Etſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliste Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Jages und uzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküindblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle! Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 86, Jahrgang Donnerstag, den 24 September 1936 Verantwortung und Kameradſchaft Dr. Schacht zum 50jährigen Beſtehen der Boſchwerke und zum 75. Geburtstag von Robert Boſch. Stuttgart, 23. September Anläßlich des 50jährigen Beſtehens der Boſchwerke und des 75. Geburtstages ihres Gründers Robert Boſch fand am Mittwoch in der feſtlich geſchmückten Stadthalle eine Feier ſtatt. Tauſende von Werksangehörigen, eine große Zahl von Ehrengäſten aus Staat, Partei und Wehrmacht ſowie Gäſte aus dem Auslande, unter ihnen eine Abord⸗ nung der franzöſiſchen Frontkämpfer, nahmen an der Feier teil Nach einem muſikaliſchen Vorſpiel ſprach Betriebsfüh⸗ rer Hans Walz dem Jubilar die Glückwünſche der Ge⸗ folgſchaft aus. Er teilte mit, daß Aufſichtsrat und Vorſtand beſchloſſen haben, zum Gedächtnis des Tages neben einer Jubiläumsſpende für die geſamte Gefol⸗ſchaft den Betrag von einer Million Reichsmark für die Penſionshilfe und Hinterbliebenenfürſorge des Werkes zu ſtiften. Außerdem ſoll in Stuttgart ein„Robert? Boſch⸗ Krankenhau 8“ errichtet werden, in dem nach den Lehrſätzen der Hombopathie und biologiſchen Erkenntniſſe geheilt und geforſcht werden ſoll. Sodann nahm Reichsbankpräſident Wort. Er führte u. a. aus: Geſchichte und Ruf Ihres Werkes, Anſehen und Ruf Ihrer Perſon, verehrter Herr Boſch, ſind ſo einheitlich über die Welt hin feſtſtehend, daß ich Gefahr laufen muß, ſelbſt⸗ verſtändliche und allbekannte Dinge auszuſprechen, wenn ich den Verſuch machen würde, hier eine Schild“ ing Ihrer Verdienſte zu geben Erlauben Sie mir nur n ge Worte, um meine perſönliche Freude zu begründen, die ich emp⸗ finde, wenn ich heute Ihnen Glückwünſche ausſprechen darf, und ich tue dies nicht nur als Wirtſchaftsminiſter, ſondern auch auf Grund unſerer perſönlichen Bekanntſchaft, die nun auch ſchon über zwei Jahrzehnte alt iſt. Da möchte ich eines voranſtellen. Sie haben niemals des bloßen perſönlichen Gewinns wegen gearbeitet. Sie haben gearbeitet aus Freude am Werk, aus Freude am Schaffen, aus Freude am Aufbauen. Sie haben aus ſich heraus die Kraft des ſchöpferiſchen Entwickelns in das Werk umzuſetzen verſucht und verſtan⸗ den, weil Sie als Menſch in ſich die innere Pflicht und die Verantwortung vor Gott empfanden, Ihre Gaben nicht brachliegen zu laſſen, ſondern den ewigen Funken, den Sie in ſich krugen, zur leuchtenden Flamme werden zu laſſen. Sie ſind niemals ein Sklave des Kapitals, ein Sklave der Maſchine geweſen. Sie ſind Herr der Materie geblieben, Sie haben den Stoff gemeiſtert und haben ſich nicht von ihm erdrücken laſſen. Sie haben dieſen Stoff mit Geiſt erfüllt und ihn verwandt, um Ihren Gedanken und Erfindungen Form zu geben und ſie damit dienſtbar zu machen für die Wohlfahrt der Menſchen. Und Sie haben dieſes Kapital aus Ihrer eigenen Arbeit von kleinſten Anfängen ſelbſt aufge⸗ baut; Sie haben den Begriff des Kredits nie⸗ mals mißbraucht, die Wirkſamkeit des Kredits nie⸗ mals überſchätzt und ſind deshalb den Gefahren des Kre⸗ dits niemals erlegen. Sie, unſer Jubilar, haben durch ein langes Leben be⸗ wieſen, daß man Kapikal durch Arbeit aufbauen muß und daß man ein Weltunternehmen, wie das Ihre. nicht durch Kredit und Subvenkionen erſtellt, ſondern nur durch Ein- ſetzung eines langen Lebens voll Fleiß und Beharrlichkeit. „Das Gefühl eigener Verantwortung“ Und damit fällt jene Eigenſchaft zuſammen, die in al⸗ lererſter Linie den Unternehmer und den Wirtſchaftsfüh⸗ rer ausmacht, das iſt das Gefühl der eigenen Verantwor⸗ tung. Es iſt dies dasjenige, was den Unternehmer und den Wirtſchaftsführer zu ſeiner übergeordneten Stellung in der Wirtſchaft in erſter Linie befähigt und berechtigt.. Für den Erfolg und den Nichterfolg ſeiner Arbeit ein⸗ ſtehen, das iſt es, was den Mann ausmacht. Davon kaun und darf kein Aufſichtsrat, kein Parlament, keine Behörde den Mann bewahren. 5 Bie Einſetzung Ihrer eigenen Perſonlichreit fur Jhr Werk und in Ihrem Werk hat Sie von Anfang an erken⸗ nen laſſen, daß ein ſolcher Grundſatz nicht nur für die Welt, ſondern auch für jeden Ihrer Mitarbeiter gelten muß bis zum geringſten Laufburſchen hinunter. Das iſt das große Geheimnis geweſen, welches in Ihrer geſamten Gefolgſchaft das Gefühl leben⸗ dig gehalten hat, daß jeder an ſeinem Platze für das Ge⸗ lingen des Werkes mit verantwortlich iſt, daß jeder 5 ſeinem Platze wertvoll und deshalb geſchätzt iſt. Sie aben den Geiſt der Kameradſchaft von oben her vorgelebt, und deshalb kam Ihnen aus Ihrer Umgebung heraus ein gleichgearteter Wille entgegen. Es iſt nun einmal unver- meidlich, daß in jeder Nager aaſchaft Ueberordnung und Nachordnung herrſchen muß. Kameradſchaftliche Verbun⸗ denheit aber iſt der Geiſt, der dies Ueber⸗ und Nacheinander ertragen und ſchätzen läßt. Sie haben es verſtanden, dieſen Geiſt zu ſchaffen und aufrechtzuerhalten. „Richtet den Blick auf dieſen Mann!“ Es wächſt nicht nur in Ihrem Hauſe, ſondern überall in deulſchland e ine Jugend heran, der einſt die Zukunft dieſes Volkes und Landes anvertraut ſein wird. Sie wer⸗ den nicht ſchelten, verehrter Jubilar, wenn ich dieſer Ju⸗ nend heute zurufe: Dr. Schacht das Richtet den Blick auf dieſen Mann; er hat gelernt, was er nur an Kenntniſſen erlangen konnte, er hat ge⸗ arbeitet, was ihm nur an Kräften gegeben war, er hat geſpart, was er nur über ſeinen eigenen Haushalt hinaus ſparen konnte, er hat damit für ſein Volk geſchaffen viel⸗ fach mehr, als was Millionen anderen möglich war, er hin⸗ terläßt euch, der Jugend, mehr, als was er materiell ſchuf, er hinterläßt und offenbart euch das große Geheimnis des Erfolges. Dieſer Erfolg, ſo ſchloß Dr. Schacht. iſt nicht er⸗ zielt durch Wunder, nicht etwa durch äußere Glücksum⸗ ſtände, dieſer Erfolg iſt die Erfüllung eines langen und hart ſchaffenden Lebens, das zu allen Zeiten das Glück in ſich trug und trägt, die von Gott verliehenen Gaben redlich benutzt zu haben. Weitere Anſprachen In der Reihe der weiteren Glückwunſchanſprachen ka⸗ men die Verdienſte von Robert Boſch als einen tüchtigen Wirtſchaftler, ſozialgeſinnten warmherzigen Unternehmer und guten Deulſchen ſowie die Weltbedeutung der Robert⸗ Buſch⸗Werke rühmend zum Ausdruck. Die Glückwünſche des Relchskriegsminiſter und Oberbefehlshabe:s der Web rmach', Generalfeldma, choll von Blomberg, ſo⸗ mie del zanze deutſchen Wehrmacht überbrach!⸗ Generel. major Ritter von Melo. Die Wünſche des Reichsſtatthalters Murr und der württembergiſchen Landesregierung über⸗ mittelte Miniſterialdirektor Dr. Staiger. Der Stuttgarter Oberbürgermeiſter teilte mit, daß die Stadtverwaltung be⸗ ſchloſſen habe, die von Robert Boſch, dem Ehrenbürger der Stadt, eingerichtete Robert⸗Boſch⸗Stiftung für bedürf⸗ tige Studierende um einen anſehnlichen Betrag zu erhö⸗ hen und zu erweitern. Weitere Anſprachen hielten u. a. Präſident Hagemaier für die deutſche Automobilindu⸗ ſtrie, ſowie Dr. Hugo Eckener für den Luftſchiffbau Zeppelin und die Maybach⸗Motorenwerke. Der Betriebszellenobmann der Boſchwerke brachte die Anhänglichkeit und den Dank der 20000 Gefolgſchaftsmitglieder für ihren„Vater Boſch“ zum Ausdruck. Nach einem dreifachen Siegheil auf den Führer und dem Geſang der Nationalhymnen ſprach, ſtürmiſch begrüßt, der Jubilar Robert Boſch. Er wies die Anerkennun⸗ gen für ſeine Perſon zurück und übertrug ſie auf die Ge⸗ folgſchaft Dann gedachte er der großen Zahl der verſtor⸗ benen Werksangehörigen. Mit dem Gelöbnis, in ihrem Geiſte für Volk und Vaterland und die ganze Menſchheit weiterzuarbeiten, ſchloß Robert Boſch. . Glückwunſch des Verkehrsminiſters Reichs⸗ und Preußiſcher Verkehrsminiſter Freiherr 9, Eltz⸗Rübenach hat Dr. ing. e. h. Robert Boſch aus Anlaß ſeines 75. Geburtstages folgendes Glückwunſchtele⸗ gramm zugehen laſſen: „Zu Ihrem 75. Geburtstage, der durch die Feier des fünfzigjährigen Beſtehens Ihres Lebenswerkes die höchſte Krönung erfährt, ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Mehr als Ihre längſt anerkannten Verdienſte um den techniſchen Fortſchritt im Kraftfahrzeug⸗ bau, mehr als aller Weltruhm der Boſchgeräte ehrt Sie die dankbare Anhänglichkeit Ihrer Werkgefolgſchaft, der Sie hoffentlich noch recht lange der treu ſorgende Vater bleiben werden. Möge das Boſchwerk auch ſpäteren Geſchlechtern von dem vorbildlichen Wirken ſeines Gründers künden!