———— 5——— 8 2 Etſcheint täglich, mit Ausnahme ber Sonn- and geſ. Feiertage g Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr dages- und Anzeigenblatt hatte in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 5 5 Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen enen Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., für Mannheim ⸗Seckenheim Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) jede Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortli im Tex nnheim⸗S heim, Zähringerſtraße 9. antwortlich f 7 t ihr Nr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 3. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr und Umgebung. für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, lie Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Vertklüündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Mannheim ⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 itztſe 5 f 72 eie 36. Jahrgang Mittwoch, den 16. September 1986 Nr. 217 8, 8 a rte, 5—— e in a nde⸗„ e. 57 4 f 8 2 1 des„Journal“ erklärt, beſonders beachtenswert ſei die ung Nürnberger Rückblick ö Der Widerhall im Ausland Genauigkeit geweſen, mit der alle Uebungen durchgeführt auf f 5 N. ö wurden. Die Wehrmacht ſei von der Menge begeiſtert emp⸗ Als der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Heß, Die Weltpreſſe unter dem Eindruck der Nürnberger fangen worden Es ſei die Armee des deutſchen Volkes, die iter⸗ die große Heerſchau des Naftonalſozialismus 1936 als Kundgebungen. dieſem Volke die Gewißheit gebe, daß Deutſchland wieder eſen„Parteitag der Ehre“ taufte da brachte er zum Ausdruck, 5 2 5 f J 5. eine Großmacht geworden ſei.— Auch der„Jour“ ver⸗ nzte daß im Dritten Reiche die moraliſchen Dinge allen anderen 5 Der Abſchluß des Parteitags in Nürnberg, insbeſondere zeichnet die Fortſchritte, die auf dem Gebiete der Militär⸗ dom vorzugehen hätten. Käme es dem Nationalſozialismus in die Schlußrede des Führers und Reichskanz⸗ luftfahrt gemacht worden ſeien. iber erſter Linie, wie ſo manche ſeiner Kritiker meinen, auf ler s, der man zum Teil mit großer Spannung entgegen⸗ die Propaganda an, dann wäre er wahrhaftig berechtigt ge⸗ weſen, in dieſem Jahre von einem Parteitag der Lei⸗ ſtung zu ſprechen. Es war jedenfalls ein Jahr höchſter Lei⸗ ſtungen, auf das die Führung mit berechtigtem Stolze zu⸗ tückblicken kann. In der Proklamation Adolf Hitlers ſind die Leiſtungen zuſammengefaßt. Die beſonderen Werte die⸗ ſer Einzelleiſtungen liegen u. a. darin begründet, daß ſie das ganze ſtaatliche, wirtſchaftliche und kulturelle Leben des Bolkes umfaſſen. Es hat bekanntlich Zeiten gegeben, wo mitten von Ohnmacht und Zerriſſenheit des Reiches die Künſte und die Wiſſenſchaften blühten, und wo ein Dichter nur ein Deutſches Reich des Geiſtes ſah und das Streben nach politiſcher Einheit für vergebens erklärte. Wir haben freilich auch Zeiten äußeren Glanzes hinter uns, in denen in Wahrheit die Kunſt nach Brot gnig und das geiſtige Le⸗ ben der Nation in dumpfem Materialismus verödete. Das Reich wurde inmitten wirtſchaftlichen Aufſtiegs von ſozialen Kriſen durchſchüttelt, und ſchließlich haben wir nach dem Kriege eine gehäufte und ideenloſe Sozialgeſetzgebung ge⸗ habt, die zu dem wirtſchaftlichen Niedergang und ſeinen ſechs Millionen Arbeitsloſen allzuſchlecht harmonierte. Es iſt das beſondere Kennzeichen des Nationalſozia⸗ lismus, daß ſeine Beſtrebungen umfaſſend, ja man kann ſagen, univerſell ſind. Hand in Hand mit der Wiederher⸗ ſtellung der äußeren Machtſtellung, mit der Schaffung eines Volksheeres von hoher techniſcher Vollendung, geht die leber windung der Arbeitsloſigkeit, die wie ein würgendes Geſpenſt auf dem Volke laſtete. Mit der Befreiung von den Feſſeln des Kaſtengeiſtes, des Klaſſenkampfes, des Konfeſſionshaders und der Intereſſenge⸗ bundenheit ſoll eine künſtleriſche und kulturelle Erneuerung einhergehen. Als einen der Höhepunkte des Parteitages be⸗ zeichnete man die Stunde, in welcher Adolf Hitler zu ſei⸗ nen braunen Arbeitsmännern ſprach und ihren Spaten zum Symbol einer neuen Gemeinſchaft erklärte. Er gab in faſt väterlichem Tone ſeiner Freude über dieſe prachtvollen Jun⸗ gen mit den Worten Ausdruck:„Ihr wißt garnicht, wie das deutſche Volk Euch liebgewonnen hat!“ Jede Rede ſchloß mit der Feſtſtellung:„Unſer ganzes Leben ſoll ein Arbeitsdienſt für Deutſchland ſein!“ Und im Mittelteil dieſer Anſprache ſtellte der Führer und Reichskanzler feſt, daß bei uns Aufbau und Kameradſchaft ſei, vor allem der Glaub, an eine beſſere Zukunft. Hitler kennzeichnete den Unterſchled zu„einem andern Lande, in dem der Marxismus die Macht zu erringen verſucht, da brennen die Städte, da ſinken die Dörfer in Schutt und Trümmer zuſammen, da kennt einer den anderen nicht mehr. Klaſſe kämpft gegen Klaſſe, S id gegen Stand, der Bruder vernichtet den Bruder!“ Aufpau und Zerſtörung wurden einander immer wieder auf das Wirkſamſte gegen⸗ übergeſtellt. Der Parteitag von Nürnberg hat in einer großen Zahl von Reden und Kundgebungen die beiden großen Gegenſätze Europas in großer Schärfe herausgearbeitet:„Aufbau ſtatt Zerſtörung, Europa oder Moskau?“ Dr. Goebbels hatte in ſeiner großen Rede Material vorgetragen, um der Weltöffentlichkeik den Bolſchewismus ohne Maske zu zei⸗ gen Eindringlich wurde der gefährliche Charakter dieſes Weltfeindes gekennzeichnet, wobei auch die bolſchewiſtiſchen Greueltaten in Spanien aufgezählt wurden. Der Propa⸗ gandaminiſter erklärte, daß die Frage des Bolſchewies mus einfach die Frage des Forkbeſtandes Europas überhaupt bedeute. Um die Entſcheidung dieſer Frage kommt jetzt in der Tat kein Land mehr herum. Niemand kann gegen die Tatſachen an. Was der 7. Kominternkongreß im vorigen Jahre in trockenen Reſolutionen beſchloſſen hat, iſt in blu⸗ tigſter Weiſe ausgeführt worden. Drohend ſteht die ver⸗ mehrte Millionenarmee der Sowjetregierung als militäriſche Macht hinter der Agitation der Zerſtörung und Zerſetzung. Den Ableugnungen des Kremls ſtellte Dr. Goebbels die Ausführungen Dimitroffs gegenüber, der es offen be⸗ kannte:„Mit Stalin an der Spitze kann und muß unſere politiſche Millionenarmee alle Schwierigkeiten überwindend kühn über alle Hinderniſſe hinwegſchreiken, die Feſtung des Kapitalismus zerſtören und den Sieg des Sozialismus in der ganzen Welt erringen.“ Wo immer der Bolſchewismus ſein Haupt erhob in Rußland, in Ungarn, Bayern, im Ruhrgebiet, in Berlin und jetzt in Spanien, überall zeich⸗ nen Berge von Leichen und ein Meer von Blut und Trä⸗ nen ſeinen Weg. Europa iſt jetzt gewarnt, es kennt ſeinen wahren Feind Wehe den Staatsmännern, die ihren Völ⸗ kern die volle Wahrheit vorenthalten wollen! Dieſer Appell war in beſonders prägnanter Form aus den Munde des Führers des Deutſchen Reiches auf der großen Schlußkundgebung des Parteikongreſſes zu hören, die den eigentlichen Höhepunkt der Nürnberger Tage bildete. Adolf Hitler ſprach von der verſinkenden elt, die ihre Augen eigenſinnig vor den drohenden Gefah⸗ ren verſchloß, und über den Weg zu ſeinen erſtaunlichen Erfolgen, wobei er eindringlich hervorhob, daß er den rundſätzen, die ihm hierzu verholfen hätten und denen er ſtets treu geblieben ſei, unter allen Umſtänden weiter fol⸗ en wolle. Seine große Rede gipfelte in einem mit großem ubel aufgenommenen Bekenntnis zu ſeinem unzerſtörba⸗ ren Glauben an Deutſchland, deſſen 6 nach außen nunmehr der neugeſchaffenen ſtarken Wehrmacht an⸗ vertraut worden iſt. Die verſchiedenen Waffengattungen bürgerlichen geſehen hatte, und die glanzvollen Vorführungen der Wehr⸗ Der günſtige Eindruck in Italien macht auf der Zeppelinwieſe, haben der ausländi⸗ ſchen Preſſe Anlaß gegeben, ausführliche Betrachtun⸗ gen über dieſe Ereigniſſe ſelbſt und über die Tragweite ihrer grundſätzlichen Bedeutung nicht nur für Deutſchland, ſon⸗ dern auch für die eigenen Länder und die geſamteuropäiſche Lage anzuſtellen. Anläßlich ihrer Berichterſtattung über die Rede Adolf Hitlers auf der Schlußſitzung des Parteikongreſſes ſtellt die engliſche Preſſe die Aeußerungen über den Bolſchewismus wieder in den Vordergrund. Die„Times“ ſchreibt, Hitlers Schluß⸗ rede ſei ein außerordentlich heftiger Appell und eine Warnung an Europa gegen die bolſchewiſtiſche Drohung. Redneriſch ſei die begeiſtert aufgenommene Erklärung Hik⸗ lers ein Höhepunkt geweſen; ihre diplomatiſche Be⸗ deutung werde erſt der Gang der Ereigniſſe zeigen. Hit⸗ ler habe die Bolſchewiſten als Mörder, Verſchwörer, Räu⸗ ber und Zerſtörer bezeichnet und es klargemacht, daß er keinen Unterſchied zwiſchen dem Gegenſtand ſeines Tadels und den Herrſchern Sowjetrußlands mache.