für unt ten lehr und Aus⸗ tun⸗ von Die und lung An trafe Zu⸗ lden, elten men, necht ers ichen man hak⸗ noch Aus⸗ ihte aus imal bei teren hen; zärts be⸗ Rr. 260(2. Blatt). Neckar Bote Donnerst ig, 5. November 1936 Die Betriebsgemeinſchaft. Die Aktion der Unfallverhütung. Berlin, 4. November. Als Abſchluß der gegenwärtigen Tagung der Reichs⸗ betriebsgemeinſchaft Eiſen und Metall, zu der ſich die Be⸗ lriebsführer der Metallbetriebe, die Berliner Amtswalter der DAß und Abordnungen aus dem Reich zuſammenge⸗ ſunden hatten, fand in der feſtlich geſchmückten Deutſch⸗ landhalle eine Großkundgebung ſtatt. Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaſt, Wilhelm Jäzoſch, wies auf die Wichtigkeit von Schutz und Si⸗ cherheit in den Betrieben der Metallinduſtrie hin. Die Ak⸗ tion der Unfallverhütung habe heute im ganzen Reich ihren Anfang genommen. Alle Betriebe würden für die Unfallſicherheit nachgeprüft, um die Vorausſetzungen dafür zu ſchaffen, die furchtbare Geißel der Betriebsunfälle her⸗ abzudrücken und möglichſt zu beſeitigen. Staatsrat Rudolf Blohm⸗Hamburg ſprach über Zweck und Sinn der Tagung. Sie ſolle ein geſundes Gemeinſchaftsgefühl unter allen arbeitenden deutſchen Menſchen wecken und ſtärken. 75 Prozent der Betriebsunfälle ſeien nicht maſchinen⸗ ſondern menſchenbedingt. Dieſe erſchütternde Zahl bedeute aber zugleich, daß ſie vermeidbar ſeien. Aus dieſer Er⸗ kenntnis ſeien Richtlinien hervorgegangen, die jetzt auf den e und auf den Einzelbekrieb übertragen werden müßten. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hob dann unter den großen Leiſtungen des Nationalſozialismus in den dreiein⸗ halb Jahren ſeit der Machtergreifung zunächſt die Neufor⸗ mung des deutſchen Menſchen hervor. Eine andere große Errungenſchaft der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung iſt die fortſchreitende Verwirklichung des Gedankens der Be⸗ triebsgemeinſchaft. Unternehmer und Arbeiter ge⸗ hören zuſammen. Wo 19 000 Arbeiter beſten deutſchen Bluts ſchaffen, muß es für den Betriebsführer eine Ehre ſein, an ihrer Spitze zu ſtehen. Der Betrieb muß eine Ka⸗ meradſchaft auf Gedeih und Verderb bilden. Am Schluß ſei⸗ ner von ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen Rede betonte Dr. Ley die Vereinbarkeit, ja die Zuſammengehörigkeit von idealiſtiſcher Geſinnung und geſundem Wirtſchaftsdenken. Hochofen von Anno dazumal Von glücklichen Leuten und ihrem rauhen Gewerbe. „Sie wiſſen nichts von Mißwachs, von Honigtau, von Hagel, von Hitze oder Dürre, von Würmern, Schnecken, Mäuſen noch von anderem Unglück, welches dem Land⸗ mann widerfährt. Ihre Ware iſt keinem Verderb unter⸗ worfen und ſo angenehm, daß ſie mehrenteils entboten wird und ſie noch gute Worte dazubekommen. Gebrauchten ſie nicht nur noch eine Art von Praecaution, ſo daß ſie nur ein wenig acht zu geben haben, wenn ſie kreditieren, ſo hätten ſie den erſten Grad der Glückſeligkeit des Lebens, welches in einigen Büchern von Utopia beſchrieben wird.“ So ſchrieb Geheimrat von Münchhauſen, als er den Pächtern der alten Hochöfen in Blankenburg die Pacht erhöhen wollte. Ungetrübt dürfte jedoch die Glückſeligkeit der Hüttenbeſitzer und ⸗pächter von ehemals nicht immer gewefen ſein. Nicht nur, daß der Landesfürſt, ſofern er die Wichtigkeit der Eiſeninduſtrie erkannte, ihre Bevormun⸗ dung bisweilen ſehr weit trieb. Drohte doch 1696 noch in Naſſau die Todesſtrafe„boshaften Geſellen“, welche die Hütten⸗ und Schmiedekunſt,„worinnen des ganzen Landes einzige Wohlfahrt beruhet“, außer Landes betrieben. Bei der Unſicherheit der politiſchen Verhältniſſe bildeten die Hütten auch nicht ſelten ein erwünſchtes Objekt für die Zerſtörungswut feindlicher Soldaten. So berichtet die Chronik, daß im Dreißigjährigen Krieg Söldner des be⸗ rüchtigten Herzogs Ehriſtian des Tollen von Dänemark das Hochofenwerk bei Andreasberg völlig zerſtörten. Die alten Eiſenhütten ſtellten oft auch Anlagen dar, deren Betriebsſicherheit, Leiſtungsfähigkeit und Wirt⸗ ſchaftlichkeit ſehr zu wünſchen übrigließen. Die Perſonen⸗ frage ſpielte eine erhebliche Rolle. Zwar machte die Füh⸗ rung der alten Hochöfen, wenn ſie nach dem Anblaſen in normalem Betrieb waren, im allgemeinen nicht die Schwierigkeiten, die ſich bei den Rieſenöfen von heute er⸗ geben können. Der Meiſter mußte aber bei der Eigenart eds damaligen Betriebes energiſch und geiſtesgegenwärtig ſein und ſeine Leute gut in der Hand haben. Betriebs⸗ unfälle konnten leicht vorkommen. Die älteſten Eiſenſchmelzer waren meiſt Hörige(Liti), betrieben indes ihr Gewerbe ſelbſtändig. Sie brannten vielfach auch ſelbſt die Kohlen und erinnerten in ihrer ganzen Lebensweiſe an die Köhler. Im Vergleich mit ihnen beſaßen die Eiſenſchmiede eine ſozial weſentlich ge⸗ hobenere Stellung. Mit der techniſchen Entwicklung des Eiſenhüttenweſens beſſerte ſich aber auch die Lage der Schmelzer und ſonſtigen Hochofenarbeiter. Der Eiſen⸗ ſchmelzer war daher auch in einem alten Hochofenwerk die wichtigſte Arbeitskraft. Aus ſeinem Beruf gingen die Weiſterknechte und Betriebsleiter der alten Hütten hervor. Die Schmelzer mußten die Windſtärke der großen, zumeiſt durch Waſſerkraft angetriebenen ledernen Blaſebälge regeln, dieſe inſtand halten, die Schlacke entfernen und das aus dem Erz geſchmolzene Eiſen abſtechen. Ein Ueberfluß an Arbeitskräften beſtand zumeiſt nicht, ſo daß die Leute ſich ſputen mußten, wenn ſie während der Betriebsperiode des Ofens ihrer Arbeit nachkommen wollten. So wird be⸗ richtet, daß an einem der alten Eifeler Hochöfen das ganze Perſonal aus einem Meiſter, der die Arbeit des Schmel⸗ zers verrichtete, einem Stechknecht, der ihn beim Abſtich unterſtützte und auch ſonſt zur Hand ging, und zwen Auf⸗ gebern beſtand, welche den Ofen in regelmäßigen Abſtän⸗ en mit Erz und Kohle verſorgten. Die Aufgeber wurden auch Gichter genannt. Bei größeren und rentableren Be⸗ trieben kamen natürlich mehr Hilfskräfte, Knechte oder Tagelöhner hinzu. So gab es bei manchen alten Hoch⸗ öſen ſchon beſondere Former, die ſich mit der Herſtellung der Gußformen beſchäftigten, Schmiede, ſofern mit dem Hochofen ein Hammermerk verbunden war, und gelegent⸗ lich auch Korbmacher für die Anfertigung der bei der Be⸗ ſchickung benötigten Körbe. 5 Die Kontrolle über die Rohſtoffe und Erzeugniſſe und die ſonſtige kaufmänniſche Führung des Betriebes war, wenn ſie überhaupt eine beſondere Arbeitskraft bedingte, Aufgabe des Hüttenſchreibers, der am Wochenende das er⸗ zeugte Eiſen wog und die Löhne zahlte. Gelegentlich ſtockte auch mit den Abſatzmöglichkeiten der Betrieb, und die Rohſtoffe wurden aufgearbeitet. ä ²˙— Faſt 2 einhalb Millionen Kraftfahrzeuge. 