we⸗ iebe och, und unz die auch icher die üm⸗ von ben. iter, ein⸗ lom⸗ idelt Das ging enn chen nd“, heim furt e eee — Rr. 234(2. Blatt). Dienstag, 6. Oktober 1936 öhnung les Tilenbahnperflehrs Aber den Rügenüamm Ein gewaltiges deutſches Friedenswerk. Stralſund, 5. Oktober. Seit drei Jahren arbeiten Tauſende von fleißigen Hän⸗ den an dem Rieſenwerk des Rügendammes, der in einer Länge von faſt drei Kilometern den Strelaſund überbrückt und den Eiſenbahn⸗, Kraftwagen⸗ und Perſonenverkehr vom Feſtland nach Rügen übernehmen ſoll. Der erſte Teil dieſes gewaltigen Werkes, die Eiſenbahnverbindung über den Rü⸗ gendamm, iſt nunmehr ferkiggeſtellt. Die am Montag eröffnete direkte Verbindung ermög⸗ licht eine Beſchleunigung des Eiſenbahnverkehrs um drei⸗ viertel Stunden. Hinzu kommt dann noch die durch die Elektrifizierung der ſchwediſchen Anſchlußbahnen ermög⸗ lichte weitere Zeiterſparnis, ſo daß der internationale Verkehr insgeſamt eine Beſchleunigung um zweieinviertel Stunden erfährt. Der Kraftwagen⸗ und der Perſonenver⸗ kehr werden zu einem ſpäteren Zeitpunkt aufgenommen. Zur feierlichen Eröffnung trafen mehrere Sonderzüge in der feſtlich geſchmückten Stadt Stralſund ein. Der Oberpräſident und Gauleiter der Provinz Pommern, Schwedel⸗Koburg, war mit zahlreichen Vertretern der Partei und der Behörden anweſend. Mit dem General⸗ direktor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, waren die Mitglieder des Verwaltungsrates der Deut⸗ ſchen Reichsbahn und zahlreiche leitende Beamte erſchienen. Sämtliche Reichsminiſterien hatten Vertreter entſandt. Die Mitglieder des Internationalen Kongreſſes für Brückenbau und Hochbau waren faſt vollzählig gekommen. Beſonders zahlreich war die Beteiligung aus den ſkandinaviſchen Län⸗ dern. Auf dem Hauptbahnhof Stralſund wurden die zahl⸗ reichen Gäſte durch die Stadtverwaltung begrüßt. Nach einer kurzen Beſichtigung der Sehenswürdigkeiten fand im hiſtoriſchen Rathaus eine Begrüßung durch Bürgermei⸗ ſter Bohlmann ſtatt Mit einem Sonderzug fuhren die Gäſte dann nach Stralſund⸗Hafen, und von dort mit dem Fährſchiff „Altefähr“, das an dieſem Tage ſeine letzte Fahrt macht, nach der Inſel Rügen. Dabei bot ſich Gele⸗ genheit, das ſtolze Bauwerk des Rügendammes, das in ſeiner techniſchen Vollendung ein erhebendes Zeugnis von deutſcher Schaffenskraft ablegt, zu beſichtigen. Nach der Rückkehr nach Stralſund⸗Hafen hielt Generaldirektor Dr. Dorpmüller an die angetretenen Fährſchiffbeſatzungen eine Anſprache. Er begrüßte die Veteranen und die aktiven Männer vom Fährdienſt und dankte ihnen für ihre auf⸗ opfernde Areit während langer Dienſtjahre. Nachdem der Vorſtand des Bauamtes die Ferkigſtellung des Eiſenbahnkeiles des Rügen⸗ dammes gemeldet hatte, fuhren die Gäſte mit dem Sonderzug nach Stral⸗ ſund⸗Hauptbahnhof zurück. Die erſte Fahrt Hier beſtieg Generaldirektor Dr. Dorpmüller die Lokomotive eines Zuges, der alle offiziellen Vertreter und Ehrengäſte zum a Male über den Rügendamm führte. Vor dem Ueberfahren der Brücke wurde ein zwi⸗ ſchen zwei Fahnenmaſten ausgeſpanntes weißes Band von dem Zuge durchſchnitten. Auf dem Bahnhof„Altefähr“ hatten ſich in⸗ zwiſchen die dienſtfreien Eiſenbahner, die Gefolgſchaft der am Bau beteiligten Stellen und Tauſende von Einwohnern der Stadt Stralſund und der Rügenſchen Ortſchaften ein⸗ gefunden, um dem Schauſpiel des Eintreffens des erſten Zuges beizuwohnen. Straßen und Wege fen füigendamm— fisenbahnen 0 9855 Haun. Ee. 5 al 0% — N— mee e ene nalen. C O ee 5 F211 — 1 55 B ehm te(Schesdenföpre) e dee ee dF add 000 e ä e. , e, eng Sn e Watlemünde 17„. 