h ihr ab m. Krürg ein Klooz — ing W. Nr. 258(2. Blatt). heekav Bote Oienstag, 3. November 1936 Klar und deutlich Die Rede, die Muſſolini am Sonntag in Mailand gehalten hat, war eine Abrechnung mit dem bisherigen Sy⸗ ſtem der internationalen Diplomatie, wie man ſie ſich ſchär⸗ fer und klarer kaum denken kann. Mit erfriſchender Deut⸗ lichkeit führte der italieniſche Staatschef alle die zweifel⸗ haften Errungenſchaften der Nachkriegszeit, Völkerbund, Kollektivverträge, Sanktionen und dergleichen, ins Abſurde. Die Diplomaten und Staatsmänner alken Stils wackeln mit den Zöpfen ob dieſer kühnen Sprache und geraten in arge Verwirrung. Das klingt alles ſo ganz anders als die ſanfte, aber hinterliſtige Notenſprache, die ſie gewohnt ſind. Hier ſagte einer klipp und klar, was er will. Es iſt der Stil der neuen Staatsmannskunſt, den die Welt ja auch von Adolf Hitler gewöhnt iſt. Hören wir einmal, wie das Echo der Rede Muſſolinis lautet. An England wurde ein beſonders deutlicher Wink gegeben, ja, das britiſche Inſelreich wurde geradewegs vor die Entſcheidung geſtellt: Entweder Anerkennung unſerer Lebensrechte und unſerer Rechte im Mittelländiſchen Meer, oder wir erkämpfen ſie uns mit aller Entſchloſſenheit und Zähigkeit. Dieſe Sprache ſcheint in England verſtanden wor⸗ den zu ſein; ſie hat wenigſtens— nach den Aeußerungen der Blätter zu ſchließen— keine große Aufregung in Lon⸗ don hervorgerufen, es ſei denn, daß ſie durch die Kunſt der Selbſtbeherrſchung verdeckt würde. Die Rede hat aber ſelbſt⸗ verſtändlich ſehr ſtarke Beachtung gefunden. Der römiſche Reuterkorreſpondent iſt der Anſicht, daß eine engliſch⸗ italieniſche Verſtändigung leichter möglich ſei, da man in Rom zurzeit wohl nicht auf der offiziellen Aner⸗ kennung des neuen Imperiums beſtehe. Es habe überraſcht daß Muſſolini, abgeſehen von einer kühlen Erwähnung, Frankreich faſt völlig übergangen habe, obwohl es doch auch eine Mittelmeermacht ſei. Weiter wird das Fehlen eines Hinweiſes auf einen neuen Weſtpakt hervorgehoben. Für den„Daily Telegraph“ iſt die Rede des Duce eine kalte Duſche hinſichtlich aller Bemühungen, durch ein Abkommen eine größere Sicherheit für Europa zu ſchaf⸗ fen. Zur Mittelmeerfrage erklärt das Blatt, daß von eng⸗ liſcher Seite einer völligen Verſtändigung auf der Grundlage der Anerkennung der gegenſeitigen Rechte keinerlei Schwierigkeiten bereitet werden würden. Eine derartige Verſtändigung ſei aber nur in freundſchaft⸗ ſicher Weiſe möglich und dürfe nicht mit der Forderung nach engliſchen Nan eee verknüpft werden. Alle in der Mailänder Rede enthaltenen Hinweiſe auf europäiſche Fragen ſeien von der Befriedigung über die Verſtändigung mit Deutſchland beherrſcht geweſen. Es ſei eine nicht zu überſehende Tatſache, daß dieſe Verſtändigung weit⸗ gehend die Möglichkeiten beeinfluſſe, die für eine Befrie⸗ dung Weſteuropas in Frage kämen. Auch in der„Times“ kommen ähnliche Gedankengänge zum Ausdruck, wobei be⸗ tont wird, daß England nicht daran denke, die italieniſchen Intereſſen zu bedrohen, ſondern ſeine Politik lediglich dar⸗ auf richte, ſich den Seeweg im Mittelmeer offen zu halten. Der diplomatiſche Berichterſtatter der„Morning Poſt“ bezeichnet die Ausführungen Muſſolinis als den Anfang eines ernſthaften Verſuches, die Kluft zwiſchen England und Italien zu ſchließen. Obwohl die Rede bedauer⸗ licherweiſe in eine Drohung ausgeklungen ſei, werde die britiſche Regierung das Angebot nicht überſehen. Greifbare Vorſchläge lägen zwar nicht vor, aber ein Mittelmeerpakt über die Grenzen der Einflußzonen jedes Land unter Ein⸗ ſchluß eines gegenſeitigen Nichtangriffvertrages ſei eine Möglichkeit. Die„Daily Mail“ fordert in