iſten⸗ uner). che 60 breit Innen⸗ „Kühl⸗ les aus⸗ Tiſch,? Hocker, 1 192. Meſſel 83,9. 10 ton! — III geladen, en Ww. — Rr. 220 (2. Blatt) Neckar ⸗Bote Samstag, den 19. September 1936 Wer regiert in Madrid? Rsg. Wäre es nach den bisherigen Erfahrungen noch notvendig geweſen, weitere Beweiſe fir das bewußte Dop⸗ elpiel Moskaus zu erbringen, ſo wäre jetzt das Maß ge⸗ ilk. Nach außen erklärte Moskau ſeine Nichteinmiſchung in Spanien, unter dem Deckmantel der Komintern leitet es direkt die ſpaniſchen Marxisten. Selbſtverſtändlich gibt man nit zu, daß, Moskau ſelbſt Waffenlieferant iſt, und ſucht zur Arnung der eigenen ieferungen die franzöſiſchen Ge⸗ nerkſchaften vorzuſchieben, welche durch Kominternagenten difgeputſcht werden. Nicht umſonſt erklärte Dimitroff am 1. Mai 1936, Frankreich ſei das wichtigſte Hilfsterrain der proletariſchen Revolution. Um dieſe Poſition auszunutzen, befaßte ſich Ende Auguſt eine Geheimſitzung des Politbüros in Mos⸗ kau mit der ſpaniſchen Lage und faßte dabei folgende Be⸗ chlüſſe: fc sige Schaffung einer Ruſſiſchen Botſchaft in Ma⸗ drid und Ernennung von Moſes, genannt Marcel Roſen⸗ berg, zum Botſchafter. Anweiſung an die Komintern, an ſämtliche kommuni⸗ ſtiſchen Parteien ein Rundſchreiben zu richten, mit dem dringenden Befehl, ohne Aufſchub und mit allen Mitteln eine internationale, umfaſſende Hilfsaktion für die ſpaniſche „Frente popular“ einzuleiten, Befehl an die Gugobazz(ehemalige Tſcheka) und an die Razvedu(Nachrichtenſtelle), der Komintern unverzüglich zwanzig der bewährteſten und energiſchſten Agenten zwecks Unterſtützung des neuen Botſchafters in Madrid zur Ver; fügung zu ſtellen. Auftrag an die Narkofin(Finanzſtelle der Komintern) und an die Staatsbank, die notwendigen Deviſen zu be⸗ ſchaffen zwecks Ueberweiſung der geſammelten Beträge an die Frente popular. Dieſe Beſchlüſſe wurden unter dem Vorſitz von Stalin gefaßt und ſofort zur Durchführung gebracht. Roſenberg, bisher Generalſekretär beim Völkerbund, wartete nicht ein⸗ mal das offizielle Ernennungsſchreiben ab, ſondern flog nach Paris, um dort mit den genannten Agenten zuſam⸗ menzutreffen. Roſenbergs Ernennung zum Botſchafter iſt übrigens ſchon an ſich ſehr aufſchlußreich. Roſenberg iſt bekannt, daß er ſeine politiſche Immunität ſtets zu revolu⸗ tionären Zwecken ausnützte. Als Generalkonſul in Danzig war er Leiter der ukrainiſchen Erhebung gegen Polen und Anſtifter der kommuniſtiſchen Revolten in Hamburg. Nach⸗ dem er auf Verlangen Polens abberufen werden mußte, wurde er als Nachfolger Borodins nach China beordert. Später arbeitete er zwer Jahre als Botſchaftsmitglied in Paris nur für die Schaffung der franzöfiſchen Volksfront und die Revolutionierung der Arbeiter. Auch in Genf war ſeine Doppelrolle nicht unbekannt, wobei feſtgeſtellt wurde, daß er ſich für ſeine aufhetzende Tätigkeit eines beſonderen ſchwarzen Senders bediente. Der Mitarbeiterſtab, den ihm die Komintern nach Ma⸗ drid mitgab, hat dieſelbe Laufbahn hinter ſich. Vodarenko iſt Mitglied der ruſſiſchen Botſchaft in Paris, befreundet mit dem Kominterngeneralagenten Mikhailoff und dem Generalinſtruktor der Komintern, Gelphand, beide in der Kominternzentrale Paris und frühere Mitarbeiter Roſen⸗ bergs in Ching Bondarenko leitete damals die Sektion zur Verſorgung der chineſiſchen Kommuniſten mit Waffen, Mu⸗ nition und militäriſchen Inſtruktoren. Der zweite, Winter, iſt Waffenſpezialiſt. Unter ſeiner perſönlichen Leitung ſte⸗ hen die wichtigſten ruſſiſchen Waffenfabriken. In Spanien hat er die Aufgabe, die Waffenfabrikation der Marxiſten zu organiſieren und auszubauen. Die neueſten Meldungen deuten bereits auf ſeine intenſive Arbeit in Madrid hin. In Barcelona wurde Roſenberg von weiteren Moskauer Spezialiſten erwartet. Der bekannteſte iſt Znamenſky, der unter dieſem falſchen Namen, er heißt wirklich Sibirzeff, in Charbin die oſtchineſiſche Bahn verwaltete, von dort ein umfangreiches Spionagenetz über die Mandſchurei aufbaute und für die Eiſenbahnattentate auf japaniſche Militärtrans⸗ porte verantwortlich iſt. Ebenſo organiſierte er den kom⸗ muniſtiſchen Ueberfall auf die emigrierten Ruſſen in China, der mehrere hundert Opfer forderte. Als Militärinſtruktor Amanullahs in Afghaniſtan hat ſich Krauſe ſeine erſten Sporen verdient. Nachher revolutionierte er die chineſiſchen Turkeſtanen. Ein gewiſſer Mintz, perſönlicher Freund Di⸗ mitroffs, iſt ebenfalls in Madrid. Unter dem Namen Tſchai⸗ kin organiſierte er die mazedoniſchen Terroriſtenbanden und war aktiv an der Vorbereitung zur Ermordung König Boris', wobei die Kathedrale in Sofia vernichtet wurde, beteiligt. Um nicht erſchoſſen zu werden, berief ihn Dimi⸗ troff nach Moskau zurück.. Schließlich ſei noch Kolſky, mit ſeinem wirklichen Namen Branermann, erwähnt, der unter dem Namen Fe⸗ dorof in Montevideo auf der ruſſiſchen Geſandiſchaft ar⸗ beitete und unter anderem die kommuniſtiſche Erhebung in Peru leitete. Nach der Abreiſe Schwerniks nach Paris wurde er deſſen Nachfolger in der Leitung der Profintern im Arbeiterſyndikat. Das ſind die auserleſenen Hilfskräfte Roſenbergs in Madrid, von denen jeder ſich rühmen kann, Hunderte von Menſchenleben auf dem Gewiſſen zu haben. Unter der Leitung Roſenbergs begann in Madrid die Arbeit. Zuerſt mußte die ſozialiſtiſche Regierung weichen. Sie iſt nicht wegen dem Fall Iruns zurückgetreten, ſondern weil Roſenberg eine„zuperläſſigere“ Regierung wünſchte, die die Garantie gab, daß ſofork die Sowſets in Spanien eingerichtet wurden, und die das Vertrauen von Moskau beſaß ohne aber kommuniſtiſch zu ſein, damit nicht Moskau die„entſcheidenden Entſchlüſſe der ſpaniſchen Arbeiter tra⸗ gen müßte“. Deshalb wurde Caballero ernannt, welcher zwar Kommuniſt iſt, aber auf Weiſung Moskaus in der Sozialiſtiſchen Partei verbleiben mußte, um den Anſchein sh wahren. Man mußte für die internationale Arbeiter⸗ chaft den Beweis einer wirklichen Arbeiterregierung er⸗ bringen, um die Moskauer Agenten dahinter verbergen zu können. So würde es vielleicht möglich ſein, internationale Verwicklungen zu ſchaffen, denen die Sowjetunion, obwohl ſie Anſtifter wäre, als lachender Dritter zuſchauen könnte, um daraus für ſich und die weltrevolutionären Ziele Nut⸗ zen zu ziehen. Dieſe Absicht wird noch deutlicher, wenn man die inten⸗ we Tätigkeit der Kominternzentrale Straßburg er, aßt, die mit allen Mitteln auf eine deutſch franzöſiſche useingnderſetzung hinarbeitet. Zu dieſem Zweck wurden bekannte deutſche Kommuniſten nach der Schweiz geſchickt, von wo ſie gegen Deutſchland arbeiten ſollten, um auch hier Zwischenfälle heraufzubeſchwören. Der Traum war indes raſch zu Ende, da die Schweizer Polizei eingriff, die Agen⸗ ten verhaftete und das umfangreiche Material beſchlag⸗ nahmte. Der Verſuch ſoll nun über Belgien wiederholt werden. In Spanien hat Roſenberg eine Sitzung der Komin⸗ tern Madrid und Paris einberufen, um über die nächſten Maßnahmen zu beraten. Das Kominternbüro Paris er⸗ hielt den Auftrag, der franzöſiſchen Kommuniſtenpartei Be⸗ fehl zu geben, in aktive Aktion zugunſten der„Frente Po⸗ pular“ zu treten. Die Geſchehniſſe haben dafür den Tat⸗ ſachenbeweis zur Genüge erbracht. Ercoli erhielt den Be⸗ fehl vom Kominternbüro Amſterdam aus, von den hollän⸗ diſchen und engliſchen Kommuniſten, die dieſem Büro un⸗ terſtehen, die Teilnahme an diefer internationalen Aktion zu fordern. Da es nicht wahrſcheinlich iſt, daß die ſpaniſche Kommuniſtin Paſionaria in England landen oder gar ſpre⸗ chen kann, wurde Schwernik mit dieſer Aufgabe betraut, während in Paris der ſogenannte„Griſcha“, namens Smo⸗ lianſky, Kominternagent, die kommuniſtiſche Aktion leitet. Dieſer war ſeinerzeit an der Revolte in Hamburg 1924 be⸗ teiligt, ebenſo am Bauernaufſtand in Polen. Moskau hofft auf ſeine Tüchtigkeit und Energie. So wird unter der offiziellen Leitung des Sowjetbot⸗ ſchafters Roſenberg in Madrid international für die„Fren⸗ te Popular“ gearbeitet, um nach dem Willen Stalins noch dieſen Herbſt die revolutionäre Bewegung über Weſteuropa zu tragen und ſo die Vorausſetzung für internationale Verwicklungen zu ſchaffen. Zur Neuordnung der Tierzucht Ein Hinweis auf die wichligſten Aenderungen. Das Reichstierzuchtgeſetz und ſeine Ausführungsverord⸗ nungen, die im März bezw. Mai erlaſſen worden ſind, hat eine recht einſchneidende Aenderung auf dem Gebiet der Tierzucht gebracht. Zunächſt iſt hervorzuheben, daß das ge— ſamte Körweſen der Vatertiere aller Gattungen auf den Reichsnährſtand übergegangen iſt. Das Köramt, deſſen Ein⸗ richtung eine der weſentlichſten Beſtimmungen des Reichs- tierzuchtgeſetzes iſt, hat die Aufgabe, das geſamte Körweſen im Bereich der Landesbauernſchaft zu betreuen. Das Kör⸗ amt gliedert ſich in fünf Abteilungen: für Hengſte, Bullen, Eber, Schafböcke und Ziegenböcke. An der Spitze des Kör⸗ amtes ſteht als Leiter der Landesbauernführer. Den ein⸗ zelnen Abteilungen des Köramtes gehören jeweils der zu⸗ ſtändige Landesfachwart, der zuſtändige Fachbeamte der Landesbauernſchaft und des Landes, ſowie für jede Zucht⸗ richtung ein Züchter an Das Köramt entwirft eine Körord⸗ nung, die auf die beſonderen Verhältniſſe des Landes zu⸗ geſchnitten iſt und überwacht das geſamte Körweſen des Landes. Nach den Weiſungen des Köramtes werden von den bezirksweiſe errichteten Körſtellen die ſogen. Körorte be⸗ ſtimmt, d. h. die Orte, in denen die Körungen für die ein⸗ zelnen Tierarten ſtattfinden. Von beſonderer Wichtigkeit iſt, daß künftig Körungen jeder Art faſt ausschließlich nur als ſogen. Sammelkörungen ſtattfinden können. Die Hauptkörungen finden in jedem Körbezirk einmal im Jahr ſtatt. Auf ihr ſind ſämtliche männlichen Tiere aller fünf Haupttierarten mit einem boe⸗ ſtimmten Alter vorzuſtellen. Die neue Form der Sonder⸗ körungen bedeutet für die Tierzuchtverbände einen großen Gewinn, Sie iſt beſonders für Baden von größter Bedeu⸗ tung und iſt vorgeſehen für Verſteigerungen und ähnliche Veranſtaltungen, die von der Landesbauernſchaft und von Züchtervereinigungen, die vom Reichsnährſtand anerkannt ſind, abgehalten werden. Es wird künftig bei den vom Lan⸗ desverband badiſcher Rinderzüchter veranſtalteten Verſtei⸗ gerungen eine Körung der aufgetriebenen Farren voraus⸗ gehen. Die Nachkörungen ſollen nur in beſonderen Fällen vorgenommen werden und zwar dann, wenn die Tiere zur Zeit der Hauptkörung aus irgend einem Grunde nicht vor⸗ geführt werden konnten. Eine wichtige Neubeſtimmung iſt, daß die vom Köramt oder der Körſtelle getroffene Entſchei⸗ dung endgültig iſt. Nach der Ankörung der Vatertiere wird vom Köramt oder von der Körſtelle eine ſchriftliche Deck⸗ erlaubnis erteilt. Erſt damit iſt der Halter berechtigt, das Vatertier zur Zucht zu benützen. Das Reichstierzuchtgeſetz und die Ausführungsverord⸗ nung hierzu umfaßt weiter eine Reihe von wichtigen Be⸗ ſtimmungen, welche die Durchführung der Körbeſtimmungen gewährleiſten. Alle Maßnahmen aber, die im Vollzug der Verordnung getroffen werden, gehen davon aus, daß eine wirtſchaftliche Schädigung der Landwirte unter allen Um⸗ ſtänden vermieden werden muß. Das Reichstierzuchtgeſetz gibt dem Reichsnährſtand bezw. den Landesbauernſchaften Vollmachten, die es möglich machen, jede Maßnahme zu er⸗ wirken, die im Intereſſe der Tierzucht für notwendig er⸗ achtet wird. Pfälzer Weinſtube im Goslarer Rathaus. Im hiſtoriſchen altehrwürdigen Goslarer Rathaus wird gegenwärtig eine beſondere Pfälzer Weinſtube eingerichtet. Dank der Unterſtützung der Stadt Goslar iſt es der Ge⸗ noſſenſchaft— die ſich aus Winzengenoſſenſchaften und Weingütern der Pfalz zuſammenſetzt und deren Vorſitzender der Landesbauernführer der Saarpfalz iſt— gelungen, Kellerräume in dieſem Bauwerk, einem der ſchönſten ganz Norddeutſchlands, zu erhalten. Die Räume werden gegen⸗ wärtig freigelegt und unter Leitung von Profeſſor Fiſcher beſonders ausgeſtaltet. Die Pfälzer Weinſtube, die gerade in der Stadt des Bauern und der Stadt des Reichsbauern⸗ tages ſicher ganz beſonders ſtark beſucht werden wird, ſoll bereits zum diesjährigen Reichsbauerntag im November er⸗ öffnet werden. Sie wird beſte Pfälzer Qualitätsweine aus dem Edelweinbaugebiet ner Mittelhaardt führen. Weiche Strafen wurden erlaſſen? Die Auswirkungen der letzten Amneſtie. Berlin, 18. September. Das rde bu vom 23. April 1936 iſt von den Juſtizbehörden beſchleunigt durchgeführt worden. Es 1 5 nunmehr genaue Zahlen über die Auswirkungen des Ge⸗ ſetzes vor. Bis zum 1. Auguſt 1936 haben insgeſamt 501 323 Per⸗ ſonen eine Vergünſtigung durch dieſes Geſetz erfahren. Im einzelnen ſind die Ergebniſſe folgende: 5 1. Unter Paragraph 1(Straftaten aus Uebereifer im Kampf für den nationalſozialiſtiſchen Gedanken) fielen 3532 Perſonen, und zwar iſt 1592 Verurteilten die rechtskräftig erkannte Strafe erlaſſen und bei 1940 Beſchul⸗ digten das Verfahren niedergeſchlagen worden. 2. Unter Paragraph 2(Geringfügige Straftaten, bei den die rechtskräftig anerkannte oder zu erwartende itte nicht mehr als Freiheitsſtrafe von einem Monat, Geldſtrafe in entſprechender Höhe beträgt) fielen 495 014 Perſonen, und zwar wurde 240 340 Perſonen Straferlaß zuteil, während in 254 674 Fällen das vorläufige Strafverfahren eingeſtellt oder von der Einleitung eines Strafverfahrens abgeſehen wurde. 