e eine ig, da ſeringe ächun⸗ gaben Jraun⸗ nkohle Auch rsein⸗ ihiger. ungs⸗ teichs⸗ hurz 8 2 15 * 0 enen s sessel s Nr. 251(2. Blatt). Neckar Bote Montag, 26. Oktober 1936 Wir bauen das Recht Feierliche Grundſteinlegung in München In der Hauptſtadt der Bewegung wurde in der Lud⸗ wigſtraße beim Siegestor der Grundſtein für das Haus des Deutſchen Rechts gelegt. Der feſtliche Akt fand an der Stelle ſtatt, über der ſpäter das Hauptportal des neuen Bauwerkes ſtehen wird. Zugänge und Bauſtätte waren mit Fahnen und Tannengrün, geſchmückt. Um den Grundſtein waren im offenen Viereck Tribünen errichtet Zu beiden Seiten des Grundſteins hatten Ehrenſtürme der SA. und dahinter Abteilungen des BDM. Aufſtel⸗ lung genommen. In der reich beflaggten Ludwigſtraße waren die anderen Gliederungen der Bewegung angetre⸗ ten. Zu der Feier waren zahlreiche Ehrengäſte, an der Spitze Reichsſtatthalter von Epp, erſchienen. a Der feierliche Akt der Grundſteinlegung wurde ein— geleitet durch das Vorſpiel zu„Rienzi“. Dann trat der Präſident der Akadennze Reichsminiſter Dr. Frank bor das Mikrophon. Dr. Frank widmete zunächſt, während ſich die Teilnehmer an dem Feſtakt von ihren Plätzen er⸗ hoben, ehrende Gedenkworte dem gefallenen Helden Theo⸗ dor von der Pfordten, dem tapferen und unermüdlichen Streiter für die Idee Adolf Hitlers. Dann fuhr Dr. Frank fort: „Wir Nationalſozialiſten ſchreiben nicht Geſchichte in Büchern, wir bauen Geſchichte. Wir formen auch nicht das Recht in leeren Formeln und abgezirkelten Para⸗ graphen, ſondern wir bauen das Recht auf den unzer⸗ ſtörbaren Fundamenten unſeres heiligen Volkes auf. Das Haus des Deutſchen Rechts ſoll aus der ſchöpferiſchen Kraft unſerer Bewegung eine völlig neue nationalſozia⸗ liſtiſche deutſche Rechtsgeſchichte ſymboliſch eröffnen. Das Haus des Deutſchen Rechts möge dienen der Einheit von Führer und Bewegung, der Einheit von Recht und Volk und dem Willensausdruck des national⸗ ſozialiſtiſchen Rechts. Und das ſoll in dieſer Stunde unſer Gelöbnis ſein: Stets dem deutſchen Volk, dem deutſchen Recht, der deutſchen Freiheit, der deutſchen Ehre als treue Wahrer des deutſchen Rechtsgedankens zu dienen.“ Hierauf überbrachte der Gauleiter des Traditions⸗ gaues, Staatsminiſter Adolf Wagner, allen Ehren⸗ gäſten ſeine Grüße und gab dem Wunſche Ausdruck, daß die neue Stätte immer ein Mittelpunkt deutſchen Rechts ſein müſſe, von dem aus im nationalſozialiſtiſchen Geiſte das deutſche Recht erneuert und befruchtet werde. Sodann begaben ſich die Ehrengäſte von der Tribüne zum Grundſtein, wo der Präſident der Akademie für Deut⸗ ſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, den Reichsmini⸗ ſter Ru ſt als den Betreuer der deutſchen Wiſſenſchaft und damit auch der deutſchen Rechtswiſſenſchaft bat, den Grundſtein zu dem neuen Werk zu legen. Der Schatz⸗ meiſter der Akademie, Generaldirektor Arendts, verlas hierauf die Urkunde in der es u. a. heißt: Den Grundſtein legte heute, am 24. Oktober 1936, Reichsminiſter Bernhard Ruſt. Möge das Haus des Deutſchen Rechts alle Zeit ſein die Heimſtätte der deutſchen Rechtsſchule, ein Denkmal der deutſchen Rechtseinheit und unter dem beſonderen Schutze des Führers wie im Dienſte der Volksgemeinſchaft der Mittelpunkt deutſcher Rechts⸗ forſchung und Rechtsgeſtaltung.“ Während die Feſtgäſte die Hand zum Deutſchen Gruß erhoben, verſenkten die Steinmetze in ihrer alten Zunft⸗ tracht die Urkunde in das Gemäuer. Reichsminiſter Ru ſt vollzog hierauf die feierliche Grundſteinlegung mit den Worten „Ein Haus der Freiheit ſollſt du ſein. Was nicht für Deutſchland wirbt, iſt wurzelfaul und muß vergehen. Was aber ewig iſt, ſoll wirken in dieſem Haus.“ Dann begleitete der Reichsminiſter mit weithin vernehm⸗ barer Stimme ſeine drei Hammerſchläge mit den Worten „Du Haus des Deutſchen Rechts ſollſt dienen einer deut⸗ ſchen Wiſſenſchaft, einem deutſchen Recht, einem ewigen deutſchen Volk!