Zuſammenhang mit der Beſprechung der Muſſolinirede eine Verſtändigung zwiſchen England, Deutſchland und Italien. Ein Nichtzuſtandekommen einer ſolchen Einigung würde für die Ziviliſation eine Kataſtrophe bedeuten. Von den Ausführungen Muſſolinis über den Kampf gegen den Bol⸗ ſchewismus iſt das Blatt beſonders befriedigt. Muſſolini. ſo ſchreibt das Blatt, fühle genau, daß der Bolſchewismus Europa zugrunde richten werde, wenn Europa den Bolſche⸗ wismus nicht ausrottet. Von der Pariſer Preſſe wird die Rede Muſſolinis mit ſehr gemiſchten Gefühlen aufgenommen. die linksgerich⸗ teten Zeitungen lehnen die Ausführungen des italieniſchen Regierungschefs natürlich rundweg ab, während die Rechts⸗ blätter ihm in verſchiedenen Punkten zuſtimmen, andere aber ebenfalls als ungerecht oder ſogar als unannehmbar zurückweiſen. Man verſucht ſich vor allem gegen den Vor⸗ wurf zu rechtfertigen, Frankreich habe in der Anwendung der Sanktionen gegen Italien zu ſehr am Buchſtaben gs⸗ klebt und verſteigt ſich in dieſem Zuſammenhang ſogar zu der kühnen Behauptung, daß der Sieg der italieniſchen Truppen in Abeſſinien zum großen Teil der Haltung der franzöſiſchen Regierung zu verdanken ſei, die ſich immer wieder ins Mittel gelegt habe, um eine ſtrikte Durchführung der Sanktionsmaßnahmen zu verhindern. In politiſchen Kreiſen betont man zunächſt, daß in Anbetracht der Bedeu⸗ kung der vom Duce aufgeworfenen Fragen der Wortlaut der Rede ſorgfältig geprüft werden müſſe, ehe man dazu Stellung nehmen könne. Schon jetzt glaube man darauf hin⸗ weiſen zu ſollen, daß die grundſätzliche Haltung Roms die Vorbereitungen der Weſtpaktkonferenz nicht zu erleichtern ge⸗ eignet ſei und daß gewiſſe Erklärungen des Duce über die mitteleuropäiſche Politik und die Mittelmeerfrage neue Schwierigkeiten hervorrufen könnten. Man ſcheint überdies vom Duce eine ausführlichere und ſchärfere Präziſierung der franzöſiſch⸗italieniſchen Beziehungen erwartet zu haben. Die Tatſache, daß die Rede Muſſolinis auch von allen deutſchen Sendern übertragen wurde, findet in Pa- ris beſondere Beachtung. Man glaubt darin eine erſte greif⸗ bare Kundgebung der politiſchen Zuſammenarbeit erblicken zu können, die beim Beſuch Cianos in Deutſchland endgül⸗ tige Formen angenommen habe. Das„Journal“ ſtimmt dem Duce wohl bei ſeiner Ab⸗ rechnung mit dem Völkerbund, dem unteilbaren Frieden und der Abrüſtung zu, erklärt aber weiter, daß man ihm ein energiſches„Halt“ zurufen müſſe, wenn er dieſes große Reinemachen auch auf die Kleine Entente auszudeh⸗ nen wünſche. Auf den von Muſſolini vorgeſchlagenen Grundlagen ſei ein Aufbauwerk nicht möglich. Auch der „Petit Pariſien“ zeigt ſich um die Kleine Entente beſorgt und meint, daß ſie ſich angeſichts der Einſtellung des Duce müſſe denn je zu einer Abwehrfront zuſammenſchließen müſſe. In Prag hat die Mailänder Rede Muſſolinis großes Aufſehen erregt, was ſich in der tſchechiſchen Preſſe klar widerſpiegelt. So ſagt das Abendblatt der tſchechiſchen na⸗ tionalen und ſozialiſtiſchen Partei,„Ceſko Slowo“, es ſei behauptet worden, daß Muſſolini in ſeiner Rede Europa die Friedenspalme reichen werde. Er ſei jedoch mit dem Selbſtbewußtſein des Eroberers aufgetreten. Er habe den Sieg Italiens über den Völkerbund und die Sanktionsſtaaten proklamiert und alles verworfen, was bisher als unantaſtbare Grundlage der geſamteuropäiſchen Sicherheit angeſehen worden ſei. Er habe das Todesurteil über den Völkerbund und über die Gleichberechtigung der Völker ausgeſprochen. Er habe ferner die Abrüſtungsbeſtre⸗ bungen und die Theſe von der kollektiven Sicherheit und der Unteilbarkeit des Friedens abgelehnt. Schließlich habe er noch eine Grenzreviſion