1 9 e. n lr 5 2 erſcheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.20, durch die Poft Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mt. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Nachläſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Nr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47216. Poſtſcheck⸗Konto: Karls tuhe 78439. Tages- und Anzeigenblatt für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Berkündblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechentzeim Bote Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungs blatt, Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 uh Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen. Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 36 1120 36. Jahrg ng Montag den 9 November 1988 Aeber Sonntag 2: Die Feiern in der Hauptſtadt der Bewegung began⸗ nen am Sonntag abend mit dem Treffen der alten Kämp⸗ fer im Bürgerbräukeller, wo Adolf Hitler eine Anſprache hielt. 2: Nachdem Kampfgenoſſen von 1923 an den Flammen⸗ pylonen in der Feldherrnhalle 16 ftränze niedergelegt hat⸗ ten, bezog die Hitlerjugend um Mitternacht die Ehrenwache. 1: Die Botſchaft der Roten Madrider„Regierung“ in Paris hat eine Erklärung abgegeben, in der die„Zweck⸗ mäßigkeit“ der„Verlegung“ der„Regierung“ nach Valen⸗ cig auseinandergeſetzt wird. 2: Die Pariſer Preſſe erörtert die Frage, ob die fron⸗ öſiſche Regierung die nationale Regierung Franco aner⸗ kenden ſoll. 1: Der ſowjetruſſiſche Botſchaftsrat Tumanow iſt in Bilbao eingetroffen, um die„diplomatiſchen Beziehungen“ wiſchen der Sowjetunion und der kommuniſtiſch⸗anarchiſti⸗ ſchen„Regierung“ aufzunehmen. : Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano iſt in Wien eingetroffen. 9 9 8 * 5 ö N 8 Die Feier des 9. November Adolf Hitler bei ſeiner Alken Garde.— Das hiſtoriſche Treffen im Bürgerbräukeller. München, 9. November. Zum vierten Male ſeit dem Siege der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung iſt die Alte Garde des Führers in den Abendſtunden des 8. November im Bürgerbräukeller zum Erinnerungstreffen verſammelt. Wieder ſitzen ſie hier bei⸗ ſammen, die vor 13 Jahren wie heute noch mit ihrem Füh⸗ ter bereit waren, ihr Leben für die Wiedererſtehung und Befreiung des Vaterlandes einzuſetzen. Wieder ſind ſie hier vereint im denkwürdigen ſchmuckloſen Bürgerbräukeller, den nur zwei berſchliſſene Hakenkreuzfahnen hinter der Bühne zieren.— Ohne Rangabzeichen, im einfachen Braun⸗ hemd der Kampfzeit treffen ſie ſich hier wieder, die Männer, denen man änſieht, daß ſie ihr ganzes Leben lang nur Kämpfer waren, Kämpfer für Deutſchland, Kämpfer für die nationalſozialiſtiſche Idee und ihren Führer. Der Tod hat auch im letzten Jahr wieder tiefe Lücken in ihre Reihen geriſſen, aber ſie wurden dadurch nur noch feſter zufammengeſchmiedet zu der einzigen und unver⸗ gleichlichen Kameradſchaft vom 9. November. Dieſe Stunde der Erinnerung gehört ganz und gar der Alten Garde, die nach den Jahren des Kampfes und des Aufbaues ſich hier wieder einmal in der gleichen Kameradſchaft zuſammen⸗ finden, die ſie ſchon vor 13 Jahren beſeelte. Immer wieder grüßen ſich mit freudigen Zurufen alte Bekannte und Kampfgefährten, die jetzt überall in ganz Deutſchland an verantwortlicher Stelle ſtehen, oder die heute das ſind, was ſie einſt vor 13 Jahren waren: Unbekannte Parteigenoſſen. namenloſe Bannenträger der Idee. Zwiſchen dem einheitlichen braunen Bild ſieht man wie⸗ der das Feldgrau von Angehörigen der Wehrmacht, das rote Band des Blutordens an ihren Uniformröcken. In die⸗ ſer Stunde das ſichtbare Zeichen der Zuſammengehörigkeit 3 Soldaten des Führers mit der deutſchen Wehr⸗ acht. Schon lange vor 19 Uhr iſt der große Saal des Bürgerbräukellers mit ſeinen Galerien bis zum letzten Platz gefüllt. Muſik⸗ und Spielmannszug der Leibſtandarte Adolf Hitler ſpielen unter Obermuſikmeiſter Müller⸗John die alten Lieder und Märſche der Bewegung. Jubel- und Heilrufe klingen immer wieder auf, wenn bekannte Män⸗ ner der Bewegung den Saal betreten und bei ihren Ka⸗ meraden Platz nehmen. Da ſitzen die führenden Männer der Bewegung unter ihren alten Kampfgefährten vom 9. November. Man leht Viktor Lutze, den Frankenführer Julius Streicher, Heinrich Himmler, Alfred Roſenberg, Dr. Frick, General don Epp, die Reichsleiter Bouhler, Amann und Buch, die Reichsminiſter Dr. Goebbels und Dr. Frank, den Korps⸗ führer Hühnlein, dann alte Münchener Kämpfer wie Chri⸗ ſtian Weber, Fiehler, Berchtold und Maurice. In den Reihen der Alten Garde ſieht man auch Schweſter Pia in ihter Tracht, die einzige Frau, der der Führer den Blut orden verliehen hat. Auf der Galerie ſind viele Ehrenplätze den Hinterblie⸗ benen der 16 Ermordeten des 9. November 1923 vorbehal⸗ ten.— Außer den Teilnehmern am Marſch vom 9. No⸗ vember ſind im Bürgerbräukeller verſammelt die Reichs⸗ und Gauleiter der NSDAP, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, Ss und des NSg, die Oberge⸗ bietsführer und Gebietsführer der HJ, die Hauptdienſtlei⸗ ler der Reichsleitung und die Arbeitsgauführer des Reichs⸗ arbeitsdienſtes.. Wenige Minuten nach 20 Uhr erklingt der„Präſentier⸗ marſch“; Die Alte Garde grüßt mit erhobener Rechten ihre Fahne, die Blutfahne vom 9. November, die wieder von einem der Ihren, dem Sturmbannführer Grimminger, ge⸗ tragen wird. Nach einigen Minuten erwartungsvoller Spannung brauſt ein einziger Heilruf, der ſich immer wie⸗ der erneuert, in den Saal: Der Führer iſt gekommen! e Vor dem Eingang zum Bürgerbräukeller meiden ihn ein Adjutant, Obergruppenführer Brückner, als der Füh⸗ zer bes negünents Munchen aus dem Jahre 1923, und Brigadeführer Berchtold, der damalige Führer des Stoß⸗ 22 trupps Hitler, die alten Kämpfer. Dann betritt der Führer, gefolgt von ſeinem Stellvertreter Rudolf Heß, von Brück⸗ ner, Schaub, Graf von Berchtold den Saal. Seine alten Kampfgefährten ſind auf die Stühle geſprungen und jubeln ihm minutenlang zu. Nur mühſam kann er ſich ſeinen Weg zum Rednerpult bahnen und immer wieder muß er nach allen Seiten die Hände ſeiner alten Kameraden ſchütteln. Dann gebietet Chriſtian Weber Ruhe. Aber erſt nach Minuten verebbt die freudige Erregung, um erneut anzu⸗ ſchwellen, als Weber verkündet!„Der Führer ſpricht!“ „52 In einer großangelegten Rede zeichnet der Führer ein Bild von den Schickſalsſtunden des Jahres 1923. Immer und immer wieder unterbrochen von der begeiſterten Zu⸗ ſtimmung ſeiner alten Mitkämpfer, ſchildert er die gewaltige Wandlung, die ſich nach dem Opfer der 16 Getreuen an der Feldherrnhalle mit dem Sieg der nationalſozialiſtiſchen Ve⸗ wegung in Deutſchland vollzogen hat. 5 In wenigen markanten Worten läßt Adolf Hitler vor ſeiner Alten Garde wieder jene Tage erſtehen, als ſie, eine lächerlich kleine Schar, ſie verbanden, um gegen eine Ueber⸗ macht von Feinden Deutſchland ſeine Freiheit wieder zu ge⸗ Winnen. „Wir waren ein kleiner verſchworener Haufen, der be⸗ reil war, mit allen den damaligen Staat zum Sturz zu bringen und ekwes Beſſeres an ſeine Skelle zu ſetzen.“ Der Führer bekannte ſich in dieſer Erinnerungsſtunde erneut zu ſeiner Tat vom g. November 1923, als er er⸗ klärte:„Wenn unſere Fahne einmal die deutſche National⸗ flagge werden ſollte, dann könnte das nur durch eine heroiſche Tat geſchehen. Wir verloren zwar damals die Tat, aber gewonnen haben wir letzten Endes das deutſche Volk.