e 5 8 — egie⸗ ein⸗ geni⸗ an e zu r in fiir äm⸗ ſon⸗ und ge⸗ und⸗ im chen een⸗ flig⸗ den ate 19²⁴ vinz ſtra⸗ e in des rieg eicht fin den Mai iſtis und zen Re⸗ igs⸗ ikas von um⸗ ann lbſt au⸗ oni⸗ in anz icht tor⸗ Bei age um zen⸗ hre etzt. pp, er⸗ ien, die ien, ſekt elt, de en Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mz. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machläſſe gemäß Preisliſte gr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 3 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. WMertründblatt für den Stadtteil Mym.⸗Sechen helm. ole Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungsblatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uh Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle] Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. IX. 36 1105 36. Jahrgang Donnerstag, den 29. Oktober 1986 Sicherung der deutſchen E Nr. 254 Göring über ſeine Vollmachten zur Durchführung des Vierjahresplans. Berlin, 29. Oktober. Auf der großen Kundgebung im Verliner Sportpalaſt hielt Miniſterpräſident Generaloberſt Göring ſeine große Rede, in der er, nach einer Erinnerung an die Berliner Kampfzeit u. a. ausführte: „In Nürnberg hat der Führer in eindeutiger und kla⸗ rer Weiſe ausgeführt, worum es geht, warum er dem deut⸗ ſchen Volk einen zweiten Vierjahresplan zur Aufgabe ge⸗ ſtellt hat. Der Führer hat nun die Durchführung dieſes Plans mir übertragen, und ich will vor dem deutſchen Volk erklären, wie wir alle zuſammen dieſe Aufgabe am be⸗ ſten löſen. Was iſt der zweite Vierjahresplan? Ich ſaſſe ihn zuſammen in einem einzigen fundamentalen Satz: Die Sicherung der deutſchen Ehre und die Sicherung des deutſchen Lebens. vor dem deutſchen Volk gebe ich heute Aufſchluß über die Abſichten, denn wir Nationalſozialiſten tun alles vor dem Volk, mit dem Volk und im Volk ſtehend, und darum ſoll meine Rede Verſtändnis durch völlige Aufklärung wek⸗ ken und dem deutſchen Volk klar machen, auf welchen We⸗ gen es folgen kann und folgen muß. Der Sinn meiner Vollmachten, die der Führer mir übertragen hat, iſt die Zuſammenfaſſung aller Kräfte, die einheilliche Lenkung aller Kräfte auf das einige Ziel. Wir müſſen zum Ausgang nehmen die heutige Lage. Der erſte Vierjahresplan zeigt gewaltige Leiſtun⸗ gen. Uns allen und der ganzen Welt iſt die Bedeutung der Wiedergewinnung unſerer Webrfreiheit gegenwärtig. So wie in den vergangenen vier Jahren durch die Rück⸗ gewinnung der Wehrfreiheit die äußere Macht aufgerichtet wurde, ſo war es eine zweite gewaltige Leiſtung, die dem deutſchen Volke die notwendigſten Grundlagen für ſeine Ernährung und für ſein Leben wiedergegeben hat: Als der Führer zur gewaltigen Erzeugungsſchlacht der deutſchen Bauern aufrief, geſchah dies zweite gewaltige Werk der vergangenen vier Jahre. Wer erinnert ſich nicht des Zuſtands der Landwirtſchaft. Ueberall das Bauernſterben, Verlaſſen die Höfe, tot die Aecker, verſchachert die Erſtke! So ſah es aus, als Adolf Hitler mit ſtarken Zügeln die Regierung Deutſchlands übernahm. And heute? Der Bauer itz ſicher auf ſeinem Grund und Boden. Neben dieſer mäch⸗ ligen Erzeugungsſchlacht geht die größte aller Ar⸗ beitsſchlachten. Faſt ſieben Millionen Arbeitsloſe galt es wieder in Arbeit und Brot zu bringen. Dieſe Aufgabe iſt heute faſt reſtlos gelöſt. Was heute noch an Arbeitsloſen zurückgeblieben iſt, iſt teils ſaiſonmäßig bedingt, iſt teils krank, oder andere Gründe verhindern ihren Arbeitseinſatz. Wiederhergeſtellt wurden die deutſche Freiheit und die deutſche Ehre! Geſchloſſen iſt das traurigſte Kapitel deutſcher Geſchichte, hes ausgeriſſen die Seiten von Schande und Schmach, deutſcher Not und Verelendung, und das neue Kapitel wurde begon⸗ nen mit dem Grundſatz: Die Freiheit und die Ehre ſind das Fundament des dritten Reichs. Wie die Erfolge des Führers und der Bewegung Schlag auf Schlag fielen, wie wir außenpolitiſch zur Groß⸗ macht wurden, ſo wurden wir vor allem innenpolitiſch zur Volksgemeinſchaft. Aus 60 Millionen gegeneinander⸗ ſtrebender Energien wurde eine einzige Energie, zuſam⸗ mengeballt in der Fauſt des Führers, bereit, um eingeſetzt zu werden, wo die Kraft der Nation dies erfordert. Große Leiſtungen ſind auf dem wirtſchaftli⸗ chen Sektor erreicht worden. Hier gilt es, noch Größeres zu ſchaffen, gilt es, die deutſche Wirkſchaftskraft noch mehr zu ſtärken, gilt es, Deutſchland noch mehr unabhängig zu machen. Die Arbeiten auf dem Wirtſchaftsſektor ſind deshalb ſo ſchwie rig, weil die Vergangenheit vielleicht auf kei⸗ nem Gebiet ſo geſündigt hat, wie gerade durch die Zerſtö⸗ kung der deutſchen Wirtſchaft. Und nun frage iſt Euch und frage durch die Aetherwellen alle deutſchen Volksgenoſſen: Was hat die Bewegung verſprochen, und was hal ſie auch gehalten in dieſen erſten vier Jahren? Was hat ſie vor allen Dingen geleiſtet? Das iſt allein das Entscheidende. Und da können wir es immer wieder aus⸗ orechen und immer wieder dem In. und dem Ausland zu verſtehen geben: Jawohl, ein Wunder, ein großes deutſches under hat ſich ereignet in dieſen vergangenen vier Jah⸗ ren. Denn zwiſchen Einſt und Heute liegt eine Welt. Wenn wir ſo ſehen, was in dieſen vier Jahren durch die geniale Hand unſeres Führers, durch die zuſammengeballte Kraft des deutſchen Volkes, durch den Zuſammenhalt der Führer⸗ chaft von Partei und Staat Großes geleiſtet wurde ſo gibt uns das kein Recht auf Lorbeeren auszuru⸗ den, ſondern nur die Verpflichtung, jetzt erſt recht an die Arbeit zu gehen. Die Vergangenheit der vier Jahre heißt el uns nur eine weitere höchſte Kraftanſpannung aller. A die weltpolitiſche als auch die weltwirtſchaftliche age gönnt Deutſchland keine Ruhe. Darüber müſſen wir uns im Klaren ſein. Wir müſfen verſtehen, daß uns kein einziger hilft, wenn wir uns nicht ſelbſe helfen wollen. (Lebhafter Beifall). Aus eigener Kraft ſind wir geworden. aus eigener Kraft werden wir auch weiterſchreſten.(Er⸗ neuter Beifall). Daran kann auch nicht hindern, daß eine fal che Berichterſtattung und Verleumdung ſo oft die Dinge hier in Deutſchland verkehrt aufzeigt. Ja, man kann leſen, daß es jetzt dem deutſchen Volk ganz ſchlecht ginge, weil jetzt erneut wieder ein Vierjahresplan verkün⸗ det wurde. Man kann leſen, daß man uns zum Vorwurf macht, daß es in Deutſchland nicht alle Rohſtoffe gibt, daß wir Deutſchen auch Rohſtoffe wollen, daß wir Deutſchen Anteil haben wollen an den Schätzen der Welt. Dann ſage ich: Jawohl, wir wollen Ankeil haben, und wir werden Ankeil haben.(Lebhafter Beifall). Iſt das ein Grund zu einem Vorwurf? Oder gar, daß wir nicht ſelbſz genug Lebensmittel erzeugen können! Iſt es etwa eine Schande, daß wir die Kohſtoffe nicht alle in unſerem Bo⸗ den haben? Die Welt ſoll dankbar ſein, daß wir verſuchen, auf friedlichem Weg das auszugleichen, was man uns vor⸗ enthalten hat.(Beifall). 