reer Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Berbündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Fages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Duck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1103 3 Samstag, den 26. September 1936 86. Jahrgang Das Erntedankfeſt naht Seit der Nationalſozialismus die Macht übernommen hat, iſt es in Deutſchland wieder Sitte geworden, daß das ganze Volk den Erntedanktag febort. Dieſe Feier har aller⸗ dings wenig zu tun mit ähnlich bezeichneten Veranſtaltun⸗ gen früherer Zeiten. Wenn früher der Bauer an dieſem Tage ſeinem Herrgott für den Segen, den ihm die Scholle gebracht hatte, dankte, ſo war das eine Angelegenheit, um die ſich der Nicht⸗Landwirt herzlich wenig kümmerte. Heute dankt ein ganzes Volk gemeinſam für den Segen des Him⸗ mels: Städter und Bauern, einſt zwei Berufsgruppen, die ſich nicht verſtehen konnten und wollten. Mieder einmal iſt die Ernte zum größten Teil gebor⸗ gen. Die Felder liegen kahl da, aber in den Scheuern liegt wohlgevorgen der, Segen der Erde. Wieder einmal hat uns das Landvolk in zäher Arbeit das tägliche Brot für das bevorſtehende Jahr geſichert. Wenn jetzt der Herbſtwind fiber die Felder weht, dann iſt die Zeit gekommen, in der ſich das deutſche Volk zu ſeinem Erntetag rüſtet. Nur wenige Länder in Europa ſind in der Lage, das gleiche zu tun. Blicken wir in dieſen Tagen einmal über die Grenzen des Reiches hinaus. Wie anders ſieht es dort aus! Wo immer wir hinſchauen mögen: überall herrſchen Unruhe und Sorge. In vielen Ländern iſt die Wirtſchaft vernichtet. Die Arbeitsloſenzahlen ſteigen, und täglich leſen wir in den Zeitungen, daß Arbeiter ſtreiken, daß Bauern demonſtrie⸗ ren. Suchen wir nach den Urſachen dieſer Streiks und Bauernunruhen, ſo müſſen wir feſtſtellen, daß ſie die Er⸗ gebniſſe des liberalen Wirtſchaftsſyſtems ſind, das mit Hun⸗ ger und Elend ſeine unerhörten Geſchäfte macht. Rußland, die einſtige Kornkammer Europas, leidet an Hungersnot. Die Bauern werden maſſenweiſe durch Exekutiv⸗Komman⸗ dos erſchoſſen, weil ſie es wagen, gegen den Hunger zu revoltieren. In Spanien triumphieren Zerſtörung und Auf⸗ löſung, Tod und Verderben; die Menſchen irren heimat⸗ Jos, der Verzweiflung ausgeliefert, durch die Straßen. Und Deutſchland? Deutſchland liegt im Mefſten Frieden. Die Hände der deutſchen Arbeiter regen ſich wieder, die Zahlen der Arbeitsloſen vermindern ſich unaufhaltſam; aus Sumpf und Moor, aus Sand und Meer entſtehen neue fruchtbare Aecker, Viele neue Bauernhöfe und Dörfer wach⸗ ſen aus der Erde hervor und nehmen junge Bauernfami⸗ lien auf zu neuer, verheißungsvoller Arbeit. Jeder Bauer eiß heute, daß das Weiterbeſtehen ſeines Hofes und da⸗ mit feines Geſchlechtes für immer geſichert iſt. In dieſem Jahre werden ſich wieder am 4. Oktober Hunderttauſende deutſcher Menſchen auf dem Bücke⸗ berg zuſammenfinden, um gemeinſam mit dem Führer den Erntedank zu begehen. Wie kein anderer Tag des Jah⸗ tes eignet ſich der Erntedanktag dazu, um Rückſchau zu halten, Bauernfleiß und Bauernarbeit haben vermocht, die Ernährung unſeres Volkes aus eigener Scholle nahezu ſicherzuſtellen. Die Leiſtungen der deutſchen Landwirtſchaft ſind aber bedeutend größer, als der gewaltige Einführrück⸗ gang an Nahrungsmitteln erkennen läßt. Denn gleichzeitig mit der Arbeitsbeſchaffung ſtieg der Verbrauch an Nah⸗ rungsmitteln ganz beträchtlich. Das Landvolk iſt ſich dar⸗ über im klaren, daß jeder Pfennig, den wir nicht für Le⸗ bensmittel ins Ausland zu geben brauchen, mithilft, um neue Arbeitsmöglichkeiten zu ſchaffen. Mit dem Erntedankfeſt ſchließt die Reihe der großen ſtaatspolitiſchen Feiern eines Jahres, die uns für immer Sinnbild der endlich gewonnenen volklichen Einheit und wiedererſtandenen Größe Deutſchlands ſind. Am 30. Ja⸗ nüar gedenken wir in ſtolzer Freude jener geſchichtlichen Stunde, da der Führer zum Kanzler des Reiches berufen wurde und der Triumphmarſch der SS und S2 durch das Brandenburger Tor den Sieg der Bewegung verkündete. Der 21. März, der Tag des Frühlingsanfanges, erinnert uns an die weihevolle Stunde am Grabe des großen Preu⸗ ßenkönigs Friedrich, da vom Führer das Deutſchland der Freiheit und der Ehre ſeierlich proklamiert wurde. Und dann gilt unfſer Erinnern dem„Tag der nationalen Arbeit als dem Tage, da zum erſten Male die Millionenſcharen des deutſchen Werkvolkes ihren unerbittlichen Willen be⸗ kundeten, dem Klaſſenhaß und Klaſſenkampf abzuſagen und in treuer Kameradſchaft über alle Stände und Klaſſen hin⸗ weg ſich die Hände zu reichen zu gemeinſamer Arbeit im Dienſt für Deutſchland. Dieſen nationalen Feiertag der Arbeit beging mit allen deutſchen Ständen auch der deut⸗ ſche Bauer, um den deutſchen Arbeiter, die deutſche Arbeit zu ehren Und in ebenſo ſelbſtverſtändlicher Kameradſchaft begeht nun mit dem deutſchen Bauerntum das ganze deutſche Volk das Erntedankfeſt, um des Bauern harte und mühevolle Arbeit zu ehren und dem Allmächtigen für den Segen der Erde zu danken. Das iſt der entſcheidende Sinn der Erntedank⸗ feiern, daß ſie klar und eindeutig des deutſchen Volkes Wit len zu gemeinſamer Arbeit und zum gemeinjamen Schick⸗ ſal zum Ausdruck bringen.. „Wir alle wiſſen heute, daß der Bauer nicht nur für ſich da iſt, ſondern der Ernährer und ewige Blutsquell ſei⸗ nes Volkes iſt. Der Erntedanktag iſt daher auch dazu an⸗ getan, in erſter Linie dem Führer zu danken, der das Land⸗ volt vor der gänzlichen Vernichtung bewahrte und es ſich wieder ſeiner hohen Pflicht gegenüber Volk und Vaterland bewußt werden ließ. Das Landvolk wird daher an dieſem Tage erneut bekennen, daß es entſchloſſener denn je iſt, die urch den neuen Vierjahresplan entſtandenen Aufgaben bedingungslos zu meiſtern. 5 Sitzung des Vötierbundsrates Danziger Kreuzerangelegenheit erledigt. Genf, 26. September. Der Völkerbundsrxat nahm am Freitagnachmittag in der Danziger Angelegenheit auf Vorſchlag des engliſchen Außen⸗ miniſters folgenden Bericht an: „Der Rat hat die Mittekung der polniſchen Regierung über die von ihr auf Wunſch des Rates und in ſeinem Na⸗ men aufgenommenen Beſprechungen über den Zwiſchenfall, der ſich bei dem Beſuch des deutſchen Kreuzers„Leipzig“ in Danzig im Juli 1936 ereignete, geprüft. Er dankt der pol⸗ niſchen Regierung für ihre Bemühungen zur Beilegung die⸗ ſes Zwiſchenfalles und nimmt Kenntnis von dem Meinungs⸗ austauſch zwiſchen der deutſchen und der polniſchen Regie⸗ rung und insbeſondere von der Erklärung der deutſchen Re⸗ gierung, daß ſie nicht die Abſicht gehabt habe, in einer mit dem Statut der Freien Stadt unvereinbaren Weiſe zu han⸗ deln. Er bekundet noch einmal ſein Vertrauen für den Völ⸗ kerbundskommiſſar in Danzig und erklärt ſich von ſeiner Amtsführung durchaus befriedigt. Er hat die feſte Hoffnung, daß alle notwendigen Maß⸗ nahmen von den beteiligten Regierungen getroffen werden, um die Wiederkehr jedes Zwiſchenfalls dieſer Art zu ver⸗ hindern und beſchließt, den Zwiſchenfall als erledigt zu be⸗ trachten.