— Der Be⸗ richterſtatter der„Daily Mail“ ſpricht davon, daß ſich Hitlers heftige Abſage an den Bolſchewismus mehr mit Grundſätzen als mit Programmen befaßt habe. Die großen Vorführungen der Wehrmacht werden im„Daily Telegraph“ als eines der größ⸗ ten Schauſpiele der bewaffneten Stärke Deutſchlands be⸗ zeichnet, das man jemals geſehen habe.„Daily Mail“ ſagt, die Schnelligkeit, mit der die Flak⸗Batterien abprotz⸗ ten und ins Gefecht gingen, habe die Bewunderung der ausländiſchen militäriſchen und Luftattachees hervorgerufen. —„Daily Expreß“ bezeichnet die Vorführungen der 1 915 macht als die mächtigſte Entfaltung moderner Rüſtung, die Deutſchland jemals geſehen habe. Die letzten Ereigniſſe in Nürnberg finden in der Pariſer Preſſe einen ſtarken Niederſchlag und geben den Blättern noch einmal Gelegenheit, zu der Frage Stellung zu nehmen, die den diesjährigen Parteitag beherrſchte, nämlich der Kampf des Nationalſozialismus gegen den Kommunismus und die Gefahren einer Weltrevolution. Doch iſt ein großer Teil der Blätter dieſen Gefahren gegenüber nach wie vor völ⸗ lig blind. Bezeichnend für das Unvermögen, ſich mit dem deutſchen Standpunkt auch nur einigermaßen ſachlich aus⸗ einanderzuſetzen, ſind z. B. die Ausführungen des Außen⸗ politikers des„Echo de Paris“, Pertinax, der, ohne die Ereigniſſe in Spanien zu erwähnen, die Behauptung aufſtellt, daß man in den leidenſchaftlichen Ausführungen des Führers und Reichskanzlers nur„neue Eroberungsge⸗ lüſte“ leſen dürfe,— Gabriele Cudend erklärt im„Petit Journal“, Hitler verurteile nicht nur den Kommunfsmus und bedrohe nicht nur die Staaten, die die kommuniſtiſche Lehrauffaſſung für ſich in Anſpruch nehmen, ſondern auch alle diejenigen, die verdächtig ſeien, dem Kommunismus Sympathien entgegenzubringen, und ſogar diejenigen, die lediglich aus nationalem Intereſſe mit Moskau zuſammen⸗ arbeiteten.— Wladimir d'Ormeſſon ſtellt im„Figaro“ immerhin feſt, man müſſe aus dem Nürnberger Parteitag die Lehre ziehen, daß Deutſchland darin erneut einen Be⸗ weis ſeiner Einheit und Macht gefunden habe.— Im al⸗ ten Kreiſe drehen ſich auch die Gedanken des Außenpoli⸗ tikers des„Exzelſior“, Marcel Rays, der meint, Adolf Hitler habe ein ſehr„einfaches“ Mittel, mit dem unglücklichen Ruſſenpakt Schluß zu machen. Es würde genügen, wenn Deutſchland die Locarnoverpflichtungen erneuere, wieder nach Genf zurückkehre(), aufrichtig den Weg der etappen⸗ weiſen Rüſtungsbeſchränkung beſchreite()) und zwiſchen ſich und Europa formale wirtſchaftliche Beziehungen wieder⸗ herſtelle. f Die große Militärparade auf der Zeppelinwieſe zum Abſchluß des Nürnberger Parteitages wird von den Son⸗ derberichterſtattern der Pariſer Preſſe ſehr ausführlich ge⸗ ſchildert. Der„Excelſior“ meint, daß in Nürnberg nur die leichteſten und bekannteſten motoriſierten Streitkräfte gezeigt worden ſeien. Die Vorführungen der Luftſtreitkräſte, wobei einzelne Apparate bis auf 50 Meter heruntergin⸗ gen, hätten die Fortſchritte gezeigt die auch auf dieſem Ge⸗ biet gemacht worden ſeien.— Der Sonderberichterſtattet a i dieſer Wehrmacht hatten am gleichen Tage auf der Zeppelin⸗ wieſe eine glanzvolle Probe ihres Könnens abgelegt und den Teilnehmern des Parteitages ihre tadelloſe Verſaſſung und hervorragende Ausbildung in überzeugender Weiſe vor Augen geführt,. Die feſte Verbundenheit der Partef und Wehrmacht, auf die der Führer und Oherſte Befehlshaber in ſeiner Anſprache an die Soldaten beſonders hingewieſen hatte war auch wiederum durch den Großen Zapfenſtreich am„Deutſchen Hof“ ſymboliſiert, der zu mitternächtlicher Stunde den Abſchluß dieſer ereignis⸗ reichen Heerſchau der NSDAP bildete. kommt ſowohl in der Römiſchen wie in der Mailänder Preſſe deutlich zum Ausdruck. So ſchreibt u. a.„Popolo di Roma“, der Nationalſozialismus ſei geiſtig und ma⸗ teriell gewappnet, um ein Bollwerk gegen den Kommunis⸗ mus in Mitteleuropa zu bilden. Wichtigkeit und Bedeu⸗ tung dieſes Parteitages ſeien unendlich viel größer als im letzten Jahr, nicht nur wegen des weiteren teche niſchen Ausbaus der Wehrmacht, ſondern auch wegen des politiſchen Sinnes der inzwiſchen zurückgewonnenen mili⸗ täriſchen Gleichberechtgung und Souveränität des Reichs. Der Schlußtag habe den antibolſchewiſtiſchen Charakter des Reichsparteitags mit noch ſtärkerer Lebendigkeit gezeigt.— Bei Beſchreibung des überwältigenden Schauſpiels des Schlußtages rühmt„Tribuna“ beſonders die vollkom⸗ men gelungenen und vortrefflich durchgeführten Uebungen der Wehrmacht.„Gazzetta del Popolo“ ſchreibt, die militäriſchen Veranſtaltungen des letzten Tages ſeien nicht nur wegen der Menſchen und der aufgewendeten Mittel, ſondern auch durch den Rahmen und die Atmoſphäre, in der ſie ſich abſpielten, außerordentlich eindrucksvoll gewe⸗ ſen. Dieſe Atmoſphäre habe in beſonderem Maße zur Un⸗ terſtreichung einer der programmatiſchen Erklärungen Hit⸗ lers, nämlich des„bewaffneten Friedens“ gedient. In der polniſchen Oeffentlichkeit findet man vielfach die Feſtſtellung, der Parteitag habe ſo geendet, wie er begonnen habe, nämlich unter der Loſung „Schutz des Deutſchen Reiches und Europas vor dem Bol⸗ ſchewismus“ Die Theſen Hitlers, ſo ſchreibt u. a.„Gazeta Polſka“, ließen ſich in vier Punkte zuſammenfaſſen: 1. Die zu 98 Prozent von Juden geführte kommuniſtiſche Partei ſei der Todfeind aller nationalen Staaten. 2. Es ſei un⸗ ſinnig, zu behaupten, daß das bolſchewiſtiſche Syſtem irgendeiner Entwicklung zur Demokratie hin fähig ſei. 3. Zwiſchen Nationalſozialismus und Bolſchewismus gäbe es keine Brücken. 4. Das Dritte Reich beabſichtige keinen Völ⸗ kern Lehren zu geben, wie ſie ſich regieren ſollten, aber es könne nicht gleichgültig ſein gegenüber der Ausdehnung bolſchewiſtiſcher Emflüſße an ſeinen Toren und gegenüber der Verengung der politiſchen und militäriſchen Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen der Sowjetunion und den Deutſchland be⸗ nachbarten demokratiſchen Republiken. Innenpolitiſch ſei der Parteitag eine neue Bekundung der Geſchloſſenheit des deutſchen Volkes unter dem Banner des Nationalſozialis⸗ mus geweſen.