zugunſten Ungarns verlangt. Nur an Großbritannien ſei ein direktes Friedensangebot gerich⸗ tet worden, während alle anderen europäiſchen Staaten auf die Notwendigkeit einer loyalen Zuſammenarbeit um die Achſe Berlin⸗Rom verwieſen worden ſeien. Das tſchechiſch⸗ ſozialiſtiſche„Pravo Lidu“ bezeichnet die Rede Muſſolinis als Gefährdung des Friedens. Sein Freundſchaftsangebot an Südſlawien ſei der Verſuch einer Torpedierung der Kleinen Entente. Seine Reviſionsdrohungen würden jedoch den nur noch feſteren Zuſammenſchluß der Kleinen Entente zur Folge haben Die tſchechiſche Rechtspreſſe iſt etwas zu⸗ rückhaltender. In ihr aber wird das an Jugoſlawien Die Mole von mſterua 5 Roman von Paul Hain. Sie glitt an Rembrandts Seite. Der trug ein um⸗ fangreiches Paket über der Schulter. Einige ſeiner Bil⸗ der, die ihm beſonders lieb waren, hatte er zuſammen⸗ gerollt und in Wachstuch verſchnürt. Mit dem Notwen⸗ digſten von ſeiner und Saskias Habe ergab das einen ganz ſtattlichen Gepäckballen. 5 5 „Bleibe dicht hinter mir. Wir ſind nicht mehr weit von der Mauer.“ Sie drückte flüchtig ſeine Hand. Dies war der ſchwierigſte Teil des Unternehmens, denn an einem der Stadtkore vorbei über den Wall zu entkommen, war ausſichtslos. Die Stadtwache hatte ſcharfe Ohren und Augen. 5 Rembrandts Plan war, ſich zuerſt nach Leiden zu wen⸗ den, wo Verwandte ſeiner Mutter wohnten. Dort wollten er und Saskia vorerſt Anterſchlupf ſuchen. Kein Menſch würde ſie hier finden. Stärker rauſchte jetzt der Wind. Die Ziegel auf den morſchen Dächern der alten a klirrten. Es roch nach Näſſe und Moder und rmut. Saskia ſtapfte wie blind hinter Rembrandt her. Nur erſt über die Mauer ſein! Auf dem Wall! Freies Land vor ſich haben! Sie dachte nicht an die Gefahren, die ihrer draußen warten konnten, wo die Schnapphähne und Wegelagerer ihr Reich hatten. Es war ein unbeirrbarer Glaube an den Schutz Rembrandts in ihr, an den ſelbſtverſtändlichen Beiſtand aller guten Mächte. Nun ſtanden ſie vor der Mauer. Er kannte eine Stelle unweit der Hafengaſſe in det Stadtmauer, die ſchon reichlich mitgenommen war und unnützem Volke wohl ſchon des öfteren 9 Ueberſteigen gedient hatte. Freilich durfte man 1 ungeſchickt ſein und mußte Mut haben, dann konnte man mit ſeinen Muskeln und Gottes Hilfe an 12 zerbröckelten Geſtein emporklimmen und hin⸗ Über. Sie ſtanden nebeneinander. „Hinauf, Lieb, ich ſtütze dich.“ 8 Sie kletterte. Geſchmeidig wie ein Eichkätzchen. in Stein polterte zur Erde. Der Wind erſtickte das Geräuſch. Einen knappen Steinwurf entfernt ſtand das letzte Haus der Gaſſe. Der Himmel mochte geben, daß da nie⸗ mand wach wurde. Als Saskia auf dem Mauerrand hockte, ſprang Rem⸗ brandt die Wand an. Juſt als er oben anlangte, trat der Mond hinter den Wolken hervor. Beide ſaßen als zwei groteske Silhouetten auf der Mauer, ſich eine Weile von der Anſtrengung des Klet⸗ terns ausruhend. Ihr Blick war dem freien, nächtlichen Land jenſeits des Walles zugekehrt. 5 Rembrandt hob den Arm und wies nach Süden. „Da liegt Deutſchland,“ ſagte er leiſe.„Da— irgend⸗ wo— liegt meine Mutter in der Erde.“ Schweigend ſahen ſie in das dunkle Land hinein. Ein herber, würziger Geruch ſtieg aus der Erde vor der Stadt⸗ mauer auf. „Hinunter, Saskia— die Ferne ruft!“ Der Abſtieg begann. l Diesmal kletterte Rembrandt zuerſt hinab. Heil kam er unten an. Es war keine einfache Sache, an einer glatten Mauer hinabzuklettern, ſieben Meter tief. Aber auch das ge⸗ lang. Dann ſtand er mit ausgebreiteten Armen da, machte Saskia ein Zeichen, daß ſie abſpringen ſolle, und fing ſie geſchickt auf. 1 0 „Geſchafft,“ frohlockte er.„Wir ſind draußen. un ſchnell 5 In vier Stunden wird der Himmel hell. Da müſſen wir ſchon weit ſein.