el nsheig 1 hörigen ter. — ltr ft ieee Unmut Inu umu en llenet l Gar⸗ ngerſt. elohg. raße ß Rr. 250(2. Blatt). Neeko Bote Samstag, 24. Oktober 1936 inkehr, in denen du 5 f gewinnſt! Reich iſt, wer die Volk, greif zum 3 NSg. Wieder einmal wird zur„Woche des Deutſchen Buches“ aufgerufen, die vom 25. Oktober bis 1. November zur Durchführung gelangt. Eine Woche lang ergeht an je⸗ den einzelnen der Ruf, zum deutſchen Buch zu greifen und ſich hier Erbauung, fachliche Förderung und Unterhaltung zu ſchaffen. Der Präſident der Reichsſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Johſt, hat zu dieſer Werbewoche die Worte geprägt:„Unſere Gemeinſchaft hat uns gelehrt, die Liebe zum deutſchen Buch gemeinſam zu bekennen; was nur noch Soche des einzelnen ſchien, wieder zum Erlebnis des ganzen Volkes zu machen!“ Für das deutſche Buch zu werben, iſt Pflicht für jeden Volksgenoſſen, und darum finden ſich auch alle Stellen von Partef und Staat zuſammen, um dieſen großen Werbefeld⸗ zug mit Erfolg zu beſtreiten. Die„Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz“ hat aus dieſem Anlaß einmal die Zentrale der Buchwerbewoche aufgeſucht, die ſich im Thü⸗ kingenhaus gegenüber dem Kaiſerhof in Berlin befindet. „Sie ſehen uns gerade hier bei der Arbeit, ſozuſagen 15 Minuten vor Toresſchluß“, tritt uns der Geſchäfts⸗ ührer der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche Buch⸗ werbung, Pg. Reinhart, entgegen,„denn nun iſt ja die Vorarbeit nahezu abgeſchloſſen und draußen im Lande rollt die Werbewoche für das deutſche Buch an. Wenn Reichsminiſter Dr. Goebbels am 25. Oktober in der Wei⸗ marhalle die Werbewoche eröffnen wird, dann iſt damit der offizielle Beginn der Werbung gegeben. Partei- und Staatsſtellen, Behörden und Wirtſchaft ſetzen ſich nun ge⸗ meinſam ein für dieſen Feldzug, der dem deutſchen Buche ſchlechthin gilt. Wir werden in dieſen Jahre 11 Millionen vierſeitiger Werbeblätter verteilen, die in ſechs Gruppen unter den Leitworten:„Der Arbeiter und das Buch“, „Jugend und Buch“,„Frau und Buch“,„Bauer und Buch“,„Soldat und Buch“ und„Der Be⸗ amte und das Buch“ aufgeteilt ſind, und die in der Haupt⸗ ſache durch die Organiſationen, alſo die Deutſche Arbeits⸗ front, die Reichsjugendführung, die NS⸗Frauenſchaft, den Reichsnährſtand, das Reichskriegsminiſterium, den Reichs⸗ bund der Deutſchen Beamten ſowie den deutſchen Buch⸗ handel verbreitet werden.“ Wir nehmen einmal die Verzeichniſſe zur Hand, denen immer ein Vorwort eines Miniſters oder Reichsleiters beigegeben iſt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat dem Verzeichnis„Der Arbeiter und das Buch“ die Worte„Im neuen Deutſchland muß der Arbeiter Anteil haben an allen Kulturgütern des Volkes. Darum: dem deutſchen Arbeiter das deutſche Buch!“ vorangeſtellt. Der Auswahl„Frau und Buch“ gibt die Reichsfrauenführerin Gertrud Scholtz⸗ Klink das Geleitwort:„Wieweit die deutſche Frau künftig die neue Wirklichkeit unſeres Volkes miterlebt und mitge⸗ ſtaltet, wird weſentlich davon abhängen, welche Bücher auf das Gemüt der Frau einwirken.“ So bringt jedes dieſer Auswahlblätter neben dem Vorwort auch eine Zuſammen⸗ ſtellung guter Literatur mit einem entſprechenden Hinweis auf den Verlag und den Koſtenpreis. 5 „Dieſe Woche des Deutſchen Buches“, unterbricht uns der Leiter der Preſſeſtelle, Pg. von Kommerſtädt, in un⸗ ſeren Betrachtungen,„baut ſich organiſch in die über das ganze Jahr verteilten Werbefeldzüge ein, denn zu Beginn des Jahres ſteht zunächſt die Fachbuchwerbung im Zu⸗ ſammenhang mit dem Reichsberufswettkampf im Vorder⸗ grund, dann folgt die Aufklärungs⸗ und Werbeaktion für das Schulbuch. Der Reiſe⸗, Sport⸗ und Ferienliteratur iſt ebenfalls Raum für Werbung vorbehalten, und im An⸗ ſchluß daran wird in jedem Jahr die„Woche des Deutſchen 17 0 durchgeführt, die für das deutſche Buch allgemein ru 125 Die Verteilung der vierſeitigen Werbeblätter fordert gleichzeitig jeden einzelnen auf, in eine Buchhandlung zu oben und ein Leſezeichen mit einem Prämienſchein koſten⸗ os entgegenzunehmen. Auf Grund des Prämienſcheines nimmt der Inhaber des Leſezeichens an einer Verloſung keil, für die zahlreiche wertvolle Prämien ausgeſetzt ſind, o wurden vom„Amt für Reiſen, Wandern und Urlaub“ der NS. Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Madeira, Norwegen⸗ und Deutſchlandreiſen geſtiftet, weiterhin ſind zahlreiche Buchpreiſe, Hausbüchereien ausgeſetzt, ſo daß leder ohne irgend welche Koſten und Verpflichtungen an dieſer Verlofung teilnehmen kann. Bis zum 15. Januar des nächſten Jahres erfolgt ſpäteſtens die Verloſung dieſer rämienſcheine, während die Ausgabe der Leſezeichen im Buchhandel bis zum 15. Dezember dieſes Jahres vorge⸗ nommen wird. Wie arbeitet die Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche Buchwerbung, wie geſchieht der Einſatz der örtlichen Wer⸗ begemeinſchaften? Nach den Angaben des Leiters der Reichsarbeitsgemeinſchaft für Deutſche Buchwerbung, Mi⸗ niſterialrat Dr. Wismann, werden die Werbemaßnahmen und Veranſtaltungen von dem Einſatz der örtlichen Werbe⸗ gemeinſchaften getragen. Alle ihr angehörenden Vertreter bon Bilenſtſteuen und Organisationen— insbeſondere auch alle während der Fachbuch⸗ und Sportbuchwerbung neu hinzugetretenen örtlichen Beauftragten— ſetzen ſich für die Durchführung der Buchwoche ein. Eine beſonders enge Verbindung wird auch zu den örtlichen Gliederungen der Reichsbetriebsgemeinſchaft„Druck“ gehalten. Wir haben heute an jedem Ort eine ſolche Werbegemeinſchaft, die ſtändig für das Buch als Kulturfaktor eintritt. In ihr ſind ähnlich wie in der Reichsarbeitsgemeinſchaft— die Vertreter von Partei und Staat, der Behörden und Wirt⸗ ſchaft in gemeinſamer Arbeit vereinigt. „Wir haben von Seiten der Reichsarbeitsgemeinſchaft“, berichtet uns der Werbefachmann Brugger,„rechtzeitig Informationsmaterial an alle intereſſierkten Stellen, vor allem an die geſamte deutſche Tagespreſſe, an die Organi⸗ ſations⸗ und Fachpreſſe herausgehen laſſen, um ſo die „Woche des Deutſchen Buches“ propagandiſtiſch vorzuberei⸗ ten. Zahlreiche Bildmatern und Plakate werben ebenfalls für das deutſche Buch. Es geht uns darum, daß die Wer⸗ bung bis in das letzte Dorf dringt, daß jung und alt, Mann und Frau von dieſem großen Feldzug erfaßt wer⸗ den und ſelbſt zum Buch greifen.“ Die deutſche Preſſe ſetzt ſich laufend für das deutſche Buch ein, hilft durch ihre Veröffentlichungen, durch Buch⸗ beſprechungen das gute deutſche Buch fördern. Die fil⸗ miſche Arbeit ſteht auch für die Propaganda zur Ver⸗ fügung, die von der Reichsarbeitsgemeinſchaft hergeſtellten Kulturfilme über das deutſche Buch ſind als Vorprogramm⸗ filme durch alle Gaue Deutſchlands gegangen, es wurden eine Anzahl von Schmalfilmkopien hergeſtellt, die über die Abteilung Film der Reichspropagandaleitung an alle Schulen und Organiſationen gegeben werden. Der Rund⸗ funk ſteht ebenfalls im Dienſte der deutſchen Buchwer⸗ bung und außer der Rede des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels werden eine ganze Reihe von Sendungen das Buch zum Mittelpunkt haben. Zu dieſem Einſatz von Preſſe, Film und Funk kommen auch noch die Buchausſtellungen in zahlreichen Städten Deutſchlands, denen ebenfalls die Aufgabe zufällt, für dieſes lebendige Zeugnis deutſchen Kulturſchaffens, das Buch, zu werben. „So ſchließt ſich unſer Kreis der Werbemittel“ führte Pg. Reinhart zum Schluß unſeres Beſuches aus;„der Ein⸗ ſatz jedes einzelnen deutſchen Volksgenoſſen hilft auch hier, ein hohes Ziel zu erreichen, denn das Buch iſt ja der Weg⸗ bereiter großer Ideen, großer Schöpfungen.“ Wilhelm Schnauck. Schluß mit der Hetzliteratur! Vorſchlag deutſcher Verleger und Buchhändler. Weimar, 24. Okt. Der Bund reichsdeutſcher Buchhänd⸗ ler als die Geſamtorganiſation des deutſchen Buchhandels und Verlages hat am Freitag zur„Woche des Deutſchen Buches“ in Weimar folgende Entſchließung gefaßt: In der augenblicklichen Verwirrung der Welt verſuchen gewiſſenloſe Hetzer, Europa in eine Entwicklung hineinzu⸗ treiben, die unvermeidlich zur Kataſtrophe und damit zu einer Gefährdung der abendländiſchen Kultur führen muß. In dieſer Schickſalsſtunde des Abendlandes gedenken die in der Goetheſtadt Weimar anläßlich der„Woche des Deut⸗ ſchen Buches“ zuſammengetretenen Vertreter aller deutſchen Verleger und Buchhändler der großen Verantwortung, die ſie als Mittler unvergänglichen Geiſtesgutes tragen. Sie verpflichten ſich, keine Bücher zu verlegen und zu vertrei⸗ ben, die unter böswilliger Verzerrung der hiſtoriſchen Wahrheit das Staatsoberhaupt eines Landes oder ein Volk beleidigen, oder die Einrichtungen und Ueberlieferun⸗ gen, die einem Volk heilig ſind, verächtlich machen. In der Gewißheit, dem europäiſchen Frieden einen Dienſt zu er⸗ weiſen, erklären ſie ſich bereit, mit ausländiſchen Verlegern und Buchhändlern, die vom gleichen Geiſte der Verant⸗ wortung getragen ſind, in einen Meinungsaustauſch über eine internationale Vereinbarung zu treten. „Kampf um 1,3 Milliarden“ Jeierliche Eröffnung der Kölner Ausſtellung. Köln, 23. Oktober. In der Kölner Meſſe wurde die Ausſtellung„Kampf um 1.5 Milliarden“, die im Mittelpunkt der großen Reichs⸗ werbeaktion ſteht, im Beiſeinm von Vertretern der Reichs ⸗ regierung, der Partei, der ſtaatlichen, provinziellen und ſtädtiſchen Behörden, der Wirtſchaft und des Heeres feier⸗ lich eröffnet. Nach muſikaliſchen Darbietungen einer Arbeitsdienſt⸗ kapelle begrüßet der Oberbürgermeiſter der Hanſeſtadt Köln, Dr. Rieſen, die Ehrengäſte. f Anſchließend ſprach der Landesſtellenleiter des Reichs⸗ miniſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Toni Winkelnkemper über die politiſche Bedeutung der Reichswerbeaktion und der Ausſtellung. Jeder Beſucher der Ausſtellung müſſe ein lebendiger Propagandiſt ihrer Ziele werden. Darnach ſprach der Vorſitzende des Vereins Deutſcher Ingenieure, Direktor Dr. Ing. Schult⸗Berlin. Der Red⸗ ner betonte, daß es keine zuverläſſigen Angaben über die wertmäßige Höhe aller im Rahmen der Volkswirtſchaft guftretenden Verluſte gebe. Wenn man alle Verluſte er⸗ faſſen könnte, ſo dürfte ſich mühelos eine weitere Milliarde ergeben. Das aber bedeute eine Verſchwendung von Ar⸗ deitsgut die wir uns bei einer Einfuhr von Rohſtoffen und Lebensmitteln im Wert von insgeſamt über 4 Milliarden Mark nicht leiſten könnten. Staatsſekretär Backe etöffnete ſodann in Vertretung des infolge ſeines Unfalls verhinderten Reichsernährungsminiſters Darre die Aus⸗ ſtellung mit einer Anſprache, in der er u. a. ausführte: Trotz aller Anſtrengungen der Landwirtſchaft könne bei dem heutigen Stand der Erzeugung nach den neueſten Be⸗ rechnungen des Inſtituts für Konjunkturforſchung nicht mehr als 83 v. H. unſeres Bedarfs aus der eigenen Scholle gedeckt werden. Wie gewaltig dieſe Leiftung ſei, werde klar, wenn wir uns demgegenüber vor Augen hiel⸗ ten, daß im Jahre 1927 nur 65 v. H. unſeres Bedarfs im eigenen Land erzeugt worden ſeien, daß ſeit der Macht⸗ übernahme mehr als 6 Millionen arbeitsloſe Volksgenoſſen wieder Arbeit bekommen und dadurch ihre Kaufkraft er⸗ höht hätten und daß außerdem die jährlich ſteigende Be⸗ völkerungszahl allein für die gleichbleibende Deckung eine beträchtliche Erzeugungsſteigerung notwendig gemacht habe. Die Beſchaffung der uns jetzt noch fehlenden Lebens⸗ mittel durch Einfuhr aus dem Ausland ſei aber bei den begrenzten Ausfuhrmöglichkeiten eine ſchwierige Aufgabe. Die uns zur Verfügung ſtehenden Nahrungsgüter wür⸗ den nicht nur von 68 Millionen Deutſchen verzehrt, ſondern auch von dem großen Heer der Feinde unſerer Nahrung: Froſt, Hitze, Bakterien, Inſekten, Ratten, Mäuſe und wie ſie alle heißen mögen. Dieſe vielen Feinde fräßen jährlich Nahrungsgüter im Werte von rund eineinhalb Milliarden Mark, was faſt genau dem Wert unſerer Nahrungsmittel⸗ einfuhr im Jahre 1935 entſpricht. Wenn in jeder Küche, in jedem Keller, in jedem Gewerbebetrieb und jeder Gaſt⸗ ſtätte, auf jedem Speicher, jedem Kühlhaus und nicht zuletzt auf jedem Bauernhof der Kampf gegen den Verderb ener⸗ giſch aufgenommen werde und es damit nur gelinge, den Verderb um vielleicht ein Drittel zu ſenken, ſo ſei damit ſchon ein Erfolg erzielt, der ſich auf unſere Außenhandels⸗ bilanz bereits recht günſtig auswirken müſſe. Die Ausſtellung rufe nicht nur zum Kampf gegen den Verderb an Nahrungsmitteln auf, 0 ſie ſage gleich⸗ zeitig dem Verderb und der Verſchleuderung von induſtriel⸗ len Werkſtoffen den Kampf an, durch den in Verfolg des Vierjahresplanes auch auf dem Gebiet der gewerblichen Wirkſchaft zu einer beſſeren Ausnutzung des Vorhandenen und zu einer Verringerung der Einfuhr beigetragen werden jolle. „Möge die Ausſtellung, die ich hier zu eröffnen die Ehre habe, unſer Volk erziehen helfen. Mit dieſem Wunſch eröffne ich die Ausſtellung„Kampf um 1,5 Milliarden“, Entwicklung des Genoſſenſchaſtsweſens WD. Das Jahrbuch des Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ verbandes für das Berichtsjahr 1935 liegt nunmehr vor. Es enthält die endgültigen Ergebniſſe der ſtatiſtiſchen Erhebun⸗ gen für das Kalenderjahr 1935 ſowie eine eingehende Dar⸗ ſtellung der bis zur Herausgabe des Jahrbuchs eingetretenen wichtigſten Ereigniſſe, ſoweit dieſe für das gewerbliche Ge⸗ noſſenſchaftsweſen von Bedeutung ſind. Es wird hervorge⸗ hoben, daß ſowohl die Entwicklung der Kreditgenoſſenſchaften als auch die der Warengenoſſenſchaften im 1 der allge⸗ meinen Wirtſchaftsbelebung ſteht. Bei den Kreditgenoſ⸗ ſenſchaften iſt ein erneutes Anwachſen der Umſätze feſt⸗ zuſtellen, auch der Einlagenzuwachs hat ſich fortgeſetzt. Be⸗ ſonders hervorzuheben iſt der Wandel in der Struktur der Kredite. Neukredite wurden vor allem zur Finanzierung kurzfriſtiger Aufträge, insbeſondere öffentlicher Aufträge ge⸗ geben. Das Bauzwiſchenkreditgeſchäft, ein Geſchäftszweig, der bereits in der Vorkriegszeit ſtark von den Kreditgenoſſenſchaf⸗ ten betrieben wurde, hat im Berichtsjahr an Ausdehnung zugenommen. Die Fortentwicklung der Warengenoſſenſchaften war nur unter Anſpannung aller Kräfte erreichbar. Wie ſehr gerade im gewerblichen Mittelſtand der Wert des genoſſen⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluſſes erkannt wird, zeigen nicht zu⸗ letzt die zahlreichen Neugründungen von Lieferungsgenoſſen⸗ ſchaften