eee. eller Eicheint täglich, mit Ausnahme der Sonn⸗ und geſ. Feier tage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, iu der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigen preiſe: Die 22 mm breite mm- Zeile 3 Pfg., in Textteil 90 mm breit 1 Pfg. Rachläſſe gemäß Preisliſte gu 8. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim ⸗Seckenheim und Umgebung. Werdündblatt für den Stadttell Mhm.⸗Sechen hem. Uages- und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Illuſtriertes Unterhaltungs blalt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhl Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen, Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle, Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D.⸗A. X. 36 1120 36. Jahrgang Dienstag, den 10 N ovember 1936 — Mfergang und Triumphzug erg Alumpyzug. die Gedenkfeier des 9. November in der Hauptſtadt der Bewegung. München, 9. November. Bor dem Bürgerbräukeller nnen ſich am Vormit⸗ lag die alten Kämpfer Adolf Hitlers, die ſchon vor 13 Jahren an ſeiner Seite geſchritten, zu dem zur Ueberlieferung ge⸗ wordenen Zug durch die Straßen des 9. November, der dem Gedenken der Blutzeugen geweiht iſt. Im ſchlichten Braunhemd mit dem Blutorden an der Bruſt ſind die Männer des 9. November vor dem Bürger⸗ bräukeller verſammelt. Kurz nach 11.30 Uhr erſcheint leh⸗ haft begrüßt Hermann Göring. Wenige Minuten nach 12 Uhr trifft, begleitet von ſeinem Getreuen Ullrich Graf, der Führer Adolf Hitler ein, und unmittelbar darauf gibt Her⸗ mann Göring den Marſchbefehl. Der hiſtoriſche Zug ſetzt ſich in Bewegung. Wiederum ſchreitet Streicher voran. Es folgt ihm die von Oberſturm⸗ bannführer Grimminger getragene Blutfahne. In der Führergruppe des 9. November 1923 ſchreiten mit dem Führer u. a. Ullrich Graf, Hermann Gö⸗ ring, Himmler, Hühnlein, Dr. Weber und Frick. In der zweiten Reihe folgen Dr. Frank, Alfred Roſenberg, Amann, Buch, Fiehler, Robert Wagner und andere alte Mitkämp⸗ ſer des Führers. In der nächſten Reihe ſieht man u. a. den Stellvertreter des Führer, Rudolf Heß, Hermann Eſſer, Bouhler, Chriſtian Weber und Maurice. Die übrigen Teilnehmer des denkwürdigen Marſches vom 9. November 1923 ſchließen ſich in Achterreihen an. Es folgen die Reichsleiter, Gauleiter und ſtellvertretenden Gauleiter, die Obergruppenführer und Gruppenführer der SA, der Ss, des NS, die Obergebietsführer und Ge⸗ bietsführer der HJ, die Hauptdienſtleiter und Hauptamts⸗ letter der Reichsleitung, die Arbeitsgauführer des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Feierlich lodern die Feuer von den Pylonen, die die Namen der Toten der Bewegung tragen. Die großen dun⸗ kelroten Fahnen mit ihren Opferrunen wallen von der Mitte der Straßen hernieder. Die vieltauſendköpfige Men⸗ ſchenmenge zu beiden Seiten des Wegs grüßt den Zug ehrerbietig. Die Symphonie des 9. November ertönt aus den Lautſprechern. Dumpf dröhnt der Trommelwirbel und das Horſt⸗ Weſſellied. Der erſte Name wird verkündet, als Adolf Hitler den erſten Pylon erreicht: Es iſt der Name Dietrich Eckarts. Ein Name folgt dem anderen, jeder eine Mahnung zur Pflichterfüllung, zur Hingabe, zur Opferbereitſchaft. den Roſenheimer Berg hinab geht der Zug durch das Spalier der SA und die dahinter ſtehende Menſchenmauer, hinab zu der Ludwigsbrücke, wo jetzt der Meißel die Er⸗ innerung an den Marſch des 9. November 1923 feſtgehalten hat. Er bewegt ſich durch die Zweibrückenſtraße über den Jartorplatz in das Tal, über den Marienplatz, wo vom Rathaus her rieſige Banner wehen, in die Weinſtraße, um durch die Theatiner⸗ und Peruſaſtraße die Reſidenzſtraße zu erreichen. Zwei Stürme SA, ein Sturm NSKK, je eine Abteilung Politiſche Leiter und Reichsarbeitsdienſt und ein Sturm SS bilden den letzten Teil des Zugs. Um 12,50 Uhr ſchwenkt der Zug in die Reſidenzſtraße. Mehrere Pylonen gemahnen hier daran, daß die Reihe der Blutzeugen des Nationalſozialismus auch heute noch nicht abgeſchloſſen iſt, daß auch das Jahr 1936 wieder neue Opfer gefordert hat: denn zwiſchen den Namen Norkus und Horſt Weſſel leuchten von fünf Pylonen die Namen Wil⸗ heim Guſtloff, Bernhard Schlokhan, Günther Deſkowſki. Ernſt Ludwig und Paul Freſſonke, die erſt in dieſem Jahre ihre Treue zu Adolf Hitler mit dem Opfer ihres Lebens bezahlten. Die Klänge des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes brechen ab. Der Zug iſt am Mahnmal angelangt. der Führer ſteht wieder an jenem Platz, wo in dieſer Stunde vor 13 Jahren 16 Nationalſozialiſten für ein neues Deutſchland ſich geopfert haben. 16 Salutſchüſſe kra⸗ chen zum Himmel. a Nach der letzten Salve kritt Adolf Hitler aus der Reihe, geht vor zum Mahnmal und legt ernſt und zutiefſt ergriffen enen rieſigen Lorbeekranz an der Stätte des Opfers nie⸗ der. Ein ſtummes Gedenken weiht der Führer ſeinen Hel⸗ den und hebt den Arm zum Gruß, während die Blutfahne ſich ſenkt und die Weiſe vom guten Kameraden über den Platz klingt. Langſam ſchreitet Adolf Hitler wieder zur Straßen⸗ mitte zurück, und jetzt geht gemeſſenen Schrittes General⸗ feldmarſchall von Blomberg der den Zug an der Re⸗ denz erwartet hat, vor das Mahnmal und legt gleichfalls enen mächtigen Lorbeerkranz als ſtummen Gruß an die Toten nieder. Dann hebt er den Marſchallſtab zum Gruß und verläßt ernſt und ſchweigend den Platz. In der Stra⸗ genmitte Segen ihn 15 5 warmen Handeoruck der Führer und Reichskanzler, mit dem er ſich in das erſte Glied des Zuges einreiht. Das Deutſchlandlied ſchallt über den Platz. 5 Der Marſch des 0 9. November nimmt ſeinen Fortgang. Aus dem Opfergang 8 bis zur Feldherrnhalle wird jetzt der Marſch des Sieges und 929 Triumphes. Auf der ohe der Brienner Straße macht der Zug noch einmal kurz alt. Die Kranzträger mit den Kränzen 955 Führers reihen ſich ein. am gleichen Augenblick ſetzen ſich die Standarten unter Vorantritt zweier Kompagnien der Leibſtandaxte Adolf Hitler an die Spitze des Auges, der jetzt zum Königlichen — Nr. 264 Platz marſchiert, zur Ewigen Wache, dorthin, wo die Sar⸗ kophage die Aſche und die Gebeine der 16 erſten Blutzeu⸗ gen der Bewegung bergen. Der Appell auf dem Königsplatz Ehernen Statuen gleich ſtehen die Formationen der „SD auf dem Königsplatz in Erwartung des Marſches vom 9. November. An der Spitze die Leibſtandarte Adolf Hitler und die SS⸗Standarte Deutſchland, dahinter die Marſchblöcke der SA, des NSKK, der Politiſchen Leiter, des Reichsarbeitsdienſtes und der Hitler-Jugend. An den hohen Maſten vor der Ewigen Wache wehen die Haken— kreuzbanner auf Halbmaſt. Nachdem die Namen der Toten hallt ſind, künden die Klänge des den Lautſprechern das Nahen des Zuges vom 9. Novem⸗ ber. In gleichmäßigem Takt hallt der Schritt der beiden S S⸗Kompagnien an der Spitze des Zuges über den wei⸗ ten Platz. Dann grüßen die Tauſende die Standarten und Feldzeichen der Bewegung, den Führer und ſeine Ge⸗ treuen, die nun auf der freigehaltenen Bahn durch die Front der Formationen mitten über den Königsplatz auf die Propyläen zumarſchieren. Dieſe Straße des Führers iſt umſäumt von den Stan⸗ darten, hinter denen die Formationen Front zur Mitte ge⸗ macht haben. Die Kranzträger nehmen vor den Ehrentem⸗ peln an den Plätzen Aufſtellung, auf denen vor einem Jahr zur ſelben Stunde die Särge ſtanden. Nachdem die Aufſtellung vor der Ewigen Wache beendet iſt, künden Fan⸗ faren den Beginn der Totenehrung. Die Standarten, Fahnen und Formationen nehmen zur Ewigen Wache Front. Gefolgt von der Blutfahne und ſeiner Marſchgruppe ſchreitet der Führer nun von den Propyläen wieder auf der Siegesſtraße des e Platzes zur Ewigen Wache. Während der Muſikzug der Leibſtandarte Adolf Hitler den Trauermarſch der Bewe⸗ gung ſpielt, ſenken ſich die Fahnen ehrfurchtsvoll vor den großen Toten. Dann ruft der Sprecher der Partei, Gaulei⸗ ker Adolf Wagner:„Zum Appell!