n r r r Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Fetertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchüftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. nd ingen latt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Vertümdblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm. Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. VIII. 36 1105 f 36. Jahrgang Donnerstag, den 1. Oktober 1936 Nr. 230 Die Mark behält ihren Wert Bolle Sicherheit für den deutſchen Sparer und Arbeiter.— Deutſchlands Währung dank der Deviſenkonkrolle eine ſtabile Wirtſchaftsgrundlage.— Kein Anlaß zur Abwerkung. Berlin, 30. September. In der Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichsbank 0 Reichsbankpräſident Br. schacht eine Erklärung über ie deutſche Auffaſſung zur Währungslage ab. In der Erklärung heißt es: Die franzöſiſche Regierung hat am 27. dieſes Monats der Reichsregierung die von den drei Regierüngen in Pa⸗ ris, London und Waſhington veröffentlichte Erklärung über die Abwertung des franzöſiſchen Frankens zugehen laſſen. Die in der Erklärung der drei Mächte bekundete Ab⸗ ſicht,„den Frieden zu wahren, die Schaffung von Bedin⸗ gungen zu begünſtigen, die am beſten zur Wiederherſtel⸗ lung der Ordnung in den internationalen Wirtſchaftsbezie⸗ hungen beitragen können, und eine Politik zu betreiben, die auf die Entwicklung des Wohlſtandes in der Welt und auf die Beſſerung des Lebensſtandards der Völker abzielt“, entſpricht vollinhaltlich dem Wunſch und Willen, den der Führer und Reichskanzler in ſeinen wiederholten feierlichen Erklärungen namens der Reichsregierung vor der Welt⸗ öffentlichkeit zum Ausdruck gebracht hat. Wenn die drei Mächte erklären, es als eines der ſtändigen Ziele ihrer Po⸗ litik bezeichnen,„das größtmögliche Gleichgewicht auf dem internationalen Währüngsmarkt zu erhalten“, ſo wird dieſe Erklärung von uns gern begrüßt, kann aber leider den Hin⸗ weis darauf nicht verhindern, daß durch die engliſche ſowohl wie die amerikaniſche Ab⸗ werlung das wirkſchaftliche Gleichgewicht der Welt auf das empfindlichſte geſtörk worden iſt. Das wird indeſſen die deutſche Regierung nicht abhalten, ihrerſeits alle Beſtrebungen zu unterſtützen, die nach der Dreimächteerklärung bezwecken,„nach und nach, mit dem Ziel der völligen Beſeitigung, das gegenwärtige „ und Währungskontrollſyſtem zu mil⸗ dern“. „Wenn an ſolchen Abſichten die Abwertung des fran⸗ zöſiſchen Franken und ihre Legalitäten gemeſſen werden, ſo muß leider feſtgeſtellt werden, daß die Anſtabilität gegenüber dem bisherigen Juſtande noch vermehrt worden iſt. Es gibt im Augenblick, nachdem die frühere all⸗ gemeine Verpflichtung mit dem Golde aufgehoben iſt, außer in Deutſchland und drei oder vier anderen Ländern keine Währung in der Welt mehr, die eine feſtſtehende Grund⸗ lage hätte. Wenn wir deshalb auch nicht an den Erfolg ſolcher nicht aufeinander abgeſtimmter Maßnahmen glauben, ſo iſt Deutſchland doch weit davon entfernt, die Maßnahmen, die die franzöſiſche Regierung geglaubt hat treffen zu müſſen, zu kritiſteren oder in irgend einer Weiſe zu ſtören. Im Gegen⸗ teil kann es uns nur ſehr willkommen ſein, wenn der ge⸗ wünſchte Erfolg eintreten und insbeſondere die internatio⸗ nale Zahlungsſicherheit und Zahlungsfreiheit wieder erreicht würde. Auch fühlen wir durchaus die Pflicht, zu prüfen, durch welche etwaigen Maßnahmen unſererſeits wir zu der Erreichung dieſes Zieles beitragen können. Reichsregierung und Reichsbank ſind bei dieſer Prüfung ohne Schwanken zu der Enkſchließung gekommen, daß wir die durch die Abwerkungsmaßnahmen des Auslandes er⸗ 1 Unſicherheit des internakionalen Verkehrs nicht noch adurch vermehren wollen, daß auch wir ein unſicheres Ele⸗ ment in die Währungslage hineintragen. Die Länder, die mit uns Handel treiben, ollen wiſſen, daß wir gerade in der Beſtändigkeit eine unerläßliche Grundlage des internatio- nalen Verkehrs ſehen. Wir wünſchen aber, daß nicht nur das Ausland dies erkenne, ſondern es ſoll auch der deutſche Sparer und Arbeiter ſich darauf verlaſſen können, daß die nationalſozialiſtiſche Regierung ſeine Kaufkraft und ſeine Arbeitsleiſtung in ihrem bollen Werte zu erhalten wünſcht. Wenn gelegentlich auch von deutſchen Intereſſenten der Wunſch nach einer Abwertung der Reichsmark laut wird, ſo möchte ich das Gewicht der Gründe hierfür nicht dadur übertreiben, daß ich gegen ſie im einzelnen polemiſiere. J möchte für Deutſchland vielmehr nur eines ſagen, daß das Deviſenbewirtſchaftungsſyſtem, deſſen Unbequemlichkeiten und Mängel wir 1 kannt haben, durch keine bloße Abwertung überflüſſig ge⸗ macht werden könnte. Die ſchwere, aus dem Verſailler Unrecht entſtandene Schuldenlaſt und die Schwierigkeiten unſerer Roh; a ſtoffbeſchaffung zwingen zu ihm. Erſt deren Milderun wird die deutſche Deviſenkontrolle entbehrlich machen. An der Löſung dieſer Frage aber hängt nicht nur das wirtſchaftliche Wohlergehen Deutſchlands, ſondern auch aller der Länder, die an einem aufnahmefähigen Markt von 70 Millionen Menſchen intereſſiert ſind. 8 Wir ſind uns völlig bewußt, daß die gegenwärkige in⸗ ternationale Währungslage uns ſchwere Opfer auferlegt, aber kein Druck wird die Keichsregierung veranlaſſen, etwas zu lun, was gegen die Intereſſen ihres eigenen Vol⸗ kes und Landes iſt. f Dagegen wird die Reichsregierung jederzeit bereit sein, an zweckdienlichen internationalen Verhandlungen teilzu⸗ nehmen, die unter ſelbſtverſtändlicher Wahrung der natio⸗ nalen Intereſſen einem freien internationalen Wirtſchafts⸗ und Zahlungsverkehr zuſtreben. Inzwiſchen können wir die Entwicklung in aller Ruhe anſehen. Dank unſerer Deviſen⸗ bewirtſchaftung haben wir unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung die ganze Zeit hindurch eine ſtabile Wirt⸗ ſchaftsgrundlage in unſerer Währung gehabt und werden ſie behalten. Die Einwände des Genais Widerſtand gegen Blums Abwertungsvorlage. Paris, 1. Oktober. Der franzöſiſche Senat ging nach der Ausſprache, in der der Finanzminiſter die Regierung gegen die hefligen Angriffe verſchiedener Senatoren verteidigte, zur artikel⸗ weiſen Leſung der Regierungsvorlage über. Schon Artikel 1, der lediglich die Frankenabwertung betrifft, machte eine namentliche Abſtimmung notwendig. Bei der erſten allge⸗ meinen Abſtimmung trug die Regierung nur eine Mehrheit von 10 Stimmen davon. Aber auch die namentliche Ab⸗ ſtimmung ergab kein anderes Ergebnis. Mit 137 gegen 127 dei 54 Enthaltungen d. h. mit nur 10 Stimmen Mehrheit, ſtimmte der Senat grundſätzlich der Abwertung zu. Dieſer ſehr knappe Erfolg der Regierung ließ bereits darauf ſchlie⸗ ßen, daß ſie bei der Veraoſchiedung der anderen Artikel einen äußerſt ſchweren Stand haben würde. Am die polniſchen Frauc⸗Anleihen Warſchau, 30. Sept. Beim Generalinſpekteur der polni⸗ ſchen Wehrmacht, General Rydz⸗Smigly, fand eine Bera⸗ tung im Zuſammenhang mit den Valutamaßnahmen des Auslandes ſtatt. An der Beratung nahmen der Miniſter⸗ präſident, General Skladkowſki, und Kwiatkowfki ſowie mehrere andere Mitglieder der Regierung teil. Wie in die⸗ ſem Zuſammenhang verlautet, ſind die durch den War⸗ ſchauer Beſuch des franzöſiſchen Handelsminiſters Baſtid aufgenommenen Verhandlungen wegen der Emiſſion der zweiten Tranche der franzöſiſchen Anleihe für den Aus⸗ bau der Kohlenbahn von Oſt⸗Oberſchleſien nach Gdingen ab⸗ gebrochen worden. Auch die Verhandlungen, die Klarheit über die techniſche Erledigung der Polen von Frankreich zugeſicherten Rüſtungsanleihe Fingen ſollten, ſind aufgeſchoben worden. 