“ Der jubelnde Beifall ſeiner älteſten Mitkämpfer bewies, wie ſehr ſie heute ihren Führer ebenſo wie damals verſtehen. — Adolf Hitler fand ergreifende Worte für die erſten Blut⸗ opfer der Bewegung, die 16 Toten an der Feldherrnhalle, die mit ihrem Märtyrertod die Saat legten zu dem ſtarken und dem unerhörten Opferwillen der Bewegung. Als weiterhin die Rede noch einmal den Weg der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung vom Verbot bis zum Sieg durchmaß, da bekundeten die Männer der Alten Garde, die jeden einzelnen Abſchnitt dieſes zehnjährigen Weges mit dem Führer durchkämpft und durchlitten hakten, ihm immer wieder durch ihre begeiſterte Zuſtimmung ihre unwandel⸗ bare Treue. ö Eine große Lehre habe der 9. November 1923 ergeben, die für ihn mitbeſtimmend wurde bei dem weiteren Auf⸗ bau der Bewegung, daß nämlich mit der Bewegung ſelbſt der neue Staat im alten Staat geſchaffen werden mußte, um für eine legale Machtübernahme gerüſtet zu ſein.— Als das große Wunder der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ führung nach der Machtübernahme bezeichnete Adolf Hitler die Tatſache, daß es gelungen ſei, in ſo kurzer Zeit aus dem 100 000⸗Mannheer eine große deutſche nationalſozialiſtiſche Volksarmee zu ſchaffen. An dieſer Stelle erinnerte der Füh⸗ rer an ſeine Worte im Prozeß 1924. Damals habe er vor⸗ hergeſagt, daß ſeine Bewegung und die bewaffnete Macht einmal eins ſein würden. Könne es in dieſer Stunde einen ſchöneren Beweis für die Erfüllung dieſes Wortes geben als die Anweſenheit von zahlreichen mit dem Blutorden der Bewegung geſchmückten Angehörigen der neuen deut⸗ ſchen Volksarmee? Wieder jubelten die Kämpfer des 9. November ihrem Jührer zu, als er ausrief: Was iſt aus Deutſchland von da⸗ mals geworden? Wir haben aus dem Deutſchland der Ohn⸗ macht und der Schwäche, der Hilfloſigkeit und der Verach⸗ kung einen kraftvollen, ſtarken, ſelbſtbewußten und geach⸗ kelen Staat gemacht. Zum etſten Aale feiere ich dieſen Ehrentag ohne tiefe Sorge füt unſer Volk, zum erſten Male kann ſch es offen dusſprechen: Der alte bolſchewiſtiſche Geiſt wird Deutſch⸗ land nicht mehr übertennen können. Um unſer Land herum hat ſich nunmehr eine eiſerne Panzerwehr gelegt, und da⸗ hinter ſteht das friedliebende, aber abwehrbereite deutſche Bolk. Minutenlange unbeſchreibliche Begeiſterung der alten Kämpfer folgte dieſen Worten des Führers, mit denen er ihnen beſtätigte, daß ihr jahrelanger Kampf nicht umſonſt geweſen ſei. In ſeinen Schlußworten wandte ſich der Führer dann noch einmal an ſeine alten Kampfgenoſſen und ſprach zu ihnen von dem inneren Glück der wunderbaren und ſtolzen Erinnerung, die für ſie die Worte bedeuten: „Ich war dabei!“ Adolf Hitler richtete an die alten Kampfgenoſſen die Aufforderung, auch in der Zukunft ebenſo wie in den ver⸗ gangenen anderthalb Jahrzehnten Pflicht zu tun, und ſchroß in Erinnerung an die alten Kameraden, die an die⸗ ſer Stunde mit teilnehmen konnten, mit dem alten Kampf⸗ ruf der Bewegung in guten und ſchlechten Tagen:„Deutſch⸗ land Sieg⸗Heil!“ Minutenlang toſten die Heilrufe der bis ins Tiefſte er⸗ riffenen und mitgeriſſenen Menge der Alten Garde durch 521 Bürgerbräukeller. Das Lied der Deutſchen und das Lied Horſt Weſſels wurden in dieſer Stunde zu einem feierlichen Treuegelöbnis für Führer und Volk. Und als dann ſpontan irgendwo im Saal der laute Ruf erklang:„Adolf Hitler Sieg⸗Heil!“, da ſchlug dem Führer erneut eine Welle unbe⸗ ſchreiblicher Begeiſterung derer entgegen, die ihm ſeit Jah⸗ ren die treueſten Gefolgsmänner ſind. Wieder mußte der Führer auf ſeinem Gang durch die Reihen unzählige Hände e ehe er dieſe Stätte der Kameradſchaft verlaſſen onnte. Nr. 263 Fahnen des Sieges heraus! Aufruf des Reichspropagandaleiters zum 9. November. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels kannt: „Alljährlich am 9. November gedenkt die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung und mit ihr die ganze Nation in ſtolzer Trauer ihrer Toten. Ueberall im Reich ziehen an den Gräbern unſerer ermordeten Kameraden die Ehrenwachen der nationalſozialiſtiſchen Formationen auf.„In der Hauptſtadt der Bewegung ſchart der Führer ſeine älteſten Mitkämpfer um ſich. Zu ihnen ſpricht er am Vorabend des 9. November in dem gleichen Saal, von dem die ſchickſalhaften Ereigniſſe des Jahres 1923 ihren Ausgang nahmen. Mit ihnen tritt er jedes Jahr von neuem den hiſtoriſchen Marſch zur Feldherrnhalle an. Zu derſelben Minute, da am 9. November 1923 die erſten ſechzehn Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Idee in den Salven eines heimtückiſchen Verrates zuſammen⸗ brachen, donnern nun jedes Jahr ſechzehn Schuß Salut an der Feldherrnhalle auf, als Zeichen des Auf⸗ zugs der ſechzehn Gefallenen am 9. November 1923 zur Ewigen Wache auf dem Königlichen Platz. So wird jedes Jahr von neuem der Totengedenktag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu einem Feier ⸗ tag des Sieges und der Auferſtehung für das ganze deutſche Volk. Und deshalb hiſſen wir auch am 9. November die Fahnen des neuen Reiches an allen öffentlichen Gebäuden, Arbeitsſtätten und Wohnhäuſern als Siegesbanner der deutſchen Revolu⸗ tion.“ Gleichzeitig gibt der Reichsminiſter des Innern, Dr. Frick, folgendes bekannt: Am kommenden 9. No⸗ vember 1936 flaggen die ſtaatlichen und kommunalen Ver⸗ waltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts und die öffentlichen Schulen im ganzen Reich, und zwar Voll⸗ maſt. gibt be⸗ Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern, Dr. Frick, hat Anweiſung erteilt, den Behördenangehöri⸗ gen, die auf Veranlaſſung der NSDAP. an den Gedenk⸗ feierlichkeiten am 8. und 9. November 1936 in München teilnahmen, auf Antrag den erforderlichen Urlaub ohne Anrechnung auf den Erholungsurlaub und mit Fortzahlung der Bezüge zu erteilen. Beförderungen in der GG. und im NGK. Es wurden befördert: 1. In der SS.: zum SS.⸗Obergruppenführer: Heißmeyer, Chef des SS.⸗Hauptamtes und ſtellvertretender Inſpekteur der Nationalpolitiſchen Erziehungsanſtalten Preußens, Lorenz, Führer des SS.⸗Oberabſchnittes Nordweſt; zum SS.⸗ Gruppenführer: Moder, Führer des SS.⸗ Abſchnittes 3, Graf von der Schulenburg, Führer im Stab RSS; zum SS.⸗Brigadeführer: Weisthor, Führer im Stab RFSsS., Freyberg, Führer im SD.⸗Hauptamt, Frhr., von Kanne, Führer im Stab des Raſſe⸗ und Siedlungshauptamtes, Granzow, Führer im Stab des Raſſe⸗ und Siedlungshauptamtes; zum SS.⸗Oberführer: Scherping, Oberſtjägermeiſter, Führer beim Stab RFSS., Tempel, 2. Bürgermei⸗ ſter von München, Führer bei Stab RF SS., Dr. Stepp, Führer im SD.⸗Hauptamt, Dr. Beſt, Füh⸗ rer im SD.⸗Hauptamt, Leyſer, ſtellvertretender Gau⸗ leiter Saarpfalz, Führer beim Stab des SS.⸗Ober⸗ abſchnittes Südweſt. 2. Im NS.: zum Gruppenführer: der Brigadeführer Wilhelm Müller; zum Brigadeführer: der Oberführer Hans⸗Helmuth Krenzlin; zum Oberführer: der Adjutant des Führers, Stan⸗ dartenführer Fritz Wiedemann. Ehrung deutſcher Dardanellenkämpfer Beiſetzung im Beiſein kürkiſchen Militärs. Iſtanbul, 9. Nov. Auf dem Heldenfriedhof des Bot⸗ 535 in Therapia wurden die Gebeine der 52 deut⸗ ſchen Dardanellenkämpfer beigeſetzt, die vorige Woche aus dem ehemaligen Kampfgebiet geholt wurden. Auf den Sär⸗ gen, die von Matroſen des Kreuzers„Emden“ getragen wurden, lag die deutſche Nationalflagge. Eine Kompagnie türkiſcher Infanterie gab das Ehrengeleit. Dem 18 91 wurden die Fahnen der Iſtanbuler Formation der NS vorausgetragen. Im Trauergeleit ſah man den deutſchen Votſchafker von Keller, den Kommandanten der„Emden“, Kapitän zur See Lohmann, und eine Abordnung türkischer Offiziere. In den Gedenkanſprachen wurde der türkiſch⸗ deutſchen Waffenkameradſchaft gedacht, beſonders auch von Korpsgeneral Ali Fuad. Am Grabe von Marſchall von der Goltz, das neben den Gräbern der Dardanellenkämpfer liegt, wurde von den türkiſchen Offizieren ein Kranz niedergelegt. Parole Wiſſenſchaft! Reichs miniſter Ruſt an Dozenten und Studenten Aus Anlaß des 125jährigen Beſtehens der Univer⸗ ſität Breslau fand im prunkvollen