗ urſachen kenn. telbar aufgezeigt wird, einfach fehlt. Gerade hier dränat ſich der Ausſpruch Fauſts im nächtlichen Studierzimmer auf: „Die wenigen, die was davon erkannt. Die köricht gnug ihr volles Herz nicht wahrten, Dem Pöbel ihr Gefühl, ihr Schauen offenbarten, Hat man von je gekreuzigt und verbrannt Wird eine Fauſst⸗Aufführung daher unter den heute ge⸗ gebenen Vorausſetzungen immer empfindliche Mängel auf⸗ weiſen müſſen, ſo iſt ſelbſtverſtändlich für eine Annäherung an das Erſtrebenswerte doch ein weiter Spielraum gegeben, und es iſt von vornherein zu begrüßen, wenn ein Theaterleiter ſich und ſeinem Enſemble die Fähigkeiten für dieſen Verſuch zukraut. Ueber die Aufführung des Erſten Teils des Fauſt im Mannheimer National⸗Theater läßt ſich in der Tat viel Poſitives ſagen. Der Regie des Intendanten Friedrich Brandenburg iſt es in anerkennenswerter Weiſe gelungen, die Handlung, ſoweit ſie ſich auf das Hand⸗ greiflich⸗Phyſiſche beſchränkt, in lebendigem Fluß zu geſtal⸗ ten. Ausgezeichnet geglückt ſind der Oſterſpaziergang, Auer⸗ bachs Keller, die Hexenküche und große Teile der Studier⸗ zimmerſzenen und der Gretchenhandlung. Das Gegenteil iſt überall dort der Fall, wo ein Empfinden für geiſtige Rea⸗ litäten notwendig wäre. So iſt der Prolog im Himmel völlig unzulänglich: in einer düſteren Szenerie werden die Verſe der Erzengel heruntergeleiert, und die ſentimentale Bühnen⸗ muſik wirkt grotesk ſtatt überirdiſch. Entſprechendes gilt für die Erſcheinung des Erdgeiſtes. Wie zu befürchten war, iſt der Rotſtift ausgiebig in Funktion getreten. So iſt ihm leider auch die Romantiſche Walpurgisnacht zum Opfer ge⸗ fallen. Als Fauſt ſtellt ſich Rudolf Bir kemeyer dem Mannheimer Publikum vor. Man darf dieſes erſte Auf⸗ treten des Künſtlers als Erfolg anſprechen. Am meiſten ge⸗ winnt er durch ſein Beſtreben, ein inneres Erleben deutlich zu machen. Er hält ſich von allem Deklamieren fern und weiß in den Studierzimmerſzenen und im Oſterſpaziergang echte Wärme in ſein Spiel zu legen, deſſen Beherrſchung 10 Lolcale ſeuudocliau Die Werbewoche. Mit den Neuinſzenierungen von „Fauſt“ und„Die verkaufte Braut“ hat die Werbewoche des Nationaltheaters begonnen, die bis zum Sonntag, den 20. September, läuft. In dieſer Woche, in der das National⸗ theater für ſeine Mieten werben will, ſind die Tagespreiſe auf den Stand der Mietpreiſe, d. h. bis zu 40 Prozent, er⸗ mäßigt, um allen Beſuchern den Vorteil deutlich zu machen, den der Erwerb einer Platzmiete bringt. Es ſei in dieſem Zuſammenhang in Beantwortung verſchiedener Anfragen noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß eine Platzmiete auch nach Be⸗ ginn der Spielzeit jederzeit abgeſchloſſen werden kann. Der Spielplan bringt Dienstag„Boheme“, Mittwoch„Ludwig⸗ Thoma⸗Abend“, Donnerstag„Die verkaufte Braut“, Frei⸗ tag„Schwarzbrot und Kipfel“ und Samstag Shakeſpeare's Komödie„Wie es euch Den Abſchluß der Werbe⸗ woche bildet die A der„Walküre“ am Sonntag, den 20. September. — Die Zahl der Rundfunkteilnehmer am 1. September. Die Geſamtzahl der Rundfunkteilnehmer im Deutſchen Reich betrug am 1. September 1936 7480 047 gegenüber 7 404 144 am 1. Auguſt. Im Laufe des Monats Auguſt iſt mithin eine Zunahme von 75 903 Teilnehmern(1,03 v. H.) ein⸗ getreten. Anter der Geſamtzahl am 1. September befanden ſich 569 547 Teilnehmer, denen die Rundfunkgebühren er⸗ laſſen ſind. — Die Zentralheizungen überholen laſſen! Die in den letzten Jahren mehrfach vorgekommenen Unfälle an älteren Niederdruckwarmwaſſerheizungsanlagen, beſonders an ſolchen mit mehreren Heizkeſſeln, geben Veranlaſſung, die Beſitzer derartiger Anlagen darauf hinzuweiſen, daß es im Intereſſe der Sicherheit dringend erforderlich iſt, die Heizungsanlagen vor ihrer Inbetriebnahme durch Sachverſtändige gründlich überholen zu laſſen und die Bedienung der Anlagen aus Si⸗ cherheits⸗ und wirtſchaftlichen Gründen nur ſachverſtändigen Perſonen anzuvertrauen. Die mit der Wartung der Heizungs⸗ anlagen betrauten Perſonen ſind zur Beachtung der Bedie⸗ nungsvorſchriften anzuhalten. In ſtrengen Wintern iſt es beß Niederdruckwarmwaſſerheizungen häufig vorgekommen, daß das auf dem Boden ſtehende Ausdehnungsgefäß oder die dazugehörigen Leitungen während der Nacht zufrieren. Beim Heizen am andern Tag konnte das Waſſer ſich nicht ausdeh⸗ nen, ſo daß der ſchnell anwachſende Waſſerdruck Zerſtörungen an den Keſſelgliedern oder am Leitungsſyſtem hervorrief. Auf derartige Schäden trifft die für die Verſicherungsanſtal⸗ ten gültige Beſtimmung des Begriffs„Exploſion“ nicht zu; ſie werden daher nicht vergütet. Es liegt alſo im Intereſſe des Verſicherten, dafür zu ſorgen, daß das Ausdehnungs⸗ gefäß mit ſeinen Leitungen gegen Einfrieren geſchützt wird. — Wareneingangsbuch nicht nachträglich ändern. Die Ge⸗ ſchäftsbücher und Geſchäftspapiere dürfen bekanntlich nicht nachträglich geändert werden, da eine ſolche Aenderung unter Umſtänden eine ſtrafbare Urkundenfälſchung darſtellen kann. Das gilt auch für die Führung des Wareneingangsbuchs. Der Buchführungspflichtige iſt alſo nicht berechtigt, Eintra⸗ gungen, die er in das Wareneingangsbuch gemacht hat, nach⸗ träglich zu ändern. Am eine nachträgliche Aenderung han⸗ delt es ſich aber nicht, wenn die Aenderung noch während der Buchung vorgenommen wird. Um eine Aenderung handelt es ſich überhaupt nicht, wenn ein Schreibfehler oder ein Re⸗ chenfehler, der bei der Buchung unterlaufen iſt, durch eine nachträgliche Eintragung beſeitigt wird, die einwandfrei er⸗ kennen läßt, daß es ſich lediglich um die Berichtigung eiſtes Schreib⸗ oder Rechenfehlers handelt. Staatsſekretär Rein⸗ hardt empfiehlt in ſeiner bekannten Erläuterungsſchrift zum Wareneingangsbuch, in ſolchen Fällen die Aenderung mit ro⸗ ter Tinte vorzunehmen. — Landeskirchenfammlungen. Der Evang. Oberkirchen⸗ rat ordnet für den Erntedanktag am 4. Oktober 1936 eine landeskirchliche Sammlung für den Geſamtverband der In⸗ neren Miſſion an, um an dieſem Tag der Dankespflicht Gott gegenüber durch eine Liebestat an den Armen und Kranken nachzukommen. Weiter ordnet der Evang. Ober⸗ kirchenrat zugunſten des Frauenwerks der Evang. Landeskirche in Baden und der Bahnhofsmiſſion eine Landeskirchenſamm⸗ lung für Sonntag, den 18. Oktober 1936, an. — Leimringe anlegen! Im Frühjahr 1936 wurden in vielen Gegenden die jungen Blätter der Obſtbäume, auch Blüten⸗ und Fruchtanſätze, vom Froſtſpanner mehr oder minder zerfreſſen. Die Folge davon war, daß die Obſternte dadurch ſtark verringerk wurde. Dieſem Zuſtand muß ein Ende bereitet werden durch eine allgemeine Bekämpfungs⸗ aktion. Alle Bäume ſollten bis ſpäteſtens Ende September zinen Leimgürtel mit gutem Raupenleim erhalten. mit dem Einſetzen der Gretchenhandlung alterdings abfällt. Die Rolle des Mephiſtopheles iſt mit Hans Bracke⸗ buſch nicht ebenbürtig beſetzt. Man vermißt nicht nur jede Dämonie, ſondern muß ein arrogantes Näſeln anhören, das beſonders im Prolog, aber auch im weiteren Verlauf außer⸗ ordentlich peinlich wirkt. Dagegen iſt das Auftreten Bracke⸗ buſchs an ſich gut. Er gefällt beſonders, wenn er Humor zeigt, ſo in Auerbachs Keller, oder überhaupt beim Ueber⸗ gang in ungezwungene Konverſation. Beryll Sher⸗ land ſpielt ihre Rolle als Gretchen mit natürlicher Wärme und Anmut. Beſonders hübſch ſind die Zimmerſzenen. Im Zufammenſpiel mit Fauſt fehlt aber trotz mancher eindrucks⸗ voller Einzelſzenen die tragiſche Größe, die der Rolle nach unſerer Aufkaſſung zukommt. Eine der beſten Leiſtungen jeden wir von Ernſt Langheinz als Wagner. Lang⸗ heinz hält ſich von der ſonſt vielfach üblichen Verzerrung des Wagner ins Karrikaturenhafte fern, mit Recht— dürfen wir doch von einem gewiſſen Geſichtspunkt aus in Wagner den inkellektuellen Doppelgänger des Wahrheitsſuchers ſehen. Beſondere Anerkennung fordern ferner Joſeph Offen⸗ bach als Here, Hans Becker, Klaus W. Krauſe, Friedrich Hölzlin und Eduard Marks als Bran⸗ der, Siebel, Altmayer und Froſch, Heini Handſchu⸗ macher als Schüler und Hermine Ziegler, die der Marthe wirkungsvolle Nüancen gibt. Lebendig und echt iſt auch Erwin Linder als Valentin. Karl Marx iſt im Oſterſpaziergang ein ausgezeichneter Alter Bauer, wäh⸗ rend er als Sprecher des Erdgeiſtes gänzlich verſagt. Den Böſen Geiſt verwandelte Eliſabeth Stieler in eine böſe Gouvernante; Sprache und Maske ſind gleich unmöglich.— Die Bühnenbilder ſind mit Ausnahme des Prologs gut ge⸗ lungen und ſtimmungsvoll. Die Erſtaufführung fand den ſtarken Beifall des dank⸗ baren Hauſes, und der Vorhang mußte mehrmals hochgehen. — Sehr erfreulich iſt der Abdruck von Briefſtellen Schillers und Goethes im Programmheft als Hinweis auf die ſo bedeutungsvollen Wechſelbeziehungen zwiſchen den beiden Dich⸗ tergenien. Gr. Keine Trauringe mit hochwertigem Goldfeingehalt; K 2 i Y ſſü i Gäſte, die an Bord nicht gern geſehen ſind. Wiederum ko 85 Keine Trauringe mit h. tig oldfeingehalt. O 5 de on an Jord nicht gern geſehen ſind. Wie derum oi Die Ueberwachungsſtelle für Edelmekalle veröffentlicht im Ein„blinder lympia⸗ aſſagier er wie auch ſpäter der Kapitän des Schiffes, ein Schnungeh Deutſchen Reichsanzeiger vom 21. Auguſt eine! dnung, Einer wollte umſonſt von Colorado nac Berlin. nicht unterdrücken, denn Wagemut und Zähigkeit ſind Gian 11995 5 a b 5 15 8 a Jahigkeit ſind Eigen⸗ durch die der gewerb ge Verkauf von Tra igen mit e 1 b chaften, die jedes Seemannsher rfreue Der 9 5 f 8 alt als 333/1000 und einem höhe Ein faſt überlebensgroßes Beiſpiel von olympiſcher Be⸗ 0 ſchrift folgend 8 15 15 erfreuen. 51 r Reedelef⸗ als 333/1000 nd et ohe⸗ 770. 7 5 71. 7 5 chr 5 rde 5 0 Sſre E f verboten wird. Die Anordnung iſt geiſterung zeigte ein junger Amerikaner, der ſich von Colo⸗ Finnen 1 wurde der hoffnungsfreu 55 Olympia io drun n der 25 erwachten.] rado, alſo dem Weſten der Vereinigten Staaten, auf Schuſters 1 5 195 5 anne 9 n 5 machte die Asberwach 95 9 N 7 0 1 5 5 0 5 555 Herſtellun Rappen auf den Weg nach Olympia Berlin machte, aber, 8 1 Weiterton N enn 15 ſpäter fragt, wi * 0 18 7 2 8 7 7— 9 er 8 eiter 2 2 1 hochwertiger Traltringe deiboſen;„ 1 wie der folgende Bericht zeigt, eben vor den Toren Berlins er ich ein Teiterkommen in ſolchem Anzuge gedacht habe hochwertiger Trauringe verboten war. Der weitere Ver⸗ ac b do Une mußte. Den vergeblichen Ver⸗ meinte er:„Die Elbe hat Waſſer zum Waſchen und mitleidige kauf bereits fer ger Ringe wurde dagegen zugelaſſen, um ſuch des ſporkbegeiſterten Nite r kältere koſtenlos über den gro⸗ Menſchen, die einen Spaß verſtehen, gibts überall.“ die mit der plötzlichen Umſchmelzung großer Mengen von e e 5 der 2. Offizier des In Hamburg angekommen, war mit der Uebergah Trauringen verbundenen Nachteile vermeiden. Nachde ßen Teich zu kommen, ſchildert uns der 2. Offizier des Hapag⸗ 9 1 8 3 8 Ergabe . ingen dee Nachteile zu vermeiden. Nachdem Wapfers Newer 8 f des jungen Amerikaners an die Polizei ſeine Hoffnung, na en erech tigte Minſce 8 o merge j 9„e N 1 F 90 den berechtigten Wünſchen des Handels und Gewerbes, die Eine Woche vor Beginn der Olympiade verließ Schnell⸗ Berlin zu kommen, noch lange nicht entſchwunden. Dent vorhandenen Beſtände aufbrauchen zu können, durch die f N 5.„ W̃᷑ fizier gegenüber äußerte er:„Nun bin ick hi ini ii 0 f ö dampfer„Newyork“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie den Ha⸗ a hoffiater gegenüber äußerte er:„Nun bin ich hier, einige einſtweilige Beſchränkung der Anordnung Nr. 1 und das 5 5 55. 1 R 1 hundert Kilometer Berli d lächerlich müßt och Ri ee f fen von Newyork. Bis auf den letzten Platz mit frohen an den lemeter von Berlin, und lächerlich müßte es doch Hinausſchieben des Inkrafttretens dieſer Anordnung genügend 5 5 N. f 1 in, dieſe Entfe ls ein Hindernis zuſehen.