Der Zer⸗ nuch eiſe, ten ste ſich Nin⸗ ſich nen eſen auch 3 0 Mer ärke 2 1 2 erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.29 Apzeigenpre iſe: Die 22 mm breite mm-zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte u. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fenſprecher Nr. 47216. Poſftſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. dage- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Verküändblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhheim Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhr, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Sechenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. IX. 36 1105 96. Jahrgang Dienstag, den 27. Oktober 1936 11 ſutergal I uglunl. dle Bedeukung der deutſch⸗ilalieniſchen Vereinbarungen in engliſcher Beleuchtung. London, 26. Oktober. Ueber die Aufnahme der deutſch⸗italieniſchen Beſpre⸗ gungen in amtlichen engliſchen Kreiſen liegt vorerſt nur ein Bericht des diplomatiſchen Berichterſtatters der„Mor⸗ ung Poſt“ vor. Er erklärt. daß der Beſchluß Deutſchlands. das italieniſche Kaiſerreich Aethiopien anzuerkennen, keine leberraſchung in London hervorgerufen habe. Man hade heit einiger Zeit damit gerechnet und meſſe dieſem Punkte gur in ſeiner Wirkung auf das italieniſche Anſehen Be⸗ deutung bei. Hinſichtlich der anderen von Graf Ciano ver⸗ fündeten Vereinbarungen könne man nichts ſehr Greif⸗ bares feſtſtellen. Es ſei jedoch bemerkenswert, zu wiſſen, daß Italien jetzt die deutſche Auffaſſung über die Ausſchlie⸗ zung Sowjetrußlands von irgendwelchen weſteuropäiſchen Verhandlungen angenommen habe. In der engliſchen Preſſe werden im übrigen als haupt⸗ ſächliche Ergebniſſe der deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen die Anerkennung des italieniſchen Kaiſerreiches Aethiopien und die gemeinſame Erklärung hervorgehoben, daß die Re⸗ sierung des Generals Franco von dem größten Teil der ſpaniſchen Bevölkerung unterſtützt wird. Die„Times“ ſchreibt, daß die deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen den Charakter einer Kundgebung der gegen⸗ eiigen freundſchaftlichen Einſtellung gehabt hätten, aus der ſich„eine Vereinbarung, ſich zu vereinbaren“, ergeben habe. Italien erhalte die Befriedigung, daß Deutſchland ſeine Eroberung anerkenne, während, wie ſich aus der Er⸗ klärung Graf Cianos ergebe, Deutſchland wirtſchaftliche Vorlelle erholte. Die wirtſchaftliche Zuſammenarbeit Mutſchlands und Italiens werde in jedem Falle allgemeine Vorteile für den Welthandel bringen. Die„Times“ befür⸗ worte ſchließlich eine weitgehende und raſche Aufrüſtung Englands, erklärt jedoch, daß die britiſche Haltung genau begrenzt und feſtgelegt werden müſſe und daß England ſich in keimen Krieg der Weltanſchauungen einlaſſen werde. Das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“ ſchreibt, daß dus Ergebnis der deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen für de zukünftige Entwicklung Europas kennzeichnend ſei Das Blatt weiſt auf die gemeinſamen Anſichten in der ſpani⸗ chen Frage hin und erklärt, die deutſch⸗italieniſchen Ver⸗ einbarungen ſollten der Sowjetregierung zeigen, daß ſie ein ſchmutziges und gefährliches Spiel mit dem Nichtein⸗ miſchungsausſchuß treibe. „Kein Block oder Bündnis“ Der Eindruck in Frankreich. Paris, 26. Okt. Die deutſch⸗italieniſchen Beſprechungen und ihre in der amtlichen Verlautbarung ſowie in den Er⸗ llärungen des Grafen Ciano an die Preſſe niedergelegten Ergebniſſe werden auch von der Pariſer Montagspreſſe eingehend behandelt. Ganz allgemein ſind die Blätter der Auffaſſung, daß in Berlin und München nichts beſchloſſen A worden ſei, was Frankreich irgendwie beunruhigen könnte. Wenn auch das Einvernehmen der beiden Länder vollſtän⸗ dig ſei, ſo erklärt man, ſo könne man doch weder von einem Bündnis, noch von einem Block ſprechen. Im übrigen iſt man etwas enttäuſcht, daß aus der amtlichen Verlautba⸗ ung nicht mehr ſpreche und daß nach Anſicht einiger Blät⸗ r möglicherweiſe ſogar etwas verſchwiegen werde.— as Echo de Paris“ fragt deshalb, ob das deutſcheitalieni⸗ he Abkommen nicht vjel bedeutſamer ſei, als es die amt⸗ lichen Schriftſtücke erkennen ließen. Der„Matin“ ſtellt feſt, daß das Ergebnis der deutſch⸗ ltalieniſchen Beſprechungen die Tür für weitgehende euro⸗ bäiſche Verhandlungen nicht ſchließe. Die Aufklärungen, die man gegeben habe, und die den Wirklichkeiten entſprä⸗ chen, ſtellten für Hitler und Muſſolini gleichzeitig eine Rlattform für die kommenden Verhandlungen mit Frank⸗ reich und England dar. Die Front gegen den Bolſchewismus Polniſche Stimmen zu dem Beſuch Graf Cianos. Warſchau. 26. Okt. Zu den deutſch⸗italieniſchen Ver⸗ enbarungen, über deren Inhalt Graf Ciano in München Einzelheiten mitteilte, heißt es in der„Gazeta Polſka“, der wichtiaſte Punkt ſei der Anſchluß Italiens an die deutſche Nolitif gegen den Bolſchewismus. Durch ihre Einſtellung uu den ſpaniſchen Angelegenheiten ſei die feindliche Ein⸗ fellung Deutſchlands und Italiens gegenüber einer awaigen Sowjetrepublik in Katalonien von vornherein ge⸗ ſeben. Hinſichtlich des Weſtpakles ſei die Taktik beider beide nengen in Uebereinſtimmung gebracht worden, und aide ſeien der Anſicht, daß ſich in dem neuen Pakt keiner⸗ 15 Bezugnahme auf irgendeinen Artikel der Völkerbunds⸗ ſuzung befinden dürfe. Gegenüber dem Völkerbund ver⸗ dun beide Regierungen gemeinſam ſeine Abtrennung 1 Verſailler Vertrag. Im Donauraum würden Deutſch⸗ und und Italjen die Unabhängigkeit Oeſterreiche achten 192 in ihrer Wirtſchaftspolitik aufeinander Rückſicht neh⸗ 15 Durch die Anerkennung des italieniſchen Kolonial ⸗ die etums in Ostafrika ſei Deutſchland die erſte Großmacht, e die äthiopiſche Fiktion beſeitige. ſecheßemein wird in den polniſchen Kommentaren unter⸗ und 15 daß die Berliner Vereinbarungen keinen Vertrag Bed ein Abkommen darſtellten, daß ſie aber von größter edeutung für die europäiſche internationale Lage ſeien. Eine Bürgſchaſt für die Zukunft Danktelegramm des italieniſchen Außenminiſters. Berlin, 26. Oktober. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano hat an den Reichsminiſter des Auswärtigen, Frhrn. v. Neu⸗ rath, das folgende Telegramm gerichtet: „Bei meiner Rückkehr nach Italien ſende ich meine dankbarſten und ergebenſten Grüße dem Führer und Kanz⸗ ler des Deutſchen Reiches ſowie Ew. Exzellenz und den Perſönlichkeiten des nationalſozialiſtiſchen Reiches, mit de⸗ nen ich in dieſen Tagen in Fühlung treten konnte und die mich in ſo großzügiger und herzlicher Weiſe begrüßt haben. Die Beſprechungen, die ich in Deutſchland gehabt habe, und ihre Ergebniſſe ſind die ſichere Bürgſchaft für eine fruchtbringende künftige Zuſammenarbeit, die im Intereſſe der Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern ſowie im Inkereſſe des allgemeinen Wiederaufbaues auf das Wärmſte zu begrüßen iſt. Ich wäre Ew. Exzellenz dankbar, wenn Sie ſich zum Dolmetſcher dieſer meiner Gefühle beim Führer und Reichskanzler machen würden. Genehmigen Sie gleichzeitig ſelbſt den Ausdruck meines perſönlichen Gedenkens.“ Ciando berichtet Muſſolini Rom, 27. Okt. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt am Montagnachmittag zur Berichterſtattung über die Ergebniſſe ſeiner Beſprechungen mit dem Führer und Reichskanzler und mit den führenden Perſönlichkeiten der deutſchen Politik von Muſſolini empfangen worden. Graf Ciano war annähernd zwei Stunden zur Berichterſtattung bei Muſſolini. RNibbentrops Ankunft in London Die Begrüßung des Botſchafters. London, 27. Oktober. Votſchafter v. Ribbentrop traf in Begleitung ſeiner Gattin auf dem Victoria⸗Bahnhof in London ein. Zu ſei⸗ ner Begrüßung waren das geſamte Perſonal der deutſchen Botſchaft, der ſtellvertretende Laß uppenleiter der NSDaAq für Großbritannien und Irland, Dr. Markau, und zahlreiche Angehörige der deutſchen Kolonie erſchtenen. Im Auftrag des engliſchen Außenamts hatte ſich der ſtell⸗ vertretende Protokollchef, Monck, eingefunden. Botſchafts⸗ rat Fürſt Bismarck hatte den Potſchafter bereits beim Be⸗ treten der engliſchen Küſte in Dover begrüßt. Nach ſeiner Ankunft in London gab Botſchafter von Ribbentrop eine Erklärung an die Preſſe ab, in der er u. a. ausführte:„Deutſchland wünſcht die Freundſchaft Großbritanniens, und ich glaube, daß auch das engliſche Volk die deutſche Freundschaft wünſcht. Der Führer iſt überzeugt, daß die einzig wirkliche Gefahr für Europa und auch für das Britiſche Reich die weitere Aus⸗ breitung des Kommunismus iſt, dieſer ſchrecklichſten aller Krankheiten. Eine engere Zuſammenarbeit zwiſchen unſe⸗ ren beiden Ländern in dieſem Sinn iſt nicht nur wichtig, ſondern eine vitale Notwendigkeit in unſerem gemeinſamen Kampf um die Erhaltung unſerer Ziyiliſation und unſerer Kultur. Die Wege zu einer engliſch⸗deutſchen Freundſchaft ſind vielleicht etwas länger als einige Optimiſten wünſchen, aber ich bin überzeugt, daß ſie zuſtande kommen wird.“ Gauleiter Bohle in Venedig Empfang im Regierungspalaſt. Vendig, 27. Okt. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, iſt von Wien kommend, in Venedig eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich die Ver⸗ treter der Verwaltungs⸗ und Militärbehörden von Vene⸗ dig, der Verbandsſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, der eigens aus dieſem Anlaß nach Venedig gekommene Sek⸗ retär des Fascio von Berlin, ein Vertreter der General⸗ direktion der italieniſchen Auslandsfascio, der Kreisleiter des Kreiſes Italien⸗Nord der NSDAP, Steinbrecher⸗Mai⸗ land, der Ortsgruppenleiter von Venedig, Kahrs, und der deutſche Konſul in Venedig, Hübner, eingefunden. Eine Ehrenkompanie der Marine⸗Balila hatte auf dem Bahn⸗ hof Aufſtellung genommen. Nach einem 1 in dem Regierungspalaſt weilten Gauleiter Bohle und ſeine Be⸗ glester beim Bürgermeiſter von Venedig zu Gaſt. Das nimmt England nicht hin Die verweigerte Freilaſſung der Geiſeln. London, 26. Okt Es beſteht kein Zweifel darüber, daß die Antwort der Madrider„Regierung“ auf das Erſuchen des engliſchen Auswärtigen Amtes auf Abſchluß eines Ab⸗ kommens zum Schutze und Austauſch der Geiſeln in Lon⸗ don Verärgerung hervorgerufen hat und daß die britiſche Regierung nicht geſonnen iſt, ſich dieſe Antwort gefallen zu laſſen. Die Rote„Regierung“ hatte die Unverfrorenheit, die Feſthaltung innerpolltiſcher Gegner als Geiſeln zu 1 95 ten. Demgegenüber iſt allgemein bekannt, daß Tauſende von Anhängern der* in den Gefängniſſen der n„Regierung“ ſchmachten. 5. 0 05a bereitet der engliſche Außenminiſter Eden eine neue Note in dieſer h enheit vor, da er nicht ge⸗ willt iſt, die Geiſelfrage auf ich beruhen zu laſſen. ee Pioniertat deutſcher Flieger Die Flugboote„Aeolus“ und„Jephir“ nach acht Nord⸗ allantikflügen heimgekehrt. Berlin, 26. Oktober. Die beiden Nordatlantik ⸗Flugboote „Aeolus“ und„Zephir“ ſind am Samstag nachmittag um 18.40 Uhr bezw. am Sonntag nachmittag um 16,20 Uhr im Travemünder Flughafen eingetroffen. Während „Aeolus“ den Flug Liſſabon— Travemünde direkt bewäl⸗ tigte, hat das Flugboot„Zephir“ eine Zwiſchenlandung in Amſterdam vorgenommen. Die Beſatzung der beiden Flug⸗ boote wurden in Travemünde ſtürmiſch begrüßt. Am Montag nachmittag ſind die Beſatzungen der bei⸗ den Flugboobte in einem Sonderflugzeug nach der Reichs⸗ hauptſtadt abgeflogen. Mit der verſuchsweiſen achtmaligen Ueberquerung des Nordatlantik haben die beiden Flugboote wertvolle Pionierarbeit für den geplanten regelmäßigen Poſt⸗ flugdienſt nach Nordamerika eleiſtet. Den kühnen Fliegern wurde ein außerordentlich herzlicher Empfang zuteil. Ehrenſtürme des Deütſchen Luft⸗ ſportverbandes und Abordnungen der Gefolgſchaftsmitglie⸗ der der Lufthanſa, die ihren Verwaltungsbetrieb zu dieſem Feſttag geſchloſſen hatte, marſchierten mit klingendem Spiel und Fahnen zum Flughafen und nahmen auf dem Roll⸗ feld Aufſtellung. Inzwiſchen füllten ſich auch die für das Publikum freigehaltenen Plätze am Rande des Rollfeldes, und die Fahnen der auf den Flügen berührten Staaten und der ausländiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften gingen an dem Flaggenmaſt hoch. Unter den zum Enepfang geladenen Gäſten ſah man den Direktor der Lufthanſa Frhrn. v. Gablenz, der im Flug⸗ boot„Zephir“ an der Seite des Flugkapitäns Blankenburg einen der direkten Flüge Azoren—Newyork mitgemacht hat und inzwiſchen mit dem Luftſchiff„Hindenburg“ zurückge⸗ kehrt iſt, ferner Staatsſekretär General der Flieger Milch, General der Flieger Kaupiſch, Generalleutnant Keſſelring ialdirektor Fiſch, Generalmajor Chriſtianſen, Gene⸗ Volkmann und Oberſt Udet, eine Anzahl weiterer hoher Offiziere der Luftwaffe und Beamte des Reichsluft⸗ fahrtminiſteriums, Miniſterialdirektor Dieckhoff vom Aus⸗ wärtigen Amt den Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin, Dr Lippert, Vertreter des Poſt⸗ des Propaganda⸗ und des Verkehrsminiſteriums, den Reichsluftſportführer Oberſt Mahncke u. a. mehr. Pünktlich um 15,30 Uhr landete das dreimotorige Son⸗ derflugzeug. Von allen Seiten ſtürmten Grüße und Glück⸗ wünſche auf die kühnen Ozeanbezwinger ein. Die Atlantik⸗ flieger beſtiegen dann das Podium. Hier begrüßte ſie zu⸗ nächſt Skaatsſekretkär General der Flieger Milch. Er übermittelte ihnen die Grüße und die betondere Aner⸗ kennung des Oberbefehlshabers der Luftwaffe und Reichs⸗ luftfahrtminiſters.„Seien Sie gewiß,“ erklärte der Redner, „daß alles, was Sie leiſten, für das größere Deutſchland getan wird.“ Er ſchloß mit einem Siegheil auf den Führer, dem die Nationalhymnen folgten. Staatskommiſſar Dr. Lippert hieß die Flieger namens der Reichshauptſtadt gleichfalls auf das herzlichſte willkom⸗ men. Die Flieger und Gäſte begaben ſich dann in das Re⸗ ſtaurant des Flughafens. Dort dankte der Direktor der Lufthanſa, Frhr. v. Gablonz, namens der Flugbootbeſat⸗ zungen für den herzlichen Empfang. Staatskommiſſar Dr. Lippert überreichte darauf jedem einzelnen der Flieger die Große Plakette der Stadt Berlin. Seiner Bitte entſpre⸗ chend trugen ſich die zehn Luftfahrtpioniere in das Goldene Buch der Reichshauptſtadt ein. A nen den dos Nochern ins Glück unſch des Reichslufffahrtminiſters Generaloberſt Göring an die Lufthansa. Der Reichsminiſter der Luftfahrt, Generaloberſt Gö⸗ ring, hat der Deutſchen Lufthanſa auf deren Telegramm, mit dem ſie den erfolgreichen Ausgang der Verſuchsflüge meldet, wie folgt geantwortet:„Den pflichtgetreuen und tapferen Beſatzungen der Deutſchen Lufthanſa, die an den Erkundungsflügen über den Nordatlantik beteiligt waren, ſpreche ich meine volle Anerkennung und herzlichen Glück⸗ wunſch aus. Deutſche Flieger haben erneut die Pioniertat in der Geſchichte der Handelsluftfahrt über den Erdteilen und Weltmeeren vollbracht. Aus dem Gelingen der nun abgeſchloſſenen erſten Verſuchsreihe gewinnt Deutſchland die Zuverſicht, daß es deutſcher Tatkraft gelingen wird, auch den Nordatlantik für den planmäßigen Luftverkehr zu erſchließen. Die Veſatzungen der Deutſchen Lufthanſa kön⸗ nen darauf rechnen, daß auch ihre weiteren kühnen und verantwortungsbewußten Arbeiten von den heißen Wün⸗ ſchen der geſamten deutſchen Luftfahrt und der begeiſterten Anteilnahme der ganzen Nation begleitet und Göring ſpricht über den Vier jahresplan Rede des Miniſterpräſidenten am Miltwoch. Berlin, 26. Okt. Miniſterpräſtdent Generaloberſt Gö⸗ ring wird am Mittwoch, den 28. Oktober, 20 Uhr, im Spollpalaſt über den Vierjahresplan ſprechen. die Rede des Miniſterpräſidenten wird ab 20 Abr von allen deut ſchen Sendern übertragen. 5 1 9 90 8 . 