für die verſchiedenſten Handwerkszweige. Eine Darſtellung über die Bewegung und den Stand der deutſchen Genoſſenſchaften gibt der zweite Teil des Jahr⸗ buches. Die Statiſtit der im Freien Ausſchuß vereinigten genoſſenſchaftlichen Spitzenverbände erfaßt rund 46 000 von rund 53000 überhaupt beſtehenden Genoſſenſchaften. Sie zählen Anfang 1935 9,2 Millionen Mitglieder und beſitzen für 12,7 Milliarden Rm. Betriebsmittel. Allein vom U m⸗ ſatz der Kreditgenoſſenſchaften in Höhe von 42,4 Milliarden Rm. entfallen zwei Drittel auf die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften. Im ſtädtiſchen Genoſſenſchaftsweſen werden bei den Kreditgenoſſenſchaften in faſt allen Fällen Um⸗ ſatzſteigerungen ebenſo wie Steigerungen der Bilanzziffern feſt⸗ geſtellt. Von 1943(1840 ti. V.) Mill. Rm. Geſamtkapital entfallen 292 Mill. Rm. auf die eigenen Mittel. Rund 1,5 Milliarden Rm. Kredite konnten die Genoſſen⸗ ſchaften der deutſchen Klein⸗ und Mittelwirtſchaft zur Ver⸗ fügung ſtellen. Allein 700000 Stück dieſer Kredite oder 83 vH. der insgeſamt gegebenen Kredite entfallen auf ſolche bis zu 2000 Rm., rund 97 vH. der Kredite ſind ſolche bis zu 10000 Rm. Die Einlagen konnten ſich im Berichts⸗ jahr um 140 auf 1454 Mill. Rm. erhöhen. Damit wurden die Abzüge aus den Kriſenjahren 193132 wieder eingeholt. Die ſtädtiſchen Kreditgenoſſenſchaften weiſen einen Mitglie⸗ derſtand von über 1,1 Millionen Mitgliedern auf. Es ſind hier alle Erwerbsſchichten des deutſchen Volkes ver⸗ treten. Rund 26 000 deutſche Volksgenoſſen ſind in den Kreditgenoſſenſchaften tätig und mit ihnen ſozial verbunden. Es werden bei den Kreditgenoſſenſchaften 2,67(2,52) Millio⸗ nen Sparkonten und Konten in laufender Rechnung geführt. Auch dieſe Zahlen geben einen Einblick in die volksverbundene Tätigkeit der Kreditgenoſſenſchaften. Die Kreditgenoſſenſchaften konnten einen Reingewinn von 13,9(12,3) Mill. Rm. erzielen. Die Entwicklung der 15 ge⸗ noſſenſchaftlichen Kreditzentralen läßt in 1935 eine Aus⸗ dehnung ihres Geſchäftsumfanges auf 261(249) Mill. Rm. und ihres Umſatzes auf 10,0(8,8) Milliarden Rm. erkennen. Die Ziffern ſind das Spiegelbild der weiteren Erſtarkung der Einzelgenoſſenſchaften. Bei den Warengenoſſenſchaften linsgeſamt) zeigt ſich im Berichtsjahr eine weitere Zunahme der Waren⸗ umſätze auf 1738(1603 1. V.) Mill. Rm. Von den 310 000 Mitgliedern arbeiten rund 102 000(96 000) mit den Händler⸗ genoſſenſchaften(davon allein 40 000 mit den Kolonialwaren⸗ Einkaufsgenoſſenſchaften) und 85000(82 000) mit den Hand⸗ werker⸗Einkaufsgenoſſenſchaften(davon 38 000 mit den Bäk⸗ kergenoſſenſchaften). Die geſamten Betriebsmittel belaufen ſich auf 360 Mill. Rm. Die Zahl der insgeſamt arbeits⸗ mäßig und ſozial mit den gewerblichen Warengenoſſenſchaf⸗ ten verbundenen deutſchen Menſchen beträgt 51000. An Handwerker⸗Baugenoſſenſchaften wer⸗ den 96 gezählt, von denen 68 berichtende 81 Mill. Rm⸗ge⸗ ſamtes Betriebskapital aufweiſen. Die im Reviſionsverband Deutſcher Bauſparkaſſen e. V., Berlin, zuſammengeſchloſſe⸗ nen neun Genoſſenſchaften verfügten über 66 000 Mitglieder und 135 Mill. Rm. geſamte Betriebsmittel. * 3E SIN BESSER ALS HHR RUF* Die Schwiegermutter als komiſche, als läſtige, pein⸗ liche oder gehäſſige Figur iſt ſchon mit ſoviel Selbſtver⸗ ſtändlichkeit in die Karikatur eingegangen, daß es faſt vermeſſen erſcheint, hierzu und hiergegen etwas bemerken zu wollen. Das Urteil über die Schwiegermutter ſteht eben feſt. Steht es wirklich feſt? Wir wollen einmal ſehen! Zu⸗ nächſt ſei etwas zur Entſchuldigung der Schwiegermutter beigetragen. Die wenig erfreulichen Eigenſchaften, die zur Zielſcheibe des Spottes genommen werden,— worauf ſind ſie eigentlich zurückzuführen? Etwa auf Eigenliebe oder Bosheit oder Gehäſſigkeit? Auf Mangel an Verſtändnis oder guten Willen? Gewiß nicht! Sie gehen in der Regel zurück— auf Mutterliebe! Denn jede Schwiegermutter iſt Uun einmal in erſter Linie Mutter! Sie war Mutter, bevor ſie Schwiegermutter wurde, und ihrem liebevollen Herzen erſcheint alles, was die neugewonnene Tochter oder der Schwiegerſohn beginnen, ein Geringes im Dienſte des eigenen Kindes, als es ihr ſelbſt ſtets angelegen war. Darin liegt natürlich eine kleine Ungerechtigkeit; denn es gibt nicht zwei Menſchen auf der Welt, die das gleiche gleichartig zu tun imſtande wären. Selbſt wenn eine Handreichung oder Handlung von Mutter oder Schwieger⸗ ſohn gleich gemeint wäre, ſie würde doch einen anderen Ausdruck finden nach außen hin. Und das zu ſehen, geht Hier findet die Schwiegermutter Verſtändnis, und ihre Hilfe iſt gern geſehen. der Schwiegermutter mit dem leicht eiferſüchtigen und des⸗ halb leicht gekränkten Herzen ab. Denn Liebe macht nun einmal blind. Auch Mutterliebe. Und wie ſteht es ſonſt um die Schwiegermutter? Sie hat vielleicht bislang mit dem Sohn oder der Tochter in gemeinſamem Haushalt gelebt und durch die Verhältniſſe einen tätigen Anteil am Leben des Kindes gehabt. Selbſt wenn ſie das Glück hat— ein Glück mit zwei Seiten übrigens— weiterhin im Hauſe der Kinder zu leben, ſo iſt ſie doch plötzlich entthront. Eine Frau, gewöhnt, ihr Leben lang zu ſchaffen, zu disponieren und zu regieren, iſt plötzlich zur Untätigkeit verdammt. Die junge Kraft im Hauſe ſieht nur die andere Seite;: ihr Bemühen, die alte Frau zu entlaſten, kann nur Gereiztheit auf der anderen Seite als mangelnde Zuneigung, fehlendes Ver⸗ ſtändnis oder gar Undank deuten. Das ſogenannte„Alten⸗ teil“ hat für die alternde Frau aber herzlich wenig von der beſchaulichen Seelenruhe romantiſcher Bilder, es be⸗ deutet für ſie Verzicht auf tätigen Anteil am Leben ihres Kindes und an der Führung des Haushalts, der ihr ans Herz gewachſen iſt. Die vermeintliche Entlaſtung kann nur zu oft zur Belaſtung werden; Belaſtung der Nerven⸗ und Seelenkräfte, die nicht von heute auf morgen zu über⸗ ſtehen iſt. Und iſt es vielleicht einfach, fühlen zu müſſen, wie das Kind einem doch entgleitet, weil es naturgemäß jetzt dem Schwiegerſohn oder der Schwiegertochter angehört? Daß nicht mehr alle wichtigen Fragen zuerſt mit der Mutter beſprochen werden? Iſt es leicht, die vielen Abende allein zu ſein, gerade als alternder Menſch, der ſtets in der Er⸗ kenntnis lebt, daß die Tage gezählt ſind und daß es wohl⸗ verdient wäre, noch recht viel Freude zu haben? Iſt es leicht, um kleine Hilfeleiſtungen bitten zu müſſen, einen Beſuch, ein paar Stunden Beiſammenſein? Iſt es wirklich ſo leicht, mit freundlichem Geſicht und ſcheinbar unbeküm⸗ mertem Herzen dieſen ungeheuer großen Verzicht zu leiſten? Den Schwiegermüttern iſt ſchon viel Unrecht angetan worden. Mangel an Verſtändnis für ihre ſchwere Lage hat ſie in Situationen gebracht, die oft mißverſtändlich waren. Vielfach ſind ſie ſich wohl auch ſelbſt nicht klar geworden über die Zerriſſenheit ihres Weſens, über die vielerlei Gereiztheiten und kleinen Bosheiten, deren ſie wohl früher nie fähig geweſen. Wie oft klagen die alten Frauen, daß ſie ſich ſeit der Verheiratung ihres Kindes„ſo erſchreckend verändert“ hätten. Aber daran ſind ſie ſelbſt wohl nicht ganz ſchuldlos, denn es unterliegt ja auch ihrem Willen, ob ſie den neuen Stimmungen und Verſtimmungen zu viel Platz in ihrem Seelenleben gewähren wollen. Und doch muß man ihnen Gerechtigkeit widerfahren laſſen. Lebensmittel ſind ſehr wichtig! drum behandle ſie auch richtig! 1 Wie ſo oft bleibt es auch hier Aufgabe der jüngeren Menſchen, größere Liebe und größere Opferbereitſchaft auf⸗ zubringen. Das ergibt ſich aus der natürlichen Ehrfurcht vor dem älteren Menſchen. Die Jungen haben die Pflicht, der alternden Frau ihre ſchwierige Lage zu erleichtern. Sie ſind es, die im Glücke leben; ſie ſind ed, die das Leben vor ſich haben; für ſie bedeutet ein kleines Opfer nur noch eine Vertiefung des eigenen Glücks⸗ gefühls. Wer das einmal erprobt hat, wird das Wort„Schwiegermutter“ in anderer Bedeutung ausſprechen und erkennen, welcher Schatz an Liebe und ſtarkem Gefühl meiſt ungehoben bleibt. Die Schwiegermütter ſelbſt haben natürlich auch Pflichten! Ihre größte Aufgabe iſt es, ſich nach dem Teilver⸗ luſt ihres bisherigen Lebensinhaltes einen neuen zu ſchaffen. Sonſt liegt die Gefahr nahe, daß alles, was mit dem früheren Lebenskreis zu tun hat, mit eiferſüchtigem Herzen belauert, be⸗ obachtet und ungerecht überwertet wird. Das ſind die Grundlagen zu ſtändigen Mißſtimmungen und Strei⸗ tigkeiten. Ein neuer Lebensinhalt? Heute bietet ſich jedem die Möglich⸗ keit, in Zuſammenarbeit mit Gleich⸗ geſinnten Dienſt am Volke zu leiſten, und für alle, die mit ihm in Berüh⸗ rung kommen, ein Quell der Hilfs⸗ bereitſchaft zu ſein. Es iſt viel verlangt von einem al⸗ ternden Menſchen, wenn man ihm eine grundſätzliche Umſtellung rät. Aber iſt es nicht leichter, ſich dieſen inneren Aufſchwung zu geben und ein glück⸗ licher, ausgeglichener Menſch zu ſein, deſſen Nähe alle gern ſuchen— ſtatt in e Einſamkeit, mit der Welt zerfallen, die letzten Jahre zu verbringen? Es kommt im Grunde nur auf die Einſicht und den Willen an, auf die Energie zu dieſem Aufſchwung. Eva Schwandt Aufnahmen: Schrammen, Hübſchmann(Mauritius)— M. Niemand kann ſo gut die Kinder lenken wie die Großmutter, die ja auch Schwiegermutter iſt. Kreuz und Quer Die Norddeutſchen lernen Wein trinken— Patenwein ſtatt Eſſig.— Die Kühe in der Antergrundbahn.— Schuhe umſonſt.— Der Praſſer auf der Bühne. Das iſt ſo richtiges Wetter, ſich in eine warme, gemüt⸗ liche Stube zu ſetzen und bei der Lampe trautem Schein mit guten Glaſes ſich dem Alltag zu entrücken. Hilfe eines e Wein Gelegenheit dazu iſt ja genug vorhanden, ſeit durch die außer⸗ ordentlich erfolgreichen Patenweinaktionen auch ſolche Volks⸗ genoſſen, die es bisher nicht recht verſtanden, Wein trinken gelernt haben. Ja, nicht ohne Schmunzeln konnte man auf der großen Weinfahrt durch die geſegnete Pfalz vom Wein⸗ tor in Schweigen bis nach Bockenheim beobachten, daß allmählich auch die Norodeutſchen einen verfeinerten Geſchmack für den deutſchen Wein kriegen. Früher, ja da bevorzugte man im Norden unſeres Vaterlandes die ausländiſchen Rot⸗ weine. Jetzt aber kommt man dahinter, daß die auf deutſchem Boden gewachſenen Tropfen eigentlich doch viel gehaltvol⸗ ler, aromatiſcher, edler find. Dieſe Erfahrung vermittelt zu haben, iſt auch ein Verdienſt des Patenweines, und nicht das geringſte. Wie beliebt der Patenwein allenthalben ſchon geworden iſt, dafür zeugt auch ein köſtliches Begebnis, das aus einem Dörfchen nahe der lippiſchen Stadt Blomberg berichtet wird. Der Leidtragende war freilich der einzige Kolonialwaren⸗ händler des Ortes, die lachenden Nußnießer beſtanden in vie⸗ len Einwohnern. Das war nämlich ſo: Beſagter Kolonial⸗ warenhändler kam aus dem Staunen nicht heraus. Da kam nun ſchon der 15. oder 16. Kunde innerhalb eines Vormit⸗ tags, der einen Liter Eſſig verlangte. Wenn auch Einmach⸗ zeit war, dieſer ſtarke Eſſigbedarf fiel doch auf, zumal ſich auch Kunden einſtellten, die er ſonſt kaum in ſeinem Laden ſah. And am Nachmittag ging es nicht anders. Ja, es kamen ſogar Leute, die zum zweiten Male an dieſem Tage einen Liter Eſſig holten. Des Rätſels Löſung war dann für den Händler wenig erfreulich. Er hatte das Eſſigfaß mit einem Faß Patenwein aus Rüdesheim verwechſelt. Beide Fäſſer waren zuſammen eingetroffen und lagerten nebenein⸗ ander in einer dunklen Ecke eines Flures. Die Kunde von dem leckeren„Eſſig“ hatte ſich ſchnell im Dorfe rumgeſpro⸗ chen, und hernach hatte der Händler neben dem Schaden auch noch den Spott zu tragen. Wir unſererſeits können die ſchlauen„Eſſig“⸗Käufer nur beneiden. England machte in den letzten Wochen auch Propaganda für ein Getränd, das aber kein Wein war, ſintemalen auf dem Boden des Inſelreichs dieſe Gottesgabe nicht wächſt. Nein, die Milch war es, deren Verbrauch die Engländer ſteigern wollen. und ſo haben denn die Londoner nicht wenig geſtaunt, als ſie plötzlich eines Tages auf einer Unter⸗ grundbahnſtation mitten in der Stadt zwei ſchöne Milch⸗ kühe ſahen, die hinter einem mit der Aufſchrift„Trinkt mehr Milch“ verſehenen Gitter untergebracht waren. Natürlich verſäumte auch der eiligſte Fahrgaſt nicht, die hübſchen Tiere, die mit etwas erſtaunten Augen die ungewohnte umgebung muſterten, zu bewundern, und ganz London freute ſich über dieſe nette lebende Reklame, die hoffentlich auch ihren Zweck erfüllen wird, daß mehr Milch getrunken wird. Zweimal täglich fuhren die Reklamekühe ſogar mit der Untergrund⸗ bahn mit, des Morgens, wenn ſie gebracht wurden, und des Abends, wenn ſie in den Stall zurückkehrten. Sie werden in einen Sonderwagen verladen und brauſen— wahrhaft Kühe des 20. Jahrhunderts!— unter dem Häuſermeer der Weltſtadt dahin. Eine andere Art der Ankurbelung verſuchte ein Pariſer Schuhhaus. Es hat, da es offenbar mit dem Abſatz ſeiner Schuhe nicht zufrieden war— gemeint iſt natürlich der Ver⸗ kauf— eine Art Lotterie für ſeine Kunden eingeführt. Am Ende des Monats wird durch das Los jeweils ein Tag be⸗ ſtimmt, an dem alle Käufer die bereits eingekaufte Ware nachträglich geſchenkt erhalten. Die erfreuten Kunden brauchen dann nur ihre Kaſſenzettel vorzuzeigen, um den Betrag wie⸗ der zurückerſtattet zu bekommen. Der Erfolg dieſer originellen Werbung ſtellte ſich dann auch raſch ein: in ganz kurzer Zeit mußte die Firma ihr Perſonal verdreifachen; der Umſatz ſtieg rapid— die Speſen der Schuhlotterie, die Einnahme eines Tages, ſind gering gegenüber dem Mehrgewinn an den übrigen Tagen des Monats. 