“ Die Abeſſinier in Genf Der Vollmachtenprüfungsausſchuß für Zulaſſung. Genf, 24. September. Der Vollmachtenprüfungsausſchuß der Völkerbundsver⸗ ſammlung beſchloß am Mittwoch, der Verſammlung die Zulaſſung der abeſſiniſchen Vertreter vorzuſchlagen. Entgegen der Stellungnahme der Juriſten, die eine Befaſſung des Haager Gerichtshofes angeregt hatten, ſtellte ſich der Ausſchuß auf den Standpunkt, daß die Zweifel über die Gültigkeit der Vollmachten der Abeſſinier nach allgemeinen Rechtsgrundſätzen zu ihren Gunſten wirken, und daß ſie deshalb von den Arbeiten der Verſammlung nicht ausgeſchloſſen werden könnten. Enttauſchung über die Moskauer Freunde Die Schwierigkeiten in Genf.— Paris ſtark beunruhigt. Paris, 24. September. Auch die Pariſer Abendpreſſe ſieht in der Wendung, die die Dinge in Genf genommen haben, einen böſen Schlag für die franzöſiſche Politik, der nicht zuletzt von Sowjetrußland in der Perſon Litwinows geführt worden ſei. Die Sowjets beabſichtigen nach Anſicht der rechtsſtehenden„Liberke“, Wirrwarr anzuſtiften, um ſo den Juſammentritt der ünf⸗ mächtekonferenz, die als Eckſtein der franzöſiſch⸗engliſchen Diplomalie zu gelten habe, zu verhladern. Das„Journal des Debats“ ſchreibt, Sowjetrußland verfolge beharrlich ſein Ziel, das europäiſche Durcheinander zu verlängern. Der„Temps“ warnt davor, ein etwaiges Ausſchei⸗ den Italiens in Genf auf die leichte Schulter zu neh⸗ men. Das Fernbleiben Italiens aus Genf lähme bereits die Vorbereitung der Fünferkonferenz. Es ſei ſogar zu befürch⸗ ten, daß bei weiterer Zurückhaltung Italiens die geplante Konferenz überhaupt nicht ſtattfinden könne „Als erledigt zu betrachten“ Der Danziger Kriegsſchiffbeſuch vor dem Völkerbundsrak. Genf, 23. September. Wie verlautet, wird ſich der Völkerbundsrat auf ſei⸗ ner gegenwärtigen Tagung nur kurz mit Danziger Fragen beſchäftigen. Auf der Tagesordnung des Rates ſteht nur der deutſche Kriegsſchiffbeſuch in Danzig. Man nimmt an, daß dieſe Angelegenheit mit dem Bericht Polens an den Rat und dem Vorſchlag des Berichterſtatters, die Sache als erledigt zu betrachten, ohne weitere Schwierigkeiten zu Ende gebracht werden wird. Die Hitlerjungen bei Muſſolini Eine Anſprache des italieniſchen Staakschefs. Rom, 23. September. Die 452 Hitlerjungen, die ſich auf ihrer Italienreiſe zurzeit in Rom befinden, wurden im Palazzo Venezia von Muſſolini empfangen. In ſeiner Anſprache an die deut⸗ ſchen Gäſte gab der italieniſche Staatschef ſeiner Freude über den Beſuch der deutſchen Jugend in Italien Ausdruck. Muſſolini erklärte ſodann, daß die nationalſozialiſtiſche und die faſchiſtiſche Jugend ſich nicht nur in ihrer äußeren Diſziplin ähnlich ſeien, ſondern ſie durchpulſe auch eine ähn⸗ liche geiſtige Idee, die die Größe und Macht der beiden Staaten ausmache. Er hoffe, daß ſich die HJ im Land der Schwarzhemden wohlfühle, bei jenen Männern, die auch durch Hingabe ihres Bluts bereit ſeien, für die Größe und die Ehre ihrer Nation zu kämpfen. Eine ſtarke und geeinte Jugend trage zur Kraft und Größe der beiden Staaten bei und ſichere den geiſtigen Widerſtand gegen die Gegner der Ordnung und der nationalen Lebenskraft in der Welt. Die Hitlerjungen hatten vor dem Empfang das Forum Muſſolini, das gewaltige Balillo⸗Stadion, beſichtigt. Sodann waren die Unterführer der Hitlerjugend⸗Abord⸗ nung in der neuen Univerſität Gäſte des italieniſchen faſchi⸗ ſtiſchen Studentenverbandes. 4 i 5 2 4 „Das Licht von Nom und Berlin“ Die gemeinfſamen Aufgaben Deutſchlands und Ikaliens. Staatsſekretär Ricci, der Führer der faſchiſtiſchen Jugend, veranſtaltete zu Ehren des Reichsjugendführers und ſeiner Mitarbeiter in der Villa Borgheſe einen Emp⸗ fang, dem auch Reichsminifter Dr. Frank beiwohnte. Staatsſekretär Ricci betonte in einer Anſprache die Notwendigkeit des perſönlichen Kennenlernens von italieni⸗ ſcher und deutſcher Jugend, damit eine gegenſeitige Hoch⸗ achtung in die Jugend beider Völker hineingepflanzt werde. Der Beſuch der Hitlerjugend in Italien ſei richtung⸗ weiſend für ein beſſeres Verſtändnis beider Völker, rich⸗ tungweiſend für ein neues, lebendiges Europa. Wenn die alte Welt glaube, daß die Machenſchaften des Bolſchewismus und des Völkerbundes lebensnokwendig ſeien, ſo ſei das eine Ideologie, die einen ſchweren Irrkum bedeute. Das Licht, das von Rom und Berlin leuchte, und der Wille, der von Berlin und Rom ausgehe, ſei ftärker. „Wir wollen unter dem Zeichen Hitlers und Muſſoli⸗ nis,“ ſo fuhr Staatsſekretär Ricci fort,„die Einigkeit in Europa feſtigen. In dieſem Sinne,“ ſo erklärte er wei⸗ ter,„überreiche ich Dir, Baldur von Schirach, mei⸗ nem Freund und Führer der deutſchen Jugend, das Dir auf Vorſchlag des Chefs der Regierung, Muſſolini, vom König von Italien und Kaiſer von Aethiopien verliehene Komturkreuz der Krone.“ Staatsſekretär Ricci überreichte ferner dem Stabfüh⸗ rer Lauterbacher den Kronenorden Grande Ufficiale und dem Bannführer Marum den Orden eines Ritters der italieniſchen Krone. Der Reichsjugendführer dankte im Namen ſeiner Ka⸗ meraden für dieſe Ehrung und feierte in einer kurzen An⸗ ſprache vor allem die Freundſchaft, die ihn mit Renato Ricci verbinde und die ſo fördernd für die Zuſammen⸗ arbeit von Jugend zu Jugend ſei. Der letzte Tag in Nom Abſchied unſerer Hitlerjungen. Rom, 24. September. Am letzten Tage ihres Aufenthalts in Rom fuhren die Hitlerjungen vormittags zum Strandbad Oſtia. Am Mee⸗ resſtrand fanden ſie nach den zahlreichen Beſichtigungen und Empfängen einige Zeit der Ruhe. er wurden die Hitlerjungen mit dem Reichsjugendführer und ſeinem Stab vom Gouverneur von Rom auf dem Kapitol, ſeinem ſtän⸗ digen Amtsſitz, empfangen. Er ſprach die feſte Gewißheit aus, daß die Hitlerjugend, deren Haltung und Geiſt in Rom ſo ſehr bewundert werde, auch weiterhin ihren Weg im gleichen Sinne fortſetzen werde. Am ſpäten Nachmittag zogen die Hitlerjungen dann noch einmal in kleinen Gruppen durch die Straßen der ita⸗ lieniſchen Hauptſtadt, um Abſchied zu nehmen nach Tagen herrlicher, unvergeßlicher Erlebniſſe. Begeiſterung der römiſchen Preſſe Die herzliche Aufnahme der Hitlerjungen in der italie⸗ niſchen Hauptſtaͤdt wird auch von der römiſchen Preſſe in ſehr ſympathiſcher Weiſe verzeichnet. Den Höhepunkt ihrer Beſuches in Rom hat die Kranzniederlegung am Grabe des Unbekannten Soldaten und der Vorbeimarſch vor dem Duce auf der Piazza Venezia gebildet. Die römiſchen Zeitungen berichten ausführlich über dieſe Feierlichkeiten und unter⸗ ſtreichen in ihren bebilderten Berichten die lebhaften Sym⸗ pathiekundgebungen, die auch bei dieſem Anlaß die Hitler⸗ jungen von der römiſchen Bevölkerung erfahren haben. Vor den Toren Madrids Ns. Es iſt gerade ein Jahrhundert her— im Sep⸗ tember 1836— da kehrte die Königin Chriſtine in ihre Hauptſtadt Madrid zurück, das geflaggt hatte und ihr zu Ehren illuminiert