“ Eden fügte dieſer Entſchließung ſeinerſeits den Ausdruck des Dankes an die polniſche Regierung hinzu. Der Danzi⸗ ger Vertreter, Staatsrat Böttcher, dankte dem polni⸗ ſchen und dem engliſchen Außenminiſter für ihre Bemühun⸗ gen. Oeſterreichiſche Finanzkontrolle aufgehoben Anſchließend ſtimmte der Rat dem Entſchließungsent⸗ wurf über die Beendigung der öſterreichiſchen Finanzkon⸗ trolle zu. Darin wird der Rücktritt des Völkerbundsvertre⸗ ters in Oeſterreich ab 1. Oktober genehmigt und beſchloſſen, entſprechend dem Protokoll von 1932 der Tätigkeit des Völ⸗ kerbundsvertreters in Oeſterreich und des Beraters bei der Nationalbank ein Ende zu ſetzen. Die Entſchließung erinnert andererſeits daran, daß nach dem Protokoll von 1932 der Rat das Recht habe, wenn er es mit Rückſicht auf die Fi⸗ nanzlage Oeſterreichs für notwendig halten ſollte, wieder Völkerbundsvertreter einzuſetzen. Den Garantleſtaaten, die in den Jahren 1933 und 1934 zur Verbeſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen und e Lage Oeſtereichs beigetragen hätten, wird der Dank ausgeſprochen. Der öſterreichiſche Finanzminiſter Dr. Draxler gab vor der Abſtimmung eine Erklärung ab, in der er ſagte, daß der wirtſchaftliche und ſtaatsfinanzielle Wiederaufbau Oeſtererichs befriedigende Fortſchritte erzielt habe. Die allgemeine wirtſchaftliche Lage Oeſterreichs zeige ſeit einigen Jahren eine zwar langſame, aber ſtetige Auf⸗ wärtsbewegung. Nach Annahme der Entſchließung ſprach der polniſchen Außenminiſter Beck. Er beglückwünſchte den Vertreter Oeſterreichs zu den erfreulichen Ergebniſſen der Finanzge⸗ barung ſeines Landes, die die Aufhebung einer von Anfang an als vorläufig gedachten Kontrolle ermöglicht habe. Gerechtigkeit im Völkerbund? Edens Reform und Aktionsprogramm. Genf, 25. September. „Die Völkerbundsverſammlung hat zu Beginn ihrer Jollſitzung am Freitag die am Donnerstag gefaßten Be⸗ ſchlüſſe des Präſidiums gebilligt, wonach die Frage der Re⸗ form des Völkerbundes bis zum Abſchluß der allgemei⸗ nen Ausſprache zurückgeſtellt wird. Für die gegen⸗ wärtige Tagung wird wiederum auf die Einſetzung des Ausſchuſſes für die Abrüſtungsfragen ver zich⸗ tet, diesmal mit der Begründung, daß die Einberufung des Präſidiums der Abrüſtungskonferenz von einigen Re⸗ gierungen beabſichtigt ſei. Als erſter Redner der allgemei⸗ nen Ausſprache erhielt hierauf der engliſche Außen⸗ miniſter Eden das Wort. Er begann mit einer Schil⸗ derung der gegenwärtigen düſteren Weltlage, die durch die allgemeine Schwächung des Vertrauens und die ſtei⸗ genden Rüſtungsausgaben zum Schaden von Wirtſchaft und Lebenshaltung gekennzeichnet ſei. Für England be⸗ kannte ſich Eden zu den Idealen der Freiheit, der Indi⸗ vidualität und der Friedens; man glaube in England an die Demokratie, wenn man dieſen Glauben auch nicht allzu kaut betone. Eine Aufſpaltung der Nationen nach ihren Regierungsſyſtemen in verſchiedene Lager wäre verhängnisvoll. Die engliſche Politik werde ſich weiter aufden Völkerbund gründen. Eden entwickelte dann ein ausführliches Reform und Aktionsprogramm, deſſen Grundlagen Erweiterung des Mitgliederkreiſes und Herſtellung vertrauensvoller Loya⸗ lität der Mitglieder ſind. Den Ausgangspunkt der Reform- beſtrebungen bildet das Berſagen der kollektiven Aktionen der letzten Jahre. um den Völkerbund zu einer wirklichen Vertretung der Weltmeinung und zu einem wirkſamen Mittel der Friedenserhaltung zu machen, müſſe man Be⸗ denken der Abſeitsſtehenden überwinden. Die engliſche Regierung erwarte große Vorteile von Regionalpakten, vorausgeſetzt, daß ſie mit der Völkerbundsſatzung vereinbar ſeien. England ſei bereit, über einen Pakt für Weſteuropa zu verhandeln. Artikel 19 biete eine Grundlage zu einre freien Ausſprache und Prüfung, durch die zum mindeſten ein Druck zur Abſtellung von Ungerechtigkeiten ausgeübt wer⸗ den könne. Schließlich müſſe auch Vorſorge für ein wir k⸗ ſames Eingreifen des Völkerbundes im Frühſtadium eines internationalen Konflikts getroffen werden. moraliſcher Nr. 226 Gemeinſchaftsempfang am Montag Proklamation des Führers über alle Sender. Berlin, 26. September. Am 28. September 1936, um 16,30 Uhr, findet über alle deritſchen Sender eine Uebertragung der Proklamation des Führers bei der Eröffnung des 8. Reichsparteitages der NSDAP in Nürnberg ſtatt. Einführende Worte ſpricht der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg Dr. Ley. Der Empfang der für die geſamte wirtſchaftliche Enk⸗ wicklung Deutſchlands grundlegenden Proklamation des Führers und der Worte Dr. Leys wird als Gemeinſchafts⸗ empfang in allen deutſchen Betrieben, in Verſammlungsräu⸗ men und auf freien Plätzen ſtattfinden. Durch dieſe umfaſ⸗ ſende Geſtaltung des Empfanges der Sendung ſoll allen deutſchen Boßksgenoſſen die Möglichkeit gegebe werden, die Borte des Führers zu hören. 772 ĩ˙·— Neben dieſer Verbeſſerung der Völkerbundsmaſchinerie ſtrebe England aber auch nach einer Verbeſſerung der allgemeinen politiſchen Beziehungen. Es halte an dem Londoner Kommunique von Ende Juli feſt, wonach Vertreter gewiſſer Regierungen prüfen ſollen, ob Schritte zu einer europäiſchen Regelung unternommen werden könnten. Man werde die Mitarbeit Aller aber nur gewinnen, wenn die Außenſtehenden überzeugt ſeien, daß ſie im Völkerbund Gerechtigkeit erlangen könnten, und daß es deshalb in ihrem Intereſſe ſei, ihm anzugehören. Eden ſprach ſich ſchließlich ohne nähere Begründung für die Trennung der Völkerbundsſatzung von den Friedensverträgen aus. Reif zur Erörterung und Anterſuchung durch die ge⸗ genwärkige Berſammlung ſei die ſchon im vorigen Jahre von dem engliſchen Vertreter aufgeworfene Frage des Zuganges zu den Rohſtoffen. Er regte eine un⸗ parteiiſche Jachverſtändigenunterſuchung an, die don Eng⸗ land unterſtützt werde. Faſchismus und Judentum „Die internakionale jüdiſche Politik umſtürzleriſch.