“ N Er ſchulterte das Bündel von neuem und eilig tauch⸗ ten ſie in die Dunkelheit unter. Schon zog ein neues Gewitter auf, grollender Donner kam aus der Ferne. Schwere Regentropfen begannen be⸗ reits zu fallen. 5 Der Boden war aufgweicht. Saskia atmete ſchwer. Immer näher kam das Unwetter. Rembrandt hob Saskia auf die Arme und lief wie ge⸗ ie 5 Um dieſe Zeit war es, daß die Muhme Alberta im Hauſe Uylenburgh aufwachte und erſchrocken in die Fin⸗ ſternis ſtarrte. Draußen vor den Fenſtern lohten die Blitze. Donnerſchläge hämmerten. daß es in den Mauern zitterte. n Die Muhme erhob ſich mit fliegenden Gliedern vom Bett. Ein nächtliches Unwetter, das ertrug ſie nie⸗ mals 1 fürchtete immer, daß etwas Furcht⸗ gemachte Freundſchaftsangebot als eine N bezelch⸗ net. Die tſchechiſch⸗demokratiſche oppoſitionelle„Narodny Liſti“ geben der fung Ausdruck, daß die geſamte Kleine Entente neuerlich den ablehnenden Standpunkt gegen den ungariſchen Reviſionismus betonen werde. Generaloberin der NS.⸗Schweſternſchaft Im Einvernehmen mit dem Reichsärzteführer Dr. Wagner hat Hauptamtsleiter Hilgenfeldt die Reichsver⸗ trauensſchweſter der NS.⸗Schweſternſchaft, Oberin Käthe Böttger, zur Generaloberin der NS.-Schweſternſchaft er⸗ nannt. Zu gleicher Zeit ernannte Hauptamtsleiter Hilgen⸗ feldt im Anſchluß an die am 1. Oktober erfolgte Grün⸗ dung des Reichsbundes der Freien Schweſtern und Pfle⸗ gerinnen die Vertrauensſchweſter der Freien NSWV.⸗Schwe⸗ ſternſchaft, Schweſter Margarethe Lieſegang, zur Oberin der Freien NSW. ⸗Schweſternſchaft. 1 Mannheimer Großviehmarkt vom 2. November. Auf dem Großviehmarkt waren aufgetrieben: 78 Bullen, 164 Ochſen, 168 Rinder, 168 Kühe, zuſammen 582 Stück Großvieh. Die Zuteilung erfolgte im Rahmen der Kontingente zu fol⸗ genden Höchſtpreiſen: Bullen 43, Ochſen 45, Rinder 44 und Kühe 43 Pfennig. Am Kälbermarkt ſtanden 583 Tiere, gegenüber 469 in der Vorwoche. Trotz dieſes Mehrauftriebes entwickelte ſich, bei einer Höchſtnotiz von 65 Pfennig, ein lebhaftes Geſchäft. Am Schweinemarkt waren 2110(729) Tiere angeboten, die mit einem Höchſtpreis von 57 Pfennig kontingentmäß den Käufern zugewieſen wurden. 85 0 Mannheimer Getreidegroßmarkt vom 2. November. Weizen 75 bis 77 kg Feſtpreiſe per November 1936 Preis⸗ gebiet W 14 20, W' 15 20.10, W 16 20.20, W 17 20.30, W'ͤr19 20.60, W 20 20.80, Ausgleich plus 40 Pfennig, Qua⸗ litätszuſchläge für 1 kg über Durchſchnitt 0.15, per 100 kg, für 2 kg 30, für 3 kg 40 Pfennig, Abſchläge je kg 20 Pfg.; Roggen 69 bis 71 kg Feſtpreiſe per November 1936 R 14 16.40, R 15 16.50, R 18 16.90, R 19 17.10, Ausgleich plus 40 Pfg., Qualitätszuſchläge: für 1 kg über Durchſchnitt 7,5 per 100 kg, für 2 15, für 3 kg 22,5; Gerſte: Braugerſte inl. (atteſtierte Ausſtichware bis 1.50 per 100 kg höher) 23.20 ab Verladeſtation, Induſtriegerſte je nach Hektolitergewicht (neue) 19.0 biss 20, Futtergerſte: G 7 16.30, G 8 16.60, G 9 16.80, G 11 17.10, Ausgleich plus 40 Pfennig, Quali⸗ tätszuſchläge für 1 kg über Durchſchnitt 0.15 per 100 kg, für 2 kg 0.30; für jedes weitere kg bis zu 68 kg 0.10; Futterhafer: H 11 15.70,§ 14 16.20, H 17 16.50, Ausgleich plus 40 Pfennig, Qualitätszuſchläge für jedes kg über Durchſchnitt 0.10; Induſtriehafer 48 bis 49 kg 20; Raps inl. Station 32, Mühlennachprodukte: Notierungen unverändert; Weizen⸗ futtermehl 13.50, Biertreber ab Fabrik Höchſtpreis 14, Malz⸗ keime 13.40, Ausgleich plus 30 Pfennig; ſonſtige Futter⸗ artikel: Erdnußkuchen prompt Feſtpreis ab Fabrik September bis Dezember 15.80, Soyaſchrot prompt 15.50, Rapskuchen inl. 13.70, ausl. 14.20, Rapskuchenſchrot 13.70, Palmkuchen 13.90, Kokoskuchen 14.70, Seſamkuchen 15, Leinkuchen 16.30, Trockenſchnitzel Fabrikpreis loſe Oktober bis e 8.20, Rohmelaſſe 6, Steffenſchnitzel 10.40, Ausgleich plus 35 Pfg., Zuckerſchnitzel vollw. 