0 4 er Das Berliner Ganjubiläum Die Folge der Veranſtaltungen. Berlin, 27. Oktober. Aus Anlaß des zehnjährigen Gaujubiläums werden eine Reihe von Veranſtaltungen ſtattfinden, die vornehm⸗ lich arbeitsmäßigen Charakter haben. Den Auftakt zu den Jubiläumsveranſtaltungen bildet am Donnerstag, den 29. Oktober, ein Empfang im Propagandaminiſterium, an dem die Mitarbeiter der Gauleitung Berlin und des Miniſteriums, ſowie die Spitzen der Parteigliederungen Reichsminiſter Dr. Goebbels zu ſeinem zehnjährigen Jubi⸗ läum als Gauleiter des Gaues Berlin der NSDAP und gleichzeitig zu ſeinem Geburtstag beglückwünſchen werden. Es folgt ſodann ein Empfang namhafter Perſönlichkeiten des künſtleriſchen Lebens, und um 12 Uhr überreicht der Bürgermeiſter der Stadt Teltow dem Gauleiter den Ehren⸗ bürgerbrief dieſer Stadt. Aus Anlaß dieſer Empfänge kon⸗ zertieren auf dem Wilhelms⸗Platz von 9.30 Uhr ab je ein Muſikzug der Leibſtandarte, der SA, SS, HJ, des Ar⸗ beitsdienſtes, der NS und der Politiſchen Leiter. Um 14 Uhr findet im Großen Saal des Rundfunkhau⸗ ſes die Ausſchüktung der Dr.⸗Goebbels⸗ Spende ſtatt. Dieſe Feierſtunde, bei der Gaupropagandaleiter Wäch⸗ ter im Auftrag des Gauleiters Dr. Goebbels etwa 600 al⸗ ten Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen je einen Volks⸗ empfänger übereichen wird, wird durch die künſtleriſche Ge⸗ ſtaltung ſeitens des Rundfunks umrahmt. Um 16 Uhr eröffnet der ſtellvertretende Staatsrat Görlitzer die Ausftellung„Jehn Jahre Kampf um Berlin“. Den Abſchluß dieſes Tages bildet der Fackelzug der Parteiorganiſationen, an dem ſich etwa 100 000 Mann be⸗ teiligen werden. Die Spitze des Fackelzuges trifft um 21 Uhr im Luſtgarten ein, wo der Gauleiter Dr. Goebbels an der für die Bewegung hiſtoriſchen Schloßrampe den Vorbeimarſch abnimmt. Im Anſchluß an den Fackelzug bringt die SA in der Hermann⸗Göring⸗Straße vor der Wohnung des Gauleiters den SA⸗Ruf. Am Freitag, den 30. Oktober, um 12 Uhr mittags, emp⸗ fängt der Staatskommiſſar der Reichshauptſtadt den Gau⸗ leiter Dr. Goebbels und ſeine Mitarbeiter der Gauleitung, ſowie die Vertreter der Formationen im Rathaus. Anſchlie⸗ ßend an den Empfang wird ſich Dr. Goebbels in das Gol⸗ dene Buch der Stadt Berlin eintragen. Nach der Beſichtigung der Ausſtellung finden ſich die Teilnehmer als Gäſte der Stadt Berlin im Rathaus zu einem Eintopfeſſen zuſammen. Um 17 Uhr erfolgt die Grundſteinlegung der Dr.⸗Goebels⸗Heimſtätte im Friedrichshain, bei der ein Ehrenſturm, beſtehend aus SA, SS, NS und Politiſchen Leitern, antreten wird. Auf Grund der Ur⸗ kunde, die dem Gauleiter Dr. Goebbels hierbei überreicht wird, ſollen ſpäter alte, verdiente Parteigenoſſen in die dadurch erſtellten etwa 300 Wohnungen als Mieter einge⸗ wieſen werden. Um 18 Uhr legte Gauleiter Dr. Goebbels für die Ge⸗ fallenen der Bewgung am Horſt⸗Weſſel⸗Grab einen Kranz nieder. Am Abend verſammeln ſich um 19.30 Uhr im Ka⸗ ſino des Sportpalaſtes 400 alte Parteigenoſſen und Partei⸗ genoſſinnen, denen das Gau⸗Ehrenzeichen verliehen wird. Anſchließend folgt um 20.30 Uhr die Großkundgebung im Sporlpalaſt, die ebenfalls den alten Parteigenoſſen vorbehalten iſt und bei der Gauleiter Dr. Goebbels ſprechen wird. Für acht große Säle Berlins ſind Parallelkundgebungen vorgeſehen. Am Samstag, den 31. Oktober, ſind um 16 Uhr zu einem Gauleiter Appell im Luſtgarten die Berliner SA, ſowie diejenigen SS⸗, NSgc⸗Männer und Politiſchen Leiter angetreten, die früher in der SA Dienſt getan haben. Es ſprechen Gauleiter Dr. Goebbels, Stabschef der SA Lutze und Reichsführer SS Himmler. Am Abend findet um 20 Uhr in der Deutſchlandhalle und allen Nebenräumen ein großes Parteifeſt ſtatt, das ausſchließlich den alten Parteigenoſſen vorbehalten iſt. Köln.(mmekrutenvereidigung.) Auf dem Ka⸗ ſernenhof der alten Hacketäuer Kaſerne in Köln⸗Mülheim fand die erſte Rekrutenvereidigung des Standortes Köln ſeit der Einbeziehung der Rheinlande in die deutſche Wehr⸗ hoheit ſtatt. Politiſches Allerlei Polniſche Fühlungnahme mit Danzig. Der diplomatiſche Vertreter der Republik Polen in Danzig, Miniſter Dr. Papee, hat nach mehrtägigem Auf⸗ enthalt in Warſchau, wo er zur Einholung von Inſtruktio⸗ nen weilte, dem Präſidenten des Senats Arthur Greiſer einen Beſuch abgeſtattet Man nimmt an, daß ſich die Warſchauer Inſtruktionen an Miniſter Papee auf den Auftrag beziehen, der vom Völkerbundsrat bei der letzten Tagung der polniſchen Regierung übertragen worden iſt. Jriſche Kundgebung gegen den Kommunismus. Die„Iriſche chriſtliche Front“ veranſtaltete in Dublin eine Maſſenkundgebung gegen den Kommunismus, an der ſich rund 50 000 Perſonen beteiligten. Der Oberbürgermei⸗ ſter von Dublin, Byrne, führte den Vorſitz. Die Verſamm⸗ lung faßte Entſchließungen, in denen das iriſche Volk zum ampf gegen den Kommunismus aufgerufen und die ſpa⸗ niſchen Nationaliſten der Unterſtützung Irlands verſichert werden. 5 Oeſterreichs Bauern an der Arne Berufsſtändiſche Wahlen in Oeſterreich. Wien, 26. Oktober. Als erſte Wahl im Rahmen der berufsſtändiſchen Ver⸗ faſſung ſchritten in ganz Oeſterreich die Bauern zur Urne. Bei dieſen Wahlen konnte es ſich ſelbſtverſtändlich nicht um Willensäußerungen im landläufigen Sinne nach den alten parlamentariſchen Spielregeln handeln. Die Zugehörigkeit ur Vaterländiſchen Front ſpielte eine entſcheidende Rolle für Wähler und Gewählte. Der Landeshauptmann von Oberöſterreich, Gleißner, hat dieſes ſelbſt in einer Rundfunk⸗ anſprache dahin formuliert, daß die Freiheit zwar ein ſchö⸗ nes Gut ſei, aber wenn ſie das geordnete Nebeneinander d ſei eine Einſchränkung dieſer Freiheit zum Wohle es Ganzen notwendig. Der größte Feind der Freiheit ſei ihr Mißbrauch. Nach dem erſten vorliegenden Ergebnis aus dem Bur⸗ . Tirol und Wien wird die Beteiligung zwiſchen 1 und 86,4 v. H. beziffert. Terror gegen Gudetendeutſche Schwere kommuniſtiſche Ausſchreitungen. Pilſen, 26. Okt. Zu einer angekündigten Verſammlung der Sudetendeutſchen Partei in Hermanns⸗Hülte fanden ſich zahlreiche kſchechiſche und deutſche Kommuniſten ein, die, als ein Autobus aus Stuab Anhänger der Sudeten. deutſchen Partei nach Hermanns- Hütte brachte, ſofort mit johlendem Geheul über die Ausſteigenden herfielen und ſie mit Meſſern, Schlagringen, Stahlruken und Steinen nieder- ſchlugen. Hierbei wurden zwei Mitglieder der Sudeken⸗ deutſchen Partei durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt, einem weiteren wurde die Uhr geraubt. Die Kommuniſten zogen dann vor das Gaſthaus, in dem die Verſammlung ſtattfinden ſollte und warfen Steine in den Gaſtraum. Der kommuniſtiſche Mob beherrſchte die Straßen völlig. Kurz vor dem angeſetzten Verſammlungs⸗ beginn trafen von Mies kommend, Abgeordneter Hollube mit 32 Mitgliedern der Sudetendeutſchen Partei am Orts- eingang von Hermanns Hütte ein. Die Kommuniſten fielen, von der Gendarmerie kaum behindert, ſofort über die Ankommenden her. In dem Handgemenge wurde ein Bäckermeiſter aus Mies niedergeſchlagen. Als er ſich zur Flucht wandte, wurde von Kommuniſten, die am Arm rote Binden trugen, auf ihn geſchoſſen. Während⸗ deſſen war eine größere Anzahl von Verſammlungsbeſu⸗ chern und der Saalſchutz der Sudetendeutſchen Partei in dem Gaſthaus eingeſchloſſen, da die Roten jeden Andersge⸗ ſinnten niederſchlugen. Neun Anhänger der Sudetendeut⸗ ſchen Partei wurden hier verletzt, darunter zwei ſchwer. Strafverfahren gegen Degrelle Faſt alle Verhafteten wieder freigelaſſen. Brüſſel, 27. Oktober. Gegen Degrelle und ſeine Mit⸗ arbeiter Kavier de Grunne, Knaepen und Lerutti, die in der kacht zum Montag wieder freigelaſſen worden waren, iſt Strafverfahren wegen Uebertretung einer Polizeiver⸗ Verbot von Anſammlungen vom Oktober 8 tet worden Im Ganzen waren am Sonntag 225 Perſonen wegen Störung der öffentlichen Ruhe und Ordnung verhaftet worden. Sie ſind inzwiſchen wieder frei⸗ gelaſſen worden mit Ausnahme von vier Perſonen, die dem Strafrichter vorgeführt wurden. Darunter befindet ſich ein Rexiſt aus Lüttich, der beſchuldigt wird, einen Marxi⸗ ſten durch einen Beinſchuß verletzt zu haben. skaus Eingreifen in Spanien Die Verletzung des Nichteinmiſchungsabkommens durch die Sowjetunion. London, 26. Oktober. Der Ankerausſchuß des Internationalen Ueberwachungs⸗ ausſchuſſes kritt vorausſichtlich am Dienstag nachmittag vier Uhr wieder zuſammen. Die britiſche Regierung hofft, bis zu dieſem Zeitpunkt im Beſitz der ſowjetruſſiſchen Erläute⸗ kungen zu den Anklagen der britiſchen Regierung zu ſein. In unterrichteten Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß die allgemeine Aeberzeugung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes dahin gehe, daß Sowjekrußland das Abkommen weſenklich verletzt habe. Die amtlichen engliſchen Stellen halten allerdings in dieſer Frage mit ihrem Urteil vorläufig noch zurück. Da⸗ gegen wird ausdrücklich hervorgehoben, daß nach engliſcher Auffaſſung die portugieſiſche Regierung in der Lage geweſen wäre, ſämtliche gegen ſie erhobenen Beſchul⸗ digungen zu widerlegen und die Einhaltung des Abkom⸗ mens in vollem Umfange nachzuweiſen. Die portugieſiſche Note, die allgemein großes Auſſehen erregt hat, enthält zu⸗ nächſt die Feſtſtellung, daß die blukigen ſpaniſchen Wirren von Sowjetrußland geplant und angeführt worden ſeien. Dies wird mit zahlreichen Einzelheiten be⸗ legt. U. a. wird auf die Sitzung der Komintern in Moskau im vergangenen Februar hingewiesen, auf der ein voll⸗ ſtändiger Plan für die Sowjetiſierung Spaniens aufgeſtellt worden ſei. Eines der Ziele ſei die Entfachung eines Krie⸗ ges gegen Portugal als Experiment der revolutionären Kriegsführung geweſen. Im weite en wird darauf hinge⸗ wieſen, daß im vergangenen März die bolſchewiſtiſchen Agitatoren Bela Khun, Loſopſki, Janſon, Riedel, Primac. Berzini und Neumann in Barcelona eingetroffen waren. Bald darauf ſeien große Mengen von Waffen und Muni⸗ tion auf ſowjetruſſiſchen Schiffen, die alle namentlich auf⸗ geführt werden, in ſpaniſchen Häfen eingetroffen. In dem⸗ jenigen Teil Spaniens, der von Madrid„regiert“ werde. ſeien beinahe ſämtliche Einzelheiten des vor einigen Mona⸗ ten von der Komintern aufgeſtellten Planes durchgeführt worden. Sowjetrußland verſuche, eine Revolution in Por⸗ tugal zu entfachen. um die porkugieſiſche Regierung zu ſtürzen und damit die Möglichkeit zu ſchaffen, die Streitkräfte Fran⸗ cos vom Rücken her anzugreifen. Die portugieſiſche Regierung erklärt dann, daß die Madrider Regierung von dem Sowjetbotſchafter Moſes Roſenberg beherrſcht werde, dem drei Gehilfen von an⸗ erkannter revolutionärer Erfahrung zur Seite ſtehen, näm⸗ lich Sokolino, Bonderenko und Winter, der Rüſtungsſach⸗ verſtändiger ſei Moſes Roſenberg nehme an den ſpani⸗ ſchen Kabinettsſitzungen teil, eine Tatſache, die wohl einzigartig in der diplomatiſchen Geſchichte daſtehe. Kurz nach ſeiner Ankunft in Madrid habe Roſen⸗ berg„eine Sitzung“ einberufen, in der Caballero zum Mi⸗ niſterpräſidenten gewählt worden ſei. Roſenberg habe übri⸗ gens 140 Sowjetagenten mit ſich gebracht. Auch in Bar⸗ celona werde die Regierung von einem Sowjetvertreter beherrſcht nämlich von dem Konſul Antonow⸗Owſejenko. Im September ſeien in Barcelona 55 ſowjetruſſiſche Yfi⸗ ziere gelandet. In Katalonien ſeien zahlreiche ſowjetruſſiſche Flak⸗ eſchütze aufgeſtellt Ende September ſeien 10 Kiſten mit lugzeugteilen und Munition aus Sowjetrußland eingetrof⸗ fen. Es wird dann mitgeteilt, daß das Sowjetſchiff„Newa“ und das mexikaniſche Schiff„Jalisco“ im gegenwärtigen e große Mengen ſowjetruſſiſchen Kriegsmaterials in Alicante ausladen. Schließlich werden in der portugieſiſchen Note die von Moskau erhobenen Beſchuldigungen gegen Portugal zurück⸗ ewieſen. Portugal erklärt, daß es ein Recht der bolſchewi⸗ ſliſchen Regierung, ſich in portugieſiſche Angelegenheiten einzumiſchen, nicht anerkennen. Wie verlautet, hat auch die italieniſche Regierung eine weitere Note vorbereitet, die 20 im einzelnen begrün⸗ dete Fälle, in denen Moskau das Nichteinmiſchungsabkom⸗ men verletzt hat, enthält. Wie man jedoch weiter hört, ſoll dieſe Note im Ausſchuß nur dann vorgelegt werden, wenn 5 ihre gegenwärtige Sabotagepolitik fort⸗ etzt. Kurzmeldungen „Wir ſuchen den beſten Zeitungs roman⸗ i Preiskrägerverkündung am„Tag der Deutſchen Preſſe⸗ Berlin, 26. Okt. Die Reichsſchrifttumsſtelle teilt. Die Bekanntgabe der Preisträger im Preisausſchreihen „Wir ſuchen den beſten Zeitungsroman“ ſollte urſprüngig anläßlich der„Woche des Deutſchen Buches 1936“ erfolgen Die überaus große Zahl der Einſendungen macht 1 beſonders ſorgfältige Prüfung notwendig, die zu dem 1 nannten Termin noch nicht abgeſchloſſen werden konnte. 110 Verkündung der Preisträger wird nunmehr am„Tag de Deutſchen Preſſe 1936“ erfolgen. i Der Ausweis der Reichsbank Berlin. Die Kapitalanlage der Reichsbank in Wechſeh und Schecks, Lombards und Wertpapieren iſt nach den Ausweis vom 23. Oktober in der verfloſſenen Bankwoc um 145,4 auf 4991.4 Millionen Reichsmark zurückgegangen Damit iſt in dieſem Monat die Ultimobeanſpruchung n 80,6 v. H. abgedeckt, während ſich im Vormonat ein S von 90,5 v. H. ergeben hatte. Im einzelnen haben die 2 ſtände an Handelswechſeln und ⸗ſchecks um 137 15 4429,9 Millionen Reichsmark abgenommen. Nach den kurzfriſtigen Mediovedarf hat auch das Lombardkonto ie der abgenommen, und zwar um 8,1 auf 36,2 Millionen Reichsmark. Reichsſchatzwechſel ſtiegen um 0,5 auf 12 Ml. lionen Reichsmark. Insgeſamt ergibt ſich für den Stichta⸗ ein Zahlungsmittelumlauf von 6171 Millionen Reichs, mark. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Devisen egen um 0,5 auf rund 69,1 Millionen Reichsmark. Giſtmörderpaar vor dem Schwurgericht Zwei Opfer eines ruchloſen Anſchlags. Bonn, 26. Okt. Vor dem Schwurgericht in Bonn began die auf drei Tage berechnete Verhandlung gegen den de Giftmordes angeklagten 43jährigen Heinrich Brodeſſer un 86 38 Jahre alte Witwe des Franz Johannesberg a onn. Im Auguſt 1935 ſtarben innerhalb von 14 Tagen i 3 jährige Ehefrau Brodeſſer und der 40jährige Kriegsbez letzte Franz Johannesberg. Es traten alsbald Vermulm gen auf, daß die beiden eines nicht natürlichen Todes ge⸗ ſtorben ſeien. Die Unterſuchungen ließen immer mehr den Verdacht zu, daß die Ehepartner der Frau Brodeſſer und des Johannesberg ſich des Giftmordes ſchuldig gemaach hatten. Beide wurden feſtgenommen. Die Leichen wurden ausgegraben Bei der Unterſuchung konnte ein ſchon in geringſten Mengen tödlich wirkendes Gift nachgewieſen werden. Unter der Wucht des Beweismaterials geſtand Brodeſſer ſeine Schuld ein. Die Johannesberg dagegen ſtritt alles ab. Das Gericht trat zunächſt in die Vernehmung des An geklagten Brodeſſer ein, der u. a. drei Strafen wegen Fah⸗ nenflucht während des Krieges aufzuweisen hat. Von geh nem früheren Geſtändnis rückte der Angeklagte entſchieden ab. Er habe es nur deshalb gemacht, um Frau Johanne berg zu ſchonen. Jetzt wälzte er alle Schuld auf die Mit angeklagte ab. Engliſches Auto verunglückt.— 1 Toker, 3 Schwerverlehle Köln, 27. Okt. Auf der Landſtraße Köln Aachen in der Nähe von Königsdorf trug ſich ein ſchweres Verkehrsun glück zu. Ein mit zwei Damen und zwei Herren aus Lon⸗ don beſetzter engliſcher Reiſewagen wollte einen auf der Straße haltenden Lieferwagen uͤberholen, als im gleichen Augenblick ein ſchwerer Laſtzug aus entgegengeſetzter Rich tung herankam. Obwohl der Lenker des Kraftwagens ſo⸗ fort ſcharf oremſte, war ein Zuſammenſtoß nicht mehr zu vermeiden. Er folgte mit ſolcher Gewalt, daß der Kraftwa⸗ gen vollſtändig zertrümmert wurde. Sämtliche vier ay, ſaſſen trugen ſchwere Verletzungen davon. Im Dreifaltig' keits⸗Krankenhaus in Köln⸗Braunsfeld iſt der Lenker des Wagens, Mr. Burkemann aus London, geſtorben. Bei den übrigen drei Verletzten, bei denen es ſich um ein Ehepaar und eine ihm befreundete junge Dame handelt, beſteht zur, zeit keine Lebensgefahr. Ergebnis der Bauernratswahlen Wien, 27. Okt. Nach den abſchließenden Meldungen betrug die Beteiligung an den am Sonnta durchgeführten Bauernratswahlen 81 v. H.; am niedrigſten war ſie in Kärnten mit 75 v. H., am höchſten im Burgenland mit 8 v. H. Alle bekannten Bauernführer, ſo der Obmann dez Bauernbundes und Landeshauptmann von Niederöſterreit Reither, und der Landwirtſchaftsminiſter Mandorſer ſinh wie zu erwarten war, in die Ortsbauernräte ihrer Heimat gemeinden wiedergewählt worden. Schweres Eiſenbahnunglück in Rumänien. jan ste kareſt, 26, Okt ein schweres Eiſenbahnunglück en eignete ſich am Montag in der Nähe von Jocſanl. Ein Perſonenzug entgleiſte, wobei zwei Wagen vollſtändig zer⸗ trümmerk wurden. Sechs Perſonen wurden gekölel. Außer⸗ e zahlreiche Jahrgäſte mehr oder minder ſchwer Der Cyoner Handgranatenſkandal Bisher 140 000 Handgranaten beſchlagnahmt. Paris, 27. Oktober. Die Anterſuchung der geheimen Handgranakenherſtel lung in Lyon bringt ſtändig neue Ueberraſchungen. Di f dunkle Angelegenheit, deren Tragweite nicht unkerſchäh werden kann, nimmt immer größere Ausmaße an. Inzwiſchen ſind weitere fünf Lyoner Induſtrielle feſt⸗ geſtellt worden, die große Mengen dieſer Handgranaten an gefertigt haben. Die Unterſuchung hat bereits ergeben, da die Handgrangten zur Ausfuhr, höchſtwahrſcheinlich nach Spanien, beſtimmt waren. Dem„unbekannten Ingenieur aus Paris“ ſind die Behörden bereits auf der Spur. Seine Verhaftung ſoll in Kürze bevorſtehen.. 