F 8 . Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg. im Terttell 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Ar. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 27216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. däges- ind Anzeigenblatt 8 für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm. G Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 36. Jahrgang Der Führer bei der Eröffnung der Strecke Breslau Kreibau der Reichsautobahn. Boden, geheiligt in der Geſchichte des Deutſchen Reiches, weihte der Führer am Sonntag den 1000. fertiggeſtellten Kilometer der ſeiner Initiatſve zu verdankenden hiſtoriſchen Tat der Schaffung eines Auko⸗ ſtraßennetzes durch das ganze Reich. Obwohl es unbekannt geblieben war, daß der Führer ſelbſt die Uebergabe des 1000. Kilometers auf der ſchleſi⸗ ſchen Teilſtrecke vornehmen würde— zu gleicher Stunde wurden noch an acht weiteren Bauſtellen im Reich Teilſtücke dem Verkehr übergeben— herrſchte am Sonntag in Breslau Hochbetrieb. Bereits um 8 Uhr war die Spalierbildung vom Flughafen bis zur Reichsautobahn vollzogen. Aus ganz Schleſien waren Tauſende von Volks⸗ genoſſen mit Sonderzügen nach Breslau gekommen, um hier Zeugen des großen Tages zu werden. Auf dem Felde bei Klettendorf jenſeits der Gegenfahr⸗ bahn haben die 1500 Arbeiter gegenüber der Tri⸗ hüne Aufſtellung genommen, die an dem Bauabſchnitt Breslau—Kreibau mitgearbeitet haben. Auf dem Mittel⸗ ſtreifen zwiſchen der Tribüne für die Ehrengäſte und der Belegſchaft der Reichsautobahn finden ſich die Abord⸗ nungen der 15 Oberſten Bauleitung en des Reichsautobahnnetzes, Beamte, Arbeiter und Angeſtellte ein. Zu gleicher Zeit ſind ihre übrigen Arbeitskameraden. an den verſchiedenen Bauſtrecken zum Gemeinſchaftsemp⸗ fang angetreten. um 9.45 Uhr heult vom Kommandoturm des Flugha⸗ fens die Sirene. Das Zeichen für die bevorſtehende Ankunft der Maſchine des Führers. In dem Augenblick, in dem die „D 2600“ den Boden berührt, fällt das Muſikkorps der Wehrmacht ein. Jer Führer entſteigt als erſter der Maſchine Er ſchreitet die Front der Ehrenformationen ab. gede einzelne Formation wird ihm gemeldet, jedem Mel⸗ denden drückt der Führer feſt die Hand. Kurz nach 10 Uhr ſetzt ſich die lange Wagenkolonne in Bewegung. Der Führer ſteht, wie immer, neben dem Fah⸗ rer des Wagens. Winken und Heilrufe kennzeichnen den jeweiligen Standort ſeines Wagens. Auf dem üblichen Wege ging die Fahrt vom Flugplatz zum Ring, wo kurz Halt gemacht wird, da im Remter des Rathauſes ein Empfang des Führers durch den Oberbürger⸗ meiſter vorgeſehen iſt. Bei dem Empfang wird dem Füh⸗ rer eine Ehrengabe überreicht. Als der Führer das Rat⸗ haus verläßt, bricht die Bevölkerung in brauſende Heil⸗ rufe aus. Um 10.30 Uhr ſetzt ſich die Wagenkolonne zur Fahrt nach Klettendorf in Bewegung. Der Feſtakt Nachdem der Führer die Rednertribüne beſtiegen hat, leit Gauleiter Wagner den Feſtakt ein. Nach Worten an die Arbeiter der Reichsautobahn umreißt der Gauleiter deren Bedeutung für Schleſien. Er ſchloß mit der Verſicherung an den Führer. daß das Grenzland Schleſien ſeine beſondere Miſſion kenne Und allezeit ſeine Kräfte ein⸗ ſetzen werde, um der Geſamtaufgabe gerecht zu werden.— Dann nahm der Direktor der Reichsaukobahnen, Dr. Rudolphi, das Wort, um einen Rechenſchaftsbe⸗ richt über die bisherige Arbeit zu geben. Er gedachte zu: nächſt der fünf Arbeitskameraden, die bei den Bauarbeiten für die Reichsautobahnen ein Opfer der rbeit geworden ſind und führte dann aus, über die be⸗ reits fertiggeſtellten 1000 Kilometer hinaus ſeien mehr als 1500 Kilometer Reichsautobahnen im Bau. Die Bauarbeiten ſeien geleiſtet worden mit 7800 Mann. Während der Hauptbaumonate ſeien im Durchſchnitt 120 000 Arbeiter der deutſchen Bauinduſtrie beſchäftigt ge⸗ weſen, ungerechnet die zahlloſen mittelbar Beſchäftigten in Steinbrüchen, Gruben uſw Vom Beginn der Arbeit bis heute ſeien faſt 60 Millionen Tagewerke gelei⸗ ſtet worden. Auf den Bauſtellen ſeien an Geräten einge⸗ ſetzt geweſen 160 Betonieraggregate, 670 Betoniermaſchinen und 420 Bagger. Ferner ſeien vorhanden 3000 Kilometer Baugleiſe, 23 000 Lokomotiven und 53 000 Rollwagen. Mit dieſem Einſatz ſeien verarbeitet worden 280 000 Tonnen Eiſen und Stahl, und 6,5 Millionen Tonnen Beton und Mauerwerk, 175 Millionen Kubikmeter Boden ſeien be⸗ wegt worden.— Dann trat ein an der Bauſtelle Breslau⸗ Kreibau beſchäftigt geweſener Arbeiter vor das Mikrophon und machte ſich zum Sprecher der Gefühle und Gedanken einer Arbeitskameraden. Als er den Führer als den alleinigen und eigentlichen Brotgeber Deutſchlands bezeichnele, wurde dieſes Bekennk⸗ nis von allen Anweſenden mit ſtarkem Beifall bekräftigt. Anſprache Dr. Todts Hierauf nahm Dr. Todt das Wort. Er führte u. a. aus: „Es ſind genau drei Jahre, ſeit Sie, mein Füh⸗ rer, in Frankfurt a. M. beim erſten Spatenſtich zum Auf ſchleſiſchem großen Werk Ihrer Straßen den Befehl gegeben haben: „Das Werk nehme ſeinen Anfang! Und ehe wieder Jahre vergangen, ſoll ein Rieſenwerk zeugen von unſerem Willen, knerere Fleiß, unſerer Fähigkeit und unſerer Entſchluß⸗ 15 Ein 1 Teilziel dieſes Befehls iſt mit dem heutigen e erreicht. Der 1000. Kilometer Montag, den 28. September 1986 In weniger als 900 Arbeitstagen wurden 1000 Kilo⸗ meter der Straßen des Führers ferkiggeſtellt. Die Bedeutung der fertigen Straßen und der dabei ge⸗ leiſteten Arbeit geht weit über die materielle Lei⸗ ſtung hinaus. Wir haben nicht nur Millionen von Kubikme⸗ ter Boden bewegt, Beton hergeſtellt, Mauerwerk aufgerich⸗ tet; größer als die materielle Leiſtung iſt die kulturelle und politiſche Bedeutung dieſes Rieſenwerkes. Jeder Kilometer Baufortſchritt brachte beſſeres handwerkliches Können, höhere Baukultur, vollkom⸗ menere Technik, wurde zur Stufe in der weiteren Entwick⸗ lung. Wer eine dieſer Strecken, die heute fertig ſind, von der Stelle des erſten Baubeginns bis zur Stelle der letzten Arbeiten durchfährt, erkennt deutlich an den Bauwerken, an der landſchaftlichen Eingliederung und an allen techniſchen Einzelheiten die bedeutende Aufwärtsentwicklung von Tech⸗ nik und Baukultur im Laufe dieſer drei Jahre. Aber nicht nur das Werk ſelbſt entwickelte ſich während der Arbeit, auch der deutſche Arbeiter iſt mit dieſem großen Werk gewachſen. Die 700 erſten Arbeiter, die damals mit dem Führer in Frankfurt a. M. angetreten ſind, waren ſorgenvolle Arbeits⸗ loſe. Die erſten Wochen bei der ungewohnten Arbeit an der Reichsautobahn waren hart. Kleider und Schuhwerk waren ungenügend, der Körper nicht kräftig. Aber der deutſche Ar⸗ beiter hat ſich bezwungen in Hitze und Froſt, bei Regen und Schnee ſchaufelte er Kubikmeter um Kubikmeter, wie der Führer es ihm vorgemacht hatte beim erſten Spatenſtich heute vor drei Jahren in Frankfurt a. M. Man kann ſich die gewaltige Zahl der 175 Millionen Kubikmeter Boden, die bis heute gefördert ſind, materiell vorſtellen, aufgeladen auf einen Rollwagenzug, 175 viermal um die Erde reicht. viel gewaltiger erſcheint dieſe Leiſtung, wenn wir erfahren, daß der deukſche Arbeiter für jeden einzelnen dieſer Rollwa⸗ gen 2000 ſchwere Schaufelwürfe tun mußte. Gewaltig iſt der Eindruck der fertigen Straßen, bewun⸗ dert wird die Kühnheit der Brückenbauten, die Vollendung der Technik und die Harmonie mit der Landſchaft. Aber all dieſe äußeren Erſcheinungen treten weit zurück hinter der Achtung vor dem unermüdlich zähen Fleiß des deutſchen Arbeiters. Dem perſönlichen Ein⸗ greifen des Führers verdankt der deutſche Arbeiter ſeine muſtergültigen Lager. Eine Reihe von Zulagen, die die frühere Zeit nicht kannte, ergänzen den Lohn im Intereſſe der Familienverſoraung und des Familienlebens. Die Reichsautobahner haben in ihren Lagern ihr eigenes Reichsautobahntheater zur Unterhaltung am Feierabend. Aus dem kummervollen, unterernährten Arbeiksloſen der früheren Zeit iſt