r e preis und eng⸗ e Son⸗ Und chſten Sie renze „ ob dem Pg⸗ der ſeine Hert e die kein Stab Eiſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm- geile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte gr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Verkrünmddlatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckhen helm. Bote Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle] Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckhenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 36 1105 —— 86, Jahrgang Donnerstag, den 22. Oktober 1936 Anſer Befreiungskampf BPD.„Die Verwirklichung des von mir auf dem Parteitag der Ehre verkündeten neuen Vierjahreplanes erfordert eine einheitliche Lenkung aller Kräfte des deut⸗ ſchen Volkes und die ſtraffe Zuſammenfaſſung aller ein⸗ ſclägigen Zuſtändigkeiten in Partei und Staat.“ Mit dieſen Worten beginnt die Verordnung des Füh⸗ fers und Reichskanzlers zur Durchführung des Vierjahre⸗ planes, datiert vom 18. Oktober 1936. Es muß uns ein Symbol ſein, daß ſie gerade dieſes Datum trägt, das in der Geſchichte der deutſchen Nation als das Datum der großen Völkerſchlacht bei Leipzig eingegangen iſt, der ent⸗ ſcheidenden Schlacht in jenem Kriege, den wir den„Be⸗ freiungskrieg“ nennen. So wie damad die Befreiung von der Europa lähmenden Macht des Korſen nur möglich war durch die Zuſammenfaſſung aller Kräfte der Nation, o ergeht auch heute wieder der Aufruf an das Volk, in dem neuen größeren Befreiungskampf für Deutſch⸗ land alle Kräfte einzuſetzen. Wer aber die Geſchichte jenes Krieges und jener Schlacht kennt, weiß, wie ſchwer es da⸗ mals war, die willig zur Verfügung geſtellten Kräfte des Volkes zu einheitlichem Einſatz zu bringen. Das, was da⸗ mals fehlte, die Einheitlichkeit der Führung, ſſt für unſer heutiges nationalſozialiſtiſches Deutſchland eine Selbſtverſtändlichkeit geworden, dank Adolf Hitler und ſeiner Bewegung. Die Verordnung des Führers iſt darum ebenfalls eine Selbſtverſtändlichkeit. Was neu an ihr erſcheinen könnte, ſſt lediglich die Tatſache, daß hier zur Verwirklichung einer beſtimmten Aufgabe auch eine Einrichtung geſchaffen wurde, die alle zur Erfüllung dieſer Aufgaben wichtigen und notwendigen Stellen, die der Partei und die des Staates, einem einheitlichen Willen unterſtellt. Es iſt aber bereits ein ſchiefes Bild, dabei von einer Einrichtung zu ſprechen: Was geſchehen iſt, iſt Folgendes: Ein Auftrag wurde erteilt, und zwar einem Mann. Neſer Mann heißt Göring. Beſſer kann die Einheit⸗ lichkeit in der Befehlsführung des großen Befreiungs⸗ kampfes für Deutſchland, den der 2. Vierjahreplan dar⸗ ſtellt, ſicherlich nicht gewährleiſtet werden. Entſprechend ſind die Vollmachten, die dem Beauftrag⸗ ten des Führers übertragen werden. Aus der Größe der Aufgabe, die das ganze Volk, in allen ſeinen Lebens⸗ außerungen und in allen ſeinen Organiſationen berührt, gehen ſeine Befugniſſe hervor. Er iſt befugt zum Erlaß von Rechtsverordnungen und von allgemeinen Verwal⸗ lungsvorſchriften. Er iſt berechtigt, alle Behörden, ein⸗ ſchließlich der oberſten Reichsbehörden und alle Dienſt⸗ ſtellen der Partei, ihrer Gliederungen und der ihr ange⸗ 13 0 755 Verbände anzuhören und mit Weiſungen zu verſehen. Partei und Staat, die dynamiſche und die ſtatiſche Organisation des Volkes werden damit zur Erreichung des vom Führer geſetzten Ziels der einheitlichen Führung ſei⸗ nes Beauftragten zur Verfügung geſtellt. Nach deſſen Wei⸗ ungen haben ſie zu arbeiten Selbſtändig zu arbeiten, wie hier betont werden muß. Denn der Wille zu freiwilli⸗ ger Mitarbeit in allen Schichten des Volkes war von jeher ein wichtiger Faktor nationalſozialiſtiſcher Siege. Aber auch der beſte Wille kann Irrwege gehen. Darum muß ein Verantwortlicher Weiſungen geben. So it in dieſer Verordnung des Führers die größtmögliche Einheit des Einſatzes mit dem geringſten Maß von Zwang vereinbart. Es gibt keine Zuſtändigkeitsſtreitigkeiten mehr, ondern nur noch gegenſeitigen Wetteifer in der Erfüllung der Aufgabe Es wurde kein neues„Amt“ geſchaffen, ſon⸗ dern ein Auftrag erteilt. i Aus dem freien Willen jedes Deutſchen zur Mitarbeit und aus der Tatſache, daß ein Mann, der das Vertrauen des Führers und damit das des Volkes trägt, dieſen Wil⸗ len auf die praktiſchen Aufgaben ausrichtet, wird und muß 110 der Sieg in unſerem großen Befreiungskampf er⸗ en. Gbrings Beauftragung hat auch im Ausland große Be⸗ achtung gefunden und auch draußen gezeigt, daß der Füh⸗ rer— wie für uns ſelbſtverſtändlich— mit der Verwirk⸗ lichung ſeiner Ankündigung Ernſt macht. Das engliſche Blatt Dally Telegraph“ hebt z B hervor: Wenn in den autoritär geführten Staaten die Staatsnotwendigkeit ge⸗ wiſſe Maßnahmen verlange. dann ſagten die betreffenden Staatsmänner nicht:„Das muß getan werden, wenn es möglich iſt“ ſondern: Das iſt möglich, weil es getan werden muß.“ Dieſer Art ſeien anſcheinend die allgemei⸗ len Anweiſungen, die Hitler ſeinem vertrauten Mitarbei⸗ er General Göring bei der Beauftragung mit der Durch⸗ führung des Vierfahreplanes erteilt habe. Das Blatt er⸗ iert an die in der Nürnberger Proklamation enthalte⸗ nen Ausführungen über den Rierjahreplan. Man müſſe ab⸗ warlen ob ein ſolcher Ple. Furchführbar ſei. Sicherlich werde kein vernünftiger Menſch dem Erfindergeiſt und der wechaniſchen Geſchicklichkeit der deutſchen Chemiker und echniker enge Grenzen ſetzen. Es könne als ſicher ange⸗ nommen werden, daß wenn die Durchführung dieſes Plans mergiſch vorwärtsgetrieben werde. ein großes Maß er Vollendung erreicht werde. Es handele ſich um inen großartigen Plan, und die ganze Macht des Staates werde General Göring zur Verfügung geſtellt, ebenſo wie ſie denjenigen zur Verfügung geſtellt worden gel, die für die Durchführung der gewaltigen deutſchen Auf⸗ züſtung verantwortlich geweſen ſeien In der Tat ſei ohne weifel beabſichtigt, daß dieſe beiden Programme ſich ge⸗ genſeitig ergänzen Für alle Fälle für die eine Wiederauf⸗ käſtung ohnegleichen die erſte Notwendigkeit Deutſchlands — — —— Ciano bei Neurath. Gelegenheit zu längerem Gedankenaustauſch. Berlin, 21. Oktober. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano di Corkel⸗ lazzo hat am Mittwoch dem RKeichsaußenminiſter 8 0 v. Neurath im Auswärtigen Amt ſeinen Beſuch abgeſtaktet, 55 die Gelegenheit zu einem längeren Gedankenaustauſch ok. Gegen Mittag ſtattete der Reichs außenminiſter dem italieniſchen Staatsmann im Hotel Adlon ſeinen Ge⸗ genbeſuch ab. Das Ehrenmal Unter den Linden war am Mittwoch⸗ nachmittag Schauplatz einer feierlichen Ehrung der gefal⸗ lenen Helden des Weltkrieges durch den italieniſchen Außen⸗ miniſter Grafen Ciando, der dort in Gegenwart der übrigen italieniſchen Gäſte, führender Perſönlichkeiten des Staates und der Partei ſowie einer nach Tauſenden zäh⸗ 9 8 Menſchenmenge einen großen Lorbeerkranz nieder⸗ egte. Während das Muſikkorps des Wachregiments das Lied vom guten Kameraden anſtimmte, betrat Graf Ciano mit ſeiner Begleitung das Innere des Ehrenmals und legte nach einer Minute ſtillen Gedenkens an die deutſchen Ge⸗ fallenen des großen Weltringens den Lorbeerkranz nieder, deſſen in den italieniſchen Landesfarben gehaltene Schlei⸗ fen in italieniſcher Sprache die Inſchrift trugen: Der Mi⸗ niſter für Aeußere Angelegenheiten. Inzwiſchen formierten ſich die Ehrenkompanien zum Vorbeimarſch. Als der italieniſche Miniſter wieder auf den Stufen des Ehrenmals ſichtbar wurde, brachten ihm die Tauſende eine ſpontane Huldigung dar. Immer wieder ſchallten die Heilrufe der Menge zu dem hohen italieniſchen Gaſt herauf, der mehrfach für dieſe Ehrung dankte. Zum Abſchluß des feierlichen Totengeden⸗ kens marſchierten die Ehrenkompanien in Exerzierordnung an dem italieniſchen Außenminiſter und ſeiner Begleitung vorbei. Genugtuung in Jialien Ueber die Ankunft des italieniſchen Außenminiſters in Berlin berichten die römiſchen Blätter unter großen ganz⸗ ſeitigen Schlagzeilen und geben eingehende Schilderungen von der aufrichtigen Begeiſterung, mit der der„getreue Dolmetſch des Duce“ in der Hauptſtadt des Reiches begrüßt wurde. Die wartende Menge, ſo ſagt„Piccolo“, bot in ihrer Zuſammenſetzung den getreuen Ausdruck der Gefühle, mit denen der Miniſter in Deutſchland erwartet wurde. Die Deutſchen grüßten mit aufrichtiger Sympathie den jungen faſchiſtiſchen Miniſter, deſſen Geſtalt ihnen durch ſeine kriegeriſchen Leiſtungen und ſeine enge Mit⸗ arbeit bei dem friedlichen Aufbauwerk des Duce bereits ſo volkstümlich geworden iſt, als Vertreter des neuen Italien. Die ſchlichten Worte, ſo fährt der Berichterſtatter fort, die man in der ungeduldig harrenden Menge hören konnte, waren der urſprünglich echte Ausdruck der herzlichen Ge⸗ ſinnung, die in dieſen Menſchen wirklich lebendig iſt. Bej der Erwähnung des Tagesprogramms verzeichnet der Berichterſtatter beſonders das zu Ehren des italieni⸗ ſchen Gaſtes am Sportpalaſt angebrachte Schild mit den Worten Muſſolinis:„Die Jugend kennt nur eine Loſung: Nichts iſt unmöglich!