8 Das Statiſtiſche Reichsamt veröffentlicht ſoeben das Ergebnis der Zählung der Kraftfahrzeuge in Deutſchland vom 1. Juli 1936. Die außerordentliche Zunahme der Kraft⸗ fahrzeuge iſt ein Beweis für die Richtigkeit unſerer ſtaa lichen Verkehrspolitik. i Am 1. Juli 1936 wurden faſt 2 einhalb Millionen Kraftfahrzeuge in Deutſchland gezählt und zwar 2474 591 Fahrzeuge geglen 2157811 am 1. Juli 1935; dies bedeutet eine Zunahme von 316 780 Kraftfahrzeuge in einem Jahr. Bei der Zählung wurden alle Arten von Kraftfahrzeugen erfaßt; u. a. auch die Krafträder. Seit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus iſt der Beſtand an Kraft⸗ fahrzeugen um faſt 800 000 Einheiten geſtiegen. ö Dieſe günſtige Entwicklung iſt lediglich auf die ſtaat⸗ lichen Maßnahmen zur Förderung der Wotoriſierung zu⸗ rückzuführen. Durch die ſchon 1933 erlaſſenen Geſetze über Steuerfreiheit für neue Perſonenwagen und Krafträder, die Möglichkeit der Steuerablöſung für gebrauchte Fahrzeuge und Steuerbefreiung für Erſatzbeſchaffung hat der deutſche Kraftſahrzeugverkehr dieſen rieſigen Aufſchwung genommen. Dazu kommen noch die Erleichterungen für die Anſchaffung von Kraftfahrzeugen durch Gewerbebetriebe im Einkommen⸗ ſteuergeſetz vom Oktober 1934. Im gleichen Jahre trat dann noch die Reichsſtraßen⸗Verkehrsordnung in Kraft, wodurch endlich mehr als 1000 Polizeiverordnungen der ehemaligen Länder aufgehoben wurden und die ſo dringend notwendi⸗ gen klaren Verhältniſſe geſchaffen. Durch die erreichte Einheitlichkeit der Verkehrspolitik wurde die Förderung der deutſchen Verkehrswirtſchaft weiter⸗ getrieben. Der deutſche Straßenbau und die Straßenver⸗ waltung wurden unter dem Generalinſpektor für dasStraßen⸗ weilen zuſammengefaßt. Dadurch haben unſere Kraftfahrer die Sicherheit, daß die deutſchen Verkehrsſtraßen immer mehr der Schnelligkeit der Kraftfahrzeuge angepaßt werden und auch wir in unſerem Grenzlande Baden können die Erfolge der einheitlichen Leitung überall beobachten. Was iſt doch gerade im Straßenbau auch bei uns in den letzten Jahren alles geleiſtet worden. Erwähnt ſei noch die geſunden Wettbewerbsverhältniſſe in der Kraftfahrzeugwirtſchaft durch eine freiwillige Markt⸗ regelung für die deutſche Induſtrie, eine Neuordnung des Kraftfahrzeughandwerks und die Vegelung des gewerblichen Güterverkehrs durch das Geſetz vom 256. Juni 1935, wodurch der ungeſunde Wettbewerbskampf zwiſchen Reichsbahn und Ferntransport beendet wurde. Der Beſtand am 1. Juli belief ſich im einzelnen auf 1181081 Krafträder, 945 085 Perſonenwagen, 270 992 Laſt⸗ kraftwagen, 47 428 Zugmaſchinen, 15567 Kraftomnibuſſe und 11 438 ſonſtige Kraftfahrzeuge. Die erhöhte Verkehrsdichte erreichte, daß die Kraftfahrzeugerzeugung in Deutſchland von 300 Will. RM. des Jahres 1932 auf mehr als eine Milliarde RM. ſchon 1934 geſtiegen war und die Induſtrie ihre Belegſchaften verdreifachen konnte. ieee Jetzt herrſcht der Herbſtkohl Seine geſundheitliche Bedeutung und Verwertungsmöglich⸗ keiten. Der Sommer iſt zu Ende und damit auch die Haupt⸗ gemüſezeit. Jetzt herrſcht der Herbſtkohl, der zurzeit in gro⸗ ßen Mengen auf dem Markt iſt und bei angemeſſenen Prei⸗ ſen ein vielſeitiges Nahrungsmittel darſtellt. Auch zur häus⸗ lichen Vorratswirtſchaft eignet er ſich bei ſeiner mannigfal⸗ tigen Verwertbarkeit. Er macht die Hausfrau unabhängig von der Verſorgung mit friſchen Gemüſen, eignet ſich zur Aufbewahrung und zur Sauerkrautherſtellung. Jede vor⸗ ausſchauende Hausfrau wird ſich daher mit den jetzt am Markt befindlichen Kohlmengen umſo lieber eindecken, als der ſpäter zur Verfügung ſtehende Winterkohl wahrſcheinlich in nicht ſo reichen Mengen vorhanden ſein wird. Die tüchtige Hausfrau verſteht es, den Kohl in immer neuen Zubereitungsarten vorzuſetzen. Im Herbſt und Win⸗ ter iſt der Kohl eine der wichtigſten, wertvollſten und bil⸗ ligſten Vitaminquellen. In ſeiner Schrift„Der Vitamingehalt der deutſchen Nahrungsmittel“ erklärt Prof. Scheunert, Leipzig, daß junge Menſchen ohne die Vitamine A, B und CR nicht wachſen können und daß ohne ſie die Wider⸗ ſtandsfähigkeit des Körpers gegenüber Krankheiten aller Art eine Verminderung erfährt. Im Weißkohl(Weißkraut, Kap⸗ pes) findet man Vitamin B und einen ſehr hohen Vitamin C-Gehalt. Ein anderer Ernährungsphyſiologe Prof. Hart⸗ mann, Heidenheim, berichtet in der Münchener Mediziniſchen Wochenſchrift:„Weißkraut hat den höchſten Ge⸗ halt an Vitaminen aller Art“. Natürlich dürfen dieſe wertvollen Stoffe nicht durch falſches Kochen zerſtört werden. Die Vitamine ſind luft⸗ und lichtempfind⸗ lich und teilweiſe auch waſſerlöslich. Der Kohl darf daher nur gedämpft oder im eigenen Saft in feſtgeſchloſſenem Topf gedünſtet werden. Auf dieſe Weiſe bleiben die Aroma⸗ ſtoffe dem Kohl vollkommen erhalten. Weiſt der Kohl beim Kochen ein ſtrenges Aroma auf, ſo läßt ſich dies bedeutend mildern, wenn wan das ſich am Deckelinnern abſetzende Kondenzwaſſer, welches die ſtark äthe⸗ riſchen Oele enthält, abwiſcht. Hilft das noch nicht, ſo emp⸗ fiehlt ſich ein Abwellen des Gemüſes. Beſſer aber iſt es, den Kohl mit Hammelfleiſch zuſammenkochen, da das Hammelfleiſch den Kohldunſt in einen aromatiſchen Duft ver⸗ wandelt, der eine wohlſchmeckende Mahlzeit verſpricht. Leider iſt aber der Weißkohl das Gemüſe, das die meiſten Frauen nur mit Hammelfleiſch zu kochen verſtehen, ob es nun zuſammengekocht mit Hammelfleiſch geſchieht, ob ſie Schmor⸗ kohl mit Hammelkeule vorſetzen oder Hammelkoteletts mit Krautſalat. Faſt immer wird der Weißkohl in Verbindung mit Hammelfleiſch zubereitet. Die Hausfrau, die Weißkohl nur immer mit Hammel⸗ fleiſch vorſetzt, darf damit ihrem Manne natürlich nur alle paar Wochen einmal kommen. Es gibt aber auch noch genug andere Zubereitungsarten, die der Hausfrau einmal in Er⸗ innerung gebracht werden müſſen und die ſo abwechſlungs⸗ reich ſind, daß man den Kohl ſogar mehrmals in der Woche kochen kann, ohne daß er von der Familie abgelehnt wird. Zum Beiſpiel Kohlſuppe mit Kartoffelſtücken. Kohlſalat zu Kartoffelllößen, Kohlgemülſe mit Bechamellkartoffeln, Kohl⸗ rouladen, Kohlauflauf, Kohlpüree, Kohlſuppe, Kohlſalat, Krautwickel u. a. Und dann das Sauerkraut nicht vergeſſen! Ueber⸗ einſtimmend berichten die modernen Aerzte und Ernährungs⸗ wiſſenſchaftler auch von dem Vitaminreichtum des Sauer⸗ krautes, ſeinem für die Blutbildung ſo wichtigen Gehalt an Mineralfalzen und Eiſen, dem für die Knochenfeſtigung nicht minder bedeutungsvollen Kalkgehalt und den vielen guten Eigenſchaften der in zuträglicher Form und in gutem Ver⸗ nis vorhandenen Milchſäure. Die neuere Ernährungs⸗ lehre empfiehlt immer mehr den Genuß von rohem Sauer⸗ kraut. Sauerkraut ſoll man immer friſch