0 915 leimmeſ Ee 8— 6 Ostoch. E e OUHag non 17 15 75 2 Zur Eröffnung des neuen Rügendamms. Der 2,54 km lange Rügendamm verbindet das pom⸗ merſche Feſtland mit der größten deutſchen Inſel. Er hat beiderſeits der Inſel Dänholm Brücken von zuſammen 700 Meter Länge und dabei Klappbrücken mit 50 Meter weiten Flutöffnungen, um das Paſſieren von Schlepp⸗ zügen und Seeſchiffen zu ermöglichen. F N büstrgy, . Der Feſtakt Bei dem nun folgenden Feſtakt hielt zunächſt der Prä⸗ ſident der Reichsbahndirektion Stettin, Lohſe, eine An⸗ prache. Er bezeichnete den Rügendamm als ein Frie⸗ denswerk deutſchen Lebens⸗ und Aufbauwillens, als Werk deutſcher Technik und deutſchen Fleißes. Er dankte dem Führer und Reichskanzler, der die Vorausſetzungen dieſes Baues überhaupt erſt geſchaffen habe. Namens der Reichsregierung, der Gauleitung, des Oberpräſidiums und der Provinzialverwaltung Pommerns ſprach Operpräſident Gauleiter Schwedel⸗Koburg. Er dankte insbeſondere der Deutſchen Reichsbahn, allen Ar⸗ beitern, Eiſenbahnern und Werkleuten, die an dieſem Werk mitgeſchaffen haben, für ihre hingebende Arbeitsleiſtung. Mit dieſem Werk ſei ein Denkmal für fernſte Zeiten ge⸗ ſetzt worden. Für die am Bau beteiligten Kameraden gab ein Ar⸗ beiter der Freude aller Ausdruck, daß ſie Mithelfer ſein durften an dem großen weithin ſichtbaren Werk des Füh⸗ rers. Dann nahm Generaldirektor Dr. Dorpmüller das Wort zu einer Anſprache, in der er zunächſt noch eia⸗ mal die große Bedeutung dieſes Bauwerkes hervorhob. Die Eiſenbahner betrachteten es als ein wunderbares Geſchenk, daß ſie täglich direkt mitarbeiten dürften bei dem Werk der Verbindung der Völker. Die große Völkerſtraße nach dem Norden habe durch den Rügendamm ein neues Bindeglied erfahren. Der erſte Zug aus Schweden In dem gleichen Augenblick, als die Heilrufe ertönten, fuhr der erſte von Skandinavien kommende D. Zug in den Bahnhof Altefähr ein. Die zahlreichen Inſaſſen des Zuges erwiderten herzlich die Grüße der großen Feſtverſamm⸗ lung. Dann nahm der Generaldirekkor der ſchwediſchen Eiſenbahnen, Granholm, das Wort. Er wies auf die Vorteile hin, die der Rügendamm Deutſchland und den ſkandinaviſchen Ländern bringen werde und betonte die enge Freundſchaft, die Schweden und Deutſchland verbinde. Die ſchwediſche Staatseiſenbahn erkenne die Leiſtungen der Deutſchen Reichsbahn uneingeſchränkt an. Dem ſchwediſchen Gaſt antwortete Generaldirektor Dorpmükler mit herzlichen Worten des Dankes und mit einem Hoch auf den König von Schweden. Bald nach Beendigung dieſes Feſtaktes erfolgte die Durchfahrt des erſten planmäßigen Schnellzuges von Deutſchland nach Skandinavien. Den Abſchluß der Feſtlichkeiten bildete ein kamerad⸗ ſchaftliches Beiſammenſein der Eiſenbahner, der Gefolg⸗ ſchaft der Baufirmen des Rügendammes und der geladenen Ehrengäſte in einem rieſigen Feſtzelt. 