S Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- and geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rt. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dages· und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Beckündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 36. Jahrgang Dienstag, den 29. September 1986 Das Experiment der Abwertung In einer ſeiner erſten Reden nach der Bildung ſeines Kabinetts verſprach der franzöſiſche Möniſterpräſident, den Franc mit allen ihm zur Verfügung ſtehenden Mitteln zu halten. Und ſo nahm er in ſein Kabinett als Finanzminiſter Herrn A uriol auf, der als einer der hervorragendſten Gegner der Franc⸗ Abwertung galt. In der Folgezeit hat die Regierung Blum wirtſchaftlich eine Poli- tit verfolgt, die zuſammengenommen mit den ſozialen Er⸗ ſchütterungen ſie ſelbſt in eine Zwangslage verſetzte, aus der es kaum einen anderen Ausweg als den der Franc⸗ Abwertung geben konnte. Dies iſt das Entſcheidende, das Unterſchiedliche, zwiſchen der jetzt vorgenommenen Frane⸗ Abwertung und den vorangegangegen Abwertungen des Pfundes und des Dollars. Die engliſche Regierung ſtürzte ſich, ohne daß überhaupt ein wirklich ſichtbarer und abſolut zwingender Grund vorlag, in die Pfundabwertung— „eine geniale Torheit“ nannte man es damals— ſie und die Regierung der Vereinigten Staaten gingen ſozuſagen aus freien Stücken in die Abwertung hinein. Es war ein überraſchend vorgetragener Vorſtoß zugunſten des Exports bezw. in den USA der Erhöhung der Preiſe. In Frankreich liegt die Situation völlig anders. Die franzöſiſche Regierung hat nicht hinter ſich die Diſzi⸗ plin des engliſchen Volkes in Geldſachen. Sie erhöhte die Löhne in einer geradezu revolutionären Weiſe, ohne auf der anderen Seite die Pre iſe ſtabil halten zu können. Im Beſitz des franzöſiſchen Publikums befinden ſich rund 34 Milliarden Geldſcheine. Der franzöſiſche Geld⸗ umlauf überſteigt den deutſchen z. B. um ein Vielfaches. Blum hat infolgedeſſen keine Kontrolle über das Geld ſelbſt. Die 34 Milliarden Francs im Beſitz des Publikums können ſelbſt bei den vorſichtigſten Maßnahmen der Ban⸗ ten und Sparkaſſen nicht eine panikartige Flucht in die Sachwerte verhindern Was die Regierung praktiſch damit gewinnen will, iſt ziemlich undefinierbar. Sie hat die Löhne um ungefähr 40 Prozent im Durchſchnitt erhöht. Sie ver⸗ mindert jetzt die Kaufkraft des Franc um rund 30 Prozent, nachdem vorher bereits die Preiſe in ganz Frankreich um rund 15 bis 20 Prozent angezogen hatten. Was dem Arbeiter alſo auf der einen Seite durch die Lohnerhöhung gegeben wurde, iſt ihm auf der anderen Seite durch Preiserhöhung und Franc⸗Abwertung genom⸗ men worden. Der am meiſten Geſchädigte in die⸗ ſem Spiel aber iſt der franzöſiſche Sparer, deſſen Rente um ein Drittel verkürzt wird. Die innerpolitiſchen Folgen kann man ſich leicht ausmalen. Wer weiß, wie das Kabi⸗ nett die nächſten Tage überſtehen wird. Vielleicht ertönt morgen ſchon der Schrei nach einem neuen Poincare, der in einer ähnlichen Lage vor zehn Jahren mit eiſerner Hand das Steuer herumriß, den Franc ſtabiliſierte und ein Ka⸗ binett der nationalen Einigkeit gründete. International geſehen, liegen die Dinge etwas anders. Es iſt ja nicht ſo, daß nun etwa in London wie in Newyork der ſtändige Goldabfluß aus Frankreich, der in⸗ folge der innerpolitiſchen Erſchütterungen und der wirtſchoft⸗ lichen Experimente Blums allein in der letzten Woche etwa 220 Millionen Mark in Gold ausmachte, mit reiner Freude betrachtet worden iſt. Dieſe Goldausfuhr Frankreichs zwang die Vereinigten Staaten und England zu dauernden Gegen⸗ maßnahmen, um umgekehrt ein unerwünſchtes Anſteigen ihrer Währungen zu verhindern. Wir möchten glauben, daß beide Länder, dieſes Kampfes müde, umſo eher bereit waren, auf die franzöſiſchen Vorſchläge einzugehen, die ihnen be⸗ reits vor drei Monaten unterbreitet worden ſind als die Bank von Frankreich 50 Milliarden Francs an Gold noch zur Verfügung hatte. Eine Summe, die ſelbſt gemeſſen an den rätſelhaft hohen Währungsausgleichsfonds in London und Newyork eine Macht darſtellt. Wenn wir die Vereinbarung zwiſchen Frankreich, USA und England genau ſtudieren, ſehen wir eine ſehr beſtimmte und poſitive Zuſage Englands und eine etwas abgeſchwächte der ISA. Alle drei Mächte ſtrebten ſeit Jahren nach einem Währungsausgleich. Keine wollte vorangehen, weil ſie der anderen mißtraute. Jetzt iſt gleichzeitig mit der Währungs⸗ ſtabiliſierüng auch die Vereinbarung getroffen worden, nach Möglichkeit auf die Handelspolitik einzuwirken. Man will hierin einen Schritt vorwärts auf dem Wege einer interna⸗ tionalen Bereinigung der Handelshinderniſſe erblicken. Schon tauchen in London wie in allen anderen Nach⸗ richtenzentralen Gerüchte über eine bevorſtehende neue Weltwirtſchaftskonferenz auf. Man wird ihnen mit 8 Skepſis gegenüberſtehen müſſen. Vergeſſen wir nicht, aß die erſte und entſcheidende Urſache des heutigen Chaos in der Weltwirtſchaft und in der Weltfinanz die internationale Schuldenverquickung war und iſt. Mögen die letzten Jahre auch dieſe Grundtatſache ein wenig überdeckt haben, ſo würde jede Erörterung allgemeiner Art les ſofort wieder an die⸗ ſem Kern feſtbeißen. Ohne Löſung des internationalen Schul⸗ denyroblems iſt keine Bereiniauna der Handelsverhältniſſe denkbar, Das deutſche Reich hat 1 ſeinen Führer immer wieder der Welt dargelegt, daß es ſeine Politik der Nah⸗ rungsfreiheit und ſeine Deviſenſperren nur aus Not und unter dem Zwang der anderen führen mußte. In den letzten Erklärungen Dr. Schachts kam der Abſcheu vor dieſem Virrwarr in geradezu draſtiſchen Sätzen zum Ausdruck. Wir können in Deutſchland jede Bereinigung des Währungskrie⸗ ges und des Kampfes Aller gegen Alle auf dem Weltmarkt nur willkommen heißen. 5. Bezeichnenderweiſe war es auch jetzt wieder nicht die Wirtſchaft. ſondern die Initiative der Regierungen, die den überraſchenden Schritt getan hat. Ohne die intenſiven politi⸗ ſchen Verhandlungen und die jetzige Konſtellation des euro⸗ ſen. päiſchen Verhältniſſes wäre auch dieſer Schritt nicht denkbar, 7 3 D Der gefährliche Kreislauf Die Frankenabwertung vor der Kammer.— Blums Juge⸗ ſcändniſſe.— Streit um die gleitende Lohnſkala.— Die Vorwürfe der Oppoſition. Paris, 28. September. 8 Die franzöſiſche Kammer trat zu ihrer mit großer Spannung erwarteten außerordentlichen Sitzung zuſam⸗ men. Nachdem Finanzminiſter Auriol die Währungsvor⸗ lage eingebracht hatte. wurde die Sitzung vertagt, da nach der Geſchäftsordnung die Aussprache über dieſes Geſetz erſt eine Stunde nach ſeiner Einbringung beginnen kann. Während der Sitzungspauſe, die ſich länger hinzog als vor⸗ geſehen, trat der Finanzausſchuß zuſammen, um noch ge⸗ wiſſe Abänderungen an der Währungsvorlage vorzuneh⸗ men. Gleichzeitig fand eine Sitzung der kommuniſtiſchen Kammerfraktion und der radikalſozialen Kammergruppe ſtatt. Bei den Radikalſozialen entwickelten ſich ernſte Meinungsverſchiedenheiten über die als Ausgleich für die Abwertung vorgeſehene gleitende Lohnſkala. Die Fraktion ſtimmte zunächſt dem Grundſatz der Frankenabwertung, ſowie dem vorgeſchlagenen Hundertſatz zu. Dagegen beſchloß die Fraktion, von der Regierung zu verlangen, daß die gleitende Lohnſkala auf alle arbeitenden Bevpölkerungs⸗ ſchichten ausgedehnt wird.— Die kommuniſtiſche Fraktion beſchloß, in die Kammerausſprache einzugreifen und Ergänzungsanträge zu ſtellen. Nach Wiederaufnahme der Kammerſitzung erſtattete der Hauptberichterſtatter des Finanzausſchuſſes, der Radikal⸗ ſoziale Schmitt, ein mündliches Gutachten über die Ent⸗ wertungsvorlage. Er hob die Bedeutung der Verſtändigung mit England und Amerika hervor und verwies darauf, daß auch einige andere Länder bereits abgewertet hätten. Der Abgeordnete der Mitte, Colombe, ſtellte den Antrag, die Abwertungsvorlage von der Tagesordnung ao⸗ zuſetzen, zog dieſen Antrag aber ſchließlich wieder ſelbſt zu⸗ rück. Er griff dabei die Regierung ſcharf an, wobei es zeit⸗ weilig zu Lärmſzenen kam. Darauf beſtieg der bekannte rechtsgerichtete Abgeordnete Marin die Tribüne. Er bezeichnete die Regierungsvor⸗ lage als Improviſation. Die Annahme dieſer Vorlage würde einen allgemeinen Zuſammenbruch einleiten. Insbeſon⸗ dere bezweifelte der Abgeordnete den Wert der gemeinſa⸗ men franzöſiſch⸗engliſch⸗ amerikaniſchen Erklärung. Er be⸗ antragte, die Regierungsvorlage an den Finanzausſchuß zur Ueberprüfung zurückzuweiſen. Finanzminiſter Vincent⸗Auriol widerſetzte ſich dieſem Antrag, indem er daran erinnerte, daß Poincare ſeinerzeit die Währungsvorlage auch an einem Tage von der Kammer habe annehmen laſſen. Die Regierung bean⸗ trage daher, daß die Ausſprache noch am heutigen Tage beendet werde. Marin entgegnete darauf, daß damals die Umſtände ganz anders geweſen ſeien. Der Antrag Marin wurde ſchließlich mit 365 ge⸗ gen 248 Stimmen abgelehnt. Der Abwertungsbeſchluß der Schweiz Schweizer Franken um 30 v. H. abgewertek.