“ Rechnung getragen iſt, erſcheint es angebracht. deſe Ringe[ erwartungsvollen Paſſagieren beſetzt, die alle dieſe letzte e fel d bfi 9 Paff fer in eddi Reck g 9 It, erſchei 8 gehrach Neſe Ring S„ 8 57157„ 5 8 Die Hoffnun es blinden Paſſagiers ging jedo i jetzt aus dem Verkehr verſchwinden zu laſſen. Gelegenheit ausnutzten, noch rechtzeitig auf einem Hapag⸗ Hoffnung 8 ſſagiers ging jedoch nich Schiff zu den olympiſchen Spielen zu gelangen, begann eine„ Ae e e Eiſ⸗ 7. ens 5 7 77 2 Are 1 5 50 E 2 Yu A. e855 D ers an Mehr Verwendung entrahmter Milch ben ga s ken kenne ahn dee der gc denen Bor dz betrübt mußte er die Heimreiſe antreten, ohne fen Die in der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Volksernährung oder der andere Paſſagier für ſich erkundet hätte. Eines Ziel ereicht zu haben. Vielleicht ſind 1940 ſeine Bemühungeg vereinigten Vertreter der beteiligten Reichsbehörden, Par:[ Tages ſollte es ſich jedoch herausſtellen, daß es an Bord J zur Olympiade nach Tokio zu kommen, erfolgreicher. teidienſtſtellen uſw haben nach eingehenden Beſprechungen einen 1 9 gab, den Wie niemand 1 hatte. a über Fragen der Ernährung mit Milcherweiß eine Entſchlie⸗ Im Laufe der ſich jede Reiſe wiederholenden Bootsüber⸗ 4 zung gefaßt, die ſich für eine verſtärkte Verwendung ent⸗ holung, bei der alles Inventar überprüft wird, begab ſich Rundfunk Programme rahmter Milch im Haushalt einſetzt. Das in der Milch ent⸗ ein Steuermann in eines der achtern aufgeſtellten großen Reichsſender Stuttgart. haltene Eiweiß ſei als hochwertig anzufehen und geeignet. Motorboote. Bei halb geöffnetem Bezug war das In⸗ 5 2 5 den Gehalt an Eiweißſtoffen beſonders bei pflänzlichen Le⸗ nere nur ſchwach erhellt. Sorgfältig alles überprüfend, er⸗ Donnerstag, 17. September: bensmitteln zu ergänzen. Milcheiweiß ſei ebenſo wie anderes griff der Steuermann unverſehens ein Bein, das er im 9.30 Die letzten Einmachgläſer werden gefüllt; 10 Volks, tieriſches Eiweiß für die menſchliche Ernährung von erheb⸗ erſten Erſtaunen wieder fallen ließ. Für einen Augenblick liedſingen; 10.30 Sendepauſe; 15.30 Frauen in den heſten licher Bedeutung. Milcheiweiß ſtehe in der entrahmten Milch blieb ihm die Sprache weg, dann griff er aber energiſch Jahren; 17.30 Haus des Geiſtes und der Geiſter, Hörbilde aus eigener Erzeugung in ausreichender Menge zur Ver⸗ zu, zerrte von neuem und ſiehe da, zu dem einzelnen 18 Muſik zum Feierabend; Einlage: Die lange Leitung; 15 fügung. 1 1 1 15 ganzer e 15 einem 1 5 1 Parade des 5. Armeekorps, feierliche Ueberreichung Es ſei zu wünſchen, daß dieſe einheimiſche Eiweißquelle ichen„hallo, how are you“ kletterte der eben en deckte er neuen Fahnen; 19.30 Muſikaliſches Zwiſchenprogrammz 55 Volksernah une. 980 ge ee 51595 un-] Einſchleicher aus dem Rettungsboot an Deck. Den Dienſt⸗ 19.40 Echo aus Badenz 20.10 Gezupft und geſungen; A mittelbar nutzbar gemacht werde. Hierbei gebühre der Ver⸗ vorschriften entſprechend, wurde er ſchnellſtens zum wach⸗ Der Fähnrich Seydlitz, Hörſpiel; 22.15 18. Internationaß wendung von friſcher, entrahmter Milch im Haushalt der habenden Offizier auf die Brücke gebracht. Aufblickend von Sechskagefahrt, 1. Tag; 22.30 Lieder; 22.45 Tanzmuſft Vorzug. An zweiter Stelle ſtehe die Verwertung der ent⸗ feiner aſtronomiſchen Rechnung traute der Offizier ſeinen 24 Bunt iſt die Welt der Oper. rahmten Milch zur Herſtellung von Quark und Magerkäſe. Augen nicht, als unverhofft wie eine Erſcheinung dieſer un⸗ Freitag, 18. Sept. 1 1% 7 ö raſierte, ungewaſchene blauäugige Menſch unſicher lächelnd Freitag, 18. September: An dritter Stelle komme die Verarbeitung zu Dauererzeug⸗ terte, ungewaſch 1 iſch unſicher läch. 8 5 3 niſſen, wie Pulver aus entrahmter Milch oder zu Nährkäſe vor ihm aufgebaut war. Nachdem der Steuermann den 9.30 Sendepauſe; 40 680 Jahre Zeppeline, Horfolgez in Betracht Es ſei vor allem zu wünſchen, ſo betont die[ Tatbeſtand geschildert und der Offizier ſich von ſeinem Er⸗ 10.30 Sendepauſe; 15.0 Das Bernſteinelſchen, Märche Entſchließung, daß neben der Vollmilch frische, entrahmte ſtaunen erholt hatte, begann das übliche Verhör nach 17.30 Kompositionen von Karl Eichhorn; 18 Vor 4000 Jah⸗ Milch wieder in größerem Umfange im Haushalt und bei der] woher und wohin. ren, bei den Ausgrabungen einer ſteinzeitlichen Siedlung Maſſenverpflegung Verwendung finde„Ja“, meinte der Einſchleicher,„ich heiße St. John 18.30 11. offenes Liederſingen; 19„Dreimal täglich“ mit Bud, bin 27 Jahre alt, Amerikaner und in Los Angeles Schallplatten einzunehmen; 19.45 Erzeugungsſchlacht; 20.10 5 a 5 5 geboren. Da ich im Augenblick arbeitslos war und gern Die deutſche Rehe, Hörwerk; 21.10 Tanzmuſik, 22.45 15. Die Arbeitslage in Güdweſtdeutſchland die olympiſchen Spiele ſehen wollte,— vor vier Jahren hatte] Internationale Sechstagefahrt, 3 2 80 5 1 Los An 8 ehe S. Se 8 Anhaltende günſtige Entwicklung. 5 1 Arbeit und konnte nicht nach Los At 5 gehen Samstag, 19. September: 5 5„ habe ich we von Colorado auf den Weg nach Newyork 9.30 Sendepauſe; 10 Fliegergeiſt im neuen Deulſchlandz Im Monat Auguſt hat ſich in Südweſtdeutſch⸗ gemacht. Tippelnd, als blinder Fahrgaſt auf Güterzügen, ab 8 8 s 5 Mädels n het durch i land der Arbeitseinſatz ſo günſtig weiterentwickelt, daß und zu von einem mitleidigen Autofahrer mitgenommen, 10.50 Sendepauſe; 3 e 195 1 15 50 Ruf der jetzt auch im Lande Baden die niedrigſte Arbeitsloſenzahl erreichte ich bald den Welthafen. Eine kurze Orientierung ge⸗ 15.80 Jungmädels 55 der Alt und 8 0 5 185 0 05 ic vom Juli 19283 um mehr als 2000 Perſonen unterſchrit⸗ nügte, um feſtzuſtellen, daß die„Newyork“ der letzte Damp⸗ e 15 80 ahne Be de ten iſt. fer war, der mich rechtzeitig zu den Olympiſchen Spielen e ee Nolde Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen bei den ſüdweſt⸗ bringen konnte. Nach Hab wollte ich 1 8 1 ſchen Reiterei, Reiterlieder und Reitermärſche in bunter Folge; 1 Nee 1. N 8 5 85 5 5 5 5 a J er Eitelkeite er Abend; 21.10 J deutſchen Arbeitsämtern betrug Ende Auguſt nur noch 41578 von da iſt es nicht mehr weit nach Berlin. Nachdem ich mi 20.10 Jahrmarkt der Eitelkeiten, bunter ee eiſenen i bes Manner und 10430 Frauen) In Würt. mit Brot und Waser versehen halte, legte ich nich im Nen, ja der Wein ill gut, gutes Aſtelei, 22.5 18, Intent temberg und Hohenzollern iſt die Zahl auf 4592 Arbeits⸗ vork ſchlafen, um vor Morgengrauen mit friſchen Kräften nale Sechskagefahrt, 3. Tagz 22.20 Forkſezung: Jg e loſe(3165 Männer und 1407 Frauen) und in Baden auf meinen Plan auszuführen. Bein Erwachen 8 ich ſeſt⸗ der 15 iſt 1 1 e. 0 5 Arbeitsloſe(27954 Männer und 9032 Frauen) ge⸗ ſtellen, daß man mir, außer meinem Brotpaket, alles geſtoh⸗ kanzt und gelacht, bis zwei Stund' nach 9 acht. unken. len hatte. Der gute Anzug, die Stiefel, das Raſierme ſer f Frankf Die Inanſpruchnahme der Anterſtützungseinrich⸗ alles war fort, en ee ohne e Reichsſender Frankfurt. tungen ging in der Arbeitsloſenverſicherung um 170 und mitgenommen. Doch ſchließlich geht es auch ohne dieſe Sachen; Dongerstag, 17. September: in der Kriſenfürſorge um 947 Hauptunterſtützungsempfänger den Kummer unkerdrückend, machte ich mich auf den Weg. 9.30 Muſik am Morc en; 15.15 Die Plapperlieſe be⸗ zurück und die Zahl der von der öffentlichen Fürſorge be⸗ Erſt hieß es, an den Wächtern vorbeikommen, dann einen ſücht die Sen Kinde 11 20 Beg um Web und Tol treuten anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen verminderte ſich Stacheldrahtzaun zu überwinden, und als ſchwerſte Uebung ii Bilder ann i Seal 18 Kon⸗ ebenfalls um rund 700 Perſonen. mit dem Paket an einer 30 Meter langen Feſtmacheleine an zert; 19 Wenn e ie Sfrahlen fliehn; 20.10 Die Mei⸗ Der Stand an unterſtützten Arbeitsloſen war Ende Bord klettern. Alles klappte, ausgepumpt ſtand ich endlich 17 Fb N Rich W̃ 22.30 Auguſt 1936 folgender: In der verſicherungsmäßigen Ar⸗ an Deck und ſah mich nach einem Verſteck um. Ein großes e Nürnberg, Oper von Richard Wagner; 22.330 beitsloſenunterſtützung 4483 Perſonen(3822 Männer, 681[ Boot war zu verlockend, als daß ich mich nicht ſofort ent⸗. a Frauen), in der Kriſenfürſorge 19 227 Perſonen(15 834 ichloſſen hätte, es zu beziehen. Stunden des Wartens und Freitag, 18. September: Männer, 3393 Frauen); die Geſamtzahl der Hauptunterſtüt. der Angſt gingen vorüber. Bei jedem Schritt, den ich hörte, 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Hers⸗ gung sempfänger betrug 28 680 Perſonen(19656 Männer, glaubte ich mich entdeckt. Doch alles ging gut. Selbſt als kurz felder Chronica, Hörfolge; 17.30 Große Parade und Uehber⸗ 4024 Frauen). Davon kamen auf Württemberg und Hohen⸗ dor Abfahrt das Boct vom Bordperſonal auf Einſchleicher gabe der neuen Truppenfahnen, Hörbericht; 18 Muſik zum zollern 2113 Perſonen(1700 Männer, 413 Frauen), und unterſucht wurde, gelang es mir, begünſtigt durch die Dunkel⸗ Feierabend; 19 Wer reitet fo ſpät..„ Goethes„Erlkönig“ auf Baden 21567 Perſonen(17 956 Männer, 3611 Frauen). heit, einer Entdeckung zu entgehen. Als endlich die Schrauben in verſchiedenen Vertonungen; 20.10 Der Nachbar zur Lin⸗ Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen be⸗ erbeiteten, war der Anfang gemacht, der Weg zur Olympiade ken, Hörſpiel; 21.30 Konzert; 22.20 Sportſchau der Woche; lief ſich nach dem vorläufigen Zählergebnis auf 4502 Per⸗ 55 Welte bed i Hane eren 1 N 1 22.30 AUnterhaltungskonzert. in Mir tie im. Die 5 Har g unbemerkt von Bord gehen „ zwar auf 453 in Württemberg und 4049 in zu e e 5. da 1 am dle Samstag, 19. September: gen des fünften Tages wird das Boot geh fnet, ſchnel ö 8 19 Sendepauſe; verkrieche ich mich in den dunkelſten Winkels vielleicht 11 55 Hausfcan ſötcatrlugendtag H ⸗Sporti 9 Sendeauf ö e. 5. 1 11 Hausfrau, hör zu; 15.15 Volk und Wirtſchaft; 15.30 Marktberichte auch dieſe Suche glücklich vorüber. Diesmal aber habe ich Jugendfunk 16 Froher Funk für Alt und Jung; 18 Mili⸗ . Pech. Man findet mich und nun ſtehe ich vor Ihnen, 2000 8 1 e 5 2040 C'ͤfiii ß, 2 Scher e Minder, 7 Kuh N 303 Stüc Nich gerade erfreut war der Offizier, der diefer Erzäh.] ſoll schädlich ſein?, fröhliche Reiſe durch die deutſchen Weir⸗ ſchſen, 12 Zu 1 0 5 7570 batte, del int iche 5 124 8 5 g 0 0 Greser, Gegenuber der Vorwoche Weutet dies ein Mehr⸗ lung gelauſcht hatte, denn Einſchleicher ſind unangenehme baugebiete; 22.30 Fortſetzung: Was iſt der Wein 7. auftrieb von 24 Stück Großvieh. Trotzdem die Beſchickung eine gute war, mußte die Zuteilung im Rahmen der Kon⸗ Amtliche Bekanntmachungen 4 Alk oholft ei en Güßm bst i rge 7 b gende 85 Pi noten 8 Bullen 43, Ochſen 5 Rinder 44 1 der Stadt Mannheim. das ganze Jahr! V e r f a mm b un 9 8 K a l en ˖ er. 40 Pfg.— Einen ſehr guten Auftrieb hatte der Kälbermarkt Oeffentliche Erinnerung. i 5 5 5 55 were erfahren. Es waren 980 Tiere, gegenüber 344 in der Vor⸗ Zur Zahlung an die Stadtzaſſe Apparate(eig. Pat.) 0 och Ad Cr woche, angetrieben. Mit Rückſicht auf den Preis nahm der Mannheim werden fällig ſpäteſtens zum Seldſtherſtellen Schülerinnen findet daher am Donnerstag um 6 Uhr ſtatt Markt einen langſamen Verlauf, der aber trotzdem, bei an von alkoholfreiem Süßmoſt 0 9 1 einem Höchſtpreis von 90 Pfg. geräumt wurde.— Die Zu⸗ 21. September 1936; die von den und Saft jeder Art 8 7 fuhr am Schweinemarkt betrug 1285 Schweine, gegenüber Arbeitgebern an den Lohn⸗ und verkauft pro Süück zu 4 2.80 Ein kräftiger der Vorwoche 383 Stück mehr. Es erfolgte auch hier Zu⸗ Gehaltszahlungen in der Zeit vom und verleiht, pro Liter 4 3.. weiſung im Rahmen der Kontingente, bei einem gleichbleiben⸗ i 59 n Jakch elf Junge den Höchſtpreis von 57 Pfg. liefernde Summe den Betrag von Ahrmacher, Breiſacherſtr. 9. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 14. September. 200. Non überſteigt N findet Stellung Notierungen unverändert. Braugerſte 22 bis 24. 