5— 1 8 Wieder Abrüſtungsausſchuß Genf, 1. Oktober. Das Präſidium der Völkerbundsverſammlung hat ent⸗ ſprechend dem Antrag der nordiſchen Staaten aud Holland beſchloſſen, den Ausſchuß für Abrüſtungsfragen, der ſeit fünf Jahren nicht mehr getagt hat, wieder einzuſetzen. Seine Aufgabe ſoll es ſein, Vorſchläge für die Wiederin⸗ gangſetzung der Abrüſtungskonferenz zu machen. Man er⸗ wartet daß die Arbeit ſich auf der Grundlage bewegen werde, die in den Reden des engliſchen und des franzöſiſchen Außenminiſters enthalten ſind.. Das Präſidium hat ferner das Mandat eines Studien⸗ ausſchuſſes für eine Europäiſche Union, der im Jahre 1930 eingefetzt wurde, aber ſeit vier Jahren nicht mehr getagt hat, um ein weiteres Jahr verlängert. Dem Verlangen Lit⸗ winows nach einer neuen Tagung dieſes Ausſchuſſes iſt je⸗ doch nicht entſprochen worden. Berufserziehung und Wirtſchaft Eine Abſchlußkundgebung in Berlin. Berlin. 30. September. Die Reichsarbeitstagung des Amtes für Berufserziehung und Betriebsführung der DA, die, wie aus den Reden des, Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley und des Reichserzie⸗ hungsminiſters Ruſt bei der Eröffnungskundgebung her⸗ vorgeht, einen großen Um⸗ und Ausbau des Schulungswe⸗ ſens einleiten ſoll, wurde mit einer Abſchlußkundgebung beendet. i Hauptamtsleiter Selzner zeigte in ſeinem Vortrag „Abend der Arbeit“, wie der Nationalſozialismus die Auffaſſung, daß die Arbeit eine Bürde ſei, zu der Erkenntnis gewandelt habe, daß Arbeit Würde, Ehre, Befreiung und Entwicklung zum Hö⸗ heren bringe. Jede Arbeit, die nützlich ſei, die Handarbeit ſowohl wie die Geiſtesarbeit, ſei zugleich gemeinnützig und ſozialiſtiſch. Der Leiter des Amtes für Berufserziehung und Be⸗ triebsführung, Prof. Arnhold, umriß die Einzelheiten der vielfältigen Aufgaben des von ihm geleiteten Amtes. Es gehe darum, die Berufsausbildung auf die höchſte Höhe zu bringen. Ueber die „Freiheit der Leiſtung in der Wirkſchaft“ ſprach der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP, Bernhard Köhler. Die Freiheit vertrage ſich nicht mit der Bildung, ſondern ſie ſei ihr gleich. Wirtſchaft ſei überhaupt nicht möglich, wenn jeder nur ſein eigenes Ziel vor Augen ſehe. Die Beſchränkung einer Leiſtung ſei nachteilig für das Volk, Die Gefahr des Bolſchewismus Degrelle über Deutſchlands Bedeutung als Bollwerk. Brüſſel, 1. Oktober. Der Führer der Rexbewegung, Degrelle, hielt in Brüſſel eine große Kundgebung ſeiner Anhänger ab. In Anbetracht der Schwierigkeiten, die den Rexiſten von allen Seiten bei der Abhaltung ihrer Verſammlungen bereitet werden, konnte die Leitung der Rexbewegung erſt drei Stunden vor Beginn der Kundgebung in einem Vorort Brüſſels ein verlaſſenes Fabrikgebäude für die Zwecke der Kundgebung mieten. Trotzdem war die Verſammlung von 15 000 Teilnehmern beſucht. Degrelle ſprach, mehrfach von ſtürmiſchen Beifalls⸗ kundgebungen unterbrochen, etwa eineinhalb Stunden. Er ſchilderte u. a. die Gefahren des Bolſchewismus für die europäiſche Ziviliſation und prach von der Zange, in die Moskau mit Hilfe Frankreichs den Kern Eutopas gelegt habe. Er bezeichnete in dieſem Zuſammenhang den franzö⸗ ſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Beiſtandspakt als eine Schande. Unter großem Beifall hob er ſodann die Verdienſte Deutſchlands im Kampf gegen den Weltbolſchewismus hervor und er⸗ klärte, daß Deutſchland das einzige wirkſame Bollwerk ſei, das in Europa gegen den Bolſchewismus errichtet worden ſei. Moskau wolle jetzt ſeine Ziele auf einem Umwege er⸗ reichen. Die blutigen Auseinanderſetzungen, auf die er hin⸗ ziele, ſollten im Oſten auf polnſſchem Gebiet und im We⸗ ſten in Belgien ausgetragen werden. 22 Programm des Erntedanktages 1936. Der Staatsakt auf dem Bückeberg. Kirchohſen, 1. Oktober. Der diesjährige Erntedanktag wird eingeleite: durch einen Empfang von Abordnungen des Reichsnährſtandes in der Stadthalle Hannover gegeben von der Reichsregie⸗ rung, die durch Reichsminiſter Dr. Goebbels vertreten wird Die Abordnung ſetzt ſich zuſammen aus je zwei Bauern aus jeder Landesbauernſchaft, die beſondere Ver⸗ dienſte in der Erzeugungsſchlacht aufzuweiſen haben. Fer⸗ ner gehören der Abordnung neben 10 landwirtſchaftlichen Facharbeitern wie Schäfer, Gärtner uſw., 13 Landarbeiter an, deren Familien ſich als beſonders bodenſtändig erwie⸗ ſen haben. Im Laufe des Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag treffen auf den Bahnhöfen rund um den Bückeberg die zahlreichen Sonderzüge mit Feſtteilnehmern aus allen Teilen des Reiches ein. Die Sonderzugteilnehmer werden, ſoweit ſie bis 5 Uhr früh ankommen, in Privat⸗ und Maſſenquartieren untergebracht und verpflegt. Am Sonntag, den 4. Oktober, beginnt 7.30 Uhr der Aufmarſch zum Feſtplatz auf dem Bückeberg Um den auf dem Berg den Beginn des Staatsaktes erwar⸗ tenden Feſtteilnehmern die Zeit zu verkürzen, werden auf großen Podien am Fuße des Berges Darbietungen bäuer⸗ licher Tanz: aid Spielgruppen abrollen. Mehrere Muſik⸗ korps der W.ᷓ rmacht werden abwechſelnd mit dem Sän⸗ gerkreis Ham ſen⸗Pyrmont muſikaliſche Darbietungen brin⸗ gen. Der Aufiarſch wird etwa um 11 Uhr beendet ſein. Längs des Mettelweges, der— erhöht angelegt— zur oberen Tribüne führt, werden bäuerliche Trachtengruppen aus allen Gauen Spalier bilden. Am Fuße des Berges finden ein Ehren⸗ bataillon der Wehrmacht ſowie Ehrenſtürme der SA, des NS des Reichsarbeitsdienſtes und der SS Aufſtellung. Gegen 12 Uhr wird der Führer und Reichskanzler auf dem Kundgebungsgelände eintreffen. Während er die Front der Ehrenformalſonen abſchreitet, feuern die Batterien der gegen Salutabtenung 21 Schuß Sctut. Hann beat ſich der Führer und Reichskan⸗ler allen auf dem Bückenerg ver⸗ ſammelten Volksgenoſſen ſichtbar. mit feiner Begleitung auf dem Mittelweg zur oberen Tribüne. Nach ſeiner Ankunft auf der Höhe des Berges wird Reichsminiſter Dr. Goebbels den Staatsakt mit einer kurzen Eröffnungsanſprache ein⸗ leiten. Anſchließend übergibt eine ſaarländi ſch e Bauernabordnung dem Führer eine Erntekrone. Gleichzeitig ſingt der gemiſchte Chor des Sängerkreiſes Ha⸗ meln⸗Pyrmont die Hymne an die deutſche Erde“. Die Wiederholung des Liedes ſoll von allen Volksgenoſſen mit⸗ geſungen werden. Dann folgen etwa eine halbe Stunde lan i Schauübungen der Wehrmacht unter Einſatz faſt allen Truppengattungen. Danach begibt ſich der Führer und Reichskanzler wie⸗ der über den Mittelweg an den Fuß des Bückeberges. Nach einer kurzen Rede des Reichsobmannes des Reichsnähr⸗ ſtandes Bg. Meinberg wird ſich der Führer von der unke⸗ ren Rednertribüne in einer Anſprache an die verſam⸗ melten Volksgenoſſen wenden. Die Kundgebung wird gegen 14 Uhr beendet ſein. Sie wird von allen Reichsſendern übertragen. Ausklang in Goslar. Am Abend des 4. Oktober wird der Erntedanktag mit einer Feier in Goslar abgeſchloſſen werden. Gegen 17 Uhr werden die Ehrenabordnungen der deutſchen Bauern in Goslar eingetroffen ſein. Sie begeben ſich zu Fuß durch die Straßen zur Kaiſerpfalz wo ſie gegen 19 Uhr vom Führer und Reichskanzler von der Terraſſe der Kaiſerpfalz den Zapfenſtreich der Wehrmacht ausgeführt von fünf Trompeterkorps, entgegennehmen. Die Feier wird durch ein großes Feuerwerk beendet. Am Abend wird in der Stadthalle in Goslar ein fröh⸗ liches Erntefeſt, veranſtaltet von der NS⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ in Zuſammenarbeit mit der Reiche propagandaleitung der NSDAP, den Erntedanktag 1936 abſchließen. 