+ . 2 Rr. 225(2. Blatt). 0 Freitag, 25. September 19386 Großkampftag in Oberheſſen die Herbſtübungen der deukſchen Wehrmacht.— Rot weicht geſchickt aus. Bad Nauheim, 25. Sept.(Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) Die lebhafte Kampftätigkeit auf der ganzen Front, auf der Erde und in der Luft, die das ſonſt ſo fried⸗ liche Land um den Vogelsberg mit Schlachtenlärm erfüllt und die das Kennzeichen des Mittwochs war, ſetzte auch in der Nacht nicht aus. Bis Mittwochabend kam das 9.(blaue) Armee⸗ korps durch maſſierte Vorſtöße unter Einſatz aller zur Ver⸗ fügung ſtehenden Waffengattungen in der Mitte ſeiner Front und auch auf dem linken Flügel ſo gut vorwärts, daß der Gegner trotz tapferen Widerſtandes zurückgedrängt wurde. So mußte er nach der Geſamtlage den durch den Panzerwagenangriff auf dem rechten Flügel der blauen Partei erreichten Geländegewinn wieder aufgeben, Die von ihm zäh verteidigten Höhen wurden unter ſchwerſtes Ar⸗ tlleriefeuer genommen und einige Gegenſtöße durch das her⸗ vorragende Zuſammenarbeiten der blauen Regiwenter und der Artillerie abgewieſen. Dem Druck der durch die herange⸗ brachten rückwärtigen Kräfte nun auch zahlenmäßig über⸗ legenen blauen Partei wich das 5. Armeekorps im Laufe der Nacht zunächſt in der Mitte ſeiner Front aus. Von den hier kämpfenden Regimentern der 15. Dipiſion blieben nur ein bis zwei Kompagnien am Feinde, um das Losloſen der Hauptkräfte zu ſichern. Auf dem rechten Flügel waren be⸗ reits am Abend Teile der 10. Diviſion herausgezogen wor⸗ en, während die Hauptkräfte ſich gegen 3 Uhr früh in eine vorbereitete Stellung zurückzogen, die in einer Linie ſüdlich des Vogelsberges nach Südoſten auf Schlüchtern an der Straße Hanau— Fulda zu verlief. Fliegerangriffe— Ziviler Luftſchutz eingeſetzt Auch die Luftſtreitkräfte beider Parteien entfalteten in der Nacht lebhafte Tätigkeit. Während es Blau gelang, einen Flughafen des Gegners zu zerſtü gen, grif⸗ fen die Kampfflieger der roten Partei die Aufmarſchſtra⸗ ßen, die vermuteten Sammelpunkte der rückwärtigen blauen Kräfte in kleineren Verbänden an. Dabei trat in den Ort⸗ ſchaften und Städten, die ſämtlich verdunkelt waren, erſt⸗ malig auch der zivile Luftſchutz in Tätigkeit. Bis zum Abend hatten die in vorderſter Linie kämpfen⸗ den Teile der 10. und 15. Diviſion des 5. Armeekorps er⸗ bitterte Gegenwehr geleiſtet. Das erleichterte ihnen zuſammen mit dem unüberſichtlichen Waldgelände ihre Aus⸗ weichbewegungen ungemein, zumal die Nachtruppen durch heftiges Feuer den Gegner über die wirkliche Beſetzung ihrer Linie zu täuſchen verſtanden. Immer wieder machten die zu⸗ rückgehenden Truppenteile Front, um den nachfolgenden Feind zum Nachziehen ſeiner ſchweren Infanteriewaffen und ſeiner Artillerie und dadurch zur Verzögerung ſeines Vor⸗ gehens zu zwingen. Geſchickt angelegte Sperren und die Zerſtörung der Straßen und Brücken taten ein übriges, um die Abſetzung vom Feinde zu erleichtern. Der vierte Kampftag Die Aufklärungsflieger der blauen Armee hatten ſchon am Mittwoch Schanzarbeiten in einer weiter zurück⸗ liegenden Stellung etwa an der Linie Oberſeemen Birſtein— Soden feſtgeſtellt, die zu der Annahme führten, daß Rot hier ſeine Hauptkampflinie auszubauen beabſichtige. Das ſchöne und klare Wetter des vierten Kampftages brachte ſchon in aller Frühe eine außerordentlich rege Tätigkeit der Aufklärungs⸗, Jagd⸗ und Kampfflieger. Blau griff mit den Regimentern der 19. und 6. Diviſion in der Frühe des Donnerstag energiſch an, aber die Pioniere der roten 15. Diviſion hatten gründliche Arbeit geleiſtet, die Brücken geſprengt und die Waldwege mit Sperren geradezu beſät, die alle unter ſtarkem Feuer leichter und ſchwerer Infanteriewaffen lagen. Das zwang den Angreifer auch ſeinerſeits, die