5 Man wird uns ſagen: Ja, wenn Ihr Rohſtoffe haben wollt, dann kauft ſie gefälligſt, bezahlt ſie mit Gold. Jawohl, wir wären bereit geweſen, mit Gold zu zahlen, wenn man uns nicht alles Gold genommen hätte durch die Reparationen. Wir Deutſchen haben verſucht, in dieſen vier Jahren zu arbeiten, unſer Volk zu ernähren, obwohl wir keine Kolonien haben. Obwohl uns Nohſtoffe fehlen, iſt Deutſchland trotz allem ein Land des Friedens, eine Inſel der Ordnung, der Zufriedenheit und des Aufbaus geworden. (Stürmiſche Zustimmung). Ihr wißt, meine lieben Volksgenoſſen, der Führer hat es Euch in Nürnberg geſagt, daß trotzaller verſtärkten Sicherung unſerer Ernährung nicht aller Lebens⸗ mittelbedarf voll in Deutſchland gedeckt werden kann, trotz aller Kraftanſpannung. Es leben in Deutſchland nun einmal 136 Menſchen auf einem Quadratkilometer. In England leben 137 Menſchen auf einem Quadraskilometer. Insgeſamt beſitzt dieſes England für dieſe 137 Menſchen auf einem Quadratkilometer ein Drittel der Welt als Kolonien, und wir— nichts. Wenn wir einen Bruchteil dieſer Ko⸗ lonien hätten, dann würden wir auch nicht davon zu reden brauchen, daß nun einmal Rohſtoffmangel und Mangel an Ernährungsdingen da iſt. Gott hat uns unſer Deutſchland ſo gegeben, wie es iſt, und wir müſſen es ſo gut verwalten, wie wir es können. Wo nichts iſt, ſagt ein alter Spruch,— hat auch der Kaiſer das Recht verloren. Was kann aber nun geſchehen? Warum iſt neuerdings, in den vergangenen Jahren an⸗ ſteigend dann und wann einmal eine Knappheit gekommen? Warum ſind nicht alle Lebensmittel in Hülle und Fülle in dieſer Zeit zu haben geweſen? Auch das hat Euch der Führer geſagt., Weil wir ſo unendlich glücklich waren, fünf⸗ einhalb Millionen Menſchen wieder in Arbeit und Brot zu bringen, daß ſie wieder Verdienſt haben und daß ſie wieder für ihren Verdienſt auf dem Lebensmittelmarkt ſich Lebens mittel aufen wollen und kaufen ſollen. Dadurch kam der Anſturm des Konſums, der nicht leicht zu balancieren war und der bis heute balanciert werden mußte. Selbſtverſtänd⸗ lich werden wir eine we jtere Steigerung der Er⸗ zeugung fördern. Wir werden den Reichsnährſtand aufrufen, das Letzte daran zu ſetzen, um auch das Letzte aus dem deutſchen Boden herauszuwirtſchaften. Wir werden weiter verſuchen, die Erzeugung zu ſteigern dadurch, daß wir den an ſich ſchon ausgedörrten und ausgepowerten deut⸗ ſchen Kulturboden neu verbeſſern und durch Dung neu zu ſtärken verſuchen. Wir verſuchen weiter, die Orga⸗ niſation zu verbeſſern und immer raſcher und beſſer die Güter vom Erzeuger zum Verbraucher gelangen zu laſſen. Die vorhandene Kluft wird immer noch nicht dadurch ge⸗ ſchloſſen werden können. Selbſtverſtändlich wird es eine der wichtigſten Maß⸗ nahme ſein die deutſche Ernte jederzeit zu ſichern. Die Zuſammenballung der Zuſtändigkeiten in dieſen Din. gen hat es möglich gemacht, daß der Arbeitsdienſt von heute auf morgen für die Ernte eingeſetzt werden konnte.(Leb⸗ hafter Beffall). Der deutſche Bauer muß eines begreifen: welch heiliges Gut er in feiner Hand hält mit dem deutſchen Brotgetreide, daß er weiß, daß er damit die Ernährung ſeines Bolhes umfaßt. Deutſche Bauern, geht ſorgfältig um mit dieſem heiligſten Gut unſerer deutſchen Erde!(Starker Beifall). Wir hören es gibt hier und da Fleiſchknappheit. Gewiß wird es hier und da ein Spannung geben, aber auch hier wird alles geſchehen. Wir werden verſuchen, wei⸗ tere Grundlagen für die Züchtung von mehr Vieh zu ſchaf⸗ fen. Vor allem aber, meine lieben Volksgenoſſen, gibt es außer Fleiſch noch etwas ſehr Gutes. Es gibi Fiſche! Und wenn Ihr kein Fleiſch bekommt, werden wir dafür ſor⸗ gen, daß in ſolchen Spannungszeiten genügend Fiſche vor⸗ handen ſein werden.(Lebhafter Beifall). So wird alles ge⸗ ſchehen, was irgendwie denkbar iſt. Und noch wiſſen wie, daß nun einmal die größte Spannung auf dem Gebiet des Jeltes beſteht. Hier iſt der größte Auslandsbezug notwendig, und ſo wird auch hier die ſtärkſte Einſchränkung aller notwendig ein. Trotzdem werden wir auch hier die Erzeugung ſtärken. Eine große Verantwortung Wenn alle Volksgenoſſen mithelfen, und wenn ſeder ver⸗ ſteht, daß nun einmal heute Deutſchland nicht reich genug iſt, Abfälle beiſeite zu werfen, ſondern daß dieſe Ab⸗ fälle geſammelt werden müſſen, um ſie den großen Mäſtereien der Städte uſw. zuzuführen, dann werdet Ihr dafür auch ſehen, daß die Fettlage ſich beſſern wird. Wir ſind nun einmal in einer Feſtung. Da heißt es: Alles und das Letzte einzuſetzen.(Langanhaltender Beifall). Das Wichtigſte aber und Entſcheidende iſt daß wir die Min⸗ derbemittelten und vor allen Dingen die ſchwer ar⸗ beitende Bevölkerung unter allen Umſtände ſichern in dem, was ſie für ihre Kraft und ihre Arbeit notwendig haben. Das Entſcheidende: Jeder ſoll ſatt werden! Die Proklamation des Führers, daß unker allen Am⸗ ſtänden für die Minderbemitktelten billige und ausreichende Feſte bereitſtehen müſſen, wird mir ein heiliger Befehl ſein, der unter allen Umſtänden durchgeführt wird. Wir werden das in einer Bezugsorganiſatkion ohne Karten dann ſchaf⸗ fen können, wenn ſeder genug Vernunft annimmt. Das Entſcheidende, Volksgenoſſen, iſt: Jeder Deutſche ſoll ſalt werden, kein Deutſcher ſoll hungern. Mehr könnt Ihr ſehht nicht von mir verlangen. Das iſt das Entſcheidende.(Stür⸗ miſcher Beifall). Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man Ein ⸗ ſchränkungen auf ſich nehmen muß, wenn man Gro⸗ ßes erreichen will. Und nun wende ich mich an Euch, meine deutſchen Hausfrauen. liegt auf Euren Schultern. Denkt daran, daß Ihr in erſter Linie immer die Speiſen auf Euren Speiſezettel ſetzt, die jahreszeitlich bedingt ſind, die vorhanden find, die die deutſche eigene natio⸗ nale Produktion im Augenblick hervorbringt. Es iſt eine Sünde, wenn man immer gerade das kaufen will und das haben will, was im Augenblick eben nicht durch die Natur hervorgebracht wird(Lebhafte Zuſtimmung.) Mögen ſich vor allem auch die vermögenderen Haushalte deſſen be⸗ ſinnen Wir halten uns an das in erſter Linie, was der deut⸗ Boden uns ſchenkt. Wir werden durch eine rechtzei⸗ tige Aufklärung über die jeweilige Verſorgungslage dazu bei⸗ tragen, daß eben die Hausfrauen von vornherein Beſcheid wiſ⸗ ſen, daß ſie wiſſen, um welche Lebensmittel es fetzt geht. Dann werden ſie es auch nicht notwendig haben, ſtundenlang draußen anzuſtehen. Meine lieben Volksgenoſſen! Noch einmal zuſammenge⸗ faßt: Verbraucht an Nahrungsmitteln das in erſter Linie, was wir aus eigener nationaler Produktion befriedigen kön⸗ nen. Mit Vernunft, mit gutem Willen und mit einem wahren Beweis von Volksgemeinſchaft werden wir Deutſche über dieſe Spannungen hinwegkommen. Das iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich.(Starker Beifall). Das Wichtige allein iſt vor allen Dingen, daß die brei⸗ ten Maſſen unſeres Volkes ſo weit genügend Lebensmittel bekommen, daß ſie in voller Kraft arbeiten und ſchaffen kön⸗ nen,, und dafür ih die Verantwortung, das werde ich herbeiſchaffen.(Erneuter ſtarker Beifall).. Aehnlich liegt es auch auf dem Rohſtoffgebiet. Auch hier, das iſt ganz ſelbſtverſtändlich, haben wir einen Mangel an Rohſtoffen, auch wieder vor allem darum, weil wir nun einmal keine Kolonie ubeſitzen. Deshalb müſſen wir uns überlegen, welche Rohſtoffe wir nun kraft der Erfindungsgabe von uns Deutſchen ſelber machen können. Das wird eine der Hauptaufgaben ſein, die ich und die mit mir verantwortlichen Männer zu leiſten und zu tragen haben. Sowohl von dem verantwortlichen Wirtſchaftsminiſter Prä⸗ ſident Schacht als auch von dem bisherigen Wirtſchafts⸗ beauftragten des Führers, Dr. Keppler iſt Großes ge⸗ leiſtet worden, und auf ihre Arbeit baue ich auf.(Starker Beifall). Es werden in den nächſten Zeiten neue Fabriken entſtehen, Fabriken, in denen wir den eigenen Gummi mache, Fa⸗ briken, in denen wir aus Zellſtoff⸗Faſer eigene Klei der ſchaffen, in denen wir die Baum wol le dann nicht mehr brauchen, die uns heute Millionen von Depiſen koſtet. Wir würden ſie gern nehmen, wir würden auf all das verzichten, wenn das Ausland begreifen würde, daß man uns nicht einſchließen kann, daß man uns nicht binden kann. (Erneuter ſtarker Beifall). Wir könnten fruchtbarere Arbeil leiſten, und es wäre für uns einfacher, in einer Welt von Vernunft und Verſtand und von wirtſchaftlichen Grundſätzen von Volk zu Volk zu handeln und die Güter auszutauſchen, als in dieſer verrückten Welt auf ſich ſelbſt geſtellt zu ſen.