3 Kulturſchaffen unter Rechtsſchutz Teilnehmer des Autorenkongreſſes bei Dr. Frank. Berlin, 30. September. Anläßlich des 11. Internationalen Kongreſſes der Auto⸗ ren und Komponiſten veranſtaltete der Präſident der Aka⸗ mie für deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, einen Empfang im Hotel Eſplanade, an dem eine große Zahl der Teilnehmer dieſes Kongreſſaß, an ihrer Spitze der Präſident des Kongreſſes, der italieniſche Propagandaminiſter Exz. Alfieri, teilnahmen. In einer Anſprache begrüßte der Präſident der Akade⸗ mie für deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, die Anweſenden als Gäſte des deutſchen Rechtslebens. Die Akademie für deutſches Recht habe Rechtsgebieten des Ur⸗ heberſchutzes von ihrer Gründung an ihre beſondere Auf⸗ merkſamkeit gewidmet und zur Vorbereitung der geſetzgebe⸗ riſchen Löſung Ausſchüſſe für das Urheber⸗ und Verlags- recht und andere hier einſchlägige Rechtsgebiete eingeſetzt. Wenn die Arbeiten der Ausſchuͤſſe infolge der Schwierig⸗ keit und Bedeutung der Gebiete auch heute noch nicht ab⸗ geſchloſſen ſeien, ſo könne doch geſagt werden, daß ein gro⸗ ßes Stück des Weges der endgültigen geſetzgeberiſchen Lö⸗ ſung ſchon zurückgelegt ſei. Der Miniſter hob die Bedeu⸗ tung hervor, die die internationale Verbundenheit der Rechtsarbeit für den Rechtsſchutz der geiſtigen Werte habe und begrüßte es, daß die Berliner Tagung des Kongreſſes eine enge Fühlungnahme zwiſchen der Akademie für deut⸗ ſches Recht und dem internationalen Verband herbeiführe. Anſchließend dankte der Präſident des Kongreſſes, Exz. Alfieri, Reichsminiſter Dr. Frank in herzlicher Weiſe für die Begrüßungsworte, die von den Teilnehmern mit lebhaftem Beifall aufgenommen worden waren. Deutſchland als Vorbild Das deulſche Volk iſt geſünder als das engliſche. London, 30. Sept. Der bekannte britiſche Gelehrte Le⸗ lean, Profeſſor an der Univerſität Edinburgh, ſchätzte kürzlich in einer Verſammlung der Royal Sanitary Aſſocka⸗ tion von Schottland die Koſten, die Großbritannien durch Krankheiten auferlegt werden, auf nicht weniger als drei Milliarden Mark. Dieſe ungeheure Summe ſetzt ſich zuſammen aus den Honoraren der Aerzte, den Koſten für mediziniſche Behandlungen, dem Lohn⸗ und Geſchäftsaus⸗ fall. Angemeſſene Ernährung und Sport ſind nach Leleans Anſicht die beiden Heilmittel, durch die die ungeheuren Ver⸗ luſte am Volksvermögen in kurzer Zeit, äußerſtenfalls in zwei Generationen, bedeutend herabgeſetzt werden können. Der Völkerbund habe zwar, erklärte Lelean, ein internatio⸗ nales Komitee von Gelehrten berufen, das den Mindeſt⸗ ſtandard der Ernährung feſtſetzen ſolle, jedoch ſei die Frage zu dringend, als daß man ſie Gelehrten überlaſſen könne, die ſich nur ſo nebenbei mit ihr beſchäftigen können. Die britiſche Regierung ſolle von ſich aus einen Fonds ſchaffen, aus dem die Forſchung in dieſer Beziehung finanziert wer⸗ den könne. Profeſſor Lelean verglich dann die Geſundheitslage in Deukſchland mit der Großbritanniens. Die olympiſchen Spiele hätten bereits gezeigt, daß der Werk der Leibesübung in Deutſchland weſentlich beſſer erkannt worden ſei als im Mukterlande des Sport ſelbſt, in Großbritannien. Während in Deutſchland von fünf Menſchen nicht weniger als vier völlig geſund ſeien, müſſe Großbritannien ſich mit dem er⸗ ſchreckenden Verhältnis von einem unker dreien zufrieden geben. Lelean darf als beſonderer Sachkenner gelten. Er be⸗ kleidet in Edinburgh den Lehrſtuhl für öffentliche Geſund⸗ heit und hat als Militärarzt in den meiſten Ländern der Welt gedient. Oeſterreichs Candes verteidigung Eine Volksſpende für den Aufbau der Armee. Wien, 1. Okt. Der Staatsſekretär für Handesverkeidi⸗ gung, General der Infanterie Zehner, hielt am Mittwoch⸗ abend einen Rundfunkvortrag, in dem er die Bevölkerung aufforderte, die Ausgeſtattung der öſterreichiſchen Luftwaffe durch eine freiwillige Volksſpende zu fördern. Er erklärte, daß die kechniſche Ausrüſtung der Armee in immer ſchnel⸗ lerem Tempo vorwärtsſchreike. Beſondere Sorgfalt müſſe der Luftwaffe zugewandt werden. Gleichzeitig veröffentlicht die„Politiſche Korreſpondenz“ einen vom Bundeskommiſſar für Heimatdienſt, Adam, und dem Staatsſekretär für Landesverteidigung, Zehner, unter⸗ zeichneten Aufruf an die Bevölkerung, der mit den Worten ſchließt:„Oeſterreicher, die Armee wendet ſich an Euch. Sie verlangt von Euch einen Vertrauensbeweis und ein Opfer. Sie tut das, weil das Opfer nicht irgendwelchen Sonder⸗ intereſſen gilt, ſondern der Wehrhaftigkeit unſeres Vater⸗ landes.“ Leſter wird aus Danzig abberufen Vergebliche Oppofikion Litwinows. Genf, 30. September. Der Bölkerbundsrat hat in geheimer Sitzung grundſätzlich beſchloſſen, den Völkerbundskommiſſar Ce ſte r aus Danzig abzuberufen und ihm einen der freigewor⸗ denen leitenden Poſten im Sekretariat zu übertragen. Vor⸗ ausſetzung iſt jedoch, daß ein Nachfolger für den Danziger Poſten gefunden wird. Unter dieſen Umſtanden wird Leſter auf alle Fälle noch mehrere Wochen in Danzig bleiben. Eden hat eine Erklä⸗ rung abgegeben, die demnächſt e werden ſoll. Aus ihr wird ſich ergeben, ob der Beſchluß des Rats, gegen den Litwinow lange ſtark opponiert hat, wirklich ein Entge⸗ genkommen an den Danziger Standpunkt darſtellt, wie in engliſchen Kreiſen beſagt wird. Der amtliche Bericht über die Geheimſitzung des Völ⸗ kerbundsrates, in der die Abberufung Leſters beſchloſſen wurde, beſagt, daß der Generalſekretär des Völkerbundes von ſeiner Abſicht Kenntnis gob, Leſter an Stelle des aus⸗ cheidenden ſtellvertretenden Generalſekretärs Ascarate auf ieſen Poſten zu berufen. Außenminiſter Eden forderte den Generalſekretär zugleich im Namen ſeiner Kollegen auf, die Ernennung Leſters erſt dann effektiv werden zu laſſen, wenn die Frage des Na folgers des bisherigen Völker⸗ bundskommiſſars in Danzig geregelt ſei. Der franzöſiſche Außenminiſter Delbos und der polniſche Außenminiſter Beck ſchloſſen ſich den Ausführungen Edens an. Leſter wurde in n Reden die übliche Anerkennung gezollt. An Stelle des aus dem Rat ausſcheidenden portugieſi⸗ ſchen Vertreters ſoll ein ſchwediſcher Vertreter in den Dreierausſchuß eintreten. Dills diktatoriſche Vollmachten Weilgehende Rechte des engliſchen Oberbefehlshabers in Paläſtina. London, 30. September. Die engliſche Preſſe ſtellt feſt, daß die Vollmachten, die der militärkſche Oberbefehlshaber in Paläſtina, Generalleut⸗ nant Dill, nach der Verordnung des engliſchen Kronrats erhalten wird, ganz außerordentlich und weitreichend ſind. Sie gingen weſentlich über das hinaus, was unter einem normalen Kriegsrecht möglich ſei. Generalleutnant Dill werde nach Inkrafttreten der Proklamation Vollmachten in Paläſting haben wie ein Diktator. Gegen ſeine Anordnun⸗ gen werde es keinerlei Berufungsmöglichkeit geben. Den Vermittlungsbemühungen der vier arabiſchen Für⸗ ſten wird kein Wert beigemeſſen. Wie aus Jeruſalem gemeldet wird, iſt es in der Nähe von Dſchenin wieder zu einem größeren Gefecht zwiſchen britiſchen Truppen und arabiſchen Freiſchärlern gekommen, bei dem die Engländer auch Flugzeuge einſetzten. Na den bisherigen Feſtſtellungen betrugen die Verluſte der Araber mindeſtens 20 Tote und zahlreiche Verwundete. Die Engländer hatten drei Verwundete Franco Regierungs⸗ und Staatschef Eine Verordnung der nationalen Regierung. Sk. Jean de Luz, 30. September. Die nationalen Rundfunkſender haben eine Verordnung der nationalen Regierung bekanntgegeben, durch die Gene⸗ ral Franco als Chef der Regierung und des ſpa⸗ niſchen Staates erklärt wird. Die Sender haben dieſe Nachricht mit einer Würdi⸗ gung der eindrucksvollen Perſönlichkeit General Francos begleitet. Die Einnahme von Eibar wird amtlich beſtätigt. Weiter haben die nationalen Kreiſe an der Biskaya⸗ Front Umbarbe und Ondarroa genommen. Kreuzer der Nationaliſten in der Straße von Gibrallar. London, 1. Okt. Ein Reuterbericht aus Gibraltar weiſt darauf hin, daß allem Anſchein nach infolge des erfolgreichen Seegefechts vom Vortage die Straße von Gibraltar von der ſpaniſchen Militärgruppe beherrſcht wird. Der Kreuzer „Baleares“ patrouillierte in der Meerenge zwiſchen Tanger und Tarifa. während der