“ Mailand, 25. September. Das von Farinacci geleitete bekannte Blatt„Regime Fasciſta“ veröffentlicht als Antwort auf einen polemiſchen Brief des Präſidenten der Union der italieniſchen israeli⸗ tiſchen Gemeinden, Ravenna, einen ſehr bemerkenswerten Aufſatz über„Faſchismus und internationales Judentum“. Das faſchiſtiſche Blatt beſtätigt zunächſt dem Präſidenten Ravenna, daß es Muſſolini bisher nicht als notwendig empfunden habe, in Italien Unterſchiede der Raſſen und der Religionen zu machen. Für einige jüdiſche Italieners ſcheine es aber zwei Staaten und zwei Parla⸗ mente zu geben. Das Blatt ſtellt feſt, daß die vom Faſchismus aufge⸗ zeigte und bekämpfte Gefahr in der Internationale der jüdiſchen Gemeinſchaft liege. Ihre Politik beſtehe in der ſelbſtſüchtigen Aktivität des Volkes Israel und ſei gegen die nationalen Intereſſen der anderen Völker gerichtet, bei de⸗ nen die Juden zu Gaſte ſeien und von denen ſie alle Rechte erhalten hätten. Daß dieſe internationale ſüdiſche Politik im Weſen umſtürzleriſch ſei, zeige die jüngſte Geſchichte Europas: Vom Monopol in der jüdiſchen Diktatur des bol⸗ ſchewiſtiſchen Rußlands bis zur Vothereſchäft in der bol⸗ ſchewiſierenden Regierung Blums ſei der umſtürzleriſche Einfluß der Juden eine klare Urſache der gegenwärtigen Anordnung. Daß das internationale Judentum antifaſchiſtiſch ſei, ſo fährt das Blatt fort, beweiſe die unwiderlegbare Tatſache, daß niemals von dieſer Seite in irgendeinem Staat ein Wort der Bewunderung oder der Dankbarkeit für den Faſchismus geäußert worden ſei. Wenn Herr Ra⸗ venna von den„verfolgten Juden Deutſch⸗ lands“ ſpreche, dann müſſe man ihm entgegenhalten, daß auch der vorhergegangene Zuſtand gebührend geprüft wer⸗ den müſſe. Zu viele Juden ſtanden in der vorder⸗ ſt 50 Reihe, als es galt, das alte Deutſchland niederzu⸗ reißen. 5 5 Italien und Genf Franzöſiſche Beeinfluſſungsverſuche. London, 25. September. Der franzöſiſche Korreſpondent des„Daily Telegraph“ berichtet, daß zwiſchen Muſſolini und den diplomatiſchen Vertretern Frankreichs und Englands in Rom Unterre⸗ dungen ſtattgefunden hätten. Der Duce habe hierbei ein „unnachgiebiges und zurückhaltendes Weſen“ an den Tag gelegt. In halbamtlichen Kreiſen in Rom werde betont, daß Muſſolini der Anſicht ſei, nicht Italien, ſondern die franzöſiſche und britiſche Regierung hätten einen Schlag in Genf erlitten. Dieſe beiden Mächte hätten dem Duce beſtimmte Verſicherungen abgegeben, die ſie je⸗ doch nicht hätten erfüllen können. 5 Das beweiſe, daß Frankreich und England nicht wüß⸗ ten, wie ſie den Völkerbund führen ſollten. Allgemein glaube man, daß Italien den Völkerbund nicht verlaſſen, aber die Zuſammenarbeit mit Genf gegenwärkig in ſeder Form ablehnen werde. Das könne bedeuken, daß die jla⸗ lieniſchen Beamten aus dem Völkerbundsſekretarigt zurück⸗ gezogen würden. Die Ozeanflüge der Luſthanſa Paſſagierdienſt bleibt den Zeppelinen vorbehalten. Frankfurt a. M., 25. Sept. Mit dem Luftſchiff„Hin⸗ denburg“, das von ſeiner achten Nordamerikafahrt zu⸗ rückgekehrt iſt, traf auch der Direktor der Deutſchen Luft⸗ hanſa, Frhr. von Gablenz, wieder in Deutſchland ein. Bekanntlich hat Frhr. von Gablenz kürzlich den erſten erfolg⸗ reichen Poſtprobeflug mit dem Flugboot Do 18 über den Atlantik durchgeführt. Er erklärte bei ſeiner Ankunft in Frankfurt a. M., daß von 12 bis zum nächſten Sommer er⸗ laubten Flügen in dieſem Jahr vier Probeflüge erledigt worden ſeien. Die beſte bisher erzielte Geſchwindigkeit habe 22 Stunden und 20 Minuten von Land zu Land betragen. Das Ziel ſei, dieſe Flüge in 16 Stunden auszuführen. Ne⸗ ben den beiden bis jetzt benutzten Flugbooten würden zwei neue Maſchinen erbaut werden, die ſpeziell für die Ueber⸗ querung des Nordatlantik beſtimmt ſeien. Irhr. von Gablenz ſieht die Möglichkeit, Paſſagierflüge über den Nordaklankik zu unternehmen, zunächſt nicht für ge. geben. Mit den neuen Flugbooten werde es allerdings mög⸗ lich ſein, den einen oder anderen Paſſagier mitzunehmen. Auf abſehbare Zeit werde jedoch die Durchführung des Paſ⸗ ſagierdienſtes über den Ozean den Zeppelin⸗Luftſchiffen vor⸗ behalten bleiben müſſen, die den Paſſagieren weit größere Bequemlichkeiten böten, als ihnen je auf einem Flugzeug ge⸗ boten werden können. — ffpfpßpß,ß, Die Oeffnung der Schleuſen Kriegsrat der nationaliſtiſchen Heerführer. St. Jean de Luz, 26. September. In Salamanca hat eine Beſprechung der ſechs natio⸗ naliſtiſchen Generäle Franco, Mola, Queipo de Llano, Ca⸗ banellas, Saliquet und Gil Juſt ſtattgefunden, bei der wich⸗ tige Entſchlüſſe zum bevorſtehenden Angriff auf Ma⸗ drid gefaßt worden ſind. Zu der von den Roten vorgenommenen Oeffnung der Schleuſen des Staudammes des Alberche-Fluſſes meldet Radio Valladolid am Donnerstag abend, daß dieſe Maß⸗ nahme nicht den gewünſchten Erfolg gezeitigt habe. Die nationaliſtiſchen Truppen ſeien bei ihren militäriſchen Ope⸗ rationen durch die Ueberflutung nicht weſentlich beeinkräch⸗ tigt worden. 22 tote Flugzeuge abgeſchoſſen Nach einer von der Militärkommandantur von Burgos bekanntgegebenen Mitteilung ſoll es den nationalen Trup⸗ pen gelungen ſein, im Laufe der vergangenen fünf Tage 22 Flugzeuge der Roten abzuſchießen, während die Nationalen im gleichen Zeitraum nur zwei Apparate verloren haben. Erfolge der Nattonaliſten Wie das Hauptquartier der Nationaliſten in Valladolid mitteilt, haben die Südſtreitkräfte auf ihrem Vormarſch den wichtigen Knotenpunkt Azuaga, der zwiſchen Badajoz und Cordoba liegt, beſetzt. Der heftige Widerſtand der Marxi⸗ ſten wurde durch Artilleriefeuer gebrochen. Die Gegner er⸗ litten ſchwere Verluſte. An der Toledo⸗Front wieſen die Truppen des Ge⸗ nerals Franco einen heftigen Gegenangriff der Roten zu⸗ rück. Die Marxiſten hatten 78 Tote zu verzeichnen. An der Biscaya⸗Küſte drangen die nationaliſtiſchen Truppen ebenfalls weiter vor. Sie beſetzten dort Arecha⸗Valetta. Auch hier hatten die Marxiſten große Verluſte. 