“ und die weitere Inſchrift:„Was uns verbinde, ſind nicht die Bande diplomatiſcher For⸗ men, ſondern die Wirklichkeit des Lebens“. „In Berlin wud nicht ouſpiriert“ Der als Außenpolitiker bekannte Direktor der Turi⸗ ner„Stampa“ führt aus: In Berlin ſeien die Vertreter bon zwei dynamiſchen Völkern zuſammengekom⸗ men, bei denen das Schickſal Europas beſchloſſen liege. Europa ſcheine einer Kataſtrophe immer näher zu kommen. In Berlin aber wolle man dafür arbeiten, daß das alte Europa endlich wieder jenes Minimum an konſtruktiver Zuſammenarbeit zurüerlange, ohne das die Kataſtrophe ſicher wäre. In Berlin werde alſo nicht konſpiriert. Bei der Analo⸗ gie der beiden nationalen Erhebungen in Italien und Deutſchland und nach der Entwicklung des franzöſiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſchen und vielleicht noch mehr des franzöſiſch⸗ tſche · choſlowakiſchen Paktes ſei es eine zwangsläufige Erſcheinung, daß die beiden Staaten der nationalen Erhebung, die die bolſchewiſtiſche Gefahr in ihren eigenen Grenzen niederge⸗ ſchlagen haben, ſich lief ſolidariſch in der Abwehr dieſer Gefahr verbunden füllen. Allerdings wolle man vielfach von einer geſchichtlichen Rivalität in Oeſterreich und im Donauraum ſprechen. Das ſei ein Rechenfehler, den Muſſolini mit dem ſtolzen Wort abtat, Italien werde nicht dauernd wie verſteinert nach dem Brenner blicken. lei, werde eine vollkommene Selbſtverſorgung jetzt als die weite Notwendigkeit erklärt. Der Stachel einer 1 1155 ch Blockade werde im voraus entfernt. Hitler habe erklärt, daß das Programm für diejenigen Arbeit bringen werde deren gegenwärtige Anſtellung bei Vollen⸗ dung des Aufrüſtungsprogramms beendet ſein werde. Wenn General Göring und ſein Stab den Vierfahreplan auf eine geſunde Grundlage ſtellen, und nebenbei das Pro⸗ blem der deutſchen Arbeitsloſigkeit durch das Syſtem der völligen Selbſtverſorgung auf dieſem höchſt wichtigen Ge⸗ biet löſen könnten, dann würden ſie den höchſten Lo b⸗ preis verdienen. ——— — C . In Wirklichkeit ſo fährt der Artikel fort, waren die rö⸗ miſchen Protokolle und das deutſch⸗öſterreichiſche Abkommen ein vorzüglicher Ausgangspunkt für eine auf⸗ richtige Zuſammenarbeit Es handele ſich durchaus nicht um eine künſtlich geſchaffene Lage, ſondern um eine logi⸗ ſche Entwicklung, beſonders auch unter dem Einfluß der Haltung Deutſchlands während der Sank⸗ tionszeit, eine Haltung, die Italien nicht vergeſſen wird. Berlin und Rom haben die Ueberzeugung gewonnen, daß es gefährlich wäre, ſich vom Spiel dritter Staaten treiben zu laſſen. Sachlich ſeien die zu überwindenden Schwierigkeiten im Verhältnis zu den großen gemeinſamen Zielen geringfügig. Ciano bei der Hitlerjugend Ein Inſtitut für deutſch⸗italieniſche Jugendführung. Berlin, 22. Oktober. Der große Kameradſchaftsabend des Gebietes Berlin der Hitler⸗Jugend, der am Mittwoch in dem von 20 000 Hitlerjungen, BdM⸗ und Jungvolkangehörigen bis auf den letzten Platz beſetzten Sportpalaſt ſtattfand, erhielt eine be⸗ ſondere Bedeutung durch die Teilnahme des italieniſchen Außenminiſters Grafen Ciano. Hatte ſchon vor dem Sportpalaſt eine nach Tauſenden zählende Menge den italieniſchen Staatsmann, der wieder die Uniform eines Generals der Miliz trug, und den Reichsjugendführer herzlich begrüßt, ſo ſcholl beiden beim Betreten des Saales ein wahrer Sturm der Begeiſterung entgegen. Nach dem Fahneneinmarſch und der Begrü⸗ ßungsanſprache des Obergebietsführers Axmann betrat Graf Ciano das Rednerpult. In einer kurzen An⸗ ſprache, die vom Führer des Berliner Fascio überſetzt wurde, ſagte der Miniſter dem Reichsjugendführer ſeinen Dank für die Einladung zu dieſer Kundgebung, mit der man ihm eine beſondere Freude bereitet habe. Er grüßte dann die Kameraden der deutſchen Jugend, denen er ſeine Bewunderung für ihre ſtolze Haltung ausſprach. Dieſe eindrucksvolle Verſammlung rufe ihm ähnliche Veranſtal⸗ tungen der faſchiſtiſchen Jugend zu Ehren Muſſolinis ins Gedächtnis. Nur wenn die ae bereit ſei, dem Leben mit dem Berankworkungsbewußfſein des Skaatsbürgers und dem Herzen des Soldaten die Skirn zu bieten, könnten die Na⸗ kionen auf eine machtvolle Zukunft rechnen. Für Deutſch⸗ land ſei eine ſolche Zukunft in der Hitler⸗Jugend durch Adolf Hitler geſicherk. Der italieniſche Königsmarſch und die Giovinezza lei⸗ teten über zu einer Rede des Reichsjugendführers. „Es iſt für mich und uns alle eine große Freude, Sie, Graf Ciano, hier mitten in der Jugend der Reichshaupt⸗ ſtadt begrüßen zu dürfen. Wir begrüßen in Ihnen vor al⸗ lem den Vertreter eines Landes, das genau ſo wie wir neue Methoden der Jugenderziehung begründet hat und zum Segen der jungen Generation Tag für Tag ver⸗ wirklicht. Die Welt mag dieſen Erziehungsmethoden mit einer gewiſſen Kritik begegnen— eines ſteht feſt: Deukſchland und Italien haben durch ihr Syſtem der Jugenderziehung die junge Generalion ihrer Länder ſtol⸗ zer, freier und glücklicher gemacht.“ „Es freut mich,“ ſo fuhr der Reichsjugendführer fort, „der deutſchen Oeffentlichkeit in dieſem Zuſammenhang zum erſtenmal Mitteilung machen zu dürfen von einem Plan, den ich in Italien mit dem Führer der faſchiſti⸗ ſchen Jugend beſprochen habe, und der die Zuſtimmung beider Staatschefs gefunden hat: Es wird ſowohl in Rom wie in Berlin ein Inſtituf für deutſch⸗italieniſche Jugendführung errichtet, das die Ju⸗ gendführer des anderen Landes aufnehmen wird, um ſie mit den kulturellen, wirtſchafklichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſen und Errungenſchaften näher bekannt zu machen. In einer Zeit, in der in vielen Ländern das Chaos des Bolſchewismus ausgebrochen iſt, iſt es notwendig, zu er⸗ kennen daß Deutſchland und Italien Zellen der Ordnung ſind, an denen ganz Europa geſunden muß. Es iſt die Euch vom Schickſal auferlegte Aufgabe, da⸗ für zu ſorgen, daß die Zelle der Ordnung, die Deutſchland heißt, immer ſtärker wird, und daß ein Damm in Deutſch⸗ land errichtet wird, an dem ſich die Wellen des Bolſchewis⸗ mus brechen ſollen. Wenn der Bolſchewismus meint, Deutſchland und Ita⸗ lien hätten nur in der Gegenwart ihre ſtarken Stunden und es könnte vielleicht ſpäter einmal der Augen⸗ blick kommen, da dieſe Länder, ſchwach geworden, die Möglichkeit zum Angriff böten, ſo wird die Jugend dafür sorgen, daß nicht nur die Gegenwart gegen den Bolſche⸗ wismus kämpft, ſondern daß auch in kommenden Jahr⸗ zehnten und Jahrhunderten immer wieder eine Generation da iſt, die ihr Land gegen die bolſchewiſtiſche Gefahr ver⸗ teidigt. Wir biten Sie, Graf Ciano, dem Führer der italieni⸗ ſchen Jugend und S. Exzellenz, dem Haupt der faſchiſtiſchen Regierung, mitzuteilen, daß hier in Deutſchland eine Ju⸗ end aufwächſt, deren Herzen in heißer Freund⸗ ſcha ft zur italieniſchen Jugend ſchlagen. Die Jugend Deutſchlands wird in der hiſtoriſchen Auseinander⸗ 1 der bolſchewiſtiſchen Welt feſt ihre Pflicht er⸗ üllen! Die Jugend bekräftigte ihr Bekenntnis zu dieſer Pflicht mit dem vom Reichsjugendführer ausgebrachten Sieg⸗Heil auf den Führer. Die deutſchen Nationalhymnen beſchloſ⸗ ſen die Feierſtunde. 