000 Insgeſamt hat die Lyoner Polizei bereits 140 5 Handgranaten bei den verſchiedenen, in dieſen Skandal 15 wickelten Perſonen beſchlagnahmt. Intereſſante Ergebn hat die Unterſuchung auch in finanzieller Hinſicht gebrac So ſoll allein der zu Beginn der Affäre verhaftete 1 Induſtrielle Chriſtophe 200 000 Franken erhalten ha lo Die von den übrigen Beteiligten bezogenen Summen be len teilweiſe noch darüber hinausgehen. Die Frage, 11 1 dieſe Rieſenſummen ſtammen und in weſſen Auftrag 05 geheime Handgranatenherſtellung vorgenommen wu 1 15 dürfte nicht ſchwer zu löſen ſein. Nicht umſonſt 1 chen derte von Millionen Goldpeſeten von der marxif wor; lraniſchen„Regierung“ nach Frankreich verſchoben wo en. an reſſe⸗ ilt mit ſchreiben brunglich erfolgen. ht eine dem ge⸗ inte. Die Tag der Wechſeh ach den ankwoch egangen hung zu ein Sah die Be. 70 auf dem to wie⸗ Nillion began den zz ſſer rg e agen de riegsber, rmulun des ge⸗ lehr den ſſer! gemacht wurden ſchon i gewieſen geſtand dagegen des An en Fah⸗ Bon sel tſchieden hannes ie Mil ſerlehle in det ehrsun⸗ is Lon⸗ auf der gleichen r Rich⸗ ens ſb⸗ nehr zu raftwa⸗ ier p. eifaltig; ker des Bei den Fhepaat ht zur. dungen führten ſie in fit 804 un des erreich r ſind, heimal⸗ ück er⸗ Ein ig zet⸗ Außer⸗ ſchwer al Badiſche Chronik Die zweitälteſte NS DA P⸗ Hochburg Badens. [Mannheim. Die Ortsgruppe Neulußheim der NSDAP, die zweitälteſte badiſche nationalſozialiſtiſche Hochburg, feierte ihr 10jähriges Beſtehen. Zahlreiche Füh⸗ rer der Partei und ihrer Gliederungen waren erſchienen, an ihrer Spitze Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, ferner Gauwalter Fritz Plattner, Kreislei⸗ ter Dr. Roth, SͤA⸗Standartenführer Jakobi u. a. Der Gauleiter, der bei ſeiner Ankunft mit jubelnder Begeiſte⸗ rung empfangen wurde, wandte ſich zunächſt an die alten Kämpfer, die Träger des Reichsehrenzeichens, denen er herzlich die Hand ſchüttelte, um dann die Front der ange⸗ tretenen Formationen abzuſchreiten. Die eigentliche Feier fand im feſtlich geſchmückten Saal der„Reichskrone“ ſtatt. Nach Begrüßungsworten des Kreisleiters nahm Gauleiter Robert Wagner das Wort. Er erinnerte zunächſt an die Gründung der Ortsgruppe Neulußheim. Kaum ein Jahrzehnt ſei ſo inhalts⸗ und ereignisreich geweſen. Nach einem Rückblick auf das Treiben der Parteien im alten Staat ſtellte der Gauleiter feſt: Es geht heute um Größeres und um das Entſcheidende. Deshalb wollen wir nie den Kampf für die Nation und für die Idee der Gemeinſchaft vergeſſen, denn das Ganze muß beſtehen für die Zukunft. Jeder müſſe ſich immer wieder fragen, ob er immer zur Gemeinſchaft geſtanden und ob er im Kampf für Deutſch⸗ land ſeine Pflicht erfüllt habe. Mit Jubel wurden die Aus⸗ führungen des Gauleiters aufgenommen. Kreisleiter Dr. Roth dankte dem Gauleiter für ſeinen packenden Appell und verſicherte, daß die Ortsgruppe Neulußheim ſtets eine Hochburg des Nationalſozialismus bleiben wolle. Eberbach.(Stiftungen der Stöß⸗Werke.) Aus Anlaß des 80jährigen Geburtstages ihres Seniorchefs, Kommerzienrat Heinrich Stöß, errichteten die Stöß⸗Werke einen Siedlungsfonds in Höhe von 25 000 Mark, der dazu beſtimmt iſt, Gefolgſchaftsmitglieder in der Finanzierung von Eigenheimbauten zu unterſtützen. Die dadurch im Laufe der Zeit entſtehende Siedlung ſoll den Namen des Neichsſtatthal⸗ ters in Bayern, Ritter von Epp, erhalten, der in Eber⸗ bach geboren iſt. Außerdem hat die Firma beſchloſſen, dem Bürgermeiſter der Stadt zwei Spenden in Höhe von je 10 000 Mark zu überreichen, von denen die eine allgemeinen ſozialen Zwecken zugeführt werden ſoll, während die andere als Grund⸗ ſtock für den geplanten Neubau einer Feſthalle gedacht iſt. ) Pforzheim.(Ehrung des Komponiſten Sonnet.) Die Stadt Pforzheim hat die Grabſtätte des jüngſt verſtorbenen Komponiſten Hermann Sonnet als Ehrenbegräbnisplatz zur Verfügung geſtellt und damit ihrem Sohne eine beſondere Ehrung zuteil werden laſſen. Die Stellung des Ehrenmals übernimmt der Sängerbezirk Pforzheim. * Bad Dürrheim.(Günſtige Bilanz.) Die Schluß⸗ überſicht über den Kurſommer dieſes Jahres ergibt trotz des vielen Regenwetters eine bedeutende Verbeſſerung des hieſign Fremdenverkehrs. Bis zum Saiſonſchluß am 1. Oktober 1936 waren 12 284 Gäſte angekommen gegenüber 12 235 im Jahre 1935. Bei 248 193 Uebernachtungen gegenüber 223 171 im Vorjahre wurde eine Erhöhung dieſer Ziffer um 11,2 Prozent eizielt. Seit 1933 hat ſich die Gäſtezahl um über 56 Prozent und die Uebernachtungsziffer um 38 Prozent erhöht. Auch äußerlich hat ſich der Kurort zu ſeinem Vorteil verändert. Das große Kurhaus ſteht vor der baldigen Vollendung; die in dieſem Jahr neueingeführte Gasverſorgung macht ſich be⸗ ſonders in den Fremdenbetrieben ſehr angenehm bemerkbar. O Schallſtadt.(Wieder ein Opfer der Gärgaſe) In den letzten Tagen wurde von zwei Fällen berichtet, in denen Menſchen durch Gärgaſe im Weinkeller getötet wurden. Nun kommt auch aus dem Breisgaudorf Schallſtadt die trau⸗ rige Kunde, daß der Landwirt Wilhelm Joos dieſen Gär⸗ gaſen zum Opfer gefallen iſt. Joos wurde im Keller leblos aufgefunden. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuche waren ohne Erfolg. Die alemanniſche Kulturtagung Der Alemannenfriedhof bei Mengen.— Abſchluß. Freiburg, 27. Oktober. Die Teilnehmer an der alemanniſchen Kulturtagung be⸗ ſichtigten die Funde auf dem Alemannenfriedhof bei Men⸗ gen. Ueber 700 Gräber ſind hier unter Leitung non P. Dr. Kraft, dem Direktor des Muſeums für Urgeſchichte an der Aniverſität Freiburg, freigelegt worden; weitere Funde ſind noch zu erwarten. Der Friedhof wurde, wie der örtliche Lei⸗ ter der Ausgrabungen, Dr. Eckerle, darlegte, im 6. und 7. Jahrhundert belegt, und zwar in einem Zeitraum von etwa 150 Jahren. Gut erhalten ſind die tiefergelegenen Grabſtät⸗ ten, in denen man auch ſehr intereſſante Beigaben fand, aus denen ſich Schlüſſe auf die hohe Kunſtfertigkeit unſerer Alt⸗ vorderen ziehen laſſen. Eine große Anzahl dieſer Beigaben— Schmuck und Waffen— wurde dann in einem Saal von Bad Krozingen gezeigt und erregte lebhafte Bewunderung. Die Funde laſſen auch wertvolle Rückſchlüſſe auf die geſchicht⸗ liche Entwicklung der Siedlung an der Mengener Brücke zu, einer der älteſten Siedlungen der Alemannen am Oberrhein. Nach der Bauweiſe der Steinkiſtengräber iſt anzunehmen, daß die Alemannen das Bauen mit Steinen und Mörtel von den Römern übernommen haben. Man hat hier intereſſante Unterlagen für Aufbau und Zuſammenſetzung der Bevölke⸗ rung diesſeits und jenſeits des Rheins in einer urkundlich nicht belegbaren Zeit erhalten. Der Abend brachte ein ausgezeichnetes Konzert des Städtiſchen Orcheſters mit Erſtaufführungen von alemanniſchen Komponiſten wie Weismann, Schoeck und Philipp ſowie eine Uraufführung einer Komposition von Wittmer. Am Sonntag ſprach Univerſitätsprofeſſor Dr. Müller⸗ Blattau aus Frankfurt am Main über„Alemannentum im Spiegel des Volksliedes“. Seine Ausführungen, die durch das Freiburger Kammertrio für alte Muſik auf alten In⸗ ſtrumenten und durch Darbietungen der Opernſängerin Anny Eisner illuſtriert wurden, waren der erſte Verſuch, den Stammescharakter an der Muſik nachzuweiſen und anhand des Liedes den Gang der Geſchichte des alemanniſchen Landes zu durchmeſſen. Man wurde vom Mittelalter bis in die moderne Zeit geführt und überzeugt, daß auch das Lied Verbindung mit der engeren und weiteren Heimat hat und damit im inne der alemanniſchen Kulturkagung mithelfen kann, ein Münſter des Geiſtes über dem geſamten alemanniſchen Land aufzurichten. Die Tagung ſchloß mit einem groß⸗alemanniſchen Hei⸗ matabend, bei. was die Volkskunſt diefes Land⸗ 9 85 aufbringt, in zahlreichen Darbietungen zum Ausdruck Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Tödlicher Unfall an der Stra⸗ zenkreuzung.) Auf der Straßenkreuzung Rohrlach⸗ und Frankenthalerſtraße ereignete ſich ein tödlicher Verkehrsun⸗ fall. Ein Motorradfahrer mit Begleiter, beide aus Lud⸗ wigshafen, ſtieß in voller Fahrt einem Laſtzug aus dem Saargebiet in die Flanke. Der Lenker des Kraftrades wie auch ſein Beifahrer wurden auf die Straße geſchleudert und verletzt. Während erſterer bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus wieder entlaſſen werden konnte, ſtarb der So⸗ ziusfahrer. Bad Dürkheim.