3. Paragraph 3(Bedingter Erlaß rechtskräftig erkann⸗ ter Strafen von nicht mehr als ſechs Monaten Freiheits⸗ ſtrafe) kam in 2777 Fällen zur Anwendung. Davon entfallen 2000 Fälle auf Straftaten gegen das Heimtücke⸗Ge⸗ ſetz vom 20. September 1934, ſowie auf Straftaten gemäß der Paragraphen 134a und b des Strafgeſetzbuches(Be⸗ ſchimpfungen des Reichs, der Wehrmacht, der NS DAP) und Paragraph 130a(Kanzelmißbrauch). eee eee Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 19. September, 19.30 Uhr: Miete C 2 und 2. Sondermiete C 1: In neuer Inſzenierung: Wie es euch gefällt, Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Sonntag, 20. September, 18 Uhr: Miete§ 2 und 2. Sondermiete H 1: Die Walküre, von Richard Wag⸗ ner. Montag, 21. September, 19 Uhr: NS. Ludwigs⸗ hafen, Abt. 41 bis 42, 401 bis 409, 416 bis 418, 420 bis 423, 425 bis 429, 432 bis 434, 438, Gruppe F Abl. 815 bis 817, Gruppe B: Fauſt, 1. Teil, von Goethe. Dienstag, 22. September, 13.30 Uhr: Schülermiete Al: Fau ſt, 1. Teil.— 20 Uhr: RS. Mannheim, Abt. 261 bis 264, 291, 342 bis 350, 361 bis 369, 390 bis 393, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 1 bis 300: Die verkaufte Braut. Oper von Fr. Smetana. Mittwoch, 23. September, 20 Uhr: Miete A 2 und 2. Sondermiete A 1, NSG. Mannheim, Abt. 171, 181 bis 184: Schwarzbrot und Kipfel. Luſt⸗ ſpiel von Werner von der Schulenburg. Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr: Miete D 3 und 1. Sondermiete D 2, NSG. Mannheim, Abt. 281 bis 283: Wie es euch gefällt. Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Freilag, 25. September, 20 Ahr: Miete E 2 und 2. Sondermiete E 1: Die Boheme. Oper von Puccini. Samskag, 26. September, 20 Uhr: Außer Miete, ermä⸗ ßigte Eintrittspreiſe 0,50 bis 3,50 Mark, und NS Kc. Mannheim, Abt. 336 bis 338, NSG. Ludwigshafen, Abt. 101 bis 105: Lauf ins Glück. Operette von Fred Raymond. Sonntag, 27. September, 20 Uhr: Miete E 8 und 1. Sondermiete C 2, NSKG. Mannheim, Abt. 591 bis 597: Tosca. Oper von G. Puccini. Montag, 28. September, 20 Uhr: Miete B 3 und 1. Sondermiete B 2, NS. Mannheim, Abt. 602 bis 607: Die verkaufte Braut. Oper von Smetana. Im Neuen Theater(Roſengarten): Sonntag, 20. September, 20 Uhr: Für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 301 bis 309, 351 bis 353, 360, 502 bis 550, 573 bis 590, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Schwarz⸗ brot und Kipfel. a Sonntag, 27. September, 20 Uhr: Der blaue Hein⸗ rich. Schwank von Otto Schwartz und Georg Leng⸗ bach, Muſik von Viktor Corzillus. Eintritt: O,50 bis 3 Rm. Montag, 28. September, 20 Uhr: NSG. Mannheim, Abt. 101 bis 104, 119, 124 bis 129, 136 bis 147, 159, 201 bis 2038, 553 bis 557, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 700: Ludwig Thoma⸗Abend: Lottchens Geburtstag, Die kleinen Verwandten, Erſter Klaſſe. Beginn der Internationalen Sechstagefahrt. Weltbild(M) Siegerpreiſe für die 18. Internationale Sechs tagefahrt für Motorräder, die ſoeben in Freu⸗ denſtadt im Schwarzwald begann und bis zum 22. September dauert. Von links: Die In⸗ ternationale Trophäe; die große Goldmedaille der FIC M. un die Silbervaſe der FIC M. 1 9—— „Anka“ 2¹ Roman von Hans Poſſendorf. Mit den zwei feurigen und ausdauernden Pferden wurden nun größere Ritte unternommen, die Gerhart und Anka öfter für mehrere Tage von Budapeſt fernhielten. Die Ausflüge führten meiſt in die großen Ebenen zwiſchen Donau und Theiß, und Ankas Erſcheinung zu Pferde, die ſchon in Budapeſt Aufſehen erregte, verurſachte bei der Raſt in den kleinen Landſtädtchen meiſt einen richtigen Auflauf. Sie ritt, was damals noch als etwas Anerhörtes erſchien, im Herrenſitz, trug Stiefel bis zu den Knien und keine Kopfbedeckung. Ihre dunklen Locken, die ihr früher bis auf die Schultern fielen, hatte ſie, trotz Körrings Pro⸗ teſt, um eine Handbreit gekürzt; aber ſie waren immer noch lang genug, um im Verein mit ihrem ſchönen Mädchen⸗ geſicht ſie ſofort als weibliches Weſen erkennen zu laſſen. Schon längſt hatte ſich der Baron, dem ſeiner Natur nach alles Auffallende verhaßt war, dareingefunden, dem abgöttiſch geliebten Mädchen auch in ſolchen Dingen den Willen zu laſſen und ſeine perſönlichen Regungen gewalt⸗ ſam zu unterdrücken. Am beſten gefiel es Anka, wenn man in den primiti⸗ ven Schenken kleiner Dörfer übernachtete und Körring auf ihren Wunſch am Abend die Bauern und Hirten zum Wein einlud. Oft erließ ſie auch auf eigene Fauſt ſolche Einladungen und es gab dann ſtets eine beſonders laute, ürwüchſige und ungeſchliffene Kumpanei. Dann geſchah es wohl auch, daß Anka die Tafelrunde verließ, um bald dar⸗ auf, mit bloßen Armen und Beinen und nur mit einem bunten Schal trapiert, zurückzukommen und auf dem feſt⸗ geſtampften Lehmboden oder gar auf einem Tiſch ihre wil⸗ den Tänze vorzuführen. Der Baron litt dann Qualen des Widerwillens und der Eiferſucht, aber er brachte es nicht über ſich, Anka in ihrer ausgelaſſenen Freude zu ſtören. Nur ſeinen bedroh⸗ lich lauernden Blicken und ſeinem gleichſam ſprungbereiten Verhalten war es zu danken, daß es bisher bei dieſen Tänzen nicht zu Ausſchreitungen gekommen war. Doch er wurde den Verdacht nicht los, daß ein durch Ankas Vor⸗ führungen veranlaßter Krakeel ihr durchaus erwünſcht ſein würde.— Einmal aber geriet Anka ganz außer Rand und Band: Man war auf dem Heimritt an der Landſtraße, etwa zwanzig Kilometer von Budapeſt entfernt, auf ein großes Zigeunerlager geſtoßen. Der Baron wollte vorbeireiten; Anka beſtand aber darauf, daß man eine längere Raſt mache; die beiden ſaßen alſo ab und ſchritten, ihre Pferde am Zügel, gerade auf das Lager zu. Sofort ſtürzte ſich ihnen eine Schar bettelnder Kinder entgegen Wenige Augenblicke ſpäter kam auch der Chef der Bande herbei, ein Zigeuner von etwa ſiebzig Jahren, um die Beſucher zu begrüßen. Als er aber Anka ſah, blieb er erſtaunt ſtehen und rief ſeine Frau herbei, der ſofort eine Anzahl Weiber folgten. Die bettelnden Kinder wur⸗ den mit ein paar Tritten beiſeite gejagt und ein Halbkreis von Erwachſenen bildete ſich um Anka und Körring. Die Leute redeten in ihrer unverſtändlichen Sprache aufgeregt durcheinander und deuteten dabei auf Anka. Endlich trat der alte Chef der Bande mit einer höf⸗ lichen Verbeugung auf den Baron zu und fragte in ge⸗ brochenem Ungariſch: „Verzeihung, gnädiger Herr, iſt dieſe Dame eine Zi⸗ geunerin?“ Körring und Anka hatten während ihres Aufenthalts in Ungarn genag von der Landesſprache gelernt, um zu verſtehen und ſelbſt ein wenig ſprechen zu können. „Nein, keine Zigeunerin! Was fällt euch ein?“ erwi⸗ derte der Baron. „Jawohl! Sie iſt Zigeunerin!“ ſchrien die Weiber. Die Frau des Chefs und ein paar andere drängten ſich nun dicht an Anka heran und begannen erſt ſchüchtern, dann immer dreiſter, eine eingehende Prüfung des ſchö⸗ nen Mädchens. Der Baron wollte die Weiber wegjagen, doch Anka rief ihm lächelnd zu, ſie gewähren zu laſſen. Zuerſt redeten die Frauen in Zigeunerſprache auf ſie ein. Anka ſchüttelte lachend den Kopf, ſie dein Wort verſtehe. Dann nahmen die Weiber ihre Hände und betrachteten ſie eingehend,— betaſteten ihr Geſicht und ihre Haare. Ueber ihr Haar ſchienen Meinungsverſchiedenheiten zu herrſchen. Die Frauen befühlten es immer wieder; es ſchien den Leuten wohl zu gelockt für eine Zigeunerin. um anzudeuten, daß Anka ließ ſich alles lächelnd gefallen. Mar begann ſchließlich, ihre Haut einer Unterſuchung unterziehen. Sie entb ihren Nacken Als aber die Alte mit ihrem Geſicht Ankas Haut faſt berührte, ſie förmlich beſchnupperte, riß dem Baron die Geduld. „Genug jetzt! Weg da!“ rief er der Alten barſch zu. Die aber hatte ſich ihr Urteil wohl ſchon gebildet, denn ſie redete von neuem aufgeregt auf die umſtehenden Wei⸗ ber ein 8 Der Kreis der Zigeuner hatte ſich unterdeſſen vergrö⸗ ßert; auch viele Männer waren hinzugekommen, darunter ein dildſchöner Burſche von etwa zwanzig Jahren. Mit ihm redete die Alte ein paar aufgeregte Worte. Dann trat der Burſche auf Anka zu und ſagte in recht gutem Ungariſch: „Ich heiße Dulko und bin der Sohn dieſer Frau und unſeres Chefs. Meine Mutter will, daß ich Ihnen ſage, daß ſie der Meinung iſt, daß Sie doch eine Zigeunerin find. Warum ſchämen Sie ſich, das zuzugeben?“ „Ich habe es ja gar nicht beſtritten!“ Anka lachte ihm luſtig ins Geſicht. „Aber ver Herr dal!“ „Ihr habt recht und auch nicht: Ich bin eine halbe Zi⸗ geunerin. Meine Mutter war eine von eurem Volk.“ 2. te ſelbſt bereitwillig ihren Arm, ihren Hals, 5 Die Amſtehenden hatten Ankas Worte verſtanden und ein Jubel brach aus Im Triumph wurde Anka in das große Lager geführt. Alle drängten ſich zu ihr, gaben ihr die ſchmutzigen Hände und ſtreichelten ihr die Wangen. Machtlos mußte Körring das alles geſchehen laſſen,— 2 auf Ankas Bitten mußte er dem Chef ein paar Geld⸗ cheine eben, damit aus dem nächſten Dorf Schnaps und Eſſen herdeigeſchafft werde. Schließlich ging der Baron verdrießlich zu den Pferden zurück und legte ſich dort ins Gras, denn er konnte das Getriebe, das ſich nun um Anka entwickelte, nicht mehr mit anſehen.— „ ls in den Abend hinein dauerte das Gelage. Dulko hielt eine Rede auf Anka, in der er ſagte. ſie ſei das lchönſte Mädchen, das er und ſeine Volksgenoſſen je ge⸗ ſehen; darüber ſeien ſich hier alle einig und ſie wären ſtolz, daß es eine Zigeunerin geweſen, die ſolche Schönheit geboren habe.— An vas Eß⸗ und Trinkgelage ſchloß ſich dann ein all⸗ gemeines Tanzvergnügen, bei dem Anka aus einem Arm in den anderen geriſſen wurde. In den Tanzpauſen hockte Dulko neben ihr und brachte ihr Zigeunerworte bei: na⸗ koro, die Naſe— cekat, die Stirn— kan, das Ohr— men, der Hals— bal, die Haare. Als er mit dem Wort cumiben ſeine erſte Lektion ſchloß, gab er ihr unter dem Beifallsgelächter der Umſtehenden einen ſchnellen Kuß auf die Lippen, damit ſie auch wiſſe, was dieſes Zigeunerwort bedeute Gerhart von Körring ſah nichts von dieſem Unterricht. Er trat nur ab und zu in den Kreis der halbbetrunkenen und ausgelaſſenen Zigeuner, um Anka ſpöttiſch zu fragen, ob ſie noch immer nicht genug davon habe. Endlich— die Sterne ſtanden ſchon am Himmel— erklärte ſie ſich bereit, den Heimweg anzutreten. Es gab einen langen, faſt zärtlichen Abſchied von der ganzen Bande. Man bat Anka, ſie doch wieder zu beſuchen, nannte ihr den Namen und die nächſten Reiſeziele der Bande und die Weiber ſprachen allerlei Segenswünſche und glückbringende Zauberformeln über ſie. Nur Dulko hielt ſich mit ganz verſtörtem Geſicht beiſeite und war ſchließlich verſchwunden. Unter lauten Abſchiedsrufen der Zigeuner trabte ſie mit dem Baron endlich davon— die Landſtraße entlang, der Hauptſtadt entgegen. Nach ein paar Augenblicken hielt Anka nochmals an und warf einen letzten ſehnſüchtigen Blick zurück auf die brennenden Lagerfeuer. Der Baron kam ihr dadurch eine kurze Strecke voraus. Als ſie dem Hengſt aber gerade die Schenkel geben wollte, um ihren Freund wieder einzuho⸗ len, ſprang eine Geſtalt hinter einem Buſch hervor und warf ſich aufheulend vor ihrem Pferd in den Straßen⸗ ſtexub. Es war Dulko— Dulko, der ſchon in dieſen wenigen Stunden eine an Tollheit grenzende Leidenſchaft für Anka gefaßt hatte und der ſie nun— händeringend, ſich die Haare raufend und das eigene Geſicht zerkratzend— an⸗ flehte, bei ihm zu bleiben, mit ihm zu fliehen. Betroffen und ergriffen von dieſer ſtürmiſchen Ver⸗ liebtheit, hörte Anka ein paar Augenblicke ſeinen Beſchwö⸗ rungen zu. Dann vernahm ſie nahende Hufſchläge: Kör⸗ ring war offenbar umgekehrt, um zu ſehen, weshalb ſie ſo weit zurückblieb. Da gab ſie dem Lipizzaner die Sporen. Mit einem mächtigen Sprung ſetzte der Hengſt über den am Boden knienden Zigeuner hinweg und galoppierte da⸗ von. Mitternacht war längſt vorüber, als Gerhart von Kör⸗ ring und Anka in Budapeſt und in ihrem Hotel eintra⸗ fen. Auf dem Tiſch in ſeinem Zimmer fand der Baron einen Brief aus München. Er war vom Notar Dr. Hey⸗ denreich, dem er vor der Abreiſe die Verwaltung ſͤneg nicht unbeträchtlichen Vermögens übergeben hatte, ind lautete: „Lieber Gerhart! Leider kann ich Ihnen die vr langte Summe von 10 000 Kronen nicht ſenden, weng⸗ ſtens nicht ohne weiteres. Sie wiſſen, daß Sie ſchn längſt die ganzen Jahreszinſen Ihres Vermögens ai gebraucht haben. Die letzten Sendungen haben aber g die feſtverzinslichen Papiere faſt aufgezehrt. Die Aktien ſind im Augenblick ohne große Verluſte nicht zu ver kaufen. An die Veräußerung der Hypotheken und Län dereien werden Sie hoffentlich nicht denken. Ich laſſe Ihnen heute den Erlös der letzten Pfandbriefe, im gan⸗ zen 5600 Kronen, überweiſen.— Und was ſoll nun werden? Wollen Sie ſich ruinieren? Hören Sie den gu⸗ ten Rat Ihres väterlichen alten Freundes! Nehmen Sie Vernunft an und ſchränken Sie ſich ein! Herzlichſt! Ihr D Heydenreich, Zeilen überflogen. Dann um ihr gute Nacht zu wün⸗ Haſtig hatte der Baron die ging er hinüber zu Anka, ſchen. Sie bemerkte ſofort ſeine Verſtimmung und fragte: „Biſt du mir böſe? Es hat mir doch ſolche Freude ge⸗ macht mit den Zigeunern luſtig zu ſein und zu tanzen.“ „Nein, Liebſte, das iſt es nicht, was mich bedrückt. J habe einen böſen Brief bekommen. Hier, lies ſelbſt!“ Er zog den zerknitterten Bogen aus der Taſche. Anka las mit Aufmerkſamkeit, während Körring ſie mit ängſtlicher Spannung beobachtete. „Wir werden alſo in der nächſten Zeit kein oder ſeht wenig Geld haben und nicht ſo weiterleben können? wenn ich das recht verſtehe?“ fragte Anka endlich, ihm das Schreiben zurückreichend. „Ja, leider.— Biſt du ſehr entſetzt darüber?“ „En-ſetzt?— Glücklich! Ich habe ſchon ohnehin den ganzen Trödel ſatt: das Hotel, die Bedienten, Budapeſt, die vornehme Eſſerei. Und nun werden wir Strolche und ziehen in die Welt hinaus, wohin uns der Zufall treibt! Ja?