ſchwe⸗ ren Waffen und die Artillerie vorzuziehen. Der Gewaltmarſch der Weſtfalen In der Nähe von Ulmbach trafen wir das vorgehende weſtfäliſche Regiment(JR 60), das am Vortage von ſeinem Kommandeur Oberſt von Baſſe in Gewaltmärſchen heran⸗ geführt worden war. Wir erfuhren, daß die Marſchver⸗ luſte dabei nur etwa 5 bis 6 Mann bei der Kompanie be⸗ trugen, ein für die hervorragende Leiſtung äußerſt gerin⸗ ger Hundertſatz, zumal der größte Teil der„Fußkranken“ bereits wieder bei der Truppe iſt. Eine geſprengte Brücke hat den Vormarſch nicht aufhalten können. Die Schützen haben das Flüßchen durchwatet, während 100 Me⸗ ter abwärts ein Trupp Pioniere bereits mit dem Bau einer Holzbrücke beſchäftigt iſt. Motorwagen haben in kürzeſter Zeit das erforderliche Bauholz geliefert, das, von den Aeſten befreit, nun zu Tragebalken verarbeitet wird. Nur mit Ba⸗ dehoſe und Gasmaske ausgerüſtet, treiben die Pioniere die Grundpfähle in das Flußbett, während andere damit be⸗ ſchäftigt ſind, die Bohlen aufzulegen. Die kurze Pauſe für die beſpannten und motoriſierten Fahrzeuge nutzen die Sol⸗ ten zu einer kurzen Ruhepauſe in den umliegenden Wäldern aus, während ein Nachrichtentruppe im Begriff iſt, die Leitungen vorzuverlegen und Beobachtungsabteilungen der ſchweren Infanteriewaffen und der Artillerie mit dem Ausſuchen neuer Beobachtungsſtellen beſchäftigt ſind. Je mehr wir uns der Widerſtandslinie der roten Partei nähern, umſo heftiger wird das Feuer, das die blauen Angreifer empfängt, und oft genug bedarf es des Einſatzes der Artillerie, um die gut verſteckten Wi⸗ derſtandsneſter auszuheben. Auf dem Wege in die rückwärtigen roten Stellungen paſſieren wir ein kriegsmäßig eingerichtetes Feldlazarett, das allerdings nur ſchwach belegt iſt. Die von den Schiedsrichtern außer Gefecht geſetzten Krieger, durch die gelben Helmſtreifen kenntlich gemacht, werden ge⸗ ſammelt und nach einer gewiſſen Zeit wieder ihren Trup⸗ penteilen zugeführt. Eperren und Fallen Die rote Hauptkampflinie iſt außerordentlich günſtig ge⸗ wählt. Unmittelbar vor dieſer Stellung ſind die Straßen aufgeriſſen und mit raffiniert angelegten Sperven durchſetzt. Eine Brücke iſt mit ſpaniſchen Reitern und mäch⸗ tigen Baumſtämmen, die ſich meterhoch auftürmen, verbar⸗ rikadiert und außerdem unterminiert. In der Vorſtellung ſind die Stacheldrahtfelder gezogen, Kampfwagenfallen ge⸗ baut und MG⸗Neſter angelegt. Hinter der Vorſtellung zieht ſich ein dichtbeſtandenes Waldgelände hin, das eine vorzüg⸗ liche Deckung für die ſchweren Infanteriewaffen und die Ar⸗ tillerieſtellungen bietet, die ſo ausgewählt ſind, daß ſie das geſamte Vorgelände beherrſchen. Die geſamte befeſtigte Linie iſt innerhalb weniger Stun⸗ den buchſtäblich aus der Erde gewachſen und es unterliegt keinem Zweifel, daß der Angreifer hier vor einer außer⸗ ordentlich ſchweren Aufgabe ſteht. Die Anteilnahme der Bevölkerung iſt unvermindert geblieben. Auch die Zurückverlegung der Kampflinien hat die Schlachtenbummler nicht abhalten können, dem feſſelnden Schauspiel beizuwohnen. Mit Fahrzeugen aller Art, Kraft⸗ rädern und Fahrrädern, aber auch zu Fuß haben ſie anſehn⸗ liche Strecken zurückgelegt, um der bevorſtehenden Entſchei⸗ dung beiwohnen zu können. 125 — 1 Leibeserziehung des ganzen Volkes Der Reichsſportführer vor den Bd M- Jührerinnen. Berlin, 24. September. Der Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten ſprach in der Reichsakademie zu den 460 Teilnehmerinnen des 1. Reichsführerinnen⸗Lagers des Bundes Deutſcher Mädel im Frieſenhaus auf dem Reichsſportfeld. Die Rede iſt umſo be⸗ deutſamer, als ſie die erſte nach der Verkündung des Ab⸗ kommens zwiſchen Reichsſportführer und Reichsſugendfüh⸗ rer iſt; ſie eröffnet ſo die Wege, die zur Beſeitigung der noch immer beſtehenden Schwierigkeiten, das ganze Volk in der Leibeserziehung zu erfaſſen, führen. Nach der vollbrachten Durchführung der Olympiſchen Spiele, ſo ſagte der Reichsſportführer u. a., ergibt ſich die neue Aufgabe, weitere Teile des Volkes zu gewinnen und im Reichsbund für Leibesübungen zu erfaſſen, denn dieſer „iſt nicht eine Organiſation um ihrer ſelbſt willen, ſondern eine ſolche für das ganze deutſche Volk.