“ Die Lieder der Nation und ein Sieg⸗ Heil auf den Führer beendeten die Feierſtunde. Volk und Recht Feſtſitzung der Akademie für Deutſches Recht. Im Rahmen der Jahrestagung der Akademie für Deutſches Recht fand in der Münchener Univerſität ein Feſtakt ſtatt. Reichsminiſter Dr. Frank begrüßte die zahlreichen Ehrengäſte, darunter den Reichserziehungs⸗ miniſter Ruſt als den Betreuer der Ausbildung der Rechtswahrer, und wies darauf hin, daß in den vergan⸗ genen vier Jahren getreu dem Befehl des Führers an der Neugeſtaltung des deutſchen Rechts gearbeitet worden ſei. Es ſtehe jetzt ein unmittelbar auf den Fundamenten unſeres unzerſtörbaren Denkens neugegründetes Gebäude von Geſetzen und Normen des Dritten Reiches dor uns, aus dem man ſehen könne, daß der Nationalſozialismus nicht irgendein politiſches Syſtem ſei, ſondern die letzt⸗ mögliche, dafür aber auch ganz große Form des deutſchen Lebens, des deutſchen Volkes und des Deutſchen Reiches. Reichsminiſter Ru ſt ſtellte an die Spitze ſeines Feſt⸗ vortrages den geſchichtlichen Glaubensſfatz, daß die Ge⸗ rechtigkeit das Fundament des Staates iſt, daß Völker morſch ſind, wenn ihr Recht nicht mehr geſund iſt, und daß ſich der kulturelle Aufſtieg oder Abſtieg eines Volkes unmittelbar aus der Entwicklung ſeines Rechtsſyſtems ableſen läßt. Den Rechtswahrer bezeichnete er als einen der namenloſen Träger jenes Lebensſtromes, der ein Volt in ſeinem politiſchen und geiſtigen Daſein erhält. In Dankbarkeit und Verehrung gedachte der Miniſter des 75. Todestages des deutſchen Rechtslehrers Friedrich Carl von Savigny am 25. Oktober, der als erſter zünf⸗ liger Rechtslehrer darauf hingewieſen habe, daß das Recht mumer gebunden bleibe an ein lebendiges Volks⸗ daſein und daß es genau ſo die Züge ſeines Volkes trägt wie Sprache, Sitte und Verfaſfung. CCC d ydꝗdddTdT7T7TPTPTGTdõé0T0ßbb b Im neuen Deutſchland muß der Arbeiter Anteil haben an allen Kulturgütern des Volkes Darum: Dem deutſchen Arbeiter das deutſche Buch! 5 Dr. Leu. Ein Heim dem deutſchen Arbeiter Der Weg der Siedlung In der ſchönen alten Stadt W ürz burg findet zur Zeit die Reichstagung des Reichs⸗ heimſtätten⸗Amtes ſtatt, die alle am Sied⸗ lungswerk beteiligten Stellen der Bewegung, der Wiſſenſchaft, des Staates und der Wirtſchaft zu gemeinſamem Bekenntnis und Ernſt der Arbeit ver⸗ einigt. Das deutſche Siedlungswerk hat die Aufgabe, einen möglichſt großen Teil des laufenden Wohnungsbedarfs durch die Schaffung von Heimſtättenſiedlungen zu decken, d. h. durch Siedlungen, die den Siedler außerhalb der Maſſenanſammlungen in den großen Städten bodenſtändig und kriſenfeſt machen. Wir wollen dem deutſchen ſchaffenden Menſchen wieder eine Heimat geben.“„Wir wollen geſunde Wohnungen mit Licht, Luft und Sonne für einen kräftigen Nachwuchs ſchaffen“, heißt es in den Forderungen der NSDAP. Das deutſche Siedlungswerk hat dieſe Forderungen bereits zu einem Teile in die Tat umgeſetzt. Es iſt dem Reichsheimſtätten⸗ amt der Deutſchen Arbeitsfront als der von der Bewegung hiermit beauftragten Stelle in Verbindung mit dem Reichs⸗ arbeitsminiſterium gelungen, mit der Errichtung von bis⸗ her rund 100 000 Siedlungsſtellen den Grundſtock zu einer neuen deutſchen Wohnkultur zu legen. Der Weg, auf dem dieſes Ergebnis erreicht worden iſt, unterſcheidet ſich von den früheren Siedlungsmethoden im Grundſatz wie in der Durchführung ganz weſentlich. Während in den Siedlungsabſchnitten bis zum Umbruch die Siedlung den Charakter einer Wohlfahrtsmaßnahme trug und ſich auf Erwerbsloſe und Kurzarbeiter be⸗ ſchränkte, während ihr Schwerpunkt in der ſogenannten „Vorſtädtiſchen Kleinſiedlung“ in der Nähe der Großſtädte und Induſtriezentren mit beſonders ſtarker Arbeitsloſigkeit lag und hierdurch das Anwachſen der Großſtädte noch begünſtigt wurde, iſt ſeit dem Umbruch der Typus der Erwerbsloſenſiedlung völlig preisgegeben und das Schwergewicht der Siedlung von den Großſtädten und In⸗ duſtriezentren auf die mittleren und kleineren Gemeinden und auf das flache Land verlagert worden. Gleichzeitig wurde die Siedlung aus einer Wohlfahrts⸗ maßnahme zu einer Wirtſchaftsmaßn ahme um⸗ geſtaltet. Aus der Erwerbsloſenſiedlung iſt die Voll⸗ beſchäftigtenſiedlung geworden. Ganz im Gegenſatz zu früher wird auch die Anſiedlung von Stammarbeitern induſtrieller Werke gefördert, an deren Erhaltung der Induſtrie in dem Maße gelegen ſein muß, in welchem der Facharbeitermangel infolge der Beſeitigung der Maſſen⸗ arbeitsloſigkeit von Monat zu Monat ſpürbarer wird. Wiederum im Gegenſatz zu früher wird die Erlaubnis zur Errichtung von Siedlungen nur dann erteilt, wenn die wirtſchaftliche Exiſtenz des Siedlers auf die Dauer geſichert