20 Offiziere zum Tode verurteilt Das Volksgericht von Valencia hat 20 Infanterie⸗Offi⸗ ziere wegen verſuchten Aufſtandes zum Tode verurteilt. Un⸗ ter ihnen befinden ſich ein Oberſtleutnant, ein Major und fünf Hauptleute. Die Madrider Polizei hat General German San Pelayo, Oberſtleutnant Adrados und Hauptmann Sil⸗ veſtre verhaftet, die 1934 bei der Feſtnahme zweier ſoziali⸗ ſtiſcher Abgeordneten beteiligt geweſen ſein ſollen. Anaufhaltſamer Vor marſch Der Sonderberichterſtatter der Agentur Havas meldet aus Talavera, daß die nationalen Truppen auf der ganzen Front weſtlich und ſüdlich von Madrid ihren Vormarſch⸗ fortſetzen und jeden Widerſtand der Regierungstruppen brachen. Die Vorhut der Kolonne des Oberſtleutnants Ca⸗ ſtejon ſei etwa 16 Kilometer vor Toledo eingetroffen. Wie an den vorhergehenden Tagen ſeien die Verluſte der roten Truppen außerordentlich groß, während die nattonalen kaum Tote und Verletzte hatten. Das erbeutete Kriegsma⸗ terial habe man an Ort und Stelle gelaſſen, da die Zeit zum Einſammeln fehle. Aus Burgos wird gemeldet, daß die Kolonne Yague über Torrijos hinaus vorgedrungen ſei. Die Roten hätten bei einem Zuſammenſtoß 70 Tote gehabt. Die Flugzeuge der Nationalen überflogen ſtändig den Alcazar von Toledo, um die dort Eingeſchloſſenen zu ermutigen. * leber 300 Mordtaten in Gan Sebaſtian Aus San Sebaſtian wird bekannt, daß den Marxiſten dort 1 7 über 500 Mordtaten an rechtsgerichteten Perſo⸗ nen nachgewieſen worden ſind. Die Jahl der Opfer dürfte ungefähr doppelt ſo groß ſein. Es iſt jedoch ſchwer, genaue Angaben zu erhalten, da viele der Ermordeten nicht begra⸗ ben, ſondern ins Mer geworfen wurden. Grinſende Henkersknechte Bei den Schilderungen der Schreckensſzenen aus der Zeit der Marxiſtenherrſchaft wird auch von der heldenhaften 0 einer Frau berichtet, deren Mann zuſammen mit anderen gefangenen Offizieren ermordet wurde. Die Witwe begab ſich an den Hinrichtungsort und bat die roten Milizen, den Leichnam ihres Gatten herauszuholen, damit ſie ihn beſtatten 1 könne. Auf die gleichgültige Antwort, ſie möge es doch ſelbſt tun, begann die Witwe aus dem Berg von Toten, die den Gefängnishof bedeck⸗ ten, einen Leichnam nach dem anderen hervorzuziehen, bis ſie bei den Opfern auch ihren toten Gatten fand. Unter den höhniſchen Blicken der Wache mußte die Frau die ſterb⸗ lichen Ueberreſte ihres Mannes ſelbſt aus dem Gefängnis auf die Straße ſchleifen, wo ſich Vorübergehende ihrer er⸗ barmten und ihr halfen, die Leiche zum Friedhof zu bringen. Flucht eines katalaniſchen Miniſters Die Agentur Fournier meldet aus Perpignan, daß das Mitglied der katalaniſchen Regierung in Barcelona, Eſpana, im Kraftwagen in Frankreich eingetroffen iſt. Eſpana iſt Innenminiſter in Barcelona. Sein umfangreiches Gepäck ſcheine anzudeuten, daß ſein Aufenthalt in Frankreich von längerer Dauer ſein werde. In gewiſſen Kreiſen glaube man, daß Eſpana, der auf geſpanntem Fuß mit den Anarchiſten lebte, weil er gegen deren Untaten wiederholt Stellung ge⸗ nommen hatte, die Flucht der möglichen Rache ſeiner poli⸗ tiſchen Gegner vorgezogen habe. 5 r Die Entlaſtung der Reichsbank In der dritten Septemberwoche iſt die Entlaſtung der Reichsbank, wie der Ausweis vom 23. September zeigt, ſehr günſtig fortgeſchritten. Gewiſſe Verzögerungen in der Ent⸗ laſtung, die bisher zu beobachten waren, ſind vollkommen überwunden. Mit einem Rückgang der geſamten Kapital⸗ anlage um 169,9 auf 4866,7 Millionen Mark ſind nun⸗ mehr 98,8 v. H. der Ultimoſpitze abgedeckt gegen 86,6 v. H. zum gleichen Stichtag des Vormonats mit 78,2 v. H. zum entſprechenden Vorjahrstermin. Dieſe Entwicklung des Reichsbankſtatus wurde begünſtigt durch die Flüſſigkeit am Geldmarkt in Verbindung mit der Ueberweiſung der Steuer⸗ anteile an die Länder. Insgeſamt zeigt der Zahlungsmittelumlauf eine Ab⸗ nahme auf 6079 Millionen Mark gegen 6249 Millionen Mark in der Vorwoche, 6041 Millionen Mark im Vormonat und 5753 Millionen Mark zur entſprechenden Vorjahreszeit. Die Spanne gegen das Vorjahr beträgt mithin 326 Millio⸗ nen Mark. Die Deckungsbeſtände betragen bei einer Ab⸗ nahme um 0,9 Millionen Mark rund 70,7 Millionen Mark. Im einzelnen ſtellen ſich die Goldbeſtände bei einer Abnahme um 1 Million Mark, die im Ausland für das laufende Ge⸗ ſchäft verkauft wurden, auf 65,0 Millionen Mark, während die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen eine Zunahme um 0,1 auf 5,7 Millionen Mark aufweiſen. Kurzmeldungen Eröffnung einer Reichsbahnaukoſtrecke im Rundfunk. Berlin, 26. Sept. Am Sonntag, den 27. dieſes Monats, vormittags 11 Uhr, findet in Anweſenheit der Spitzen von Partei und Staat die Eröffnung der Reichsautobahnſtrecke Breslau—Liegnitz—Kreibau ſtatt. Die Feierlichkeit wird auf alle deutſchen Sender übertragen. N Durch Weſpe unſicher geworden. 5 Zwei Toke. Schweinfurt, 25. Sept. Ein aus Richtung Sennfeld kom⸗ mender Kraftwagen überfuhr auf der Straße Sennfeld Adelsheim eine Frau Rappold aus Adelsheim und deren Schweſter namens Reichert, die beide auf der rechten Stra⸗ ßenſeite ſpazieren gingen. Während die Reichert ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß ſie auf der Stelle verſchied, iſt Frau Rappold in der darauffolgenden Nacht geſtorben. Der Fahrer gibt an, durch eine Weſpe unſicher geworden, die Herrſchaft über den Wagen verloren zu haben. Reichstagung der deutſchen Lichktechniker. Frankfurt a. M., 25. Sept. Im großen Saal des Pal⸗ mengartens wurde am Freitag die Reichstagung der deut⸗ ſchen Lichttechniker durch den Reichsvorſitzenden, Profeſſor Dr. ing. R. G. Weigel⸗ Karlsruhe eröffnet. Profeſ⸗ ſor Dr. Weigel begrüßte die ausländiſchen Vertreter der ver⸗ wandten Organiſationen und die vielen Gäſte. Es ſprachen U. a. noch Begrüßungsworte der Gauobmann des Amtes für Technik, Profeſſor Settig, für den Phyſikaliſchen Verein und im Namen der Frankfurter Univerſität. Ein Vertreter der niederländiſchen Fachgeſellſchaft dankte dafür, daß die große deutſche Stammfachgeſellſchaft ſie hierzu eingeladen habe. 5 wurde in die eigentlichen Fachberatungen eingetre⸗ en. Berſammlungsverbot in Danzig aufgehoben. Danzig, 26. Sept. Der Danziger Polizeipräſident hat an⸗ geordnet, daß mit dem Ablauf des 26. September das am 20. Juni dieſes Jahres erlaſſene Verbot aller politiſchen Verſammlungen und Umzüge wieder aufgehoben wird. Wien. Das Verſammlungsverbot iſt bis zum 31. Okto⸗ ber verlängert worden. Davon ausgenommen iſt lediglich die Vaterländiſche Front. Paris. Der am Freitag ausgebrochene Streik der Fluß⸗ ſchiffer hat den geſamten Hafenverkehr in Paris lahmgelegt. London. Zu einem ſchweren Gefecht engliſcher Truppen mit arabiſchen Aufſtändiſchen bei Nablus wird mitgeteilt, daß in dieſem Kampf 44 Araber getötet wurden. Zu einem weiteren blutigen Zuſammenſtoß iſt es in Galiläa gekom⸗ men, wobei 40 Araber fielen. Helſingfors. Die Regierung Kivimäki erhielt im finnlän⸗ ländiſchen Reichstag bei der Aussprache über ein Geſetz zur Verſchärfung der Strafen für Landes- und Hochverrat mit 94 93 Stimmen ein Mißtrauensvotum. Keines legte mehr ein Ei Sie waren alle mauſetot, acht ſchöne weiße„Leghorn“ und ein ſtolzer Hahn! Haſes waren untröſtlich. Dann kam der Tierarzt und ſagte: Vergiftet! Wieſo? Warum? Das Rätſel wurde bald gelöſt: Nicht weit ab von Haſes Hühner⸗Auslauf liegt ein Feld, das Piepenbrink ge⸗ hört. Piepenbrink klagt über Mäuſe. Piepenbrink ſtreut Gift⸗ weizen und macht in der Zeitung darauf aufmerkſam. Alle Nach, barn richten ſich entſprechend ein und flicken ihre Zäune.