— Preis- erhöhungen ſollen verhindert werden. Bern, 28. September. Der Bundesrat genehmigte zwei Bundesratsbeſchlüſſe über Währungsmaßnahmen und über außerordentliche Maßnahmen betreffend die Koſten der Lebenshaltung. Die wefentliche Beſtimmung des erſten Beſchluſſes betreffend Währungsmaßnahmen lautet: „Die Schweizeriſche Nationalbank iſt angewieſen den Goldwert des Franken zwiſchen 190 und 215 Milligramm Feingold zu halten. Dies entſpricht einer Abwerkung des Franken im Mittel von 30 v. H.: In Anwendung des zweiten Beſchluſſes über außer⸗ ordentliche Maßnahmen betreffend die Koſten der Lebenshaltung hat das Volkswirtſchaftsdepartement eine Verordnung er⸗ laſſen, deren Hauptbeſtimmung beſagt:„Vom 28. Septem⸗ ber 1936 an iſt es unterſagt, die Groß⸗ und Detailpreiſe je⸗ der Art von Waren, die Tarife der Hotels, die Tarife für Gas und Elektrizität, die Tarife für Honorare ſowie die Miets und Pachtzinſen ohne Genehmigung des Eidge⸗ nöſſiſchen Volkswirtſchaftsdepartements oder der von ibm bezeichneten Organe zu erhöhen.“ Die ſchweizeriſche Oeffentlichkeit und auch die Preſſe neh⸗ men die Bundesratsbeſchlüſſe mit Ruhe auf. Die Hauptor⸗ ganiſation der Arbeiterſchaft, der Schweizeriſche Gewerk⸗ ſchaftsbund, erklärte die Abwertung als eine unumgängliche Maßnahme und als Ausgangspunkt für eine geſunde Würt⸗ ſchaftspolitik. Die Schweiz zog Holland nach ſich Hollands Miniſterpräſident über die Guldenabwertung. den Haag, 28. Sept. Der holländiſche Miniſterpräſident teilte in einer mit größter Spannung erwarteten Rundfunk- rede mit, daß ſich die holländiſche Regierung gezwungen ſehe, den Gulden abzuwerken. Ein Geſetzesvorſchlag über die Schaffung eines Wäh⸗ rungsaus leich de wie er in den meiſten taaten, die ab⸗ ewertet hätten, leichfalls beſtehe, ſei von der holländiſchen egierung dem Parlament bereits zugeleitet worden. Die 20 e des Ausgleichsfonds werde 300 illionen Gulden be⸗ ragen. 188 — druck gegeben, daß dieſe Börſenſperre nur als eine Nr. 228 Der Miniſterpräſident betonte nachdrücklich, daß die hol⸗ ländiſche Regierung mit ſchwerem Herzen zur Aufgabe des Goldſtandards geſchritten ſei. Sie ſei jedoch zu dieſem Schritt gezwungen worden, da ſonſt die Gefahr nahe gelegen hätte, daß der Gulden zum Spielball der internationalen Spekulation geworden wäre. Dies hätte unvermeidlich zu ſchwerſten Goldverluſten der Niederländiſchen Bank führen müſſen. Eine weitere Aufrecht⸗ erhaltung des Goldſtandards hätte die rigoroſe Anwendung der Diskontſchraube nach ſich ziehen müſſen, was der Wirt⸗ ſchaft neue ſchwere Opfer auferlegt hätte. Holland, ſo führte der Miniſterpräſident weiter aus, habe bis zuletzt den Goldſtandard verteidigt, und erſt der Ent⸗ ſchluß der Schweizer Regierung, den Franken abzuwerten, habe Holland veranlaßt, ein Gleiches zu tun. Er rechne damit, daß eine gewiſſe Preisſteigerung der auslän⸗ diſchen Güter eintreten werde. Nachdrücklichſt warnte der Miniſterpräſident vor Hamſterei und unberechtigter Preis⸗ treiberei. Die Regierung werde jedem Preiswucher mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln auf ſtrengſte ent⸗ gegentreten. Italieniſche Börſen geſchloſſen Die Meinung in Jinanzkreiſen. Mailand, 28. Sept. Durch einen Erlaß wurden ſämtliche italieniſchen Börſen für die Zeit vom 28. bis 30. Septem- ber geſchloſſen. In Finanzkreiſen wird der Meinung Aus- Vor- ſichtsmaßnahme zur Unterbindung von Spekulationsmanö⸗ vern zu betrachten ſei. Die Meldung von der Abwertung des holländiſchen Guldens hat hier beträchtliches Aufſehen erregt, nachdem noch am Sonntag in beſtimmteſter Form erklärt worden war, daß der Gulden auf ſeiner bisherigen Goldbaſis auf⸗ rechterhalten bleiben werde. Keine Abwertung in Rumänien Bukareſt, 28. Sept. Nach Beſprechungen mit den in Frage kommenden Stellen und Rückſprache mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten erklärte Finanzminiſter Cancicow vor Preſ⸗ ſevertretern, daß die engliſch⸗franzöſiſch⸗amerikaniſche Wäh⸗ rungsvereinbarung keinerlei Einfluß auf die Währung Ru⸗ mäniens habe, die in glücklicher Weiſe den Bedürfniſſen des rumäniſchen Binnen⸗ und Außenhandels angepaßt ſei. Auch Lettland im Sterling⸗Block Riga, 28. Sept. Die lettiſche Regierung beſchloß die Wiederanpaſſung des Lat an das Pfund Sterling und zwar auf der Baſis des Wechſelkurſes von 1931(vor der Ab⸗ wertung des Pfundes), alſo von damals 25,22 Lat für ein Pfund Sterling. Bekanntlich hatte ſich Lettland 1931, als England abwertete, vom Pfund gelöſt. Wenn der Lat jetzt wieder an das Pfund angehängt wird, ſo bedeutet das bei einer Notierung von 14,87 Lat für ein Papierpfund Ende letzter Woche eine Abwertung von rund 40 v. H. Deutſchland ſetzt ſeinen Weg fort Erklärungen des Staafsſekretärs Reinhardt. Königswuſterhauſen, 28. Sept. Auf einer Führertagung der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg gab Staatsſekretär SAGruppenführer Reinhardt in einem Vortrag einen Einblick in die Finanzpolitik der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierung und zeigte dabei die hohen Pflichten auf, die jeder Einzelne bis zum reſtloſen Gelingen der vom Führer ge⸗ ſtellten Aufgaben zu erfüllen habe. Er ging dann auf die einzelnen Abſchnitte des Geſetzes zur Verminderung der Arbeitsloſigkeit ein. Selbſt ein internationales Forum müſſe heute dem Nationalſozialismus beſcheinigen, daß der be⸗ ſchrittene Weg der einzig richtige ſei. Die Zahl der Arbeits⸗ loſen der Welt— Rußland nicht mitgerechnet— ſei 1932 auf 26 Millionen geſchätzt worden; heute verzeichnet man ungefähr 19 Millionen Arbeitsloſe in der Welt. Von den ſieben Millionen wieder in den Arbeitsprozeß Eingeſchal⸗ teten hätten allein fünf Millionen in Deutſchland Arbeit gefunden. Aber nicht nur die Wirtſchaft ſei in dieſen drei Jahren geſundet, ſondern auch die öffentlichen Finanzen. Man brauche ſich weder im Inlande noch vielmehr im Auslande den Kopf zerbrechen, wie Deutſchland zum Beiſpiel die Aufrüſtung finanziere; man müſſe in den Statiſtiken zu leſen verſtehen. Staatsſekretär Reinhardt nahm dann noch Stellung zu den Abwertungsmaßnahmen der franzöſiſchen Regierung und ihren Folgen:„Die deutſche Währung iſt ſta⸗ bil; ſie wirdunter keinen Umſtänden abgewertet. In Deutſchland denkt niemand an verantwortlicher Stelle an Währungsexperimente, und es wird hier nichts geſchehen, was das große Aufbauwerk Adolf Hitlers er⸗ ſchüttern könnte.