“ Unter feierlicher Stille ruft er die Namen der 16 erſten Märtyrer, der Helden vom 9, November 1923, auf, und bei jedem Namen antworten die Männer auf dem Königsplatz mit einem weithin ſchal⸗ lenden„Hier!“ Der Spielmannszug der Leibſtandarte Adolf Hitler erweiſt jedem Toten durch die Vergatterung militäriſche Ehrenbezeugung, und die Kranzträger nehmen in den Ehrentempeln an den Sarkophagen der Aufgerufe⸗ nen Aufſtellung. Der Höhepunkt des Erinnerungskages Umgeben von wenigen Getreuen weilt Adolf Hitler mit der Ewigen Wache bei ſeinen Kameraden, die ihm bis in den Tod kreu waren. Während nach dem Kommando„Ewige Wache raus!“ der dumpfe Trommel⸗ wirbel ertönt, legt der Führer an jedem Sarg der Ewigen Wache einen Kranz nieder. Jedem von ihnen weiht er eine ſtille Minute des Gedenkens und der Erinnerung, der Dank— barkeit und des Gelöbniſſes. Nachdem er die Ehrentempel verlaſſen hat, marſchiert unter dröhnendem Trommelwirbel die Wachparade der SS⸗Standarte Deutſchland über den Königsplatz zur Ewigen Wache. Nach der Meldung gibt der Führer den Befehl, daß die Wache aufzieht. Während die Augen der Tauſende auf dieſes prachtvolle militäriſche Schauſpiel gerichtet ſind, beziehen die Männer der Ss⸗ Standarte Deutſchland die Ewige Wache an den Ehrentem⸗ peln. Unter klingendem Spiel marſchiert ſodann die Wach⸗ kompagnie vor dem Führer vorbei. Der Sprecher der Partei verkündet den Sinn dieſer Feierſtunde:„Der Appell der Ewigen Wache iſt beendet. Die Nationalſozialiſten, die Rotmord und Reaktion am 9. November 1923 vor 13 Jahren erſchoſſen haben, ſtehen im vierten Jahr des Dritten Reichs, im Jahre der Ehre 1936, wieder auf. Sie beziehen am Königlichen Platz zu München die Ewige Wache.“ Aus dem Munde des Sprechers erklingt das Kom⸗ mando„Die Fahnen hoch!“, und während der Muſikzug der Leibſtandarte zum Abſchluß des Appells das Horſt⸗ Weſſel⸗Lied intoniert, werden die bisher auf Halbmaſt ge⸗ ſetzten Fahnen an den Maſten vor der Ewigen Wache hoch⸗ gezogen. Gemeinſam mit ſeiner Begleitung verläßt Adolf Hitler, von der Menge ehrerbietig gegrüßt, die feierliche Stätte. Nach dem Abſchluß der Feierſtunde auf dem Königli⸗ chen Platz begab ſich der Führer und Reichskanzler in den Senatorenſaal des Braunen Hauſes, wo er den Reichs⸗ leitern Hierl und Dr. Dietrich, dem Korpsführer Hühnlein, der Reichsfrauenführerin Scholtz-⸗Klink und dem Reichs⸗ ärzteführer Dr. Wagner das Goldene Ehrenzei⸗ chen der Partei in Anerkennung ihrer Leiſtungen für die Bewegung überreichte. Die Führer ſchaſt der NSDup im Rathausſaal München, 10. Nov. Der Abend des 9. November ver⸗ einigte die geſamte Führerſchaft der NSDAP, mit dem Füh⸗ rer Adolf Hitler an der Spitze, auf einige Stunden im Feſt⸗ ſaal des Alten Rathauſes in München. und die 16 Salven ver⸗ Deutſchland⸗Liedes aus iſt gekommen. Haag. Die deutſche Abordnung 1 zur Fortſetzung der Hamburger Verhandlungen über die Erneuerung des deutſch⸗nlederländiſchen errechnungsabkommen im Haag eingetroffen. 5 a Paris. Unter Führung von 2515 ſor von Arnim und dem Landesgruppenleiter der NSDAP Frankreich weilten einige Mitglieder des Vorſtandes der Deutſch⸗franzöſiſchen Geſellſchaft zu einem mehrtägigen Beſuch in Paris. Beförderungen in der GSA Anläßlich des 9. November 1936 ſprach der Führer in ſeiner Eigenſchaft als Oberſter SA-Führer folgende höhere Beförderungen in der SA aus: 1. SA⸗-FJührerkorps: Zu Obergruppenführern: die Gruppenführer Herzog, Stabsführer der Oberſten SA⸗Führung, Böckenhauer, Chef des Gerichts- und Rechtsamts und Chef des Perſonalamts der Oberſten SA⸗Führung, Kaſche, Führer der SA⸗Gruppe Niederſachſen, Schepmann, Führer der SA⸗Gruppe Sach⸗ ſen, Reichsminiſter und Gauleiter Ruſt, Reichsminiſter Kerrl, Gauleiter Bürckel, Gauleiter Terboven. Zu Gruppenführern: die Brigadeführer Generalinſpek⸗ tor Dr. Todt, Miniſterpräſident Marſchler. Zu Brigadeführern: die Oberführer Owe, Zapf, Ziegler. Zu Oberführern: die Standartenführer Brunk, Büch⸗ ner, Clauſen, Esders, Freund, Haucke, Klähn, Köglmair, Megow, Merker, Riecke, Schaudinn, Schicke, Schmidt(Wal⸗ ther), Seifert, Zöberlein. 2. SA⸗Sanitätsführerkorps: Zu Sanitäts⸗Oberführern: die Sanitätsſtandartenfüh⸗ rer Dr. Hahn(Ed.), Dr. Seil. 3. SA-Verwaltungsführerkorps: Zu Verwaltungs⸗Oberführern;: die Verwaltungsſtan⸗ K Prochaſka, Belzner, Schulze(Arthur), Maetze, app. Anter Spaniens nationaler Flagge Die ſpaniſche Botſchaft in der Keichshaupkſtadt. Berlin, 9. November. Nachdem der bisherige Verkreter der ſpaniſchen Volks⸗ front in Berlin, Rovira, am Samskag die Botſchaft flucht⸗ artig verlaſſen und die Schlüſſel zu dem Gebäude dem Kraftfahrer übergeben hatte, hat am Samskag der ehe⸗ malige ſpaniſche Botſchafter Agramonte ey Cortijo das Bok⸗ ſchaftsgebäude in der Großadmiral Prinz Heinrich Skraße namens der ſpaniſchen Nationalregierung in Beſitz genom⸗ men. Am Monkag miltag wurde auf dem Botſchaftsge⸗ bäude in Gegenwark von 150 Angehörigen der ſpaniſchen Kolonie die rot-gold-rote Flagge der ſpaniſchen Natfonal⸗ regierung gehißk und die Uebernahme der Amksgeſchäfte durch Botſchafter Agramonke verkündet. poiniſche Note überreicht Der Danziger Standpunkt unveränderk. Danzig, 9. November. Der diplomatiſche Vertreter Polens in Danzig, Mini⸗ ſter Dr. Papee, hat am Samstag den Danziger Senats⸗ Vizepräſidenten Huth aufgeſucht und ihm eine Note über⸗ reicht, in der gegen die Danziger Verordnung über die Zentraliſterung der Arbeitsvermittlung proteſtiert wird. Miniſter Papee brachte ferner zum Ausdruck, daß man polniſcherſeits die Angelegenheit des Zwiſchenfalls in dem 919 Schöneberg noch nicht als aufgeklärt und abgeſchloſſen anſehe. Der Danziger Standpunkt zu beiden Angelegenheiten iſt völlig klar: Die Verordnung über die Arbeitsvermittlung gründet ſich auf das unbezweifelbare Recht der Danziger Regierung, die Arbeitsvermittlung nach wirtſchaftlichen und ſozialpolitiſchen Gründen zu regeln, was in dieſem Falle durch Zuſammenfaſſung der geſamten Arbeitsvermittlung bei dem ſtaatlichen Arbeitsamt erfolgt iſt. Auch der Fall Schöneberg iſt nach Danziger Auffaſſung eine rein Danziger Age nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß es ſich ausſchließlich um Danziger Staatsangehörige deutſcher Na⸗ tionalität handelte. * Ein unbegründeter Anſpruch Danzig, 10. Nov. Die in Warſchau erſcheinende Zeitun „Gazeta Handlowa“ benutzt das Ausſcheiden eines Direk⸗ tors der Bank von Danzig dazu, die Forderung aufzuſtel⸗ len, einen polniſchen Direktor einzuſetzen, was im Intereſſe der engen wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Polen und Danzig und des Vertrauens der polniſchen Finanzkreiſe notwendig ſei. Hierzu wird von maßgebender Seite folgen⸗ des erklärt:„Im Zuſammenhang mit dem Ausſcheiden des Herrn Dr. Fritz Meyer aus ſeiner Stellung als ſtellvertre⸗ tendes Vorſtandsmitglied der Bank von Danzig wird ſeitens einer Warſchauer Zeitung die Forderung erhoben, daß dieſe Stellung durch einen Direktor polniſcher Nationalität neu beſetzt werden ſoll mit der Begründung, daß Polen an dem Aktienkapital der Bank von Danzig mit einem erheblichen Betrage beteiligt ſei. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß die auf den Namen polniſcher Aktionäre im Stammbuch der Bank eingetragenen Aktien nur 28 v. H. des geſamten Aktienkapitals der Bank ausmachen, alſo nicht die Mehr⸗ heit des Aktienkapitals darſtellen.