(Beifall). Wir werden jetzt aus der deutſchen Kohle Benzin und Mineralöle ſchaffen und das Wort des Führers:„In 18 Monaten iſt das deutſche Benzin fertig, ſind wir mit Benzin unabhängig“ — Ich werde es einlöſen! (Lebhafter Beifall). Mineralöle aller Art werden wir aus der deutſchen Kohle ziehen. Wir werden unſere eigenen Eiſen und Erze aufſchließen und vor allen Dingen eins: Wir haben bis heute Deutſchland noch garnicht genügend unterſucht. Von fetzt ab werden wir uns nicht damit begnügen, daß geophyftkaliſch lediglich ein Zehntel Deutſch⸗ lands unterſucht iſt. Auf dem Gebiet der Leichtme⸗ talle, des Aluminiums, ſteht uns eine unerſchöpfliche Baſis zur Verfügung. gewiſſe vbenehme ien Ein gewaltiges Programm Große Bauten, mächtige Fabriken ſollen entſtehen, um der Welt zu zeigen: Deutſchland kapktuliert nicht, Deutſchland beſteht auf ſeinem Leben und wird es geſtalten.(Lebhafter Beifall). Desweiteren ſollen ſie für uns Deutſche Mahnmal ſein unſeres Willens zum Leben, für die anderen Nitionen ihrer wirtſchaftlichen Unvernunft. So wird ein gewaltiger Wirtſchaftsaufſchwung zu dem bisherigen hinzukommen. Aber merken Sie ſich das: Je⸗ der ſoll daran beteiligt werden, nicht für einzelne, nicht für wenige, für alle, für das ganze Volk!(Stürmiſcher Beifall). Es iſt ſchon einmal bewieſen, daß am Anfang die Be⸗ völkerung immer eine gewiſſe Scheu und Angſt vor den neuen Dingen hat. Das war ſchon bei unſeren Vorfahren ſo, als ſie einmal keine K artoffeln pflanzen wollten. Es hat aber damals ſchon einen Nationalſozialiſten auf dem preußiſchen Thron gegeben, der dem preußiſchen Volk bei⸗ brachte, dieſe Frucht zu pflanzen.(Lebhafter Beifall). Wenn ich mich nun auch nicht mit dieſem großen Mann vergleichen möchte, die Volke ſein, Seid ſtolz auf Eure Erzeugniſſe! Seid ſtolz darauf, was deutf geſchaffen haben. dem Ausland! es Hirn und deutſche Fäuſte Das adelt Euch, nicht das Nachlaufen nach „Freie Initiative“ Derr Wirtſchaft aber möchte ich eines ſagen: Sie hat eine große Verantwortung. Der ein zelne Anternehmer und Induſtrielle ſoll nur nicht darauf warten, was der Staat anregt, was der Staat fordert, ſondern er ſoll von ſich allein aus Mittel und Wege ſuchen und keine An⸗ ſtrengung ſcheuen, um dieſes Werk zu unterſtützen. Meine Herren Unternehmer! Sie ſprechen immer von der freien Initialive der Wirkſchaft. Jetzt haben Sie die freie Initiative. Wenden Sie ſie an.(Beifall.) Vor allem möchte ich jetzt noch eines betonen: ohne den geſamten geſchloſſenen und leidenſchaftlichen Einſatz unſerer deutſchen Arbeiterſchaft iſt das Werk von vorn⸗ herein unmöglich. Denn ich muß mir heute den Kopf dar⸗ über zerbrechen, wie ich den Arbeiterma nagel aus⸗ gleiche. Ich bitte, daß man begreift, daß es heute darauf an⸗ kommt, die notwendige Arbeitsruhe und den notwendigen Arbeitsfrieden zu haben, daß man begreift, daß in den Be⸗ trieben Freude und Schaffenslu ſt herrſchen muß, daß alles Denunziantentum, alle Verleumdung hinaus muß. Das hat in Deutſchland keinen Platz.(Lebhafter Beifall). Um das Werk aufbauen zu können können wir in dieſem Augenblick das Lohnniveau nicht erhöhen, es iſt un⸗ möglich. So wie es nun die Aufgabe der vom Staat ein⸗ geſetzten Treuhänder iſt, unter allen Umſtänden in Lohn⸗ fragen führend zu ſein und auszugleichen, für den Betrieb und ſeine Ruhe verantwortlich zu ſein, ſo muß die Deutſche Arbeitsfront ſich mit ihrer ganzen mächtigen Organiſation leidenſchaft⸗ lich in den Dienſt dieſes Planes ſtellen. Deshalb möchte ich. daß wir alle in jener wunderbaren entſchloſſenen Gemein⸗ ſchaft bleiben. Ein Preiskommiffar Der Führer hat heute einen Preiskommiſſar beſtimmk, wiederum einen alten nakionalſozialiſtiſchen Kämpen; ich werde ihm die notwendigen Richklinien geben und ihn mit Vollmachten verſehen, daß er unker allen Umſtänden Preistreibereien und Preiserhöhung verhinderk, und vor allem, wo es nötig iſt, hohe Preiſe herabſetzt.(Beifall.) Vorausſchauend richte ich nun eine Mahn ung an alle. Wir werden die Augen überall auf haben. Dieſer Preiskommiſſar wird mit sol chen Vollmachten ausgeſtattet ſein, daß er vor allem einer Seuche zu Leibe gehen kann, einer Seuche, die ſich nun einmal für jedes Volk, das in einer Lage wie das deutſche iſt, verhängnisvoll gezeigt hat. Dieſe Seuche— und das kann ich Euch verſpre⸗ chen— werden wir verſuchen, mit Stumpf und Stiel aus. zurotten: Das Hamſtern. (Stürmiſche Zuſtimmung.) Ich wende mich nicht nur gegen die Hamſterer, ſondern vor allem ganz beſonders gegen die, die ſich der Preistreiberei ſchuldig machen. Denn ſie ſind noch größere Verbrecher am Volk. Sie kennen nur das eigene Ich. Es wird die Aufgabe des Kommiſſars für die Preisbildung ſein, immer wieder feſtzuſtellen, ob der Preis berechtigt iſt. Gegen alle, die verſuchen, die Konjunktur und den Aufſchwung Deutſchlands auszunutzen, gegen Paraſiten, werde ich mit drakoniſchen Maßnahmen einſchreiten.(Stür⸗ miſcher Jubel und Zuſtimmung.) Das Gleiche gilt auch für die Schwarzhändler und alle, die ſofort die Waren anhalten, wenn Feſt⸗ und Höchſtpreiſe kommen. Wir werden ihnen nicht nur die Wa⸗ ren herausholen, ſondern auch ihre Exiſtenz zertrümmern, da ſie nichts für die Exiſtenz Deutſchlands tun wollten. Die Aufgabe muß gelingen! Sie wird gelingen, weil wir das wollen, und weil wir Na⸗ tionalſozialiſten ſind, weil wir die Kraft dazu haben, das zu vollenden, was wir wollen! Wenn einer krotzdem ſchimpfen will: herzlich gerne, dazu iſt nichts zu ſagen, tut gar nichts zur Sache. Wir haben auch geſchimpft und haben trotzdem ge⸗ arbeitet, und darauf allein kommt es an.(Stürmiſcher Bei⸗ fall). Wir müſſen nun einmal mit einem geſunden und friſchen Optimismus an die Dinge herangehen: denn nur der Optimismus verſchafft die friſch⸗fröhliche Ar⸗ beitskraft, die wir brauchen, um die Dinge zu geſtalten. Wir glauben an unſer Volk. Wir wiſſen, daß es eine große Zukunft hat und darum müſſen wir dieſen Weg gehen. Damit komme ich zu einem ganz entſcheidenden Punkt. Ich übernehme heute die Durchführung dieſes Pla⸗ nes. Heute ſtehen wir auf einem gewiſſen Nullpunkk. Heute iſt alſo der Mangel an Rohſtoffen am größten. In einem halben Jahr aber wird ſich die Lage bereits beſſern, denn dann wird ſich ſchon eine Reihe von Maßnahmen, die wir durchführen, praktiſch auswirken. Und dieſe Maßnah⸗ men werden ſich weiter verſtärkt auswirken. Das Entſchei⸗ dende iſt das klare Ziel! ö Hier müſſen wer durch, und wenn wir hier durch⸗ kommen, kommen wir auf die befreiende Höhe. 5 Unſer Volk ſolln nicht ſchlechter geſtellt ſein als die anderen Völker der Erde.(Lebhafter Beifall.) Um das zu ſchaffen, werden wir vorübergehende Einſchränkungen ge⸗ laſſen in Kauf nehmen. Appell an alle! ere ich an alle: Befolgt meine Anord⸗ s iſt notwendig von allen erzens befolgt werden. inzeln; muß das „ er hilft, er hilft dem Führer, auf ihn, auf ilfe kommt es entſcheidend an. doch nicht, daß wir Anordnungen machen und Naßnahmen, um Euch zu quälen oder Euch zu ſchikanieren. s können wir ja gar nicht! Ihr werdet mir doch glauben, 217 1 6 Jeder Geſamtheit. Und noch eins: Der Führer und wir alle verlangen nichts von Euch, was wir nicht ſtündlich bereit ſind, ſelbſt zu tun. Wir müſſen eine ſtarke, unabhängige Nation ſchaffen, dazu ſetzen wir jetzt alle Kräfte ein. Ich wende mich in erſter Linie um reſtloſe Mitarbeit an alle Erfinder, an die Männer der Wiſſenſchaft; an alle Unternehmer und Wirtſchaftler. Denkt nicht an Eure Profite, denkt an eine ſtarke unabhängige deutſche Wirtſchaft. Ich wende mich an die deutſchen Arbeiter. Von Euch, von Euch vor allem hängt das Gelingen ab. Ich wende mich en die Bauern Deutſchlands: Ihr Bauern Deutſchlands haltet das Leben der Nation. Eure Verantwortung iſt die Ernährung des Volkes. Es iſt die größte. Sichert die Ernährung, ſichert das Brot! Ich wende mich mit beſonderer Leidenſchaft an die Nationalſozialiſtiſche Arbeiterpartei und alle ihre Gliederungen. Es gilt Euer Reich, es iſt Euer Staat, den Ihr erobert habt, den Ihr geſchaffen habt. Von Euch erwarte ich Einſatz wie in höchſten Kampfzeiten. Die Alte Garde voran, die Führer der Partei, an der Spitze ihre Gauleiter. Reißt das Volk mit, marſchiert, und das Werk wird geſchaffen. Die nationalſo⸗ zialiſtiſche Bewegung beweiſt, daß nichts unmöglich iſt, daß ſie niemals kapitulieren wird.