eine ſtolze, kraftvolle, leiſtungsfähige und arbeitsfreudige Arbeiterſchaft geworden, die ſich mit Stolz „Reichsaukobahner“ nennt. Der Kreis derer, die den Segen dieſer großen Arbeit ge⸗ nießen, geht aber weit über die direkt beim Bau beſchäftig⸗ ten Werkleute hinaus. Dabei brachte dieſe ungeheure Arbeitsbelebung durch den Bau der Straßen des Führers keinen vermehr⸗ ten Rohſtoffbedarf aus dem Auslande, da die Durchführung des großen Bauprogramms ausſchließlich auf heimiſchen Bau⸗ und Rohſtoffen aufgebaut iſt. Die ſtärkſte Anregung durch den Bau der Straßen des Füh⸗ rers hat aber wohl die Automobilinduſtrie er⸗ fahren. Die Anregungen, die dieſe Straßen dern Kraftfahrer bringen, zeigen ſich am Verkehr auf dieſen Skraßen. Die ſtärkſt befahrenen Landſtraßen in Deutſchland trugen bisher einen Tagesverkehr von 2—3000 Fahrzeugen. Wir haben das Doppelte an der Autobahn erwartet, ein 5—6⸗ facher Verkehr hat ſich ergeben. Wenn heute einige Menſchen mit ſorgenvollem Aus⸗ druck unken, ja, die Autobahnen, aber wo bleiben das Benzin und der Gummi, den wir nicht beſitzen, 0 können wir nur ſagen: Nach dem Willen des Führers wurden in 900 Arbeits tagen 1000 Kilometer Reichsautobahnen gebaut, obwohl viele nicht daran glaubten, nach dem Willen des Führers wird für eine weikere große Zahl von Volksgenoſſen der Bolkswagen entſtehen und nach dem Willen des Führers wird der deutſche Kraftfahrer auch das Benzin und den Gummi haben, den er braucht. Mein Führer! Zu gleicher Zeit, in der hier bei Bres⸗ lau die Arbeiter dieſer Bauſtelle und die Abordnungen der Arbeitskameraden aus dem Reich angetreten ſind, ſtehen draußen in allen Gauen die Arbeiter auf ihren Bauſtellen, haben zum heutigen Tag 430 Kilometer Teilſtrecken ver⸗ kehrsbereit gemacht und warten auf das Wort ihres oberſten Bau⸗ herrn. Mit dem Dank an alle Arbeitskameraden und Mit⸗ arbeiter in den Betrieben, im Unternehmen„Reichsauto⸗ bahnen“ in den beteiligten Induſtriezweigen und Behör⸗ den melde ich die Jertigſtellung der erſten kauſend Kilo⸗ meker Ihrer Straßen. i Der deutſche Bauarbeiter und ſeine Kameraden dan⸗ ken Ihnen für die erhaltene Arbeit an einem großen Werk von ewigem Beſtand. Nr. 227 Mein Führer! Ich bitte Sie, an der Spitze der Arbei⸗ ker dieſer Bauſtelle und der Arbeiterabordnungen aus dem ganzen Reich den kauſendſten Kilometer als Erſter zu be⸗ fahren.“ Während der Generalinſpektor für das deutſche Stra⸗ ßenweſen ſprach, verſuchte ein Jungvolkjunge den Platz vor der Rednertribüne zu überqueren, wurde aber von einem SS-Mann aufgefangen und brach darob in Tränen aus. Der Führer hatte die Szene beobachtet und ließ einen SS⸗ Mann zu dem Jungen hinſchicken, um ihn zu tröſten und ihm mitzuteilen, daß er bei Schluß der Feierlichkeiten zu ihm kommen möge. In der Tat kommt der Junge, nach⸗ dem nach der Rede des Führers das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied verklungen ſind, zu ſeinem Ziel. Unter der Anteilnahme aller Anweſenden wird er von dem Füh⸗ rer auf der Tribüne empfangen und mit einem gelinden Backenſtreich geehrt. Der Führer ſpricht Als Dr. Todt geendet hatte und der Führer vor das Mikrophon tritt, brauſen ihm ſtürmiſche Heilrufe entge⸗ gen. Mehrmals werden ſeine Ausführungen von Beifalls⸗ kundgebungen unterbrochen. Seine Schilderung, welchen Widerſtänden vor der Machtübernahme der Plan eines Baues von Reichsautobahnen begegnet ſei, löſt größte Hei⸗ terkeit aus und beweiſt erneut, welch große Geſinnungs⸗ wandlung im deutſchen Volk vor ſich gegangen iſt. Brau⸗ ſende Begeiſterung löſt die Ankündigung des Führers aus, daß in fünf Jahren an die 7000 Zilometer Reichsauto⸗ bahn fix und fertig ſein werden ſowie die weitere Ankün⸗ digung, daß in 18 Monaten Deutſchland von jedem Zwang zur Benzineinfuhr frei ſein werde. Nach den Schlußausführungen des Führers ſetzt ſtürmi⸗ ſcher Beifall ein. Generalinſpektor Dr. Todt ſchließt den Feſtakt mit einem Siegheil auf den Führer, in das die rieſige Men⸗ ſchenmenge begeiſtert einfällt. Das Deutſchland⸗ und das Horſt⸗Weſſel⸗Lied bilden den Abſchluß des eigentlichen Feſt⸗ aktes, worauf der Führer ſich zu den Abordnungen der 15 Oberſten Bauleitungen begibt. Nur mit größter Mühe kann die Abſperrung die Volksgenoſſen zurückhal⸗ ten. Bald ſind der Führer und ſeine Begleitung in kurzer Zeit mitten im größten Gedränge. Der Führer drückt immer und immer wieder die ſich ihm entgegen⸗ ſtreckenden Hände der Arbeiter. Für jeden hat er ein freundliches Wort, er erkundigt ſich nach ihrem Befinden, wo ſie herſtammen, und läßt ſich mit ihnen in Geſpräche ein, die nur dadurch abgekürzt werden, da es die nächſtfol⸗ genden Arbeiter nicht erwarten können, ebenfalls vom Füh⸗ rer angeſprochen zu werden. Zwiſchen den Arbeitern haben ſich Jungen u n d Mädel durchgedrängt und ſtehen nun mit einem Male vor dem Führer. Er zieht ſie an ſich heran und fragt ſie, wo ſie herkommen, wie ſie heißen und wie ſie es fertigge⸗ bracht haben, ſich durch die Abſperrung hindurchzuſchlän⸗ geln. Ein Arbeiter ſpricht den Führer an und richtet ihm als Steiermärker einen Gruß aus Oeſterreich aus, wo⸗ rüber ſich der Führer beſonders freut. Schnell wird auch eine fachliche Beſprechung mit einem der Beamten von einer der anderen Bauſtellen eingeflochten. In jedem Fall iſt der Führer von der betreffenden Bauſtrecke unter⸗ richtet, gibt Auskunft und erteilt Ratſchläge. Und dann immer wieder Jugend, deutſche Jugend. Der Führer fällt ſogar in ſchleſiſchen Dialekt, als ihm ein Pimpf er⸗ klärt, daß er aus Breslau ſei. a Die Fahrt über die Autobahn Als der Führer ſeinen Wagen beſteigt, brauſen erneut toſende Heilrufe auf. Unter dem Jubel der Zehntauſende 1 5 ſich die Wagenkolonne in Bewegung und um 12,45 1 zerreißt der Wagen des Führers das Band, womit der 1000. Kilometer der Reichsautobahn dem Verkehr freigegeben iſt. In vorerſt langſamer Fahrt wurde dann zum erſten Male die Reichsautobahn befahren. An der Spitze der Führer mit ſeiner Begleitung, hinter ihm die Ehrengäſte, die Vertreter der Partei, der Wehrmacht, der Behörden uſw., denen die Laſtkraftwagen mit den beim Bau der Reichsautobahn beſchäftigten Arbeiter und die anderen Fahrzeuge folgten. Um 13.30 Uhr iſt Koſtenblut er⸗ reicht, wo der Führer die Vorbeifahrt der ihm folgenden Wagen abnahm. Als ſich die mit Grün geſchmückten Laſtkraftwagen mit den Arbeiterabordnungen näherten, nahm der Führer in ſeinem Wagen Aufſtellung, und nun fuhren faſt eine halbe Stunde lang die Wagen an ihm vorbei, beſetzt mit freudig erregten Arbeitern, die ihm ihre Ovationen darbrachten Dann ſetzte ſich die lange Wagenreihe wieder in Be⸗ wegung, um nun in beſchleunigtem Tempo die zweite Hälfte der 91 Kilometer langen Strecke zu befahren. In⸗ zwiſchen hatten ſich von der Anſchlußſtelle in Liegnitz aus in Richtung Breslau motorifierte Formationen der Wehrmacht in Bewegung geſetzt, die etwa zehn Kilometer vor Koſtenblut auf der entgegengeſetzten Seite der Autobahn am Führer vorbeifuhren. In ſchneller Fahrt wurde nun die Anſchlußſtelle Liegnitz erreicht. Der Führer fuhr dann mit ſeiner Begleitung noch den letzten Teil der Strecke ab, um dann von Kaiſerswaldau aus die Rückfahrt anzutreten. Frankreich muß abwerten Vor ſchweren Kämpfen in der Kammer In ihrem Kampf gegen die ſtändige Bedrohung des Franken hat die franzöſiſche Volksfrontregierung ſich nun⸗ mehr zu einer Abwertung des Franken entſchloſſen. In den amtlichen Mitteilungen wird dabei von einer Anglei⸗ chung des Franken geſprochen. In Zuſammenhang mit der Abwertung haben die Regierungen Frankreichs, Englands und der Vereinigten Staaten ein Abkommen über eine Währungs⸗Entente getroffen, die den Zweck hat, Gegen⸗ maßnahmen auszuſchließen und neue Störungen zu ver⸗ hindern. Am heutigen Montag hat die franzöſiſche Kam⸗ mer, die ſofort einberufen worden iſt, zu der Franken⸗ Abwertung Stellung zu nehmen. In politiſchen Kreiſen