11.40; Rauhfutter: Wieſenheu loſes 4.60 bis 5.20, Luzernkleeheu 5 bis 5.40, Stroh: Preßſtroh Roggen und Weizen 3 bis 3.20, Hafer und Gerſte 2.50 bis 3, ge⸗ bundenes Stroh 0760 und Weizen 2.20 bis 2.80, Hafer und Gerſte 2 bis 2.50; Mehlnotierungen: Weizenmehl: Preisge⸗ biet Baden(Type 790 aus Inklandsweizen) 14 28.20, 15 28.20, 16 28.20, 17 28.20, 19 28.55, 20 8.55, Pfalz⸗Saar 19 28.55, Pfalz⸗Saar 20 28.55, für Dezember je 10 Pfennig mehr. Roggenmehl unverändert. Mit zitternden Händen zündete Es dauerte eine ganze Weile, Donnerſchlag, die ſich 15 eiſe bares geſchehen könnte. ſie die Oellampe an. denn bei jedem neuen ſchnell folgten, zuckte ſie zuſammen und ſchrie auf. Aber nun war's geſchafft, das Lämplein brannte und eilig ſchlurfte ſie aus dem Zimmer, über den 1 zu Saskias Kammer. Die Tür war unverſchloſ⸗ en. Als Muhme Alberta hineinleuchtete, ſah ſie, daß das Bett unberührt war. Saskia war nicht da. Einige Augenblicke ſtand ſie wie der Ihr ſtar⸗ 11 Blick bemerkte den weißen Zettel, der auf dem Tiſche ag. f Mit flatternden Händen hielt ſie ihn vor die Augen. Eine ungeheure, furchtbare Ahnung hatte ſie bereits ge⸗ packt. Der Zettel enthielt nichts weiter als die Worte: „Lebt alle wohl! Ich muß fort! Aber ich werde glück⸗ lich ſein!“ 8 Die Alte hielt ſich feſt, der Boden ſchwankte unter ihren üßen. Im Blitzlicht einer ſchnellen Erkenntnis erriet ſie, daß Saskia mit Rembrandt auf und davon war, und ſchmerz⸗ lich empfand ſie, daß ſie ſelbſt ihr gerüttelt Teil Schuld hatte an dieſer Flucht. Sie hatte dieſe Liebe begünſtigt, ihr Vorſchub geleiſtet. Daß Remane Bild nicht angekauft worden war, das wußte ſchon die ganze Stadt. Auch daß er erhebliche Schulden hatte. Kein Wunder, wenn er die Flucht ergriff, Aber Saskia? Eine heiße Welle von Scham und Hilfloſigkeit über⸗ flutete das allzeit gütige Herz der Muhme. Dieſer Situation war ihre ſtete Hilfsbereitſchaft nicht ge⸗ wachſen. Mühſam raffte ſie ſich zuſammen. Dann ſtürzte ſie halt⸗ los davon durch das ſchlafende Haus. Wie eine dunkle Fledermaus flatterte ſie über Treppen und durch Gänge, kleine, angſtvolle Schreie dabei ausſtößend. Dreimal lief ſie in ihrer irren Furcht an der Schlafzimmertür Uylen⸗ burghs vorüber. Da riß dieſer von drinnen ſelbſt die Tür auf. Im Schlafmantel ſtand er auf der Schwelle.„ „Was gibt es denn? Alberta— 1 Und ſchreit, als ob ſie nicht recht bei Sinnen wäre! Das Ge⸗ witter wird nicht gleich die Kalverſtraat Aae Daß ihr Frauen gleich vor Angſt das Laufen kriegt, wenn's mal kräftig aus des Herrgotts Werkſtatt runter⸗ hämmert!“ 85 8 kde n Dr. Geno Ohligſchlaeger Kolonien ſind unſere Sehnſucht, und beſonders die Südſee iſt unſer Traum. Die Beſitzergreifung iſt nicht ohne Opfer möglich geweſen. Die Geſchichte der Südſeekolonien enthält einige ſchwere Kapitel. Die friedliche Durchdrin⸗ gung des Landes iſt ein paarmal durch Morde von der Hand der Eingeborenen geſtört worden. Motive dieſer Bluttaten ſind andere als in europäiſchen Ländern; es geht dem Täter nicht um die Güter des Ermordeten, ſon⸗ dern ſie handeln aus Gründen, die durch den Unterſchied zwiſchen den Raſſen bedingt ſind. 1 2 i Atiſſtand auf Ponape Mit zwei Telegrammen von der Inſel Ponape be⸗ ginnt das Aktenbündel, das im Reichsarchiv Berlin, Ab⸗ teilung„Schutztruppe“, Auskunft über den Aufſtand auf Ponape im Jahre 1910 gibt. In der Landſchaft Jekoy auf der Inſel Ponape wird längs der Küſte ein Weg gebaut. Die Arbeit wird von den Eingeborenen teils gegen Bezahlung, teils