1 Erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., in Tertteſl 90 mm breit 13 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliste Ar, 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fenſprecher Nr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karls uhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Derkfinbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Seckenheim. Beilagen: Der Familienfreund, Illustriertes Unterhaltungs blatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uht Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Druck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim ⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 36 1120 36. Jahrgang i Samstag, den 7. November 1986 Ewige Wache Am Königlichen Platz zu München ſteht die Ewige Wache. In 16 erzenen Särgen ruht Deutſchlands heiligſtes Gut. Die Sechzehn von der Feldherrnhalle halten dort ihren Blick über Deutſchland gerichtet. Sie ſchauen und wachen, daß Deutſchland kein Leid ge⸗ ſhehe, daß Deutſchland lebe und gedeihe, daß Deutſchland ſtehe und halte wie der Fels im Meer, dem Wogen und Wetter nichts anzuhaben vermögen. Auf daß ſeine Fun⸗ damente und Feſten unverſehrt bleiben für alle Zeiten! Denn die künftige Welt gründet auf ihm. Vor dreizehn Jahren, am 9. November 1923, kamen ſie, das morſche Reich zu retten. Sie ſanken dahin und ſchritten über die Grenze des Todes, damit durch ihr Opfer Deutſch⸗ land von neuem erſtehe. Und es erſtand! Es wuchs, getränkt vom Blute der ſeczehn Helden, zu neuer Stärke, zu größerer Kraft. Erhob ich in ihren Zeichen wie nie zuvor, ſprengte die Feſſeln, die den alten Körper des Reiches zwangen, und ſchlug die Feinde, die ſeiner ſpotteten, in fremde Zonen. Das Vorbild der Sechzehn aber weiſt den Weg in die Zukunft, auf daß durch ihr Opfer die Welt geſunde und die Menſchheit erlöſt werde vom Peſthauch des Schlechten und Gemeinen. So wurde aus dem Tag ihres irdiſchen Todes die Ge⸗ burtsſtunde des neuen Deutſchlands. And neben den Sym⸗ bolen der Trauer ſteht der Stolz der Bewegung, häuft ſich der Dank des ganzen Volkes. So wurde der 9. November 1923 trotz Tod und Finſter⸗ nis zum Auferſtehungstag der neuen deutſchen Nation, die rein und frei iſt von den dunklen Mächten fremder Welten. Rein und frei im Blut und im Geiſt, getragen allein von dem heiligen Beſtreben zur Verwirklichung der Hochziele der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die da heißen: Sozialis⸗ mus und Ehre. Mit ihrem Herzblut haben die Helden der Feldherrnhalle dieſe höchſten Forderungen unſeres deutſchen Volkes auf die Fahnen der Bewegung geſchrieben. Und es mird keine Sühne geben für den 9. November 1923, als durch die Erfüllung dieſer ſtolzen Ideale. Daß dies geſchehe, iſt das ganze Volk verpflichtet! Nun aber iſt der Tag wiedergekehrt, an dem die Alten und Aelteſten der Bewegung Adolf Hitlers ihren Erinne⸗ tungsmarſch halten, um ſo das Gedächtnis zu ehren und lebendig zu erhalten an diejenigen, die vor 13 Jahren in ihren Reihen in den Tod marſchierten. Sie ſtiegen gemeinſam herab von der Höhe im Oſten diefer Stadt, in der die Bewegung geboren wurde. Sie zogen gemeinſam über die Brücke des Schickſals dieſer Stadt und ihrer Bewegung, ſie türmten gemeinſam das Mahnmal des lebendigen Volkes mit den toten Leibern ihrer Beſten. Und wenn ſie am 9. November 1936 zum viertenmale antreten, dann kun ſie es den koten Kameraden zu Ehren, ſich ſelbſt zum ſtärkenden Gedächtnis und dem ganzen Volke zum erhebenden Beiſpiel. Keiner von uns allen wird dann im Herzen ferne ſein, wenn mit den Namen der Sechzehn vom 9. November auch die Namen all derer aufklingen, die vor und nach ihnen ge⸗ blutet, gelitten und ihr Leben hingegeben haben, um Deutſch⸗ land willen. Ihre Namen werden dann über dieſen Tag ſtehen wie Fanale der Mahnung und des Mutes. Wir aber werden Kraft ſchöpfen aus ihnen, werden uns ſtählen und härten für kommende Kämpfe, damit ihr Sehnen Erfüllung werde und ihre hohen Ziele unſere heiligſte Eroberung. In ihrem Namen erleben wir den Tag, in ihrem Geiſt erſtreben wir die Freiheit und die Ehre unſeres Volkes, und den Sieg über die Feinde der nationalſozialiſtiſchen Idee. Denn ſie halten ewige Woche, wenn wir kämpfen. Das Mahnmal an der Feldherrnhalle in München zum Gedenken an die Gefallenen des 9. November 1923. Oer Gedenktag des 9. November Eine Verordnung des Keichsinnenminiſters. Berlin, 6. Nov. Der 9. November iſt in der deutſchen Geſchichte durch die Opfer der NSDAP vom Odeonsplatz zu München für alle Zeiten zu einem Tag des ernſten Geden⸗ kens geworden; er wird vom ganzen deutſchen Volk als ein Tag der Einkehr und des nationalen Erinnerns begangen werden. Die Bedeutung dieſes Gedenktages wird durch die Veranſtaltungen der Partei beſonders gewürdigt. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern Dr. Frick hat nunmehr zum Schutze des Gedenktages für die Ermordeten der Bewegung am 9. November eine Verordnung erlaſſen, durch die am 9. November 1936 in Räumen mit Schank⸗ betrieb muſikaliſche Darbietungen jeder Art mit Ausnahme der Darbietungen der deutſchen Rundfunkſender und ferner alle anderen der Unterhaltung dienenden öffentlichen Ver⸗ anſtaltungen verboten werden, ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage entſprechende ernſte Charakter gewahrt iſt. Für jeden Fall der Nichtbefolgung dieſer Verordnung ſind Poli⸗ zeiſtrafen angedroht. 