iſt. Sowohl bei der Ausleſe der Siedler als bei der Auswahl des Siedlungsgeländes ſowie bei der Beurteilung der Angemeſſenheit des Baupreiſes oder des Erbbauzinſes wirken die Gauheimſtättenämter der DAF. maßgebend mit. Die Wahrung nationalſozia⸗ liſtiſcher Grundſätze bei der Zuweiſung der Siedlerſtelle durch den Siedlungsträger(Gemeinde, Kreis, gemein⸗ nützige Wohnungs⸗ und Siedlungsunternehmen, Bauge⸗ noſſenſchaften, Bauvereine uſw.) iſt alſo verbürgt. Das Reich fördert die Kleinſiedlung durch Gewährung von Reichsdarlehen, Uebernahme von Reichsbürgſchaften (für die bisher 400 Millionen RM. bereitgeſtellt wurden) für den an zweiter Stelle zu beſchaffenden Hypothekar⸗ kredit ſowie durch Bewilligung weitgehender ſteuerlicher, tariflicher, baupolizeilicher und ſonſtiger Vergünſtigungen. Für die Siedlerberatung und ⸗ſchulung ſorgt der unter Aufſicht der Partei und des Staates ſtehende„Deutſche Siedlerbund“. Auch die Herſtellung geſchmacklich ein⸗ wandfreier und haltbarer Möbel für das Siedlungshaus iſt vom Reichsheimſtättenamt in Verbindung mit dem Handwerk und dem Reichsarbeitsminiſterium aufgenom⸗ men worden. Neben der Bedeutung, die dem Siedlungswerk für die biologiſche Auferbung unſeres Volkes, für die Wiederver⸗ bindung von Menſch und Scholle, für Städteumbau, Städteauflockerung und Induſtrieverlagerung zukommt, ſteht als gleichwertiges Ergebnis die Ertrag Sſteige⸗ rung des deutſchen Bodens durch die Siedlung, die Hilfe, die ſie dem deutſchen Volke im Kampf um ſeine Nahrungsfreiheit gewährt. Der Wert der Erzeu⸗ gung der bereits entſtandenen 100 000 Kleinſiedlungen iſt auf rund 85,5 Mill. R M. zu veranſchlagen. Dieſe Ziffern zeigen, welche Bedeutung der Siedlerwirtſchaft nicht nur für die Ernährung unſeres Volkes, ſondern dar⸗ über hinaus für unſere geſamte Handels- und Zahlungs⸗ bilanz zukommt. Zu den wichtigſten Erzeugniſſen der Siedlerwirtſchaft zählen Eier, Gemüſe und Obſt, von denen ein nicht geringer Teil heute immer noch aus dem Auslande eingeführt werden muß. Jede neuerſchloſſene Siedlung dient ſomit der Verxingerung des Deviſen⸗ dedarfs und damit dem Kampfe um unſere Wirtſchafts⸗ freiheit. Ebenſo wie die Nahrungsfreiheit wird die Arbeits⸗ beſchaffung durch die Siedlung entſcheidend geför⸗ dert. Die Erſtellung einer Siedlungsſtelle gibt zwei vollen Arbeitskräften für ein ganzes Jahr Arbeit. Legt man eine Jahresziffer von 200000 Neuſiedlungen zugrunde, ſo würde dies einer Beſchäftigung von 400 000 Arbeitskräften gleichkommen. Dazu kommen alle die Arbeitskräfte, die für die Materialbeſchaffung, Holz, Zie⸗ gel, Zement uſw. ſowie für die Herſtellung des Haus rats tätig ſind. Schließlich muß als arbeitsfördernd auch die Steigerung der Kaufkraft in Anſchlag geſetzt werden, die bei den Siedlern durch die teilpeiſe Deckung des Nah⸗ rungsbedarfs aus eigener Scholle entſteht. 8 Das Buch im neuen Reich Dr. Goebbels:„Auch die Jeder muß dem Volke dienen.“ Weimar, 26. Oktober. Die„Woche des deutſchen Buches“ eröffnete Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels in der Weimarhalle zu Weimar. Er be⸗ gann ſeine Ausführungen mit einer Würdigung der geiſti⸗ gen und ſeeliſchen Werte des Buches.„Von ihm gehen,“ ſo erklärte er,„ungeahnte und nie gekannte Wirkungen nach allen Richtungen aus, und zwar können dieſe Wirkungen ſich im Guten wie im Böſen einſtellen. Im Böſen dann, wenn ein Buch aus einſeitig individualiſtiſchem Triebe entſteht und deshalb auch zur einſeitig individualiſtiſchen Abwande⸗ rung ſeines Leſers führt, im Guten dann, wenn es dem Geiſte des Volkes entſtammt; denn ſo wie es aus dem Volke kommt, richtet es ſich wieder an das Volk, ruft es die Nation an und ſpricht des Volkes Sprache zu den Menſchen ſelbſt. Dem Geiſte des Volkes entſpringend iſt es Volksgut ſchon im Werden, den Geiſt des Volkes be⸗ reifend und umſpannend iſt es Volksgut auch in ſeiner Vollendung. Man habe dem Nationalſozialismus oft den Vorwurf gemacht, daß er den 155 forſchenden Geiſt knebele, ihm Feſſeln anlege und damit ſeine ungehemmten Entwicklungsmöglichkeiten unterbinde. Dieſer Vorwurf aber ſei durch die Tatſachen ſo eindeutig und frappierend wider⸗ legt worden, als daß er überhaupt noch einer Beachtung wert wäre. Der Nationalſozialismus habe zum erſten Male den Verſuch unternommen, die Politik, die in parla⸗ mentariſchen Demokratien zum bloßen materiellen Geſchäft entartete, in die Bezirke des Geiſtigen zu heben. Selbſtver⸗ ſtändlich 755 er dabei der geiſtigen Betätigung gewiſſe Grenzen ſetzen müſſen, die da verliefen, wo Wohl und In⸗ tereſſe des nationalen Beſtandes anfingen. Dieſe Tendenzen ſeien aber nicht e den e eee e tet, ſie wirkten ſich vielmehr zu ſeinem 1 Vorteil aus; das individuelle geiſtige Leben des Einzelnen gehe im Gei⸗ ſtesleben der Nation auf. 5 Die Jeder müſſe dem Volke ebenſo dienen, wie Schwerk und Pflug.