— Bloß Haſe weiß von nichts. Und wer ſoll ſonſt die Hühner warnen? Tja— hätte er Zeitung geleſen! Die ſchützt vor Schaden und Verdruß. weshalb ſie jeder haben muß Aus den Nachbarlaͤndern Hochſpeyer.(Am Herd vom Blitz getroffen) Bei einem ſchweren Gewitter, das ſich über Frankenſtein entlud, wurde der im Dürkheimer Tal wohnende Theobald Holf, während er in ſeiner Wohnung in der Nähe des Küchen⸗ herdes ſaß, vom Blitz getroffen und zu Boden geworfen. Der Arzt ſtellte bei dem Bewußtloſen eine Lähmung der ſin⸗ ken Körperſeite feſt, auch hatte er die Sprache verloren die ſich allerdings in der Nacht wieder einſtellte. a Tödlich verlaufener Autounfall. Michelſtadt i. O. Als an der Abzweigung der Strat nach Michelſtadt ein von Brensbach been Gate mit einem Lieferauto zuſammenſtieß, wurde die auf de Lieferwagen mitfahrende 34 Jahre alte Ehefrau Sohle Himmelheber aus Brensbach ſo ſchwer verletzt, daß fte dem Transport zum Krankenhaus ſtarb. Der Führer 9 Lieferwagens wurde dem Richter zur Vernehmung vorge führt. 5 Mord in Kandel Die geſchiedene Ehefrau erſchoſſen. Kandel, 26. Sept. Am Freitag nachmittag erſchoß det 48 Jahre alte Ludwig Dörr aus Hagenbach im Hofe des Gaſthauſes Bayeriſcher Hof in Kandel ſeine um einige Jahre jüngere, von ihm geſchiedene Ehefrau. Die furchtbare Tat ſpielte ſich wie folgt ab: Die Ehefrau Dörr, die ſchuldlos geſchieden war, weilte mit ihrem 15fh⸗ rigen Sohn in Kandel, wo beim Amtsgericht am Vormittag Termin zur Leiſtung des Offenbarungseides wegen Un⸗ terhaltsforderungen gegen den Ehemann ſtattfand. Danach begab ſich die Frau in das Gaſthaus Bayeriſcher Hof. Lud⸗ wig Dörr hatte dies in Erfahrung gebracht und lauerte ſei⸗ ner geſchiedenen Frau auf. Als dieſe von der Wirtſchaft in den Hof ging, kam Dörr plötzlich auf ſie zu und gab aus nächſter Nähe aus einem Walzenrevolver zwei Schüſſe auf ſie ab. Die Frau wurde dabei in die Schlagader getroffen und verblutete in wenigen Minuten. Der Mörder ergriff mit einem Fahrrad die Flucht. Zivilperſonen nahmen in Kraftwagen und Motorrädern ſofort die Verfol⸗ gung auf, holten Dörr ein und brachten ihn zunächſt in das Arbeitsdienſtlager Kandel. Dort wurde er von der Gen⸗ darmerie Kandel feſtgenommen und in das Amtsgerichtsge⸗ fängnis eingeliefert. Groß-Gerau.(Beſtrafter Rohling.) Auf dem Schützenfeſt, das im Juni in Haßloch gefeiert wurde, hatte ein junger Haßlocher den Hilfsförſter, der dienſtlich am Feſt teilnahm, ohne jeden Grund beſchimpft und bedroht. Als ſich ein Einwohner mit der Bemerkung einmiſchte, er ſolle! das doch laſſen, wurde er von dem Rohling derart mit der Fauſt ins Geſicht geſchlagen, daß er bewußtlos zuſammen⸗ brach. Die Ausrede, er ſei betrunken geweſen, half dem Burſchen vor dem Amtsgericht nichts. Er wurde wegen Be. leidigung und vorfätzlicher Körperverletzung zu dreieinhalb Monaten Gefängnis und den Koſten des Verfahrens ver⸗ urteilt. — Lauffen a. N.(Unglückbeim Baggern“) Die Firma Sander, Horkheim, die gegenwärtig hinter dem Ze⸗ mentwerk mit der Ausbaggerung beſchäftigt iſt, wurde von einem ſchweren Betriebsunfall betroffen. Sogleich nach Be. ginn der Arbeit wurde der Gefolgſchaftsmann Auguſt Link aus Wimpfen am Berg auf bis jetzt noch nicht geklärte Weiſe von einer Stellſchraube am rechten Rockzipfel er⸗ faßt, wodurch dieſer ſich um eine Welle wickelte und zwar ſo ſtark, daß Link der Bruſtkorb eingedrückt wurde. In be⸗ denklichem Zuſtand wurde er ins Heilbronner Krankenhaus übergeführt. 5 Zweiter Herbſtfahrplan der Rheindampfer. Mainz. Bis zum Sonntag, 27. September, gilt noch der erſte Herbſtfahrplan der„Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampf⸗ ſchiffahrt“. Damit iſt aber die Möglichkeit zu Rheinfahrten noch nicht beendet, ſondern am 28. September tritt ein zweiter, eingeſchränkter Herbſtfahrplan in Kraft, der bis zum 18. Oktober gültig iſt. Er bietet insbeſondere noch eine durchgehende tägliche Schnellfahrt von Mainz nach Köln, eine tägliche Fahrt von Koblenz nach Köln und mehrere Fahrten zwiſchen Koblenz Rüdesheim und umgekehrt, Sonntags werden einige Verſtärkungsſchiffe eingeſetzt. Kraftfahrertreffen in Erbach. Erbach i. O. Alljährlich beendet der Deutſche Automo⸗ bil⸗Club e. V., Gau 15„Weſtmark“ ſein ſportliches und touriſtiſches Jahresprogramm mit ſeiner Gauabfahrt. Führte dieſe im vergangenen Jahre nach Kuſel in der Pfalz, ſo iſt heuer Erbach im Odenwald ihr Ziel. Dieſe Stadt ſteht an dieſem Samstag und Sonntag im Zeichen eines großen Kraftfahrertreffens. Von dem reichhaltigen Programm, das der Weſtmarkgau ſeinen Mitgliedern und Gäſten bietet, verdient das Grasbahn⸗Rennen, das am Sonntag nachmittag auf der bekannten Erbacher Renn⸗ bahn geſtartet wird, beſondere Erwähnung. 1 Außer dem Sport werden ſelbſtverſtändlich auch Tourl⸗ ſtik und Geſelligkeit bei der diesjährigen Gauabfahrt wie⸗ der zu ihrem Recht kommen. Die beiden Motorſporttage finden am Sonntagabend mit Preisverteilung und Sieger⸗ ehrung einen würdigen Abſchluß. Böſes Ende einer Nachtfahrt — hechingen. Nachts ereignete ſich in der Rabengaſſe ein ſchwerer Motorradunfall, bei dem der Lenker des Fahr⸗ euges und der Beifahrer, beide aus Hechingen, erhebliche erte ge erlitten. Der 18 Jahre alte Anton Heß aus Hechingen, der bisher ein Kleinkraftrad führte, hatte dieſes in Tailfingen gegen ein gebrauchtes ſchwereres Motorrad eingetauſcht. Nach dem Kauf fuhr er abends nach Hechin⸗ gen, wo er zunächſt beim„Reichshof“ Halt machte. Dort traf er den 35jährigen verheirateten Willi Steinhilber. 0 deſſen Bitte ließ Heß ihn auf den Sozius ſitzen. Als die beiden die Schmidteſtraße abwärts fuhren, verſagte die Bremſe und Heß fuhr geradeaus auf die weiter unten he⸗ findlichen Häuſer der Rabengaſſe los, wo er mit voller Wucht gegen das Scheuertor eines Hauſes prallte. 