—„Kurjer Warſzawſki“ berichtet, daß der Führer und Reichskanzler Deutſchland ſoweit wieder aufge⸗ rüſtet habe, daß es ſchon heute„zu jeder Stunde bereit“ ſei und daß im Falle der Notwendigkeit die deutſche Armee aktiv zum Schutze des Staates bereitſtehe. Der Beifall der ungatiſchen Preſſe kommt u. d. in einem Artikel des„Peſter Lloyd“ zum Ausdruck, in dem es heißt, die Nürnberger Abſchlußrede des Führers und Reichskanzlers zeige eiſerne Energie und unbedingte Entſchloſſenheit in der Kampfſtellung gegen den Bolſchewismus. Das Blatt der Regierung,„Budapeſti 15 lap“, hebt hervor, man ſtehe jetzt an dem entſcheidenden Wendepunkt weltanſchaulicher Kämpfe. Noch nie habe die Welt eine ſo vernichtende Kritik und Enthüllung des wah⸗ ren Charakters des Bolſchewismus erlebt, wie dies jetzt in Nürnberg geſchehen ſei. Nicht nur in Europa, ſondern auch in allen überſeeiſchen Staaten werde dieſe deutſche Stel⸗ lung zu der weltbolſchewiſtiſchen 2 0 eine entſcheidende Wirkung hervorrufen. Der Reichstagsabgeordnete Dr. Franz Rajniß gibt im nationalen„U Magyarſag“ eine Schilde⸗ rung der großen Schlußfeier des Nürnberger Parteikon⸗ 5 15 5 in der es heißt, wenn Adolf Hitler rede, ſo ſpüre man, daß er ſein Volk führe. Die Kopenhagener Zeitungen geben die Schlußrede n ebenfalls in großer Aufma⸗ chung wieder. In der konſervativen„Berlingske Ti⸗ dende“ heißt es u. a., daß die Rede mit der ganzen oratoriſchen Kraft Hitlers gehalten worden ſei. Beſonders hervorgehoben wird die Erklärung, daß Deutſchland mit jüdiſchen 51 ten üherhaupt nicht verhandeln könne olſchewismus wiſſen ſollte, daß vor Deutſch⸗ und daß der lands Tor das neue deutſche Heer ſtehe. In dem anderen konſervativen Blatt„Nationaltidende“ wird auf die Erklärung Hitlers verwieſen, daß man das neue Deutſch⸗ land haſſen oder lieben, aber nicht ändern oder gar ab⸗ ſchaffen könne. Die demokratiſche„Politiken“ weiſt darauf hin, daß der Nationalſozialismus nur für inländi⸗ ſchen Gebrauch beſtimmt ſei. Am die Fünfmächtekonferenz Italien wünſcht diplomatiſche Vorbereitung. Rom, 16. Sept. Ueber den Standpunkt Italiens zu der von der engliſchen Regierung vorgeſchlagenen Einberu⸗ fung der Konferenz der Locarnomächte wird folgende amt⸗ liche Mitteilung ausgegeben: 1 der Konferenz der Locarnomächte hält Ikalien an ſeiner grundlätzlichen An⸗ nahme feſt. Italien iſt aber der Anſicht, daß die Einberu⸗ fung der Konferenz eine entſprechende diplomatiſche Vor⸗ bereitung vorausgehen müſſe. Die Streikwelle in Frankreich Blums Mißerfolg.— Uneinigkeit im Kabinett? Paris, 15. September. Die Streiklage im nordfranzöſiſchen Texkilgebiet hat ſich weiter verſchärfk. Die Vertreter der Arbeigeber haben in einem Schreiben an den Miniſterpräſidenten zum Ausdruck gebracht, daß ſie ſich weigern, durch ihre Ankerſchrift irgend. ein Abkommen zu unterzeichnen, das den Ruin der Textil- induſtrie bedeuten würde. Der Vorſitzende des Arbeitgeber⸗ verbandes keilt ferner mit, daß er niemals die Abdankung der Arbeitgeber unterzeichnen werde. „Wenn Sie,“ ſo heißt es wörtlich in dieſem Schreiben, zſoweit es Ihnen das Geſetz erlaubt, die Initiative ergrei⸗ fen, den Arbeitgebern Gewaltmaßnahmen aufzuzwingen, ſo können Sie uns trotzdem nicht verpflichten, dieſe Maßnah⸗ men durch unſere Unterſchrift zu ratifizieren. Denn derje⸗ nige, der Befehle erteilt, muß auch allein die Verantwor⸗ tung dafür übernehmen. Ich erlaube mir ferner darauf hinzuweiſen, daß ich Ihnen gelegentlich unſerer geſtrigen Ausſprache wiederholt habe, daß einer der hauptſächlichſten Punkte der iſt, den Führern der Induſtrie die Autorität wiederzugeben, die für die wirkſame Leitung ihrer Unter⸗ nehmungen notwendig iſt, und die Einrichtung von Sowjets in ihren Betrieben zu verhindern.“ Inzwiſchen haben ſich der Streik und die Betriebsbe⸗ ſetzungen endgültig auch auf die Textilinduſtrie in den Vogeſen ausgedehnt. Etwa 30 Fabriken mit 15 000 Arbeitern liegen ſtill. In Epinal und Thaon kam es zwiſchen Streikenden und Ar⸗ beitswilligen zu Zuſammenſtößen, denen die Gendarmerie ein Ende machen mußte. In Lille und Umgebung iſt die Lage jedoch weſent⸗ lich ernſter, da die Streikenden nicht nur gewillt ſind, bis um äußerſten zu gehen, ſondern, dem„Echo de Paris“ zu⸗ age auch über die notwendigen Mittel verfügen, um dieſe Drohung in die Tat umzuſetzen. Der Liller Sonderbericht⸗ erſtatter des Blattes meldet in dieſem Zuſammenhang ein Gerücht, wonach an die Streikenden Waffen verteilt worden ſeien.— Der Streik in Lille hat ſich inzwiſchen auch auf die Schlachthöfe und Markthallen ausgedehnt. Der„Figaro“ will wiſſen, daß die außergewöhnlich ernſte Lage, die durch den Mißerfolg der Schlichtungsbe⸗ mühungen Blums hervorgerufen ſei, unker den Regie- rungsmitgliedern ſelbſt zu Meinungsverſchiedenheiten ge⸗ führt habe. Eine hochſtehende Perſönlichkeit habe erklärt, der Generalſtreik in Nordfrankreich ſei kein Ding der Un⸗ möglichkeit. Die Beſetzung der Befriebe, die jetzt zu einem normalen Druckmittel geworden ſei und amklicherſeits ge⸗ duldet werde, geſtalte die Lage der radikalſozialen Kabi⸗ nektsmitglieder äußerſt heikel. Außerdem gefiele den Radikalſozialen nicht der befeh⸗ lende Ton des marxiſtiſchen Gewerkſchaftsverbandes. Schließlich beſtünde noch Uneinigkeit über die Haltung gegenüber den Kommuniſten. Im Mekallarbeiterſtreik in Marſeille iſt eine Einigung erzielt worden. Die Fabriken werden geräumt; gleichzeitig beginnen die Verhandlungen zwiſchen den Arbeitgebern und Arbeitneh⸗ mern über die Einführung eines Einheitsrahmenvertrages, die bis ſpäteſtens Freitag abgeſchloſſen ſein ſollen. Der Präfekt wird dann einen endgültigen Schieds⸗ ſpruch fällen; die Arbeit in den Metallwerken ſoll ſpäteſtens Donnerstag aufgenommen werden. Inzwiſchen ſind in Rouen die Laſtkraftwagenführer in den Streik getreten. An mehreren Stellen der Stadt ver⸗ ſuchten ſie den Verkehr dadurch zu unterbrechen, daß ſie die Straßen mit Laſtkraftwagen verſperrten. So wurde eine Brücke auf dieſe Weiſe über eine Stunde geſperrt. Güdafrika und Europa Empire-Ausſtellung in Pretoria eröffnet. Pretoria, 15. September. Auf einer Veranſtaltung aus Anlaß der Eröffnung der Empire⸗Ausſtellung ſprach General Hertzog. Im Hinblick auf ein krankes Europa, ſo führte er u. a. aus, müſſe Südafrika ſeine Grundlagen der Ziviliſation ſo feſt verankern, daß es in Zukunft von europäiſchen Streitigkei⸗ ten fernbleiben könne. Miniſter Duncan betonte in ſei⸗ ner Rede, die europäiſche Ziviliſation in Afrika bedeute nicht, Europa auf afrikaniſchen Boden zu verpflanzen. Afrika würde ſeine eigene Zukunft Je 0 geſtalten. Lord Clarendo verlas eine Briefadreſſe des Königs von cd und feierte dann die Zuſammenarbeit der ein⸗ elnen Glieder des Britiſchen Weltreiches. Die Ausſtellung ſolle, ſo hob er hervor, zu einem beſſeren Verſtehen der Teile des Weltreiches führen. Anſchließend hörte die Feſt⸗ verſammlung die Reden des Miniſterpräſidenten Baldwin ſowie der Premierminiſter von Kanada, Auſtralien und Neuſeeland, die im Rundfunk das Wort nahmen. Aus Anlaß der Empire⸗Ausſtellung und des 50jährigen Jubiläums der Stadt ſteht Johannisburg im Feſtſchmuck. Der franzöſiſche Beſuch Handelsminiſter Baſtide in Berlin. Berlin, 15. September. Der franzöſiſche Handelsminiſter Baſtid, begleitet von einem Kabinettschef Benedetti und dem Finanzinſpektor lphand iſt auf der Rückreiſe von Warſchau nach Paris zu kurzem Aufenthalt in Berlin eingetroffen, um dem mit der Führung der Geſchäfte des eichswirtſchaftsminiſte⸗ riums beauftragten Reichsbankpräſidenten Schacht einen Be⸗ ſuch abzuſtatten. Er wurde bei ſeiner Ankunft von Vertre⸗ tern des Auswärtigen Amts, des Reichswirkſchaftsminiſte⸗ riums und der Reichsbank, ſowie der öſi 8 ſchaft begrüßt. ſowie franzöſiſchen Bot * Die Beſprechungen in Warſchau Warſchau, 15. Sept. Ueber den Beſuch des franzöſiſchen Handelsminiſters Baſtid in Polen heißt es in einem amt⸗ lichen Communique, er habe mit den Mitgliedern der pol⸗ niſchen Regierung die wirtſchaftlichen Fragen beſprochen, die beide Länder intereſſteren. Der polniſche Handelsmini⸗ — und Miniſter Baſtid hätten beſchloſſen, eine unmittel⸗ are Fühlungnahme zwiſchen polnſſchen und franzöſiſchen Induſtrie⸗ und Handelskreiſen zu unterſtützen. Verhandlun⸗ gen über einen Handelsvertrag würden in einigen Wo⸗ chen aufgenommen werden. Politiſches Allerlei Zweite Sitzung des Ueberwachungsausſchuſſes.