„Wie es dem soldaten nicht erlaubt ſein kann zu ſchlagen und zu ſchießen, wann und wie er will,“ ſo er. klärte Hr. Goebbels„wie man es dem Bauern nicht ge⸗ ſtatten darf, zu ſäen und zu ernten, was und wo er will, ſo hat auch der ſchreibende Menſch nicht das Recht, die Gren⸗ zen des Volkswohles zu ſprengen, um ſein individuelles Eigenleben auszuleben.“ n. Man werfe im Ausland dem Nationalſozialismus viel⸗ fach vor, daß er ſich in dieſer Beziehung in nichts vom Bol⸗ ſchewismus unterſcheide. Der Denkfehler, der hier begangen werde, liege im Grundſätzlichen.„Unſere Maßnahmen,“ ſo krat der 1 dieſen Behauptungen fache de daß ſich immer auf die Nation in ihrer Geſamtheit, die Maß⸗ nahmen des Bolſchewismus betreffen den Vorteil einer Cli⸗ que, beſtenfalls eine Kaſte.“ Dr. Goebbels wandte ſich dann den Problemen des ſtändiſchen Aufbaues zu. Die Organiſation des deutſchen Schrifttumes in der Reichskulturkammer ſei nun endgültig zum Abſchluß gekommen. Der Bund reichs deutſcher Buchhändler ſei aufgelöſt und die buchhändleriſche Organiſation als Fachgruppe eingegliedert worden. Die Kräfte, die bisher zum Aufbau und zur Unterhaltung ſelb⸗ ſtändiger Einzelgruppen und Einzelverbände in Anſpruch genommen wurden, ſeien nunmehr für die Arbeit an den großen, gemeinſamen Aufgaben und Zielen freigeſetzt Denn dies ſei der Sinn, der nicht nur im Rabmen der Reichs⸗ —ñů—— wieſen auf, daß die Produktionszif jchriſtrumstkammer, ſondern der Reichskulturkam⸗ mer überhaupt ſich vollziehenden, immer enger ſich geſtal⸗ tenden Bindung der Kräfte. Die Wahrnehmung des Einzelintereſſes, die früher die Hauptaufgabe zu ſein ſchien, ſei als Pflicht dem Geſamt⸗ ſtand übertragen worden, der durch ſeine enge perſonale Bindung mit den zuſtändigen Stellen des Staates jedem Schaffenden die Gewähr dafür biete, daß berechtigte For⸗ derungen nicht überhört, daß ſie vielmehr Zug um Zug er⸗ füllt werden, wenn das große, gemeinſame Intereſſe es zu⸗ laſſe oder verlange. Das ſtatiſtiſche Material, das über die letzten Monate vorliegſ, läßt deutlich erkennen, daß die wirtſchaftliche Be⸗ lebung des Buchhandels anhält. duktion des Vorjahres lag mit 11,3 Prozent über derjeni⸗ Die verlegeriſche Pro⸗ gen des Jahres 1934. Die e dieſes Jahres ern noch über denjeni⸗ gen des Jahres 1935 liegen. Die Mehrproduktion beträgt zwiſchen 200 und 600 Büchern pro Monat. Im weiteren kam Dr. Goebbels auf die Werbung für das deutſche Schrifttum zu ſprechen, die in der„Woche des deutſchen Buches“ wieder mit voller Kraft an die Oeffentlichkeit getreten ſei. Es ſei aber nötig, immer wieder darauf hinzuweiſen, daß die Wirkung der Werbe⸗ maßnahmen durch unbedingt erforderliche preispolitiſche Maßnahmen ergänzt werden müßte.„Wie die Monatsſtatiſtiken dieſes Jahres auswei⸗ ſen“, ſo ſtellte der Miniſter feſt„liegt der Durchſchnittspreis des deutſchen Buches noch immer über vier Mark. Dieſer Durchſchnittspreis iſt, das muß offen ausgeſprochen werden, zu hoch, um den breiten Maſſen des Volkes den Ankauf von Büchern zu er⸗ möglichen. Wir Nationalſozialiſten haben von jeher den Standpunkt vertreten, daß das Schrifttum nicht ngelegen⸗ heit einer beleſenen und beſitzenden Oberſchicht des Volkes bleiben darf. Es reicht nicht aus, daß es bereits eine große Anzahl billiger Bücher gibt. Es muß vielmehr erreicht wer⸗ den, daß zu derſelben Zeit, in der ſich jene Oberſchicht des Volkes mit beſtimmten wichtigen Neue einungen ausein⸗ anderſetzt, daß zur ſelben Zeit oder wenig ſpäter auch brei⸗ ten Schichten und Kreiſen des Volkes Gelegenheit zu dieſer Auseinanderſetzung gegeben wird. Dr. Goebbels legte dann ein Bekenntnis von Staat und Partei zum Buche ab, dem jedoch das Bekenntnis des Buches zum Nationalſozialismus als dem Schutz jeder Kultur gegenüberſtehen müſſe. Mit einem A p⸗ pell an die Nakion, zum Buch zu halten, damit das Buch bei ihr bleibe, ſchloß der Miniſter. Die Bücher ſind meine beſten Freunde „Schönſte Erholung nach des Tages Arbeit iſt für mich das Buch; die Bücher ſind meine beſten Freunde. Aber es genügt nicht allein das Leſen des zug, in die Hand fallenden oder geliehenen Werkes. Reinſte Freude vermag erſt der Beſitz eines guten Buches aus⸗ zulöſen, deſſen Wert darin liegt, daß es nicht einmal, ſondern wieder geleſen wird. Ich glaube, daß die Men⸗ ſchen innerlich reicher und glütlicher werden, wenn ſte dieſe Freude am Buch verſtehen lernen.