895 der ſich am Rade feſtgehalten hatte, kam mit verhältnis mäßig geringen Kopfverletzungen, einem verſtauchten Arm und verletzter Hand davon, während Steinhilber mit einem Schädelbruch, Kinn⸗ und Mundverletzungen und einer Kun verletzung liegen blieb. Er wurde in die Klinik nach Tü bingen übergeführt. Durch die geſchloſſene Schranke gefahren Gießen. Ein entſetzlicher Unglücksfall ereignete ſich abends gegen halb 3 Uhr an dem Bahnübergang an der Licher ſtraße. Ein Motorradfahrer mit Beifahrer auf dem Rüchſtz durchfuhr die geſchloſſene Bahnſchranke und wurde von dem im gleichen Augenblick herankommenden Zug getötet. Der Beifahrer wurde bei dem Anprall auf die Straße gesch; dert und entging ſo dem ſicheren Tode. Außer einer lei ten Prellung am Handrücken erlitt er keinerlei Verletzungen. Aus dem bad lociien Lande Neubildung von Bezirksräten Dritte Verordnung zur Neueinteilung der inneren Verwaltung. Karlsruhe, 26. Sept. Mit der auf 1. Oktober erfolgen⸗ den Aufhebung der Bezirksämter Adelsheim, Weinheim, Bretten, Oberkirch, Waldkirch, Staufen, Engen, Meßkirch und Pfullendorf treten auch die für dieſe Amtsbezirke gebil⸗ deten Bezirksräte außer Tätigkeit. Um jedoch den Bewoh⸗ nern der aufgehobenen Amtsbezirke oder der ſonſt durch die Neueinteilung der inneren Verwaltung berührten Gemein⸗ den im Bezirksrat des künftig zustehenden Bezirksamtes eine angeméſſene Vertretung zu gewährleiſten, werden nach einer Anordnung des Miniſters des Innern die Bezirksräte aller Amtsbezirke, die auf Grund des Geſetzes über die Neueinteilung der inneren Verwaltung vom 30. Juni 1936 eine Vergrößerung erfahren, aufgelöſt und unter kunlichſter Berückſichtigung des etwa eingetretenen Gebiets⸗ zuwachſes von den Landeskommiſſären im Einverneh⸗ men mit den Kreisleitern der RSA alsbald neu ge⸗ bildet. Außerdem wird den Polizeipräſidenten und Poli⸗ zeidirektionen, die nicht mehr Teile der Bezirksämter, ſon⸗ dern ſelbſtändige Behörden ſind, ein beſonderer Bezirksrat beigegeben. Amksunkerſchlagung eines früheren Ralſchreibers. heidelberg. Wegen Amtsunterſchlagung, Untreue und Urkundenvernichtung hatte ſich der 43 Jahre alte Friedrich Ludwig Schumacher aus Rohrbach bei Sinsheim vor der Großen Strafkammer zu verantworten. Der Ange⸗ klagte, ein bisher ſtrafloſer und geachteter Mann, beklei⸗ dete ſeit 1925 den Poſten eines Ratſchreibers in Rohrbach und genoß das volle Vertrauen ſeiner Vorgeſetzten. Im Dezember 1935 wurde nun plötzlich feſtgeſtellt, daß Schu⸗ macher ſeit 1927 laufend Geld unterſchlagen hatte. Für einige freiwillige Mitglieder hatte er das Kleben von In⸗ validenmarken übernommen und auch dem Gemeinderech⸗ ner für die Ortsangeſtellten dieſe Arbeit abgenommen. An⸗ ſtatt nun die Marken auf der Poſt zu kaufen und ordnungs⸗ gemäß in die Quittungskarten einzukleben, löſte er von alten Karten, die im Rathaus aufbewahrt wurden, entwertete Marken, änderte das Datum und verbrauchte das verein⸗ nahmte Geld für ſich. Insgeſamt veruntreute er in über 100 Fällen 912 Mark. Das Gericht verurteilte Schumacher zu einem Jahr ſechs Monaten Gefängnis und 300 Mark Geld⸗ ſtrafe. Vier Monate Gefängnis und die Geldſtrafe gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Tod auf der Ausflugsfahrk. Heidelberg, 26. Sept. Ein trauriges Ende nahm eine Ausflugsfahrk, auf der ſich der 36jährige Adolf Urban und die 26 Jahre alte Elly Wieners, beide aus Bonn befan⸗ den. Als Urban kurz vor Nußloch mit dem Motorrad eine Kurve durchfuhr und dabei einen Laſtzug überholen wollte, mußte er wegen eines vor ihm fahrenden Rad⸗ fahrers ſtark abbremſen. Aus noch nicht einwandfrei ge⸗ klärter Urſache ſtürzte die Beifahrerin vom Sitz, wurde unter den Laſtzug geſchleudert und auf der Stelle getötet. Der Motorradfahrer wurde vorläufig feſtgenommen, ſein Fahrzeug beſchlagnahmt. 2 () Rot bei Wiesloch.(Ein roher Patron.) Ein Landwirt verſetzte bei einem Wortſtreit ſeiner Frau mit dem Taſchenmeſſer einen Stich in den Unterleib. Die ſchwerverletzte Frau mußbe ins Krankenhaus verbracht werden. Der rohe Menſch wurde verhaftet. (J) Pforzheim.(Selbſttötung.) Im Stadtteil Bröt⸗ zingen hat ein 17⸗Jähriger ſeinem jungen Leben durch einen Schuß in die Schläfe ein Ende gemacht. Die Tat geſchah vermutlich in einem Zuſtand geiſtiger Verwirrung. (J) Achern.(Das Landesfeuerwehrehren⸗ mal.) Mit der Aufſtellung des Denkmals iſt bereits begon⸗ nen worden. Die Arbeiten gehen flott voran, ſo daß das ganze Denkmal zum vorgeſehenen Termin fertiggeſtellt iſt. Die Zahl der zur Einweihungsfeier am 11. Oktober gemel⸗ deten Feuerwehrleute iſt inzwiſchen auf 5300 geſtiegen. In einer Sitzung, an der der Präſident des Badiſchen Landes⸗ ſeuerwehrverbandes, Branddirektor Müller⸗Heidelberg, teil⸗ nahm, gab Kreisfeuerwehrführer Hehn die genauen Einzel⸗ heiten des Programms der Denkmalsweihe bekannt. Schwere Bluttat an der Bergſtraße Den Schwiegerſohn lebensgefährlich verletzt. Heppenheim a. d. B. In der kleinen Bergſtraßenge⸗ meinde Oberladenbach kam es zwiſchen dem 72 Jahre al- ten Landwirt Horneff und ſeinem 50jährigen Schwieger. ſohn Maier im Garten zu Auseinanderſetzungen. Adler, der mit dem alten Mann Anteil an der Ernte eines Apfel⸗ baumes hatte, wollte ſein Obſt abmachen wogegen Hor⸗ neff Einſpruch erhob. Als Maier dem Willen des alten Mannes nicht nachkam, ſchlug dieſer mit einer Hacke auf ſeinen Schwiegerſohn ein und griff ſchließlich zu einem Meſſer, mit dem er Maier lebensgefährliche Stiche in den Leib und in die Bruſt beibrachte, ſo daß Maier in lebens- gefährlichem Zuſtand ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Horneff wurde in Haft genommen. Gtiftungsfeſt mit Bannerweihe der Freiwilligen Feuerwehr in Mannheim⸗GSeckenheim. Nach einigen Wochen der Vorbereitung und emſiger Kleinarbeit bringt der 26. und 27. September 1936 der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ein Feſt der Wehe und der Freude. 30 Jahre ſind verfloſſen, ſeitdem ſich die Be⸗ gründer der hieſigen Wehr zuſammenfanden, um die Frei⸗ willige Feuerwehr in ihrer jetzigen korporativen Form ins Leben zu rufen. Wohl gab es ſchon viel früher Feuer⸗ wehrmänner und Feuerbekämpfung auch in beeſiger Ge⸗ meinde, was auch an dieſer Stelle geſagt ſein ſoll, um keinerlei Meinungsverſchiedenheiten über dieſen Punkt aufkommen zu laſſen; aus der beſtehenden Einrichtung heraus bildete ſich ſchließlich die Freiwillige Feuerwehr Seckenheim im Jahre 1906. Bei der am 26. September 1906 erfolgten Grün⸗ dungsverſammlung zeichneten ſich 69 Mitglieder in die Liſten ein, die nachſtehende Herren in den Verwaltungs⸗ rat wählten: Karl Pfiſterer, Mich. Herzog, Karl Tran⸗ ſier, Jakob Klumb und Joſef Spies. Gleichzeitig wurde Herr Karl Pfiſterer zum Kommandanten, ſowie Herr Ratſchreiber Ritter zum Adjutanten gewählt. Zu Haupt⸗ leuten wurden die Herren Leop. Schaffner und K. Tran⸗ ſier, zu Obleuten die Herren Peter Wolf, Phil. Weiß⸗ ling, Ludwig Lechbühler, Mich. Weiß, Adam Gropp und Gg. Stock