21. September 1936: die Ge⸗ hole dat e bei meindebierſteuer für Auguſt 1936. Metzgermeiſter 21. September 1936: die Ge⸗ Auskunft u. Anleitung koſtenl. 5 ——.— ñ—ỹ—i————— Mannheimer Theaterſchau 1906 K etränzeftener für Auguſt. Im Nationaltheater: 21. September 1936 die bis dahin Dienstag, 15. September, 20 Uhr: Miete B 2 und 2. fällig werdende Bergnügungs⸗ Kartoffel- Sondermiete B 1, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde ſteuer. Ludwigshafen Abt. f bis 112: Die Boheme, e e 1 Oper von G. Puccini. derungszetteln bis dahin fällig Mittwoch, 16. September, 19.30 Uhr: Miete M 2 und werdenden Steuerzahlungen und 2. Sondermiete M1: Ludwig⸗Thoma⸗ Abend: Säumniszuschläge. Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Erſter An dieſe Zahlungen wird erinnert. e ä e e e Donnerstag, 17. September, 20 Uhr, Miete D 2 und Borſchriſten des Steuerſäumnis⸗ 2. Sondermiete D 1, ferner für die NS⸗Kulturge⸗ geſetzes mit dem Ablauf des Fällig⸗ meinde Ludwigshafen Abt. 451 bis 452: Die ver⸗ keitstages ein einmaliger Zuſchlag kaufte Braut, Oper von Smetana.(Säumniszuſchlag) in Höhe vo⸗ Kreta e September 20 uhr Miete J 2 und 2. bea vewitſenndigen Steuer. Sondermiete F 1: Schwarzbrot und Kipfel Der Schuldner hat außerdem die a Luſtſpiel von W. von der Schulenburg. 5 mit 99h n Koln Abd e liefert Samstag, 19. September, 19.30 Uhr: Miete C 2 und wangsvollſtreckung zu erwarten. in jeder Größe und Ausführung 2. Sondermiete C 1. In neuer Inſzenierung: Wie es e ee 815 schnellstens euch gefällt, Luſtſpiel von W. Shalkeſpeare. Stadtkaſſe. Neckar-Bote- Druckerei. Inserieren Bringt gebinn! ficken eingetroffen. Her. achmich Cuuleg. ſchwein zu kaufen geſucht.]f G5 erfragen in der eſchäftsſt. d. Bl. 1 nen der Nr. 216 (2. Blatt) Neckar⸗Bote Dienstag, den 15. September 1936 Schlußkongreß Die Bedeutung des Parteitages 1030 Rudolf Heß vor der Führerſchaft der NSDAP. Nürnberg, 14. September. Auch in dieſem Jahr ſtand die Gau. und Kreisleiter⸗ tagung des Reichsparteitages, an der auch die Reichsleiter und führende Parteigenoſſen teilnahmen, im Zeichen einer großen Rede des Stellvertreters des Führers. Nach einleitenden Begrüßungsworten des Reichsorga⸗ niſationsleiters Dr. Ley nahm Rudolf Heß das Wort zu ſeinen Ausführungen, in denen er ſich, wie die National⸗ ſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet, von der Warte der Partei aus mit den politiſchen Problemen auseinander⸗ ſetzte. Er unterſtrich die vom Führer in ſeiner Proklama⸗ tion neugeſtellten Aufgaben:„Sind wir einſt für ein neues politiſches Denken im Volke eingetreten und haben wir in langen Jahren des Kampfes ein neues politiſches Denken herbeigeführt, haben wir eine neue weltanſchauliche Durchblutung des deutſchen Volkes, eine ſeeliſche Verwand⸗ lung durchgeführt, ſo ſtehen wir jetzt vor der Aufgabe, nun ein neues wirkſchaftliches Denken und Handeln zu ver⸗ mitteln. Wie in der Politik, ſo wird auch in der Wirtſchaft unkom⸗ pliziertes und geſundes Denken zum Erfolg führen.“ Die zweite Seite der beſonderen Bedeutung des Par⸗ teitags charakteriſierte der Stellvertreter des Führers da⸗ hin, daß in dieſem Jahr in beſonderem Umfang auslän⸗ diſche Gäſte Zeugen des Nürnberger Geſchehens ſeien und es ſo der Partei möglich geweſen iſt, hier vor einer Reihe von bedeutenden politiſchen Perſönlichkeiten gewiſſermaßen die Viſitenkarte der NSDAP abzugeben. In ſeinen Ausführungen kam unter dem begeiſterten Beifall der Führerſchaft der Bewegung der Stolz über das herrliche neue Reich zum Ausdruck. Die ſchickſalhafte Be⸗ deutung des Führers und ſeiner Bewegung habe aber ebenſo der jüdiſche Bolſchewismus erkannt, der mit allen Mitteln den Kampf gegen den Nationalſozialismus zu orga⸗ niſieren verſuche. Zur Behandlung innenpolitiſcher Fragen über⸗ gehend, befaßte ſich der Stellvertreter des Führers mit einer Reihe von Aufgaben, die vor allem für die interne Arbeit der 1 Bedeutung haben. In einem kurzen Streiflicht auf das Verhältnis zwiſchen Partei und Wehrmacht erklärte Rudolf Heß unter ſtarkem Beifall, daß dies Ver⸗ hältnis ein erfreulich gutes ſei. In eingehender Weiſe be⸗ faßte ſich der Stellvertreter des Führers dann mit den auch im Vierjahresplan des Führers in den Mittelpunkt ſowohl des Intereſſes wie der Arbeit gerückten wirtſchaft⸗ lichen Fragen. Er legte der Führerſchaft der Partei die kragenden Geſichtspunkte der gegenwärtigen Lohn⸗ und Preispolitik dar.„Es müſſen dabei gewiß manche Opfer gebracht wer⸗ den, doch keine Opfer, die nicht im Intereſſe der Geſamt⸗ heit wirklich gebracht werden müſſen.“ Heß bekannte ſich dabei auch im Hinblick auf die zu erwartenden Auswirkungen der geplanten Maßnahmen zu einer optimiſtiſchen Beurteilung der weiteren Entwick⸗ lung der wirtſchaftspolitiſchen Lage. Es ſei nicht die Abſicht des Rohſtoffplans, mit den neu⸗ er Rohſtoffen den Export zu ſteigern; das Aus- and könne darüber beruhigt ſein. Die Neuproduktion ſolle vor allem für den eigenen Bedarf Verwendung finden, d. h. für das Volk wichtige Verbrauchsgüter in großen Mengen zur e ſtellen und auf dieſe Weiſe den Lebensſtandard ebenſo Heben, wie dies der Sinn des künf⸗ ligen Wohnungsbauprogramms ſei, mit dem der Kampf gegen das Wohnungselend aufgenommen wird. Der Stellvertreter des Führers ſchloß ſeine Rede mit einem eindrucksvollen Bekenntnis zu der Lebensaufgabe in der NSDAP:„Wir wollen uns alle immer wieder vor Augen führen, daß die Bewegung unſer Schickſal war und unſer Schickſal iſt. Dieſen ſchönen Lebensinhalt danken wir nächſt dem Führer den Parteigenoſſen, deren Treue und Opfer, die die Bewegung werden und ſiegen ließen. Das Gleiche, was die Größe des letzten Blockwarts oder SA⸗ Manns in Deutſchland ausmacht, macht auch unſere eigene Größe aus: die Treue zur Bewegung und zum Führer und die Kameradſchaft untereinander.“ Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley brachte in bewegten Worten dem Stellvertreter des Führers den Dank für ſeine backenden Worte zum Ausdruck. Die letzten Sondertagungen Dr. Goebbels vor den Propagandiſten der NS DA P. Der Reichspropagandaleiter Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels hielt vor den in Nürnberg verſammelten Gau- und Kreispropagandaleitern eine faſt zweiſtündige Rede, die Bedeutung und Zweck der politiſchen Propaganda zum Ge⸗ genſtand hatte und begeiſtert aufgenommen wurde. Er verwies einleitend auf die Tatſache. daß die— keineswegs zufällige— Konzentrierung aller mit der Propaganda zu⸗ ſammenhängenden Fragen in einem der wichtigſten Zen⸗ tralämter von vornherein die abſolute Durchſchlagskraft ge⸗ währleiſtet hat. Mit dem Ergebnis des Wahlkampfes für den 29. März 1936, das die Verwirklichung eines einſtigen Ideals gebracht habe, habe die nationalſozialiſtiſche Propaganda bewieſen, daß ſie die Kunſt, ein Volk ſinn⸗ und zweckvoll aufzurichten, geradezu virtuos beherrſche. „Dieſe Kunſt der Propaganda,“ ſo erklärte der Mini⸗ ſter,„die nicht etwa ein Neben⸗, ſondern eines der Haupt⸗ gebiete der Politik iſt, die nicht hinter den Dingen her- ſon⸗ dern ihnen vorausläuft und die ſich der Nakionalſozialis⸗ mus in 14jähriaer Arbeit angeeignet hat, ſoll auch einmal auf ſpätere Generationen vererbt werden. Ihre Mittel und ihre Methoden ſind völlig belanglos. Wir haben unſer Ziel, jeden Deutſchen geſinnungsmäßt hinter unſere Fahne zu bringen, in dem letzten Wahlkampf, dem größten Triumph unſerer Arbeit, erreicht. Es iſt das auch ein ſchlagender Beweis gegen die Theorie der bürger⸗ lichen Politiker, die da ſagen, daß die Bewegung, einmal im Beſitz der Macht, der Propaganda nicht mehr bedürfe.“ Der Reichspropagandaleiter hob unter Hinweis auf die bisherige Praxis hervor, wie wichtig im Einſatz der für die ropaganda zur Verfügung ſtehenden Mittel eine weiſe Be⸗ ſchränkung ſei. Die Propaganda müſſe in der Strategie ſtels darauf bedacht ſein, pfychologiſch klug die Kräfte zu vertei⸗ des Parteitages der Ehre. len und einzuſetzen und ſich für den entſcheidenden Augen⸗ blick die nötigen Reſerven zu erhalten. Der Propagandiſt müſſe der klügſte Seelenkenner ſem Er müſſe wiſſen, was dem Poike diene und was ihm ſchade. Weiter erörterte Dr Goebbels unter dem Geſichtspunkt der propagandiſtiſchen Behandlung die Auswertung einer großen Reihe aktueller Tagesprobleme. Es ſei für den Propagandaleiter, ſo betonte er, in dieſem Zuſammenhang unerläßlich, den Mut zur eigenen Verant⸗ wortlichkeit aufzubringen Eine falſche Entſcheidung aus wohlerwogenen Gründen zu treffen, ſei immer noch beſſer, als ſich vor ſeder Verantwortung zu drücken. Schließlich behandelte der Miniſter das Problem„Par⸗ tei und Staat“ Er ſtellte dabei feſt, daß in ſeinem Arbeits⸗ ſektor durch eine i weitgehende Berſonalunion bei den Propagandaſtellen des Staates und der Partei jede Reibungsmöglichkeit ausgeſchaltet worden iſt „Nun ſteht wiederum“, ſo ſchloß der Reichspropaganda⸗ leiter,„ein Winterfeldzug vor der Tür, der alle unſere Kräfte beanſpruchen wird. Bevor Sie wieder nach den aufrütteln⸗ den und erhebenden Tagen von Nürnberg zu neuer Arbeit in Ihre Heimat zurückkehren, möchte ich Ihnen für Ihre aufopferungsvolle und hingebende Mitarbeit des letzten Jah⸗ res des Führers Dank zum Ausdruck bringen. Ich möchte dieſen Dank verknüpfen mit der Bitte um Ihre weitere treue Mitarbeit und wieder ins Land hinauszuziehen als begeiſterte Glaubensverkünder unſerer Bewegung und des Werks unſeres Führers.“ Reichsgepäckmarſch der GA Kurpfalz, Weſtmark, Franken und Niederſachſen ſtellten die Siegerſtürme. Seit Mai d. J. wurden in den SA-Gruppen die SA⸗ Gepäckmärſche durchgeführt, und nun, während des Reichs⸗ parteitags 1936, nahm der Reichswettkampf der SA ſein Ende. Die Siegerſtürme von 21 Gruppen und ein Sturm des Hilfswerks Nordweſt— der ſich außer Konkurrenz an dem Gepäckmarſch beteiligte— traten frühmorgens im Lager Langwaſſer an. Punkt 4 Uhr marſchierte der erſte Sturm ab, und nun folgten in Abſtänden von jeweils fünf Minuten die übrigen Siegerſtürme der Gruppen, die ſich für dieſen letzten Wettbewerb qualifiziert hatten. Der 25 Kilometer lange Marſchweg führte vom La⸗ ger Langwaſſer über Wendelſtein, Röttenbach nach Feucht wieder zurück zum SA⸗Lager Langwaſſer. Als erſter Sieger des Reichsgepäckmarſchs der SA ging der Siegerſturm der Gruppe Kurpfalz aus dem ſchwierigen Wettbewerb hervor, der für die Strecke elwa drei Stunden Marſchzeit benötigte und damit den Ehren⸗ preis des Führers erhielt. Auf den zweiten Platz kam der Gruppenſieger der SA⸗ Gruppe Weſtmark, der damit den Ehrenpreis des Stabschefs der SA errang, vor dem Gruppenſieger der SA⸗ Gruppe Franken, der ſich den Ehrenpreis des Reichsſchatz⸗ meiſters holte. Vierter wurde der Gruppenſieger der SA⸗Gruppe Nie⸗ derſachſen, der den Ehrenpreis des Reichsſportführers ge⸗ wann. Die Marſchſtürme der Gruppe Sachſen und Süd weſt kamen auf dem fünften und ſechſten Platz ein. Im Lager Langwaſſer wurde die Siegerehrung durch den Stellvertreter des Führers in Anweſenheit des Stabs⸗ chefs vorgenommen. Der Feier wohnten ſämtliche Gruppen⸗ führer der SA bei. Nachdem der Stellvertreter des Führers die Fronten der angetretenen SA-Brigade⸗ und Standartenführer der ſämtlichen Gruppenſiegerſtürme und die Front der aus dem Endwettbewerb als Sieger hervorgegangenen SA⸗Stürme abgeſchritten hatte, überreichte er den Führern dieſer Sie⸗ gerſtürme die Ehrenpreiſe und richtete dann an die SA⸗ Männer eine Anſprache, in der er die große ſportliche Leiſtung, die die SA vollbrachte, würdigte. Auch auf dieſem Gebiet habe die SA hier ihre ſtarke Einſatzbereitſchaft bewieſen, die ſie als die Fauſt der Bewegung in den Kampfjahren und ſeitdem ſtets beſeelt habe. Ihr Leiſtungen ſeien auch deshalb beſonders zu werten, da ſie von Männern, die im Berufsleben ſtänden, vollbracht wurden. Auch Stabschef Lutze beglückwünſchte die Sieger und dankte ſämtlichen beteiligten