(Beifall.) Das ganze Volk aber rufe ich auf: Vorwärts mit aller Kraft! Dankt dem Führer, daß er Euch ein neues Volk, ein neues Reich, eine neue Nation geſchaf⸗ fen hat! Nachdem mir der Führer das ſchwere Amt über⸗ tragen hat, werde ich alles einſetzen. Nicht als Fachmann, das ſage ich ganz offen. Nicht als großer Wirtſchaftskopf und noch größerer Unternehmer, aber mit unbändigem Willen, mit einem glühenden Glauben an die Größe meines Volkes und mit einem leidenſchaft⸗ lichen Herzen, aus dem allein Größtes geſchaffen werden kann.(Stürmiſcher Beifall). Wir arbeiten nicht für uns allein, ſondern für das Glück und die Sicherung derer, die nach uns kommen, für den Frieden und das Glück unſerer Kinder. Sie ſollen es beſſer haben. Der Fehrer verlangt von Euch nichts Unmögliches. Was er verlangt, iſt zu ſchaffen. Das hat er ſtets bewieſen. Was er verſprochen, hat er auch gehalten. Werft doch den Blick auf den Führer, ſeht, wie der Mann arbeitet, denkt daran, welch ein Leben dieſer Mann führt, unſer Führer! Er arbeitet für uns. Denkt an ſeine Sorgen. Denkt an ſeine gigantiſche Verantwortung für die Zukunft der Nation. Der Mann trägt ene Rieſenlaſt für Euch, ſeid doch bereit, eine kleine Laſt für ihn zu tragen. (Lebhafter Beifall.) Seid würdig unſeres großen Führers Adolf Hitler!(Beifall.) Wir glauben an die gewaltige Miſſion des deutſchen Volkes. Wir glauben leidenſchaftlich daran, daß unter dem Führer entſtehen wird ein Reich der Kraft, eine Nation der Ehre und ein Volk der Freiheit. Das ſei in dieſer Stunde die Parole. Und darum flehen wir in dieſer Stunde, da wir die Arbeit beginnen, voll inbrünſtigem Glauben zum Allmächti⸗ gen: Allmächtiger Gott, ſegne den Führer, ſegne fein Volk und ſegne ſein Werk!“(Stürmiſcher, langanhaltender Bei⸗ fall). Kurzmeldungen Berlin. Wilhelm Furtwängler hat die Einladung des Royal Oper Houſe angenommen, im Mai bei den Krönungs⸗ feierlichkeiten in London zwei Aufführungen des geſamten Nibelungen⸗Ringes zu dirigieren. Deſſau. Am Ehrenmal Boelckes fand eine Trauerfeier tatt, an der neben einem Vertreter des Reichsluftfahrtmini⸗ teriums Fliegerkameraden Boelckes und der anhaltiſche Staatsminiſter teilnahmen. Ein myſteriöſer Vorfall Frau im Hausflur durch Kopfſchuß verletzt. Mainz. Wie der Polizeibericht mitteilt, bat eine Frau in der Goetheſtraße einen vorbeikommenden jungen Mann, er möge gegen Kinder einſchreiten, die auf unbebautem Ge⸗ lände ein Feuer angezündet hatten. Der Mann tat dies, folgte dann jedoch der Frau, angeblich um ſich zu verſtecken und die Kinder zu beobachten, in den Hausflur. Dort gab er plötzlich auf die ahnungsloſe Frau ohne jeden Grund einen Schuß aus einem Terzerol ab. Die Kugel drang der Frau oberhalb des rechten Auges in den Kopf. Auf die Hilfe⸗ rufe der Verletzten verließ der Täter das Haus. Nach Ueber⸗ windung des erſten Schrecks verfolgte die Frau den Täter unter lauten Hilferufen. Paſſanten gelang es, den Täter zu ſtellen, obwohl er ſie mit erhobener Schußwaffe einzuſchüch⸗ tern verſuchte. Durch das Notrufkommando wurde der Mann, der heftigen Widerſtand leiſtete, feſtgenommen, während die heftig blutende Frau ins Krankenhaus gebracht wurde. Nach ärztlichem Befund iſt der Steckſchuß nicht lebensgefährlich. Das Motiv der Tat konnte noch nicht ſeine Aufklärung finden; Täter iſt der 33jährige Richard Hörr aus Wiesbaden. Nom. Der Leiter der Auslandsorganiſation der NSDAP, Gauleiter Bohle, traf mit den ihn begleitenden fünf Gau⸗ amtsleitern in Rom ein, wo er den Beſuch der Abordnung ver Faſchiſtiſchen Partei auf dem letzten Reichsparteitag er⸗ widerte und an der Jahresfeier des Marſches auf Rom teilnahm. London. Der Marineminiſter kündigte die Schaffung einer neuen Ergänzungsreſerve für die engliſche Marine, ant, die aus Segelſportlern im Alter von 18 bis 39 Jahren geſchaffen werden ſoll. London. König Eduard VIII. empfing am Mittwoch den Fee in England weilenden Präſidenten der vereinigten utſchen Frontkämpferverbände, den Herzog von Coburg, ſo⸗ wie einige Mitalieder der deutſchen Abordnung. 7 9. Ein verſchobener Beſuch Engliſch⸗japaniſche Reibungen. London, 28. Oktober. Die Londoner Preſſe beſchäftigt ſich mit der etwas ge⸗ heimnisvoll klingenden amtlichen Verlautbarung, nach der der Oberbefehlshaber der britiſchen Flotte in China ſeinen in Ausſicht genommenen Beſuch in Yokohama und Tokio „aus Gründen, die zurzeit unterſucht werden“, verſchoben hat. Man vermutet auf Grund einer Reutermeldung aus Schanghai der Grund für den Aufſchub des Beſuchs Ji darin zu ſuchen, daß engliſche Matroſen von den Japanern verhaftet worden ſeien. Sie ſollen von dem britiſchen Un⸗ terſeebootmuterſchiff„Medway“ aus die befeſtigte Zone des Hafens Keelung auf Formoſa photographiert haben. Demgegenüber berichtet„Evening News“, engliſche Ma⸗ troſen ſeien im Hafen von Keelung von japaniſcher Polizei bei einem Streit über die Bezahlung des Fahrgeldes für eine Kraftdroſchke mißhandelt worden. Die engliſche Regie. rung habe deswegen in Tokio ſcharfe Vorſtellungen erhoben. Im Zeichen des Imperinms Der Jahreskag des Marſches auf Rom. Rom, 29. Oktober. Am Mittwoch hat auf der Piazza Venezia eine Maſſen⸗ kundgebung der Faſchiſtiſchen Partei ſtattgefunden, an der auch die Vertreter der Auslandsorganiſation der NSA mit Gauleiter Bohle an der Spitze teilnahmen. Bei dieſer Kundgebung hielt Muſſolini unter ſtürmiſchem Beifall der hunderttauſendköpfigen Menge eine Anſprache, in der er u. a. ausführte, daß für Rom und ganz Italien der Jahrestag des Marſches auf Rom ſtrahlender als je ſei da er zum erſten Male im Zeichen des Imperiums gefeiert werde. Mit den an dieſem Tage in ganz Italien ihrer Be⸗ ſtimmung übergebenen Bauten ſeien neue Werke geſchaffen worden, die für Kinder und Kindeskinder den unzerſtörbaren Beweis der Leiſtungsfähigkeit des faſchiſtz ſchen Italiens und ſeines Volkes blieben. Das Jahr XI de faſchiſtiſchen Zeitrechnung ſei nicht weniger glückverheißen als das abgelaufene Jahr. Das ſei der Glaube und der ſtahlharte Wille des faſchl. ſtiſchen Volkes, das mehr denn je enkſchloſſen ſei, mit allen Kräften und bis zum letzten Blutstropfen den Sieg und das Imperium zu verkeidigen. Nach ſeiner Anſprache zeigte ſich Muſſolini auf das be⸗ geiſterte Drängen der Schwarzhemden wohl noch gegen zehnmal auf dem Balkon des Palazzo Venezia, wobei er jedesmal von den Herren der deutſchen Abordnung begleitet ſein wollte. Madrid in der Zange Das Verſagen der roten Miliz. Sevilla, 28. Oktober. Der neue erfolgreiche Vorſtoß der Nationaliſten, der von General Varela perſönlich geleitet wird, ſchreitef un⸗ aufhaltſam fort. Es wurde ein weiterer beachllicher Ge⸗ ländegewinn erzielt, und einige Ortſchaften konnten beſett werden. Bei dem ſiegreichen Vormarſch ſpielt die Kavallerie des kollkühnen Majors Monaſterio eine entſcheidende Rolle. Das nächſte Angriffsziel iſt der Madrider Flughafen Ge⸗ kafe, der offen vor den nationalen Stellungen liegt, wäh⸗ rend im hintergrund bereits das Häuſermeer der Haupl⸗ ſtadt mit bloßem Auge ſichtbar wird. In maßgebenden militäriſchen Kreiſen wird mit der baldigen Einnahme der ſpaniſchen Hauptſtadt ge⸗ rechnet. Der von General Mola und General Varela um Madrid gelegte elaſtiſche Ring verengert ſich mit mathe⸗ matiſcher Genauigkeit und läßt nur noch einen ſchma⸗ len Ausweg oſtwärts in der Richtung auf die Küfſte des Mittelmeeres frei. Die Durchbrechung dieſes Ringes durch die Roten erſcheint nach den bisher mit ihren militärischen Fähigkeiten gemachten Erfahrungen ausgeſchloſſen. Unter dem Druck der faſt überall auf rund 30 Kilometer an Madrid herangerückten Bationaliſtiſchen Truppen ballt ſich in der Hauptſtadt eine gewaltige Menge geflüchte⸗ ter roter Miliszen zuſammen. Um die verheerenden Folgen einer blutigen Erſtürmung Madrids zu vermeiden, beabſichtigt man im nationaliſtiſchen Hauptquartier, die Stadt möglichſt kampflos zu beſetzen. Es ſoll daher verſucht werden, die Roten auf ihrer Flucht oſtwärts ab⸗ zudrängen. Inzwiſchen beginnt man auch in Madrid einzuſehen, daß die Lage der Hauptſtadt angeſichts des völligen Verſagens der rolen Miliz unhaltbar geworden iſt. Trotzdem verſuchen die kommuniſtiſchen Machtßaber krampfhaft, die Bevölke⸗ rung über die wahre Lage zu täuſchen, um den Ausbruch einer Panikſtimmung ſolange als möglich zu verhindern. Die Zahl der Hinrichtungen in Barcelona ſoll ſich nach der gleichen Quelle auf 25 000 beziffern. 