“ London. Der Führer der engliſchen Faſchiſten, Mosley, ſprach vor rund 2500 Anhängern in Mancheſter, wobei er ſich gegen das bevorſtehende Uniformverbot wandte. Newyork. Staatsſekretär Hull iſt zur Panamerikani⸗ ſchen Konferenz nach Buenos Aires e die Abfahrt des Dampfers„American Leiner“, auf dem Hull reiſt, hatte ſich infolge des Seemannsſtreiks um zehn Stunden verzögert. Molotſchiff„Iſis“ verloren „Queen Mary“ verſuchte Hilfe zu bringen. Hamburg, 9. Nov Das 450 Bruktoregiſterlonnen große deutſche Frachtmotorſchiff„Iſis“ wurde am Sonnkag auf dem Wege von hamburg nach Newyork 240 Seemeilen weſtlich von Kap Lizard in ſchwerem Weſtſturm beſchädigt. Das Schiff ſandte Sd s-Rufe aus. Dampfer„Weſternland“ der Red. Star-Line und die Schlepper„Zwarkezee“ und „Rotterdam“ begaben ſich zur Hilfeleiſtung an den Anfall ort. Auch der engliſche Ozeandampfer„Queen Mary“ be⸗ keiligte ſich an der Suche Nach Meldungen des Dampfers „Weſternland“ muß mit dem Tokalverluſt des deutſchen Frachtmotorſchiffs„Iſis“ leider gerechnet werden. Von den 40 Beſatzungsmitgliedern iſt vorläufig erſt ein Mann, der Decksjunge Fritz Roethko aus Berlin, vom Dampfer„Weſternland“ gerettet und an Bord genommen worden. Wegen des Schickſals der übrigen Beſatzungsmit⸗ glieder herrſcht größte Sorge. Der engliſche Rieſendampfer„Queen Mary“ teilte dem Hauptbüro der Cunard⸗White⸗Star⸗Linie in Liverpool in⸗ zwiſchen ebenfalls auf funkentelegraphiſchem Wege mit, daß die Suche nach dem deutſchen Motorſchiff„Iſis“ bisher ergebnislos geweſen ſei. Die deulſche Seeſchiffahrt in Trauer Aufruf zum Untergang des Mokorſchiffs„Iſis“. Hamburg, 10. Nov. Der Führer der deutſchen Seeſchiff⸗ fahrt, Staatsrat Eßberger, hat folgenden Aufruf erlaſſen: „Nach dem ſchweren Verluſt durch den Untergang des Feuerſchiffes„Elbe!“ mit feiner geſamten Beſatzung wird die deutſche Seeſchiffahrt erneut durch ein tragiſches Unglück betroffen: Das Motorſchiff„Iſis“ iſt ſüdweſtlich der Küſte Irlands in einem Orkan geſunken. Es muß damit gerechnet werden, daß 39 Mann der 40köpfigen Beſatzung den See⸗ mannstod gefunden haben. Die geſamte deutſche Seeſchiff⸗ fahrt trauert mit ihren Hinterbliebenen um den abermali⸗ gen ſchweren Verluſt. Alle deutſchen Seeſchiffe ſetzen am 40. November die Flaggen auf halbmaſt.“ 2** 7 5 7 Die Intereſſenſphären im Mittelmeer Anterredung Ward Prices mit Muſſolini. London, 9. November. Muſſolini hat den Korreſpondenten der„Daily Mail“, Ward Price, zu einer Unterredung empfangen. in der das Blatt die Ankwort Muſſolinis auf die Erklä⸗ rungen Edens im Unterhaus ſieht. Ward Price fragte, welchen praktiſchen Weg Muſſolini für eine italieniſch⸗engliſche Ausſöhnung vorſchlaͤge. Muſſo⸗ lini antwortet:„Ein gentlemen agreement. Das iſt mein Wunſch.“ Darauf fragt Ward Price, ob hierunter ein Abkommen zur Begrenzung der einzelnen Einflußſphären im Mittel⸗ meer zu verſtehen ſei oder ein Nichtangriffspakt zwiſchen England und Italien. Den Gedanken des Paktes ſchob Muſſolini, wie Ward Price es ſchildert, mit einer Handbewegung beiſeite:„So etwas,“ ſagte er,„würde nur zu neuen Komplikationen 5 5 Ich ſtrebe eine Löſung an, die in der Form ſo ein⸗ ach und klar wie möglich iſt. Die engliſchen und Alieni⸗ ſchen Intereſſen im Mittelmeer widerſprechen ſich nicht, ſon⸗ dern ergänzen ſich. Das Abkommen ſollte daher den gegen⸗ ſeitigen Schutz dieſer Intereſſen ſicherſtellen. Deshalb ſollte es zweiſeitig ſein und ſein Charakter derart, daß auch die anderen an das Mittelmeer angrenzenden Staaten wieder beruhigt werden. Die unerläßliche Vorausſetzung iſt aber die neue Atmoſphäre, die im Entſtehen 12 Die weitere Unterhaltung wandte ſich dann Spanien u. Muſſolini bekannte ſich zu der Politik der Nichteinmi⸗ 1 5 und lehnte die Auffaſſung energiſch ab, daß er Mal⸗ lorca Italien einverleiben wolle. Gleichzeitig erklärt Reuters Korreſpondent in Rom, es ſei eine weſentliche Entſpannung zwiſchen England und Italien zu verzeichnen. Die Unterzeichnung des Wirt⸗ ſchaftsabkommens und die Zurückziehung der indiſchen Truppen gus Addis Abeba hätten ſchon zu einer Entſpan⸗ nung beigetragen. Beſonders aber habe die Veröffentli⸗ chung des Wortlauts der Eden⸗Rede eine derartige Wir⸗ kung ausgelöſt Allerdings löſten die Vorſichtsmaßnahmen Englands zur See in Rom immer noch Beſorgniſſe aus. Lord Londonderry über Englands Aufrüſtung. Lord Londonderry, der frühere Luftfahrtminiſter, ſprach anläßlich der Eröffnung einer neuen Kadettenanſtalt in South⸗Shields. Er wandte ſich dabei in erſter Linie dagegen, daß der engliſchen Aufrüſtung falſche Beweg⸗ gründe unterſtellt würden. Lord Londonderry erklärte aus⸗ drücklich, daß kein maßgeblicher Mann im öffentlichen Le⸗ ben, geſchweige denn in der Regierung ſich irgendwie mit Angriffsabſichten trage.„Unſere Miſſion iſt Friede und Sicherheit für Land und Empire.“ General Francos Einmarſch angekündigt Die Madrider Innenſtadt unter Arkilleriefeuer. London, 9. November. Wie Reuter aus Madrid meldet, iſt die ſpaniſche Haupt⸗ ſtadt ſeit Montag früh erneut einer heftigen Artilleriebe⸗ ſchießung, die von Bombenfliegern unterſtützt wird, aus⸗ geſetzt. Punkt 8 Uhr explodierten in den Straßen der Stadt die erſten Bomben. Gleichzeitig gaben die Sirenen Flieger⸗ alarm. Ununterbrochen dauerte das Krachen der Exploſionen an. Die Hauptziele der nationalen Artillerie ſind die Re⸗ gierungsgebäude und die Hauptſtraßen der Altſtadt. In der Umgebung des Auswärtigen Amtes und in der Altſtadt, die am Sonntag mit Bomben belegt worden waren, ſtanden dichte Rauchwolken empor. Außer den Bombenflugzeugen der Nationaliſten überflogen am Montag auch Beobach⸗ tungsflugzeuge des Generals Franco die Stadt und warfen Flugblätter ab, in denen mitgeteilt wurde, daß die natio⸗ nalen Truppen am Dienstag in die Innenſtadt einmarſchie⸗ ren würden. * Spaniſcher Sowjetſtaat untragbar Eine ſcharfe italieniſche Stellungnahme. Rom, 10. Nov. In ſcharfer Form wendet ſich der„Te⸗ vere“ gegen den Plan der Gründung einer ſpaniſchen Sow⸗ jetrepublik in den von den nationalen Truppen noch nicht beſetzten Gebieten. Eine ſolche Republik im Schlepptau Sowjetrußlands würde, ſo erklärt das römiſche Blatt, die ſofortige Gegenwirkung der Länder hervorrufen, in denen das nationale Gefühl noch nicht erſtorben ſei. Das offizielle Erſcheinen des Sowjetbanners auf einem bisher ſpaniſchen Gebiet würde genügen, um die Völker Europas vor die ernſte Frage der Sicherheit ihrer Länder zu ſtellen. Es würde ſich ganz einfach um die Abtretung von Stützpunk⸗ ten für kriegeriſche Operationen an einen Staat handeln, der ſeinen Willen, die ganze Welt in einen Krieg zu ver⸗ wickeln, nicht mehr verheimliche. Spanien wäre zu beklagen, Europa zu verteidigen. Neue Neutralitäts verletzung Paris, 9. Nov. Der„Jour“ weiß einen neuen Fall von Neutralitätsverletzung zu melden. Von dem Ort Albert im Departement Somme ſind fünf Waggons mit rieſigen Ki⸗ ſten abgegangen, die als Abſender den Namen der bekann⸗ ten franzöſiſchen Flugzeugfabrik Potez trugen. Die Kiſten waren an einen gewiſſen Herrn Vidal in Narbonne an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze adreſſiert. Wie das Blatt mel⸗ det, iſt Herr Vidal niemand anders als der dortige Orts⸗ gruppenleiter der kommuniſtiſchen Partei und Vorſitzender der antifaſchiſtiſchen Liga. * . 7 2 7 Gchwerverbrecher als„Juſtizminiſter“ Ein Mitgſied der Roten„Regierung“. Salamanca, 9. November. Wie der Sender Burgos mitteilt, wurde bei der letzten Miniſterkriſe in Madrid der marxiſtiſche Gewerkſchaftsver⸗ kreter Juan Carcia Oliver zum„Juſtizminiſter“ ernannt. Dieſer Vertreter der Rolen„Juſtiz“ iſt ein bereits mehr⸗ fach wegen verſchiedener Raubüberfälle vorbeſtrafter Ver⸗ brecher. Seine letzte Straftat war ein Raubüberfall auf einen Kraftdroſchkenführer, den er mit zwei anderen Wegelage⸗ rern ausführte. Die drei Verbrecher plünderten den Fahrer vollkommen aus und ließen ihn dann gefeſſelt und gekne⸗ belt am Wegrand liegen. Ste fuhren darauf mit ſeinem Wo⸗ gen fort. Das ſtattliche Strafregiſter wie Vild dieſes„Ju⸗ ſtizminiſters“ kann man auf jeder ſpaniſchen Polizeidirektion im Vorhrecheralbum finden. die Noſc bun fHfmfiernant Roman von Paul Hain. 30 Manchmal kam er auch an das Bett heran und betrachtete dann ſtill, mit ehernem Geſicht, ſeine Toch⸗ ter Fieberroſen blühten auf ihren Wangen. Aber ihre Lippen waren weiß. Sie murmelten zuweilen zuſammen⸗ hangloſe Worte, kaum verſtändlich, aber dazwiſchen klang dann ein Name deutlicher heraus— ein Name, der immer wieder aus dem heißen Hindämmern ihrer Seele hochtauchte. „Harmensz—!