“ . dieſem Jahr vom Führer aufgeſtellte neue Vier⸗ jahresplan werde in ſeinen Ergebniſſen die ganze Welt in Staunen verſetzen. Deutſchland könne voller Zuverſicht der Zukunft entgegengehen. Zentralausſchuß der Reichsbank einberufen. Berlin, 28. Sept. Der Zentralausſchuß der Reichsbank iſt auf Mittwoch, den 30. September 1936, 16 Ahr, ein⸗ berufen, um eine Erklärung des Reichsbank ⸗ präſidenten über die deutſche Auffaſſung zur Wäh⸗ rungslage entgegenzunehmen. Eine Aenderung der deut⸗ ſchen Währungspolitik ſteht nicht in Frage. Gemeinſchaftsempfang der Schaffenden Alle Werktätigen hörten die Proklamation Adolf Hitlers. Einleſtungsanſprache Ir. Leys. Berlin, 29. September. Das ganze ſchaffende Deutſchland hörte am Monfag nachmittag in Gemeinſchaftsempfängen die Proklamation Adolf Hitlers, die Gauleiter Wagner⸗München auf dem Parteitag am 9. Sepkember verleſen hakte. Beamte, Ange⸗ ſtellte und Arbeiter hallen ſich mit den Bekriebsführern an der Spitze in den Fabrikhallen und Werkſtätten, in Konko⸗ ren, Sitzungsſälen und Arbeitszimmern verſammelt, dar⸗ über hinaus aber auch die Volksgenoſſen in den Wohnun⸗ gen, um noch einmal den großen Rechenſchaftsbericht des Führers und Reichskanzlers über ſein vierjähriges Wie deraufbauwerk und zugleich die Verkündung des neuen Vierjahresprogramms zu vernehmen. Vor Uebertragung der Proklamation ſelbſt ſprach der Reichsleiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Nobert Ley Anknüpfend an die Fertigſtellung des 1000. Kilometers der deutſchen Reichsautobahnen ſtellke er den Zuſtänden, die bei der Machtübernahme in Deutſchland anzutreffen waren, die Errungenſchaften gegenüber, die das große Aufbauwerk des Führers inzwiſchen mit ſich gebracht haben. „Fragt den Bauern,“ ſo rief Dr. Ley dus,„der da⸗ mals von haus und Hof vertrieben war und heute wieder mit ſeiner Familie auf geſichertem Boden arbeiten und leben kann, fragt den Arbeiter ſelbſt, der nicht mehr kag⸗ käglich zu befürchten braucht, auf die Straße geſetzt zu werden. Und nun verkündet der Führer bereits für die nächſten vier Jahre einen Plan, der noch gewaltiger iſt als der erſte. Heute wirſt Du, Arbeifer, und Du, Arbeiterin, voll Ver. krauen zu dieſem neuen Plan aufblicken. Was dank marxiſtiſcher Hetze vor vier Jahren von vielen noch bezweifelt wurde— heute beſteht kein Zweifel mehr darüber, daß der Führer auch dieſes neue Programm im die Tat umſetzen wird. Nicht Lohnerhöhung wird den Arbeiter beſſer ſtellen, ſondern Produktionserhöhung. Schafft mehr Werte, mehr Nahrungsmittel, dung, mehr Wohnungen, mit einem Wort, Dinge, die den ſchaffenden Menſchen ein beſſeres Leben garantieren.“ Dr. Ley ſprach dann von den Verhältniſſen in So w jetrußland, wo es dem Bolſchewismus bis heute auch nicht annähernd gelungen ſei, den Lebensſtandard des Ar⸗ beiters und Bauern den Lebensbedingungen zur Zeit des zariſtiſchen Rußlands anzugleichen und verwies dann auf die Abwertung des franzöſiſchen Franken. Wie im Novemberſtaat bei uns, ſo habe auch dort in Frankreich zunächſt es ſo ausgeſehen, als ob durch eine Flut von neuen Geſetzen über Lohnerhöhung. Urlaubsregelung, Arbeits⸗ zeitverkürzung uſw. ein Paradies anbrechen wollte. Aber genau wie bei uns ſei nun durch das jüdiſche Taſchenſpie⸗ lerkunſtſtück der Inflation gerade die breite Maſſe des Vol⸗ kes aufs ſchwerſte in Mitleidenſchaft gezogen worden. Nachdem Dr. Ley dann das Weſen einer echten Revo⸗ lution dahin gekennzeichnet hatte, daß ſie, ſtatt die äußere Form zu verändern, die Menſchen ſelbſt erneuere und ihre Vorurteile und ihre alten Begriffe beſeitige, fuhr er fort: „Wir alle können uns nicht rühmen, Deutſchland gerettet zu haben, das iſt das unſterbliche Verdienſt des Führers. Sein Glaube hat Berge verſetzt, hat ein ganzes Volk ver⸗ wandelt Wir bitten das Schickfal mehr Klei⸗ nicht, uns ein bequemes Le⸗ ben zu ſchenken. Für uns iſt Sozialismus Kampf und Ge⸗ rechtigkeit, der Preis ehrlicher Arbeit. Dieſer Kampf“, ſo ſchloß Dr. Ley,„wird ſiegreich ſein, denn der Führer führt uns Es lebe Adolf Hitler! Wir glauben an Dich, Adolf Hitler, unſeren Führer!“ Mobiliſierung aller Kräfte Eine Großkundgebung der Deutſchen Arbeitsfront. Berlin, 29. September. Der Führer und Reichskanzler hat guf dem Parteitag erklärt, daß„die Deutſche Arbeitsfront das vielleicht ge⸗ waltigſte Monument der Erziehungsarbeit an unſerem Volk“ ſoi. Berufserziehung nach der Schul⸗ ueid Lehrzeit, die Ordnung der beruflichen Erwachſenen⸗Erziehung ſowie die Berufslenkung ſind Aufgaben von größter politiſcher Bedeutung. Um dieſe Fragen in der breiten Oeffentlichkeit herauszuſtellen, hat das Amt für Berufserziehung und Be⸗ triebsführung ſeine Referenten zu einer Reichsarbeitsta⸗ gung am 29. und 30. September nach Berlin berufen. Der Arbeitstagung ging am Montagnachmittag bereits in allen deutſchen Betrieben ein Gemeinſchaftsempfang der Nürn⸗ berger Proklamation des Führers voraus. Am Abend fand dann im feierlichen Kundgebung der Deutſchen Arbeitsfront in der Krolloper ſtatt. Zahlreiche Ehrengäſte aus den Miniſterien, aus al⸗ len Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, der Polizei, des wirtſchaftlichen und wiſſenſchaftlichen Lebens wohnten Rahmen eine der Kundgebung bei, unter ihnen Reichsverkehrsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach. Beſonders freudig wurden die in Berlin weilenden 30 Vertreter des bulgariſchen Hand⸗ werks. Hauptamtsleiter Selzner eröffnete die Kundgebung mit dem Hinweis darauf, daß es nach dem Willen des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley in Deutſchland in Zu⸗ kunft möglichſt keine ungelernten Arbeiter mehr geben ſolle. Die Abſichten des Führers im Hinblick auf den großen Vierjahresplan würden durch die Mobiliſierung aller Kräfte unterſtützt werden, die im deutſchen Volke ruhen. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley führte dann u. a. aus: Zu der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung führe die Erkenntnis, daß das Leben ein ununterbrochener Kampf ſei, der nur dann zu beſtehen ſei, wenn die Ge⸗ meinſchaft dem Einzelweſen helfe und wenn dieſes Einzel⸗ weſen wiederum im Rahmen der Gemeinſchaft ſich ſozuſa⸗ en als Soldat Deutſchlands und Adolf Hitlers zu höch⸗ ſten Leiſtungen aufraffe. Vorausſetzung ſei, daß der Ein⸗ zelne die Gemeinſchaft und ihre Notwendigkeit begreife und anerkenne. Um das zu erreichen, müſſe der Gedanke der Gemeinſchaft für jeden noch erfaßbar ſein, und es müſſe alles getan werden, um den einzelnen Menſchen geſund zu erhalten und ihn teilnehmen zu laſſen an den Gütern der Nation. Weiter ſei unerläßlich, daß man ihm eine richtige Erziehung und Berufsausbildung an die Hand gebe. Wenn es in Deutſchland auch an beſon⸗ deren Gütern der Natur fehle, ſo habe 9 91 mit das Beſte was die Welt überhaupt aufzuweiſen babe. 5 es doch in ſeiner ! Dreieinhalb Millionen Deutſche hätten heute einen fal⸗ ſchen Beruf. Hier neue Wege zu gehen, ſei eine der weſent⸗ lichen Vorausſetzungen zur Erfüllung des neuen Vierjah⸗ resplanes. Dr. Ley nannte dann eine Reihe von Geſichtspunkten Und Forderungen, die beachtet werden müßten, wenn man den deutſchen Arbeiter zum höchſtbefähigten Arbeiter der Welt machen wolle. Zunächſt einmal ſet die Berufsberatung das A und O aller Arbeit. Es müſſe einmal aufhören, daß Not und Elend dem jungen Menſchen ſeinen Lebensweg vorſchreiben, und es müſſe im Gegenteil alles geſchehen, um ihn in der Entwicklung ſeiner Fähigkeiten zu unter⸗ ſtützen. Zunächſt ſollten die jungen Menſchen ein Jahr lang an Eiſen und Holz mit den einfichſten Werkzeugen hantieren. Jeder Lehrling ſolle durch die harte, allgemeine Schule des Handwerks gehen. Dieſe Grundlehre beim Handwerk ſolle auf zwei Jahre ausgedehnt werden. Der Berufskampf ſei für den jungen Menſchen nicht einmalig, ſondern kehre jedes Jahr wieder. Er beginne ſchon im letzten Schulſahr und ſetze ſich in den Lehrjahren fort. Mit dem Geſellen⸗ werden ſei die Ausbildung nicht beendet Wir verlangen, daß jeder junge Deutſche ein Jahr durch Deutſchland wandert, um Deutſchland und die Ar⸗ beitsweiſe in den verſchiedenen lernen. Zu den Berufszeitſchriften übergehend ſagte Dr. Ley, daß dieſe Zeitſchriften, die ſchon die Auflage von rund 10 Millionen erreicht hätten, weiter ausgebaut würden. Aufgaben des GA⸗Führerkorps Lutze und Ruſt vor der niederſächſiſchen SA. Braunſchweig, 28. September Im Rahmen der zurzeit in Braunſchweig ſtattfindenden Wettkämpfe der SA⸗Gruppe Niederſachſen fand am Sonn⸗ tagnachmittag in Braunſchweig ein Führerappell der nie⸗ derſächſiſchen SA ſtatt, auf dem Reichsminiſter Gauleiter Ruſt das Wort ergriff. Es ſei richtig, daß die Aufgaben der SA in den Tagen des Kampfes um die Macht vielleicht ge⸗ genwärtiger und ſichtbarer waren als heute. Wir ſtanden damals im Kampf und wußten, wofür und gegen wen wir kämpften. Doch ſchon oft in der deutſchen Geſchichte ſei wohl die Schlacht gewonnen, aber der Sieg verloren worden. Dann nahm der Chef des Stabes, Lu ze, das Wort. Er betonte, daß er hier zum erſten Male vor einer breiteren Offentlichkeit über die Aufgaben der S2 ſpreche.