7b ã AAT Eine geiſtige Trutzburg röffnung einer Pflegeſtätte für Germanenkunde. e 5 Detmold, 5. Oktober. Bei der feierlichen Eröffnung der Pflegeſtätte für Ger⸗ 1 5 in Helmold am Montag hielt SS⸗Brigade⸗ führer Dr. Reiſchle als Vertreter des Reichsführers SS eine Anſprache, in der er darauf hinwies, daß zum er ſt en Male in deutſchen Landen eine Pflegeſtätte für Germa⸗ nenkunde errichtet werde. Das müſſe jeden unbefangen den⸗ kenden Menſchen nachdenklich ſtimmen. 5 0 1 Man habe uns geſagt. wie herrlich wei es unſere 5 ſenſchaft in allen Bingen gebracht habe. Wie ſtimme es da⸗ mit aber überein, daß wir erſt heute eine Pflegeſtätte für Germanenkunde errichten mußten? Das kommt nur daher daß das Wiſſen um die Germanen als unſere Vorfahren in unſerem chriſtlichen Kulturlande offenbar noch nicht oder nicht richtig gepflegt worden ſei. Der Redner fuhr fort: Mit anderen Worten: Wir Deut⸗ ſche haben uns mit allem möglichen beſchäftigt oder beſchäf⸗ tigen dürfen, aber ja nicht mit den Germanen als den Trä⸗ gern uralter Geſittung und Angehörigen einer großartigen, vollwertigen und in ſich geſchloſſenen Welt. Dafür 5 575 wir bei den antiken Völkern und insbeſondere in der bibli⸗ ſchen Geſchichte, d. h. in der Geſchichte der a um ſo beſſer Beſcheid. Indem wir dieſe unleugbare 1 feſtſtellen, ſtellen wir zugleich feſt, daß dies für ein 75 eine e 1 5 Volk hängt ohne Ahnenver⸗ denheit völlig in der Luft. 8 55 5 wir Aer Blick in die letzten 1000 Jahre un⸗ ſerer Geſchichte wenden, dann ſehen wir, daß alle 5 Forderungen eines ſouveränen Volkes nicht erfüllt ſind. Daraus entſtand der endloſe Streit zwiſchen dem deutſchen Kaiſer und dem römiſchen Papſt. Jetzt erſt ſchicken wir uns an, Grenzfeſten und Landwachten zu bauen, wie Rom es in ſeinem Vatikan und der Engelsburg und wie es Moskau im Kreml getan haben. Zu einer ſolchen T rutzburg in deutſchen Landen wider alle Feinde legen wir heute den Grundſtein. Es iſt das erſte Mal in der deutſchen Ge⸗ ſchichte, daß wir gegen den weltanſchaulichen Gegner keine Steinburgen mehr bauen wie einſt, ſondern daß wir Welt⸗ anſchauung mit Weltanſchauung, Geiſt mit Geiſt ee denn immer wird der unterliegen, der mit Waffengewa einer geiſtigen Macht trotzt. Kirchen, Klöſter, Ae und Schulen waren Pflegeſtätten einer geiſtigen Macht, die nicht den Geiſt der Ahnen atmet. Daraus erwächſt eine dop⸗ 2 abe: e uns eine fremde Macht und fremde Weltan⸗ ſchauung an völkiſchen Eigenwerten zerſtört hal, wieder 191 zubauen und zu neuem Leben zu erwecken und das, was w ſo neu aufgebaut haben, unter keinen Umſtänden von dem neuen Jeind, dem Bolſchewismus, wieder zerſtören zu laſſen. Bei der Feier zur Eröffnung der Pflegeſtätte für Ger⸗ manenkunde hieß nach der Rede des SS⸗Brigadeführers Dr. Reiſchle der ſtellvertretende Staatsminiſter und Ver⸗ treter des Reichsſtatthalters Wedder wille die Gaſte herzlich willkommen. Lebhaft begrüßt, hielt anſchließend Wilhelm Teudt, der Leiter der Pflegeſtätte für Ger⸗ manenkunde, einen Vortrag über die Aufgaben der Pflege⸗ ſtätte für Germanenkunde., Wir alle ſind üns in dem Willen einig“, ſo betonte Profeſſor Teudt,„mit dieſer Pflegeſtätte ein Stück des Programms unſeres Führers auszuführen.“ Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die Feſtan⸗ ſprache von Profeſſor Dr. Walter Wüſt, dem Dekan der Philoſophiſchen Fakultät an der Univerſität München. Nach einer Betrachtung der geſchichtlichen Ereigniſſe auf dem althiſtoriſchen Boden Detmolds und einer längeren Er⸗ örterung des Problems der Erbverwandtſchaft ſchloß Pro⸗ feſſor Wüſt ſeine Ausführungen mit dem Appell: Wir wol⸗ len ſein, was wir ſind. Ich rufe die Mannſchaft, die heldiſch in der Haltung. ſtolz auf die edle Abkunft mik voller wiſſenſchaftlicher Ver⸗ antwortung ſich in Art und Taken der Ahnen verhält. Ich wünſche, wie der Führer es will. daß dieſe Mannſchaft nicht entartet in haltloſe Träumerei und hohle Deutſchkümelei. Wir wollen, daß, dieſe Mannſchaft in der ſchirmenden Wehr des Nationalſozialismus dem Kikter zwiſchen Tod und Teu⸗ fel, dem Ritter ohne Furcht und Tadel nachreitet in das Land der Heimat, in den germaniſchen Staat deutſcher Nation.. CG⸗Gruppenführer Winneberger Der neue Landesgruppenführer im Reichsluftſchutzbund. Der bisherige erſte ſtellvertretende Landesgruppenführer und Stabsführer der Landesgruppe 3 Nordmark im Reichs⸗ luftſchutzbund, LS.⸗ Gruppenführer Pg. Winneberger, iſt zum Landesgruppenführer der Landesgruppe Baden⸗Rhein⸗ pfalz ernannt worden. Er ſcheidet in dieſen Tagen aus ſei⸗ nem bisherigen Wirkungskreis aus. Winneberger, der 1895 in Frankfurt a. M. ge⸗ boren wurde, trat nach Ablegung der Reifeprüfung im Früh⸗ jahr 1914 als Fahnenjunker in das 4. Badiſche Feldartil⸗ lerie-Regiment 66 ein. Er nahm von 1914—1918 als Offi⸗ zier am Weltkriege auf dem weſtlichen und öſtlichen Kriegs⸗ ſchauplatz teil, vom Sommer 1916 ab bei der im Aufbau begriffenen Flak⸗Artillerie. Winneberger kannte als ehemali⸗ ger Flakoffizier die Bedeutung des zivilen Luftſchutzes und war im Flak⸗Waffenring ſchon ſeit langen Jahren ein Vor⸗ kämpfer für den Luftſchutzgedanken. Mit Gründung des Reichsluftſchutzbundes als Träger der Selbſtſchutzarbeit im zivilen Luftſchutz wurde er im Juni 1933 in die bisher zumne⸗ gehabte Dienſtſtellung berufen. 5 5 Der Patenweinabſatz in Baden Das volkswirkſchaftliche Ziel geſicherk. Nach Lage der Dinge kann das volkswirtſchaftliche Ziel des„Feſtes der deutſchen Traube und des Weines“ bereits nach dem heutigen Stand des Patenweinabſatzes als er⸗ reicht gelten. Bisher ſind ſchon gewaltige Weinmengen aus den letztjährigen Rekordernten untergebracht worden. Wei⸗ teſtgehend hat ſich die Aktion als eine praktiſche Winzer⸗ hilfe ausgewirkt; der Druck, der auf den Weinbauern und auf den Märkten laſtete, wurde genommen. Allerorts kann man ſteigende Nachfrage feſtſtellen. Einige Beiſpiele dür⸗ fen intereſſieren: Der Patenwein des Bodenſeegebietes iſt aus⸗ berkauft, ſo hat Immenſtaad über 50 000 Liter in ſeiner Patenſtadt Karlsruhe abgeſetzt. Auch Ha gnau, das mehrere Patenſtädte beſitzt, verkaufte bisher über 100 000 Liter; Meersburg iſt ebenfalls ausverkauft, nachdem es allein nach Pforzheim über 20 000 Liter lieferte. Die Winzergemeinden Merdingen und Jechtingen wur⸗ den durch die Aufträge ihrer Patenſtädte Schwetzingen, Raſtatt und Weinheim ausverkauft. Auch beim Kai⸗ ſerſtühler Winzerdorf Eichſtetten, das noch beſonders große Lager hatte, wurden über 60 000 Liter Patenwein fuͤr Heidelberg und das Neckartal angefordert. Ferner iſt der Biſchoffinger Wein reſtlos in Mannheim und Durlach verſtellt. Sehr gut verkauft haben noch die Winzer um Wiesloch, und zwar frachtgünſtig in Hockenheim, Laden⸗ burg und Plankſtadt. Der Patenweinabſatz in Karlsruhe, das