— Ein Unterausſchuß eingeſetzt. Der internationale Ueberwachungsausſchuß für die Nicht⸗ einmiſchungsmaßnahmen hat einen formellen Unteraus⸗ ſchuß zur Unterſtützung des Vorſitzenden in den täglichen Ausſchußarbeiten eingeſetzt. Dieſer Unterausſchuß, der ſeine erſte Sitzung abhielt, iſt aus Vertretern Belgiens, Eng⸗ lands, der Tſchechoſlowakei, Frankreichs, Deutſchlands, Ita⸗ liens, Schwedens und Sowjetrußlands zuſammengeſetzt. Wie weiter verlautet, hat der internationale Ueberwachungs⸗ ausſchuß eine Mitteilung nach Liſſabon geſandt, in der Portugal zur Mitarbeit aufgefordert werde. Die Mitwirkung Portugals werde als äußerſt wichtig betrachtet, wenn der Ausſchuß eine nützliche Arbeit leiſten ſolle. Eden fährt zur Völkerbundsverſammlung. Wie amtlich mitgeteilt wird, wird ſich der engliſche Außenminiſter Eden, der bekanntlich an Windpocken er⸗ krankt iſt, bis zum Wochenende genügend erholt haben, um an der Eröffnungsſitzung der Völkerbundsverſamm⸗ lung in Genf nächſten Montag teilnehmen zu können. Auf der Ratsſitzung am Freitag wird er durch den Unterſtaats⸗ ſekretär Cranborne vertreten werden. Braſiliens Kampf gegen den Kommunismus. Bundespräſident Vargas erſuchte das braſilianiſche Par⸗ lament um Verlängerung des Kriegszuſtandes auf weitere drei Monate. In ſeiner Begründung verwies der Bundes⸗ präſident auf den bevorſtehenden Prozeß gegen die für den Novemberputſch verantwortlichen roten Verſchwörer vor einem neueingeſetzten Sondergerichtshof und auf die Not⸗ wendigkeit eines weiteren energiſchen Kampfes gegen die im Solde„internationaler Organiſationen“ erfolgenden revolu⸗ tionären Wühlverſuche. Die japaniſche Aufrüſtun Ein Sechs⸗Jahr-⸗Plan der Armee. Tokio, 15. September. Die japaniſche Armeeführung veröffentlicht einen Sechs⸗ Jahr-Plan als„erſten Teil einer umfaſſenden Wiederaufrü⸗ ſtung des Heeres“, das, wie man im Kriegsminiſterium erklärt, ſeit 1923 ſtändig abgerüſtet habe und das um vier Diviſionen vermindert worden ſei. Der Sechs⸗Jahr⸗Plan ſieht Ausgaben in Höhe von 3,3 Milliarden Ven vor: für Hen. 300 und für die folgenden fünf Jahre je 600 Millionen en. Die erſte Faſſung dieſes großen Plans hatte einen Be⸗ trag von 10 Milliarden Yen vorgeſehen. Die Armeeleitung beſchloß aber angeſichts der gegenwärtigen Finanzlage, zunächſt nur die dringendſten Aufgaben durchzuführen und den weiteren Ausbau des Heeres einem zweiten Plan vor⸗ zubehalten, der nach Ablauf des erſten aufgeſtellt werden ſoll. Gtaatsſekretär Schmidt bei Muſſolini Die öſterreichiſch⸗italieniſchen Beziehungen. Rom, 15. September. Die„Agenzia Stefani“ teilt mit:„Miniſterpräſident Muſſolini empfing in Rocca della Camminate den öſterreichiſchen Staatsſekretär des Aeußeren, Dr. Schmidt, in Anweſenheit des Außenminiſters Graf Cĩano zu einer langen und herzlichen Unterredung.“ Dr. Schmidt gewährte einem Vertreter der„Agen⸗ zta Stefani“ ein Interview und erklärte dabei, ſeine Reiſe nach Rom entſpreche den aus den römiſchen Protokollen ſich ergebenden Gepflogenheiten. Dieſe Vereinbarungen ſehen eine periodiſche Fühlungnahme zwiſchen den Vertre⸗ tern der Unterzeichnerſtaaten vor. Er ſei weder zum Ab⸗ ſchluß von Vereinbarungen noch von Pakten nach Rom gekommen, er wolle vielmehr nur die vorzüglichen perſön⸗ lichen Beziehungen noch enger geſtalten, wie ja auch Oeſterreich der Freundſchaft mit Italien die größte Bedeu⸗ tung beimeſſe und in ihr einen wertvollen Beitrag für die friedliche Entwicklung in Europa ſehe. Palens außenpolitiſcher Kurs Außerordenkliche Konferenz beim Staatspräſidenten. Barſchau, 16. Sept. Beim polniſchen Staatspräſiden⸗ ten hat eine politiſche Konferenz ſtattgefunden, an der der Generalinſpekteur Rydz⸗Smigly, Miniſterpräſident Gene⸗ ral Slawoj⸗Skladkowfki, Außenminiſter Oberſt Beck und Vizeminiſterpräſident Kwiatkowſki teilnahmen. Die Beſpre⸗ chung, die etwa vier Stunden dauerte, hat, wie verlautet, außenpolitiſche Fragen und insbeſondere der Frank⸗ reich eie des Generals Rydz⸗Smi ly gegolten. Die Einbe⸗ rufung einer ſolchen gemeinſamen Sizung beim Staatsprä⸗ e iſt nach dem Tode des Marſchalls Pilſudſki in be⸗ onderen Fällen üblich. Die ungewöhnliche Hinzuziehung des Vizeminiſterpräſidenten Kwiatkowſki, der zugleich Finanz⸗ miniſter iſt, wird auf die Tatſache, daß in Paris finanzielle und wirtſchaftliche Dinge beſprochen wurden, zurückgeführt. Fey und der Wiener Heimatſchutz Ein Beſchluß der Unterführer.— Vertrauen für Fey. Wien, 15. September. Die Unterführer des Wiener Heimatſchutzes beſchloſſen in einer unter dem Vorſitz des zweiten Vizebürgermeiſters von Wien, Major a. D. Lahr, tagenden Konferenz, den Vizekanzler a. D. Fey, der augenblicklich Präſident der Do⸗ nau⸗Dampf⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft iſt, als Landesführer von Wien wieder zurückzurufen. Fey iſt bekanntlich vor Jahresfriſt von dieſem Poſten zurückgetreten. Starhemberg hatte für ihn die Lan⸗ desführung von Wien übernommen. Die verſammelten Unterführer ſprachen gleichzeitig die Forderung aus, Fey möge auch in der Bundesführung auf einen bedeutſamen Poſten berufen werden. Fey erſchien kurz nach dieſem Be⸗ ſchluß in der Verſammlung und dankte für das ihm be⸗ wieſene Vertrauen. London. Anfang der Woche gingen weitere 3000 Mann engliſcher Truppen mit den Schiffen„Nevaſa“ und„Lau⸗ rentic“ von Southampton nach Paläſtina in See. Ins⸗ geſamt ſind damit bisher 5000 Mann Truppenverſtärkungen nach Paläſtina eingeſchtfft worden. London. König Eduard VIII. traf guf dem Flugpla Sa ein; er begibt ſich 1155 weitere vier Wochen na chloß Balmoral in Schottland, von wo er vorausſichtli Anfang Oktober nach London zurückkehren wird. General Cabanellas an das deutſche Voll „Das natfjonale Spanien wird die freundliche Zuneigung nicht vergeſſen.“ Burgos, 15. September. Der Se. derberichterſtatter des Deulſchen Nachrichten. büros wurde vom Chef des Nationalen Verkeidigungsaus. ſchuſſes in Burgos, General Cabanellas, zur Enkgegen. nahme einer Adreſſe an das deulſche Volk zu ſich gebeſen Der General empfing ihn im Kreiſe ſeiner Mitarbeiter im Regierungsgebäude und richtete, während ſämkliche An. weſenden ſich von den Sitzen erhoben, folgende Worte an ihn: „Sagen Sie bitte in Deutſchland, daß der Vorſitzende des Nationalen Verteidigungsausſchuſſes Spaniens in Burgos, General Cabanellas, dem deutſchen Volk in dieſem Augenblick ſein Wort darauf gibt, daß Spanien— möge kommen, was da wolle— niemals die freundſchaftliche Zu- neigung und die moraliſche Unterſtützung, die Deutſchland meinem Vaterland in dieſem Kampf gegen den zerſetzenden Geiſt des Kommunismus und Anarchismus entgegenbringt, vergeſſen kann und vergeſſen wird. Deutſch⸗ land hat vom erſten Augenblick an im Bewußtſein ſeiner eigenen geſchichtlichen Aufgabe begriffen, was unſer Kampf gegen den Anſturm des Kommunismus und Marxismus he. deutet. Die göttliche Vorſehung hat Spanien in allen krit⸗ ſchen Augenblicken der Geſchichte immer wieder eine ent⸗ ſcheidende Rolle zugedacht, beſonders dann, wenn es ſich dar⸗ um handelte. Europa vor den Invaſionen der Barbarei 30 ſchützen. So iſt es ſetzt wieder der Verſuch Moskaus, ſich die Welt zum Sklaven zu machen. Ihr Führer und Ihr Volk halten die Wacht nach Oſten. Wir wollen ſie im Weſten halten, wo ſie nicht weniger wichkig erſcheink in dieſem füt Europas Zukunft entſcheidenden Augenblick.