„Unſere Aufgabe als SA iſt es,“ ſo ſagte er u. d.,„immer dafür zu ſorgen, daß die deutſchen Menſchen Nationalſozialiſten blei⸗ ben. Den zehnten Teil dieſer Aufgabe haben wir vielleicht ſchon erfüllt. Hier in Deutſchland darf es nur eine Welt⸗ anſchauung und einen Glauben geben: an den Nationalſo⸗ zialismus und ſeinen Führer Adolf Hitler. Das Führerkorps der SA muß im Dienſt und außer Dienſt ſo ſein, daß jeder Einzelne— ob in Uniform oder in Zivil— ein Apoſtel des Führers iſt. Schließlich haben wir auch aus der Ve r ga n⸗ genheit eine Verpflichtung übernommen: Wir müſſen das Andenken an die Ermordeten und Verletzten der Bewegung bewahren.“ Landesteilen kennen zu Verdienſte um den Bau der Autobahn Berlin, 28. Sept. Det Führer und Reichskanzler hat an⸗ läßlich der Eröffnung des 1000. Kilometers der Reichs⸗ autobahnen Direktor Rudol phi von der Geſellſchaft Reichsautobahnen und dem Miniſterialrat Schön leben von der Generalinipektion für das deutſche Straßenweſen in Anerkennung ihrer Verdienſte um den Bau der deutſchen Reichsautobahnen ſein Bild mit perſönlicher Widmung ge⸗ ſandt. Die Völker bundsverſammlung Drei Ratsmitglieder neu gewählt.— Angarns Reform- wünſche. Ole Volkerbundsverſammlung nahm die Neuwahlen für die drei turnusmäßig ausſcheidenden Ratsmitglieder Argentinien, Auſtralien und Dänemark vor. Gewählt wurde Bolivien mit 49, Neufeeland mit 48 und Schweden mit 48 Stimmen. 8 Die Verſammlung wird in ihrer gegenwärtigen Tagung noch zwei weitere gichtſtändige Ratsmitglieder wählen. Hierfür ſind Lettland und ein aſiatiſcher Staat vorgeſehen. Portugal, für das vor drei Jahren ein eigener Sitz ge⸗ ſchaffen wurde, wird dann aus dem Rat ausſcheiden. Der Völkerbund ſetzte danach die allgemeine Ausſprache fort. Angarns Vertreter General Tanczos behandelte zunächſt die Frage der Völkerbundsreform, wo⸗ bei er hervorhob, daß die ungariſche Regierung vor allem eine Verbeſſerung des Verfahrens zur Kriegsverhütung für notwendig halte. Artikel 11 müſſe künftig eine ausge⸗ dehntere Anwendung finden. Großen Wert lege Ungarn auch auf die Anwendung des Artikels 13 über die Voll⸗ ſtreckung von Schiedsſprüchen und erleichterte Einholung von Gutachten. Das vorbeugende Verfahren der Völker⸗ bundsſatzung könne nicht befriedigend ſein, wenn Artikel 19 auf unbeſtimmte Zeit außer Anwendung bleibe. Der ungariſche Vertreter verlangte, daß Artikel 19 einer gründ⸗ lichen Prüfung zum Zwecke dar praktiſchen Anwendung des in ihm enkhaltenen Grundſatzes der friedliches Reviſion unterzogen werde. Zwei Gebiete der Völkerbundstätigkeit wieſen beſon⸗ ders große Mängel auf: die Abrüſtung und der Minderheitenſchutz. Auf dem Gebiet der Rüſtungen habe ſich eine ſehr deut liche Kräfteverſchiebung zum Nachteil der abrüſtenden Län⸗ der vollzogen, ſo daß Ungarn es nicht für möglich halte, die gegenwärtige Lage noch lange fortbeſtehen zu laſſen, ohne ſeine Sicherheit zu gefährden. Die Aufgabe des Ra⸗ tes auf dem Gebiet des Minderheitenſchutzes ſei in ſtarkem Maße richterlicher Art, infolgedeſſen ſei es erwünſcht, daß er ſich zur Klärung der rechtlichen Seite der Eingaben mehr als bisher an den Haager Gerichtshof wende. Im Verlauf der allgemeinen Ausſprache ergriff auch der ſowjetruſſiſche Vertreter Litwinow das Wort zu einer Rede in der er ſich ſchengeiig zum Vor⸗ kämpfer der Ideen des Friedens und der internationalen Ordnung aufſpiele. Wie nicht anders zu erwarten, erging ſich der Redner in plumpen Verdächtigungen der deutſchen Politik, deren an ebliche Tendenz es überflüſſig und ge⸗ fährlich mache, auf die Mitarbeit Deutſe lands in Genf zu rechnen. Im üprigen ließ er ſich die Ge egenheit nicht ent⸗ gehen, auch in dleſer Rede für den alten ſowjetruſſiſchen Plan einer ſogenannten Friedenskonferenz und die Einbe⸗ rufung des S udienausſchuſſes für die europäiſche Union einzutreten. 5 5 8.. 100 Jahre Dienſt am Nächſten Gedenkfeier der Kaiſerswerther Diakoniſſenanſtalten Aus Anlaß des 100 jährigen Beſtehens der Diakon, ſenanſtalten in Kaiſerswerth fand eine große Gedenkfeier ſtatt, die in erſter Linie eine Ehrung des Gründers dar⸗ ſtellte und zu der Gäſte aus ganz Deutſchland und aus Holland nach Kaiſerswerth gekommen waren. Faſt 10000 Perſonen waren verſammelt. Nach einem kurzen Gottesdienſt, bei dem der Anſtaltz⸗ vorſteher Paſtor Graf von Lüttichau die Feſtpredigt hielt begrüßte der Vorſitzende des Vorſtandes des Aheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Diakoniſſenvereins, Oberregierungsrat von Coſſel, die Erſchienenen. Ein Enkel des Gründers, Paſtor Fliedner, erſtattete dann den Jubiläumsbericht. Regie rungspräſident Schmid überbrachte die Grüße und Wünſche der Staatsregierung. Vom 12. bis 18. Oktober tagt die Kaiſerswerther Generalkonferenz, zu der Abord⸗ nungen aus aller Glückwunſch des Führers und Kanzlers an die Kaiſerswerther Diakoniſſenanſtalt. Düſſeldorf, 28. Sept. Anläßlich der Hundertjahrfeier der Kaiſerswerther Diakoniſſenanſtalt hat der Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm geſandt:„Den Teil. nehmern an der Feier des hundertjährigen Beſtehens der Kaiſerswerther Diakoniſſenanſtalt danke ich für die mir tele⸗ graphiſch übermittelten Grüße, die ich mit meinen beſten Wünſchen für ein weiteres erfolgreiches Wirken im Dienſt der Nächſtenliebe herzlich erwidere. Adolf Hitler.“ Wie der Sonderberichterſtatter des Deukſchen Nachrich⸗ die Einnahme von Toledo noch berichtet, haben die Nakionaliſten mit 10,5-Jentimeter⸗Ge⸗ ſchützen über die Skadt hinweg auf das ſüdliche Skadtoferlel ſich Reſte noch nicht geflohener Kommuniſten verſchanzt halten. Nachrichten von der Front zufolge haben weder von Madrid noch vom Süden aus marxiſtiſche Kolon⸗ nen verſucht, Toledo zu rekten. Lediglich ein rotes Bombenflugzeug, das von zwei roten Jagdfliegern geſchützt wurde, kreiſte über der Stadt. Da der rote Bomber ſeine Ladung auf einem Felde weitab jeglicher Siedlung abwarf und auch den ſtrategiſch wichtigen Fluß⸗ übergang Cortage ohne Bombenabwurf überflogen hatte, vermutet man, daß es ſich um einen jener Flieger handelt, die nur gezwungen auf Seiten der Volksfront kämpfen. Bei der Rückkehr des Berichterſtatters nach Talavera hatte ſich dort auf dem Marktplatz die Bevölkerung verſam⸗ melt. Man feierte mit unbeſchreiblicher Begeiſterung den Einzug der Truppen und die Befreiung der Kadetten im Alcazar, deren heldenmütiges Verhalten einzigartig daſteht. Ueber die Einnahme der Stadt Toledo und die Befrei⸗ ung der Kadetten im Alcazar durch die nationalen Truppen meldet der Havas⸗Sonderberichterſtatter aus Toledo u. a. noch: Die Spitze der nationalen Streitkräfte war am Sonn⸗ täg mittag unmittelbar vor der Stadt erſchienen. Der Kommandant Nuzzin überftieg als Erſter mit etwa Mann den Mauerring. Um 13,30 Uhr war nach heftigen Straßenkämpfen die Stadt⸗ mitte erreicht. Als die im Alcazat eingeſchloſſenen Kadetten das Her⸗ annahen ihrer Befreier bemerkten, machten ſie einen Aus⸗ fall. Die Herſtellung der Berbindung zwiſchen den Truppen Francos und den Kadetten löſte einen Freudenkaumel aus. Die Aniformen zerkiſſen, die Geſichter hohlwangig, ſo kamen die tapferen Verkeidiger des Alcazar aus den Trümmern der Jeſtung. 3 5 Sogar die Verwundeten ſchleppten ſich ins Freie und riefen ohne Unterlaß:„Es lebe Spanien!“ Die ebenfalls aus den Gewölben befreiten Frauen knieten nieder, bekreuzigten ſich und weinten vor Freude. 85. g Die Stadt ſelbſt ſoll nicht ſehr beſchädigt ſein, mit Aus⸗ nahme des Alcazar und der Umgebung der Kathedrale, die aber ſelbſt nicht gelitten hat. Das Gros der nationaliſtiſchen Truppen zog am Montag in Toledo ein. Katalanen von Marxiſten entwaffnent. 