Barockraum der Schleſiſchen Friedrich⸗Wilhelm⸗Univerſität ein Feſtakt ſtatt, bei dem der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für Erziehung, Volksbildung und Unterricht, Bernhard Ru ſt, eine grundſätzliche Rede über wichtige Fragen des deutſchen Hochſchulweſens hielt. Durch Gemeinſchafts⸗ empfang der Anſprache des Miniſters wurde gleichzeitig das Winterſemeſter 1936/37 an den deutſchen Hochſchulen eröffnet. Dem Feſtakt wohnten zahlreiche führende Per⸗ ſönlichkeiten der Reichs⸗, Staats⸗, Provinzial⸗ und Kom⸗ munalbehörden und des geiſtigen und wirtſchaftlichen Lebens ganz Schleſiens bei. Einleitend ſtellte der Miniſter feſt, daß die deutſchen Hochſchulen nicht nur die Sammelſtätten derer geweſen ſeien, die ihr Leben dem Dienſt der Wiſſenſchaft gewidmet hätten, ſondern daß zu allen Zeiten die junge Mannſchaft des Volkes mit Leidenſchaftlichleit und Einſatzbereitſchaft für Volk und Vaterland ſich an den hohen Schulen Deutſchlands zuſammengefunden habe. Es gereiche dem deutſchen Studenten zum Ruhm, daß er, kaum heimgekehrt aus einem vierjährigen Ringen in die Hörſäle und Studierſtuben, wieder zum Appell angetreten ſei, als Adolf Hitler in letzter Stunde ſich dem Verfall ſeines Volles entgegenſtellte. Horſt Weſſel bleibe das ewige Symbol des deutſchen Werkſtudenten, der unter Verzicht auf äußere Sicherheit und bürgerliches Fortkommen ſich dem Vortrupp der jungen Bewegung einreihte. Der natio⸗ nalſozialiſtiſche deutſche Student habe in den Jahren zwiſchen dem Zuſammenbruch und dem Wiederaufbau des deutſchen Volkes die Probe vor der Geſchichte beſtanden. Miniſter Ruſt kennzeichnete dann die Aufgaben, die der Führer der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſtellte. Darum ſchuf der Führer die Bewegung: Nicht nur um die Folgen einer kriegeriſchen Niederlage zu beheben, ſondern für alle Zukunft zu verhindern, daß das deutſche Volk ein Opfer ſeiner auseinanderſtrebenden Kräfte wird. Neben dieſer allgemeinpolitiſchen Aufgabe ſtellte der Führer noch ein zweite: Sämtliche Bereiche des geiſtigen Lebens zu durchdringen und aus der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung heraus neu zu geſtalten. Der Beauftragte des Führers für die Durchführung des Vierjahresplanes der deutſchen Wirtſchaft, der Preu⸗ ßiſche Miniſterpräſident Göring, hat die deutſche For⸗ ſchung aufgerufen zur Mitarbeit an dem Werk der wirtſchaftlichen Selbſtermächtigung des deutſchen Volkes. „Meine deutſchen Studenten“, rief Miniſter Ruſt,„ich habe Ihnen heute am Anfang eines unerhörten geſchicht⸗ lichen Beginnens die Parole für die kommenden Jahre zu geben. Sie werden verſtehen, wenn ich zur Eröffnung des neuen Semeſters die Parole„Wiſſenſchaft“ ausgebe.“(Lebhafter Beifall). Zwar verſuchten mit dieſer Parole ſich auch heute noch vielfach Gegner der nationalſozialiſtiſchen Welt⸗ anſchauung zu tarnen, zu entſchuldigen. Der National- ſozialismus habe ſich aber noch nie dadurch irremachen laſſen, daß eine Forderung, die er für richtig hielt, auch aus dem Munde des Gegners kam. „Wir Nationalſozialiſten, betonte der Redner unter ſtürmiſcher Zuſtimmung,„nehmen die Parole„Wiſſen⸗ ſchaft“ mutig und verantwortungsbewußt auf. Die deutſche Wiſſenſchaft ſteht unter dem Schutze des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates und nicht unter dem Schutz priva⸗ ter Zirkel. Ich mache den Defaitismus nicht mit, der da behauptet, daß freie Wiſſenſchaft und entſchloſſene völ⸗ kiſche Politik ſich nicht miteinander vertragen!“(Erneu⸗ ter lebhafter Beifall.) Nachdrücklich wandte ſich der Miniſter gegen die Be⸗ hauptung, der Nationalſozialismus habe die wiſſenſchaft⸗ liche Forſchung und Leiſtung bekämpft. Was er bekämpft habe, ſei lediglich eine falſche Auffaſſung von der Wiſſen⸗ ſchaft geweſen. Der Liberalismus ſei nicht der Hüter der Wiſſenſchaft, ſondern lediglich der Hüter einer falſchen Auffaſſung von der Wiſſenſchaft geweſen, die der Natio⸗ nalſozialismus bekämpft habe und immer bekämpfen werde. Jetzt ſetzen wir aber an die Stelle des liberalen Wiſſenſchaftsbegriffes unſeren Wiſſenſchaftsbegriff. Die Wiſſenſchaft iſt kein frei ſchwebendes, von Raum und Zeit unabhängiges Gebilde, ſondern eine ſpezifiſche Leiſtung des völliſchen Geiſtes. Darum iſt auch für uns der wiſ⸗ ſenſchaftliche Arbeiter ein Arbeiter der Nation wie jeder andere.“ Im Laufe ſeiner weiteren Ausführungen ging Miniſter Ruſt auf das Weſen wiſſenſchaftlicher Forſchungsarbeit ein. Zum erſtenmal, ſo führte er weiter aus, fallen heute der politiſche Auftrag der jungen alademiſchen Mannſchaft und ihre wiſſenſchaftliche Aufgabe zuſammen.„Der Führer ruft Sie! Sie dienen dem Führer, indem Sie mit Hand anlegen an dem Werk, bei der Aufgabe, die der deutſchen Forſchung aufgegeben iſt. Die geſchichtliche Stunde fordert von Ihnen einen doppelten politiſchen Einſatz: durch die Mitarbeit am Werk der Forſchung ſowohl, wie durch die Selbſtgeſtaltung ihres ſtudentiſchen Lebens dienen Sie dem Werk des Führers. So wollen wir von Breslau aus in der Erinnerung deſſen, was einmal hier geweſen, mit einem neuen Wil⸗ len herangehen an unſere Aufgaben. Wenn dieſer Wille ſo groß iſt wie die Aufgaben, und wenn Sie alle, die an dieſen Hochſchulen wirken, ſo groß ſind, wie der Wille und die Kraft des Mannes, der uns die Aufgaben geſtellt hat, dann wird mit dem 7. November 1936 für die deutſche Forſchung, für die deutſche Hochſchule und die, die an ihr wirken, eine große Zeit beginnen. Mit lebhaftem Beifall dankte die Dozentenſchaft und die junge ſtudentiſche Mannſchaft dem Wiſſenſchaftsmini⸗ ſter für ſeine zielweiſenden Ausführungen. a Der polniſche Außenminiſter Beck wird ſich auf Ein⸗ ladung der engliſchen Regierung zu einem offiziellen Be⸗ ſuch nach London begeben, um den Beſuch zu erwidern, den der jetzige Außenminiſter Eden im Jahre 1935 in Warſchau gemacht hatte. Das„Hohe arabiſche Komitee“ beſchloß, die engliſche Paläſtina⸗Kommiſſion zu boykottieren. Der engliſche Staatsmann Lloyd George wird dem⸗ nächſt eine viermonatige Erholungsreiſe nach den Weſt⸗ indiſchen Inſeln antreten. Neuwahl des Großen Rates in Genf Beachtlicher Stimmenverluſt der Marxiſten. Genf, 9. Nov. Im Kanton Genf wurde am Samstag und Sonntag der Große Rat, die aus 100 Mitgliedern be⸗ ſtehende Volksvertretung, neu gewählt. Die mit den Kom⸗ muniſten verbündeten Sozialiſten, die bisher angeſichts der bürgerlichen Zerſplitterung ausſchlaggebend waren, ſind von 45 auf 40 Mandete zurückgegangen. Die vereinigte Liſte der nationalen Parteien erhält die reſtlichen 60 Sitze. Gegen⸗ über den Wahlen von 1933 haben die Sozialiſten und Kom⸗ muniſten trotz der heute bedeutend ſtärkeren Wahlbeteili⸗ gung über 1000 Stimmen verloren.— Dieſes Wahlergeb⸗ nis gilt als günſtiger Auftakt zu den Ende des Monats ſtattfindenden Wahlen für die Kantonsregierung, in der die Sozialiſten unter Führung von Nicole gegenwärtig vier von ſieben Sitzen innehaben. Oberſt Becks Beſuch in London London, 9. Nov. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck traf am Sonntag nachmittag in Begleitung ſeiner Frau in London ein. Oberſt Beck und der ihn begleitende Chef der weſteuropäiſchen Abteilung des polniſchen Außenmini⸗ ſteriums wurden am Bahnhof von Eden und dem polni⸗ ſchen Botſchafter empfangen. ages ge ee g ge 5 4n Ver fuhren Die Madrider„Regierung“ im Flugzeug entflohen Nach altbewährtem marxiſtiſchem Muſter haben ſich die roten Machthaber in Madrid im Augenblick der Ge⸗ fahr aus dem Staube gemacht und die von ihnen ver⸗ führten Anhänger im Stich gelaſſen. Nach den in London vorliegenden Meldungen haben ſämtliche Mitglieder des Kabinetts Caballero trotz aller aufeuernden Appelle an die Bevölkerung, im Kampf gegen die Nationaliſten aus⸗ zuhalten, die Hauptſtadt verlaſſen und ſind im Flugzeug nach Valencia entflohen. Lediglich der Kriegskommiſſar wurde„zur vorläufigen Weiterführung der Geſchäfte und zur Verteidigung der Stadt“ in Madrid zurückgelaſſen. Der Sowjetbotſchafter Moſes Roſenberg iſt ebenfalls mit dem Flugzeug nach Valeneia geflüchtet. Man glaubt, daß die Flucht der Regierung auf die in der Hauptſtadt ver⸗ bliebenen Verteidiger eine demoraliſierende Wirkung ausüben wird. In Stärke von drei bis vier Diviſionen, die in ſechs Kolonnen aufgeteilt ſind, erkämpfen ſich die nationa⸗ liſtiſchen Truppen Schritt für Sehritt die ſüdweſtlichen Außenbezirke Madrids. Ihre Vorhut ſtand am Sonn⸗ abend früh in dem weſtlichen Stadtbezirk Caſa de Campo, alſo innerhalb der Hauptſtadt. Die ganze Nacht über tobte ein blutiger Kampf zwiſchen den dort eingedrungenen Nationaliſten und den roten Milizen, die jedes Haus be⸗ ſetzt hielten und zahlreiche Barrikaden aus Steinen und Sandſäcken errichtet hatten. Die nationaliſtiſche Artillerie hielt die letzten Verteidigungspoſten der Roten ſtändig unter Feuer, das von den roten Batterien, die in der Stadtmitte aufgeſtellt ſind, ebenſo heftig erwidert wird. Ueber der Stadt ſpielten ſich zahlreiche Luftkämpfe zwiſchen den gegneriſchen Flugzeugen ab. Ein aus drei ſchweren Bombern und neun Jagdflugzeu⸗ gen beſtehendes Geſchwader der Nationaliſten vollführte einen Angriff auf die roten Stellungen an den Ufern des weſtlich von Madrid vorbeifließenden Mazanares⸗Fluſſes, um dieſe ſturmreif zu machen. Es wurden zahlreiche Bom⸗ ben abgeworfen, die den Roten ſchwere Verluſte zufügten. Panik unter der Bevölkerung Die Madrider Bevölkerung iſt durch das unaufhör⸗ liche Artilleriefeuer in eine kopfloſe Verwirrung geſtürzt. Ein Teil der Stadtbewohner, beſonders die Frauen und Kinder, flieht auf den öſtlichen Ausfallſtraßen aus der Stadt hinaus, ein anderer Teil, nämlich die Be⸗ wohner der Außenbezirke, flieht in die Stadt hinein. Im Stadtzentrum drängen ſich daher Zehntauſende von Flüchtlingen zuſammen. Zu Tauſenden verlaſſen die Frauen und Kinder auf Omnibuſſen und Laſtwagen Madrid in Richtung der Oſtküſte, die zum Teil noch von den Roten beherrſcht wird. Jeder, der ſich in der Stadt⸗ mitte aufhält, wird von den Roten gezwungen, beim Bau von Barrikaden Hand anzulegen, die die Hauptſtraßenzüge nach dem Innern abſperren. In der Nähe der Barrikaden ſind Panzerwagen aufgefahren, die ſtatt mit Maſchinen⸗ gewehren mit leichten Geſchützen bewaffnet ſind. Die eng⸗ liſche Geſandtſchaft hat Vorkehrungen zum Schutz der 200 Engländer getroffen, die noch in Madrid zurück⸗ geblieben ſind. Lebensmittelvorräte für 14 Tage ſind in der Geſandtſchaft aufgeſtapelt worden. Marokkaniſche Stoßtrupps gegen Katalonien Die franzöſiſche Nachrichtenagentur Fournier läßt ſich aus Tanger melden, daß in der geſamten ſpaniſchen Marokkozone lebhafte militäriſche Tätigkeit herrſche. In Rincoln und Riffai ſeien über 8000 Mann zuſammen⸗ gezogen. Es handle ſich um marokkaniſche Elitetruppen, meiſtens alte Rifkämpfer und Legionäre, die vorzüglich ausgerüſtet und bewaffnet ſeien. Die Inſtruktionsoffiziere, die erſt kürzlich aus Spanien eingetroffen ſeien, ſeien vor⸗ fietlüche und täglich könne man die Truppen bei ihren ebungen ſehen. Es handle ſich um Stoßtrupps, die ſofort nach der Einnahme von Madrid gegen Katalonien ein⸗ geſetzt werden ſollen. London, 9. Nov. Nach einem bei einer amtlichen Stelle in London eingegangenen Bericht ſollen ſich die Kämpfe um Madrid am Sonntag auf das Gebiet der Caſa del Campo weſtlich vom Manzanares⸗Fluß beſchränkt haben. Auf bei⸗ den Seiten ſei ſchwere Artillerie eingeſetzt. Reuter meldet, daß keine der Manzanares-Brücken bisher von den na⸗ tionaliſtiſchen Streitkräfte überſchritten worden ſei. Madrid ſtand am Sonntag unter ſchwerem Geſchützfeuer. Die franzöſiſche Botſchaft ſei von einem Artillereigeſchoß fene worden, daß jedoch nur geringen Schaden verur⸗ achte. Am die Anerkennung Francos London und Paris zögern. London, 9. Nov. Reuter behauptet, die britiſche und die franzöſiſche Regierung hätten ſich bereits geeinigt, im Falle der Eroberung Madrids durch die Nationaliſten die Regie⸗ rung General Francos nicht automatiſch anzuerkenen. Es würde ſich ſagt Reuter, um eine ähnliche Lage handeln, wie in Addis⸗Abeba, als der britiſche Geſandte nach der ita⸗ lieniſchen Beſetzung lediglich zur Sicherung der britiſchen e mit den Beſatzungskruppen in Fühlung getreten 1. Kurzmeldungen Dr. Dorpmüller in Paris. Vom 5. bis 7. November weilte der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr Dorpmüller, in Paris, um an der Jahrestagung des ge⸗ ſchäftsführenden Ausſchuſſes des Internationalen Eiſen⸗ bahnverbandes, deſſen ſtellvertretender Vorſitzender er iſt teilzunehmen. 5 Verbeſſerung der Erwerbsloſenfürſorge im Saarland Im Saarland iſt die Fürſorge für die Erwerbsloſen größtenteils durch Vorſchriften geregelt, die noch von der früheren Regierungskommiſſion erlaſſen worden ſind, Dieſe Vorſchriften ſind zum Teil ungünſtiger als die im übrigen Reichsgebiet geltenden Beſtimmungen des Ge⸗ ſetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſiche⸗ rung. Eine Reihe der Härten, die daraus für die ſaar⸗ ländiſchen Erwerbsloſen erwuchſen, iſt jetzt von der Reichsregierung durch eine Verordnung vom 29. Oktober 1936 auf Vorſchlag des Reichskomiſſars für das Saarland beſeitigt worden, Neuer Großflughafen in München Erbauer Profeſſor Sagebiel. Die Hauptſtadt der Bewegung erhält einen der mo⸗ dernſten und größten Verkehrsflughäfen. Der bisherige Verkehrsflughafen München⸗Oberwieſenfeld wird auf Vor⸗ ſchlag des Reichsluftfahrtminiſters Generaloberſt Göring aufgelaſſen. Dafür wird im Oſten der Stadt der Großflughafen München Riem auf einem 4 Quadratkilometer großen und für einen modernen Verkehrsflughafen geradezu ide⸗ alen Platz errichtet. Der Reichsluftfahrtminiſter hat ſich erboten, gegen Hingabe des jetzigen Flughafengeländes der Stadt München den neuen Flughafen auf Koſten der Reichsluftverwaltung zu erbauen. So wird München im Wege des Austauſches ohne Aufwendung von irgendwelchen neuen Koſten ſeinen neu⸗ zeitlichen Großflughafen erhalten, den Prof. Ernſt Sage⸗ biel erbauen wird. Sagebiel iſt der Schöpfer des neuerbau⸗ ten Reichsluftfahrtminiſteriums. Er hat die Pläne für den neuen Stuttgarter Flughafen und den Entwurf für den neuen Rieſenflughafen Berlin-Tempelhof geſchaffen, RNätſelhafte Bluttat Eine in ihren Einzelheiten und Zuſammenhüängen noch nicht geklürte Bluttat wurde in Düſſeldorf ent⸗ deckt. In den Morgenſtunden fand man im Aaper⸗Wald in Düſſeldorf den Parkwächter Weber mit einer ſchweren Schußverletzung auf, der er bald erlag. Gegen Mittag wurde dann der gewaltſame Tod der Schweſter eines Hilfsförſter Belz bekannt, die angeblich die Braut des Webers geweſen ſein ſoll. Die von der Kriminalpolizei eingeleiteten Ermittlungen laſſen vermuten, daß Hilfs⸗ förſter Belz an dem Tod der beiden irgendwie beteiligt iſt. Er wurde feſtgenommen. 