1040 Leichen von hingerichteten rechtsſtehenden Perſönlichkeiten haben man nicht mehr identifizieren können. Fluchtvorbereitungen in Madrid. Die ſogenannte Regierung in Madrid hat die Ueber- führung der Archive des Finanz⸗, Juſtiz⸗ und Kriegsminiſte⸗ riums nach Barcelona veranlaßt Dieſer Entſchluß der ro⸗ ten Machthaber beweiſt. daß deren Ueberſiedlung nach det Hauptſtadt Kataloniens nunmehr beſchloſſene Sache iſt. Munitionstransporte gekapert und bombardiert Wie die Agentur Radio aus Caſablanca meldet, haben zwei nationaliſtiſche Hilfskreuzer auf der Höhe von Ceuta einen mit Munition und Kriegsmaterial beladenen Segler gekapert. Die Mitglieder der Beſatzung haben verſucht, ſich als ſkandinaviſche Staatsangehörige auszugeben, aber 1 Prüfung der Bordpapiere ergab ſich daß der größte Tei der Beſatzung n bezw. Spanier waren Nach einer Meldung der Agence Fournier aus Gi⸗ braltar ſollen nationaliſtiſche Flugzeuge in der Bucht von Barcelona zwei 11 Munitionsdampfer durch Bomben in Brand geſetzt haben. Ein weiterer 8 tionsdampfer ſei auf der Höhe von Malaga von nationa ſtiſchen Flugzeugen beſchoſſen worden. Franzöſiſche Panzerwagen als Beute. Unter der bei Oviedo der Roten Miliz abgenommenen Beute befinden ſich, wie nunmehr bekannt wird, mehrere Panzerwagen allerneueſter Konſtruktion, die franzöſiſcher Herkunft ſind. Ferner wurden zahlreiche Flammenwerfer und Geſchütze ſowie etwa 8000 Gewehre erbeutet. Von zuverläſſiger Seite verlautet, daß die Verlucß. der Roten ſeit der Einnahme von Maqueda vor 995 fünf Wochen bis 305 Eroberung von Naval Carnero e 20 000 Tote und 50 000 Verwundete betragen. 1 7 228 5 —„ — 8 22 „ 88 —— Der Antergang des Feuerſchiffs Treue Pflichterfüllung bis zum Tode. Cuxhaven, 28. Oktober, Außer dem Bergungsdampfer„Hermes“ ſind am Mitt⸗ woch noch zwei Lotſendampfer und der Seezeichendampfer Neuwerk“ ſowie weitere Fahrzeuge ausgelaufen, um nach dem geſunkenen Feuerſchiff„Elbe!“ zu ſuchen. Bis jetzt ſind jedoch noch keinerlei Nachrichten von ihnen eingelau⸗ en. Da die Ankerſtelle des Feuerſchiffes und ihre weitere Umgebung genau abgelotet werden müſſen und da auch mit einer Abtreibung des Wracks gerechnet werden muß, gefaltet ſich die Suche ſehr ſchwierig und langwierig. Zum Verluſt des Feuerſchiffes„Elbe J“ wird von zu⸗ ſtändiger Stelle noch mitgeteilt, daß der Unfall, den das Feuerſchiff erlitten hat, einzig und allein auf die außer⸗ ordentlichen Witterungsumſtände zurückzu⸗ führen ſei. Das verlorengegangene Feuerſchiff„Elbe 1“ gehörte zu den neuzeitlichſten Feuerſchiffen der deutſchen Küſte. Es wurde im Jahre 1912 erbaut hat alſo ſomit 24 Jahre Dienſt getan. Während dieſer ganzen Zeit hat es alle Stürme glücklich überſtanden. Mit Recht galt es daher als eines der ſeetüchtigſten Fahrzeuge, über die die Reichswaſſerſtraßenverwaltung überhaupt verfügte. Das Feuerſchiff war mit den neuzeitlichſten Anlagen ausgeſtat⸗ tet, und bei ſeinem Bau waren alle ſchiffbaulichen Rück⸗ ſichen genommen und alle Errungenschaften der Technik verwertet worden. Das Feuerſchiff hatte eine eigene Fort⸗ bewegungsanlage mit einer ſtarken Maſchine, deren Lei⸗ ſtung erſt im Jahre 1932 um 50 v. H. erhöht worden war. Die Besatzung belief ſich auf insgeſamt 15 Mann. Sie beſtand aus dem Kapitän, dem Maſchiniſten, zwei Funkern. und elf Matrosen, die den Wachtdienſt zu verſehen hatten. Das Feuerſchiff war mit Motorrettungsbooten gusgeſtattet, die in der Lage geweſen wären, die Beſatzung aufzunehmen und in den nächſten Hafen zu bringen. Nach den bisherigen Nachrichten ſind Lotſen nicht an Vord ge⸗ weſen. Der Kapitän hat bis zum letzten Augenblick die Poſi⸗ lion des Leuchtſchiffes, die für die Leitung der Schiffahrt in die Elbe von größter Wichtigkeit iſt, gehalken. Da das Schiff über eine eigene Jorkbewegungsanlage verfügte, hätte der Kapitän ſeine Poſition verlaſſen und einen ſiche⸗ ten Ork an der Elhe aufſuchen können. Er hat das nicht getan, weil er glaubte, in treuer Pflichterfüllung bis zum lezlen auf ſeiner Poſition aushalten zu müſſen. Ein Augenzeugenbericht Ueber das Schickſal des vor der Elbmündung liegenden Feuerſchiffes„Elbe.!“ werden folgende Einzelheiten be⸗ kannt: Der britiſche Dampfer„The Preſident“ ſteuerte im Orkan zwiſchen 13 und 13,40 Uhr das am weiteſten in See vorgeſchobene Feuerſchiff„Elbe J“ an. Das Feuerſchiff lag, wie der Kapitän des inzwiſchen in Cuxhaven eingetroffenen Dampfers berichtet, an ſeiner Ankerkette im Strom und ſcherte dabei etwas nach Süden. Um 13,40 Uhr kam eine ſchwere See und legte das Feuerſchiff blitzſchnell um. Zwei ganz ſchwere Brecher kamen ſofort hinterher. Das Feuer⸗ ſchiff lag dann während der etwa zehn Minuten, die es für den brikiſchen Dampfer in Sicht war, auf der Seite. Es iſt demnach alſo nicht ſofort geſunken. 5 Wie man in zuſtändigen Kreiſen annimmt, befand ſich ein Teil der Beſatzung unter Deck. Da ſicherlich alle Luken geſchloſſen waren, habe die Flut nicht ſogleich in die Schiffsräume eindringen können. Das Feuerſchiff„Elbe J“ liegt etwa 21 Seemeilen von Cuxhaven und 16 Seemeilen von Helgoland entfernt. An Bord der Feuerſchiffe„Elbe II“,„Elbe III“ und„Elbe IV“ iſt trotz des heftigen Orkans alles wohlauf. Jüt die Hinterbliebenen der Beſatzung. Die„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ hat an⸗ läßlich des Unglücks des Feuerſchiffs„Elbe J“ ſofort einen Beitrag von 3000 Mark als erſte Hilfe für die Hinterblie⸗ benen bereitgeſtellt. Ile Roſo non Amſterdam Roman von Paul Hain. 120 Ten Zerkaulen ſchüttelte mehr als einmal den Kopf. Immerhin— ſeine Meinung wog dennoch bei vielen im Rat gewichtiger als die eines Vermeulen oder Gra⸗ nichſtädten. und wenn er auch Mühe hatte, die Gemüter endlich zu beruhigen, ſo ſchaffte er es doch ſchließlich und goß mit gut gewählten Worten Oel auf die erregten Wogen. Ein neues Bild? Nein— er ſei durchaus dagegen. Aber es könnten ja immerhin dieſe und jene Aenderun⸗ gen vorgenommen werden. Die Amtskette des Herrn Eranichſtädten zum Beiſpiel würde der Maler gewiß gern deutlicher und funkelnder geſtalten. Und vielleicht könnte er auch die Schatten, die Herrn van Uylenburgh zu dun⸗ el wären, etwas mildern! Die Geſichter im Hintergrund würden ebenfalls noch heller und klarer, wie einige 115 Herren wünſchten, herauszuholen ſein. Und manches andere. Aber eine glatte Ablehnung? Er wiegte bedenklich den Kopf. „Ihr habt einen Narren an Rembrandt gefreſſen!“ ſchtie Vermeulen ungebärdig.„Da wollet Ihr am Ende noch ſelbſt zu dieſem Pinſeljüngling hingehen und ihn bit⸗ ten, ſo gut zu ſein—“ „Ten Zerkaulen richtete ſich etwas ſteifer auf. Ein hslötzliches Funkeln trat in ſeine Augen. „Gewiß, Herr Vermeulen. Das würde ich tun, ſofern mir der Rat die Befugnis dazu erteilt.“ Er ſah ſeine Chance, die unbelehrbaren Gegner die⸗ ges Bildankaufs doch noch zu überſtimmen. Kam es jetzt zu keiner brüsken Ablehnung, ſondern zu einem Kompro⸗ miß, ſo würde der Ankauf des Bildes dennoch geſichert ein. In zwei, drei Wochen würde ſo mancher von denen, e heute ſich von Vermeulen und ſeinen Mitläufern die öpfe hatten verwirren laſſen, ſich ſelbſt eine klarere Mei⸗ nung gebildet haben und er ſelber würde ja inzwiſchen nicht müßig ſein. Abſtimmen! rief es durcheinander. Ti Der Bürgermeiſter ließ die ſilberne Schelle auf dem iſch hell durch den Saal klingen. das Alöſtimmung, meine Herren! Wer dafür ist, daß, As Bild dort nicht angekauft wird, erhebe ſeine Hand. Pflichttreue mit dem Tod beſiegelt Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, General⸗ admiral Dr. h., Raeder, hat anläßlich des Untergangs des Feuerſchiffes„Elbe!