worden war. Dort erfuhr ſie, daß Que⸗ ſada ermordet worden war Aber nicht»nug damit, mußte ſie ſehen, wie die Ohren ihres einfti n Günſtlings, die man ihm abgeſchnitten hatte, wie ſeine Finger und Haut⸗ fetzen öffentlich vor der johlenden Menge verſteigert wur⸗ den. Man hatte Queſada bei lebendigem Leibe geſchunden. Das war vor 100 Jahren. Die Sitten ſind in unſerem Jahrhundert dank dem Bolſchewismus nicht milder geworden. Mit Grauen hört man von den Greueln des ſpaniſchen Bürgerkrieges, von den Untaten der bolſchewiſtiſchen Horden, die Frauen und Kinder eingeſchloſſen in Kirchen verbrennen, Leichen ſchän⸗ den und auf wehrloſe Geiſeln ein Scherbenſchießen veran⸗ ſtalten. Ihr Meiſter und Vorbild, Lenin, hat gelehrt, daß die Bolſchewiſten ihre Hand nicht erheben würden, um ihre Widerſacher über den Kopf zu ſtreicheln, nein, ſie ſoll⸗ ten Schädel ſpalten; es käme nicht darauf an, wenn drei Viertel zugrunde gingen wenn nur das letzte Viertel kom⸗ muniſtiſch werde. Die ſpaniſchen Roten befolgen getreulich die Moskauer Lehren, überbieten aber noch, wenn es möglich iſt, ihre Lehrmeiſter an Blutgier und Grauſamkeit. Nun aber ſcheint die Nemeſis nicht mehr fern zu ſein; eine wichtige Entſcheidung im Bürgerkriege ſteht bevor— Die nationalen Truppen haben die Hauptſtadt Madrid von drei Seiten umzingelt, und den Roten bleibt nur noch ein ſchmaler Ausweg in ſüdöſtlicher Richtung auf Valencia offen. Für die Angreifer auf Madrid ſind die ſtrategiſchen Gegebenheiten günſtig. Madrid liegt wie auf einem Prä⸗ ſentierteller von allen Seiten ungeſchützt auf der kaſtiliſchen Hochebene. Im Norden und im Nordweſten erhebt ſich bis zu einer Höhe von 3000 Metern das unwegſame Felſenge⸗ birge des Gua.darrama in einer Entfernung von nur rund 50 Kilometern, und daran nach Weſten anſchließend die Serrania de Gredos, die von den Nationalen beſetzt ſind. Die Artillerie der Generale beherrſcht die nördlichen und nordweſtlichen Zufuhrſtraßen. Die Roten, die wieder⸗ holt verſucht haben die Stellungen der Nationalen zu über⸗ rennen, ſind jedesmal mit ſchweren Verluſten zurückgeſchla⸗ gen worden, da ſie auf der Ebene vor dem Gebirge keine Deckung nehmen können. Das ganze Gelände iſt bedeckt mit Menſchen⸗ und Tierleichen die in Verweſung überge⸗ hen und die Luft verpeſten. Dadurch aber, daß die Nationalen den Ring um Ma⸗ drid ſchließen, iſt die Hauptſtadt noch nicht erobert, und gerade das Eindringen in Madrid dürfte furcht⸗ bare Opfer koſten, die die Generale anſcheinend ver⸗ meiden möchten. Im Norden Madrids, an den Ufern des Manzanares, und zu Füßen des Alkazar, dehnt ſich einige Kilometer weit der Park der Caſa del Campo aus, und über der Nordſtation der Park von Roſales, der auf einer An⸗ höhe liegt, und ſehr geeignete Verſtecke für Maſchinenge⸗ wehrneſter und Batterien bietet. Die anſteigende enge Calle de Leganitos muß geſtürmt werden, ehe es gelingt, bis zum Herzen Madrids vorzudringen. Auch die Mündungs⸗ ſtraßen im Süden und Weſten ſind für den Angreifer ge⸗ fährlich, und können ohne ſchwerſte Verluſte kaum genom⸗ men werden. Es wäre natürlich möglich, die Vorſtädte in Schutt und Trümmer durch Artilleriefeuer zu legen, aber zu dieſem äußerſten Mittel wollen ſich die Generale nicht entſchließen. Sie ſcheinen vielmehr zu beabſichtigen, die Bewohner Madrids durch eine längere Einſchließung zu zermürben, ſo daß ſie keinen ernſten Widerſtand mehr leiſten können. Vielleicht iſt auch deshalb der Ring im Südoſten nicht ganz geſchloſſen worden, um den Roten eine Fluchtmöglichkeit zu laſſen, und ſie auf dieſe Art da⸗ ran zu verhindern, in Wut und Verzweiflung, da ſie ja doch nach den begangenen Schandtaten auf keine Gnade rechnen können, noch mehr Morde zu begehen und die ſchönſten Paläſte und Muſeen in die Luft zu ſprengen. Mit einer übereilten Einnahme von Madrid iſt kaum zu rechnen, es ſei denn, daß beſondere Gründe die Generale Franco und Mola dazu veranlaßten, ihre Kräfte ohne Schonung einzuſetzen und den Sturm zu beſchleunigen. Aber mit der Einnahme der Hauptſtadt iſt der Bürgerkrieg noch nicht veendet. Trotz des unleugbaren Vorteils und der Bedeutung der Eroberung Madrids muß dann noch Kaſtilien von den verſtreuten Horden ge⸗ ſäubert werden, die ſich in die Sierra zurückziehen und einen Banden⸗ und Guerillakrieg fortſetzen können. Vor allem aber muß dann noch gegen Kat alonien vorgegangen werden, dem ſich wahrſcheinlich auch die ſtammverwandte Provinz Valencia anſchließen wird. Kaſtilier und Katalanen haben ſich nie vertragen, und ver⸗ tragen ſich auch heute nicht. Die nationalen Generale aber werden niemals eine Zerſtückelung ihres Vaterlandes zu⸗ laſſen und noch weniger zuſehen, daß ſich eine kommuni⸗ ſtiſch⸗anarchiſtiſche Ecke an ihrer Seite bildet. St. Reichsgerichtspräſident i. R. Simons 28 Jahrs Berlin, 24. Sept. Der frühere Reichsgerichtspräſident Profeſſor D. Dr. Walter Simons beging ſeinen 75. Geburts⸗ tag. Dr. Simons, einer der bedeutendſten deutſchen Juri⸗ ſten, hat Deutſchland auf vielen großen internationalen Konferenzen vertreten. So gehörte er auch der deutſchen Ab⸗ ordnung in Verſailles an. Er nahm ſeinen Abſchied, als die ſchmachvolle Unterzeichnung des Diktats erfolgte. In den Jahren 1920⸗21 war Simons Reichsaußenminiſter, Im Juni 1922 wurde er zum Präſidenten des Reichsgerichts er⸗ nannt. Auf dieſem Poſten hat Dr. Simons der deutſchen Rechtspflege unſchätzbare Dienſte geleiſtet. Im Dezember 1928 legte er dieſes höchſte Richteramt als Folge einer Brüskierung durch die damalige marxiſtiſche Regierung nieder. Auflöſung der roken Gewerkſchafk in Danzig endgültig. Am 7. Dezember 1935 wurde der Danziger Allgemeine Arheiter⸗Verband, der angeblich nur gewerkſchaftliche Ziele verfolgte, jedoch eine getarnte Kampforganiſation der So⸗ zialdemokratiſchen Partei in Danzig war, von dem Danziger Polizeipräſidenten verboten. Gegen die Verfügung des Po⸗ lizeipräſidenten klagte der Arbeiter⸗Verband vor dem Land⸗ gericht in Danzig, wurde aber mit der Klage abgewieſen. Der Arbeiter⸗Verband wandte ſich an das höchſte Danziger uſtändige Gericht, den Senat für Verwaltungsangelegen⸗ eiten, und beantragte die Aufhebung des erſtinſtanzlichen Urteils. Nun wurde noch einmal vor dem Danziger Ober⸗ gericht verhandelt, das die Berufungsklage abwies. Damit iſt das Urteil rechtskräftig geworden, wonach der Allgemeine Arbeiter⸗Verband ein⸗ für allemal aufgelöſt bleibt. Neu⸗ gründungen ſind nicht zuläſſia. Der Vormarſch auf Bilbao Die Lebensmittelverſorgung Madrids. Hendaye, 24. September. Zur Lage an der Front von Bilbao teilt der Rundfunk⸗ ſender Burgos mit, daß die von Pamplona kommenden Heeresgruppen des Generals Mola ihren Vormarſch fort⸗ ſetzen und auch im Laufe des Dienstag und Mittwoch wie⸗ der eine Anzahl kleinerer Orte, darunter Escoriaza, beſetzen konnten. An der Küſten ſtraße nach Bilbao dringen die nationalen Truppen ebenfalls unaufhaltſam vor und beherrſchen von ihren Stellungen aus bereits das ganze Ge⸗ biet von Devo und Umgebung. Ein marxiſtiſches Frachtſchiff, welches Diens⸗ tag mit Lebensmitteln an Bord Santander anlaufen wollte, iſt am Hafeneingang auf eine Mine geſtoßen und nach heftiger Exploſton geſunken. Ein Fiſchdampfer, welcher ebenfalls mit Lebensmitteln in Richtung Bilbao fuhr, wurde von einem nationaliſtiſchen Kriegsſchiff angehalten. Auch die Lebensmittelverſorgung Ma⸗ drids, die hauptſächlich von Valencia aus auf einer gro⸗ zen Autoſtraße erfolgt, iſt ſeit einigen Tagen ſtark erſchwert, weil die nationalen Flugzeuge begonnen haben, die Trans⸗ porte mit Bomben zu belegen. Sieben rote Flugzeuge abgeſchoſſen Der Heeresbericht der nationalen ſpaniſchen Südarmee meldet, daß ſieben Flugzeuge der Roten abgeſchoſſen wur⸗ den und zwar drei Flugzeuge vom Typ Depoitine, drei vom Typ Breguet und ein Newport. * N„„ Azana für Kapitulation? Volksfronkleiter nach Frankreich abgereiſt? Paris, 24. September. Wie der Sender Cadiz mitteilt, ſoll der Präſident der Republik, Azana, entſchloſſen ſein, ſich den Nationaliſten zu ergeben, doch proteſtierte Minfſterpräſident Caballero aufs heftigſte dagegen. Letzterer behaupte, die Regierung habe noch Kräfte und Mittel genug zur Forkſetzung des, Kampfes. 