Gruppenſtürmen für ihre aus⸗ gezeichneten Leiſtungen. Der Führer gibt die Parole! Anter der Hochflut der Ereigniſſe der großen Kund⸗ gebungen, Aufmärſche und Vorführungen, die jeden Tag der Heerſchau der NSDAP ausfüllten, iſt im ſchnellen Ablauf des vielgeſtaltigen Programmes der Höhepunkt erreicht. Zum letztenmal während dieſer gro⸗ ßen Tage wendet ſich Adolf Hitler an ſeine Getreuen, bevor ſie in den Alltag des Pflichtenkreiſes für Partei, Volk und Vaterland in alle Teile des Reiches zurück⸗ kehren. Die Kongreßhalle, die im Licht der Scheinwerfer und der Lampen wie ein Tempel zwiſchen den Bäumen des Luitpoldhaines liegt, iſt Stunden vor Beginn bis in den letzten Winkel beſetzt. Bis in die Mitte der Halle ſind alle Gänge und ſelbſt die ſchmalen Plätze hinter den Tribü⸗ nen an den Podiumſeiten Kopf an Kopf beſetzt. Draußen aber vor den Toren der Halle, die die SS-Männer nur mit Mühe ſichern können, ſtehen Tauſende und Abertauſende in gleicher drangvoller Enge. Wenige Minuten nach 7,30 Uhr intoniert der Muſikzug der SS⸗Standarte„Deutſchland“ den Badenweiler Marſch, zugleich aber dringt von draußen das Rauſchen des Jubels herein, der dem Führer auf ſeinem Weg über die Straße des Triumphes in die Halle geleitet, wo ihn ein bisher ſelbſt in Nürnberg kaum erlebter Begeiſterungsorkan emp⸗ fängt. Der zündende Marſch„Preußens Gloria“ begleitet den Einzug der Blutfahne und der Standarten der Kampf⸗ bewegung. Dann ſpielt das Reichsſymphonieorcheſter unter Profeſſor Adam das Vorſpiel der„Meiſterſinger“ Unter atemloſer Stille tritt darauf Rudolf Heß auf die Rednerkanzel und eröffnet die Schlußſitzung des Kongreſ⸗ ſes mit den Worten: Der Kongreß nimmt ſeinen Wortgang. Es ſpricht der Führer! Erſt nach Minuten kann Adolf Hitler zu Wort kommen. So gewaltig iſt der erneute Jubelſturm, der ihm entgegen⸗ ſchlägt. Endlich kann er das Wort ergreifen: „Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Nationalſozia⸗ liſten! Sieben Tage lang ſtand die alte Reichsſtadt wieder im Zeichen der großen politiſchen Heerſchau des deutſchen Volkes. Eindrinalich wurde uns erneut bewußt. welch eine tiefe und gewaltige Umformung das deutſche Leben erfahren hat. Was hier in tagelangem Gleichſchritt an unſeren Augen vorbeizog, war ebenſoſehr der neue Staat wie der neue Menſch. Und wem wurde nicht abermals das Herz übervoll beim Ueberdenken dieſes unermeßlichen Wandels, den unſer Volk erlebt und deſſen Zeugen wir ſein dürfen. Wie erlebten wir nicht erneut die ſchönſte Wahrheit un⸗ ſerer Bewegung: Daß wir Deutſche nicht nur wieder ein Volk ſind, ſondern daß Führer und Geführte der nakio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung den Mitgliedern einer großen Familie gleichen.(Starker Beifall.) Was uns vor ſo vielen Jahren als viſionäre Planung vorgeſchwebt, geht nun in Erfüllung: Die Internationalen Olympiſchen Spiele, deren großartige Feier wir erſt vor wenigen Wochen in Berlin erlebten, erhalten für unſer Volk eine ebenſo tiefinnere wie gewaltige und fortwährende Geſtaltung. Was iſt doch aus den kümmerlichen Parteita⸗ gen der Vergangenheit und unſerer Gegner nun geworden! Die große Heerſchau einer Nation auf politiſchem, mili⸗ täriſchem, kulturellem und wirtſchaftlichem Gebiet. Und in eben dem Ausmaß, in dem die herrlichen neuen Anlagen des Reichsparteitagsfeldes in Nürnberg wachſen und der Vollendung entgegengehen, wird der körperliche Wettkampf angeglidert werden. Ein neues Olympia, wenn auch in modernen Formen und unter anderem Namen! Man hat einſt viel geredet von des Deutſchen Reiches Wiederauferſtehung und Millionen klammerten ſich an dieſe Hoffnung. Vielen wurde es wohl erſt dadurch möglich, die bittere Zeit der Nachkriegszeit zu überleben. Allein, was man damals nur beredete, und von was man höchſtens träumte, und was man im Ernſt kaum zu glauben wagte, iſt heute eine Realität geworden:(Wiederholter lebhafter Beifall.) Ein neues Deutſchland iſt dank der nationalſozialiſtiſchen Idee und durch die nationalſozialiſtiſche Führung erſtanden! Man kann es lieben oder man kann es häſſen, allein: niemand wird es ändern, niemand kann es beſeitigen!(Er⸗ neute ſtürmiſche Zuſtimmung.) Dieſes neue Deutſchland, das ſich uns allen nun ſeit ſie⸗ ben Tagen wieder offenbarte, iſt der Faktor einer geſchicht⸗ lichen Tatſache. Wer aber in unſerer außerdeutſchen Um⸗ welt genügend realiſtiſch ſieht und nicht den unvernünftigen Wunſch zum Herren ſeiner Gedanken oder gar ſeines Hof⸗ fens macht, der braucht es nicht zu bedauern, daß die Ent⸗ wicklung des deutſchen Volkes dieſen Weg einſchlug. Die deutſche Wiedergeburt iſt eine ſo zutiefſt nach innen ge⸗ wandte, daß die ſtaatliche Umgebung ſolange nicht von ihr berührt wird, als ſie nicht ſelbſt die Berührung ſucht! Der neue nationalſozialiſtiſche Staat lebt nach einem volklichen Ideal, das ſeine Befriedigung im Kreislauf des eigenen Blutes findet. Die nationalſozialiſti⸗ ſche Lehre erkennt den Zweck der Exiſtenz des Staates in der Erhaltung des Volkstums. Sie glaubt damit noch am eheſten einen Weg zu zeigen, um auch jenen Aufgaben ge⸗ recht zu werden, die ſich aus der unglückſeligen Diskrepanz zwiſchen der Grenzziehung der europäiſchen Staaten und der der Völker ergeben. ü Eine Lehre, die die künſtliche oder gar gewalttätige Enknakionaliſierung eines Volkes als etwas Unnalürliches ablehnt, ſchafft vielleicht überhaupt die einzige Möglichkeit einer nach höheren und edleren Geſichtspunkken denkbaren Zerſtändigung der europäiſchen Skaaten über dieſe Probleme, ohne daß durch neue Kriege immer wieder neues Seid und neues Anrecht in die Welt geſetzt zu werden braucht. Die wiederhergeſtellte Ehre Der nationalſozialiſtiſche Staat ſtrebt politiſch die Wie⸗ derherſtellung der Ehre und der Gleichberechtigung des deutſchen Volkes an. Er hat dieſe Zielſetzung nicht nach früherer bürgerlicher Art durch ſchwulſtige Vereinsreden an⸗ gekündigt und bekräftigt, ſondern in der Tat verwirklicht. (Starker Beifall.) Die erſte und ſchwerſte der uns geſtellten Aufgaben iſt heute als gelöſt zu bezeichnen. Mit der Einführung der zweijährigen Dienſtzeit iſt das Deutſche Reich in knapp vier Jahren nationalſozialiſtiſcher Staatsführung wieder befreit worden von den ſchlimm⸗ ſten Folgen einer gewiſſenloſen Meuterei, die uns nicht nur milikäriſch, ſondern in erſter Linie moraliſch zu diffa⸗ mieren verſuchte. Durch die Schaffung der Gleichberechligung der deuk⸗ ſchen NMalion aus deren eigener Kraft iſt überhaupt erſt die Baſis gegeben für eine aufrichtige Juſammenarbeit der europäiſchen Nationen. Der nakionalſozialiſtiſche Staat wurde gegründet und wird geführt im Geiſte einer Weltanſchauung, die ein po⸗ litiſches Exporkintereſſe ausſchließt. Wir billigen jedem an⸗ deren Volke das natürliche Recht zu, nach ſeinen eigenen Auffaſſungen und Bedürfniſſen weltanſchaulich, politiſch oder wirtiſchaftlich ſelig zu werden, allerdings unter der Vorausſetzung einer gleichen Einſtellung auch uns gegen⸗ über.(Beifall.) Viele Kritiker der anderen Welt unterſtellen uns, daß wir e e und geiſtig⸗expanſive Nationa⸗ liſten oder Sozialiſten wären. Es iſt nicht ſehr logiſch, von jemand anzunehmen, daß er als fanatiſcher, nationaler Chauviniſt ausgerechnet die Idee anderen zu verraten oder gar aufzuzwingen wünſcht, die ſeinem eigenen nationalen Stolz erſt die ideellen politiſchen und realen Vorausſet⸗ zungen ſchuf. Nein: Der Nationalſozialismus iſt unſer wert⸗ es deutſches Patent.(Jubelnde Zuſtimmung.) Deutſchland will ſeinen Weg gehen Wenn jemand Grund hat, ſich zu beklagen über die In⸗ toleranz von Auffaſſungen, dann ſind wir es! Immer wie⸗ der erleben wir die Angriffe aus den Lagern unſerer welt⸗ anſchaulichen Gegner, einfach deshalb, weil Deutſchland. das nationalſozialiſtiſche Deutſchland, andere Wege geht, als dieſe unſere außenpolitiſchen Gegner für richtig anzuſehen belieben. Was kümmert es die Demokratie, daß in Deutſchland der Nationalſozialismus regiert? Sie braucht in ihren Ländern keinen Nationalſozialismus zu dulden, genau ſo wie wir in Deutſchland uns jede weitere Demokratie verbit⸗ ten. Allein ſie ſoll endlich zur Kenntnis nehmen, daß die deutſche Nation 15 Jahre lang durch das demokratiſche Re⸗ gime Gelegenheit genug hatte, die völkerverbindenden und menſchheitsbeglückenden Ideen ihrer weſtlichen Demokratie praktiſch kennen zu lernen. Es iſt uns Nationalſozialiſten völlig gleichgültig, ob wir nun von dieſen Demokratien geliebt oder gehaßt werden. Das deutſche Volk hat in 15 langen Jahren ſeinen Reſpekt vor dieſer Art von Demokratie und den brüderli⸗ chen Auswirkungen ihrer wahren Gefühle reſtlos verlo⸗ ren. Es ſteht heute zu 99 Prozent im Lager der nationalen Autorität.(Wiederholte Zuſtimmung begleitet faſt jeden dieſer Sätze.) Es hat kein Verlangen, ſeine Erinnerungen an dieſe aufrechten und für es ſo nützlichen Sympathien, die die Weltdemokratie dem damaligen demokratiſchen Deutſch⸗ land zugewandt hatte, irgendwie noch einmal wachzurufen. Wir haben dies vergeſſen, und die Welt ſoll froh ſein! Es iſt daher auch nicht verwunderlich, wenn uns die demo⸗ kratiſchen Staaten nun fortgeſetzt mit ihrer Antipathie be⸗ ehren, daß wir natürlich umgekehrt für die autoritär ge⸗ führten Länder dann eine nicht minder große Sympathie empfinden. Und wir beſtreiten nicht die tiefe Beklemmung, die uns erfaßt bei dem bloßen Gedanken, daß es in dem einen oder anderen Lande vielleicht nicht mehr gelingen könnte, eine dieſen Völkern angepaßte und arteigene Lebensform zu finden, ſondern daß ſie ein Opfer jener Weltanſchauung werden könnten, der wir allerdings ohne jede Einſchränkung todfeindlich gegenüberſtehen: dem Bolſchewismus.(Stürmi⸗ ſcher Beifall.) 5 Abwehr des Bolſchewismus Allein auch dieſe Todfeindſchaft baſiert nicht auf der intranſigenten Ablehnung einer unſerer Auffaſſungswelt vielleicht konträr entgegenſtehenden fremden Idee, ſondern auf der natürlichen Abwehr einer die ganze Welt und auch uns aggreſſiw bedrohenden, ebenſo wahnſinnigen wie be⸗ ſtialiſchen Lehre.(Erneute Kundgebungen.) Im übrigen: Nicht der Nationalſozialismus hat die Berührung mit dem Bolſchewismus gewünſcht! Der erſte Kampf des Nationalſozialismus gegen den Kommunismus fand nicht in Rußland ſtatt, ſondern der ſowjetiſche Kommunismus hatte ſchon 1918 bis 1920 ver⸗ ſucht, auch Deutſchland zu infizieren. Dieſen Bolſchewis⸗ mus, der von den jüdiſch⸗ſowjetiſchen Moskauer Terroriſten Lenin, Axelroth, Neumann, Bela Khun uſw. nach Deutſch⸗ land hereinzutragen verſucht wurde, haben wir angegrif⸗ fen, niedergeworfen und ausgerottet.(Wiederholte Zu⸗ ſtimmung.) Wir haben den Moskauer Bolſchewismus in Deutſchland bekämpfen müſſen als Weltanſchauung, die verſucht, auch unſer Volk zu vergiften und damit zu zerſtören. And wit werden ihn bekämpfen als Weltmacht dann, wenn er wei⸗ ter verſuchen will, das ſpaniſche Anglück mit neuen und noch gewalttätigeren Meihoden auch über Deukſchland zu bringen. Und wir werden uns dabei nicht betören laſſen 1 5 das Geſchwätz jener Schwächlinge, die an die Gefahr immer erſt dann glauben, wenn ſie von ihr verſchlungen werden.(Starker Beifall unterſtreicht dieſe Worte.) Im übrigen: Wir haben den Bolſchewismus von Deutſchland einſt nicht abgewehrt, weil wir eine bürger⸗ liche Welt etwa zu konſervieren oder gar wieder aufzufri⸗ ſchen gedachten. Hätte der Kommunismus wirklich nur an eine gewiſſe durch die Beſeitigung einzelner fauler Ele⸗ mente aus dem Lager unſerer ſogenannten oberen Zehnkauſend oder aus dem unſerer nicht minder wertloſen Spießer ge⸗ dacht, dann hätte man ihm ja ganz ruhig eine Zeitlang zu⸗ ſehen können.(Erneute Zuſtimmungskundgebungen.) 