“ Dann geſchah es wohl, daß der Senator ſich mit einem Ruck umdrehte und ſchnell und ſchweigend wieder hinausging. Es ſchien, als könne er den Namen nicht hören. Und Doktor und ging. Qualen. „Solbakken,“ Uylenburgh hielt ihn draußen auf dem Flur vor dem Krankenzimmer feſt,„es muß doch Ret⸗ tung geben?“ Der zuckte kaum merklich die Schultern unter dem ſchwarzen Doktorrock. „Kräuter und Medikamente taugen nichts für Krank⸗ heiten der Seele, Mijnheer van Aylenburgh. Das Fieber ſitzt nicht im Blut— es ſitzt tiefer. Da hilft Gott allein — oder nicht. Betet, Uylenburgh, betet!“ „Iſt das Eure ganze Weisheit?“ „Wo die Kunſt des Menſchen verſagt, beginnt der Glaube, Herr Senator.“ zPah— ein billiges Rezept.“ Solbakken nagte an der Anterlippe. Er hatte mancherlei in der Stadt gehört von dem, was dieſer Krankheit vorangegangen war. Die Stadt⸗ wache hatte das Maul nicht halten können, obwohl Haupt⸗ mann Cocque jedem, der bei der Aufhebung von Rem⸗ Solbakken kam und ging— kam Es war nun ſchon der achte Tag dieſer brandt und Saskia zugegen war, das Schwatzen darüber verboten hatte. „So probiert ein anderes, Euer Gnaden, meine, das müßt Ihr ſelbſt kennen.“ „Wie? So ſprecht doch, Mann! Woher ſollte ich ein beſſeres Mittel kennen?“ Er packte den Doktor bei der Halskrauſe, daß ſie bei⸗ nahe zerriß, Der zog es vor, einige Schritte zurückzuweichen. Sein Blick wurde ſpitz. „Gebt ihr Freude, der Jungfer Saskia!“ „He? Freude?“ „Ruft den an ihr Krankenbett, nach dem ihre Seele fiebert, Mijnheer.“ Aylenburgh ſtieß einen zornigen Laut aus. „Dein Meiſter Maler aus dem Schuldturm? Ihr ſeid nicht bei Sinnen, Solbakken! Ein Narr ſeid Ihr!“ Es zuckte in ſeinem Geſicht. Sein Blick flammte auf, Der Kopf ſank ihm in den Nacken vor Hoch⸗ mut. Solbakken wurde ärgerlich „Kein größerer Narr als Ihr, Mijnheer van Uylen⸗ burghl!“ rief er empört.„Ich glaube, wenn Eure Toch⸗ tec auf die ewigen Blumenwieſen hinter den Wolken ge⸗ rufen wird, dann könnt Ihr an Eure Bruſt ſchlagen und ſagen: Mea culpa, mea maxima culpa! Meine Schuld, meine größte Schuld! Dies wollte ich Euch ſagen, Herr Se stor! Der Solbakken iſt kein Narr! Er weiß ſchon ge b wo die Wurzel von Eurer Tochter Krankheit ſteckt. Uns der Rembrandt, Euer Gnaden, iſt deswegen noch kein ſchlechter Kerl, weil er im Schuldturm ſteckt. Daran ſeid Ihr mit ſchuld, als Ihr dafür ſtimmtet, daß er ſein Bild nicht bezahlt bekommen ſollte, wie es rech⸗ tens war. Ein ſchlechter Maler aber iſt er beſtimmt nicht.“ Er blickte Uylenburgh feſt und unbeirrbar an. „Künſtler ſind Menſchen von Gottes Gnaden, Herr Stor, ſie ſind ſeine liebſten Kinder. Vielleicht ſind im gar lieber als große Kaufherren, denen oft der 0 ack aufs Herz drückt. Und nun Gott befohlen! Laſſet meine Worte durch den Kopf gehen, ehe es zu ſpät 1 aber ich Van Uylenburgh er zog ſeinen Hut, machte einen Kratzfuß und ſchritt de Flur hinunter. 3 i s Mexikaniſche Waffenhilfe für die Rofen. Mexiko, 10. Nov. Die„Prenſa“ veröffentlicht die Be richte verſchiedener in den letzten Tagen aus Spanien 15 rückgekehrter mexikaniſcher Flüchtlinge, die übereinſtimmend die Unterſtützung der Roten von mexikaniſcher Seite 5 ſtätigen. Darnach ſollen mindeſtens 10 mexikaniſche Flieger und 100 mepikaniſche Matroſen in den Reihen der ſpan, ſchen Kommuniſtenhorden kämpfen. In Mexiko ſind 17 Ab⸗ geſandte der ſpaniſchen roten Miliz eingetroffen, die einen weiteren Ausbau der materiellen und moraliſchen Unter. ſtützung für die Rote„Regierung“ bei ihren mextkaniſchen Freunden herbeiführen wollen. f Blum enkzieht ſich einer Ankwork. Die nicht zur Volksfront gehörende Pariſer Preſſe er⸗ innert daran, daß die Sonntagsrede des Miniſterpräſiden⸗ ten Blum die Antwort auf die Ausführungen des Kommu⸗ niſten Thorez bringen ſollte, in denen Thorez ſein Mißfal⸗ len über Blums zoͤgernde Haltung zu erkennen gab. Dieſe Aeußerungen hatten viel Aufſehen erregt. Umſo farbloser iſt nach dem Urteil der Blätter Blums Antwort ausgefal⸗ len. So ſtellt„Echo de Paris“ feſt, daß Blum der Ausein⸗ anderſebeng ausgewichen ſei. Kurzmeldungen Eiſenbahnunglück in Rumänien Bukareſt, 9. Nov. In der Nähe von Predeal ſtieß ein Schnellzug mit einem Transport von fünf Lokomokiven zu⸗ ſammen. Junächſt wurden acht Verletzte geborgen, von denen zwei ſchwere Verletzungen erlitten haben. Zwei Züge fuhren zur Hilfeleiſtung an die Unfallſtelle. Wagen über eine Böſchung geſtürzt. Ein zweites Eiſenbahnunglück ereignete ſich in der Nähe von Galatz. Einer der Züge, der die Teilnehmer an der national⸗chriſtlichen A pc vom Vortage zurück führte, entgleiſte, wobei ein vollbeſetzter Wagen über die Eiſenbahnböſchung ſtürzte. Die Zahl der Verletzten iſt be⸗ trächtlich, unter anderem wurden ſechs Perſonen ſo ſchwer verletzt, daß ſie kaum mit dem Leben davonkommen dürf⸗ ton Ein Telefonſtreik in Mexiko. Mexiko, 9. Nov. Zwölf Belegſchaften der in Mexiko be⸗ deutendſten Telefongeſellſchaft Ericſon traten in den Sten Sie proteſtierten gegen die Langsamkeit des Verfa r 5 0 1 8 2 ens des Arbeitsamtes, das einen in Terreon auge Streitfall zwiſchen dem Unternehmen und i 5 der Bele t ſchlichten ſoll. Durch den Streik iſt im ganzen Stach 1 ſtillgelegt, ſoweit er durch Ericſon betrieben Ein Beſchluß der ſudetendeutſchen Landjugend. Prag, 10. Nov. In der ſudetendeutſchen Stadt Auſcha fand eine außerordentliche Geſamttagung des„Bundes der deutſchen Landjugend“ ſtatt, der neben dem Deutſchen Turn⸗ verband der größte ſudetendeutſche Erziehungsverband iſt, Der Bund, der 250 000 Mitglieder umfaßt, die ſich auf 71 Bezirksverbände, 12 Kreisverbände und rund 900 Orts⸗ gruppen verteilen, hat ſich auf dieſer Tagung endgültig von jeder parteipolitiſchen Bindung freigemacht. Mit 105 gegen 33 Stimmen wurde die Wiederaufnahme der Bezlehungen zum Bund der Landwirte abgelehnt und beſchloſſen, die Er⸗ ziehung, losgelöſt von partefpolitiſcher Bindung, auf arteige⸗ ner Grundlage aufzubauen. a Motorrad raſt auf Juhrwerk.— Zwei Tole. Jülich, 9. Nov. Morgens gegen fünf Uhr ereignete ſich auf der Landſtraße Jülich—Bourheim ein furchtbares Mo⸗ torradunglück. Ein 22jähriger Motorradfahrer, der auf ſei⸗ nem Soziusſitz noch einen Mann mitführte, raſte auf ein vorfahrendes Rübenfuhrwerk Der Anprall war derart ge⸗ waltig, daß der Fahrer im hohen Bogen auf das Straßen⸗ pflaſter geſchleudert wurde, wo er mit ſchweren Verletzun⸗ gen liegenblieb. Auch der Mitfahrer war ſehr ſchwer ver⸗ letzt. Als der Arzt eintraf, war bei beiden Verunglückten ſchon der Tod eingetreten. Fünf U-Boot⸗Matroſen in Toulon verhaftet. Paris, 9. Nov. Die Gendarmerie in Toulon hat fünf Matroſen eines franzöſiſchen U-Bootes verhaftet und ins Marinegefängnis eingeliefert. Die Gründe der Verhaftung ſind unbekannt. Ueber die ganze Aegelegenheit wird größ⸗ tes Stillſchweigen bewahrt ſah ihm mit vorgeſchobenem Kopf nach. Es war etwas Geducktes in dieſer Haltung, ſo als hätte er eben einen Schlag erhalten. Erſt als Sol⸗ bakken hinter der Treppenbiegung verſchwand, ſteifte ſich 8 Rücken wieder. Ein tiefer Atemzug hob ſeine ruſt. Er iſt doch ein Narr!“ murmelte er. Ein verzerrtes Lächeln umſpielte ſeinen Mund, „Ein Uylenburgh wird einen Rembrandt rufen laſſen! Es iſt lächerlich.“ Er näherte ſich der Tür der Krankenſtube und lauſchte. Ganz ſtill war es dahinter. Plötzlich aber hörte er Saskias Stimme im Fieber⸗ 2 und deutlich und verzweiflungsvoll gell klang ihr uf: „Harmensz, mein Harmensz, komm zu mir— ſo komm doch— Blumen blühen, und die Wolken 55 55 leicht. Harmensz— ob ſie uns tragen wür⸗ en—?