3 Der Sender Teneriffa meldet, daß die leitenden Män⸗ ner der Madrider Volksfront nach Frankrei ch a bge⸗ reiſt ſeien. Nach derſelben Quelle wird in Madrid beſtä⸗ tigt, daß in Barcelona eine Aufſtandsbewegung gegen Companys ſtattgefunden habe. Weiter verlaute, daß ſich die Garniſon von Lerida gegen die Marxiſten erhoben habe und den Nationaliſten von Huesca ſich anzuſchſießen wiinſche Spaniſcher Dampfer vermißt Mit 400 Perſonen an Bord. Wie Reuter aus Gibraltar meldet, wird der ſpaniſche Dampfer„Genoveva“ ſeit dem 2. September vermißt. Der Dampfer hat 400 Perſonen an Bord, darunter zahl⸗ reiche Flüchtlinge. Die„Genoveva“(18 000 Tonnen) ver⸗ ließ den Hafen von Santander am 2. September mit dem Beſtimmungsort Valencica. Alle Bemühungen der draht⸗ loſen Stationen und der Küſtenwachen, den Verbleib des Schiffes feſtzuſtellen, ſind bisher erfolglos geweſen. Dank den Deutſchen! Rektung durch deutſche Kriegsſchiffe. Berlin, 23. September. Die Tätigkeit der deutſchen Kriegs⸗ und Handelsſchiffe in Spanien hat im In⸗ und Auslande ein außerordentlich lebhaftes Echo gefunden. Beim Oberbefehlshaber der Kriegsmarine ſind zahlreiche Dank⸗ und Anerkennungs⸗ ſchreiben eingegangen, die von Flüchtlingen aller Nationen ſtammen. Nachſtehend wird der Brief einer Schweize⸗ rin wiedergegeben, die von dem Torpedoboot„Leopard“ an Bord des deutſchen Dampfers„Schleswig“ gebracht wurde: „Ich wurde mit einigen anderen Ausländern von den Leuten des Torpedobootes„Leopard“ aus den Händen der roten Regierung befreit und an Bord des Dampfers „Schleswig“ gebracht, wo wir mit großer Herzlichkeit auf⸗ genommen und ſicher von Ibiza nach Neapel geführt wur⸗ den. Das alles wurde mit ſo ſelbſtverſtändlicher Güte und Aufopferung getan, daß uns armen Flüchtlingen nach all dem Schrecklichen, das wir geſehen, der Glaube an die Menſchheit wiedergeſchenkt wurde. Darf ich Sie bitten, den Offizieren und Mannſchaften des„Leopard“ und der „Schleswig“ zu wiſſen zu tun, daß ich ihnen dieſe Tat nie⸗ mals vergeſſen werde, und ihnen tiefſten Dank und viele Segenswünſche für ihre künftigen Fahrten zuſende.“ Paris. Der„Matin“ teilt mit, daß die ſowjetruſſiſchen Militärattachees in Paris und Prag in Zuſammenhang mit der Unterſuchung gegen trotzkiiſtiſche Verſchwörer nach Moskau gerufen worden ſeien. Role Mordbrenner und Frauenſchänder. Der Militärkommandant der Balearen⸗Inſeln berichtete an General Franco telegraphiſch Einzelheiten über die Wiedereroberung von Ibiza. Die Inſel wurde von Heeres⸗ truppen, Freiwilligen von Mallorca, der Fallange, und von Fliegern unterſtützt erobert. Die kommuniſtiſchen und ſeparatiſtiſchen Horden aus Catalung und Valencia haben die Inſel in einem troſtloſen Zuſtand hinterlaſſen. Die Hauptſtadt war gänzlich verlaſſen. Die eingeſchüchterte Be⸗ völkerung war, erfüllt von Angſt und Schrecken über die von den roten Horden begangenen Morde. in die Berge geflüchtet. Ohne auf Frauen und Kinder Kückſicht zu nehmen, ſchäudeten die Roten die Kirchen, zerſtörlen die Häuſer der Bevölkerung und plünderten Banken und öffentliche Ge⸗ bäude. Mit beſtialiſcher Koheit wurden Frauen zuſammen⸗ gelrieben und geſchändei nachdem man ſie vorher ihrer Schmuckſachen beraubt hakte.„Kapitän“ Bayo gab den Befehl, die Befehlshaber und Offiziere des Heeres und die Ankeroffiziere der Guardig Civil zu ermorden. Er ſelbſt eignete ſich dann über zwei Millionen Peſela an. Eine der letzten Taten der roten Banden war noch die, daß ſie die in der Feſtung untergebrachten Gefangenen mit Handgranaten und Maſchinengewehren ermorde⸗ ten. Nur wenige entgingen dieſem traurigen Los. Einige der Eingekerkerten zerſtörten in ihrer Verzweiflung, als ſie die roten Mörder kommen hörten, die Gitter der Gefäng⸗ niſſe und ſtürzten ſich aus 15 Meter Höhe auf die Straße. Mehr als 2000 Ermordete waren das traurige Ergebnis ihrer„Herrſchaft“. Eingezogen waren ſte aller⸗ dings unter der Ankündigung„Wir ſind Ueberbringer der Kultur und Ziviliſation, die Befreier der Städte.“(0 „Plündert, tötet und brennt!“ Aufforderung an die nordafrikaniſche Bevölkerung. Paris, 23. September. Die„Journee Induſtrielle“ veröffentlicht am Mitte den Wortlaut einer Rundfunkrede, die ein mordafrikan Sender Barcelona in arabi. ſcher Eingeborener über den ſcher Sprache gehalten hat, und in der er die Beyöl 2 8 8 i ker von Algier, Tunis und Marokko ſowie die eingeborene Truppen zum Aufſtand gegen die Behörden, zur Meuterei Plünderung und zu Mord aufhetzt. Daß dieſe wilde 9 rede in Barcelona gehalten und von dem dorkigen 90 der verbreitet werden konnte, wirft ein neues bezeichnende, Licht auf die Zuſtände in dieſer Stadt, in der völlige An 5 chie herrſcht. 5 9 Der 7 5 1 1 9 W ich gor 9 revolutlonäre Aufruf wendet ſich beſonders gu an 5 die franzöſäiſchen Eingeborenentruppen Nordafrika, die aufgefordert werder en 1 1 1 rden, ſich ſofort zu Guy. ben zuſammenzuſchließen und die Waffen bereitzuhalten um ſie gegen ihre Vorgeſetzten zu richten. Nach der Auffor derung, die Grenze der ſpaniſchen Marokkozone zu 1 ſchreiten, heißt es en dem Aufruf dann weiter: 5 „Kommt zu uns, nachdem Ihr diefes Schwein von Franco und ſeine ganze Bande ebenſo wie den Kalifen 05 Tetuan getötet und verbrannt habt() Hier Verhree wir alle Marokkaner aus dem Rif, die wir gefangenneſ men, bei lebendigem Leibe. Eingeborene Brüder kommt f uns, nehmt Waffen und Munition für den heiligen 1 und ſchifft Euch auf den franzöſiſchen Schiffen ein, die Eg unentgeltlich zu uns bringen werden.“ Im weiteren Verlauf dieſer beiſpielloſen Hetzrede be ente diefer polſchewiſtiche Srldling, daß kein Grund un Furcht vor Italien und Deut chland vorliege 91 Sowfetrußland zur Hilfe bereit ſei und auch die franzöſiſche Regierung mit der ſpaniſchen Mar- riſten ſympathiſiere. In dem Aufruf wird dann weiter an 5 eingeborene Bevölkerung die Aufforderung gerichtet ti die erforderlichen Waffen mit Gewalt zu nehmen.„Bü R der t und verbrennt, richtet Eure Waffen gegen die Tanzöſiſchen faſchiſtiſchen Behörden, tötet und brennt!“ iſt die immer wiederkehrende Parole dieſer Rundfunkrede. 0 n Kurzmeldungen Die Schweiz duldet keine FJabrikbeſetzungen. er ſchweizeriſche Ständerat beſchäftigt ſich gegenwär⸗ tig mit der Fortführung der Reformarbeit am ſchweize⸗ riſchen Strafgeſetzbuch. Dabei kam auch die Frage der Beſetzung von Fabriken zur Sprache. Bundesrat Bau⸗ mann, der Leiter des Juſtizdepartements, hat keinen Zwei; fel darüber gelaſſen, daß die Regierung gewillt iſt, Fa⸗ brikbeſetzungen wie ſie z. B. in Frankreich geübt wurden, unter keinen Umſtänden zu dulden, und daß ſie, wenn die Kantone mit ihren Kräften nicht ausreichten oder das Einſchreiten verſäumten, ohne Verzug, nötigenfalls mit mi⸗ litäriſchen Kräften, die geſetzliche Ordnung wiederherſtellen werde. Eiſenbahnunglück bei Lourdes 14 Tote, 20 Verletzte. Paris, 24. September Bei Oſſun, vier Kilometer von Lourdes enffernt, er⸗ eignete ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der Schnellzug Bordeaux— Lourdes wurde von einem Perſonenzug ge⸗ rammt. Bisher wurden 14. Tote und 20 Verletzte geborgen, Der Zugverkehr iſt unkerbrochen. D 1 Neue Bergſtürze in Norwegen. Oslo, 23. Sept. Aus Loen wird gemeldet. daß ſich in der Nacht mehrere neue, nicht unerhebliche