wohl noch neben Immenſtaad und Hagnau eine dritte Patenſchaft, und zwar aller Vorausſicht nach Oberrotweil benötigt, geſtaltete ſich flott wie allüberall. Zahlreiche badiſche Städte beſitzen nun die Patenſchaft über mehrere Gemeinden. Die Reihe der Patenſtädte hat ſich inzwiſchen noch vergrößert, ſo haben Tiengen am Oberrhein, Eppingen und Sinsheim a. E. noch Pa⸗ tenſchaften für notleidende badiſche Winzergemeinden über⸗ nommen, die nicht vorgeſehen waren. Alle in dem Landesorganiſationsausſchuß zum„ der deutſchen Traube und des Weines“ und 5 1 55 1 niſationsausſchüſſen vereinten Kräfte und die Kreisbauern⸗ ſchaften haben zum Gelingen des Feſtes beigetragen. Die Tatſache, daß Baden in dieſem Jahr nur badiſchen Paten⸗ wein hat, verſtärkt das Bewußtſein, Grenzvolk zu ſein und in Stadt und Land als unlösbar verbundene völkiſche Schick⸗ ſalsgemeinſchaft zu leben und zu handeln. ö Markiberichte (Ohne Gewähr.) Mannheimer Getreibegroßmarkt vom 3. Oktober. Notie⸗ rungen unverändert. Mannheimer Großviehmarkt vom 5. Oktober. Am Groß⸗ viehmarkt waren aufgetrieben: 64 Bullen, 145 Ochſen, 76 Rinder, 122 Kühe und 24 Freſſer, zuſammen 431 Stück Großvieh. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontin⸗ gente bei unveränderten 0 8 und zwar: Bullen 48, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 43 Pfg.— Am Kälbermarkt ſtanden 563 Tiere zum Verkauf, jedoch kam ein nur lang⸗ ſames Geſchäft in Gang, bei einem Höchſtpreis von 85 Pfg. und Zuteilung im Rahmen der Kontingente.— Auf dem Schweinemarkt ſtanden gegenüber der Vorwoche 314 Tiere weniger, insgeſamt 2010 Schweine, zur Verfügung, die bei unveränderter Höchſtnotiz von 57 Pfg. kontingentgemäß den einzelnen Verbrauchern zugewieſen wurden. Frankfurter Getreidegroßmarkt vom 5. Oktober. Weizen Feſtpreisgeb. W 13 20,10, W 16 20,40, Wä 19 20,80, W'᷑e20 21; Roggen Feſtpreisgeb. R 12 16,40, R 18 16,70, R 18 17,10, R 19 17,30; Braugerſte 23,20; Weizenmehl, Type 790, Feſtpreisgeb. W 13 28, Wͤ' 16 28,10, W 19 28,10; W' 20 23,45; Roggenmehl, Type 997, Feſtpreisgeb. N 12 22,45, R 15 22,80, R 18 23,30, R 19 23,50; Weizen⸗ fuktermehl 13,60; Weizenkleie Feſtpreisgeb. W 13 10,78, W' 16 10,90, Wü 19 11,10, W 20 11,20; Roggenkleie Feſt⸗ preisgeb. R 12 9,95, R 15 10,15. R 18 10,40, R 19 10,50, Trockenſchnitzel 16,50; Heu 4,50 bis 5; Weizen⸗ und Roggen⸗ ſtroh 2 Mark. 2 . es Y Holicſol, Rome& die al 2 20 5 r 2 5 r n 2 93 N NE 7772 SSC AAA ͤ KK Es ſind nicht die ſogenannten„Goldſchiffe“ mit den nackten gelben Barren toten Metalls, die in ihren Laderäumen die wertvollſten Frachten bergen, die je über den Ozean gingen! Einigen wenigen unbekannten Frachtſchiffen, der„Salvadora“, der„Amazonas“, der„Sonoma“ und wie ſie ſonſt heißen, gebührt der Ruhm, die koſtbarſten Frachten, die die Welt je gekannt hat, von einem Kontinent zum andern getragen oder, richtiger geſagt, geſchmuggelt zu haben Immer war es lebende Ladung, die dieſe Schiffe führten, ſeltſam geheimnisvoll und unſagbar ſchwierig. Dieſe denkwürdigen Ueberfahrten waren nicht nur tollſte und todesmutige Abenteuer,— ſondern darüber hinaus Ereigniſſe, die die Welt erſchütterten, die das Weltgeſicht veränderten.