als eine Art „Arbeitsdienſtpflicht“ geleiſtet: jeder erwachſene Mann muß unentgeltlich dreißig Tage arbeiten; dafür ſind ge⸗ wiſſe Steuervergünſtigungen mit der Bevölkerung ausge⸗ macht worden. Unter den Eingeborenen iſt ein gewiſſer Jomatau en Jekoy dafür bekannt, daß er großen Einfluß auf ſeine Landsleute beſitzt. Um dieſen etwas unſicheren Kanto⸗ niſten für ſich zu gewinnen, hat die Regierung den Brauſe⸗ kopf als bezahlten Unteraufſeher beim Straßenbau an⸗ geſtellt. Eines Tages— es iſt der 17. Oktober 1910— ſetzt es zwiſchen den Arbeitern und dem Aufſeher Hollborn Zwi⸗ ſtigkeiten. Ein Eingeborener benimmt ſich beſonders un⸗ botmäßig. Hollborn meldet ihn dem Regierungsrat, Be⸗ zirksamtmann Boeder. Boeder hat ſchon lange Erfahrung im Kolonialdienſt. Bei den Schwarzen in Afrika hat er ſich Reſpekt zu verſchaffen gewußt. Er verurteilt den auf⸗ 2 — troffen, ſinkt Boeder zu Boden; dann trifft ihn ein Kopf⸗ ſchuß Jomataus tödlich. Seine Kühnheit hat Leben gekoſtet. Doch die Rachſucht der Eingeborenen iſt noch nicht be⸗ her und entſtellen ihn mit zahlreichen Meſſerſtichen; einer in einen Blutrauſch verſetzt, ſuchen ſie weitere Opfer. Sekretär Orauckmann flieht und verſucht, in eiligem ihm krachen drei Schüſſe. Er iſt nicht getroffen und ſchwimmt zum Boot hin; aber im Waſſer erreicht ihn die Meute, und zahlreiche Meſſerſtiche treffen ihn, bis er ſter⸗ bend unterſinkt. Die beiden Diener, die ſich in Boeders Begleitungen befunden haben, fliehen ins Dickicht und ent⸗ kommen ihren Verfolgern. Pater Gebhard will das Haus verlaſſen; da ſtarrt ihm ein Flintenlauf entgegen. Aber als ſtände er unter einem beſonderen Schutz des Himmels, verſagt das Gewehr. Der Schütze legt ein zweites Mal auf ihn an; wieder geht der Schuß nicht los. Da werfen ſich eingeborene Frauen vor den Pater. Mit ihrem Leib ſchützen ſie den Mann, den ſie verehren, weil er ihr Wohltäter iſt. Andere Eingeborene haben ſich inzwiſchen auf Holl⸗ born und Häfner geſtürzt, die in das Boot geflüchet ſind. Hollborn verſucht, ſich mit ſeinem Revolver die Angreifer vom Leibe zu halten; unter einem Hagel von Meſſerſtichen bricht er zuſammen. Häfner wird niedergeſchoſſen. Zum Widerſtand entſchloſſen In dieſer gefährlichen Lage verliert ein Mann nicht den Kopf und organiſiert einen Widerſtand bis zum äußerſten, der Regierungsarzt Medizinalrat Dr. Girſchner. Auf die Kunde vom Aufruhr in Jekoy beſchließt er, ſich mit ſeiner Frau, die ihn unter allen Umſtänden nicht allein laſſen will, an Ort und Stelle zu begeben. Sie be⸗ ſteigen ein Fahrzeug, und als ſäſſigen Eingeborenen zu zehn Stockhieben. Die Strafe wird an dem Schuldigen vollſtreckt. Am nächſten Morgen iſt die Bevölkerung in Aufruhr. 8 Wahrſcheinlich iſt das Urteil nur der äußerliche Anlaß für die Eingeborenen, ſich gegen die Europäer aufzuleh⸗ nen; es iſt anzunehmen, daß ſie ſchon längſt von Jomatau hierzu angeſtachelt worden ſind. Jedenfalls legen ſie die Arbeit nieder und bedrohen den Aufſeher Hollborn und den Wegebaumeiſter Häfner. Dieſe retten ſich vor ihrer Wut durch Flucht in die Miſſion. Hier werden ſie mit Pater Gebhard feſtgehalten. Die Kunde vom Aufſtand wird ſofort dem Bos irks⸗ amtmann überbracht. Er telephoniert den Gouverne⸗ mentsſekretär Brauckmann aun und fährt mit ihm, zwei Dienern und fünf Mann Bootsbeſatzung an dit Lan⸗ dungsſtelle von Jekoy, die dicht bei der Niederlaſſung der Katholiſchen Miſſion liegt. Gleichzeitig mit ihnen trifft auch der Pater Superior ein, und man berät die Lage. Alle anweſenden Europäer machen Boeder darauf aufmerkſam, daß die Eingeborenen in ihrer Erbitterung höchſt gefährliche Gegner ſeien und warnen ihn, ſich jetzt in ihre Nähe zu