— Hurrah!“ Sie umſchlang den Baron und wirbelte ihn jubelnd im Zimmer umher.. Plötzlich blieb ſie betroffen ſtehen: „Aber Haſſan und Janos? Müſſen die nun etwa auch verkauft werden?“ 8 „Aber nein doch! Das bißchen Futter werden wir ſchon noch auftreiben. Und wir können doch ſchließlich nicht zu Fuß gehen wie die Landſtreicher!“ a f Da jubelte Anka laut auf, umſchlang ihren Freund in jäher Leidenſchaft und rief: e s i „Du, du, du! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Nur dich, dich, dich!“ 5 Und alles Peinliche, Aergerliche, was Gerhart von Körring in dieſen letzten Wochen von Anka hatte in Kauf nehmen müſſen—, alle Qual und Eiferſucht verſank ſpur⸗ los in einem Meer von Glückſeligkeit. Moltonſtreifen werden mit leinenſtütze angebracht und Hieran Fr dlie N Hauusfratt. Dic frishigcvasdu nannt . Schön gepflegte Gardinen ſind nicht nur eine Empfeh⸗ lung für jede Hausfrau, ſondern gehören unbedingt zur Harmonie und Behaglichkeit eines Heims. Leider ſind gerade ſie die größten Staubfänger und müſſen deshalb gehegt und gepflegt werden. Mit einigen kleinen prak⸗ tiſchen Kniffen kann man ſich nicht nur dieſe Arbeit er⸗ leichtern, man kann auch die Lebensdauer der Gardinen verlängern. Vor allem darf man Gardinen niemals zu lange an den Fenſtern hängen laſſen und ſie dann erſt waſchen, wenn ſie ganz ſchmutzig ſind. Man ſoll ſie lieber öfter waſchen und ſie außerdem beim Wochenputz jedesmal aus⸗ klopfen oder, wer einen Staubſauger beſitzt, abſaugen. Auch beim Beginn der Gardinenwäſche müſſen die Gar⸗ dinen erſt tüchtig ausgeſchüttelt und ſo von dem äußerſten Staub befreit werden, der ja meiſt nur loſe anhaftet. Man weicht in kaltes Waſſer ein, das mehrmals erneuert wer⸗ den muß. Zarte, beſonders empfindliche Gewebe hängt man über einen ſauberen Holzkleiderbügel, mehrmals zuſammengelegt, und läßt ſie ſo im Waſchkeſſel langſam kochen. Kleine zarte Tüllgardinen legt man ebenfalls mehrmals zuſammen in einen alten Kopfkiſſenüberzug und läßt ſie darin auskochen, ſo vermeidet man jedes Reiben und Drücken, und doch werden der Staub und Schmutz auch auf dieſe Weiſe reſtlos entfernt. Dieſes „Gardinenpaket“ wird in milder Seifenlauge hin⸗ und hergeſchwenkt. Da es ſich bei den Vor⸗ hängen in den meiſten Fällen nur um eine Anſchmutzung handelt, ſoll man die reini⸗ gende Wirkung ausſchließlich dem Seifenwaſſer, das aber nur lauwarm ſein darf, überlaſſen. Nach mehrmali⸗ gem ſorgfältigen Spülen, D. h. ſo lange, bis alle Sei⸗ fenreſte entfernt ſind, werden die Gardinen noch naß, ohne zu wringen, mehrmals zu⸗ ſammengelegt, aufgehängt. Man läßt ſie ſo lange an⸗ trocknen, daß ſie geplättet oder geſpannt werden können. Beſonders, wenn man meh⸗ rere Vorhänge der gleichen Größe hat, erleichtert man ſich die Arbeit, wenn man die Vorhänge übereinander ſpannt. Wer keinen Spanner beſitzt, kann ſich einen ſolchen aus zwei Wäſcheleinenſtützen, die an Stuhllehnen feſtge⸗ bunden ſind, ſelbſt zurecht⸗ machen. Weiße Filz⸗ oder naſſen Gardinen mit angeſteckt. Verſchiedene Gewebe erfordern nach der Wäſche ein leichtes Stärken, das man ſofort nach dem Spülen vor⸗ nimmt. Wer ſeine Vorhänge nicht in weißer Farbe haben möchte, ſondern eine ſchöne Cremetönung vorzieht, lege die Vorhänge kurze Zeit in eine leichte Teelöſung von ſchwarzem Tee und wiederhole dieſe Färbung nach jeder Wäſche. Das Gewebe leidet hierunter nicht. Sind in Tüllgardinen Löcher, ſo ſtärke man ein Stück⸗ chen gleichen Tüll und plätte dieſes Stück heiß an, ſo hält es bis zur nächſten Wäſche. Bei größeren Schäden, die man dauerhaft ausbeſſern will, hefte man nach der Wäſche die Lochränder genau nach ihrer Größe auf ein entſpre⸗ chendes Stück weißes Pergamentpapier und ſtärkt dann ein. Ein Stück Tüll, etwas größer als der Schaden und möglichſt im Muſter paſſend, wird ebenfalls geſtärkt und auch naß aufgebügelt. gezogen, und der Schaden iſt unauffällig beſeitigt. Wenn im Tüll gerade ein Muſter ſtörend fehlen ſollte, iſt dieſes roſtfreien Stiften oder Nadeln leicht mit weißem Baumwollſtopfgarn ähnlich nachzu⸗ ziehen. — 4— Weg cle Nadi? Der Rettich, der bayeriſche„Radi“, iſt ein„alt⸗ modiſches“ Nahrungs⸗ und Gewürzmittel, das größere Beachtung verdiente. Er hat aufbauende und reinigende Wirkung und iſt eine ſehr geſunde Ausgleichskoſt für Fleiſcheſſer und Biertrinker. Ausgezeichnet iſt die Wir⸗ kung von Rettich und Rettichſaft bei Leber⸗ und Gallen⸗ leiden.— Man ſtellt den fein geraſpelten Rettich(in Scheiben geſchnitten wird er meiſt nicht genügend„auf⸗ geſchloſſen“) zuſammen mit Gurkenſalat, Tomatenſalat oder Mohrrübenſalat. Auch bei einem gemiſchten Salat ſollte der Rettich nicht fehlen. Eine Vorſpeiſe von Radies⸗ chen⸗ und Rettichſalat, mit Zitronenſaft, Selleriefalz und etwas ſaurer Sahne ange⸗ macht, iſt ſehr ſchmackhaft. f Weniger bekannt iſt ein Salat, der aus fein geſchnit⸗ tenen Spinatblättern, Ret⸗ tich⸗ und Radieschenraſpeln, Tomatenmark und einer Ma⸗ rinade beſteht. g Zu vielen Kartoffelgerich⸗ ten, Fiſchgerichten und Spei⸗ ſen aus gekochtem Fleiſch ſollte man der Abwechſlung halber Rettichtunke reichen. Sie wird aus einer weißen Mehlſchwitze angerichtet, die mit Zitronenſaft, reichlich Rettichmus und Oel oder Sahne gewürzt iſt. Und wer bat noch nicht Reißzwecken an der Wäſche⸗ werden die noch ä— Aufnahme: E. Schoepke— M. So werden die friſchgewaſchenen Gardinen auf den men geſpannt. —— 8 verſucht, Radieschenſalat 5 die fein gewiegten Herzblätter der Radieschen, als Salat angemacht, zu be⸗ leben? 0 . . n. — S See de 2 5 Seer 2 n Glück laufenden Ban Wie das Große Los gezogen wird Nachrichtendienſt im Rundfunk In der heutigen Vormittagsziehung ſotterie entfielen die Losnummern mal, wenn dieſ geblickt von dieſem Augen brochen und ge mal dieſes Glück . 2 e, 8 8—— eee Zeichnungen(5): H. Bauer weitergedacht:„Du müßteſt es eben auch einmal verſuchen, müßteſt dir auch einmal ein Los kaufen! Der ſtaatliche Lotterieeinnehmer wohnt ja gleich um die Ecke.“ Aber dann iſt es meiſt bei dieſem guten Vorſatz ge⸗ blieben, und ſo waren es immer nur andere Volksgenoſſen, die in der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie ihr Glück machten. Denn auch hier iſt es ſo, wie überall im Leben: man muß zunächſt ein bißchen Wagemut haben und dem Glück die Hand reichen.— Ganz von ſelbſt kommt es nicht ins Haus, auch nicht durch die Staatslotterie. Schauen wir deshalb der Göttin Fortuna einmal ein wenig in ihre Werkſtatt, ſehen wir einmal zu, wie die Ziehungen der Staatslotterie vor ſich gehen, beſchäftigen wir uns einmal etwas näher mit dem Gewinnplan, damit wir das nächſte Mal, wenn wir an der ſtaatlichen Lotterieeinnahme vorbei⸗ gehen, nicht wieder vergeſſen, den erf n Schritt zu einem Erfolg zu tun, der ſchon vielen zuteil wurde und jedem von uns gegen einen geringen Einsatz vielleicht auch einmal zuteil werden kann. Der Start zum Glück Schon lange bevor ſich die Lostrommel im Ziehungs⸗ 15 der Staatslotterie zu drehen beginnt, waren fleißige ände an der Arbeit, um alle Vorbereitungen zu treffen, daß für den eigentlichen Ziehungsvorgang, der öffentlich iſt, alles genau und planmäßig, ohne jede Möglichkeit eines Irrtums oder Verſehens, ablaufen kann, wie es dieſe amtliche Handlung verlangt, die über die Verteilung von vielen Millionen Mark auf viele Hunderttauſende von Ge⸗ winnloſen zu entſcheiden hat: Die von der Reichsdruckerei angefertigten Nummern⸗ und Gewinn⸗Zettel werden zu kleinen Röllchen gedreht und in die für dieſen Zweck 0 bereiten wabenartigen Gitterkäſten Nummern⸗ und jedes Gewinnröllchen hat hineingeſteckt. Jedes ſeinen be⸗ ſonderen, feſt beſtimmten Platz, ſodaß vor der Einſchüttung der Röllchen in die Ziehungsräder jede gewünſchte Los- nummer ſofort vorgezeigt und die feſtgeſtellt werden kann.(Jeder Spieler, der ſich die Geſamtſtückzahl f eit ei nimmt, zu einer ſolchen öffentlichen Ziehung zu kommen, hat das Recht, ſich ſeine Losnummer vor dem Einſchütten zeigen zu laſſen.) So iſt es vollkommen ausgeſchloſſen, daß das Fehlen einer Nummer, oder das Fehlen könnte. Drehen der Räder i nannten Ziehungsko Gewinnrad und dem chen ziehen und dann Petſchaft und Sie das Sinnbild für Zu und das Gewinnrad auch die nacheinande den aufgereiht und gelegt. Da jede der 5 Kl mernrad nur einmal mern fallen für die fo terie naturgemäß aus. eines Gewinnröllchens überſehen werden Die Gewinnröllchen oder die Nummern⸗ röllchen kommen jeweils für ſich in eine der großen Lostrommeln: in das Nummernrad bezw. das Gewinnrad. Hier werden ſie durch mmer wieder gründlich gemiſcht. ſodaß jede Beeinfluſſungsmöglichkeit ausſcheidet. Dürfen doch nicht einmal die ſoge⸗ mmiſſare(die aus dem Nummernrad die Röll⸗ laut verkünden, welcher Gewinn auf welche Losnummer gefallen iſt) Beamte der Staatslotterie ſein. Das Glück kommt ins Rollen! gel ſind ſeit alter Zeit verläſſigkeit und Unver⸗ letzlichkeit. So werden auch das Nummern⸗ während jeder Ziehung verſchloſſen und verſiegelt gehalten, ſo werden r gezogenen Nummern und Gewinnzettel, die die Grundlage der Ge⸗ winnliſte bilden, zu je hundert auf einen Fa⸗ darauf unter Siegel aſſen ihren eigenen Ge⸗ winnplan hat, wird das Gewinnrad für jede Ziehung friſch gefüllt, während das Num⸗ für die ganze Lotterie gefüllt wird— die einmal gezogenen Num⸗ lgenden Klaſſen der Lot⸗ Nach Beendigung jeder Ziehung muß das Gewinnrad alſo leer ſein, während im Nunn⸗ mernrad nach Beendigung der 5. Ziehung(der 5. Klaſſe) nur diejenigen Nummernröllchen zurückbleiben, die dieſes Mal leer ausgingen. Aber auch dieſe Röllchen werden für etwa notwendige Nachprüfungen ſorgfältig in verſiegelten Säcken aufbewahrt. Zuſchauer des Glücks Wie ſchon erwähnt, ſind Ziehungen der Preußiſch⸗Süd⸗ deutſchen Klaſſenlotterie öffentlich, f . odaß jeder, der ein Los ſpielt oder erſt eines erwerben will, das Recht hat, der Zie⸗ 2 beizuwohnen. m übrigen werden die Intereſſen der Spieler aber auch noch durch je zwei ſtaatliche Lotterieein⸗ nehmer vertreten, die abwechſelnd bei den Ziehungen mit an⸗ weſend ſind. Es iſt immer ein ſtattlicher Kreis von Zuſchau⸗ ern, der ſich aus dem Publikum zu den Ziehungen ein⸗ findet, beſonders am Schlußtage der 5. Ziehung, wenn das Große Los herauskommen ſoll. Die nart Typen gibt es da zu beobachten: die Genauen, die ſich zu⸗ verſchiedenartigſten nächſt einmal vor dem Einſchütten der Nummernröllchen ihre Losnummer zeigen laſſen, die Zuverſichtlichen, die das ſichere Gefühl haben, daß diesmal ihr Los ganz groß her⸗ auskommen wird, und dann die ganz Klugen, die hoffen, das Glück irgendwie beſonders an ihre Ferſen feſſeln zu kön⸗ nen, wie etwa der Mann, der mit Hilfe einer genauen Uhr und eines Horofkopes errechnen will. wann seine Glücks- ſtunde ſchlagen muß. Auf jeden Fall gibt es knum etwas Intereſſanteres und von der Zuverläſſigken dieſen Lotterie e als die Anweſenhett bei einer ſolchen Ziehung. Eine Volkslotterie Machen wir nun noch einen Rundgang durch den Ge⸗ winnplan der Preußiſch⸗Süddeutſchen Kaſsenlottrete. ſo werden wir feſtſtellen, daß dieſe im beſten Sinne des Wortes eine Volkslotterie iſt, denn das Wichtigſte dei ihr iſt, daß auch mit geringem Einſatz eine Beteiligung möglich wird und weiter, daß faſt jedes 2. Los gewinnt Ste gibt alſo auch denjenigen die Möglichkeit teilzunehmen, die keinen großen Einſatz machen können. Für jede Klaſſe kann man ſchon für RM. 3.— ein Achtellos ſpielen, ſo daß ſich die RM. 15.—, die den eigentlichen Einſatz für die Haupt⸗ ziehung der 5. Klaſſe ausmachen, auf rund ein halbes Jahr verteilen laſſen. Jede Klaſſe hat einen eigenen reichhaltigen Gewinnplan, wenn auch der eigentliche Hauptgewinn, 1 Million Mark, auf ein ganzes Los erſt in der Schluß⸗ ziehung der 5. Klaſſe ausgeſpielt wird. Bei der Rieſenzahl der mittleren und kleineren Gewinne iſt es auch zu erklären, daß die„Preußiſch⸗Süddeutſche“, wie ſie im Volksmunde heißt, ſich ſchon jahrzehntelang gleichbleibender Beliebtheit erfreut, und daß man oft von b Menſchen hört, die mit dieſer Lotterie„ih ai gemacht haben“. Der Wille zum Sieg Wieviel Menſchen es ſind, die dieſes Glück ſeit Be⸗ ſtehen der„Preußiſch⸗Süddeutſchen“ genießen durften, wird ſich kaum jemals errechnen laſſen, weil in vielen Fäl⸗ len Loſe nicht von einzelnen Perſonen, ſondern von gan⸗ zen Gruppen geſpielt werden, die ſich zum Kauf eines gan⸗ zen oder halben Loſes zuſammenſchließen. Der Wille, einen Schlachtfeld des Lebens davonzutragen, Sieg auf dem ſchlummert in Millionen von Menſchenherzen, und ſo kann es nicht in Erſtaunen ſetzen, zu hören, daß es Loſe gibt, die von einer Gemeinſchaft von zwanzig und mehr Perſonen geſpielt werden. Iſt auch im Gewinnfall der Anteil des ein⸗ zelnen geringer, ſo iſt dennoch die Freude, den Willen zum Sieg in die Tat umgeſetzt zu haben, groß genug, den All⸗ tag zu verſchönen. An den Nand geſchrieben: Die Klaſſenlotterie fand in Preußen bereits 1703 ihren Eingang. Die Preußiſch⸗Süddeutſche Klaſſenlotterie(an⸗ fangs„Preußiſche Klaſſenlotterie) wurde dagegen 1832 in Betrieb geſetzt, beſteht alſo demnach trotzdem ſchon über hundert Jahre. Leidenſchaftliche Lotterieſpieler ſind Italiener, Spanier und Portugieſen. Das ganze Jahr über finden allwöchentlich 8 ſtatt, doch ſind die Gewinne bei kleineren Ein⸗ ätzen naturgemäß geringere als die, die von der in Deutſch⸗ land üblichen Klaſſenlotterie ausgeworfen werden. * In Oeſterreich erfreut ſich vornehmlich das ſogenannte Zahlenlotto großer Beliebtheit, das bereits ſeit dem Jahre 1752 betrieben wird. Hier zeigt ſich aber, das der Gewinner in allen Fällen weniger empfängt, als er nach der mathema⸗ tiſchen Wahrſcheinlichkeitsrechnung bekommen müßte. Hoffnung iſt Kraft Be 4 9 ln a nn Vielen ergeht es ſo, wenn ſie der kleinen, ſtillen Frau im Hausflur oder auf der Treppe begegnen... ſie wollen gleichgültig an ihr vorbei und ſtutzen dann plötzlich, wenn ihr Blick auf das junge, blaſſe Geſichtchen fällt. ja, ſtut⸗ zen und wundern ſich irgendwie. Die einen über die ſtrah⸗ lenden, frohen Augen, die anderen über das eigenartige Lächeln, das den ſchmalen Mund umſchwebt, Irgendetwas iſt in dieſem zarten Frauengeſicht, das Aufmerkſamkeit erregt.. etwas, das ſich nicht mit Worten erklären laſſen will. das einfach da iſt und ſich nicht verſcheuchen läßt. Seit zwei Jahren hat die kleine, ſtille Frau die Haus⸗ reinigung inne. Witwe iſt ſie, und zwei junge, hungrige ber iſt auch Mäuler ſind da, die gefüttert werden wollen. Schmalhans Küchenmeiſter in der engen, dumpfen Hinterwohnung, iſt auch die kleine Frau vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend auf den Beinen, nie wird jemand ſie klagen hören. Ein wenig ſcheu iſt ſie und leicht verlegen, wenn man ein Wort an ſie richtet, doch nie weicht die merkwürdige Fröhlich⸗ keit aus ihren Zügen. Viele neu⸗ Zeit a Fragen ſind im Laufe der eit an ſie gerichtet worden zarte und plumpe, gleichgültig und Q herzlich gemeinte.. aber die kleine Frau lächelt nur.