0 Aber, um von den Schuhen wieder auf Trinken und Eſſen zurückzukommen. Zurzeit läuft in einem Londoner Theater ein Schauspiel, bei dem der Held des Stückes gezwungen iſt, allabendlich große Mengen von Lebensmitteln zu verzehren, vor allem ſolche vegetariſcher Art. Das Stück geht nun ſchon ſeit Monaten über die Bretter dieſes Hauſes. And Abend für Abend muß der arme Mann, nur, weil es ſeine Rolle vorſchreibt, ſich als 8 8 Freßſack betätigen. Dem Publikum kamen aber allmählich Bedenken über die Realität — ten aus N 6 5 dem Publikum an die Theaterdirektion hervorging ſetzten die Zuſchauer Zweifel in die Echtheit der Lebensmik tel und meinten, alles ſei nur künſtlich und geſpielt. Das er⸗ boſte ſowohl die Direktion als auch den Schauſpieler, der ſich ja redlich genug mit dieſen Rieſenportionen abquälen mußte. Als Beweis für die Wahrhaftigkeit der Szene ließ ſich dann die Direktion die Original⸗Rechnung für ſämtliche bisher gelieferten Naturalien von dem Delikateſſenwaren⸗ händler kommen und daraus ergab ſich einwandfrei, daß der Schauspieler während der Spielzeit des Stückes 400 Stück Bananen, 60 Pfund Tomaten, 30 Pfund Käse und 30 Pfund Zunge aufgegeſſen hatte,— ſeine Gewichts⸗ zunahme vermerkte man leider nicht. Von der Pflanze Nikotina. Das Tabakrauchen kam bei uns zu Beginn des dreißigjährigen Krieges auf, und unter dem Kurfürsten Karl Ludwig(1648— 1680) erfolgten die erſten Anbau⸗ verſuche des Tabaks in der Pfalz. Bald wurde allgemein der Tabakbau auch in Seckenheim eingeführt, nachdem die Landwirte hier bereits damals ſchon die Bebauung ihres Geländes nach der Dreifelderwertſchaſt(regelmäßiger Wechſel zwiſchen Sommerfrucht, Winterfrucht und Brache) aufgegeben hatten. Schon damals hatte der Tabakbau einen anſehnlichen Umfang. Die Seckenheimer Landwirte verboten z. B. 1681 dem Pächter des Schafbetriebes ihte Brachfelder, was eine Beſchwerde des Pächlers zur Folge hatte. Sie wurde von den Landwirten mit der Bemerkung zurückgewieſen, daß nicht jeder Bauer in jedem Gewann Aecker genug habe und daher auf das Brachland bauen müſſen, um ſich ernähren und die Abgaben aufbringen zu bringen.„Sonderlich diejenigen, ſo wenig Aecker haben und ſich mehrenteils von Tubakbauen ernäh⸗ ren müſſen.“ Aber es traten auch viele Gegner gegen das Rauchen auf, hochgeſtellte Perſonen wandten ſich in draſtiſcher Weiſe dagegen. Ein hoher kurpfälziſcher Beamter läßt ſich in einem Schreiben wie folgt vernehmen: 5 J. jene neue erſtaunliche und vor wenigen Jahren aus Amerika eingeführte Mode zu tadeln, welche man als eine Sauferei des Nebels nennt, die die Trinlleidenſchaft übertriffft. Wüſte Menſchen pflegen nämlich den Rauch von einer Pflanze, die ſie Nikotina oder Tabak nennen, mit unglaublicher Begierde zu trinken, was ſie folgender⸗ maßen tun: Sie haben hohle Röhrlein von weißem Ton, die an dem Teil, wo ſie in den Mund geſtect werden, ſpitz zulaufen; an dem andern Ende iſt ein Anſatz von der Größe einer Walnuß, worein ſie die gedörrten Blätter der Pflanze Nikotina kleingeſchnitten oder zer⸗ krümmelt ſtopfen, dann mit einer Kohle anſtecken, das Röhrlein vorn zwiſchen die Lippen nehmen und zug⸗ weiſe mit Schlürfen und Spucken den Rauch zwiſchen Zähne und Backen einziehen und ihn wiederum duch Mund und Naſe von ſich geben und gleichſam eine greu⸗ liche Peſt, die alles mit Geſtank erfüllt, wieder aus⸗ hauchen.“. Von amtlicher Seite war man in jener Zeit überall kein Freund des Tabaks— nur die Abgaben hieraus hatte man gerne— und wo es nur möglich war, zog man gegen ihn zu Felde. Ein Beſchluß des Gerichts von Neckarau, im Ratsprotokoll vom 20. Januar 1772 ein⸗ getragen, hat folgenden Wortlaut: 5 „Das ſchädliche Tabakſchmauchen auf dem Rathaus ſoll hinkünftig bei Straf 1 Pfund Heller verboten 1 geſtatten das Tabakſchmullen auf dem Rathaus nich geziemend, ſondern auch derſelbe vor und nach 1 Rathaus⸗gehen, auch allenfalls auf der freien Gaß genug⸗ ſamb ſein Mund mit Stank anfüllen kann.“ 5 Die Tabakpflanze gibt heute Hunderttausenden unſerer Volksgenoſſen Beſchäftigung und Brot, und aus unſerer Volkswirtſchaft nicht mehr hinwegzudenken. Von der kleinen Tabakpflanze, die im Frühjahr, vorher bereits im Gartenbeet ſorgſam gehegt und 15 pflegt, unter großen Mühen im Feld gepflanzt 1 bis zur fertigen Zigarre, zum Pfeifentabaf, iſt ein h Weg. Und dieſer Weg heißt beſonders beim Landwi Mühe und Arbeit, aber auch Sorge, denn nie weiß el, ob er den Lohn ſeiner Mühe ernten kann. ob nicht die Witterung, ein einziger Hagelſchlag von wenige Minuten, ihn um den Lohn ſeiner Arbeit bringt. Im Altertum kannte man ſchon Seife, benutzte ſie aber nur als Heilmittel und zur Herſtellung von Salben! er im Mittelalter wurde die Seife, wenn auch noch in 9 der ſo ungeheuerlich verſpeiſten Mengen. Wie aus Zuſchrif⸗ denem Maße, als Reinigungsmittel benutzt. — ee . 1 'olge kung hann allen ngen aben äh⸗ ichen ſcher läßt hren Als haft auch der⸗ hem teckt Uſatz ren zer⸗ das zug⸗ chen Arch rell⸗ llls⸗ Tall alls 30g von ein⸗ alls ein, licht m ug⸗ Ile Mole von Amſteraam Roman von Paul Hain. 16 „Wie? Wer? Was wollte denn der Maler bei dir?“ „Fragen, ob er etwas am Nachmittag habe liegen laſſen. Er rettete mich. Vermeulen wollte auf ihn mit dem Degen. Aber Rembrandt fing den Hieb auf und zer⸗ brach den Degen.“ „Hoho!“ Uylenburgh war rot im Geſicht geworden. Das war ja eine ganze Menge Neuigkeiten, die er da er⸗ führ. Wie hing denn das alles zuſammen? Tolle Ge⸗ ſchichten! „Es war Notwehr, Herr Vater. Ich beſchwöre es. Ver⸗ meulen war ſinnlos. Jetzt läuft er mit einem andern De⸗ gen herum.“ a Der Senator nagte an der Unterlippe. Ein Offizier, dem der Degen bei einem Raufhandel zerbrochen wurde! Und meldete ſich nachher nicht! Das verſtieß ja gegen alle ſoldatiſchen Regeln. Und r— Uylenburgh— war der Ehrenkommandant der Stadtſoldatei! Das mußte ein Verfahren geben— ſo Ader ſo! Wußte der alte Vermeulen davon? Sein Blick wurde dunkel vor Zorn. „Den Rembrandt ſoll der Teufel holen! Was hatte der ſich in Eure Liebeshändel zu miſchen? Wie? Was ging denn den die ganze Hechelei zwiſchen Euch an?“ Saskia ſchwieg eine kurze Weile. Dann nahm ſie ihr Herz feſt in beide Hände. Durch ihre Seele zitterten zwei Worte: Lieber Harmensz! And ſanft und heiter ſagte ſie: „Er liebt mich.“ „Verrückt!“ Uylenburgh zerrte an der Halskrauſe. „And ich— ich liebe ihn.“ Da war es heraus. Das Wort ſtand in der Luft wie etwas Unabwend⸗ bares und ſehr Schönes. Uylenburgh ſtarrte ſeine Tochter verſtört an. Es war als hätte er einen Schlag erhalten. Dann aber brach es aus ihm heraus, wild, jäh, ge⸗ fährlich. „Du biſt ja von Sinnen Saskia ſah ihn feſt an. „Nein, Herr Vater, nie war mir ſo klar und froh zumute wie jetzt, da ich Euch dies geſagt habe!“ Uylenburgh zwang ſich zur Beherrſchtheit. „Du weißt nicht, was du ſprichſt. Aber ich verlange jetzt volle Aufklärung. Wie iſt es möglich, daß dieſer her⸗ gelaufene Palettenjünger ſich dir Närrin überhaupt hat nähern können?“ „Ich habe ſeine Bilder geſehen. Ich habe ihn ge⸗ ſehen. Und ich habe gleich gefühlt, daß er ein guter . und ein großer Künſtler iſt. Ich mußte ihn lieb⸗ aben.“ „Phantaſtereien!“ Sie legte die gefalteten Hände gegen das Herz. „Wer und was ſeine Eltern waren, was kümmert mich das? Herr Vater? And„hergelaufen“? Irgendwoher kommen doch alle Menſchen. Und jeden hat eine Mut⸗ ter geboren. Warum ſo ſchlimme Porte, Herr Vater? aan aber iſt er jetzt ein Bürger unſerer freien Stadt.“ „Er ſoll keinen rechtmäßigen Vater gehabt haben. Er iſt ein Baſtard!“ ziſchte der Senator.„Der Teufel weiß, weſſen Blut in ihm fließt.“ Saskia blickte den Vater klar und rein an. „Die rheiniſche Sonne iſt in ſeinem Blut, Herr Vater. And Gott hat ihn geſegnet und begnadet mit . was es gibt: Mit dem Dornenkranz der un 255 „Pah! Weiberſchwärmereien! Verrückt! Ein armſeli⸗ ger Kujon iſt er! Ein Künſtler? Vielleicht im Hungern! Aber ſo etwas gefällt den jungen Meisfes. Auf meine Gulden hat er's abgeſehen, daß du's weißt! And du När⸗ tin träumſt von ſeinen Bildern und Künſtlerruhm und was weiß ich!“ Ihre Augen loderten auf. „Nein! Das iſt nicht wahr! Der Vermeulen, ja, der hätte Eure Gulden ſchon gern mitgenommen. Nicht einen Culden nähme der Rembrandt von Euch! Herr Vater, Ihr beſchimpft ihn, ohne daß Ihr ihn kennt. Nicht Euer Geld— mich liebt er!“ „Hahaha! Und von der Liebe baut er dir ein Schloß 1 Liebe kauft er dir Kleider und koſtbare Steine! Wie?“ „Die brauch' ich nicht!“ „Er wird dir auch nicht einmal die ſagenhafte Hütte bauen können, von der alle närriſchen Liebenden der Welt ſchwärmen.“ Ruhig antwortete Saskia: „Er wird ſoviel verdienen, wie wir brauchen, um ſatt zu werden. Und ich werde damit zufrieden ſein. Ihm wird die Zukunft gehören, Herr Vater! Habt e nicht ſelbſt gelobt? Waret Ihr nicht ſelber er⸗ kiffen— „Leider, leider—,“ unterbrach Uylenburgh ſie ſchroff. „Ihr werdet einmal noch ſeiner froh ſein!“ „Hahaha!“ Sein Lachen brach rauh ab. 176 „Das dürfte nie geſchehen, Kind. Nie! Merk dir dies Wort! Aber du biſt noch ſehr jung. And voll orheit. Ich werde dafür ſorgen müſſen, daß du in Zukunft weniger Torheiten begehſt. Vorerſt lebſt du noch in meinem Hauſe. Hörſt du? Du ſcheinſt vergeſſen zu haben, daß du überhaupt noch nicht mündig biſt 19 1 5 mit meiner Einwilligung einen Mann freien n. Drohung ſtand unverhüllt in ſeinem Blick. „In den ganzen Niederlanden würde Euch kein Pfar⸗ ter zuſammengeden Keiner! Geſetz, mein Kind! Ein gu⸗ tes Geſetz! Das Geſetz iſt verſtändiger als junge, törichte Menſchen. Gott ſei bedankt! Noch alſo ſchützt dich das datt vor deiner eigenen Dummheit. Du kannſt es ihm en.“ Saskia wär blaß geworden. Gesdeſtig schüttelte ſie den Kopf, Ihre ſchlante, zierliche beeſtalt war in allen Muskeln geſpannt. Ein feines Zit⸗ ern lief um den Mund. hab „So mögt Ihr das Geſetz auf Eurer Seite haben, Herr Vater. S8 es ſo, wie Ihr ſagt! Aber das Geſetz kann mir nicht die Liebe aus dem Herzen reißen, nie und nimmer. Das Geſetz kann mich nicht zwingen, jeman⸗ des Frau zu werden, den ich verachte. Das Geſetz mag gut oder ſchlecht ſein, aber es iſt gewiß nicht allmächtig, und ſtärker noch iſt die Zeit!“ „Oe? Was willſt du damit ſagen?“ „Die Zeit, die dahinfließt und die mich einmal mün⸗ dig machen wird, Herr Vater! Lange dauert es nimmer. 5 gebe, daß Ihr bis dahin gerechter denken gelernt ha 55 Ihre junge Bruſt unter dem flandriſchen Spitzentuch hob und ſenkte ſich in verhaltener Erregung. Stolz, den Kopf auf dem zierlichen, weißen Hals trotzig nach hin⸗ ten gebogen, mit flammenden Augen— ſo ſtand ſie da, ein Bild ſtolzer, mädchenhaft⸗tapferer Abwehr, voll Kühn⸗ heit und Entſchloſſenheit. Uylenburgh biß die Zähne in die Lippen. Die da vor ihm, die war Blut von ſeinem Blut, Stolz von ſeinem Stolz, Wille von ſeinem Willen! So ging es ihm plötzlich durch den Sinn. Etwas wie Befriedigung wollte in ihm auffſteigen. Aber der Zorn war ſtärker. Nur nicht weich werden! Hart bleiben! Dieſer Trotz da würde noch zu brechen ſein. Kurz lachte er auf. Es klang ſpitz und grell. „Alſo warten? Warten willſt du? Bis du mündig biſt? Daß dir das Warten nicht zu lange dauert, När⸗ rin ſonderbare! Eine Uylenburgh biſt du und willſt warten, bis dein Maler gold'ne Berge ſcheffelt? Ein Ma⸗ ler! Wahrhaftig, nie war eine Uylenburgh ſo verliebt und dumm, daß ſie einen Mann wählen wollte, ohne den Va⸗ 5 gu 1 Aber wir werden ja ſehen— wir werden ehen—!“ „Ja, mein Vater, wir werden ſehen,“ ſagte Saskia entſchloſſen. „Ich kann dich nicht einſperren. Ich bin kein Tyrann. Aber es wäre vielleicht beſſer, damit du dieſen Menſchen nie mehr ſiehſt.“ „Es würde nichts an allem ändern.“ „Deine Meinung! Auch ich weiß etwas von der Zeit! Sie macht zuweilen dumme Menſchen wieder klug und bringt Närrinnen zur Vernunft.“ Er ballt die Fäuſte. „Dann alſo,“ er ſteckte die Hand zwiſchen Hals und Krauſe, als beenge ihn dieſe,„dann alſo werde ich der Muhme ſagen, daß ſie dich von jetzt ab auf Schritt und Tritt bewachen ſoll. Ich wünſche nicht, daß du noch ein⸗ mal dieſen Rembrandt ſprichſt. Verſtehſt du mich? Ich wünſche nicht, daß meine Tochter noch länger mit dieſem Menſchen zum Geſpött der Gaſſe wird.“ Die Muhme auf mich aufpaſſen? dachte Saskia bei⸗ nahe fröhlich. Ach, wenn du wüßteſt, Vater! Sie ſchüttelte ſacht den Kopf. „Ich kann Euch nichts verſprechen, mein Vater.“ Es klang unabänderlich. Der Vater wollte auf ſie zuſtürzen. Der ſamtene, bis zu den Knien reichende, mit Pelzwerk reich verbrämte Kaufherrenrock rauſchte in den Nähten. Aber mitten in der Bewegung hielt er inne. Sein Geſicht ſah ſteinern aus. „Ich hoffe nicht, daß du Luſt haben wirſt, ins Spinn⸗ haus zu kommen und auf dem Karren durch die Gaſſen gefahren zu werden!“ Schwer wie Hammerſchläge fielen dieſe Worte. Danach war es eine Weile totenſtill. Ein kühler Hauch wehte durch das Zimmer. Das Spinnhaus! Das graue, fenſtervergitterte Haus in der Altſtadt, in der fahrendes Frauenvolk, Dirnen, Kindesmörderinnen und zauberkundige Weiber ihr Quartier hatten, ein Hexen⸗ keſſel verworſenen Frauenvolks a f Das Spinnhaus! Jeder ehrſame Bürger machte einen Bogen darum. Den Kindern gruſelte es, wenn man von ihm erzählte, Langſam öffnete Saskia den Mund. „Herr Vater?; 5 5 Der ſtand noch immer wie ein Bild von Erz. „Das war kein gutes Wort—, ſtieß Saskig mit flackernder Stimme hervor.„Ein Wort, das eines Aylen⸗ burghs nicht würdig war!“ Ihre Lippen ſchloſſen ſich feſt. Der Sengtor ließ den Arm ſinken. „Würdig?“ murmelte er.„Nicht würdig? Sprich du nicht über Würde. Du nicht! And was geſprochen iſt, das bleibt geſprochen! Ich habe nichts zurückzuneh⸗ men.“ Aber es war vielleicht doch nur eine krampfhaft⸗ent⸗ ſchiedene Geſte. Saskia ſah an ihm vorbei zum Fenſter hinaus. Da ſtanden die Bäume im Sommerglaſt und bewegten leiſe 115 Wipfel im Wind. Hin und her— hin und her—. „Gut, Herr Vater. Ich werde es nicht vergeſſen.“ Kein Wort mehr. Sie drehte ſich um. Das Kleid rauſchte leiſe, als ſie zur Tür ſchritt, ohne ſich noch einmal umzuſehen. Der Senator ſah ihr nach. So ſchritt ihre Mutter, dachte er plötzlich. So ſchritten alle Uhlenburghſchen Frauen. Es iſt Stolz und Selbſtbe⸗ ſtimmung darin. Sein Blick verſchleierte ſich. Schwer atmete er auf. Noch immer malte die Sonne bunte Kringel durch die Butzenſcheiben auf den Fußboden. Es war ſo ſtill im Zimmer. Herr van Uylenburgh ſchritt zu dem holggeſchnitzten Lehnſeſſel und ließ ſich darin niederfallen.„Würdig?“ e er und ſtrich mit der Hand über die Stirn. 92 ch 5 55 Das Holzſchiff an der Decke ſchwebte noch immer mit leiſem Schaukeln an den dünnen Fäden, als ſteuerte es in einem ſtillen Traum durch unendliche Meere der uner⸗ reichbaren Ewigkeit entgegen.