“ In dem Schlußteil ſeiner Rede kam der Reichsſportfüh⸗ rer zu der Feſtſtellung, daß die Organiſation der großen Jugendbewegung Deutſchlands mit der Organiſation der deutſchen Leibesübungen völlig konform gehen, und daß da⸗ mit die einzig mögliche Baſis zur Erreichung des Zieles ge⸗ ſchaffen ſei:„Wir ſind jetzt ſoweit, daß alle Organiſationen der Bewegung die Zielrichtung ihrer körperlichen Ertüch⸗ tigungsarbeit herausgeſtellt und mit einer gewiſſen endgül⸗ tigen Form ihres Programms die Einheit der geſamten kör⸗ perlich⸗charakterlichen Erhtehung einerſeits und der politiſch⸗ charakterlichen anderſeits hergeſtellt haben.“ 1000 Kilometer Reichs autobahnen 400 Kilometer werden Sonntag dem Verkehr übergeben. Am kommenden Sonntag werden in verſchiedenen Ge⸗ bieken des Reiches neue Aulobahuſtrecken dem Verkehr über⸗ geben, und zwar in einer Geſamklänge von nicht weniger als 400 Kilometer. Das ſtolze Netz der Straßen Adolf Hitlers vergrößert ſich mehr und mehr; es 1 längſt aus dem Ska⸗ dium der Prophezeiungen und Ankündigungen herausge⸗ kommen und findet als kulturelle Großkal in ſteigendem Maße die Beachtung der Weltöffentlichkeit. Mit der Inbe⸗ kriebnahme dieſer Teilſtrecken hal das Aukobahnnetz eine Länge von 1000 Kilometer erreicht. Es werden am Sonntag mit beſonderen Feierlichkeiten eröffnet: Die 92 Kilometer lange Teilſtrecke Breslau—Lieg⸗ nitz—Kreibau der Strecke Breslau Berlin; als nördlicher Abſchnitt der Autobahn Berlin— Stettin die Strecke Joachimsthal—Colbitzow(75 Kilometrer); ein Teilſtück zwiſchen Beuthen⸗OS und Gleiwitz von 15 Kilometer Länge; die 15 Kilometer lange Strecke Dresden— Wilsdruff und die 30 Kilometer lange Strecke bei Chemnitz von Oberlichte⸗ nau bis Hohenſtein⸗Ernſtthal der Autobahn Dresden—Wei⸗ mar; der Abſchnitt Frankfurt Main— Bad Nau⸗ heim in einer Länge von 40 Kilometer; 5 55 35 Kilometer⸗Strecke Heidelberg— Bruch⸗ fal; in Thüringen das 70 Kilometer lange Stück Schbeiz— Lanzendorf der Linie Berlin München; von der Autobahn Stuttgart— Ulm ein 25 Kilo⸗ meter langes Teilſtück Stuttgart—Unterboihingen; ein kleiner Abſchnitt von 10 Kilometer Länge in Fort⸗ führung der Strecke Köln—Düſſeldorf bis vor Duisburg und einige weitere kleine Verbindungs⸗ oder Zufüh⸗ rungsſtrecken. Gemeinſchaſtsarbeit im Weinbau Wohl kaum ein anderer Zweig unſerer Landwirtſchaft erfordert eine ſo weitgehende Gemeinſchaftsarbeit wie der Weinbau. Man kann ſchlechthin ſagen, daß der Erfolg der Winzerarbeit von der Art abhängt, wie die Gemeinſchafts⸗ arbeit eingeſetzt und durchgeführt wird. Schädlingsbekämp⸗ fung, Kellerarbeit und Abſatz der Erzeugniſſe ſind ohne dieſe Gemeinſchaftsarbeit ein kümmerliches Flickwerk. Und es iſt kein Zufall, daß jene Weinbaugebiete, in denen ſich der Ge⸗ meinſchaftsgedanke zuerſt durchgeſetzt hat, auch die größten Fortſchritte in der Qualität und damit in der Beliebtheit und Verbreitung ihrer Erzeugniſſe zu verzeichnen haben. Erzeugung, Veredelung und Verwertung der Weine er⸗ fordern außer kellerwirtſchaftlichen Erfahrungen namhafte Kapitalien für den Ausbau des Kellers, für die Apparate und das Faßmaterial. Wo dieſe fehlen, iſt der kapitalſchwache Kleinwinzer im Herbſt auf den Traubenverkauf mit all ſeinen Begleiterſcheinungen angewieſen. Vergegenwärtigen wir uns, daß ſich der Rebbau in Baden überwiegend in Händen von Kleinwinzern befindet, die