“ Da ging ein Zittern durch ſeine Geſtalt und er flo. h wie gehetzt den Flur entlang, als ſei ein Geiſterſpuk hin⸗ ter ihm her. Atemlos fiel er in den Lehnſeſſel in ſeiner Arbeits⸗ 8. die Fäuſte gegen die Schläfen. Stierte vor ſich hin. Den Rembrandt holen? Das ſollte Saskia geſund machen? Pah— der Solbakken war ein Eſel— ein Niöantaſt! Hätte Dichter werden ſollen, aber nicht Me⸗ icus. Krankheiten heilt man mit Medikamenten— baſta! Krankheiten der Seele? Nun— an denen ſtarb man jedenfalls nicht. Die kuriert die Zeit! Da mußte man 0 e 0 6 6 8 er obgleich er ſich ſolchermaßen zu beruhigen er⸗ ſuchte, hielt es Ihn nach einer Weile doch nicht mehr im Zimmer. Die Arbeit, die er ſich vorgenommen, ging ihm nicht von der Hand. Er wußte kaum, was er da eben zuſammen⸗ gerechnet und geleſen hatte.. Dumpf hallte ihm noch immer das Fiebergeſchrei 1 das er vorhin gehört hatte, in den Ohren wider. 1 von gene alls ene. ſchaf Par lerſte Stif zu e eines dern ſchlo dieſe auld ebr. 10 digſt oder über ante ſame Täti lung tiger ruhe die k lend Höhe erfol gene! tus aufſi der in ung glück auf kenhe vor hohe der Einle vollſt Vie Haſiu rad Bel pral erfaf Calv Schl rer! und Mäd Be⸗ zu⸗ 50 be. ger ni. lb⸗ len er⸗ en er⸗ n. u⸗ al. eſe ſer al n luis den, ladioclies Land Die Heimſtättenſiedlung in Baden Eine Stiftung des Gauleiters. Der Reichsſtatthalter und Gauleiter in Baden hat ſich pon jeher in beſonderem Maße der Heimſtättenſiedlung an⸗ genommen. Nunmehr hat er durch eine beſondere Stiftung alls den ihm als Gauleiter zur Verfügung ſtehenden Mitteln erneut dem Heimſtättengedanken einen weiteren Auftrieb ver⸗ ſhafft. Er wird jährlich 5000 Mark an zehn alte bewährte Patteigenoſſen des Gaues Baden zur Errichtung einer Sied⸗ lerſtelle als beſondere Unterſtützung gewähren. Aus dieſer Stiftung iſt nicht nur die feſte Entſchloſſenheit des Gauleiter zu entnehmen, mit allen Mitteln die Heimſtättenſſedlung als eines der bedeutſamſten Aufbauwerke unſeres Volkes zu för⸗ dern und zu beſchleunigen, ſondern auch die gleiche Ent⸗ ſchloſſenheit, alle Schwierigkeiten und Hemmungen, die ſich dieſem Wollen entgegenſtellen, zu beſeitigen. Dieſe Beihilfen werden vom Gauleiter ſelbſt jeweils anläßlich des Gautags an die zehn Siedler zur Verteilung gebracht. Er wählt auch aus den Vorſchlägen der Kreis⸗ eiter die Parteigenoſſen aus, die dieſer Stiftung am wür⸗ digſten ſind. Es ſollen Beſitzer des goldenen Ehrenzeichens oder eines der badiſchen Traditionsabzeichen ſein und dar⸗ über hinaus Beſitzer des Eignungsſcheins des Gauheimſtätten⸗ amts. Dieſe Stiftung des badiſchen Gauleiters iſt ein bedeut⸗ ſamer Auftakt für die nun in verſtärktem Maße einſetzende Tätigkeit des Gauheimſtättenamts und der Heimſtättenſied⸗ lung im Gau Baden. 5 * Mert. 12 17 2 1 817 715 1 ig der Landesturnanſtalt. () Karl tiger Wirkung ruhe auf e 5e. Amtlich wird bekanntgegeben: Mit ſofor⸗ wird die Badiſche Landesturnanſtalt in Karls⸗ Ausbildung in Leibesübungen wird für Lehrer der Grund⸗ und Hauptſchulen und wäh⸗ deiden erſten Semeſter für die künftigen Lehrer an Höheren Lehranſtalten an der Hochſchule für Lehrerbildung erfolgen. Die übrigen der Landesturnanſtalt bisher übertra⸗ genen Aufgaben werden durch die dem Miniſterium des Kul⸗ us und Anterrichts unmittelbar unterſtellte„Landesſchul⸗ aufſichtsſtelle für Leibesübungen“ beſorgt. Die Dienſträume der Landesſchulaufſichtsſtelle für Leibesübungen befinden ſich in Karlsruhe, Bismarckſtr. 12(Fernſprechanſchluß 3395). 0 i Königshofen.(In der Fremde tödlich ver⸗ unglückt.) Fern der Heimat, in Braunſchweig, verun⸗ glückte der 27 jährige Kraftfahrer Peter Bleſch von hier auf einer Fernfahrt. Er ſtarb nach Verbringung ins Kran⸗ kenhaus, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben. Noch vor wenigen Tagen erſt hatte er ſeine Großmutter, die das hohe Alter von 92 Jahren erreichte, zu Grabe geleitet. Großrinderfeld.(Den Arm abgeriſſen.) An der Dreſchmaſchine brachte der 25jährige Karl Thoma beim Einlegen ſeinen linken Arm in die Trommel. Der Arm wurde vollſtändig abgeriſſen und verſchwand in der Maſchine. 5(). Pforzheim.(Schwerer Verkehrsunfall. Bier Berletzte.) An der Kreuzung Altſtädter⸗ und Gym⸗ naffumſtraße wurde ein Perſonenkraftwagen von einem Kraft⸗ dad in der Flanke angefahren. Der Kraftradfahrer und der Belfahrer ſturzten, wahrend der Kraftwagen dürch den An⸗ prall auf den Gehweg gedrängt wurde und dort eine Frau erfaßte. Der Kraftfahrer— er ſtammt aus Dachtel bei Calw— mußte mit einem ſchweren Schädelbruch und einem Schlüſſelbeinbruch vom Platze getragen werden, der Beifah⸗ ter trug einen Rippenbruch davon, während die Frau Kopf⸗ und Armverletzungen erlitt. Ein im Kraftwagen ſitzendes Mädchen wurde durch Glasſplitter verletzt. „Das Opfer eines Selbſtbetrugs“ Die Verteidiger beankragen Wekterers Freiſprechung. Heidelberg, 10. Nov. Im Wetterer⸗Prozeß hatten die Verteidiger das Wort. Rechtsanwalt Dr. Mößmer⸗München ging davon aus, daß die Worte des Staatsanwalts einer ge⸗ wiſſen Korrektur bedurften. Nur ſoweit ſei auf die Per⸗ könlichkeit Wetterers eingegangen worden, als man darin Stützpunkte für die Anklage fand. Eine ſcharfe Grenze zwi⸗ ſchen Pfychopathie und Geiſteskrankheit ſei nach den Gut⸗ achten der Sachverſtändigen nicht gezogen worden; es liege beim Gericht, feſtzuſtellen, ob der Angeklagte die Fähigkeit beſaß, das Unerlaubte ſeiner Tat einzuſehen. Die Störung ſeiner Geiſtestätigkeit ſei von den Sachverſtändigen nicht beſtritten worden. Wetterer ſei dem größten Selbſtbetrug 1 Opfer gefallen, den man ſich vorſtellen könne. Man ürfe dem Angeklagten keinen Vorwurf daraus machen, daß er krebsperdächtige Perſonen behandeln zu dürfen glaubte, sſelbe ſei von den inkurablen Fällen zu ſagen. Wenn Vetterer wirklich verbrecheriſch veranlagt geweſen wäre, dann hätte er vorſichtiger gehandelt Um die Moulagen und deren Armierung ſcheine ſich Wetterer wenig bekümmert zu haben. Die falſchen Angaben und die Kaſſiber ſeien nur gemacht worden, um ſeine Frau zu entlaſten. Wetterer ſei 10 nicht unter dem Geſichtspunkt des Betrugs zu verur⸗ eilen. Rechtsanwalt Dr. Mößmer ſtellte dann den Antrag, Vetterer nach Paragraph 51, Abſ. 1, freizuſprechen. Wenn gegen ihn das Verbot der Berufsausübung ausgeſprochen werde, dann ſei ſeine Verbringung in die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt nicht notwendig. Fürſorglich ſtelle er den Antrag, N auszuſprechen, die durch die Unterſuchungshaft erbüßt iſt. „Rechtsanwalt Dr. Leonhard⸗Heidelberg ging in ſeinem Zdoyer von der Vorausſetzung aus, daß ſich Wetterer Mektiv ſchuldig gemacht hat, ſubſektiv ſedoch nicht. Wie ein zrebs das Gewebe zerſtört, ſo ſei durch Wetterers Veran⸗ Uugung im Laufe der Zeit ſein Charakter umſponnen wor⸗ den In kurzer Zeit habe der Angeklagte bis 1915 auf dem zeuland der Röntgentherapie Hervorragendes geleiſtet. Abeſchadet der öffentlichen Meinung müſſe ein Urteil ge⸗ werden, in dem Menſchlichkeit und Gerechtigkeit gleich itzt werden. Er beantrage die Freiſprechung des Ange⸗ f Nen nach Paragraph 51, Abf. 1, fürſorglich eine milde Strafe Das Urteil wird am Donnerstag verkündet werden. Ole Badner vereine im Reich Aus ihrer Tätigkeit.— Patenſtädte. 3. In der„Arbeitsgemeinſchaft der Badener in aller Welt“ ſind die Landsmannſchaften der Badener im Reich zuſam⸗ mengeſchloſſen und werden von ihr betreut. Erfreulicherweiſe iſt durch den Zuſammenſchluß eine ſtarke Aufwärtsbewegung des landsmannſchaftlichen Gedankens in den einzelnen Städ⸗ ten Deutſchlands aufzuweiſen, wie die Tätigkeitsberichte der Vereine und der Landsmannſchaften überzeugend darlegen. Da die Ziele der AGB. und ſomit auch der einzelnen Vereine in der Pflege des landsmannſchaftlichen Gedankens, des hei⸗ matlichen Kulturgutes und der Werbung für die Heimat und ihre Erzeugniſſe beſtehen, iſt auch der Aufgabenkreis des Jahresprogramms klar umriſſen. Der ſchöne Brauch, eine Patenſtadt zu erwählen, wurde von den meiſten Badnervereinen aufgenommen. Folgende Städte haben Patenſchaft über einen Badnerverein über⸗ nommen: Baden⸗Baden(Bremerhaven-Weſermünde und Wiesbaden), Breiſach(Schwenningen), Donaueſchingen(Rott⸗ weil), Ettlingen(Bremen), Freiburg(Hamburg), Heidelberg „Düſſeldorf), Karlsruhe(Eſſen, Koblenz und München), Kehl (Cannſtatt), Konſtanz(Flensburg und Weſel), Mannheim (Köln), Offenburg(Leipzig), Säckingen(Ebingen), Singen (Tuttlingen), Ueberlingen(Dresden) und Villingen(Mar⸗ burg). i Heidelberger Sommertagszug in Berlin. 