55 Zu den Verteidigern Toledos ehörte auch eine Abtei⸗ lung katalaniſcher Milizen, die ſeinerzeit den Vorſtoß gegen Mallorca unternommen hatte. Dieſe Abteilung kehrte jedoch vor einigen Tagen eigenmächtig von der Toledo⸗Front nach Madrid zurück. Sie erklärten, bei Toledo nicht mehr kämpfen zu wollen, da das den ſicheren Tod bedeute. Die ka⸗ talaniſche Abteilung wurde bei ihrer Ankunft in Madrid von zzuverläſſigeren“ roten Milizen empfangen und entwaffnet. Dabei kam es zu heftigen Schießerelen, wobei mehrere Mi⸗ lizſoldaten getötet wurden. Weitere Geiſeimorde in Bilbao Wie aus St. Jean de Luz gemeldet wird, haben die roten Machthaber von Bilbao die Erſchießungen der in ihren Hän⸗ den befindlichen Geiſeln ſyſtematiſch fortgeſetzt. An Bord des Dampfers„Quilates“ ſind 25 Geiſeln erſchoſſen worden, 14 an Bord des Dampfers„Altung Mendi“ und 45 an Bord des Geiſelſchiffes„Aranzazu Mendi“. Um die Erſchießungs⸗ ſzenen zu verbergen, hat man an Bord der Schiffe nach Land zu Holzplanken errichtet. Die Vorſtellungen und Bitten des Beauftragten des Genfer 3 2 28 2 2 RD E ²˙. Roken Kreuzes, des Schweizers Dr. Junod, wurden abermals von den Roten abſchlägig beſchieden. Glückwunſch für die Heiden von Alcazar Telegramm des Stellvertreters des Führers. München, 28. Sept. Der Stellvertreter des Führers, Kudolf Heß, hat namens der Partei an die Helden des Alcazar und ihre Befreier folgendes Telegramm eſandt: 5 5„Die nationalſozialiſtiſche Parter Deutſchlands. den Helden des Alcazar und ihren Befreiern die herz lichſten Glückwünſche. Rudolf Heß.“ Flucht des Madrider Kabinetts? Der Innenminiſter demenkierk.— Verfüngliche„Dienſtreiſe einiger Miniſter“. Paris, 29. Sept. Der Innenminiſter der Madrider Re⸗ gierung nahm in einer über den Rundfunk verbreiteten Mitteilung gegen die in der Haupfſtadt umlaufenden Ge⸗ rüchte über eine Flucht des Kabinetts Stellung. Die A b⸗ reiſe einiger Miniſter ſei auf notwendige Dienſt⸗ reifen in die öſtlichen Provinzen zurückzuführen. Die Gaukulturwoche 915 Kultur mit aller Kraft weiterzufördern. Die kulturelle 1—* 25 5 1. zlütezeit des Handwerks brachte einſt auch Höchſtleiſtun⸗ 5 en. Reden des Reichskulturwalters Moraller und des Reichs⸗ gen für unſer geſamtes Volk. Eine kulturelle Blütezeit für 0 ſtatthalters Wagner. unſere Arbeiter und Bauern muß neuerdings wiederum Höchſt⸗ ei 1) Karlsruh g. Seytembe eiſ N l 5 78 79 7 bun 5 5 8() Karlsruhe, 28. September. e für die Gemeinſchaft unſeres Volkes mit ſich Herbſtliche Landſchaft 15 r a gskund gebung zur badiſchen Gaukultur⸗. 5. 5. 10 ache i Saale der Feſthalle hielt Reichskulturwalter Laſſen Sie mich zum Schluß zuſammenfaſſend folgendes Die letzten Feldfrüchte werden geerntet. Wie trefflich 0 000 Rorgller eine Red verleriſierte zunächſt, viel«] ſagen: Seien wir bemüht, die kulturelle Leiſtungs fähigkeit] mundet ſo eine erſte Koſtprobe der Kartoffeln. Iſt auch die ſach ſcharf itoniſierend, die Einſtelung des liberaliſtiſchen Zeit⸗ unſeres Volkes mit aller Kraft zu heben. Suchen wir Kartoffelernte. dann ziaht der Herbſt ins Land. Die alts⸗ ilters zum Begriff Kunſt. Dieſe Künſtler vergaßen nur immer und überall ohne Rückſicht auf Beruf, Stand, Bildung e Bäume und Pflanzen hört auf. Prachtvoll heel, eines nämlich, daß eine Wende in der Kunſt wie auf allen und Beſitz, die kulturſchaffenden Kräfte und Künſtler unſeres 95 das Bild der herbſtlichen Landschaft. In wunderbarem ebbeten des Lebens immer nur daun eintteen] voie vnn wir iner men wich de einem neuen kul- Braun und Gelb, vermſſcht mit leuchtender rotlicher Fösbrg⸗ Von unn, wenn eine ganze Wende im Leben eines Volkes vor⸗ turellen Führertum. Unſer Volk wird ſeine Mitarbeit nicht ſchimmert der Laubwald, 55 beſonders an ſonnigen Herbſt⸗ aſtor ausgegangen iſt. Dieſe Wen de haben wir gefunden im verſfagen. Aus dem Kampf Beider aber wird entſtehen tagen einen bezaubernden Anblick bietet. Schon recht früh egie⸗ Politiſchen, haben wir erkämpft in der nationalſozialiſtiſchen das ewige Deutſchland Adolf Hitlers! Aae ih in dieſem Jahre die Vorboten. der abſterbenden und Revolution, und daraus hat das künſtleriſche Schaffen auch 5 7 15 5 Heiterkbar. Die. Temperaturgegenſätze zwiſchen Tag ober enge ing eihalken, Wi beben das Schaffen 5 5 5 und Nacht verſchärfen ſich, und abfallende fahle Blätter be⸗ ae neue Sinngebung er 15 2— gaff Nationalſozialiſtiſche Wirtſchaft decken Wege und Wieſen. 0 wieder in Beziehung geſetzt zum Leben und haben dem ſchöp⸗ Noch einmal aber weiſt die Natur reichen Schmuck an feriſchen Menſchen Aufga ben geſtellt, von denen man Auf der 1. Hauptverſammlung des Vereins Deutſcher pielfarbigen Herbſtblumen auf, und noch einmal glaubt man ö leider ſagen muß, daß ſie noch wenig und ſelten begriffen Bergleute in Saarbrücken hielt Reichsbankpräſident Dr. ſich in das Blütenparadies des Sommers verſetzt, wenn nicht worden ſind.: i„. Schacht eine Rede. Dr. Schacht wies auf die Notwendig⸗ ein zeitweise rauher Wind an das Herannahen der kühleren Wir wiſſen aus unſerer nationalſozialiſtiſchen Erkenntnis keit der Neuordnung der Kohlenwirtſchaft hin. Die alte Jahreszeit gemahnte. Finken Droſſeln, Hänflinge Ammern eier des Blutes und der Raſſe: Kultur in unſerem Sinne iſt das Regelung habe verſucht, den Bedürfniſſen einer Zeit, in nd Fart eder ben Ahreiſe in ſüdlichere und Bier und den en e un 8 der Kohle gerrſette g dect der irc e und andere Vögel bereiten ſich zur Abreiſe in ſüdlichere un u was die Völter überhaupt voneinander unterſcheidet. Sieden e gerecht zu werden durch die Vor, wärmere Gegenden var. And gar bald wird die Mehrzahl eile it nichts anderes, als die Prägüng unseres Lebens, die ſtetlung, daß Wirtſchaftsfreiheit gleichbedeutend ſei mit unſerer gefiederten Sänger bis auf die Grauröcke, die Spat⸗ det Eigenart der Nation und iſt ſomit, Ausdruck der Volksſeele eee großer ungebendencen 12 880 en And zen, uns verlaſſen haben. Nur noch ſelten vernimmt man 5 und des Volkscharakters. Wir ſehen den Begriff Kultur ee en iner ma i Vogelſtimmen im Laubwerk der Waldbäume. In den Wald⸗ 1 unendlich weiter und größer. Die Kultur e, eie e 9 51 5 Auffas⸗ lichtungen verſchwinden langſam die Blüten. Die ganze t Sprache, die auch der Ausdruck unſeres inneren Seins iſt. lung pen der Wirtſchaft habe 15 en eee Vegetation bereitet ſich allmählich auf den Winterſchlaf vor. Sie iſt Jahrhunderte hindurch gewachſen. Sie iſt der gött⸗ ift lieherdeiſe Aufgeränſef Heute heiße es, den Kohlen Wird es ein ſtrenger Winter ſein, der uns bevorſteht? liche Funke, der in uns lebt. Kultur iſt unſer Volkstum, reichtum Deutſchlands möglichſt nutzbringend im Dienſte Verſchiedene Vorausſagen laſſen Allende e it unſer Deutſchtum und ſie kann daher nur deutſch ſein der Volkswirtſchaft zu verwerten. Die Aufgabe, die der Bie Ausſichten fe e e gegeben find Zu i oder ſie wird nicht ſein. Kohle in ihrer Geſamtheit geſtellt ſeien, müßten auf die Wüts es, ſowohl für die Wintersportler, die 5 vorigen Win⸗ beiden Kohlenarten(Braunkohle und Steinkohle) und auf die einzelnen Kohlenbezirke gerecht verteilt werden. Pro⸗ ter nicht ſo recht auf ihre Kosten gekommen ſind, wie auch Was in der Politik möglich geweſen iſt, wir wer⸗ zur Vertilgung des vielen Angeziefers. Ein ordentlicher den es auch in der kulturellen Geſtaltung möglich machen. Wir verlangen, daß die Kunſt wieder appelliert an das ge⸗ duktion und Handel müßten auf das gemeinſame Ziel, Winter mit Schnee und Eis, der allerdings nicht zu lange u funde Empfinden des Volkes. Dazm ist nötig, daß das fünf.] den Werl en ee ee I ͤarhalten darf, iſt nützlicher als ein gelinder. 00h leriſche Schaffen nicht ſo kompliziert wie möglich geſtaltet„Dazu brauchen Sie“, ſo ſchloß Dr. Schacht,„die. 2 i ee wird. Hilfe des Reichs. Ich werde ſie Ihnen gern gewähren Den 30. Geburtstag kann heute Frau Barbara fel Wir wiſſen, daß in dieſen Tagen Wirklichkeit geworden und dafür ſorgen, daß die Kohle in der geſamten Ener⸗][ Huber Ww. geb. Hirſch, Maxauerſtraße 18, begehen. ken iſt, was einmal Traum und Sehnſucht der beſten Deutſchen giewirtſchaft als das 1 Geltung kommt, was ſie iſt, Trotz des hohen Alters iſt Frau Huber noch ſehr rüſtig e war. Wir wiſſen, daß auf uns die Verantwortung ruht, daß nämlich als ihre wertwollſte Grundlage. kann den Haushalt noch verſehen und iſt heute noch 15 dieſes deutſche Volk ſtark und glücklich in e 8 5 eifrige A unc webt ce 905 e e geht. Das iſt die Aufgabe unſerer Generation und das iſ 0 f ö ingen ihr ückwunſch nebſt Geſchenk zu. Auch wir ent⸗ 5 de Aufgabe, vor der 1 künſtleriſche Geſtaltung, die. Badiſche Chronik Bieten der Hochbetagten unſere beſten Wünſche. 5 75 5 ſchöpferiſche Kraft ſteht! 