Kreuzer„Almirante Cervera“ die Straße zwiſchen Ceuta und Gibraltar auf und ab fuhr. Gtalin wirbt um neue Mitglieder Bemerkenswerte Eingeſtändniſſe. Moskau, 30. Sept. Der Zentralausſchuß der Kommu⸗ niſtiſchen Partei veröffentlicht eine langatmige Erklärung, in der unter Hinweis auf die vorangegangene Parteiſäube⸗ rung bekanntgegeben wird, daß vom 1. November dieſes Jahres ab die Aufnahme neuer Mitglieder in die Kommu⸗ niſtiſche Partei beginnt. Die Erklärung enthält bemerkens⸗ werte Enthüllungen über die bisherige Aufnahmepraxis der kommuniſtiſchen Parteiorganiſationen. Es erweiſt ſich, daß die Aufnahme oft gruppenweiſe und ohne Kontrolle der An⸗ gaben der aufgenommenen neuen Mit lieder erfolgte, ja, daß ſogar maſſenweiſe Aufnahmen in bweſenheit vorge⸗ kommen ſind. In den weiteren Richtlinien iſt es von In⸗ tereſſe, daß der Mitgliederbeſtand der Partei hauptſächlich aus ſtädtiſchen Proletarierkreiſen aufgefüllt werden ſoll. Weitere Amtsenthebungen Auch Jagodows Gehilfe im Volkskommiſſariat des In⸗ nern, der bisherige ſtellvertretende Volkskommiſſar Prokof⸗ jew, iſt ſeines Poſtens enthoben und zum ſtellvertretenden Poſtkommiſſar ernannt worden. Der bisherige ſtellvertre⸗ tende Poſtkommiſſar Schukow wird in ein anderes Amt ver⸗ ſetzt. Zum neuen ſtellvertretenden Innenkommiſſar wurde Moſes Davidſon Bärmann ernannt. Eheprozeß Starhembergs Arteil des Geiſtlichen Gerichts in Wien. Wien, 30. Sept. Das Geiſtliche Gericht bei der Erzdiö⸗ zeſe Wien hat als erſte Inſtanz die Ehe des Fürſten Star⸗ hemberg für ungültig erklärt. Dieſes Urteil hat in Wien großes Aufſehen hervorgerufen, da ja die katholiſche Ehe in Oeſterreich unauflösbar iſt.— Starhemberg iſt ſeit dem 4. September 1928 mit Marie Eliſe Altgräfing von Salm⸗ Reifferſcheidt⸗Reitz verheiratet. Seit zwei Jahren führte Fürſt Starhemberg den Kampf um die Auflöſung ſeiner Ehe In einer neuerdings eingebrachten Klage erklärten beide Teile, ſie hätten bei Abſchluß der Ehe nie und nimmer die Abſicht gehabt, ein normales Eheleben zu führen. Dieſer gweiten Klage hat nun das Geiſtliche Gericht ſtattgegeben. Der Ehebandverteidiger hat die Berufung an das Geiſtliche Gericht der Diözeſe Salzburg eingebracht. Politiſches Allerlei Deutſch⸗ſchweizeriſches Abkommen gekündigt. Berlin, 1. Okt. Die deutſche Regierung hat das deutſch⸗ ſchweizeriſche Transfer⸗ und Fundierungsabkommen vom 17. April 1935 zum 31. Dezember 1936 gekündigt. Dieſe Kündigung war bereits bei den Verhandlungen in Bern im Juni und Juli d. J. in Ausſicht geſtellt worden. Gleich⸗ zeitig hat die deutſche Regierung ſich zu neuen Verhand⸗ lungen über die Regelung des Kapitaldienſtes nach der Schweiz bereiterklärt. Miniſter Alfieri am Ehrenmal. In feierlicher Form ehrte der Präſident des internatio⸗ nalen Autorenkongreſſes, der italieniſche Propagandamini⸗ ſter Dino Alfieri, am Ehrenmal Unter den Linden die deut⸗ ſchen Kriegsgefallenen des roßen Weltkrieges. In Gegen⸗ wart von Vertretern der eichsregierung legte er einen Kranz nieder. Miniſter Alfieri ſchritt zuvor mit dem Kom⸗ mandanten von Berlin, Generalleutnant Schaumburg, und dem italieniſchen Botſchafter Attolico die Front der Ehren⸗ kompanie ab. Ein Vorbeimarſch der Ehrenkompanie be⸗ ſchloß den Akt. Verſammlungs- und Aufmarſchverbot in Ungarn. Die ungariſche Regierung hat eine Verordnung erlaſſen, mit der die Veranſtalkung von Volksperſammlungen politi⸗ ſchen Charakters, ferner jeder politiſche Aufmarſch oder Um⸗ zug bis auf weiteres verboten werden. Dieſes Verbot er⸗ ſtreckt ſich jedoch nicht auf die in einzelnen Bezirken zweck; Entgegennahme von Rechenſchaftsberichten der Abgeordne⸗ ten in veranſtaltenden Verſammlungen. Kurzmeldungen Vollſtreckung eines Todesurkeils. Berlin, 30. Sept. In Leipzig iſt der am 14. Dezembe 1914 geborene Gerhard Grummet aus Leipzig hingerichtet worden, der am 23. Juni 1936 von dem Schwurgericht 5 Leipzig wegen Mordes und ſchweren Raubes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Grummet hat am 12. Dezember 1935 in dem Hauptbüro einer Papiergroßwarenhandlung in Leipzig, bei der er ſelbſt beſchäftigt war, nach Geſchäfts⸗ ſchluß den 63 Jahre alten Angeſtellten Paul Nocke ermor⸗ det und das von Nocke verwahrte, der Firma gehörige Geld geraubt. 5 5 Ein Mörder hingerichtet. Kaſſel, 30. Sept. Am Mittwoch, den 30. Se 91 iſt in Kaſſel⸗Wehleiden der am 24 März 1007 geb Hermann Fiſcher aus Korbach hingerichtet worden“ der am 22 Juni 1936 vom Schwurgericht in Kaſſel wegen Mordez zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war Fiſcher hat am 1 April 1936 im Berndorfer Forſt die 22jährige Luiſe Stracke aus Berndorf ermordet, um ſich der Strafverfolgung wegen eines an ihr begangenen Notzuchtverbrechens zu entziehen Vieh ſchwarzver kauft Wirtſchaftsſchädlinge in Schutzhaft genommen. Koblenz, 30. Sept. Die Landesſtelle Koblenz⸗Trier des Reichspropagandaminiſteriums teilt mit: In Schutzhaft ge⸗ nommen wurden ein Metzgermeiſter aus Honnef und ein Landwirt- aus Roth, Kreis Sim mern, weil ſie län⸗ gere Zeit in zahlreichen Fällen unter Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe im Hunsrück Schlachtvieh angekauft haben. Die Verkäufe erfolgten außerdem nicht den Vorſchriften ent ſprechend nach Lebendgewicht, ſondern über Kopf nach dem geſchätzten Gewicht. Das nur ſchnöder Gewinnſucht entſpringende Verhalten dieſer Wirtſchaftsſchädlinge iſt geeignet, die gleichmäßige Fleiſchverſorgung aller— auch der weniger bemittelten— Bevölkerungskreiſe zu gefährden und ſomit die Aufbau⸗ arbeit des Führers zu ſtören. Wie hierzu noch erklärt wird, wird die Staatspolizei der⸗ artigen Preisüberſchreitungen ihre beſondere Aufmerkſam⸗ keit zuwenden und in allen bekanntwerdenden Fallen un⸗ nachſichtlich einſchreiten. Selbſtverſtändlich iſt, daß dieſe Volksſchädlinge neben ihrer Inſchutzhaftnahme auch noch ſtrafrechtlich in ſchärfſter Weiſe zur Verantwortung gezogen Werden. Ein Haus in die Luft geſtogen Feuer während der Aufräumungsarbeilen. Inſterburg, 1. Okt. Ein ſchwerer Sprengſchlag erſchül⸗ kerte die Lindenſtraße in Inſterburg, ſo daß alle Jenſter⸗ ſcheiben zertrümmerk wurden. Als ſich die Sprengwolke verzogen hakte, gewahrte man, daß ein großes Haus eingeſtürzt war. Die Trümmer verſperrken die ganze Skraße. Die umliegenden Häuſer wurden zum Teil ſchwer beſchädigt. Junächſt wurden zwei Leichtverletzte geborgen. Während der Aufräumungsarbeiten brach Feuer aus, das die Bergungsarbeiten außerordentlich erſchwerte. Als An⸗ glücksurſache vermuket man eine Exploſion von Kohlen⸗ ſäureflaſchen. Berlin. Der Poſtanweiſungs⸗, Poſtüberweiſungs⸗, Poſtauftrags⸗, Nachnahme⸗ und Gebührenzettelverkehr zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Schweiz iſt in beiden Richtun⸗ gen bie auf weiteres eingeſtellt worden. A Anter den Wagen geraten. In Thum(Rheinland) wollte ein Knecht mit dem Wagen ins Feld fahren, um Klee zu holen. Als er feſtſtellte, daß am Geſchirr des Pfer⸗ des etwas nicht in Ordnung war, ſtieg er vom Wagen. Da⸗ bei kam er zu Fall und geriet unter den Wagen, deſſen Rad ihm über die Bruſt ging. Er erlitt ſo ſchwere innere Verletzungen, daß er ſtarb. A Berhängnisvoller Sturz eines Radfahrers. Im Stüt⸗ gerloch bei Düren(Rheinland) fuhr ein 68 Jahre alter Rad⸗ fahrer auf der Straße nach Langerwehe. Als hinter ihm ein Lieferwagen kam, fuhr er noch weiter nach rechts. Dabei kam das Pedal an den Bürgerſteig, das Rad fiel um und der Mann ſtürzte ſo unglücklich auf die Straße, daß er mit dem Kopf unter das rechte Hinterrad des Lieferwagens ge⸗ riet. Er wurde überfahren und war ſofort tot. aß Die indiſchen Bergleute gerettet. Zu dem Gruben⸗ unglück in Iharia in Indien wird gemeldet, daß die ver⸗ ſchütteten 100 Arbeiter ſämtlich gerettet werden