5 Politiſches Allerlei Nur noch ein Frontkämpferverband Berlin, 21. Oktober. Zwecks einheitlicher Vertretung außerhalb der Reichs⸗ grenzen haben ſich Reichskriegerbund„Kyffhäuſer“,„Ns Marinebund“, Nationalſozialiftiſche Kriegsopferverſorgung, Keichsbund deutſcher Offiziere u. a. zur„Vereinigung der deutſchen Fronkkämpferverbände“ zuſammengeſchloſſen. Die Führung hat General der Infanterie und NSgkg-Obergrup⸗ penführer Herzog von ftoburg übernommen. Zum Stabsleiter und ſeinem Vertreter ernannte der Präſident den SS⸗Hauptſturmführer H. G. Stahmer In den Präſidialrat der Vereinigung wurden die Führer der deutſchen Frontkämpferverbände berufen. Zwiſchen dem Herzog von Koburg und dem Führer fand aus Anlaß des Zuſammenſchluſſes ein Telegramm⸗ wechſel ſtatt. Himmler bei Muſſolini Rom, 21. Okt. Muſſolini empfing den Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei Himmler und hatte mit ihm eine herzliche Unterredung. Anſchließend begab ſich Reichs⸗ führer SS Himmler mit den Mitgliedern der deutſchen Polizeiabordnung nach Oſtia, wo der Chef der italieniſchen Polizei zu ſeinen Ehren ein Frühſtück gab. Nachmittags beſichtigte der Reichsführer Führung des Leiters der Faſchiſtiſchen Jugendorganiſa⸗ tion, Staatsſekretär Ricci, das Forum Muſſolini und die Akademie für Leibesübungen und ſtattete ferner dem Pro⸗ pagandaminiſter Alfieri, dem Landwirtſchaftsminiſter Roſ⸗ ſoni und dem ſtellvertretenden Parteiſekretär Morigi ſeinen Beſuch ab. Abends gab der Staatsſekretär im Innenmini⸗ Banken Buffarini, zu Ehren des Reichsführers SS ein zankett. Scharfe deutſche Zurückweiſung Noke an den Nichteinmiſchungsausſchuß. Berlin, 22. Oktober. Die deutſche Regierung hat am Mittwoch durch ihren Geſchäftsträger in London dem Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes eine Note überreichen laſſen, in der ſie zu den kürzlich von der Madrider Regierung und der Sowjetregierung erhobenen Anſchuldigungen wegen an⸗ geblicher Verſtöße Deutſchlands gegen das Waffengeſetz Stellung nimmt. In der deutſchen Note werden dieſe Anſchuldigungen als völlig haltlos gekennzeichnet und mit größter Entſchie⸗ denheit zurückgewieſen. Zugleich hat die deutſche Regierung auf Grund des ihr vorliegenden umfangreichen Materials dem Ausſchuß eine lange Reihe von Fällen mitgeteilt, in denen von ſowjetruſſiſcher Seite das Waffenembargo in flagranker Weiſe verletzt worden iſt. SS unter Vergehen gegen das e und das Volksverraks⸗ geſetz. Skuttgark, 22. Okt. Die Geheime Staatspolizei teilt mit: Der Bäckermeiſter und Wirt Ludwig Schopp aus Ra⸗ vensburg hatte während der Uebertragung der Rede des Führers vom Reichsparteitag den Lautſprecher abgeſchaltet und dadurch den Gäſten ſeines Wirt⸗ ſchaftsbetriebes die Teilnahme an der Uebertragung un⸗ möglich gemacht. Er hatte gleichzeitig gehäſſige Aeu⸗ ßerungen über den Führer gemacht. Das Ergebnis einer weiter gegen ihn geführten Unterſuchung beſtätigte den ſeit längerem beſtehenden Verdacht, daß er unange⸗ meldete Vermögenswerte im Auslande beſitze. Schopp wurde wegen ſeines hetzeriſchen Treibens in Schutz⸗ haft genommen. Ferner haben die zuſtändigen Stellen wegen erwieſener Unzuverläſſigkeit die Schließung ſeines Wirtſchaftsbetriebes verfügt. Schopp ſieht der Beſtrafung durch das Sondergericht entgegen. Außerdem iſt ein Straf⸗ verfahren wegen Vergehens gegen das Volksverratsgeſetz gegen ihn eingeleitet worden. Oeſterreichiſche Nationalſozialiſten verurkeill. Wien, 22. Okt. Vor dem Landesgericht in Graz fand am Mittwoch der erſte auf Grund des im Juli d. J. be⸗ ſchloſſenen Statsſchutzgeſetzes anberaumte Prozeß ſtatt. Angeklagt waren 10 Nationalſozialiſten unter der Beſchul⸗ digung, im Auguſt 1936 in Annagraben in Steiermark an einem geheimen SA⸗Appell, verbunden mit einer Exerzier⸗ und Geländeübung, teilgenommen zu haben. Das Gericht folgte aber nicht dem Antrag des Staatsanwalts, ſondern fällte lediglich ein Urteil auf Grund des Geſetzes wegen verbotener Parteitätigkeit. Es wurden Arreſtſtrafen in der Dauer von 14 Tagen bis drei Monaten verhängt. Acht neue Rüſtungswerke Englands Aufrüſtung.— Flugzeuge mit 500 Stundenkilo⸗ meter Geſchwindigkeit. Die Beſchleunigung und Erweiterung des engliſchen Aufrüſtungsprogramms wird von der engliſchen Regie⸗ rung Hand in Hand mit einer induſtriellen Mobilmachung energiſch vorwärtsgetrieben. Wie das engliſche Luftfahrt⸗ miniſterium mitteilte, ſind ſechs engliſche Großfirmen mit der Errichtung von acht Fabriken beauftragt worden, die ausſchließlich Rüſtungszwecken dienen ſollen. Es handelt ſich um fünf bekannte Autofirmen und die Briſtol⸗Flug⸗ zeuggeſellſchaft. Der Bau der Fabriken wird von der Re⸗ gierung finanziert. Nach ihrer Fertigſtellung werden ſie mik der Erzeu⸗ gung beginnen und den für einen Kriegsfall notwendigen Angeſtelltenſtab ausbilden. Sobald die unmittelbaren Er⸗ forderniſſe der engliſchen Luftſtreitkräfte erfüllf ſind wer⸗ den die Werke wieder geſchloſſen. Sie werden jedoch in ſtändiger Bereitſchaft gehalten werden, um bei dem Aus⸗ bruch eines Kriegs ſofork in Tätigkeit kreten zu können. Der Luftkorreſpondent des„Daily Telegraph“ meldet, daß die engliſche Luftflotte zurzeit mit Maſchinen ausge⸗ ſtattet werde, die durchſchnittlich um 160 Stunden kilometer ſchneller flögen als die bisherigen Ty⸗ pen. Die neuen in Bau befindlichen Kampfflugzeuge er⸗ reichten eine Stundengeſchwindigkeit von 500 Kilometern. Konſervafiver Wahlſieg in England. Bei der Unterhausnachwahl im Birminghamer Wahl⸗ kreis Erdington wurde der konſervative Kandidat Wright mit einer Mehrheit von über 6000 Stimmen gegen den Arbeitervertreter Simons gewählt. Wri ht erhielt 27 068 Stimmen, Simons 20 834. Das Wahlergebnis be⸗ deutet in erſter Linie eine Anerkennung des ae programms der Regierung durch die Wählerſchaft. 5 5 Verzweifelte Lage in Madrid Maſſenhinrichtungen von Frauen. St. Jean de Luz, 21. Oktober. Nach dem Bericht eines ſoeben hier aus Madrid ein⸗ getroffenen Flüchtlings iſt die Lage in Madrid verzwei⸗ felt. Die Stimmung iſt ſehr niedergedrückt. Trotz der von der roten„Regierung“ angewandten Maßnahmen zur Verſchleierung der wirklichen Lage hat der Fall von Oviedo eine allgemeine Mutloſigkeit ausgelöſt. Die von den Mar⸗ xiſten kontrollierten Zeitungen haben die Niederlage der berüchtigten, von der ſowjetruſſiſchen Terrorſchule ausge⸗ bildeten aſturiſchen Dinamiteros verſchwiegen. Aber ſelbſt die roten Milizen laſſen ſich durch das Verſchweigen der nationaliſtiſchen Siege nicht mehr täuſchen. Ihre be⸗ reits ſtark erſchütterte Diſziplin hat ſich noch weiter ver⸗ ſchlechtert. Die roten Machthaber geben zu, daß keine wei⸗ tere Hoffnung bleibt, als daß der verzweifelte Widerſtand auf der Linie Alcale— de Henares— Villa Vicioſa de Odon— Calabazar von Erfolg gekrönt iſt. Mit der Verſchlechterung der militäriſchen Lage nehmen die Verhaftungen und Maſſenmorde zu. In dem Univerſi⸗ tätsviertel von Madrid ſah der erwähnte Augenzeuge noch am Tage ſeiner Flucht aus Madrid 55 Leichen, davon 11 Frauen und 4 Männer in der Milizuniform. Man ſchätzt die Jahl der gegenwärtig in Madrid be⸗ findlichen Gefangenen auf 16 000. In den letzten Tagen hat die Ermordung von Frauen zugenommen. Es wurden u. d. erſchoſſen die Marqueſa de Silvela, die älteſte Tochler der Marqueſa de Arguelles, die Frau des Schriftſtellers Gu⸗ kierres Gamero und verſchiedene andere Damen der Geſell⸗ ſchaft, die ſich durch wohltätige Werke hervorgekan haben. In der letzten Woche wurden 7000 Perſonen verhaftet. Die Reiſe des roten„Präſidenten“ Azan a nach Barcelona wird verſchieden beurteilt. Die Milizen ha⸗ ben ihr Komitee aufgefordert, eine Friſt für die Rück⸗ kehr Azanas nach Madrid zu ſtellen. Schüſſe im Madrider„Miniſterrat“ Prieto von Caballero erſchoſſen? Gerüchte über heftige Zuſammenſtöße im letzten„Mi⸗ niſterrat“ in Madrid häufen ſich immer mehr. Es habe, ſo wird berichtet, eine ſehr heftige Ausſprache darüber ſtatt⸗ gefunden, ob Madrid ſich ergeben ſolle oder nicht. Im Verlauf dieſer Auseinanderſetzung habe der Mar⸗ riſtenführer Prieto, der für eine Aufgabe des Widerſtandes eingekreten ſei, den rolen Regierungschef Largo Caballero geohrfeigt Dieſer ſoll daraufhin Prieto durch mehrere Pi- ſtolenſchüſſe niedergeſtreckt haben. Dieſer Zwiſchenfall wird auch von Polizeibeamten be⸗ richtet, die an der Südfront zu den Nationaliſten überge⸗ laufen ſind. Moſes Noſenberg gibt nach Aus zuverläſſiger Quelle wird über ein privates Funk⸗ geſpräch zwiſchen Madrid und Barcelona berichtet, das in⸗ tereſſante Enthüllungen über die Pläne der roten Madrider „Regierung“ bringt. Der rote Miniſter Prieto benutzte die augenblickliche Arbeitsunfähigkeit infolge angeblicher Erkran⸗ kung des Madrider„Miniſterpräſidenten“ Caballero, um ſeinen Plan, Madrid zu räumen und den Sitz der roten„Regierung“ nach Barcelona zu erlegen, vor⸗ zubereiten. Dieſe Abſicht Prietos wäre ſchon lange durchge⸗ führt worden, wenn nicht der ſowjetruſſiſche Botſchafter bis⸗ her dagegen geweſen wäre. Nach der Niederlage von Oviedo habe, ſo wurde in dem abgelauſchten Funkgeſpräch mitgeteilt, Moſes Roſenberg ſeine Meinung geändert. Man glaubt in Burgos, daß die rote„Regierung“ nunmehr bald nach Barcelona überſiedeln wird, um dort eine ige Sowjetrepublik“ auszurufen. In dem frag⸗ lichen Funkgeſpräch wurde u. a. von einer wachſenden Panik angeſichts des Vordringens der nationalen Truppen geſpro⸗ chen. Largo Caballero ausgepfiffen Dem Sender Sevilla zufolge haben Flüchtlinge aus Madrid erklärt, daß in der roten Hauptſtadt ein unge⸗ heures Durcheinander herrſche. Frauen und Kin⸗ der durchzögen die Straßen der Stadt mit den Rufen: Wir wollen kein Blutvergießen mehr. Wir fordern die Uebergabe der Stadt.