“ folgenden Tagesbefehl an die Kriegs⸗ marine erlaſſen: „Am 27. Oktober nachmittags kenterte im ſchweren Or⸗ kan das Feuerſchiff„Elbe J“. Mit ihm fielen tapfere und pflichttreue Seeleute, wahrſcheinlich die ganze Beſatzung des Feuerſchiffes von 15 Mann, dem Kampf mit den Ele⸗ menten zum Opfer. Auf gefahrvollem vorgeſchobenem Po⸗ ſten haben dieſe deutſchen Männer, die ſeit Jahren in har⸗ tem entſagungsvollem Dienſt auf der Wacht für die Sicher⸗ heit der Seeſchiffahrt Sturm und Wetter trotzten, ihre Pflichttreue mit dem Tode beſiegelt. Mit den Angehörigen und mit der ganzen deutſchen Seeſchiffahrt trauert die Kriegsmarine um die dahingegangenen Kameraden, denen ſie es nicht vergeſſen wird, daß ſie auch für die Sicherheit der Kriegsſchiffe und fahrzeuge lebten und ſtarben.“ Die Schiffe der Kriegsmarine ſetzten am 28. Oktober von 12 Uhr mittags bis zur Flaggenparade die Flagge halbſtock.. Haibmaſt in Hamburg Reichsſtatthalter und Senat von Hamburg erlaſſen zum Untergang des Feuerſchiffes„Elbe!“ folgende Trauerkund⸗ gebung: „In tiefer Trauer gedenkt ganz Hamburg der tapferen Männer von„Elbe!“, die im Kampf mit den entfeſſelten Elementen ihre ſchwere Pflicht mit dem Tode beſiegelten. Hamburg ſchuldet ihnen, die als erſte Vorpoſten den Schif⸗ fen ihren Weg wieſen, unauslöſchlichen Dank. Trauerflag⸗ gen von allen Häuſern und Schiffen der Freien und Hanſe⸗ ſtadt künden von der Schickſalsgemeinſchaft Hamburgs mit ſeinen Seeleuten. Im Sinne dieſer Toten aber und ihnen zur Ehre ſtehe auch über dem Tag der Trauer und des Schmerzes das trutzige Wort:„Seefahrt iſt not!“ Reichsſtatthalter und Senat haben zur Linderung der erſten Not einen beſonderen Betrag bereitgeſtellt. Im ge⸗ ſamten hamburgiſchen Staatsgebiet tragen alle öffentlichen Gebäude, Fahrzeuge uſw. Trauerbeflaggung. Aus den Nachbargauen Die Moſtgewichte des 1936er Ahrweins. Ahrweiler. Trotz des ſtarken Froſtes in der erſten Okto⸗ berhälfte und die dadurch hervorgerufene Unterbindung einer weiteren Reifeentwicklung der Trauben wies die dies⸗ jährige Weinernte an der Ahr im allgemeinen noch ein be⸗ friedigendes Ergebnis auf. Bei Portugieſer betrug der Moſtgehalt 65 bis 80 Grad Oechsle, bei Frühburgunder 72 bis 96, bei Riesling(Weißwein) 56 bis 75, bei„Müller⸗ Turgau“(Weißwein) 60 bis 78 Grad Oechsle. Der Säure⸗ gehalt ſchwankte zwiſchen 8 bis 18 pro Mille. Wo die Leſe ſorgfältig durchgeführt iſt, kann ein vollkommen ſelbſtän⸗ diger Rotwein, auch hinſichtlich der Farbe, erwartet werden. * Trier.(Herbſtweinverſteigerung) Die große Herbſtweinverſteigerung des Trierer Vereins von Wein⸗ gutsbeſitzern der Moſel, Saar und Ruwer e. V. findet in dieſem Jahre in der Zeit vom 1. bis 5. Dezember und vom 9. bis 12. Dezember ſtatt. Zur Verſteigerung kommen 49 ganze und 5 halbe Fuder 1934er und 681 ganze und 1 hal⸗ bes Fuder 1935er Weine. Folgenſchwere Verkehrsunfälle. Bundenthal. Als der 28jährige Karl Greb aus Nieder⸗ ſchlettenbach mit ſeinem Motorrad von der Rumbacher Kerwe heimkehrte, ſtieß er etwa 800 Meter unterhalb Rumbach mit einer ebenfalls auf dem Heimweg befindlichen Geſellſchaft von Kerwebeſuchern aus Bundenthal zuſammen. Er kam zu Fall und zog ſich ſchwere Verletzungen zu. In bewußtloſem Zuſtand wurde er in das Krankenhaus nach Dahn verbracht. Wer dafür iſt, daß ich vorerſt mit dem Maler Rem⸗ brandt ſpreche und ihn um Aenderung der vorgetra⸗ genen Beanſtandungen erſuche— und ich ſelber halte dieſen Auftrag für den verſtändigeren und würdige⸗ ren—“ Granichſtädten wollte proteſtieren, ſein Stimme fiſtelte im höchſten Diskant, aber ten Zerkaulen tat, als höre und ſehe er nichts, und fuhr ruhig fort: „Der halte die Hand unten.“ Noch einmal klang die Schelle zum Zeichen, daß die Abſtimmung nunmehr beginne. Ten Zerkaulen ſtand hoch aufgerichtet vor ſeinem Bür⸗ germeiſterſtuhl und ſah mit ſcharfem Blick über die ſitzen⸗ den Reihen der Ratsherren. Er zählte die erhobenen Hände. Lautlos zählten die beiden Beiſitzer links und rechts von ihm mit, wie es Brauch war. Ten Zerkaulen ſagte in das lautloſe Schweigen mit ſtarker Stimme die Zahl der hochgeſtreckten Hände. Dann die Zahl derer, die die Hand nicht erhoben hatten. Sie war höher. 8 Der linke Beiſitzer wiederholte. Der rechte Bei⸗ ſitzer wiederholte. Jeder hatte die gleichen Zahlen ge⸗ ählt. a 5915 Abſtimmung war rechtens und beendet. „Somit ſchließe ich die Sitzung und werde mich noch heute meines Auftrages entledigen. Ich hoffe damit, daß alles zu einem guten Ende kommen wird.“ „Das wollen wir ſehen,“ murmelte jemand in das aufſchwellende Geräuſch der Stimmen und ſcharrenden Füße. Es war die Stimme Vermeulens.— * Dem Bürgermeiſter hatte das verſpätete Mittageſſen zu Hauſe nicht ſonderlich geſchmeckt. Der Aerger ſaß ihm noch im Blut.. b 5. Auf und ab marſchierte er in ſeinem Studierzim⸗ mer. Sonſt hatte er um dieſe Zeit geruhſame Sieſta ge⸗ halten. 5 5 Krämer! Kaufleute! Eitle Bürger! i Der Bürgermeiſter ten Zerkaulen zog an den Enden ſeines Schnurrbarts, als wolle er ſie ausreißen. Teufel nochmal— das war denn doch ein tolles Stück, was ſich da der Rat der Stadt geleiſtet hatte. Verdammt, viele Köpfe— viel Unfug! Natürlich hatte der Granich⸗ ſtädten im ſtillen intrigiert! Aber daß ſich auch der Vermeulen ganz auf ſeine Seite geſtellt hatte und der Aylenburgh— nein, er verſtand das nicht. Nun ja, er wußte ja auch nicht, daß gerade Ver⸗ Pirmaſens. Der 26jährige Rudolf Schäfer fuhr, auf ſei⸗ men Heuwagen ſitzend, in flotter Fahrt die ſteile Zeppelin⸗ ſtraße hinunter. Als ihn ein Lieferkraftwagen überholen wollte, verlor er die Herrſchaft über den Wagen, ſtieß an das Hinterteil des Kraftwagens an und wurde auf die Straße geſchleudert. Mit einem ſchweren Schädelbruch wurde er in bedenklichem Zuſtand ins Krankenhaus verbracht. Schwere Sturmſchäden im Maingau. Frankfurt a. M. Der Maingau und der Taunus la⸗ gen, wie ganz Nord- und Nordweſtdeutſchland, im Bereich der ſchweren Ausläuferböen, die in Sturmwirbeln von Süd⸗ norwegen ihren Ausgang nahmen. Die gewaltigen Böen, die an der Küſte mit einer Stärke von 30 bis 40 Sekunden⸗ metern daherbrauſten, nahmen auf ihrem Weg ins Binnen⸗ land an Intenſität ab. Immerhin hatte der Sturm in Hannover noch eine Stärke von 27 Sekundenmetern, wäh⸗ rend er in unſerer Gegend mehrfach über 20 Sekundenmeter erreichte. Im Taunus fegte die Windsbraut mit 20 bis 25 Metern Geſchwindigkeit in der Sekunde über die Berge und Wälder. An den Bäumen wurde viel Windbruch verurſacht. Ungewöhnlich ausgiebig waren auch die Regenfälle, die in der Nacht zum Dienstag niedergingen. Insgeſamt 16 mm Re⸗ gen, d. h. 16 Liter Waſſer auf den Quadratmeter, hat der Reichswetterdienſt Frankfurt gemeſſen. Im Taunus waren es 20, ſtellenweiſe ſogar 22 mm. * Frankfurt a. Mm.(Straßenbahnſchaffner verunglückt.) Am Günthersburgpark hatte der 55⸗ jährige Straßenbahnſchaffner Johann Glück den Straßen⸗ bahnwagen verlaſſen und ſich für kurze Zeit auf die Fahr⸗ bahn begeben. In dieſem Augenblick kam ein Laſtzug, der mit Kohlen beladen war, vorüber, erfaßte den Schaffner und ſchleuderte ihn zu Boden Dabei gingen die Räder des Anhängers dem Unglücklichen über den Kopf, ſo daß er auf der Stelle getötet wurde. Der Verunglückte ſtand 31 Jahre im Dienſt der Frankfurter Straßenbahn. Blaubeuren.