300⸗Millionen⸗Anleihe zeichnungsfriſt vom 20. November bis 5. Dezember. Berlin, 6. Nov. Im Zuge der weiteren Durchführung der von der Reichsregierung übernommenen Aufgaben be⸗ gibt das Deutſche Reich 500 Millionen Reichsmark 4%½⸗ prozentige auslosbare Reichsſchatzanweiſungen zum Kurſe von 987 o H die durchſchnittliche Laufzeit der Schatzan⸗ weiſungen beträgt neun Jahre. Von 1943 ab wird jedes Jahr ein Sechſtel des Anleihebetrages der Schatzanweiſun⸗ gen zum Nennwert ausgeloſt werden. Der Zinslauf be⸗ ginnt am 1. Dezember d. J. 100 Millionen Reichsmark dieſer Schatzanweiſungen ſind bereits feſt gezeichnet wor⸗ den. Die verbleibenden 400 Millionen Reichsmark werden durch das unter Führung der Reichsbank ſtehende Anleihe⸗ konſortium zum Kurſe von 989“ v. H. zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt. Die Zahlungen durch die Zeichner auf zugeteilte Reichsſchatzanweiſungen werden in der Zeit vom 11. Dezember d. J. bis zum 18. Februar nächſten Jahres erfolgen, und zwar am 11. Dezember d. J. 10 v. H., am 7. Januar nächſten Jahres 40. v. H. und am 20. Januar und 18. Februar nächſten Jahres je 25 v. H. Frühere Zahlungen ſind zuläſſig. Die Reichsſchatzanweiſungen ſind mündelſicher und bei der Reichsbank lombardfähig. Die Zeichnungsfriſt läuft vom 20. November dis 5. Dezember dieſes Jahres. Die Schauſpielerfürſorge Anordnung des Reichsminiſters Dr. Goebbels zur ſofor⸗ tigen Neuordnung. Berlin, 7. November. Der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat gemäß ſeiner Ankündigung aus Anlaß der Errichtung der Stiftung„Künſtlerdank“ in Höhe von zwei Millionen Reichsmark nunmehr angeordnet, daß ſo⸗ fort eine grundlegende Neuordnung der ſozialen Fürſorge für die deutſchen Schauſpieler, insbeſondere hinſichtlich einer ausreichenden Altersverſorgung, in Angriff genommen werden ſoll. Mit der Durchführung dieſer Aufgaben hat Reichsminiſter Dr. Goebbels den Schauſpieldirektor Ludwig Körner beauftragt, der zu dieſem Zweck in die Reichsthea⸗ terkammer entſandt wird und dort die Bearbeitung aller ſozialen Angelegenheiten übernimmt. Altmaterial aus Nichteiſenmetall Sammlung durch die Hitlerjugend. Berlin, 6. November. * 5 * elne Reichsjugendführer Baldur von Schirach hat eine An⸗ ordnung über die Sammlung und Verwertung von Alt⸗ material durch die H erlaſſen, in der auf die erhebliche Schädigung des deutſchen Volksvermögens durch achtloſes e alter Flaschen tafel, Tuben und Silberpapier hingewieſen wird. Jährlich gehen dadur Tauſende von Tonnen Zinn, Blei und Aluminium im erte von Mil⸗ lionen Reichsmark verloren, und es entſteht ein großer Verluſt an wichtigen Rohſtoffen. Dieſe Altmaterialien aus Nichteiſenmetall ſollen jetzt durch die HJ und das DJ ge⸗ ammelt werden. die Sammlung von allem anderen Amate dal, wie Münzen, Papier, Alteiſen und dergleichen bleibt dagegen nach wie vor ausſchließlich dem Rohproduk⸗ 0020 1 8 5 und wird der HJ ausdrücklich un⸗ Es wird in der Anordnung des Reichsjugendfüh⸗ f daß die a 1 al ühri uverläſſigen und gut organiſierten erial⸗ Hunde Nach ſolle eine Schädigung der ariſchen Kleinhändler und Sammler unter allen Umſtänden 5555 mieden werden. Da es aber nicht Aufgabe des be tengewerbes ſein könne, die grammweiſe in den einze 5 Haushaltungen entfallenden Mengen von e und 5. len zu ſammeln, ſoll die HJ und das D eingeſetzt und da⸗ mit zur Hilfeleiſtung für die deutſche Wirtſchaft herange⸗ erden. g e Einsatz der HJ⸗Formationen erfolgt nicht 17 große Aktion und mit großer Propaganda. Nach der 15 ordnung des 1 ührers ſoll grundſätzlich jeder Hitlerjunge oder Jun volkjunge ſämtliche 1 ſeines Wohnhauſes be ſuchen und die dort zuſammen ekom menen Altmaterialien aus Nichteiſenmetallen Durch uſammenarbeit 1 Gefolgſchafts⸗ ige terſagt. 5 rers darauf hingewieſen, ü ine gleichmä ung e güte aug in der Candgeb ideen gewöhrleſtef werden. abholen. und Fähnleins⸗ rfaſſung aller der Wohnbe⸗ Nr. 262 — Kranzniederlegungen in Rom 15 Fronkkämpferabordnungen am Grabe des Unbekannken Soldaten. Rom, 6. Nov. Am Nationaldenkmal Vittoriano kam es gelegentlich der gemeinſamen Kranzniederlegung der 15 in Rom weilenden ausländiſchen Frontkämpferabordnungen zu einer Ehrung des Unbekannten Soldaten. Ein ſtarkes Aufgebot der römiſchen Garniſon hatte in Paradeuniform an den Stufen des Nationaldenkmals Aufſtellung genom⸗ men, während die verſchiedenen Delegationen, darunter die deutſche unter Führung des Herzogs von Koburg und des Reichskriegsopferführers Oberlindober, einzeln am Grabe des Unbekannten Soldaten Kränze niederlegken. Danach be⸗ gaben ſich die Mitglieder der deutſchen Abordnung auch zu dem Ehrenmal für die Gefallenen der faſchiſtiſchen Revo⸗ lution und legten hier einen zweiten, mit den Reichsfarben geſchmückten Lorbeerkranz nieder. Bei beiden Feiern wurde die deutſche Abordnung mit beſonders herzlichen Sympa⸗ thiekundgebungen begrüßt. Muſſolini, der gemeinſam mit den fremden Front⸗ kämpferdelegationen das neue Kriegerheim beſichtigte, hat. bei der Vorſtellung die deutſche Abordnung dadurch ausge⸗ zeichnet, daß er ihre beiden Führer längere Zeit ins Ge⸗ ſpräch zog. i Gegenbeſuch in Bude peſt Der König von Italien beſucht Ungarn. Rom, 6. Nov. von verſchiedenen Blättern ge⸗ brachte Nachricht von einem Gegenbeſuch des Königs von Italien in Budapeſt wird amtlich zwar nicht beſtätigt, doch dürfte ſie nach Anſicht unterrichteter italieniſcher Kreiſe zu⸗ treffen. Italien liege daran, meint man in dieſen Kreiſen, ſeine herkömmliche Freundſch zu Ungarn durch einen Ge⸗ genbeſuch des Könis von alien ſelbſt vor aller Welt zu unterſtreichen und werde ſich deshalb ſehr wahrſcheinlich nicht an das Protokoll halten, nach dem der Hegenbeſuch durch den Kronprinzen zu erfolgen hätte. Kommuniſtendemonſtrationen vor der deutſchen Botſchaft in London. London, 6. Nov. Die außerordentlich verſtärkte Hetze der Kommuniſten gegen Deutſchland, die auch bei der Labour Party Unterſtützung fand hat zu Demonſtrationen vor der deutſchen Botschaft geführt, in deren Verlauf einige Fen⸗ ſterſcheiben eingeworfen wurden. Den Anlaß bot die Hin⸗ richtung Andrés. Da ſich an den Kundgebungen nur eine beſchränkte Anzahl von Perſonen beteiligte, konnte die Po⸗ lizei die Ordnung raſch wiederherſtellen. Drei Perſonen wurden verhaftet, darunter eine Frau, die ſich vor Gericht zu verantworten haben werden, In ſpäter Nachtſtunde ent⸗ ſandte die Polizei vorſichtshalber Verſtärkungen in die Ge⸗ gend der Botſchaft. 