4 2 N. 7* 7* Deutſche Auszeichnung für Muſſolini Ueberreichung durch den Herzog von Coburg. Im Auftrag des Führers und Reichskanz⸗ lers überreichte am Sonnabend, dem 7. November, der Herzog von Coburg Seiner Exzellenz dem italieniſchen Regierungschef Benito Muſſolini das Großkreuz des Ehrenzeichens des Deutſchen Roten Kreuzes. Eine Richtigſtellung. In der franzöſiſchen und bel⸗ giſchen Preſſe wird die Meldung verbreitet, der belgiſche Rexiſtenführer Degrelle ſei gelegentlich einer Reiſe nach Berlin auch von Reichsminiſter Dr. Goebbels empfangen worden. Bei der dabei ſtattgefundenen Unter⸗ redung habe Neichsminiſter Dr. Goebbels Degrelle Rat⸗ ſchläge in bezug auf politiſche Führung, Propaganda und Taktik gegeben. Von zuſtändiger Stelle wird dieſe Mel⸗ dung in aller Form und in vollem Umfange de⸗ mentiert. Braſilianiſche Maßnahmen gegen Kommuniſten und Juden. Der in Rio de Janeiro tagende Kongreß ſämt⸗ licher Polizeileiter der braſilianiſchen Bundesſtaaten be⸗ ſchloß, die Bundesregierung um Vorlage einer Verfaf⸗ ſungsänderung zu erſuchen, die den Kommunismus außerhalb der Geſetze ſtellen ſoll. Der Kongreß verfügte weiter eine ſchärfere Ueberwachung der Einwanderung. Die Erlaubnis hierzu wird künftig nur noch für Familien von Landwirten und in beſonderen Fällen für Ledige erteilt, keinesfalls jedoch für Juden. Der ſchwediſche Forſcher und Freund des deutſchen Volkes Sven Hedin, der ſich zur Zeit auf einer Reiſe durch Deutſchland befindet, ſtattete dem Reichsſtatthalter in Bayern, General Ritter von Epp, einen Beſuch ab. Erſter Schritt zur Verſtändigung Britiſche Geſandtſchaftswache in Addis Abeba wird zurückgezogen. In der abeſſiniſchen Frage hat England einen erſten Schritt zur Verſtändigung mit Italien gemacht. Der eng⸗ liſche Botſchafter in Rom hat dem italieniſchen Außen⸗ miniſter den Beſchluß ſeiner Regierung mitgeteilt, die zum Schutze der engliſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba ſtehende Abteilung indiſcher Truppen zurückzuziehen und die italieniſchen Behörden zu erſuchen, den Schutz der Beamten der Geſandtſchaft zu übernehmen. Vom italie⸗ niſchen Außenminiſter Graf Ciano wurden entſprechende Zuſicherungen gegeben, worauf der engliſche Botſchafter erklärte, daß der Beſchluß ſchuell zur Durchführung ge⸗ bracht werden ſolle. Graf Ciano hat daraufhin zum Aus⸗ druck gebracht, daß ſeine Regierung den Beſchluß zu ſchätzen wiſſe. Die Zurückziehung der Schutzwache der britiſchen Ge⸗ ſandtſchaft in Addis Abeba iſt von der italieniſchen Oeffentlichkeit mit Befriedigung aufgenommen wor⸗ den, zumal gleichzeitig ein Abkommen über die Wieder⸗ aufnahme des Handels zwiſchen Italien und England zuſtande gekommen iſt. Die italieniſche Preſſe er⸗ blickt in dieſen beiden Tatſachen ein Element der Klärung für die gegenſeitigen Beziehungen. Die letzte Rede des engliſchen Außenminiſters Eden wird in römiſchen Kreiſen als eine vollſtändige Anerkennung der lebenswichtigen Intereſſen Italiens im Mittelmeer angeſehen. Der „Corriere della Sera“ ſtellt mit Genugtuung feſt, daß det Appell Muſſolinfs in Mailand für die Einkracht der bei⸗ den großen Völker nicht ins Leere geſprochen ſei. Es ſei zu wünſchen, ſo ſchließt das Blatt, daß man nicht am Anfang ſtehen bleiben werde. 15 lunge deulſe 2. Verdi pech 0 Kreis! täte 1 1936 num ſchließ fung ichti ſtelluſ porſit Inner treter 0 wa g weg „Hack als Jung verle! Sani den. wage au — 2 A N Orne *— — Wo„ e Rn eee Badiſche Chronik Zum Schutz des 9. November Verordnung des Innenminiſteriums. (J Karlsruhe, 8. Nov. Das Innenminiſterium keilt mit: Am 9. November ſind verboten: 1. In Räumen mit Schankbetrieb muſikaliſche Darbie⸗ lungen jeder Art, mit Ausnahme der Darbietungen der deulſchen Rundfunkſender. 2. Alle anderen der Anterhalkung dienenden öffenklichen Peranſtaltungen ſofern bei ihnen nicht der dieſem Tage enk⸗ prechende ernſte Charakter gewahrt iſt. * Neuordnung der Kreisverwaltung. () Karlsruhe. Durch das Geſetz über die Aufhebung der gteisräte vom 24. April 1936 ſind die bisherigen Kreis⸗ late und die Ausſchüſſe der badiſchen Kreiſe auf 1. Oktober 1936 außer Wirksamkeit getreten. Der Kreisvorſitzende führt ſunmehr die Verwaltung des Kreiſes in voller und aus⸗ ſchließlicher Verantwortung allein. Zur beratenden Mitwir⸗ lung ſtehen ihm ſechs Kreisräte zur Seite, mit denen er wichtige Angelegenheiten des Kreiſes, insbeſondere die Auf⸗ ellung des Haushaltsplanes, zu beraten hat. Zum Kreis⸗ porſitzenden des Kreiſes Karlsruhe wurde vom Miniſter des Innern Pg. Rudolf Link⸗Karlsruhe und zu deſſen Stellver⸗ tteter Pg. Max Nagel⸗Karlsruhe berufen. * Heidelberg.(Kind läuft in einen Liefer⸗ wagen.) Ein dreieinhalbjähriger Knabe, der auf dem Geh⸗ weg am Neckarmünzplatz ſpielte und plötzlich die Straße am „Hackteufel“ überqueren wollte, lief in die Fahrbahn eines als Richtung Karlstor kommenden Lieferkraftwagens. Der Junge wurde zu Boden geworfen und erlitt eine ſchwere Kopf⸗ derletzung ſowie einen Oberſchenkelbruch und mußte mit dem Sanitätskraftwagen in das Akad. Krankenhaus gebracht wer⸗ den. Nach Zeugenausſagen trifft den Fahrer des Lieferkraft⸗ wagens leine Schuld an dem Anfall. Paragraph 31 für Wetterer? Abſchluß der Beweisaufnahme. Heidelberg. Die Beweisaufnahme im Wettererprozeß abſchließend erſtattete Medizinalrat Dr. Schwenninger, un⸗ ter deſſen Obhut ſich der Angeklagte ſeit eineinhalb Jahren in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch befand, ein pſy⸗ chiatriſches Gutachten. Auf Grund des Materials in den Akten und ſeiner eigenen Beobachtungen ergänzte er die von Profeſſor Dr. Schneider getroffenen Feſtſtellungen. Seine Mutter habe eine gewiſſe Bereitſchaft zur Hyſterie gehabt, und im Alter ſei Geiſtesſtörung eingetreten. Ueber die Jugendentwicklung des Angeklagten ſei nur wenig be⸗ kannt. Seine körperliche Entwicklung ſei langſam geweſen, Eigenſinn und Trotz ſeine hervorſtechenden Merkmale. Charakteriſtiſch ſei für ihn, daß er während ſeiner Studen⸗ tenzeit an Kameraden gegen Zins Geld geliehen habe. Welterer ſei dann in Paris und in Berlin tätig geweſen, 1901 habe er ſich in Mannheim als Facharzt für Haut⸗ und Geſchlechtskrankheiten niedergelaſſen. Er habe ſich dann mit ſeiner ſpäteren Frau verlobt(fünf Tage, nachdem er ſie kennengelernt hatte), angeblich ohne Vorwiſſen ihrer guten Vermögenslage. Gleichartige Neigungen ſollen ihn mit ihr zuſammengefuͤhrt haben. Wetterer ſei vor keinem moraliſch noch ſo verwerflichen Schritt zurückgeſchreckt und verdäch⸗ tigte Mannheimer Aerzte fahrläſſiger Tötung, Abtreibung oder Glückſpielerei. Infolge ſeines charakterlichen Lebens ei ſein ärztlicher und wiſſenſchaftlicher Ruf ſehr zurückge⸗ gangen. Nach pfychologiſchem Dafürhalten ſei Wetterer wohl fähig geweſen, das Unrechte ſeiner Handlungen einzu⸗ ſehen.(Er iſt kein un verantwortlicher Geiſteskranker.) Auf der anderen Seite ſei ſein Abweichen von der Norm ſo 110 daß die Annahme gerechtfertigt erſcheine, er ſei er⸗ eblich vermindert imſtande, nach dieſer Einſicht zu handeln. Mit dieſer Bejahung des Paragraphen 51, Abſ. 2, ſei gleich⸗ zeitig der Paragraph 42b zu bejahen. Trotz vielfacher Kla⸗ gen über ihn habe Wetterer nicht davon abgelaſſen, die gleichen Straftaten wieder zu begehen. Die öffentliche Si⸗ cherheit erfordere es, daß er keine Gelegenheit mehr erhalte, ſeine ärztliche Tätigkeit auszuüben. Die Verbringung in eine Heil⸗ und Pflegeanſtalt ſei notwendig. Ie Roſe von mſtexuam Roman von Paul Hain. 29 Es ſang keiner von den Reitern mehr in dieſer Nacht, als ſie, langſamer als vorher, nach der Stadt zu⸗ rückritten. 7 0 85 Regen hatte aufgehört, der Sturmwind nachge⸗ aſſen. Saskia war auf ein Pferd gehoben worden, der Reiter ſchritt zu Fuß an ihrer Seite. Rembrandt an der ande⸗ ten Seite.“ And es war gut, daß Saskia nicht ſein Geſicht ſehen konnte. Ein leeres, verfal⸗ lenes, zerſtörtes Geſicht. Die Augen darin ſahen keinen bunten, ſchimmernden Saal mehr mit leuchten⸗ den Marmorwänden und goldenen Spiegeln. Keine Nauen mit brillantenflimmernden Nacken und keinen hron, von dem herab ein fürſtlicher Herr gnädig zu ihm herunterſtieg und ihm eine goldene Kette um den Hals legte. dieſe Augen ſahen nur in eine dunkle, noch feuchte Nacht hinein, in der nicht einmal Sterne brann⸗ 1 die ein bißchen Helligkeit hätten verſchenken kön⸗ en.