Bergſtürze er⸗ eignet haben. Von 900 Meter Höhe ſtürzten Steinmaſſen in den Fjord und erzeugten eine Flutwelle, die 150 Meter tie in den Ort Nesdal hineinſchlug. Die Bevölkerung flüchtete auf die höhergelegenen Almen. Die vier beim Ort Loen noch nicht zerſtörten Höfe wurden polizeilich geräumt. Der Verkehr auf dem Fjord wurde geſperrt. Wolde Mariam unter wirſt ſich Einer der letzten Getreuen des Negus. Paris, 24. September. Der bisherige abeſſiniſche Geſandte in Paris, Wolde Mariam, hat ſich in die italieniſche Bokſchafl in Paris be⸗ geben, um ſich der italieniſchen Regierung zu unkerwerfen. Wolde Mariam war einer der letzten Getreuen des Negus. Er hat bis jetzt die Sache Abeſſiniens im Völker⸗ bund vertreten und ſich auch ſonſt für die Intereſſen des Negus eingeſetzt. Seine Unterwerfung iſt ein ſchwerer Schlag für diefen, wenn er auch angeſichts der tatſächlichen Verhältniſſe keine politiſche Bedeutung hat. London. Die„Times“ ſetzt ſich in einem Leitaufſat für eine Bereinigung der wirkſchaftlichen Beziehungen in Europa mit dem Ziel einer Erleichterung des internationa⸗ len Güteraustauſches ein. Paris. Wie dex„Jour“ meldet, iſt ein franzöſiſcher Dampfer auf der Höhe von Melilla von einem roten ſpani⸗ ſchen Torpedoboot angehalten und zu einer Aenderung ſeines Kurſes gezwungen worden. Japaniſches Geſchwader alarmbereit Ernſte Lage in Oſtaſien.— Japaniſche Matroſen beſchoſſen. Schanghai, 24. September. Im Bezirk Hongkew kam es zu einem neuen chineſiſch⸗ japaniſchen Zwiſchenfall. Eine Gruppe japaniſcher Makro- ſen wurde aus der Nähe beſchoſſen. Ein Obermakroſe war ſofort tok, zwei Matroſen wurden verletzt ins Krankenhaus eingeliefert. Der vierte Matroſe blieb unverletzt. 5 Da die Lage ohnehin ernſt iſt, befürchten politiſche Kreiſe in Tokio, daß die ſapaniſche Regierung zu Maßnah- men gezwungen ſein könnte, deren Auswirkungen auf die Beziehungen zwiſchen Japan und China noch nicht abzu⸗ ſehen ſeien. Angeblich ſoll es ſich um einen planmäßigen Ueberfall auf japaniſche Landungstruppen handeln. Infolge des Iwiſchenfalles in Schanghai hat der japa⸗ niſche Marineminiſter 155 Teilnahme an den Manövern abgeſagt. Man beurteilt die Lage ſehr ernſt. Das 1 ani ſche Geſchwader in den chineſiſchen Hewaſern n ene bereitſchaft verſetzt worden, um bei weikeren Zwiſchenfäl⸗ len ſofort einſatzbereit zu ſein. 5 Die japaniſche Konzeſſton in Schanghai wird durch apaniſche Abteilungen, Bie durch Freiwillige verſtärkt wor⸗ en ſind, geſchützt. — 2 29 2 7 K 22 23 . 2 X de e- * — Aus Baden Sonntagsfahrkarten zu den Veranſtaltungen der badiſchen Gaukulturwoche. äßlich der badiſchen n 26. September, () Karlsruhe. An Gaukulturwoche werden von Samstag, de Se 0 Uhr bis Mon⸗ tag, den 28. September, 12 Uhr Sonntagsfahrkarten an allen badiſchen Stationen ausgegeben. Weinheim.(Kind verbrüht.) Das zweieinhalb Jahre alte Kind der Familie Lohrbächer fiel in einen Topf mit kochendem Waſſer und verbrühte ſich derart. daß es ſtarb.. 5 Adelsheim.(Unfall an einer Bauſtelle) Auf der Bauſtelle der Reichsbahn zwiſchen Sennfeld und Adelsheim am ſogenannten Schwabenbuckel, wo umfang⸗ teiche Erdarbeiten für das zu errichtende Bahngleis durch⸗ geführt werden, ereignete ſich ein ſchwerer Unfall. Durch das Untergraben eines Felſens löſten ſich Erdmaſſen, die den ledigen Arbeiter Karl Genswürger von Schlierſtadt mitriſſen; er wurde ſchwer verletzt. () Sasbach a. Rh.(Römiſcher Ziehbrunnen freigelegt.) In einer Kiesgrube wurde ein Brunnen aus der Zeit der Römerherrſchaft in den erſten Jahrhunderten nach der Zeitwende aufgedeckt. Der Schacht iſt rund und hat 80 em lichten Durchmeſſer. In etwa vier bis viereinhalb Meter Tiefe fand man einen guterhaltenen runden Mahlſtein einer Handmühle. Der Brunnenſchacht konnte bis in 470 Meter Tiefe ausgehoben werden. Ende September wird die Unterſuchung fortgeſetzt und beendet werden. Ausgrabung uf Unfälle mit ) Emmendingen. Ein* Köndringen ein Todesopfer. Pferde eines mit beladenen Wagens ſchlugen p 0 es Tempo an, daß der Fuhrknecht die Herrſchaft über die Tiere verlor. Dabei wurde das Gefährt des Landwirts Friedrich Kern er⸗ faßt und ging völlig in Trümmer i Räder und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald nach dem Anfall ſtarb. Die Ehefrau Kern kam mit leichteren Verletzu davon. Vor etwa zwei Wochen hatte ſich Friedrich 5 Freiſtett bei einem Motorradunfall ſchwere Ver⸗ en. Er iſt jetzt im Kehler Krankenhaus Ausgang. tödlichem ſchwerer Anfall forderte in J Klee letzungen geſtorben. Donaueſchingen. In Hauſen vor Wald ſtürzte der 78jährige Ignaz Happle in der Scheuer, ohne irgendwelche äußeren Verletzungen davongetragen zu haben. Später erſt ſtellten ſich Schmerzen ein, und es erwies ſich, daß Happle ſchwere innere Verletzungen erlitten hatte. Der alte Mann iſt dann alsbald geſtorben. zugez Die Kundgebung Lörrach. Auf der ger Höhe am Samskag, den 26. September, mit der bekannt⸗ lich die Gaukulturwoche für Oberbaden eröffnet wird, ſpricht Gebietsführer Friedhelm Kemper. Es wirken 300 Hitlerjungen und Pimpfe des Bannes 142 und des Jungvolkbannes mit Landsknechtstrommeln und Fanfaren mit. Die Feierſtunde ſteht unter dem Motto:„Volk an der Grenze“. Der Kraftfahrzeugbeffand in Baden Die fortſchreitende Motoriſierung in Deutſchland infolge Einleitung durchgreiſfender Maßnahmen zur Förderung des deutſchen Kraftfahrweſens drückt ſich in einem beſonders ſtar⸗ ken Anwachſen der Zahl der Perſonenwagen⸗ und Kraft⸗ wagenhalter aus. Seit dem Jahre 1933 iſt der Beſtand an Kraftfahrzeugen im Reich um annähernd 800 000 oder faſt 50 Prozent geſtiegen. Dieſe Steigerung des Kraftfahr⸗ zeugbeſtandes macht ſich natürlich auch in den einzelnen Län⸗ dern bemerkbar. Nach einer Veröffentlichung in Wirtſchaft und Statiſtik betrug am 1. Juli 1936 in Baden die Zahl der Krafträder 44 477 gegen 38 876 zur gleichen Vorjahres⸗ zeit, die Zahl der Perſonenkraftwagen erhöhte ſich auf 36 721 (31642), die der Omnibuſſe auf 679(597). Der Laſtkraft⸗ wagenbeſtand(einſchl. ennſtoffkeſſelwagen) ſtieg auf 8292 (7807) an. Damit ergab ſich insgeſamt im Vergleich zum Vorjahre eine Zunahme der Kraftfahrzeuge um 14.7 Pro⸗ zent. Auf 27 Einwohner entfiel danach am 1. Juli d. J. in Baden ein Kraftfahrzeug. a auf der Tüllinger Höhe. HJ. F.⸗Kundgebung auf der Tüllin⸗ 8 Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Tod durch Schrecken.) In der Jägerſtraße ſtieß eine Radfahrerin mit einem Laſtkraftwagen zuſammen. Als ſich der Laſtkraftwagen mit der Radfahrerin auf gleicher Höhe befand, wurde dieſe unſicher, ließ die Lenk⸗ ſtange los und ſtieß ſich gleichzeitig mit beiden Händen an dem Motorwagen ab. Dabei kam ſie zu Fall und erlitt durch den Schrecken einen Herzſchlag, der den Tod zur Folge hatte. n — Geislingen a. St.(Tödlicher einem Betrieb wurde durch einen von einem ins Rutſchen geratenen Stapel herabfallenden eiſernen Gegenſtand der Hilfsarbeiter Benz ſo unglücklich am Kopf getroffen, daß der Tod ſofort eintrat. Der Verunglückte, der verheiratet war, ſtand im 61. Lebensfahr. — Reckarſulm.