einzeln für ſich bei allem guten Willen nicht in der Lage ſind, den hohen Anforderungen zu genügen, ſo erhebt ſich die gebieteriſche Forderung, alle Kräfte auf die Organiſierung der Gemeinſchaftsarbeit zu lenken. Im Vergleich mit den anderen Weinbaugebieten Deutſch⸗ lands hat ſich bei den badiſchen Winzern die Erkenntnis von der Notwendigkeit des Zuſammenſchluſſes leider erſt ſehr ſpät durchgeſetzt. Abgeſehen vom Bodenſeegebiet, wo die erſten Winzergenoſſenſchaften ſchon in den Jahren 1881 (Hagnau) und 1884(Meersburg) gegründet wurden, ent⸗ ſtanden in den übrigen Weinbaugebieten die Winzergenoſſen⸗ ſchaften meiſt erſt im Laufe der letzten 10 Jahre. Wie überall waren es zunächſt nur die wagemukigſten und fortſchrittlichen Winzer, welche den Anfang gemacht haben. In mühevoller jahrelanger Kleinarbeit wurde Schritt für Schritt ein Werk aufgebaut, das man zwar noch nicht als vollendet, aber doch als eine verheißungsvolle Grundlage für die künftige Weiterarbeit bezeichnen kann. Die 60 badiſchen Winzergenoſſenſchaften haben 3470 Mitglieder. Im Betriebsjahr 193435 wurden 117 670 Zent⸗ ner Trauben und 1570 Hektoliter Maiſche angeliefert. Die hieraus gewonnene Weinmenge belief ſich auf 56 250 Hekto⸗ liter. Verkauft wurden 46 258 Hektoliter Wein, welche einen Geſamterlös von 2174000 Rm. brachten, das entſpricht einem Durchſchnittserlös von 47 Pfg. je Liter. In gleicher Weiſe erfreuen ſich die gutausgebauten Ge⸗ noſſenſchaftsweine einer ſteigenden Beliebtheit. Im Berichts⸗ jahr betrug der Umſatz 46 258 Hektoliter gegen 17 594 Hekto⸗ liter gegen 17 594 Hektoliter im Vorjahre. Der badiſche Wein findet ſeinen Hauptabſatz im Lande ſelbſt. Die Weine der Genoſſenſchaften werden von dieſen direkt oder über die„Landeswerbeſtelle“ des bad. Weinbaus Karlsruhe an den Weingroßhandel und an das Gaſtſtätten⸗ gewerbe verkauft. Die Landeswerbeſtelle hat in bereits be⸗ ſtehenden Wirtſchaften über 100 Spezialausſchantſtellen einge⸗ führt und propagiert den badiſchen Wein hauptſächlich außer⸗ halb Badens. Die Vorzüge der genoſſenſchaftlichen Kelterung, Einlage⸗ rung und Verwertung ſind offenkundig zutagegetreten, daß ſie in den kommenden Jahren immer weiter ausgebaut wird. Es bleibt nur zu wünſchen, daß die Erkenntnis von der Nok⸗ wendigkeit der Genoſſenſchaftsarbeit bis zum letzten Winzer Fuß faßt, dann wird dem badiſchen Wein der Platz in Deutſchland geſchaffen, den er verdient. Marktberichte Mannheimer Kleinviehmarkt. Am Kleinviehmarkt waren aufgetrieben: 48 Kälber, 37 Schafe, 68 Schweine und 20 Ziegen. Am Ferkelmarkt ſtanden 450 Ferkel, die bis zu ſechs Wochen 12 bis 18 und über ſechs Wochen 18 bis 22 Mark koſteten. Läufer waren 295 auf dem Markt zum Preiſe von 22 bis 30 Mark. Der Marktverlauf war mittelmäßig. Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 24. September. Notierungen unverändert. „„ Speſſart und Rhön. Großkampf auf dem Heſſiſchen Landrücken. N Tiefangriff der Flieger auf eine Zufahrtſtraße im Manövergelände zwiſchen Vogelsberg, Weltbild(M) N Parade des IX. Armeekorps vor dem Führer. Weltbild(M). Die Fahnenkompanie mit den neuen Fahnen und Standarten beim Vorbeimarſch vor dem Führer. 2 5 8 2 ie Frau und ihre Welt Mehr erbgeſunde Kinder Raſſenpolitiſche Schulung in der NS.⸗Frauenſchaft. Ueber ein Abkommen, das zwiſchen dem Raſſen politiſchen Amt und der Reichsfrauenführerin ge⸗ ſchloſſen wurde, gibt die zuſtändige Referentin, Marta Heß, Auskunft. Im Raſſenpolitiſchen Amt haben wir ein Referat für Frauenarbeit. Durch das neue Abkommen iſt nun von dieſem Referat eine Querverbindung zur Reichsfrauen⸗ führung geſchaffen und eine Sachbearbeiterin eingeſetzt worden. Entſprechend iſt es in allen Gauen: die Gaufach⸗ bearbeiterin des Raſſenpolitiſchen Gauamts, das jeweils für die geſamte raſſenpolitiſche Arbeit im Gau verantwort⸗ lich iſt, iſt gleichzeitig Sachbearbeiterin für Raſſenpolitik in der Gaufrauenſchaftsleitung. In der letzten Funktion iſt ſie zuſtändig für NS.