“ Der rote„Miniſterpräſident“ Largo Caballero habe vom Balkon aus eine Erklärung abgeben wollen, ſei aber von der auf der Straße ſtehenden Menge ausgepfiffen worden. Viele Milizſoldaten hätten die Waf⸗ fen niedergelegt. Lerrou für die Nationaliſten Der frühere ſpaniſche Miniſterpräſident Lerroux ver⸗ öffentlicht einen Brief, in dem er für die Sache der Natio⸗ naliſten entſchieden eintritt. Lerroux erklärt u. a., daß jeder gute Spanjer auf Seiten der Natlonaliſten ſtehen müſſe. Heer und Staat ſeien in Spanien dasſelbe. Zur künftigen Regierungsform in Spanien führte der frühere Miniſterpräſident aus, daß es ſich kei⸗ neswegs um eine reaktionäre Diktatur handeln werde. Die ſpaniſchen Nationaliſten vertreten eine ſoziale und konſer⸗ vative Volksbewegung. Aus dem Schmelztiegel des Krie⸗ ges werde ein reineres Spanien hervorgehen, das auf Autorität, Opferwillen und Diſziplin aufgebaut ſei. Verzweiflungsausbrüche in Madrid Ein aus Madrid entkommener Polizeibeamter berichtet, daß ſämtliche Bauingenieure der Hauptſtadt unter Todes⸗ drohungen gezwungen worden ſeien, die Errichtung der Verteidigungsſtellungen zu überwachen. Die immer größer werdende Lebensmitktelknappheit in der ſpaniſchen Haupt⸗ ſtadt habe bereits zu Verzweiflungsausbrüchen der Bepöl⸗ kerung 0 Vor den Lebensmittelläden könne man end⸗ loſe Menſchenſchlangen beobachten. Während die breiten Maſſen der Bevölkerung immer mehr Not litten, hat ſich der ſowjetruſſiſche Botſchafter in dem vor⸗ nehmſten Flügel des Palaſthotels häuslich niederge⸗ laſſen. Die letzte Hoffnung Madrid erwartet von einem Tag zum anderen den Angriff der nationalen Truppen. Der usſchuß, dem die Leitung der Verteidigungsarbeiten anvertraut iſt, hat ſeine letzte Hoffnung auf die rote Stellung bei Naval Car⸗ nero, etwa 30 Km. ſüdweſtlich von Madrid, 6 die überaus ſtark befeſtigt worden iſt und die den nſturm der Nationaliſten aufhalten ſoll. Die Einnahme dieſer Stel⸗ lung würde bedeuten, daß die nationalen Truppen unge⸗ hindert bis zu den Toren von Madrid vormarſchieren könnten. Der rote General Aſencio hat neuerlich zum Aus⸗ druck gebracht, daß die Verteidigung Madrids durch die roten Milizen unmöglich ſein werde, da dieſe völ⸗ lig undiſzipliniert ſeien und von niemanden mehr Befehle annehmen wollten. Kurzmeldungen München. Die Akademie für deutſches Recht hat di Beratungen ihrer dritten Jahrestagung mit einer Kranz niederlegung an der Gedenktafel des an der Feldherrn halle gefallenen Rates am Oberſten Landesgericht Theo. dor von der Pfordten begonnen. Im Treppenhaus niedergeſchlagen. Detmold, 22 Okt. Am Spätabend wurde in oldendorf bei Detmold der 62jährige Schulleiter Adolf Meier, der ſeine Wohnung im Schulgebäude aufſuchen wollte, im Treppenhaus in der Dunkelheit von einem un⸗ bekannten Mann überfallen und durch drei Schläge mil einem Beil niedergeſtreckt. Der im Haus wohnende Jung; lehrer Klemme hörte einen lauten Aufſchrer und fand we⸗ nige Augenblicke ſpäter den Schulleiter mit furchtbaren Schädelverletzungen auf. Meier liegt im Landeskranken⸗ haus in Detmold hoffnungslos darnieder. Heiden⸗ ib Ein Kämpfer von Mars la Tour. Einer der letzten noch lebenden Teilnehmer an dem Todesritt von Mars la Tour(16. Auguſt 1870), der in Gelſenkirchen wohnende Rentenempfänger Anton Tembrink, konnte ſeinen 90. Ge⸗ burtstag feiern. In ſeiner Kindheit hat er oft mit dem „Tollen Bomberg“ geſpielt. Als Soldat diente Tembrink von 1867 bis 1871 beim 4. Weſtfäliſchen Küraſſierregiment in Verden an der Aller. 1870.71 machte er eine Reihe von Schlachten mit, u. a den berühmten Todesritt von Mars la Tour und die Schlacht bei Gravelotte. Begnadigung durch den Führer. Berlin, 21. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat die durch das Schwurgericht in Prenzlau am 12. Mai 1936 wegen Mordes zum Tode verurteilte 36jährige Anna Radant zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt, da ſie ſich bei ihrer geiſtigen Minderveranlagung und ſeeliſchen Stumpfheit der Schwere ihrer Straftat nicht voll bewußt geweſen iſt. Bee Warſchau. Hier iſt eine Vereinbarung über die Ver⸗ längerung der Geltung des deutſch⸗polniſchen Wirtſchaſtz⸗ vertrages vom 4. November 1936 bis zum 31. Dezember 1936 abgeſchloſſen worden. Oslo. Nach dem amtlichen Ergebnis der Stortin wah⸗ len haben die Arbeiterpartei 71(bisher 69), die Konſerpa⸗ riven 36(30), die Liberale Partei 23(24), die Agrarpartei 18(23) und die Chriſtlich⸗Soziale Volkspartei 2(0 Sitze erhalten. London. Deutſche Frontkämpfer werden unter Füh⸗ rung des Herzogs von Koburg vom 23. bis 28. Oktober Gäſte der Britiſchen Legion ſein. London. In politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die Regierung beſondere innenpolitiſche Maßnahmen, wie Verbot der ſogenannten„politiſchen Uniformen“, ſowie Erweiterung der Polizeibefugniſſe bei öffentlichen Kund⸗ gebungen plane. Vorſtoß nach Weſt⸗Abeſſinien Sechskägige Kämpfe mit den Rebellen. Rom, 21. Oktober. Die römiſchen Zeitungen bringen ausführliche Schil⸗ derungen aus Addis Abeba über den erfolgreichen Vorſtoß der jtalieniſchen Truppen unker Führung des Generals Geloſo nach dem weſtlichen Abeſſinſen. In erbitterlen ſechs. kägigen kämpfen, die zuletzt mit blanker Waffe geführt worden ſeien, habe das Giabaſſere⸗Gebirge beſetzt werden können. Der Führer der abeſſiniſchen Rebellen, Deſchak Alai, ſei gefallen. Die italieniſche Infanterie und Artillerie ſei wirk⸗ ſam von italieniſchen Bombern unterſtützt worden, die den Truppen des Deſchak Alai große Verluſte zugefügt hätten. Die Abeſſinier hätten einige hundert Tote auf dem Schlacht⸗ feld zurückgelaſſen. Mehrere Kanonen und Maſchinenge⸗ wehre ſeien erbeutet worden. Tobfüchtiger erſchießt ſechs Perſonen Paris, 22. Okt. In dem Bergdorf Lardiers bei Forcal⸗ quier in der Province hat ein 18jähriger Holzhacker in einem Anfall von Tobſucht eine ganze Familie von fünf Perſonen und einen Hirten mit einem Jagdgewehr er⸗ ſchoſſen. Der Holzhacker Jean Ughetto erſchien vor der Hütte des 5 ljährigen Holzhauers Emile Ughetto und ſtreckte dieſen durch einen tödlichen Schuß nieder. Dann er⸗ choß er auch noch die 42jährige Ehefrau, zwei Töchter und einen Sohn ſeines Opfers. Der Mörder flüchtete nach die⸗ lem grauenhaften Mord, und als er auf ſeinem Wege einen Hirten traf, erſchoß er auch dieſen. Seitdem iſt er nicht mehr geſehen worden. Der Vater des Mörders Ughetto iſt vor einigen Jahren in eine Irrenanſtalt einge⸗ liefert worden. Neger⸗Hinrichtung als Volksfeſt! Unglaubliche Roheit in Amerika. Newnork, 21. Oktober. Die Hinricheung des 22jährigen Negers Rainey Betheg in Ovensboro(Kentucky), der we⸗ gen Vergewaltigung einer 70 Jahre alten Frau zum Tode verurteilt worden war, geſtaltete ſich nach einem Bericht der Aſſociated Preß zu einem wahren Volksfeſt. Von nah und fern, zu Fuß und im Kraftwagen, auf alten Pferde⸗ wagen und zu Hunderten auf Güterzügen waren mehr als 10000 Menſchen nach Ovensboro gekommen, um Zeugen der e zu werden. enigſtens die Hälfte der Schauluſtigen waren Frauen, Mädchen und kleine Kinder, die Frauen in vielen Fällen mit ihren Jüngſten auf den Ar⸗ men. f Ungeduldig verlangten ſie ſchon lange vor der Hinrich⸗ tungsſtunde nach dem Neger, der um 3,20 Uhr morgens, mit Handschellen gefeſſelt. nach der Richtſtätte gebrachl wurde, wo er ſein letztes Gebet ſprach, bevor ihm der Strang um den Hals gelegt wurde. Um 5,28 Uhr drückte der frühere Poliziſt Arthur Haſh auf den Knopf, worauf ſich das Fallbrett unter den Füßen des Verurteilten ſenkte und der Neger in die Tiefe ſtürzte. 