6 155 ee 1 e e 1 11 75 5— Fünf⸗Wart⸗Stücke mit Hoheitszeichen. In dieſen 17 5. Brücke ans 55 70 e 0 1 aden D durch. Tagen werden die erſten neu ausgeprägten Fünf Mark Stucke te Reichsſtatthalter Wagner ſpricht 1 Brücke fuhr e ee erg bine 1 mik dem Hoheitszeichen des Reiches von den öffentlichen Kaſ⸗ lt. e e N e fuhr es einen Mann an und verletzte] ſen ausgegeben. Auf der Schauſeite befindet ſich wie bisher ö Von herzlichen Beifallskundgebungen empfangen, ſprach ihn ſehr ſchwer. Der Lenker des von drei jüngeren Damen der Hindenburg⸗Kopf. Die Wertſeite jedoch zeigt künfti dann Gauleiter Reichsſtatthalter Robert Wagner über die beſetzten Wagens wurde zur Vernehmung und Klärung der 1 85 obeitsgeichen t ban 115 breiteten Abdlerſchwi 215 ra ie de Neugeſ in Deutſchland Unfallurſachen mitgenommen. e e Jen ee 115 Stellung, die der kulturellen Neugeſtaltung in Deut 8 Unter dem linken Flügel ſteht„5“ und rechts„Reichsmark“. en zugewieſen iſt. Der Redner forderte die Mitarbeit aller IJ Weinheim.(14000 Liter Patenwein um⸗— neue Gütertarife der Deukſchen Reichsbahn. Am an den kulturellen Aufgaben und wandte ſich mit beſonderem[geſetzt) Das Jeſt der deutſchen Traube und des Weines] 1. Oktober ds. Is. treten bei der Deutſchen Reichsbahn ver⸗ Nachdruck an die Künſtler, deren Schaffen oft den Geiſt der brachte auch in Weinheim einen guten Erfolg. Insgeſamt ſchiedene neue Gütertarife in Kraft, die wichtige Aende⸗ neuen Zeit vermiſſen laſſe. Der unverbildete deutſche Menſch würden etwa 14000 Liter Patenwein aus Jechtingen am rungen der Frachtberechnungsgrundlagen bringen und da⸗ 15 habe eine ſehr feine Empfindung für das wahre Kunſtwerk, Kaiſerſtuhl umgeſetzt. her von allgemeiner Bedeutung ſind. Erwähnt ſei zunächſt n. deim er lege weniger mit dem Verſtand als mit dem Herzen( Baden-Baden.(Große Ueberſchwemmun⸗ die Neuausgabe des Entfernungszeigers für den deutſchen d. ſeinen Maßſtab an. Eine neue deutſche Kultur könne nur gen.) Die ſtarken Niederſchläge der letzten Tage und ein Güterverkehr, der in großem Umfange und zum Teil nicht 1 eine nationalſozialiſtiſche ſein. Wolkenbruch verurſachten in der Weſtſtadt ſo gefährliche unerhebliche Entfernungskürzungen aufweiſt, die ſich bei Der Reichsſtatthalter wies im einzelnen darauf hin, Ueberſchwemmungen, daß Feuerwehr, Polizei, Arbeiter des vielen Verkehrsverbindungen in Form einer Frachtermäßi⸗ daß unſer Leben ohne die Güter der Kultur wertlos wäre, Stadtbauamtes und der ſtädtiſchen Werke eingeſetzt werden gung auswirken. Der Neuausgabe des Entfernungszeigers daß es nicht zu verantworten ſei, Kräfte die unſer Volk mußten. Das vom Hardberg herunterkommende Galgenbä⸗ ſchließt ſich auch eine Neuordnung des Frachtſatzzeigers für 3 einſt tief unglücklich gemacht haben in unſerem Staate chel war in den Nachmittagsſtunden zu einem reißenden den Güterverkehr an Ein großer Kreis von Verfrachtern 5 als zerſezendes Gift weiterwirken zu laſſen. Daher werden Fluß angeſchwollen, deſſen Fluten ſich über den Bernherdus⸗ wird es ſicher begrüßen, daß auch der Bahnhofstarif zum . wir in unſerem Beſtreben nicht nachlaſſen dieſe zerſtörenden platz, die Rheinſtraße und einen Teil der unteren Balzen⸗ 1. Oktober 1936 neu herausgegeben wird. Auch der Deut⸗ 5 Kräfte auszurotken. Wir überwinden ſie raſch und ſicher bergſtraße ergoſſen, die teilweiſe bis zu 50. Zentimeter unter ſche Eiſenbahn⸗Gütertarif, Teil J, Abt. B, erſcheint am 15 5 ö 155 5 Waſſer ſtanden. Bernhardusplatz und Rheinſtraße boten ein Oktober neu. Im Tierverkehr ſind am 1. Oktober ds. Is. n indem wir immer wieder unſer geſamtes Volk zum Kampf Bild wüſter Zerſtörun. 11 5 8 5 8 5 5 9 0 g. Hier lagen Sand und Geröll in inſofern Aenderungen zu verzeichnen, als der Tierfracht⸗ i e 85 e i 1 1 9 525 Paret dicken Schichten umher. Auch vom Schußbachtal ergoß ſich zeiger für den Güterverkehr nun nach den gleichen Get ü 7 i Han in der Reichs kulturkammer daher der raſende Waſſerſtrom in wildſchäumender Wucht gegen] ſätzen aufgebaut iſt wie ſie ab 1. Oktober für den Güter⸗ ere ſortwähr 8 1 85 Anda 55 a Anfers die Rheinſtraße zu, die im Nu mit Geröll, Schlamm und verkehr gelten. Sämtliche Tarife ſind zu beziehen durch die ö Gaukultur 5 1 5 die 15 15 Allſahrlich ſtattfinden 15 der Holz angefüllt war. Am fürchterlichſten hauſte das Unwet⸗ Reichsbahn⸗Auskunftei für Güterverkehr, Berlin W'᷑g, rAlturell 1 ie füuftig alias Blut zufül den. ter an der Balgerſtraße bei der Deulſchen Hourdisfabrik, wo] Potsdamer Straße 124 oder durch Vermittlung der Güter⸗ urellen Kampffront ſtets neues Blut zuführen werden.] die Waſſermaſſen die Tongrube der Deutſchen Hourdisfabrik abfertigungen. aß Das 1 1 das 1. 1 und 1 85 unter Waſſer fetzten. Im Stadtteil Oberbeueren waren in 0 b 5, um leben zu können, will in ſeiner Kulkur ei getreues der abſchüſſigen Horaldergaſſe die Keller teilweile einein⸗ ö e n ſeines Lebenskampfes ſehen, wenn es mit. halb weten fief 1015 Waſſer ſhefüllt Ziele und Wege. ir innerlich verbunden ſein ſoll oder— um ganz klar Kutti 1 dwirt t⸗ Die deutſche Heſmatzeitung. JJJ%%%«ͤ 8 e Das deutſche Preſſeweſen zeichnete ſich von jeher durch zu werden— das deutſche Volk lehnt alle Ideen und Ideale ab, die nicht ihm, dafür aber umſo mehr einigen internationalen Geſchäftemachern und Fantaſten dienen. Es will eine lebens⸗ fähige Kultur, die ſeinem ſchweren Ringen um das Daſein entſpricht. Es will eine Kultur des Arbeiter⸗ und liches Anweſen niedergebrannt.) Morgens ge⸗ 5. 1 een 8 1 5 Uhr 155 im Hetonsmigteil des kandtdietſchaftlichen außerordentliche Reichhaltigkeit aus. Entſprechend der N Ebner, vermutlich durch Brandſtiftung, Feuer Vielſeitigkeit der deutſchen Stämme und Gaue haben wir aus, dem das ganze Anweſen, Wohn⸗ und Wirkſchaftsge-⸗ fine Fülle landsmannſchaftlich gebundener Zeitungen, wie bäude, zum Opfer fiel. ſie kein anderes Land der Welt aufzuweiſen hat. Wir e 5 ich j der Welt haben die politiſch führenden Zeitungen der Reichshaupt⸗ ſremdh r Reichsſtatthalter wandte ſich in e. f 8 e f* ſtadt, die beſonders kulturpolitiſch einflußreichen Organe . und bene e e 2 9 55 9 fer Wee den 1190 e 1 0 5 N 1807 5 0 8 f 5 reſſeorgane in den kleinen und mittleren n, die ,,, deb d de dec Jeet der enen ec noch Größeres, fuhr der Gauleiler fort, als die Landſchafts⸗ Jene 110 1 re Zweifel mehr bestehen. malerei. Unſere Künſtler ſollen ſich einmal mit dem Helden⸗ Der häßliche politiſche Parteiſtreit iſt ausgeſchalkel, por⸗ en e, e 1 e 9 9 95 e e Hane We ce ee 50 N e e mit Vorliebe Tageszeitungen in ihre eigennutzigen i e ifa 55 NN e Intereſſen einſpannten. Der deutſche Blätterwald iſt wie unser Bol a e d e 59 5 Dach 1 5 25 128 1 55 R ß 8 5. f eutſcher Zeitungen. Schon die Organe der Reichshaun te e 5 d Bee 1 10 5 b be ſtadt, Bern ſehen ganz verſchleden aus ſie 1 ſich der Kunſt ſo ſchöne Aufgaben geſtellt, wie das deutſche. Alt e Rech e e Intereſſe 05 pot Noch eine Auseinanderſetzung iſt hier nokwendig. Wir ihren Inha unde E e 1 gert 01 Pon leben nunmehr bald im fünften Jahr der nationalſozialiſti tiſchen Linie auf die Eigenart jeweils ihres Leſerkreiſes ab. ien Politik. Es ſcheint ſich aber bei einigen Kulturbol Und wie ſehr kann man dieſes lebendige Eigengeicht dig ſchewiſten noch nicht herumgeſprochen zu haben, daß ſich in e 1 e e Deutſchland eine tief eingreifende Revolution vollzogen hal, Es iſt der Vorzug der großen Blätter daß ſie beſonders Wir finden die zerſetzenden Kräfte des Bolſchewiemus nach in politiſcher Hinſicht eine gewiſſe Führerrolle einnehmen. wioie vor in der degenerierten Auffaſſung von Motiv, Farbe Die außerordentlichen Möglichkeiten der techniſchen Nach⸗ und Form einer gewiſſen Malerei, einer immer noch den richtenübermittlung haben daher dahin geführt daß heube Primitivitätskult huldigenden Architektur und anderen Kunſt⸗ auch die kleineren Zeitungen in der Schnelligkeit der arten. Wenn auch unſer Volt den Bolſchewismus al⸗ Tod⸗ Nachrichtenübermittlung in ihrem örtlichen Verbreitungs⸗ feind inſtinktſicher ablehnt, ſo wollen wir doch erklären, daß gebiet erfolgreich neben den großen Zeitungen beſtehem der Staat dieſe letzten Reſte einer nur zerſtörenden Macht 5. e 1 5 Sen dankhare Auf⸗ endlich beſeitigen muß. i 8„ gabe zu, Mi tler und Wahrer der In ereſſen eines enger Hier auch ein Wort an die Wirtſchaft: e„Armer Mann bittet um alte Hoſe Gee ee 15 5 e 110 0 55 br A ac e g S 1 den ſo hatte es angefangen. Haſes Herz iſt milde, drum wendet er beiten alle Kräfte, die das öffentliche Leben im Verbrei⸗ unſeres Volkes. Wir können deshalb ebenſo wenig, wie wir ſich um zum Kleiderſchrank. Auf leiſen Sohlen ſchleicht der F e, 6 den Bolſchewismus in der Kunſt dulden, kulturbolſchewiſtiſche„Bettler“ hinterher, ritſch⸗ratſch, ein Knotenſtock ſauſt Haſe überr] geſamten öffentlichen Leben der Heimat. Die Heimat⸗ (. ḱ4nß.