„Fröhlich? Ich? Ich weiß wirklich nicht... wieſo ammer fröhlich bin?“ Und wahrſcheinlich iſt es wirklich ſo, daß ſie ſelbſt nicht weiß, warum ihre Augen zu jeder Stunde fröhlich blitzen und ihr Mund immer lächelt. Wahrſcheinlich iſt es ſo, da ſie wirklich nicht weiß, daß der Motor ihrer Lebenskraft glauben Sie, daß ich „Hoffnung“ heißt und daß ſie ihn ſpeiſt mit der ganzen Hingabe ihres Vertrauens an das Schickſal. An manchen Tagen, von denen keiner im Hauſe was weiß, iſt ſie leb⸗ hafter als ſonſt.. an jenen Tag Ziehungsſaal aufgeregte Zuſchauer um die große der Preußiſch⸗Süddeutſchen en, an denen ſich im Klaſſenlotterie Trommel ſcharen und wenn ſie zu dem Lotterieeinnehmer an der Ecke eilt, bei dem ſie nun ſchon ſeit zwei Jahren ihr Achtellos ſpielt, kann es geſchehen, daß ſie ſelbſtverg eſſen vor ſich hinflüſtert. Bisher iſt ſie ſtets leer ausgegangen. Aber das kümmert ſie nicht. Einmal kommt auch ihre Stunde! Das weiß ſie. Und dieſe Stunde, die kommen wird, gibt ihr die Kraft, auszu⸗ halten, auszuharren. Auch Glück will verdient ſein. Unver⸗ dient fällt keinem etwas in den Schoß. Nein, die kleine, ſtille Frau wird nicht ungeduldig. Wer an das Glück glaubt, denkt ſie, zu dem kommt es auch. e So fliegen die Tage dahin. Sie kämpft unverdroſſen um das tägliche Brot. Mutloſigkeit? Sie weiß nichts davon. Sie hält das Haus blitzblank, ſie wäſcht für andere, ſie beſ⸗ ſert fremde Wäſche aus, und hat trotz alledem Zeit, ihre beiden Kinder mit der ganzen Zärtlichkeit einer Mutter zu lieben. Iſt das nicht wie ein Wunder. Die Hoffnung Seins... die Wunder? Nein, es iſt kein beſtimmt jeden Augenblick ihres Hoffnung auf das Große, das da kommen wird.. irgend wann einmal Und ſo arbeitet ſie weiter. der Hoffnung im . froh, ſtark, die Flamme Herzen. An einem Tage wird es ſo weit ſein. Dann wird ſie mit 1 595 Kindern hinaus in den Vorort en die iehen, wo grüne Wie weg Blumen weicher Teppich.. wo Erde bedecken wie ein blühen und das ſtille Blinken eines klaren Sees das Auge erfreut. Arbeiten? Ja, arbeiten wird ſie auch dann noch. Wie könnte ſie je die Hände untätig in den Schoß legen? wird ſie nicht mehr übernehmen Aber ſo ſchwere Arbeit ein wenig Schonung wird wie eine Erholung ſein nach dieſen harten Jahren. Oft, wenn Dunkelheit ſich Sterne am Himmel leuchten, wenn niederſenkt, wenn tauſend die Welt zu ſchlafen be⸗ ginnt, ſitzt ſie am weitgeöffneten Fenſter, und ſchaut hin⸗ auf zum ſchimmernden Firmament. Dann träumt ſie von der Zukunft. Und in dieſen ſtillen Stunden wird ihr Ge⸗ 15 5 daß es ihre Kinder einmal beſſer haben werden al ie Was war ihr Leben bis heute? Arbeit war es Arbeit und Kampf um das tägliche Brot Not und Sorge Ihre Augen werden feucht, wenn ſie an ihren Mann denkt, mit dem ſie ein paar Jahre glücklich war, und den ſie ihr eines Tages tot ins Haus brachten. Verunglückt. Ja, hart iſt ihr Leben geweſen, und das 5 Schickſal hat ihr nichts geſchenkt. Nichts. Aber das kann nicht ewig währen. Einmal wird ſich alles zum Guten, zum Schönen wenden, und dann—— dann—— So hofft ſie. hofft und hofft .. die Tage der Ziehungen ver⸗ gehen.. Wieder nichts. Da und dort haben ſie gewonnen.. die anderen.. aber ſie, die kleine, ſtille Frau, ging wieder einmal leer aus. Hart iſt das. Und ungerecht, denkt ſie nun ſchon ein wenig bitter. a Hart ſind auch die Tage, und einmal ſpielt ſie ſogar mit dem Gedanken, das Achtellos aufzugeben. Aber hieße das nicht gleichzeitig, auch auf alle 9 Und dann, als die Tage der ſchieht das Wunder. Das Loss ihr Los endlich! Die kleine Frau weint vor Freude, und als die vier ein Tre liegen, da iſt ihr, als drän eine ferne Stimme an Ohr und als flüſtere dieſe Stimme:„Wer ausharrt, Und ſo iſt denn wirklich geſchehen. was eine Tauſender vor ihr liegen wirklich und wa rhaftig 05 kleine, ſtille Frau erhoffte. Denn Hoffnung ift Kraft! Und Kraft iſt Leben! offnung zu verzichten? Auf alles verzichten, was ihr bisher das Leben verklärte? Sie gibt das Los nicht auf, nein, ſie ſpielt es weiter. Ziehung wieder nahen, g fer * Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball Nunmehr beginnt auch die Kreisklaſſe 1 mit den Verbandsſpielen. Die vorhandenen 16 Vereine im Kreis Mannheim wurden in zwei Gruppen, Weſt und Oſt, zu je 8 Verreine eingeteilt. Die hieſige Fußballvereini⸗ gung gehört zur Gruppe Oſt. In dieſer Gruppe ſteigen am Sonntag folgende Spiele: Neckarhauſen— Ladenburg Hemsbach— Schriesheim Wallſtadt Turnverein Viernheim Seckenheim— Leutershauſen. Es iſt alſo ein volles Programm mit intereſſanten Begegnungen. In Neckarhauſen ſteigt ſogar ein Lokal⸗ kampf. Beide Vereine lieferten ſich immer heiße Kämpfe. Auch für morgen ſteht dies zu erwarten. Der eigene Platz gibt Neckarhauſen ein Plus und kann einen knap⸗ pen Sieg bedeuten. Hemsbach empfängt den Neuling Schriesheim; auch hier iſt ein Sieg des Platzvereins zu erwarten. Schriesheim, das erſt vor einigen Tagen einen Zuſammenſchluß aller Sportvereine durchgeführt hat und zurzeit noch im Aufbau begriffen iſt, wird wohl noch einige Zeit benötigen, um mit einer ſpielſtarken Mann⸗ ſchaft aufwarten zu können. In Wallſtadt ſtellt ſich der Turnverein Viernheim vor; ſein Können wird aber micht ausreichen, um dem Gaſtgeber die Punkte abzuneh⸗ men. Offen wird der Ausgang der Begegnung in Sek⸗ kenheim ſein. Hier treffen zwei alte Bekannte aufeinan⸗ der, die ſich früher ſchon immer äußerſt ſpannende Kämpfe lieferten. Die Leute von der Bergſtraße haben von ihrem Können noch nichts eingebüßt, ſo daß ein ſchöner Kampf zu errwarten iſt. Hoffentlich iſt der Start der Seckenheimer erfolgroich Köll'ſche Jungs in Friedrichsfeld. In beſter Erinnerung ſteht noch bei vielen Freunden der Leichtathletik, als vor zwei Jahren die Mannen. des ASV. Köln unter Führung von Weinkötz unſeren Vorort Friedrichsfeld beſuchten. Stellte doch bei dieſer Gelegenheit der kürzlich zum Doktor beförderte Groß⸗ fengels Duisburg einen Weltrekord im Schleuderballwer⸗ ſen auf. Auch ſtehen ähnliche, herrliche Kämpfe bevor. Friedrichsfeld ſchwebt ſchon in Vorfreude. Bei derRück⸗ reiſe aus Stuttgart von den Deutſchen Vereinsmeiſter⸗ ſchaften kehren die Akademiker in Friedrichsfeld ein, nicht ohne als echte Sportler ihre Leiſtungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Wie vor zwei Jahren werden ſich die Beſten Mannheims wieder einfinden, und wenn es nur deswegen wäre, um die Freundſchaft mit den Köll⸗ ſchen Jungs wieder aufzufriſchen. Es iſt erfreulich, daß man beſonders den Nachwuchs berücksichtigt. Denn der Kampf mit den Könnern iſt eines der beſten Mittel, um unſere Jugend weiterzubringen. Ihr müſſen alle Wege geöffnet werden zu dem Ziel, das im Hintergrund des Sportes ſtehen muß: Tokio. Die Kämpfe finden wie⸗ der auf dem DT.⸗Platz(bei der Steinzeugfabrik) am an den 21. September. nachmittags 5.30 Uhr ſtatt. Handball der Gauklaſſe. TV. 98 Seckenheim— FC. Freiburg SV. Waldhof— TV. 86 Weinheim TV. Nußloch— TV. Not TG. Oftersheim— Tgd. Ketſch TV. Ettlingen— VfR. Mannheim Morgen wird zum erſten Male die badiſche Hand⸗ ballgauklaſſe mit vollem Programm aufwarten, nach⸗ dem bereits am letzten Sonntag die erſten Begegnungen Zeugnis von der diesjährigen Spielſtärke ablegten, wenn auch noch mancher Kampf ausgetragen werden muß, bis die Spreu vom Weizen getrennt ſein wird. In Seckenheim wird man ſehen, ob die Niederlage gegen Tgd. Ketſch für die hieſigen Turner maßgebend für die kommenden Spiele geweſen war, oder ob nicht doch die alte Kampfkraft erwacht und die Oer nicht doch den gefürchteten Gegner vom vorigen Jahr ab⸗ geben. Wir neigen trotz allem zum letzteren, indem wir beſonders daran denken, daß am letzten Sonntag die zweite Halbzeit gleichwertige Gegner vereinigte. FC. Frei⸗ burg iſt ein neuer Partner in den Kämpfen der heſten badiſchen Mannſchaften; die geringere Erfahrung wird der größere Kampfgeiſt erſetzen. „Nach dem Anklang, den das deutſche Handballſpiel während der Olympiſchen Wettſpiele allerſeits bei den Gäſten der geſamten Welt gefunden hat, und den ſtol⸗ zen Siege unſerer Nationalelf, iſt ein ſtärkerer Beſuch dieſes ſchnellſten und raſſigſten der Ball⸗ und Raſenſpiele zu erwarten. Die weiteren Treffen werden ſchon Aufſchluß dar⸗ über geben, wer ſich erfolgreich durchſetzen kann, wenn man auch im allgemeinen Siege der alten Gauliga⸗ kämpen erwartet. Reſultate vom 13. 9. 36: TV. 98 Seckenheim— Tgd. Ketſch 3:8 VfR. Mannheim TV. Rot 818 TV. Ettlingen— Fc. Freiburg 98 Vereinsmeiſterſchaften 1936. Aeberall ſtarten zurzeit nochmals die ganz großen Vereine zu den deutſchen Vereinsmeiſterſchaften, die in verſchiedenen Klaſſen alljährlich zur Durchführung gelan⸗ gen. Der Turnerbund„Jahn“ unterzieht ſich am mor⸗ gigen Sonntag früh dieſer Leiſtungsprüfung in der Klaſſe C der Aktiven und in der Klaſſe B der Jugend. Als Gegner tritt eine kombinierte Mannſchaft des Tv. 1846 Mannheim an und zwar auf dem Platze des To. 1846. Die Uebungen der Aktiven in Klaſſe C ſind folgende: 100 m, 800, 3000 m, 4 mal 100⸗m⸗Staffel, Weit⸗ ſprung, Kugelſtoßen. Die der Klaſſe B Jugend ſind: 100 m, 1500 m, 4 mal 100⸗m⸗Staffel, Weitſprung, Hoch⸗ ſprung, Diskuswurf. Während bei den Aktiven nur je ein Mann gewertet wird, ſind es bei der Jugend je drei Mann die für die Bewertung in Frage kommen. Wün⸗ ſchen wir dem rührigen Verein guten Erfolg. Auswärtiger Sport. Meiſterſchaftsſpiele im Fuß⸗ und Handball.— Deutſche Vereinsmeiſterſchaft in Stuttgart.— Meden⸗Schlußrunde in Breslau.— Mannheimer Herbſt⸗Ruderregatta.— Deutſch. Raſenkraftſportmeiſterſchaften in Backnang.— Degen⸗Mann⸗ ſchaftskampf in Baden⸗Baden. Den größten Raum aller ſportlichen Kämpfe am Wochen⸗ ende nimmt der Fußball ein. Hier„rollt“ die Meiſter⸗ ſchaft, ſo daß ſelbſt die beiden Wiederholungsſpiele um den Tſchammer⸗Pokal etwas in den Hintergrund treten, obwohl gerade in dieſen beiden Spielen wieder einmal„alles drin“ iſt. Ob der VfB. Stuttgart in Gladbeck gegen Schalke 04 noch einmal ein günſtiges Ergebnis herausholen kann, iſt nicht zu erwarten, aber auch nicht von der Hand zu weiſen. VfL. Benrath müßte die Berliner Hertha ausſchalten.— Im übri⸗ gen geht es, wie geſagt, mit Volldampf in die Meiſterſchafts⸗ runde. In den vier ſüddeutſchen Gauen iſt nachſtehender Spielplan zu erledigen: Süd weſt: FV. Saarbrücken— Wormatia Worms, Kickers Offenbach— SV. Wiesbaden, FK. Pirmaſens— FSV. Frankfurt, Eintracht Frankfurt— Sfr. Saarbrücken, Union Niederrad— Boruſſia Neunkirchen; Baden: FV. 04 Raſtatt— Freiburger FC., Ger⸗ mania Brötzingen— SV. Waldhof, Karlsruher FV.— I. FC. Pforzheim, VfR. Mannheim— BfB. Mühlburg, VfL. Neckarau— SVg. Sandhofen; Württemberg: SV. Göppingen— FV. Zuffen⸗ hauſen, Sfr. Eßlingen— SC. Stuttgart; Bayern: ASV. Nürnberg— 1. Fe. Nürnberg, 60 München— Bayern München, BC. Augsburg— Wacker München, VfB. Ringſee— SVg. Fürth. Ein volles Meiſterſchaftsprogramm wird nun auch nach den ſchon recht zahlreichen Vorgefechten im Handball abgewickelt. Die vier ſüddeutſche Gaue verteilen die Punkte in dieſen Spielen: Südweſt: VfR. Schwanheim— SV. 98 Darmſtadt, MSB. Darmſtadt— FSV. Frankfurt, TSV. Herrnsheim — Ingobertia St. Ingbert, Germania Pfungſtadt— TV. Haßloch; Baden: SV. Waldhof— TV. 62 Weinheim, TV. Seckenheim— SCC. Freiburg, TSV. Nußloch— TV. Rot, TSV. 95 Oftersheim— Tgd. Ketſch, TV. Ettlingen— VfR. Mannheim; Württemberg: TV. Altenſtadt— Stuttgarter Kik⸗ kers, Tgſ. Stuttgart— Tbd. Göppingen, TSV. Süßen— Tgd. Schwenningen, VfB. Friedrichshafen— TV. Cann⸗ ſtatt, KSV. Zuffenhauſen— Eßlinger TSV.; Bayern: Poſt⸗SV. München— BC. Augsburg, 60 München— Polizei⸗SV. Nürnberg, 1. FC. Nürnberg— TV. Milbertshofen. Freundſchaftsſpiele werden im Hockey ausgetragen, wo wieder einige recht vielverſprechende Paa⸗ rungen zuſammengeſtellk wurden.— Im Rugby ſind auch in Süddeutſchland einige Meiſterſchaftskämpfe vor⸗ geſehen. Im Gau Südweſt ſpielen: SC. Frankfurt 1880— Frankfurter TV. 1860, Stadt⸗SV. Frankfurt— TV. Offenbach, BSc. 99 Offenbach— Eintracht Frankfurt und im Gau Baden trifft der Sc. Neuenheim auf RG. Hei⸗ delberg.