konnten. Nur wenige hatten leichte Verletzungen erlitten. aß Die ſelbſtgeſammelten Pilze. Die ſiebenköpfige Fa, milie des Bergmanns Friedrich Adler aus Hamborn er⸗ krankte nach dem Genuß von Pilzen, die Adler ſelbſt ge⸗ ſammelt hatte. Bei der Unterſuchung ſtellte ſich heraus, daß die Pilze zwar nicht giftig, jedoch ſchon ſehr alt und infolge feuchter Lagerung verdorben waren. Adler hatte ſie ſchon im Sommer geſammelt. a Das Ausfahrkſignal überfahren. Auf der Ueberho⸗ lungsſtelle Behle bei Bahnhof Schönlanke in der Grenz⸗ mark Poſen⸗Weſtpreußen ſtreifte der Perſonenzug Berlin— Schneidemühl einen Durchgangsgüter⸗ zug. Dabei wurden außer dem Lokamotipführer und dem Heizer drei Reiſende leſcht verletzt. Beide Hauptgleiſe wa⸗ ren vorübergehend geſperrt. Der Güterzug, der außerplan⸗ mäßig überholt werden follte, hatte das Ausfahrtsſignal überfahren. ait Mitglieder der Schwarzen Legion verurteilt. Der ſeit Monaten von den Behörden des Staates Michigan ge⸗ gen die Schwarze Legion geführte Prozeß endete mit der Verurteilung von neun Mitgliedern in Detroit Davon wur⸗ den ſieben des Mordes in erſtem Grad für ſchuldig befun⸗ den. Da die Todesſtrafe im Staate Michigan abgeſchafft iſt, werden ſie zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Die Schwarze Legion iſt eine im ganzen amerikaniſchen Mittel- weſten verbreitete Geheimorgaͤniſation in der Art des ehe ⸗ maligen Ku⸗Klux⸗Klans. 8 1 Po eis. Die Gemüſebauern der Pariſer Umgebung, die die Pariſer Zentralmarkthalle ſtillzulegen verſuchten, haben den Heferſtreik eingeſtellt; einer ihrer Anführer wird ſich wegen Aufwiegelung vor Gericht zu verantworten haben. Vom. Der italieniſche Regierun f hat den Wiener Oberbürgermeiſter Dr. Samt emp 5 Zu Ehren des Wiener Gaſtes veranſtaltete der Gouverneur von Rom, Bottai, auf dem Capitol einen Empfang, zu dem zahlreiche Gäſte geladen waren. a e e e . Badiſche Chronik Aus der Landeshauptſtadt () Karlsruhe, 30. September. Wechſelfälſcher erſchwindelt 17000 Mark. Wegen ſetzten Rückſallbetrugs und erſchwerter Urkundenfälſchung rteilte die Strafkammer den 32jährigen vorbeſtraften Doll aus Löcherberg zu drei Jahren Gefängnis, ſowie Jahren Ehrenrechtsverluſt. Der Angeklagte hatte von April bis Anfang Juli d. J. in 17 Fällen Sägewerksbeſit⸗ zer, die er zu größeren Holzlieferungen veranlaßte, durch Hingabe gefälſchter Wechſel um rund 17 000 Mark geſchädigt. I Noſenberg.(Aus Furcht vor Strafe in den Tod.) Der 15jährige Karl Graſer hat ſich im Schlafzim⸗ mier ſeiner Eltern mit einer Kugelflinte ſeines Vaters er⸗ ſchoſſen. Der Grund der Tat war Furcht vor Strafe. () Wieſental.(40 000 Mark Spargelgeld!) Der Spargelbau brachte den 200 Mitgliedern der hieſigen Spargelbaugenoſſenſchaft in dieſem Sommer einen Ertrag von 1452 Zentnern, wofür rund 40 000 Mark zur Auszah⸗ lung gelangten. 5 (J Pforzheim.(Hochwaſſer der Würm.) Die ſtar⸗ zen Niederſchläge haben das Waſſer der Würm derart an⸗ ſchwellen laſſen, daß der Fluß zu einem reißenden Strom wurde und bei Weilderſtadt und auch bei Merklingen weite Strecken teilweiſe überſchwemmt hat. () Offenburg.(Kind er ſtickt.) Auf ſchreckliche Weiſe mußle in Schutterwald⸗Höfen das einjährige Kind des Mau⸗ lers Robert Schmidt das Leben laſſen. Ein Apfelſtück geriet in die Speiſeröh ſehr raſch zur Fäulnis neigen. 0 Durbach.(95 Jahre alt.) In dieſen Tagen feiert die Pfründnerin Pelagia Feger, genannt„s'Agele“ in be⸗ wundernswerter Friſche ihren 95. Geburtstag. 0 Görwihl.(Auch die zweite Hand eingebüßt) Der Landwirt Friedrich Kaiſer brachte die rechte Hand in die Futterſchneidmaſchine. Die Hand wurde vollſtändig ab⸗ geſchnitten. Der Anfall iſt umſo trauriger, als Kaiſer vor vier Jahren die linke Hand durch einen Anfall verloren hat. (— Donaueſchingen. kmegenfälle verur ſa chen Hochwaſſer.) Die anhaltenden Regenfälle der letzten Zeit brachten ein ſehr raſches und ſtorkes Anſteigen der Flüſſe mit ſich. So wird aus Achdorf im Wutachtal berich⸗ tet, daß die Wutach Hochwaſſer führt und ſtellenweiſe über die Ufer getreten iſt, ſodaß zahlreiche Wieſen und Kartof⸗ feläker unter Waſſer ſtehen Die Wutach hat das ganze Jahr über noch nie eine derartige Waſſermenge mit ſich geführt wie gegenwärtig. Ebenſo iſt auch die Donau ſtetig im Steigen begriffen und führt ſeit zwei Tagen Hochwaſſer. Auch ſie iſt auf der Strecke Donaueſchingen Immendingen über die Ufer getreten. Aus den Nachbarländern Selbſtmord einer ganzen Familie. Speyer. Durch Einatmen von Leuchtgas iſt der im Burgfeld wohnende 36 Jahre alte Friſeur Eduard Schmid⸗ huber mit ſeiner Ehefrau und einem zweijährigen Töchter⸗ chen freiwillig in den Tod gegangen. Die Tat wurde ver⸗ mutlich in der Nacht zum Montag verübt. Anwohner er⸗ klärten, daß das Ehepaar Schmidhuber Montag nacht ge⸗ gen 2 Uhr heimgekommen ſei. Hierauf haben ſie⸗ ihr in einem höheren Stockwerk ſtehendes Bett in der Küche auf⸗ eſchlagen, den Gasſchlauch vom Gasherd gelöſt und am Add des Bettes eingeſteckt. Beim Betreten der Woh⸗ Rundfunk noch eingeſchal⸗ nung durch die Polizei war der f 9 9 f in der Krankheit der Ehe⸗ let, Der Grund zur Tat wird frau angenommen. Ludwigshafen.(Laſtzug rammt Güterwagen.) Auf der eingleiſigen ſchmalſpurigen Nebenbahn Frankenthal— Großkarlbach ſtreifte ein Laſtwagenzug die beiden letzten Güterwagen des aus Richtung Frankenthal entgegenkommen⸗ den Zuges 1871. Der letzte Wagen wurde ſtark beſchädigt und aus dem Gleis gehoben. Die Züge 1871 und 1874 fielen zwiſchen Frankenthal und Großkarlbach aus. Die Reiſenden wurden mit Poſtkraftwagen befördert. Der Unfall iſt da⸗ durch entſtanden, daß der Laſtzuglenker plötzlich die rechte Straßenſeite der Landſtraße verließ und ſeinen Laſtzug zu weit nach links gegen den Schluß des entgegenkommenden Zuges ſteuerte. Ludwigshafen.(Gegen eine Toreinfahrt ge⸗ ran nt.) Bei der Fohrt durch die Frieſenheimerſtraße kam in der Nacht ein in Richtung Frieſenheim fahrender Mo⸗ torradfahrer mit ſeinem Fahrzeug auf die linke Gehbahn. Dort ſtieß er an den Pfeiler einer Toreinfahrt. In bewußt⸗ loſem Zuſtand und mit ſchweren Kopfverletzungen wurde er in das Städt. Krankenhaus verbracht. 5000 Liter Wein ausgelaufen. Landau. In der Franz von Epp⸗Straße fuhr ein mit Rotmoſt beladener Laſtzug infolge plötzlichen Ausweichens vor einem Perſonenkraftwagen auf den Bür erſteig. Die beiden Inſaſſen des Laſtzuges erlitten leichte Verletzungen. Der ſechsjährige Fritz Burger, der auf dem Bürgerſteig ſtand, geriet unter das Laſtauto und erlitt einen Bembruch. Die 5000 Liter Rotmoſt des Laſtzuges kippten auf die Straße und liefen aus. Motorſegeldienſt von Frankfurt aus * Frantfurt a. M. Ein fremdes Schiff liegt am Kai im Frankfurter Weſthafen. Ganz in weiß gehalten, ſticht es mit ſeinem eleganten und ſchlanken Bau vorteilhaft gegen ſeine Umgebung ab. Vornehm liegt es zwiſchen den ſchwarzen Jaſtlähnen und Schiffen und gleicht einer großen Hacht, die ich mit ihren Maſten hierher in den Binnenhafen verirrt bal. Ein größeres und zwei bis drei kleinere dieſer Schiffe kann man in gewiſſen Zeitabſtänden auf dem Main und im Nanffurter Hafen ſehen. Es ſind Motorſegler, die einen Schiffsſchnellverkehr zwiſchen Frankfurt a. M. und Ländern über See herſtellen. Das Schiff fährt in etwa zweieinhalb bis drei Tagen nach London. Bis zum Niederrhein geht es mit Motorenkraft, im offenen Waſſer werden dann die Segel geſett, und nun ſtrebt das Schiff mit bemerkenswerter Ge⸗ ſchwindigkeit ſeinem Ziele zu. Zwei andere Schiffe fahren nach den nordiſchen Ländern und brauchen zu dieſen Fahr⸗ len etwa ſechs Tage. Und die Frachten, die dieſe Schnell⸗ ſchiffe verſtauen 751 ſind bemerkenswert. Man ſollte nicht glauben, daß die Ladungen von etwa 10 i in ihrem Schiffsieib Platz finden. Der Frankfurter Weſt⸗ hafen feiert übrigens in den nächſten Tagen ſein 50jähriges Jubiläum. 