5 Es iſt aber nicht das Ziel des Volſchewismus, die Völ⸗ ker dann von dem Krankhaften zu befreien, ſondern im Gegenteil das Geſunde, ja das Geſündeſte auszurotten und das Verkommenſte an ſeine Stelle zu ſetzen. N l Ich kann nicht mit einer Weltanſchauung paktieren, die überall als erſte Tat bei ihrer Machtübernahme zunächſt nicht die Befreiung des arbeitenden Volkes, ſondern die Be⸗ freiung des in den Zuchthäuſern konzentrierten aſozialen Abſchaums der Menſchheit durchführt, um dann dieſe Tiere loszulaſſen auf die verängſtigte und faſſungslos gewordene Mitwelt.(Starker Beifall.) Grundlegende Anterſchiede Wir haben uns weiter gegen das Eindringen dieſer Weltanſchauung und gegen ihren Sieg in Deulſchland ge⸗ wehrt, nicht etwa, weil wir nicht wollen, daß dem deutſchen Arbeiter der Weg nach oben geöffnet wird, ſondern weil wir nicht wollen, daß wie in Rußland 98 Prozent aller führenden Stellen im deutſchen Volk von volksfremden Ju⸗ den beſetzt werden(Händeklatſchen) und weil wir unter kei⸗ nen Umſtänden wollen, daß zu dem Zweck auch noch die aus dem eigenen Volk gekommene nationale Intelligenz abge⸗ ſchlachtet werden fol Der Nationalſozialismus hat unzäh⸗ ligen deutſchen Volksgenoſſen aus unterſten Stellungen den Weg nach oben geöffnet, allerdings unter einer Vorausſetzung, nämlich der ſichtbaren Befähigung. Der deutſche Arbeiter wird nicht überſehen, daß an der Spitze des Reiches heute ein Mann ſteht, der noch vor kaum 25 Jahren ſelbſt Arbeiter war(Jubelnde Zurufe und Hän⸗ deklatſchen), daß ehemalige Land⸗ und Induſtriearbeiter heute in zahlloſen führenden Stellungen unten und in zahl⸗ reichen höchſten Stellen oben tätig ſind und zwar bis zu Reichsſtatthaltern. Der Kommunismus kann aber ebenſowenig beſtreiten, daß heute in Rußland 98 Prozent aller Beamtenſtellen, aller Führungspoſten nur von jüdiſchen Elementen beſetzt ſind. Wir wollten nicht einen ähnlichen Zuſtand in Deutſchland hereinbrechen laſſen. Daß es aber hier nicht anders gekommen wäre, beweiſt die Mün⸗ chener Räterepublik. Aus dieſen raſſiſchen Erwägungen im Intereſſe unſeres deutſchen Volkes und nicht zuletzt in dem des deutſchen Ar⸗ beiters und des deutſchen Bauern haben wir Nationalſozia⸗ liſten Front gegen den Bolſchewismus gemacht. Wir lehnen dieſe Lehre weiter ab infolge unſerer hu⸗ maneren Auffaſſung, mit der wir dem Mitmenſchen gegen⸗ übertreten. Die Darlegungen unſerer Redner auf dieſem Parteitag ſowie die Ereigniſſe in Spanien haben wieder einmal der Welt und unſeren deutſchen Volksgenoſſen einen Einblick gegeben in die Grauſamkeiten der bolſchewiſtiſchen Kampfmethoden und Regierungsmaximen. 5 Das deutſche Volk iſt für ſolche Scheuſeligkeiten zu gut und Wir Nationalſozialiſten haben auch eine Revolution hin⸗ zer uns! Sie wurde auch von Arbeitern, Bauern und Sol⸗ daten gemacht! Und ſie hat auch einen Gegner beſiegt und zu Boden geworfen. Allein, es iſt für uns Nationalſoziali⸗ ten ein ſtolzes Bewußtſein, daß, während im Jahre 1933 die nationalſozialiſtiſche Revolution über Deutſchland brauſte, noch nicht einmal eine Fenſterſcheibe in Trümmer ging, daß wir ſelbſt die Meuchelmordverſuche und zahlloſen Meuchelmorde, die der Kommunismus an unſeren Anhängern verbrach, mit einem Minimum an wehr ohne jede Vergeltung überwinden konnten. Wir haben aber dieſe Revolution ſo und nicht anders geführt, weil es uns widerwärtig iſt, Menſchen, nur weil ſie unſere politiſchen Gegner ſind, mehr Leid zuzufügen, als zur Si⸗ cherung unſeres Regimes unumgänglich notwendig iſt. Und jeder Bürgerkrieg iſt leidvoll. Am leidvollſten aber jener, in dem arme und verhetzte proletariſche Arbeiter in die Maſchinengewehre zu laufen haben, während ihre jüdi⸗ ſchen Proletarierführer ſich in der entſcheidenden Stunde zu ihren fürſorglich angelegten Auslandsguthaben zu ret⸗ zen verſtehen.(Wiederholter Beifall.) Das iſt der Anterſchied zwiſchen der bolſchewiſtiſchen und der nationalſozialiſtiſchen Revolution: die eine verwan. delt blühende Länder in grauenvolle Ruinenfelder, und die andere ein zerſtörkes und verelendekes Reich wieder in einen 1 Staat und in eine blühende Wirkſchaft.(Hände⸗ latſchen.) Wir glauben aber, daß es eine größere Tat iſt, fünp Millionen dem langſamen Untergang preisgegebene Er⸗ werbsloſe wieder in Arbeit zu führen und ſteigernd in den Lebensprozeß der Nation einzugliedern, als Hundert⸗ tauſende von Proleten oder Bürgern oder Bauern ſich ge⸗ genſeitig zerfleiſchen und umbringen zu laſſen.(Erneute Zuftimmung.) Wir haben den Bolſchewismus endlich abgelehnt und be⸗ kämpft auch aus allgemein wirkſchaftlichen Gründen. Zurzeit geht wieder über die Welt die Schauernachricht von einer neuen Hungerkataſtrophe in Rußland. Seit 1917, d. h. ſeit dem Siege des Bolſchewismus, nimmt dieſes Elend kein Ende mehr. Die bolſchewiſtiſchen Heuchler ſollen nicht das Wetter, d. h. Gott, verantwortlich machen für ihre eigenen Sünden. Auch wir leiden unter den wechſelnden Wetterverhältniſſen und noch viel ſtärker als Rußland, denn unſere Nahrungsfläche iſt ſo unvergleichlich kleiner und damit noch um viel mehr den gleichmäßigen Wetterſtürmen ausgeſetzt. Was würde aber aus Deutſchland und ſeiner Wirtſchaft geworden ſein, wenn die jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Mißwirtſchaft auch bei uns eingeriſſen wäre! Wir haben den Bolſchewismus bekämpft, weil ſein Sieg in Deutſchland vielleicht 40, vielleicht 50 Prozent und mehr unſeres Volkes dem ſicheren Hungertode ausgeliefert haben würde. Denn wenn man in Rußland noch nicht ein⸗ mal acht Menſchen auf den Quadratkilometer zu ernähren in der Lage iſt, dann hätten in Deutſchland keine 10 Mil⸗ lionen unter einem bolſchewiſtiſchen Regime die Lebens⸗ vorausſetzung. Und wir lehnten endlich den Bolſchewismus ab und haben ihn bekämpft, weil wir Sozialiſten ſind, der Bolſche⸗ wismus aber im Arbeiter nur ein Objekt ſieht, gut genug, von ſeinen jüdiſch⸗ intellektuellen Führern geführt und da⸗ mit ausgeplündert zu werden, aber zu ſchlecht, um ſich je⸗ mals ſelbſt zu führen. Im übrigen iſt das deutſche Volt ſo intelligent und der deutſche Arbeiter ſo gebildet, daß die Zumutung, er müßte ſeine Führung von außen bezie⸗ hen, eine Beleidigung iſt! Moskau iſt Moskau und Deutſchland iſt Deutſchland! (Stürmiſche Kundgebungen unterſtreichen dieſe Worte.) Und wir haben endlich den Bolſchewismus bekämpft, weil wir auch nicht wollen, daß unſer Volk für ſolche im reinen züdiſch⸗bolſchewiſtiſch⸗imperialiſtiſchen Intereſſe lie⸗ genden Ziele eines Tages wieder zur Schlachtbank geführt wird. Der Bolſchewismus predigt die Weltrevolution. Unſere Armee ſchwört nicht den Eid, die nationalſozialiſtiſche Idee mit Blut über andere Völker zu verbreiten, ſondern mit ihrem Blut die nationalſozialiſtiſche Idee und damit das Deutſche Reich und ſeine Sicherheit und ſeine Freiheit vor dem Angriff anderer Völker zu beſchützen!(Erneutes Hän⸗ deklatſchen.) Dies ſoll man in dieſer internationalen Revolutions eit zur Kennknis nehmen: In Deutſchland wird gas deut⸗ ſche Volk Herr in ſeinem Hauſe bleiben und kein jüdiſch⸗ bolſchewiſtiſcher Sowjetismus! Dies ſind nur einige der Gegenſätze, die uns vom Kommunismus trennen. Aber ich geſtehe: Sie ſind unüberbrückbar. Dies ſind wirklich zwei Welten, die ſich nur voneinander entfernen, nie aber etwa miteinander vereinen können. Wenn in einer engliſchen Zeitung ein Parlamentarier beklagt, daß wir Europa in zwei Teile teilen wollten, dann müſſen wir leider dieſem auf ſeinem glücklichen britiſchen Eiland lebenden Robinſon Cruſde die unangenehme Mittei⸗ lung machen, daß dieſe Teilung ſchon voll ogen iſt.(Erneu⸗ ter Beifall.) Ja, noch viel mehr, ſie zerreißt alle jene Staa⸗ ten in ihrem eigenen Innern, die nicht nach der einen oder nach der anderen Seite eine klare Entſcheidung geſucht und gefunden haben. Jene unvergleichlichen bürgerlichen Elemente von Volksfront⸗Regierungen hoffen den Kommunismus durch Ruhe und durch Sanftmut zu zähmen und beſeitigen zu dem weck zu allererſt jene böſen Widerſacher, die ihn durch iderſtand am Ende beleidigen oder gar noch reizen könn⸗ ten. Denn regiert werden muß! Wenn man aber ſchon nicht 1 kann gegen die Gewalt, dann, wenn möglich, mit ihr. Ja, wir haben ſie bei uns kennengelernt, dieſe hellſichti⸗ en, tapferen Demokraten, eZntrümler, Volksparteiler und ſenftigen politiſchen Kämpfen einer bürgerlichen Welt, die ſtets ihre politiſche Kraft mit ſo viel milder Weisheit paar⸗ ten, daß ihre Entſchlüſſe dann maßvoll wurden und ihre Handlungen in jener Klugheit ausliefen, für die ein Clauſe⸗ witz ſo wenig Verſtänduis aufzubringen vermochte(Bei⸗ fall). ſchwächlichen Ele⸗ Der Nationalſozialismus hat dieſe mente beſeitigt und dadurch das Vorfeld für ſeine Ausein⸗ anderſetzung mit dem Marxismus freigemacht. Denn erſt mußte leider dieſer bürgerliche Schleim durch⸗ ſtoßen werden, wollte man auf den wirklichen Gegner treffen. Wir ſind überzeugt, daß früher oder ſpäter keinem Volk trotz allem bürgerlichen rſtändigungswillen und aller politiſchen Weisheit eine letzte und klare Entſcheidung erſpart bleibt, denn: Nicht Europa iſt in zwei Teile ge⸗ riſſen und nicht durch uns, ſondern der Bolſchewismus die Grundlagen unſerer ganzen menſchlichen Staats⸗ Geſellſchaftsordnung, unſerer Kulturauffaſſung, unſerer Glaubensgrundlagen, unſerer Moralanſichten angegriffen und damit in Frage geſtellt.(Erneute Zuſtimmung. Das dies ein britiſcher Leitartikelſchreiber nicht erkennen will, bedeutet alſo ungefähr ſo viel, als wenn im 15. Jahr⸗ hundert ein Humaniſt in Wien die Abſicht des Mohamme⸗ danismus, in Europa ſich auszubreiten, einfach abgeſtritten haben würde mit dem Hinweis, daß der, der dies behaupte die Welt in zwei Teile zerreiße. In das Morgenland und in das Abendland. Leider kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, daß die meiſten Zweifler über die bolſchewiſtiſche Weltgefahr ſelbſt aus dem Morgenlande ſtammen(Beifall Da ich nun dieſe jüdiſch⸗ſowjetiſche Ideenwelt in Deutſch⸗ land bekämpft, beſiegt und ausgerottet habe, bilde ich mir ein, mehr Verſtändnis für das Weſen dieſer Erſcheinun zu beſitzen als Leute, die ſich bisher im günſtigſten Fall nur literariſch damit beſchäftigen konnten.(Wiederholte Zu⸗ ſtimmung.) hat Ein ſtolzer Rückblick Nationalſozialiſten! Nationalſozialiſtinnen! Ich habe 15 Jahre lang mit Erfolg eine Bewegung gegründet, ge⸗ führt und dann zur Macht gebracht. Ich habe dreieinhalh Jahre lang im Beſitz der Macht mit unbeſtreitbar noch grö⸗ ßerem Erfolg eine Nation geleitet und ihr wieder eine ge⸗ achtete Stellung im Kreiſe der übrigen Nationen erkämpft Gubelnde Kundgebungen.) Wenn ich bedenke, daß ich ſelbſt noch vor 28 Jahren als kleiner Bauarbeiter mir mein Brot verdiente, noch vor 20 Jahren als Soldat in der großen Armee marſchierte, daß ich vor 15 Jahren mit einer Handvoll Anhängern mich gegen eine überwältigende Uebermacht herumſchlagen mußte, noch vor 12 Jahren für meinen Kampf um Heuſh⸗ land im Gefängnis ſaß und erſt vor vier Jahren Ausſicht er⸗ hielt, zur Macht zu kommen, dann iſt das heute erreichte Ergebnis ein zumindeſt erſtaunliches.(Minutenlange ju⸗ delnde Huldigung.) Ich habe aber dieſe Erfolge nur erzielt, weil ich mi erſtens bemühte, die Dinge zu ſehen, wie ſie ſind, und nicht wie man ſie gerne wahrhaben möchte. Und zweitens, weil ich mich niemals von einer mir einmal gewordenen Er⸗ kenntnis wegſchwätzen oder wegbringen ließ und drittens, weil ich ſtets entſchloſſen war, einer einmal erkannten Not wendigkeit auch unter allen Umſtänden zu gehorchen. Ich werde nun heute, da mir das Schickſal ſo große Er⸗ folge geſchenkt hat, dieſen meinen Grundſätzen nicht untreu werden.