1 Obwohl wir wiſſen, daß die engliſche Regierung wie überhaupt jeder anſtändige Engländer derartige Ausſchrel⸗ tungen des roten Mobs ſcharf verurteilen wird, liegt der Einwand nahe, wie es zu erklären iſt, daß derartige Kra⸗ walle nicht im Keim erſtickt werden konnten. Ganz beſon⸗ ders bedauerlich erſcheint es aber, daß die kommunſiſtiſche Hetze gegen Deutſchland bei der Labour Party Unterſtüt⸗ zung gefunden hat. Völkerbund und Regionalpakte Abſchluß der Ankerhausgusſprache. London, 6. November. Beim Abſchluß der Unterhausausſprache wies Winſton Churchill darauf hin. daß Eden den Sowjetſtaat in ſeiner Rede nicht erwähnt habe. Er, Churchill, ſtimme der Auf⸗ faſſung zu, daß England und Frankreich ſich nicht in einen „nationalſozialiſtiſchen Feſdzug“ gegen den Kommunismus hineinziehen laſſen sollten. Churchill bezeichnete dann die gegenwärtige Politik Sowjetrußlands als unerhörten Wahnſinn. Es beſteht überhaupt kein Zweifel darüher, daß der Entſchluß zur Herbeiführung revolutionärer Zuſtände in Spanien auf die Handlungen Sowjetrußlands zurückzuführen ſei. Es wäre ein Verbrechen, franzöſiſche oder britiſche Sol⸗ daten aufzufordern, einem ſolchen Rußland zu Hilfe zu eilen, ja— es wäre ein Akt der größten Dummheit. Die Ausſprache wurde im Namen der Regierung durch den Schatzkanzler Neville Chamberlain abgeſchloſſen. Er erklärte, daß alle Parteien im Unterhaus der von Eden dargelegten Politik zugeſtimmt hätten. England halte an der Völkerbundspolitik feſt, obwohl der Völkerbund in ſei⸗ ner Hauptaufgabe, nämlich den Weltfcieden zu ſichern, ver⸗ ſagt habe. Die Regionalpakte dürften nicht ſchlechthin an die Stelle der Völkerbundsverpflichtungen treten. Die eng⸗ liſche Regierung würde gern das Zuſtandekommen eines oſteuropäiſchen Paktes nach ähnlichen Richtlinien wie den allgemeinen des Weſtpaktes ſehen. England ſelbſt würde an, einem ſolchen Pakt nicht teilnehmen. Anſchließend kam der Schatzkanzler auf die Wirkſchaftsfragen 5 zu ſprechen. England ſtrebe eine Normaliſierung der inter⸗ nationalen Wirtſchafts⸗ und Finanzbeziehungen an. Vor Erfüllung einer Anzahl von Bedingungen beſtünden keine Ausſichten, daß England zum Goldſtandard b f fe Chamberlain wies hierauf auf die Frage der Rohſtoffe hin und erinnerte daran, daß die Völkerbundsverſammlung den Rat in einer Entſchließung aufgefordert habe, einen Ausſchuß zur Prüfung dieſer Nate zu ernennen. Die Frage werde auf der nächſten Ratsſitzung im Januar er⸗ örtert werden, wobei die Stellungnahme der Nichtmit⸗ gliedsſtaaten in Rechnung gezogen werden ſoll. : Die Politiſches Allerlei Zur Humaniſierung des U⸗Bootkrieges. Im Foreign Office wurde das Protokoll über die ſo⸗ genannte Humaniſierung der U⸗Bootkriegsführung(Teil 4 des Londoner Flottenvertrages) von den Vertretern Englands, Frankreichs, Amerikas, Italiens, Japans und der britiſchen Dominions unterzeichzet. Die Unterzeichnung vollzog ſich ohne jede beſondere Feierlichkeit. Die Schulden des Sudans an Aegypten. Die Verhandlungen zwiſchen England, Aegypten und dem Sudan über die Rückzahlung der Sudanſchulden an Aegypten führten zu einem Abkommen, nach dem die Höhe der von Aegypten dem Sudan für öffentliche Arbeiten vorgeſtreckten Summen auf etwas über fünf Millionen Pfund feſtgeſetzt wurde. Der Sudan wird dieſe zurückzahlen, ſobald es ſeine Finanzen erlauben. Kommuniſtenverhaftungen in Rumänien. bis 50 Perſonen, in der Mehrzahl Juden, in Haft genom⸗ men. „Gazeta Danſka“ in Danzig beſchlagnahmt Danzig, 6. Nov. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat der Danziger Polizeipräſident die Ausgabe der in Danzig er⸗ ſcheinenden polniſchen Zeitung„Gazeta Danska“ vom 5. 11. 1936 beſchlagnahmt. In dieſer Ausgabe ſind Ausführun⸗ gen enthalten, die geeignet ſind, die öffentliche Sicherheit und Ordnung in der Freien Stadt Danzig zu gefährden. Im Hinblick darauf, daß die„Gazeta Danska“ ſich in der letzten Zeit wiederholt einer wahrheitswidrigen und enk⸗ ſtellten Berichterſtattung bedient hat, weiſt der Poltzeipräſi⸗ dent darauf hin, daß im Falle der Fortſetzung dieſer fal⸗ ſchen und tendenziöſen Berichterſtattung gegen das Blatt ſchärfere Maßnahmen ergriffen werden. Der größte Wahlerfolg ſeit 1820 Die genauen Zahlen des Rooſeveltſchen Sieges. Newyork, 6. November. Nach den letzten Berechnungen hat Rooſevelt 25 347 591 Stimmen, Landon 15 795236 Stimmen erhalten. Die end⸗ gültige Aufſtellung dürfte eine Stimmenmehrheit von zehn Millionen für Rooſevelt aufzeigen. Rooſevelts Wahlſieg iſt der größte Sieg eines Präſidentſchaftskandidaten ſeit dem Jahre 1820; damals erhielt James Monreo ſämtliche Wahl⸗ männerſtimen außer einer einzigen. Der eine Wahlmann ſtimmte lediglich aus dem Grunde gegen Monroe, um ihm nicht den gleichen Sieg wie dem erſten Präſidenten der Ver⸗ einigten Staaten, George Waſhington, zu geben, der ſämt⸗ liche Wahlmännerſtimmen erhalten hatte. Der kommuniſtiſche Gouverneurskandidat für Newyork erhielt nur 36 307 Stimmen. Die Kommuniſtiſche Partei hat infolgedeſſen die Mindeſtzahl(50 000) nicht erreicht und darf ſich daher an künftigen Wahlen nicht beteiligen. Das Unterhaus des Kongreſſes beſteht auf Grund der endgültigen Wahlergebniſſe aus 334 Demokraten, 89 Repu⸗ blikanern, 7 Progreſſiven und 5 Vertretern der Landarbei⸗ ter. Der Bundesſenat ſetzt ſich zuſammen aus 75 Demokra⸗ ten, 17 Republikanern, 1 Progreſſiven,„ Unabhängigen und 2 Vertretern der Landarbeiter. Die demokratiſche Mehrheit im Unterhaus iſt die größte irgendeiner Partei ſeit dem Jahre 1855 und im Senat ſeit 1869. Zahlenmäßig iſt die demokratiſche Mehrheit in beiden Häuſern des Kon⸗ greſſes die größte in der Geſchichte des Landes. Kurzmeldungen Der Poſten des Handelsminiſters a. D. Stockinger. Wien, 6. Nov. Als die erſte der Einberufungen der bei der letzten Kabinettsumbildung ausgeſchiedenen Miniſter auf bedeutende Poſten der Wirtſchaft erfolgte die Ernen⸗ nung des ehemaligen Handelsminiſters Stockinger zum Prä⸗ ſidenten der Verwaltungskommiſſion der Bundesbahnen. Todesurtell im Leobener Mordprozeß. Wien, 6. Nov. Der aufſehenerregende Prozeß gegen Karl Straſſer vor dem Kreisgericht Leoben endete mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten. Straſſer hatte im Sep⸗ tember vorigen Jahres die Gattin eines rumäniſchen Ober⸗ ſten im D⸗Zug Bukareſt Paris ermordet. Krakau. Der Chef der deutſchen Ordnungspolizei, Ge⸗ neral Daluege, traf mit den ihn begleitenden Polizeioffizieren in Krakau ein, wo er einen Kranz am Sarkophag des Mar⸗ ſchalls Pilſudſki niederlegte. Paris. Der Heeresausſchuß des Senats hat beſchloſſen,, demnächſt Kriegsminiſter Daladier über die Stärke, Aus⸗ rüſtung und Ausbildung des Heeres, die militäriſche Vor⸗ bereitung der Jugend und die etwaige Hilſe, auf die Frank⸗ reich im Ernſtfalle rechnen könnte, anzuhören. Eiſenbahnunglück im Nebel Vorortzug auf einen Schnellzug aufgefahren. Warſchau, 6. Nov. In der Nähe von Var ſchau ereig. nele ſich ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bei dem nach den bisherigen Meldungen 8 Perſonen getötet, etwa 40 bis 50 Perſonen ſchwer und viele leicht verletzt wurden. In der Nähe der Station Szezensliwice wartete der Schnellzug aus Komorow, um den Schnellzug Radom Warſchau vorüberzulaſſen. Plötzlich erfolgte ein furchtbarer Aufprall. Der aus zwei Wagen beſtehende elektriſche Vor⸗ ortzug Grodziſk—Warſchau war im Nebel auf die letzten Wagen des bunden Schnellzuges aufgefahren. Der letzte Wagen des Schnellzuges wurde in die Höhe gehoben und umgeworfen, der 1 05 vollſtändig zertrümmert. Unter den Reiſenden befanden ſich viele Schüler und Studenten. Außerdem ſind unter den Opfern des Unglücks zahlreiche Angeſtellte und Beamte, die ins Büro fuhren. Polizei, Militär und ein Rettungszug mit Aerzten und Krankenſchweſtern waren bald zur Stelle. Nach den erſten Augenzeugenberichten iſt leider zu befürchten, daß ein gro⸗ 55 Teil der Schwerverletzten kaum mit dem Leben davon⸗ ommt. Vor der Beſetzung Madrids Wie Getafe fiel.