8 Frau Florence Thompſon, die das Amt des Sheriffs in County innehat, hatte zwar die Vorarbeiten für die Hinrichtung le e ſich aber nicht dazu verſtehen können, den Neger ſelbſt in den Tod zu ſenden. t Das Herz des Hingerichteten ſetzte erſt 16,5 Minuten nach ſeinem Fall in die Tiefe aus, aber noch ehe er von den Aerzten, um 5.44 Uhr früh, für tot erklärk worden wor, riß ihm die Menge die Henkersmaske dom Geſic um ſich Fetzen von ihr als„Erinnerung“ mit nat Hauſe zu nehmen. 1„ See 2 e 2 2 e— S 2 A S De — — 2 8 1 85 5. Badiſche Chronik 300 Arbeitsdienſtmänner in die DAF. übernommen. Heidelberg. Im Beiſein der Vertreter von Partei, Stadt und Organiſationen, des Reichsarbeitsdienſtes und der DAß fand in der Aula der Neuen Aniverſität die Ueber⸗ nahme von 300 Arbeitsdienſtmännern in die Deutſche Ar⸗ beitsfront ſtatt. Propagandawalter Pfitzenmaier würdigte den Sinn der Feier. Im Mittelpunkt ſtand die Anſprache des DAF ⸗Kreiswalters Lindinger. Kreisarbeitsdankwalter Hey⸗ necke verlas dann die Proklamation des Gauwal⸗ ters, die den Jungmännern den Schritt vom Arbeitsdienſt zur Arbeitsfront vor Augen führt. Dem Aufruf des Gau⸗ walters ließ Propagandawalter Pfitzenmaier ein dreifaches Sieg⸗Heil auf den Führer folgen, worauf der Gemeinſchafts⸗ geſang unſerer Nationallieder die würdige Feier beſchloß, die zum erſten Male hier gefeiert werden konnte. i Heidelberg.(Aenderungen im Schloßgar⸗ ten.) Der Ausbau des Heidelberger Schloßgartens, des alten„Hortus Palatinus“, wird in Anlehnung an die ur⸗ ſprüngliche Geſtaltung durchgeführt. Dabei ſoll auch der freie Ausblick auf das Neckartal gewahrt bleiben und nach Möglich⸗ keit verbeſſert werden. Zu dieſem Zwecke wird eine Reihe von Bäumen verſchwinden, und auch eine Verlegung des Schef⸗ ſeldenkmals wird erwogen. Es ſoll nach der Neuenheimer Seite verlegt werden, wo auch das bekannte Schefſe haus ſteht. — Bisher 200 000 Fremde in Heidelberg. 5 Heidelberg. Nach den Feſtſtellungen der ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Abteilung ſind im September 1936 in Heidelberg 26129 Frembe gegenüber 22 258 im gleichen Monat des Vorjahres angekommen; die Steigerung der Beſucherzahl beträgt daher 1754 Prozent. Anter den Sepfembergäſten befanden ſich 8639 Ausländer, während im Vorjahr nur 9061 Ausländer im September nach Heidelberg kamen. Die Steigerung des Ausländerbeſuches ſtellte ſich demnach auf 42,5 Prozent. Der Anteil der Ausländer an der Geſamt⸗ frequenz betrug 1936 33 Prozent, 1935 27 Prozent. Unter den Ausländern befanden ſich im letzten Monat 3772 Eng⸗ länder(43,7 Prozent), ein erneuter Beweis für die anhaltende Beliebtheit, der ſich die ſchöne Neckarſtadt auf den britiſchen Juſeln erfreut. Die Geſamtzahl der Uebernachtungen der Septemberbeſucher wurde auf Grund von Teilergebniſſen mit 1 8 errechnet 84.318 Uebernachtungen im Septem⸗ ber 1935); die Uebernachtungen haben alſo ſogar um 20,6 Prozent zugenommen. Bis Ende September übernachtelen in dieſem Jahre 199 684 Fremde in Heidelberg(1935: 172 538). Der Fremdenverkehr hat alſo in den erſten neun Monaten dieſes Jahres um 15,7 Prozent zugenommen. * () Oberöwisheim bei Bruchſal.(Vermiß t.) Vermißr wird ſeit einigen Tagen ein verheirateter 41jähriger Arbeiter, Vater von drei Kindern. Er verließ ſeine Arbeitsſtelle und verſchwand, wurde aber nach mehreren Tagen verwahrloſt in einer Scheuer verſteckt aufgefunden. Zur Familie zurück⸗ gebracht, ſuchte er bald wieder das Weite unter Mitnahme von drei Hoſen. ( Pforzheim.(In den Kleidern verbrannt.) Als die Zo jährige Mina Schwarz das Herdfeuer mit Papier und Kaſtanienſchalen ſchürte, gerieten ihre Kleider in Brand. Da ſie allein zu Hauſe war, wurde der Frau von keiner Seite Hilſe zuteil, ſie wurde erſt nach längerer Zeit von Mitbewohnern aufgefunden. Die Verletzte hatte ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß ſie ſtarb. (—) Donaueſchingen.( Fotowettbewerb.) Die Stadt Donaueſchingen veranſtaltet für Berufs⸗ wie Amateur⸗ fotografen einen Fotowettbewerb, um dadurch gute Bilder für Werbezwecke der Stadt zu vermitteln. An dieſem Wett⸗ bewerb kann ſich jeder beteiligen. Eine Reihe von Geldpreiſen wird zur Verfügung ſtehen. Die Bilder müſſen bis 30. Oktober im Beſitze des Verkehrsamtes ſein und die Mindeſt⸗ größe von 9 mal 12 haben. Nähere Beddingungen durch das Verkehrsamt auf dem' Rathaus. Villingen.(Kindesmörderin verhaftet.) Die Polizei verhaftete ein auswärtiges Mädchen, das ſein neugeborenes Kind gleich nach der Geburt getötet hat. Die Ermittlungen ſind noch im Gange. * 75 Hohe Zuchthausſtrafen für eine Diebesbande. () Karlruhe. Nach mehrſtündiger Verhandlung verur⸗ teilte die Karlsruher Große Strafkammer den 256 jährigen vorbeſttraften Emil Itte aus Daxlanden wegen fortgeſetzten erſchwerten Diebſtahls zu dreieinhalb Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, den 32 Jahre alten verheirateten Friedrich Kirſchenmann aus Hockenheim wegen fortgeſetzten erſchwerten Diebſtahls zu drei Jahren Zuchzhaus und fünf Jahren Ehrverluſt, den 33 Jahre alten verheirateten vor⸗ beſtraften Wilhelm Itte aus Durlach wegen erſchwerten Rück⸗ falidiebſtahls und Hehlerei zu einem Jahr drei Monaten Ge⸗ fängnis und drei Jahren Ehrverluſt, die Ehefrau Frieda Itte wegen Hehlerei zu acht und die Ehefrau Hildegard Kirſchenmann wegen Hehlerei zu ſechs Monaten Gefängnis. Die Angeklagten Emil Itte und Friedrich Kirſchenmann hatten dom Februar bis April ds. Is. in Karlsruhe nacheinander 51 Einbruchsdiebſtähle, zumeiſt in Kleingartenhütten und Ver⸗ kaufshäuschen ausgeführt, bei denen ſie beträchtliche Mengen Hasen, Hühner und Gänſe, ſowie Lebensmittel, Kleidungs⸗ ſtücke, Bargeld und Gebrauchsgegenſtände im Geſamtwert don annähernd 3000 Mark erbeuteten. „Die Wehrmacht“ Halbmonatsſchrift des Reichskriegsminiſteriums. Anfang November 1936 erſcheint erſtmalig im Verlag Die Wehrmacht“ GV., Berlin W 3, Kronenſtraße 37, die illustrierte Halbmonatszeitſchrift„Die Wehrmacht“. Die Her⸗ ausgabe erfolgt durch das Reichskriegsminiſterium. Die Zeit⸗ ſchrift hat die Aufgabe, die Belange der Wehrmacht in volks⸗ tümlicher Weiſe durch Bild und Wort in der Oeffentlichkeit zu vertreten. Sie wendet ſich an den Soldaten, der ſich über alle wichtigen Ereigniſſe innerhalb der Wehrmacht laufend unter⸗ Fichten ſoll, ſie wendet ſich aber gleichzeitig an alle Deutſchen, aum über die neue Wehrmacht, ihren Aufbau, ihre Organiſa⸗ non, Bewaffnung und Ausbildung, über das Leben des Soldaten in allen drei Wehrmachtteilen Aufklärung zu ge⸗ ben. Ihr Inhalt wird ſich ferner auf Ueberlieferungspflege, Berichterſtattung über fremde Wehrmächte und gute Sol⸗ tenerzählungen erſtrecken. Die Herſtellung der Zeitſchrift einſchließlich Schriftleitung und Vertrieb liegt in Händen des Verlages„Die Wehr⸗ macht“ Gmb. Als Hauptſchriftleiter iſt Dr. Richard Jüg⸗ 5 beſtimmt worden. Der Preis der Zeiiſchrift 72 fe Monatsbezug 0,50 Mark, das Einzelheft koſtet 0,25 Mark. Aus den Nachbarländern Ludwigshafen.(Beim Ra ngieren verunglückt.) Die Reichsbahndirektion teilt mit: Am Mittwoch kurz vor 5 Uhr verſuchte im Bahnhof Ludwigshafen⸗Rangierbahnhof der Rangieraufſeher Philipp Mildenberger aus Oggersheim emen vom Ablaufberg kommenden Wagen mittels eines Hemmſchuhs abzufangen. Vermutlich wurde Mildenberger da⸗ bei von dem anrollenden Wagen angeſtoßen, umgeworfen und am linken Bein ſchwer gequetſcht. Der Verletzte wurde in das Marien⸗Krankenhaus Ludwigshafen verbracht, wo ihm der Anterſchenkel abgenommen werden mußte. „Speyer. Unfall mit Todesfolge.) Der 61 Jahre alte in Dudenhofen wohnende Landwirt Lorenz Stricker hat vor einigen Tagen einen ſchweren Unfall er⸗ itten. Der Mann iſt jetzt an den Folgen geſtorben. In der Gemeinde, der Kirchenverwaltung und der früheren Be⸗ rufsorganiſation hatte er eine Reihe von Ehrenämtern. Verhaftung eines jüdiſchen Weinhändlers. Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Durch die Gendarmerie wurden zwei ſchon ſeit langem verdächtige Weinhändler in Haft genommen. Es handelt ſich dabei um den aus Haardt ſtammenden Paul Reichlein und um den aus früheren Prozeſſen bekannten Juden Bernhard Weil aus Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Die Verhaftung ſteht in Zu⸗ ſammenhang mit der vor einigen Tagen erfolgten Feſt⸗ nahme des jüdiſchen Weinvermittlers Emil Mayer aus Maikammer. Die Verhafteten haben ſich ſchwerer Verfäl⸗ ſchungen gegenüber der Weinmarkenregelung ſchuldig ge⸗ macht. 