(Im Steinbruch abgeſtürzt.) Im Steinbruch der Firma Anſchütz in Neudenau ſtürzte beim Abräumen des über dem Steinbruch liegenden Hu⸗ musbodens der 40 Jahre alte verheiratete Arheiter Johann Faulhaber aus Dulsbach 23 Meter kief ab. Die Verletzun⸗ gen des Verunglückten waren ſo ſchwer, daß er wenige Minuten nach dem Sturz verſchied. Die gerichtliche Unter⸗ ſuchungskommiſſion nahm die Unfallſtelle in Augenſcheim und ſtellte feſt. daß die Firma beſſere Schutzvorrichtungen anbringen müſſe, um in Zukunft deutſche Arbeitskamera⸗ den vor ähnlichen Unföllen zu ſchützen. Zwiſchen Laſtwagen und Anhänger getötet. — Aalen. Auf dem Holzlagerplatz de: Firma Katz und Klumpp hatte Fuhrunternehmer Heinrich Jooß von Mer⸗ gelſtetten mit ſeinem Laſtauto nebſt Anhänger Stämme auf den Lagerplatz gebracht Als die Wagen entladen wa⸗ ren, fuhr Jooß, weil er an Ort und Stelle nicht umkehren konnte mit ſeinem Wagen eine größere Strecke rückwärts, den Anhänger gleichzeitig zurückſchiebend. Zwei Arbeiter der Firma Katz und Klumpp hielten einen Prügel der Länge nach zwiſchen beide Fahrzeuge, um auf dieſe Weiſe den Anhänger auf der richtigen Fahrbahn zu erhalten. Sie wollten nun den Anhänger drehen Dabei rutſchte der Zrü⸗ gel und der Anhänger kam gegen den Laſtwagen in Be⸗ wegung. Einer der Arbeiter konnte auf die Seite ſpringen, während der verheiratete 57 Jahre alte Hilfsarbeiter Jo⸗ hannes Vogelmann zwiſchen die beiden Fahrzeuge geriet. Der Zuſammenprall war ſo ſtark, daß Vogelmann auf der Stelle getötet wurde. i Die„Gucker“ von Neu⸗Iſenburg Stadtwald⸗Rowdy zu Gefängnis verurteilt. Frankfurt a. M., 23. Sept. Im Stadtwald parken oft zu nächtlicher Stunde Autos. Die Lichter ſind abgeblen⸗ det und die Inſaſſen halten eine Ausſprache im Flüſtertoa, als ginge es um eine ganz geheime Sache. Meiſt ſind ſie in ihr Schickſal ſo vertieft, daß ſie nicht bemerken, was um ſie herum vorgeht, und ſchon manchmal hat es ſpäter ein Erſtaunen gegeben, wenn man feſtſtellen mußte, daß die Handtaſche oder Aktenmappe, die im Wagen lag, verſchwun⸗ den war. So groß der Verluſt war, ſo traute man ſich nicht, eine Anzeige zu machen, denn dadurch hätte die Mit⸗ welt erfahren, daß Herr X und Fräulein Y eine nächtliche Spazierfahrt unternommen hatten. Die Ermittlungen der Polizei ergaben, daß ſich ſeit Jahren Einwohner von Neu⸗ Iſenburg, insgeſamk mindeſtens 35 Perſonen, ein Ver⸗ gnügen daraus machten, ſich nachts in den Wald zu be⸗ geben und Liebespärchen zu belauſchen. Es wurden Ban⸗ den gebildet, die ſich durch Pfiffe verſtändigten und ſich ſtrahlenförmig den Pärchen näherten. Zu dieſen „Guckerg“ zählte auch Artur Herzig, ein verheirateter Mann in geſicherter Stelle, der ein Doppelleben führte. Tagsüber füllte er bieder ſeinen Poſten aus und nachts trieb er ſich im Wald herum, um mit geſtohlenen Handtaſchen und anderen Gegenſtänden wieder heimzu⸗ kommen. Der in glücklicher Ehe lebende Angeklagte, der nun ſeine Familie ins Elend geſtürzt hat, ging ſo keck bei ſeinen Streifzügen vor, daß er in Situationen kam, wo er ſtahl und der Eigentümer nur handbreit von ihm weg ſaß. Etwa zehn Fälle gab der Angeklagte zu, leugnete im übri⸗ gen aber hartnäckig. Bei drei Hausſuchungen, die bei ihm gehalten wurden, fand ſich Material vor, das in Bezug auf den Umfang die Annahme rechtfertigte, daß der Angeklagte etwa fünfzig Diebſtähle begangen hat. Bei der Hausſuchung fand man Geldbörſen, Lippenſtifte, Puderdoſen, Kämme und ſonſtige Dinge, wie ſie die Dame in der Handtaſche zu tragen pflegt. Dem An⸗ geklagten war es wohl im weſentlichen ſtets nur darum zu kun, Geld in die Hand zu bekommen und nach dieſer Seite waren ſeine Diebſtähle manchmal recht ergiebig. Daß er keinen Wert auf die Handtaſchen und deren ſonſtigen In⸗ halt legte, geht daraus hervor, daß er in ſeinem Ferien⸗ urlaub ſolche Sachen auswärts verſchenkte. Das Gericht verurteilte den unbeſtraften Angeklagten antragsgemäß zu anderthalb Jahren Gefängnis. Laſtkraſtwagen in den Rhein geſtürzt Koblenz. Ein Laſtkraftwagen mit Anhänger einer Transporkfirma aus Köln⸗Müngersdorf, der leere Wein- fäſſer geladen hatte, fuhr in den frühen Morgenſtunden kurz vor Boppard plötzlich auf die linke Straßenſeite, durch- ſchlug das ſtarke Eiſengeländer und ſtürzte die 10 Meter hohe ſteile Böſchung in den Rhein hinab. Der Laſtkraft⸗ wagen und der Anhänger überſchlugen ſich mehrfach. Der 23jährige Kraftwagenführer Nelles dus Köln war ſofor! kol. Ein Beifahrer kam mit leichten Schnittwunden da⸗ bon. Ein kleiner Junge, der mit dem Laſtwagen in die Ferien fahren wollte, blieb wie durch ein Wunder unver⸗ ſetzt. Die Bergung der Leiche des Führers geſtaltete ſich außerordentlich ſchwierig; erſt nach ſtundenlanger Arbeit gelang es, mit einem Schweißappara die eingeklemmte Leiche aus dem vollkommen zertkrümmerten Wagen her. nniganholen München, 23. Sept. Die geſamte Belegſchaft der MAN⸗ Werke in Nürnberg mit über 5000 Arbeitern und Angeſtell⸗ ten hat zugunſten der Spaniendeutſchen eine Ueberſtunde geleiſtet und dieſen Arbeitslohn an den Hilfsfonds für Spa⸗ niendeutſche überwieſen. Deulſche Volksgenoſſen! Mehr als 8000 Deutſche mußlen aus Snanien flüchten und leben nun völlig mittellos in Deufſchland. Folgt dem Beiſpiel der deutſchen Werktätigen, gebt Spenden an den Kilfsausſchuß für die Spaniendeut⸗ ſchen. Berlin W 35, Thiergarkenſtraße 4a, Voſtſcheckkonto Berſin 160 gd(Sonto Hilfsaunsſchuß)! Einzahlungen mer den auch von allen Spar- und Girokaſſen nkgegengenommen. A Das todbringende Zuſektenpulber. In München wollte eine 30 Jahre alte Kaffeköchin gegen Magenſchmer⸗ zen Natron nehmen. Sie verwechſelte die Tüte und er⸗ wiſchte Inſektenpulver. Nach einiger Zeit ſtellten ſich hef⸗ tige Schmerzen ein, nach zwei Stunden ſtarb ſie. „Was ſagen Sie zu Spanien?“ fragte man Haſe am Stammtiſch.„Spanien? Spanien? Sie meinen wohl wegen der Stierkämpfe?“ antwortet unſer Held verdattert. Na, da gab's ein Hallo, als ſich herausſtellte, daß Haſe wieder mal von nichts wußte! Man zog ihn ſo auf, daß er rot wurde wie ein Briefkaſten und ſich ſchleunigſt empfahl Tja— hätte er Zeitung geleſen! Lolcale Nuudoclꝛau Zur Verdunkelungsübung am Freitag Abend. Bei der am 25. September, abends ſtattfindenden Verdunkelungsübung, deren Anfang durch Erlöſchen der Straßenbeleuchtung bekanntgegeben wird, hat die geſamte Bevölkerung den Anordnungen der Amtsträger des RLB. gekennzeichnet durch die Uniſorm oder durch die Armbinde des RLB. Folge zu leiſten. RLB. hat Die Reviergruppe 16 des bereits Richtlinien für die Verdunkelung herausgegeben. Die Verdunkelungsmaßnahmen haben den Zweck, Wohnungen und Verkehrsanlagen ſo zu ver⸗ dunkeln, daß ihr Auffinden durch Luftfahrzeuge erſchwert wird. Nun hat man bei früheren Verduntelungsübungen die Erfahrung gemacht, daß Inhaber von Wohnräumen, um ſich die Mühe für die Verdunzelung zu erſparen, zu Bett legten. Dieſes Verhalten wird dem Ernſtfalle nicht gerecht, ſondern es ſollte jeder Wohnungsinhaber die be⸗ nützten Räume in den Abendſtunden ſo abdunkeln, daß kein Lichtſtrahl nach außen dringt. * Das Gartenfeſt der Badiſchen Blindenanſtalt in Ilvesheim. Wie alljährlich, ſo hatte auch in dieſem Jahre die Badiſche Blindenanſtalt, die ihren Sitz in dem Schlößchen unſerer Nachbargemeinde Ilvesheim hat, wieder zu einem Gartenfeſt auf Mittwochnachmittag eingeladen. Es wurde von ſchönem Wetter begünſtigt. Auch diesmal hatten ſich zahlreiche Beſucher eingefunden; man bemerkte unter den Gäſten Landrat Or. Veſenbeckh, Vertreter der Gemeinde, der Schulen und der Geiſtlichkeit. Einleitend begrüßte der neue Direktor, Herr Liebig, die Anweſenden mit herzlichen Worten. Ein von den Kindern der Anſtalt aufgeführtes Märchenſpiel von Pilzen, Zwer⸗ gen, Sonne und Kindern wurde ausgezeichnet dargeſtellt und brachte große Freude. Es wechſelten Klaviervorträge, Freiübungen der Mädchen und Knaben, ſonſtige turneriſche Übungen, Reigen der Mädchen und ein gut eingeübter Chor in bunter Reihenfolge ab Den Vorführenden wurde reicher, aber auch verdienter Beifall zuteil; das muſikaliſche Können war außerordentkich gut, und die turneriſchen Übungen zeigten, daß die körperliche Ertüchtigung in der Anſtalt nicht vernachläſſigt wird. Sehr beifällig wurde auch das am Schluß der Vortragsfolge aufgeführte Laienſpiel„Jutta pon Weinsberg“, das die Sage von der Weibertreu be⸗ handelt, aufgenommen, bei dem die Mitwirkenden gleich⸗ falls gute Leiſtungen zeigten. Man merkte, daß die Kin⸗ der ganz bei der Sache waren. Richt zuletzt ſind aber die Erfolge dem Lehrkörper der Anſtalt zu danken, der in ſelbſtloſer Hingabe hier wirkt. Das Oeutſchland⸗ und Horſt Weſſel⸗Lied bildeten den Abſchluß der offiziellen Feier. Rach der Feier konnten in einer Ausſtellung im Schloß Arbeiten der Kinder und jungen Leute beſichtigt werden, die Zeugnis von deren ſehr guten Handfertigkeit ablegten. Man ſah hier wirklich ſchöne Handarbeiten, wie Körbe, Bürſten uſw. Beſonders fiel eine ſchöne handgefertigte Tiſchdecke auf. So waren auch in dieſem Jahre die Kinder mit ganzem Herzen bei„ihrem Feſt“, denn auch ſie, denen eines der höchſten Güter des Menſchen, das Augenlicht, fehlt, lernen und arbeiten, und freuen ſich auf ein ſolches Feſt ſchon Wochen vorher. i Gefahren der Straße für Kinder. Durch Unvorſich⸗ tigkeit beim Ueberqueren der Fahrbahn wurde auf der Rhenaniaſtraße ein ſechsjähriger und auf der Breite Straße ein neunjähriger Junge von Kraftfahrzeugen angefahren und verletzt. Der letztere Junge mußte nach dem Kranken⸗ haus gebracht werden. Der Schuldige flieht. Auf der Colliniſtraße fuhr ein Motorradfahrer dadurch eine Radfahrerin an, daß er dieſer das Vorfahrtsrecht nicht einräumte. Obwohl die Radfahrerin ſich beim Sturze Verletzungen zuzog und das Fahrrad voll⸗ ſtändig zertrümmert wurde, ergriff der gewiſſenloſe Fahrer die Flucht. Allerdings hatte er hiermit wenig Glück, denn von Zeugen konnte das polizeiliche Kennzeichen am Motor⸗ rad einwandfrei abgeleſen und hierdurch der Fahrer ermit⸗ telt werden. g . Verſtöße gegen die Verkehrsordnung. 122 Führer von Kraftfahrzeugen und Radfahrer mußten bei Verkehrs⸗ kontrollen 91 htig verwarnt und 23 Kraftfahrzeuge * ehühr i wegen verſchiedener kechnif Mängel beanſtandet werden. Iich tiſche! — Köoſtengebühren bei Regiſtereinſicht. Der Reichs⸗ juſtizminiſter hat angeordnet: Werden demſelben Antrag⸗ ſteller gleichzeitig oder nacheinander mehrere gleichlautende Abſchriften oder Beſcheinigungen aus dem Handelsregiſter oder aus den ſonſtigen Regiſtern erteilt, ſo iſt als Gebühr für die zweite und weiteren Abſchriften(Beſcheinigungen) lediglich der geringſte vorgeſehene Betrag von 2 Reichs⸗ mark anzufetzen. Die gleiche Gebühr iſt anzuſetzen, wenn im Anſchluß an eine bereits erteilte Abſchrift oder Beſchei⸗ nigung beſtätigt wird, daß weitere Eintragungen nicht vor⸗ handen ſind oder daß eine beſtimmte Eintragung nicht er⸗ folgt iſt. Die vorſtehende Anordnung gilt nur für ſolche Ab⸗ ſchriften und Beſcheinigungen, für die im Zeitpunkt der Bekanntmachung dieſer Ausführungsverordnung Gebüh⸗ ren noch nicht angefordert ſind. — Verkürzte Lehrzeit. Die Reichsbahn wird ihre Lehr⸗ linge, die zu Oſtern 1937 als Geſellen entlaſſen werden ſoll⸗ ten, bereits im nächſten Monat auslernen laſſen, um ange⸗ ſichts des in vielen Bezirken beſtehenden Mangels an gut ausgebildeten Facharbeitern der Induſtrie neue Hilfskräfte zur Verfügung zu ſtellen. Ebenſo werden neue Lehrlinge bereits in dieſem Herbſt in demſelben Verhältnis eingeſtellt, in dem bisherige Lehrlinge ins Geſellenverhältnis überführt werden. Die dadurch freiwerdenden Lehrſtellen werden jenen Schulentlaſſenen, die bisher keine Lehrſtelle fanden, eine liebe Hoffnung ſein. Die ſozialpolitiſche Zeitſchrift der H J. regt an, daß dieſes vorbildliche Beiſpiel der Reichsbahn, in der ganzen Metallinduſtrie Beachtung finde. Es werde Aufgabe des nächſten Reichsberufswettkampfes ſein, für die Gruppen Eiſen und Metall eine neue Berufslenkung vorzunehmen, die die Ueberfüllung einiger Modeberufe abſtellen und einen ſtärkeren Nachwuchs in wichtigen Berufen mit nur ungenügen⸗ Da weiß man, was paſſiert, und fühlt ſich nicht blamiert! der Beſetzung an Jugendlichen ſichern ſoll. *———— 3 Die deutſche Geſchichtsforſchung Abſchluß der Tagung des Geſamtvereins der Geſchichts⸗ und Altertumsvereine. () Karlsruhe. Die Arbeit des Geſamtvereins der deut⸗ ſchen Geſchichts⸗- und Altertumsvereine wurde mit einer zwei⸗ ten öffentlichen Sitzung fortgeſetzt. Zu Beginn verlas der Vorſitzende, Aniverſitätsprofeſſor Prorektor Dr. Hoppe⸗ Berlin, das Antworttelegramm des Führers und Reichskanz⸗ lers, das folgenden Wortlaut hat: „Den Teilnehmern an der Tagung des Geſamtvereins der deutſchen Geſchichtsvereine danke ich herzlich für die Grüße, die ich mit beſten Wünſchen für fruchtbare Arbeit erwidere. Adolf Hitler.“ Dann nahm Aniverſitätsprofeſſor Fritz Röhrig ⸗Ber⸗ lin das Wort zu einem Vortrag über Urſachen und Aus⸗ wirkungen des deutſchen Partikularismus. Als Ausgangs⸗ punkt einer hiſtoriſchen Erfaſſung ergab ſich die Gegenüber⸗ ſtellung der ganz verſchiedenen Entwicklung der innerſtaat⸗ lichen Entwicklung von Deutſchland und Frankreich von etwa 950 und 1250: in Deutſchland eine von Heinrich J. und Otto J. begründete Zuſammenfaſſung politiſch⸗ſtaatlicher Macht um 950, der in Frankreich eine feudale Zerſplitterung gegenüberſteht; um 1250 dagegen in Frankreich der plan⸗ mäßige Ausbau der königlichen Macht und des königlichen Staates, in Deutſchland der Beginn einer von da an unauf⸗ haltſamen Staatenbildung des Adels. An der entgegengeſetz⸗ ten Entwicklung des Lehensweſens, der königlichen Städte⸗ politik und der Verwaltung in Frankreich und Deutſchland ſei dentlich feſtzuſtellen, wie ſehr in Frankreich der König hier maßgebend iſt, in Deutſchland aber der an Italien gebundene König fortgeſetzt zur Preisgabe von Rechten an den Adel gezwungen iſt. Die von Nicolaus von Cues bereits 1435 ausgeſprochene Sorge vor der außenpolitiſchen Gefahr der territorialen Entwicklung in Deutſchland habe ſich als nur allzu berechtigt erwieſen. In der Tragödie der deutſchen Weſtgrenze ſei der ſtaatliche Partikularismus zu allen Zeiten urſächlich, leidend und ſchuldhaft beteiligt geweſen. Inner⸗ politiſch ſei namentlich die Zerſetzung Deutſchlands mit den willkürlich rein mechaniſchen Grenzen des dynaſtiſchen Macht⸗ kampfes hervorzuheben. Nach einer Würdigung der Neubil⸗ dung der ſüddeutſchen Mittelſtaaten zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, des neuen Verhältniſſes, in das Fürſten, Land⸗ und Staatsbewohner zueinander traten, berührte der Vor⸗ tragende noch die Beſonderheiten der preußiſchen Entwicklung. Das Verdienſt Großherzogs Friedrich l. von Baden um die Reichsgründung wurde beſonders unterſtri⸗ chen. Der neuen Staatsgründung gegenüber habe das Pro⸗ blem des ſtaaklichen Partikularismus Sinn und Bedeutung verloren. Eine Staatsgründung, die Heimatgefühl und Ver⸗ bundenheit des Menſchen mit der Scholle mit ſolchem Ernſte werte, die München Hauptſtadt der Bewegung und Nürnberg die Stadt der Reichsparteitage werden ließ, könne nicht in den Verdacht kommen, den Reichtum deutſchen Lebens zu zerſtören. Anſchließend traten wieder die einzelnen Abteilungen zu⸗ ſammen.