— Der „weiße Sport“ wartet am Samstag und Sonntag mit den Schlußrunden der Medenſpiele auf, die auf der Anlage des TC. Gelb⸗Weiß 03 Breslau ausgetragen werden. Am Saßestaa ſpielen Bran⸗ denburg gegen Rheinland und Nordmark gegen Sachſen. 55 Sieger kämpfen am Sonntag um den erſten, die Velen um den dritten Platz. 5 Die Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart wird S platz des Endkampfes um die deutſche Vereinsmeiſtelſhaß in der Leichtathletik ſein. Die Stuttgarter Kickers als Titelverteidiger, A9 Köln, 1860 München und der Berliner SC. treten zum E. kampf an. Wer am Wochenende in Stuttgart ſiegt, iſt den. ſcher Vereinsmeiſter, unabhängig von dem erzielten Puff. ergebnis. Die Spitzenklaſſe der deulſchen Leichtathletik iſt an Start, ſo daß man ſicherlich überaus ſpannende und hatte Kämpfe erleben wird. Den gleichen Endkampf der Fraugh beſtreiten in Berlin im Mommſen⸗Stadion der Dresdner SC., SC. Charlottenburg und Deutſche Olympiſche Sc. Beh. lin.— In Mannheim verſuchen der DSC. Saarbrücken, Post. SB. Mannheim und Mc. Mannheim ihre Ergebniſſe y der deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in einem Drei⸗Klubkamp zu verbeſſern.— Einen Gaukampf haben die beiden Nach⸗ bargaue Heſſen und Südweſt vereinbart und zwar wer⸗ den die Wettkämpfe in Hanau durchgeführt.— Im Fechten iſt vor allem der Degen⸗Mannſchaftskampf in Baden-Baden zwiſchen Südweſt⸗Baden⸗Württemberg— Nordpeſtſchweiz z erwähnen. Die drei deutſchen Gaue haben ihre ſtärkſten Ver tretungen aufgeboten, ſo daß die Eidgenoſſen ſchon mit ale gezeichneten Leiſtungen aufwarten müſſen, wenn ſie ſiegen wollen.— Zehn Säbel⸗Mannſchaften treffen ſich am Wochen. ende in Munchen.— Der Radſport wird ſich allmählich auf die Winterſaiſon vorbereiten müſſen. Die Amateurſtraßenfahrer haben Startgelegenheiten beim Großen Straßenpreis von Halle, bei Rund um Nürnberg und beim Straßenpreis des Gaues Südweſt. Recht zahlteiß ſind die Bahnveranſtaltungen. Metze, Lohmann, Krewer und Möller ſind für Frankfurt verpflichtet. Von den deulſchen Bahnen veranſtalten noch Frieſenheim, Bielefeld und Erfurt. In Paris wird der Große Preis der Nationen entſchieden. Das Londoner Sechstagerennen wird am Sonntag geſtartet, Merkens⸗Hürtgen und Kilian⸗Vopel vertreten gegen Fah⸗ rer aus elf Nationen die deutſchen Farben. Die Internationale Sechstagefahrt, die bereits am Don⸗ nerstag begann und wieder in Deutſchland ausgetragen wird, iſt die einzige größere und wichtige Veranſtaltung im Motorſport. Deutſchlands Vertretung liegt in guten Händen.— Vom Ruderſport ſei die Mannheimer Herbſtregatta herausgehoben, bei der in der Hauptſache die ſtarken Vereine der Doppelſtadt Mannheim⸗Ludwigshafen, bei der aber auch Vereine aus Worms, Offenbach, Heidelberg, Stuttgart, Karlsruhe uu. am Start ſein werden. Einige hervorſtechende Ereigniſſe vermerkt auch der Pferdeſport. Deutſche Reiter nehmen an dem internationalen Turnier in Wien teil. In Hoppegarten wird das deutſche St. Leger entſchieden und in Trakehnen ruft das 18. v. d. Golgz⸗ Querfeldeinrennen die Langſtreckler an den Start. Galopp⸗ rennen verzeichnen ferner Dresden, Krefeld und Gotha. eendmdmddmdanndadeömdamamammmndtddd tdb Helft zu einem glücklichen Deutſchlandl Werdet Mitglied der NS. Rundfunk⸗ Programme Reichsſender Stuttgart: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Welter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtuckspauſe; 9.45 Sendepause; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ken; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert; 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport, 24 Nachtkonzert. Sonntag, 20. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, hör zu; 8.45 Sendepauſe; 9 Katholiſche Morgen⸗ feier; 9.30 Sendepauſe; 10 Ewiges Volk; 10.30 Einſames Singen, Folge in Lied und Gedicht; 11 Kleine Stücke für Violoncello und Klavier; 11.30 Volkslied— ſchönſtes Lied; 12 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit, 1315 Muſik am Mittag; 13.50 10 Minuten Erzeugungsſchlacht; 14 Kinderſtunde; 14.45 Aus Leben und Werkſtatt; 15 Chor⸗ geſang; 15.30 Jetzt iſt Kirchweih, Schallplattenkonzert; 16 Muſik am Nachmittag; 18 Wir packen aus; 19 Deutſches Volk auf deutſcher Erde; 20 Sport; 20.10 Wie es Euch gefällt; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.15 18. Internationale Sechstagefahrt, 4. Tag; 22.30 Auslands⸗ deutſche Volkslieder; 23 Zu Tanz und Anterhaltung; 24 Nachtmuſik. Montag, 21. September: 9.30 Als Kindergärtnerin in Chile; 10 Wielands Flug, Spiel nach der alten Sage; 10.30 Sendepause; 17.45 Zwi⸗ ſchenprogramm; 18 Fröhlicher Alltag, buntes Konzert; 20.10 Leipziger Kaleidoſkop; 22.15 18. Internationale Sechstage⸗ fahrt, 5. Tag; 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 22. September: 9.30 Sendepause; 10 650 Jahre Zeppeline, Hörfolge; 10.30 Engliſch; 11 Sendepauſe; 15.15 Von Blumen und Tieren; 17.45 Tinkturen und Retorten, Plauderei; 18 Un⸗ terhaltungskonzert; 19 Paragraphen ſehen dich an, Spiel mit Muſik; 19.45 Der Hauptreferent für bildende Kunſt im Kulturamt der RI F., Heinrich Hartmann, ſpricht über ſein Arbeitsgebiet; 20.10 Neues aus aller Welt, Schallplat⸗ ten; 21.30 Moderne Kammermuſik; 22.15 18. Internationale Sechstagefahrt, 6. Tag; 22.30 Politiſche Zeitungsſchau; 22.50 Anterhaltungs⸗ und Volksmuſik. Mittwoch, 23. September: 9.30 Sendepauſe; 10 Der Flug in Sage und Dich⸗ tung; 10.30 Sendepause; 15.30 Das Sporttreffen der würt⸗ tembergiſchen HJ. 17.45 wiſchenprogramm; 18 Heute etwas ganz Weſonber 19.45 Bon Efeu und Lorbeer in Brauch⸗ tum und Küche, Hörbild; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schöne Melodien; 21.45 Aus alten Lautenbüchern; 22.30 Traum in die Ferne, nächtliche Stimmen im Stellin⸗ ger Tierpark; 23.15 Tanzmuſik. eee e 3 Reichsſender Frankfurt: Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 6. Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik; 6.30 Frühkonzert; 7 Nachrichten; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik, 8.30 Bäderkonzert; 10 Schulfunk; 10.30 Sendepauſe; 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter; 11.45 Sozialdienſt; 12 Mittagskonzert 1; 13 Zeit, Nachrichten; anſchließend Lokale Nachrichten, Wetter; 18.15 Miktagskonzert II; 14 Zeit, Nachrichten; 14.10 Schallplat⸗ tenkonzert; 15 Volk und Wirtſchaft; 16 Nachmittagskonzert; 19.40 Tagesſpiegel; 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderun⸗ gen; 20 Zeit, Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Lokale Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtmuſik. Sonntag, 20. September: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Evang. Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Ewiges Volk; 10.30 Chorgeſang; 11.15 Dichter im Dritten Reich; 11.30 Bachkantate; 12 Muſik am Mittag; 14 Kinderfunk; 14.45 Vom Feſt der Traube und des Weins; 15 Deutſche Scholle; 16 Nachmittagskonzert; 18 Jugendfunk; 18.30 Ich ſing mich in dein Herz hinein. 19.15 Fern vom Land der Ahnen, volksdeutſche Feier; 19.45 Sport; 20 Zauber der Inſtrumente; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Welter, lokale Nachrichten; 22.15 18. Internationale Sechstagefahrt, 4. Tag; 22.30 Sportſpiegel des Sonntags; 22.45 Tanzmusik; 24 Machtmuſik. Montag, 21. September: 11 Hausfrau, hör zu; 11.30 Bauernfunk; 15.15 Kin⸗ derfunk; 15.45 Operettenmuſik; 16.45 Südweſtdeutſche Er⸗ zähler; 17 Kammermuſik; 17.30 Mein Name iſt Haſe, ich weiß von nichts.. Geſpräch in der Eiſenbahn; 17.40 Büſingen, eine badiſche Enklave in der Schweiz; 18 Fröh⸗ licher Alltag, buntes Konzert; 19 Kompoſitionen von Franz Dannehl; 20.10 Aus dem Urlaub zurück, 22.30 Muſik zur guten Nacht. Dienstag, 22. September: 9.30 Süddeulſche Schrammelmuſik; 11.80 Bauernfunk⸗ 15.15 Das deutſche Lied; 16.45 Von„Hochzeiten“ und„Zwie⸗ belfiſchen“, Beſuch in einer Heimatzeitung; 17 Anterhaltungs⸗ konzert, 17.30 180 Raupen ſpinnen ein Abendkleid, allerlei von der Seide; 18 Anterhaltungskonzert; 19 Jugendfunk 19.30 Berühmte Opernduette; 20.10 Der Selige, Hörspiel; 21 Orcheſterkonzert; 22.15 18. Internationale Sechstagefahrt, 6. Tag; 22.30 Unkerhaltungs⸗ und Tanzmuſik. Mittwoch, 23. September: 9.30 Sendepauſe; 11 Hausfrau, hör zu; 14.10 Tages⸗ ſpiegel; 14.20 Schallplattenkonzert; 15.15 Genius am 0 5 ger— Das Schickſal des Veit Stoß; 15.30 Lenzbacher Idy 5 — Schinkenburger Biedermeier, Hörbild; 17.30 Unter 1 5 lem Himmel, Funkfolge; 18 Heute etwas Beſonderes; 19. 5 Kampf dem Verderb; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20,45 Beethoven⸗Konzert; 22.30 Sonate für Klavier in E-Dur: 23 Nachtmuſik und Tanz. m , „Wo die Glocken den ſchönſten Klang haben, wächſt auch der beſte Wein“, ſagen die Rheinländer. Wahre Weinkenner wandern darum an ſchönen Herbſttagen dem reinſten Geläute nach. Ein helles Glöckchen lockt ſie vom Rhein weg, und plötzlich ſtehen ſie vor dem Bergſchloß Johannisberg, deſſen Gewächs noch bei vielen Feinſchmeckern in unſerer Zeit als König der Weine gilt. Nur wenige können ſich rühmen, den echten„Schloß Johannis⸗ berger“ getrunken zu haben. Schon Met⸗ ternich, dem Kaiſer Franz Joſef das Wein⸗ gut Johnnisberg ſchenkte, köderte mit dem koſtbaren Tropfen weinlüfterne Diploma⸗ ten. Aus den 30 Stück Johannisberger, die er jährlich kelterte, erzielte der„Fuchs“, dem die Trauben nie zu hoch hingen, 80000 Gulden. Das Hoheitsgebiet des deutſchen Rheinweines erſtreckt ſich von der Schweiz bis nach dem Siebengebirge. Stromab und ſtromauf wandert man durch die Weingärten berühmter Winzer, in deren Kellern die koſtbarſten Tropfen liegen, ſitzt beim Moſt und beim Federweißen in den verträumten Weinſtuben abſeits des We⸗ ges und ſingt mit glückſeligen Zechern un⸗ ter bunten Laternen uralte Rhein⸗ und Weinlieder. Wenn wir bei Mainz über den Rhein gehen, kommen wir in das rhein heſ⸗ ſiſche Weinland, von dem man ſagt, daß ſeine Menſchen nicht traurig ſein kön⸗ nen, weil ihre Seele wie der rheinheſſiſche Wein in der goldenen Sonne reife. Man muß zur Herbſtzeit in dieſem Lande rei⸗ ſen. Da lockt der„Strauß“ an manchen Schenkentiſch, da erweiſt ſich die Wahrheit des ſtolzen Dichterwortes:„Links am Rhei' is gut ſei!“ Mainz, Worms, Bin⸗ gen, Oppenheim und Alzey,— der Wein⸗ kenner ſchmunzelt wohlgefällig, wenn er dieſe Namen hört. Worms, die Geburts⸗ ſtätte der„Liebfrauenmilch“, die zum erſten⸗ mal einem Verſchmachtenden von der Mut⸗ ter Gottes kredenzt wurde. Seitdem gibt die Rebe, die auf 8 Hektar Kiesboden einer alten Kloſterruine wächſt, den Labetrunk.⸗ Sie ſcheint unerſchöpflich zu ſein, denn wenn alle„Liebfrauenmilch“, die in den Handel kommt, echt wäre, müßten die Trauben, aus denen ſie gekeltert wird, ſo groß wie Kokosnüſſe ſein. Und dann Bingen! Jeder Menſch hat ſeinen eigenen Geſchmack, aber das„Bin⸗ ger Schwätzerchen“, dieſen zartduftigen Wein mit dem milden Ton und der ſchö⸗ nen Blume, trinken ſelbſt Zecher, die den Köſtliche Früchte Aufnahme: Artur Grimme— M. dann der Wachenheimer! es ſchon das Turnier, das die Wachen⸗ heimer Bauern gegen die Mönche vom Stift Limburg ausgefochten haben, als ſie den Weinzehnten nicht mehr zahlen wollten: Von Wachenheim die Bauernſchaft, Sie preßt den feinſten Rebenſaft, Die hat das Ding verſtanden, Sie trank um Zins und Gülden friſch Und trank den Abt wohl untern Tiſch, Trank den Convent zu Schanden! Ueber den Rhein hinüber geht's dann mit luſtigem Sang die Bergſtraße entlang. „Hier will Deutſchland Italien werden“, hat Kaiſer Franz Joſef einmal geſagt: Im Frühling, wenn Mandel⸗ und Pfir⸗ ſichblüten die Hänge ſchmücken, ſcheint es wirklich ſo. Die Weine der Bergſtraße ſind gottbegnadete Sonnenkinder, ähnlich wie ihre Nachbarweine im Neckartal, würzig und geiſtreich. Die Weine Badens und Schwa⸗ bens trinkt man am beſten in den Wirts⸗ häuſern an der Landſtraße, mitten in der ſchönen Natur, von der Ludwig Uhland ſingt: „Und iſt denn nicht ergoſſen Dein Fruchtfeld wie ein Meer? Kommt nicht der Moſt gefloſſen Von tauſend Hügeln her?“ Es iſt ein feuriger, leicht berauſchender Trank, der hier kredenzt wird, aber hinter⸗ hältig wirkt er nicht, frohen Mut gibt er tapferen Zechern. Um den lohnte „Rheinwein— Feinwein, Neckarwein— Schleckerwein— Frankenwein— Krankenwein!“ Die Lebensader desfränkiſchen Wein⸗ baues iſt der Main. Er und ſeine Neben⸗ flüſſe, die Tauber, die Wern und die frän⸗ kiſche Saale, und über den Tälern die letz⸗ ten Hügelketten des Speſſarts und des Steigerwaldes geben ihm die ſonnigen Hänge, die er braucht, um ſeine Trauben reifen zu laſſen...„Stein“ und„Leiſten“, die beiden herrlichen Bocksbeutelweine des ehrwürdigen Würzburg, ſind Gewächſe aus ſeinem Reich. E. T. A. Hoffmann, der geniale Trinker, dem der Wein die Seele in die phantaſtiſchſten Welten entführte, läßt in ſeiner„Kreisleriana“ den Chor⸗ und Kellermeiſter Pater Hilarius von die⸗ ſer Spende des Himmels ſagen: „Echter Bocksbeutel, Cariſſime Johan⸗ nes, echter Bocksbeutel aus dem St. Johannishoſpital zu Würzburg, den Frankenwein mehr lieben als Rheinwein, n D n n n i fü H A D N E H H N E A N N N N N N H N N N N wir, unwürdige Diener des Herrn, in feſtlicher Stunde gern. Von Bingen geht es landeinwärts über Laubenheim, Bodenheim, Nackenheim und Nierſtein bis Oppenheim. Es iſt, als ob man durch eine lebendig gewordene Wein⸗ karte wandert. Und wenn man dann am breiten Tor der Herrenburg von Alzey mit einem Becher„Sibyllenſteiner“ begrüßt wird, weiß man, warum einer der Beſten des Nibelungenliedes, warum Volker der Fiedler, gerade hier geboren werden mußte. Rheinabwärts geht es, in den Rheingau hinein, dort⸗ hin, wo die Rheinromantik die ganze Welt bezaubert. Wie Beeren an der Traube liegen die Weinorte dicht nebenein⸗ ander: Biebrich, Eltville und die beiden kampffrohen Neſter Erbach und Hattenheim, zwiſchen denen der Marko⸗ brunnen liegt. Nach dem kriſtallklaren Tiefenquell hat der lebenſprühende„Marcobrunner“ ſeinen Namen. Als die Erbacher die Bezeichnung des köſtlichen Tropfens für ſich reklamierten, weil der Marko⸗Brunnen auf ihrer Gemar⸗ kung lag, fanden ſie eines Tages am Brunnenhäuschen den Vers: „So iſt es recht, ſo ſoll es ſein, Für Erbach das Waſſer, . Für Hattenheim den Wein.