einkaufen und vor dem Kochen nicht tagelang ſtehen laſſen. Es ſoll niemals ge⸗ waſchen oder ausgedrückt werden, weil dadurch ein Teil der Milchſäure und der Vitamine verloren geht. Sauerkraut iſt kraft ſeiner Gärung ein reines, natürliches, keiner Säuerung bedürftiges Nahrungsmittel. Es ſoll heiß aufgeſetzt werden, damit es ſeine ſchöne helle Farbe behält. Es wird in einem nicht zu kleinem Topf gekocht, nachdem es vorher mit einer Gabel aufgelockert worden iſt. 4 Kalender— auf altaziekiſch Ein bemerkenswertes Licht auf die hohe Kulturſtufe der alten Mexikaner wirft eine ſeltſame Bilderhandſchrift aus dem Jahre 1519, die von dem Abgeſandten des mexi⸗ kaniſchen Kaiſers Montezuma II., dem Sieger der Schlacht von Tabasco, Ferdinand Cortez, als Gaſtgeſchenk über⸗ reicht wurde. Cortez brachte ſie nach Spanien und über⸗ reichte ſie Kaiſer Karl V. Später gelangte das Kleinod nach Wien, wo es lange Zeit als große Seltenheit in der Nationalbibliothek aufbewahrt wurde. Erſt in neueſter Zeit iſt es dem Direktor des Muſeums für Völkerkunde in Wien, Profeſſor Röck, nach jahrelanger Arbeit gelun⸗ gen, die Inſchrift zu enträtſeln. Dabei ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen aſtronomiſchen Text handelt. Ein ſchreitendes, ſchräg geſtelltes Viereck mit bunten Streifen berſinnbildet das Licht. Die gewählten Farben entſpre⸗ chen den ſymboliſchen Farben der Himmelsrichtungen. Recht ſchwierig war es, die bildlichen Darſtellungen dem Sinne nach zu deuten, da ſie zugleich Zahlengrößen in chriffrierter Form ſind. Der Gelehrte fand, daß es ſich dabei um die eigentümlichen Kalenderberechnungen der alten Mexikaner handelt. Schließlich ließ ſich auch heraus⸗ finden, in welcher Richtung die bildlichen Darſtellungen zuſammenzufügen ſind. Nach ſiebenjähriger Arbeit kam man nun zu dem Er⸗ gebnis, daß ein altes, anſcheinend für Prieſter beſtimmtes Juch vorliegt. Die Verfaſſer der Inſchrift ſcheinen An⸗ hänger des Gottes Quetzeoatl geweſen zu ſein, die einem gewiſſen Erlöſerglauben huldigten. Der mexika⸗ niſche Kalender ſelbſt beruhte auf ſehr genauen aſtrono⸗ miſchen Berechnungen. Aus der Inſchrift ergibt ſich, daß die alten Mexikaner neben dem Mondjahr ein zweites Jahr kannten, das ſich nach der Wiederkehr der Venus⸗ konſtellationen richtete. Die aſtronomiſchen Kenntniſſe der 1210 Mexikaner dürften mindeſtens 12 000 Jahre zurück reichen. b Die 17. Reichstagung des Volksbundes Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge in Köln. Die Kundgebung in der großen Halle im Rhein⸗ park. Vor einem großen Lorbeerkranz haben Angehörige der Wehr⸗ macht mit ihren Fah⸗ nen Aufſtellung genom⸗ men. Weltbild(M). .—— r Pflanzen halten den Lebensrekord Wie alt wird der Menſch?— Raubvpögel leben länger als Raubtiere. Seitdem die Menſchen nicht mehr durchſchnittlich nur 30 bis 35 Jahre alt werden, wie noch die Römer der Antike, ſondern dank ärztlicher Kunſt und beſſerer Hygiene zumeiſt das 60. Lebensjahr(im Durchſchnitt gerechnet!) er⸗ reichen, übertreiben ſie gerne die Möglichkeiten ihrer Lebensdauer bedeutend. Häufig lieſt man von Greiſen, die 150, 160, ja ſogar 190 Jahre alt geworden ſein ſollen. Das ſind aber, wie die in dieſer Hinſicht unbedingt beweis⸗ kräftige Statiſtik zeigt, Fabeln! Die wirkliche Grenze für das menſchliche Leben liegt um das hundertſte Jahr her⸗ um, das auch nur in den ſeltenſten Fällen erreicht wird. Allerdings iſt der Menſch mit dieſer Leiſtung ein rechter Stümper, ſtellt man die Lebensdauer vor allem einiger Pflanzen gegenüber. So werden Zypreſſen bis 5000 Jahre alt, Eiben bringen es noch auf 3000 Jahre, Zedern und Kaſtanien auf 2000. Die bei uns vor allem heimiſchen Eichen, Buchen und Linden können auch mit einer recht ſtattlichen Zahl aufwarten, nämlich mit 1000 Jahren. Eſchen und Pappeln rücken mit 700 Jahren ſchon unter die Tauſendjahrgrenze. Roſen zeigen mit über 400 Jahren eine zähe Lebenskraft. Laubbäume übertreffen bei weitem Nadelbäume: Kiefern, Fichten und Tannen bringen es „nur“ bis auf 400 Jahre. Dann folgt ein jäher Abſturz zum Weinſtock mit 130 und in etwa menſchliche Regionen zur Silberwurz mit 108 Jahren. Unter dem Menſchen ſtehen Alpenveilchen, Heidekraut und Heidelbeeren mit 60, 40 und 25 Jahren. Das iſt eine nur kleine Auswahl aus dem Pflanzen⸗ reich, die aber zeigt, daß die Tierwelt es bei weitem nicht ſo lange auf der ſchönen Erde aushält. Wenn es auch hier beträchtlich höhere Lebenslängen⸗Leiſtungen gibt als beim Menſchen, ſo etwa bei der Rieſenſchildkröte mit 300 Jahren, ſo iſt doch von da bis zu dem Alter, das die Zypreſſe erreicht, ein überaus beträchtlicher Abſtand. Es iſt alſo beſſer, die Tiere, was das Alter betrifft, lieber unter ſich bleiben zu laſſen. Da kommen Hecht und Ele⸗ fant der Rieſenſchildkröte mit 250 und 200 Jahren am nächſten. Jetzt wiſſen wir auch, weshalb der Elefant ein ſo weiſer Herr iſt; er hat ja Zeit dazu, viel zu lernen. Viele Menſchen erfreuen ſich an den Sprechkünſten des Papageien, der allerdings durch die Papageienkrankheit etwas in Verruf geraten iſt. Sollten ſie einen harmloſen Papagei beſitzen, ſo werden ſie ſich ſicherlich freuen, zu er⸗ fahren, daß ſie recht lange das Vergnügen haben können, ſeine mehr oder weniger angenehmen Lebenswahrheiten oder Ratſchläge zu hören: er wird nämlich bis gegen 150 Jahre alt. Liegt es an der Höhenluft, daß es Raubvögel ſo viel länger aushalten als Raubtiere? Jedenfalls iſt ein bedeutender Abſtand zwiſchen den 110 Jahren der Raubvögel und den 45 Jahren der Bären bzw. 25 Jahren der Tiger und Löwen. Die Nutz⸗ und Haustiere wie Kamele und Pferde mit 45, Rinder und Singvögel mit 25, Schafe und Ziegen mit 15 Jahren ſtehen bedeutend unter dem Menſchen. Auf⸗ fallend iſt der Unterſchied zwiſchen Ameiſenweibchen und - männchen, von denen es die Weibchen auf zwölf Jahre, die Männchen dagegen nur auf zwölf Wochen bringen. Das Tier aber, das wegen ſeiner Lebenskürze ſchon ſym⸗ boliſche Bedeutung erlangt hat, iſt die Eintagsfliege. Es mag ſcheinen, als ob die Natur bei der Verteilung der Lebensdauer an ihre Geſchöpfe ſehr ungerecht vorge⸗ gangen ſei. Es kommt aber nicht auf die Länge des Lebens an, ſondern auf ſeine innere Fülle. Es ſind ganz ver⸗ ſchiedene Maße, mit denen Leben und Erleben zu meſſen ſind. Beſieht man es ſich recht, ſo haben gerade wir Men⸗ ſchen keinen Grund, uns bei der Mutter Natur darüber zu beklagen, daß ſie uns zuwenig Möglichkeiten zur Lebensfülle gegeben habe. Die älteſte Zentralbank der Welt Die Schwediſche Riksbank oder Staatsbank kann ſich rühmen, die älteſte Zentralbank der Welt zu ſein, die ſich noch in aktiver Tätigkeit befindet. Sie iſt im Jahre 1656 von einem in Schweden anſäſſigen