“ Generalfeldmarſchall von Blomberg, Reichskriegsminiſter.“ Sport und Spiel Einheimiſcher Sport. Fußball Ladenburg I— 98 Seckenheim l 2:8 Ladenburg II— 98 Seckenheim II 3:0 Seckenheim Blau⸗Weiß— 07 Mannheim Priv. 1:10 Sechenheim mußte in letzter Minute noch die Mann⸗ ſchaft umſtellen, da Volz krankheitshalber nicht mit von der Partie ſein konnte. Sponagel mußte aus dem Sturm genommen werden und die entſtandene Lücke ausfüllen. Das Reſultat ſpricht zwar klar für Seckenheim, aber die Ladenburger Mannſchaft war nicht um ſo viel Tore ſchlechter, wie aus dem Ergebnis zu ſchließen wäre. Eine Halbzeit muß man die Partie als gleichwertig bezeichnen. Erſt die ſyſtematiſch reifen Erfolge machte die Ladenburger Mannſchaft unfähig, dem Seckenheimer Andrang ſtand zu halten. Schiedsrichter Hornberger vom Rohrhof war dem Spiel von einigen Kleinigkeiten abgeſehen— ein guter Leiter. Ladenburg hat den Wind zum Bundesgenoſſen ge⸗ wählt und ſetzte ſich in der Seckenheimer Hälfte feſt. Dieſem Anſturm zeigt ſich die Deckungsreihe der Secken⸗ heimer vollauf gewachſen. Fuchs auf linksaußen geht durch und aus faſt unmöglichem Winkel wird das 10 erzwungen. Wenige Minuten darauf gibt Pfiſterer eise vorbildliche Flanke Seitz iſt zur Stelle und köpft zum 2:0 ein. Ladenburgs Rechtsaußen ſchießt Exel an— Handelfmeter, der ſicher verwandelt wird. Kurz vor Halbzeit ſieht man dasſelbe Bild im Ladenburger Straf⸗ raum. Feuerſtein iſt der glückliche Bezwinger des wirklich guten Gaſtgeber⸗Torwächters und ſtellt damit die Partie auf 3:1 für die Halbzeit. Die erſte Minute der zweiten Hälfte kommt Laden⸗ burg etwas auf, aber ein ſchöner Durchbruch zeigt Mack auf dem Poſten und das 4:1 iſt erzwungen. Etwas gedämpfter wird jetzt die Partie— und ſiehe da, über⸗ raſchend kommt Ladenburg durch ſeinen Linksaußen auf 4:2 heran. Damit übernimmt Seckenheim wieder die Initiative. Gruber wehrt vorbildlich einen ſcharfen Schuß ab, Würthwein l kommt in Beſitz des Balls, gibt ſchön zu Fuchs, eine ebenſo ſchöne Flanke zeigt Seitz in Poſilion und ohne daß ein Gegenſpieler den Ball berührte, war das Reſultat auf 5:2 erhöht. Damit ſtand der Sic eindeutig feſt. Feuerſtein und Seitz teilten ſich in das Siegerreſultat. Die Seckenheimer Mannſchaft ſpielte wirklich ein vor⸗ bildliches Spiel. Wie aus einem Guß kommen die Er⸗ folge, ohne daß der Gaſtgeber hiervon etwas veſeiteln konnte. Tordeckung, Läuferreihe und Sturm waren gleich gut, wenn auch der Stürmerreihe für ihr vorbildliches Syſtem ein Sonderlob gebührt. Pfiſterer und Mack waren raſch und entſchloſſen im Durchgehen. Koob und Fuchs waren die Meiſter im raumgreifenden Spiel und der Nutznießer der Flügelarbeiten war Seitz, der auch damit zu den meiſten Erfolgen kam. Ladenburg hatte einen guten Torwächter. Verleidi⸗ gung war ſchwach. Die Läuferreihe war mit Arbeit über⸗ laſtet und konnte dem dauernden Druck nicht ſtandhalten Gut war der Sturm, der auch herausgeholt hatte, was er konnte. Im Ganzen betrachtet war das Spiel ſpannend von Anfang bis Schluß. Die etwa 400 Zuſchauer kamen voll und ganz auf ihre Rechnung. „Alemannia“ Ilvesheim erneut Sieger. Alemannia Ilvesheim— Germania Friedrichsfeld 4:3 Es war vorauszuſehen, daß es zwiſchen dieſen beiden Rivalen ein ſcharfes Rennen geben wird und man hatte ſich nicht getäuſcht. Weit über 500 erſchienene Zuſchauer erlebten einen harten aber fairen Kampf, aus dem die Ilvesheimer als die glücklichen Sieger hervorgehen konn⸗ ten. Wen auch ſtarker Wind den Lauf des Spieles hemmte, konnte Ilvesheim ſchon am Anfang die Führung an ſich reißen. Friedrichsfeld hatte in Schmidt den ge⸗ fährlichen Mann und auch der Torwart Hollerbach ſteilte ſeinen Mann, bis er in der 20. Minute doch unterlag. bie Role non Hmſteraam Roman von Paul Hain. 17 Am nächſten Tag ließ ſich der Leutnant bei Uylenburgh melden. Etwas blaß und ungeſchickt ſagte er ſeinen Vers auf: „Mein Vater braucht mich in ſeinem Handel. Ich habe genug des Soldatendienſtes, Ruhm und Ehre ſind in die⸗ ſen Zeitläuften nicht zu erringen. Wollet mir daher gü⸗ tigſt den Austritt aus der Stadtſoldatei gewähren.