“ Ein friſchfröhlicher Weinkrieg entbrannte, der erſt nach einem kräftigen Umtrunk beendet wurde, der beide Par⸗ teien beſiegt am Boden ſah. Nicht weniger kräftig klingen im Orcheſter der deut⸗ ſchen Rheingauweine die Namen Oeſtrich und Geiſenheim, Winkel und Hallgarten, Steinberg und Rauenthal, dem Rheinwanderer aber ſind Rüdesheim und Aßmannshauſen die Ziele ſeiner Sehnſucht. Und ſo geht es weiter von Rüdesheim bis Koblenz, von Koblenz bis Köln. Da iſt der rote Aßmannshäuſer, die Weine von Lorch und Bacha⸗ rach und wie ſie alle heißen. Von Koblenz wandern wir moſelaufwärts. Leichter und ſpritziger und von der angenehmen Säuerlich⸗ keit, die luſtig macht, ſind hier die Weine. Das Moſellied beſingt ſie mit den begeiſterten Worten: „Wer fröhlich führt zum Munde Das Glas mit kühlem Wein, Dem duften auf dem Grunde Viel tauſend Blümelein.“ Ueber den Weg läuft uns die„Zeller ſchwarze Katze“, in Enkirch und Traben⸗Trarbach begegnen wir alten Be⸗ kannten, und in Bernkaſtel erwartet uns der„Bernkaſte⸗ ler Doctorwein“, der ſeinen Namen von einem„unheilbar kranken“ Edelmann hat, der ſich an Moſelwein geſund trank, als er ſich„zu Tode ſaufen“ wollte. Manchen „Moſel“ ſpenden die Höhen der Nahe und der Ahr. Linksrheiniſch wachſen auch die Pfälzer Weine. Am Oſthang der Hardt gedeihen ſie und werden zum gold⸗ glänzenden, bukettreichen Edeltrunk. Deidesheimer, For⸗ ſter und Rupertsberger, Dürkheimer, Gimmeldinger und erhalten in beſter Qualität— ergo bibamus!“ Ehe wir nun nach dem Norden ziehen, bringen wir noch einem anderen Weinland unſere Huldigung, das uns erſt im vorigen Jahre durch die unwandelbare Treue deutſcher Brüder zurückgegeben wurde: der Saar. „Saarwein— Klar Wein!“ Er iſt aber mehr. Feurig fließt der Scharzberger und der Wiltinger, der Oberemmeler und der Scharzhofberger in die Adern, blumig, vollmundig und hochedel nennt ihn der Kenner. Saarwein ift der Wein der Treue, das ſollen wir ihm nie vergeſſen! In Norddeutſchland ſind im Wein⸗ und Bierkrieg Hopfen und Malz die Sieger geblieben. Sie haben den Weinſtock, den Biſchof Benno von Meißen nach Thüringen brachte und den tauſend wackere Rheinländer (denen Markgraf Albrecht ſeine Landesgrenzen öffnete), in den Boden der Altmark pflanzten, wieder zurück⸗ gedrängt. Nur wenige Inſeln zeugen noch von der ein⸗ ſtigen Herrlichkeit. Dazu gehört das vielverläſterte Grünberger Gewächs, das manchem Moſelwein an Bu⸗ kett und Gehalt nicht nachſteht und von manchem„Ken⸗ ner“ wohlbehaglich„gekaut“ wird. Dazu e auch der Wein aus dem Saaletal und der Traubenſaft von den Elbhängen bei Dresden. Sie bilden im Kranz der deut⸗ ſcheinen Weine einen beſonderen Strauß, wenn ſie auch nur auf wenigen Weinkarten gefunden werden. Hans Brennecke. 15 1 M I,. 4,. 5 Ein gleichmäßiger, eintöniger Regen, den die Euro⸗ päer, die in Indien leben, hundertmal mehr fürchten als den heftigſten Sturm, ging über dem Oſchungel nieder. Das ſchwüle, feuchte Halbdunkel des ODſchungels lichtete ſich vor den beiden Europäern, die verdroſſen und ſchwei⸗ gend den kaum erkennbaren Pfad zwiſchen Baumrieſen und Schlinggewächſen entlangſtapften. Seit dem frühen Morgen waren ſie unterwegs. An einem Fluß, den der Regen faſt unpaſſierbar gemacht hatte, waren ihre Träger mit dem Gepäck zurückgeblieben. Dick blieb aufatmend ſtehen, als er durch die Lichtung des Dſchungels das Dach des Regierungs⸗Bungalows ſchimmern ſah. Dahinter leuchteten in einiger Entfer⸗ nung die Strohdächer eines Eingeborenendorfes.„End⸗ lich, Eric!“ ſtieß er hervor.„Da iſt der Bungalow— gleich haben wir's überſtanden!“ Eric zog eine Grimaſſe:„Wird auch höchſte Zeit. Noch eine Stunde länger, und ich hätte ſchlapp gemacht!“ „Feiner Jagdzug!“ brummte Dick.„Kein ordentliches Stück Wild vor die Büchſe bekommen— einen Träger ver⸗ loren— und dann dieſer elende Regen—! Gerade genug für heute!“ Eric antwortete nicht. Sein Geſicht hatte einen ſehr müden Zug. Tiefe Falten gruben ſich von den Naſen⸗ flügeln zum Mund hinunter. Er ſtarrte auf Dicks breiten Rücken, der gleichmäßig vor ihm auf und nieder wankte. Endlich ſtanden ſie vor dem Haus. Kein Hundegekläff und kein Hühnergackern empfing ſie, und niemand ant⸗ wortete auf ihr Rufen.„Unzuverläſſiges Pack!“ ſchimpfte Dick auf die abweſenden Wächter,„ſitzt natürlich im Dorf herum und läßt Bungalow Bungalow ſein!“ Gereizt hatte er endlich die Tür geöffnet und trat in die gedeckte Glasveranda. Eric folgte ihm und ließ die ſchwere Waffe in eine Ecke gleiten. Er ließ ſich einfach in einen Stuhl ſinken. Bewegungslos ſaß er da und ſah mit ſchläfrigen Augen zu, wie Dick, leiſe vor ſich hinſchimpfend, die Verandatür öffnete. Dick war überhaupt noch ziemlich munter. Er warf polternd den Helm auf den Tiſch und ließ ſich geräuſchvoll in einen Seſſel fallen und begann unter Aechzen und Stöhnen, ſich die Stiefel von den Bei⸗ nen zu ziehen. Er war rot vor Anſtrengung.„So— na, endlich—!“ Mit einem Seufzer der Erleichterung warf Dick auch den zweiten Stiefel zu Boden und legte die ſchmerzenden, brennenden Füße auf die Verandabrüſtung durch das offene Fenſter. Wohlig ſtöhnend räkelte er ſich und ſah zu Eric hinüber:„Los, mein Junge!“ ſagte er aufmunternd.„Erſt einmal das naſſe Zeug herunter— dann wird dir auch wieder beſſer werden—!“ Bevor Eric etwas antworten konnte, hörten ſie es beide—: Ein Ziſchen ertönte und neben Dicks Fuß, der —— Er hielt das Streichholz an die Wunde. glühender Blitz zuckte auf. Ein weiß⸗ auf der Brüſtung hin⸗ und herpendelte, ging eine leichte Bewegung durch das Buſchwerk. Dick ſaß einen Augen⸗ blick regungslos, mit ſtarrem Geſicht. Faſt tonlos ſtieß er hervor:„Mich hat's geſchnappt, Eric!“ Eries Müdigkeit war im Nu verflogen. Er ſprang auf, packte Dick unter den Armen und zog ihn in die Veranda hinein. Er kannte dieſes Ziſchen— das konnte nur eine Kobra geweſen ſein! Serum hatte er nicht zur Hand, die Reiſeapotheke auch nicht— es war alles im Gepäck, und Gott mochte wiſſen, wann die Träger kamen! Die Leute im Dorf würden zwar auf einen Alarmſchuß hin ſofort da ſein. Aber ein Auflauf brauner, wild lär⸗ mender und geſtikulierender Menſchen und die Beſchwö⸗ rungen eines dörflichen Medizinmannes ſchienen ihm nicht das richtige Gegengift für den Biß zu ſein. Er hatte Dick auf den Fußboden niedergelegt. Seine Augen ſuchten angeſtrengt das nackte Bein des Freundes ab. Endlich ſah er zwei winzige rote Stellen unterhalb der Wade. Dick hatte den Kopf in den verſchränkten Armen ver⸗ graben.„Es gibt nur eins, Eric,“ ſagte er gepreßt,„wir müſſen das Gift aus dem Körper herausbekommen! Du weißt ja—!“ 5 Erie biß die Zähne zuſammen. Er wußte, was Dick meinte: Die einzige Möglichkeit war, die Wunde ſofort auszubrennen. Aber er wußte auch, was das für Dick bedeutete Da tönte Dicks Stimme— ſcharf und hart:„Beeile dich, mein Lieber! Ich würde dasſelbe auch bei dir tun— ich würde dich nicht verrecken laſſen, ohne wenigſtens den Verſuch gemacht zu haben, dich zu retten—!“ 8 Eric holte tief Atem. Mit einem harten Geſicht griff er nach dem Patronengürtel und brach aus einer Hülſe das Geſchoß heraus. Dann kniete er wieder neben Dick, nahm ſein Jagdmeſſer und machte einen Schnitt über die Wade, dann einen zweiten in der Längsrichtung. Dick ſtöhnte leiſe.. Mit bewegungsloſem Geſicht griff Eric nach der Patronenhülſe und ſchüttete das ſchwarze Pulver auf den Kreuzſchnitt. f „So, mein Junge— es iſt gleich vorbei—!“ Seine Stimme klang heiſer, und ſeine Hände, die ein Streichholz anrieben, zitterten leicht. Er hielt das Holz an die Wunde. Ein weißglühender Blitz zuckte auf. Dick hatte das Geſicht in die Arme gepreßt, aber er konnte nicht verhindern, daß ein dumpfer Laut aus ſeiner Bruſt drang, der Eric ſchreck⸗ licher erſchien als der lauteſte Schrei. Dicks Muskeln er⸗ ſchlafften, ſein Kopf rollte einige Male ſchwerfällig hin und her— dann lag er ruhig Eiries Kopf dröhnte. Der Regen im Buſch— die Nervenanſpannung und jetzt der Unfall des Freundes waren zuviel! Schwerfällig erhob er ſich, bettete Dick ſorgfältig auf einen Liegeſtuhl und wandte den Blick zum offenen Fenſter. Seine Augen waren ſchmale Schlitze, als er langſam nach ſeinem Gewehr griff. Und wenn es ſeine letzte Tat auf dieſer Erde ſein ſollte: Er mußte die Schlange erledigen Er ſchloß behutſam das Fenſter und verließ den Raum. Draußen, unter dem Fenſter, bohrte er vorſichtig einen langen Stock in das Buſchwerk, das entſicherte Ge⸗ wehr im Arm. Wieder ertönte das Ziſchen. Erie ſprang zurück, das Gewehr im Anſchlag. Da— rechts bewegte ſich etwas in den Blättern! Dumpf donnerte der Schrot⸗ ſchuß durch die Stille. Das Laub rauſchte auf und ſchwer⸗ fällig flatternd erhob ſich ein weißer Körper aus den Büſchen, flog merkwürdig taumelnd dicht über dem Boden dahin, bis er nach einigen matten Flügelſchlägen regungs⸗ los liegenblieb. Eric ſtand, wie angewurzelt, die Augen ſtarr auf den geweſen, die ſich wohl aus dem toten Vogel geheftet. Allmählich erſt begriff er die Wahr⸗ Beſuch aus Frankreich Von Heinz Steguweit. Der rheiniſche Kaufmann Fabian Wacholder hatte noch vor einigen Tagen, es war das Jahr 1928, zu ſeiner Frau geſagt, es ſei für einen Menſchen, der ſich im Auf⸗ ruhr des letzten Jahrzehnts das Herz warm und den Kopf klar halten konnte, nicht zu begreifen, was jene Europäer in ihrem Denken und Tun wohl leite, die aus ihrem Siege(wohlgemerkt: ihrem Siege nach Punkten! Nach vierzehn Punkten!) nichts Beſſeres zu lernen ver⸗ ſtanden hätten, als hochmütig zu ſein. Wacholder war ein denkender Mann, den es bedrückte, daß man ſeinem Volke immer noch nicht die Möglichkeit gab, die Gefühle der Feindſchaft auszulöſchen, um dafür die fruchtbarere Tugend der Güte wieder zu wecken. Es geſchah nun eines Abends, daß Frau Johanna Wacholder ihren heimkehrenden Gatten mit der Botſchaft empfing, in ſeiner Abweſenheit hätten ſchon zweimal eine Frau und ein junger Burſche nach ihm gefragt. Frau Johanna glaubte ferner, behaupten zu können, die fremden Beſucher hätten kein ſauberes Deutſch geſprochen, viel⸗ mehr den Eindruck weit hergereiſter Ausländer gemacht. Noch mehr der Kleidung und den Maßen ihres Wuchſes nach müßten die Beſucherin und ihr Sohn raſſereine Franzoſen geweſen ſein; denn Fabian Wacholder unterbrach den Redeſtrom ſeiner Frau mit lächelnder Abwehr. Sie habe ſich gewiß ver⸗ hört, es könne da nur ein Irrtum vorliegen, er wiſſe keine Bekannten und keinen Freund jenſeits der Weſtgrenze, Frau Johanna ſolle ſich nur ja vorſehen, man leſe jetzt allzu viel von Schwindlern und ähnlichem Ungeziefer. Indeſſen ſaß der Kaufmann kaum beim Abendbrot, als die Klingel geläutet wurde, kurz und beſcheiden zwar, doch laut genug, Herrn Fabian Wacholder bis zur Un⸗ ruhe zu erregen. Johanna öffnete das Haus, und zum drittenmal ſah ſie ſich den rätſelhaften Fremden gegenüber: das Weib trug einen Koffer und eine bäu⸗ erliche Robe, die brüchige Seide kniſterte, auf dem Hut wippten wäch⸗ ſerne Blumen, wie man ſie hierzulande nicht mehr trägt. Außer⸗ dem welſchte die Frau, eine friſche Vier⸗ zigerin, zit⸗ ternde Brok⸗ ken, den Sohn, einen Bengel von etwa 16 Jahren, ſchob ſie herriſch durch die Tür ins Haus. Im Flur riß ſie ihm die Bas⸗ kenmütze vom Kopf, um dann mit beiden Händen den pechernen Scheitel des Jungen haſtig zu glätten. Frau Wacholder fragte, ebenfalls unruhig geworden, die fremde Beſucherin, wer ſie ſei, was ſie wolle, aber die Bäuerin verlangte nicht mehr und nicht weniger als dies: Sie wünſche Monſieur Wacholder zu ſehen und zu ſprechen!— e. N 7 00. 8 * N 8 8 N. 2 Zeichnung: Grunwald— M. Da überreichte der Burſche Herrn Fabian Wacholder einen verwelkten Blumenſtrauß. heit: Die vermeintliche Kobra war eine harmloſe Gans ö Dorf hierher verlaufen hatte! Seine und Dicks überreizte Nerven hatten ihm einen grauſamen Streich geſpielt— keiner von ihnen hatte daran gedacht, daß eine wütende Gans das gleiche un⸗ heilvolle Ziſchen ausſtößt, wie eine Kobra und daß auch ihr Biß zwei kleine, rote Male hinterläßt Eric ging mit ſchweren, müden Schrit⸗ ten ins Haus zurück. Dick wandte etwas den Kopf, als er die Schritte hörte, und ſah Eric aus fie⸗ berglänzenden Augen an. „Haſt du ſie . erwiſcht— 2?“ ſagte er mit leiſer, matter Stimme. Eric ſetzte ſich zu ihm und legte die Hand auf ſei⸗ nen Arm. „ae, Ricke er,„ich habe ſie erwiſcht— ſie iſt tot—!