— 9. Der Leutnant Vermeulen war kein Leutnant mehr. Es war eine bittere Sache. Uylenburgh und der alte Vermeulen hatten eine Un⸗ terredung unter vier Augen gehabt. Eine Unterhaltung, in der Funken ſprühten. Sie lief auf ein Altimatum hinaus, das Uylenburgh in ſeiner Eigenſchaft als Ehren⸗ kommandant der Stadtwache ſtellte: Entweder wurde in geſtrenger Sitzung über den Leutnant Vermeulen zu Ge⸗ richt geſeſſen und die ganze Affäre aufgerollt, oder der Leutnant Vermeulen hatte ſchleunigſt ſeinen Abſchied zu nehmen. Da half keine perſönliche Freundſchaft zwiſchen den beiden Senatoren. Uylenburgh blieb unerbittlich. Der alte Vermeulen kniff ſein Fuchsgeſicht zu zahl⸗ loſen verworrenen Falten zuſammen. Er ſah ſchließlich ſelber ein, daß es nicht anders ging, aber im Innern war er voll Grimm und hoffte, es Uylenburgh noch einmal heimzahlen zu können. Er wäre eben doch mehr für voll⸗ kommenes„Vertuſchen“ geweſen. „Man kann ſagen, daß Ihr Euren Sohn im Ge⸗ ſchäft braucht. Das wird gewiß nicht auffallen. Ueber kurz oder lang hätte das ja ſowieſo kommen müſſen,“ ſagte Aylenburgh.„And Ihr könnt mir danken, wenn dieſe Geſchichte ſo glimpflich abgeht.“ Vermeulen blickte nicht eben freundlich. „Es wär' Euch, ſchätze ich, nicht minder unangenehm, Mijnheer van Uylenburgh, wenn jener Vorfall in Eurem Garten bekannt würde. Eine Jungfer hat eher einen Ruf zu verlieren als ein junger Mann, denke ich mir, obwohl ich keine Jungfern zu hüten habe.“ Kühl und ſtreng antwortete Aylenburgh: „Nicht um Saskia handelt es ſich, ſondern um die Ehre des Offiziers. Ich bitte das zu bedenken. Ich ver⸗ kenne nicht, daß es wohl jugendlicher Ueberſchwang gewe⸗ ſen iſt, der Euren Sohn in dieſe Lage gebracht hat. Da ich nun aber einmal von der leidigen Affäre erfahren habe—“ er zuckte die Achſeln.„Es ſei, wie es ſei: Ihr müßt Euch entſcheiden.“ Vermeulen hatte den Kampf aufgegeben. „So werde ich Juſtus nahelegen, den Offiziersrock aus⸗ zuziehen,“ ſagte er unwillig. „Aber es dürfte nicht zu lange dauern. Die ſoldatiſche Diſziplin verlangt Raſchheit des Handelns.“ „Ich weiß.“ „Ich hoffe, daß ich morgen ſchon Weiteres höre.“ „Es wird nichts anderes übrigbleiben,“ ſtimmte Ver⸗ meulen mit einem Seufzer zu. So war es beſprochen geweſen zwiſchen den beiden Se⸗ natoren. Aber die Vermeulens verſtanden ſich ſchon auf Ver⸗ geltung und Bosheit. Und Dankbarkeit lag ihnen fern. Wenn Aylenburgh gerecht geweſen wäre, hätte Juſtus Vermeulen mit Schimpf und Schande Federhut, Degen und Leutnantsbinde verlieren müſſen, gebrandmarkt vor der ganzen Stadt. RNundfunk⸗ Programme Neichsſender Stuttgart. Jeden Werktag wiederkehrende Programm⸗Nummern: 5.45 Choral, Zeit, Wetter, Bauernfunk; 5.55 Gymnaſtik; 6.20 Nachrichten; 6.30 Frühkonzert; 7 Frühnachrichten; 8 Waſſerſtandsmeldungen; 8.05 Wetter; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Mufikaliſche Frühſtückspauſe; 9.45 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12 Mittagskonzert; 13 Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ten; 13.15 Mittagskonzert; 14 Allerlei von Zwei bis Drei; 15 Sendepauſe; 16 Nachmittagskonzert, 20 Nachrichten; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 24 Nachtkonzert. Sonntag, 25. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Bauer, 5 5 zu 8.45 Sendepauſe; 9 Evangeliſche Morgen⸗ feier; 9.30 Meiſter des Orgelſpiels; 10 Die Welt gehört den Führenden, Morgenfeter der SA; 10.30 Feierſtunde; 10.55 Schaltpauſe; 11 Eröffnung der Woche des deutſchen Buches; 12.30 Muſik am Mittag; 13 Kleines Kapitel der Zeit; 13.15 Muſik am Mittag; 13.50 Zehn Minuten Er⸗ zeugungsſchlacht; 14 Kasperle im Palmengarten; 14.45 Aus Laden und Werkſtatt; 15 Chorgeſang; 15.30 Schumann— Schubert; 16 Muſit zur Unterhaltung; 18 Mer mache Herd⸗ öpfel us. Herbſtſendung; 18.30 Traum in der Dämme⸗ rung; 19 Braſtlianiſche Lieder zur Laute; 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort; 20 Wenn es in den Winter geht, mein Schatz, wir ſind dabei, heitere Kleinkunſt; 22 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Nachtmuſik; 244 Indigo und die 40 Räuber, Operette von Johann Strauß. Montag, 26. Oktober: 9.30 Die Kinder gehen zum Großvater in die Wein⸗ leſe; 10 Der Ladenhüter, was ein Kinderbuch in einem Schaufenſter erlebte; 10.30 Sendepause; 17.40 Ein Buch iſt geſtorben; 18 Fröhlicher Alltag, buntes Konzert; 19.45 Scale 19.50 Reichsleiter Bouhler ſpricht; 20.10 Ein Lied weht um; 21 Rhythmus, Rhythmus; 22.30 Muſik zur guten Nacht. g Dienstag, 27. Oktober: 9.30 Sendepauſe; 10. Das Kinderſchiff, Hörſzene; 10.30 Franzöſiſch; 11 Sendepause; 15.15 Von Blumen und Tierenz 1745 WH W k geht an die Arbeit, Funkbericht; 18 Anter⸗ haltungskonzert; 19 Unterhaltungskonzert; 19.45 Hammer und Buch; 20.10 Luſtige Klänge aus Wien; 21 Köſtliche Muſik alter Meiſter; 22.20 Politiſche Zeitungsſchau; 22.40 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik; 24 Der Mantel, Oper von Puccini. Reichsſender Frankfurt. Sonntag, 25. Oktober: 6 Hafenkonzert; 8 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen, Wetter; 8.05 Gymnaſtik; 8.25 Sendepauſe; 8.45 Orgelchoräle; 9 Katholiſche Morgenfeier; 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit; 10 Die Welt gehört den Führenden, Morgenfeier der SA; 10.30 Kleine Unterhaltung; 11 Eröffnung der Woche des deutſchen Buches; 12.30 Muſik am Mittag; 14 Kaſperle im Palmen⸗ garten; 14.45 Die Pimpfe ſind mal wieder ganz groß da; 15 Deutſche Scholle; 16 Muſik erklingt...; 18 Jugendfunk; 18.30„Großes Extrakonzert“ im Jahre 1910; 19.50 Sport; 20 Großes Opernkonzert; 22 Zeit, Nachrichten; 22.10 Wetter, lokale Nachrichten; 22.15 Sportſpiegel des Sonntags; 22.30 Nachtmuſik; 24 Nachtkonzert. Montag, 26. Oktober: 11 Hausfrau, hör zu, 11.30 Landfunk; 15.15 Kinder⸗ funk; 15.45 Anterhaltungskonzert; 16.45 Vom Glück des Le⸗ ſens, Betrachtung; 17 Kammermuſik; 17.30 Das Buch in der Zeit, Funkfolge; 18 Fröhlicher Alltag; 19 Virtuoſe Solo⸗ und Orcheſtermuſik; 20.10 Alemanniſcher Heimatabend im Markgräflerland; 22.30 Kompoſitionen von Hermann Unger; 22.30 Opernballette. Dienstag, 27. Oktober: 9.30 Lieder und Klavierſtücke; 11.30 Landfunk, 15.15 Die deutſche Frau; 16.45 Südweſtdeutſche Erzähler, 17 Un⸗ terhaltungskonzert; 17.30 Kammermuſik; 18 AUnterhaltungs⸗ konzert; 19 Muſik für Jugend und 1 5 19.40 WoW geht an die Arbeit, Funkbericht; 20.10 Großes An⸗ terhaltungskonzert; 22.30 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. re Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball Seckenheim muß morgen zum fälligen Pflichtſpiel nach Ladenburg. Wenn auch die Gaſtgebermannſchaft ziemlich„unten“ in der Tabelle zu finden iſt, ſo iſt die für Seckenheim eine der ſchwerſten Mannſchaften. Laden⸗ burg iſt ein heißes Pflaſter und man muß ſchon eine große Anzahl Jahre zurückrechnen, bis man in der Chro⸗ nik auf eine Seckenheimer Siegesmeldung aus einer Ladenburger Partie ſtößt. Wenn man auch im allgemeinen das ſpieleriſche Können der Ladenburger Mannſchaft nicht allzu hoch wertet, ſo gibt die Mannſchaft gegen Secken⸗ heim immer alles her und wächſt über ihre normale Leiſtung hinaus. Schwer iſt der Gang für die Secken⸗ heimer auf alle Fälle— die Leute müſſen alles her⸗ geben was ſie können, wenn der Seckenheimer Fußball um einen wertvollen Erfolg reicher ſein ſoll. Wünſchen wir der Mannſchaft, die ſich in Neckarhauſen ſo gut geſchlagen hat, einen vollen Erfolg. Glück auf. ch * Handball der Gauklaſſe. Mit dem morgigen Sonntag beſtreitet die hieſige Handballabteilung des To. 98 das zweite Verbandsſpiel auf eigenem Platze. Das letzte verlorene Heimſpiel gegen Freiburg wird noch vielen in Erinnerung fein, wo wir alle die große Enttäuſchung hinnehmen mußten. Wie wird nun das Spiel am morgigen Sontag ſein Ende finden, wer wird der Sieger ſein. Nußloch, das beſonders bei den Strafwürfen gefährlich werden kann, gibt ſchon einen achtbaren Gegner ab, und die hieſige Elf wird alles daran ſetzen müſſen, um mit Erfolg aus dieſem Gefecht herauszukommen, zumal die hieſige Mannſchaft durch den Ausfall der einberufenen Rekruten empfindlich geschwächt iſt. Hoffen wir, daß die Mannſchaft in der Aufſtellung es ebenſo verſteht zu ſpielen und zu kämpfen, bis der Sieg ſichergeſtellt iſt. Das Vorſpiel beſtreitet die Jugend, die in der Spiel⸗ runde noch kein Spiel verloren hat und zes auch morgen verſtehen werden, gegen die Turnerſchaft Käfer⸗ tal erneut die Spielſtärke unter Beweis zu ſtellen. Vor allem dürfte noch das Spiel VfR Waldhof intereſſieren, das vormittags auf dem VfR⸗Platz aus⸗ getragen wird. Wir wünſchen allen Spielen einen guten Verlauf. Auswärtiger Sport Das vorletzte Oktober⸗Wochenende ſteht auf ſportlichem Gebiet wieder im Zeichen des Fußballs, deſſen Hauptereig⸗ nis die Austragung der 4. Schlußrunde um den von Tſcham⸗ mer⸗Pokal iſt. Auch in den übrigen Raſenſpielen werden intereſſante Veranſtaltungen durchgeführt. Die Gau⸗Wald⸗ laufmeiſterſchaften, die erſten Eisveranſtaltungen in Berlin und Düſſeldorf ſowie die deutſch⸗italieniſchen Berufsbor⸗ kämpfe in Münſter i. W. geben für die Großfämpfe auf dem Raſen einen würdigen Rahmen ab. Fußball Der Fußball⸗Sonntag verſpricht mit der Fortſetzung der füddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele und der Ermittlung der Vorſchlußrunden⸗Teilnehmer am v. Tſchammer⸗Pokal⸗Wettbe⸗ werb recht ereignisreich zu werden. Im ſüddeutſchen Mei ſterſchaftsbetrieb wird nach den beiden letzten Sonntagen, die durch die Spielerabſtellungen an die Natio⸗ nalelf beeinträchtigt wurden, diesmal ein recht umfangreiches Programm zur Abwicklung gebracht. Auch durch die Po⸗ kalſpiele in Mannheim und Worms erfährt der Spielbetrieb keine nennenswerte Einſchränkung. Während im Gau Südweſt und in Baden die führenden Mannſchaften nicht in die Ereigniſſe eingreifen, läßt der Gau Württemberg wieder alle zehn Vereine aufmarſchieren. In Stuttgart gibt es zwei Doppelveranſtaltungen, eine auf dem VfB.⸗Platz und eine auf dem Kickers⸗Platz. Die Bewegungsſpieler, die die Eßlinger Sportfreunde zu Gaſt haben, werden wohl ihre führende Stellung behaupten. In Bayern ſteht das Zuſam⸗ mentreffen SVg. Fürth— 1. FC. Nürnberg auf dem Platz des„Clubs“ im Vordergrund des Intereſſes. Das Programm im einzelnen: „Die Ausſteuer“ Ziele und Gliederung der Ausſtellung in Karlsruhe. Heute öffnet die Ausſtellung„Die Ausſteuer“ in den Städt. Ausſtellungshallen in Karlruhe ihre Pforten. Die Ausſtellung„Die Ausſteuer“, die vom Inſtitut für Deutſche Wirtſchaftspropaganda vom 24. Oktober bis 1. November veranſtaltet wird, verfolgt zwei Hauptaufgaben. Die eine Aufgabe lautet: Förderung der ausſtellenden Wirtſchaft, um auf Grund der zu erwartenden Kaufaufträge einer erweiterten Arbeitsbeſchaffung für die kommenden Winter⸗ monate zu dienen. Die zweite Aufgabe iſt ideeller Natur. Stellt doch die Ausſtellung die kulturelle, ſoziale, völkiſche und ethiſche Bedeutung der deutſchen Familie als Zelle unſe⸗ res Volkes, als Fundament der Nation, bewußt in den Vor⸗ dergrund. Mit Recht nimmt darum die Ausſtellung„Die Ausſteuer“ eine Sonderſtellung unter den zahlreichen dies⸗ jährigen Veranſtaltungen des Inſtitutes ein. Weiterhin will„Die Ausſteuer“ ein praktiſcher Ratgeber für die Beſchaffung der Ausſteuern, für ſchöne Heimgeſtaltung und häusliche Kultur ſein. Die Fragen der Materialbeſchaffung, der Preiswürdigkeit und des Geſchmackes werden ebenſo behandelt, wie die erzieheriſchen und künſtleri⸗ ſchen Richtlinien. Anſere Frauenwelt, unſere heranwachſende Jugend, die ſelbſt wieder eine neue Zelle, eine neue Fa⸗ milie, einen neuen Hausſtand gründen will, können von der Beſichtigung der Ausſtellung vielſeitige Anregung und Ratſchläge mitnehmen. Die gleſchen ideellen und beratenden Ziele verfolgen die der Ausſtellung angegliederten Sonderſchauen der Landesbauernſchaft Baden, des Deutſchen Werkbundes, der NS⸗Frauenſchaft Gau Baden und der Eheſtandsdarlehens⸗ ſtelle Karlsruhe. „Die zweckmäßige Muſter wohnung“ als Wan⸗ derſchau des Deutſchen Werkbundes behandelt an Hand von vorbildlichen Wohnungseinrichtungen die Fragen der Zweck⸗ mäßigkeit und der Preisgeſtaltung, des Materials und des Geſchmackes. Das gleiche Ziel ſachlicher Beratung erſtrebt eine intereſſante Gegenüberſtellung von guten und ſchlechten Haus⸗ haltartikeln. Beiſpielsweiſe werden Gegenſtände des täglichen Gebrauches, wie Kochtöpfe, Teller. Küchengeräte. Kannen. Olaſer, Eßbeſtecke ſowie Möbel uſwꝛ. Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— FSV. Frank⸗ furt, FV. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen, SV. Wies⸗ baden— Sfr. Saarbrücken, Kickers Offenbach— 1. FC. Pforzheim(Geſ.⸗Spiel); Gau Baden: Karlsruher FB.— VfL. Neckarau, Freiburger Fc.