5 Neuſtadt a. d. Weinſtraße.(Vom durchgehenden Pferdefuhrwerk geſtürzt.) Der Gaſtwirt Karl Martin fuhr mit ſeinem mit zwei Pferden beſpannten Juhrwerk die Schützenſtraße entlang. Ihm entfiel bei einer Handbewegung das Leitſeil, das abgleitend die Pferde be⸗ rührte und ſie zum Scheuen brachte. Martin ſtürzte vom Wagen und wurde lebensgefährlich verletzt. Die Pferde durchraſten noch eine weitere Straße und konnten ſchließ⸗ lich von einem Oberwachtmeiſter der Polizei geſtellt wer⸗ den. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus ver⸗ bracht. Saarbrücken.(Kind überfahren.) Vor dem Schul⸗ haus in Aſchbach bei Thalexweiler wurde das ſiebenjährige Kind der Familie Kurt Hoffmann von einem Auto überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß es im Illinger Krankenhaus ſtarb. Den Autofahrer ſoll keine Schuld treffen, da das Kind direkt in das Fahrzeug hineinrannte. Darmſtadt.(Falſcher Steuerbeamter.) In den letzten Tagen erſchien bei älteren Frauen ein Betrüger als Steuerbeamter. Der Schwindler gab an, er ſei von der Stadt Darmſtadt beauftragt, die rückſtändige Hauszinsſteuer einzukaſſieren. In einigen Fällen iſt es ihm gelungen, grö⸗ ßere Geldbeträge zu erſchwindeln. Die Quittung unterſchrieb er mit dem Namen„Müller, Oberſteuerinſpektor“. Beim Auf⸗ treten des Betrügers wird um ſofortige Benachrichtigung der nächſten Polizeiſtation gebeten. Offenbach.(Geldbeutel iſt kein Spielzeug.) Ein Kindermädchen hatte dem ſeiner Obhut im Kinderwagen anvertrauten Schützling ſeinen Geldbeutel zum Spielen ge⸗ geben, um ungeſtört ein Schaufenſter in der Frankfurter Straße betrachten zu können. Das Kleine vergnügte ſich zu⸗ nächſt mit dem Silbergeld, warf aber, als es das Spiel müde wurde, den Geldbeutel ſamt Inhalt auf die Straße, wo ihn ein junger Mann aufhob und verſchwand. Hätten nicht zwei Frauen den„glücklichen Finder“ angehalten, wäre das Mädchen um 15 Mark leichter geweſen. Mainz.(Auf ſteiler Straße verun glückt.) Ein Radfahrer, der den abſchüſſigen Eisgrubweg in ſchneller Fahrt herunterkam, verlor anſcheinend die Herrſchaft über ſein Fahrrad und fuhr an der Einmündung zum Zitadellen⸗ weg gegen eine Häuſerwand. Der Verunglückte wurde mit ſchweren Kopfverletzungen in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert, wo er am gleichen Abend geſtorben iſt. Meiſenheim.(Gewiſſenloſer Kraftfahrer.) Auf der Brücke nach Rehborn überholte ein Perſonenauto einen anderen Wagen und rannte dabei eine entgegenkom⸗ mende Radfahrerin um. Die Frau flog in hohem Bogen gegen die Brückenmauer und wurde erheblich verletzt. Der rückſichtsloſe Kraftfahrer raſte davon, ohne ſich um die Ver⸗ unglückte zu kümmern. Er konnte jedoch ſpäter ermittelt wer⸗ den.. Mit dem Motorrad gegen unbeleuchtetes Fuhrwerk. Offenbach. Abends fuhr auf der Straße nach Heuſen⸗ ſtamm ein Motorradfahrer auf einen unbeleuchteten Wagen auf. Der Fahrer fiel von der Maſchine und zog ſich ſchwere Bein verletzungen zu. Der Soziusfahrer geriet unter das ſchwere Motorrad und trug eine Schulterpreſſung davon. * Nieder⸗Ingelheim. In der Heidesheimer Kreisſtraße prallte ein Motorradfahrer, der auf der falſchen Seite fuhr, gegen ein unbeleuchtetes Bauernfuhrwerk. Dabei wurde das Pferd ſchwer verletzt. Der Motorradfahrer kam mit leichteren Verletzungen davon. zi Verhängnisvoller Leichtſinn. In ein Duisburger Krankenhaus wurde ein ſieben Jahre altes Mädchen aus Beeck mit einem Kopfſchuß eingeliefert. Die Ermittlungen ergaben, daß der 13 Jahre alte Vetter des Kindes von ſei⸗ ner Tante ein Terzerol geſchenkt erhielt. Die geladene Waffe lag in einem Zimmer auf dem Tiſch. Als die Sie⸗ benjährige die Waffe ſah und vom Tiſch nahm, verſuchte der 13jährige Knabe, ihr die Waffe abzunehmen. Hierbei löſte ſich ein Schuß. Die Kugel drang dem Mädchen in den Kopf. Das Kind iſt inzwiſchen geſtorben. Ab 50 000 Mark auf die Nr. 170 730. In der Vormit⸗ tagsziehung der Preußiſch⸗Süddeutſchen Klaſſenlotterie fiel am Mittwoch ein Gewinn zu 50 000 Mark auf das Los Nr. 170 730. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achteln in Niederſchleſien, in der zweiten Abteilung in Achteln in Berlin geſpielt. s 2 8 ung des 100 000. Opelwagens der diesjährigen h Produktion. Wer hat den Wagen e de 1 1 ie im Vorjahre, wurde auch diesmal der 00. 1 1 5 der 5 Opel⸗Produktion unter der Ge⸗ folgſchaft der Adam Opel A.⸗G. zu Gunſten des Winter⸗ hilfswerkes verloſt. Die Ziehung fand geſtern in Gegen⸗ wart eines Notars ſtatt. Das Gewinnlos trägt die Nu m⸗ mer 343855. Der glückliche Gewinner ſoll ſich ſo raſch N e 15 0 beim Betriebsführer der Adam Opel A.⸗G. Dr. R. A. Fleiſcher, unter genauer Angabe ſeiner Adreſſe melden. Ruhende Erde Es zeigt ſich immer deutlicher: Die Natur rüſtet zur winterlichen Ruhe. Blüte und Frucht trugen Baum und Strauch, und aller Segen der Erde iſt verſtrömt in Keller und Speicher, um Menſch und Tier über den kommenden Winter hinüberzuhelfen, bis der große Prozeß des Wachſens von neuem beginnt. Wenn die Farbenſymphonie der letzten Gartenblumen verſtummt iſt, dann kehrt die große Ruhe ein. Wir gehen jetzt über leere Felder. Vor etlichen Wochen ſchritten wir noch durch die Getreidefelder und durch ernte⸗ ſchwere Gärten und ſahen fleißiges Landvolk in nimmer⸗ müder Tätigkeit die Frucht ernten. Jetzt ſtehen die Felder kahl und verlaſſen. And des Morgens ziehen milchige Nebel⸗ ſchwaden den Bach entlang. 5 Wie eine immer ſchaffende Mutter, die kurz vor ihrer Nachtruhe die Hände für wenige Augenblicke in den Schoß gleiten läßt, kommt einem die Heimak vor. Das Tagewerk der Erde liegt hinter ihr. Nun ſei ihr die kommende Win⸗ terruhe gegönnt, die ſie braucht zu neuer ſchwerer Arbeft, wenn wieder Frühlingsſtürme durch das Land brauſen und alles von neuem knoſpen und blühen will in dem großen weiten Gottesgarten. . Gefahren der Straße für Kinder. Beim Ueberque⸗ ren der Schienenſtraße in Waldhof geriet ein ſiebenjähriger Junge in die Fahrbahn eines Perſonenkraftwagens, von dem er erfaßt und auf den Gehweg geſchleudert wurde. Der Junge erlitt einen Naſenbeinbruch und eine Stirnverletzung. Straßenbahnzug gegen Laſtkraftwagen. An der Halte⸗ ſtelle Kobellſtraße ſtieß ein Straßenbahnzug gegen den zwei⸗ ten Anhänger eines Laſtzuges, wobet der Straßenbahnwagen an der vorderen Plattform ſtark beſchädigt wurde. Die Arſache dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß der Führer des Straßenbahnzuges letzteren auf den naſſen Schienen nicht rechtzeitig zum Stehen brachte. i Zuſammenſtoß auf der Reichsautobahn. Durch Un⸗ vorſichtigkeit fuhr auf der Reichsautobahn bei km 69,5 ein Perſonenkraftwagen auf einen haltenden anderen Perſonen⸗ kraftwagen auf und beſchädigte dieſen ſtark. Fahrzeuge müſſen verkehrsſicher ſein. Bei einer vor⸗ genommenen Verkehrskontrolle wurde ein Lieferkraftwagen, an dem die Fuß⸗ und Handbremſe unwirkſam war und die Steuerung einen toten Gang von 80 Grad hatte, beanſtan⸗ det und ſichergeſtellt. Das Fahrzeug war außerdem erheb⸗ lich überlaſtet. — Mahnung verhindert nicht die Verjährung. Daß Lohnanſprüche von der Verjährung bedroht ſind, iſt allgemein bekannt. Nicht aber iſt genügend bekannt, daß Mahnungen allein die Verjährung nicht hindern. So hat das Reichs⸗ arbeitsgericht(48⸗36) erſt füngſt wieder ausgeſprochen, daß die hrung nicht dadurch ausgeſchloſſen wird, daß der Lohngläubiger über ſeine Forderung mit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront verhandelt und den Internehmer, der ihm den Lohn ſchuldet, mehrfach um den Rückſtand mahnt. Die For⸗ derung muß immer vor Ablauf der Verjährungsfriſt ent⸗ weder von dem Lohnſchuldner anerkannt werden oder der Gläubiger muß die Klage bei dem Arbeitsgericht erheben, 0 damit ſein Recht nicht durch Verjährung untergehen kann. — Ausſtellung von Jeugniſſen an enklaſſene Beamte. Beamte, welche im Dienſtſtrafverfahren oder aus ſonſtigen dienſtlichen Gründen ausſcheiden, dürfen keine Dienſtlei⸗ ſtungszeugniſſe erhalten. Solchen Beamten kann auf An⸗ trag von dem Leiter der vorgeſetzten Dienſtſtelle nur eine Dienſtzeitveſcheinigung