erwartet man eine leidenſchaftliche Debatte. Der Oeffentlichkeit wurde von dieſen einſchneidenden Maßnahmen durch die Veröffentlichung einer Erklärung über die Währungs⸗Entente Kenntnis gegeben. Im ein⸗ zelnen beſagt dieſe Erklärung, die aus 5 Punkten beſteht, u. a., daß die drei Regierungen die von ihnen im Laufe der letzten Jahre betriebene Politik fortzuſetzen gedenken. Eines der ſtändigen Ziele dieſer Politik ſei es, das größt⸗ mögliche Gleichgewicht auf dem internationalen Wäh⸗ rungsmarkt zu erhalten und alles zu tun, um zu vermei⸗ den, daß dieſes Gleichgewicht auf Grund einer amerika⸗ niſchen oder engliſchen Währungshandlung geſtört werde. Aus der Erwägung heraus, daß die wünſchenswerte Feſtigkeit der Hauptwährungen eine feſte und ſichere Grundlage nicht erhalten kann ohne eine vorherige Wie⸗ derherſtellung eines dauerhaften Gleichgewichts zwiſchen den verſchiedenen Wirtſchaften, habe die franzöſiſche Re⸗ gierung beſchloſſen, ihrem Parlament die„Anpaſſung“ ihrer Währung vorzuſchlagen. Die amerikaniſche und eng⸗ liſche Regierung hätten dieſen Beſchluß günſtig aufgenom⸗ men in der Hoffnung, daß damit feſtere Grundlagen für die Stabilität der internationalen Wirtſchaftsbeziehungen geſchaffen werden. Die drei Regierungen ſind davon überzeugt, daß der Erfolg dieſer Politik mit der Entwicklung des internatio⸗ nalen Handels verbunden iſt. Es müſſe deshalb unver⸗ züglich etwas unternommen werden, um nach und nach mit dem Ziel der völligen Beſeitigung das gegenwärtige Kontingentierur 8 9 rungskontrollſyſtem zu mil⸗ dern. Die drei Regierungen wünſchen die Mitarbeit der übrigen Nationen zur Verwirklichung der mit vorliegender Erklärung gekennzeichneten Politik. Feſtſetzung des neuen Goldwertes des Franken Der franzöſiſche Miniſterrat hat den Wortlaut einer Währungsgeſetzesvorlage gebilligt, die im weſentlichen eine Anpaſſung des Frankenwertes an die augenblickliche Wirtſchaftslage bezweckt. Die Geſetzesvorlage beſtimmt namentlich, daß der neue Goldwert des Franken zwiſchen 49 und 43 Milli⸗ gramm bei 0,900 Feingehalt betragen ſoll. Sie ſieht vor, daß bis auf weiteres ein mit 10 Milliarden Franken aus⸗ geſtatteter Währungsſtabiliſierungsfonds die Regelmäßig⸗ leit der Beziehungen zwiſchen dem Franken und den aus⸗ ländiſchen Deviſen ſichern wird, und zwar durch Erhal⸗ lung der vorgeſehenen Goldparität des Franken. Mehrtägige Börſenferien Bis zur Annahme der Geſetzesvorlage durch das Par⸗ lament trifft die Bank von Frankreich die notwendigen Maßnahmen zur Eindämmung von Spekulations⸗ manövern. Der Frankenmarkt wird ſcharf kontrolliert wer⸗ den. Die Wertpapier⸗ und Handelsbörſen bleiben einige Tage geſchloſſen. 100 Franken ſollen in Zukunft den Wert eines eng⸗ liſchen Pfundes haben. Geteilte Aufnahme in Paris Die Abwertung des Franken, mit der die Volksfront⸗ frontregierung innen- und außenpolitiſch einen großen Schlag zu führen gedenkt, hat in Frankreich ſofort bereits einen heftigen Kampf der Meinungen ausgelöſt. Ein Blick in die Blätter der verſchiedenen Richtungen genügt, um zu erkennen, wie hoch die Wogen der Leidenſchaft in der Kammer gehen werden. Nur drei Blätter, die Volksfront⸗ Organe„Populaire“ und„Peuple“ ſowie das„Petit Journal“ ſuchen die Vorteile, die Finanzminiſter Vincent Auriol von ſeinem Plan erwartet, in den leuchtendſten Farben hervorzuheben. Die geſamte übrige Preſſe verhält ſich abwartend. Die kommuniſtiſche„Humanité“ erklärt, daß die Koſten der Währungsoperation ausſchließlich von den beſitzenden Klaſſen getragen werden müßten. Dies ſcheint der Preis zu ſein, um den die Kommuniſten mit der Regierung gehen werden. Ueber die Haltung der Radikalſozlaliſten heißt es, Kriegsminiſter Daladier habe auf die ige Goldausfuhr⸗ verbot und Abwertung erklärt:„Als Miniſter bin ich mit der Regierung ſolidariſch, aber als Vorſitzender der Ra⸗ dikalſozialiſtiſchen Partei und ihr S eecher lehne ich die Abwertung ab.“ Die radikalſozialiſtiſche„Ere Nouvelle“ ſtellt mit Verwunderung feſt, daß die Volksfrontregierung noch zu einem Zeitpunkt, als ſie bereits Verhandlungen über die Abwertung aufgenommen habe, in der Oeffent⸗ lichkeit immer wieder die Unantaſtbarkeit des Franken beteuert habe. Ein anderes radikalſozialiſtiſches Blatt, die „République“, bezeichnet den Mittelſtand als alleiniges Opfer der Abwertung. Man habe nichts für ihn getan, und die neue Währungsmaßnahme werde nur ihn vernichten. Das Wirtſchaftsblatt„Journée Induſtrielle“ warnt vor allzu optimiſtiſcher Beurteilung. Die geplanten Wäh⸗ rungsmaßnahmen verlangten Ordnung, Diſziplin und Autorität. Wer ſie für leicht und für geeignet halte, neuen Hoffnungen auf dem Gebiete des Staatshaushaltes, der Wirtſchaft oder der ſozialen Geſetzgebung Raum zu geben, täuſche ſich gründlich. Der„Matin“ erklärt, mit der wenn auch getarnten Abwertung ſiege die Vernichtung der Verträge, und eine Umwälzung im Wirtſchaftsleben der Nation habe begon⸗ nen.„Ami du Peuple“ fragt, ob Vincent Auriol etwa die Erklärungen vergeſſen hätte, die er in der Kammer gegen eine Abwertung abgegeben habe, als der frühere Finanz⸗ miniſter Paul Reynaud dafür eintrat. Es ſei wirklich „unverſchämt“, dieſen Bankrott als einen Erfolg hin⸗ ſtellen zu wollen. Englands Stellungnahme Von amtlicher engliſcher Seite wird erklärt, daß die britiſche Regierung keine Verantwortung für die tatſäch⸗ lichen Währungsmaßnahmen habe, die die franzöſiſche Regierung vorgeſchlagen habe. Die engliſche Regierung ſei lediglich um ihre Stellungnahme im Falle einer Um⸗ wertung des Franken befragt worden. Die gemeinſame Erklärung bringe keinerlei Aenderung in der britiſchen Währungspolitik mit ſich. Der Sterling werde eine freie Währung bleiben, die nicht mit den Goldwährungen oder irgendeiner anderen Währung verbunden ſein werde. Die britiſche Finanzpolitik werde weiterhin die Erforder⸗ niſſe der inneren Wohlfahrt der britiſchen Staaten in Rechnung ziehen, und der engliſche Währungsausgleichs⸗ fonds werde benützt werden, um Schwankungen auszu⸗ gleichen und damit den internationalen Handel zu er⸗ leichtern. Die amtliche Verlautbarung wolle es klar machen, daß die engliſche Regierung nicht beabſichtige, als Gegenmaß⸗ nahme gegen die franzöſiſchen Währungsmaßnahmen das engliſche Pfund vorſätzlich zu entwerten, da dies völlig im Widerſpruch zur britiſchen Währungspolitik ſtehen würde. Der engliſche Schatzkanzler habe eine ſolche Verſicherung abgegeben und ſich verpflichtet, mit den anderen Regie⸗ rungen Rückſprache zu nehmen, um ſoweit wie möglich Währungsſtörungen, die ſich aus der Entwertung des Franken ergeben könnten, zu vermeiden. Die britiſche Regierung meſſe der Ergreifung ähnlicher Maßnahmen durch andere Länder größte Bedeutung bei, indem ſie er⸗ kenne, daß ohne die ſchrittweiſe Lockerung der gegen⸗ wärtigen Quoten⸗ und Währungskontrollen die Wieder⸗ herſtellung des internationalen Handels nicht erzielt werden könne. Die Londoner Preſſe iſt der Anſicht, daß die Franken⸗ abwertung angeſichts der wachſenden inneren Schwierig⸗ keiten in Frankreich und der zunehmenden Goldflucht un⸗ vermeidlich war. Die„Times“ ſchreibt, daß die engliſch⸗ franzöſiſch⸗amerikaniſche Währungsverſtändigung wahr⸗ ſcheinlich der erſte Schritt zu einer endgültigen Stabili⸗ ſierung der Weltwährungen ſei. Ihre Bedeutung dürfe daher nicht unterſchätzt werden, obwohl das Endziel noch weit entfernt ſel. England, Amerika und Frankreich hätten den Schlüſſel zur Stabiliſierung in Händen, und wenn es ihnen gelänge, die Währungsſtabilität unter ſich aufrecht⸗ zuerhalten, dann könne man hoffen, daß andere Nationen ermutigt und unterſtützt würden, auch die Stabilität zu erzielen. Das jetzige Abkommen zwiſchen England, Frank⸗ reich und Amerika vermeide die Gefahr eines nutzloſen Wettrennens der gegenſeitigen Entwertung. Die Schweiz gleicht an Der Schweizeriſche Bundesrat hielt in Bern eine vierſtündige Sitzung ab, in der er ſich eingehend mit der finanziellen Lage befaßte, wie ſie durch die neuerliche Ab⸗ wertung des franzöſiſchen Franken entſtanden iſt. Nach Schluß der Sitzung wurde folgende offizielle Mitteilung ausgegeben: „Nach Kenntnisnahme des Beſchluſſes der franzöſi⸗ ſchen Regierung, den Franken um ungefähr 30 v. H. abzu⸗ merten, hält der Bundesrat dafür, daß das Intereſſe der nationalen Wirtſchaft auch die Schweiz zwingt, ihre Va⸗ luta den führenden Weltvaluten anzunähern. Er wird am Montag den eidgenöſſiſchen Räten ſeine Anträge unterbreiten. Die Börſen werden an dieſem Tage ſowie am Dienstag geſchloſſen ſein.