— Hier folgen ihre Geſchichten Der In Manaos, der weltvergeſſenen Urwaldſtadt am Oberlauf des Amazonas, liegt eine ganze Flotte von Schiffen, herrenlos, verfault, zermorſcht und roſtzerfreſſen, und dämmert ihrem endgültigen Zerfall in den Fluten des größten aller Ströme entgegen. Dieſer geſpenſtiſche Schiffsfriedhof am Rande des Urwalds iſt das Sinn⸗ bild dieſer Stadt mit ihren vielen verlaſſenen Häuſern, den einſt ſo großartigen, jetzt längſt verkommenen Lan⸗ dungsbrücken. Hier träumen müde Menſchen von ver⸗ gangenen, beſſeren Zeiten. Denn alles dies war anders, als Braſilien noch der Welt erſter und einziger Kautſchuklieferant war. Damals war Manaos die Kautſchukquelle der Erde. Cahuichu, die„Träne der Bäume“ ſo nennen die Urwaldindianer am Amazonas den gelb⸗ weißen Milchſaft aus der angeſchnittenen Rinde des Kaut⸗ ſchukbaumes, der einen der begehrteſten und unentbehr⸗ lichſten Rohſtoffe darſtellt. Sie machten ſich ſchon zu den Zeiten der Mayas Gummibälle zum Spielen, waſſerdichte Schuhe und Regentücher daraus. Später gingen die Indios als„Seringueiros“ in die Wälder, zapften den vereinzelt im Urwald wachſen⸗ den, wilden Stämmen den Saft ab, drehten die zähe Maſſe über dem Ranchfeuer zu den eigentümlichen Ballen Nampf um Kautſchuk erfolgreichſte Schmuggeltransport aller Zeiten des wertvollen Parakautſchuks zuſammen und brachten lieber von den Tagen des großen Glücks träumen als von ihrem Unglück? Aber eines Tages, es iſt noch gar nicht lange her, müſſen ſie ſich auch daran erinnern, die verhaltene Wut von drei Jahrzehnten bricht aus, und über Manaos kommen noch einmal Tage der Leidenſchaft, Tage des Fiebers. Was iſt geſchehen? tichts weiter, als daß der Gouverneur des Amazo⸗ nasſtaates eine kleine Frachtgutſendung hat anhalten laſ⸗ ſen! Es ſind nur vierzehn Zinkkäſten von harmloſem Ausſehen, in denen die Tropenleute zum Schutz gegen Ameiſen und Feuchtigkeit ihre Kleider verwahren. Aber alle dieſe Kiſten tragen die immerhin nicht ganz gewöhn⸗ liche Aufſchrift Henry Ford. Es iſt nicht anzunehmen, daß der große Autokönig einen Teil ſeiner Garderobe im Amazonasurwald ſpazierenfahren läßt. Was alſo ift darin? Ach, die Leute von Manaos ahnen es wohl. Weiße und Indios, arbeitslos die einen wie die anderen, be⸗ ſprechen den Fall noch in ihrer erregten Art auf der Plaza und auf den Amazonaskais, als vom Madeira, dem größten Nebenfluß des großen Vaters aller Ströme, der Wochendampfer„Diſtricto Federal“ herabkommt und in Manaos anlegt. Was liegt an Deck? Ein Stapel von 390 Säcken, Inhalt unbekannt, Adreſſe: Henry Ford, an deſſen Konzeſſionen am Tapajos. Unter dem ſtürmiſchen Beifall der Menge wird auch dieſe Sendung beſchlagnahmt. Indien. dieſe den weißen Agenten. Die Händler ſteuerten ihre Stromboote mit der ſo geſammelten Ladung aus dem Labyrinth der Urwaldflüſſe nach Manaos, wo ihnen hungrig und unerſättlich die Ladeluken der europäiſchen Dampfer entgegengähnten. Parakautſchuk war damals ſo gut wie Gold. Das waren tolle Tage und noch tollere Nächte, da⸗ mals in Manaos. Europa bezahlte ja alles. Die Regie⸗ rung erhob einen ebenſo anſehnlichen und bequemen Kautſchukzoll, und das kautſchukhungrige Europa bezahlte auch ihn. Ja, es würde bald noch viel mehr bezahlen müſſen, denn es war vorauszuſehen, daß die Kautſchuk⸗ nachfrage bald ein Vielfaches von dem ſein würde, was die Seringueiros auf ihre primitive Weiſe in den Wäl⸗ dern ſammeln