ß...., zu bieten, die nur im bolſchewiſtiſchen Rußland üblich iſt, 1 Wohnung läßt?“ fragte der Kriminalbeamte,„und daß man alt ſie die Zukunft dtwicklung ihder 55 1 4 1 besurff ſ. 0 8 115 1 pe 15 e der Kleider der NSW. gibt, die alles gerecht verteilte“ Wir en beute. wecher Werk der Hein alſzebe und der ö grüßen E gro 0 K 5 3. 8 1 4 a 1 5 5 i. AER 2 1 80 Deutſchen Arbeitsfront, unſerem Arbeiter auke dag Mein, das iſt ihm neu. Er heißt ja Haſe und weiß von nichts Bee f 5 4„. e 1 5 1 0. an. relen e duch uber die Ve. Tja— hätte er Zeitung geleſen! G 105 1 5 05 1 e der 10 8 N i 5 wäre intereſſant, feſtzuſtellen, wie er il der e e e e 8 i 1 Die warnt beizeiten: Sieh dich vor, ſonſt hau'n dich Gauner über's Ohr! Leſerſchaft in Ae che 7 im Ausland it. 1 Frauenberuf ohne Arbeitsloſigkeit Wer will im Haushalt kätig ſein? Dank der vielſeitigen Bemühungen der Reichsregierung iſt es in den letzten Jahren gelungen, die Arbeitsloſigkeit in faſt allen Erweroszweigen ganz erheblich zu vermin⸗ dern. Ja, es gibt heute ſchon eine Anzahl von Berufen, in denen bereits ein Mangel an geeigneten Fachkräften zutage tritt, ſo daß alle möglichen Wege beſchritten werden müſſen. um deren Zahl zu vergrößern und die Ausbildung eines tüchtigen Nachwuchſes ſicherzuſtellen. In einem Beruf, den die Geſetzgebung der vergangenen Jahre gerade ganz be⸗ ſonders förderte, konnte der beſtehende Mangel leider bis⸗ her trotz aller Verſuche nicht behoben werden, im hauswirt⸗ ſchaftlichen Beruf. Ausbildungslehrgänge für Hausgehilfin⸗ nen, Frauenarbeitsdienſt, hauswirtſchaftliches Jahr, Um⸗ ſchulungskurſe für Mädchen aus anderen Berufen, alle dieſe Maßnahmen, die viele Mädel erfaſſen und ſie für die Arbeit im Haushalt bereit machen ſollten, genügten bisher nicht, um die große Zahl von Kräften zur Verfügung zu ſtellen, die täglich angefordert werden. Gründe für das Fehlen dieſer Berufskräfte ſind erſtens der geſteigerte Be⸗ darf durch den Aufſchwung der Wirtſchaft einerſeits und durch die Erleichterung der ſozialen Laſten bei Einſtellung von Hausgehilfinnen andererſeits, zweitens das verringerte Angebot durch zahlreiche Verheiratungen und durch den ſich jetzt auswirkenden Geburtenrückgang während des Krieges. Der Mangel iſt umſo bedauerlicher, als ja der hauswirt⸗ ſchaftliche Beruf derjenige iſt, der am beſten auf den ſpä⸗ teren Hausfrauen- und Mutterbedarf vorbereitet. Mädels. die in einem geordneten Haushalt vernünftiges und ſpar⸗ ſames Wirtſchaften gelernt haben, wiſſen einſt im eigenen Haushalt Beſcheid und werden dort ihren Platz als Haus⸗ frau viel beſſer ausfüllen als ſolche, die jahrelang vor ihrer Ehe mit ungelernter Arbeit ihren Tag verbrachten. Wie jeder Beruf, ſo will auch der Hausfrauenberuf er⸗ lernt ſein, und ungeheure Werte von Volksvermögen wer⸗ den täglich verſchwendet von denen die nicht zu wirtſchaf⸗ ten verſtehen. Eine große Verantwortung liegt hier auf den Frauen, geht doch der größte Teil der in Landwirt⸗ ſchaft und Gewerbe erzeugten Güter durch ihre Hand. Ge⸗ wiß gibt es noch Hausfrauen, die ſich eine Ausbildung ihrer Hausgehilfin nicht angelegen ſein laſſen, ſondern ſie nur als auszunützende Arbeitskraft betrachten. Wie in den Be⸗ trieben, ſo iſt auch hier das Frauenamt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront am Werke, um aufzuklären und Schäden zu be⸗ ſeitigen. Weitblickende Eltern ſorgen dafür, daß ihre Töch⸗ ter die Hauswirtſchaft gründlich kennen kernen. — Einheikliche Pfandſiegelmarken. gepfandeter Gegenſtände werden Reichsjuſtizverwaltung die in der Reichsdruckerei herge⸗ ſtellten Siegelmarken verwendet. Die Beamten des Ge⸗ richtsvollzieherdienſtes verwenden Siegelmarken mit der Aufſchrift„Gerichtsvollzieher“, die ſonſtigen Vollſtreckungs⸗ beamten(Juſtizvollſtreckungsaſſiſtenten uſw.) mit der Auf⸗ ſchrift„Vollſtreckungsbeamter“ Iſt die Anbringung von Siegelmarken oder anderer Pfandzeichen zur Kennzeich⸗ nung der Pfändung unmöglich oder unzweckmäßig, ſo darf nausnahmsweiſe das Dienſtſiegel oder der Dienſtſtempel verwendet werden. Die bisher verwendeten Siegelmarken dürfen bis zum 31. Oktober 1936 aufgebraucht werden. Zur Kennzeichnung künftig im Bereich der ee Jeaeb. bazon males ov ee Lelllale gib diu Sue. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 29. September: 13.30 Uhr: Schülermiete B: Fau ſt, 1. Teil, von Goethe.— 20 Uhr: Für die NS. Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 259, 271, 321 bis 335, 371, 381 bis 389, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Die Boheme. Oper von G. Puccini. Mittwoch, 30. September, 19.30 Uhr: Miete M3 und 1. Sondermiete M 2: Wie es euch gefällt. Luſt⸗ ſpiel von W. Shakeſpeare. Donnerstag, 1. Oktober, 19 Uhr: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 221 bis 235, 339 bis 341, 356, 359, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 601 bis 700: Fauſt, 1. Teil, von Goethe. Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr: Miete F 3 und 1. Son⸗ dermiete F 2: Feſtvorſtellung im Rahmen der badiſchen Gaukulturwoche: Zum erſten Male: Schwanen weiß. Oper von Julius Weismann. Aus den Nachbargauen Zwei Unfälle beim Feldbergrennen. * Oberurſel. Als ſich der Rennfahrer Brendel mit ſeinem Wagen auf der Heimfahrt vom Feldbergrennen be⸗ fand, geriet ſein Wagen in Oberurſel anſcheinend infolge Vergaſerbrand in Flammen. Der Brand konnte jedoch bald gelöſcht werden. Der Wagen mußte abgeſchleppt wer⸗ den. Am Morgen wurde in der Nähe der Hohemark der Münchener Motorradfahrer Hammer bei einem Sturz ſchwer verletzt und mußte ins Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Offenbach bei Landau. In der Nacht gegen 4 Uhr fuhr ein mit fünf Perſonen beſetzter Kraftwagen in nächſter Nähe von Herxheim in einer ſcharfen Kurve in den Straßengra⸗ ben. Das Auto überſchlug ſich dabei ſeitwärts. Der Fahrer, ein 19jähriger Gymnaſiaſt aus Queichheim, zwei weitere männliche Inſaſſen und zwei Mädchen aus Landau wurden mit erheblichen Verletzungen— drei davon mit ſehr ſchweren — ins Krankenhaus nach Landau gebracht. Queichheim bei Landau.(Rüdſichtsloſer Auto⸗ fahrer.) Abends gegen 8 Uhr überfuhr ein Lieferkraft⸗ wagen am Orksausgang eine ihm vorausfahrende Radfah⸗ rerin, ein 17jähriges Mädchen. Sie wurde mit einer ſchweren Gehirnerſchükterung ins Krankenhaus gebracht. Der rückſichts⸗ loſe Autofahrer fuhr unbekümmert weiter, konnte aber ein⸗ geholt und geſtellt werden. 5 Saarbrücken.(Im Nauſch auf die Schienen gelegt.) Zwiſchen den Bahnhöfen Brefeld und Quierſchied legte ſich ein Hüttenarbeiter im Rauſch vor den herannahen⸗ den Perſonenzug auf die Schienen. Ein Bahnarbeiter, der über den Bahndamm nach Hauſe ging, bemerkte den Vor⸗ fall, lief ſofort dem Zug entgegen und brachte ihn unmit⸗ telbar vor dem„Lebensmüden“ zum Halten. Groß⸗Gerau.(Die Wochenkarte geſtohlen.) Vor dem Schöffengericht Darmſtadt hatte ſich ein Groß⸗ Gerauer zu verantworten, der einem Arbeitskollegen die Ar⸗ beiter⸗Wochenkarte entwendet, ſie gefälſcht und ſelbſt benutzt hatte. Er kam mit einer Gefängnisſtrafe von ſechs Wochen billig weg. Offenbach.(Eine Anſitte mancher Autofah⸗ rer.) Als in der Frankfurterſtraße ein Radfahrer einen ſtehenden Perſonenwagen überholen wollte, wurde im glei⸗ chen Augenblick die nach der Fahrbahn zu führende Wagen⸗ tür geöffnet und ſchlug gegen den Radfahrer. Dieſer kam zu Fall und mußte mit beträchtlichen Verletzungen nach dem Stadtkrankenhaus gebracht werden. Neuſtadt i. O.(Vater von acht Kindern töd⸗ lich verunglückt.) Der am Ortseingang mit Pflaſter⸗ arbeiten beſchäftigte Johannes Fiſcher kam beim Aeberſchrei⸗ ten der Straße auf noch nicht geklärte Weiſe zu Fall und erlitt einen doppelten Schädelbruch. Der Mann überquerte unmittelbar vor einem Perſonenkraftwagen die Straße. Der 56jährige Mann, Vater von acht Kindern, ſtarb auf dem Transport ins Krankenhaus. Worms.