“ Folgen der Sozialexperimente Der Abwertungsbeſchluß der franzöſiſchen Volksfront⸗ regierung kennzeichnet die außerordentlich ſchwierige Lage Frankreichs auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiet. Die Plötzlichkeit des Beſchluſſes läßt erkennen, daß die Kriſenentwicklung in Frankreich ein Tempo angenommen hat, das die Regierung nicht mehr zu meiſtern in der Lage iſt. Wenn auch die„Währungsentente“ die franzöſiſche Wirtſchaft etwas zu beruhigen vermag, ſo iſt der Eindruck auf die franzöſiſchen Bevölkerungskreiſe geradezu nieder⸗ ſchmetternd. Für Deutſchland bedeutet der franzöſiſche Währungs⸗ beſchluß keine Ueberraſchung. Eine ähnliche Ent⸗ wicklung war zu erwarten, nachdem man erkennen mußte, daß die franzöſiſche Regierung in ihren wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Entſchlüſſen unter dem Druck der radikalen Elemente in den Gewerkſchaften han⸗ delte. Irgendwelche Auswirkungen auf Deutſchland er⸗ geben ſich jedoch nicht, weil Deutſchland die Dinge voll⸗ kommen in der Hand hat. Der neue Vierjahresplan und die deutſche Deviſengeſetzgebung ſind volllommen aus⸗ reichend, um in Deutſchland eine ruhige Entwicklung zu gewährleiſten. Irgendwelche neuen Maßnahmen im Zu⸗ ſammenhang mit dem franzöſiſchen Währungsbeſchluß kommen darum auch nicht in Betracht. Die in der Verlautbarung der drei beteiligten Mächte über das Währungsabkommen zum Ausdruck kommende Hoffnung, daß die Dreimächte⸗Vereinbarung eine Befrie⸗ dung des Welthandels zur Folge haben werde, findet zu⸗ nächſt in den augenblicklich zu erkennenden Verhältniſſen keine Stütze. Selbſtverſtändlich wird Deutſchland, wenn es darum erſucht wird, ſeine Mithilfe leihen. Die Wirt⸗ ſchaftsbeſprechungen, die erſt kürzlich zwiſchen Dr. Schacht und dem franzöſiſchen Bankpräſidenten bzw. dem franzöſi⸗ ſchen Wirtſchaftsminiſter ſtattgefunden haben, liegen be⸗ reits in dieſer Linie. Denn auch Deutſchland hat ein In⸗ terſſe an geſunden weltwirtſchaftlichen Verhältniſſen. Luftangriff auf Bilbao Geiſelmorde als rote Vergeltungsmaßnahme Nachdem die Aufforderung der Nationaliſten an die Bevölkerung der Stadt Bilbao, ſich zu ergeben, am Frei⸗ lag früh um 1 Uhr abgelaufen war, hat vormittags um 9 Uhr ein ſehr heftiger Bombenabwurf auf die Stadt be⸗ gonnen. In der Zeit von 9 bis 11 Uhr überflogen acht flugzeuge, und zwar fünf dreimotorige Bombenflugzeuge und drei Jagdflugzeuge, die Stadt und warfen 100 bis 150 Bomben ab. Der Nordbahnhof ſteht in Flammen, zahl⸗ reiche Wohnhäuſer ſind zerſtört, das Regierungsgebäude und das Provinziallandtagsgebäude ſind von den Bom⸗ ben getroffen worden. Die Opfer des Bombardements ſollen außerordentlich zahlreich ſein. Man ſpricht von 100 Toten und 300 Verwundeten. Die Bevölkerung befindet ſich in höchſter Erregung. Von linksgerichteten Kreiſen der Bevölkerung iſt die Forderung geſtellt worden, daß viertauſend Geiſeln, die ſich in Bilbao in Händen der Roten befinden, ſofort hin⸗ gerichtet würden.(11) Sofort nach dem Bombardement ſind von jedem der drei Geiſelſchiffe je zehn und uus den ſechs Gefüngniſſen weitere je zehn Geiſeln als„Vergel⸗ tungsmaßnahmen“() erſchoſſen worden. Es heißt, daß die basliſchen Separatiſten, die bisher das Uebergewicht hat⸗ ten, dieſes verloren und daß die Anarchiſten die volle Macht an ſich geriſſen hätten. Der Rundfunkſender von Valladolid teitt mit, daß ſich die Nachricht von dem vorübergehenden Rücktritt des Staatspräſidenten Azana beſtätige. Nachdem er ſeinen Rücktritt erklärt hätte, habe der ſowjetruſſiſche Botſchafter mit Miniſterpräſident Caballero ein Telephongeſpräch ge⸗ führt und habe Caballero beſtimmte Anweiſungen gege⸗ ben, die zu einer Zurücknahme der Demiſſionserklärung Azanas geführt hätten. Der gleiche Sender berichtet, daß in Madrid zwiſchen den anarchiſtiſchen Gewerkſchaften geheime Beſprechungen ſtattgefunden hätten, um die Machtübernahme in Madrid durch die Anarchiſten vorzubereiten. Die Machtübernahme ſelbſt ſoll in den Kreiſen der Anarchiſten beſchloſſene Sache ſein. In den Straßen von Madrid ſind Plakate ange⸗ ſchlagen worden, die die Bevölkerung auffordern, ohne Unterſchied von Alter und Geſchlecht in das Heer ein⸗ zutreten,„das für Moskau kämpft“. Wie Havas meldet, haben Angehörige der roten Miliz die Schweſter des nationaliſtiſchen Generals Queipo de Llano in Madrid in einem Hauſe verhaftet, in dem ſie ſich verſteckt hieit. Im Augenblick ihrer Verhaftung habe ſie, von Grauen erfaßt, die Milizſoldaten beſchworen, ſie zu töten, ohne ſie leiden zu laſſen. Fräulein Roſario Queipo de Llano iſt ins Frauengefängnis eingeliefert worden. Fahrt durch das befreite Gebiet Der Sonderberichterſtatter des Deutſchen Nachrichten⸗ büros traf nach einer 300 Kilometer langen Autofahrt durch den nördlichen Teil Andaluſiens und die Provinz Badajoz in Caceres, dem Hauptquartier des Generals Franco, ein, um die Stellungen der Nationaliſten an der Front von Toledo zu beſuchen. Die zahlreichen auf dem Wege nach Caceres liegenden Ortſchaften boten ein Bild des Friedens. Nicht nur aus ſämtlichen Häuſern, ſondern aus faſt allen Fenſtern wehten die nationalen und die ſchwarz-roten Fahnen und Symbole der Faſchiſten. Män⸗ ner, die vor den Caféhäuſern ſaßen, Landarbeiter, die die Ernte heimbrachten, Frauen und Kinder grüßten die Vorbeifahrenden mit erhobener Hand. Auf den Geſichtern der Bevölkerung konnte man die Freude und Zufrieden⸗ heit über die Erlöſung von dem kommuniſtiſchen Terror durch die nationalen Truppen ableſen. Bei kurzen Aufenthalten in größeren Ortſchaften er⸗ zählten die Einwohner mit Entſetzen von den von den roten Banden verübten Greueln, und die ausgebrannten oder mit Dynamit geſprengten Kirchen legten davon beredtes Zeugnis ab. In Del Campo, einem Ort, der bereits am 5. Auguſt eingenommen worden war, wußte jedes Kind von den entſetzlichen Verbrechen zu erzählen, die die Roten begangen hatten, als ſie ihre Sache verloren ſahen. So wurden damals zwölf rechtsſtehende Einwoh⸗ ner lebendigen Leibes in der Gemeindekirche mit Benzin und Autoöl übergoſſen und dann verbrannt! In Santos Maimona verſicherte der Schulmeiſter, daß der Religions⸗ unterricht nunmehr wieder eingeführt und die ſpaniſche Jugend in Zukunft nicht mehr dem Einfluß der mar⸗ riſtiſchen Erziehungsmethoden ausgeſetzt, ſondern in vaterländiſchem Pflichtbewußtſein erzogen werden würde. Kurzmeldungen Auf Einladung der jugoflawiſchen Regierung hat ſich eine Abordnung deutſcher Schriftleiter nach Jugoflawien begeben, um dort u. a. die deutſchen Gemeinden in der Gegend von Neuſatz aufzuſuchen. Die Italienreiſe der 452 Hitlerjungen fand in Mün⸗ chen mit einer Totenehrung am Mahnmal ihren Abſchluß. Im Rahmen der Feier wurden zwei Lorbeerkränze mit den Schleifen der HJ. niedergelegt. Der italieniſche Propagandaminiſter, Gino Alfieri, traf in Berlin ein. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich der italieniſche Geſchäftsträger und Dr. Willis vom Reichs⸗ propagandaminiſterium eingefunden. Der amerikaniſche Präſident Rooſevelt ernannte den Unterſtaatsſekretär im Kriegsminiſterium Harry H. Woo⸗ dring zum ſtellvertretenden Kriegsminiſter an Stelle des kürzlich verſtorbenen Kriegsminiſters Dern. .: Der bisherige Leiter im Jnnenkommiſſariat der vor⸗ maligen G0 A., Jagoda, ſowie der ſowjetruſſiſche Volkskom⸗ miſſar für Poſt und Telegraphie, Rykow, ſind ihrer Aemker entſetzt worden. Polniſches Winterhilfswerk. Der polniſche Miniſterrat beſchloß für den Winter die Einleitung einer umfang⸗ reichen Hilfsaktion für die Arbeitsloſen. Die Hilfsaktion ſoll ſich auf Geld⸗ und Naturalienlieferungen erſtrecken. Während der Zeit der Sammlungen für die Arbeitsloſen⸗ hilfe ſollen alle ſonſtigen ſtaatlichen Sammelaktionen unterbleiben mit Ausnahme der Sammlungen zur Eh⸗ rung des Andenkens des Marſchalls Pilſudſki und der Sammlungen für den Nationalen Verteidigungsfonds und den Marinefonds. Engliſches Flugzeug über dem Kanal abgeſtürzt. Das engliſche Verkehrsflugzeug„Boadicea“, das ſeit ſeinem Abflug von Croydon nach Paris vermißt wird, wird jetzt als verloren betrachtet. Nach einem bisher noch unbeſtä⸗ tigten Bericht ſind die Ueberreſte eines Flugzeuges von dem Kapitän eines Dampfers in der Nähe von Haſtings im Kanal geſichtet worden. Man nimmt an, daß es ſich um die vermißte Maſchine handelt. An Bord befanden ſich der Flugzeugführer und ein Funker. Zeiß⸗Planetarium auch für Tokio. In Berlin wurde ein Vertrag über Lieferung der Inſtrumente mit Zube⸗ hör und Zuſatzgeräten für ein Zeiß⸗ Planetarium in Tokio, der Stadt der XII. Olympiade, unterzeichnet. Dieſes neue Zeiß⸗Planetarium wird in einem Kuppelraum auf dem Gebäude des Zeitungsverlages Jiji Shinpoſha in Tokio⸗Marunouchi aufgeſtellt und betrieben werden. Spä⸗ ter wird es in das Eigentum des Aſtronomical Education Muſeum in Tokio ohne Veränderungen des Standortes übergehen. Mitte Oktober werden das Inſtrument und die Zuſatzgeräte auch für ein Zeiß⸗Planetarium, das in Oſaka errichtet werden ſoll, nach Japan verſchifft werden. 0 S 7 SA A S A A — K e 4 VU N Badiſche Chronik Schriesheim.(Sturz führte zum Tod.) Die por kurzem von einem Wagen geſtürzte Ehefrau des Land⸗ wirts Jakob Weidner iſt inzwiſchen ihren ſchweren Verlet⸗ zungen erlegen. Eberbach.(Aufſchwung des Fremden ver⸗ kehrs.) In der zweiten öffentlichen Ratsherren⸗Sitzung berichtete Bürgermeiſter Dr. Schmeißer über den Stand des Volksſchul⸗Neubaues, deſſen Finanzierung geſichert iſt. Die Baukoſten belaufen ſich auf 450 000 Rm., wovon 430 000 Rm. durch Darlehen aufgebracht werden und der Reſtbetrag aus ſtädtiſchen Rücklagen bereitgeſtellt wird. Das Strand⸗ das mit einem Aufwand von 120000 Nm. erbaut rde und in den vergangenen Sommermonaten von rund 00 Perſonen beſucht wurde, wird eine Erweiterung nach b Seiten hin erfahren. Im Fremdenverkehr, der für die Stadt und ihre Entwicklung beſondere Bedeutung hat, iſt ein ganz erheblicher Aufſchwung feſtzuſtellen. Die Zahl der Uebernachkungen im erſten Halbjahr 1936 betrug 20087 7 im gleichen Zeitraum des Vorfahres und 1934. Betriebsausflüge und KdF.⸗Arlaubs⸗ eſamt 18 880 Volksgenoſſen nach Eber⸗ 6). In Ausſicht genommen iſt der Bau einer 10, Feſthalle. Heidelberger kulturpolitiſche Fragen. IJ heidelberg. In einer Ratsſitzung teilte Oberbürger⸗ iſter Neinhaus u. a. mit, daß die Stelle des Direktors des Kurpfälziſchen Muſeums wieder beſetzt werden ſoll. Nach Abſchluß der erfolgreichen Ausſtellung„Heidelberg, Vermächtnis und Aufgabe“ ſei die Neuordnung und der Wiederaufbau des Kurpfälziſchen Muſeums eine wichtige Forderung der Heidelberger Kulturpolitik. Zwei Gebiete würden im Mittelpunkt der künftigen Muſeumsarbeit lie⸗ gen: 1. die Malerei der Romantik für die Heidelberg Aus⸗ gangs⸗ und Mittelpunkt wurde. 2. Heimatkunde und Hei⸗ ſchic mſich der Kreis über Stadt und Uni⸗ dis Heidelberger Landſchaft erſtrecken 0 5 wird demnächſt zur Ausſchreibung gelangen. Der Oberbürgermeiſter prach ſi ikte, die den Anſtoß zur Stif⸗ s der Stadt Heidelberg gaben. Die⸗ 3. Oktober in einer Kundgebung Landesleitung i Baden, im Rahmen der Gauku! d woche bekanntgegeben wird, ſoll die alte literariſche Tradinnon Heidelbergs neu beleben. Spende eines franzöſiſchen Reiſenden. () Kehl. Eig franzöſiſcher Reiſender, der, von Straß⸗ hurg kommend, auf dem Kehler Hauptbahnhof eintraf, ließ bei der Grenzzollbehörde einen größeren Frankenbetrag, den er mit ſich führte, vormerken. Dabei hatte er auch noch 330 Rm. in deulſchem Papiergeld bei ſich. Die Beamten machten den Reiſenden darauf aufmerkſam, daß die Einfuhr von Pa⸗ piergeld in dieſer Höhe verboten ſei, und ſtellten ihm anheim, das Geld wieder nach Straßburg zurückzubringen. Davon wollte der Reiſende jedoch nichts wiſſen, und ſtellte den gan⸗ zen Betrag der NS.⸗Volkswohlfahrt für das Hilfswerk„Mut⸗ ter und Kind“ zur Verfügung. ſuch an der Bergſtraße wald. Seit 1933 verdre und Auf der Herbſtlagung des Fremdenverkehrsverbandes, im Gebiet Odenwald⸗Bergſtraße, konnte der Gebietsreferent Fiſcher mitteilen, daß ſich der Fremdenbeſuch an der Berg⸗ ſtraße und im Odenwald ſeit 1933 verdreifacht hat. Wäh⸗ tend im Jahre 1933 die Zahl der Fremden 45 000 und die der Uebernachtungen 81 000 betrug, wurden in dem bis jetzt ſtatiſtiſch erfaßten Abſchnitt des Jahres 1936— alſo ohne die an der Bergſtraße meiſt gute Nachſaiſon— ſchon 134000 Fremde und 240 000 Uebernachtungen gezählt. Der Referent trat dafür ein, die Werbung für Odenwald und Bergſtraße zeitlich getrennt durchzuführen, um ſie ſo wir⸗ kungsvoller zu geſtalten. Die Hauptſaiſon der Bergſtraße falle in den Frühling und Frühſommer, die des Odenwal⸗ des dagegen in den Hochſommer. Aus dem Gerichtsſaal Wieder„Ernſte Vibelforſcher“ vor Gericht. Mannheim. Vor dem Sondergericht ſtanden wieder zehn„Ernſte Bibelforſcher“ aus der umgebung von Karls⸗ ruhe, die ſich allen Verboten zum Trotz in ihren Wohnun⸗ gen zuſammenfanden und an einer Proteſtverſammlung am 7. Oklober 1934 teilgenommen hatten, in der zu einer von der Reichsleitung verfaßten Kundgebung an die Reichsregie⸗ kung Stellung genommen wurde. Es wurden verurteilt: Erna Mühlhäuſer aus Baſel 6 Monate, Rudolf Rempfer⸗ Bretten 3 Monate, Joſef Seitz⸗Ottenhöfen 4 Monate, Karl Matthes⸗Derdingen 5 Monate, Fritz Kollmann⸗Weißenhorn 2 Monate, Johann Schäfer⸗Hochheim 4 Monate, Karl Hetz⸗ Freiſtett 4 Monate, Wilhelm Soulier⸗Klein⸗Villars 2 Monate Gefängnis. Allen wurde die Anterſuchungshaft angerechnet. 1 0 der Angeklagten war geſtändig, irgendwo organiſiert zu ein. ö I Traktorführer verurteilt. Das Schöffengericht Mann⸗ heim verurteilte den 24jährigen Traktorenführer Gottlieb Kögel von Mannheim wegen fahrläſſiger Tötung zu einer Gefängnisſtrafe von fünf Monaten. Der Angeklagte fuhr am 24. Juni mit einem mit 170 Zentner Kies belaſteten hänger vom Gewinnungsort am Neckarufer an eine Bau⸗ ſtelle auf der Ilvesheim gegenüberliegenden Seite des Kanals. Als er auf der abſchüſſigen Brückenſtraße in die rechts abzweigende Goetheſtraße einbiegen wollte kam von der Feudenheimer Straße her ein Auto. Da keiner die Zei⸗ 200 des anderen verſtand, ſuchte der Fahrer noch raſch vor ihm in die Kurve zu gelangen. Maſchine und Wagen rulſchten rechts die Böſchung hinunter und ſchlugen um. Der Bei⸗ wagenfahrer Johann Pfiſterer aus Ankerſeelbach, ein ver⸗ beirateter Mann, wurde tot aus dem Kies herausgeſchaufelt, der Fahrer verletzt unter der Maſchine hervorgezogen. Das richt ſah die Schuld auf Seiten des Angeklagten, trotzdem auch eine Ungeſchicklichkeit des Autolenkers feſtgeſtellt wurde. tf. Vogelkunde in Roſſitten. Der 16. Lehrgang der Vogelwarte Roſſitten, der vom 5. bis 12. Oktober ſtatt⸗ indet, und an dem jedermann teilnehmen kann, bietet die einzigartige Gelegenheit, unter ſach⸗ und landeskun⸗ diger Führung den Vogelzug, die Elche und nicht zuletzt den oſtpreußiſchen Herbſt zu erleben. U. a. werden die Lei⸗ zer der Vogelwarten Sempach(Schweiz) und Texel(Hol⸗ land) Vorträge halten.. 