— Germania Brötzingen, FV. 04 Raſtatt — VfR. Mannheim, SVg. Sandhofen— VfB. Mühlburg; Gau Württemberg: Sfr. Stuttgart— SV. Göp⸗ pingen, Stuttgarter Kickers— S'Vg. Cannſtatt, SC. Stutt⸗ gart— Union Böckingen, VfB. Stuttgart— Sfr. Eßlin⸗ gen, 1. SSV. Alm— FV. Zuffenhauſen; Gau Bayern: 1. FC. Nürnberg— SVg. Fürth, VfB. Koburg— Wacker München, 1860 München— Be Augsburg, Bayern München— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee. Von den vier zur 4. Schlußrunde zählenden Tſcham⸗ mer⸗Pokalſpielen werden zwei der bedeutendſten Kämpfe in Süddeutſchland ausgetragen. Im Mannhei⸗ mer Stadion wird der badiſche Meiſter SV. Wald⸗ hof gegen den kampfkräftigen FC. 05 Schweinfurt einen ſchweren Stand haben. Die zweite ſüddeutſche Begegnung ſteigt in Worms zwiſchen der dortigen Wormatia und dem mehrfachen Niederrhein⸗Meiſter VfL. Benrath. Die Man⸗ nen um Karl Hohmann werden alles hergeben müſſen, um ſiegreich bleiben zu wollen, wenn ſie nicht ſogar ihren Mei⸗ ſter finden. Der Spielplan der 4. Schlußrunde: in Mannheim: SV. Waldhof— FC. Schwein⸗ furt, in Worms: Wormatia Worms— Vf. Benrath, in Bremen: Werder Bremen— Schalke O04, in Peine: VfB. Peine— VfB. Leipzig. Im Ausland werden wieder mehrere Länderſpiele ausgetragen. In Mailand trifft Italien in ſeinem erſten Europa⸗Polalſpiel auf die Schweiz, während die beiderſeiti⸗ gen B⸗Mannſchaften in Luzern ihre Kräfte meſſen. In Enſchede kommt wieder einmal der traditionelle Kampf zwi⸗ ſchen Oſtholland und Weſt deutſchland zum Austrag, wobei ſich Weſtdeutſchland ausſchließlich durch Spieler des Gaues Weſtſalen vertreten läßt. Im Handball verzeichnet der Süden für dieſes Wochenende ein volles Pro⸗ gramm. Natürlich kommen wieder eine Reihe intereſſanter Spiele zur Durchführung, von denen wir in erſter Linie Pfalz Ludwigshafen— MS. Darmſtadt im Gau Südweſt, VfR. Mannheim— SV. Waldhof im Gau Baden, KSV. Zuf⸗ fenhauſen— TV. Altenſtadt im Gau Württemberg und 1. FC. Nürnberg— Sg. Fürth ſowie Poſt München— 1860 München im Gau Bayern erwähnen wollen. Im Hockey Jahr zum erſtenmal durchgeführten Eichenſchildſpiele der Frauen an dieſem Sonntag mit der einzigen Vorrunden⸗Begegnung zwiſchen den Gaugruppen Ba den ⸗ Wẽ̃ ürttemberg und Schleſien⸗Sachſen ihren Be⸗ ginn. Wer von dieſen beiden Mannſchaften in Mannheim ſiegt und damit am 15. November in der Zwiſchenrunde auf die ſpielſtarke bayeriſche Elf trifft, iſt recht ſchwer zu ſagen. Die Graugruppe Schleſien⸗Sachſen, die ſich in erſter 1 5 auf ſächſiſche Frauen ſtützen wird, gilt als recht ſpiel⸗ ſtark. nehmen die im letzten Die Leichtathletik leitet an dieſem Sonntag mit den Waldlaufmeiſter⸗ ſchaften in allen Gauen zur Winterſaiſon über. Die ſüd⸗ deutſchen Gaue veranſtalten ihre Meiſterſchaften in Mörfel⸗ den(Südweſt), Stuttgart(Württemberg) und Augsburg (Bayern). Der Gau Baden bringt ſeine Titelkämpfe zuſam⸗ men mit den deutſchen Meiſterſchaften am 8. November in Freiburg zum Austrag. Im Turnen nimmt der Dreiſtädtekampf zwiſchen Berlin, Hamburg und Leipzig in Leipzig das meiſte Intereſſe für ſich in Anſpruch. Die badiſchen Geräteturner meſſen ſich bei einem Kampf Nordbaden— Südbaden in Lahr, und in Köln⸗ Mülheim werden die Titelkämpfe des Gaues Mittelrhein veranſtaltet. In der Schwerathletik verdienen die ſüddeutſchen Mannſchaftskämpfe im Ringen, die in Württemberg allerdings wegen der in Botnang zum Austrag kommenden Kunſtkraftſportmeiſter⸗ ſchaften eine Anterbrechung erfahren, hervorgehoben zu wer⸗ den. In Baden kämpfen: Ketſch— Ladenburg, VfK. 86 Mannheim— Feudenheim, Mannheim 84— Sandhofen, Daxlanden— Oeſtringen, Wieſental— Bruchſal, Karlsruhe — Weingarten, Kollnau— Kuhbach, Waldkirch— Emmen⸗ dingen, Haslach— Germania Freiburg, Konſtanz— Vil⸗ a lingen, Gottmadingen— Villingen. praktiſcher Ausführung gegenübergeſtellt. Weiterhin zeigt der Deutſche Werkbund in ſeiner Schau eine Auswahl notwen⸗ diger Haushaltartikel mit der zugehörigen Preis⸗ zuſammenſtellung. „Die Ausſteuer der Bäuerin, geſtellt von der Landesbauernſchaft Baden, zeigt, welche Bedeutung Familie und Sippe für eine Volksgemeinſchaft haben. Einerſeits will die Schau richtungweiſend für ein neuzeitlich eingerichtetes Bauernhaus ſein, das in Zukunft ebenſo wie das Stadthaus mit den techniſchen und hygieniſchen Annehmlichkeiten ausge⸗ ſtattet ſein ſoll. Andererſeiks zeigt die Schau eine Sammlung wertvollen bäuerlichen Erbgutes, wie Hausrat, Volkstrachten und handwerkliche Leiſtungen. Das Badener Land iſt ge⸗ rade an dieſer bäuerlichen Volkskunſt reich. Ein weiteres praktiſches Gebiet wählte ſich die NS⸗ Frauenſchaft mit der Lehrſchau„Der gedeckte Tiſch“. Da finden wir den Familientiſch am Morgen, Mittag und Abend, ſowie bei Familienfeſten und Feſttagen. Hierbei wird nicht beſonderer Wert auf übertriebenen Prunk gelegt, ſondern ſoll die zierende, gefällige Aufmachung durch die Hand der Hausfrau betonk werden. In gleich erzieheriſcher Weiſe wird die Eheſtandsdarlehensſtelle ihre kultur⸗ und ſozialpolitiſchen Aufgaben im Rahmen der Ausſtellung ent⸗ falten. Rings um die Sonderſchauen ſchließt ſich die eigentliche Wirtſchaftsſchau der einſchlägigen Induſtrie⸗, Handels⸗ und Handwerksgruppen an. Die Wirtſchaftsſchau umfaßt 95 Ausſteller in 180 Ständen, von denen 50 Prozent dem Handel, etwa 30 Prozent der Induſtrie und etwa 20 Prozent dem Handwerk angehören. Es gehören alſo hierzu ſämtliche Erzeugniſſe, die irgendwie mit der Ausſteuer, dem Haushalt oder der Wohnungseinrichtung in Verbindung ſte⸗ hen. Hierzu zählen ſelbſtverſtändlich ebenſo die neueſten Ra⸗ dioapparate, wie die elektriſche Nähmaſchine, oder Geräte für mediziniſche Gymnaſtik. Im Hinblick auf den wirtſchaftlichen Aufſtieg und die Sicherung des Arbeitseinkommens jedes Volksgenoſſen— Hunderttauſende junger Leute können in den letzten Jahren an die Begründung eines Heimes und einer Familie denken— kommt Fachausſtellungen wie„Die Ausſteuer“ eine erhöhte ideelle und wirtſchaftliche Bedeutung zu. in praktiſcher und un⸗ Die Herkunft der Wirbeltiere Wenn Thales von Milet lehrte, alles Leben ſei aug dem Ozean entſtanden, ſo ſtimmt er hierin mit dem J halt der Schöpfungsſagen der meiſten Völker überein; di neueſten Berichte über die Ausgrabungen amerikaniſcher Geologen laſſen aber vermuten, daß wenigſtens die Wir⸗ beltiere nicht aus dem Meere, ſondern aus dem Süß waſſer gekommen ſind und daß ſie erſt von da ſpäter das Meer erfüllt haben. Die Forſcher A. S. Romer und B. H. Grobe haben Verſteinerungen der älteſten Fiſcharten aus etwa 50 Fundorten Nordamerikas geſammelt, die ſämtlich älter ſind als die Steinkohlenzeit. Durch einleuchtende Analgſe ihrer Funde konnten ſie feſtſtellen, ob es ſich jeweils um Süßwaſſer⸗, Brackwaſſer⸗ oder Salzwaſſerablagerungeg handelte. In den älteſten der unterſuchten Schichten den ſogenannten ſiluriſchen, finden ſich zahlenmäßig nm wenige Fiſche, und erſt im Zeitalter des Devon ſcheinen ſie ſich ſtärker ausgebreitet zu haben. In den älteſten Schichten ſind nun 100 v. H. aller vorkommenden Urfif als Süßwaſſerfiſche anzuſprechen, in der älteren Devon. zeit, alſo vor Beginn der Steinkohlenzeit, immer no 77 v. H. Auch die damals auftretenden erſten Arten der Haifiſche ſind Süßwaſſerbewohner, die erſt ſpäter ins Meer auswanderten; dementſprechend lebten die Urfiſche auch nicht von der Jagd, ſondern von pflanzlicher Nah⸗ rung. Da man die Fiſche als die älteſten und primitipſten Wirbeltiere anſehen muß, von denen die Vierfüßler nach⸗ weislich abſtammen, liegt alſo die Vergangenheit der Wirbeltiere nicht, wie bisher angenommen wurde, im Meere, ſondern im Süßwaſſer. Kaperfahrt im Siebenjährigen Krieg Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß Friedrich der Große— obwohl ihm noch keine Kriegsflotte zur Ver fügung ſtand— dennoch Mittel und Wege gefunden hal um feindlichen Unternehmungen zur See wirkſam zu he⸗ gegnen. Im erſten Jahre des Siebenjährigen Krieges(1 war es, als aus dem damals öſterreichiſchen Hafen Oſteſde zwei Kaperſchiffe ausliefen und mehrere preußiſche Han delsſchiffe als gute Priſen aufbrachten. Dieſes feindliche Vorgehen ging dem König derart gegen den Strich, daß er beſchloß, ſogenannte Kaperbriefe an Privatreeder auszi⸗ ſtellen. Der Käufer eines ſolchen Kaperbriefes mußte 300 Pfund Sterling hinterlegen als Bürgſchaft dafür, daß er ſich nach erfolgreicher Kaperfahrt den in Aurich und in Berlin errichteten Priſengerichten ſtellte; ferner durfte nur auf öſterreichiſche, ſchwediſche und toskaniſche Schiffe Jagd gemacht werden. Im Juni 1759 verließen die beiden erſten preußiſchen Kaperſchiffe— die„Emden“ mit 16 Kanonen und die „Liſſa“ mit 34 Kanonen beſtückt— unter dem Kommando engliſcher Kapitäne den Hafen von Emden; bald darauf gingen noch zwei weitere Kaper unter der Flagge mit dem ſchwarzen Adler im weißen Felde in See. Der Erfolg überſtieg alle Erwartungen. Vor der Elb⸗ mündung gelang es der„Liſſa“ im Handumdrehen, das mit Zucker, Wein, Seide, Kaffee und anderen wertvollen Gütern beladene ſchwediſche Schiff„Die drei Schweſtern“ aufzubringen. Allein ſchon durch diefen Fang waren die Koſten für die Aufrüſtung der preußiſchen Kaperſchiffe vollauf gedeckt. Aber auch den Toskanern, die ſich— weil weitab vom Schuß— völlig ſicher fühlten, wurden meh⸗ rere Fahrzeuge genommen und ihnen dadurch bewieſen, daß Friedrichs Arm weiter reichte, als ſie glaubten. So gut dieſes„Geſchäft“ aber auch ging, ſo ſah ſich der Alte Fritz dennoch veranlaßt, im Dezember 1759 zu⸗ nächſt zwei der von ihm ausgeſtellten Kaperbriefe für un⸗ gültig zu erklären. Sie waren nämlich dem preußiſchen Geſandten in London von einem gewiſſen Douglas ge⸗ ſtohlen worden, und der Dieb hatte ſie unter der Vor⸗ ſpiegelung, er ſei Agent der vreußiſchen Regierung, an zwei engliſche Kapitäne verkauft, die nun mit den von ihnen ausgerüſteten Schiffen„Prinz Ferdinand“ und „Berlin“ im Mittelmeer jagten. Am 8. März 1760 wur⸗ den auch alle übrigen Kaperbriefe von Friedrich dem Großen wieder eingezogen, obwohl in Emden damals noch zwei weitere Kaper„Prinz Heinrich“ und„Der ſchwarze Huſar“ fertig ausgexrüſtet zur Ausfahrt bereit lagen. Damit hatte das zu jener Zeit völlig legale und ſo glücklich begonnene Unternehmen Preußens zur See ſein Ende erreicht. Welche Gründe den König zum Abbrechen der Jagd veranlaßt haben, iſt nicht bekannt; wahrſchein⸗ lich aber waren ſie politiſcher Natur. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Samstag, 24. Oktober, 20 Uhr: Miete§ 5 und 1. Sondermiete H 5, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mannheim Abt. 124 bis 125: Luiſe Miller, Oper von Verdi. Sonntag, 25. Oktober, 11.30 Uhr: 1. Morgenfeier: Hugo Wolf, Eintrittspreiſe 0.30 bis 2.— Mark. 18 Ahr: Miete E 5, und 1. Sondermiete E 8: Die Walküre, von Richard Wagner. Eintauſch von Gut⸗ ſcheinen aufgehoben. Montag, 26. Oktober, 19.30 Uhr: Miete A 5 und 1. Son⸗ dermiete A 3, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 291, 391 bis 393 und für die NS⸗Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen Abt. 451 bis 452: Wie es euch gefällt, Luſtſpiel von W. Shakeſpeare. Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr: Miete G 5 und 1. Sondermiete G 3, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 46 bis 49, 111 bis 112: Die luſtigen Weiber von Windſor, Oper von Otto Nicolai. a Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr: Miete M 6 und 2. Son⸗ dermiete M38: Schwanen weiß, Oper von Julius Weismann. Donnerstag, 29. Oktober, 19 Uhr: Miete D 6 und 2. Sondermieke D 3, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde N Abt. 128 bis 129: Fauſt 1. Teil, von det Freitag, 30. Oktober, 15 Uhr: Nachmittagsvorſtelunn Schülermiete A 2: Richelieu, Schauspiel von Pau Joſeph Cremers.— 20 Uhr: Miete F 5 und 1. Sonder⸗ miete F 8: Jum erſten Male: Spatzen in Gottes Hand, Komödie von Edgar Kahn und Ludwig Bender. Samstag, 31. Oktober, 18.30 Uhr: Miete B 6 und Sondermiete B 38: Driſtan und Iſolde, von Ri⸗ chard Wagner. Im Neuen Theater im Roſengarten: Sonntag, 25. Oktober, 20 Uhr: Freier Verkauf: Kin⸗ der auf Zert, Luſtſpiel von Kurt Bortfeldt. ei auz m In. in; die niſcher e Wirx⸗ waſſer Meer Grobe s etwa h älter nale ls um ungen zichter ig nu heine ilteſten irfiſche devon⸗ r noch en der 15 E 1 4 Nah⸗ tibſten nach⸗ 1 7 e, im ſieg iedrich Ver n hat zu he⸗ 150 ſtende Haß dliche aß er Uszu⸗ 3000 aß er id in e nur Jagd iſchen d die ando arauf mit Elb⸗ „das ollen tern“ n die chiffe weil meh⸗ ieſen, ) ſich zu⸗ un⸗ ſchen ge⸗ Vor⸗ „ an von und wur⸗ dem nals „Der ereit d ſo ſein chen ein — Ein Mann ſchritt die Landſtraße entlang und wan⸗ derte auf das Dorf zu, das wie ausgeſtorben zwiſchen den Feldern träumte und deſſen Firſte rot in der maßlos her⸗ niederſtürzenden Flut des Lichtes leuchteten. Er trabte in dem ſorglos ſchlendernden Schritt der Landſtreicher, zu deren Zunft er wohl gehörte, dahin, lungernd und träge. Der ſpitze Hut ſaß ihm verbeult im Nacken, die Rechte ſchwenkte läſſig den Haſelſtock. Die Landſtraße führte an dem Dorf vorüber, nur eines der Häuſer, das ſich durch ein Schild als Ausſpann und Schenke auswies, wurde von der Straße berührt. Der Mann blieb ſtehen, kratzte ſich nachdenklich hin⸗ term Ohr und trat ein. Drinnen umfing ihn erfriſchend die Dämmerung des Schankraumes; er ſchloß ſorglich die Tür, um der kühlen Luft keinen Ausweg zu gewähren. Ein paar grob gezimmerte Stühle und Tiſche füllten das Zimmer, hinter dem blitzenden Meſſinghahn des Aus⸗ ſchanks ſtanden in einem Regal, deſſen Mitte durch einen Spiegel ausgefüllt war, ſcharf ausgerichtet einige Fla⸗ ſchen. In der Ecke lehnte dick und behäbig der Ofen, ein paar von Tabaksqualm gebräunte Bilder hingen an den Wänden. Kein Menſch war zugegen. Der Mann ſchaute ſich flüchtig um, ſo, wie man ſich eben in einem fremden Raum orientiert, dann trat er an die Bierſchwemme und harrte, in der Meinung, man habe ſeine Ankunft wahrgenommen, des Wirtes. Er hatte ſich gegen die Tiſchkante gelehnt und war⸗ tete eine Weile: da ſich aber niemand blicken ließ, hielt er es, ſeiner durſtigen Kehle eingedenk, endlich für rat⸗ ſam, ſich bemerkbar zu machen, klopfte alſo mit der Münze, die ſeine Hand aus der Taſche geangelt hatte, auf den Meſſingbeſchlag der Schwemme und rief mit gedämpfter Stimme:„Hallo!“ Der Ruf fuhr durch das Haus und verlor ſich, als hätte die Leere der Welt ihn verſchlungen. Nichts regte ſich, alles blieb ſtill. Der Mann rieb ſich verlegen und ge⸗ langweilt mit der Münze das ſtopplige Kinn und ſchüttelte ſich. Ein Schauer glitt über ſeine Haut. Zudem jedoch begann die Stille im Hauſe, ihn zu bedrücken, ſie legte ſich wie eine Laſt auf ſeine Schultern. Sie wuchs, ſie wurde ſchwerer und ſchwerer, es war, als läge ſie wie ein Fluch lähmend auf allem Leben, als ver⸗ berge ſich hinter ihr eine geheimnisvolle Drohung, vor der jegliches Weſen furchtſam den Atem verhielt. Die Welt ſchien ſtillzuſtehen. Der Mann ſchnaufte. Es mußte, zum Teufel, doch irgend jemanden in dieſer verwünſchten Bude geben, der ihn bedienen konnte! Er ſcharrte ärgerlich mit dem Fuß, räuſperte ſich und ſagte nochmals:„Hallo!“ Allein diesmal verwehte der Ruf in einem Flüſtern. denn in dem Augenblick, als der Mann ihn ausſtoßen wollte, erblickte er etwas, was ſeine Gedanken jäh in eine andere Richtung lenkte und ihn allen Durſt vergeſſen ließ. Er ſtarrte wie gebannt auf dieſen Gegenſtand hin. und ſeine Augen wurden größer und größer. Auf der anderen Seite der Schwemme ſtand eine offene Zigarrenkiſte. Münzen glänzten in ihr, große und kleine. Wenn man es flüchtig überſchlug, vielleicht fünf⸗ zig Mark. 5 Eine ſchöne Summe. Da lag ſie, offen und unbe⸗ wacht, man brauchte nur zuzugreifen, ſich ein wenig lang über den Tiſch zu legen und zuzugreifen! Der Mann kniff die Augen zwinkernd zu und biß ſich auf die Lippen. Er war eigentlich kein Stehler von Be⸗ ruf, der auf Gelegenheiten lauerte, ſondern vielmehr einer jener harmloſen Sonnenbrüder, die es um ihres unruhi⸗ gen Blutes willen an keinem Ort und bei keiner ſtändi⸗ gen Arbeit hält und die ſich darum mit Bettelei und flüch⸗ tiger Beſchäftigung durch die Welt ſchlagen. Aber da lag nun das Geld! Ein ganzer Haufen! Und je länger er es anblickte, um ſo lockender blinzelte es auch zu ihm her⸗ über. Wahrhaftig, es blinzelte! Was, zum Teufel, wollte es?! Der Mann hob ſich auf die Zehen und reckte den Hals, die Spitze ſeiner Zunge ſchob ſich erregt zwiſchen die Zähne. Er beugte ſich vorſichtig über den Tiſch und ſtreckte den Arm aus; ſeine Finger krochen behutſam vor⸗ wärts wie die ſchleichenden Füße eines Tieres, bis ſie die Schachtel berührten. Nun brauchte er nur noch zuzugrei⸗ fen, mit einem harten und geſchmeidigen Griff! Aber da erſtarrte er jäh. Hielt plötzlich inne und lag ſtil, unbeweglich wie ein Stein. Rührte keinen Muskel ſeines Körpers, der wie tot über den Tiſch geworfen ruhte, und lauſchte. i War da ein Schritt, der tappend nahte, war eine Stimme, welche rief? War es das Krähen eines Hahns, der Uhr geheimer Stundengang oder auch nur das Sum⸗ men einer aufgeſcheuchten Fliege? Kein Laut.