“ Madrid bleibt das haupkſächliche Operations ziel. Hendaye, 15. September. Der Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nachrichten. büros hatte erneut Gelegenheit, mit dem Oberbefehlshaber der Nordarmee, General Mola, in deſſen Hauptquartier Valladolid längere Zeit zu ſprechen. Der von großer Sie⸗ geszuverſicht beſeelte General erläuterte im Beiſein ſeinez Generalſtabschefs die Operationen der letzten Wochen, die in der Tat entſcheidende Fortſchritte gebracht haben: im Norden die Eroberung der Linie Irun— San Sebaſtian der Einbruch der nationalen Truppen nach Aſturien vom We⸗ ſten her, im Süden die Herſtellung der direkten Verbin⸗ dung zwiſchen den Truppen des Generals Franco, deſſen nach der Einnahme von Talavera beſchleunigtes Vorgehen auf Madrid und die Säuberung Andaluſiens und Eſtre⸗ maduras von den feindlichen Elementen. General Mola betonte, daß die in den erſten drei Wo⸗ chen der Kampfhandlungen aufgetretenen Schwierigkeiten völlig überwunden ſeien. Geld, Waffen, Munition und Menſchenmaterial ſeien genügend vorhanden. Die Freiwilligen⸗Formationen ſeien nunmehr völlig durchorganiſiert und in den rein militäri⸗ ſchen Rahmen als Kampftruppen eingegliedert. „Auf die zukünftigen Abſichten eingehend, erklärte der General, daß Madrid natürlich das hauptſächliche Opera⸗ tionsziel ſei. Der General ließ durchblicken, daß mit der Einnahme Madrids in wenigen Wochen gerechnet werden kann. Im Gegenſatz zu der urſprünglichen Abſicht der Na⸗ tionaliſten Madrid völlig einzuſchließen ſcheint man nun zu beabſichtigen, ein Loch nach Südoſten offen zu laſſen, in der Hoffnung darauf, daß dieſe Fluchtmöglichkeit den Widerſtand der Roten in der Hauptſtadt ganz bedeutend ſchwächen wird und daß Madrid auf dieſe Weiſe vor der völligen Zerſtörung durch das Dynamit der Anarchiſten ver⸗ ſchont werden könne. Nach der Einnahme der Hauptſtadt rechnet man mit der Anerkennung der nationalen Regierung durch die Großmächte. Neue Zwiſchenfälle auf Gee Engliſcher Dampfer angehalten. London, 15. September, Wie Reuter aus Gibraltar meldet, wurde der zwiſchen Gibraltar und Melilla verkehrende engliſche Handelsdamp⸗ fer„Gibel Zerjon“ zum zweiten Male von einem Torpedo⸗ bootszerſtörer der Madrider Regierung auf hoher See an⸗ gehalten. Als der Dampfer noch etwa 7 Seemeilen von Melilla entfernt war, wurde er von dem ſpaniſchen Kriegsſchiff aufgefordert, ſeinen Kurs zu ändern und nach Gibraltar zu⸗ rückzukehren. Der engliſche Kapitän kam dieſem Befehl zu⸗ nächſt nach, funkte jedoch ſofort um Hilfe, worauf die beiden britiſchen Kriegsſchiffe„Arrow“ und„Anthony“ herbeieilten. Beim Eintreffen der Engländer zog ſich der ſpaniſche rote Zerſtörer zurück. f Nach einer weiteren Reutermeldung aus Gibraltar iſt das britiſche Tankſchiff„Britiſh Engineer“ auf der Höhe von Tarifa von ſpaniſchen Flugzeugen bombardiert worden. Eine Bombe explodierte in nächſter Nähe des Schiffes, ohne Schaden anzurichten. Maſſenhinrichtung in Madrid. Paris, 16. Sepl. Havas gibt eine Meldung des Ma⸗ drider Blattes„Ahora“ wieder, wonach die von dem zBolksgericht“ gefällten 52 Todesurkeile gegen die Nalionaliſten, die ſich am 19. Juli der Skadk Alicante be⸗ mächtigen wollten, vollſtreckt worden ſind. Vereitelte Waffenſchiebung Marxiſtiſche Agenten in Wien verhaftel. Wien, 16. Sept. Die Wiener Polizei verhaftete eine Keihe von Perſonen, die Waffen nach Spanien liefern woll⸗ ten, in dem Augenblick, als ſie verſuchten, ſich dieſe Waffen zu beschaffen. Das Konſortium arbeikete zweifellos für die Madrider Regierung, da ſein Führer ein marxiſtiſcher Po⸗ likiker iſt, der in der. ſozialdemokratiſchen Par⸗ kei eine große Rolle ſpielle. * 144 Tote, 3218 Verletzte Die Verkehrsopfer der letzten Woche. Berlin, 15. Sept. Der Reichs- und preußiſche Verkehrs- miniſter gibt bekannt, daß in der vergangenen Woche im Keich 144 Tote. 3718 Verletzte als Opfer des Straßenver⸗ kehrs zu beklagen ſind. f er ie S Aus Baden und Nachbarländern. Badiſches Geſetz⸗ und Verordnungsblatt. Das Badiſche Geſetz und Verordnungsblatt Nr. 31 enthält Verordnungen des Miniſters des Innern über die Erhebung von Baugebühren(Baugebühren⸗Ordnung) und des Miniſters des Kultus und Unterrichts über Aenderung der„Beſtimmungen über den privaten Muſikunterricht“ und der„Ordnung für die Privatmuſiklehrer⸗Prüfung“. Ein Opfer der Pflichterfüllung. () Baden-Baden, 15. Sept. Der von dem Verbrecher Anton Dotzauer angeſchoſſene Wachmann Artur Nock, der den Dieb bei ſeinem Einbruchsverſuch im Stadtteil Oos ge⸗ ſtellt hatte, iſt geſtorben. Der hochbetagten Mutter Nocks wendet ſich allgemeine Teilnahme zu, denn der Verſtorbene war ihr eine treubeſorgte Stütze. (). Eppingen.(Wieder Führerflucht nach ſch we⸗ rem Verkehrsunfall.) Auf der Landſtraße von hier nach Stebbach wurde ein Karlsruher Radfahrer in einer ge⸗ fährlichen Kurve von dem Führer eines Kraftwagens in ſchwerverletztem Zuſtande aufgefunden. Der Radfahrer war Zuvor, trotzdem er vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßen⸗ ſeite fuhr, von einem überholenden Kraftwagenlenker in vol⸗ ler Fahrt überrannt und auf die Landſtraße geſchleudert worden. Der ſchuldige Kraftwagenlenker fuhr eiligſt davon. 5 0 Schönau i. Schw.(Holzfäller tödlich ver⸗ unglückt.) Der verheiratete Holzhauer Bert Klingele aus Wieſen⸗Rütte wurde beim Transport von Baumſtämmen von einem abgleitendem Stamm ſo ſchwer getroffen, daß er noch auf der Fahrt zum Spital ſtarb. Der Verunglückte hinter⸗ läßt Frau und zwei Kinder. (—) Säckingen.(Aufklärung eines Brand⸗ falles nach 12 Jahren.) Im Stadtteil Oberſäckingen brannte im Jahre 1924 das Gaſthaus zum Hirſch nieder. Jetzt, nach zwölf Jahren, ſteht dieſer Brandfall vor der Auf⸗ klärung. Es wurden bereits einige Verhaftungen vorge⸗ nommen.. Schriesheim.(Vom Wagen geſtürzt.) Schwer verunglückt iſt die Ehefrau Weidner von hier. Am Eingang des Ortes ſcheuten die Pferde und die Frau ſtürzte hinter⸗ rücks vom Wagen, wobei ſie ſich einen ſchweren Schädel⸗ bruch zuzog. U Weinheim.(110 Siedlerſtellen.) Nachdem in der Ratsherren⸗Sitzung der Nachtragshaushaltplan gebil⸗ ligt worden iſt, wird die Weinheimer Siedlung in abſehbarer Zeit begonnen werden. Die Erſchließung des Geländes durch Anlage von Straßen und Verſorgung mit Licht und Waſſer übernimmt die Stadt. Träger der Siedlung iſt die Gewobag in Frankfurt a. M., die die Pläne im Benehmen mit der Stadt Weinheim und dem Gauheimſtättenamt der NSDAP. anfertigen ließ. Zunächſt kommt die Kleinſiedlung in Bau. Die vorgeſehene bäuerliche Siedlung iſt noch nicht ſpruchreif. Das Gelände liegt unterhalb des Stahlbades an der OEG. Bahnlinie in Richtung nach Viernheim und iſt zum größten Teil Eigentum der Stadt, die es als Allmend vergeben hat. Im ganzen ſind 110 Siedlerſtellen vorgeſehen, von denen zunächſt die Hälfte errichtet werden ſoll. Al Heidelberg.(Schwerer Unglücksfall.) Auf der Straße zwiſchen Sandhauſen und Kirchheim rannte der Laſt⸗ wagenzug einer Rohrbacher Sand⸗ und Kiesfirma gegen einen Baum, wobei das Führerhaus demoliert wurde. Dem 35jährigen Beifahrer Ludwig Hoffmann aus Rohrbach, Vater von zwei Kindern, wurden beide Beine abgedrückt. Zuſammenſtoß zwiſchen Kraftwagen und Radfahrer. Müllheim. Auf der Reichsſtraße zwiſchen Schliengen und Auggen trug ſich ein ſchwerer Anfall zu, der ein Men⸗ ſchenleben forderte. Ein aus Richtung Baſel kommender Kraftwagen eines Schaffhauſer Fabrikanten ſtieß mit einem Radfahrer zuſammen, der aus entgegengeſetzter Richtung kam. Der Radfahrer, ein Bahnarbeiter Ruf aus Müllheim wurde geſchleift und blieb mit ſchwerem Schädelbruch tot liegen. Wie die polizeilichen Ermittlungen ergaben, war der Rad⸗ fahrer, als er ſich auf gleicher Höhe mit dem Auto befand, plötzlich nach links in die Fahrbahn des Autos abgebogen, ſo daß ein Zuſammenſtoß unvermeidlich war. Das Bergſträßer Winzerfeſt beginnt. Bensheim. Das Bergſträßer Winzerfeſt in Bensheim iſt bereits ſieben Mal durchgeführt worden. Die ſteigende Be⸗ liebtheit des Werbefeſtes für den Bergſträßer Wein, die Vielſeitigkeit des Gebotenen und die Güte der naturreinen Weine der Bergſtraße, die im ſtimmungsvollen Winzerdorf und im Ratskeller durch die Wirte und die Städtiſche und Staatliche Domänenverwaltung zum Ausſchank gelangen, haben immer mehr Gäſte zum Wiederkommen veranlaßt, Auch das diesjährige Winzerfeſt vom 19. bis 22. und am 26. und 27. September wird mit ſeinem hiſtoriſchen Feſt⸗ und Trachtenzug unter dem Motto„Einzug Johann Caſi⸗ mirs von der Pfalz am 1. November 1583“, der am Sonn⸗ tag, den 20. September, ſtattfindet, ſich würdig den Winzer⸗ feſten der vergangenen Jahre anſchließen. Ludwigshafen.