— Wieder Sowjetruſſiſches Kriegsmake⸗ rial erbeutet. Toledo, 6. November. Die auf der Straße Toledo— Madrid vorrückenden na⸗ tionalen Truppen legten einen Ruhetag ein, um die Front auszurichten und den Anſchluß an die Vormarſchkolonnen auf beiden Flügeln zu ſichern. Von Madrid aus wurde kein Gegenſtoß unternommen. Nur ein behelfsmäßig ge⸗ panzerter Eiſenbahnzug fuhr gegen die Sandſackbarrikaden der nationalen Truppen am Ausgang von Getafe vor, wurde jedoch durch kurzes Artilleriefeuer zu Rückzug gezwungen. Oberſtleutnant Tella, der die nationalen Truppen in dieſem Frontabſchnitt führt, beſtätigte dem Berichterſtatter des DNB, daß nationale Jagdflieger bei Getafe ſechs Jagdflugzeuge und einen Potez⸗Bomber der Roten abge⸗ ſchoſſen haben. Er berichtete weiter, daß ſeine Abteilungen bei der Einnahme des Flugplatzes und des Ortes Getafe auf heftigen Widerſtand geſtoßen ſeien. Die Roten Horden hatten ſich in hervorragend ausgebauten Schützengräben feſtgeſetzt, die offenbar unter Leitung ſowjetruſſiſcher Spe⸗ zialiſten nach modernſten Grundſätzen angelegt waren. Teil⸗ weiſe hatten die in Mannshöhe ausgehobenen Gräben bis fünf Meter tiefe Unterſtände. Der Bau dieſer Stellungen muß wochenlange Arbeit erfordert haben. Die roten Befehlshaber hatten den Angreifern 5000 Mann, ſtarke Artillerie und Tanks entgegengeſtellt. Ihr Widerſtand wurde jedoch durch 600 Legionäre und ein Ba⸗ taillon Marokkaner unter Einſatz von Tanks der Nationa⸗ len gebrochen. Anſchließend kam es in Getafe zu heftigen Straßenkämpfen. Auch zwei Panzerzüge der Roten griffen, allerdings gleichfalls vergeblich, in die Kämpfe ein. Die Roten haben bei dem Gefecht ſchwere Verluſte er⸗ litten, darunter etwa 700 Tote. Bei ihrem Rückzug mußten ſie große Mengen Kriegsmaterial in den Händen der Sie⸗ ger zurücklaſſen, ſo Geſchütze, Gewehre, Munition und Klei⸗ dungsſtücke. Unter dem Material wurden wieder große Mengen gefunden, die aus ausländiſchen, vor allen Din⸗ gen ſowjetruſſiſchen Lieferungen ſtammen, darunter ſowjetruſſiſche Uniformmützen und In⸗ fanteriegewehre, weiter franzöſiſche Maſchinengewehrmuni— tion und ein franzöſiſches Maſchinengewehr und auch tſche⸗ chiſche Gewehrmunition. Der Flugplatz Getafe iſt von den Roten Einnahme durch die nationalen Truppen mit zahlreichen Dynamitſprengungen unbrauchbar gemacht worden. Im Ort Getafe ſelbſt wurden die Kirchen wie üblich geſchändet. Sämtliche Mönche des dortigen Kloſters und viele rechts⸗ ſtehende Einwohner des Ortes ſind von dem kommuniſti⸗ ſchen Geſindel erſchoſſen worden. Der Sonderberichterſtater des DNB ſtand am Kilome⸗ terſtein 11 vor Madrid. Zu Füßen der Höhen bei Getafe breitet ſich die ſpaniſche Hauptſtadt aus. In einer Entfer⸗ nung von fünf Kilometern liegen die erſten Vorſtadthäu⸗ ſer. Mit dem Fernglas kann man die Fenſter der Hoch⸗ häuſer im Zenkrum von Madrid zählen. Die Stimmung der nationalen Truppes iſt nach wie vor ausgezeichnet. Am liebſten würden die Soldaten in ihrer Begeifterung bis nach Madrid vorſtürmen. Die Aufgabe der Betriebsmilizen Ein Befehl des Fronkmilizführers Hülgerkh. Wien, 6. November. In ſeinem erſten Befehl gedenkt der neue Vizekanzler, Frontmilizführer Hülgerth, eingangs der Verdienſte des Fürſten Starhemberg und des Vizekanzlers Baar⸗Ba⸗ renfels. In dem Befehl fällt vor allem die Mitteilung auf, daß ſich Baar⸗Barenfels auch weiterhin als Milizfüh⸗ rer der Reſerve der Frontmiliz zur Verfügung hält, wäh⸗ rend ſich Fürſt Starhemberg, deſſen Name in den letzten Wochen immer mehr in den Hintergrund getreten iſt, offenbar vollkommen zurückzuziehen beabſichtigt. Der Befehl enthält ſchließlich die Aufforderung an alle Mitglieder der ehemaligen freiwilligen Wehrverbände, die der Frontmiliz noch nicht angehören, dieſer unverzüglich beizutreten. Es iſt bekannt, daß ſehr viele Heimatſchützler bisher gezögert haben, der Wandlung der politiſchen Tat⸗ 1 1 Rechnung zu tragen und in die Frontmiliz einzu⸗ reten. 8 j Ferner hat Vizekanzler Hülgerth den Bürgermeiſter Schmitz zum Führer der Betriebsmiliz der Stadt Wien und den Generalmajor Zar zu deſſen Stellvertreter er⸗ nannt. Die Organiſation der Betriebsmilizen in den ſtädti⸗ ſchen Unternehmungen ſoll damit beſchleunigt durchgeführt werden. Den Betriebsmilizen wird die Sonderaufgabe zu⸗ fallen, die Aufrechterhaltung dieſer Betriebe unter allen Umſtänden ſicherzuſtellen. 8 5 Warſchau. In der Nacht führte die polniſche Polizei in Warſchau eine Reihe von Hausſuchungen in Privathäuſern durch, die zu der Beſchlagnahme umfangreichen kommuniſtiſchen . und zur Verhaftung von 50 Kommuni⸗ en führte. vor ſeiner ſchleunigem 1 185 7 A* an. Aus aller Wel! 5 Engelfangen.(In den Schacht geſtürzt.) E. Steiger aus Püttlingen, der aus dem Schacht Viktoria g der Grube Engelfangen ausfahren wollte, ſtürzte während der Ausfahrt den Schacht hinunter. Er konnte nur noch alz Leiche geborgen werden. Wernersberg.(Einen Finger abgehackt.) Kinder waren hier mit Holzhacken beſchäftigt, wobei das eile das Beil in der Hand hatte, während das andere ein Holzſtück hielt. Wie ſchon ſo oft ging das Beil fehl und traf die Hand des einen Kindes, dem ein Finger abgehackt wurde, 5 Lampertheim.(Fingerglied abgert ſiie n, ohne es zu merken)) Ein Arbeiter, der morgens im Dunkeln mit dem Rad nach Mannheim fuhr, wurde von einem fal überholenden anderen Radfahrer am Lenker geſtreift, daß beide ſtürzten. Während ſich der Schuldige ſchnell da, vonmachte, merkte der Angefahrene, als er ſeine Lampe wieder in Ordnung brachte, daß an der Hand ſtark blute und fuhr darum wieder nach Hauſe. Dort ſtellte er feſt, daß das vordere Glied des Zeigefingers fehlte, das ihm bei dem Unfall glatt abgeriſſen worden war. Bei Tages- anbruch fand er an der Unfallſtelle auch die verlorene Fin⸗ gerſpitze wieder. Neuwied.