Holländer gegründet worden. Der Gründer der Bank, deſſen ſchwediſcher Name Palmſtruch lautete, erhielt das Recht, Banknoten heraus⸗ zugeben; da er aber mehr Noten ausſandte, als er Dek⸗ kung beſaß, geriet er in Zahlungsunfähigkeit. Dieſe Noten, die ſpäter wertlos erklärt wurden, leiteten die erſte regel⸗ mäßige Banknotenausgabe ein. Die Noſe non mflerdam Roman von Paul Hain. 26 Ach nein, Rembrandt hatte den Braten nicht„gero⸗ chen“. An ſeine Schulden hatte er überhaupt nicht ge⸗ dacht, als er den tollkühnen Plan zur Flucht entwarf. Aber Juſtus Vermeulen hatte ein übriges getan, um ſein Mütchen an ihm zu kühlen. Kaum war ihm der Beſchluß des Rates bekannt geworden, daß der Bildankauf noch nicht endgültig beſchloſſen war, ſo hatte er nichts Eili⸗ geres zu tun gehabt, als jedem beiläufig davon zu er⸗ zählen, der es hören oder nicht hören wollte. Beſon⸗ ders in dem Stadtviertel, in dem Rembrandt wohnte, hatte er dafür Sorge getragen, daß„es ſich herum⸗ ſprach“. And auch in einer Form, die der Wahrheit 5 entſprach: Das Bild ſollte überhaupt abgelehnt ein! Die Händler und kleinen Krämer, bei denen Rem⸗ brandt in der Kreide ſaß, horchten auf. Wenn ſie bislang auf die Bezahlung ſeiner Schulden gewartet hatten, ſo hatten ſie dies getan, weil ſie annehmen durften, daß 17 den baldigen Bildankauf alles geregelt werden würde. Auch die Hauswirtin hatte noch für einige Monate rückſtändige Miete zu erhalten. Sie war die erſte, die an dieſem Abend aufgeregt in den Atelier hinaufſtieg, um Bezahlung zu for⸗ ern. Aber von Rembrandt keine Spur! Er hatte ſchon am Nachmittag ſein Atelier verlaſſen gehabt, von Ungeduld getrieben, und ſich im Gehölz bei den Stadtwällen verſteckt gehalten, um dort die Dunkel⸗ heit abzuwarten. 5 Die Wirtin ſchrie Weh und Ach! Sie hatte ſchnell genug feſtgeſtellt, daß Rembrandts geringe Habe an Kleidung aus Schrank und Truhe fehlte. Es gab ein großes Lamento im Treppenhaus, daß die Leute zuſammenliefen, und Rembrandt konnte zufrieden ſein. daß er nichts von dem Krach und der eee eee eee obert. Nach dem Ruin von Palmſtruch kam die Bank unter die Kontrolle der vier Reichsſtände. Anfangs trieb ſie nur gewöhnliche Bankgeſchäfte, bis ſie ſpäter das Recht erhielt, Banknoten herauszugeben, ein Recht, das ſie aber mit anderen Bankinſtituten im Lande teilen mußte. Erſt im Jahre 1903 erhielt die Schwediſche Riksbank das Alleinrecht zur Herausgabe von Banknoten, und von da ab hat ſie ihre gewöhnlichen Bankgeſchäfte aufgegeben, obwohl ſie noch Geldeinlagen zur Verzinſung aufnimmt und Anleihen an Privatperſonen und Unternehmungen gibt. Das Hauptgeſchäft der Schwediſchen Riksbank iſt aber heute immerhin das einer Emiſſionsbank und eines Zen⸗ trums in Schweden, das mit ausländiſchen Valuten han⸗ delt, die Wechſel der Privatbanken rediskontiert, die Wech⸗ ſelkurſe feſtſtellt und die Privatbanken mit den ausländi⸗ ſchen Valuten, die ſie benötigen, verſieht. —— Da ſchmunzelte der Richter Die Köchin Gertrud kam vor fünf Jahren aus Deutſch⸗ land nach London, um— wie ſie den Einwanderungs⸗ beamten erklärte— engliſch zu lernen. Sie hat das mit Erfolg getan und mit ebenſoviel Erfolg ſich bemüht, die Geheimniſſe der engliſchen Küche zu erlernen. Das tat ſie in verſchiedenen Privathaushalten. Als ſie aber einen Dienſt in einem Hotel antrat, fand das Home Office, das engliſche Innenminiſterium nicht ganz mit Unrecht, daß ſie die Bedingungen ihrer Aufenthaltsgenehmigung über⸗ ſchritten und infolgedeſſen umgehend das Land zu ver⸗ laſſen habe. Nun aber hatte inzwiſchen Gertruds molliger Lieb⸗ reiz— oder war es eine ganz engliſch zubereitete Ham⸗ melkeule?— das Herz eines feſchen Gardegrenadiers er⸗ Und als der Polizeirichter gerade das Urteil über Gertrud fällen wollte, daß ſie innerhalb 24 Stunden Groß⸗ britanniens Boden zu verlaſſen habe, erhob ſich der Gardemann Thomas Henry John und erklärte mit vor Entrüſtung bebender Stimme, daß er mit Gertrud inner⸗ halb vier Wochen in den Stand der Ehe treten wolle. Sein Oberſt habe bereits ſeine Genehmigung dazu erteilt; denn es handle ſich bei Gertrud um ein„reſpektables deutſches Mädchen“, und er werde nie und nimmer zulaſſen, daß man ſeine Braut einfach des Landes verweiſe. Der Richter ſchmunzelte und erklärte in Anbetracht der Umſtände von dem Verweis abſehen zu wollen. Aber die vorgeſehene Strafe von drei Pfund könne er Ger⸗ trud nicht erlaſſen.„Wenn's weiter nichts iſt!“ ſagte der Gardiſt John, nun ſchon wieder beſänftigt, zückte drei Pundfnoten, legte ſeinen Arm um Gertrud und ver⸗ ließ mit ihr unter dem beifälligen Schmunzeln der Um⸗ ſtehenden hocherhobenen Hauptes das Polizeigericht. So weit war alles in beſter Ordnung. Aber es ergab ſich, daß der als Heiratstermin angeſetzte Montag, bis zu dem man Gertrud die Aufenthaltsverlängerung ge⸗ währt hatte, mit dem alljährlichen Bankfeiertag zuſam⸗ menfiel, und daß infolgedeſſen eine kleine Formalität, die vergeſſen war, nicht erledigt werden konnte. Denn alle Amtsſtuben hatten an dieſem Tage geſchloſſen. Tiefbekümmert ſaß das Pärchen auf der harten Bank des Standesamtes. Der Beamte zuckte mitleidig die Achſeln— der Gardemann ſtürzte zum Home Office, in der Hoffnung, dort vielleicht doch noch einen dienſttuenden Beamten aufzutreiben— aber vergeblich! Und nun war der Aufenthaltstermin abermals überſchritten, und das Schickſal Gertruds und Johns ſchien beſiegelt. Aber da bewies das Home Office, daß es doch auch ein Herz hat. Es gewährte noch einmal eine„Gnaden⸗ friſt“— und nun, nachdem auch die letzte kleine Forma⸗ lität erfüllt iſt, ſteht zu hoffen, daß der Gardiſt John und die Köchin Gertrud endlich zu ihrem„Happy end“ kommen. Vermiſchtes Kampf den chineſiſchen Analphabeten. In einem Sechsjahresplan will jetzt die chineſiſche Regierung energiſch dem Analphabetentum zu Leibe gehen. In Kur⸗ ſen von drei bis ſechs Monaten Dauer ſoll im Lauf der nächſten ſechs Jahre jeder erwachſene Chineſe wenigſtens die Anfangsgründe der chineſiſchen Schrift lennenlernen. Die Kurſe, die von nun ab im ganzen Land abgehalten werden, ſollen durch den Film ſo produktiv wie irgend möglich gemacht werden. Die Zahl der Analphabeten in China wird auf die ungeheure Ziffer von 200 Millionen geſchätzt, wozu noch 30 Millionen Kinder lommen, die bis⸗ her noch keine Schulerziehung genoſſen haben. Flut derber Schimpfworte hörte, die ſich hintetrücks über ihn ergoß. Kein Wunder, daß in Kürze die Krämer und Han⸗ delsleute aus der Gaſſe zuſammenliefen, ebenfalls in das Atelier ſtürmten, um ſich davon zu überzeugen, daß„der Vogel ausgeflogen war“, und das heilloſe Schimpfkonzert gewaltig vervollſtändigten. And hatte auch dieſer und jener nur ein paar Amſter⸗ damer Gulden für ihn angeſchrieben, ſo wuchſen dieſe jetzt natürlich, da ſich Rembrandt nicht wehren konnte, im Handumdrehen zu reſpektablen Summen an! Einem ausgerückten Schuldner gegenüber konnte man ja allerhand behaupten! Darin war und iſt die Welt ſich immer gleich geblieben. Es war ſchon eine kleine Prozeſſion, die ſich gegen Abend zur Stadthauptwache bewegte und Anzeige er⸗ ſtattete. Cocque hatte Mühe, ſie zu beruhigen. Nun, man werde ein bißchen abwarten und dann noch einmal hin⸗ ſchicken, von Amts wegen“. Vielleicht, daß Rembrandt ſich doch noch einmal einfinde. Er werde ja doch wohl nicht alle Bilder, die noch da hingen, im Stich laſſen. Ruhe, Ruhe, Leute! Nun, es hatte ſich herausgeſtellt, daß der Harmensz Rembrandt ſie wirklich im Stich ließ! Was galten ihm ein paar Bilder, wenn er ſeine Kunſt mit ſich trug — und die Geliebte bereit war, ihm in die Zukunft zu folgen! * Der Hauptmann Cocque nagte an den Lippen. Anter halbgeſchloſſenen Augenliedern blickte er den Senator an. Der Rembrandt zuſammen mit der Jungfer Saskia fort? Er konnte ſich denken, wie dem da zumute war. Des Herrn Senators und Ehrengenerals einzige Tochter, von deren baldiger Heirat mit einem Vermeulen man noch vor kur⸗ zem gemunkelt hatte, auf und davon mit einem armen Teufel von Maler, deſſen Herkunft ſo dunkel war wie die Nacht, die jetzt vor der Wachtſtube hing! Gewiß 15 Eidam 185 dem Geſchmack des Herrn van Uylen⸗ urah. ———————— tf. Vitamin C als Hilfsmittel der Chemie. Chemiker hat beim Präparieren oft mit äußerſt empfinz, lichen Subſtanzen zu tun, die ſich, wenn man ſie mit den üblichen Mitteln behandelt, um ſie in beſtimmter Weise zu verändern, raſch zerſetzen. Dadurch konnten manche ſich intereſſante organiſche Körper bisher noch nicht dar⸗ geſtellt werden. Nunmehr hat Prof. R. Kuhn am Chem ſchen Inſtitut des Kaiſer⸗Wilhelm⸗Inſtituts für medizinische Forſchung zu Heidelberg bei der Unterſuchung gewiſſer Farbſtoffe, deren chemiſche Konſtitution bisher unbekannt war, eine neue Arbeitsweiſe angewandt. Er hat die ſauer⸗ ſtoffentziehenden(reduzierenden) Eigenſchaften des Vitg⸗ mins C, das ſchon bei gewöhnlicher Temperatur in kurzer Zeit ſpezifiſch wirkt und ſich außerdem leicht und voll ſtändig von den entſtehenden empfindlichen Substanzen wieder abtrennen läßt, benutzt, um zu einigen bisher un⸗ bekannten Subſtanzen zu gelangen. Es ſteht zu erwarten, daß man durch die Anwendung dieſer äußerſt milden und ſchonenden Behandlungsweiſe, die mit biochemiſchen Vor⸗ gängen Aehnlichkeit hat, noch zu weiteren bisher unbelann⸗ ken Verbindungen gelangen und damit beſonders in der Erforſchung ſehr empfindlicher Naturſtoffe einen eutſchei⸗ denden Schritt weiterkommen kann. Zwiſchen Glasgow und Berlin Vorbereitung zum Länderſpiel gegen Italien. Die ſchwere Aufgabe, für den Fußball⸗Länderkampf ge⸗ gen den Weltmeister Italien am 15. November in Bere lin die wirklich ſtärkſte deutſche Mannſchaft zu finden, hat Dr. Otto Nerz veranlaßt, die in Frage kommenden Nationalppf⸗ ler zu einem ſechstägigen Vorbereitungslehrgang nach Berlin zu holen. An 15 unſerer beſten und erfahrenſten Spieler erging die Einladung, ſich im Reichsſportfeld eimzu⸗ finden. Elbern, Friedel, Gauchel, Gelleſch, Goldbrunner Gramlich, Janes, Kitzinger, Kobierſki, Lenz, Munkert, Mun zenberg, Siffling, Szepan und Urban. Gramlich und Lenz ſind verletzt, Munkert iſt beruflich nicht abkömmlich— ſie konnten alſo der Einladung keine Folge leiſten. Die übrigen 12 Spieler aber weilen ſeit Montag im Reichsſportfeld, wo ſie ſich unter der Oberleitung von Dr. Nerz, dem Reichstraſ⸗ ner Joſef Herberger und die Fachamtsſportlehrer Knöpfe, Leinberger, Lehmann und Fabra zur Seite ſtehen, in keich⸗ ter Konditionsarbeit und vollkommener Ruhe auf den Ita⸗ lien⸗Kampf vorbereiten. Wer führt den Sturm? Die Auswahl der Spieler läßt einige Schlüſſe zu. Es ſoll in Berlin an der Linie feſtgehalten werden, die vor wenigen Tagen in Glasgow eingeſchlagen wurde. Jakob, der als Torwart allein in Frage kommt und nicht nach Ber⸗ lin geholt wurde, Münzenberg, Munkert, Janes, Goldbrun⸗ ner und Kitzinger bilden ſicherlich das Gerippe der deutſchen Mannſchaft. Sie haben ſich in Glasgow gegen Schottlands tüchtige Berufsſpieler keine Blöße gegeben und ſelbſt im letz⸗ ten Drittel dieſes großen Kampfes eine derart eindruck⸗ volle Leiſtung gezeigt, daß man Abwehr und Läuferreihe nicht auseinanderreißen wird. Im Sturm bereitet vor allem die Beſetzung des Mittelſtürmerpoſtens große Sor⸗ gen. Abfinden müſſen wir uns auch diesmal wieder damit, daß wir für den eben erſt aus dem Krankenhaus entlaſſenen Edmund Conen noch keinen vollwertigen Erſatz haben. Einen ihm einigermaßen verwandten Spieler zu finden, ſoll mit ein Hauptzweck des Berliner Lehrgangs ſein. Gauchel, Siff⸗ ling und der Nürnberger Friedel ſtehen vorerſt zur Wahl. Gauchel und Siffling kommen für die Aufgabe, vorgeſcho⸗ bener Mittelſtürmer zu ſpielen, kaum in Frage. Sie ſind techniſch famoſe, werkvolle Aufbauſpieler, ihnen fehlt aber der letzte Drang zum Tor, die Wucht und die Entſchloſſen⸗ heit, das blitzſchnelle Zufaſſen, wenn es nach Tor„riechte. Ob man es verſucht, den Nürnberger Friedel zwiſchen Gelleſch und Szepan zu ſtellen? Friedel iſt der erfolgreichſte Tor⸗ ſchütze des„Clubs“. Auch er erreicht zwar den Conen der Weltmeiſterſchaftstage nicht, iſt aber ein überaus vielſeitiger Spieler mit großer Schußkraft. Daß Szepan und Elbern im deutſchen Angriff zu finden ſein werden, iſt ſo gut wie ſicher. Ob Gelleſch, Gauchel oder Siffling in der rechten Ver⸗ bindung ſtehen und Urban oder Kobierſki den linken Flügel beſetzen, iſt ſchwer zu ſagen. Sie alle ſind gute Fußballer und einander faſt gleichwertig. Die größere Erfahrung in inter⸗ nationalen Spielen ſpricht für Siffling und Kobierſki. Aber wie die deutſche Mannſchaft auch ſtehen wird: wir können ſicher ſein, daß ſie am 15. November im Olypia⸗ ſtadion gegen die„azzurri“ mit letzter Hingabe und größtem Einſatz zu Werke gehen wird. Gilt es doch, dem Weltmeister eine Niederlage beizubringen! „Ihr werdet Euch täuschen,“ ſagte der Hauptmann N„Ich kann nicht glauben, daß Eure Toch⸗ er— 1 1917 85 Augenblitz traf ihn, daß ihm plötzlich das Wort ockte. „Ich hab's auch nicht glauben wollen,“ ſtieß Uylen⸗ burgh hervor. Und grimmiger noch:„Man wird nie alt genug, um noch etwas zuzulernen, Hauptmann Coc⸗ que.“ 5 Der Sturm peitſchte gegen die Fenſter, trieb die bei⸗ den weiter in die Wachtſtube hinein. Die Soldaten glotz⸗ ten neugierig von ihren Tiſchen. Der Herr Senator mit⸗ ten in der Nacht, in dieſer wind⸗ und ſturmzerwühlten Nacht, hier unter ihnen! Da mußte ja etwas Tolles paſ⸗ ſiert ſein! Uylenburgh ſtierte vor ſich hin. Ihm fielen die böſen Worte ein, die er einſt ſeiner Tochter gegeben hatte und die ſie damals maßlos gedemütigt hatten. War er ſchuld an ihrer Flucht? „Ich bitte Euch, Hauptmann, laßt Reiter aus den Mauern. Die beiden ſind vielleicht ſchon drau⸗ ßen.