(Beim Klettern abgeſtürzt.) Ein junger Schloſſer von Ulm, der an dem Felſen bei Alten⸗ etterübungen vornahm, ſtürzte ab. Er trug ſchwere Ver⸗ n am Kopf, ferner einen Beckenbruch ſowie einen kelbruch davon. Das ſofort herbeigerufene Sanitäts⸗ auto verbrachte den Schloe⸗ ten in das Kreiskrankenhaus. Selbſtmord durch Sprung aus dem Zug. — Ellwangen. Der aus Herbrechtingen, Kr. Heiden⸗ heim, ſtammende Melker Paul Sturm ſprang zwiſchen Golds⸗ höfe und Schwabsberg aus dem nach Ellwangen fahrenden Perſonenzug, nachdem er ſich auf der Plattform eines Wa⸗ gens ſeines Rockes und ſeiner Weſte entledigt hatte. Der Gegenzug, ein Schnellzug, überfuhr ihn und ſchleifte ſeinen Leichnam noch etwa 200 Meter weit. Zweifellos hat Sturm Selbſtmord verübt; man vermutet deshalb, weil er fürch⸗ ten mußte, der Unterhaltsprozeß, in dem er mittags von der Zivilkammer des Landgerichts Ellwangen als Zeuge hätte vernommen werden ſollen, könnte für ihn ungünſtig ausgehen. zi Luftverkehr trotz Sturmes. Wie die Deutſche Luft⸗ hanſa mitteilt, wurden während des ungewöhnlich ſtarken Sturmes ſämtliche Tag⸗ und Nachtſtrecken beflogen. Es ließ ſich freilich nicht vermeiden, daß diejenigen Flugzeuge, die längere Strecken gegen den Sturm zu fliegen hatten, ver⸗ ſpätet eintrafen. Die Gegenmaſchinen legten ihre Strecken aber mit umſo größerer Geſchwindigkeit zurück und kamen weſentlich früher als erwartet an. ab Gewitter und Schneeſturm im Allgäu. Der Witte⸗ rungsumſchlag im Allgäu, der in der Nacht zum Dienstag durch einen Mondregenbogen angekündigt wurde, trat am Mittwochfruh ein. Nachdem ſchwerer Südweſtſturm den Bäumen und Sträuchern die letzten Reſte ihres Blätterklei⸗ des entriſſen hatte, ſetzte am Mittwochfrüh Schneeſturm ein, verbunden mit Blitz und Donner. ai Brandungfück. In Wuppertal⸗Barmen brach infolge Kurzſchluſſes in der Schreinerwerkſtatt Auguſt Bleckmann ein Brand aus. Das Feuer wurde mit drei Schlauchleitun⸗ gen angegriffen, es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß die Schreinerei vollkommen ausbrannte. Ein Feuer⸗ wehrmann ſtürzte von einem Dach von zwei Meter Höhe ab und mußte ins Krankenhaus ebracht werden. meulen und Aylenburgh jetzt ihre beſondere Anttpathie gegen Rembrandt wirken laſſen konnten. Er hatte keine Ahnung, was da in der Zeit zwiſchen der Auftragsertei⸗ lung und der Beendigung des Bildes alles geſchehen war. Nun konnte er ſehen, wie er die ganze Geſchichte eini⸗ germaßen einrenkte. Wenn es nach ihm gegangen wäre — das Bild hinge heute ſchon an der Hauptwand im Ratsſaal. Es war ein Meiſterwerk! Daran beſtand für ihn kein Zweifel. Umſo unangenehmer war ihm nun die Miſſion, die er zu erfüllen hatte. Armer Kerl— armer Rembrandt! Nun, was in ſeiner Macht lag, ſollte dennoch geſchehen, um ihm ſein Recht zukommen zu laſſen. Nur Ruhe! Rem⸗ brandt würde vernünftig ſein und tun, was man von ihm verlangte. Er ließ endlich die Schnurrbartenden los und ſchickte ſich an, den Beſuch bei Rembrandt, der durch den Beſchluß der Ratsherren notwendig geworden war, auszuführen. Eine halbe Stunde ſpäter ſtieg er ſchnaufend die ſchmale Stiege zum Atelier des Malers hinauf. Natürlich— die Tür war wie immer nur eingeklinkt. Und Rembrandt ſtand vor der Staffelei und pinſelte an einem neuen Bild herum, das erſt flüchtige Umriſſe erken⸗ nen ließ. Er war ſo vertieft in ſeine Arbeit, daß er das Eintreten ten Zerkaulens gar nicht bemerkte und dieſer eine Weile von der Tür aus ſtumm zuſah. Dann erſt räuſperte er ſich. Rembrandt fuhr herum. Sein Geſicht ſtrahlte auf. „Der Herr Bürgermeiſter!“ rief er erfreut aus.„Ihr tut mir zu piel Ehre an, Magnifizenz, Euch noch einmal 8 9 Perſon zu mir zu bemühen. Aber ich danke uch.“ And trällernd ſetzte er hinzu, den Pinſel legend: 1 beiſeite „Ich rieche, rieche Gulden, Viel hundert blanke Gulden! Du lieber Gott von Amſterdam, Ich danke dir recht lobeſam, Nun zahl' ich mit den Gulden Gleich alle meine Schulden!“ Dabei tanzte er um die Staffelei herum wie ein rechter Schalk und lachte den Bürgermeiſter übermütig an. „Hoffentlich hat der Rat noch ein bißchen zugelegt, weil das Bild ſo gut geworden iſt?“ fragte er dann. Das Feſt der goldenen Hochzeit können morgen die Eheleute Johann Peter Seitz und deſſen Frau Marie geb. Bauer begehen. Unſere beſten Wünſche. Die Auszahlung der Wohlfahrtsunterſtützungen er⸗ folgt heute nachmittag von 2.45—4 Uhr in der am Rathaus angeſchlagenen Reihenfolge. Ausweis⸗ und Kontrollkarten ſind vorzulegen. i Fünf Verkehrsunfälle. Im Laufe des Tages ereigne⸗ ten ſich wiederum fünf Verkehrsunfälle, die bei einiger Vorſicht und Beachtung der Verkehrsvorſchriften vermeidbar geweſen wären. Verletzt wurden drei Perſonen, von denen zwei nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht werden muß⸗ ten. Der durch Beſchädigung von fünf Fahrzeugen ent⸗ ſtandene Sachſchaden iſt beträchtlich, denn mehrere Fahrzeuge waren ſo beſchädigt, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Nationaltheater Mannheim. Das Schauſpiel bereitet die Uraufführung von W. E. Schäfers dramatiſchem Mythos „Der Feldherr und der Fähnrich“ vor. Die Inſzenierung hat Helmuth Ebbs. Am Freitag findet die Erſtaufführung des vielgegebenen Luſtſpiels„Spatzen in Gottes Hand“ von Kahn und Bender ſtatt. In den Hauptrollen ſpielen die Damen Decarli und Hermine Ziegler und die Herren Hand⸗ ſchumacher und Langheinz. Regie: Friedrich Hölzlin. — Der Arbeiter und das Buch.„Im neuen Deutſchland muß der Arbeiter Anteil haben an allen Kulturgütern des Volkes. Darum: dem deutſchen Arbeiter das deutſche Buch.“ So umreißt Reichsleiter Dr. Ley die Aufgabe des Buches. Am jedem deutſchen Arbeiter der Stirn und der Fauſt eine Anzahl Bücher zu nennen, erſchien zur Woche des Deutſchen Buches ein Auswahlverzeichnis„Arbeiter und Buch“. Ueber 4 Millionen Exemplare werden in die Hände der deutſchen Arbeiter gelangen, und jeder wird in den mehr als 150 Bü⸗ chern eines für ſich finden, ſei es nun über Raſſe, Volkstum und Geſchichte oder über Politik, Weltanſchauung, Sozialis⸗ mus und Wirtſchaft oder ein Buch für den Feierabend. Das Auswahlverzeichnis iſt in jeder Buchhandlung koſtenlos zu erhalten. Jeder, der es beſitzt, hat Anrecht auf ein künſtleri⸗ ſches Leſezeichen und auf einen Prämienverloſungsſchein. — Vertrauensmänner bei der Poſt gut bewährt. Die Reichspoſt teilt mit: Die nach dem Geſetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben erforder⸗ liche jährliche Neubildung der Vertrauensleute vollzog ſich auch in dieſem Jahre reibungslos mit dem gleichen erfreu⸗ lichen Ergebnis wie im Vorjahr. Die Einrichtung von Ver⸗ trauensmännervertretungen bei den Reichspoſtdirektionen und dem Reichspoſtminiſterium hat ſich gut bewährt und zur perſtändnisvollen und erſprießlichen Gemeinſchaftsarbeit weſent⸗ lich beigetragen. — Bergſteiger und Skifahrer, meldet euch als Frei⸗ willige zu den Gebirgstruppen! Bei den Gebirgstruppenteilen werden in der Zeit vom 15. Oktober 1936 bis 15. Januar 1937 Freiwillige für Einstellung im Herbſt 1937 angenom⸗ men, geübte Bergſteiger und Skifahrer werden bevorzugt. Vorbedingung für die Einſtellung iſt, daß der Bewerber die deutſche Staatsangehörigkeit beſitzt, ariſcher Abſtammung, ohne Vorſtrafen, unverheiratet und nicht unter 1,60 m groß iſt. Nähere Auskunft erteilen jedes Wehrkreiskom⸗ mando und jedes Wehrmeldeamt. — Rechtzeitiges Eintreffen der Fluggäste. Die Deutſche Lufthanſa AG. weiſt darauf hin, daß Verſpätungen im Linienverkehr durch nicht rechtzeitiges Eintreffen der Flug⸗ gäſte auf den Abflughäfen hervorgerufen werden. Reiſende, die von Häfen ohne Zubringerdienſt ihren Flug beginnen oder den Zubringerverkehr nicht in Anſpruch nehmen, werden daher dringend gebeten, rechtzeitig zu erſcheinen, d. h. die Gäſte müſſen ſich ſpäteſtens 10 Minuten vor der feſtgeſetzten Abflugzeit am Abfertigungsſchalter melden; denn ſchon ein Erſcheinen nur fünf Minuten vor der feſtgeſetzten Abflug⸗ zeit hat für das Linienflugzeug eine Verſpätung zur Folge. Am die Pünktlichkeit im fahrplanmäßigen Betrieb zu ſichern, mußte die Deutſche Lufthanſa AG. Gäſte, die nur 5 Minuten oder noch ſpäter vor der Abflugzeit eintreffen, von der Reiſe ausſchließen. „Weltfeind Nr. 1“ Die Anti⸗Kominternausſtellung in Mannheim. Eine wirkſame Waffe im Kampf der geiſtigen und ſee⸗ liſchen Widerſtandskräfte, die Deutſchland braucht, um dem jüdiſch⸗aſiatiſchen Barbarentum des Bolſchewismus an. Grenzen Einhalt zu gebieten, iſt der Propagandazug„Welt⸗ feind Nr. 1— der Bolſchewismus!