(Zuchthaus für Falſchmünzer) die Strafkammer verurteilte den Arbeiter Karl Hoppen aus Breitſcheid und ſeinen Bruder Friedrich wegen fortgeſetzten Münzverbrechens bezw. Betruges zu 2 bezw. 1¼ Jahren Zuchthaus. Die Falſchſtücke waren 50⸗Pfennig⸗ und z, Markſtücke, die allerdings beim erſten Auftreten gleich az Fälſchungen erkannt worden waren. Karl Hoppen halte un⸗ mittelbar nach Verbüßung von 4 Monaten Gefängnis we⸗ gen des gleichen Verbrechens das Falſchgeld zuſammen mit einem alten Zuchthäusler hergeſtellt. ** Frankfurt a. Mm.(Dur chſchaute Schiebun⸗ gen.) Ein Landwirtsſohn in einem Dorf bei Niederlahn⸗ ſtein hat eine uneheliche Tochter, der gegenüber er ſich der Unterhaltungspflicht entzog. Die uneheliche Tochter klagte nun vor dem Arbeitsgericht in Niederlahnſtein gegen ihren Großvater auf Zahlung des Unterhalts in Höhe von 330 Mark, und das Arbeitsgericht verurteilte den Großvater, von dem dem Sohn, alſo dem Vater des Kindes, zuſtehen⸗ den Lohn den Unterhalt zu zahlen. Gegen dieſes Urteil hatte der Beklagte Berufung eingelegt, die vor dem Lan. desarbeitsgericht in Frankfurt verhandelt wurde. Das Lan⸗ desarbeitsgericht wies die Berufung ab und verurteilte den Beklagten zur Zahlung des Unterhalts. Der Großvater des unehelichen Kindes hatte ſeinen geſamten Grundbeſitz auf zwei andere Kinder überſchreiben laſſen, um zu erreichen, daß der Vater des unehelichen Kindes ſich ſeiner Unterhalts⸗ pflicht hätte entziehen können. ** Frankfurt a. M.(Raſſenſchande.) Die Große Strafkammer verhandelte gegen einen 25jährigen ariſchen Angeklagten und eine Jüdin. Der Angeklagte unterhüelt mehrere Jahre Beziehungen zu der Jüdin. die er auch nach Erlaß der Nürnberger Geſetze fortſetzte, was ihm wegen Raſſenſchande bereits eine Strafe von zwei Jahren Ge⸗ fängnis eingetragen hat. Die beiden Beſchuldigten ver⸗ gingen ſich zweimal gegen den Paragraphen 218 des Straf⸗ geſetzbuchs. In dem einen länger zurückliegenden Fall ſtellte das Gericht das Verfahren auf Grund der Amneſtlever⸗ ordnung ein, bezüglich des zweiten Falles wurden die An⸗ geklagten zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Geſtändnis eines Mörders. Dandshuk, 6. Nov. Unter dem Verdacht, an der Ermor⸗ dung der Dienſtmagd Thereſe Baldauf beteiligt zu ſein, war ein gewiſſer Johann Brams in Bonbruck verhaftet worden. Er wurde jetzt wieder aus der Haft entlaſſen, da ſich der Verdacht der Mittäterſchaft nicht aufrecht erhalten ließ. Dagegen hat ein gewiſſer Lorenz Brams aus Bon⸗ bruck inzwiſchen geſtanden, die Dienſtmagd Thereſe Baldauf am 7. Oktober mit einem Hammer erſchlagen zu haben. Er behauptet, er habe damals im Stadel die Magd neben einer Leiter bewußtlos liegen ſehen; offenbar ſei die Magd infolge Ausbrechens einer Sproſſe von der Leiter gefallen. Nun habe er, Lorenz Brams, den Entſchluß gefaßt, die Magd zu töten. Es ſteht feſt, daß das Mädchen ſich in an⸗ deren Umſtänden befand und daß das zu erwartende Kind von Lorenz Brams ſtammte. Die verſchwundene Witwe Neviſion des Angeklagten Ludwigs verworfen. Leipzig, 6. Nov. Vor dem Dritten Strafſenat des Reichsgerichts wurde die Reviſion in dem Totſchlagsprozeß Graß, der ſeinerzeit weit über Köln hinaus großes Aufſehen erregte, verhandelt. 5 Nach eingehender Beratung wurde vom Reichsgericht die Reviſion des 43 Jahre alten Angeklagten Joſef Lud⸗ wigs gegen das Arteil des Schwurgerichts Köln vom 4. Juli 1936, das gegen den Angeklagten wegen Totſchlags an der Witwe Graß und wegen des Unternehmens der Verleitung zum Meineid auf 15 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehren⸗ rechtverluſt ergangen war, als unbegründet verworfen. Das Schwurgericht Köln hatte in der Hauptverhandlung feſtgeſtellt, daß der Angeklagte die 67 Jahre alte ver⸗ mogende Juwelierswitwe Gertrud Graß, die im September 1934 auf unerklärliche Weiſe aus ihrem Hauſe in Köln Am Botaniſchen Garten verſchwand, vorſätzlich, aber ohne Ueberlegung getötet hat, um ſich in den Beſitz ihres Ver⸗ mögens zu ſetzen. 5 Weitere Opfer des großen Sturms 5 Sechs däniſche Fiſchkutter verloren. Kopenhagen, 6. Nov. Der Sturm der vorigen Woche, der auch dem Feuerſchiff„Elbe J“ zum Verhängnis wurde, hal noch weitere Menſchenleben außer der Beſatung des Feuerſchiffes gefordert. Bekanntlich waren bei Ausbruch des Sturmes neun Fiſchkutter aus Esbjerg beim Fiſchfang. Drei dieſer Kutter konnten ſich unter unſagbarer Anſtrengung ihrer Beſat⸗ zungsgmeinſchaft retten. Ueber das Schickſal der ſechs an⸗ deren Kutter war keine Klarheit zu erlangen, ſo daß man mit ihrem Untergang rechnen mußte. Inzwiſchen ſind 5 den letzten Tagen an der Weſtküſte Jütlands viele Wrack ſtücke angeſchwemmt worden, deren Sichtung ergab, daß ſie von fünf Esbjerger Fiſchkuttern ſtammen könnten. bleibt noch die Sorge um das Schickſal des ſechſten Kutters, der mit 21 Mann zum Fang ausgefahren war. Es iſt 1 noch anzunehmen, daß ſich dieſer letzte Kutter in Sicherheit e konnte. Mit ſeinem Untergang muß gerechnet wet en. III„ e„ 15 2 Ein ia 9 rend h alz Zwei eife ein und halt hne keln abc ft, l da⸗ Badiſche Chronik Wetterers Charakterbild Gutachten des pſychiatriſchen Sachverſtändigen. heidelberg, 6. Nov. Zum Abſchluß der Beweisaufnahme im Wetterer⸗Prozeß wurde der pfychiatriſche Sachverſtän⸗ dige Profeſſor Dr. Schneider, der Direktor der Pfychiatri⸗ ſchen Klinik Heidelberg, gehört. Aufmerkſamkeit, Beobach⸗ lungsgabe und Merkfähigkeit, ſo führte er aus, ſeien bei dem Angeklagten ſehr groß, die Begabung durchſchnittlich. Hervorſtechend ſeien ſeine Eigenwilligkeit, Schlagfertigkeit und Vitalität trotz ſeines hohen Alters von 68 Jahren. Er⸗ ſtaunlich ſei vor allem ſeine haßfähige Angriffs⸗ ſuſt, die Freude am verletzenden Wort. Darin liege auch das Hauptmerkmal einer biologiſchen Schwäche. Das Igno⸗ tieren fremder Leiſtungen ſei keine Stärke. Mit dieſer Schwäche ſtehe auch Wetterers Unordentlichkeit in ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbeiten in Verbindung. Den Willen zur Forſchung habe er gehabt, doch hätten ihm die biologiſchen Vorausſezungen dazu gefehlt. Niemals habe er Fehler bei ſich geſehen, nur immer andere verdächtigt. Damit hänge auch ſeine Geltungsſucht