— Das Ebenbild Aufnahme: Fahrig(Mauritius)— M. imma IIAL IIIA ß ͤ—— Iii Kein Laut— nein! Nur das Schweigen, das unge⸗ heure Schweigen, in deſſen verſchollenem Abgrund das Haus zu ſchlummern ſchien. Und ein Schlag.. Ein dumpfer und harter, regelmäßig ſich wiederholen⸗ der Schlag, der aus ſeinem eigenen Innern an das Ohr des Mannes drang: der einſame, ruhloſe Schlag ſeines Herzens! Und mit einem Male hatte er das Gefühl, als blicke ihn jemand an. Ein Unſichtbares, aus verſtohlenen Augen, ſpöttiſch und lauernd! 8 Er fühlte dieſe Augen faſt leiblich, fühlte ſie in feiner Rücken, von allen Seiten her drangen ſie auf ihn ein. Waren es die Tiſche ringsum, die Stühle, die Bilder an den Wänden etwa, die verwunſchene Augen aufſchlugen und ihn anſtarrten? Der dicke Ofen dort in der Ecke— lächelte er nicht? Sahen die Brummer, die fetten, die ſchwarz an der Fenſterſcheibe klebten, auf ihn, die Fla⸗ ſchen im Regal oder der Spiegel, in deſſen Bereich er bei ſeiner Bewegung geraten war? Der Mann hob die Stirn, auf der kalter Schweiß perlte; ſein Blick ſchweifte gehetzt umher, verfing ſich in der grünlich ſchimmernden Fläche des Spiegels und blieb dort haften. Blieb haften in einem ſinnloſen jähen Er⸗ ſchrecken. Da war einer! Ja, da war einer, der ihm zuſchaute bei ſeiner Tat, der die Augen feſt auf ihn gerichtet hielt und ihn feſſelte mit ihnen! Es war ein fremdes Geſicht, wildfremd! Je lnger es ihn aber anblickte, um ſo bekannter erſchien es ihm allmählich. Und dann wurde es ihm bewußt: es war ſein eigenes Geſicht! Aber es war ſeltſam verändert! Es war kein gutes Geſicht, und es waren keine guten Augen. Vor ſolchem Geſicht konnte man ſchon erſchrecken, zerpflügt wie es war von Gier! Vor ſolchen Augen, in denen es brannte wie kaltes Feuer! Erſchrecken konnte man vor dieſem Antlitz, aus dem es verworfen ſchielte, das man nicht zu enträtſeln vermochte, das vertraut war und dennoch fremd, wildfremd! Aus welchen Tiefen ſtieg ſie, die Gewalt, die es ſo verzerrte, daß es zu einer Maske wurde, einer bleichen und wüſten Fratze, hinter deren Gittern verzweifelt die Seele klagte?! Ah— daß man hätte hineinſchlagen können in das Geſpenſt, das blutloſe, mit beiden Fäuſten! Hineintrom⸗ meln, daß es doch endlich verſchwand, verging und zer⸗ ſcherbte in tauſend ſpritzenden Splittern! Der Mann ſtöhnte. Er ſtöhnte ſchwer wie ein Gefan⸗ gener, den die Laſt der Ketten erdrückt. Es war, als er⸗ wache er aus einem Traum, tief und voll unendlicher Dunkelheiten. Seine Finger löſten ſich zuckend von dem Rande des Käſtchens und krochen täppiſch zurück. Er rich⸗ tete ſich mühſam auf, noch immer Auge in Auge mit dem Bild im Spiegel. So ſtand er ihm eine Weile gegenüber, er wußte nicht, wie lange. Plötzlich wondte er ſich heftig um, ſprang mit einem Satz zur Tür, riß ſie auf und warf ſich hinaus ins Licht, in das flutende, wie Gold flutende Licht. Die Straße, ein weiß flimmerndes Band, dehnte ſich ins Land, ſie ſchleuderte ſich endlos den Horizonten ent⸗ gegen. Er ſtürzte auf ſie hinaus, rannte, lief mitten auf ihr dahin, flüchtend, gehetzt wie Wild, das die Hunde jagen mit japvendem Laut, ſo ſtürmte er davon, ſchneller und ſchneller, nit weit ausholenden Sprüngen und mit keuchenden Lungen. Sein Schatten, ein ſchwarzer, krüppelhafter und zwer⸗ giſcher Gnom, folgte ihm äffiſch hüpfend auf den Ferſen. 3 Im Schlafzimmer ſtand ſchon ſeit Jahrzehnten die Kommode aus Kirſchbaumholz. Kein Möbel von üppigen Maßen, kein Prunkwerk von hohem Preis, nur ein Erbſtück. Hans, junger Herr im Hauſe, trat eines Morgens vor die Kommode, ſah die Wurmlöcher und Riſſe, ſchüttelte den Kopf.„Wie denkſt du, Marthe? Steht der alte Kaſten nicht im Wege? Wir wollen ihn verkaufen, daß der Raum frei wird für einen würdigen Schrank.“ „Wem wollen wir die Kommode verkaufen, lieber Hans?“ „Vielleicht dem Alträucher?“ Man beſtellte ſolch einen Händler ins Haus; und dieſer Mann, ein Kenner offenbar, kratzte ſich ſpöttelnd am Ohr.„Gute Leute, das Ding hat keinen Kunſtwert, alles iſt grob und mürbe— was tu' ich noch damit? Brenn⸗ holz, nichts weiter!“ Er ging, und das junge Ehepaar vertiefte ſeine Er⸗ kenntnis, wie falſch es ſei, das ſchwingende Leben mit altem Kram zu befrachten. Ja, hätte die Kommode nur etwas Schnitzwerk getragen, ſei es an den Schlöſſern, ſei es an den Kanten. Aber ſo? Der Wurm nagte im Brett wie die Motte im Kleid. „Wir können die Kommode auch verſchenken, Hans!“ „Wem ſollten wir ſie ſchenken, Marthe?“ „Einem, der ſie noch brauchen möchte!“ „Denkſt du?“ Man bat arme Leute ins Haus; und als ihrer vier geſagt hatten, ein krankes Möbel mache die andern auch noch krank, darum ſei bie Kommode keine willkommene Gabe, ſchämte ſich das Ehepaar, die Armen nicht bereichert zu haben, es ſei denn um eine Enttäuſchung. So waren wohl acht und zehn Tage vergangen, die Kommode ſtand immer noch im Schlafzimmer, geduckt und ſcheu, als warte ſie auf ein Almoſen oder auf den Henker. Da zog Hans entſchloſſen den Rock aus, rollte die Hemd⸗ ärmel auf, packte die Axt, indes ihn Frau Marthe mit raſchem Zugriff hinderte.„Was willſt du, Hans?“ „Brennholz hak⸗ ken, Marthe!“ „Doch nicht im Schlafzimmer!“ Dann erſt kam beiden zu Sinn, daß ſie keine Möglichkeit hat⸗ ten, das Holz zu verbrennen, weil die Wohnung nicht Herd und Ofen beſaß, ſon⸗ dern nur Heiz⸗ körper und Gas⸗ flammen Immer noch ſtand die alte Kommode im Schlafzimmer, wartend und oft auch ſeufzend, ſo ſchien es wenig⸗ ſtens, da ſich im Düſter der Nacht zuweilen ein Knacken und Kni⸗ ſtern vernehmen ließ. Hans und Marthe hörten es, pochenden Gewiſſens ſogar.„Wohin mit dem Kaſten?“ fragte man einander, ſo daß ſich Glock ein Uhr Mitternacht der Ehemann zu einer Entſcheidung aufraffte.„Ich löſe das Rätſel, Marthe!“ Die junge Frau rieb ſich die Augen, als Hans das grelle Licht einſchaltete, um es dann ſchleunigſt wieder zu löſchen.„Es muß finſter bleiben, Marthe!“ „Warum muß es finſter bleiben, Hans?“ „Daß mich niemand ſieht. Daß mich keiner bemerkt. Denn ich trage jetzt die Kommode hinunter auf die Straße. Hans nahm das ſchwere Möbel auf die Schulter und ſeine Frau ging vor, mit der Kerze leuchtend. Kommt der Müllkutſcher und nimmt ſie mit, iſt es fein. Läßt er ſie aber ſtehen, werden wir ſie verleugnen ſo⸗ lange, bis ſie verſchwunden iſt, denn ewig darf ſie nicht auf der Straße liegen.“ Hans nahm das ſchwere Möbel auf die Schulter, und ſeine Frau ging voran, behutſam, leiſe, auf Zehenſpitzen, mit der Kerze von Stiege zu Stiege über die Treppe leuchtend, auch Türen haltend und für Schonung der Wände ſorgend. Unten, wo ſie das Haus von innen öffnete, blieb Hans eine Weile im Hinterhalt. Marthe ſpähte vorſichtig über die Straße, einmal links, einmal rechts— rauh zog der Wind, die Laternen zuckten mit ſpärlichem Leuchten. „Hans, komm ſchnell!“ Alſo erreichte die Kommode das Freie, zum erſtenmal ſeit des Urahns Tagen. Und das Möbel wurde abgeſetzt, langſam, keine Latte durfte kniſtern— in der Tat gelang der Streich wie bei zünftigen Dieben, die nächtlicherweile ungehört und ungeſehen eine Beute ſichern müſſen. Flinker als Eidechſen ſchlüpften die Miſſetäter ins Haus zurück. Und haſtiger als junge Hündchen ſprangen ſie die Treppe hinauf, Stufe um Stufe, bis zum dritten Stock— geborgen! Auf der Diele umarmte Hans ſeine Marthe, der eine küßte den andern, der andre hielt dem einen den Finger auf die Lippen: Nur nicht zu laut, nur nicht zu übermütig! Von den Türmen glockte es zwei Uhr in der Nacht. Das Ehepaar ſchlief mit tiefem Genuß, die ſchwerſte Sorge war ja hinausgetragen und hinuntergeſchleppt, es kniſterte nicht mehr in der Kammer. Da ſcheuchte ein Lärm die Schlafenden auf. Und weil der Lärm vom Geſchrei vieler Menſchen kam, die ihre rüden Worte wie Steine an die Fenſter warfen, kroch . 1000 5 e e eee, 4 5 W dine weg, ſpähte hinaus. Heilige Allmacht, ſchwere Not, der Müllkutſcher hatte die Kommode keineswegs in der Frühe mitgenommen, nein, das alte Möbel ſtand jetzt in der Straße, mitten auf dem Pflaſter des Fahrdamms! Böſe Schulbuben turnten in die Schubladen, bald wälzte man die Kommode auf den Kopf, bald flog ſie über die Seiten. Dieſer Fuhrmann ließ die Peitſchenkordel um die Holzfüße knallen, jener Gaſſenjunge beſpuckte die Kirſch⸗ baumbretter, und ringsum viel Gelächter und Tumult, als ein Hund vom Kohlenwagen ſprang, am armen Möbel das Bein zu heben Hans drückte die Stirn ans Fenſterglas, daß ſie Küh⸗ lung finde. Und Marthe, keines lauten Staunens mächtig, hörte jedes Poltern, jedes Stöhnen— Hilferufe ſchienen es, Klagen einer gequälten Kreatur, eines geſchundenen Opfers, das dort ſein Martyrium erlebte 5 Da ſchob der Ehemann die Gardine wieder vor. Sprechen wollte er, aber die Zunge ſtak wie ein Pflock im Gaumen. Alſo ſchluckte ſich die Stimme frei.„Wie iſt dir zumut', Marthe?“ „Warum— fragſt— du Hans?“ „Biſt ſo bleich, ſo— ernſt.“ Schon liefen die Tränen, und die beiden Menſchen ſanken auf Stuhl und Bett, zitternd, als wäre etwas ge⸗ ſtorben, was letzter Liebe würdig war oder, was noch grauſamer quälte: als hätten ſie ſich ſchuldig gemacht mit der Vollſtreckung eines Urteils an einem Schuldloſen. „Schnell, öffne das Fenſter! Jeder ſagte es dem andern, mit naſſem Blick, mit er⸗ ſtickter Stimme. Und ſie öffneten das Fenſter, der Morgen blies kühl, auf der Straße aber ſtand ein Beamter der Polizei, im gezückten Notizblock alles aufzuſchreiben, was ſich ereignet hatte. Die Kommode klagte neben ihm wie ein Kind, das überfahren wurde, klagte ſcheu und wankend, als habe ſich endlich ein Erbarmen gefunden. Frau Marthes Herz trat hart gegen die Bruſt, im Geſicht des Mannes gor das Fieber.„Eigentlich hätten wir die Kommode behalten müſſen, Marthelchen!“ Hans wurde zärltich, als könnte er etwas ſühnen mit ſolchem Eifer. Alſo ſprach er noch dies:„Schau, Marthel⸗ chen, wenn ſie auch alt und mürbe war: das da unten aber hat ſie nicht verdient! Es iſt mir, als hätten wir ohne Not ein Lamm vor die Wölfe geworfen. Oder als hätten wir ein Kind ausgeſetzt, weil es keine Schönheit war. Vielleicht erwartet uns eine Strafe. In der unterſten Schublade hat Muttel immer ihr Wolltuch aufgehoben. Mutter fror ja leicht. Längſt iſt ſie tot. Und in der Schub⸗ lade lagen immer meine Windeln. Muttel hat ſie mir oft gezeigt. Mußt nicht weinen, Marthelchen, ich erzähle ja nur.“ „Warum erzählſt du das alles ſo ſpät, Hans?“ „Mir fällt es jetzt erſt ein, Marthel!“ Nie ſchönſte Frau der Welt Von Hans Bethge. Es gab keinen Zweifel, daß ſie die Schönſte war. Ganz Florenz lag ihr zu Füßen. Man verehrte ſie nicht, man vergötterte ſie. Florenz war im Mittelalter von keiner gefühlsſeligen Zeit beherrſcht, im Gegenteil, die Sitten jener Zeit waren rauh. Aber hier zerſchmolz alle Rauheit wie Schnee vor der Sonne, der ſchönen Roſaura Montalboni gegenüber gab es nur Liebe und Hingebung, und auch der ungeſchlif⸗ fenſte Burſche wurde, wenn er ſie ſah, von einem großen, ſtrahlenden Gefühl der Liebe durchflutet, ſo daß er ſich ſelber nicht mehr kannte und ſelig vor ihr niederſank wie vor einer Göttin. Roſaura bezauberte alle. Zeigte ſie ſich auf dem Bal⸗ kon ihres Palaſtes, ſo blieben die Leute in Scharen ſtehen, um ſtaunend zu ihr emporzublicken. Schritt ſie durch die Straßen, ſo wogte die Menge wie eine lange Schleppe hinter ihr her. Wo ſie einkaufte, da kauften auch die ande⸗ ren ein, wenn ſie lächelte, war alles beglückt, zeigte ſie eine Miene der Trauer, ſo waren alle, die ſie ſahen, in ſchwer⸗ mütiger Stimmung. Sie hatte goldblondes Haar. Wenn ſie es löſte, flu⸗ tete es wie ein goldener Mantel um ſie her. Sie ging faſt immer in Brokat. Sie war ſchlank wie eine junge Zy⸗ preſſe, in ihren blauen Augen wetteiferten voll Ehrgeiz um ihre Liebe. Sie liebte ſchien der Glanz des Himmels eingefangen zu ſein. Sie wohnte auf der rechten Seite des Arnos. In der Umge⸗ bung ihres Pa⸗ laſtes entſtanden viele neue Häu⸗ ſer, da alles in ihrer Nähe woh⸗ nen wollte. Die Fiſcher, die auf der linken Seite des Fluſſes hau⸗ ſten, zogen auf die rechte Seite hinüber, um ihr nahe zu ſein. Die jungen Ade⸗ ligen der Stadt Hans trunkenen Kopfes aus den Federn, ſtrich die Gar⸗ keinen. Zeichnung: Grunwald— M. Ein Jüng⸗ Der Henker kam, um ihr das Brand⸗ ling aus der mal aufzudrücken. „Haſt die arme Kommode verhungern laſſen. Jawo ſolche Gedanken und Erinnerungen hätten ſie ernährt, hät⸗ ten ſie blanker und jünger gehalten. Sie mußte ja frieren ſie mußte ja kniſtern und ſeufzen, weil unſere Sorgfalt ſie nicht mehr erwärmte.“ 5 „Stille, Marthelchen, ganz ſtille. Schau, der Wacht⸗ meiſter drängt die Leute zurück. Gott, wie ſie gaffen, wie ſie kichern! Nun geht er von Haus zu Haus, keiner will etwas wiſſen...“ Als es regnete nach einer halben Stunde, klirrte die Klingel. Durch das Milchglas der Wohnungstür war der Tſchako des Polizeibeamten zu erkennen. Sicher, nun drohte das Verhängnis, unentrinnbar und gerecht, Hans öffnete, die Angſt pochte im Blut. Und der Beamte, deſſen Uniform tropfte, keuchte in den Flur:„Herr, die alte Kom⸗ mode da unten—!“ „Ich weiß es, Herr Wachtmeiſter!“ „Helfen Sie mir, die andern wollen nicht. Stellen Sie das Ding für einige Tage unter, bis wir den Beſitzer gefunden haben!