“ Dick ſchloß wieder die Augen. Eine Zeichnungen(2): Grunwald— M. leiſe Befriedi⸗ gung zeigte ſich auf ſeinem fahlen Geſicht. Schwerfällig flatternd erhob ſich ein weißer Körper und flog tau⸗ melnd dicht über dem Boden dahin. Frau Johanna rief den Gatten, der ſchon pochenden Herzens hinter der Zimmertür gehorcht hatte. Und Herr Fabian kam, er belauerte mißtrauiſch die beiden Gäſte, die wie bettelnde Zigeuner im Hausflur ſtanden. Da ſchrie die Bäuerin mit halb erſtickter Stimme auf, ihre Tränen rollten ins brüchige Seidentuch des Mantels, während ſie unverſtändliche Silben ſtammelte, von denen das Ehepaar Wacholder nicht eine einzige verſtand. Minutenlang klammerte ſich die harte Hand der Fremden um die des Kaufmannes, dann befahl die wunderliche Mutter auch ihrem Sohne, dem deutſchen Herrn ſein Sprüchlein zu ſagen. Da überreichte der Burſche Herrn Fabian Wacholder einen verwelkten Blumenſtrauß, dazu einen verſchloſſenen Brief und murmelte zwei ängſtliche Sätze, aus denen Herrn Fabian lediglich das dreimalige Merci geläufig war. Das deutſche Ehepaar zwang ſich zu einem freund⸗ lichen Nicken, es lächelte ſogar verbindlich, als die Mutter mit ihrem Sohne ebenſo rätſelhaft das Haus verließ, wie ſie es betreten hatte. f Johanna und Fabian Wacholder ſchauten ſich, als ſie wieder allein waren, einige Herzſchläge lang ſchweigend an, dann lachten ſie übermütig. Herr Wacholder warf die verdorrten Feldblumen durchs Fenſter und lief zur Waſ⸗ ſerleitung, ſich ſchleunigſt die Hände zu waſchen. Er hätte auch noch den Brief in hundert Fetzen geriſſen, wenn nicht ſeine Frau— lediglich aus Neugier, verſteht ſich— zum Hindernis geworden wäre. Denn Johanna Wacholder öffnete das Schreibſel, gefaßt war ſie, einen Bettelwiſch entziffern zu müſſen, doch nach den erſten Zeilen ſchon, welche in ausgefranſtem Deutſch auf dem Papier ſtanden, errötete ſie bis zur Stirne, ſo daß ihr Gatte ebenfalls be⸗ gierig wurde, vom Inhalt des Zettels zu erfahren. Aber während er alſo begierig war, dämmerte bereits eine Ahnung in ihm, als ſei das Geſicht der fremden Be⸗ ſucherin kein ganz unbekanntes geweſen. Fabian Wacholder brauchte nicht lange im Irrgang ſeiner Erinnerungen zu verweilen: Der Pfarrer von Tilloy, einer bei Cambrai gelegenen Ortſchaft, bemühte ſich in gütigem, wenn auch fehlerhaftem Deutſch, auf brief⸗ lichem Wege den Zweck des Beſuches zu enthüllen. Die Bäuerin Elaine Paveler hätte nur den Wunſch gehabt, ihren heranwachſenden Sohn jenem Manne vorzuſtellen, dem er ſein Leben verdanke. Monſieur Wacholder möge die Mutter nicht lieblos empfangen, vielmehr menſchliches Verſtändnis für ihre Gefühle aufbringen, die man güti⸗ germaßen nicht verletzen dürfe.——— Fabian und Johanna ſaßen bis in die ſpäte Nacht beim Wein, und der Gatte durfte in glückhafter Laune von einem Erlebnis berichten, das er im Aufruhr der ſchweren Jahre, die zwiſchen damals und heute wie ein froſtiger Schatten lagen, längſt vergeſſen konnte. Vergeſſen konnte auch darum, weil er als Soldat das Erlebnis von 1914 kaum wichtig genommen hatte; denn das, was da⸗ mals geſchah, war für ihn etwas Selbſtverſtändliches und alſo Vergeſſenswertes geweſen: Fabian hatte auf dem Vormarſch ein Quartier in Tilloy bezogen, ein enges Bauernhaus, in dem die Frau des auf der Gegenſeite kämpfenden Dörflers in den Wehen lag und eiligſter Hilfe bedurfte. Und der Musketier Wacholder hatte nichts an⸗ deres getan, als mitten in der regneriſchen Sturmnacht den Stabsarzt gerufen, der freilich im ſieben Kilometer entfernten Beugny beim Regimentskommandeur kam⸗ pierte. Gewiß: Hätte der Stabsarzt nicht die einſame und von ſchweren Schmerzen gepeinigte Bäuerin ſofort ent⸗ bunden und der Obhut eines Lazaretts überantwortet, hätten Mutter und Kind den Tod gefunden; ſo aber er⸗ füllten die Soldaten eine Pflicht, die für ſie nichts Abſon⸗ derliches an ſich hatte, von der Bäuerin Elaine Paveler aber unvergeſſen blieb. Woher dieſe Mutter den Nane und den Heimatort des Kaufmannes Wacholder wußte; Fabian und Johanna löſten dieſes letzte Rätſel nicht, und ſie wollten es auch ein Geheimnis ſein laſſen, denn irgend etwas ſollte an dieſer Begegnung wunderbar bleiben. Herr Fabian ſchlich um Mitternacht nur noch vors Haus, um das fortgeſchleuderte Gebinde franzöſiſcher Feldblumen wieder zu holen, um es ſogar in eine Tru zu betten, die noch andere Dinge beherbergte, von denen ſich die Seele und das warme Herz nicht trennen mochten. 3 en T— ä— j ———— — — 5 2 Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin Wö62. (10. Fortſetzung.) Das letzte Kapitel ſchloß: „Der Flieger 19 wartet ſeit einem Tage, Herr. Soll er ſich aus dieſen Ballen neue Tragflächen machen laſſen?“ „Abteilung drei hat dieſe Sachen. Wieviel Ballen?“ „Zwölf, Herr.“ Muſtafa Hilmi wandte ſich zum Gehen; an der Schwelle drehte er ſich nochmals um, blickte zu dem am Boden hocken⸗ den Jüngling hin und bemerkte wie nebenſächlich: „Iſt deine Tätigkeit auch geſund, Sureyah?“ Der Jüngling gab zur Antwort, ohne aufzuſchauen: „Ein früher Tod iſt niemals geſund.“ Muſtafa Hilmi nickte; ein Lächeln zuckte kurz um ſeinen Mund, dann neigte er ſeinen Kopf, denn die Tür war für ſeine hohe Geſtalt zu niedrig. Ohne ſich umzuſehen, ſtieg er in ſeinen Wagen, der ſofort lautlos und weich davonfuhr. Der Alte ſtand noch immer im Dämmer ſeines Tür⸗ bogens und ſchaute dem Wagen nach; der Jüngling am Boden ließ die Hand ſinken, die das Papier hielt, und blickte zu dem Alten hin. Sein Geſicht war bleich, und ſeine Augen waren müde. Er ſagte leiſe: „Warum dienen wir ihm noch, Vater? Iſt das ein Leben, das wir führen?“ Der Alte wandte ſich um und in ſeinen Zügen ſtand die blaſſe Angſt. „Schweig ſtill, Sureyah, mein Sohn, ſchweig ſtill, um des Propheten willen! Niemals weiß man, wie man be⸗ lauſcht wird, und du haſt ſeine Warnung ſoeben vernom⸗ men. Sollte er wiſſen, daß wir daran denken, auszuwan⸗ dern? Warum fragt er dich ſonſt nach deiner Geſundheit? Gott, hab Erbarmen! Niemals ertrüge ich es, dich zu verlieren, Kind meines Herzens, mein Sohn.“ Der Jüngling lächelte ein trauriges Lächeln „Hat mich doch ſchon das Gift halb zerſtört, Vater; was iſt viel an mir zu verlieren? Er weiß gut, wen er ſich zum Diener ausſucht, und wenn du mich fragſt, Vater, ſo glaube ich, daß er längſt weiß, was wir vorhaben. Warum ſollte er ſonſt ſelbſt kommen? Er, der Herr? Hierher zu uns? Ich frage dich, Vater, warum?“ Die Angſt auf den Zügen des Alten verſtärkte ſich, und er ſagte leiſe, ſehr vorſichtig um ſich ſchauend, nahe zu ſeinem Sohn gebeugt: „Er kam ſchon öfters ſelbſt, Sureyah, mein Kind. Und wir haben es alle ſo geheim betrieben. Ihm kann es doch gleich ſein, wenn wir fortwollen, da wir ihn nicht zu verraten gedenken, ſondern nur ein Vater ſein Kind retten will vor dem weißen Gift, ſeinen einzigen Sohn!“ Das Bangen in der alten Stimme war erſchütternd, aber der Blick des Jünglings ſchweifte von des Vaters Augen hin zu der Türöffnung, die ſich grell abzeichnete, gefüllt von dem zitternden Sonnenſtrahl des frühen Mit⸗ tags. Seine Stimme erhob ſich plötzlich und ließ den Alten erſchreckt herumfahren. „Sieh dort, Vater, die Antwort auf alle unſere Fra⸗ gen. Chali Bey iſt zu uns gekommen, Vater, Chali Bey.“ Dann fiel der Jüngling vornüber, und ein Schluch⸗ erſchütterte ſeinen ſchmächtigen Körper. Angeſichts des Menſchen aber, der in der niederen Tür ſtand— es war Mr. Charles Williams, der Ellen Sedlin aus Alexandria abgeholt hatte— kehrte dem Alten ſeine frühere Beherrſchung und Faſſung wieder. Er richtete ſich hoch auf, und ſein Auge ſah ruhig auf dieſen Todes⸗ boten, dieſen Asrail, der der Schatten des Herrn war und gleich jenem unerbittlich. Die Lippen des Vaters bebten noch ein wenig, doch er ſagte mit Würde: „Kismet! Der Wille des Schickſals ſei erfüllt. Doch eines verlange ich von dir, Chali Bey, das mußt du ge⸗ währen: Nicht ohne meinen Sohn! Nur mit ihm will ich gehen.“ Chali Bey lächelte:„Dein Wunſch wird dir erfüllt werden, Machmud, ſei ohne Sorge.“ Durch den Raum klang das verzweifelte Schluchzen der Jugend, die trotz aller Schickſalsergebung des Orients den Tod fürchtet. und müdes zen 10. Kapitel. Sir Thomas O'Flaherty Grant ließ ſich bei dem Militärbevollmächtigten Seiner Britiſchen Majeſtät mel⸗ den und wurde ſofort vorgelaſſen. Oberſt Lord Aden⸗ burry, der ſich einen großen Namen erworben hatte und nach Aegypten geſchickt worden war, um die ganze Ge⸗ walt dieſes großen Namens dort einzuſetzen, war auch noch ein jugendlicher Mann wie ſein Kollege vom Zivil⸗ dienſt. Er hatte wie ſo viele Briten anſcheinend das Ge⸗ heimnis gefunden, jung und elaſtiſch zu bleiben und den Ruhm, den man ſelbſt erwarb, ebenſo wie den Namen, den man ererbte, mit jener ſelbſtverſtändlichen Leichtig⸗ keit zu tragen, wie manche Menſchen ihre tadelloſe Klei⸗ dung tragen. Er war von einer knabenhaften Liebens⸗ würdigkeit und Einfachheit, ſo daß der flüchtige Beob⸗ achter erſtaunt war, wenn er von den ernſthaften und großen Mannestaten hörte, die jener vollbracht hatte. Von der gleichen Art war auch Tom Grant. Der Lefe Gegenſatz, der im allgemeinen zwiſchen Briten und Iren herrſcht, war in dieſem Falle überbrückt durch ein gemeinſames Ziel, das beiden gleich wichtig war; auch beſaß Sir Thomas die ſeinem Volke eigene Liebenswür⸗ digkeit in hohem Maße. Beide hatten ſich bei ihrer Arheit achten gelernt, und aus dieſer Achtung war eine herzliche und unerſchütterliche Freundſchaft entſtanden. Philipp Adenburry kam Sir Thomas mit ſtrahlen⸗ dem Geſicht entgegen. Er klopfte ſeinem Freunde heftig auf die Schulter und ſagte: . TTT „Nein, daß du wieder da biſt!l Weiß, daß du geſtern ankamſt, habe aber deine Kreiſe nicht durch einen Anruf ſtören wollen, du Geheimniskrämer du!“ 0 Er ſchaute forſchend in das verdüſterte Geſicht des ſonſt ſtets heiteren Freundes. Ohne ſeine Antwort ab⸗ zuwarten, ging er an ſeinen Schreibtiſch und begann um⸗ ſtändlich, eine Pfeife zu entzünden. Er wußte, wenn der Freund ſo ausſah, mußte man warten, bis er von ſelbſt redete, und durfte nicht fragen. So rauchte Adenburry ſchweigend, ſah hier und da in eine Akte, machte einige Bemerkungen am Rand und tat, als ſei er allein. Sir Thomas war in einen niedrigen Stuhl geſunken, hatte die Arme auf die Knie geſtützt, den Kopf in die Hände gelegt und ſtarrte vor ſich hin. Auch er tat, als ſei er allein, und wie es einſame Menſchen tun, begann er ſchließlich, vor ſich hinzuſprechen: „Dieſer verfluchte Hund von einem Kerl macht mich noch verrückt; völlig irrſinnig macht er mich. Nicht zu faſſen und zu packen, wie ein Aal ſo glatt. Dabei hat er ſeit zwei Monaten—“ Vor Adenburry lag ein Blatt mit Aufzeichnungen. Er begann, Sir Thomas zu unterbrechen, als müſſe das ſo ſein, und las in monotoner Art daraus vor: „— hat er ſeit zwei Monaten etwa 30 Kilo Kokain eingeführt, 40 Haſchiſch, 25 Heroin und 80 Morphium—“ Zeichnung: Drewitz— M. Jetzt war alles Britiſche von ihm weggeblaſen. Er packte Adenburry an der Bruſt, mit ſeinem feſten Griff das weiche Seidenhemd faſt zerreißend. Hier fiel O'Flaherty ein: „Und das alles hat er auf die Art hereingebracht, die wir kennen: mit den Dampfern ſeiner Smyrnaer Frachtgeſellſchaften, mit ſeinen Flugzeugen, mit ſeinen Karawanen, die Landerzeugniſſe transportieren, und wir können ihn nicht faſſen— nicht faſſen— man könnte wirklich wahnſinnig werden.“ „Dir werden ſie wohl in London auch den Marſch geblaſen haben, nicht wahr, Tom? Wenn es dich freut, lies hier den Segen, den man mir verabreicht hat.“ Philipp Adenburry reichte ſeinem Freund einen ſchrecklich offiziell ausſehenden Brief hin. Tom las ihn ſchnell durch, mit einer Hand immer noch den Kopf ſtützend. „Faſt wörtlich, was man mir in London ſagte. Die ahnen ja nicht, wie das hier ausſieht. Sollen wir jeden Ballen Stoff, der von irgendwoher kommt, aufreißen? Jedes Flugzeug auseinandernehmen? Jeden Fracht⸗ dampfer ſeiner Verſchalung entkleiden? In jedem Hauſe in Kairo und Alexandria die Wände einreißen, um das verfluchte Zeug zu finden?“ „Und ſollen wir außerdem noch Beamte der Mit⸗ ſchuld verdächtigen? Jeden großen und kleinen Kauf⸗ mann als Schmuggler bezeichnen? Wo ſollen wir an⸗ fangen? Wo aufhören?“ Adenburry war aufgeſtanden und ging vor ſeinem Freund hin und her. Tom ſchaute endlich auf und ſagte in die beiderſeitige Erregung hinein: „Du weißt das Neueſte noch nicht, Phil, nein, das weißt du nicht! Mache dich auf eine beſonders ange⸗ nehme Ueberraſchung gefaßt!“ Der Oberſt blieb vor ſeinem Freunde ſtehen und wartete ſtumm; Tom erhob ſich und ſprach langſam und deutlich, ohne eine Spur ſeines ſonſtigen läſſig ſingenden Tonfalles: „Auf der„Conſtantine“, auf der ich herkam, holte Charles Williams, dieſer Hund von einem Miſchling, ein junges Mädchen ab, eine Deutſche, deren Mutter Eng⸗ länderin war. Ich lernte ſie unterwegs kennen, ſie heißt Ellen Sedlin.“ „Weibliche Komplicen neuerdings?“ Adenburry fragte es ſchnell und mit harter, klarer Stimme. Tom erwiderte haſtig mit einem unruhigen Blick zu ſeinem Freunde hin: „Warte noch, Phil; weißt du, wer ſie aus London holte, ſie engagierte und ausſuchte— ich weiß nicht, unter wie vielen Bewerberinnen?— Nafis!“ „Nanu? Was bedeutet denn das, Tom?“ „Es bedeutet— was ich auch die Ehre hatte, unſe⸗ rem beſonderen Liebling Fife zu ſagen—, daß man nicht mehr ſicher iſt auf der anderen Seite.“ „Verſtehe dich nicht ganz. Was hat die Unſicherheit drüben mit weiblichen Komplicen zu tun?“ „Sie iſt ja keine Komp liein, ſie weiß von nichts, Phil! Hat ſich aus Abenteuerluſt als Kindererzieherin engagie⸗ ren laſſen; und Nafis hat ſie genommen, obgleich ſie ihm ſagte, daß ſie eigentlich eine Tennismeiſterin iſt. Ver⸗ ſtehſt du nun? Sie iſt nämlich ſehr ſchön.“ Adenburry ſah ſeinen Freund forſchend an und ging wieder auf und ab; dann blieb er ſtehen und fragte: „Warſt du viel mit ihr zuſammen an Bord?