beſtimmt. Zu Vertrauensleuten die Her⸗ ren Th. Rieſenacker, Herm. Bauer, Emil Klumb und K. Aug. Eder. Die Geräte und Beſchaffung von Ausrüſtun⸗ gen wurde mit 3800 Mark vom Gemeinderat zur Ver⸗ fügung geſtellt und beſchafft, bezw. ergänzt. Ihre Feuer⸗ taufe erhielt die Wehr am 11. Dezember 1906 beim Brande Honeg(Scheuer). Im Verlaufe der nun hinter uns liegenden 30 Jahre hatten den Befehl über die Wehr die Kommandanten: Karl Pfiſterer, Leop. Schaff⸗ ner, Leonhard Rudolf, Adam Neubauer, Karl Schwab und der derzeitige Kommandant Emil Sößer. In char⸗ gierten Stellen hatten ſich während dieſer Zeit ferner ſehr verdient gemacht die Herren Karl Tranſier, Joſef Spies, Peter Wolf, Th. Rieſenacker, Ph. Johann. Wilh. Hirſch, Karl Spies, Ernſt Volz, Karl Zwingenberger und Lalcale euudsciiau Seckenheim im Dunkeln. Die erſte Verdunkelungsübung, die geſtern Abend hier ſowie in verſchiedenen Vororten Mannheims durch⸗ geführt wurde, verlief in muſtergültiger Weiſe. Schlag⸗ artig erlöſchte 20.30 Uhr die geſamte Straßenbeleuch⸗ tung und im Nu waren ſämtliche Häuſer verdunkelt. Nur noch unſer himmliſcher Trabant ſandte ſein Licht auf den verdunkelten Stadtteil. Während die Amtsträ⸗ ger des RLB. und Polizeiorgane einen Rundgang mach⸗ ten, um feſtzuſtellen, ob auch den Anordnungen genügt würden. Nur in wenigen Fällen waren Mängel an Abblendung aufzuweiſen. Auch der geſamte Kraftfahr⸗ zeugverkehr und die OEG.⸗Bahn waren ab geblendet. Sonſt wurde hier im allgemeinen den Anordnungen des ROB. Folge geleiſtet und nur wenige Zivilperſonen hiel⸗ ten ſich auf der Straße auf. Auch in Ilvesheim verlief die Verdunkelungsübung in exakter Weiſe. Die Freiwillige Feuerwehr und der ROB. waren hier mit der Durchführung betraut. Eben⸗ falls war die Feuerwehr Ladenburg mit einem Auto herbeigeeilt. Landrat und Kommiſſar konnten Ilvesheim ein gutes Urteil abgeben. Verdunkelung war ſehr gut und Zivilperſonen waren faſt keine auf der Straße anzutreffen. 5 Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt am Montag, 28. 9., nachm. 2.304 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. 0 „Olympia⸗Ausklang“. Unter dieſer Idee ſteht eine turneriſche Veranſtaltung des Turnerbundes„Jahn“ am Sonntag, den 4. Oktober, abends im Schloß⸗Saale, die ein Ereignis beſonderer Prägung zu werden verſpricht. Einerſeits will man das große olympiſche Geſchehen in eigener Art nochmals herausſtellen und auf die Zu⸗ ſchauer wirken laſſen und damit gleichzeitig andererſeits Liebe und Begeiſterung für die Sache der Leibesübungen im allgemeinen wecken. An der Ausgeſtaltung des Pro⸗ gramms wird unter bewährter fachkundiger Leitung emſig gearbeitet, wobei Turnerinnen, Schülerinnen und Frauen miteinander wetteifern. Das Ganze klingt in einer allge⸗ meinen Tanzunterhaltung aus, womit die Veranſtaltung eine beſonders volkstümliche Note erhält. 1 Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Herr Jakob Feuerſtein in Ilvesheim. Unſerem langjährigen Zeitungs⸗ träger, der unſere Ilvesheimer Abonnenten immer ge⸗ wiſſenhaft betreut, die beſten Wünſche. Georg Heidenreich, ſowie der geſamte jetzige Verwal⸗ tungsrat. Während der vergangenen 30 Jahre mußten die Wehrmänner, getreu ihrer Parole: Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr! ſich des öfteren in den Dienſt für ihre Mitmenſchen ſtellen, ſei es, daß ein Brand zu bekämpfen war, daß Waſſer und Anwetter ſie zur Stelle riefen. Nicht achtend der drohenden Gefahren haben ſie bei der⸗ artigen Vorkommniſſen ſtets in Treue und Pfeſchtbewußt⸗ ſein ihren Mann geſtellt und größeren Schaden verhütet. Kein Wunder deshalb, daß dieſen Männern für ihre ſelbſtloſe, tapfere Hilfsbereitſchaft auch der Dank der ganzen Bevölkerung gilt, beſonders heute an ihrem Ju⸗ bel⸗ und Ehrentage. Schon lange war der Wunſch rege, auch eine Fahne, wie die übrigen Wehren, zu beſitzen. Immer wieder mußte die Beſchaffung aus den verſchiedenſten Gründen verſchoben werden, bis dieſes Jahr ein raſcher feſter Ent⸗ ſchluß den langjährigen Wunſch zur Tat werden ließ. Es wird wohl kein Geheimnis verraten, wenn geſagt wird, daß beſonders die finanzielle Seite für die Beſchaffung einer Fahne von ausſchlaggebender Bedeutung war, daß aber dank allſeitiger Unterſtützung ſeitens der hieſigen Bevölkerung dieſes ſchwierig ſcheinende Problem ziemlich leicht gelöſt wurde. Nun muß nur das Wetter noch den verſchiedenſten Veranſtaltungen, wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen, günſtig ſein und das bisherige Wohlwollen ſich in einem recht guten Beſuch derſelben kundtun, damit die gehabten Mühen der Vorbereitung ihren Lohn finden. In Anbetracht der vorgerückten Jahreszeit wird das ganze Feſt nur im kleineren internen Rahmen aufgezo⸗ gen und es wird deshalb umſo mehr gewünſcht und er⸗ wartet, daß beſonders die„Einheimiſchen und Nächſt⸗ gelegenen“ die ganzen Veranſtaltungen in wahrer Volks⸗ gemeinſchaft miterleben und mitfeiern. Auch in dieſem Punkte muß die alte Feuerwehrdeviſe gelten:„Einer für Alle und Alle für Einen!“ — Ein Reichsunterkunftsverzeichnis. Zwiſchen dem Reichsfremdenverkehrsverband und der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe iſt eine Verein⸗ barung über die Aufſtellung von Unterkunftsverzeichniſſen getroffen worden. Darnach wird die Fachgruppe Beherber⸗ gungsgewerbe in den nächſten Wochen ſedem Beherber⸗ gungsbetrieb Fragebogen zuſenden Auf Grund dieſer Fra⸗ gebogen iſt die Aufſtellung eines Reichsunterkunftsverzeich⸗ niſſes geplant, ſowie gleichzeitig eine Untergliederung in Gebiets⸗ und örtliche Unterkunftsverzeichniſſe. In die Un⸗ terkunftsverzeichniſſe der Orte, in denen die Zimmerzahl des Beherbergungsgewerbes zu gering für den normalen Beſucherzuſtrom iſt, können auch die Privatzimmervermie⸗ ter als beſondere Gruppe in das Verzeichnis aufgenommen werden. Das Verzeichnis wird u. a. auch die Mindeſt⸗ und Höchſtpreiſe für Betten, Frühſtück und Vollpenſion ent⸗ halten. — Boten des Winkers. Einige Monate zu früh trafen auf dem Bodenſee die ſchwarzen flinken Haubentaucher ein. Mit dem Erſcheinen dieſer Wintervögel, welche jeweils aus den nordiſchen Gewäſſern kommen, um milderes Klima aufzuſuchen, rechnet man allgemein mit einem früh ein⸗ ſetzenden Winter. In normalen Jahren kommen dieſe Vö⸗ gel meiſt nach Allerheiligen an den Bodenſee. Filmſchau. Der Meiſterregiſſeur Carl Fröhlich inſzenierte mit dem geſtern aufgeführten Film„Liſelotte von der Pfalz“ einen der größten Filme der deutſchen Spitzenproduktion. Der Film behandelt eine deutſche