“ Hans ging ſtumm mit dem Beamten; in der Schlaf⸗ kammer atmete Frau Marthe tief auf. Und als d vom⸗ mode wieder an ihrem Ort ſtand, beſchmutzt und geſchun⸗ e Als die Kommode wieder an ihrem Ort ſtand, ſtrichen vier Hände darüber hin. Zeichnungen(2): Grunwald— M. den, ſtrichen vier Hände darüber hin wie über das Haar eines verlorenen Kindes Ein andrer Beſitzer wurde nicht gefunden. Wohl hatte Hans noch Wochen zu tun, das wunde Möbel mit allerlei Werkzeug zu heilen, bis es wieder verſöhnt im Lack neuer Würde und Ehre prangte. Im Frühling ward dieſer Ehe ein Kind. Da nahm die unterſte Lade willig ein Wolltuch auf für die nährende Mutter, und oben rollte man die Windeln hinein, als wäre dieſer Ort der ſinnvollſte für derlei zarte Notwendig⸗ keit. Und immer, wenn die Kommode ihr Schließfach ſchloß, geſchah dies wie bei einem Antlitz, das den Mund mit verzeihendem Schweigen in lächelnde Falten legt Familie der Strozzi, der Stolz ſeiner Eltern, warf ſich verzweiflungsvoll in den Arno, da er von Roſaura nicht erhört wurde. Den jungen Lorenzo della Spina fand man eines Nachts mit erſtarrten Gliedern ihrem Palaſte gegenüber tot auf der Straße— er hatte Gift genommen, da Roſaura den machtvollen Anſturm ſeiner Gefühle zu⸗ rückwies. Eine Zeitlang ſchien es, als ob ſie dem jungen Andrea di Credi Leundlich geſinnt war. Er ſelbſt ſchwelgte ſchon in Träumen des Glücks. Da kehrte er eines Tages von einem Ritt nach Settignano nicht zurück. Man fand ihn erſtochen in einem Pinienwald. Seine Neider hatten ihn getötet. Es gab Ehemänner, die ihr Hab und Gut verſchwen⸗ deten, ſie kauften Edelſteine und Perlen oder nahmen auch die Schmuckſachen ihrer eigenen Frauen und ſchickten ſie Roſaura Montalboni zu in der Hoffnung, ſie auf dieſe Weiſe zu gewinnen. Es gab junge Leute, denen das väterliche Erbe nichts bedeutete, wenn es galt, es für Roſaura fortzuwerfen. Es war alles umſonſt. Roſaura erhörte niemand. Sie brachte ganz Florenz in Verwir⸗ rung. Die Eltern irregeführter Söhne klagten ſie vor Ge⸗ richt an, daß ſie zu ſchön ſei. Das Gericht wies die An⸗ klage als unmöglich zurück. Dann aber kam etwas, was ihrem Daſein in Florenz ein jähes Ende bereitete. Etwas Fürchterliches. Giovanni, einer der angeſehenſten Männer aus der berühmten Fa⸗ milie der Pazzi, war ſeit langem Säckelverwalter der Stadt. Er genoß das unbedingte Vertrauen aller Floren⸗ tiner. Eines Tages ſtellte ſich heraus, daß er den größten Teil des ſtädtiſchen Geldes veruntreut hatte um Roſau⸗ ras willen. Giovanni erhängte ſich, als es ruchbar wurde. Nun zögerte das Gericht nicht länger, Roſaura vor die Schranken zu rufen. Man verurteilte ſie zu einem ein⸗ gebrannten Schandmal auf den Schultern und zur Ver⸗ bannung aus Florenz. Die Richter hielten krampfhaft die Hände vors Geſicht, als das Urteil verkündet wurde, da⸗ mit ſie nicht ſchwankend würden, wenn ſie ſie anblickten. Auf dem ſchönen, weiten Platz vor dem Stadthaus ſtellte man Roſaura an den Pranger. Man verhüllte ihr Geſicht mit einer ſchwarzen Maske, damit das Volk ſie nicht befreite, beſtochen durch ihre Schönheit. Der Henker kam, um ihr das Brandmal aufzudrücken. Er riß ihr das Kleid vom Nacken, hob das glühende Eiſen— und ließ es ſchnell wieder ſinken, ganz ergriffen von der vollende⸗ ten Schönheit ihrer weißen Schulter. Er neigte ſich, und ſtatt des glühenden Eiſens drückte er einen glühenden Kuß auf ihre blumenhafte Haut. Er weigerte ſich auch in Zukunft, Roſaura zu brennen. Er mußte ſeine Weige⸗ rung mit dem Tode büßen. Es fand ſich niemand, der gewagt hätte, das Eiſen gegen ſie zu erheben. Man ſchaffte ſie, immer die ſchwarze Maske vor dem Antlitz auf einem Wagen zur Stadt hinaus. Die Fahrt durch die Straßen von Florenz glich einem Triumphzug. Alles winkte ihr ſeligen Auges zu, die Jünglinge folgten dem Wagen in flammender Erregung und ſangen Liebes⸗ lieder. Man brachte ſie in die Nähe von Siena, wo ſie auf einem Landgut bei Verwandten Wohnung nahm. Sie durfte nicht nach Florenz zurück. Man hatte Angſt vor ihrer Schönheit. R e Mu! inn 12 e. e e —.———. ———— TT„ vohl, g 8 hät⸗ 8 SS 8 8 eren, 8 8 8 8 8 25 2 gfalt e, 88 acht⸗ 25 8 3 ö wie 8 5 N 8 8 N S 8 e die. 8 N 8 8 8 war—.—— 0 2 2. 8 e 25 8 e 8 ö nun——— 2 8 8 3 5 5 2 i ne D FED E MARE DEN 8 0——— dom⸗ Copyright by Carl Duncker Verlag, Berlin W662. Grund zu kommen und die ſie umgebenden Seltſamkezten[immer nach der alten bewährten Methode und erforderte (15. Fortſetzung.) zu ergründen. keinerlei Anſtrengungen. Ihm war es ja auch ganz gleich⸗ Das letzte Kapitel ſchloß: Ales ſie ſich jetzt in den herrlichen Mantel hüllte, regi⸗ gültig, aus welchen Gründen eine Frau die ſeine wurde, Er lachte, und Ellen ſah ſeine ſchönen Zähne unter dent ſtrierte ihr kluger junger Kopf erneut, daß das mit der ob aus Furcht, aus Geldgier, aus Machthunger oder aus leinen, dunklen Bart, der oberhalo ſeiner ſehr roten Lip ben Kleinkindererzieherin barer Unſinn ſei. Auch hier würde Sinnlichkeit. Wichtig war. daß er in der geſetzten Zeit fich hinzog. Von feinen Worten war ihr nur der Satz haften man immer ſolche Angeſtellte nicht ſo behandeln. Aber erreichte, was er wollte, und dann die Eroberte bequem geblieben:„Wie man mir ſagte.“ was wollte man von ihr? wieder loswurde, wenn ſie ihm langweilig wurde, was Der Argwohn, der durch das Verhalten der Zofe geweckt Sie murmelte einige Worte des Daukes und ließ ſich meiſt ſehr ſchnell einzutreten pflegte. worden war, wuchs unaufhaltſam. Ellen biß ſich auf die zu dem wartenden Wagen geleiten. Als man zu den Hier aber kam ihm zum erſtenmal der Gedanke, daß Lippen, um nicht zu ſagen, was ihre Gedanken verrieten. Toren von Cedar Lodge hinausfuhr, bemerkte Ellen den dieſes Mädchen nicht auf die übliche Art zu gewinnen war. Kaum zwei Tage befand ſie ſich im Orient, und ſchon lernre gleichen Bettler, der ihr ſchon am Nachmittag bei ihrer Er würde zwar ihren Stolz beugen, aber er würde ſie le, a 11 9955 i 5 12 185 7 man 1 Heimkehr aufgefallen war. In dem hellen Licht des Mon⸗ nicht brechen, das wollte er auch nicht, da er fühlte, daß Aceln ohne A disher ganz fremden des und der Laternen, die an der Einfahrt brannten, war ſie ihm dann keine Freude mehr bereiten würde. 8„Danke ſehr; ich unterhielt mich ausgezeichnet. Sie der am Boden kauernde Mann deutlich erkennbar, ſoweit Dieſe Wandlung in ſeinen Plänen hatte das Zuſam⸗ wiſſen ja, daß das Zuwerfen der Bälle, wie Sie es nennen, ihn ſeine Kleidung nicht verhüllte. Er war in einen un⸗ menſein mit Ellen bereits bewirkt. Er hatte eingeſehen, meine Hauptpaſſion iſt.“ ſagbar ſchmutzigen Burnus unbeſtimmbarer Farbe geklei⸗ daß der Standpunkt des abſoluten Herrn hier nicht an⸗ det und hatte einige Fetzen, die früher einmal eine Ka⸗ gebracht war. „Ja, ich weiß es; merkwürdig, wie die Europäer ſich puze geweſen ſein mochten, über ſeinen Kopf gezogen. In Er ſah ſie immer wieder ſtumm von der Seite an, immer körperlich anſtrengen wollen, anſtatt den Anſtren⸗ der Hand hielt er eine Bettelſchale aus Horn, und ſeine wie ſie ſchweigend neben ihm ſaß, und die bezaubernde gungen anderer zu ihrer Unterhaltung zuzuſchauen. Armhöhle war geſtützt durch einen kleinen Stab. Er mur⸗ Reinheit ihres Profils im hellen Mondlicht des Südens Haben Sie ſich für morgen dort wieder verabredet?“ melte in ſingendem Ton einige Worte immer gleichen nahm ihm den Atem. Sie war wirklich eine einzigartige „Dort nicht, aber beim engliſchen Militärkommiſſar.“ Klanges vor ſich hin. ſchöne Frau, dieſe Fremde, die er ſich zum Werkzeug er⸗ „Bei Lord Adenburry?“„Ein Derwiſch, ein heiliger Bettelmönch“, ſagte Mu⸗ koren hatte. Sie war.. eigentlich viel zu ſchade zu ſei⸗ Die Frage kam ſehr ſchnell, und Ellen bemerkte in ſtafa Hilmi und warf dem Bettler eine Münze zu. nem Werkzeug! Wie eine Fürſtin, wie eine Herrſcherin, 1 770 e e Funken aufſpringen, den ſie vorher 5 1 11 05 1 81 e ſie e e nicht geſehen hatte. ern allem äglichen lebt. Und hier, au Fah b, bei Lord Adenburry. Seine Frau hat mich ſehr die ſtille Wüſtennacht kam zum erſten Male Muſtafa ſteundlich einladen laſſen. Ich freue mich darauf.“ Hilmi der Keim des Gedankens, der für ihn alles wan⸗ Ellen verſtummte und ſah ihr Gegenüber an. Der deln ſollte. Es war der Gedanke, dieſe ſtolze Schönheit n Paſcha hatte den Blick geſenkt und beſchäftigte ſich mit nicht zu einem Werkzeuge zu erniedrigen, nicht zur Spen⸗ ſeinen Speiſen. Ellen fragte leiſe: derin kurzer Luſt, ſondern ſie zur Herrin zu machen. Die f.„Ich wüßte gern, wie lange ich noch ſo frei über ſtolze blonde Nordländerin würde als ſeine Frau an meine Zeit verfügen kann? Man hat mich zu ſehr vielen ſeiner Seite der Welt beweiſen, daß nichts von dem wahr aar Dingen eingeladen, aber ich kann nicht zuſagen, ehe ich ſein konnte, was man ſich heimlich über ihn zuraunte. nicht weiß, wenn meine Pflichten mich hier in Anſpruch Denn Frauen wie dieſe Europäerin, fo ſtolz, ſo blond und itte nehmen werden. Wann kommt Ihr Pflegeſohn zurück?“ ſo ſchön, werden nicht Gefährtinnen von Männern, deren rlei Muſtafa Hilmi ſah auf, und Ellen glaubte zu be⸗ ſie ſich zu ſchämen hätten.. 5 uer merken, wie ſich in dem Augenblick eine Maske über ſeine Es wax ein unglaublich kühner Gedanke; ein Ge⸗ Züge legte, die Maske der weichen Freundlichleit, die vor⸗ danke, der ihn ſchon faſt vom Orient trennte, ihn ſchon hm hin einem Ausdruck ſtark angeſpannten Denkens gewichen zum Weſten hinüberzog.. 5 5 nde war. Wieder lächelte er und ſagte liebenswürdig:„Schon da? Welch herrliche Fahrt!“ ſagte Ellen, wie als„Das zu beurteilen, iſt Sache des Arztes. Beunruhi⸗ aus tiefem Schlaf erwachend, als ſie die Lichter von Menah ig⸗ gen Sie ſich gar nicht hierüber und nehmen Sie alle Ein⸗ Houſe vor ſich auftauchen ſah. rt des Glücks. Es ach ladungen an. Es freut mich, wenn Sie Zerſtreuung fin⸗„Ja, eine herrliche Fahrt, eine Fahrt des e 5 05 ind den. Würden Sie mir, wenn wir hier fertig geſpeiſt haben, war der heilige Derwiſch am Tore von Cedar Lodge, der i die Freude bereiten, mich auf einer kleinen Spazierfahrt uns Hun brachte.“ 5 a g zu begleiten? Es iſt die einzige Zeit, in der man Friſche Muſtafa Hilmi ſagte es leiſe, und Ellen ſah ihn ver⸗ . genſeßt. Wir würden zum Menah Houſe fahren, wo man e en Augenblick felrte eh der Se dem Tanzen im Freien zuſehen kann.“ 8 Au e 90 5 10 20 Tanzen zuſehen? Ich 9 ich 88 da 0 420 e und man half ihm i ſelbſt tanzen müſſen. Das wäre Ihnen ſicher unangenehm. 5. 5 5 1 aber wie ſolte es: Wenn Sie bereits ſo diele Be.„Abdullah“, ſagte Muſtafa Hum leiſe und hastig, ſte kannte haben, wird es mir eine beſondere Freude ſein, en Mantel der Herrin, du weißt, du mußt ihn en, Si d egleite 8 2 5 zu⸗ 5 58 e ſelbſt nicht?“ Der Aegypter nahm den leichten Mantel von Ellens 9 8 5 Ausdruck wahren Entſetzens ſtand in dem Blick e ſich kein Staunen, daß der Paſcha es Aegypters. 5 N 1. 4 Ih danzen Welch ein Gedanke? Wir halten uns. 5 f Den Mantel auf dem Arm, ſtand Abdullah wartend ict und n ber wir tanzen doch nicht ſelbſt Zeichnung: Drewitz— M. in der Halle, bis ein zweiter Diener mit den gemurmel⸗ 15 E Auf dem Wege dorthin geſchah es dem Diener, daß, ten Worten„Befehl des Heren“ kam und ihm den Man⸗ Ellen ahnte nicht, daß ſie hier einen Einblick in die ein ihm entgegenkommender Mann neben ihm aus, tel abnahm, um ihn in die Garderobe zu bringen. n⸗ ſelſam gewundene Art getan hatte, mit der der Orien⸗ glitt, ſich 15 den 5. fiel nicht zu Auf dem Wege dorthin geſchah es dem Diener, daß ich tale ſich der weſtlichen Ziviliſation anpaßt. Er bleibt in fallen, und mit ihm zu Boden fiel. ein e 1 7 0 ihm len a „ ᷑ꝶ-..! //%/%%% m e ̃ 5 er in amtliche St l 85 Weſt 1 en ist, ſelbſt zu im Staube liegenließ und ſeinen Singſang weitermur! rung. Der Diener half dem Herrn auf, und Abdullah eilte 0 0 icher Ste N leiche 90 1 18 ei 0 5 melte, ohne von dem Wagen deſſen langſame Vorbeifahrt herbei und ſchalt mit ſeinem Kollegen daß er den koſtbaren 1 ſa 1 e 0 5 8 geh e Tätigl, 1 it ihn in Staub hüllte, irgendwie Notiz zu nehmen. Dann Mantel der Herrin an eine Stelle bringe wo man ihn 5 0 VVV waren ſie vorbei, und ſie fragte: 5 ſolcher Art beſchädigte. Der Herr, ein Levantiner, ent⸗ e⸗ Muſtafa Hilmi hatte ſich eigentlich den Verlauf des„Ware bet des Bettler die Münze nicht aufgenom⸗ ſchuldigte ſich. Der zweite Diener machte ein betrübtes n⸗ Abends anders ausgemalt. Aber er war Frauenkenner wen, und was ſagte er? 5 Geſicht, und Abdullah kehrte mit dem Mantel über dem genug, um ein zeſehen daß er ſehr langſam vorgehen„Er wird ſie aufnehmen wenn es niemand ſieht Sie Arm wieder an ſeinen alten Platz zurück. Er ſäuberte ihn n mußte, wollte er dieſes blonde Mädchen gewinnen. Außer⸗ handeln oft ſo, dieſe Derwiſche; er ſagte:„Allah ütſchün; gründlich und lange und verſchloß bei dieſer Gelegenheit 5 dem w ückt darüber, wi dl ſeine Pläne her⸗ Kismet ütſchin! Es ist Türkiſch und heißt„um Kottes unbemerkt eine lleine taſchenartige Oeffnung, die ſich im 5 een. 9 te Ber g bei Sympathien 5510 Aan e„„. Saume befand. Dort, wo er ſtand, konnte niemand ſein 7* 8 0 1 ie 1 JJJJ//%/%% ¼ h. n Ellen freute ſich, daß man nicht zu zweit den Abend ee Derwiſche. Geben Sie ihm, wenn Sie ihn wieder' Indeſſen entwickelte ſich drinnen der Eintritt Ellens „ ih in der Nahe diefes mannes niche koste. Sie„ Cen ſchwreg und genoß die nach fahrt dung die Pascha weiden lone, Die geſelſchaft in Menah Hofe 5 hatt e ee ee beser noch Wunderwelt, die ſich ihr im Mondlicht bot Es war wirk⸗ war allerdings um dieſe Jahreszeit nicht international; 1 deen Zett 5 5 meisten Kußle bo! 0 ſich ſehr lich 1 1755„ ſie beſtand nicht aus dem eleganten Reiſepublikum, das 5. 1 ö ging. Denn die Nacht verwiſchte f N 3 1 j 1 0% 5 ganz e 5 9. e die Straßen hatte einen unbeſchreiblichen Reiz. melte ſich zu den Sommerfeſten des Menah Houſe und 95 So vergin 0 M ahl l J 5 t und wenig auf⸗ Man kam auf dieſer Fahrt nicht mehr durch Euro⸗ war auch an dieſem Abend anweſend. 5 degend Kaum hatte 1168 ſich. ſo ſagte Muſtafa päerviertel, ſondern gelangte durch die von reichen Ein⸗ Muſtafa Hilmi, getreu dem Gedanken, der ihm auf 2 Hümi: 5 geborenen bewohnten Gegenden hinaus in die Wüſte, die der Herfahrt gekommen war, vollzog die Einführung 5 Ich habe mir erlaubt, Ihnen einen Mantel herbei⸗ zwar hier begann, aber doch noch einen ſehr kultivierten Ellens ſo ſeriös, daß man merkte, wieviel ihm an einer 1 ſchaffen zu laſſen, den Sie bitte als einen Teil der Aus⸗ Eindruck machte. In den Straßen ſpielte ſich alles Leben guten Aufnahme lag. Noch vor zwei Stunden hatte er 5 kattung betrachten wollen, Miß Sedlin. Die Nächte ſind hinter geſchloſſenen Türen ab. Die Fronten der Häuſer die Abſicht gehabt, ſie mit einem Scherzwort einzuführen ſehr kühl bei uns; man muß ſich vorſehen. Ich bitte, mir lagen tot und dunkel da, aber man hörte aus den Häu. und dadurch auf eine Stufe mit den etwas zweifelhaften 5 zu glauben, daß es üblich iſt, ſich ſo zu kleiden. Abdullah ſern, aus ihren Schmuckhöſen den monotonen Geſang des Damen zu ſtellen, die reichlich vertreten waren. Jetzt aber 0 ſoll kommen.