“ „Ja; faſt immer. Durch und durch anſtändiger Kerl, das Mädel. Ahnt nichts, wohin ſie rennt. Und ich durfte ihr nichts ſagen, weil ſie ſonſt Dummheiten machen würde, und kann ſie nicht beſchützen, weil ich jetzt gleich fort muß. Schneller fort als vorher. Noch heute abend.“ Adenburry überlegte noch einmal, was ihm Tom er⸗ zählt hatte, dann fragte er: „Als was iſt ſie engagiert, ſagſt du? erzieherin?“ „Ja; und er hat doch keine Kinder, wir wüßten es nicht.“ „Das macht nichts; die werden ſchon da ſein, wenn es nötig iſt; ein ganzer Kindergarten, wenn es ſein muß. Aber es iſt ſehr merkwürdig.“ „Das walte Gott, daß es merkwürdig iſt! Und nichts tun können! Zuſehen müſſen! Als ich von Bord ging, ſtand ſie bei dem Williams, dieſer Hyäne, dieſem Chali, wie ihm die armen Kerle nennen. Hätte ſie am liebſten be und mußte in meinem grauen Burnus vor⸗ „ O'Flaherty wandte ſich plötzlich ab und ging an das Fenſter, wo gar nichts zu ſehen war, weil der grüne Laden es dicht verſchloß. Philipp Adenburry ſah ihm nach und unterdrückte mit Mühe einen Pfiff. Das ſchien allerdings eine ganz neue Seite an dem guten alten Tom zu ſein. Dumme Sache. Sehr dumme Sache. Aber als hätte der Freund ſeine Gedanken geleſen, ſagte er jetzt vom Fenſter her: „Aufgeſchmiſſen iſt man, wenn es erſt ſo weit kommt. Und das iſt einzig der Grund, warum dieſer Hund ſie her⸗ brachte, das allein. Ich werde verrückt, wenn ich daran denke, daß ſie in ſeiner Macht iſt, dort in Cedar Lodge, 5 er ſich häuslich einrichtet. Dieſe Frau bei dieſem Erl! Mit einem plötzlichen Ruck wandte ſich Sir Thomas um, und jetzt glühte der leidenſchaftliche Ire aus ſeinem Blick, jetzt war alles Britiſche von ihm weggeblaſen. Er packte Adenburry an der Bruſt, mit ſeinem feſten Griff das weiche Seidenhemd faſt zerreißend, und ſagte ihm dicht in das Geſicht: „Das halte ich nicht aus, Phil, ſie dort zu wiſſen. Das nimmt mir die Arbeitskraft, die Konzentrationsfähig⸗ keit, die Ruhe...“ „Und das gerade iſt es, was Muſtafa Hilmi gewollt hat. Tom, mein Junge. Willſt du ihm den Gefallen tun?“ Adenburry hatte die klammernden Finger mit ſeinen beiden ruhigen großen Händen umfaßt und ſah ſeinem Freund ernſt in die ſprühenden Augen. Sie ſtanden ſich eine ganze Weile ſo gegenüber, die zwei Männer, die ſich aus mancher gemeinſamen Gefahr kannten und wußten, was ſie voneinander zu halten hatten. Niemand auf der Welt hätte O'Flaherty geſagt, was er angedeutet hatte, außer zu dieſem ruhigen Engländer; von niemandem hätte er ſich ſo tief ins Innere ſehen laſſen wie von Philipp Adenburry. Tom hielt dem forſchenden Blick ſtand, und dann überzog ein tieſes Rot ſein ſchmales Geſicht. Die Finger löſten ſich, und Adenburry ließ die Hände ſinken. Er ſagte leiſe, als ſchäme er ſich der Worte, die er ausſprechen mußte: „Wenn es ſo iſt, Tom, ſo iſt es der Plan eines Orien⸗ talen zur Vernichtung eines Mannes, an den er bis jetzt auf keine Art heran konnte. Laſſe ihn auf dieſe Art nicht heran; halte unſere Flagge feſt, Tom. Und was das Mädchen anbelangt.. ſagteſt du nicht, ſie ſei durch und durch weiß, durch und durch gute Art? Kannſt du ihr dann nicht die Ehre antun, ihr zu vertrauen, auch wenn ſie im Cedar Lodge wohnt, oder wo immer? Du ſollteſt ein ſolches Mädchen nicht ſo niedrig einſchätzen, alter Junge. Und was ich noch ſagen wollte... meine Frau hat morgen einen kleinen Tee⸗Empfang. Wie wäre es, wenn dieſe famoſe Tennismeiſterin dabei wäre? So was kann man gut brauchen hier bei uns. Und außerdem hat Lilian Sportmädels beſonders gern.“ Tom O'Flaherty ſah ſeinen Freund mit einem ſelt⸗ ſamen Blick an. Doch Adenburry wandte ſich ab und ging wieder zu ſeinem Schreibtiſch. In Toms Blick hatte mehr als Freundſchaft gelegen. Dann reckte er ſich auf, als ſchüttele er eine Laſt ab, und ſagte halblaut: „Danke dir, Phil, alter Kerl. Und die Einladung mußt du ſelbſt übermitteln laſſen, willſt du?“ Als Kinder⸗ (Fortſetzung folgt) 8 Röſſelſprung. Einfügungs⸗ Aufgabe: Phaſe Kleie Code Wie der Herr, ſo der Knecht. 7 Faktum Schnecke Salbei Ocker Kerbe.— Picknick. Bauer(zum neu antretenden Knecht):„Alſo, merk dir 2 2225 Magiſches Dreieck: wenn i mit dem Kopf wink, dann kommſt du! J mach' nit 5 0 gern viel Worte!“ gan, es dll, ii Gus, d u N Knecht:„Da paſſen mer ja zuſammen! Wenn mit 6„ dem Kopf ſchüttel', denn komm' i net!“ Hamm, fene eum mi, Hud. ler: gie der al be 8 5 5 1 et ee B 5 gele dec dun den eu fich Ae. gol. Scharade: Herlr)mann. 95 S i den i g 5 Beſuchskarten⸗Rätſel: Limonade, Braune⸗ zen, Schweſter, wie iſt denn heute die Herztäigleg cel die cf den fueb ſin be bobs beider N b a des Patienten?“ N. 8 Läßt nichts zu wünſchen übrig, er hat mir ſcho 5 5 5 5 2 7 2 Gegenſätze: 1. Standpunkt, 2. Sekunde, 3. Pum⸗ 3 2 0 00 87 hon zwei 4% ale see find e i 0 pernickel, 4. Volte, 5. Erlaß, 6. Lebkuchen, 7. Warmbier, 8.] Heiratsanträge gemacht! dec die fee bie Se dle Frühiahr. Geſchäftliches— außer Verantwortung der Schriftleitung. Her Len hel el Vorſorglithe Blenen Geographiſches Silben⸗Rätſel. Berechtigter Wenn im Sommer die Bienen von Blüte zu Blüte ſchwir⸗ ren und Nektar und Blütenſtaub in ihren Stock tragen, dann 3 s 05 5 Stolz. ſorgen ſie unbewußt ſchon für die lange Winterzeit der a a bres dad de de dre e fen gen ger i in ka lau litzſch Ein Zehnjähriger erhält zum Geburtstag die erſte[ Ueberſchuß— bei größeren Völlern bis zu fünf Kilogramm ui nin oog ro ſa ſpe ſtau ſu ten tha trecht tri u wan zi. Taſchenuhr. Sie anlegen und hinunter auf die Straße im Jahr— wird in Vorratszellen aufgeſpeichert. Um diese Aus vorſtehenden 31 Silben bilde man 12 Wörter, die folgende Bedeutung haben: 1. Kriegshafen in Italien, 2. Ort in Württemberg, 3. Joniſche Inſel, 4. Nordſeebad, 5. Schweizer Luftkurort, 6. deutſches Mittelgebirge, 7. Stadt in der Provinz Sachſen, 8. Univerſitätsſtadt in gehen, iſt das Werk eines Augenblickes. Dort ſpricht er den erſten beſten Herrn an:„Ach, entſchuldigen Sie, möch⸗ ten Sie wiſſen, wie ſpät es iſt?“ unglaubliche Arbeitsleiſtung zu ſchaffen, iſt alſo nicht nur der ſprichwörtliche Fleiß der Bienen nötig, ſondern auch eine plan⸗ mäßige Zuſammenarbeit. Um gewiſſermaßen im Rekord zu arbeiten, beſucht jede Biene nur eine Blütenart, bis dieſe im Umkreis abgeſammelt iſt; erſt dann ſpezialiſiert ſie ſich auf eine andere uſw. Um die eingebrachten Futterreſerven im Winter Holland, 9. Stadt in Schleſien, 10. Nebenfluß der Loire, auf keinen Fall vorzeitig zu erſchöpfen, werden gegen Aus⸗ 11. Berg in Württemberg, 12. britiſche Antilleninſel. Nach gang des Sommers unnütze Freſſer wie die Drohnen durch richtig erfolgter Bildung ergeben die Wörter in der erſten Futterentziehung ermattet, dann getötet und aus dem Stoch Buchſtabenreihe von vorn nach hinten und in der vierten von hinten nach vorn ein Sprichwort. Rätſel. Zur Suppe es die Hausfrau gibt Und manchmal an die Sauce, Auch iſt es in der Wurſt beliebt Und auch in manchem Kloße. Doch änderſt du mit ein'gem Witz Am Schluß des Worts den Laut, So wird ein adliger Beſitz geworfen. Auch gegen die Kälte ſorgen die Bienen vor. Sie holen Harzbröckchen von Baumknoſpen, mit denen die Ritzen und Fugen des Stockes verſtopft werden. Auch das Flugloch wird verkleinert, damit der Junenraum gut gegen außen abge⸗ dichtet iſt. So planmäßig begegnen dieſe kleinen Inſekten im gemein⸗ ſamer Arbeit der mutmaßlichen Gefahr des Verhungerns und Erfrierens im Winter. Wie bequem haben wir es dagegen! Auch wir müſſen damit rechnen, eines Tages einer plötzlich auftretenden Gefährdung unſerer Exiſtenz gegenüberzuſtehen, und tun gut daran, wie die Bienen ſchon im voraus alle er⸗ denklichen Sicherheitsmaßnahmen dagegen zu ergreifen. Wir 5 a 188 Aus einem würz'gen Kraut. haben dazu im wirtſchaftlichen Lebenskampf die Gefahren, Bilder⸗Rätſel. gemeinſchaft der Privatverſicherung. Die privaten Verſſche⸗ rungsunternehmungen ſammeln durch die Beiträge der Ver“ D ſicherten Reſerven für den Notfall und übernehmen dafür das 9 Riſiko, das der einzelne allein nicht tragen kann. Durch ihre 0 5855 kaufmänniſche Organiſation werden dieſe Reſerven nicht als a D 5 totes Kapital zurückgelegt, ſondern helfen in Form von Staats⸗ — 52 k anleihen und Krediten, neue Arbeit zu ſchaffen. 4% Amal die Bank: in der Fliederlaube und 2 0 Doch hören Sie: Als Hans⸗Jochen noch ſehr jung war— in den Blütejahren ſeines Lebens— da war ihm der liehſte Ort auf Erden die Fliederlaube hinten im Park, dort am Ufer des Schwanenteiches. Da ſaß er abends nach Dienſtſchluß 3 mit ſeiner Eliſabeth. In den Bäumen rauſchte der Wind, hin⸗ Tätigkeits⸗Rätſel. 22 8 ter den hohen Pappeln ging die Sonne unter, eine Fleder⸗ 1 2 3 15 6 7 8 lat, Zeichnung: Lucie Krenczek— M. W155 flatterte ſchattenhaft 9 dem Teich— und 5 im 8 5 8 1 5 1 5 5 1 1„Lene, was muß ich ſehn, Sie ſind in meinem Abend⸗ i ichn ele begann die Nachtigall ant ſchlagen ee 5 2 f ine 0 8 1 g 5 8 1 5 41741 verſchönt kleid ee 5 1 5 8 Aber es blieb nauürlich nicht ſo. Hans⸗Jochen war ein 5 43 678 kpandert„„Ach, gnädige Frau, ich tu's nie wieder: erſtens hab ſtrebſamer junger Mann. Er wollte ſeine Elifabeth bald hei⸗ 6 7 8 18 doeh ich mirin Stockſchnupfen jeholt und zweitens hat mein[ raten, wollte für ſie beide ein ſchönes, ſicheres Heim ſchafſen 5 kocht, Juſtav mir eine gelangt wegen dem ſchamloſen Kleid und und ſo kam er ganz von ſelbſt zum Nachdenken, wie er das, 72 6 5 6 jagt, unſere Verlobung aufgelöſt!“ was er von ſeinem Verdienſt erübrigte, am vernünftigſten ver⸗ 8203 heiratet. 1. 1 werten könne. Ein d Freund riet ihm, ſich ein 1 8 ſparbuch anzulegen. Hans⸗Jochen hat den Rat befolgt. Er i Schach⸗Aufgabe. Er weiß ſich zu helfen. heute ein angeſehener, ſelbſtändiger Geſchäftsmann mit einer — „„ = 8 5. 138* Weiß zieht und ſetzt mit dem vierten Zuge matt. b Auflöſungen aus letzter Nummer: Kreuzworträtſel: Waagerecht: 1. Koloratur, 2. Adel, 3. Name, 4. Tony, 5. Drei 6. Olim, 7. Riaz, 8. Pari, 9. Muſe, 10. Area, 11. Eris, 12. Ried, 13. Dart, 14. Koſekante.— Senkrecht: 1. Kato, 8. Park, 15. Odol, 16. Leni, 17. Olympiade, 18. Andromeda, 19. Tari, 20. Umea, 21. Reiz, 22. Ario, 23. Rees, 24. Uran, 25. Sirt, 26. Eſte. Silben⸗Rätſel: 1. Stativ, 2. Okuli, 3. Violine, 4. Idyll, 5. Elba, 6. Lanolin, 7. Leonidas, 8. Efendi, 9. Uſhac, 10. Theodorich, 11. Edikt, 12. Serenade, Oppeln.— Soviel Leute, ſoviel Anſichten. 13. Es macht Hidchen einen Heidenspaß, sich den Kopf mit Schwarzkopf„Extra-Zart“ selbst einzuschäumen. Denn es brennt nicht in den RHugen.„Extra- Zart“ mit dem Spezial- Kräuterbad(DRP. angem.) ist aber nicht nur Kopfwäsche: es führt zartem Haar und jugendlicher Kopf- Beckmann iſt der Freund von Scheckmann. Er him⸗ melt ihn an und bewundert ihn. „Nun ſagen Sie bloß“, fragt Beckmann,„wo haben Sie bloß immer die geiſtreichen Bemerkungen her?“ Scheckmann ſchwillt an vor Stolz:„Kunſtſtück! Ich * Nicht ſchlimm. Frau:„Aber Paula, Sie können doch unmöglich auf das Kind achtgeben und gleichzeitig leſen!“ Mädchen:„Ach, gnädige Frau, das geht ſchon. Das bißchen Geſchrei ſtört ntich gar nicht!“ 5 Deshalb. Fritz:„Menſch, warum läufſt du mit dem bloßen Hals herum, haſt du denn kein Hemd?“ Franz:„Klar, Hemden habe ich'ne ganze Menge, aber ſie ſind beide in der Wäſche!“ reits för, 24 Pf. 50 9 mod! Fol. infesressenteg Sthoaften öber 350 Wollwuster und ein schönes Ad slthef! gratis. Sofort schreibe A*. Gute Antwort. Lehrer:„Wer kann mir ſagen, woher der Tau kommt?“ Günther:„Ich, Herr Lehrer! Die Erde dreht ſich ſo ſchnell, daß ſie ſchwitzt!“ 5 Guter Grund. „Warum haben Sie Mann entlaſſen?“ „Das hatte ſeinen guten Grund. Er⸗ MEN, Has Seh kette, Pialx, den jungen lovergern. Alle Versanghaos: geſunden und geſicherten Familie. Er iſt ſich deſſen bewußt, daß hierzu die durch Anlegung eines Sparkontos eröffnete Ver bindung mit ſeiner Bank nicht wenig beigetragen hat Die Bank nahm nicht nur ſeine Spargelder und verwaltete ſie gut und ſicher; ſie ſtützte ihn auch beim Ausbau ſeines Geſchäfts mit ihrem Kredit und hat ihm oft mit ihrem Rat geholfen. e f 7,., 7 1 191 etwas recht Dummes und ſage dann das 8 5 1 e 1 85 de Le 1 3 5 4, Gegenteil. Die Banken im Wirtſchaftsleben ſind eine ſehr lebendige Reali⸗ 6,,, s* ät, ſind wertvolle, unentbehrliche Glieder im Geſamtaufbau 9. 2., 5 Kreislauf der Dinge. der An Und wie ſie dem einzelnen 1 ſein ee . 7031 1 5 j 0 8 zu erhalten und zu vermehren, ſo ſorgen ſie als ein wichtiges 8,... ö nich 1 böse deln, Alte ach hahe kerlich auf der Kegelbahn Juſtremen unferer Wirgſchaftspolial auch in der Hefe *,, e, 10 5 prachtvollen 1 l e freien Wer knee den g e Sine 5 2, 7 1 1 9. reien Kapitalkräfte, die immer dort angeſetzt werden. 13, 7 e, Frau:„Wo iſt er denn?“ wo ſie am notwendigſten gebraucht werden und den meiſten 3,, 2. 3 Mann:„Hab' ihn natürlich verkauft.“ ö Nutzen für die eser bee ber recen 2,,,. Frau:„Und das Geld?“ .,, 2 Mann wich wieder verkegelkl⸗ ,, ,., Mann:„Das hab' ich wieder verkegelt! S 8 ſtens war er zu nichts zu gebrauchen haut die nötigen Hufbaustoffe zu. 9 5 und zweitens war er zu allem fähig!“ Bei Schuppen und Schinnen, sprödem oder schnel- f fettendem Haar auch für Sie vorzüglich geeignet! SCHWARZ KOPF ETRA-ZART I Fyezial- Krũuterbad „Zum Wochenende, und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 38 erſcheinen als Beilage. D A 2. Bj. 36: 661218 Pl.⸗Nr. 8. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zettung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags Mat Deutſcher Propina⸗Verleger: ſämtl. in Berlin SW 68. Lindenſtr. 101/102 57