“. Dieſe Ausſtellung iſt am Mittwoch auf dem Mannheimer Meßplaßz zur allgemeinen Beſichtigung geöffnet worden. Sie wird von der Reichspopagandaleitung der NS DA und der Anti⸗ Komintern veranſtaltet und enthüllt mit ſchonungsloſer Klar⸗ heit das brutale Zerſtörungs⸗ und Vernichtungswerk der„Be⸗ freier“ des Proletariats. Erſchütternde Dokumente und Zeug⸗ niſſe reißen die Maske von der bolſchewiſtiſchen Teufelsfratze, zahlenmäßige und plaſtiſche Darſtellungen entrollen eindring⸗ lich das Bild der roten Weltgefahr. Weltfeind iſt der Jude! Mit einprägſamer Deutlichkeit wird dieſe Erkenntnis dem Beſchauer eingehämmert. Kein Erdteil iſt von der Brand⸗ fackel des kommuniſtiſchen Umſturzes verſchont geblieben. Spa⸗ niens Beiſpiel zeigt mit beſonderer Deutlichkeit, wohin die Entwicklung führen muß, wenn ein Volkskörper das bolſchewiſtiſche Gift nicht frühzeitig genug ausſcheiden kann. Die Machtübernahme durch den Nationalſozialismus hat Mos⸗ kaus Herrſchaftsgelüſte über Deutſchland für immer zurückge⸗ wieſen. Nachhaltig beeindruckt von dem Geſehenen fragt man ſich, was aus Deutſchland geworden wäre, wenn die Entwicklung einen anderen Verlauf genommen hätte. Die Ausſtellung wird in Mannheim nur wenige Tage zu ſehen ſein. Verſäume deshalb niemand, ſte rechtzeitig zu beſuchen! Badiſche Chronik Der Zuſammenſchluß der Jugend Der Reichsjugendführer ſprach in Freiburg. Freiburg. Der Neichsjugendführer ſprach in einer Maſſenkundgebung auf dem Münſterplatz. Er wies darauf hin, daß die vor ihm ſtehende Jugend die Zerriſſenheit des alten Reiches nicht mehr erlebt habe. Sie müſſe aus dieſer Vergangenheit lernen und dürfe nie vergeſſen, daß es auch anders ſein könnte als es heute wäre, daß einſt falſche Pro⸗ pheten aufgeſtanden wären, die zwar von der ſiegreichen Be⸗ wegung geſchlagen worden wären, deren Ideen aber immer noch in gewiſſen Menſchen lebten, die glaubten, daß das deutſche Volk wieder uneinig würde und aus dieſer Aneinig⸗ keit Nutzen ziehen wollten. Die Führer der Hitler⸗Jugend Kraft ihres Glaubens alle geblieben als Gott. ſchluß der geſamten deutſche Wäre Gott, wie geſagt wurde, ſionellen Verbänden, ſo müßte man das Zentrum vernichtet und der Be ben habe. Die Einſicht dieſer Ge erkennen, welches Glück es iſt in einem ruhigen Deutſchland zu leben, während in Spanien unerhörte Grauſamkeiten gegen die Kirche verübt werden. Die Kritiker mögen ſich vorſtellen, was von ihnen und ihren Organiſationen übriggeblieben wäre, wenn die rote Brandfackel auch nach Deutſchland ge⸗ tragen worden wäre. Mit erhobener Stimme rief der Reichs⸗ jugendführer:„Ich dulde in dieſer Jugend keinen, der nicht an Gott glaubt!“ Der Redner ſchloß mit einem Gelöbnis zur Einigkeit und mit einem glühenden Bekenntnis zum Führer. Der Reichsjugendführer begab ſich darauf in ſein Hotel, wo die Jugend ihm noch lange freudige Ovationen brachte. hätten niemals etwas anderes gewollt als den Zuſammen⸗ n Jugend. Sie hätten mit der erobert, welcher Fahne ſie auch gefolgt ſeien. Was ſei z. B. aus der katholiſchen Jugend geworden? Hier ſtehen alle diejenigen im Braunhemd, die gegen die H. J. mobiliſiert werden ſollten. Nichts iſt übrig ein kleiner Haufen von Querulanten, die ſich nur mit den Lippen zu Gott beke ſo fuhr Baldur von Schirach f chenſtürmer, ſondern ſind durch unſere Fahne und durch un⸗ ſeren Führer mit Gott verbunden. Wenn wir unſere Pflicht erfüllen, ſo erfüllen wir auch unſe nnen. Wir ſind— ort— nicht Ketzer und Kir⸗ re Pflichten gegen unſeren nur mit den konfeſ⸗ ſich fragen, warum er wegung den Sieg gege⸗ gner reicht nicht aus, anzu⸗ Blutige Eiferſuchtstat Ein Toter, ein Schwerverletzter. Freiburg i. Br., 28 Okt. In der Gemeinde Griesheim (bei Staufen) ereignete ſich eine ſchwere Bluttat. Der 0 Griesheim geborene Robert Hummel lauerte dem Gu ſtav Wilhelm von Norſingen, der mit der früheren Braut des Hummel ein Verhältnis unterhält, auf. Er traf ihn mit der Braut zuſammen in einem Hauſe in Gries. heim an. Es kam zu einem lebhaften Wortwechſel zwiſchen den beiden Männern, in deſſen Verlauf Hummel mit . rh A a einem Terzerol auf Wilhelm drei Schüſſe abgab. Wilhelm wurde am Kopf ſchwer verletzt und mußte in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg gebracht werden. Der Täter, der in den Rheinwald geflüchtet war, wurde von Gendarmerie⸗ ſtreifen mit Kraftwagen und Motorrädern verfolgt. Als er keinen Ausweg mehr ſah, tötete er ſich durch einen Schuß 2 in den Kopf. Lebensgefahr für den ſchwerverletzten Wilhelm beſteht augenblicklich nicht, doch wurde durch einen Schuß das rechte Auge ſo ſchwer verletzt, daß es die Sehkraft verlor. Dies trifft den ſchwer darniederliegenden Wilhelm umſo härter als er nun, da er bereits mit dem linken Auge nichts mehr ſah, vollkommen erblindet iſt. () Baden⸗Baden.(95 Jahre alt.) In ſeltener kör⸗ perlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Regſamkeit konnte Frau Frieda Hohmann, die Witwe des in den ſiebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts verſtorbenen Vorbeſitzer der jeti⸗ gen Hofbuchdruckerei Ernſt Koelblin in Baden⸗Baden, ihren 95. Geburtstag begehen. Das greiſe Geburtstagskind, das nach kurzer Ehe den Lebensgefährten und im großen Welt⸗ krieg den einzigen Sohn verloren hat, der als Hauptmann auf dem Felde der Ehre fiel, iſt noch außerordentlich rüſtig. Feſtpreiſe für Rundkraut. () Karlsruhe. Die Landesbauernſchaft Baden teilt mit; Im Laufe der letzten Wochen wurde in Karlsruhe in ver⸗ ſtärktem Maße Spitzkraut zu überſetzten Preiſen zum Ver⸗ kauf gebracht, während das badiſche Rundkraut(Marleger Kraut) bei niedrigeren Preiſen vernachläſſigt wurde. Um eſſe Einheitlichkeit in der Preisbildung herzuſtellen, wurde im Fe nehmen mit der Preiswucherſtelle mit ſofortiger Wirkung für das im Handel befindliche Kraut ein Preis von 90 bis 2,50 Mark je 50 Kg. bei zentnerweiſer Abgabe feſtgeſetz, Preisüberſchreitungen werden von der Preisüberwachungsſtelſe geahndet. g (—) Hüfingen. dem Rathaus fand eine Beſprechung der Badiſchen Landes⸗ ſtedlung, der Landesbauernſchaft, des Kreisbauernführers, des Arbeitsdienſtes, des Kulturbauamts Donaueſchingen, der Bürgermeiſter von Behla und Sumpfohren und des Ge⸗ meinderats von Hüfingen ſtatt. Die Stadtgemeinde Hüfingen hat überſchüſſiges Gelände, das der Landwirtſchaft zuge⸗ führt werden ſoll. Man trägt ſich daher mit dem Gedanken, hier eine Bauernſiedlung zu ſchaffen. Die Herſtellung der Wege ſowie der Licht⸗ und Waſſerleitung würden keine allzu⸗ hohen Koſten verurſachen. Allerdings müßten zuvor durch den Arbeitsdienſt Korrektionen und Drainierungsarbeiten durch⸗ geführt werden. Die Ausmaße des Geländes ermöglichen es, etwa 6 bis 8 Siedlerſtellen zu ſchaffen. (Bauernſiedlung geplant.) Auf Kartoffelſchein⸗Ausgabe morgen Freitag, den 30. ds. Mts. von 9—11 Uhr für Gruppe auf Zimmer 5 des Rathauſes gegen Entrichtung von 30 Pfg. pro Zentner. Jedes Familien⸗ mitglied erhält einen Zentner. Familien, die ihren Kartoffelbedarf ſelbſt pflanzten, erhalten keine Kartoffeln. Berſammlungs⸗ Kalender. 1 Fuß ballvereinigung. Morgen abend pünktlich 8 Uhr Saaltraining für Seniorenſpieler. Alle Spieler werden erwartet. Anſchließend Spielerverſammlung. Ländlicher Kreditverein Seckenheim e. G. m. u. H., Mannheim⸗Seckenheim Bank und Sparkaſſe— Gegr. 1884. 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