30 Jahre Freiwillige Feuerwehr Geckenheim. Wenn auch das 30. Gründungsjahr der Freiw. Feuerwehr eigentlich kein Grund war, das Feſt in grö⸗ zerem Rahmen zu begehen, nachdem man das 25 jährige gebührend gefeiert hatte, ſo gab doch das neue Ban⸗ ner, deſſen Anſchaffung in kurzer Zeit erfreulicherweiſe gelungen war, Anlaß, aus dem internen Rahmen etwas herauszugehen und der Weihe des Banners mit dem Gedenken des Gründungsjahres den feſtlichen Anſtrich zu geben. Zau dieſer Feier hatte nun für den Samstag Abend die Freiw. Feuerwehr eingeladen. Daß die Bevölkerung herzlichen Anteil daran nahm, bewies der dichtbeſetzte Schloßſaal. Die von Herrn Leitz⸗Käfertal dirigierte Ka⸗ pelle eröffnete den Feſtabend mit der Ouvertüre zu „Martha“ von Flottow, die verdienten Beifall fand, wie auch alle im Laufe des Abends noch weiter vorgetra⸗ genen Muſikſtücke und Märſche. Der Führer der Wehr, Herr Sößer, hieß die Feſtteilnehmer und Gäſte im Namen der Wehr herzlich willkommen, namentlich den Kreis⸗ feuerwehrführer Agricola,(auch Branddirektor Mikus⸗ Mannheim konnte er ſpäter noch begrüßen), die aus⸗ wärtigen Wehren, Vertreter der Partei, Sänger und Turner, die ihre Mitwirkung bei dem Feſte zugeſagt hatten. Herr Gail ſprach hierauf im Auftrage des Feſt⸗ ausſchuſſes und betonte die Pflichten des Wehrmannes, der bei Tag und Nacht bereit ſein müſſe, ſich einzuſetzen zur Hilfe ſeiner Volksgenoſſen. Nach einem Weißeſpruch von Kamerad Leo Steffen und dem Weihelied, vorgetragen durch den Sängerbund. erfolgte der Weiheakt der neuen Fahne. Die Weiherede hielt Kreisfeuerwehrführer Agriocla⸗ Ladenburg, der in kurzen, markanten Worten auf die Be⸗ deutung der Freiwilligen Feuerwehr für die Allgemein⸗ heit hinwies. Im Rückblick auf die verfloſſenen Jahre zeigt er an, daß an Bränden im Ort und deren Bekämpfung) ſich die Wehr an 35 Fällen beteiligte, an Waldbränden in 5 Fällen. Zur Hilfeleiſtung nach auswärts wurde ſie dreimal gerufen und zwar nach Friedrichsfeld, Rheinau, Ilpesheim. Bei Fällen infolge höherer Gewalt mußte viermal ihre Hilfe in Anſpruch genommen werden und zwar bei Hochwaſſer, Wolkenbruch uſw. Beim Brand am 21. und 22. Februar 1934 in der Drogerie Höllſtin erhielt die Wehr ein Anerkennungsſchreiben von der Stadt Mannheim für das tatkräftige Eingreifen. Er betonte beſonders den kameradſchaftlichen Geiſt in der Seckenheimer Wehr. Das Symbol der Kameradſchaft ſei auch für den Feuerwehrmann die Fahne. Sie trägt den Wahlſpruch der Wehr„Einer für Alle, Alle für Einen“, und„Gott zur Ehr', dem Nächſten zur Wehr“ Unter Hinweis auf dieſe inhaltsreichen Worte ließ er die Fahne enthüllen unter einem ſinnvollen Vorſpruch der Ehrendame Frl. Pfiſterer und ihrer Begleiterinnen. Die prächtige Fahne wurde dann vom Kommandanten und Fahnenträger unter der Bekräftigung ihrer Pflichterfül⸗ fung übernommen. Eine prächtige Fahnenſchleife über⸗ reichten gleichzeitig die Feſtdamen. N N 11 Die nun folgende Totenehrung war ein ergreifendes Bild. Eine Opferſchale mit flammender Lohe, über der die Worte:„Ehre unſeren Toten“ leuchtend ſtanden, im Hintergrund ein weißes Kreuz im ſchwarzen Feld, flan⸗ kiert von Feuerwehrleuten mit ihrer Fahne, während gedämpft das Lied„Heilig, heilig iſt der Herr“ geſungen vom Sängerbund, erklang. Hierauf führten 6 Mädchen des Tbd.„Jahn“ einen Totentanz auf. Eine ſinnvolle Ehrung für unſere Toten. Feſtbankett und Ehrungen. Der Wehrführer überreichte nun für 20 jährige und längere Mitarbeit in der Wehr den Herren Ruf, Neu⸗ bauer und Bauſch die ſilberne Nadel, während für die Fahne eine goldene Medaille ſeitens der Ortsgruppe der NSDAP überreicht wurde. Namens des Ehren⸗ ausſchuſſes überbrachte Herr Schreck die beſten Wünſche und dankte den Mitwirkenden für die Mitarbeit an dem Abend. Eine beſondere Leiſtung bot die nun auftretende „kleine Feuerwehr“, aufgeführt von einer Schülerabtei⸗ lung des Tbd.„Jahn“, die unter Leitung von Herrn Schüßler einen„ausgebrochenen Brand“ löſchten. Auch die Rettung von Kindern fehlte hierbei nicht,, die infolge „großer Gefahr“ durch das Sprungtuch gerettet werden mußten. Mit dieſer Aufführung fanden die Kleinen rauſchenden Beifall, ebenſo waren die Barrenübungen der 1. Riege des Tv. 98 als hervorragend zu bezeichnen Der Sängerbund Seckenheim, unter der vorzüg⸗ lichen Stabführung ſeines Dirigenten, Herrn Landhäußer, erntete mit ſeinen Geſangsvorträgen verdienten Beifall. Propagandaleiter Marzenell ſprach für die Partei Worte der Anerkennung für die Wehr für ihre 30 jährige ſegensreiche Tätigkeit und richtete an die jungen Männer die Aufforderung, ſich der Wehr anzuſchließen und ſchloß mit einem Sieg Heil auf den Führer. Mit dem Abſingen der beiden Nationalliedern wurde der ſchön verlaufene Feſtabend beſchloſſen. Zur Schauübung am Sonntag hatten ſich viele Zuſchauer eingefunden. Auch zahl⸗ reiche auswärtige Wehrkameraden und Ehrengäſte waren erſchienen, ſo auch das Polizeipräſidium und Ober⸗ kommandant Epple vertreten. Der Uebung lag folgendes zu Grunde: Eine Brandbombe fiel in den Mittelbau des Seitz'ſchen Anweſens. Rauchwolken kündeten einen gefähr⸗ lichen Brand. Die im oberen Stockwerk befindlichen Per⸗ ſonen konnten das Freie nicht mehrr über die Treppe erreichen. So galt es, zunächſt Menſchenleben zu retten. Mit der großen mechaniſchen Leiter konnen alle Per⸗ ſonen geborgen werden und mit Hilfe der hieſigen Sani⸗ tätskolonne, die tatkräftig miteingriff, konnten den Ver⸗ wundeten am Notverbandsplatz die erſte Hilfe gebracht werden. Kolonnenführer Moog gab Bericht über die 6 eingelieferten Perſonen, die Art der Verletzungen und die erſten Maßnahmen der Sanitäter. Nachdem nun alle Perſonen in Sicherheit waren, ging die Frei⸗ willige Feuerwehr zur Löſchung über. Mit mehreren Schlauchleitungen wurde dann in einer Trockenübung von zwei Seiten die Bekämpfung des angenommenen Brand⸗ herdes gezeigt. Die Schulübung bewies die Schnellig⸗ keit und Exaktheit unſerer Wehr und ſtellte auch der Sanitätskolonne ein gutes Zeugnis aus. Eine Schnel⸗ ligkeitsübung im Schlauchlegen beſchloß die Schauübung. Nun traf man ſich am Spritzenhaus; von dort bewegte ſich ein Feſtzug unter Beteiligung des Ilvesheimer Muſik⸗ zuges der Feuerwehr, der Seckenheimer Muſilkapelle und der Wehr durch verſchiedene Ortsſtraßen nach dem Schloß. Hier fand dann ein kameradſchaftliches Beiſammenſeiſ ſtatt. Mit einem Feſtball am Abend klang das ſchön verlaufene 30 jährige Stiftungsfeſt aus. Der letzte Sepiemberſonntag war ein kalter und regneriſcher Tag und machte dem Herbſtbeginn wenig Ehre. Wir erleben in dieſen Tagen graſſe Temperaturunterſchiede. Während öſtlich der Elbe in der letzten Woche hochſommerliche Temperaturen ge⸗ meſſen wurden, die für die Jahreszeit abnormal waren, ſteht unſere Gegend dauernd unter dem Einfluß reg⸗ neriſcher Depreſſionen, wie ſie uns den ganzen Sommer beſchert wurden. Zwar melden die Wetterwarten auf lange Sicht immer noch ſchönes Spätſommerwetter Hoffen wir es, denn unſere Landwirte brauchen es noch. Im Vordergrund ſtand hier das Feuerwehrfeſt und die ſportlichen Veranſtaltungen. Sonſt verlief der Sonn⸗ tag im allgemeinen ruhig und man fühlte ſich hinter dem warmen Ofen ſchon recht mollig. 2 Sonderzüge mit„Kraft durch Freude“. Erntedankfeſt auf dem Bückeberg vom 3.—5. Oktober. Auf Veranlaſſung der Landesbauernſchaft Baden führt die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ einen Sonderzug nach dem Bückeberg durch. Abfahrt Mann⸗ heim, 3. Oktober, abends. 4. Oktober Teilnahme am Staatsakt um 17 Uhr. Weiterfahrt nach Hannover. Dort Abendeſſen, Uebernachten mit Frühſtück. Am 5. Oktober Beſichtigungen in Hannover(Kapallerie⸗Schule Tierärzt⸗ liche Hochſchule, Joo, Continentalwerke uſw.), Mittag⸗ und Abendeſſen, großer badiſcher Abend in der Stadt⸗ halle. Am 6. Oktober Weiterfahrt nach Hildesheim Be⸗ ſichtigung der Stadt. Gegen mittag Rückfahrt nach Karls⸗ ruhe. Geſamtkoſten etwa RM. 20.