5 Alm.(Hilfsbereite Arbeiter.) Ein ſchönes Beiſpiel deutſcher Volks⸗ und Schickſalsverbundenheit gaben 40 Arbeiter einer Almer Baufirma, die zurzeit im Alten Lager in Münſingen beſchäftigt ſind. Aus freien Stücken leiſteten ſie eine Ueberſtunde und ließen den entſprechenden Betrag dem Hilfsfonds für die aus Spanien vertriebenen deutſchen Flüchtlinge überweiſen. — Sigmaringen.(Selbſtentzün dung des Heues) In Mühlheim am Bach brach im Hauſe des Schmiedmei⸗ ſters Bühner Feuer aus. Während das Oekonomiegebäude mit den gefamten Erntevorräten ein Raub der Flammen wurde, hal auch das Wohnhaus, deſſen Dachſtuhl abbrannte, ſchweren Schaden gelitten. Die Brandurſache ſcheint Selbſt⸗ entzündung des Oehmdes zu ſein. ** Eſchwege.(den Gegner mit einer Wagen⸗ runge erſchlagen.) Im Kreisort Eltmannſee er⸗ eignete ſich nachts eine ſchwere Bluttat. Aus noch unbekann⸗ ter Urſache geriet der 25jährige Martin Franz aus Schem⸗ mern mit dem Geſchirrführer Heinrich Engel aus Breitau in Streit, in deſſen Verlauf er mit einer Wagenrunge auf ſeinen Gegner einſchlug und ihn ſo ſchwer verletzte, daß die⸗ ſer kurze Zeit ſpäter ſtarb Einem außerdem noch an den Streitigkeiten beteiligten 25jährigen Einwohner aus Schem⸗ mern brachte Franz ſchwere Stichverletzungen im Rücken bei. Ar Der elektriſch geſicherte Traubenſtock. In Münſter (Oberbayern) wollte die 15jährige Landwirtstochter Roſa Färber abends vom Weinſtock des Bauern Spießl, der nahe der Dorfſtraße liegt, eine Weintraube pflücken. Kaum hatte ſie danach gegriffen, als ſie tot zuſammenſank. Die Urſache für den Tod des Mädchens iſt darin zu ſuchen, daß ein minderjähriger Sohn der Familie Spießl den Traubenſtock mit Starkſtrom gegen Diebſtähle geſichert hatte. Den Eltern der tödlich Verunglückten war bereits vor 13 Jahren der älteſte Sohn durch Berührung einer elektriſchen Leitung entriſſen worden. a Auto überſchlägt ſich.— 1 Tote. Nachts 2 Uhr war auf der Staatsſtraße Aiterhofen— Straubing der Phato⸗ graph Hofmann mit ſeinem Perſonenkraftwagen auf der Heimfahrt von einem Ausflug. Er geriet auf der ſchlüpfri⸗ gen Straße zu weit nach links, wobei der Wagen ins Schleudern kam und ſich in den tiefen Straßengraben ein⸗ bohrte. Trotz der ſchweren Laſt hatte ſich der Wagen voll⸗ ſtändig überſchlagen. Eine der mitfahrenden Frauen brach das Genick und war ſofort tot. Die übrigen Inſaffen wur⸗ den verletzt. Ar Der tödliche Leitungsdraht. In der Nähe des Attel⸗ berger Anweſens in Neupüllach(Bayern) ſtiegen zwei Kin⸗ der auf einer Leiter auf das Dach. Eines der beiden Kin⸗ der, der vierjährige Sohn der Landwirtseheleute Brandl, be⸗ rührte auf dem Dach die Drähte der elektriſchen Leitung und war auf der Stelle tot. ar In der Jauchegrube erſtickt. In Hervesdorf(Rhld.) fiel ein vierjähriger Junge in einem unbeaufſichtigten Augenblick in die Jauchegrube. Obwohl die Bergung nur kurze Zeit in Anſpruch nahm, konnte das Kind nicht ins Leben zurückgerufen werden. Der Unfall iſt umſo tragi⸗ ſcher, als die Familie bereits vorher drei Kinder durch den Tod verloren hat. Tragödie im Waſchhaus „Männchen, laß Waſſer ein!“ ſäuſelte Frau Haſe ſanft,„di Wäſche ſteht ſeit geſtern eingeweicht im Bottich.“— Geſagt, ge tan! Herr Haſe dreht am Hahn und ſetzt ſich pfeifchenſchmauchent hin aus Fenſter. Dann kommt Frau Haſe ſelbſt. Doch was ſie ſieht, läßt ſie erſtarren: ganz braune Brühe läuft in ihren Zuber, die gute Wäſche iſt verdorben! Sie ruft noch„Schreck laß nach!“ und fällt in Ohnmacht Herr Haſe geht voll Wut zum Waſſerwerk. Die ſagten bloß: „Das iſt doch Ihre Schuld! Das Rohrnetz wird geſpült, e⸗ ſtand doch groß und breit zu leſen!““— Haſes wußten mal wieder von nichts Tja— hätten ſie Zeitung geleſen! Die ſchützt vor Schaden und Verdruß, weshalb ſie jeder haben muß! Man muß halt eine Zeitung leſen! Strafen, die zu vermeiden geweſen wären. Wer leine Zeitung lieſt, iſt nicht nur ein halber Menſch, ſondern er kann auch in recht unangenehme Situationen kom⸗ men, wie ſich das in zwei Gerichtsverhandlungen erſt in den letzten Tagen wieder gezeigt hat. Daß in Schwäbiſch⸗ Hall ein 22jähriger junger Mann die Muſterung verſäumt hat, weil er keine Zeitung las, und daß er dann zu zehn Mark Geldſtrafe und zur Tragung der Koſten verurteilt wurde, iſt bereits bekannt. Jetzt können wir noch von einem anderen Fall berichten Vor dem Amtsgericht Euskirchen hatten ſich vier Volksgenoſſen wegen Uebertretung des Natur⸗ ſchutzgeſetzes zu verantworten. Sie hatten im Walde Mai⸗ glöckchen gepflückt und auf der Straße an Spaziergänger verkauft. Maiglöckchen ſtehen aber unter Naturſchutz. Vor Gericht beriefen ſie ſich darauf, daß ihnen die Naturſchutz⸗ beſtimmungen nicht bekannt geweſen ſeien. Der Gerichtsvor⸗ ſitzende erklärte demgegenüber, daß dieſe Beſtimmungen durch die Preſſe veröffentlicht worden ſeien, und daß das Leſen einer Tageszeitung heute unerläßlich ſei. Lalcale uud cliau Der Oktober Wenn der Oktober ins Land zieht, dann befinden wir uns in der Natur ſchon mitten im Herbſt. Am Morgen und Abend ſtreifen die Nebel über die Gefilde, und immer mehr fallen ſommermüde Blätter als ein Zeichen der irdiſchen Ver⸗ gänglichkeit. Das Spätjahr hat ſchon einen tüchtigen Vorſtoß gemacht, weun auch in den Gärten noch mannigfach das lebensfrohe Feuer der letzten Herbſtblumen lodert. Die Kraft der Sonne iſt ſchwächer geworden, auch ihr Glanz hat nach⸗ gelaſſen, und zeitweiſe fühlen wir bereits vorwinterliche Friſche. In den Wäldern zerreißt die friedliche Naturſtille das ſcharfe Knallen der Büchſen der Jäger. Da werden in den Weinbergen die Trauben geerntet und gekeltert, und beim ſüßen Moſt entwickelt ſich ein fröh⸗ liches Treiben. In der Pfalz und im Frankenland gibt es luſtige Weinerntefeſte. Für den Landmann ſchafft der Okto⸗ ber neue Arbeit: Dem Boden muß die letzte Winterſaat an⸗ vertraut werden, und wenn zuweilen das Wetter draußen auch recht unwirſch ſich geſtaltet, der Bauer verrichtet doch unverdroſſen ſeine Arbeit für das neue Jahr. Im Oktober ift das Wetter im allgemeinen meiſt recht unbeſtändig, und in dieſer Anbeſtändigkeit kann der Gilb⸗ hard in unſeren Breitegraden mit dem ſprichwörtlichen April⸗ wetter wetteifern. Nach alten Bauernregeln ſoll ein ſonniger Herbſt den baldigen Eintritt des Winters verkünden, denn: „Iſt im Oktober das Wetter hell, ſo bringt es her den Win⸗ ter ſchnell“.—„Iſt aber im Oktober Froſt und Wind, wird Januar und Hornung gelind“. Fortbildungsſchulpflichtige ſind anzumelden. Schul⸗ entlaſſene Knaben und Mädchen ſind Fortbildungsſchul⸗ pflichtig. Eltern, Arbeits⸗ und Lehrherren werden auf eine diesbezügliche Bekanntmachung im heutigen Anzeigen⸗ teil aufmerkſam gemacht. * i Zertrümmerte Fahrzeuge. Durch unvorſichtiges Ueber⸗ queren der Fahrbahn, unvorſichtiges Vorfahren und Nicht⸗ beachtung des Vorfahrtsrechtes ereigneten ſich vier Verkehrs⸗ unfälle. Verletzt wurden dabei vier Perſonen. Der Sachſcha⸗ den iſt ganz beträchtlich, denn drei der beſchädigten Kraft⸗ fahrzeuge mußten abgeſchleppt werden und zwei Fahrräder wurden vollſtändig zertrümmert. 