⸗Frauenſchaft und Frauenwerk, int ihrer erſteren aber, als Sachbearbeiterin des Gauamts, für alle raſſenpolitiſchen Fragen im Rahmen der Frauen⸗ arbeit des ganzen Gaues.“ „Alſo iſt in jedem Fall eine Art Perſonalunion zwi⸗ ſchen den beiden Aemtern in Hinſicht der raſſenpolitiſchen Schulung der Frauen geſchaffen worden?“ 6„Ja, ſo kann man ſagen. Und unſer Ziel iſt es, bis in die Kreiſe und Ortsgruppen herunter uns Mitarbeiterin⸗ nen auszuſuchen, die für ihren Bezirk verantwortlich ſind und damit eine geſchloſſene raſſenpolitiſche Schulung innerhalb der Frauenarbeit im ganzen Reich gewährleiſten.“ „Welchen Weg ſchlagen Sie nun ein, um dieſen Mit⸗ arbeiterſtab allmählich aufzuſtellen? Gerade auf Ihrem Gebiet, wo es ſo viel Mißverſtehen und ſo viel Mißdeuten gibt, iſt doch wohl eine ganz klare Richtunggebung not⸗ wendig?“. „Wir begannen mit unſeren Kurſen auch gleich im März, wo zuerſt die Gaufachbearbeiterinnen in einem Lehrgang zuſammengefaßt wurden, um eine einheitliche weltanſchauliche und arbeitsmäßige Ausrichtung zu er⸗ halten. Dieſe Zuſammenfaſſungen werden regelmäßig wiederholt, damit alle auf dieſem Gebiet auftretenden Fragen gleichmäßig beurteilt und behandelt werden. So iſt der zweite Kurſus kürzlich im Auguſt beendet worden. Die Gaufachbearbeiterinnen ſuchen in ihren Gauen weiter geeignete Mitarbeiterinnen aus, die ſie vorſchulen, ehe ſie dann zu einem Lehrgang des Raſſenpolitiſchen Amtes in Berlin gerufen werden. Dieſe Lehrgänge werden lau⸗ ſend abgehalten, und ihr Sinn iſt nicht ſo ſehr, ein be⸗ ſtimmtes Wiſſen zu vermitteln— dieſes wird vielmehr vorausgeſetzt—, ſondern es geht uns hier darum, den Teilnehmerinnen eine weltanſchaulich klare Linie mitzu⸗ geben. Deshalb ſtreben wir in ihnen auch— dem Bil⸗ dungsideal des Nationalſozialismus gemäß— nach einer körperlich und geiſtig⸗ſeeliſchen Einheit, ſuchen den ganzen Menſchen zu erfaſſen und Arbeitsgemeinſchaften und Vor⸗ träge mit Sport, Muſik und Freizeit abzuwechſeln.“ „Kommen nun Ihre Mitarbeiterinnen aus beſtimm⸗ fel Berufen, oder konnten Sie nichts Derartiges feſt⸗ ellen?“ „Die Frauen kommen aus allen Organiſationen, aus allen Schichten, ſie ſind jung und alt, unverheiratet und Mütter von vielen Kindern, doch da unſere Raſſenpolitik ja keine Wiſſenſchaft iſt, wie z. B. Vererbungslehre, Be⸗ völkerungswiſſenſchaft, Raſſenkunde, ſondern die politiſche Auswirkung unſerer Weltanſchauung, ſo legen wir dem⸗ entſprechend keinen beſonderen Wert auf eine vorherge⸗ gangene beſtimmte Berufsausbildung, ſondern unſere Mitarbeiterinnen müſſen in erſter Linie von dieſer Hal⸗ tung der Lebensbejah ung ausgehen und dazu natürlich das ſachliche Handwerkszeug mitbringen, um den Anforderungen, die an ſie herantreten, gewachſen zu ſein. Da Aerztinnen und Biologinnen das Handwerks⸗ zeug ſchon von vornherein haben, iſt naheliegend, daß ſie, wenn ſie von derſelben weltanſchaulichen Haltung ausgehen, den größten Teil unſerer Mitarbeiterinnen ſtel⸗ len. Doch immer wieder muß ich betonen, daß dieſe ſach⸗ liche Seite wohl mitbeſtimmend bei der Auswahl eines Menſchen ſein kann, ſeine geſamte Lebenshaltung aber das ausſchlaggebende Moment iſt.“ „Was iſt nun das letzte Ziel dieſer Schulung und des Einſatzes ſo vieler Menſchen überhaupt?