ausgeſtellt werden. In dieſer darf auf Wunſch die Art der Beſchäftigung kurz angegeben wer⸗ den, falls dienſtliche Gründe nicht entgegenſtehen und eine mißbräuchliche Verwendung der Beſcheinigung ausge⸗ ſchloſſen iſt. — Lautſprecherübertragung der Reichspoſt. Die Deutſche Reichspoſt wirkte bei großen Maſſenveranſtaltungen auf Grund ihrer Erfahrungen beratend bei der Aufſtellung der Lautſprechereinrichtungen mit. Um ſtörende Echoer⸗ ſcheinungen bei Lautſprecherübertragungen auf großen Plätzen zu verhüten, wurde ein Verfahren entwickelt, das es ermöglicht, den vom Redner weiter entfernten Laut⸗ ſprechern die Beſprechungsenergie mit einer Verzögerung zuzuführen, die der natürlichen Laufzeit des Schalles ent⸗ ſpricht. Eine ſolche Anlage wurde erfolgreich im Berliner Poſtſtadion erprobt. Ferner wurde eine fahrbare Laut⸗ ſprechereinrichtung in Auftrag gegeben, die bei Sonder⸗ veranſtaltungen ſchnell eingeſetzt werden kann. — Schulungsräume in Finanzämtern. In dem kürz⸗ lich begonnenen Neubau eines Finanzamtsgebäudes für die drei Finanzämter in Charlottenburg ſind auf Anre⸗ gung von Staatsſekretär Reinhardt beſondere Räume für Schulungszwecke der Reichsfinanzbeamten vorgeſehen. Das große Schulungsprogramm des Staatsſekretärs erhält da⸗ durch eine neue Erweiterung. — Arkundenſteuer bei Sparbüchern. In einem Erlaß des Reichsfinanzminiſters heißt es: Sparbücher(Rech⸗ nungs⸗, Depoſiten⸗, Einlagebücher) enthalten in der Regel keine urkundenſteuerpflichtigen Schulderklärungen. Sie werden daher nicht, wie in einigen Landesſtempelgeſetzen, beſonders unter den Ausnahmen von der Beſteuerung auf⸗ geführt. Nur wenn aus der beſonderen Form des Spar⸗ buchs ausnahmsumeiſe geſchloſſen werden muß, daß die ein⸗ zelnen Einzahlungsquittungen eine Verpflichtung zur Rück⸗ zahlung darſtelten, kommt eine Erhebung der Steuer nach Paragraph 22 UrkStcd in Frage. „Ernſte Bibelforſcher“ vor dem Sondergericht. a Mannheim. Das Sondergericht hatte ſich mit zehn Angeklagten aus der Pforzheimer Gegend zu befaſſen, die der Aufbewahrung von Paketen mit Schriften der„Ernſten Bibelforſcher“ und ihrer Weitergabe angeklagt waren. Dieſe Literatur ſtammte aus einem Waggon Schriften, die noch vor dem Verbot im Jahre 1933 nach Süddeutſchland ge⸗ laugten und immer noch von Hand zu Hand gehen. Die Angeklagten waren alle geſtändig, ſie verneinen aber, an einer Verſammlung teilgenommen zu haben und bekennen 5 oſtentativ als„Zeugen Jehovas.“ Alle ſind auch aus der Evangeliſchen Kirche ausgetreten. Das Gericht kam zu fol⸗ endem Urteil: Frau Maria Freude, Grombach, Frau Emma ieth, Brötzingen und Eugen Volk, Liebenzell je zwei Mo⸗ nate Gefängnis, Adolf Becker, Altenſteig, Sofie Hörmann, Sulzfeld, Margarete Stöckle, Zeitz, Wilhelm Niederberger, Schwäbiſch⸗Gmünd je drei Monate, Georg Heilig, Gaisburg vier Monate Gefängnis, Frau Anna Berend, Zell i. W. ein Monat, Julius Dörflinger aus Viernsheim wurde freigeſpro⸗ chen. Die Angeklagte Antonie Hahn aus Pforzheim war nicht erſchienen: gegen ſie wurde Haftbefehl erlaſſen. a N Hausfrau, handle danach! Helferin im„Kampf dem Verderb von Nahrungsgütern“. Warum Kampf dem Verderb? J. Deutſchlands Lebensraum iſt ſehr eng. 140 Menſchen leben auf 1 qkm. Für 100 Menſchen ſtehen nur 45 ha landwirtſchaftlich genutzte Fläche zur Verfügung. Mit Aus⸗ l. Kolonien iſt, hat kein einziges Land der Welt eine ſo enge landwirtſchaft⸗ nahme von England, das dafür reich an liche Fläche im Vergleich zur Bevölkerungsdichte. 2. Deutſchlands Nahrungsfreiheit muß geſichert ſein. Das Deutſchland mit ſeinen notwendigſten Nah⸗ rungsgütern unabhängig vom Ausland ſein muß. Deviſen müſſen aufs äußerſte geſpart werden, ſo daß auch aus dieſem Grunde alles aufzubieten iſt, aus dem grenz⸗ und raumge⸗ bundenen Bauernhof Deutſchland heraus die Ernährung des bedeutet, daß Volkes zu ſichern. Die Nah rungsfreiheit wird erreicht durch: a) Mehrerzeugung, b) beſtmögliche Erhaltung des erzeugten Nah⸗ rungsgutes bis zum Verbrauch. Die Erzeugungsſchlacht iſt die Grundlage für 0. Verderb auf dem Ernährungsgebiet wird dann von Erfolg gekrönt ſein, wenn emerſeits neue Wege zum Auffangen bisheriger Totalver⸗ luſte erſchloſſen werden, ſo beim Transport, bei der Be⸗ und Verarbeitung, bei der Lagerung uſw. und wenn andererſeits das Nahrungsgut ſachgemäß richtig und pfleglich behandelt wird. Mehr als 1,5 Milliarden Rm. Verluſte ſind alljährlich durch Nichtbeachtung dieſer Notwendigkeiten zu ver⸗ zeichnen. Wenn in einem Haushalt pro Kopf nur für 4 Pfennig täglich verlorengeht, ſummiert ich dieſer Verluſt in einem Jahr, auf das ganze Volk umgere net, auf 977 Millio⸗ nen Rm. Die Hausfrau iſt Trägerin der Hauswirtſchaft; ihr fällt im Kampf dem Verderb eine verantwortungsvolle und Durch ihre Hand gehen nahezu 20 Milliarden Rm. zur Beſtreitung der Ernährung der Wie ſie ſchaltet und waltet, haushält und ſich richtig auf die ſchollengebundene Ernährung einſtellt, iſt von die Mehrerzeugung. Der Kampf dem große Aufgabe zu. Familie. ausſchlaggebender Bedeutung. Die Durchführung von„Kampf dem Verderb“. Kampf dem Verderb hat bereits da einzuſetzen, wo das Nahrungsgut erzeugt wird, alſo auf dem Bauernhof. Darum erſtrecken ſich die Maßnahmen zur Durchführung der Erzeugungsſchlacht in erheblichem Ausmaße auch auf die Behandlung der geernteten und erzeugten Güter. Alle An⸗ ſtrengungen wurden gemacht, um in den Lebensmittelbe⸗ und berarbeitungsbetrieben alle Verluſtquellen ausfindig zu machen, um ſie nunmehr auszuſchalten. Der Handel wird umfangreich aufgeklärt und geſchult über richtigen Einkauf, richtigen Transport und richtige Lagerung, damit Verluſt⸗ quellen weitmöglichſt auch hier ausgeſchaltet werden. Ber der deutſchen Hausfrau kommt es darauf an, das, was auf dem Bauernhof mit großer Kraftanſtrengung und hohem Arbeitseinſatz erzeugt wurde, was in weiterem Verlauf der Nahrungsmittelherſtellung und Verteilung durch pflegliche Behandlung, zweckmäßige Verpackung, ſachgemäßen Lagerung an Werten erhalten und ſparſamen und zweckentſprechenden Verbrauch zur höchſten Nutzbarkeit zu bringen. Ihre Auf ga⸗ Transport und richtige geſteigert wurde, durch ben ſind folgende: J. Einkauf ſachlich richtig und zur richtigen Zeit. Die Erzeugung liegt bei uns jahreszeitlich verſchieden. Im Sommer und im Herbſt haben wir viel Obſt und Ge⸗ müſe zur Verfügung, im Spätherbſt, Winter und Anfang Frühjahr mehr Fleiſch und winterfeſte Erzeugniſſe wie Kar⸗ toffeln, Kohl uſw. Die großen Heringsfänge finden im Herbſt ſtatt. Milch, Eier, Käſe, Quark gibt es in höherem Maße im Frühjahr. Nach dieſen Geſichtspunkten, alſo nach jahres⸗ zeitlichem Anfall, ſoll ſich die Hausfrau in ihrem Küchen⸗ zettel richten. 2. Richtige Aufbewahrung. Die Hausfrau ſoll nicht mehr einkaufen, als ſie über den ſofortigen Verbrauch hinaus richtig aufbewahren kann. Bei der Aufbewahrung muß ſie eine Reihe ſcheinbarer Kleinigkeiten beachten, ſo die zweckmäßige Einrichtung der Speiſekammer und des Wirt⸗ ſchaftskellers im Siedlungshaushalt. Brot gehört in die Blech⸗ doſe, Milch wird im Porzellankrug aufbewahrt, Eier in Eierſtändern, Wurſt und Aufſchnitt ſoll nicht auf dem Teller, ſondern in Pergamentpapier aufbewahrt werden, Käſe gehört unter eine Käſeglocke oder unter zwei Teller, Butter gehört in undurchſichtige Gefäße. Getreideerzeugniſſe wie Mehl. Grieß fw. gehören in Blechdoſen, Ton⸗ und Steingut⸗, Porzellan⸗ oder Glasgefäße, gut zugedeckt, Teigwaren wiederum in Säck⸗ chen. So gibt es vieles zu beachten, was der ſorgfältigen Aufbewahrung und damit der Erhaltung dient. In der heißen und ſchon wärmeren Jahreszeit iſt natürlich ein Kühlſchrank ob Eisſchrank elektriſcher oder Gaskühlſchrank— beſonders zweckmäßig. 3. Verluſtloſe Zubereitung. Anſer koſtbares Nahrungsgut muß auch richtig in der Zubereitung behan⸗ delt und darf nicht durch falſche Kochkunſt vernichtet werden. Zu ſtarkes Wäſſern von Nahrungsmitteln hat Auslaugen der Nährſtoffe zur Folge. Verluſte entſtehen durch un⸗ ſachgemäße Vorbereitung, z. B. zu dickes Schälen von Kar⸗ toffeln oder Gemüſe, falſches Enthäuten von Fleiſch. Zu lange Kochzeit hat Herabſetzung der Ausnutzbarkeit der Nährſtoffe im Körper zur Folge. 