(Tödlicher Rangierunfall.) Im Bahnhof Jockgrim fuhr eine Rangierabteilung infolge fal⸗ ſcher Weichenſtellung auf einen im Verladegleis ſtehenden Wagen auf. Der Begleiter der Nangierabteilung, Hilfs⸗ ſchaffner Heinrich Stockenberger, des Bahnhofs Ludwigshafen Rangierbahnhof, wurde dabei zwiſchen den Wagen einge⸗ klemmt und ſchwer verletzt. Stockenberger ſtarb bald darauf an den Folgen der Verletzungen. Landau.(Schwerer Motorradunfall.) Auf der Staatsſtraße Landau—Godramſtein wurde der 20jährige Motorradfahrer Kettenring aus Siebeldingen vor dem Bahnübergang bei Godramſtein aus der Kurve herausge⸗ tragen und ſtürzte in den Straßengraben. Er trug dabei, einen Schädelbruch davon und mußte in das Krankenhaus eingeliefert werden. Der Beifahrer kam mit leichteren Ver⸗ letzungen davon. Motorradfahrer fährt in fünfköpfige Familie. Salach, OA. Göppingen. Ein Motorradfahrer fuhr in Süßen in der Richtung von Donzdorf die Hauptſtraße herunter. Aus bisher unerklärlichen Gründen kam der Fah⸗ rer an der Filsbrücke auf den rechten Gehweg und fuhr in eine fünfköpfige Familie hinein. Während drei der Familie mit dem Schrecken davonkamen, wurde eine jüngere Frav und beſonders ein Kind ſchwer verletzt. Motorradfahrer tödlich geſtürzt. — Ebersbach a. F. In der Nacht ſtürzte am öſtlichen Ortseingang ein Stuttgarter Motorradfahrer aus unbekann⸗ ten Gründen. Der Verunglückte war ſofort tot. Ein Auto⸗ fahrer, der von Göppingen her hinter ihm fuhr, berichtet, daß der Verunglückte vorſchriftsmäßig in etwa 60⸗km⸗Tempo gefahren ſei und plötzlich ohne jedes Hindernis ſtürzte. Der Tod iſt vermutlich auf einen Schädelbruch zurückzuführen. Verbrechen an einer Frau Der Täter flüchtig. Gießen, 15. Sept. Wie die Gießener Kriminalpolizei mitteilt, wurde in der Nähe der Kläranlagen hinter einer Hecke eine Frau in faſt bewußtloſem Zuſtand aufgefunden, die durch Schläge in das Geſicht erheblich verletzt war. Wei⸗ tere Anzeichen, u. a. zerriſſene Kleider, deuten auf ein Sitt⸗ lichkeitsverbrechen hin. Nach den Feſtſtellungen der Krimi⸗ nalpolizei Gießen handelt es ſich bei der Verletzten um eine 35 Jahre alte Patientin, die ſich am 9. September aus der Gießener Nervenklinik heimlich entfernt hatte Bei der ärztlichen Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß die Frau außer den Geſichtsverletzungen auch Würgeſpuren am Halſe und Verletzungen am ganzen Körper hatte. Ferner ergab ſich einwandfrei, daß an ihr ein ſchweres Verbrechen verübt worden war. Die weiteren Ermittlungen der Polizei ergaben dringende Verdachtsmomente gegen den 2 jährigen Ferdinand Klein, der in Gießen in der Nähe der Kläran⸗ lagen wohnhaft iſt. Vor der Feſtnahme ging Klein flüchtig. Er iſt mit vielen nach Zigeunerart herumreiſenden Händlern bekannt und hat zweifellos bei einer derartigen Familie Unterkunft gefun⸗ den. Klein iſt 1,76 Meter groß, von kräftiger Geſtalt, hat ovales friſches Geſicht, dunkelblondes Haar und ſtechende blaue Augen. Seine Stimme iſt rauh und beim ſchnellen Sprechen ſtottert er etwas. Er hat einen ſchlendernden nach vorn geneigten Gang. Die Polizei erſucht, beim Auftauchen des Mannes ſofort die nächſte Polizeibehörde in Kenntnis zu ſetzen. 7.. 2 430 Hitler⸗Jungen fahren nach Italien Empfang bei Muſſolini vorgeſehen. München, 15. September. 450 Hitler-Jungen, die aus allen 25 Gebieten Deutſch⸗ lands zuſammengezogen worden ſind, fuhren am Dienstag auf Einladung des Chefs der Balilla, Staatsminiſter Ricci, nach Italien. Die Führung hat Gebietsführer Guftav Adolf Langanke. Der Keichsjugendführer und ſein Stell⸗ vertreter Hartmann-Lauterbacher fahren mit. Die Fahrt geht zunächſt über Kufſtein nach Padua. Nach einem eintägigen Aufenthalt geht es weiter nach Ve⸗ nedig. Am 18. September erfolgt die Weiterreiſe nach Flo⸗ renz und am 20. September nach Rom, wo ein dreitä⸗ giger Aufenthalt vorgeſehen iſt. Die Hitlerſungen werden bei dieſer Gelegenheit auch von dem italieniſchen Staatschef Muſſolini empfangen werden. Die Rückfahrt geht über Bologna und Mailand nach Mün⸗ chen. Die Heimkehr, die vorausſichtlich am 28. September erfolgt, wird mit einer Feierſtunde am Mahnmal abge⸗ ſchloſſen. Die 450 Hitlerjungen haben ſich vor der Abreiſe eine Woche in Dachau aufgehalten, wo ein beſonders ein⸗ gerichteter Vorbereitungskurs für die Reiſe ſtattfand. Der Reichsjugendführer, der mit ſeinem Stellvertreter die Jun⸗ gen in Dachau beſuchte, richtete dort eine Ansprache an ſie. Er wies darauf hin, daß es ſich bei der Italienfahrt nicht um eine reine Vergnügungsreiſe handle. Auf ihrem ganzen Wege durch Italien müßten ſie immer deſſen eingedenk ſein, daß alle Augen auf ſie gerichtet würden und daß der Ein⸗ druck, den ſie hinterließen, der Eindruck Deutſchlands ſei. Von einer einſtürzenden Wand begraben. — Göppingen. An einer Brücke der Reichsautobahn bei Gruibingen ereignete ſich ein ſchweres Unglück, dem der ver⸗ heiratete Arbeiter Leopold Peter aus Diersburg, Kreis Offen⸗ burg, zum Opfer fiel. Peter wurde von einer einſtürzenden Wand erdrückt und begraben. Obwohl die Arbeiter auf die drohende Gefahr aufmerkſam gemacht worden waren, machte ſich der tödlich Verunglückte, der eine Frau und ſechs Kin⸗ der hinterläßt, fahrläſſigerweiſe an der Unglücksſtelle zu ſchaffen. — Möhringen a. F.(Ueber fahren und getötet) Als ſich abends der 40jährige Weber von Plattenhardt auf der Staatsſtraße Degerloch Echterdingen auf dem Heim⸗ weg befand, wurde er auf bis jetzt nicht geklärte Weiſe von einem Perſonenkraftwagen überfahren und dabei ſo ſchwer verletzt, daß der Tod unmittelbar darauf eintrat. Schweres Kraftwagenunglück Zwei Tote, drei Schwerverletzte. Soeſt, 15. Sept. Auf der Ringſtraße in Soeſt bog ein aus Hannover ſtammender Perſonenkraftwagen, der einen Laſtkraftwagen überholt hatte, zu ſcharf ein und geriet da⸗ bei ins Schleudern. 5 Der Führer verlor die Gewalt über den Wagen und raſte in voller Fahrt gegen einen Brückenpfeiler. Hierbei wurde das Auto vollkommen zerkrümmerk. Alle fünf In⸗ ſaſſen krugen ſchwere Verletzungen davon. Iwei der Verun⸗ glückten ſtarben im Krankenhaus. Feuer in einer Schuhfabrik Offenbach, 15. Sept. Schon wieder wurde eine Offen⸗ bacher Firma von einem Großfeuer betroffen. In der Nacht iſt die Feuerwehr nach der Bernardſtraße gerufen worden. Bei ihrem Eintreffen ſchlugen die Flammen aus dem drei⸗ ſtöckigen Bau des Hauptgebäudes der Schuhfabrik Herz AG. Ein neben dem Hauptbau liegender Schuppen, der als Ab⸗ ſtellraum benutzt wurde, und das benachbarte Lager für Schuhe und Stoffe ſtanden in ihrer ganzen Ausdehnung in Flammen. Der Hauptbrandherd lag wahrſcheinlich im Keller des Hauptgebäudes, Die Bekämpfung des Feuers ge⸗ ſtaltete ſich außerordentlich ſchwierig, aber ſchließlich konnte man eine weitere Ausbreitung des Brandes verhindern Im Keller des Hauptgebäudes und dem anſchließenden Lager⸗ raum wurden zahlreiche Muſterkoffer, ein großes Leiſten⸗ lager und ein Transportbandſyſtem ein Raub der Flammen. „Anka“ 18 Roman von Hans Poſſendorf. „Das Schiff hatte ſich der Stadt immer mehr genähert, paſſierte jetzt die große Margaretenbrücke, und nun lag plötzlich die ganze Stadt vor Gerharts Blicken: links das langgeſtreckte Peſt— rechts, ſich an dem Hügel hinan⸗ ziehend, das alte Ofen mit der Feſtung und dem Königs⸗ ſchloß und dahinter die ſteil zur Donau abfallenden Do⸗ lomitfelſen des Gellerthegy, des Blockberges— vergoldet mit dem letzten Lichte der Abendſonne— ein berauſchend ſchöner Anblick. 85 „Das alles iſt Schickſal!“ hörte Gerhart von Körring Elisabeths Stimme in ſeinem Ohr klingen, ſo deutlich, als ſpräche ſie die Worte abermals aus. And leiſe murmelte er vor ſich hin:„So nimm denn deinen Lauf!