“„Ganz nüch⸗ tern und ſachlich: daß wir mehr e rbgeſunde Kin⸗ der als früher in Deutſchland haben werden. Damit ſteht und fällt unſere Arbeit. Und darüber hinaus, daß unſer Volk wieder zu einer lebensbejahenden Haltung und damit zur Freude am Kind findet. Am Rückgang der Zahl, der Erbgeſundheit und des raſſiſchen Wertes ſind ſchon viele große Völler geſtorben, obwohl ſie dieſe drei Erſcheinungen erkannt und bekämpft hatten. Wir aber wollen nicht an den Erſcheinungen, ſondern am Urſprung all dieſer Uebel anſetzen und unſer Volk zur Erkennung des großen, tragenden Lebensgeſetzes überhaupt und damit zu einer tiefen Lebensverbundenheit zurückführen. Das iſt letzten Endes die Aufgabe unſeres Amtes und damit auch all dieſer Frauen.“ 3 Arbeit, die der Staubſauger nicht macht Was iſt Schmutz?— Das Ding an unrechter Stelle! Um ein Beiſpiel zu geben: Aſche im Aſchenbecher iſt immer noch Aſche, in den Teppich getreten aber iſt ſie Schmutz. Staub und Schmutz ſind leider nicht aus der Welt zu brin⸗ gen, allein ſchon durch die natürliche Abnutzung der Sachen bilden ſie ſich, ſelbſt dort, wo Zimmer kaum benutzt werden. Sache der Hausfrau iſt es, ihnen zu Leibe zu gehen, wo ſie ſie nur ſieht. 0 i Wenn man eine junge Hausfrau fragt:„Wie bringſt Du den Schmutz aus Deiner Wohnung?“, wird man nicht ſelten die erſtaunte Antwort bekommen:„Schmutz gibt's bei mir nicht. Ich habe ja einen Staubſauger.“ Natürlich iſt es jetzt viel ſchöner als früher, wo man mit Beſen und Staubtuch den Staub mehr oder weniger nur von einer Ecke des Zimmers in die andere verlagerte. Aber alle Arbeit kann der Staubſauger doch nicht über⸗ nehmen. Alle acht Tage mindeſtens muß z. B. die Diele 155 aufgewiſcht werden und beſonders gut die Ecken. In die letzten. Winkel kommt kein mechaniſches Werk⸗ zeug— und jei es noch ſo vollkommen. Die tnenſchliche Hand iſt doch wendiger und nie ganz zu erſetzen. Auch das Auge ſieht genauer, wenn es nicht durch eine metetrlange Stange entfernt iſt. Für Parkett iſt ein wollenes Tuch auf alle Fälle beſſer als der Staubſauger, da es gleichzeitig etwas glänzend poliert. Alle halbe Jahre muß es ohnehin durch Stahlſpäne, Terpentinabreibung, oder welche Mittel man ſonſt vorzieht, von Grund auf gereinigt werden— ganz abgeſehen von einzelnen Flecken, die man natürlich ſofort entfernt. Auch Teppiche ſind auf die Dauer nicht durch den Sauger allein klar zu halten. Man braucht ſie nur anzu⸗ heben, um zu ſehen, was ſich unter ihnen anſammelt und eine herrliche Wohnung für Motten vorbereitet. In neuen Häuſern ſind jetzt meiſtens verchromte Tür⸗ klinken, ſie ſind eine wahre Wonne, wenn man an das frühere Putzen denkt. Was aber leider nicht aus der Welt zu bringen iſt, ſind die häßlichen dunklen Stellen, wo Füße oder Hände eine hellgeſtrichene Tür aufgeſtoßen oder zu⸗ gezogen haben. Alle Woche einmal muß man mit der Benzinflaſche oder einem Seifenlappen durch alle Türen gehen. Die Arbeit iſt klein, aber ſie muß gemacht werden. Hartnäckiger ſind die weißen Flecken, die Waſſer hinterläßt, das einige Zeit auf geſtrichener Diele ſtand. Sie müſſen gründlich mit Schmierſeife abgeſcheuert werden, dann ver⸗ lieren ſie ſich. Die Schmerzenskinder jedes Haushalts aber ſind die Feuſter. Eine Stunde Regen macht die Putzarbeit von mehreren Stunden zunichte. Wenn nur die Scheiben blind ſind, kann man ſie auch ohne Waſſereimer und Fenſterleder reinigen, indem man ſie mit irgendeinem Silber⸗ oder Metallputzmittel einreibt. Nach dem Trocknen und Ab⸗ reiben ſind ſie in überraſchend kurzer Zeit blitzblank ohne das zeitraubende Wiſchen und Polieren mit einem Dutzend friſcher Lappen. Alle acht Wochen aber müſſen auch die Holzrahmen abgeſeift werden. Man wird ſtaunen, wieviel Schmutz von dem, wie man glaubt, gewiſſenhaft abgeſaug⸗ ten Holz abgeht. Auch für Lampen iſt die menſchliche Hand nicht zu ent⸗ behren. Gläſerne Schalen müſſen von Zeit zu Zeit ab⸗ genommen und in Seifenwaſſer gewaſchen werden. Der Fliegenſchmutz an den Metallteilen iſt durch eine Miſchung von Spiritus, Salmiakgeiſt und in ganz ſchlimmen Fällen mit etwas Scheuerpulver zu entfernen. 