begeben. Aber Boeder kennt nur eins, ſeine Pflicht, und unerſchrocken ſetzt er ſeinen Weg in Richtung der drohenden Menge fort. Er glaubt, auch hier wie in Afrika durch perſönliche Tapferkeit die Leute ein⸗ ſchüchtern zu können und tritt ihnen entgegen. Plötzlich blitzen Schüſſe auf Zweihundert Meter hat er ſich ſchon vorgewagt; da, als er auf dem„Jänepei“ genannten Platz angelangt iſt, Auf den Inſeln Deutſch⸗Neu⸗Guineas herr ſchte ſchon vor dem Kriege reges Treiben. blitzen plötzlich Schüſſe auf. Von zwei Bauchſchüſſen ge⸗ ſie das Regierungsboot mit der Flagge vor Jekoy ſehen, ent⸗ decken ſie zwei Kandes, deren Inſaſſen ihnen lebhaft zuwin⸗ ken, die beiden Patres, die mit Mühe dem Tode entronnen ſind, Von ihnen erfahren ſie, was ſich in Jekoy abgeſpielt hat. Dr. Girſchner fährt in die Kolonie zurück. Dort verbreitet die Schreckenskunde von dem Blut⸗ bad in Jekoy Entſetzen und Be⸗ ſtürzung. Wie ſoll Dr. Girſch⸗ ner den. tand der Kolonie gegen die Aufſtändiſchen orga⸗ niſieren? Es ſtehen ihm nur fünfzig Polizeibeamte zur Ver⸗ fügung; die Kolonie hat aber eine Ausdehnung von zwei Kilometern. An vielen Stellen iſt das Gelände durch Schuppen und kleine Häuſer ſo ſchwer zu überſehen, daß es dem Feind leicht ſein muß, ſich heranzu⸗ ſchleichen. Die Zahl der Auf⸗ rührer ſchätzt Dr. Girſchner auf fünfhundert Mann. Sein Waf⸗ fenarſenal umfaßt hundert Ka⸗ rabiner; mit dieſen rüſtet er die treuen Eingeborenen aus. Dann ſendet er in der Nacht noch Briefe an alle Häuptlinge und fordert ſie auf, mit allen . waffenfähigen Männern in die Kolonie zu kommen. Es iſt ein Wagnis zu hoffen, daß die Häuptlinge eher ſeinem Ruf folgen, als ſich den auf⸗ ſtändiſchen Landsleuten anſchließen; aber das Wagnis ge⸗ lingt, Dr. Girſchners Vertrauen auf die Häuptlinge recht⸗ fertigt ſich glänzend: ſie alle kommen am nächſten Tag und an den folgenden Tagen mit ihren Leuten in die Kolonie und ſtellen ſich ihm zur Verfügung.(Das iſt ſicher ein ſchöner Beweis dafür, daß die deutſche Kolonialverwal⸗ tung auf dem richtigen Wege in der Behandlung der Ein⸗ geborenen war.) Nächtlicher Kleinkrieg in Jeloy Die Aufſtändiſchen verſuchen in der Folgezit mehr⸗ mals, ſich durch nächtliche Ueberfälle auf das Haus des Bezirksamtmanns in den Beſitz von Gewehren zu ver⸗ ſetzen. Sie zerſtören den Hausrat, erbeuten aber nichts. Außer den Häuptlingen und ihren Leuten, die alle Stammesfeindſchaften vergeſſen haben, um einmütig Dr. Girſchner beizuſtehen, gewinnt er noch folgende Bundes⸗ geuoſſen: die katholiſchen Orte Nöt und Aual ſtellen ſich ihm zur Verfügung. Auch der proteſtantiſche Miſſionar Hugenſchmidt unterſtützt Or. Girſchner durch Wort und Tat. Dann führt Dr. Girſchner eine Bewaffnung der zu⸗ verläſſigen Eingeborenen durch: jeder erhält ein langes Haumeſſer und fünfzehn einer Landſchaft zuſammen einen Jarabiner. Von Beamten leben nur noch Polizeimeiſter Kammerich und Landmeſſer Dulk. ö Die Eingeborenen jeder Landſchaft dürfen ſich ſelbſt einen Führer wählen und ziehen nachts auf Wache. Es eutwickelt ſich ein nächtlicher Kleinkrieg: Jekoy⸗Leute um⸗ ihn das friedigt: wütend fallen ſie über den Leichnam Boeders hackt ihm den Unterarm ab, und, durch den einen Mord Lauf das Boot an der Landungsſtelle zu erreichen. Hinter Am 19. Ok⸗ tober ſenden die Jekoy eine Bo⸗ tin und laſſen Dr. Girſchner ihre Forderun⸗ gen verkünden: „Uebergabe ſämtlicher Schießwaffen nebſt Muni⸗ tion; dann ſoll niemand von der Kolonie et⸗ was geſchehen.“ Dr. Girſch⸗ ner lehnt dieſe Bedingungen natürlich ab und ſtellt ſeine Gegenforde⸗ rungen auf: „Auslieferung aller Schuldi⸗ gen, aller Schießwaffen und der Lei⸗ chen.