“ Gewaltſam riß ſich Körring aus ſeiner traumhaften Stimmung und von dem ſchönen Landſchaftsbild los und ging zum Hinterſchiff, wo Haſſan, der Turkmenenhengſt, behaglich an dem vorgelegten Heu kaute. Er klopfte dem Tier zärtlich den blanken Hals »So, mein Guter, nun hat die langweilige Reiſe ein Ende, und morgen gibt's wieder Bewegung!“ Dann holte er Sattel, Packtaſchen und Zaumzeug und a ſein Pferd bereit, um mit ihm das Schiff zu ver⸗ en. Am Petöfi⸗Platz ſtiegen die Paſſagiere aus Aber Ger⸗ hart von Körring mußte ſich noch mit Geduld wappnen. 80 ließ ihn ſeines Pferdes wegen hier noch nicht von ord. Erſt nach einſtündigem Aufenthalt fuhr der Dampfer weiter flußabwärts und es war ſchon völlig dunkel, als er endlich an einem einſamen Kat zwiſchen Eiſenbahn⸗ ſchienen und Schuppen an Land geſetzt wurde. Da gab es noch langwierige Zollformalitäten. 1 Erſt um halb zehn Uhr ſchwang er ſich in den Sat⸗ el und ritt durch die Straßen der großen unbekannten N um für ſeinen Haſſan eine Unterkunft zu ſuchen. Ke d ſie ſchließlich im Stalle einer entfernt liegenden eitbahn, zu der man ihn gewieſen. e f . Sein einziges Gepäck, die zwei ſchweren Packtaſchen, ber die unte Schulter gehängt, trat er wieder auf die Straße. nahm eine Droſchke und nannte den Namen des Gaſthofes, den Anka ihm brieflich angegeben hatte: Ara⸗ nyſzarvas(„Zum Goldenen Hirſch“). Der Kutſcher, der nur Ungariſch ſprach, ſchien einen ſolchen Gaſthof nicht zu kennen, denn er ſchüttelte den Kopf und zuckte mit den Achſeln. Der Baron nannte die Straße, aber bei ſeiner mangelhaften Ausſprache verſtand ihn der Kütſcher nicht und fuhr aufs Geratewohl der inneren Stadt zu. Zwei oder drei Paſſanten, bei denen er ſich unterwegs durch Zuruf nach dem„Aranyſzarvas“ erkundigte, wußten ebenſo wenig Beſcheid. Ein Vierter, den man fragte, offenbar ein Zigeuner⸗ Muſikant, warf einen neugierigen Blick auf den Baron und fragte dann:„Där Härr is ein Deitſch?“ „Ja, weiß ich. Aber nix gute Haus, Arany⸗Goldenen irſch“ iſt?“ 5 95 5 1355 weiß ich. Aberr nix gute Haus, Aranyſzarvas. „Das macht nichts. Sagen Sie nur dem Kutſcher Be⸗ ſcheid.“ Mit ein paar Worten verſtändigte der Zigeuner den, tſcher. 8 We endlos lange Fahrt brachte den Baron in ein lebhaftes, aber wenig vornehmes Stadtviertel. 4 Dann hielt man vor dem„Goldenen Hirſch Es war ein Tingeltangel, verbunden mit einem kleinen Speiſe⸗ haus. Im oberen Stock gab es auch ein paar Fremden⸗ immer. N 5 N Peinlich berührt ſtieg der Baron hinauf zum„Hotel und fragte nach Fräulein Anka Stadler. Erſt allmählich begriff das ſchmuddelige Zimmermäd⸗ en, wen er meinte:. 1 ben Sie nur hinunter, da werden Sie ſie finden. Wenn ſie nicht gerade auftritt oder noch in der Garderobe iſt, ſitzt ſie ſicher im Saal!“ Keinen Augenblick kam Gerhart auf die Idee, ſich etwa auch in dieſem zweifelhaften Hotel einzulogieren. Ohne weiter zu fragen, eilte er die Stufen wieder hinab, löſte an der Kaſſe eine Karte und betrat in höchſter Erregung den Saal. ö 5 a i Die wilden Geigen⸗ und Zimbalklänge einer Zigeuner⸗ kapelle ſchallten ihm entgegen. Auf der Bühne führten drei Tänzer, ein Mann und zwei Mädchen in bänderge⸗ ſchmückter bunter Nationaltracht, einen ungarischen Tanz auf. Der Raum, in dem man nicht in Reihen, ſondern an Tiſchen ſaß, war bis auf den letzten Platz mit einer be⸗ lebten Menge gefüllt, die ſich zum weitaus größten Teil aus Männern der verſchiedenſten Stände zuſammenſetzte. Gerhart von Körring blieb im Eingang zum Saale ſtehen und ließ ſeine Blicke ſuchend über die Menge glei⸗ ten. An einem Tiſch ſaßen, zuſammen mit Gäſten, drei oder vier der„Künſtlerinnen“ in den Koſtümen, die ſie auf der Bühne trugen. Anka war nicht unter ihnen. Aber wenige Augenblicke ſpäter, getade als die Muſik abbrach und der Beifall des Publikums durch den Raum dröhnte, hatte er ſie entdeckt: Sie ſaß, in ein ziemlich ſparſames Tanzkoſtüm von leich⸗ ter Seide gekleidet, als einzige Frau unter einem halben Dutzend Männern an einem Tiſch, links an der Wand. Es war anſcheinend ein bevorzugter Platz für beſonders gute Stammgäſte, denn dieſer Tiſch trug als einziger eine Decke und darauf ſtand ſchon eine ganze Reihe von geleerten Flaſchen. Ankas Nachbar zur Rechten hob gerade ſein mit gol⸗ digem Tokayer gefülltes Glas und trank ihr zu; ihr Nach⸗ bar zur Linken aber verſuchte eben das kindlich lachende Mädchen an ſich zu ziehen und zu küſſen. Anka wehrte ſeine Zärtlichkeit zwar ab, duldete jedoch, daß ſein Arm um ihr⸗ Schultern gelegt blieb. Gerhart von Körrings Geſicht war kreidebleich e den und die nor Ueberraſchung weit aufgeriſſenen blauen Augen nahmen eine ganz dunkle Färbung an: Dieſer Tin⸗ geltangel⸗Tänzerin, die mit fremden Männern kneipte, hatte er alles geopfert: ſein gutes Gewiſſen, das Glück von Eliſabeth, die Hoffnung und das Leben ſeiner Eltern, ſeine Laufbahn...! Ja, er mußte wirklich wahnſinnig ge⸗ weſen ſein! Aber dieſer Anblick hatte ihn geheilt! Ein paar Zuſchauer waren auf den ſchlanken blonden Fremden aufmerkſam geworden, der da in der Tür ſtand, in ſichtlicher Erregung— und in etwas abenteuerlichem Aufzeg: in einem Reitanzug mit Sporen, über der linken Schulter zwei ſchwere Packtaſchen. Der Baron merkte plötzlich, daß er Neugier erregte, und wollte ſich zum Gehen wenden, mit dem feſten Ent⸗ ſchluß, Anka nie wieder im Leben zu ſehen. In dieſem Augenblick hob auch Anka den Blick zur Tür, ſah ihn und ſprang auf, daß ihr Stuhl umſchlug und ihr Nachbar erſchreckt ſeinen Arm zurückzog. Dann rannte ſie zwiſchen den Tiſchen hindurch auf Gerhart zu und warf ſich mit einem Jubellaut an ſeine Bruſt. Er aber wußte nichts mehr von ſeinem eben gefaßten Entſchluß, ſondern er ſchlang ſeinen Arm um ſie und eilte 15 ihr, ſie halb ziehend, halb tragend, auf die Straße mau.. 8 136 Verkehrsſünder. Bei wegen Nichtbeachtung der Verkehrskontrollen mußten Verkehrsvorſchriften 136 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und 34 Kraftfahrzeuge wegen verſchiedener techniſcher Mängel beanſtandet werden. Im Nationaltheater: Werbe⸗Woche. Mittwoch als 5. Abend der Werbewoche„Ludwig Thoma⸗Abend“. Die Vor⸗ ſtellung beginnt bereits um 19.30 Uhr. In Shakeſpeare's Komödie„Wie es euch gefällt“, die am Samstag, den 19. September, in neuer Inſzenierung erſcheint, ſpielen die Da⸗ men: Decarli, Lange, Sharland und Rena und die Herren Bleckmann, Friedrich Hölzlin, Karl Marx, Allmer, Becker, Linder, Eduard Marks, Offenbach, Langheinz, Handſchu⸗ macher, Krauſe, Nenkert, Fühler, Zimmermann und Klemm. Die Bühnenbilder: Kalbfuß. ** „Kd“ Sportler von Seckenheim herhören. Das Sportamt Mannheim teilt mit: Der Kurſus in Allgem. Körperſchule, der im Sommerhalbjahr jeweils Diens⸗ tags in der Zeit von 20,30 bis 22 Uhr in der Turn⸗ halle der Seckenheimſchule zur Durchführung gelangte, erfährt auch im Winterhalbjahr in keiner Weiſe eine Aenderung. Alle Kurſusteilnehmer werden gebeten, da⸗ von Kenntnis zu nehmen. An dem Kurſus können noch Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen teilnehmen. Adolfo gibt heute feine letzte Vorſtellung. Das Freilichtvaritee Adolfo gibt heute Abend 8,30 Uhr am Waſſertuem ſeine Dank⸗ und Abſchiedsvorſtellung mit einerr Senſation. Ein Künſtler will verſuchen, eine Stunde lang in zwei Meter Tiefe ohne jegliche Luftzu⸗ fuhr oder Sauerſtoffapparat unter der Erde zuzubrin⸗ gen. Es haben es ihm ſchon verſchiedene Künſtler nach⸗ ahmen wollen, wußten aber nicht, was ſie ihrem Kör⸗ per anvertrauen konnten und haben leider ihr Leben da⸗ bei einbüßen müſſen. Auch bringt das Unternehmen, das ſchon volle acht Tage hier mit dem beſten Erfolg gaſtiert als Aufmerkſamkeit für die Einwohnerſchaft ein prunk⸗ volles Feuerwerk. Dann bringen die Clowns und Auguſte große Lachſchlager, u. a.