— Stadtmauer ſaß noch als die Kavalkade zu⸗ in dieſer Stunde In der Wachtſtube an der der Senator van Aylenburgh, tückkam. Mucksmäuschenſtill hockte die zurückgebliebene Wache und warf nur manchmal verſtohlene Blicke auf den Mann, der da bei der Oellampe ſaß, den Kopf in die Hände geſtützt, wie leblos. Sie fielen ihm wie tot herab, als 1 5 Pferde⸗ 1 vernehmbar war. Dunkel glühten ſeine Augen Dann erhob er ſich vom Schemel und trat hinaus. „Hauptmann——“ e Fackeln wurden entzündet. 8 Saskia glitt vom Pferd, Rembrandt ſprang hin⸗ Ein verwehender Laut:„ Der Strafantrag gegen Wetterer Heidelberg, 9. Nov. Im Wetterer-Prozeß deckte der Staatsanwalt nochmals alle dem Angeklagten zur Laſt ge⸗ legten Verbrechen auf. Es müſſe trotz dem ihm von den Sachverſtändigen zugebilligten Paragraph 51 Abſatz 2 eine harte Strafe ausgeſprochen werden, auch im Intereſſe des deutſchen Aerzteſtandes. Wetterer ſei zwar aus der„Deut⸗ ſchen Aerzteſchaft“ ausgeſchloſſen, doch habe er ihn Anſehen ſelbſt im Ausland ſchwer diskreditiert. Der Staatsanwalt hielt eine Gefängnisſtrafe von dreieinhalb Jahren wegen fortgeſetzten Betrugs, z. T. in Tateinheit mit Wucher, für angehracht Die nlerſuchungshaft dürfe dem Anageklaaten nur zum reil angerechnet werden, da er durch ſein Leug-⸗ nen die Unterſuchung in ſchwerſtem Maße aufgehalten habe. Soweit er wegen Wuchers beſtraft werde, müſſe obligato⸗ riſch auch eine Geld⸗ und eine Ehrenſtrafe ausgeſprochen werden. Da der Angeklagte außerdem gemeingefährlich ſei müſſe ſeine Verbringung in eine Heil- und Pflegeanſtalt angeordnet werden. Der Staatsanwalt beantragte weiter das Verbot der Berufsausübung auszuſprechen, ferner die Einziehung der Gegenſtände, die Wetterer zu Betrugszwek⸗ ken und zum Kundenfang verwendete, wie die„Gold- 1 die„Ehrenurkunde“ und die Hefte„Kampf dem * 2 2 5 1 auberbiſchofsheim.(Neues Baugebiet.) Im Auftrag der Stadtverwaltung wurde in dem ſchön, ruhig und ſonnig gelegenen Teil rechts der Tauber die Erſchlie⸗ ßung von neuem Baugebiet in Angriff genommen. Es ſol⸗ len hierbei etwa 50 neue Bauplätze in der beſten Lage des Stadtgebiets geſchaffen werden. Im kommenden Frühjahr werden die neuerſchloſſenen Bauplätze zur Bebauung frei⸗ gegeben. () Laufen a. E.(Der älteſte Wirt Deutſch⸗ lands 99 Jahre alt.) Dieſer Tage vollendete Joh. König, Bäcker und Gaſtwirt zur„Weide“(Weidenbäcker⸗ Weidenbäckle) in Laufen an der Eyach ſein 99. Lebensjahr. Der rüſtige Greis beging ſeinen Geburtstag in ſeiner Gaſt⸗ wirtſchaft im Kreiſe einiger Verwandten, darunter auch ſein 92jähriger Bruder. „C Aeberlingen.(Diamantene Hochzeit.) Am Montag, den 9. November, feiern die Eheleute Romuald Fröhlich, Hauptlehrer i. R., gebürtig aus Wahlwies und Frau Maria geb. Ackermann, gebürtig aus Markdorf, das ſeltene Feſt der Diamantenen Hochzeit. Der Ehemann iſt 84, die Gattin 85 Jahre alt. Beide ſind noch geiſtig und kör⸗ perlich rüſtig. 5 Der Pforzheimer Deviſen⸗Prozeß Die Strafanträge des Staatsanwalts. () Pforzheim, 9. Nov. Der Vertreter der Anklage ſtellte nach einem zweiſtündigen Plädoyer folgende Strafanträge: 1. gegen den in Abweſenheit verhandelten Richard Brill in London wegen Deviſenvergehens in einem Falle drei Monate Gefängnis und 5000 Mark Geldſtrafe; 2. gegen Arthur Brill ein Jahr ſechs Monate Gefängnis und 17050 Mark Geldſtrafe; 3. gegen Eugen Blink zwei Jahre fängnis und 34 200 Mark Geldſtrafe. Der Staatsanwalt hat keinen ſogenannten ſchweren Fall angenommen, weil von den Angeklagten kein ſchimpfliches Inkereſſe verfolgt worden ſei.— Das Urteil wird am Diens⸗ tag nachmittag gefällt. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Ein Spezialiſt für Fahrrad⸗ diebſtähle.) Das Schöffengericht verurteilte den 33 Jahre alten Heinrich Sauter wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfall zur Mindeſtſtrafe von einem Jahr Zuchthaus. Der Angeklagte iſt bereits achtmal wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Erſt am 17. Januar d. J. wurde er nach Verbüßung einer dreijährigen Zuchthausſtrafe in Freiheit geſetzt. So⸗ fort verfiel er wieder auf den Fahrraddiebſtahl. Einem jun⸗ gen Manne kam vor einer Wirtſchaft ein Fahrrad abhanden; Sauter wurde als Täter ermittelt. Herrheim bei Landau.(Unfall durch Scheuen der Pferde.) Der landwirtſchaftliche Helfer Albert Gilb, der im St. Paulusſtift Herxheim beſchäftigt iſt, wollte mit einem Pferdegeſpann ins Dorf fahren. Dabei ſcheuten die Pferde und Gilb kam zu Fall. Die Räder des Wagens gingen ihm über Oberſchenkel und Hand und verurſachten ſchwere Verletzungen. ſechs Monate Ge⸗ „Harmensz—“ Der Senator ſchob ihn brüsk beiſeite. Rembrandts Blick flammte auf. Er ſah noch einmal in Saskias totenblaſſes Geſicht. Sie war ohnmächtig ge⸗ worden. Uylenburgh legte den Mantel um ſie und hob ſie in die Arme.. „Ich danke Euch, Hauptmann Cocque—,“ mur⸗ melte er,„ich will jetzt nichts wiſſen. Ich— muß nach auſe.“ 8 75 Türen fielen in dieſer Nacht zu. Die eine war das Tor des Uylenburgh⸗Hauſes. Dahinter war die Halle hell erleuchtet. Als der Senator mit ſeiner Laſt eintrat, erwachte Saskia für Augenblicke aus ihrer Ohnmacht. Ihr Mund riß auseinander. „Harmensz——!“ Es klang ſchrill von den Wänden wider und dem Senator zitterten die Arme. Mit ſchweren Füßen ſtieg er die Treppe nach oben. g In Saskia Zimmer ſaß Muhme Alberta. Sie hockte am Fußende des Bettes, ganz zuſammengekauert, ein Häuflein Kleider und Unglück. Nun blickte ſie mit weiten Augen auf. Nun kam Le⸗ ben in ſie. „Saskia—!“ 5 Der Senator legte ſie aufs Bett... Alberta war aufgeſprungen. Unendliche Angſt in den ügen. a Sie lebt—,“ ſagte Uylenburgh leiſe und ſonderbar ruhig.„Sie iſt nur ohnmächtig, Sorgt für warme Sachen — für— alles Notwendige—“ „Ja— ja— a i Er 1 ſteifen Schritten hinaus.— Die andere Tür fiel mit einem dumpfen, knar⸗ renden Laut in das veroſtete Schloß, als Rembrandt hindurchgeſchritten war. Es war das Tor des Schuldturms, in den er noch in der Nacht gebracht urde. . Er lauſchte noch eine Weile dieſem dumpfen Hall nach in einer ſeltſamen Erſtarrung. Dann zuckte er in der inſternis, die ihn wie ein Sack umgab, zuſammen. Deut⸗ 0 hatte er den Ruf„Harmensz!“ gehört. Lalcale uud cu alã Der zweite Novemberſonntag. Das milde Südweſtwetter hielt auch geſtern noch an und in den Abendſtunden gingen ſogar föhnartige Ge⸗ witterregen nieder. Natur hat dieſes Jahr ihre eigenartige Launen, während der Oktober zu kalt war und durch den plötzlichen Laubfall uns die farbenfrohen Herbſttage fehlten, will nun ſich infolge der milden Witterung die Natur zu neuem Leben entfachen. Wer geſtern ſeinen Spaziergang ins Freie lenkte, konnte zu ſeinem Erſtaunen feſtſtellen, daß bereits die Beeren⸗ ſträucher erneut ausgeſchlagen haben und die Obſtbäume ſchon Knoſpen treiben. Im Vordergrund ſtand geſtern wieder der„Eintopf“. Nachmittags fand im Wörtel ein Handballſpiel ſtatt, deſſen Reinertrag ebenfalls der Winterhilſe zu gute kam. Der Ausflugsverkehr war ſchwach und ſonſt war es ein ruhiger Sonntag, der ſich ganz in den Rahmen der Totengedenkfeier einfügte. Eine Lokal⸗Geflügel⸗Ausſtellung veranſtaltete geſtern die hieſige Geflügelgenoſſenſchaft im hieſigen Schloßſaal. Ueberſichtlich in Raſſen eingeteilt bot die Schau ein intereſſantes Bild der Entwicklung. Ueber 200 Schaunummern hatte die Aufſtellung aufzuweiſen, die damit ein ehrendes Bild für die Erfolge der Beſtrebungen zeigte. Durch die Neuſchaffung der Zuchtanlage konnten ſich diesmal auch zahlreiche Jungzüchter an der Schau beteiligen. Gerade in unſeren Tagen iſt die Geflügelzucht ein nicht zu verkennender Faktor in der Nahrungswirtſchaft und ſie trägt auch ihren Teil an der Erzeugungsſchlacht bei. Die Schau war überaus gut beſucht und mancher hat wieder einen wertvollen Wink durch dieſe Aus⸗ ſtellung erhalten. Ein Glückshafen fand für ſeine Loſe guten Abſatz. Ergebnis der Bewertung: Den Reichsfachſchaftsehren⸗ preis