— einſchl. Hin⸗ und Rückfahrt, Verpflegung, Uebernachtungen mit Frühſtück. Anmeldungen ſind beim Ortswart der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“, Raſtatterſtraße 21, ſofort ab⸗ zugeben. Teilnahmeberechtigt ſind in erſter Linie Mit⸗ glieder des Reichsnährſtandes. Münchner Oktoberfeſt. Ebenfalls mit Kd kann man das Münchner Ok⸗ toberfeſt 1 95 2.—6. Oktober beſuchen. Das Reiſe⸗ programm ſieht auch eine herrliche Alpenrundfahrt und eine Stadtrundfahrt vor. Preis 26.10 RM. In den Preis iſt eingeſchloſſen: Fahrt, ſowie 4 mal Uebernachten mit Frühſtück. Intereſſenten wollen ſich ebenfalls ſofort beim Ortswart von Kd anmelden. Zwei Faßhrraddiebe feſtgenommen. Ein hier wohn⸗ hafter Mann und ein ſolcher aus Viernheim wurden wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen. Die Feſtnahme des einen Fahrradmarders war dadurch möglich, daß dieſer einem an⸗ deren das Rad zum Kaufe anbot, der Käufer jedoch Verdacht ſchöpfte und die Polizei benachrichtigte. Der zweite Dieb wurde zur Nachtzeit angehalten, als er mit dem geſtohlenen Rad fuhr, ohne dieſes beleuchtet zu haben. 0 r Betrunkener Motorradfahrer gefährdet den Verkehr. In der Nachl wurde der in Ludwigshafen wohnhafte 28⸗ jährige Guſtay Flarmeier vorläufig feſtgenommen, weil er in getrunkenem Zuſtande mit einem Motorrad durch die Hafen⸗ ſtraße fuhr und hierbei den übrigen Verkehr gefährdete. Das Motorrad wurde ſichergeſtellt und dem Fahrer der Führer⸗ ſchein abgenommen. Gibt es einen frühen Winter? Manche Anzeichen deuten darauf hin. Wir haben in dieſem Jahre keinen rechten Sommer ge⸗ habt, denn mit Ausnahme weniger Tage hat es oft und reichlich geregnet. Die feuchte und oft auch reichlich kühle Witterung war nun Anlaß, daß der Laubfall bei vielen Bäumen in dieſem Jahre früher eingeſetzt hat, als ſonſt. Dieſer zeitige Laubfall braucht nun keineswegs ein Zeichen eines frühen und ſtrengen Winters zu ſein. Viel eher glaubt man aus dem Verhalten der Tiere auf den Witterungsver⸗ lauf in den kommenden Wintermonaten ſchließen zu können. Richtig iſt, daß ſich in dieſem Jahre die Störche frü⸗ her auf die Reiſe nach dem Süden gemacht haben, denn in der Wetterau und auch im Ried haben die erſten Storchzüge ſchon Mitte Auguſt die große Fahrt angetreten. Auch die Mauerſegler flogen zeitiger ſüdwärts als in anderen Jahren. Aehnliche Beobachtungen hat man auch bei den Tieren gemacht, die ihren Winterſchlaf halten. So war der Dachs ſchon eifrig bemüht, ſeine Zuglöcher auszuſtopfen, die Fledermäuſe haben ſich vielfach an geſchütztere Stellen zurückgezogen und auch Freund Igel trifft ſeine Wintervor⸗ bereitungen. Im Gegenſatz zu ihm ſind die Eichhörnchen aber noch ſehr munter, wenn ſie auch eifrig Futter in ihre Neſter und Schlupfwinkel tragen. Schneegänſe, wie man die großen Kranichzüge im Volksmund nennt, hat man in den letzten Tagen öfter beobachten können. Auch ſie werden als ein Zeichen frühen Winters gewertet. Schließlich ſpricht auch noch eine gewiſſe meteorologiſche Erfahrung dafür, daß wir keinen ſehr langen Herbſt haben werden. Auf kühle, naſſe Sommer folgt erfahrungs⸗ gemäß ſehr oft ein früher Winter, der zwar nicht 195 kalt zu ſein braucht, aber doch durch viele naſſe, neblige und graue Tage ſich recht unangenehm auswirken kann. Vorerſt ſcheint allerdings noch die Sonne und ſie macht recht ſchön warm. Hoffen wir, daß es ein paar Wochen ſo bleibt, wir ſind nach dieſem Sommer unſeres Mißvergnügens auf den Winter keineswegs beſonders geſpannt. 1 Der Bückeberg rüſtet Die Vorbereitungen für den Erntedanktag einmal zum Erntedanktag auf dem Bückeberg geweilt hat, wird es kaum für möglich gehalten haben, daß die Beteiligung der Volksmaſſen an dieſem Staats⸗ akt im Niederſachſenland noch größer als bisher ſein könnte. Die Tatſachen beweiſen es aber: Bis jetzt ſind etwa 165 Sonderzüge aus dem ganzen Reich beſtellt, ſo daß alſo bereits faſt 30 Sonderzüge mehr als im Vor⸗ jahr fahren werden— ein Zeichen dafür, welch wachſen⸗ der Anteilnahme ſich die Feier auf dem Bückeberg er⸗ freut. Natürlich ſtellt dieſer vermehrte Maſſentransport nicht nur große Anforderungen an die Eiſenbahnverwal⸗ tung, ſondern auch an die Organiſationsleitung des Staatsaktes bezüglich der Verpflegung und Unterbringung der Maſſen. Der Bückeberg liegt inmitten eines Kranzes von Dörfern, die nächſt größere Stadt iſt Hameln. Sie alle aber reichen bei weitem nicht aus, um die Maſſen aufzunehmen. So mußten 100 000 Maſſenquartiere in un⸗ mittelbarer Nähe des Berges geſchaffen werden. Allein 85 000 Volksgenoſſen ſollen in rie ſi gen Zeltſtäd⸗ ten untergebracht werden, die mit großen Mengen von Stroh ausgerüſtet werden. Außerdem werden alle ver⸗ fügbaren Fabriken, Schulen, Säle, Scheunen, Stuben und Kammern für die Unterbringung von Volksgenoſſen ein⸗ gerichtet. Die Vorarbeiten hierzu ſind kennen nur die Parole, für das Wohlbefinden und die Sicherheit der Beſucher zu ſorgen. Das bewies auch un⸗ längſt ein großer Probealarm ſämtlicher umliegender Feuerwehren, die mit den modernſten Feuerlöſchgeräten ausgerüſtet ſind und bei der Probe ihre große Leiſtungs⸗ fähigkeit unter Beweis ſtellten. Auch„Kd.“ hat ſich in den Dienſt des Erntedanktages geſtellt und wird außer den erwähnten Sonderzügen von ſich aus auch mehrere „KdF.“⸗Sonderzüge fahren laſſen, deren Teilnehmer zu⸗ meiſt in Hameln, Bad Pyrmont und Holzminden Unter⸗ kunft finden werden. Die„KdF.“⸗Fahrer werden bei die⸗ ſer Gelegenheit auch das ſchöne Weſerbergland kennen⸗ lernen. Inzwiſchen iſt auch der Autoz u g„Deutſch⸗ land“ auf dem Bückeberg eingetroffen und hat ſeine Ar⸗ beiten aufgenommen. Der Hilfszug„Bayern“, der wie⸗ der für die Verpflegung des größten Teiles der Maſſen ſorgen wird, wird ebenfalls in Kürze eintreffen. Wäh⸗ renddeſſen wird auf dem Feſtplatz noch eifrig gearbeitet. Alle Unebenheiten des Berges wurden ſo beſeitigt, daß von jedem Platz eine gute Sicht iſt, auch die Kolonnen⸗ wege und Straßen wurden ſämtlich verbeſſert. Die Vorbereitungen erſtrecken ſich nicht nur auf den Bückeberg ſelbſt und die nähere Umgebung, denn auch die Reichsbauernſtadt Goslar rüſtet ſich für den Ernte⸗ danktag ganz beſonders. Hier findet wieder wie im Vor⸗ jahr der Empfang der Bauernabordnungen aus dem gan⸗ zen Reich ſtatt, hier werden wieder bewährte Bauern und Landarbeiter aus dem ganzen Reich mit dem Führer Rückſprache halten und in Goslar wird auch der Tag aus⸗ klingen mit einem rieſigen Feuerwerk. 1. Wer in vollſtem Gange, ſie Freiwillige für die Luftwaffe Einſtellung im Frühjahr 1937. Ueber die Einſtellung von Freiwilligen in die Luft⸗ waffe im Frühjahr 1937 wird bekanntgegeben: 1. Im Frühjahr 1937 werden bei der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe Freiwillige eingeſtellt, in Oſt⸗ preußen nur bei der Luftnachrichtentruppe. Bewerber kön⸗ nen ſich ſchon jetzt melden, und zwar bei jedem Truppen⸗ teil der Fliegertruppe und der Luftnachrichtentruppe. Auskunft über die ſonſtigen Bedingungen für den Eintritt als Freiwilliger in die Luftwaffe und über den vorher abzuleiſtenden Arbeitsdienſt erteilen die Truppen⸗ teile der Fliegertruppe und Luftnachrichtentruppe, die Wehrbezirkskommandos und die Wehrmeldeämter. Sie werden außerdem durch die Tagespreſſe und im Rund⸗ funk wiederholt bekanntgegeben werden. 2. Einſtellungsgeſuche bei anderen militäriſchen oder ſtaatlichen Dienſtſtellen ſind zwecklos. Sie verzögern nur die Bearbeitung zum Nachteil des Bewerbers. 3. Bei der Flak⸗Artillerie und beim Regiment Gene⸗ ral Göring werden im Frühjahr 1937 keine Freiwilligen eingeſtellt. 4. Der Zeitpunkt für die Meldungen von Freiwilli⸗ gen für die Herbſteinſtellungen bei der Fliegertruppe, Flak⸗Artillerie, Luftnachrichtentruppe und Regiment Gene⸗ ral Göring wird noch durch Preſſe und Rundfunk be⸗ kanntgegeben werden. Helft zu einem glücklichen Deutſchland! Werdet Mitglied der N.! Haſe'n hing der Himmel voller Geigen tags⸗Präſent! Mark!