zuſammen. Er habe immer das Beſtreben, untadelig dazuſtehen, mehr zu ſcheinen als zu ſein. Wetterer ertrage es nicht, neben jemanden zu ſtehen, der aut) etwas kann. Geltungsſucht und Eigenliebe ver⸗ fälſchen ſeine Beziehungen zu den Mitmenſchen. In Wet⸗ terers Perſönlichkeit ſeien Züge feſtzuſtellen, die ihn in die Nähe deſſen bringen, was man einen pathologiſchen Lügner nennt. Verſchwommenheit und Dehnbarkeit des Ausdrucks eien bei ihm charokteriſtiſch. Es lägen jedoch keine Begriffs- verwechflungen vor. Ueber ein ſicheres Wiſſen verfüge er nicht, doch über eine erſtaunliche Wendigkeit; niemals ſei er um eine Ausrede verlegen geweſen. Das Ergebnis: Mediziniſch ſei eine Geiſteskrankheit bei Wekterer nicht nachzuweiſen, wohl aber eine Abartigkeit in ſeinen einzelnen Zügen. Seine Lügen ſeien ein Gemiſch von normaler und krankhafter Unwahrheit. Wegen ſeiner pfy⸗ chiatriſchen Abwegigkeit müſſe man den Angeklagten als vermindert zurechnungsfähig bezeichnen. dem ſeien die ärztlichen Vorausſetzungen für die gung in einer Heil- und Pflegeanſtalt gegeben. Der Deviſenprozeß Blink und Brill. m. Nach dem bisherigen Ergebnis der Ver⸗ zegen Eugen Blink und Artur Brill ſind von weit über 100 Anklagepunkten etwa zwei Drittel geklärt. Blinks Tätigkeit erſtreckte ſich ſeit Jahren auf die Durchführung der im Pforzheimer Betrieb mit in⸗ und ausländiſchen Kunden und Lieferanten vorkommenden Geſchäfte und den ſeit In⸗ krafttreten der Deviſenbeſtimmungen mit der Deviſenſtelle beim Landesfinanzamt Karlsruhe erforderlichen geſchäftlichen Verkehr, jeweils im Benehmen mit dem Geſchäftsführer bezw. Teilhaber. Zwiſchen der Firma Julius Brill Pforzheim⸗ Idar und der Firma Richard Brill in London hat ein leger Geſchäfts⸗ und Zahlungsverkehr ſtattgefunden, der de⸗ viſenrechtlich teils genehmigt, keils nicht genehmigt war. Dieſe Fälle ſind Gegenſtand der Anklage. Feſtgeſtellt wurde bis⸗ her, daß Blink in den Geſchäftsbüchern teilweiſe falſche Eintragungen gemacht, teilweiſe die richtigen nachträglich aus⸗ radierk und verfälſcht hat, aber ſo, daß A. Brill belaſtende Unterlagen beiſeite geſchafft und vernichket hat. Ein ſoge⸗ nanntes„Schwarzes Buch“, das Verſchleierungsmanö⸗ dern diente, iſt gleichfalls verſchwunden. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Angeſchuldigten nicht lediglich gemeinnützige, ſondern weitgehend eigene Intereſſen verfolgt haben. Es handelt ſich um ziemlich hohe Beträge, die in ausländiſcher Währung teils an R. Brill in London, teils an ausländiſche Firmen für Warenlieferungen gezahlt oder mit dieſen verrechnet worden ſind. Das Arteil iſt vor Ende der Woche nicht zu erwarten. ) Pfo handlung ges Freiburg.(Zuchthaus für ſchwere Amts⸗ unterſchlagung.) Der aus Lechwühlen in Bayern ſtam⸗ mende 46 Jahre alte Michael Stengele war ſeit dem Jahre 1929 beim Finanzamt Neuſtadt i. Schw. in beeidig⸗ ter Beamteneigenſchaft angeſtellt, und zwar abwechſelnd im inneren Dienſt und im äußeren Dienſt als Vollſtreckungsbe⸗ amter. Schon im Jahre 1932 hatte er 100 Mark Steuer⸗ gelder nicht an die Finanzkaſſe abgeführt. Größere Unter⸗ ſchlagungen werden ihm für die Zeit vom Februar 1935 bis Juni 1936 zur Laſt gelegt. Zuſammen mit dem erſten Fall hat er es verſtanden, ſeine vorgeſetzte Behörde in 19 Einzel⸗ fällen raffiniert zu täuſchen. Die unterſchlagene Summe be⸗ trägt insgeſamt 921,2) Mark. Die Große Strafkammer Freiburg verurteilte Stengele zu einem Jahr Zuchthaus und 400 Mark Geldſtrafe. Gichtbare Gemeinſchaſt 8 Wenn nun am Sonntag die Eintopfſammler um Eure Spenden bitten, ſo opfert reichlich, denn nur durch Euer Opfer, nicht aber durch eine Spende, reiht Ihr Euch ein in die Reihen der wahren Kämpfer für einen nationalen Sozialis⸗ mus der Tat. th. 4 Geflügel⸗Ausſtellung. Wie alljährlich veranſtaltet die hieſige Geflüge zucht⸗Genoſſenſchaft morgen Sonntag im Schloß⸗Saal eine große Geflügelausſtellung(Lokal⸗ ſchau). Die hieſigen Geflügelzüchter werden wiederum der Oeffentlichkeit ein Bild geben von der Zuchtarbeit, die im Laufe des Jahres geleſſtet wurde. Dieſe Schau wird dadurch an Reiz gewinnen, wenn man in Betracht zieht, daß ein Teil der Züchter bezw. der Ausſteller Jung⸗ züchter ſind, die durch die neuerſtellte Zuchtanlage für die Zucht gewonnen und nun mit den erfahrenen älteren Züch⸗ ter die Klingen kreuzen. In den letzten Jahren hat ſich die Genoſſenſchaft immer mehr entwickelt und ſich viel Sympathie bei der hieſigen Einwohnerſchaft erworben, was auch der ſtändige Zugang neuer Mitglieder beweiſt. Wieder wird der Glückshafen ſeine Anziehungskraft aus⸗ üben, denn eine Anzahl Schlachttiere werden den glück⸗ lichen Gewinnern enen delikaten Braten liefern. Darum: auf zur Lokalſchau der Geflügelzuchtgenoſſenſchaft. 4. Den 70. Geburtstag kann morgen Sonntag Herr Georg Weber in noch ſeinem Alter entſprechenden körper⸗ lichen Rüſtigkeit begehen. Seit 47 Jahren im Hauſe des Herrn Willy Volz, wohnend, war er auch immer eifriger Leſer des„Neckar⸗Boten“. Auch von unſerer Seite die beſten Wünſche. * Erfolgreiche Schützen. Beim Vereinsmeiſterſchafts⸗ ſchießen der K.K. S.⸗Abt. der hieſigen Kriegerkamerad⸗ ſchaft wurde beim kombinierten Schießen von je 5 Schuß ſtehend, knieend und liegend freihändig: Vereinsmeiſter bei den aktiven Schützen Mich. Treiber mit 144 Ringen, Vereinsmeiſter bei den Jungſchützen Emil Friedel jun. mit 125 Ringen. — Sountagsrückfahrkarten zum 9. November nach Mün⸗ chen. Zur 13. Jahresfeier des 8. und 9. November in München geben alle Bahnhöfe der Deutſchen Reichsbahn an Träger des Blutordens und an aktive Kämpfer am 8. und 9. November 1923 gegen Vorweis des braunen Beſitzauswei⸗ ſes bezw. der hellgrünen Teilnehmerkarte Sonntagsrückfahr⸗ karten nach München aus. Die Karten gelten zur Hinfahrt von Samstag, 7. November, 12 Uhr, bis Montag, 9. November, 12 Uhr(Ende der Hinfahrt), zur Rückfahrt von Samstag, 7. November, 12 Uhr, bis Dienstag, 10. Novem⸗ ber, 24 Uhr(Ende der Rückfahrt). i Betrunken am Steuer. In der Nacht fuhr der in Heidelberg wohnhafte Hugo Henn, obwohl er unter erheb⸗ licher Alkoholeinwirkung ſtand, mit einem Perſonenkraftwa⸗ gen durch verſchiedene Straßen der Innenſtadt. Der verant⸗ wortungsloſe Fahrer wurde vorläufig feſtgenommen und das Fahrzeug ſichergeſtellt. „Friedenstragödie“ Das neue Drama Albert Steffens. Die Uraufführung der„Friedenstrag ödie“, des neuen Dramas des Dichters Albert Steffen, am Basler Stadttheater iſt ein kulturelles Ereignis, an. dem wir keinesfalls vorbeigehen dürfen. 