erhielten für die Zuchtart Rhodeländer u. ⸗Zwerg die Züchter Emil Friedel und Karl Blümmel. Mit einem „Sehr gut“ wurden ausgezeichnet für Rhodeländer: Georg Bauer, Karl Blümmel, Emil Friedel, Max Gropp; Suſſex hell: Karl Kegel, Ernſt Schüßler; Sundheimer: Jakob Bauſt, Martin Uſter; Wayondottes gold: Auguſt Hauck, Gg. Würthwein; Reichshühner geſtreift: Ph. Blümmel, Auguſt Stein; Barnefelder: Gg. Würthwein; ſchwarz: Joſeph Spies, Wilh. Weißling, Richard Hirſch, Ph. Kettner. Italiener rebhuhnf.: Ludwig Weſch; Ita⸗ liener ſilberf.: Edmund Bühler; Adolf Treuſch; Brackel, Silber: Ernſt Reuter; Leghorn weiß: Ernſt Kreutzer; Weſtfäliſche Kipper: Wilhelm Eder; Rhodeländer Zwerg: Karl Blümmel, Mar Gropp; Cochin Zwerg: Wilhelm Löber; Indiſche Zwergkämpfer: Adolf Treuſch; Wayon⸗ dottes Zwerg: Adam Sieber; Italiener, ſchwarze Zwerg: Emil Friedel; Brieftauben: Albert Keller, Jakob Stein, Emil Berlinghof, Richard Hirſch. Die “Reichspoſt führt elfenbeinfarbene Fernſprechapparate ein. Die Reichspoſt hat ſich laut ND. entſchloſſen, das Fernſprechweſen um einige intereſſante Neuerungen zu be⸗ reichern, die z. T. bisher bei der Privatinduſtrie zuſätzlich erworben werden konnten. Der Reichspoſtminiſter gibt die entſprechende Aenderung der Fernſprechordnung ſoeben amtlich bekannt. Danach werden neu geliefert Doppelapparate für Nebenſtellenanlagen, die eine leichtere. Umſchaltung ermöglichen, ferner Tiſchapparate mit ein⸗ gebautem Sternſchauzeichen, von denen man auch bei klei⸗ neren Anlagen ſofort ableſen kann, ob die angeſchloſſenen Leitungen beſetzt ſind, und vor allem Tiſchapparate in Elfenbeinfarbe. Bei Verwendung dieſer Neuerungen ent⸗ ſtehen ſelbſtverſtändliche gewiſſe Mehrkoſten, die aber in be⸗ ſcheidenem Rahmen gehalten ſind. So wird bei Lieferung eines Tiſchapparates in Elfenbeinfarbe für eine Haupt⸗ ſtelle ein Zuſchlag zur Grundgebühr von 0,30 RM. er⸗ hoben. 5 10. November. 1759 Friedrich v. Schiller in Marbach geboren. 1807 Der Politiker Robert Blum in Köln geboren ler⸗ ſchoſſen 1848). 5 1914 1 Sieg v. Mackenſens über die Ruſſen bei Wloclawek an der Weichſel. Es war wohl der gleiche Augenblick, in dem Saskia aus ihter Ohnmacht erwachte und durch die Halle des Aylenburgh⸗Hauſes ihr Schrei von den Wänden wider⸗ hallte.. Rembrandt hob beide Arme und hämmerte wie irr mit den Fäuſten gegen die eiſerne, verſchloſſene N 177 „Aufmachen! Aufmachen!. Die Kehle ſchwoll ihm von dem wilden Schreien an, daß die Stimme ſtumpf und heiſer wurde und in einem Seufzer erloſch. Stumm blieb es im Turm. Der kannte ſolche Schreie. Er war viel zu dick und undurchdringlich, als daß auch nur ein Laut hätte hin⸗ durchtönen können. a Rembrandt ließ ſich lang auf den kühlen Boden fallen. Die Stirn glühte ihm, der Kopf war ihm heiß zum Zer⸗ ſpringen. Er preßte das Geſicht gegen die kalten, feuch⸗ ten Steine.— Im Hauſe Uylenburgh herrſchte Totenſtille Schon ſeit Tagen. Jeder ging auf Fußſpitzen über Treppen und Gänge. Die Fenſter im oberen Stockwerk waren ver⸗ hangen. Es wehte ein kühler Hauch im Hauſe, obwohl draußen ſchon wieder die warme Sonne glühte. Ir⸗ gend etwas Grauenvolles lag auf der Lauer. Würde es zuſpringen und zupacken, oder würde es wieder ver⸗ ſchwinden? Saskia lag darnieder, das Nervenfieber ſchüttelte und durchglühte ihren zarten Körper Tag und Nacht. Ste kannte keinen Menſchen. Sie war eine feurige Lohe und der Doktor Solbakken, der täglich kam, ſchien am Ende ſeiner Kunſt zu ſein. Uylenburgh hatte ein ehernes, undurchdringliches Ge⸗ t Kein Menſch konnte erraten, was in ſeiner Seele vor⸗ ging. Er wanderte durch das Haus wie ein Fremder. Er warf ihr einen Blick zu. Fragend und drohend zugleich. Sie ſchüttelte den Kopf. Dann wußte er, daß es noch immer ſo ſchlecht um die Kranke ſtand wie zuvor, und ging lautlos wieder binaus. 5 Guck um dich! Eine Novemberbetrachtung. Von Dr. E. Skwarra. Nebel ziehen über das Land, das Wetter lockt nicht ins Freie! Dennoch! Den Mantel um, den Hut auf den Kopf! Ruhig den Wind um die Naſe ſich wehen laſſen; obendrein gibt's immer etwas zu entdecken. Die Bäume haben ihr Laub abgeworfen und zeigen mancherlei, was ſonſt unſeren Augen verborgen bleibt. Einen luftigen Standort hat ſich die auf Holzgewäch⸗ ſen ſchmarotzende Miſtel erwählt.„Sie helt ſich auff einer frembde wohnung, ſo er(früher hieß es der Miſtel) ſelbſt keine eygene hat“, verrät ein altes Kräuterbuch. Hoch im winterkahlen Geäſt ſitzen die kugligen Büſche; goldgrün trotz Winterszeit ihr Laub, glänzend weiß ihre kleinen Scheinbeeren. Wenn Sturm ſich im Gezweig verfängt, wenn dunkelarmige Aeſte ſich peitſchen, dann fliegt ge⸗ legentlich ein Miſteltrieb herab und zeigt die auffällig gablige Verzweigung. Elaſtiſch und biegſam ſind die jun⸗ gen, knotigen Aeſtchen, brüchig die alten Holzteile. Wollen wir prüfen, wie alt die Laubholzmiſtel wird? Das iſt freilich nicht einfach. Der Zweig, in deſſen Baſt der Halbſchmarotzer ſeine Wurzeln hineingeſchoben hat, muß durchſchnitten werden. In der Ueberwallung zählen wir die Jahrsringe: 27-40, ja ſogar 70 Sommer und Winter überlebt die Miſtel an einem errungenem Stand⸗ ort.— Halt! Wir wiſſen ja noch nicht einmal, auf welchen Bäumen die Miſtel lebt und wer für ihre Verbreitung ſorgt. Raſch das Notizbuch aus der Taſche, jetzt gilt's auf⸗ zupaſſen, wer ſich die Scheinbeeren der Miſtel holt. So eine Aufgabe im Wald hat viel Gutes: man vergißt das dieſige, unfreundliche Wetter, man verläßt den Weg und ſtreift durch die Landſchaft. Das Suchen und Aufmerken beginnt. Als Miſtelverbreiter ſtellen ſich ein: Miſteldroſſel, Stare, der dickköpfige Eichelhäher, ſcheue Wildtauben und oft bei uns ſcharweiſe auftauchende Wintergäſte, vor allem die bunten Seidenſchwänze.— Die Miſtel iſt wähleriſch, ſie keimt nur an lebenden Stämmen und Aeſten und macht ſich auf Apfelbäumen, Schwarzpappeln, Linden, Ahorn, Birken, Ebereſchen u. a. breit. Die Rotbuche gilt als miſtelfrei. Im Wandern ſieht man, daß manche Bäume rechte Wetterkünder ſind, namentlich die frei ſtehenden Geſellen, die dem Wind zu trotzen haben. Die gegen den Sturm wachſenden Aeſte ſind kürzer, knorriger, gedrungener, die auf der abgewandten Seite länger, gerader, gleichmäßiger. Nahe der Küſte zeigt auch der Stamm eine gewiſſe Krüm⸗ mung: zu ſtark, zu oft peitſcht ihn der Seeſturm.— Noch mehr vermag der Wind. Er vernichtet auf der Anhieb⸗ ſeite vielen Bäumen das geſunde Gezweig. Der„wind⸗ geſcherte“ Baum hat leere Flanken, ſieht kahler aus als der„windgepeitſchte“, Wie ſchwer hat es ein Hölzling, hochzukommen auf windüberfegtem, freiem Hang, auf ſturmüberbrauſter Inſel. Schneedruck, Rauhreif, Hagel drücken ihre Siegel in Wald und Holz. Manche Stämme haben zwei verſchiedene Seiten: eine iſt bemooſt, die an⸗ dere kahl. Die Wetterſeite, die den Regen abfängt, iſt ſtärker begrünt, dichter mit Flechten beſiedelt. Kein Wun⸗ der! Mooſe brauchen viel Feuchtigkeit. Wo Waſſerfälle Tropfenſegen verſprühen, wo ein Bächlein rinnt durch ſchattigen Hang, da niſten Mooſe an Stein und Stamm. Mit dichtem Pelz überzieht ſich die Rinde. Welch' eine Fülle von Tieren unter der dicken Decke! Hier überwin⸗ tern einige Aſſeln, dort ein Tauſendfüßler. Hier ruht wie in warmem Neſtlein eine Puppe, dort ein ſchwarzer Käfer. Ob wir weiterpirſchen im Bereich der Bäume? Der Fuß ſtößt gegen die Stange eines Bockes. Der November iſt die Zeit, da Rehböcke ihr Geweih abwerfen. Dieſe Stange hier iſt alt, ſie iſt reichlich ausgeblieben. Auch Spuren von Nagezähnen ſind zu an der Arbeit. Ganz lautlos iſt der Wald noch nicht. Eichelhäher krächzen hier und da mit etwas heiſerer Stimme. Häßlich und laut klingt ſie, und doch iſt der Vogel nicht unmuſi⸗ kaliſch. Er iſt ein ausgezeichneter Nachahmer: bald gackert vom