“ „Schier unmöglich,“ murmelte Cocque. Uylenburgh ſtampfte mit dem Fuß auf. „Was iſt verliebten Narren nicht alles möglich, Haupt⸗ mann! Der Rembrandt iſt zu allem fähig. Bei dem An⸗ wefter kämen ſie allerdings nicht weit. Reitet, reitet, reitet!“ „In Gottes Namen!“ ſagte der Hauptmann.„And wenn wir ſie finden ſollten, was dann?“ Uylenburgh knirſchte mit den Zähnen. 0 17 zu mir! Rembrandt, wie es das Geſetz be⸗ iehlt!“ „Ich will's mir merken.“ Wenige Minuten ſpäter preſchte eine Reiterſchar wie die wilde Jagd zum Tor hinaus, vorbei an der verglim⸗ menden Pappel, hinein in den Aufruhr der Natur, in die ſtrömenden Regenfluten, in die triefende Nacht. Haupt⸗ mann Cocque ritt an der Spitze.— 4 5 0 1936 ge Nr. 45 51 v sog dis uuem— au jeg utefles wc vlozpy“ Uebeqtea ne ujsſopg uleu 19 zeſun gegusbuvleg 161 ein] aun jaa san 81 jvuufe ou 10 eib„ich pinie“ Apples ihn ou erg u Bupgzefun ze ug: ere eee cen u aner t e uetholne cpu uigeugo 12 lang sgunzsgocegz uszegpu oc ohoh icppuloß obo 0 on ava ohh uebi ug on une Icppebsn o fcpioheia F vfoayy nu sppackksnzz da Jog ci leg epo gun fz ui ind o gp„ sgegudleg, sich— uin pls“ el 10 evil„ue! ada neguelemqiz Tue gude sereasuezzemegz Sbanſe eigene usclmeut eis uegog soch aun“ de ee us eil gun qv bunuun zlphenecel on einge unzg „ono ne r dum oc“ uebuploq brug use oi due„uoavg jeianè zeqv zm ungolcko eig“ „nen deu eg e bg eie an“ ae eva„nes“ ppu Agi u: Sbanſe opou og ue dog sviozoy uusg gusboe spa 0 di bal„oneva nog undg— iS usgoh— vg“ bini ezeg Spreibol ze eb„% ichen ueuhs sd uus Une -Uv usdgjeljello ap ue nd ꝛegcppu uc usgaec od“ use nb mega reg jag on egoh pplungz ug en Sieisgo 19178 Jeunes ju zb pou uellnze dig un u on goa us ie eue reobiue uu gap oignm ung „e inia gun bigre en gun ur wee ee ben en en een n“ wenn eee eu dag Inv uud ae auer„ueflonebuse uellnzg eig nv uecphhaeur gun ahne uuvungjoc uda cpi 018 Ueli nè dunuwnc lreind uf jcknpggogqn nei eee ehen e ene e eee e eg usheleb aun gene une uz 4e spa gun usgupzlun uen ⸗olfpu ud cpu unu ug eibval o aun einne ig dan aeiſpfef gun zegoal zeug une ne an uin cp dap Bilpr ug se god uejcnvgeg vioa vp oom vc„iam ne 1 uvch Tonlae ue gun“ Ven uetnec lune greg 161 52 aim eint gun gaobmanz diva„e gueqo ugeglsch“ „agegegpnane haogsbang cppu queqv ugezles ie bi ug ol gun bug sd ur cu usboe uobunppoacleg dia zeqo ueuugz nd usbigoze ueboß leg zes ide ur opc deuvb die ola S biaquda zou ige ocppackſpnt shaun aufe daanc v ooh ue! ies zuvsbunagpunes bea meg nu II; i gd Ulli ois ui mog Miu ben ec ufgbac ouch“ Cuszogzea pnagqpogg) „ei udnavm fol noc od“ di lein„ing zpuzs“ „hf bn une u8“ „Hunuhz endung ⸗ 90 dia ſcbiu dap 8 eue sog oi dung 1“ „Eibe cpi om jpuufe 918 uezpztz“ ie 10 e eb„ ebdnou iu uspom 918“ „oA zuv obup fol u ei gg dete e eg e eee nppusg nk ucava uepimeur ꝙæpog logo ꝛ0g10a 910 een eee ed eeegeebehgaun gule zöcd gun vg“ enn en ede eee une „ieee aui“ uehvl jollog us ui pn gez 10 aue ieee ei un bee qu elles ueu zie ug dein eine„edeguo leg seed zo sp gun“ ig mog zchzu ꝙæpou keqo bungullchuug zeng! l avs uzen vpn sebiuuoc uje onan! 218 ochun ane id gob„ute Sdaequcleg spe uo einm sc abu uspnhnelnv die ꝗusgoh ueſpge ba Ju zehn bim dance so“ uebn zz d ui len 10 ul 10 „uepvun dien! e r nec eie ain! 8 gun jquß unz ne æpupplenzeqn dic an] igel se ga pod pi geg“ ao ig uv hoabꝛea ol spa ujechpg usgueuum zin en ee e eee eee e ene ed“ hang geg ⸗lolpic gun ehnzt ih qob gun gon on uu so aonog renulzea gBenehuv vioa o hang d ug ezuuoz ufs dungch ec scpru se god opc uleufe im an einc ang 1510 jnpague gun jogunabeg 161 roa usqfejquzeg ue! 15 dhe nig Zuphnea envog ibihngzundg aun jonbeß uzezleb zieh en ein mug ode reach ud Avpeuueg aufe fen sjo zom ig se ga ole Tree ilecplgunen! ol u! aun uobnzz usquepor iu obo ue uv gaobula z aphzueljench gelzluseg loan engnabog„ullvach non 510 pub Pup aundag usbrunpf ue di ueſjecpt unzg“ 1 du 5 uecplnpnda ne giehsnoch wengi iu zog grennlezs spa un zeumfeegrezu ß ig u bund gun Inv ei guy o Udgoea neva ung dig an dh hn Uedtoceb jpckklend ss zo usfognecppu une uezunplqv da cnlogz spio zo pang uec bnzz arenen sv pou en Ava Agodtob zae a sganq va gun gieig ig binpine pig; A een bun ueeegnac ee e en eech; e eee un gend eech us 206 bac suf 101 vbioaoß use gecpoc roa dinge uebobvg ben chi segeuug ac une doeh eieguv seo uelhnu ne uegeinea gun usg ban oi ga se ongnl 18 Cbungehhzos p) Jap gegssd uaa uvmozg au siv adap Lu „210 W 00 * o ur upgz uch Jock dug blies 9—9 bungehlelgneg; gpg usbpvanneuze ol 96—k uca uejhvg F 118 I v o 0 u äckjeckco c 5 0 gun brand sg legte eig us ud 2 uod bbc e Jelhebzes d un ee wenn 2 2 opc f ian s 118 vg dun zg Leihe suv uebpunlgilngz 44 9 egiu befuhr g pia aupihnegrenne ur klgurg et- Snunv un Javſe 0T—6 jpuodgß 8—2 uebogz eden bu usbupnogz II Joa uf Japglszaleeg zeſlg Sea-en ene e e une S Seren ne seg uenlogzoes d fuse uesghlens usjpuobolg ul! 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Sie ſeufzte leicht. „Ach, ja— viel zu viel.“ „So iſt ſie alſo auf ihren Plan, Ihnen einen Verwal⸗ ter nach Cronegg zu ſchicken, zurückgekommen?“ fragte er ſo ruhig, als fühlte er ſich nicht im mindeſten davon be⸗ rührt. Sie nickte. „Ja und zwar hat ſie Gerts Vetter, Klaus von Cro⸗ negg, dazu auserſehen.“ „Was, Claus von Cronegg, den wilden Cronegg?“ brach es jetzt mit grimmig⸗ſpöttiſchem Lachen aus ihm her⸗ aus.„Das iſt ja köſtlich! Sie haben doch ſofort abgelehnt?“ ſetzte er, wieder ernſt werdend, hinzu. In dieſer Frage lag für Armgard die Antwort auf den letzten Reſt ihrer Zweifel. Wer ſo fragen konnte, hatte gewiß nicht den Wunſch, läſtiger Pflichten überhoben zu werden. Ein Jubel war in ihr und dabei überhörte ſie ſeine Bemerkung vom„wilden Cronegg“. „Nein,“ gab ſie wieder freier zur Antwort,„abge⸗ lehnt habe ich noch nicht, aber— mir Bedenkzeit erbeten.“ „Bedenkzeit? Was wollen Sie noch bedenken?“ fragte 38 10 0 über ſeine Züge lief jetzt ein eigentümliches Zucken. Sie fühlte ſich ſeltſam berührt davon. Es war ein Auf⸗ ruhr in ihr und ſie wußte ſelbſt nicht, was ihr die näch⸗ ſten Worte auf die Lippen drängte. „Ich— will erſt wiſſen, was Gert beſtimmt hat— ohne ſeinen Willen werde ich nicht über mich verfügen laſſen.“ „Was— wollen Sie damit ſagen?