8 das ganze künſtle⸗ riſche Lebenswerk Albert Steffens, eine Dramen, ſeine Epik, deren Höhepunkt wohl der Roman„Sucher nach ſich ſelbſt“ bezeichnet, ſein lyriſches Schaffen und ſeine genia⸗ len maleriſchen Entwürfe, im tiefſten und beſten Sinne des Wortes zeitgemäß, ſo iſt in der„Friedenstragödie“ auch der äußere Rahmen Gegenwartsgeſchehen. Sie iſt in dieſer Hinſicht ein Gegenſtück des 1927 erſchienenen Dramas Stef⸗ ſens„Der Chef des Generalſtabs“, deſſen Handlung uns freilich in gebundener Sprache in ein änzlich anderes Mi⸗ lieu führt, aber ſchon in einer entſprechenden Weiſe die ge⸗ waltige Eragik der Zeit aufzeigt. Beide Dramenwerke ha⸗ ben ungeachtet ihrer hiſtoriſchen Treue nichts mit den lande läufigen Berichterſtatterſtücken zu tun, die ein Nachbild äußeren Vorgänge, vielleicht verknüpft mit naheliegen⸗ den Nutzanwendungen, auf die Bühne bringen, ſondern ſie führen das zu e Handlung umgeformte zeit⸗ geſchichtliche Geſchehen und die ihm zugrundeliegenden gei⸗ ſtigen Bedingungen und Hintergründe als eine untrenn⸗ bare Einheit vor Augen.. Im Mittelpunkt der„Friedenstragödie“ ſteht die. Ge⸗ 1 5 Woodrow Wilſons, deſſen abſtrakte Theorſen, die zu trauriger Berümtheit gelangten vierzehn Punkte, eine ſo verhängnisvolle Rolle für den Ausgang des Krieges und deſſen latente Verewigung in den unerträglichen„Frie⸗ dens“⸗Diktaten ſpielten. Das Drama beginnt zur Zeit des Ausbruchs des Weltkrieges 1914, als Wilſon ſeine erſte Gattin, einſt die verſtändnisvolle Gefährtin des ſtreben⸗ den Gelehrten, dann die leiderfüllte Zeugin ſeines Hinein⸗ ſietens in den politiſchen Tageskampf, durch den Tod ver⸗ liert. Der innere Widerſpruch im Weſen Wilſons— dieſer Widerſpruch hat den Dichter nach ſeinen eigenen Worten beinahe zwei Jahrzehnte lang beſchäftigt— läßt den Pro⸗ — 5—— 8 Präſidentenſtuhl, der ſich zum Friedens⸗ zum Organiſator des Krieges werden. Sein Programm wird dem Waffenſtillſtand Zu⸗ grundegelegt und ſoll im Friedensvertrag verwirklicht werden, weswegen ſich Wilſon nach Europa begibt„Merk⸗ würdiges Zuſammentreffen“ ſo bemerkt Steffen in ſeinen einführenden Worten im Programmheft:„Am 25. Ja⸗ nuar 1919, dem Gedenktag des Apoſtel Paulus, der allen Völkern das Chriſtentum vermittelt hat, deſſen Bekehrung vor Damaskus an dieſem Tag gefeiert wird, hielt Wilſon die Gründungsrede für den Völkerbund. Es war der Höhe⸗ zunkt ſeines Lebens.— Welch ein Weg bis zum 28. Juni, 15 Friedensſchluß von Verſailles, der ebenfalls auf einen Gedenktag fiel, nämlich den des Mordes von Serajewo! In packenden Bildern ziehen die verhängnisvollen Geſcheh⸗ niſſe jener Tage an uns vorüber. Weil der Botſchaft Wil⸗ ſons ein realer Geiſtgehalt fehlte— ein ſolcher hätte im fortſchrittlſchen Sinne nur aus dem Chriſtusimpuls, dem Mittelpunktsgeſchehen der e kommen können, — gerät ſie in den Dienſt geit eindlicher Mächte und hat verheerende Wirkungen zur Folge. Von ſeinen Verbündeten verraten, von der Höhe ſeiner Macht geſtürzt, von ſeinen Freunden verlaſſen, finden wir Wilſon als gebrochenen Mann—„hier auf Erden eine zerſtörte Maſchine— auf dem Krankenlager wieder. Seine Tragödie, die Friedens⸗ tragödie, iſt eine Tragödie der Menſchheit, die aus dem fin⸗ ſteren Agnoſtizismus heraus den Weg zum ſchaffenden ſeſſor auf dem vermittler berufen glaubt, Geiſt wiederfinden muß. Wenn nicht andlun durch S kommt, ſo ſagt der Dichter, müſſen grö⸗ ßere Tragödien als die Wilſons entſtehen. Die Aufführung der„Friedenstragödie“! am Basler ter wurde zu einem länzenden Erfolg. Mit tie⸗ fein Berftendnts hatte ſich die Regie in die Abſichten des Dichters hineingefunden, denen ja jede politiſche Tendenz und Parteinahme völlig fern liegt. Unter dem Enſemble, deſſen Mitglieder ihr beſtes Können hergaben, ragte der Darſteller des Wilſon, Otto Crone, beſonders hervor. Nur eine reife Künſtlerperſönlichkeit konnte ſich ſo echt in dieſe Rolle einleben und den Lebenswiderſprüchen des pro⸗ eſſoralen Politikers bis in alle Einzelheiten hinein ſo er⸗ chlrternden Ausdruck geben. e Zur Vorſtellung des Nationaltheaters in Seckenheim. In der am Sonntag, den 15. November ds. Irs. um 20 Uhr, in der Turnhalle stattfindenden Vorſtellung „Der blaue Heinrich“, zu der der Vorverkauf heute be⸗ ginnt, ſind in den Hauptrollen beſchäftigt die Damen: Hermine Ziegler, Blankenfeld, Stauffert und Rena; die Herren Handſchuhmacher, Offenbach, Becker, Krauſe und St. Fühler. Zum Verkauf der Eintrittskarten hat ſich neben. den Zellen⸗ und Blockwaltern der Kd. noch eine Anzahl Frauen und Mädchen zur Verfügung geſtellt. Damit iſt jedermann Gelegenheit gegeben, auf bequemſte Art in den Beſitz von Eintrittskarten— ohne Zuſchlag — zu gelangen. An der Abendkaſſe koſten die Karten 1.— bis 1.50 RM. Näheres ſiehe im heutigen Anzeigeteil. Laſſet die Kohlernte nicht verderben! Die Kohlernte iſt in dieſem Jahre ſehr gut ausgefallen. Der Preis iſt infolgedeſſen niedrig. Die Ha usfrauen werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht, in dieſen Wo⸗ chen, ſo lange der Herbſtkohl noch auf dem Markt iſt, mög⸗ lichſt viele Kohlgerichte zu kochen, damit die reichen Mengen dieſes geſunden Nahrungsmittels nicht verderben, ſondern für die Ernährung nutzbar gemacht werden. Dieſer Appell richtet ſich aher nicht nur an die Haus⸗ frauen, ſondern ergeht ebenſo an alle Gaſtſtätten und Betriebskantinen. Auch ſie erfüllen mit der Ausnutzung der Kohlernte die nationale Forderung des Vierjahresplanes. 