(Leichtfinn mit dem Tod gebüßt.) Trotz aller Warnungen hängten ſich auf der Mainzer Land⸗ ſtraße einige junge Burſchen, die auf einer Radreiſe waren, an einen mit Ziegeln beladenen Laſtwagen mit Anhänger an. Ein 15jähriger Burſche aus Saarbrücken, der ſich am Motor⸗ wagen feſthielt, kam zu Fall, wurde von dem Anhänger überfahren und derart ſchwer verletzt, daß bei ſeiner Ein⸗ lieferung in das Stadtkrankenhaus nur noch der Tod feſt⸗ geſtellt werden konnte. Mordverfahren nach ſechs Jahren wieder aufgenommen. Bonn, 28. Sept. Im Jahre 1930 verſchwand in dem Ort Waldorf ben Bonn ein 10 Jahre altes Mädchen. Nachdem man wochenlang vergebens nachgeforſcht hatte, wurde die Vermißte einen Monat nach dem Verſchwinden in einem Gebüſch tot aufgefunden. Man ſtellte feſt, daß ſie nachdem der Täter ein Sittlichkeitsverbrechen an ihr ver⸗ übt hatte, erwürgt worden war. Der Verdacht fiel auf einen 32 Jahre alten Mann namens Schäfer. Er wurde verhaftet, jedoch mußte das Verfahren gegen ihn ſpäter eingeſtellt werden. Jetzt hat die Kriminalpolizei in Köln Schäfer, der inzwiſchen von Waldorf nach Köln verzogen war, erneut verhaftet Die Staatsanwaltſchaft hat das Mordverfahren gegen ihn wieder aufgenommen. Seine Frau erwürgk.— Todesurkeil. Augsburg, 28. Sept. In dem Mordprozeß Kriſa wurde der Angeklagte wegen Mordes zum Tode verurteilt. Kriſa hat ſeine Frau erwürgt. Dem Tod iſt ein Kampf zwiſchen dem Mörder und der Frau vorausgegangen. Es ergab ſich ferner auf Grund der Sachverſtändigen⸗Ausſagen, daß der Mörder die Leiche in die Küche geſchleppt, ſie mit Benzin übergoſſen und angezündet hat. Lackbehälter explodiert Ein Toter, vier Verletzte. Erfurt, 29. Sept. In der Lackiererei„Europa“ ⸗Schreib⸗ maſchinen AG. ſtürzte ein mit Eiſenlack gefüllter Behälter um und geriet in Brand. Auf die Hilferufe der in der Lak⸗ kiererei beſchäftigten Frauen kamen ſofort Werkskamera⸗ den zur Hilfe, um den Brand zu löſchen. Plötzlich ſtieg eine gewaltige Stichflamme empor, der eine heftige Ex⸗ ploſion folgte. Den Frauen gelang es noch, ſich in Si⸗ cherheit zu bringen. Der 34jährige Schleifer Fiſcher wurde aber noch von den Flammen erfaßt und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß er kurz darnach ſtarb. Vier weitere Ar⸗ beitskameraden erlitten leichtere Verletzungen.— Der Sachſchaden iſt nicht erheblich, der Betrieb erleidet keine Einſchränkungen. Fur die anloßlich unserer Vermãplung erwiesenen Aufmerſtcamſeſten sprechen wir Hlermit unseren Herglicbsten Danſt aus. Alber. Magner u. Tau Clisabelb geb. Neinbard. Slbesheim, 29. Gepiember 1936. Pendljuqendl. Heute Dienstag abend 8.30 Uhr Versammlung im„Cöwen“ 0 Der Ortsjugendwart. Winter⸗Hilfswerk 1936-37. Wir machen darauf aufmerkſam, daß Anmeldungen zum WSW nur noch bis 2. Oktober entgegengenommen werden. Spätere Anmeldungen werden jeweils einen Monat ſpäter in der Betreuung berückſichtigt. . Ortsamtsleitung. Warenverteiler(innen) Einſpänner⸗ CU f für Nahrungsmittel Bordkaſten in- bei gut dauernden Verdienſt geſucht. 2 55 Kl. Sicherheit f. Warenlag. erforderl. äckſel⸗ Stempel Zur Mitarbeit ſuchen wir überall. Häckſel⸗ 1 a e Vertreter(innen). maſchine e Angebote unter U, II. 9310 an zu verkaufen. des Anzeigen ⸗ Frenz, Mannheim. Freiburgerſtr. 18] Reckar⸗Bote 2 werden schnellstens angefertigt in Druckarbeiten der Druckerei des Ne Der Rechtsſchutz geiſtigen Schaffeng Internakionaler Aukorenkongreß in Berlin eröffnel. Berlin, 28. September. In der Alten Aula der Berliner Aniverſität wurde de 11. Internationale Kongreß der Autoren feierlich eröffne der unter der Schirmherrſchaft des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, ſteht 5 Zahlreiche Delegierte aus 15 Ländern nehmen an dier ſer vom 28. September bis 5. Oktober währenden 11 gung der Confederation Internationale des Societes del. 115 et Compoſiteurs teil. Von herzlichem Beifall begrüßt entbot e Staatsſekretär Funk im Namen der Reichsregierung den Gäſten ein herzliches Willkommen. Er erklärte, daß der Gegenſtand dieſes Kon. greſſes, der Rechtsſchutz des geiſtigen Schaffens, in der Ge⸗ ſetzgebung des nationalſozialiſtiſchen Staates eine hervor ragende Stellung einnehme. Bereits im erſten Jahr der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung, im Juli 1933, ſej daz Geſetz über Vermittlung von Muſikaufführungsrechten er. laſſen vorden, durch das einem höchſt verworrenen, die Komponiſten ſchwer ſchädigenden Zuſtand ein Ende bereitet worden ſei. Das Geſetz führte für die gewerbsmäßige Ver mittlung von Aufführungsrechten an Werken der Tonkunst einen Genehmigungszwang ein; die Genehmigung wird vom Propagandaminiſterium ausgeſprochen. Dadurch be⸗ ſtand die Möglichkeit, nur noch eine Geſellſchaft zur Ver⸗ mittlung von Muſikaufführungsrechten zuzulaſſen. Die bei⸗ den deutichen Geſellſchaften Gema und GD waren nun⸗ mehr gezwungen, ſich zu einigen. Sie ſchloſſen ſich in der „Stagma“ zuſammen. Das Geſetz habe ferner das Verfah⸗ ren bei der Verfolgung von Rechtsverletzungen gegenüber dem früheren Zuſtand entſcheidend vereinfacht. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Staatsführung nehme darüber hinaus eine grundlegende Neugeſtaltung des geſamten Urheberrechtz vor. Der nationalſozialiſtiſche Staak habe mit dem Reichs⸗ kulturkammergeſetz dem künſtleriſchen Schaffen eine neue wiltanſchauliche, politiſche, rechtliche und organiſatoriſche Grundlage gegeben. Heute lebe in Deutſchland der Künſt⸗ ler wieder im Volk und mit dem Volk Die Kunſt ſei in die Willensführung des Volkes und Staates eingeſchloſſen. Die ganze Kraft und der ganze Wille der autoritären Staats⸗ führung werde für die Kunſt und für den Künſtler einge⸗ ſetzt. Der Staat führe die Künſtler, aber er liebe ſie auch. Anſchließend ſprach der Präſident des Kongreſſes, der tlalieniſche Ptropagandaminiſter Dino Alſieri Er dankte dere Reichsregierung fur ihr Verſtändnis und erinnerte daran, daß der Kongreß in das 10 Jahr ſeit der Gründung des Verbands falle. Vor 10 Jahren umfaßte der Verband nur die dramarichen Autoren: aber unſere Fa⸗ milie wuchs, bis ſie ſchließlich alle Autoren in vier Verbän⸗ den erfaßte: Theater, muſikaliſche Aufführungsrechte, muſi⸗ kaliſche Vervielfältigungsrechte und Schrifttum. Das Mani⸗ feſt, das— nach dem Beſchluß des Kongreſſes von Sevilla — den Regierungen die Forderungen der Autoren unter- breiten ſollte, enthielt das, worauf die Autoren in unſerer Zeit ſozialen Umbruchs nicht verzichten können und dürfen: 1. das Zuſammenfallen der geiſtigen Urheberſchaft mit der phyſiſchen Perſon des Schöpfers, 2. das Recht des Autors auf ſein Werk in deſſen Wei⸗ terentwicklung und das Recht auf Gewinnanteil. Eine gemiſchte Kommiſſion von Autoren und Vertre⸗ tern der Induſtrie wird dazu dienen, die gegenſettigen Be⸗ ziehungen zwiſchen Autoren und Induſtrie reibungsloſer zu geſtalten. Die Geſetzgebungskommiſſion ſoll abs techniſches Organ für den rechtlichen Schutz in den verſchiedenen Län⸗ dern alle Perſönlichkeiten umfaſſen, die an Fragen des Autorenrechts intereſſiert ſind. Es ſollen in allen Ländern Gruppen von Juriſten, die für das Autorenrecht Spezial⸗ kenntniſſe mitbringen, gebildet werden. An die Eröffnungsſitzung ſchloß ſich die erſte Arbeits⸗ tagung. Das Programm des Kongreſſes ſieht neben den eigentlichen Arbeitstagungen Opernaufführungen, Thegter⸗ vorſtellungen und Konzerte für die ausländiſchen Gäſte vor. Am 1. Oktober findet auf Einladung des Oberbürger⸗ meiſters eine Beſichtigung der Stadt Dresden ſtatt, während ſich am folgenden Tag die Delegierten zum traditionellen. Bankett des Kongreſſes im„Kaiſerhof“ zuſammenfinden. 9 0 0 Der Bauer Gentschow hatte neulich wieder einen Wurf Milchschweine zu verkaufen. Da es beson- ders schöne Tiere waren— Gentschow war als Züchter weit und breit bekannt—, kamen schon vor dem Markt viele Kauflustige und boten für den Wurfeinen schönen Preis. Gentschow wies die Leu- te ab, er verkaufe nie, bevor er nicht den letzten Preis im Marktbericht seiner Zeitung gelesen habe. Und richtig. Ein paar Tage später erfuhr er aus seinem Heimatblatt die Höhe der richtigen Preise. ö Hätte er den Wurf gleich verkauft, wäre er b um einige 10 Mark zu kurz gekommen. Aber: Er hatte Zeitung gelesen und war im Bilde gewesen!