5„Eines der größten Trachtenfeſte, die alljährlich in der Reichshauptſtadt von den Landsmannſchaften gefeiert werden, iſt das Badiſche Trachtenfeſt. Zum 32. Male hatte die Lands⸗ mannſchaft der Badener in Berlin ihre Mitglieder und Freunde eingeladen. Wieder waren nahezu dreitauſend„Wahl⸗ berliner“ gekommen, um in den Geſamträumen von Kroll einen Heidelberger Sommertagszug mitzumachen. Ein gro⸗ ßes Bild der Stadt Heidelberg beherrſchte den Saal, in deſ⸗ ſen Mittelpunkt ein Maibaum mit bunten Bändern ſtand. Trachten aus den Schwarzwaldtälern, aber auch Trachten aus den verſchiedenſten deutſchen Gauen waren zu ſehen. Sogar Elſäſſer, Lothringer und Egerländer waren gekommen, um mit den Badenern zu feiern, die im Lauf des Winters Gäſte der anderen Landsmannſchaften ſein werden. Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Neinhaus, Heidelberg, hatte der Lands⸗ mannſchaft ein Telegramm geſandt, das mit freudigem Bei⸗ fall begrüßt wurde, ſollte doch der ganze Abend Heidelberg gewidmet ſein. Geheimrat Profeſſor Hertel erzählte vom Entſtehen des Sommertagszuges und von der Symbolik des Steckens, der mit Ei und Brezel geziert iſt. Es kam eine recht frohe Stimmung auf, die ſich noch ſteigerte, als ſich der Zug unter Vorantritt von Sommer und Winter mit „Schtrih, Schtrah, Schtroh“ in Bewegung ſetzte. Volkstänze der Trachtengruppen aus allen Landsmannſchaften belebten weiter das Programm. Aus den Nachbargauen Ludwigshafen.(Lieferkraftrad gegen Pferde⸗ fuhrwerk.) An der Straßenkreuzung Mundenheimer⸗ und Walbuſchſtraße ſtieß der Lenker eines Lieferkraftrades beim Uleberholen mit einem Pferdefuhrwerk zuſammen. Durch den Zuſammenſtoß erlitt der Lenker des Lieferkraft⸗ rades eine ſchwere Kopfverletzung. Wachenheim.(Zzuſammenſtoß in der Kurve.) Ein aus Richtung Dürkheim kommender, mit fünf Perſo⸗ nen beſetzter Kraftwagen aus Kaiſerslautern ſtieß in der Kurve bei dem Bürklin⸗Wolfſchen Anweſen mit dem aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Verkehrskraftwagen der Autobuslinie Neuſtadt— Dürkheim ſo heftig zuſammen, daß der Lenker des Perſonenwagens und ſeine Frau am Kopf ſchwere Verletzungen erlitten; die übrigen Inſaſſen, drei Kinder, kamen mit dem Schrecken davon. Der Perſo⸗ nenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt. — Reutlingen.(Führerflucht.) Auf der Straße nach Pfullingen außerhalb der Reutlinger Stadtgrenze iſt eine Pfullinger Radfahrerin von einem Auto angefahren und zu Boden geworfen worden. Der Autofahrer hat ſich nicht um die Verletzte gekümmert, ſondern iſt ſofort, ohne erkannt zu werden, weitergefahren. Das Auto konnte bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Ein zufällig des Weges kommender Mann brachte das junge Mädchen ſofort zum Arzt, der feſtſtellte daß neben anderen Verletzungen der vom Auto abgeriſſene Türgriff in den Geſäßbecken des Mädchens eingedrungen war. Er mußte operativ entfernt werden. — Ravensburg.(UÜeberfahren und getötet.) Metzgermeiſter Hugo Probſt aus Ravensburg fuhr mit ſeinem Fahrrad auf der neuen Reichsſtraße 30(Ulm Friedrichshafen) in Richtung Ravensburg. Auf der Höhe von Torkenweiler überholte ein von hinten kommender Kraftwagen einen hinter Probſt fahrenden Radfahrer und fuhr dann Probſt in voller Fahrt nieder. Metzgermeiſter Probſt blieb ſchwerverletzt an der Unfallſtelle liegen, wurde dann von einem vorüberfahrenden Kraftfahrzeug mitge⸗ nommen und unterwegs von dem entgegenfahrenden Sa⸗ nitätskraftwagen übernommen. Probſt erlitt einen ſchwe⸗ ren Schädelbruch, dem er erlag. Darmſtadt.(Schwindler, der ſich als Maler ausgab.) In letzter Zeit ſprach ein Schwindler bei meh⸗ reren Darmſtädter Familien vor und erklärte, er ſei Maler und es gehe ihm ſehr ſchlecht. Er habe ſich aus Not ſchon einmal die Pulsadern geöffnet. Bei einer Darmſtädter Kunſt⸗ handlung habe er Gemellde ſtehen und auf einer Ausſtel⸗ lung in Wiesbaden Bilder ausgeſtellt. Tatſächlich iſt es dem Schwindler gelungen, von einigen Perſonen Anzahlungen auf Bilder zu erlangen, er hat dieſe jedoch nicht geliefert. Der Schwindler hat kurze Zeit in einer Darmſtädter Logier⸗ wirtſchaft gewohnt. a Düſſeldorf, 9. Nov. In den frühen Morgenſtunden er⸗ eignete ſich im Aaper Wald in Düſſeldorf⸗Rath eine ſchwere Bluttat, bei der zwei Menſchen ums Leben kamen. Gegen ſieben Uhr fand man den Parkwächter Weber mit einer ſchweren Schußverletzung auf. Er ſtarb kurz darauf. Gegen Mittag fand man die Leiche der Schweſter des Hilfsför⸗ ſters Belz auf, die die Braut des Weber geweſen ſein ſoll. Der Hilfsförſter Belz, der in der Angelegenheit eine Rolle zu ſpielen ſcheint, wurde feſtgenommen. i Kinderhand in der Fukterſchneidemaſchine. Die 12⸗ jährige Tochter eines Landwirts in Antweiler geriet mit der Hand in die Futterſchneidemaſchine. Sie zog ſich hier⸗ bei ſchwere Verletzungen zu; u. a. wurden einige Finger abgeriſſen. Laltale Ruudochau Spaziergang im Herbſt Die Fluren haben ihr ſaftiges Grün abgelegt. Die Wäl⸗ der zeigen ſich dem andächtigen Beſchauer im ſchönſten Herbſt⸗ kleid. Wir ſehen aber immer noch den fleißigen Landmann bei ſeinem ſchweren Tagewerk, immer bemüht, ſelbſt dann noch, wenn die Ernte bereits unter Dach gebracht iſt, den Bode wieder für die Einſaat zu bereiten, damit dann das kleine Samenkorn einem Frühlingserwachen entgegenſchlummern kann. Leichter Nebel fällt hernieder, legt ſich kalt und rauh auf unſere Kleider, benetzt den Boden, und nur mühſam kann man vorwärtsdringen auf den ſchlüpfrig gewordenen Blättern, die der Herbſtwind bereits von den Bäumen herabgefegt hat. Die Luft iſt rein, und wir erdgebundene Menſchen atmen den Duft unſerer heimatlichen Scholle. Aus der früh hereinbrechenden Dämmerung heben ſich die Umriſſe der Dörfer ab, über deren Weichbild nebelhaft geſpenſtiſch die erſten aufleuchtenden Lichter huſchen. Aus den Ställen dringt uns der Lärm der Tiere entgegen, die auf Füt⸗ terung warten. Die Reben, die noch vor kurzem mit Trauben vollbehangen waren, ſind zum Teil ſchon ihres Blätter⸗ ſchmuckes beraubt. In den Fäſſern aber reift das heran, was wir als Lebensſtärkung nicht vermiſſen möchten, ein guter Jahrgang. Eindrücke über Eindrücke nehmen wir an einem ſolchen Spätherbſtnachmittag in uns auf, blicken in die Zu⸗ kunft, fragen uns, was wohl der rauhe Winter uns bringen wird— halten aber die Gegenwart noch einen Augenblick feſt, halten feſt das ſchöne Bild, das uns die Malerin Natur augenblicklich ſchenkt: herbſtliches Land. Der 9. November in Seckenheim verlief in eindrucksvoller Weiſe. Am frühen Morgen zog am Kriegerdenkmal eine Ehrenwache auf, während in den Betrieben hier Betriebsappelle ſtattfanden, wobei jeweils der Betriebsführer in ehrenden Worten den Vor⸗ kämpfern des dritten Reiches gedachte. Abends fanden ſich ſämtliche nationalſozialiſtiſchen Formationen, die Kamerad⸗ ſchaft ehm. Soldaten unter Teilnahme der Bevölkerung zu einer ſchlichten Totengedenkfeier auf den Planken ein. Nach einem Fanfarenſtoß durch die HJ trug ein Sprecher das Sturmlied des Vorkämpfers Dietrich Eckarts vor. Unter den Klängen des Badenweiler Marſch erfolgte der Einmarſch der Fahnen. Ein Augenzeugenbericht des Marſches zur Feldherrnhalle wurde gegeben; die Fahnen ſenkten ſich, es folgten die Weiſen vom guten Kameraden. Ortsgruppenleiter Raule gedachte nun den Gefallenen der Bewegung, die für uns ein Vorbild ſeien und ſchloß mit einem Sieg Heil auf den Führer. Die Nationallieder beſchloſſen die eindrucksvolle Totengedenkfeier. Verkaufsſonntage vor Weihnachten. Gemäߧ 105 Abſ. 2 in Verbindung mit§ 41 a der Gewerbeordnung