0 — Himmelsfeuerwerk. Schon ſeit langer Zeit iſt be⸗ kannt, daß im November beſonders viele Sternſchnuppen zu fallen pflegen, deren Bahnen am Himmelsgewölbe vom Stern⸗ bild des großen Löwen auszugehen ſcheinen, weshalb man den Schwarm die„Leoniden“ nennt. Wir wiſſen, daß diefe Erſcheinungen hervorgerufen werden durch kleine Eiſen⸗ und Steinkörper, die— ehemals einem Kometen angehörend— in langgeſtreckter elliptiſcher Bahn um unſere Sonne ziehen. Dieſer Strom wird nun Mitte November von unſerer Erde durchkreuzt. Geraten die kleinen Kometenteilchen in unſere Atmoſphäre und durcheilen dieſe mit Geſchwindigkeiten von 50 bis 80 Kilometern in der Sekunde, ſo wird durch dieſe raſche Bewegung die Luft vor dem Körperchen ſtark zuſam⸗ mengepreßt und dadurch ſtark erhitzt und dieſes ſelbſt zu heller Glut entfacht, ſo daß es als Sternſchnuppe aufleuch⸗ tend uns ſichtbar wird und in den meiſten Fällen völlig ver⸗ brennt, ehe es die Erdoberfläche erreicht. Nur größere „Meteore“ gelangen als Meteorſteine oder ⸗eiſen zur Erd⸗ oberfläche herab und werden dann gelegentlich gefunden und geben uns ſo Kunde von der Zuſammenſetzung ferner Wel⸗ ken— eine chemiſche Zuſammenſetzung, die der der Erde in vielem entſpricht und ſo die Einheit des geſamten Weltalls beweiſt. * Filmſchau „Arzt aus Leidenſchaft“. Ein überaus packender und intereſſanter Film, den das Palaſttheater geſtern erſtmals brachte, iſt der nach dem gleichnamigen Roman gedrehte Euphona⸗Film„Arzt aus Leidenſchaft“. In dieſem Film wird die Umformung unſeres Rechtsweſens im Sinne des neuen Staates behandelt. Unbelaſtet von Formfragen und juriſtiſchen Fachdingen ſchildert der Film das Schick⸗ ſal eines Mannes, deſſen Streben und Heroismus por⸗ bildlich ſind, dem eine Frau in treuer Liebe zur Seite ſteht. Bei Anwendung dieſer ſeiner Grundſätze des Mor⸗ des verdächtigt, findet er jedoch einen Richter, der nach klarer Feſtſtellung des Sachverhalts nicht nach dem Ge ſetz Urteilt, ſondern die Stimme des Volkes ſprechen läßt. — Albrecht Schönhals verkörpert hier mit der ganzen Kraft ſeiner künſtleriſchen Perſönlichkeit dieſen Arzt, der aus Leidenſchaft einen heroiſchen Kampf um die Rettung ſeiner Mitmenſchen führt. Seine Partnerin iſt die lieb⸗ reizende Karin Hardt als Elisabeth. Ferner erſcheinen in den tragenden Rollen Hans Söhnker, Gerda Maurus, Joe Stoeckel und eine Reihe bedeutender Schauſpieler, die dem Werk zu dem großen Erfolg verhalfen.— Morgen Sonntag mittag findet eine Jugendvorſtellung ſtatt mit dem Karl May⸗Film„Durch die Wüſte“. Standesregiſter⸗Auszug Ilvesheim vom Oktober 1936. Geburten: Friedrich Heinrich Berger, Schloſſer und Amalie geb. Zeh, am 6. Oktober eine Tochter Gerlinde. Johann Friedrich Link, Fabrikarbeiter und Anna Eva Franziska geb. Hartmann, am 22. Oktober einen Sohn Willi. Philipp Jakob Ueberrein, Architelt und Hilde geb. Wenninger, am 31. Oktober einen Sohn Werner Jakob. Eheſchließungen: Luitpold Pfeifer, Fernfahrer und die berufloſe Eliſabeth Grimm(9. Oktober). Martin Johann Hoock, Bauarbeiter und die Arbeiterin Maria Gattung(9. Oktober). Johann Bühler, Zimmermann und die Näherin Emma Seitz(16. Oktober). Phi ipp Karl Grohmüller, Maurer und die Arbeiterin Luiſe Probſt(23. Oktober). Friedrich Weber, Pfläſterer und die berufsloſe Eliſabeth Reinhard(31. Oktober). Sterbefälle: Magdalena Kaufmann geb. Köh⸗ Jer, Ehefrau des Monteurs Heinrich Kaufmann. Geſt. am 16. Oktober. 29 Jahre alt. Erwin Emil Hecker, Bal⸗ arbeiter, Ehemann der Katharina geb. Sinn. Geſt. am 18. Oktober. 31 Jahre alt. Gottesdienſ⸗Ordnung in der kath. Kirche. 23. Sonntag nach Pfingſten. Samstag: 2-4, 5—7, 8 Uhr Beicht. Sonntag: 6.30 Uhr Beicht.— 7 Uhr Frühmeſſ 8.30 Uhr Kindergottesdienſt mit Monatskommunion. 9.40 Uhr Hauptgottesdienſt und Chriſtenlehre für die Jungmänner. 1.30 Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen. 2 Uhr Corporis Chriſti Bruderſchaft mit Segen. e. Gottesdienſt⸗Ordnung in der evang. Kirche. 22. Sonntag nach Trinitatis, 3. November 1936. 9.30 Uhr Hauptgottesdienſt. Vikar Baumann. 12.30 Uhr Kindergottesdienſt. Vikar Baumann. 1 Uhr Chriſtenlehre f. d. männl. Jugend. Vikar Baumann. 22.30 Uhr Bücherausgabe im Pfarrhaus. 7.30 Uhr Abendgottesdienſt im Konfirmandenſaal. d Pfarrer Fichtl. Montag Abend: Evang. Gemeindejugend 1 Dienstag Nachmittag: Evang. Gemeindejugend II. Dienstag abend: Nähabend des evang. Frauenbundes. Reichsbund für Poibesipungen (Fachamt Handball). Morgen Sonntag finden folgende Spiele auf dem Wörtel⸗Sportplatz ſtatt: Nu endverbandspiel 1.45 Ahr: Tv. 98(Jugend)— Reichsbahn Mhm.(Jugend) Winter hilfsspiel 3 Ahr: Tv. 98 u. Tv. Friedrichsfeld(komb.) — Städte⸗Mannſchaft. Zu den Spielen ladet freundlichſt ein Morgen Sonntag nachm. 3 Uhr: nach dem Roman von Karl Ma y. Daulust. Ehestandler Kinderreiche!! Billiges 6bel Küchen Moderne, Kompl. 155, 168. 175. ö Schlafzimmer 3türig 215. 245.—, 295. Schränke, roh 30.—, 35.-, 40.—, 45. Schränke. weiß 35.—, 45, 62. Matratzen 20. 26, 30. Stühle 4.-, 5.—, 10. viel Einzelmöbel. H. Baumann Möbellager Mannheim, U 1, 7 Breitestraße Die Leitung. Inserieren bringt Gewinn im Hause Pilz. CCC7C7CCcCc 0 ˙ ccc ccccpcppcßoß00ßGß0ßocPopßcococßcocccccccccccccccc JVerſammlungs⸗Kalender. Männergeſangverein 1861. Heute abend 8.30 Uhr Probe Liedertafel. Heute abend 8.30 Uhr Probe. Sängerbund. Heute abend 8.30 Uhr Geſamt probe. Fußballvereinigung 98, Mhm.⸗Seckenheim. Morgen finden folgende Spiele ſtatt: In Seckenheim: 9.30 Uhr Blau-Weiß Privat— Lanz Privat 12 Uhr 2. Mannſchaft— Hemsbach 1.45 Uhr 1. Mannſchaft— Hemsbach Zu den Spielen ladet herzlich ein Die Spielleitung. Die 1. Jugend ſpielt um 9.45 Uhr in Seckenheim gegen Viernheim. Die 2. Jugend in Edingen um 4 Uhr.— Abfahrt per Rad um 3 Uhr. Der blau Muſik von Eintrittspreiſe im Vorverkaufsſtellen: Schreck, Meßkircherſtraße „Zur Turnhalle“. Vorverkauf: Eintrittspreiſe an der Abendkaſſe: 5 l Schreibwarenhandlungen: ringer und Zimmermann; Kolonialwarenhandlungen: L. Handarbeitsgeſchäft Hedwig Keitel, Hauptſtraße; garrengeſchäft Lohnert, Ilvesheim; und bei ſämtlichen Zellen⸗ und Blockwalter der KdF. und in der Wirtſchaft Rutionaltheater Mannheim. Sonntag, 15. November 1936, abends 8 Ahr im Saale der Turnhalle des To. 1898 e Heinrich Schwank in 3 Akten von O. Schwarz und Gg. Lengbach. Viktor Corczilius. 0.90 und 1.20 RM. 1.— und 1.50 RM. Beh⸗ Maxauerſtraße; Zi⸗ und Erny, beflügelzueht-Cenossenschaft Mpm.⸗Seckenheim Sinladung zu der am Sonntag, 8. Nov. im Schloß-Saal stattfindenden Lellgel Aussteuung (Lokalschau). ——————ů—j— Reichhaltiger Glückshafen. Die Ausstellungskommission. S heeeeennnnnksdnnnnndnmnnnmnmnnnnnunndmdnnnnmer — Weihnachten naht, denke jetzt schon an die Festgeschenkel f 1 S Tafelservice mit Goldrand, 23 teilig& 12.90 (für 6 Personen) aden Tafelservice mit Goldrand, 45 teilig„ 25.90 (für 12 Personen) Kaffeeservice m. verschied. Dekoren„ 3.50 (tür 6 Personen) Reichhaltige Auswahl— in Keramik und Geschenkartikeln.— eine Aae Gegen kleine Anzahlung werden Geschenke bereitwilligst zurückgelegt. Für die Winter-Saison: Ofenschirme, lackiert, It. Koksfüller v.& 1.20 an v. 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