“ Nichtsdeſtoweniger war er innerlich durchaus nicht ſo ergeben, wie er wohl tat. Schäumende Wut auf Rem⸗ brandt und Saskia ſaß ihm im Herzen, ſeit ſein Vater ihm das Ergebnis ſeiner Unterredung mit Uylenburgh mit⸗ geteilt hatte. Einige Worte wurden hin und her gewechſelt. Uylen⸗ burgh vermied es, auf den fatalen Vorfall mit Rembrandt einzugehen. Jene Affäre wurde überhaupt nicht erwähnt. Der Senator tat, als wiſſe er nichts davon. And Juſtus Vermeulen hatte ja gewiß keine Veranlaſſung, von ſich aus davon zu ſprechen. So regelte 5 denn alles ſchnell und wie von ſelbſt. Aylenburgh ſah die Wichtigkeit des vorgebrachten Grun⸗ des, den Soldatendienſt zu quittieren, ein und verſprach, ſchnellſtens für die formelle Erledigung der Angelegenheit ſorgen zu wollen. Dann verlor er die geſtrenge Miene des Vorgeſetzten und ſetzte ſich behaglicher zurecht. „Und nun rede ich alſo nicht mehr zu dem Leutnant Vermeulen, ſondern zu Juſtus n dem Sohn des Kaufherrn und Freundes.“ . mich, Mijnheer van Uylenburgh! Außerordent⸗ Er wußte, nun konnte ihm nichts mehr paſſieren. Uylenburgh lächelte. Er konnte auch liebenswürdi ſein, wenn er es wollte. Und er wollte, daß endlich au die leidige Affäre mit Saskia ins reine kam. „Er iſt ein bißchen zu ungeſtüm geweſen, wie? Nun, ich kann es immerhin verſtehen. Ihr müßt ſchon etwas Geduld mit Saskia baben. Sie iſt ein eigenwilliges Ge⸗ Eine ſcharfe Linksflanke konnte Schwarz mit Kopfſtoß ſcharf verwandeln. Friedrichsfeld kam nur zu vereinzelten Vorſtößen, doch ganz unerwartet fiel plötzlich für Fried⸗ richsfeld der Ausgleich, als der Mittelſtürmer Jung aus vollem Lauf unhaltbar für Lembach, einknallen konnte. Friedrichsfeld kam nach dieſem Erfolg ſchön auf und das Spiel wurde ausgeglichener. Kurz vor Halbzeit fiel durch Hartmann erneut der Führungstreffer für Ilvesheim. Mit 2:1 wurden die Seiten gewechſelt. . Nach Wiederbeginn ſchien das Blatt ſich zu wenden, da Friedrichsfeld ſchon beim erſten Angriff zum billigen Ausgleichstreffer kam. Angriff auf Angriff rollte gegen das Ilvesheimer Tor, aber Schwarz und Karl Weber ſtellten auch auf ungewohn tem Poſten ihren Mann, bis W. den abermaligen Führungstreffer einſchoß. Ilves⸗ heim hatte ſich wieder gefunden und konnte ſehr über⸗ legen ſpielen. Trotzdem kam Friedrichsfeld nochmals zum Ausgleich, als Lembach bei einem Strafſtoß die Sicht derſperrt war. Alles rechnete ſchon mit einem Unentſchieden da konnte in den letzten Minuten A. Weber zum vierten mal ins Schwarze treffen und den Sieg ſicherſtellen. Ilvesheim hat heute ſeine Feuertaufe beſtanden und bewieſen, daß es tatſächlich die Tabelle zu Recht anführt. * Weitere Reſultate FC 08 Mannheim— FV 08 Hockenheim 6:1 Amicitia Viernheim— YfTuR. Feudenheim 3:4 Olympia Neulußheim— Kurpfalz Neckarau 4:1 Phönix Mannheim— Sc Käfertal 21 Fortung Edingen Fortuna Heddesheim 3:3 Handball der Gauklaſſe. Top. 98 1— TuSpo. Nußloch 1 15:4(6:1) Tv. 98 Jugend— Tgd. Käfertal Jugend 20:0(14:0) Der geſtrige Sonntag brachte auf den Handball⸗ plätzen der badiſchen Gauklaſſe manche Ueberraſchunge Der BfR Mannheim zwang dem Sportverein an de Brauereien ein Unentſchieden von 8:8 ab. Am Nach⸗ mittag wurde der Turn⸗ und Sportverein Nußloch in Seckenheim mit 15:4 geſchlagen. Nachdem im Vorſpiel die Einheimiſche Jugend erneut mit einem 20:0⸗Sieg ihre Stärke bewies— es war eine Pracht, dieſes Spiel zu ſehen— traten die Aktiven in das Feld ein. Es waren wenig Zuſchauer erſchienen, weil bei der Ankündigung der Fehler unterlaufen war, zu hohe Preiſe bekanntzugeben. 