und dem Erlaß des Herrn Bad. Finanz⸗ und Wirtſchafts⸗ miniſters vom 19. September 1936 No. 19475 werden für die Stadt Mannheim die Sonntage am 13. und 20. Dezember 1936 für den Verkauf im Einzelhandel freigegeben. Die Verkaufszeiten für alle Arten von Ver⸗ kaufsgeſchäften werden von 14—19 Uhr feſtgeſetzt. Wäh⸗ rend dieſer Zeit dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter in den Verkaufsgeſchäften beſchäftigt werden. Das Zu⸗ fahren von Waren an den genannten Sonntagen findet in der Zeit von 14.3020 Uhr ſtatt. * Als Rektor wurde Hauptlehrer Karl Ott von hier nach der Albert Leo Schlageter⸗Schule in Freiburg t. Br. berufen. f Zwei Autodfebe feſtgenommen. Durch die Aufmerk⸗ ſamkeit eines Polizeibeamten konnten in der Nacht zwe junge Burſchen von hier, die in einer Autogarage einen Perſonenkraftwagen entwendet hatten und damit Fahrten ausführten, feſtgenommen werden. I Beweiſe der ſchlechten Verkehrsdiſziplin. In der ver⸗ gangenen Woche wurden hier an zwei verſchiedenen Abenden größere Beleuchtungskontrollen durchgeführt. Wie mangel⸗ haft gerade hinſichtlich der Beleuchtung der Kraftfahrzeuge und Fahrräder die Vorſchriften der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung befolgt werden, beweiſt die große Zahl der Beanſtan⸗ dungen. 580 Radfahrer und 95 Kraftfahrzeugführer muß⸗ ten gebührenpflichtig verwarnt werden, und zwar hatten 538 Radfahrer ihre Fahrräder und 79 Kraftfahrer ihre Fahr⸗ zeuge nach eingetretener Dunkelheit nicht beleuchtet. 36 Ver⸗ kehrsunfälle haben ſich in vergangener Woche gegenüber 31 der Vorwoche hier ereignet. Hierbei wurden 14 Perſonen ver⸗ letzt, 27 Kraftfahrzeuge, 10 Fahrräder und drei Straßen⸗ bahnwagen beſchädigt. Drei der Verkehrsunfélle ſind auf Trunkenheit der Fahrer zurückzuführen. — Gerichtliche Entſcheidung und Polizeiverfügung. Das Reichsgericht hat entſchieden: Wird eine gerichkliche Ent⸗ ſcheidung rechtskräftig, die den Täter wegen fahrläſſiger Körperverletzung in Tateinheit mit einer verkehrspolizei⸗ lichen Uebertretung verurteilt, ſo tritt eine polizeiliche Strafverfügung außer Kraft, die vorher wegen Uebertre⸗ tung ergangen und rechtskräftig geworden war. — Wieder Feſttagsrückfahrkarten. Die Reichsbahn wird zu Weihnachten und Neujahr wieder Feſttagsrückfahrkarten mit einem Drittel Fahrpreisermäßigung ausgeben. Die Kar⸗ ten gelten von Dienstag, den 22. Dezember, 5 Uhr, bis Mon⸗ tag, den 4. Januar. Die Geltungsdauer der Arbeiterrück⸗ fahrkarten wird in der gleichen Weiſe verlängert. — Borſicht bei Wärmflaschen. Mit dem Eintritt der kalten Jahreszeit treten wieder die Wärmflaſchen in Ak⸗ tion. Dabei ereignen ſich aber leider immer wieder ſchwere Unfälle durch unſachgemäße Behandlung. So mußte eine junge Frau in Rumpenheim am Main mit erheblichen Brandwunden im Geſicht und an den Armen in ein Kran⸗ kenhaus gebracht werden, weil ſie eine mit Waſſer gefüllte Wärmflaſche bei geſchloſſenem Verſchluß in den Bratofen N hatte. Als die junge Frau gerade vor dem Ofen eſchäftigt war, ſprengte der Dampfdruck die Wärmflaſche und das kochende Waſſer ergoß ſich über die bedauerns⸗ werte Frau. Wenn man ſchon mit Waſſer gefüllte Wärm⸗ flaſchen auf den Ofen ſtellt, dann ſollte das immer bei of⸗ fenem Verſchluß geſchehen. 5 s Hl 0 10 e 0 nt. 5 Seſbsthefstandlioh 0 — Patenwein bis 31. Dezeiaber. Auf verſchiedene An⸗ fragen wird mitgeteilt, daß wegen der Verwendung des Patenwein⸗Flaſchenſchildes nach dem„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ folgendes beſtimmt wurde: Die Gaſtſtätten und Ladengeſchäfte ſind berechtigt, bis zum 31. Dezember 1936 die vorhandenen Beſtände noch mit der Kennzeichnung„Patenwein“ auszuverkaufen. Die Weiter⸗ lieferung von Weinen mit der Kennzeichnung„Patenwein“ durch die zugelaſſenen Weinverteiler iſt jedoch mit Ablauf des„Feſtes der deutſchen Traube und des Weines 1936“ ausdrücklich unterſagt. Marktregelung für Weihnachtsbäume Berlin, 10. Noo. In einer„Verordnung zur Regelung des Marktes für Weihnachtsbäume im Jahre 1936“ wird eingangs ausgeführt, daß die Marktregelung für Weih⸗ nachtsbäume erfolgt iſt, um einerſeits für den deutſchen Volksgenoſſen, insbeſondere in den Großſtädten und in den Induſtriegebieten, die Vorausſetzung zur Erſtehung eines Weihnachtsbaumes zu einem volkswirtſchaftlich gerechtfer— tigten Preiſe zu ſchaffen, andererſeits im Hinblick auf die beutſche Rohſtoffwirtſchaft den deutſchen Wald vor einer Schädigung durch nicht gerechtfertigte Uebernutzungen wirt⸗ ſchaftlicher Zukunftsgüter zu ſchützen. Auf Grund der Verordnung wird das geſamte Reichs— gebiet in Abſatzgebiete untergeteilt, in denen ein vom Reichsforſtmeiſter zu beſtimmender Bezirksbeauftragter den Weihnachtsbaumhandel zu überwachen und die hierfür er⸗ forderlichen Anordnungen zu treffen hat. Gleichzeitig wer⸗ den in der Verordnung für geſunde, nadelfeſte Fichtenweih⸗ nachtsbäume mittlerer Güte einheitliche Verbraucher⸗ richtpreiſe für das geſamte Reichsgebiet aufgeſtellt und für bindend erklärt. See 9 00 Am Martinstag „Sanlt Martin kommt nach alten Sitten Auf einem Schimmel angeritten.“ Der 11. November iſt in katholiſchen Ländern dem Andenken des heiligen Martin geweiht, der im Jahre 370 das erſte Kloſter des Abendlandes in Poitiers grün⸗ dete und zum Schirmherrn ſeiner fränkiſchen Heimat er⸗ kloren wurde. In proteſtantiſchen Gegenden wird dieſer Tag zum Andenken an den Reformator Martin Luther gefeiert. Es iſt ein erinnerungsreiches Feſt, und das vielge⸗ ſtaltige Brauchtum des Martintages reicht weit zurück bis in die vorchriſtliche Zeit. Das Gänſeeſſen zu Martini er⸗ innert an das altgermaniſche Herbſtdankfeſt zu Ehren Wotans, dem unſere Vorfahren ein Gänſeopfer darzu⸗ bringen pflegten, weil die Gans ihnen als Sinnbild der Fruchtbarkeit galt; ſie iſt ein Winterzeichen, das ſich auf alten norwegiſchen und Tiroler Runenkalendern am Mar⸗ tinstage eingekerbt findet, und der„wilde Jäger“, der in finſteren Sturmnächten über den Odenwald, den Wo— danwald, mit ſeinem Gefolge durch die Lüfte zieht, wird in der badiſchen Sage als Junker Marten bezeichnet. Die bekannteſte Legende aus dem Leben des Heiligen berichtet, wie er einſt an einem kalten Wintertage, auf ſeinem Schimmel reitend, einem frierenden Bettler begeg⸗ nete und ihm die Hälfte feines Mantels gab, die er mit dem Schwerte abtrennte. So dargeſtellt, ſieht man ihn oft in den Kirchen, die nach ihm benannt ſind, und eine andere Legende erklärt die Sitte des Gänſeeſſens, das her⸗ kömmlicherweiſe an ſeinem Gedenktage ſtattfindet. Es heißt, daß St. Martin, als ihm die Biſchofswürde ange⸗ tragen wurde, ſich in einem Gänſeſtall verſtecken wollte, aber durch das Geſchnatter der Vögel verraten worden iſt. Zur Strafe dafür ließ er die Gänſe ſchlachten und bewir⸗ tete damit die Abordnung ſeiner Wähler. In früheren Zeiten mußten die Bauern am Martins⸗ tage ihrem Pfarrer oder Schulmeiſter den ſogenannten Blutzins in Geſtalt von Geflügel, beſonders von Gänſen entrichten, weshalb dieſe Abgabe als Martinszehnt be⸗ zeichnet wurde und man landläufig von der Martins⸗ gans ſprach. Zu einem ſolchen Feſtmahl rüſtet man ſich auch jetzt allerorts in deutſchen Landen, und manche Hausfrau hat ſchon ſeit Wochen geſpart, um den 11. No⸗ vember nach althergebrachter Sitte zu feiern. In einigen Gegenden Süddeutſchlands muß der Bauer den Gänſe⸗ braten ſelbſt zerteilen; er gibt dem Großknecht und der älteſten Magd je ein Bein, damit ſie tüchtig laufen kön⸗ nen, und verteilt die Flügel unter das jüngere Geſinde, damit es bei der Arbeit fliegt. Für ſich aber und für die Bäuerin behält er die Bruſt, und weiß aus der Beſchaffen⸗ heit des Bruſtbeins das Wetter für den kommenden Win⸗ ter vorauszuſagen. Iſt es bläulich, ſo ſteht ein milder Winter bevor, aber wenn es weiß iſt, muß mit einem ſtrengen Winter gerechnet werden. St. Martin wird als Spender des Weins verehrt, begabt mit der Kraft, Waſſer in Wein zu verwandeln, zu deſſen„Lob“ ſich in früheren Zeiten die Martinsbrüder⸗ ſchaften zuſammenſchloſſen. Er iſt auch der Beſchützer der Pferde, denen man an ſeinem Namenstage eine Extra⸗ ration, den ſogenannten Martinshaber zu ſpenden pflegt. Der 11. November iſt ein Feſt der Jugend. Die Kinder in den Dörfern veranſtalten Heiſchumzüge, indem ſie ſin⸗ gend von Haus zu Haus ziehen und um Gaben bitten, weshalb man ſie Wurſtſänger nennt. Am Rhein, in den ſkandinaviſchen Ländern und in den baltiſchen Rand⸗ ſtaaten, die zum deutſchen Kulturkreiſe gehören, wird zu Martini allerhand Mummenſchanz getrieben, der an die bunte Karnevalszeit erinnert— das Schönſte an der Mar⸗ tinsfeier aber iſt doch die braungebratene, mit Aepfeln und anderen köſtlichen Dingen gefüllte Martinsgans. 