“ ſagt Haſe lächelnd. Sendungen waren ja ſchwarz auf weiß veröffentlicht worden! Aber Haſe bleibt Haſe und weiß von nichts nis ſchützt nicht vor Strafe Tja— hätte er Zeitung geleſen! Aus den Nachbarländern. Auch er las keine Zeitung „„ und verſäumte die Muſterung. — Heſſenkal OA. Hall. Der 22 Jahre alte J. M. ſollte am 27. Auguſt zur Muſterung nach Hall kommen, fehlte aber bei der Verleſung. Das Bürgermeiſteramt Heſſental wurde benachrichtigt, worauf ſich M. verſpätet einfand und vom Oberamt durch polizeiliche Strafverfügung einen Strafzettel über 10 Mark erhielt. M. behaupfete nun, er habe von dem Muſterungsbefehl nichts gewußt, weigerte ſich, die Strafe anzuerkennen und ließ die Sache vor dem Gericht verhandeln. Auch hier behauptete er, er habe von ſeiner Geſtellungspflicht nichts gewußt, er habe die Be⸗ kanntmachungen, die wiederholt in der Ortspreſſe erſchie⸗ nen, nicht geleſen. Das Gericht ſtellte ſich auf den Stand⸗ punkt, daß heute ein junger Menſch von 22 Jahren dem Wiederaufbau unſerer Wehrmacht und gar der Einberu⸗ fung des Jahrganges 1914, dem er ſelbſt angehöre, un⸗ möglich ſo gleichgültig gegenüberſtehen könne, daß er von der Aushebung nichts wiſſen ſolle. Das Gericht verurteilte M. wegen Uebertretung der Verordnung zur Muſterung und Aushebung zu einer Geldſtrafe von 10 Mark und Tra— gung der Koſten des Verfahrens.— Dieſer Fall uiſt wieder ein ſchlagender Beweis dafür, wie notwendig es iſt, daß jeder eine Zeitung lieſt. Vor Gericht kann ſich niemand damit entſchuldigen, wenn er vorbringt, er hätte dieſe und jene Anordnung nicht geleſen. Ludwigshafen.(Lehrling zwiſchen den Puf⸗ fern erdrückt.) Im Hafengebiet an der Ländeſtraße wurde einem 17 Jahre alten Kaufmannslehrling aus Mannheim von zwei rangierenden Güterwagen der Bruſt⸗ korb eingedrückt. Der Tod trat auf der Stelle ein. Der Junge war bei einer Mannheimer Speditionsfirma be⸗ ſchäftigt und hatte Schiffspapiere beſorgt. Auf dem Rück⸗ weg über das Bahngelände geriet er dann unvorſichtiger Weiſe zwiſchen die Puffer der beiden rangierenden Güter⸗ wagen. Albersweiler.(Raſſenſchänder.) Der Jude Erich Kahn, Sohn des Viehhändlers Kahn, wurde von der Gen⸗ darmerie Annweiler wegen Raſſenſchande verhaftet und ins Amtsgerichtsgefängnis Annweiler eingeliefert. Erich Kahn. der noch ledig iſt, hatte vor einigen Jahren nach gleichem Vergehen eine Reiſe nach Nordamerika angetreten. als er den fetten Brief geöffnet hatte. Seine in Holland verhei⸗ ratete Tante, Frau Emmy Knottenkerk, geb. Haſe, ſandte ihm mit den beſten Grüßen drei Hundertmarkſcheine als Geburts⸗ Fünf Tage ſpäter kommt ein Herr von der Deviſen⸗Ueber⸗ wachungsſtelle. Was der Brief enthalten hätte?„Gottlob, 300 „Beſchlagnahmt!“ iſt die Antwort. Da hilft kein Lamentieren, die Beſtimmungen über Auslands⸗ Doch Unkennt⸗ Da lieſt man zeitig ſtets, was nützt, und wie man ch vor Schaden ſchützt. Birkenau.(Betrunkene Frau fällt in die Weſchnitz.) In der Nähe des Schwimmbades fiel in de Abendſtunden etwa 45jährige Frau aus Ludibigg hafen in die nitz. Die Frau, die ſtark betrunken war, befand ſich auf dem Weg nach Weinheim. Als ſie einem Auto ausweichen wollte, kam ſie zu nahe an die Böſchung und ſtürzte den Abhang hinunter in die Weſchnitz. Zum Glück waren Leute in der e, die ſie aus dem Waſer zogen. — Backnang.(Laſtwagen gefährdet ein Haus.) Nach Einbruch der Dunkelheit fuhr ein beladener Laſtwagen mit Anhänger den für ſolche Fahrzeuge ver— botenen Teil der Schillerſtraße aufwärts. In dieſem Augen, blick riß die Kuppelung des Anhängers. Dieſer rollte rück⸗ wärts und ſtieß mit den Hinterrädern auf den Gehweg. rand. Der mit 80 Zentner beladene Anhänger fuhr ah⸗ wärts weiter und ſtieß gegen ein Haus. Der Aufprall war derart, daß zwei eiſerne Pfeiler abgedrückt, die beiden Schaufenſter zertrümmert und die Auslagen ſtark beſchä⸗ digt wurden. Das Haus wurde ſofork geſprießt um weiterer Gefahr zu begegnen. Perſonen wurden nicht verletzt. — Mögglingen, OA. Gmünd.(Schwerer Sturz vom Motorrad.) Auf der Straße zwiſchen Eſſingen und Mögglingen geriet ein Motorradfahrer von Heubach, der an ſeine Arbeitsſtelle nach Waſſeralfingen fahren wollte, anſcheinend beim Ueberholen eines Fuhrwerks durch raſches Abbremſen ins Schleudern. Motorradfahrer ſtürzte und erlitt einen Schädelbruch. * Saorbrücken.(Auto von Laſtwagen e rfaßt) In Rockenhauſen wurde em Perſonenkraftwagen bei det Einfahrt in die Adolf⸗Hitler⸗SZtraße von einem ihm nach⸗ folgenden Laſtkraftwagen ſeitlich geſtreift, wodurch ſich der Perſonenkraftwagen mehrmals ſeitlich überſchlug. Der Fah⸗ rer des Perſonenkraftwagens ſtarb kurz nach der Einllefe⸗ rung in das Krankenhaus, eine Inſaſſin des Perfonenkraft⸗ wagens wurde aus dem Wagen geſchleudert und erlitt leichte Verletzungen Der 19jährige Führer des Laſtkraft⸗ wagens wurde vorläufig feſtgenommen. Nachſpiel zum Mordprozeß Vogler. Mainz. Der Preſſedezernent beim Landgericht teilt mit, daß die Staatsanwaltſchaft Mainz gegen die im Giftmord⸗ prozeß Vogler häufig genannte Ehefrau Rocker qus Wiesbaden, die ſich in Mainz in Haft befindet, Anklage we⸗ gen Beihilfe zum Mord beim Schwurgericht Mainz erhoben Doppelgiftmord bei Bonn Parallelfall zu dem Mordprozeß Vogel. Bonn, 27. September. In Pützchen wurde ein entſetz⸗ liches Verbrechen entdeckt. Im Auguſt 1935 waren im Beueler Krankenhaus hintereinander der Invalide Jo⸗ hannesberg und die Ehefrau Brodeſſer unter Vergiftungs⸗ erſcheinungen geſtorben. Jetzt wurden die Eheleute der beiden Toten, Frau Johannesburg und Brodeſſer unter dem dringenden Verdacht verhaftet, ihre Ehegatten durch Gift umgebracht zu haben. Bei den nunmehr ausgegrabenen Leichen wurden ein⸗ wandfrei erhebliche Mengen eines Giftſtoffes feſtgeſtellt, der geruch⸗, geſchmack⸗ und farblos iſt. Brodeſſer hat be⸗ reits ein Geſtändnis abgelegt, während Frau Johannes⸗ berg noch hartnäckig leugnet. Die beiden ſtanden übrigens ſchon vor dem Tod ihrer Ehegatten in engen Beziehungen zueinander. Die Unterſuchung hat eine Parallele zu dem kürzlich in Mainz abgeſchloffenen Giftmordprozeß gegen. Frau Vogel ergeben. Wie dieſe, ſo ſtand auch Frau Jo⸗ hannesberg mit einer berüchtigten Kartenlegerin in Ver⸗ bindung. Auf die Frage der Johannesberg, wie lange ihr Mann wohl noch leben würde, gab die Kartenlegerin die gewünſchte Antwort:„Der Sarg ſteht ſchon dicht am Hauſe“, Frau Johannesberg hat ſich vermutlich daraufhin nicht lange beſonnen, dem Schickſal nachzuhelfen. Der . Iain 0 aaa 10 nz Ein weißer Kinderwagen zu verkaufen. Zu erfragen in der Geſchäftsſt. d. Bl. Schöne zu verkaufen. Nüſſe Zähringerſtr. 39. Entflogen Junge Samstag ei 15 Paar weiß Pfau⸗ Hühner Tauben. Abzug. gegen Belohnung Hauptſtraße 103. zu verkaufen. Bonndorkerstr. 35. ſteks zuputzen. (FR EN UN DEN SONNEN KONG) Heute Abend 8 Uhr letzte Vorstellung. Palast- Theater. dun, eee eee ren ttestneriistzikterztistzestissittisbttttististtisztissististtutiunttitntttin til Adtedttettetattetrettettedtatdatttetetkedttedtetted acagaahgageudaaaanogacadagagagagaagageg lacan a f nn 185 A Inſerieren bringt Gewinn! Taglohn-Zettel für Bauhandwerker (aach vorgeschriebenem städtischen Muster) zu haben in der Druckerei des„Neckar-Bote“ Die teure Kuh „Dunnerſchlag, heut hab ich ein ſchönes Stück Geld verdient!, ſagt der Wieſenhof⸗Bauer zu ſeiner Frau und reibt ſich vergnügt die Hände. Er hat geſtern eine Kuh verkauft, zu einem Preis, wie er ihn ſchon ſeit Jahren nicht erzielt hat! Die Freude des Wieſenhof⸗Bauers war groß— aber kurz! Nach ein paar Tagen mußte er zur Polizei:„Sie haben eine Kuh weit über den Höchſt⸗ preis verkauft; Sie haben ſie nicht nach Gewicht verkauft; Sie haben noch dazu ſchwarz“ verkauft; Sie haben damit ſchwer gegen das neue Geſetz verſtoßen! Sie haben es nicht gekannt? Das iſt keine Entſchuldigung! Die Beſtimmungen ſtanden in der Zeitung!“ Der Bauer geht ganz verdattert nach Hauſe. Ein paar hundert Mark Strafe ſind kein Pappenſtiel! Tie, hätte er Zeitung gelesen, wär' er im Bilde gewesen 3 „. j e 2 0 8 0 * 8 0 0 l ö 0 a f f N