(Vier Stück Wein ausgelau⸗ fen.) Zwiſchen Wachenheim und Forſt ereignete ſich ein eigentümlicher Verkehrsunfall. Ein mit Wein beladener Kraftwagen mit Anhänger begegnete einem aus Richtung Bad Dürkheim kommenden Fuhrwerk, hinter dem ein Per⸗ ſonenkraftwagen fuhr. Ein weiterer Perſonenkraftwagen aus Bad Dürkheim verſuchte nun zwiſchen Fuhrwerk und Laſt⸗ kraftwagen noch hindurchzukommen und fuhr dabei auf das erſtere derart auf, daß es einen kräftigen Stoß erhielt. Der Fuhrwerkslenker kam zu Fall und geriet unter ſein Fahr⸗ zeug, wobei er erheblich verletzt wurde. Als der Fahrer des Laſtkraftwagens den Anfall gewahrte, ſtoppte er vor⸗ ſchriftsmäßig ab, doch konnte er nicht verhindern, daß der Anhänger dabei auf den Laſtkraftwagen mit ſolcher Wucht aufgeſtoßen wurde, daß er in den Straßengraben fiel, wo vier Fäſſer mit je 1200 Liter Wein ausliefen. Laubach.(Zugzuſammenſt oß.) Auf dem hieſigen Bahnhof fuhr von Hungen kommende Perſonenzug offenbar info cher Weichenſtellung auf den im Bahn⸗ hof haltenden nenzug aus Richtung Mücke, mit dem der Hungener Zu „er F wurden die beide er kreuzt, auf. Bei dem Zuſammenſtoß Lokomotiven beſchädigt, dagegen kamen den. alten„Dauborner“ gefunden. Limburg. Bei Aufräumungsarbeiten in einem alten Bauernhaus wurde ein Flurbuch der Gemeinde Dauborn aus dem Jahre 17/31 gefunden, in dem ſich auch ein vergilb⸗ ter, aber noch leſerlicher Zettel befand, der das verloren⸗ geglaubte Rezept der früher auf Hof Gnadenthal bei Dau⸗ born anſäſſig geweſenen Mönche zur Herſtellung des Dau⸗ borner Kornbranntweins, im Volksmund„Dawerner“ ge⸗ nannt, wieder ans Tageslicht bringt. Es ſoll nun verſucht werden, den früher ſehr berühmten Dauborner Kornbrannt⸗ wein wieder nach dem alten Rezept herzuſtellen. 2 Gladenbach.(Ins Meſſer geſtürzt.) Einem ſchreck⸗ lichen Unfall fiel ein Knabe aus Rüchenbach zum Opfer. Mehrere Jungen aus dieſem Ort hatten in Gladenbach Brote für das Winterhilfswerk abgeliefert. Auf dem Heimweg aßen ſie einige Aepfel. Einer von ihnen wollte ſich im Gehen eine Frucht ſchälen; dabei ſtolperte er und ſtürzte in das offene Meſſer, das ihm in die Bruſt drang. Durch den Stich war das Herz verletzt worden, ſo daß der Tod eintrat. ** Bad Homburg.(Leichtſinn führte in den To d.) Von einem Polizeibeamten wurde ein Motorradfah⸗ rer beobachtet, der im Damenreitſitz auf ſeinem Motor⸗ rad ſaß und in raſendem Tempo die Luiſenſtraße in Richtung Frankfurt hinunterfuhr. Der Beamte notierte die Nummer und erſtattete Meldung. Wenige Minuten ſpäter traf aus Gontenheim die Nachricht ein, daß der leichtſinnige Fahrer mit ſeiner Maſchine in raſendem Tempo gegen das Gebäude der Teigwarenfabrik gerannt ſei. Er wurde auf der Stelle getötet. „I In der Grube tödlich verunglückt. In der Grube verunglückte der Hauer Max Kilger von Peißenberg (Bayern) ſo ſchwer, daß er noch am Abend des gleichen Tages ſeinen Verletzungen erlag. aß Heilmittelſchwindler. Das Amtsgericht Coburg ver⸗ urteilte den vielfach vorbeſtraften Erich Hausdörfer aus Neuſtadt bei Coburg zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr und ſechs Monaten. Der Angeklagte hatte ſeit ſechs Jahren Heilmittelſchwindel dadurch verübt, daß er Fichten⸗ nadeltabletten im Werte von höchſtens 50 bis 60 Pfennigen um Beträge bis zu 100 Mark als Heilmittel verkaufte. In einem Fall hatte er 127,50 Mark für ſechs Tabletten ver⸗ langt, die er am gleichen Tage für 60 Pfennige gekauft hatte. z Den Liebhaber um 5000 Mark geprellt. Die 39 Jahre alte geſchiedene Eleonore Hecker aus Nürnberg wurde in Unterſuchungshaft genommen. Sie hatte ihren Liebhaber unter Vorſpiegelungen der unglaublichſten Art nach und nach um 5000 Mark geprellt. Gerolſtein.(Der älteſte Schäfer Deutſch⸗ lands.) Der älteſte Einwohner Gerolſteins(Eifel), Jo⸗ hann Coßmann, genannt„Schäferſohann“, vollendete ſein 92. Lebensjahr. Er iſt der älteſte Schäfer Deutſchlands und führt heute noch die Schafe des Bezirks zur Weide. Von ſeinen 12 Kindern ſtarben drei Söhne im Felde. 35 Enkel und 8 Urenkel konnlen Vater Coßmann gratulieren. Für das WSW— Spendenliſte Nr. 2 Von folgenden Volksgenoſſen und Firmen gingen beim WHW⸗ Beauftragten folgende Geldſpenden ein: Allg. Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt, Pforzheim 1000, Oskar Bentner, Pforzheim 1000, Fa. Andreas Daub, Pforzheim 2000, Pforzheimer Anzeiger, Pforzheim 1000, Fa. Karl Ungerer, Pforzheim 1200, Fa. P. J. Landfried, Heidelberg⸗Bergheim 2000, Oberbürgermeiſter Walz i. R., Heidelberg⸗Neuenheim 1800, Fa. Portland Zementwerke Norf güne Perfonen as 8 Das Rezept des Ac, Heidelberg 45000, Fa. Schnellpreſſenfabrik AG, Hei⸗ delberg⸗Bergheim 6000, Fa. F. W. Woolworth u. Co, Hei⸗ delberg 1200, die badiſchen Filialen der Dresdner Bank 2600, die badiſchen Filialen der Deutſchen Bank und Dis⸗ konto 2000, Bank für Deutſche Induſtrie und Obligationen, Karlsruhe 1000, Spinnerei und Weberei, Offenburg 5400, Böhringer u. Söhne Gmbh., Mannheim⸗Waldhof 5000, Chem. Fabrik Buckau, Mannheim⸗Rheinau 4000, Fetzer G., Embh., Ladenburg 3700, Grün und Bilfinger AG, Mann⸗ heim⸗Jungbuſch 35 000, Fa. Gerling u. Com. Robwert Embh., Mannheim 1500, Fa. Holzmann Phil. AG, Zweig⸗ ſtelle Mannheim 30 000, Dr. Knieriem, Mannheim 1500, Süddeutſche Drahtinduſtrie AG, Mannheim⸗Waldhof 1400, Süddeuſche Zucker AG, Mannheim 16 000. Fa. Woolworth u. Co., Mannheim 1500, Zellſtoff⸗Fabrik Mannheim⸗Wald⸗ hof 17 750, Kraftwerk Rheinau AG, Mannheim ⸗Rheinau 15 000, Fa. Heinrich Lanz A, Mannheim⸗Lindenhof 25 000, Fa. Michel, Albert u. Co., Mannheim⸗Neckarau 1500, Neidig, Frau Friedrich Auguſt 5000, Fa. Adolf Pfeif⸗ fer, Mannheim⸗Strohmarkt 1200, Rheiniſche Hypotheken⸗ bank, Mannheim⸗Friedrichspark 30 000, Fa. Schütte⸗Lanz, Holzwerke A, Mannheim⸗Rheinau 1500 Mark. Allen Spendern herzlichen Dank! Schweres Anglück auf der Reichsautobahn. Ein ſchweres Verkehrsunglück ereignete ſich in der Nacht zum Montag auf der Reichsautobahn bei Kilo⸗ meter 67. Ein aus Richtung Mannheim kommender Per⸗ ſonenkraftwagen ſcheint um die Mitternachtsſtunde in voller Fahrt von der geraden Fahrbahn abgekommen, an die Böſchung geraten und in die Tiefe geſtürzt zu ſein. Die Böſchung iſt an dieſer Stelle etwa 10 Meter hoch und man kann ſich einen Begriff von der Geſchwindigkeit machen, mit der das Kraftfahrzeug über die Fahrbahn hinausgetragen wurde, wenn man hört, daß das herab⸗ ſtürzende Auto nicht die Böſchung berührte ſondern unten aufſchlug, dann einen Salto von etwa 15 Meter machte und in etwa 20 Meter Entfernung zertrümmert liegen blieb. Der Fahrer eines vorüberkommenden Fernlaſtzuges bemerkte die intakt gebliebenen Scheinwerfer des ver⸗ unglückten Kraftwagens, hielt an und ſorgte für die Ueberführung der verletzten Inſaſſen des Wagens in das Krankenhaus. Ueber den Hergang des Unglücks kann bis jetzt noch nichts Genaues geſagt werden, da Augenzeugen fehlen und die beiden Fahrer lebensgefährlich verletzt bewußtlos im Krankenhaus liegen. Bei den Verunglückten handelt es ſich um zwei 26 Jahre alte Männer, die ſich offen⸗ bar auf der Rückfahrt von Mannheim nach Kaſſel be⸗ fanden, wo das Fahrzeug beheimatet iſt. Die Unter⸗ ſuchung über den Hergang des Unglücks iſt noch im Gang. [ Schwerer Sturz infolge Uebermüdung. In der Nacht ſtürzte in Käfertal ein Motorradfahrer, wobei er einen Schädelbruch erlitt. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt werden konnte, dürfte der Unfall auf Uebermüdung des Fahrers zurückzuführen ſein. 30 Verkehrsunfälle. Bei 30 Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe der vergangenen Woche hier ereigneten, wurden. 15 Perſonen verletzt, 37 Kraftfahrzeuge, 8 Fahrräder und. 1 Straßenbahnwagen beſchädigt. Pg. Münchmeyer ſprach in Mannheim Im überfüllten Nibelungenſaal des Roſengartens in Mannheim ſprach Pg. Münchmeyer, der durch die Veran⸗ ſtaltungen vor der Machtergreifung durch den Nationalſo⸗ zialismus in Mannheim ſehr bekannt iſt. Kreisleiter Dr. oth eröffnete die Kundgebung und wies dabei darauf hin, daß wenige Stunden zuvor im gleichen Raum der Weihbiſchof von Freiburg den Nationalſozialismus und den Bolſchewismus auf eine Stufe geſtellt habe. Dieſe Feſtſtel⸗ lung rief in der Verſammlung ſtürmiſche Pfuirufe her⸗ vor. Pg. Münchmeyer ſchilderte ſeinen 14jährigen Kampf für den Nationalſozialismus und ſprach auch darüber, unter welchen Schwierigkeiten er früher in Mannheim geſprochen habe. An den Weihbiſchof richtete er die Frage, ob es mög⸗ lich wäre, daß er im ſelben Saal hätte ſprechen können, wenn Adolf Hitler nicht geſiegt hätte. Sehr deutlich wurde das Schickſal der ſpaniſchen Biſchöfe vor Augen geführt und die durch die Roten in Spanien hervorgerufenen Verhält⸗ niſſe ſkizziert. In den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtellte Pg. Münchmeyer eine ſcharfe Abrechnung mit der früheren Zentrumspartei und jenen kirchlichen Kreiſen, die immer noch nicht verſtehen wollen, daß der Nationalſozia⸗ lismus das Primat hat. Mit einem dringenden Hinweis darauf, daß es entſcheidend ſei, daß jeder Volksgenoſſe ehr⸗ lich am Aufbau des Dritten Reiches mitarbeitet, ſchloß Pg. Münchmeyer ſeine nahezu dreiſtündigen Ausführungen, die immer wieder von brauſendem Beifall unterbrochen wur⸗ den. Kreisleiter Dr. Roth ſprach das Schlußwort. — Kein Mißbrauch der Bezeichnung„Patenwein“. Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft warnt vor einem Miß⸗ brauch der Bezeichnung„Patenwein“. Nur diejenigen Gaſt⸗ ſtätten und Firmen ſind befugt, Patenwein zu verteilen und auszuſchenken, die von den zuſtändigen Organiſationsausſchüf⸗ ſen ausdrücklich dazu zugelaſſen ſind. Andere Weine dürfen nicht als Patenwein bezeichnet werden. Die Gaſtſtätten und Ladengeſchäfte ſind berechtigt, die vorhandenen Beſtände mit der Kennzeichnung„Patenwein“ bis zum 31. Dezember 1936 auszuverkaufen. — Verarbeitungsverbot für inländiſche Aepfel. Der Reichsnährſtand hat ſoeben durch eine Anordnung der Haupt⸗ vereinigung der Deutſchen Garten⸗ und Weinbauwirtſchaft die Belieferung von Aepfeln inländiſcher Herkunft an Mitglieder der Verarbeitungsgruppe der Garten⸗ und Weinbauwirt⸗ ſchaftsverbände zur Herſtellung von Marmeladen, Obſtgelee und Obſtkraut ſowie deren Halbfabrikate unterſagt. Gleichzei⸗ tig wird der Bezug und die Verarbeitung von Aepfeln in⸗ ländiſcher Herkunft zu den genannten Zwecken für die auf⸗ geführten Betriebe verboten. Dieſe Maßnahme erfolgte, nach⸗ dem bisher die anfallende Rohware in erſter Linie zur Her⸗ ſtellung verbilligter Marmeladen benutzt worden iſt, und nunmehr die Möglichkeit geſchaffen werden ſoll, auch für die übrigen Verwertungszweige, insbeſondere die Süßmoſt⸗ herſtellung, die erforderlichen Rohſtoffe bereitzuſtellen. — Bewerber für den Poſtdienſt. Bei der Annahme von Bewerbern werden neben der fachlichen Eignung Per⸗ ſönlichkeitswert und Weſenseigenſchaften in den Vordergrund geſtellt. Die einzuſtellenden Zivilanwärter müſſen der Hitler⸗ Jugend, der Sturm⸗Abteilung(der Schutz⸗Staffel, dem Nationalſozialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps) oder der National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei angehören und dort die weltanſchauliche Schulung des Nationalſozialismus mit Erfolg durchlaufen haben. In den höheren und den geho⸗ benen mittleren Dienſt werden ſolche Bewerber mit Vor⸗ rang eingeſtellt, die ihrer aktiven Dienſtpflicht bei der Wehr⸗ macht in Ehren genüat haben. * Wieviel Fahrkarten verkaufte der Bahnhof Seckenheim. Nach einer Zuſammenſtellung des Statiſtiſchen Amts Mannheim über die auf den Mannheimer Perſonen⸗ bahnhöfen der Reichsbahn verkauften Fahrkarten wurden im Hauptbahnhof im Jahre 1935 rund 78000 Karten mehr als im Vorjahr abgegeben, nämlich 1 546 986. Von den Vorortsbahnhöfen ſteht Friedrichsfeld⸗Süd mit 56 137 an der Spitze, den geringſten Verkauf hatte Fabrilſtation mit 440. Im Bahnhof Secken heim wur⸗ den 53 158 Fahrkarten verkauft(1934: 50 748), 1933: 51 341, 1932: 47 202). Seltener Fund. Dieſer Tage wurde auf der Land⸗ ſtraße nach Ladenburg eine Chaiſelongue aufgefunden, die offenbar bei einem Amzug unbemerkt vom Wagen gefallen iſt. Das Fundſtück wurde im Rathaus verwahrt und harrt der Abholung durch den Eigentümer. rte Leibesübungen und Geſundheit Leitſätze von Reichsamtsleiter und ſtellv. Reichsärzteführer Dr. F. Bartels. I. Du kannſt nicht ſchaffen, wenn Du krank biſt. Nur der Geſunde, Leiſtungsfähige kann ſich im Leben behaupten und durchſetzen. Darum ſorge für Deine Geſundheit. Biſt Du geſund, dann kannſt Du fordern, biſt Du ſchwach, dann mußt Du bitten gehen. 5 Deiner Geſundheit brohen von vielen Seiten Gefahren. Dir kann gezeigt werden, wie Du ſie bekämpfen kannſt. Deine Aufgabe aber iſt die Sorge um Deine Geſundheit und Lei⸗ ſtungsfähigkeit, die Mühewaltung für ſie. Ihretwegen mußt Du auch auf Ausſchweifungen, die ihr ſchaden können, ver⸗ zichten lernen. Dein Leben bedingt Deine Geſundheit, Deine Geſundheit bedingt Deinen Verdien ſt! III. Arbeit auf körperlichem wie auf geiſtig⸗nervöſem Gebiet beanſprucht die Kräfte Deines Körpers. Die in der Arbeit verbrauchten Kräfte müſſen wieder erſetzt werden, ſoll der Körper leiſtungsfähig bleiben. Du verlangſt doch von keiner Maſchine, daß ſie ohne Betriebsſtoff und ohne War⸗ tung einwandfrei arbeitet. Raubbau mit ſeinem Kör⸗ per treiben, heißt Geſundheit und Zukunft vernichten! IV. Jede Tätigkeit bedingt gewiſſe Arbeitsſchaltungen, die Deinem Körper unzuträglich ſind und auf die Dauer ſcha⸗ den. Gefällt Dir ein krummer Rücken, eine eingefallene Bruſt? Gefällt Dir ſolch' ein Jammergeſtell von einem Menſchen, wie ſie ſchlaff und müde herumſchleichen? Läßt Du Dich gehen, ſorgſt Du Dich nicht um Deine Geſundheit, ſo wirſt anderen bald ebenſo wenig gefallen. Ein ſchlaffer Rük⸗ ken, krumm und rund, iſt häßlich und höchſt ungeſund! V. Es gibt keine äußere Verkümmerung Deines Körpers, die ohne Einfluß auf die Tätigkeit Deiner inneren, lebenswich⸗ tigen Organe iſt. Der krumme Rücken, die eingefallene Brust uſw. beeinfluſſen nicht nur Herz und Lunge ungünſtig, ſie beeinträchtigen auch Deine Verdauung, den ganzen Stoff⸗ wechſel Deines Körpers, Dein Wohlbefinden. Dein Körper iſt ein lebendes Ganzes, in dem Geſundheit und Leiſtungs⸗ fähigkeit der einzelnen Teile gegenſeitig voneinander abhän⸗ gen. So wenig Du laufen kannſt, wenn Deine Beine ſchwach ſind, ſo wenig kannſt Du laufen, wenn Herz und Lunge nichts taugen! i 2 Jede VI. Die äußerlichen körperlichen Fehler kannſt Du an Deinem Körper im groben ſelbſt feſtſtellen. Benutze 5— 2 1 4 Au:* 8 Deinen Spiegel nicht nur zum Friſieren oder Schlipsbinden, lerne durch ihn Deinen Körper ſehen. Eitel auf ſeinen Kör⸗ per ſein, iſt leine Schande. Suche Deinen Arzt auf, damit er Dich auf beginnende Fehler Deines Körpers frühzeitig aufmerkſam machen kann. Du erſparſt Dir und Deinen An⸗ gehörigen dann viel Kummer und Krankheit. Vorbeugen iſt beſſer als Heilen! VII. Körperliche und geiſtig⸗nervöſe Leiſtungsfähigkeit ſind engſtens miteinander verbunden. Geiſt und Körper ſind nicht zu trennen. Nutzen und Schaden treffen Körper und Geiſt in gleicher Weiſe. Die Erziehungsarbeit an Schwach⸗ begabten zeigt immer wieder, daß mit zunehmender körper⸗ licher Geſchicklichkeit auch die geiſtigen Fähigkeiten wachſen und umgekehrt. Veränderungen Deines Körpers ſind zugleich Verä ngen Deiner Seele. Deiner e 1 Veränderungen 2 e zugleich Veränderungen des Körpers(Kant). 