2 — 23„„„„„ö4e c 6* Schöne Wäſche Der beſondere Stolz einer jeden Frau iſt immer wieder die gutgepflegte Wäſche. Aber auch ſie unterliegt dem Wandel der Mode, wenn auch nicht in ſo ausgeprägter Form wie die anderen Kleidungsſtücke. Aber es iſt ja auch ſelbſtverſtändlich, daß ſie ſich den Formen des Kleides an⸗ paſſen muß, damit ſie nicht aufträgt. Die Hemdhoſen ſind enganliegend gearbeitet und fallen unten glockig aus. Sehr angenehm iſt der angearbeitete Büſtenhalter. Als Gar⸗ nitur werden neben der ſchmalen Spitze gern kleine Stickereimotive verwendet. Sie werden in Spann⸗ und Stilſtich ausgeführt und machen die Wäſche dadurch be⸗ ſonders wertvoll. Die Nachthemden werden alle weich und graziös gearbeitet. Die frauliche Note wird hier beſonders betont. Buntgedruckter Batiſt oder Kunſtſeide ergibt das Material. Die Kragen ſind hoch geſchloſſen, was man im Herbſt und Winter als beſonders angenehm empfindet. Aber wer beſonders empfindlich gegen Kälte iſt, wird dem Schlafanzug den Vorzug geben. Neben dem molligen Flanell ſieht man ſolche aus Popeline oder auch Batiſt. Die Schnittformen ſind hier gern etwas ſportlich gehalten. Als ſehr angenehm wird hier die eingeſteckte Bluſe empfunden, weil ſie wärmer hält. Zeichnung Ina Psille M Abb. 1 zeigt eine Hemdhoſe aus roſe Kunſtſeide in leicht glockiger Form. Sie hat einen angearbeiteten Büſten⸗ halter, auf dem ein hübſches Blumenmotiv in Stil⸗ und Plattſtich aufgearbeitet iſt. ö Abb. 2 iſt ein Schlafanzug aus mittelblauem Flanell mit einem Beſatz aus dunkelblauem Flanellſtreifen. Die Hoſe hat einen ſehr kleidſamen ſpitzen Sattel. 5 Das Nachthemd, das Abb. 3 zeigt, iſt aus bunt⸗ gemuſterter Kunſtſeide. Die breite, ſpitz eingeſetzte Paſſe iſt mit Bieſen verziert und mit Perlmuttknöpfen geſchloſſen. Ein ſchmales Spitzchen bildet den Abſchluß des Kragens. Der Gürtel wird ſeitlich zur Schleife gebunden. 8 — gebratenen weißen Rüben vermiſcht, aufgekocht und mit ge⸗ 1 Hautpflege mit Gurkenſaft Die Gurke iſt als kosmetiſches Mittel noch viel zu wen bekannt. Aus ihr werden Gurkenwaſſer, Gurkenmilch Gurken⸗Eſſenzen und Hautpomaden hergeſtellt. Am wirk⸗ ſamſten iſt jedoch friſcher Gurkenſaft oder Gurkenpomgde Dieſe erhalten nicht nur, ſondern verbeſſern die Friſche der Geſichtshaut. Eine beſondere Eigenſchaft dieſer beiden Kosmetika iſt ihre kühlende und bleichende Wirkung. Die Anwendung empfiehlt ſich beſonders in ſolchen Fällen, in denen ſogennannte Hitzpickel bzw. Hitzblattern auftreten. Eine genügende Anzahl friſcher Gurken wird in einem Porzellangefäß auf der Raffel gerieben. Am geeignetſten ſind dazu ſogenannte weiße Gurken. Zu der Menge ge⸗ riebener Gurken wird nun die gleiche Menge feinſten Oels zugeſetzt und das Porzellangefäß mit dem Inhalt in einen Topf mit Waſſer geſtellt(Waſſerbad). Das Waſſer wird bis zum Sieden erhitzt und die Miſchung während dem ſtets umgerührt. Sobald dann das Waſſer wenige Minuten ſiedend erhalten wurde, wird die Flüſſigkeit aus dem Por⸗ zellangefäß durch ein Haarſieb gegoſſen. Zu dem Filtrat wird nun neuerlich friſch geriebene Gurke zugegeben und erneut, wie geſchildert, verfahren. Es ergibt ſich eine ſehr ölige, glänzende weiße Pomade, wenn man drei⸗ bis vier⸗ mal ſo verfährt. Die Maſſe wird nun am beſten in käuflich erhältlichen Glas- oder Porzellanpomadendoſen aufbewahrt. Die An⸗ wendung erfolgt tunlichſt abends vor dem Schlafengehen. Das Geſicht wird mit kaltem Waſſer gewaſchen, dann mit der Pomade eingerieben und ſchließlich mit einem feinem weißem und weichem Tuch die Haut ſanft abgetupft. Auf dieſe Weiſe wird die Haut bald rein weiß werden und ſich geſchmeidig und zart erhalten. sch. Getrocknetes Obſt für den Winter Wenn die Einmachegläſer gefüllt ſind, wird weiteres Obſt tunlichſt getrocknet. Auch