“ fragte er, voll Spannung zu ihr hinüberſehend. Sie ſchwieg, wie über ſich ſelbſt erſchrocken; denn ſie wußte, daß ihr Entſchluß vom Augenblick geboren war. Dann ſprach ſie haſtig, als wollte ſie ſich ſelbſt den Rück⸗ zug abſchneiden: „Ich— habe mich zu dem entſchloſſen, wofür ich jetzt den Zeitpunkt gekommen halte. Denn— ich ſehe ein, daß dieſer Schritt nötig iſt, um mich aus allen Zweifeln zu befreien und— da er doch einmal geſchehen muß, ſo— kommt es auf einige Zeit früher oder ſpäter nicht an.“ Er ſah, wie ſchwer ihr jedes Wort wurde, aber er kam ihr nicht zu Hilfe, ſondern wartete mit angeſpannten Mienen, daß ſie weiter ſprechen ſollte. Und ſie tat es, wenn ihre Stimme auch merklich zitterte: „Ich— will die Todeserklärung beantragen laſſen.“ Nun war es heraus und es war ihr, als hätte ſie ſich mit dieſem Ausſpruch von dem letzten inneren Kampf be⸗ freit. Er blieb vollſtändig ruhig, kein Muskel in ſeinem Ge⸗ ſicht verriet innere Erregung. „Sie haben das Karola geſagt?“ fragte er nur. Sie wurde rot, wollte ihm aber nicht eingeſtehen, daß, wenn ſie den Schritt auch ſchon vorher in Erwägung ge⸗ zogen hatte, der feſte Entſchluß dazu ihr doch erſt jetzt ge⸗ kommen war. „Nein, davon habe ich ihr nichts geſagt, möchte auch damit warten, bis es ſo weit iſt,“ erwiderte ſie.„Vor⸗ läufig bin ich ſicher, daß ſie nicht auf eine ſchnelle Ent⸗ ſcheidung dringen wird, denn ſie verreiſt für längere Zeit zu einer Freundin und ſchickt mir unterdes Lotte her.“ „Ach— was Sie ſagen!“ rief er überraſcht.„Lotte beſucht Sie? Das wird Ihnen Ablenkung und Zerſtreu⸗ ung bringen,“ fügte er hinzu. „Das glaube ich auch, vielleicht mehr, als mir lieb iſt,“ meinte ſie lächelnd,„denn ich habe mich an meine Einſam⸗ keit gewöhnt.“ „Sie können nicht immer einſam bleiben,“ wandte er darauf ein. „Nein,“ ſagte ſie mit leichtem Erſchauern,„das ertrüge ich allerdings nicht.“ „Wann kommt Lotte?“ fragte er noch, und als ſie es ihm geſagt hatte, ſtand er auf. „Iſt es Ihnen recht, wenn wir jetzt zu den Ruſſen gehen?“ Sie war ſofort bereit dazu, holte ihren Mantel und Hut und dann gingen ſie zuſammen durch den Park die Bu⸗ chenallee die in den Wald und die angrenzenden Felder mündete, hinab. Es war ein etwas kühler Herbſttag. Die Blätter ra⸗ ſchelten zu ihren Füßen und es roch nach Moder und Ver⸗ gänglichkeit.. So ſchwer es Armgard wurde, mußte ſie doch noch ein⸗ mal auf ihre Angelegenheit zurückkommen, um den Freund zu bitten, den Antrag, betreffend die Todeserklärung, in ihrem Namen zu ſtellen. Er verſprach, ſogleich die nötigen Schritte einleiten zu wollen. Darauf war ein Schweigen zwiſchen ihnen, als ob jeder ſeine eigenen Gedanken und Empfindungen dahinter verbergen wollte. „Nun iſt es geſchehen, nun kannſt du nicht mehr zu⸗ rück,“ dachte Armgard und ſie wollte auch nicht zurück. Aber eine gewiſſe Beklemmung blieb doch in ihr. Als ſie ſo eine Weile gewandert waren, fing das Schweigen Armgard zu bedrücken an. Sie ſuchte fieberhaft nach einem Geſprächsſtoff, der fernab von dem Vorange⸗ gangenen lag, aber es waren nur leere Worte, die ſie fand, Redensarten über Alltäglichkeiten, wie über das Wetter und den ſchnell einbrechenden Herbſt. Das quälte ſie um ſo mehr, als ſie wußte, daß es für lange Zeit das letzte Mal war, wo ſie ungeſtört mit ihm plaudern konnte. Bald begleitete Lotte ſie. Sie hätte gern die letzte Friſt ausgenützt, aber ihr fiel nicht das Geringſte ein, was ſie nicht auch in Lottens Gegenwart mit ihm hätte beſpre⸗ chen können. Endlich war das Kartoffelfeld, auf dem die Ruſſen arbeiteten, erreicht. Armgard ſah eine Anzahl Geſtalten am Boden knien und die Kartoffeln aus der Erde graben. Der Aufſeher, ein biederer Landſturmmann, ging zwiſchen ihnen auf und ab. Ohne ſich durch ihr Erſcheinen ſtören zu laſſen, arbeite⸗ ten die Männner weiter. Nur wenige hoben die Köpfe und ließen ſie ſogleich wieder ſinken. Plötzlich ſprang einer der Ruſſen mit einem Ruck in die Höhe, warf ſeine Hacke auf den Boden und wollte auf ſie zueilen, als ein Kommanndoruf des Aufſehers ihn an ſeinen Platz zurückrief. Etwas Anverſtändliches vor ſich hinmurmelnd, begann er gehorſam ſeine Arbeit von neuem und niemand merkte, daß ſeine Blicke verſtohlen die junge Herrin ſtreiften. Armgard hatte den kleinen Vorgang wohl bemerkt, wußte aber eben ſo wenig, wie der Aufſeher, was er zu bedeuten hatte. Nur einen Augenblick ſchoß ihr die Frage durch den Kopf, was der Ruſſe wohl beabſichtigt haben mochte, dann wurde ſie durch anderes abgelenkt. Graf Bernfried hatte unterdes einige ſachgemäße Fra⸗ gen an den Aufſeher gerichtet und kaum den kleinen ZJwi⸗ ſchenfall bemerkt. Jetzt wandte er ſich wieder Armgard zu, ſprach von dem Ertrag der Kartoffelernte und den Ablie⸗ ferungen. Darauf gingen ſie den Weg zurück, den ſie ge⸗ kommen waren. Sie ſprachen von allem möglichen, von dem Armgard hinterher nur in Erinnerung behalten hatte, daß es nichts Perſönliches war. Sie war doch erregter, als ſie ſich ſelbſt eingeſtehen und zeigen wollte. Bernfried hatte ſie bis vor das Schloß begleitet und ſich dann von ihr verabſchiedet. Sie hielt ihn nicht zurück, ſah ihm auch nicht nach, ſondern betrat ſogleich das Schloß und ſtieg die Treppe zum erſten Stock empor, um Hut und Mantel in ihrem Ankleidezimmer abzulegen. Hier oben fand ſie einige Mägde damit beſchäftigt, das für Lotte be⸗ ſtimmte Zimmer in Ordnung zu bringen. Sie trat ein, gab noch einige Anweiſungen, ordnete eigenhändig hier und da noch eine Kleinigkeit, denn ſie wollte es dem jun⸗ gen Mädchen ſo behaglich und gemütlich wie nur möglich machen. Dabei ſpürte ſie etwas wie Freude. Es war doch gut, daß ſie jetzt nicht mit ihren Grübeleien allein zu ſein brauchte, denn ſie wußte, die würden nach dem Geſchehenen ſtärker als vordem werden. Lottes Gegenwart führte ſie darüber hinweg, lenkte ſie ab und verhinderte ſie, über etwas nachzuſinnen, was nicht mehr zu ändern war. Sie wollte es auch nicht ändern, empfand vielmehr ein Gefühl der Zuverſicht und Sicherheit. Gleichviel mußte die Ueber⸗ gangszeit überwunden werden und dazu ſollte ihr Lotte verhelfen. So wurde ihr der anfangs unliebſam empfun⸗ dene Beſuch zur Brücke. CFortſetzung folgt“ Die Geſchichte aus Oflindien 0 00 Der Dampfer hieß„Sparta“, und er machte ſeinem Namen alle Ehre. Doch wer Monate auf einer Sunda⸗ Inſel verbracht, die, fernab von der Route amerikaniſcher Touriſtendampfer, ihre Primitivität bewahrt hat, iſt we⸗ nig anspruchsvoll. Selbſt die beſcheidene Kabine eines alten Oſtindienſchiffes, das mit der beachtlichen Geſchwin⸗ digkeit von neun Knoten der Makaſſar⸗Straße zuſtrebt, dünkt ihn ein Luxus. And ganz beſonders, wenn er dieſe dünnwändige Koje mit den zwei Betten übereinander für ſich allein ergattert hat. Dies unglaubliche Glück war mir widerfahren. Wir hatten Bandjermaſin paſſiert und umſteuerten die ſüdöſtliche Spitze von