— Im Laufe des Nachmittags folgten Führungen und Beſichtigungen. Am Mittwoch beſchloß ein Ausflug in den nördlichen Schwarzwald die Tagung. Ausſtellung der Badiſchen Landesbibliothek. Aus Anlaß der Tagung des Deutſchen Archiptages und der Hauptverſammlung des Geſamtvereins der deutſchen Ge⸗ ſchichts⸗ und Altertumsvereine in Karlsruhe eröffnete die Badiſche Landesbibliothek eine Ausſtellung:„Die Mal⸗ und Schreibſchule des Kloſters Reichenau“. Die gezeigten Hand⸗ ſchriften und Miniaturen aus dem 9. bis 11. Jahrhundert vermitteln ein aufſchlußreiches Bild oberrheiniſcher Kultur des deutſchen Mittelalte Die Ausſtellung bleibt auch über die Gaukulturwoche geöffnet. Naturheilkundiger unter Anklage Mannheim. Das Schöffengericht verhandelte in einer Sonderſitzung gegen den 48jährigen Naturheilkundigen Wilh. Schäfer wegen fahrläſſiger Körperverletzung. Der Angeklagte nahm am J. Oktober v. J. eine 50jährige Ehefrau in Be⸗ handlung, obgleich er ihr Leiden als bösartig erkannte und auch der Frau eine chirurgiſche Behandlung anriet. Er ver⸗ abreichte ihr Tropfen, die er ihr aber nur zur Linderung ihrer Schmerzen verſchrieben haben will. Er ſtellt auch nicht in Abrede, daß er der Frau zur Hebung ihrer Stimmung als geſundheitsförderndes Moment nicht alle Hoffnung abgeſchnit⸗ ten habe. Sch. deckte ſich auch durch ein von der Frau unter⸗ ſchriebenes Schriftſtück, daß er ihr ſtets eine chirurgiſche Be⸗ handlung angeraten habe. Nach der letzten Inanſpruchnahme des Naturheilkundigen am 15. Januar d. J. verſchlimmerte ſich das Leiden derart, daß die Frau im Februar infolge ſchwerer Blutung ins Krankenhaus gebracht werden mußte, die durch Beſtrahlung zum Stillſtand gebracht wurden. Am Sachverſtändigentiſch ſaßen Geheimrat Dr. med. Böhs von Leipzig(von dem Angeklagten geladen), Dr. med. Jungmichel⸗Heidelberg und der hieſige Krankenhausarzt, der die Frau behandelte. Entgegen der Auffaſſung des Geheim⸗ rats Böhs vertrat der Heidelberger Kliniker den Stand⸗ punkt, daß ſich eine Heilung der Frau hätte weit eher ermög⸗ lichen laſſen, wenn die Frau ſofort durch eine energiſche Ab⸗ weiſung beſtimmt worden wäre, zu einem Chirurgen zu gehen. Dem Anktrage des Staatsanwaltes entſprechend, verurteilte das Gericht den Angeklagten zu einer Gefängnisſtrafe von drei Monaten. Begegnung mit Fiſchreihern Wenn das weithin hörbare„Kai⸗kai“ des Fiſchreihers ertönt, folgen ſeinem Flug ſtets viele Blicke. Gemächlich und langſam iſt der Flug, und mit den weiten Schwin⸗ gen wird der ganze Körper etwas mit auf und ab bewegt, ja ſogar die langen Beine ſind ein wenig mit tätig. Immer iſt man angenehm berührt von dem Anblick dieſes großen Vogels, ob er nun tief über dem Waſſer eines Fluſſes liegt, ob er hoch in der Luft ſeinem Horſt zuſtrebt oder an den Binnenſeen ſein Revier abſtreicht. Jetzt ſind die Jungen von den Reiherhorſten längſt flügge und beleben das Landſchaftsbild. Der Fiſchreiher horſtet immer in großen Kolonien; nur wenn er dauernd mit der Flinte geſtört wird, läßt er ſich aus dem Horſt vertreiben und niſtet dann auch wohl einzeln im Schilf an der Erde. Die Alten füttern die Jungen anfangs aus dem Kropf. Wenn die Jungen flügge ſind, kümmern die Alten ſich nicht mehr um ſie. Jeder geht ſeine eigenen Wege, um den ſteten Hunger zu ſtillen. Ein beſonderer Inſtinkt muß den Tieren ſagen, wo der Fiſch ſteht, wo ſein Platz am Ufer ſein muß, denn auffallenderweiſe wer⸗ den immer dieſelben Stellen von Reihern aufgeſucht. Wenn ſich ihnen ein Menſch nähert, bleiben die Vögel lange ſtockſteif ſtehen, Beine und Rücken bilden eine ſenk⸗ rechte Linie, und der lange Schnabel ruht horizontal auf dem vollen Kropf, ehe ſie abſtreichen. Der Reiher frißt außer Fiſchen noch Fröſche, Muſcheln, Inſekten und Mäuſe. In der letzten Mäuſejahr fand ein Jäger im Kropf der Tiere bis zu zehn Mäuſen! Auch die Wiſſen⸗ ſchaft weiß von Mäuſejagden der Reiher zu berichten, ja man hat ſogar vereinzelt Ratten im Krovß der Reiher ge⸗ funden! 8 Früher nahm man die flat... nick⸗ und Hals⸗ federn des Vogels zum Hutſchmuck der Damen, aber da⸗ von ſind wir jetzt abgekommen. Uns erfreut heute der Anblick dieſes gravitätiſchen Schreitvogels mit dem be⸗ ſcheidenen aber ſchönen Federkleid in der freien Natur, und wir ſind glücklich, dem ſcheuen Tier einmal unver⸗ hofft recht nahe zu kommen. Dann reckt er für einen Augenblick den langen Hals, weitet die Schwingen und geht ſchnell auf und davon. Fiſchreiher gibt es faſt überall in Deutſchland, aber dem Stimmungsgehalt der norddeut⸗ ſchen Landſchaft ſcheint er beſonders verwandt zu ſein. Helft zu einem glücklichen Oeutſchland Werdet Mitglied der NS. Die Schätze der„Salzwirkerbrüderſchaft In dem alten Lagerhaus der halliſchen Pfännerſchaft in Halle wird demnächſt ein„Muſeum der Halloren und der halliſchen Pfännerſchaft“ eröffnet. Damit entſteht an geſchichtlicher Stätte ein kleines, aber reizvolles Heimgt⸗ muſeum, das eine Fülle bemerkenswerter Erinnerungs⸗ ſtücke aus der vielhundertjährigen Geſchichte der Halloren d. h. der Arbeiter aus dem ſchon im 10. Jahrhundert er⸗ wähnten Salzwerk in Halle, beherbergt. Man wird dort die Fahnentücher ſehen, die der„Salzwirkerbrüderſchaft im Thal zu Halle“ beim jeweiligen Regierungswechſel der Landesfürſten verliehen wurden. Die älteſte noch erhaltene Hallorenfahne ſtammt aus dem Jahre 1608. Darunter wer⸗ den die alten, doppelhändigen Hallorenſchwerter ſtehen, die in Kriegszeiten— noch 1545 ſtellten die Halloren mehr als 600 ſtreitbare Männer— in breiten, zum Teil noch vor⸗ handenen Wehrgehängen getragen wurden. Unter den vie⸗ len Zinn⸗ und Silberbechern aus dem Hallorenſchatz fällt ein hundertjähriges„Hallorenglas“ auf, das bei beſon⸗ deren Anläſſen vom Salzgrafen geleert wurde. Alte Bil⸗ der, Schriftſtücke und Gegenſtände— eine Grubenfahne von 1760, ein Bahrtuch von 1815 u. a.— werden die Ge⸗ ſchichte der Pfännerſchaft und der Halloren, die noch heute viel altes Brauchtum lebendig bewahren, in intereſſanten Einzelheiten erſchließen. — f i Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 24. September, 19.30 Uhr: Miete d 3 und 1. Sondermiele D 2, NSKG. Mannheim, Abt. 281 bis 283: Wie es euch gefälkt. Luſtſpiel von W. Shateſpeare. 8 5 8 reikag, 25. September, 20 Ahr: Niete E 2 und 2. Sondermiete E 1: Die Boheme. Oper von Puccini. * . G amskag, 26. September, 20 Uhr: Außer Miete, ermi⸗ ßigte Eintrittspreiſe 0,50 bis 3,50 Mark, und NScgch. Mannheim, Abt. 336 bis 338, NS KG. Ludwigshafen, Abt. 101 bis 105: Lauf ins Glück. Operette von Fred Raymond. Im Neuen Theater im Roſengarten: G onntag, 27. September, 20 Uhr: Der blaue Hein⸗ rüch. Schwank von Otto Schwartz und Georg Leng⸗ bach, Muſik von Viktor Corzillus. Eintritt: 0,50 bis 3 Rm. Schweizerkäſe, ſaftig 450% Fett f. T., 125 fr 32 Pfg Emmenthalerkäſe o Ninde 45% Fett i. T., 125 fr 30 Pfg. Edamerkäſe 400% Fett i. T., 125 1 30 Pfg. Deutſcher Münſterkäſe 450% Fett i. T., 125 fr 25 Pfg. Delikateß-Limburger o. Rinde 200% Fett i. T., 125 fr 15 Pfg. Allgäuer Stangenkäſe 200% Fett i. T., 125 fr 15 Pfg. Allgäuer Streichkäſe 200% Fett i. T. Stück 10 Pfg. RNomadourkäſe 20 9% Fett i. T., 200 gr-Stück 24 Pfg. ä Dre b 2 — Danksagung. Für die Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Heimgang unserer lieben Entschlafenen sagen wir allen herzlichen Dank. Dank Herrn Pfarrer Fichtl für seine trost- sowie für die vielen Kranz: und Blumenspenden. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 2 Zimmer und Küche bis 1. Oktober zu mieten geſucht. Zu erfragen in der Besonderen Geſchäftsſt. d. Bl. Für den reichen Worte im Hause und am Grabe, der Abendtisch! Krankenschwester für ihre liebevolle Pflege, Feinſte ger. Lachsheflnge Georg Erny. Süß 5 Bücklinge Allgäuer Weichkäſe 5 6/6 Schachtel 40 Pfg. Emmenthalerkäſe o. Ninde 45 0% Fett i. T., % Schachtel 70 Pfg. Camembertkäſe 50 0/0 Fett i. T., Schachtel 20 Pfg. Camemberttäſe 50% Fett i. T., 7 9 Schachtel 82 Pfg Edelweiß⸗ und ſchaften, Spieler⸗Verſammlung. Turnerbund„Jahn“(Schülerabteilung). Die Feuerwehrprobe findet umſtändehalber heute Abend ſchon um ½6 Uhr ſtatt. Pünkt⸗ lich antreten im„Kaiſerhof“. Turnverein 1898(Handballabteilung). Heute Abend findet das Training in der Turnhalle ſtatt. 750 89 Uhr 1. Mannſchaft. 0 i Bismarokheringe Mhm.-Seckenheim, 24. September 1936. 45 118 5 11 0 Rollmops 0 Doſe. 8 45 und 75 Pfg. belee- Heringe g 72 22 5 1 Heute 20% Fett i. T, g Doſe 1 40 f Verſammlungs-Kalender. friſchgebrannten] 45 und 75 Pfg Bratheringe 9. K. Doſe 40 und 65 Pfg. Sbelaohs, offen / Pfund 40 Pfg. 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