“ 5 Orients, das eigentümliche Trommeln und Pfeifen, das ſagte er mit großer Feierlichkeit zu der Frau des bedeu⸗ N Die letzten Worte waren halblaut an den Diener den Tanz zu begleiten pflegte. Hätte Ellen jetzt auf einem tendſten der anweſenden Handelsherren, einer Levautine⸗ 9 gerichtet, der den K im Salon ſervierte. Ellen be- der flachen Dächer ſtehen können, ſo würde ſie geſehen rin von ſtrenger Lebensart: 85 merkte bei 5 ſer G er 5 daß ſie James den ganzen haben, wie alle Dächer ringsum von dunklen Geſtalten„Madame, ich bringe Ihnen eine junge Dame, die 5 Abend nicht eee 19 18 wollte fia en, entſann ſich beſetzt waren und das am Tage ſo ſtreng verborgene mir die Ehre antat, in meinem Haushalt als Erzieherin 5 aber ihres Gelböniſſes 525 Vorſicht und ſchwisg Leben ſich jetzt zur Nacht zeigte. So hörte ſie alles nur einzutreten. In der Zeit, da ſich mein Pflegeſohn noch Der Paſcha hatte dem eintretenden Eingeborenen wie in einem Traum, und es vermehrte den Zauber des krank auf meinem Landgut befindet, iſt ſie allein und ohne 1 einige arabi d gleich darauf kam der Geheimnisvollen auf dieſer Fahrt durch die Nacht. Beſchäftigung, weshalb ich ſie Ihrer Freundlichkeit 5 ann 2 88. Hal pen ein ee wee Man⸗ Muſtafa Hilmi ſaß in dem offenen Auto ſchweigend empfehle.“ g tel tragend. Ellen ſah oll Entzücken auf dieſes wunder⸗ neben der weißen Frau. Ihm war das 01 alltäglich, was„Oh, Exzellenz, gern tue ich, was ich kann. Ihr . bare Kleidungsſtück aus l 1 85 weißem Pelz und ließ ihr wunderbar erſchien, daß er es gar nicht mehr bemerkte. Pflegeſohn? Ich wußte nicht, daß Sie einen haben?“ 2 es ſich widerſpruchs! 55 51 Schultern legen. Es wog Er beſchäftigte ſich ausſchließlich mit einem Gedanken, der Der Aegypter, der wie alle Orientalen ſehr ungern i laſt nichts, war un Haublich 9 und ſchmiegſam, und ihm ganz neu war, nämlich, wie er zu Werke gehen ſollte, über ſeine Familienangelegenheiten ſprach, ſah deshalb, ſie fand es köſtlich ſich dahinein zu hüllen. Sie hatte ſich um ſich dieſes Mädchen zu erobern. Der Gedanke war ihm oder vielleicht auch aus einem anderen, noch triftigeren f gelobt, in nichts mehr Widerſpruch zu erheben, da ſie deshalb fremd, weil er es bisher noch niemals für nötig Grunde peinlich berührt aus. 75 g Dingen erachtet hatte, über dergleichen zu grübeln. Es ging alles(Fortſetzung folgt.) hcher war, nur durch Zuſtimmung allen auf den Kreuzworträtſel. 7, 7 ii 2 J fer 7 25 70 25 7 27 72 2 7³ 7. 75 76 Waagerecht: 1. Lichtgerät, 2. fettige Tonerde, 3. Stadt und See in Italien, 4. Zeitgeſchmack, 5. ruſſiſcher Strom, 6. franzöſiſche Beſitzung in Nordafrika, 7. belgiſche Feſtung, 8. franzöſiſcher Revolutionär, 9. anderes Wort für Auerochs, 10. Behörde, 11. Stadt in Hannover, 12. Nebenfluß der Donau, 13. weiblicher Perſonenname(Koſe⸗ 1 14. ehemalige deutſche Kolonie, 15. Nebenfluß des eckar, 16. Adelstitel.— Senkrecht: 1. Teil des Auges, 2. Gutſchein, 4. König von Neapel, 6. hoher Bau, 17. ita⸗ lieniſcher Fluß, 18. hinterindiſcher Strom, 19. italieniſcher Fluß, 20. Gott der heidniſchen Germanen, 21. Aufgezeich⸗ netes mündlich wiedergeben, 22. kraterförmige Vertiefungen in vulkaniſchen Gebirgen, 23. päpſtliche Verordnung, 24. hohe männliche Singſtimme, 25. Grenzſtreifen, 26. Gruppe der Kap Verdiſchen Inſeln, 27. wie 15. waagerecht, 28. wie 2. ſenkrecht. Geographiſches Problem. 5 Welches Sprichwort ergeben die ſechs Teile in vor⸗ ſtehendem Bilde? Die in den einzelnen Teilen zu erraten⸗ den geographiſchen Namen ſind durch ein Fragezeichen an⸗ gedeutet. Nach dem im Mittelteil befindlichen Muſter wer⸗ den die einzelnen Teile dann miteinander verbunden. Zuſammenſetz⸗Aufgabe. Brand, Ehen, Eins, Erz, Eugen, Ger, Marken, Rennen. Je zwei der vorſtehenden Wörter, richtig aneinander⸗ gefügt, müſſen ſtets ein Zeitwort ergeben. Wie lauten dieſe? Haarwaſchen— und dann in's Kino? Aber natürlich, Sie waſchen das Haar einfach trocken mit Schwarzkopf⸗Trocken⸗Schaumpon, dann ibt es keine Erkältung. Leicht pudern, kräftig ausbürſten: in 3 Minuten 50 das Haar locker und duftig, und Sie ſehen aus wie friſch friſtert! abei koſtet eine ſolche Trockenwäſche nur wenige Pfennige! Abt, Innen, Zweiſilbige Scharade. Erſte auf erſte wohl möchte man geben, Letzte in letzter ſtets gehen im Leben: Scheidende dachten's, ſie nannten ſich du, Warfen ſich mehrfach das Ganze noch zu. Rechenaufgabe. Aus den je einmal zu verwendenden Ziffern 0 123 4 56789 ſollen zwei Brüche gebildet werden, deren Summe 9 beträgt. Gegeben ſei 25/3; aus den noch nicht benutzten ſieben Ziffern iſt der andere Bruch herzuſtellen. Magiſches Moſaik. „% Sena fee 2„ 10 2 2 4 7 ele Die Wörter: Brei, Erna, Etui, Gnom, Gran, Lias, Maat, Oode ſind in der Weiſe in vorſtehende Figur ein⸗ zuſtellen— jedes Wort immer in ein Quadrat von vier Feldern—, ſo daß die Außenreihen dieſer Wörter mit fol⸗ gender Bedeutung ergeben: 1. Obere waagerechte Reihe: Naturkraft; 2. untere waagerechte Reihe: Lied des Aeneas; 3. linke ſenkrechte Reihe: Provinz und Stadt in Spanien; 4. rechte ſenkrechte Reihe: Langer Worterguß. Beinleiden Krampfaderbruch, Salzfluß, fließende oder ſchwer hei⸗ lende Wunden, Flechten, Ekzeme und dergleichen be⸗ handle man äußerlich mit r ee und innerlich mit Vulneral-Blutreinigungstee. Neun, 12, ſelbſt 17 Jahre alte Leiden ſind damit geheilt wor ⸗ den.„Tuben koſten RM. 0,62 und RM. 1,39, Doſen XM. 2,69 und RM. 4,58. Für innere Hämorrhoiden koſten Tuben mit Afterkanüle RM. 1,77. Vulneral Präparate werden ärztlich empfohlen. Die Wirkſam⸗ keit iſt ſeit 1893 tauſendf. anerkannt. In allen Apothe⸗ ken zu haben. Wenn nicht vorrätig, ſchreibe man an den Herſteller Paul Grundmann, Berlin W 30, Geisbergſtraße 38. Beim Einkauf fordere man aus drücklich die ſeit Jahr zehnten bewährte Marke* U 1. N E* A 1. um Zeitoertreib Auflöſungen aus letzter Nummer: Füll⸗Rätſel. 0 N 3 a e 1 e a e. %) Rätſel: Orangen— O, Rangen. Anagramm: Kraemer Iwan Rhoen Maſſe Erlös Siegerin.— Kirmes. Scherz⸗Bilder⸗Rätſel: Kammerjäger. Fehl⸗Aufgabe: Waterloo Echternach Intervall Natterſtich Laterne Elterlein Schmetterling Euterpe.— Weinleſe. Schach⸗Aufgabe: 1. Kes8—b7, Lg5—h6(ha), 2. De5 es, beliebig, 3. D oder T matt. a) 1.„ Lg5—f4, 2. De5— e2, beliebig, 3. D matt. Auf 1. 1. Kf4 folgt 2. Tdödeg5 uſw. Oder 1. 1. f6—f5, 2. D(T) da uſw. Ergänzungs⸗Rätſel: Wo man ſingt, da laß dich ruhig nieder. ffiaben Sie zwei minuten Jeit?, Denn benutzen Sie diese, um die durch Ab Waschen spröde werdenden Hände täglich mit Niyes-Creme einzureiben. Dieses euzeritheſtige Hautpflegemittel macht lhre Hände Weich und geschmef V dig, ohne einen Slenz zu hinterlessen. Amerikaniſch. Miſter Nottel kommt wutſchnaubend in die Redaktion des„Pickpill Oberſerver“. „Mein Herr“, ſchreit er,„ſie haben geſtern meinen Tod gemeldet. Ich muß eine Berichtigung verlangen, ich lebe nämlich noch!“ „Geht nicht“, brummt Redakteur Trottel,„Berichti⸗ gungen ſchwächen das Vertrauen der Leſer. eine unentgeltliche neue Geburtsanzeige?“ Genügt nicht * „Was iſt er denn?“ „Ein Buchſtaben⸗ menſch!“ „ ü e? „Tippfräulein!“ „Na, dann paſſen ſie duch großartig zu⸗ ſammen!“ Zeichnung: Frank(M). „Haſt du denn Heinz eine Gelegenheit gegeben, daß er dich um deine Hand bitten konnte?“ fragt die beſorgte Mutter. „Selbſtverſtändlich, aber ſchließlich konnte ich ihm nicht auch noch ſagen, daß es eine Gelegenheit ſei!“ Es macht ſich. 8 Müller:„Wie geht es deinem Freund, dem jungen Rechtsanwalt?“ Schulze:„Es macht ſich. Geſtern hatte er den erſten Prozeß!“ Müller:„Das iſt ja fein. Was war es denn?“ Schulze:„Ach, ſein Schneider hatte ihn verklagt!“ 11 Probates Mittel. Rötlich:„Und biſt du dann eingeſchlafen?“ Ich habe gezählt, von eins an, bis 30 000 bin ich gekom⸗ men Rötlich: Und biſt du dann eingeſchlafen?“ Bläßlich:„Nein, dann war es Zeit zum Aufſtehen!“ 272 Ein Wunder. „Denke dir, heute hatte ich mit Aenne auf acht Uhr ein Zuſammentreffen ver⸗ abredet, und ſie war auf die Minute pünktlich.“ „Wie kam denn das?“ „Ihre Uhr war um neun Uhr mor⸗ gens ſtehengeblieben.“ Gicht Ischias u. and. Harnsäurelei den. Neue giftfreie Wege. Gratis- Prosp. unverb. Viele Dankschreiben! Dr. Wittig& Co., Leipzig. Fach 428 4 Schaut es aueh den Vindern ein: bens as Letztes Chlorodont Zum Wochenende! und„Zum Zeitvertreib“ Nr. 43 erſcheinen als Beilage. D A 3. Vi. 36: 664 297. Pl.⸗Nr. 8. Für die auf dieſer Seite erſcheinenden Anzeigen iſt der Verlag der vorl. Zeitung nicht zuſtändig. Verantwortlich für die Schriftleitung Kurt Winkler, für Anzeigenteil Carl Görg. Verlag Sonntags⸗ blatt Deutſcher Provinz⸗Verleger; ſämtl. in Berlin SW 68, Lindenſtr. 101/102. Geſchäftliches— außer Verantwortung der Schriftleitung Gewinnen als Beruf Iſt das möglich? Nun, es war da ein Schauſpieler au einer Wanderbühne, dem es, ſeit der Film aufkam, immer ſchlechter ging. Da las er zufällig das Preisausſchreiben einer Teefirma, die 50 RM. für ein Schnadahüpfl ausſchrieb. Der Schauſpieler ſchickte einen Vers ein und gewann den erſen Preis. Er beteiligte ſich auch an weiteren Preisausſchreihen der Firma, gewann von zwanzig acht und verdiente dabei 400 RM. bar und zwei ſilberne Tafelgeſchirre. Ausgaben halle er nur für einige Päckchen Tee, da er jedesmal einen Gutſchein mitſchicken mußte. An dem Tee trinkt er heute noch. Gegen Ende des Jahres hatte er einige Dutzend We bewerbe gewonnen und war mit einem Pelz, ſeidenen Socken Lackſchuhen uſw. und mit genügend Geld verſorgt, um einige Zeit davon leben zu können. 5 Wo der Mann lebt? In Amerika natürlich. Nun, vielleicht eignen Sie ſich auch zu dieſem Beruf. Freilich, es kommt ja weniger darauf an, wie man ſein Geld verdient— voraus⸗ geſetzt, daß man es ehrlich erarbeitet— als wie man damit umgeht. Mancher verſteht ſich nicht recht auf die beſte Ner⸗ wertung ſeiner Erſparniſſe. Laſſen Sie ſich einen Rat gehen. Gehen Sie zur nächſten Bank, fragen Sie den freundlichen und zuverläſſigen Fachmann, der Sie bedienen wird. Legen Sie ſich ein Bankkonto an. Damit haben Sie einen guten Anfang gemacht. Sie wer⸗ den ſehen, wie Ihr Kapital ſich unter der Fürſorge der Munk vermehrt. Wenn Sie Zahlungen zu leiſten haben, geben Sie nur Ihrer Bank kurzen Auftrag. Wenn Ihr Unternehmen zum weiteren Ausbau Kredit braucht, ſprechen Sie mit Ihr Bank. Wenn Sie Wertgegenſtände zu verwahren haben Ihre Bank iſt der ſicherſte Platz dafür. Wenn Sie dieſen Rat befolgen, ſo helfen Sie nicht zu ſich. Sie unterſtützen zugleich die deutſche Volkswirtſchaft zee Arbeitsbeſchaffung, Sie tragen Ihr Teil bei zur Erhaltung und Förderung des deutſchen Volkswohlſtandes. Iſt das nicht ein Gewinn, der ſich lohnt? Nein— nicht irgendwie irgend etwas Es war einer jener hellen, klaren, kühlen Oktobertage, die manchem Menſchen den Herbſt noch ſchöner als den Frühling erſcheinen laſſen. Da geſchah es, daß eine jüngere Frau auf eine ältere zutrat und ſprach:„Verzeihen Sie, liebe Fran Reimund, daß ich Sie anſpreche— kennen Sie mich 1 Zwei graue gütige Augen ruhten nachdenklich auf der Fragenden:„Ja, ich kenne Sie wieder; Sie ſind Grete Meiner, eine meiner früheren Schülerinnen. Wie geht es Ihnen?“ Frau Reimund faßte ſie unter den Arm:„Kommen Sie, ich lade Sie zu einer Taſſe Kaffee ein...“ Nach einer Stunde ſaßen ſie noch immer beiſammen. „Sehen Sie, liebe Grete“, ſagte die Lehrerin,„Sie waren mit immer eines der liebſten unter den vielen Mädchen, die durch meine Schule gegangen ſind Hübſch, geſcheit, fleißig und voll ehrlichen Willens. Ich wußte. Sie würden Ihren Weg ma⸗ chen— wenn es Ihnen nur gelänge, den Hang zum Unbe⸗ ſtimmten in ſich zu überwinden. Sie wollten etwas leiſten— aber nur irgend etwas. Sie wollten das Beſte— irgendwie. Aber irgendwie irgend etwas: das reicht nicht zu, um mit dem Leben fertig zu werden. Nur das Beſtimmte und Ent⸗ ſchiedene ſetzt ſich durch. Frau Grete nickte:„Sie haben recht. wir alle ſo ſchwärmeriſch an Ihnen hingen: Sie wußten immer, was Sie wollten Alles fügte ſich Ihnen, ſogar aber, bitte, lachen Sie nicht über das, was ich Ihnen jetzt erzähle. Sie wiſſen, wie eitel junge Dinger ſind und welchen Kummer ihnen manchmal allein ſchon ihr Aeußeres bereiten kann„Alles an ihr ſitzt“, ſagten wir und bewunderten Sie, vor allem Ihr wunderſchönes Haar. Sie müßten ein Geheim⸗ nis haben, dachten wir, wagten jedoch nicht, Sie zu fragen— ſehen Sie, jetzt lachen Sie mich doch aus...“ „Ich lache Sie nicht aus, Grete, habe nur mein Vergnü⸗ gen an Ihrer Beichte. Doch im Ernſt: Sie haben hier ein Beiſpiel für das, was ich Ihnen eben ſagte. Auch für das Aeußerliche, das ja für die Frau— übrigens auch für den Mann— eine große Rolle ſpielt, gilt der Grundſatz, daß man an ſich und für ſich nicht irgendwie irgend etwas tun ſoll Wenn man auch hier weiß, was man will und was das Rechte iſt, bei dem man bleiben ſoll, iſt der Erfolg weder ein Ge⸗ heimnis noch eine ſchwierige Wiſſenſchaft. Mir hat es füt übertriebene Schönheitspflege allein ſchon an Zeit gefehlt. Das ganze Geheimnis meines Haares, von dem ich weiß, daß es auch heute noch jeden Vergleich beſteht, iſt— Dralles Birken⸗ waſſer. Außer dieſem werden Sie auf meinem Toilettentiſch nur wenige Dinge finden. Nicht das Viele tut es, ſondern das Richtige...“ Einen Zei, Ne, können auch Sie besitzen. e eine reine, geschmeidige und glatte Haut ist die Vor- aussetzung, um schön u ———— — Das war es, warum — ͤ sein und jugendlich auszu- sehen! Keine Frau braucht auf diesen Vorzug zu Ver zichten, denn es gibt einen einfachen Weg, sich Jugend und Schönheit der Haut 20 erhalten durch die Palmolii. Schönheitspflege! Die a Oliven- und Palimenblen berg ctellis Palmoline-Feiſe reinigt die Haut nicht nur— ie erhalt sie auch zart, sammet- weich und geschmeidig. ö Macfieren ie glich morgens und abend ænei 2e Alinuten lang den iniluen Sebaum der Palinoliie. eiſe mit din Finger. pit gen ganſt in die Haul und rpulen ibn danach ere mil uarmem, dann mil Kallem Hatten ab. . 5 .% Selle 2 e ere „ ee