(Erneute Kundgebung.) Ich habe es nicht notwen⸗ dig, den Ruhm der nationalſozialiſtiſchen Bewegung oder gar der deutſchen Armee durch militäriſche Taten erhärten zu müſſen. Allein, ſo wie ich zur Sicherung des inneren Friedens einſt die Sturmabteilungen der Partei, SA und SS, ins Leben rief, ſo kann ich auch den äußeren Frieden nicht dem Jufall, der Einſicht oder der Willkür einer Amselt überlaſſen. Mögen die um uns wohnenden Völker begreifen, daß ſie dann, wenn von ihnen ſelbſt die deutſche Unabhängigkeit, Freiheit und Ehre reſpektiert wird, keinen wärmeren Freund finden können, als das nationalſozialiſtiſche Dritte Reich(Erneuter Beifall). Möge aber auch jener Bolſchewismus, von dem wir vor wenigen Monaten erſt erfahren haben, daß er ſeine Armee aufzurüſten die Abſicht hat, um einer Revolution, wenn not⸗ wendig, mit Gewalt das Tor in anderen Völkern zu öff⸗ nen, möge dieſer Bolſchewismus wiſſen, daß vor dem deut⸗ ſchen Tore die neue deutſche Armee ſteht.(Minutenlange Kundgebungen.) Ich ſehe mit banger Sorge die Möglichkeit folgender Entwicklung in Europa: Die Demokratie zerſetzt die euro⸗ päiſchen Skaaten zuſehends, macht ſie in der Beurteilung gegebener Gefahren innerlich unſicher und lähmt vor allem eden entſchloſſenen Widerſtand. Sie iſt der Kanal, durch den der Bolſchewismus ſeine Giftſtoffe in die einzelnen Länder fließen läßt. Ich bin überzeugt, daß jede gelungene bol⸗ ſchewiſtiſche Erhebung in einem Staat ſofort propagandi⸗ ſtiſch weiterwirkt. Die brutale Abſchlachtung nationaliſtiſcher Kämpfer, das Anzünden der mit Benzin übergoſſener Frauen nationaliſtiſcher Offiziere, das Abſchlachten von Kindern und Babys nationaliſtiſcher Eltern z. B. in Spa⸗ nien ſoll als warnendes Exempel die ähnlich eingeſtellten Kräfte in anderen Ländern vor jedem Widerſtand in ähn⸗ licher Lage zurückſchrecken. Ich kann angeſichts dieſer, die menſchliche Kultur und Ziviliſation bedrohende Situation auch nicht verheimlichen, wie tief die innere Sympathie iſt, die mich mit jenen verbin⸗ det, die in ihren Ländern dieſe Gefahr entweder beſeiti⸗ gen oder wenigſtens bannten(Zuſtimmung). Appell an das deutſche Volk Ich möchte aber auch angeſichts dieſer Gefahr an das deukſche Volk den ernſteſten Appell richten, nunmehr wieder ſene Kampfſtellung zu beziehen, die wir als Nationalſozia⸗ liſten vor der Uebernahme der Macht 14 Jahre eingenom⸗ men hatten.(Wiederholter Beifall.) Denn etwas müſſen alle Volksgenoſſen verſtehen: Ich kämpfe 055 nicht für 19 7 Ich bin nur ein Kämpfer unſe⸗ res Volkes 55 ſeine 9. unft, für unſer liebes Vaterland, für unſere deutſchen Menſchen und beſonders für unſere Jugend, für unſere Kinder(Zuſtimmung). In dieſer geſchichtlichen Zeitenwende, da ſich das Schick⸗ ſal ſo oder ſo, früher oder ſpäter nach einer Seite hin ent⸗ ſcheiden wird, halte ich es aber für notwendig, daß alle Deutſchen erkennen mögen, daß— wie immer ſo auch heute Tedie Widerſtandsfähigkeit nicht in der toten Zahl einer Organiſation liegt, ſondern in ihrem lebendigen Gehalt. (Händeklatſchen.) Als einſt in Deutſchland die Auseinanderſetzung mit dem Bolſchewismus kam, da hat keine der alten Inſtitu⸗ tionen dieſen Kampf entſchieden. Nein! Die Partei war es, belebt vom Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchau⸗ ung, die mit dem Element der Zerſetzung fertig wurde u die Elemente der Ordnung zum Siege führte. Wie nötig iſt uns allen, den Geiſt dieſer Weltanſchau⸗ ung zu erneuern! Der nationalſozialiſtiſche Staat muß ſich heute mehr denn je in allen ſeinen Einrichtungen und Orga⸗ niſationen zu ſeiner ihm geſchaffenen und ihn tragenden Weltanſchauung bekennen(Zuſtimmung). 5 Es muß in unſerem ganzen Staatsaufbau das Prinzip 1 daß dem Genie. ganz gleich aus welcher Lebens⸗ chicht es kommen mag jede Stellung zu öffnen ist(Erneute Kundgebungen.) Der Grundſatz, da jeder Soldat den Mar⸗ ſchallſtab im Tourniſter tragen muß, iſt einer der weiſeſten, Uns nützt in dieſen unruhigen Zeitläuften nicht der wohlgeſittete Bürger, der nur an ſeine Unternehmungen die Pioniere die Sperrung des Taubertales übernahmen. denkt und die geſamte Kraft des Volkes und die es bedin⸗ enden Vorausſetzungen aus den Augen verliert. Wir müſ⸗ ſen allen Volksgenoſſen verſtändlich machen, daß für dieſe Gemeinſchaft kein Opfer zu groß it. Wir müſſen ebenſo hart ſein in der Ablehnung des Un⸗ nützen wie entſchloſſen in der Durchführung des Notwendi⸗ en. J Wehe dem, der nicht glaubt!(Erneuter Beifall.) Dieſer verſündigt ſich am Sinn des ganzen Lebens. Er iſt zu allem unnütz und ſein Daſein wird nur zu einer wahren Belaſtung ſeines Volkes. Ich habe im Laufe meines politiſchen Ringens— und ich muß dies leider immer wieder betonen—, beſonders aus bürgerlichen Kreiſen dieſe traurigen Peſſimiſten kennen gelernt, die in ihrer armſeligen Verfaſſung zu jedem Glau⸗ den unfähig und damit zu jeder rettenden Tat unbrauchbar waren(Zuſtimmung). Und ich erlebe ſie auch pielfach heute noch. Ich muß ihnen aber nur eine Frage vorhalten: Was wäre aus Heutſchland geworden, wenn im Jahre 1919 nicht ein unbe⸗ kannter Soldat den Glauben gehabt hätte, durch Wahrhaftig⸗ tigkeit und Hingabe, durch Tapferkeit und Opferwillen, die deutſche Nation dereinſt vor ihrem Verfall retten zu kön⸗ nen?(Die Zehntauſende erheben ſich und bereiten dem Führer eine jubelnde Huldigung.) Ich habe in Zeiten der Sorge und der inneren Gewiſſensnot als letzte Erlöſung ſtets den Weg zu meinem Volk gewählt. Aus dieſer geſunden Millionenmaſſe der deutſchen Arbei⸗ ter, der Bauern und des kleinen Mittelſtandes habe ich mir dann noch immer neue Kraft geholt, um mit Mut den Ge⸗ fahren zu trotzen und meinen Weg glaubensſtark zu gehen. Atarker Beifall.) Es drängt mich noch, den unzähligen Kämpfern der Be⸗ wegung meine Anerkennung auszusprechen für ihre natio⸗ nalſozialiſtiſche Hingabe, meinen zahlreichen Mitarbeitern für ihre unermüdliche Leiſtung im Dienſte der Wiederauf⸗ richtung unſeres Volkes, unſeres Reiches, unſerer Kultur, unſerer Wirtſchaft— und insbeſondere aber will ich dan⸗ ken den Führern und Soldaten unſerer Armee, die nun als des nationalſozialiſtiſchen Dritten Reiches Wehr Wache ſtehen und Wache halten wird, ſo wie einſt! Meine Parteigenoſſen und Paärteigenoſſinnen! Zum achten Male nehmen wir voneinander Abſchied. Wehmuts⸗ voll werden wir zurückdenken an die gemeinſamen Skunden dieſes Erlebens, wie immer aber erfüllt von dem ſicheren Glauben, uns nach 12 Monaten wieder begrüßen zu können als die große Familie der Führer und Offiziere, der Kämp⸗ fer und Soldaten unſeres Volkes. Es lebe Deutſchland!“ (Die Zehntauſende brechen in ſtürmiſche Heilrufe aus und bereiten dem Führer eine jubelnde Huldigung.) Korpsmanöver des 3. Armeekorps Spannende Gefechtsbilder.— Arkillerie und Flieger greifen ein.— Große Marſchleiſtungen. Rothenburg o. d. T. Nach den Uebungen in den kleineren Verbänden wurden die 10. und die 15. Diviſion mit zugeteil⸗ ten anderen Truppen Ende der vergangenen Woche zu den Korpsübungen des 5. Armeekorps zuſammengefaßt. Die Leitung der Manöver liegt in den Händen des Kommandie⸗ renden Generals des 5. Armeekorps, General der Infante⸗ rie Geyer Chef des Leitungsſtabes iſt der Chef des Ge⸗ neralſtabes des 5. Armeekorps, Generlamajor Ruoff. Als Manövergelände diente der Raum zwiſchen Mergentheim und Rothenburg o. d. T. An der großangelegten zweitägigen Uebung waren auf beiden Seiten je drei Infanterie⸗Regimenter mit den dazu⸗ gehörenden ſonſtigen Waffen beteiligt. Die blaue Armee 415. Diviſion) führte der ſtellvertretende Kommandeur der 15. Diviſion, Generalmajor Leeh, Rot(10. Diviſion) ſtand unter der Führung des Kommandeurs der 10. Divfſion, Ge⸗ neralleutnant Waeger. Nach der Entfaltung der Streit⸗ kräfte am frühen Vormittag entwickelten ſich am erſten Tage die Infanteriegefechte der einzelnen Regimenter unter gleich⸗ zeitigem Einſatz der Artillerie und einer Staffel der Luftwaffe. Offenes Gelände wie auch die Wirkung der „feindlichen“ Waffen zwangen die beiden Parteien wieder⸗ 0 zu Umſtellungen und zu neuem Einſatz der Truppen, ſo aß Marſchleiſtung und Bewegung die Kennzeichen des erſten Tages waren. Gegen Abend ſetzten ſchwere Maſchinenge⸗ wehrbatterien die Uebungen auf den Höhen fort, während „Anka“ 17 Roman von Hans Poſſendorf. Zweiter Teil. 15 Gegen ſieben Uhr abends, als die rote Sonnenkugel ſchon hinter die weſtlichen Berge ſank, kamen die Vororte von Budapeſt in Sicht. 5 Gerhart von Körring ſtand vorn an der Spitze des Do⸗ naudampfers, die verſchränkten Arme auf die Reeling ge⸗ ſtützt, und ſchaute in Gedanken verſunken ſeinem Reiſeziel entgegen. f Neun Wochen waren ſeit jener Johannisnacht vergan⸗ gen, und wie er nun die Ereigniſſe dieſer Zeitſpanne noch⸗ mals an ſeinem Geiſte vorüberziehen ließ, ſchien ihm alles einem wild⸗verworrenen Traume gleich— einem Traum, aus dem er noch immer nicht erwacht war. 5 Zwei Tage nach Ankas nächtlichem Beſuch in Ingol⸗ ſtadt war ein großes flaches Paket für ihn eingetroffen. Er fand darin das Porträt des ſchönen Mädchens das Meiſterwerk des Mannes, den er getötet hatte. Dabei lag ein Brief von Anka, erfüllt von glühenden Liebes⸗ worten. 5 Zum Schluſſe ſchrieb ſie, daß ſie von neuem auf die Wanderſchaft gehe; und damit er ſie nicht ein zweitesmal vergeſſen ſolle, ſchenke ſie ihm das Bild; ſo werde er ſie immer vor Augen haben. 5 Noch am ichen Tag ſchrieb Gerhart an Eliſabeth alles, was geſchehen war. Einen zweiten Brief richtete 5 an den Generalſtab; 5 ene 905 Geſuch um ſofor⸗ tige Entlaſſung aus dem Heeresdienſt. ö Dann fut 95 drei aufregende Beſuche: Als Erſter er⸗ ſchien der Oberſt Hacker vom Generalſtab bei ihm in In⸗ golſtadt, drang in ihn, um die Gründe zu dieſem Entſchluß zu erfahren, und beſchwor ihn, ſeine hoffnungsvolle Lauf⸗ bahn nicht aus irgendeiner Stimmung heraus leichtſinnig aufzugeben. i Körring ließ den wohlwollenden Vorgeſetzten, ohne ihm eine ſtichhaltige Erklärung gegeben zu haben, unver⸗ richteter Sache wieder abreiſen. Das Manöver wurde ohne Unterbrechung bis zum folgenden Nachmittag durchgeführt. Die Truppe hat ſich bewährt Rothenburg o. d. T., 14. Sept. Den Herbſtübungen des 5. Armeekorps, über die wir berichtet haben, lagen im einzelnen folgende Annahmen zu Grunde: Nordöſtlich von Rothenburg o. d. T. ſteht die Hauptmacht Blau mit der Hauptmacht Rot im Kampf. Die 10. Diviſion ſchützt die Weſt⸗ flanke von Rot, die 15. Diviſion unterſtützte die Haupt⸗ ſtreitkräfte von Blau durch einen Vorſtoß mit dem Ziel Rothenburg. Die beiden Diviſionen ſtoßen am 11. Sep⸗ tember in den frühen Morgenſtunden in dem Raum zu⸗ ſammen, der weſtlich von Niederſtetten und Schrozberg. öſtlich von Rothenburg und Tauberzell begrenzt iſt. Beide Gegner ſind bei Aufnahme der Kampfhandlungen ungefähr gleichſtark: auf beiden Seiten ſtehen je drei Infanterie⸗Re⸗ gimenter, die Infanteriegeſchütze und Panzerabwehrkano⸗ nen, Spähtrupps, Reiter und Kraftwagenkompanien beſitzen. Die Artillerie ſetzt ſich aus leichter und ſchwerer Artillerie zuſammen. Dieſer Waffe ſind Beobachtungsabteilungen mit Schall⸗ und Lichtmeßbatterien ſowie Fernmeſſungs⸗ batterien beigegeben. Jede Diviſion verfügt dann noch als techniſche Truppe über ein Pionierbataillon und eine Nach⸗ richtenabteilung. Auch ein Kampfwagenbataillon greift ſpä⸗ ter bei Rot in den Kampf ein, ebenſo eine Staffel der Luft⸗ Waffe. Die Aebung Der Leiter der Uebung, der Kommandierende General des 5. Armeekorps, General der Infanterie Geyer, ließ den Parteiführern, Generalmajor Leeb, ſtellvertretender Kommandeur der 15. Diviſion(Blau), und Generalleutnant Waeger, Kommandeur der 10. Diviſion(Rot) in den Entſchließungen weitgehendſt freie Hand. Die Aufklärungs⸗ arbeit durfte nur gering aufgenommen werden, ſo daß die erſte Fühlungnahme der beiden Parteien ohne nennens⸗ werte Erkundung vor ſich ging Rot ſtieß gegen 8 Uhr mor⸗ gens auf Panzerſpähwagen von Blau und entwickelte ſich ſofort mit ſeinen drei Regimentern, während Blau nur zwei Regimenter einſetzen konnte, da das dritte Regiment, das Infanterie-Regiment 13, im Anmarſch und bis um 14 Uhr erſt zur Verfügung war. Blau mußzte alſo in Verteidigung gehen und ſein Ziel Rothenburg vorläufig aufgeben. Die Urbung wurde