9 — An die alten 21er und 25er Pioniere! Zwecks Vorbe⸗ reitung zur Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Weltkrieges, verbunden mit einer Wiederſehensfeier aller Pioniere der ehem. Naſſauiſchen Pionier⸗Bataillone Nr. 21 und 25 und den aus dieſen hervorgegangenen Kriegsformationen werden die Kameraden gebeten, ihre Anſchriften, ſowie der von bekannten Kameraden ſofort an Kamerad Napierala, Wiesbaden, Moritzſtraße 47, 2, unter Angabe des Bataillons, Kompanie, Dienſtjahr uſw. einzu⸗ ſenden. — Keine Streichhölzer in Poſtpaketen verſenden! Im Poſthetrieb kommen immer wieder Selbſtentzündungen von Paketen vor, die einzelne Schachteln mit Streichhölzern enthalten haben und verbotswidrig mit der Poſt verſchickt worden ſind. Die Deutſche Reichspoſt macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß Streichhölzer in Schachteln grundsätzlich nicht mit der Poſt verſchickt werden dürfen. Bei Zuwiderhandlung gegen dieſes Verbot hat der Abſender nicht nur den etwa enkſtehenden Schaden zu erſetzen, ſondern er macht ſich auch straffällig(Strafgeſetzbuch Paragraph 367).. Die große Mannheimer Raſſehundeausſtellung am 17./18. Oktober. Die Vorbereitungen zu der bedeutenden Raſſehundeausſtellung in Mannheim am 17. und 18. Oktober ſind in vollſtem Gang. Kein Tag vergeht, ohne daß bei der Ausſtellungsleftung Stiftungen von Ehren⸗ und Barpreiſen angezeigt werden und jeden Tag laufen Anmeldungen von Hunden in größerer Zahl bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle der Ausſtellungsleitung ein, ſo daß mit einem großen Treffen der Ariſtokraten unſerer vierbe nigen Freunde gerechnet werde kann. Der Gau Südweſt, der als Veranſtalter der Ausſtellung zeichnet, hat ſeine Ehren⸗ und Barpreisliſte noch erheblich vergrößert. Da nur Preis⸗ richter von Ruf ihr Amt auf der Ausſtellung ausüben, hat jeder Raſſehundebeſitzer Gewähr für eine einwandfreie Beurteilung ſeines Hundes. Der Meldeſchluß für die Annahme der Hunde iſt auf den 7. Oktober feſtgeſetzt. Ziel der Erzeugungsſchlacht: Deutſchlands Nahrungsfreiheit. Hilf dieſes Ziel erreichen durch: Schutz der Nahrungsgüter vor Verderb! Ausſchneiden, zum Bückeberg mitnehmen! Hymne an die deutſche Erde Beim diesjährigen Erntedanktag wird anläßlich des Staatsaktes auf dem Bückeberg von einem gemiſchten Chor in Stärke von etwa 400 Männern und Frauen die„Hymne an die deutſche Erde“— Worte von Heinrich Anacker, Mu⸗ ſik Ernſt Hanfſtaengl— vorgetragen. Der Text lautet: „Sei geprieſen, deutſche Erde, die uns Frucht getragen! Immer neu dein Wunder werde bis zu feruſten Tagen; Aus den ſchweren goldnen Aehren flechten wir die Krone— hohe Freude winkt uns heul der Müh' zum Lohne.“ Alle Beſucher des Staatsaktes auf dem Bückeberg wer⸗ den gebeten, bei der Wiederholung des Liedes dieſen Text mitzuſingen. * Kriegs⸗ und Arbeitsopfer auf dem Bückeberg 5 Die Organiſationsleitung des Erntedanktages 19356 teilt mit, daß für die Kriegs⸗ und Ar he der Gaue Südhannover⸗Braunſchweig und Weſtfalen⸗Nord 700 Sitzplätze auf dem Bückeberg vorgeſehen ſind. An die Kriegs⸗ und Arbeitsopfer dieſer Gaue ſind entſprechende Ausweiſe ausgegeben worden. Auf Grund der räum⸗ lichen Beſchränku fe an lich, ab ger Sitzplätze für dieſen Zweck zur Bee N 5 zu ſtellen. Die Organiſations⸗ leitung bittet deshalb alle Kriegs⸗ und Arbeitsopfer ſowie alle ſonſt Körperbehinderten nur dann zum Bückeberg zu kommen, wenn ſie unbedingt marſchfähig ſind. Die„Wieſ'n“ lockt Oktoberfeſt in München. Ganz München ſteht jetzt im Zeichen der„Wieſen“. Ganz München hat jetzt kein leeres Zimmer, kein freies Bett und kein übriges Geld. Wie ein Magnet zieht die Thereſienwieſe draußen, unter dem rieſigen Standbild der Bavaria, alles an, was Sinn für Humor und für eine gute Maß hat. Die Bahnen ſind ſchon am frühen Mor⸗ gen überfüllt. Die breiten, glänzenden Pferderücken zie⸗ hen die großen Brauereiwagen hinaus, hoch türmen ſich die verheißungsvollen Fäſſer. Und wenn man in den ſtillen Vormittagsſtunden, in denen die Schaubudenbe⸗ ſitzer mit ihren Attraktionen noch in tiefem Schlaf liegen, auf die Wieſe hinausfährt, kann man ſehen, wie die „Madel“ der verſchiedenen Brauereien in ihren bunten Trachten in den großen Hallen einziehen. Da werden die Theken geſcheuert, die Tiſche geputzt. Die Burſchen keh⸗ ren den Boden von Aſchenreſten und Bierdeckeln auf, und wenn am frühen Nachmittag die erſten durſtigen Gäſte kommen, klappern ſchon die blanken Biermarken in den karierten Schürzen, und Cenzerl und Reſi ſtehen ſchon ſchmuck und ſauber in Reih und Glied aufgereiht. Jedes Bräu hat Hunderte von Bedienerinnen, die oft ſchon in mittleren Jahren ſind. Und was eine richtige Ausſchen⸗ kerin iſt, die ihr Fach gelernt hat, die muß mit ihren zehn Fingern mehr als zehn Maß ſicher durch das wimmelnde Chaos ſteuern können. Sie muß auch höflich gegen die oft rauhbeinigen Gäſte ſein und Witz haben,„Hamur“, wie ſie in München ſagen. Und meiſtens haben ſie den auch, und daher wird dieſe bunte, laute Oktoberwieſe auch alljährlich zum beliebten Volksfeſt, bei dem alle Stan⸗ des⸗ und Klaſſenunterſchiede fallen und die Menſchen nur im Rangunterſchied des begnadeten Frohſinns ſitzen. An einem Sonntagnachmittag kann man um drei Uhr ſchon keinen Platz mehr bekommen, wenn man im Hacker⸗ bräu, bei Schottenhaml oder einem der anderen rieſigen Bierpaläſte ſeinen Durſt löſchen will. In der Mitte der Halle ſpielt auf erhöhtem Podium die„Muſi“, die aus Immenſtädt oder Dachau ſtammt. Und wenn die Stimmung am höchſten iſt, fliegen die grü⸗ nen Lodenhüte hinauf nach der Galerie, hinunter ins juchzende Publikum. Und hundert Arme greifen nach den gamsbartgeſchmückten Kopfbedeckungen und trudeln ſie mit einem hellen Jodler wieder ihren Beſitzern zu. Ab und an reißt ſich einmal einer der ſchönen, bunten Luft⸗ ballons los, und hie und da ſchreit ein Kind. Denn ſchon die Kleinſten müſſen auf d' Wieſen mit hinaus, und wehe dem Fremden, der an dieſer althergebrachten Sitte etwas auszuſetzen fände. Schon am zeitigen Nachmittag beginnen die Schau⸗ budenleute mit ihren Vorſtellungen. Die Ausrufer über⸗ bieten ſich mit Blickfängern und Lautwirkungen. Hupen, Trompeten, knatternde Blechſchilder verſuchen den quäken⸗ — den Orgelklang der benachbarten Karuſſelle zu übertönen. Da ſtehen neben den Pfefferkuchenbuden mit den blan⸗ ken Wiegeſchalen die rieſigen Zelte, hinter denen man Senſationen wittert. Ein heiſerer Ausrufer mit täto⸗ wierten Armen und einer kühnen Locke in der niedrigen Stirn preiſt den ſchauerlichen Todesring an, in dem ein Motorradfahrer mit 80 Stundenkilometer umherraſt. Und der Todesverächter ſitzt während des Vortrages in leder⸗ Enirſchendem Dreß auf einer Maſchine und rührt keine Miene. Erſt wenn das Gong ertönt, ſpringt er mit einem Satz, der ſelbſt Fairbanks alle Ehre machen würde, hinter den großen Vorhang. Man drängt ſich zur Kaſſe, während hinter den wogenden Kuliſſen ein Motor mit Höchſtgeſchwindigkeit knattert. Da kann man ſich auf einer ruſſiſchen Schaukel dre⸗ hen. Hoch über die Wieſe ſteigt man auf und ſieht den ganzen bunten Wieſenplan und halb München dazu. Aber dann beginnt es in ſchneller Fahrt, kreisum. Die weißen Gondeln ſchaukeln hin und her. Die Mädchen kreiſchen. Alles dreht ſich, dreht ſich... für einen Groſchen hat man die Senſation, ſelbſt Akrobat zu ſein auf einer ſchwindeln⸗ den Schaukel, und unten ſteht die Menge, und alle Hälſe recken ſich nach oben. Dort lockt die weißblaue Achter⸗ bahn, die ihre ſtählernen Arme wie eine rieſige Spinne über dem bunten Grund ausſtreckt. Für 60 Pfennig rutſcht man wie eine ſchwerfällige Raupe in die Höhe, um dann in ſchwindelnder Fahrt talwärts zu ſauſen. Kur⸗ ven rechts, links, hinauf, hinab! Hüte feſthalten! Unten ſtehen Kopf an Kopf die Leute, die nicht wiſſen, in welche Schaukel ſie zuerſt hinein ſollen. Da gibt es ein Karuſſell, das ſich mit kleinen Zelten im Kreiſe dreht. Jedes ein⸗ zelne wird an einer langen Feder noch beſonders weit hinausgeſchleudert. Und da man nur zu Zweien darin ſitzen kann, ſtehen die Beſucher in langer, andächtiger Schlangenreihe davor. Trubel und Schrammelmuſik! Karuſſelle und Schau⸗ zelte, die nachts in einer bunten Lichterkette aufglühen, und über allem der Duft von langſam röſtenden Hühnern, Maſtochſen und Steckfiſcherln— das iſt die Oktoberwieſe von München, die ein paar