„Seckenheim unter Waſſer“. Der Eintrittspreis iſt für alle Plätze nur 30 Pfennig, ſo daß jeder ſich die Senſationsvorſtellung an⸗ ſehen kann. * Sig Verteh der Verkehrsunfälle iſt vom letz erſten Vierteljahr 1936 von 60000 auf 50 000 zurück⸗ gegangen. Die Unfälle, an denen Fahrräder beteiligt waxen, fielen von 19000 auf 14000. Trotzdem läßt ſich nicht ableugnen, daß die Zahl der Fahrradunfälle noch immer beträchtlich iſt. Eine gerechte Beurteilung gebietet aber, darauf hinzuweiſen, daß der Radfahrer nicht der alleinige Sünder iſt, wie die landläufige Meinung be⸗ ſonders der Kraftfahrer iſt. Nur in 4000 Fällen des erſten Vierteljahres 1936 iſt der Radfahrer bzw. das Fahr⸗ rad als Unfallurſache feſtgeſtellt worden, alſo nur knapp ein Viertel aller Unfälle, bei denen Radfahrer beteiligt waren, während z. B. der Fußgänger in mehr als 50 v. H. der Unfälle, bei denen er beteiligt war, als ſchuldig er⸗ kannt werden mußte. And ee Die Geſamtzahl erteljahr 1935 zum Fortdauer des Spätſommers. Von England bis Skandinavien erſtreckt ſich ein Hochdruckgebiet, das auch unſer Gebiet beeinfluſſen wird. Wettervorherſage für e Oertliche Frühnebel, tagsüber ziemlich arm. 2 2 1 Die Ehe iſt keine Sparkaſſe, in die man täglich die kleinen Münzen des Sich⸗Beweiſen⸗Wollens wirft. Dies gilt genau ſo für den hartnäckig ein Ziel verfolgenden Mann wie für die mit ihren eigenen Reizen und Leiſtun⸗ gen kokettierende Frau. Die Ehe iſt nicht dazu da, daß ein Menſch ſich in ihr wohlgefällig beſpiegeln läßt. In der Ehe braucht man Hingabefähigkeit und Selbſtbehaup⸗ tung. Auf das Gebiet des reinen Temperaments über⸗ tragen: Nachgiebigkeit und Durchſetzungskraft. Das wiſſen wir alle, das iſt ohne weiteres klar. Der Graphologe wird daher auch bei der Prüfung von Schrif⸗ ten bemüht ſein feſtzuſtellen, wie weit dieſe beiden Eigen⸗ ſchaften bei zwei Eheleuten vorhanden ſind. Er wird ſtets froh ſein, feſtſtellen zu können, daß jeder einzelne ſowohl von der einen Eigenſchaft wie von der anderen ein gut Teil abbekommen hat. Aber er wird auch nicht unglücklich ſein, wenn ſich die beiden Eigenſchaften auch auf die Ehe⸗ partner verteilen. Denn auch bei dieſen Eigenſchaften muß es als erwieſen gelten, daß ſie ſehr gute Ergänzungs⸗ möglichkeiten bieten. Ein Beiſpiel, an dem auch die Grenzen aufgezeigt werden können, wie weit eine Ergänzungsmöglichkeit ge⸗ 2. fal, J f A, 7. 5 5 hen kann und wel⸗ cher Vorausſetzung ſte bedarf, bietet fol⸗ gende Ehe: Der Mann iſt 30 Jahre alt. Er verfügt über ein ſtarkes Wollen, iſt dabei aber unela⸗ ſtiſch und in ſeinem Weſen ſehr gehemmt. Man ſieht das an der Enge und dem Druck.(Schrift⸗ probe 1.) Seine außerordentliche Hartnäckigkeit iſt unlösbar verbunden mit der Neigung, Gegenſätze ſtreitbar aus⸗ zutragen und jedwede Konzeſſionen abzulehnen. Würde dieſen Eigenſchaften aber in allem und jedem freier Spielraum gelaſſen, dann würden ſoundſo viele Fälle eintreten, bei denen der Streit zu einem Verhängnis wer⸗ den könnte. Und die ganze Durchſetzungskraft würde nicht mehr ausreichen können, um Widerſtände zu über⸗ winden. Dieſer Mann braucht eine Frau, die im rech⸗ ten Augenblick auf die rechte, würdige Art nachzugeben weiß. Er oll% l u l. 1 ben 0 hat eine ſolche Partne⸗ 1 4 An rin 4 8h Ihre Gi 185 Schrift(Schriftprobe 2) 6 5 N iſt nicht die Schrift e e einer haltloſen, leicht beeinflußbaren Ja⸗Sa⸗ 1. ua gerin. Das iſt auch nicht die Schrift einer Frau, die dem ſtarken Wollen des Mannes nichts gegenüberzuſtellen hätte. Im Gegenteil, wir finden in ihr ganz außerordentliche, ſehr poſitive Eigenſchaften. Wir finden in ihr Ruhe, Ausgeglichenheit, Liebenswürdigkeit und eine große innere Harmonie. Man kann ſagen, die Stärke dieſer Frau iſt nicht ihr Voran⸗ ſtreben, ihre Hartnäckigkeit, ſondern die Stärke dieſer Frau iſt ihre innere Ausgeglichenheit, ihr„In⸗Sich⸗Ruhen“. Streit wird dieſe Frau nicht aus Schwäche vermeiden, ſondern weil ſie über den kleinlichen Dingen des Alltags ſteht, und aus einer ähnlichen Regung heraus verſteht ſie es auch, nachzugeben. Ihre Nachgiebigkeit zeugt wahr⸗ ſcheinlich von größerer Ueberlegenheit als die Durch⸗ ſetzungskraft ihres Gatten. Und es iſt anzunehmen, daß er, wenn ſie ihm die Kunſt des Nachgebens vorlebt, ſogar verſöhnlich und ausgeglichener wird. 5 Kataſtrophen, ja Ballungen von Kataſtrophen, die ohne dieſe Frau bei einem ſolchen Mann nur allzu leicht entſtehen könnten, werden in dieſer Ehe abgebogen oder ausgeglichen, womit ſich das leider viel zu wenig beach⸗ tete und noch weniger gelebte Sprichwort„Der Klügere gibt nach“ von neuem erwieſen hat. Wie iſt es im umgekehrten Fall, wie iſt es, wenn die Frau über ſtarke Durch⸗ ſetzungskraft ver⸗ fügt und der Mann in der Hauptſache die Au. NU eee, eee Wir wollen nur ganz fachlich und wiſſenſchaftuch⸗ nüchtern feſtſtellen, daß an und für ſich bei guter Aus⸗ gleichsquote auch eine Ehe unter kluger Nachgiebigkeit des Mannes keineswegs zu leiden braucht. Hier iſt die Schrift der Frau(Schriftprobe 3). Sie iſt 25, er 28 Jahre alt. Man ſieht ſchon an dem ſelbſt für eine Männerhandſchrift ungewöhnlichen Druck, an den ſtarken Vereinfachungen auch der Kleinbuchſtaben und an den vielen Schriftmerkmalen, daß dieſe Frau außerordent⸗ lich viel maskuline Züge beſitzt. Die Schrift des Mannes wirkt dagegen weich(Schrift⸗ probe 4). Er iſt keineswegs haltlos, und nur neben dieſer Frau wirken die Gutmütigkeit und Nachgiebigkeit des Mannes beinahe weichlich. Trotz allem beſitzt der Schreiber ſehr viel Lebensernſt. Er iſt ein beſonnener und ruhiger Menſch, der mit nüchtern praktiſchem Blick für das Weſentliche die Wirklichkeit erfaßt und gewillt iſt, ſeinen Platz im Leben auszufüllen. Dabei leitet den Schreiber keineswegs in erſter Linie ehrgeizige Streb⸗ ſamkeit, ſondern vor allem ſtarkes Pflichtbewußtſein und Verantwortungsgefühl. Der manchmal vielleicht etwas herrſchſüchtigen und draufgängeriſchen Art ſeiner Frau ſtellt er ſeine Ruhe, ſeine Stetigkeit, aber auch ſeine Selbſtdiſziplin entgegen, Aufnahme: E. Die glückliche Familie. Haſe— M. Er kennt zu 11 ſehr Licht⸗ und 5 5 Schattenſeiten —.ĩͤ K. ſeiner Partne⸗ 5 ö rin, weiß, wo 7 88„ er abſchwächen 8 5 4.„„ muß, er weiß 2 ů aber auch, daß bei kluger Be⸗ handlung— 5 gerade dazu iſt dieſer Mann fähig— dieſer Menſch unendlich viel Werk⸗ volles als Mutter und Hausfrau zu leiſten vermag. . c, ee= 5 Wie lächerlich wäre es, dieſer verantwortungsbewuß⸗ ten, ſtrebſamen und klugen Frau gegenüber aus einem kleinlichen Ehrgeiz heraus den Herrn im Haus zu ſpielen und ſie zu einer untergeordneten Stellung zu zwingen, die ſie einfach nicht verträgt. Gerade bei dieſer Frau kann ein Mann ſeine wirkliche Größe beweiſen. Nur weil der Mann Perſönlichkeit genug iſt nachzu⸗ geben, wenn er es den Umſtänden nach für richtig und zweckmäßig hält, iſt dieſe Ehe glücklich. Wäre er nur nach⸗ giebig, ohne Perſönlichkeit zu ſein, ohne irgendwelches Format zu beſitzen— damit wäre dieſer Frau nicht ge⸗ dient—, dann wäre zwiſchen beiden keine wirkliche Ge⸗ meinſchaft vorhanden. Der Klügere gibt auch hier nach. Gerade weil er in dieſer Verbindung nach⸗ zugeben, klug und würdig nachzugeben verſteht, iſt der Männ trotz allem der Klügere, da er weiß, die Tugenden 1 5 Weltbild(M). Nachgiebigkeit auf⸗ 1 ſeiner begabten Frau ſo zum Wohl der Familie einzu⸗ Das Abzeichen zum Erntedankſeſt. bringen muß? ſetzen und auszunutzen. d. P. Karfeld. Seckenheim. Platz am Wasserturm. 2 7 55 e Junge Hühner 1 ige Ad IF. das Freilichtvarlete-Theater 9e 2 22 zu verkaufen un 6 e 0 sibt heute Mittwoch Abend ½ Uhr Zaren helfen puren! Mi Bonndorferſte 35 i 5 55 und e eee mit der 8 f uch, Bonndorferſtr. 35. findet Stellung großen eltsensation: 1 Stunde in 2 m Tie fe, 75 f 5 7 ohne jegliche Luftzufuhr od. Sauerstoffapparat lebendig Feinmarinaden 2 1 Für die Einmachzeit bei begraben! 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