4. Verarbeitung von Reſten. Auch Reſte geben ſchmackhafte Gerichte— wenn ſie richtig zubereitet werden. Die Reſteverwertung iſt gut durchzuführen z. B. bei der Bereitung von Aufläufen aus Fleiſch⸗, Fiſch⸗, Gemüſe⸗, Kar⸗ toffelreſten oder auch zur Salatherſtellung. Gut durchdachte Rezepte haben findige Hausfrauen in großer Zahl heraus⸗ gearbeitet. 5. Die Haltbarmachung. Der Ueberſchuß an ein⸗ zelnen Nahrungsmitteln in einzelnen Jahreszeiten muß verar⸗ beitet werden, um in erzeugungsarmen Zeiten einen Vorrat zu haben. Die Hausfrau kann auch hier mitwirken. Im April, Mai und Juni legt ſie Eier ein, im Sommer wird Obſt zu Marmeladen, Gelees und Säften verarbeitet, auch Gemüſe kann eingelegt werden. Hat ſie gute Lagermöglichkeit, wintert ſie im Oktober ihre Kartoffeln ein. Während der Wintermonate legt ſie ſich eine Zuckerſparkaſſe an, die ihr in der nächſten Einmachzeit gute Dienſte leiſtet. Wir wollen mit dem zufrieden ſein, was uns die deut⸗ ſche Scholle im Laufe der Jahreszeiten ſpendet. Wir wollen an dem Glauben und an der Ueberzeugung feſthalten, daß für den Menſchen der deutſchen Erde die Nahrungsmittel, die unter derſelben deutſchen Sonne und denſelben klimatiſchen Bedingungen heranwachſen und reifen und dem gleichen Jah⸗ reszeitwechſel unterworfen ſind wie er ſelbſt, auch die zu⸗ träglichſten für ſeine Ernährung ſind. Wir wollen unſere koſtbaren Nahrungsgüter pfleglich behandeln, ſorgfältig ausnützen und erhalten, damit die nicht einfache Aufgabe, den Lebensraum für alle Volksgenoſſen zu ſichern, hundertprozentig erreicht wird. Filmſchau Sport und Soldaten. Ein Film, der die Jugend begeiſtert, der bei den alten Soldaten Erinnerungen wach⸗ ruft, bei dem ihm ſicherlich ein gewiſſer Neid aufkommen wird, wenn er beobachten kann, wie es uner Führer auch hierbei verſtanden hat, den deutſchen Menſchen zu erfaſſen. Soldatſein heißt Dienſt an uns ſelbſt, Erziehung zum körperlich tüchtigen Menſchen, Einleben in die Volks⸗ gemeinſchaft, Liebe zum Vaterlande und daraus ent⸗ ſpringend die reſtloſe Einſatzbereitſchaft bis zur Selbſt⸗ aufgabe. Dieſer Film wurde im Auftrage des Reichs⸗ kriegsminiſteriums hergeſtellt und läuft in Verbindung mit dem Olympiafilm im hieſigen Palaſt⸗Theater kom⸗ menden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag. Die Eltern werden gebeten, es der Jugend zu ermöglichen, daß ſie reſtlos den Sondervorſtellungen beiwohnen kann. Die Abendvorſtellungen ſind der Allgemeinheit reſerviert und zwar zu den ermäßigten Preiſen. Spieldauer eineinhalb Stunden. Der Kartenvorverkauf hat begonnen. Spenden für das Winterhilfswerk i nehmen grundſätzlich alle Banken und Geldinſtitute ent⸗ gegen. Konten jedoch werden nur bei folgenden Banken ge⸗ führt: Städt. Sparkaſſe, Karlsruhe, 3599 Badiſche Bank, Karlruhe, Nr. 6268 Bank der Deutſchen Arbeit, Karlsruhe, Nr. 61 Dresdner Bank, Filiale Karlsruhe Deutſche Bank, Filiale Karlsruhe. Das Poſtſcheckkonto lautet: Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes, Gauführung Baden, Karlsruhe, Nr. 360. Die Zeitung gehört in den Anterricht. gen von Wiſſen und Fertigkeiten erwerben, tiſch denkendes und handeindes Glied des deut werden ſoll, muß auch lernen, die Daraus ergibt ſich für die Schule geradezu die tung, ſich ebenfalls des Mittels der Zeitung zu bei und den Schüler zum der deutſchen Jugend wird dieſe Forderung nachdrückl erhoben. Im Preſſedienſt des Reichsjugendführers wi dazu ausgeführt, daß die ſchichtsu nterricht gehöre, denn ſie Kenntnis des Zeitgeſchehens für das es kein Geſchichtsbu geben könne. Immer bleibe in jungen Menſchen Abneigung gegen das Lehrbuch, das ausdrücklich ſie ihm genau wie allen anderen Menſchen vorliege, Auch der Wirtſchaftsteil der Zeitungen, ferner die Fragen des Rechts der Volksgeſundheit, der Siedlung und des kulturellen Lebens ſeien Dinge, in die man in der Schule ſich immer eine günſtige Arbeitsteilung zwiſchen Geſchichts⸗ und Deutſchunterricht finden laſſen. Natürlich könne die Zeitung immer nur Eintagsarbeit ſein. Aber ſie ſei not⸗ wendig als verbindendes Element zwiſchen dem Lehrſtoff und dem Geſchehen unſerer Tage. Gewinnauszug Vre 1. Klaſſe 48. Preußſſch⸗Süddeulſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gew Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 15 Ziehungstag 20. Oktober 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 5000 RW 315800 2 Gewinne zu 3000 28524 2 Gewinne zu 2000 1178980 14 Gewinne zu 1000 RM. 39865 102458 201452 216878 246804 286745 340627 26 Gewinne zu 800 Rl. 128822 129226 169184 172904 206881 284243 3050980 344583 347089 370073 389574 46 Gewinne zu 500 RM. 960 32826 66594 111881 113728 123769 131324 161668 166433 166783 183620 185977 192256 238885 243888 278790 303321 334478 346774 363826 367367 367580 369402 192 Gewinne zu 200 RM. 594 2284 2387 6875 8373 21983 23939 24923 26016 27889 33276 46697 47895 48427 61304 52795 57728 65885 68920 86164 67502 68801 71979 73290 75392 81289 82466 86312 99468 89785 102737 J07436 112548 116913 124058 124426 127504 134941 152517 158925 161184 161356 161483 172101 172758 178819 189806 183029 187084 187604 188139 188828 200475 204250 2975823 207544 218011 226185 230681 234425 244971 248924 251244 281945 255883 258251 284148 266809 267060 271586 279808 2837985 288522 300970 303296 303961 304188 308913 320338 324403 327663 329485 332776 341500 360585 370365 377658 381 902 386339 38648 386433 388103 388462 389250 394886 399186 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 3162 2 Gewinne zu 10000 RM. 241894 4 Gewinne zu 5000 RM. 121549 388077 6 Gewinne zu 3000 RM. 200859 339457 340760 4 Gewinne zu 2000 RM. 268875 355166 20 Gewinne zu 1000 RM. 8055 20856 27587 90634 1373870 228178 251517 254068 351139 369650 22994 138838 178838 212288 33157 55537 22 Gewinne zu 800 RM. 21701 227346 250901 275853 314307 819502 369345 56 Gewinne zu 500 RM. 20819 44309 50368 64135 74250 113425 184598 139192 145237 150330 163745 174357 179716 188277 192681 2908886 299585 282074 265861 288518 298374 315797 322589 323757 347368 347426 356591 383083 146 Gewinne zu 200 RM. 1173. 11693 15767 15932 17688 35249 35964 39162 39337 53499 57655 58642 61348 64558 67357 70568 75338 76311 78047 80308 88910 99083 109680 128950 13661 131887 143863 144386 153465 155332 158527 179639 182307 184328 2 221360 239807 243014 244542 245834 254711 263190 g a 290529 298351 299904 302186 356259 357919 382790 382921 —— e. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Donnerstag, 22. Oktober, 20 Uhr: Miete G 4 und 2. Sondermiete G 2, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 133 bis 135: Richelieu, Schau⸗ ſpiel von Paul Joſeph Cremers. Freitag, 23. Oktober, 19.30 Uhr: Miete B 5 und 1. Sondermiete B 3, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 342 bis 344: In neuer Einſtudierung: Wilhelm Tell, Schauſpiel von Schiller. 222: AAA dd e b Verſammlungs⸗ Kalender. CC ͥ ĩͤ b ²˙Ü1wwww y Evang. Kirchenchor. Heute abend punkt 8 Uhr Probe im Löwen. Sammel ⸗Anzeiger Hur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Verkeufsgenoſſenſchaſt. Wir empfehlen zur Steigerung des Milchertrags Erdnußkuchen, Palmkernkuchen, Koloskuchen, Soyaſchrot und Milchmiſchfutter„Sahna“. e Palast Theater N Orts bauernſchaft. eee e bes öchloß⸗rllchall Fectengen Am Montag Freiburgerſtr. r. u. d. Unterdorf; 2! 1X11. g f 2 Inhaber: Albert Maas. Ich bitte die Landwirte, die Kartoffel]; bereitzuhalten. Am Dienstag Freiburgerſtr. l. u. d. Anterdorf Der Ortsbauernführer. bananen Sämtliche Drucicarleiteu. werden in jeder Ausführung raschestens angefertigt in der Neckar-Bote-Druckerei Auneeenddddeddwmommdammadmdmde Am kommenden Sonntag, 25. Okt., zur Nachkirchweihe 21 Cklober fest in sämtlichen Räumen der Schloß-Wirtschaft. 5 Im großen Bierkeller: Ia. Stimmungsmusik, Eintritt frei Tanz im Saal ab 7 Uhr abends N J In allen Räumen Bier-Ausschank ff. Pfisterer-Spezial 3; Hierzu wird die hiesige Einwohnerschaft sowie die der Umgebung freundlichst eingeladen. . eee rohes Rauffee aus friſchen Röſtungen in eigener Groß-Röſterei. Gute bewährte Miſchungen 125 gr-Paket 63, 75, 85 Pfg. 250 fr-Paket 1.25, 1.50, 1.70 Eine billige Milchung, offen 125 fr 47 Pfg. Schrelbers Kaffee, goffeinfrel 125 gr-Paket 65 Pfg. Schreibers Kaffee⸗Erſatz⸗Miſchung (250% Bohnen, 75% Malz 250 gr-Paket 38 Pfg Malzkaffee, offen % Kg 26 Pfg. immer wäſchtt man mt ,. 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