1 Vor 1600 Jahren geboren— Markins⸗Erinnerung in Trier Anno 336, alſo vor genau 1600 Jahren, wurde er ge⸗ boren, der Soldat, der mit dem mildtätigen Schwerthieb ſich die Unſterblichkeit eroberte: St. Martin, deutſcher Rei⸗ tersmann Es wäre müßig, den Gründen für ſeine allgemeine Verehrung nachzugehen. Mit England und Frankreich und den Nordländern feiern alle deutſchen Lande ihn und ſei⸗ nen Tag, den 11. November. Unzählig die Sitten und Ge⸗ bräuche, die ſich an ihn knüpfen. Uraltes germaniſches Gut ſteigt mit herauf. Etwas vom wilden Jäger, von Wotan ſelbſt, lebt in dem Schimmelreiter. Martinsfeuer und Mar⸗ tinsvogel ſind wohlbekannt. Dieſer Reitersmann, hinter deſſen chriſtlich milden Zü⸗ gen ältere Mächte aufblitzen, iſt der Biſchof von Tours, der ſchon zu Lebzeiten im Rufe der Heiligkeit ſtand. Viele Berichte erzählen von ihm; einer von nicht geringer Ein⸗ prägſamkeit als die Mantelgeſchichte kündet von ſeinem Auf⸗ treten am Hof des römiſchen Kaiſers in Trier. Das Chri⸗ ſtentum war damals Staatsreligion des römiſchen Weit⸗ reiches geworden. Streit'geelten um den Glauben wurden von Staats wegen ausgetragen, und widerſtrebende Mei⸗ nungen ſollten mit dem Tode beſtraft werden. Damit war ein Augenblick von wahrhaft weltgeſchichtlicher Bedeutung für das Chriſten.um gekommen. Martin ſcheint ihn geahnt zu haben. Doch auch er konnte nicht verhindern, daß auf deutſchen Boden in Trier zum erſten Male Ehriſtenblut durch Chriſten vergoſſen wurde. So umwittert tragiſche Ergebnisloſigkeit und Größe die hiſtoriſche Figur des Hei⸗ ligen. Aber der Name des großen Mannes blieb bewahrt im Gedächtnis der Völker. Kernland der Erinnerung iſt das Land um Trier. Un⸗ zählig die Martinskapellen, Kirchen und Wegmale mit dem Bilde des Reiters, der den Mantel teilt. Ein Bild des Bi⸗ ſchofs aber iſt in Trier bewahrt. Hundert Jahre ſtand die Porta nigra, das Nordtor der römiſchen Feſtungsmauer, als hier Biſchof Martin mit dem Kaiſer Maximus um das Leben der erſten von Chriſten bedrohten Chriſten rang. Und als ſpäter aus der gewaltigen Torburg die mittel⸗ alterliche Doppelkirche geworden war— auch ſie ſchwand wieder dahin— da hieb man das Bild des Biſchofs in die mächtigen Quadern des Nordturms aus der Römerzeit, zur Erinnerung an ſein Auftreten in Trier in den Jahren 374 und 381. Er ſchaut hier in den hochgewölbten Wehr⸗ gang, der einſt von den ehernen Schritten römiſcher Le⸗ gionäre widerhallte. 7 5 7 Die Jagd im November Der Herbſt hat das Blättergold von den Bäumen ges ſchüttelt. Im Wald iſt es nun kahl geworden, und damit bez ginnt auch die ſchöne Zeit der herbſtlichen Waldtreibjagden. Außer Haſen, Kaninchen und Faſanen zieren Füchſe und Waldſchnepſen die Strecke. Der Damhirſch ſteht in der Brunft. Auch der Rothirſch hat noch Schußzeit. Nur im bayeriſchen Hochgebirge ſamt den Vorbergen hat für männliches Rot. wild die Schonzeit am 16. Oktober begonnen. Abſchuß⸗ hirſche können allerdings auch dort mit Genehmigung dez Kreisjägermeiſters noch weiter erlegt werden. Im Hochge⸗ birge kommt die Gamsbrunft in Gang und bringt dem Ge⸗ birgsjäger hohe waidmänniſche Freuden. Das Raubwild kann jetzt ſchon bejagt werden, wenn es auch im Balg noch nicht ganz vollwertig iſt. Wie wir durch den„Deutſchen Jäger“, München, erfahren, hat der Jäger beim Abſchuß des weih⸗ lichen Schalenwildes beſondere Sorgfalt anzuwenden. Er ſollte aber nur auf der Pirſch oder auf dem Anſitz vorge⸗ nommen werden, da nur hier ein genaues Anſprechen möglich iſt. Das Schwarzwild iſt im November feiſt, beſonders jn ſolchen Revieren, die heuer eine Eichel⸗ oder Buchelmaſt auf⸗ weiſen. Im November tritt auch die hegeriſche Tätigkeit wieder in den Vordergrund. Die Schütten für Faſanen und Reb⸗ hühner ſollen jetzt ſchon regelmäßig beſchickt werden. Das Wild. muß ſchon frühzeitig an die Fütterungen gewöhnt werden; denn durch frühe Schneefälle kann ganz plötzlich eine Not⸗ zeit eintreten. Außerdem muß der Jäger ſein Revier nach Schlingen abſuchen Die geſetzliche Schonzeit für die Renke und für den See⸗ ſaibling beginnt mit dem 1. November. Die Fliegenfiſcherei auf die Aeſche kann ſo lange betrieben werden, bis die zu⸗ nehmende Kälte eine Grenze ſetzt. Solange das Waſſer nicht den Gefrierpunkt erreicht hat, gehen auch die Hechte noch gut an den Köder. Die Grundangel bringt Rutten, Aitel, Nerflinge und Barſche am häufigſten. Beſonders det Fang der Aitel iſt für den Grundangler an nicht zu kalten Tagen ein guter Sport. . S Gedenktage 11. November. N 1821 Der Dichter Fjodor Doſtojewſky in Moskau geboren, 1914 Regimenter von jungen deutſchen Kriegsfreiwilligen nehmen die erſte Linie der Stellung franzöſiſcher Li⸗ nientruppen bei Langemarck, ä 1918 Unterzeichnung des Waffenſtillſtandsverkrages an der Weſtfront im Walde von Compiegne. Sonnenaufgang 7.14 Mondaufgang 4.26 Sonnenuntergang 16.13 Monduntergang 14.39 Mannheimer Theaterſchau Im Nationaltheater: Dienstag, 10. November, 19.30 Uhr: Miete C 7 und 1. Sondermiete C 4 und für die NS⸗Kulturgemeinde Mann⸗ heim Abt. 145 bis 147, ferner für die NS⸗Kulturge⸗ meinde Ludwigshafen Abt. 111 bis 112, 471 bis 472: Zu Schillers Geburtstag, in neuer Einſtudierung: Wilhelm Tell, Schauſpiel von Schiller. Mittwoch, 11. November, 20 Uhr: Miete A 7 und 1. Sondermiete A 4 und für die NS⸗Kullurgemeinde Mann⸗ heim Abt. 159, ferner für die NS⸗Kulturgemeinde Lud⸗ wigshafen Abt. 501 bis 502, 525: Richelieu, Schau⸗ ſpiel von Paul Joſeph Cremers. Donnerstag, 12. November, 15 Uhr: Schülermiete C 2: Richelieu, Schauspiel von Paul Joſeph Eremers.— 20 Uhr: Miete D7 und 1. Sondermiete D 4: Die Bo⸗ heme, Oper von G. Puccini. Freitag, 13. November, 19.30 Uhr: Für die NS.⸗Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abt. 321 bis 326, 331 bis 386, 541 bis 560, 581 bis 597, 605 bis 607, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E Nr. 301 bis 600: Fauſt, 1. Teil, von Goethe. Tabakpflanzerfachſchaft Mhm.⸗Seckenheim. Morgen abend 8 Uhr Zuſammenkunft ſämtlicher Tabakpflanzer im Saale des„Bad. Hof“ hier. Tagesordnung: Abſatz des 1936er Tabaks. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. n Ortsbauernſchaft. „Ct. Mitteilung des Hauptzollamts Mannheim wird derjenige, der ſeine Tabakſtengel nicht bis 12. ds. Mts. abgehackt hat, beſtraft. Der Ortsbauernſchaftsführer. ö a Turnerbund„Jahn“, e. V, Mhm.⸗Cechenheim. 0 Sonntag, den 15. November, l findet im hieſigen Schloß⸗Saale eine furneriſche Feſt⸗Vorführung ff unter dem Leitgedanken„Olympia ⸗ Ausklang“ ſtatt, die in der Hauptſache von der Turnerinnen, Frauen- und 0 Schülerinnen⸗Abteilung des Vereins beſtritten wird. 10 Anſchließend: Allgemeiner Tanz. Zu der Veranſtaltung iſt die Einwohnerſchaft freundlichſt fi g abends eingeladen. Die Vereinsführung. ‚•I TT I!; —— m Wir drucken Preisliſten, Broſchüren, Proſpekte, Geſchäfts⸗ berichte, Feſtſchriften, Satzungen, ſowie alle ſonſtigen für Handel, Induſtrie, Vereine und Private nötigen Druckſachen in gediegener Ausführung. NVecha · Bot᷑e · Druckerei Schwarzwälder Naumburg a. d. 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