getrocknetes Obſt iſt im Winter eine vitaminhaltige Nahrung, zumal zu dieſer Jahreszeit ein Mangel an vitaminreicher, friſcher Koſt beſteht. Sind die Vorräte in den Gläſern dann aufge⸗ braucht, kommt das gedörrte Obſt an die Reihe. Doch muß an die Herſtellung ſchon jetzt gedacht werden. Dazu einige kurze Hinweiſe. Es kann immer nur vollkommen reifes und einwand⸗ freies Obſt zum Dörren verwendet werden. Fleckige, un⸗ reife oder unausgebildete Früchte taugen nicht dazu. Früchte mit Wurmſtichen ſind ebenfalls zu verwerfen. Aepfel müſſen geſchält werden. Auch das Kernhaus wird entfernt. Man kann ſich auch dadurch helfen, beſonders bei kleinen Aepfeln, daß man ſie ſchält und das Kernhaus mit einem Kernausſtecher entfernt. Große Aepfel ſchneidet man dann in Scheiben, kleine können ganz bleiben. Süße Apfelſorten werden beim Trocknen zähe und kochen ſpäter nicht weich, ebenſo zu ſaure. Deshalb nimmt man möglichſt ſüßſäuerliche Sorten. Birnen werden ungeſchält gedörrt, auch das Kern⸗ haus bleibt darin. Pflaumen dörrt man erſt dann, wenn ſie um den Stiel herum runzlig geworden ſind. Nun werden beim Trocknen Pflaumen und Birnen möglichst ſchräg geſtellt, mit dem Stiel nach oben. So bleiben ſie auf den Dörrhorden liegen. Bei Steinobſt wendet man eir wenig Wärme an, bis die Stellen, an denen die Stiele ſaßen, trocken geworden ſind. Iſt auf dieſe Art ein Aus⸗ laufen des Saftes nicht mehr zu fürchten, heizt man und dörrt bei ſtärkerer Hitze. Halbgedörrt werden dann die Steine aus dem Kernobſt„herausgeſchnippſt“, leicht ausge⸗ drückt alſo. Nach beendetem Dörren muß jede Obſtart noch einige Tage an der Luft liegen bleiben. Geſchältes Obſt wird möglichſt ſchnell in die Dörre gebracht, damit es hell⸗ farbig bleibt. Zu ſtarkes Dörren macht das Obſt zähe, bei zu ſchnellem Dörren wird es blaſig. G. R. Für die Küche Kalbshirn auf Röſtbrot Gekochtes Kalbshirn wird in Scheiben geſchnitten und auf dünne Weißbrotſcheiben, die vorher mit etwas Moſtrich beſtrichen wurden, in ſchwimmendem Fett gebacken. Die Schnitten ſchmecken ſehr gut als Beilage zu Gemüſe, vor 87 zu überbackenem Kartoffelbrei. Man reicht Sauce azu. Harte Eier auf bretoniſche Art Die Eier werden hart gekocht, in kaltes Waſſer gelegt, geſchält und dann wieder in lauem Waſſer erwärmt. Während dieſer Zeit ſchneidet man 2 Zwiebeln klein, legt ſie auf ein Sieb und taucht ſie in kochendes Salzwaſſer, trocknet ſie dann mit einem reinen Tuch ab und brät ſie leicht in Butter an, bis ſie weich ſind, rührt dann dicke Bechamel⸗ ſauce, Sud von 5—6 gekochten Trüffeln und ein kleines Weinglas voll Madeira hinzu, kocht alles auf. Nun ſchnei⸗ det man die Eier in Scheiben und garniert ſie mit dem Zwiebelragout. Gefüllte Kalbsbruſt Die vom Schlächter bereits vom Hauptknochen be⸗ freite Bruſt wird ſauber gewaſchen und mit einem Meſſer nach allen Seiten ohne Verletzung der äußeren Haut er⸗ weitert. In die Höhlung wird eine Fleiſch⸗ oder Semmel⸗ farce gefüllt, die Bruſt wieder zugenäht und im Ofen in brauner Butter zu ſchöner, goldgelber Farbe gebacken. Dann gibt man ſaure Sahne hinzu und glaſiert die Bruſt mit ein paar Löffeln der eingedickten Sauce. Da der Teig meiſt ſtark aufgeht, ſo laſſe man ihm beim Füllen hin⸗ reichend freien Raum. Tranchieren der gefüllten Kalbs⸗ bruſt: Man ſchneidet die Bruſt der Länge nach unter den Knorpeln durch, drückt aber nur leicht mit dem Meſſer, da⸗ mit die Fülle beiſammenbleibt. Dann ſchneidet man die Rippen Stück für Stück mit ihrer Fülle ab und legt ſie halb aufeinander auf eine Bratenplatte, die Sauce wird einzeln dazugegeben. Haricot von Hammelfleiſch Hammelragout wird mit Tomatensauce abgefertigt und mit reichlich weichgekochten, weißen Bohnen und in Butter hackter Peterſilie beſtreut angerichtet. 1 2 — — Fe 3722 ee