Wochen alle Gemüter am Kochen hält. * Anſer treuer Winterkamerad Loblied auf den Kachelofen. Empfindlich kalt iſt es über Nacht geworden. Die Tage, da mühe- und koſtenlos wohlige Wärme in Fenſter und Häuſer ſtrömte, iſt vorbei, und manche Hausfrau denkt daran, wenigſtens für die Abendſtunden ein gemüt⸗ liches, warmes Plätzchen zu ſchaffen, wenn Ja, wenn nur der gute, alte Ofen in Ordnung wäre! Sonnenſchein und Blumenzauber ließen uns die Sorge um unſeren treuen Winterkameraden vergeſſen. Noch aber iſt es Zeit, das Verſäumte nachzuholen. ſich zeitig um die rettende Hand des Töpfers bemüht hat, darf gewiß ſein, daß die erforderlichen Reparaturen in aller Ruhe gründ⸗ lich ausgeführt worden ſind. Wenn dann die kalte Jahreszeit endgültig ihren Einzug gehalten hat, haben wir unſere geliebte Zufluchtsſtätte, den gemütlichen Kachelofen. Schon von alters her hat die Feuerſtätte eine große Rolle geſpielt. Brauchtum und Sitte, Volkskunde und Volkskunſt, Sage und Lied ranken ſich um ſie. Wie ſich ſchon zu grauen Zeiten im Feuerſchein die Hände zum Schwur fanden, wie Geſchäfte und Verträge an der Feuer⸗ ſtelle ihre Bekräftigung fanden, wie um den großen Kachelofen die Spinnräder ſurrten, und alte Volkslieder lebendig wurden, ſo hat der Ofen auch noch in unſeren Tagen ſeine Bedeutung. Am Ofen hocken, wie Peter Roſegger ſagt, Kinder und Eltern, Enkel und Großmütter und— die lieben Märchen. Aus dem freien Feuerplatz, dem Sinnbild aller Ge⸗ meinſchaftskultur, wurde der ſchlichte Herd, der über den Kamin zum Kachelofen führte. Nur die deutſchbeſiedelten oder unter deutſchem Kultureinfluß ſtehenden Länder kennen ihn. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Ofen ganz allmählich Allgemeingut des Volkes, nachdem vorher nur wenig Auserwählte ſich dieſen„Luxus“ ge⸗ ſtatteten. Zu allen Zeiten hat der Kachelofen den Bauſtil ſeiner Zeit rein und unvermiſcht widergeſpiegelt. Mögen uns auch die vollen Rokoko⸗ und Empireöfen im Pots⸗ Wer damer Stadtſchloß prunküberladen anmuten. mögen die Epangel. Kirchenchor, Mhm.⸗Geckenbeim Heute Donnerstag abend punkt 8 Uhr Wiederbeginn der Proben im„Löwen“. Gammel ⸗Anzeiger nur für Mitglieder der Landwirtſchaftlichen Ein⸗ und Verkaufsgenoſſenſchaft. Landwirte, die Kartoffel eindämpfen wollen, müſſen dies bis kommenden Samstag unter Angabe der Zentnerzahl in unſerem Lager melden. Junge Mast-Hahnen] dematssaftiet Freitag eintreffend. unsere Jakob Würthwein. Inserenten! Jetat 0 Unsere Auswahl ist groß, unsere Qualitäten gut und dabei gestatten wir auf Wunsch Iellzahlung dei angemessenen Raten- zahlungen 1 N Aunüge 32. 46.55. und höher Mäntel 28. 39. 48. und höher schreit Max und stürzt zum Herd, wo seine Frau ihm Kaffee kocht. „Das Feuer aus lee Mit zitternden Handen greift er ins Ofenrohr, verbrennt sich, schreit und bringt schließlich eine Kleine Blech- schachtel zum Vorschein. Während des Urlaubes hatte er darin die gamzen Ersparnisse, 960 Mark, auf bewahrt. Im Ofenrohr sollten sie vor Dieben sicher sein. Das waren sie, doch Max vergaß sie wieder rauszunehmen. Jetzt hält er eine Schachtel voll verkohlten Papiers in der Hand und schon will er sie wütend wieder in den Ofen Wer- fen, da fällt ihm ein Artikel aus der Zeitung ein:„Beschädigte oder verkohlte Geldscheine können der Reichsbank eingesandt wei, die mit Hilfe komplizierter Apparate die Echtheit der Scheine feststellt und den Gegenwert ersetzte. Nach langem Iberlegen tat das Max und bekam 920 Mark zurück. Bei zwei Zwanzigmark- Scheinen ließ sich nichts mehr feststellen. Wieder einmal sieht man hier: Wer Zeitung lieſt, weiß ſich zu helfen! üppigen Oeſen in alten Burgen, häuſern nicht mehr in unſere nüchterne Zeit ſind Zeugen edler Handwerkskunſt hunderte. Muſeen und Pain,; ne Zeit ether paſſen: ſt vergangener Jahr⸗ Auch der Kachelofen unſerer Tage hat ſein eigenes Geſicht. Er bevorzugt im Gegenſatz zu dem verpönten Ofen der Gründer⸗ und Jugendſtiljahre, dem ſpäter allzu Kroße, überſpitzte Sachlichkeit folgte— die glatte, einfache Form. Seine ausgezeichnete Heizkraft und den geringen Breunſtoffverbrauch verdankt er vor allen Dingen 110 durchgehenden Röhre und ſeinen— Füßen, denn:„Steht ihr's an den Füßen der Ofen nicht auf Füßen, müßt Dieſer Ausſpruch des bekannten Veltener Kachel⸗ büßen.“ kantors findet heute mehr den je Beachtung. Intereſſant alle die wert⸗ iſt übrigens, daß der Kachelofen von heute vollen Eigenſchaften beſitzt, die bereits ein auf Aufforde⸗ rung Friedrichs des Großen an ſeine Akademie der Wiſſenſchaften,„einen Stuben⸗Ofen, ſo am wenigſten Holz verzehret“ zu konſtruieren, erbauter und preisgelrön⸗ ter Ofen von damals aufwies. Dem Töpferhandwerk— werkskunſt der Menſchheit überhaupt— haben Kriſen⸗ und Notjahre, da Häuſer und Wohnungen mehr oder weniger vernachläſſigt wurden, tiefe Wunden geſchlagen In unſeren Tagen des Aufſtiegs wird ihm auch wohl der älteſten Hand⸗ aber wieder die Bedentung zukommen, die ihm ruhmvolle Ver⸗ chaffensfrohe Gegenwart ſchuldig ſind,. gangenheit und f Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 1. Oktober, 19 Uhr: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 221 bis 235, 339 bis 341 856, 359, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe G M. 601 bis 700: Fauſt, 1. Teil, von Goethe. Freitag, 2. Oktober, 20 Uhr: Miete F 3 und 1. Son⸗ dermiete F 2: Feſtvorſtellung im Rahmen der badiſchen Gaukulturwoche: Zum erſten Male: Schwanenweiß. Oper von Julius Weismann. Samstag, 3. Oktober, 20 Uhr: Miete E 3 dermiete E 2: Wie es euch gefällt. W. Shakeſpeare. Sonntag, 4. Oktober, 18 Uhr: Miete G 2 und 2. Son⸗ dermiete G 1: Triſtan und Iſolde, von Richard Wagner.(Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben). Montag, 5. Oktober, 20 Uhr: Miete A 3 und 1. Son⸗ dermiete A 2: Die Boheme. Oper von Puccini. Amtliche Bekanntmachungen der Stadt Mannheim. Gemäߧ 9 des Geſetzes vom 19. 7. 1918, die allgemeine Fort⸗ bildungsſchule betr., ſind Knaben drei Jahre und Mädchen zwei Jahre nach ihrer Entlaſſung aus der Voltzsſchule zum Beſuche der Fortbildungsſchule verpflichtet. Durch ſtatutariſche Beſtimmung kann auch die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen auf drei Jahre ausgedehnt werden. Laut Ortsſtatut vom 19 g. 1925 iſt die Fortbildungsſchulpflicht der Mädchen in Mannheim von Oſtern 1923 ab auf drei Jahre aus⸗ gedehnt. Eltern oder deren Stellver⸗ treter, Arbeits⸗ oder Lehrherren ſind verbunden, die in ihrer Obhut ſtehen⸗ den, zum Beſuche des Fortbildungs⸗ unterrichts verpflichteten Kinder zur Teilnahme an demſelben anzumelden und ihnen die zum Beſuche desſelben erforderliche Zeit zu gewähren. Zu⸗ widerhandlungen werden beſtraft. Fortbildungsſchulpflichtige Dienſt⸗ mädchen, Lehrlinge uſw., die von auswärts hierherkommen, ſind ſofort anzumelden, ohne Rückſicht darauf, ob dieſelben ſchon in ein feſtes Dienſt⸗ oder Lehrverhältnis getreten oder nur verſuchs⸗ oder probeweiſe auf⸗ genommen ſind. Stadtſchulamt. und 1. Son⸗ Luſtſpiel von Lebensmittel Neues Sauerkraut 1% Ke 12 Pfg. Erbſen, geſchälte ½ kg 26 u. 32 Pfg. Weiße Bohnen ½ kg 20 Pfg. Wachtelbohnen % Ks 24 Pfg. Linſen ½ kg 25, 30. 34 u. 36 Pfg. Schnittnudeen in guten Qualitäten Type 563 ½ ks 19 Pfg. Weizenauszugmehl Type 405 ½ ke 22 Pfg. Weizenauszugmehl mit 10% Auslandweizen Type 405 ½ kg 23 Pfg. Weizengrieß/ Kilo 24 Pfg. . offen 4 Pfg. b h 8 2 K 6 11. 40 2 Grünkern, ae 1 ½ kg 38 u. 42 Pfg. Speiſereis ½ kg 16, 20, 24, 28 u. 32 Pfg. Deutſcher Weißwein offen, Liter 60 Pfg. Deutſcher Rotwein offen, Liter 55 Pfg. 3% Rabatt Sen Anprobe 20 Uns, Und 1 Erclen Ubetroscht sein, 9 modern e 90 gekeleſddef 0 184 — Makkaroni Spaghetti Hörnchen Spätzle— Suppenteige Weizenmehl Spezial 0 Mannkeim 8 8 H 1. 5 Breitestr. 55 2 r 2 2222