“— Am 20. Oktober ſchickt der Halb⸗ ſpanier Villa⸗ gon ein Schrei⸗ ben aus Jekoy an Dr. Girſch⸗ ner und bittet ihn im Auftrag des Häuptlings, dieſem alle Waffen auszuliefern, widri⸗ genfalls die Weißen es alle mit dem Tode büßen müßten. Dr. Girſchner beantwortet die Aufforderung überhaupt nicht. Am andern Tag werden die Leichen der Ermordeten auf der See treibend aufgefunden und können ur letzten Ruhe beigeſetzt werden. Der Schlußakt der Tragödie Dr. Girſchners energiſches Auftreten erweiſt ſich als richtig und hat den Erfolg, daß er die Kolonie verteidigen kann, bis die Marine eingreift und den Aufſtand nieder⸗ ſchlägt. Die Aufrührer werden gefangengenommen, Und am 22. Februar 1911 beginnt im(iKaiſerlichen Bezirksamt zu Ponape der letzte Akt der Tragödie: ſechs⸗ unddreißig Eingeborene haben ſich für die Ermordung Boeders, Brauckmanns, Hollborns, Häfners und der fünf Mortlockleute vor dem Gericht zu verantworten. Das Protokoll über dieſe Gerichtsverhandlung füll allein einen ganzen Aktenband; mit ſolcher Sorgfalt iſt die Verhandlung durchgeführt und aufgezeichnet worden. Man kann dieſe Blätter nicht ohne Erregung durch⸗ leſen, denn wenn der Bericht auch in ſachlicher Protokoll⸗ ſprache abgefaßt iſt, er dünkt einen mit Blut geſchrieben. Die entſetzlichen Vorgänge des 18. Oktober finden hier ihren Niederſchlag im Buch der Juſtiz. Als gegenwärtig werden verzeichnet: Baumhaus auf Neu⸗Guineg. Aufnahmen: v. Pleſſen(Mauritius) Scherl⸗Bilderdienſt— M. 1. Herr Bezirksamtmann, Regierungsrat Dr. Kerſting, 2. Herr Pater Gebhard, 3. Herr Regierungsrat Medizinalrat Girſchner, 4. Herr Miſſionar Hugenſchmidt, 5. Herr Korvettenkapitän Habenicht, Kommandant S. M. S.„Planet“, 6. Herr Pater Präfekt Venantius, 7. Herr Peterſen, Leiter der Ponape⸗Agentur der Ja⸗ luitgeſellſchaft, i 8. Herr Gouvernementsſekretär Schoenleber. Die Angeklagten ſind meiſt geſtändig. Der Haupttäter Jomatau will zwar nicht zugeben, daß er der Anſtifter des ganzen Aufruhrs iſt. Für ihn war die Tat ein„Krieg gegen die Weißen“, und daß dieſer Krieg gegen die Weißen ihr Recht ſei, das iſt die Formel, auf die die Ver⸗ teidigung der meiſten Angeklagten gebracht iſt. Die Beiſitzer geben ſich Mühe, die Schuld jedes einzel⸗ nen reſtlos aufzuklären. Mit großer Gewiſſenhaftigleit wird zwiſchen ihnen die Frage erörtert, ob die Eingebo⸗ renen, die nicht getötet haben, ſondern nur auf ſchon Tole mit ihren Meſſern eingeſtochen haben, den Mördern gleich⸗ zuſetzen ſind. Eine lebhafte Auseinanderſetzung entſpinnt ſich auch über die Art der Vollſtreckung der Todesſtrafe, Erſchießen oder Erhängen. Man will berückſichtigen, daß die Leute die Morde nicht aus niederen Motiven begangen haben, ſondeen einer Idee folgten, die ſie beherrſchte. Gerechtigkeit muß ſein, und die übrige Bevölkerung, mit der man weiter zuſam⸗ menleben muß, wird Verſtändnis dafür haben, daß die Regierung Mörder mit dem Tode beſtraft; Erhängen gilt aber als beſonders ſchimpflich und könnte daher Anlaß zu 1 Feindſeligkeiten ſein, die man doch vermeiden möchte. i Nach langen Vernehmungen und gründlichen Bera⸗ tungen wird das Urteil am 24. Februar verkündet. Und wie ein knappes Telegramm in den Akten den Anfang des Dramas in Jekoy darſtellte, ſo bildet jetzt ein kurzer Bericht ſeinen Schlußpunkt, ein paar inhalts⸗ ſchwere Zeilen: Fünfzehn Mörder ſind auf Grund des Urteils vom 24. Februar am 24. Februar, 4 Uhr nachmittags, ſtand⸗ rechtlich erſchoſſen worden. Alle übrigen Aufſtändiſchen vierhundertſechsundzwanzig Menſchen, ſind nach Jap ver⸗ bannt worden. Faſt alle im Beſitz der Eingeborenen be⸗ ſchleichen das Lager, Schüſſe wechſeln hin und her. findlichen Gewehre ſind abgeliefert.“ (Fortſetzung folgt) zhütze — 2 re r —————