8 Gleich bei Spielbeginn kegt Seckenheim ein ſcharfes Tempo vor, doch es will nichts glücken. Nußlochs An⸗ grifffe ſcheitern an der Hintermannſchaft der Gaſtgeber; Gehr hält 15 Minuten lang alle Angriffe des Gegners ſchon in der Mitte auf. Seckenheims Sturm läuft und läuft und überraſcht ſeine Anhänger angenehm. Die beiden Außen ſind gefährlich, während der Sturmführer wieder den Poſten des drückenden Durchbrechers und Tanks in alter Form übernommen hat. Als kurz nach Beginn es ſchon zu 4 Lattenſchüſſen gekommen war, lag der Sieg ſchon in der Luft. Nach dem Einſtand von 1:1 zog Seckenheim los und ſtellte bei Halbzeit den Stand auf 1:6. Na ch Wiederbeginn wird der Kampf aus⸗ geglichener. Nußloch kommt zu Strafſtößen und kann drei weitere Tore erzielen. Doch der Linheimiſche Sturm läuft und ſchafft ſich durch dieſes Laufen der Außen nach innen und der Halben nach Außen, immer wieder Chancen vor dem Tor. Mit 15:4 endete der Kampf, den der Schiedsrichter Kehl, VfR. Mannheim, ſicher leitete Secken⸗ heim ſchloß den Sonntag mit einem Geſamtergebnis mit 35:4 Toren ab. Weitere Reſultate: BfR Mannheim— Spo. Waldhof 8:8 T:) 1862 Weinheim Tgd. Ketſch 3:15 Tad. Oftersheim— Spc. Freiburg 8:7 1. Handball der Kreisklaſſe. Jahn Neckarau— Tbd.„Jahn“ I 3:13(0:10) Reichsbahn Mannheim— Tbd.„Jahn“ II 8:6(4:2) Ladenburg Igd. Tbd.„Jahn“ Igd. 6:12 Die geſtrige erſte Halbzeit in dem Spiel gegen Neckarau war für den Verein eine angenehme Ueber⸗ eee ee eee ee e eee ed debe eee ſchöpf und noch ſo jung. Das muß erſt richtig aufwachen. Mit Ungeſtüm verdirbt man da nur manches.“ Aufmunternd lächelte er dem andern zu. Eine goldene 9 5 baue ich ihm, dachte er dabei. Er kann zufrieden ein. „Vielleicht iſt es auch, daß ſie weiß, ſie bekommt drei⸗ malhunderttauſend Gulden mit in die Ehe. Iſt ja auch ein gutes Geld, wie? Aber ſo ein Meisje iſt ſtolz darauf und ſchätzt danach den eigenen Wert— haha! Das macht ſpröde. Nun, am Ende wird es gut ſein, ſie für eine Weile zu einer Baſe nach Brüſſel zu ſchicken. Eine kleine Tren⸗ nung regt oft zum Nachdenken an, und man kehrt verſtän⸗ diger wieder. Inzwiſchen wächſt Gras über mancherlei Mißverſtändniſſe, denk' ich. Ihr braucht alſo noch lange nicht Eure Hoffnung zu begraben. Ein bißchen Geduld— und der Verſtand mag auch ruhig ein wenig dazwiſchen⸗ reden. Nun? Iſt es ſo recht?“ Er hatte den Wunſch einer Verbindung der beiden Häuſer Aylenburgh und Vermeulen durchaus nicht auf⸗ gegeben. Und er war feſt überzeugt, daß— wenn Saskia erſt mal für ein halbes Jahr aus Amſterdam und der ge⸗ fährlichen Nähe Rembrandts weg war— ſie auch dieſem Wunſche willfähriger ſein würde. Jetzt war Juſtus Vermeulens Augenblick zur Vergel⸗ tung gekommen. Es blitzte in ſeinen Augen auf von Spott und Haß. „Da Ihr mich fragt, Mijnheer van Uylenburgh, ſo 917 ich keinen Anſtand, zu reden, wie ich es für richtig alte.“ „Nur zu.“ „Mein Herz ſagt nämlich, daß es keinen Zweck hat, mich länger mit Saskia zu beſchäftigen.“ „Ohok« Er iſt ein Querkopf, dachte der Senator, er will viel⸗ leicht handeln. Darin gleicht er ſeinem Vater. Ich werde froh ſein, wenn ich Saskia aus dem Hauſe habe. In Got⸗ tes Namen lege ich noch etwas zu, es wird ſich rentieren und bleibt im Stande. 5 Aber da fuhr Vermeulen fort: „And mein Verſtand ſagt mir, daß ich ein Narr wäre, wenn ich die Milch ohne Sahne trinken würde.“ Wie? mehr haben wollte! raſchung. Angriff auf Angriff wurde vorgetragen. Der Torwart und die Verteidigung war in blendender Ver⸗ faſſung; die Läuferreihe, ſehr gut im Zerſtören als au im Aufbau, unterſtützte den Sturm in wirkſamſter Weiſe der aber auch Tor auf Tor ſchoß. Innerhalb 10 Minuten fielen in der erſten Halbzeit 8 Tore. War die ſerſte Hälfte ein klein wenig vom Glück begünſtigt, ſo machte ſich in der 2. Halbzeit ein großes Schußpech bemerkbar. Min⸗ deſtens 8 Lattenſchüſſe war die Bilanz. Nun raffte ſich Neckarau noch einmal auf und erzielte 3 Tore, deſten au chdie Seckenheimer 3 entgegenſetzen konnten. Dieſen ſchöne Erfolg gibt der Mannſchaft neuen Anſporn, auch in den folgenden Kämpfen ſich einzuſetzen.