1 0 * VIII. ind Leiſtungsfähigkeit aller Organe und eiſtiger Art hängen ab vom Grade ihres 2 ch längerem Kranken⸗ wenn Deine Krank⸗ mindeſte zu tun hatte. die gleiche Notwen⸗ : Yi Die Geſt Funktionen ner Geübtſein lager erſt heit Du noch nie etwas ver⸗ a gut konnteſt? Uebung „Stillſtand iſt Rückgang! IX. lernt, obwohl macht den Meiſter 75 Es iſt nicht gleichgültig, wie Du Dich ernährſt. Es iſt noch weniger gleichgültig, wie Du Deine Erho⸗ lungszeit verwendeſt. Suchſt Du Erholung in Kneipen und Ausſchweifungen, ſo wirſt Du recht bald merken, daß Du nicht friſch und froh, ſondern matt und unluſtig an des Tages Arbeit gehſt, daß Du dauernd ſchwächer wirſt. Erho⸗ lung diene der Geſundheit, nicht dem Verderb! beſten Ausgleich für Deine berufliche Tätigkeit bieten Dir die Leib esübungey In ihrer Vielgeſtal⸗ gkeit ind ſie geeignet, Dich geſund und kräftig zu erhalten, Deine Geſundheit und Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern und Schä⸗ den an Deiner Geſundheit mit zu beheben. Sie bereiten viel Freude und koſten viel weniger als geſundheitsſchädigende Ausſchweifungen, als Arzt und Krankenbett. Treibe Sport und Du bleibſt geſund! Den Es iſt aber nicht gleichgültig, welche Leibesübungen Du treibſt und wie Du ſie treibſt. Du ſollſt beſonders jene Leiſtungsgebiete üben, die im Beruf vernachläſſigt werden. Sprich„Ausgleichsübun gen“ und Du ſagſt, was Le besübungen Dir geben ſollen. Leibesübungen ſollen aber Deiner Geſundheit dienen, nicht ſoll Deine Geſund⸗ heit übermäßig betriebenen Leibesübungen geopfert werden. Laß Dich darum von erfahrenen Aerzten und Sportlehrern beraten, welche Leibesübungen und wie Du ſie treiben ſollſt. Leibesübungen wirken wie ein Heilmittel. Richt g und zweckmäßig angewandt bringen ſie Geſundheit und Kraft. Falſch und im Aebermaß angewandt bringen ſie Schaden! Geht den richtigen Weg durch die Sportkurſe der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“! Marktberichte Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 26. Otober. Es notierten: Wieſenheu loſes, neues 4.50 bis 5.20; Luzerneklee⸗ heu neues 5 bis 5.40. Alle übrigen Notierungen unverändert. Mannheimer Großviehmarkt vom 26. Oktober. Dem Großviehmarkt waren 100 Bullen, 215 Ochſen, 3 Freſſer, 170 Rinder und 107 Kühe zugeführt, zuſammen 625 Stück. Dieſer Auftrieb liegt mit 123 Tieren unter dem der Vorwoche. Auch heute beſtand das Angebot überwiegend aus Huſumer Weideabtrieb. Die Ware wurde entſprechend dem Kontingent zugeteilt, wobei folgende Preiſe notiert wurden: Bullen 40 bis 43, Ochſen 42 bis 45, Rinder 41 bis 44, Kühe 40 bis 43. Der Kälbermarkt zeigte bei einem Auftrieb von 469 Tieren eine um 97 höhere Beſchickung gegenüber der Vorwoche. Das Geſchäft geſtaltete ſich hier lebhaft im Rahmen der neuen Höchſtpreiſe von 60 bis 65 Pfennig. Am Schweinemarkt war diesmal die Zufuhr um über 400 Tiere reichlicher als in der Vorwoche. Das Angebot betrug 2849 Stück. Hier er⸗ folgte die Zuteilung im Rahmen des Kontingents zu den amtlichen Höchſtpreiſen. Höchſtnotiz 53 bis 57 Pfennig. Mannheimer Pferdemarkt vom 26. Oktober. Am Pferde⸗ markt waren 34 Arbeitspferde und 15 Schlachtpferde ange⸗ boen. Bezahlt wurden für Arbeitspferde 750 bis 1500 Mark. für Schlachtpferde 45 bis 105 Mark. Von der Mannheimer Sternwarte. . Auch in früherer Zeit ſchon war die Mannheimer Sternwarte ein begehrtes Beſuchsobjekt der engeren und weiteren Umgebung Mannheims, ſodaß die Beſuchs⸗ zeiten geregelt werden mußten. So liegt uns eine Be⸗ kanntmachung des damaligen Leiters der Sternwarte aus dem Jahre 1786 vor, die für uns kulturhiſtoriſches In⸗ tereſſe hat, die die Beſuche der Sternwarte regelle. Sie hatte folgenden Wortlaut: ö „Von Seiten der hieſigen kurfürſtlichen Sternwarte an das hochgeehrte Publikum und in Sonderheit an die Herren Gaſtgeber eine Bitte. Weil es der Geſinnung Sr. kurfürſtlichen Durchlaucht gemäß iſt, daß ſowohl den Einwohnern dieſer Stadt, alz den hier durchreiſenden Fremden das Vergnügen ver⸗ ſchafft werde, unter anderen zur Aufnahme der Wiſſen⸗ ſchaften geſtifteten anſehnlichen Monumenten Auch die ier gerichtete ſehenswürdige Sternwarte in Augenſchein zu nehmen iſt, den auf derſelben wohnenden Hofaſtronom aber oft Geſchäfte, nötige Erholung und andere Umſtände hindern, den ganzen Tag ſich zu Hauſe aufzuhalten. zugleich ihm theils die theuere Pflicht einer guten Ver⸗ wahrung der ihm anvertrauten koſtbaren Inſtrumente theils auch eine befriedigende Bedienung derer, welche ſichs zum würdigen Geſchäfte machen, die kurfürſtl. Sternwarte zu beſichtigen, zu nahe legen iſt, als daß er es wagen ſollte, in ſeienr Abweſenheit ſich über eins oder das ander: irgend einem Domeſtiken anzuvertrauen, ſo wird das hochgeehrte Publikum folgende Bitte nicht ungerecht fin⸗ den: nämlich„jedem Liebhaber, der die kurfürſtl. Stern⸗ warte zu ſehen wünſchet, wenn dieſes Nachmittags folk noch Vormittags, wenn es aber Vormittags geſchehen ſoll, den Abend vorher oder doch zum wenigſten in den Morgenſtunden anmelden zu laſſen, zugleich aber auch eine ſelbſt beliebige Stunde zu beſtimmen“ Nur bittet man ſo viel möglich auf die Stunden von 1012 Uhr vormittags und von 2—4 Uhr nachmittags aus Ge⸗ fälligkeit ſich einzuſchränken. Mannheim, den 20. Herbſtmonat 1786. Johann Nepomuk Fiſcher Kurfürſtlicher wirklicher Geiſtlicher Rat und angehender Hofaſtronom Nach dieſem zu urteilen, muß der 8 0 i Hofaſtronom ziemlich Arbeit gehabt haben. Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 27. Oktober, 19.30 Uhr: Miete G 5 und 1. Sondermiete G 3, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 46. bis 49, 111 bis 112: Die luſtigen Weiber von Windſor, Oper von Otto Nicolai. Mittwoch, 28. Oktober dermiete M 3: Weismann. Donnerstag, 29. Oktober, Sondermiete D 3, ferner Mannheim Abt. 128 bis Goethe. Freitag, 30. Oktober, 15 Uhr: Schülermiete A 2: 20 Uhr: Miete M 6 und 2. Son⸗ Schwanenweiß, Oper von Julius 19 Uhr: Miete D 6 und 2. für die NS⸗Kulturgemeinde 129: Fauſt 1. Teil, von Nachmittagsvorſtellung, 0 Richelieu, Schauspiel von Pau Joſeph Cremers.— 20 Ahr: Miete F 5 und 1. Sonder⸗ miete F 3: Zum erſten Male: Spatzen in Gottes Hand, Komödie von Edgar Kahn und Ludwig Bender. ,. Fin 72 en L. Oude. Hens pile in CGumulls Uli. Namfenliulien Ib Heute Dienstag und morgen Mittwoch, je abends 8 Uhr Wel große Sondervorfäprungen: 1. Die Oympiade 1936 in barmisch-Partankirchen, 2. Sport und Soldaten. Ein Film unt. Mitwirkung d. Reichs- Kriegs ministeriums. 3. Wocbenendzauber. PALASI. (Lustspiel). JVerſammlungs⸗ Kalender. CC.C...000G0ã õãꝗ ddp ⸗/c/cccccß/c ccc Fuß ballvereinſgung. Heute Dienstag abend pünktlich 1.30, Uhr Jugendtraining. Ebenſo Freitag abend Seniorentraining. Pünktlich erſcheinen. Kamerad ſchaft ehemaliger Goldaten. Einladung. Anſere Kameraden werden hiermit eingeladen, morgen Mittwoch, abends 8 Ahr, den intereſſanten Film Jugend der Welt“ und„Sport und Soldaten“ im Palaſt⸗Theater hier anzuſehen. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Kameradſchaftsführer. II (Preſto) Achtung für Mk. 13.— Gelegenheits⸗ zu verkaufen. kauf! Zähringerſtr. 37. Kennen Sie Mauro? Wegen Umzug billigſt abzugeben: 1 Mahagoni zimmer 1 Schlafzimmer 1 Bell Eu Allerheiligen Gedenket der Toten, Schmückt aus ihren Platz Nit Blumen und Kränzen Aus der Gärtnerei Schwarz. Ladengeschäft; Offenburgerstraße Nr. 28 und am Friedhof.— Fernsprecher 47287. Anlegen und Unterhalten von Grabstätten nach jedermanns Geschmack. Große Kranz- Ausstellung. Deter Schedrz. eee it ee eee e eee e eee een i Schnell verkauft, Schnell vermietet Anzuſehen ist alles, was die große zwiſch. 1012 Uhr. 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