ohne Unterbrechung die Nacht durch fortgeſetzt, wo⸗ bei die Infanterie von ſchweren Maſchinengewehr⸗Batail⸗ lonen unterſtützt wurde. Inzwiſchen hatte der Führer von Blau erſahren, daß an der Hauptfront, deren rechten Flü⸗ gel er bildete, die Lage für ſeine Partei ungünſtig ſtand, ſo daß ein Vorſtoß in der Richtung Rothenburg bedeu⸗ tungslos wurde. Er mußte ſich nun auf eine Linie einrich⸗ ten, die der Stellung der Hauptfront entſprach. Da die ver⸗ fügbaren Infanterietruppen nicht ausreichten, wurden von den Pionieren zwei Sperrlinien errichtet, von denen die Sperrung des Taubertales von beſonderer Bedeutung war. Am Vormittag des Samstags griff nun Rot mit ſtarker Uebermacht an. Ein Panzenwagen-Batail⸗ lon(Nachbildungen!) unterſtützte die vorgehende Infanterie. Auch ein Flieger⸗Tiefangriff fiel über Blau her, und ſchließ⸗ lich konnte Rot mit Erfolg noch Gas anwenden, ſo daß Blau ſeine am Vorabend eingenommene Stellung nicht mehr halten konnte und in Gefahr kam, über die Tauber nach Nordoſten abgedrängt und im Weſten von Rot umfaßt zu werden. In dieſem Stadium wurde die Uebung abge⸗ blaſen. Der Vorſtoß von Rot am Samstagvormittag hatte den Sinn, der Truppe einen mit allen verfügbaren Kampfmitteln durchgeführken Schnellangriff zu zeigen, der bis zu den Artillerieſtellungen des Gegners vorgetragen wird. Dabei ſtanden in der Annahme der roten Partei ſehr viele Panzerwagen und 50 bis 100 Flugzeuge zur Verfügung. Es zeigte ſich dabei, daß die Begleitwaffen der Infanterie wie Panzerabwehrkanonen, Infanteriege⸗ ſchütze und ſchwere Maſchinengewehre, den Schwung eines Angriffs und ſein Vortreiben in den Raum des Gegners nicht behindern. Die Kritik Im Schloß in Weikersheim fanden ſich die Offiziere bei⸗ der Parteien zu der von General der Infanterie Geyer ao⸗ gehaltenen Beſprechung ein Der Kommandierende General des 5. Armeekorps anerkannte die Leiſtungen und das Zu⸗ ſammenwirken der einzelnen Waffengattungen Die Auf- Als zweiter Beſuch traf Rudolf von Aue ein. Nach einer langen erregten Ausſprache mußte auch er die Hoff⸗ nung aufgeben, Gerhart von ſeinem Vorhaben abzubrin⸗ gen. Bitter waren die letzten Worte, die zwiſchen den Freunden gewechſelt wurden. 5 „Ich habe keine andere Erklärung als die, daß du wahnſinnig geworden biſt!“ hatte Dr. don Aue ſchließlich ausgerufen. And Gerhart von Körring hatte faſt teil⸗ nahmslos geantwoltet:„Ja, das ſcheint ſo.“ Darauf hatte der Freund ohne Abſchied die kahle Stube des Inhaftier⸗ ten verlaſſen. 5 Der dritte Beſuch endete Jöchſt kragiſch: Der alte Ge⸗ neral Baron von Körring, Gerharts Vater, hatte nach ſtundenlangem Einreden auf den Sohn endlich die ganze Wahrheit erfahren. Aber auch ſein Bitten, Schelten und Warnen blieb vergebens. In tiefer Erregung und mit bitterem Zorn im Herzen war der alte Herr davongegangen. Auf der Heimreiſe hatte er dann, wohl infolge der maßloſen Aufregung, einen Schlaganfall erlitten, deſſen Folgen er wenige Tage ſpäter erlag.. Gerhart erhielt Urlaub, um an des Vaters Beerdigung teilzunehmen. Er traf ſeine Mutter ſchwer krank an. Vierzehn Tage vor Beendigung ſeiner Feſtungshaft mußte er abermals nach Regensburg eilen— an das Sterbe⸗ bett ſeiner Mutter. 5 5 8 Endlich nach München zurückgekehrt, erhielt Körring den erbetenen Abſchied, ordnete ſeine Erbſchaftsangele⸗ genheiten, löſte ſeine Wohnung auf und bereitete dann ſeine Abreiſe vor. Er betraute einen alten Freund ſeiner Familie, den Notar Dr. Heydenreich, mit der Verwaltung ſeines Vermögens.. Während der ganzen Zeit Jatte er faſt tä lich von Anka Liebesbriefe erhalten und dieſe in leidenſchaftlichen Worten erwidert. Erſt hatte Anka aus Dresden geſchrieben, dann aus Brünn, Wien und Preßburg. Was ſie in dieſen Städten getrieben und und womit ſie ſich ihr Leben verdiente, er⸗ fuhr Gerhart nicht. Alle ſeine diesbezüglichen Fragen ließ ſie unbeantwortet und Geldſendungen an ſie kamen mit dem Vermerk, daß die Annahme verweigert worden ſei, an Gerhart zurück. 5 Zuletzt hatte ſie ihm mitgeteilt, daß ſie ihn in Budapeſt gaben ſeien da und dort ſehr kriegsmäßig gelöſt worden und mit Eifer und Freude ſeien die Soldaten bei der Sache geweſen. In der Einzelbeſprechung erwähnte General Geyer U. a., daß die größte Marſchleiſtung das dritte Bataillon des Infanterie-Regiments 13 hinter ſich brachte, das Freitag und Samstag nach einem ſechs⸗ ſtündigen Anmarſch an verſchiedenen Stellen wiederholt ein⸗ geſetzt wurde. Die Artillerie konnte in ihren Aufgaben ſchwelgen und die Beſonderheiten dieſer Waffe zur Geltung bringen. Obgleich die Uebung zwei Tage dauerte und immer wieder Einſätze verlangt wurden, waren die Trup⸗ pen ſtets friſch und ſauber und zeigten beim Einſatz wirk⸗ liche Leiſtungen. Ruhe, Parade, Gruppenmanöver Nun kommen eine Reihe wohlverdienter Ruhetage. Mit fröhlichem Spiel zogen unſere Soldaten in die Quartiere, wo man ſich zuerſt einmal ſauber machte und dann die Um⸗ gebung beſichtigte. Quartiergeber und Soldaten freunden ſich ſchnell an, beſonders in dieſem Gebiet das als klaſſiſches Manövergelände anzuſehen iſt. Am Montag fing das gründliche Reinigen und Putzen an, und wenn alles blitz⸗ blank iſt, gehts am Donnerstag zur Parade nach Giebel⸗ ſtadt bei Würzburg. Dort werden den Truppen des 5. Armeekorps die neuen Fahnen verliehen. Schließlich ziehen die Abteilungen weiter nordwärts wo man ſich mit anderen Diviſionen zu einem großen Gruppenmanöver trifft und zeigen kann, was man in den Uebungen im kleinen und jetzt auch im größeren Verbande gelernt hat. Für die Geſundheit der Truppe Der Sanitätsdienſt während der militäriſchen Herbſtübung. Die geſundheitliche Fürſorge für die Truppe iſt während der großen Herbſtübung von beſonderer Bedeutung. Bei der Zuſammenziehung größerer Truppenmaſſen auf begrenz⸗ ten Raum, der engeren Unterkunft und den körperlich er⸗ höhten Anforderungen an den Soldaten muß zur Erhaltung voller Leiſtungsfähigkeil und Verhütung von Erkrankungen wie zur raſchen Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen und Krank⸗ heiten gutes Arbeiten des geſamten Sanitätsdienſtes ſicherge⸗ ſtellt ſein. Schon vor den Uebungen wird die Verbindung mit den ſtaatlichen Geſundheitsämtern aufgenommen, um anſteckende Erkrankungen im Uebungsgebiet feſtzuſtellen und Quartier⸗ belegung in derartigen Häuſern zu verhindern. Vor dem Ausrücken hält der Truppenarzt Belehrungen ab über Geſundheits⸗ pflege, Verhalten auf Märſchen, Verhütung von Unfällen und erſte Hilfe hierbei. Jedes Bataillon und jede Abteilung hat einen berittenen oder motoriſierten Sanitätsoffizier, der in einer Taſche alle Mittel zur erſten ärztlichen Verſorgung bei ſich führt. Bei jeder Kompanie und jeder Batterie befindet ſich ein Sanitätsoffizier auf einem Fahrrad oder zu Pferde, ebenfalls mit den notwendigſten Mitteln für die erſte Hilfe. Auf dem Marſch und während des Gefechtes überwacht der Sanitätsoffizier dauernd den Geſundheitszuſtand der Truppe. Fällt ein Sol⸗ dat aus, wird ihm ſofort ärztliche Hilfe zuteil. Bei Marſch⸗ unfähigkeit wird er einem herbeigerufenen Krankenkraftwa⸗ gen übergeben, der für ſchnelle Ueberführung in das nächſte Krankenhaus forgt. Bevor die Truppe ins Quartier rückt, prüft der Sanitätsoffizier die Waſſerverhältniſſe und die Quartiere. Im Biwak oder in Ortsunterkunft wird zu be⸗ ſtimmter Zeit Krankenſprechſtunde vom Truppenarzt abge⸗ alten. 5 Schwerkranke kommen in das nächſtgelegene Lazaret! oder Krankenhaus, leichtere Fälle in das Krankenrevier des Heimatſtandortes. Zur ſchnellen Abbeförderung der Schwer⸗ kranken oder Verletzten iſt eine neutrale Krankenkraft⸗ wagenſtaffe!l unter Befehl eines Sanitätsoffiziers bei der Leitung aufgeſtellt. Es ſtehen moderne Krankenkraftwagen zur Verfügung. Jeder Wagen wird von einem Sanitäts⸗ unteroffizier begleſtet. Verbandsmiktel, Schienen und Trink⸗ waſſer, Erfriſchungsmittel und dergleichen werden mitgeführt, Die Wagen ſind heizbar und können eine Durchſchnittsge⸗ ſchwindigkeit von 45 bis 50 Kilometer einhalten. Die für dringliche Krankenunterbringung erforderlichen Betten ſtel⸗ len die im Bereiche der Uebung liegenden Krankenhäuſer, Die ärztliche Leitung des Sanitätsdienſtes bei den Infanterie⸗ regimentern hat ein älterer Sanitätsoffizier als Regiments⸗ arzt, während die Ueberwachung des geſamten Sanitätsdien⸗ ſtes durch den Diviſionsarzt erfolgt. erwarte und als ihre Adreſſe einen Gaſthof in der un⸗ gariſchen Hauptſtadt angegeben. Vor ſeiner Abreiſe von München verabſchiedete ſich Gerhart von keinem Menſchen außer von Eliſabeth von Aue. Er bat ſie auf ſeine apathiſche Art, die er in den letzten Wochen angenommen hatte, um Verzeihung für das, was er ihr getan. Sie aber war liebevoll wie je. Sie erwiderte, daß ſie ihm nichts zu verzeihen habe, daß dies alles Schickſal ſei, und daß eben dieſes Schickſal jenem Mädchen, zu dem e er ſich anſchickte, wohl ältere Rechte zugebilligt habe. Was ſie am meiſten bedrücke, ſei die Angſt um ihn, da er offenbar in ſein Unglück renne. Aber das, was ſie ihm damals, als ſie ſich zum erſtenmal ſahen, an ſei⸗ nem Krankenbett geſagt habe, daß ſie immer für ihn da ſein— ſich ihm ewig verpflichtet fühlen werde, das be⸗ halte auch weiterhin ſeine volle Gültigkeit. So ſchieden die ehemals Verlobten voneinander. Auf ſeinem braven Haſſan war Gerhart von Körring dann von München über Landshut und Deggendorf in vier Tagen zu dem Dorf geritten, zu dem Ankas Mühle gehörte. Am Morgen des fünften Tages hatte er dort auf dem kleinen Poſtamt Ankas Bild, das er dorthin vorausge⸗ ſandt, in Empfang genommen, es zur Mühle gebracht und dort in der Müllerſtube, wo er Anka zum erſtenmal als Kind geſehen, aufgehängt. Die alte Frau, die das verlaſſene Anweſen treulich behütete, war über ſein Treiben höchſt erſtaunt geweſen. Aber da er nur etwas bringen und nichts mitnehmen wollte, ließ ſie ihn gewähren, obwohl er auf alle ihre Fra⸗ gen nach Ankas Verbleib die Antwort verweigerte. Nach dieſem ſeltſamen Beſuch war der Baron ohne Aufenthalt nach Paſſau geritten, hatte ſich dort mit ſei⸗ nem Pferd auf einem Donaudampfer eingeſchifft und war nun in ununterbrochener vierzigſtündiger Fahrt vor die Tore von Budapeſt gelangt.— „Ja, es ſcheint wirklich ſo, wie Rudolf ſagte: Ich bin wahnſinnig geworden!“ Da war das Ende ſeiner Gedankenreihe. Doch völlig im Banne ſeines Wahnſinns machte er auch nicht den ge⸗ ringſten Verſuch, ſich dieſer finſteren Gewalt zu entreißen. „Helfen Sie dem Fräulein in der Kartothek, der Direktor geſagt,„und ſtudieren Sie die verſchiedenen Fälle. Sie werden daraus viel lernen. Nicht nur jede Perſon, mit der wir einmal zu tun haben, bekommt ihr eigenes Blatt, ſondern auch alle jene Leute, auf die wir im Laufe unſerer Recherchen ſtoßen. Unſere ausführliche Kartothek wird auch von der Kriminalpolizei geſchätztſe Es war ein Zeichen ſeines beſonderen Vertrauens, daß mir der Doktor Einblick in die Kartothek gewährte, die ſonſt nur ihm und dem alten Fräulein, das ſie in Ordnung hielt, zugänglich war. Wollte einer der ande⸗ ren Detektive nachſehen, dann bekam er mit Bewilligung des Chefs nur jenes Blatt zum Studium, das ſich auf den Fall bezog. Die Arbeit in der Kartothek geſtaltete ſich ſehr inter⸗ eſſant. Der Doktor, der ſelbſt Kriminalſekretär geweſen war, führte lebhaften Verkehr mit der Polizei, ergänzte (3. Fortſetzung.) Sie machen mir ſonſt vielleicht 5 5. Sie doch froh, daß wir Ihnen die⸗ „Wir ſcherzten und plauderten und bemerkten gar ſen Ausweg offen laſſen, auf Verſicherungsbetrug ſteht nicht, wie unſere Masken fielen. Der Chauffeur und das Zuchthaus. Ihr Mann wartet bereits, ich werde ihn jetzt Stubenmädchen waren daheim geblieben. hereinrufen laſſen!