Borneo. Dem brühendheißen Tag war eine dumpfe, ſtickige Nacht gefolgt. Selbſt die Schiffs⸗ planken ſchienen zu tranſpirieren. Es war eine jener Nächte, die wir aus ſüßlichen Filmen kennen. Stille, un⸗ endliche Stille; nur das ferne Stampfen der Maſchi⸗ nen und das Ziſchen der dunklen Wellen, die vom vor⸗ wärtspreſſenden Steven ſeitabſchäumen. Sterne, ein Mond, der ſein Spiegelbild im Meere zu berühren ſcheint; das Waſſer glänzt ölig, und in der Luft ſprühen winzige, glimmende Pünktchen. Alles iſt ſo unwirklich. Eine kolo⸗ rierte, kitſchige Poſtkarte: Schiff in der Tropennacht. Wirklichkeit iſt nur der raſende Puls des Paſſagiers. Mit jeder Seemeile, die der Dampfer hinterlegt, wird die nördliche Breite um ein fünfzigſtel Grad geringer— das Tropenfieber um ein fünfzigſtel Grad höher. Syntax von Breitengrad und Fieberkurve. Ich ſchreite über das verlaſſene Promenadendeck, wanke Treppen hinab. Durch die dünnen Wände dringt deutlich das eintönige Surren der Ventilatoren. Ich öffne meine Kabine. Die Luft in dem Raum iſt erſchreckend heiß, ſie raubt mir den Atem. An meine Ohren dringt ein merk⸗ würdiges Geräuſch. Sollte ich mich in der Tür geirrt haben? Meine Hand ſucht den Lichtſchalter. Die elektriſche Lampe flammt auf und ergießt ihr Licht über die ſparta⸗ niſche Einrichtung der Kabine. Ich erblicke meine Koffer. Soweit wäre alles in Ordnung. Aber was ſucht der fremde Mann in meiner Kabine? Er liegt, völlig ange⸗ kleidet, auf meinem Bette und ſchläft; ſein Atem geht laut. In dieſem Augenblick öffnet er die Augen. Mit einem Sprung richtet er ſich auf. Seine Rechte macht eine kurze, zögernde Bewegung nach der Hüfte, dann ſinkt ſie erlahmt herab. Der Mann ſieht nicht gerade vertrauenerweckend aus. Sein Geſicht bedecken Bartſtoppeln, die mindeſtens eine Woche alt ſind, er trägt einen verblichenen Tropen⸗ anzug, der voller Ruß⸗ und Oelflecke iſt. Er ſchweigt und ſieht mich mit ſeinem flackernden Blick an. „Nun?“ breche ich die Stille. „Warten Sie einen Augenblick, ehe Sie die Leute ru⸗ fen!“ klingt es beinahe befehlend. „Das beſtimme ich, mein Herr!“ antworte ich und bin ein wenig überraſcht, weil ich dieſes verkommene Subjekt, das mit Gott weiß welchen Abſichten in meine Kabine drang,„Herr“ tituliere. „Sie geſtatten, daß ich Platz nehme; ich bin nicht ganz feſt auf den Beinen,“ ſagt der Mann und läßt ſich auf einen Stuhl ſinken. Ich höre deutlich, wie ſeine Zähne klappern.„Können Sie mir eine Zigarette geben? fragt er. 85 Anverſchämt. Doch ich erfülle ſeinen Wunſch. Gierig atmet der Mann den Rauch der Zigarette ein. Zwiſchen⸗ durch ſetzt er das Zähneklappern fort. Die Malaria muß ihn arg quälen. „Ich frage:„Warum nehmen Sie nicht Chinin?“ Er antwortet:„Weil ich keines habe!“ Stille. Dann fährt mein Beſucher fort: „Dies iſt ja der Grund meiner unerbetenen Viſite. Ich hätte mich lieber an einen Steward gewandt. aber ein blinder Paſſagier kann nicht gut von den Schiffsangeſtell⸗ ten etwas fordern. So ſchlich ich von einer Kabine zur anderen, bis ich auf eine traf, die nicht verſchloſſen war Kaum befand ich mich in Ihrer Kabine da wurde ich von 0 einem Schwächeanfall überwältigt. Ich legte mich auf das Bett und ſchlief ein.“ e 1 „And das ſoll ich Ihnen glauben?“ Er zuckte die Achſeln und meint:„Ich ſpreche die Wahrheit.“ Laut ſchlagen ſeine Zähne auf. Er greift nach dem Puls ſeiner zitternden Linken.„Schätze 39,5!“ ſtellt er ſachlich feſt. Ich erbarme mich ſeiner, hole ein Fläſchchen und reiche es ihm.„Sie können es behalten!“ Gierig greift er da⸗ nach. And während er an den Pillen kaut, ſpricht er: „Chinin iſt ſo bitter, wie Zucker ſüß iſt, erklärte mir einmal das Töchterchen eines Kontrolleurs. Ich glaube, die Kleine hat nicht einmal eine ſchlechte Definition ge⸗ troffen Ich betrachte meinen nächtlichen Beſucher. Trotz ſeines abſchreckenden Aeußeren empfinde ich etwas wie Sympa⸗ thie für ihn. Ex iſt zweifellos ein gebildeter Menſch. Eine geſcheiterte Exiſtens: Opfer des Alkohols und der Tropen. Auf dem Tiſch ſteht eine Flaſche Genever; die Holländer in Oſtindien ziehen ihn dem Whisky vor. „Ein Gläschen?“ erkundige ich mich, auf die Flaſche weiſend. Er ſchüttelt den Kopf.„Danke, ich trinke nicht.“ Ich bin überraſcht. „Darf ich mich entfernen, oder wollen Sie mich dem Kapitän übergeben.“ fragt er jetzt. Ich tue, als überlege ich.„Warum melden Sie ſich nicht freiwillig beim Kommandanten? Vielleicht hat er Arbeit für Sie; Sie können Ihre Ueberfahrt verdienen. Ich will gerne für Sie ein Wort einlegen...“ „Wenn ich zum Kapitän gehe, ſind mir Deportation und Zwangsarbeit ſicher. Ich habe getötet, Herr!“ Ich weiche zurück; er ſieht es und lacht bitter.„Wenn es Sie beruhigt: Ich bin kein Mörder! Es war eine Af⸗ fekthandlung, vielleicht begünſtigt durch die Malaria tro⸗ pica.. Ich kam vor Jahren nach den Tropen. Die erſte Zeit verbrachte ich in Surabaja, dann ſchickte man mich nach dem Inneren Borneos eine Brücke bauen. Es war die gottverlaſſenſte Gegend der Welt. In meiner Lange⸗ weile und Verzweiflung trank ich öfters über den Durſt. Es unterlief mir ein grober Konſtruktionsfehler, das koſtete meiner Firma eine Menge Geld. Ich verlor meine Stellung. Obwohl ich ſeit dieſem Tage nie wieder einen Tropfen Alkohol trank, war es vorbei mit mir. Ich konnte anfangen, was ich wollte, alles ging ſchief. Ich war Plan⸗ tagenaufſeher, und meine Arbeiter meuterten. Die Bank in Surabaja, die mich anſtellte, ging nach kurzer Zeit pleite. Im Dſchungel ſuchte ich Gold— und fand den kük⸗ kiſchſten aller Malariafälle. Was wollen Sie, ich hatte eben kein Glück Sie können mit Recht fragen, warum ich nicht nach Eu⸗ ropa zurückkehrte? Ich weiß ſelber nicht, was mich trotz aller Schickſalsſchläge in Oſtindien feſthielt. Vielleicht wollte ich nicht ſo ganz ohne Mittel heimkehren; zu Hauſe wartet nämlich jemand auf mich— ſeit Jahren. Eines Tages lernte ich auf Bali einen reichen Amerikaner ken⸗ nen; er ſchlug mir ein Geſchäft vor. Wiſſen Sie, was Rieſen⸗Waranen ſind? Große, faſt fünf Meter lange drachenartige Eidechſen. Sie freſſen Fleiſch und ſind gefährlicher als Krokodile. Dieſe Unge⸗ euer ſterben allmählich aus, doch auf einigen unbewohn⸗ ten Inſeln der Sunda⸗See findet man ſie noch. Es iſt ſtreng verboten, eine dieſer Rieſen⸗Warane fla erlegen. der Amerikaner aber bot mir fünftauſend Dollar für ein Exemplar. Ich zögerte nicht lange, wenn ſchon jemand zu⸗ grunde gehen mußte, dann lieber eine dieſer Beſtien als ich. Es gelang mir, eine zu erlegen. Noch ehe ich das Tier abliefern konnte, wurde ich gefaßt. Einer der begleitenden Nalaien hatte mich verraten. Ich erhielt eine erhebliche Strafe. Im Gefängnis gabs einen Aufſeher, der mich aus