konnten. Die Leute von Mangos kümmerte das nicht. Sorgfältig hüteten die Händler das Geheim⸗ nis der wilden Kautſchukbäume in den oberen, unend⸗ lichen Wäldern vor unberufenen und neugierigen Frem⸗ den. Echte Kautſchukbäume gab es nirgends ſonſt auf der Welt. Der Kautſchuk würde alſo noch teurer werden, and das war gut, ſehr gut ſogar, ſo dachten ſich die Leute von Mangos. Was konnte ihnen denn paſſieren? Und dann kam mit dem erſten Jahr des neuen, zwanzigſten Jahrhundert, von dem ſie ſo viel erwarteten, das große Unglück über Manaos. Die Schiffe blieben aus. Das arte europäiſche Geld blieb aus. Mangos ſtarb Henry Ford, ein Schmuggler? Glück und Unglück waren ſo groß, daß die Bewohner von Manaos beides nach dreißig Jahren noch nicht ver⸗ Aufnahme: Preſſe⸗Photo 85 M. den Aupflanzung von jungen, noch nicht reifen Gummibäumen auf Niederländiſch⸗ geſſen hatten. Kann man es ihnen verdenken, daß ſie Gerade das haben die beglei⸗ tenden Angeſtellten des Auto⸗ königs vermeiden wollen, in⸗ dem ſie beide Sendungen an ihren allgewaltigen Chef per⸗ ſönlich adreſſierten. Sie ha⸗ ben das Gegenteil erreicht. Es iſt kein Zweifel, daß Henry Ford höchſtperſönlich ſeine Hand hier im Spiel hat. Aber — der Inhalt der Säcke und Kiſten iſt Schmuggelgut. Henry Ford iſt nach den Ge⸗ ſetzen des Amazonasſtaates ein Schmuggler. Eine ſchmerzliche Erinnerung Die Großmacht Ford richtete natürlich an die Regierung Braſiliens ſofort eine tele⸗ graphiſche Note. Die Leute von Manaos begleiteten die folgenden Verhandlungen und Prozeß mit leiden⸗ ſchaftlichen Demonſtrationen. Schließlich konnten die Gou⸗ verneure einander telegraphiſch zu ihrer patriotiſchen Feſtigkeit gegenüber der Firma Ford gratulieren, der geheimnisvolle Inhalt von Säcken und Käſten war eingezogen und als Schmuggelware ver⸗ nichtet, verbrannt worden. Beide Sendungen enthielten nämlich nichts anderes als die Samen von echten wilden Kautſchukbäumen, in den Urwäldern geſammelt, und ſolche Samen dürfen nach einem alten Geſetz nicht aus ihren Urſprungsgebieten ausgeführt werden. Henry Ford wird nur gelächelt und ſich ſeine Sa⸗ men für ſeine neuen Plantagen am Tapajos, wenn auch etwas umſtändlicher, anderweitig beſorgt haben, denn heute iſt es nicht mehr ſchwer, Kautſchukſamen zu bekom⸗ men. Die Aufregung der Leute von Manaos hatte näm⸗ lich den Fehler, daß ſie um mehr als fünfzig Jahre zu ſpät kam. Tatſächlich lag der ganzen kleinen Revolution gegen den allmächtigen Autokönig nur eine ſchmerzliche Erinnerung zugrunde, die Erinnerung an den einen, den großen, den erfolgreichſten Schmuggeltransport aller Zei ten, der Mangos ruiniert hat. Ein junger Mann im Arwald In den ſechziger Jahren trieb ſich am Amazonas ſtromauf, ſtromab ein unbekannter junger Engländer her⸗ um, ein gewiſſer H. A. Wickham. Erſt zwanzig Jahre war dieſer hoffnungsvolle Junge alt, und an Geld hatte er kaum einen Penny. Anſtatt ſich nun wenigſtens um ſeine kleine Pflanzung irgendwo am Rande des Urwaldes zu kümmern, wanderte er unſtet immer weiter, gerade dahin, wo der Urwald am dichteſten, die Fieberkeime am zahlreichſten und die Kaimans am gefräßigſten waren. So endlich in den Kautſchuloäldern angekommen, denkt Aufnahme: Weltbild— M. Mit einem Fiſchknochen wird die Rinde des Gummi⸗ baumes aufgeſchnitten. Aus den Oeffnungen