Aſt herab ein Huhn, bald wetzt jemand eine Senſe im Baum, im nächſten Augenblick glaubt man das Krei⸗ ſchen von Dohlen zu hören. Der Eichelhäher— eigent⸗ lich iſt er doch ein ſchmucker Vogel mit den ſchwarzblauen, auffälligen Spiegeln auf den bräunlichen Flügeln— iſt ein Waldwarner. Er hat uns ſchneller entdeckt als wir ihn, und mit heiſerem Schrei warnt er alles Lebendige in ſeiner Nähe. Ein Schwarm von Grünfinken, die eben noch leiſe auf Bäumen der Lichtung trillerten, ſtreicht ab. Ein Buſſard wirft ſich jäh in die Luft. Deutlich zeigt er ſein Flugbild: den gedrungenen ſpreitigen Stoß, die ſtar⸗ ken, breiten Schwingen. Nun aber heim! Der Nebel wird dichter, die Sicht zu ſchlecht! ſehen. Mäuſe waren Mitmarſchieren! Der Hamſterer unſeligen Angedenkens verſucht immer wieder fröhliche Urſtänd zu feiern. Er lehnt es ab, in der Front des„Wir“ mitzumarſchieren und ſich den Ge⸗ ſetzen der Gemeinſchaft zu unterwerfen. Für ihn iſt maß⸗ gebend allein der Befehl ſeines kleinen Ichs. Er tut ſo, als lebten wir im Zeichen der wüſteſten Hungerblockade und müßten in tauſend wilden Aengſten ſchweben, ob wir morgen auch noch ſatt werden. Faſt ſechs Millionen Arbeitsloſe dürfen dank Adolf Hitler wieder die Hände in frohem Schaffen regen, haben wieder Arbeit und Brot. Was will angeſichts dieſes gewaltigen Glücks, an dem ein ganzes Volk teilnimmt, es ſchon beſagen, wenn dann und wann eine lächerlich geringe Verknappung einiger Lebensmittel ſich bemerkbar macht? Was iſt wichtiger: daß ſechs Millionen Volksgenoſſen wieder arbeiten und Werte erzeugen dürfen, oder daß Herr Lehmann oder Herr Schulze am Morgen und Abend ſeine zwei und drei Eier hat? An 50 Gramm Butter und an ein paar fehlen⸗ den Eiern iſt noch keiner zugrundegegangen, wohl aber 50 der zermürbenden Arbeitsloſigkeit über Jahr und Tag hinaus. Gibt es etwas Selbſtverſtändlicheres für einen anſtän⸗ digen Kerl, als daß er ſich zur Zeit der Knappheit irgend⸗ eines Ernährungs⸗ oder Genußgegenſtandes deſſen be⸗ dient, was im Uebermaß vorhanden iſt? Ein Kohlgericht hat noch niemandem geſchadet, wohl aber übermäßiger Fettgenuß. Der Hamſterer verſucht natürlich ſtets das zu kaufen, was im Augenblick knapp iſt. Er und andere üble Zeit⸗ genoſſen, Halsabſchneider und Preistreiber, kennen nur das eigene„Ich“. Sie kaufen die Butter weg und die Eier, ſie bieten mehr, als verlangt werden darf, ſie füllen die Kammern auf die Gefahr hin, daß alles ranzig und ſchlecht wird. Aber man wird ihnen das Handwerk legen, gründ⸗ lich, ſehr gründlich! Dafür bürgt uns der Name Göhring, der ſchon mit ihnen umſpringen wird, daß ihnen Hören und Sehen vergeht! Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Montag, 9. November, 19 Uhr: Miete H 7 und 1 Sondermiete H 4: Feſtvorſtellung zum Gedächtnis der Opfer vor der Feldherrnhalle: In neuer Einſtudierung. Lohengrin, von Richard Wagner.— Eintausch von Gutſcheinen aufgehoben. Dienstag, 10. November, 19.30 Uhr: Miete C 7 und 1 Sondermiete C 4 und für die NS-⸗Kulturgemeinde Mann. heim Abt. 145 bis 147, ferner für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen Abt. 111 bis 112, 471 bis 472: Schillers Geburtstag, in neuer Einſtudierung: Wil Tell, Schauſpiel von Schiller. Mittwoch, 11. November, 20 Uhr: Miete A 7 und 1 Sondermiete A 4 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mann. heim Abt. 159, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen Abt. 501 bis 502, 525: Richelieu, Shah ſpiel von Paul Joſeph Cremers. 5 Donnerstag, 12. November, 15 Uhr: Schülermiete C2 Richelieu, Schauſpiel von Paul Joſeph Cremers. 5 hein D 20 Uhr: Miete Di7 und 1. Sondermiete D 4: Die Bo⸗ he me, Oper von G. Puccini. Freitag, 13. November, 19.30 Uhr: Für die NS⸗Kulint 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Fauſt, 1. Lei 7 Bücherſchau. Recht iſt, was dem Volke dient, ſetzt Reichsleiter Buch, der Oberſte Parteirichter der NSDAP., im neueſten Heft(November 1936) der Zeit⸗ ſchrift„Neues Volk, Blätter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP., auseinander. Ein wunderhübſch bebilderter Aufſatz befaßt ſich mit der Pleſſenburg, der neuen Reichs⸗ ſchulungsburg der Deutſchen Arbeitsfront, und dann wird in Beiſpielen und Gegenbeiſpielen gezeigt, wie die deutſche Kunſt in der Zeit der roten Herrſchaft bis zur Scheußlich⸗ keit und Widerſinnigkeit entartet war. Auch die neue Zeit kommt zu Wort. Reine— ſchöne Raſſe wird in ausgeſuchten Bildern gezeigt, An die ruhmreiche deutſche Vergangenheit knüpft eine Dar⸗ ſtellung der deutſchen Wappengießerkunſt an. Das Kind in ſeinem Weſen führen zwei Bilderſeiten vor: Eri vom großen Saima.“ Alles in allem bietet auch dieſes Heft im reinen Textteil wiederum viel Belehrendes und Aufklärendez, das ſonſt kaum in der deutſchen Preſſe zu finden t. Das ausgezeichnete November⸗Heft der parteiamtfl. Zeitſchrift iſt durch den Verlag„Neues Volk“, Berlin SM 19, Lindenſtraße 44, oder durch die Buchhandlungen ſowie durch die Poſt zu beziehen. Der Halbjahresbezug koſtet RM. 1.62 einſchl. Zuſtellgeld, das Einzelheft 25 Pfg. NS DAp⸗Nachrichten. Aus den parteiamtlichen Mitteilungen entnommen: Bd M. Antreten 19.15 Uhr im Erſcheinen Pflicht. Schulhof in Uniform Zwar gsverſteigerung. 6 Dienstag, 10. November 1936, vormittags 11 Uhr werde ich in Seckenheim an der Waaghalle gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern; 1 Schreibtiſch, 1 Zimmerbüfett, 1 Kredenz, 1 Standuhr. Mannheim, 7. Rovember 1936. Spreng, Gerichtsvollzieher. Turnerinnen im 0 0 am kommenden Sonntag ſtattfindende Veranſtaltung muß alles erſcheinen. Tagesmädchen Verſammlungs⸗ Kalender. en i. 45 Se, PPP! ˙· Acc Ay dT. geſucht. Tbd.„Jahn“. Unſere Mitglieder beteiligen ſich heute] Kampe, abend an der Gedenkfeier der Toten des 9. Nov. M.⸗Neuoſtheim, an den Planken.— Anſchließend Turnſtunde der] Sechkenheimer „Schloß“. Mit Rückſicht auf die] Landſtraße 1. 2 bis 3 große Nüume, für Büro geeignet, zu vermieten. Klaus Möller. Kameradſchaft ehemaliger Soldaten. Unſere Kameradſchaft beteiligt ſich heute Montag 5 abend 8 Uhr an der Toten: gedenkfeier. Antreten um 7.30 Uhr bei Kamerad Möll„Zum zu baben in der Pfälzer Hof“. Taglohn- Lettel Bauhandwerker (nach vorg eschrieb städt. Muster) Der Kameradſchaftsführer. Necxarbote-bruckeref Dalust- Theater. In Anbetracht der heutigen Totenehrung beginnt unsere Vorstellung erst um 8.30 Uhr. Zum letzten Male das überaus eindringliche Filmwerk: ſchmutzlöſender Wirkung! 231/86 Wirtschaft„Prinz Max“. 28 Morgen Dienstag früh 8 2 14 Schlachtfest. 8 Von 9 Ahr ab 1 Wellfleiſch. Hierzu ladet freundlichſt ein Ernſt Wolf Wtw. 7 Sehnell verkauft, Schnell vermietet ist alles, was die große Oeffentlichkeit wissen soll.— Der schnellste billigste und beste Weg- weiser hierzu ist das Teltüngs⸗Inserat! i cl atꝰ Mast: schimpft Gustav, denn seine Wiesen und das ganze umliegende Gelände sind schon seit Tagen über- schwemmt. Wie der Gustav noch so steht und in die Gegend schaut, kommt plötzlich der Landjäger in sein Blickfeld.„Nanu, was will denn der bei mir Pet „Schöne Schweinerei l“ legt der ungebetene Besuch los und zeigt auf die Uberschwemmung:„Das kostet 50 Mark Strafe! Wenn Sie die Gräben zum vor- schriftsmäßigen Termin gereinigt hätten, wäre das gar nicht passiert le: Gustav raunzt:„Woher soll ich denn den Termin kennen?„Aus der Zeitung, mein Lieber le wird ihm zur Antwort. Leider Iiest Gustav keine— aus lauter Geiz! Dafür darf er jetzt 36 Mark für Grabenreinigung und 50 Mark Strafe bezahlen.. Es rächt sich eben, wenn man keine Zeitung liest! e Wü Pri an Del gal der daß die Vei ein ſeil keit tat Ku. daß An nac geb Arl auf bil! nun neh Ha die Ein ber bill vol Wi Se gen Sei Au ein ſtei aue zug R erh 9 3. lich gef No fin u. zie Be in hat