“ Einmal zuckte durch den glücklichen Traumſchleier, der Ich will den dramatiſchen Auftritt, der jetzt folgte, mich umwob, blitzartig die Erinnerung: der Wechſel, der(nur kurz ſchildern. Als der Diener dem Fabrikanten die Brief! Und in dieſem Augenblick fühlte ich nur den bren. Tür öffnete und dieſer ſich ſeiner Gattin gegenüberſah, nden, Schmerz ger Eiferſucht. War ich eiferſüchtig auf verriet er durch einen Ausruf ſein grenzeloſes Erſtaunen. Frau Magda? Lächerlich!„Der Wein, der Wein! Die Frau ſaß in ſich zuſammengeſunken, regungslos in „Sei nicht ſo leichtſinnig, Fritz“, ſagte ich, als ich einem Lehnſtuhl. Der Doktor bot dem Mann Platz an, eben wieder ein teures Getränk beſtellte.„Man kann ſich verbat ſich jede Unterbrechung und begann den Fall auf⸗ doch auch mit wenig Geld unterhalten, du lebſt ja über zurollen. Mit unheimlicher Ruhe hörte der Fabrikant. 2. e deine Verhältniſſe.“. die Ausführungen meines Chefs an und unterbrach dieſe aus deren Mitteilungen ſeine Kartothek, die wieder vom „ Ja, Mädel“, gab er zu,„du haſt recht, ich bin ein erſt, als der Doktor auf den Chauffeur und die merk Kriminalamt in Anſpruch genommen wurde, da ſie über leichtſinniges Luder. Aber wenn man ſo von Kindheit würdige Rolle, die dieſer ſpielte, zu ſprechen kam und F an gezwungen iſt, neben dem Leben einherzulaufen, dann jenen Brief vorwies. 8 fehlt einem etwas, man muß ſich betäuben, um ſeinen Jammer zu vergeſſen. Ich bin ein armer Hund, an dem Eine Löſung, die niemand erwartete ſich irgendwie die Sünden ſeiner Eltern rächen müſſen.“ Alſo doch!“ ſtieß der Fabrikant hervor, als er Das heulende Elend war in dieſer glücklichen Wein⸗ den Brief geleſen hatte. Ich muß geſtehen 5 ich ſtimmung über uns gekommen. Mit einmal fiel mir ein, ſelbſt verdächtigte meine Frau, wenn ich ſie auch daß ich dieſen Jungen, dem ich von Herzen gut ſein nicht einer ſolchen Ungeheuerlichkeit für fähig mußte, verraten hatte und nun neben ihm ſaß wie ein halten wollte. Nur widerwillig machte Judas. Morgen würde ſich ſein Schickſal erfüllen, und ich die Diebſtahlsanzeige, aber ich ich vermochte es nicht mehr aufzuhalten. Zu ſpät, zu ſpät! wollte mir um jeden Preis Klar⸗ „Ich trank ihm zu, um meinen plötzlichen Jammer zu heit verſchaffen. Jetzt habe ich erſäufen. Klarheit! Meine Frau wird zur 8 N b 1. 5 g Der vorletzte Akt des Dramas Lelbtecherin, um eine teure Liebſchaft unterhalten zu kön⸗ Am nächſten Morgen traf verabredungsgemäß das nen. Und nicht nur das, ſie Telegramm ein. Ich ging damit zur Dame und bat um füttert auch ihren Geliebten in meine ſofortige Entlaſſung, die mir auch bewilligt wurde. meinem eigenen Haus. Was Raſch machte ich meinen Koffer fertig und verließ das ſagſt du dazu. Magda?“ Haus. Fritz bekam ich nicht zu Geſicht.„Fritz— Lehmann— Pünktlich meldete ich mich beim Chef. iſt— mein— Sohn!“ ſtieß „Für den Nachmittag habe ich Fran Magda zu die Frau unter Schluchzen mir gebeten“, antwortete der Doktor auf meine Frage, hervor. was nun weiter„Sie werden Gele⸗ Schweigen. Faſſungs⸗ i vorletzten Akt des Dramas zuzuhö⸗ los ſtarrten der Direktor ren. Der letzte Akt wird ſich allerdings auf der Kriminal⸗ und ich einander an. polizei abſpielen, denn die Verſicherungsgeſellſchaft beab⸗„Fritz 4 Lehmann iſt ſichtigt, den Fall zur Anzeige zu bringen, um ein abſchrek. dein Sohn“, begann drau⸗ kendes Beiſpiel zu geben.“ ßen der Fabrikant langſam „Nein“, rief ich aus,„das darf nicht ſein. Es muß zu ſprechen.„Lehmann war ſich doch eine andere Löſung finden laſſen. Ich bitte Sie, ja auch dein Mädchenname. Herr Doktor, machen Sie Ihren Einfluß geltend, daß die Gott ſei gedankt] Gott ſei „Das geht nicht, Dummheiten. Seien Zeichnung: . Drewitz— M. „Fritz— Lehmann— iſt— mein— Sohn!“ ſtieß die Frau unter Schluchzen hervor. die intimſten Privatangelegen⸗ heiten von Perſonen Auskunft gab, von welchen die Polizei nichts wußte. 22 — S2 F ⁵ ⁵— ñðꝶ. ³·Ü— 2 „ ³ A Sache nicht bis zur Polizei gelangrl⸗ gedankt! Die Sache iſt in Ord⸗ 5 g b „Ja, was eee fragte mich der nung, Magda ſei mir nicht böſe, ich habe dir Unrecht Ein ungariſcher Baron Chef faſt beſtürzt. getan!“ Bald ſollte ich ſehen, von welcher Wichtigkeit dieſe „Ich bitte Sie Herr Doktor, tun Sie mir perſönli 2 5 ſorgfältig geführte Kartothek war und welch wertvolle den Gefallen! 5 Were Wie alles kam Dienſte ſie mitunter leiſtete. Eines Morgens ließ mich een lch ſo“, meinte gedehnt der Chef und ſah mich ganz Aus der nun folgenden Auseinanderſetzung ging en hefe zu ſich rufen. Er hatte von dem erſten Hotel eigentümlich an,„ich beginne zu verſtehen“, Dann wandte er ſich brüsk um und trat ans Fenſte Das Verhör „Gut“, ſagte er nach einer Weile T. „„Sie haben als tüchtige Mitarbeiterin erwieſen, ich will es Ihnen zultebe verſuchen.“ „Vielleicht iſt es ſogar die beſſere Löſung“, fügte er nach einer Pauſe nachdenklich hinzu. Der Chef ſchickte mich in ein Wartezimmer, da er hervor, daß dieſer verheimlichte Sohn als Rennfahrer und Lebemann wiederholt in Schulden gekommen war, die dann regelmäßig von der Mutter bezahlt wurden. Zum Schluß ging es nicht mehr anders, als daß ſie zu Wechſeln Zuflucht nahmen und daß die Frau endlich keinen anderen Ausweg mehr fand und die Ohrgehänge zu Geld machte. Da das Verſchwinden des Schmucks dem Gatten nicht lange verborgen bleiben konnte, ſetzte ſie die Sache mit dem angeblichen Diebſtahl in Szene. Das Schuldenmachen des Sohnes durfte natürlich nicht ſo eines bekannten Kurortes an der trag bekommen. Gleich zu Beginn der Hauptſaiſon war einer Dame aus ihrem Zimmer der geſamte Schmuck ge⸗ ſtohlen worden. Als Täter kam nur einer der Hotelgäſte⸗ in Frage, und da noch keine Abreiſe ſtattgefunden hatte, mußte er ſich noch im Hauſe befinden. Es ſtand daher zu befürchten, daß noch weitere Diebſtähle folgen würden, weshalb der Hotelier den Fall unſerem Detektivinſtitm übertrug. Bevor der Chef weitere Schritte unternahm, hatte er ſich ein Verzeichnis aller in jenem Hotel weilen⸗ Oſtſee ſoeben einen Auf⸗ einige vertrauliche Ferngeſpräche führen wollte. Nach ei⸗ weitergehen, weshalb die Mutter ihre Hilfe von der Be⸗ 5 5 tommen laſſen. Die Liſte war eben mit ner halben Stunde wurde ich wieder in ſein Büro ge. dingung abhängig machte, Fritz müſſe ſeinen leichtſinni⸗ Flugpof 1 e nach der Dok b ſich führt. Der Doktor machte mich mit einem Herrn bekannt, gen Lebenswandel aufgeben. Sie hatte ihm im Haus i 11 8 8 155 945 5 1 7 tor,„ob ſich einem der Direktoren der Verſicherungsgeſellſchaft, der die Stelle eines Chauffeurs verſchafft, um ihn ſo gewif⸗ e 1 5 15 der Kartothe 111 70 dent gleich mir in einem Nebenraum, der nur durch einen Vor⸗ ſermaßen unter Aufſicht zu halten. 1118 125 40 pe e 1 1 e augen hang vom Büro des Chefs getrennt war, Ohrenzeuge Der Fabrikant verſprach dem Doktor, die Angelegen⸗ war Einige davon fand ich tatfächlich Aeg iftrten ſie der ſtattfindenden Unterredung ſein ſollte. Außerdem heit am nächſten Tag in Ordnung zu bringen, bekam die. f würde ein Diktaphon alles „Die Verſicherungsgeſellſchaft iſt Chef zu mir,„die Sache auf ſich Geſprochene feſthalten. bereit“, ſagte der beruhen zu laſſen, wenn der Fabrikant die ſeinerzeit erſtattete polizeiliche Anzeige zurückzieht und ſten deckt. zimmer.“ Der Direktor und Auch er ſitzt bereits und nahmen hinter dem Vorhang Pla Dieners, hörten wir die Stimme des die durch die Recherchen entſtandenen Ko⸗ in einem unſerer Warte⸗ ich begaben uns in den Nebenraum 3. Gleich darauf der laut Magda anmeldete, und wie jemand das Büro betrat. „Ich habe Sie telephoniſch in einer v Frau ertraulichen An⸗ belaſtenden Dokumente ausgefolgt und erhielt die Zu⸗ ſicherung ſtrengſter Diskretion. Zärtlich ſeine Frau ſtützend, verließ er mit ihr den Raum. „Es war eine ganz überraſchende Löſung“, meinte ſpäter der Doktor,„eine Löſung, die uns eigentlich be⸗ ſchämte. Unſer Beruf iſt vielleicht ganz intereſſant, ſchön iſt er aber beſtimmt nicht!“ Ich bekam drei Tage Urlaub. Am vierten meldete ich mich wieder beim Chef. „Meine Anerkennung, Fräulein“, ſprach er,„Sie ha⸗ ben ausgezeichnet gearbeitet und einen einzigartigen Er⸗ ſtellten aber durchweg vornehme Perſönlichkeiten dar, die ſeinerzeit unſere Dienſte in Anſpruch genommen hatten. Unter den letzten der Namen war auch der eines ungari⸗ ſchen Barons, den ich in der Kartothek wiederfand. Auf dem Blatt ſtanden die Perſonaldaten, deren Richtigkeit man ſeinerzeit überprüft hatte, und dann folgender Ver⸗ merk:„Lebt angeblich von den Zinſen ſeines Vermögens, reiſt viel, verkehrt in erſtklaſſigen Häuſern, iſt unbeſcholten. Siehe Nr. 15671“ Ich ſuchte das Blatt mit dieſer Nummer und fand den Baron unter einem Namensverzeichnis von Leuten, die an einem Abend Gäſte im Hauſe eines Berliner Ban⸗ 5 8 folg gehabt. Der Erfolg entſcheidet. Fritz Lehmann iſt kliers geweſen waren, als dort in dieſer Zeit ein frecher ee der Doktor.„Ahnen übrigens gestern nach Hamburg abgerelſt, um ſich nach Diebſtahl ausgeführt worden war. Nach dem Weggehen „Nein!“ antwortete die Frau zimerika einzuſchiffen. Sein Stiefvater hat ihn drüben der Gate bemerkte der Bankier, daß man in ſeinem Ar⸗ ö„Machen wir es kurz, gnädige Frau. Was haben bei einem Geſchäftsfreund untergebracht. Der leichtſinnige beitszimmer den Schreibtiſch erbrochen und ausgeplündert Sie mit den Ohrgehängen len worden ſind?“ b„Was erlauben Sie fich i„Ich mache Sie darauf aufmerkſam“, Doktor 11 e empörte Aufwallung der Frau,„daß Beweiſe gegen Sie in Händen habe. kennen reſtlos, oder Sie verlaſſen den gleitung eines Kriminalbeamten. feur Fritz Lehmann nicht nur als gemacht, die angeblich geſtoh⸗ unterbrach der ich alle Entweder ſie be⸗ Raum nur in Be⸗ Sie haben dem Chauf⸗ Wechſelbürge gedient, Mann wird jetzt hoffentlich guttun.“ „Manchmal bezahlen wir viel, um ein Ziel zu er⸗ reichen“, ſagte der Chef nach einer Weile des Schweigens. „Ihr erſter Erfolg war teuer!“ Er ſagte es wohl, da er ſah, über die Wangen liefen. Ich habe von Fritz Lehmann nichts mehr gehört. — ——— wie mir die Tränen hatte. Es fehlten Bargeld und eine kenſammlung. Zweifellos konnte nur Täter geweſen ſein. Unſer Inſtitut, das ſich damals neben der Polizei mit der Aufklärung befaßte, konnte in dieſer Angelegenheit keinen Erfolg erzielen, da nicht ein einziger Anhaltspunkt auf den Täter ſchließen ließ. Auch die polizeiliche Unterſuchung verlief ergebnislos. „Es iſt nach unſerem Wiſſen das zweitemal“, ſagte Doktor nach Einſichtnahme,„daß dieſer Baron bei wertvolle Briefmar⸗ einer der Gäſte der der 5 einem großen Diebſtahl zugegen iſt. Die Möglichkeit, daß Sie haben es auch möglich gemacht, daß er den Wechſel 2 2 0 ſeine Anweſenheit nur auf Zufall beruht, ſinkt damit um einlöſen konnte. Was ſagen Sie zu dieſem Brief hier? Ein Spiel mit Brillanten 50 Prozent. Ich werde Sie auf dieſen Baron loslaſſen; Die Frau ſagte gar nichts. Ich hörte ſie nur ſtöhnen. eum es nicht anders geht, müſſen Sie ihm eine Falle „Es gibt nur eine Möglichkeit, Sie vor der Kriminal⸗ Der Sommer hatte begonnen, es gab für mich augen⸗ ſtellen.“ polizei zu retten“, fuhr der Doktor fort.„Sie beſteht blicklich im Außendienſt nichts zu tun, weshalb ich im darin, daß Sie Ihrem Gatten die ganze Geſchichte beich⸗ ten, und zwar gleich und in meiner G „Um Gottes willen, heiſerer Stimme.„Laſſen Stunden wenigſtens.“ Sie mir egenwart.“ doch Zeit, ein!“ rief Frau Magda mi⸗ einige Büro beſchäftigt wurde. Außer den Kanzleiangeſtellten ſtanden acht ſtändig beſchäftigte Detektive im Dienſt der Auskunftei. Ich war unter ihnen die einzige Frau. Einige meiner Kollegen lernte ich jetzt erſt kennen, während ich Ich bekam meine Weiſungen, ein Empfehlungsſchrei⸗ ben an den dortigen Polizeikommiſſar und einen anſehn⸗ lichen Vorſchuß, der mir ermöglichte, meine Toilette zu vervollſtändigen, damit ich von den eleganten Gäſten des meine Dienſtſtunden in der Kartothek verbrachte. Luxushotels nicht unangenehm abſtechen ſollte. .(Fortſetzung folgt.) Werdet en Deufſc chland Mitglied der N.. U.! — E A „ . 2*. —. r 2