Frau, deren heroiſches Leben am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. noch niemals in einer ganzen filmiſchen Größe geſtaltet wurde. Am überzeugendſten widerſpiegelt ſich dies in den amüſanten und geiſtreichen Briefen der Liſelotte, die dieſe als Her⸗ zogin von Orleans an ihre Lieben in der Pfalz ſchrieb. Das Heldentum dieſer deutſchen Frau, die ſich aus Pflicht⸗ gefühl für den Gatten und das Heimatland opfert, erzwingt die Achtung ihrer zahlreichen Gegner und erobert ſelbſt das Herz eines verlorengeglaubten, ſich ſelbſt aufgegebenen Mannes, Renate Müller ſpielt dieſe ſchwere Rolle der Liſelotte, des heiteren, unbekümmerten Menſchenkindes und der un⸗ beſiegbar gläubigen Frau mit überzeugender Geſtaltungs⸗ kraft. Herrliche Aufnahmen vom Heidelberger Schloß ſowie dem prunkvollen Hofe Ludwigs XIV. geben dem Geſchehen einen prächtigen Rahmen. Außer dieſem echt deutſchen hiſtoriſchen Film, den wirklich niemand verſäumen dürfte, bringt das Beipro⸗ gramm einen netten Kulturfilm und die aktuelle Ton⸗ wochenſchau. Verſammlungs-Kalender. ö Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Turnerbund„Jahn“. Der Verein beteiligt ſich heute Abend beim 1 der hieſigen Freiw. Feuerwehr, wobei die Schüler 1 bei der Ausgeſtaltung des Programms mit⸗ wirken. Sängerbund. 50 Vertretung der Ortsſängerſchaft beteiligt ſich der Verein geſchloſſen am Feſtbankett der Freiwilligen Feuerwehr. Zuſammenkunft heute Abend 8 Uhr im Lokal. daſelbſt Entgegen⸗ nahme der Eintrittskarten. Es wird um vollzähliges und pünkt⸗ lliches Etſcheinen gebeten. Turnverein 98, e. B., Mhm.⸗Seckenheim. Handballabteilung. Morgen Sonntag finden folgende Spiele ſtatt; In Weinheim 145 Uhr: 1862 Weinheim II— Turnverein 98 II. (Pokalſpiel). 3 Uhr: 1862 Weinheim 1— Turnverein 98 J. In Seckenheim, Wörtelplatz: Verbands ſpiel 10 Uhr: Turnverein 98 Jugend— Turnverein Friedrichsfeld Jugend. Abfahrt der 2. Mannſchaft 125 Uhr an der Turnhalle. 1 Turnhalle melden Die Spielleitung. Buſchauer müssen ſich bis 12 Uhr an der Fahrpreis 0.80 Mk. Turnerbund„Jahn“, E. B., Mhm.⸗Seckenheim. Morgen Sonntag finden im Wörtel folgende Verbandsspiele ſtatt: 145 Uhr Turnerbund„Jahn“ Jug.— Poſtſportverein 2. Jug. 3 Uhr: Turnerbund„Jahn“ 1— B. f. L. Neckarau! In dieſen intereſſanten Spielen ladet freundl. ein Der Spielwart. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. „ in Viernheim. Abfahrt ab Rathaus 2. Mannſchaft 11.37 Uhr. „„ 1 1. Mannſchaft 12.54 Uhr Radfahrer um 12.30 Uhr ab Brücke. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Sportwart. it ielen: In Seckenheim 9 Uhr Jugend gegen Edingen. . 30 Feudenheim Senioren— Peid.⸗Mannſch. n Ortsbauernſchaft. Heute Samstag Abend 8.30 Ahr Zusammenkunft im Gaſthaus„Zum Engel“. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. Tag der Diakonie, den 27. September 1936. (Anläßlich der 100⸗Jahrfeier der Kaiſerswerther weibl. Diakonie). 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Baumann. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Baumann. g 13 Uhr Chriſtenlehre für Mädchen(Vikar Baumann). Montag Abend: Evang. Gemeindejugend Freitag Nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Gottesdienſt⸗Ordnung in der kath. Kirche. 17. Sonntag nach Pfingſten. i Sonntag: 6.30 Ahr Beicht, 7 Uhr Frühmeſſe mit Mo⸗ natskommunion der Mänenr, Jungmänner und chri⸗ ſtenlehrpflichtigen Jünglinge. 8.30 Uhr Kindergottesdienſt a 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die Jünglinge.. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Montag: 7 Uhr Seelengottesdienſt. f 5 Dienstag: 5.30 Uhr Gemeinſchaftsmeſſe(Feſt des hl. Michael), 7 Uhr hl. Meſſe. Mittwoch: 6.30 Uhr hl. Meſſe, 7 Uhr Schülergottes⸗ dienſt. Donnerstag: 7 Uhr hl. Meſſe, 5—7 Uhr Beicht. f Freitag: 6.30 Uhr Beicht, 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt, 3 Uhr abends hl. Stunde. hre Vermdplung geben beſtanni Emi] Giòdb lin Euclèe Giôdblin geb. Miese ingen Mannbeim-Gectenbeim 26. Geplember 1936. Für jede Gelegenheit das passende Geschenk finden Sie in großer Auswahl bei Otto Löffler Uhrmacher und Optiker Hauptstraße 118. auen Freiwillige Feuerwehr, Mhm,-Secken 3 Zimmer Heim. zu vermieten. Einladung zum mit Fahnenweihe am 26. und 27. Septe Fest- Verlauf: Festbankett mit Weihe der neuen F Sonntag, 27. September, nachmittags 3 Uhr mit anschließendem Zug vom Spritzenhaus dur Freiburger, Zähringer-, Kloppenheimer-, Kapellen-, nach dem Schloß“. 21 Zu allen Veranstaltungen erbittet zahlreichen — 5 und damit freundliche Unterstützung. Der Festausschuß. Eintritts- Preise: Festbankett 25& einschl. Programm und Einlaßsteuerkarte. Festball: Damen 50 3, Herren 60 3. i 30. Stiftungsſest Samstag, 26. September, abends 8 Uhr im Schloß-Saale“ Große Schau- Uebung an den Planken dorfef-, Meßkircher-, Meersburger“ und Offenburgerstraße Abends ab 7 Uhr FEST BALL im sdilog-Saale . und Küche Freiburgerſtr. 66 Moſlitnen friſche Nüſſe zum Schälen täglich ab Montag Ferner abzugeben Neutſche Ziegel Falzzziegel Firſtziegel. Schröder, Hauptſtraße 207. A8allacll. gänge zu verkaufen. Ilvesheim, „Hauptſtraße 62. mber ahne. ch die Bonn- Besuch Inſerieren bringt — Gewinn! Ein eigenes Heim auf eigener Scholle ist eines der schönsten Ziele. Durch zähes Sparen läßt es sich erreichen. Nur sofort muß man damit beginnen, denn jede neue Einlage und jede Zinsen- Gutschrift bringt Dich dem Ziele näher. Ländlicher Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H., Mannheim. Seckenheim Bank und Sparkasse— Geęr. 1881. ——— Dyeis- Abschlag! Horex 600 cem, T 6 b heut 5 15 1900 995.— Horex 500 cem, T5 965.— sofort ab meinem Lager lieferbar fab. 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K Ser Staats- Lotterie Loſe in allen Teilungen bei der Verhaufsſtelle Friedrich Volk Seckenheim, Hauptſtr. 129. Sospreis für jede Klaſſe 4 2% Doppelios A d einkommenslenestei Für die Einmachzeit empfehle Finmacßlüpſe Johann& Würthwein. Lebewohl gegen Hühneraugen u, Horn- haut Blechdose(8 Ptlaster) 68 Pig, in Apotheken u. Drogerien. Sicher zu haben: Germania- Drogerie W. Höllsitn Hauptstraße 100. I. Damen-Nantel 1 Ratenkaufabkommen der Badischen und Bouelé-Disgonsl, großer Silber- 20 schuppen-Llemmkregen 2. Damen.-Nantel modischer kantssſestoff, 48 5 Eroßer Feekanin-Kragen,. Ster flotter. weiter Schnitt mit Nückenguft, Fifchgtätmusterung 7 7 S e — 9 — N N 7 N 1 . Bayerischen Beamtenbank angeschlossen! — i— f für Handel, Gewerbe 5 und Industrie wer den 8 1 angefertigt in der Neckat-Bote-Druckerei TTW