— Die 2 Mannſchaft ſcheint dieſes Jahr vom Pech verfolgt zu ſein. Zweimal ſtand man vor dem Ausgleich, aber immer entglitt der Sieg. Allerdings muß man auch die Stärke der 2. Mannſchaft der Reichsbähnler berückſichtigen. Auswärtiger Sport Handball Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele Gau Baden: VfR Mannheim— SW Waldhof 818 Tgd Ketſch— TV 62 Weinheim 15:3 TW'Seckenheim— TSV Nußloch 15˙4 TSV Oftersheim— Sc Freiburg 877 Fußball Länderſpiele. in Enſchede: Oſtholland— Weſtdeutſchland 2˙1 in Mailand: Italien— Schweiz 42 in Luzern: Schweiz B— Italien B 9 Gau Baden: Karlsruher FV— Pfe Neckarau 0¹¹ Freiburger FCE— Germania Brötzingen 22 FV Raſtatt— VfR Mannheim 04 Am den Tſchammer⸗Pokal SB Waldhof— Ic 05 Schweinfurt 1:2(1:2). Im Mannheimer Stadion gab es den erwarteten hark näckigen Kampf zweier ausgezeichneter Mannſchaften, d. h. die Waldhof⸗Anhänger werden ja diesmal nicht ganz mit ihrer Mannſchaft einverſtanden geweſen ſein, aber man darf doch nicht vergeſſen, daß Schweinfurt ein großer Gegner war, und die alte Weisheit, daß eine Mannſchaft nur ſo gut ſpielt, wie es der Gegner zuläßt beſtätigte 185 auch diesmal wieder Die bageriſchen Gäſte gewannen dieſen Po⸗ kalkampf durchaus verdient. Sie waren in der erſten Halb⸗ zeit den Einheimiſchen in ſo ziemlich allen fußballeriſchen „Belangen“ überlegen, und ſpäter verſtanden ſie es durch eine glänzende Abwehrleiſtung, den knappen Vorſprung zu halten und als Sieger den Platz zu verlaſſen. In der Schweinfurter Elf gab es kaum einen ſchwachen Punkt, höch⸗ ſtens der Rechtsaußen ſtand hinter ſeinen Kameraden eine Kleinigkeit zurück. Schwach waren beim badiſchen Meiſter die beiden Außenläufer, und im Sturm war Leupold nicht auf dem Poſten. Da auch noch Siffling, der ſpäter mit Heermann tauſchte, ſchlecht aufgelegt war, blieb der Wald⸗ hofſturm nur ein Torſo Bielmeier war wieder einmal der intelligenteſte Stürmer, aber allein konnte er es nicht ſchaf⸗ fen. In der Hintermannſchaft zeichneten ſich vor allem Maier, Schwender und Heermann aus. Die Schweinfurter kamen in der 27. Minute bei leich⸗ ter Feldüberlegenheit zu ihrem Führungstreffer. Kitzinger trat einen Freiſtoß in den Waldhofſtrafraum, wo der Ball von Schwenders Fuß ins Tor prallte. Gleich darauf verlo⸗ ren die Mannheimer ihren Verteidiger Maier infolge einer Kopfverletzung, wodurch die Schweinfurter Ueberlegenheit noch größer wurde Trotzdem brachte ein ſchneller Vorſtoß den Waldhöfern den Ausgleich, und zwar war es Biel⸗ meier der den Ball nach guter Einzelleiſtung im Schwein⸗ furter Tor unterbrachte. Ein unverhoffter Schuß Roſen⸗ bauers brachte die Gäſte aber noch vor Seitenwechſel erneut in Front.— Nach der Pauſe ſpielte Waldhof wieder kom⸗ plett und wurde nun eindeutig überlegen, während ſich Schweinfurt auf Vorſtöße beſchränkte. Die Anſtrengungen der Waldhöfer blieben aber erfolglos, da es der Sturm nicht verſtand, klare Torgelegenheiten überhaupt herauszuarbei⸗ ten. Uylenburgh beugte ſich unwillkürlich vor, als hätte er nicht richtig gehört. „Und wenn ich eine Jungfer nähme, die nicht mehr rein iſt, die einen Vaganten zum Liebſten hat und mit ihm draußen vor den Wällen ſcharmutziert bis in den Stadtfrieden hinein, wenn die Tore geſchloſſen werden. Eine Jungfer, die in den Armen eines namenloſen Malers geruht hat.“ 5 Der Senator war bleich. Die Adern an den Schläfen traten ihm dick hervor. l „Nein, Mijnheer, ein Vermeulen hat das nicht nötig, meiner Seel“. Und wenn Ihr fünfmalhunderttauſend Gul⸗ den auf den Tiſch legen würdet, ich danke Euch ſchön.“ Er ſtand auf. Befriedigte Rachgier leuchtete böſe in ſeinem Geſicht. Es war gewiß, daß ſchon der Leutnant Vermeulen ein Schuft geweſen war, der einfache Juſtus Vermeulen, von dem ſein Feldwebel einmal ſpöttiſch geſagt hatte, er ſei nur der Sohn ſeines Vaters, war es noch mehr. Uylenburgh war aufgeſprungen und ſtand breit auf den Füßen. Einen Augenblick faſſungslos ob ſolcher Drei⸗ ſtigkeit, ſchrie er den Beſucher nun an: „Das alſo iſt der Dank? Pfui Teufel! Schuft! Nehme Er ſeine Worte zurück oder— haha, ſo alſo dankt das Haus Vermeulen dafür, daß ich den Sohn vor Schimpf und Schande bewahrt habe!“ Er rang nach Atem. a „So leicht wiegt dem Hauſe Vermeulen die Liebe einer Saskia van Uylenburgh. Gehabt Euch wohl! Höhniſch warf es Juſtus über die Schulter da er ſchon nahe der Tür war und es eilig hatte, aus dem Zimmer zu kommen. Krachend flog die Tür ins Schloß. 5 i Keuchend ſank Uylenburgh in den i zurück, Sein Herz ſchlug wie ein Schmiedehammer. Soweit alſo war es ſchon mit Saskia, daß ſie ein Juſtus Vermeulen ni Er ahnte nicht, daß nur feige, ge⸗ meine Rachſucht dieſem ſein Verhalten diktiert hatle, daß Juſtus Vermeulen nur zu gut wußte, daß Saskia ſich nie⸗ mals dem Willen ihres Vaters beugen würde und ſie 15 für immer verloren war ſeit 8 Abend, da Rembran ihm den Degen aus der Hand geriſſen.