fließt Kautſchukmilch. er durchaus nicht daran, das doch ſo lohnende Geſchäft des Agenten und Händlers zu betreiben, ſondern beſchäf⸗ tigt ſich mit den unſinnigſten Dingen. Immer, wenn er ſich allein und unbeobachtet weiß, ſchneidet er Zweige von den Bäumen und pflanzt ſie, ſammelt wertloſe Samen, um ſie zu ſäen. Schließlich aber wartet er nicht einmal, bis die jungen Pflanzen einigermaßen groß geworden ſind, ſondern reiſt Hals über Kopf nach England zurück. Hier lachen die Geldleute der City ihn aus. Schade, denken ſie im ſtillen, ſchade um dieſen braungebrannten, energiſchen jungen Mann, aber das Amazonasklima, ach ja, das hat es in ſich. Laut ſagen ſie: „Wie denn? Kautſchukpflanzungen? Das gibt s nicht, das iſt unmöglich. Nein, dafür nicht einen Penny!“ Geld ſpielt gar keine Nolle In den berühmten Gärten der engliſchen Königin zu Kew begegnet unſer H. A. Wickham eines Tages dem Direktor. „Nur eine Frage, Sir!“ Der ehrenwerte Sir J. Hocker, der große Botaniler, iſt dem jungen Mann, der ſich hier ſeit Wochen herum⸗ treibt, ſchon öfter begegnet. Der Burſche iſt ihm aufge⸗ fallen. Er iſt nicht ohne Neugier. Vermutlich will er aber wohl doch nur eine Anſtellung haben? „Alſo bitte! Schießen Sie los!“ „Hören Sie, Sir“ Ein Baum, der im tropiſchen Braſilien wächſt, der müßte doch eigentlich auch in unſe⸗ ren indiſchen Tropen fortkommen, nicht wahr?“ Damit war die Belkanntſchaft gemacht. Der ſtille Ge⸗ lehrte von Kew erwies ſich übrigens als ein beſſerer Ge⸗ ſchäftsmann als alle geriſſenſten Jobber der Londoner Börſe zuſammen, und der junge Wickham wurde zum eifrigen Gärtner, der den alten Meiſtern der Kunſt in den üppigen Gewächshäuſern der Königin bald jeden Kniff und jedes Geheimnis von den Händen abſah. Zehn Jahre ſpäter ſchiffte er ſich abermals ein, die⸗ ſer unternehmungsluſtige Mr. Wickham, und wieder ging es nach dem Amazonas. Dem, der ihn danach fragte, erklärte er gern ſeinen nicht ganz ungewöhnlichen Plan, in Braſilien Tabak, Kaffee und Zuckerrohr zu bauen, ver⸗ riet dagegen nicht, daß er in der Taſche ein Blankoſcheck⸗ heft der Bank von England hatte und im Kopf einen un⸗ geſchriebenen, geheimen Auftrag der engliſchen Regierung. „Geld, Zeit, ſogar Verſtimmungen und Verwicklun⸗ gen diplomatiſcher Natur ſpielen in Ihrem Fall gar keine Rolle. Sie haben vollkommene Freiheit! Tun Sie, was Sie können!“ Die große Gelegenheit Santarem war damals ein ganz kleines Neſt. Ur⸗ wald, der gerodet und in eine Pflanzung umgewandelt werden konnte, gab es ringsum genug, aber der tropiſche Faulheitsbazillus ſchien dieſen Mr. Wickham ſchon recht gründlich infiziert zu haben. Nein, er konnte ſich immer noch nicht zur Anlage ſeiner Pflanzung entſchließen. Er bummelte umher, wartete, ſah auf den Strom, bis eines Tages unverſehens ein Ueberſeedampfer um die Urwald⸗ ecke bog. Ja, es ſei der erſte Verſuch einer regelmäßigen Linie, erklärte der Käppen, aber dieſe erſte Fahrt ſei ſicher auch die letzte geweſen, denn die Superkargoes, die Be⸗ frachter, die ſichere und lohnende Rückfahrt verſprochen hatten, waren ſpurlos im Buſch untergetaucht.„Eine verfluchte Geſchichte, Mr. Wickham, auf Ihr Wohl— „Hören Sie, Käppen! Ich miete das Schiff!“ (F ortſt etzung fo gt.) Schütze die Nahrungsgüter vor Verderb! —— ———— t ns 2 2 — 2 „— 2 2 2