„ ou oe 0d 4 Sms delaluaegß Jgn daga Un nern 777TTTC00TbTT gu icin oo Sog gas „ dh o 87) ee eee ene eee, n Erscheint täglich, mit Ausnahme der Sonn- und geſ. Feiertage Bezugspreis: Monatlich Mk. 1.40, durch die Poſt Mk. 1.60, in der Geſchäftsſtelle am Schalter abgeholt monatl. Mk. 1.20 Anzeigenpreiſe: Die 22 mm breite mm-Zeile 3 Pfg., im Textteil 90 mm breit 18 Pfg. Machlüſſe gemäß Preisliſte Rr. 3. Ang.⸗Preisliſte Rr. 8 z. Zt. gültig. Anzeigenſchluß 9 Uhr Fernſprecher Rr. 47218. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe 78439. für Mannheim⸗Seckenheim und Umgebung. Veraünbblatt für den Stadtteil Mhm.⸗Sechenhelm dages: und Anzeigenblatt Beilagen: Der Familienfreund, Jlluſtriertes Unterhaltungsblatt Die Frau und ihre Welt. Ausgabe werktags mittags 12 Uhi Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüch en Deuck u. Verlag: Georg Zimmermann Wtw.(Inh. Georg Härdle) Mannheim⸗Seckenheim, Zähringerſtraße Rr. 68. Verantwortlich für die Schriftleitung, ebenſo für die Anzeigen Georg Härdle Mannheim⸗Seckenheim, Hauptſtr. 120.— D. ⸗A. X. 36 1120 36. Jahrgang Freitag, den 20. November 1936 Recht, Erziehung, Wiſſenſchaſt Kernfragen des Nationalſozialismus.— Reden auf Burg 8„Vogelſang“ und in München. Burg Vogelſang, 19. November. Die NSK. meldet: Nachdem Gauleiter Julius Streicher unter jubelnder Zuſtimmung der 600 auf Burg Vogelſang verſammelten Gauamtsleiter die Juden⸗ 1 ge behandelt hatte ſprachen am nächſten Tage der Zu⸗ ammenkunft Reichsleiter Frank, Reichsminiſter Ruſt und Reichsfſugendführer Baldur von Schirach. Reichsleiter Dr. Frank eröffnete ſeinen großen Vor⸗ trag mit der Darſtellung des Verhältniſſes der Partei zur duſtiz und mit einer Ueberſicht der ſtändigen Auseinander⸗ ſetzungen zwiſchen der Partei und allen formelldenkenden Kräften, die immer nur an eine Wandlung äußerer Formen im Nationalſozialismus glauben Ebenſo wie 2000 Jahre deutſcher Geſchichte heute als Vorgeſchichte des Nationalſo⸗ zialismus anzuſehen ſind, iſt die deutſche Rechtsentwicklung 91 55 in das Stadium ihrer Umprägung zum deutſchen emeinrecht getreten. Recht muß ſein, was die NS DA als Recht erkannt hat. Gekreu ihrem Grundſatz muß daher Recht ſein, was dem Geſamtvolk nützt, Anrecht, was ihm ſchadet. Deulſches Rechi kann niemals ſein, was aus einer fremden Sphäre ſtammt. Der Grundſatz„Gemeinnutz geht vor Eigennutz“ iſt uns im Führer ſo vorgelebt, daß es— wie einmal ein Engländer geſagt hat— durch die Jahrhunderte gepredigt werden wird. Aus dem Vorbild, dem Willen und der ſchöpferiſchen Kraft kann nur eine neue Rechtsordnung geſchaffen werden. In der praktiſchen Rechtsordnung des Dritten Reiches ſeien auf fünf fundamentalen Gebieten natio⸗ nalſozialiſtiſche Grundſätze verwirklicht worden. In der Frage der Raſſe, des Bodens, der Arbeit, der Ehre und des Staates. Ein Verzicht auf ſolche Rechts⸗ grundſätze würde dem Verzicht auf die nationalſozialiſtiſche Revolution gleichkommen. Im Anſchluß daran nahm Reichsminiſter Ruſt das Wort zu Ausführungen über die neuen Erzie⸗ hungsgrundſätze im nationalſozialiſtiſchen Staat. Es iſt unmöglich, Fragen der Erziehung von irgendeinem inter⸗ nationalen pädagogiſchen Syſtem abzuleiten, ſondern Pa⸗ tole und Zielſetzung der Erziehung beſtimmt der Lebens⸗ kampf des Volkes. Wir wollen den Charakter entwickeln und nicht nur totes Wiſſen. Es muß ein⸗ für allemal verhütet werden, daß geiſtreiche Schwächlinge in die Staatsführung eindrin⸗ gen können. Dazu trete das Erfordernis, daß der Leh⸗ ker in der neuen deutſchen Schule einen neuen Typ dar⸗ ſtellen müſſe. 5 In der neuen nakionalſozialiſtiſchen Schule wird die körperliche Ausbildung eine enkſcheidende Grundlage für die charakterliche Formung des jungen Menſchen abgeben. 50 ſollen alle Kräfte, die in einem Menſchen ſtecken, entwickelt werden. Darum wird zukünfkig nur der die höhere Schule beſuchen können, der ſeine Fähigkeit und Leiſtung dazu be⸗ wieſen hat. Im Anſchluß an die grundſätzlich weltanſchaulichen Darlegungen gab der Reichserziehungsminiſter den Gau⸗ amtsleitern einen kurzen Einblick in die praktiſche Schulreform und in die Grundlinien des Landjahres. Auch der Reichsjugendführer Baldur von Schirach beſchäftigte ſich in ſeiner Rede mit dem deutſchen Er⸗ ehungsideal, wie wir es in der nationalſozialiſtiſchen zugend erſtreben Er wandte ſich in erſter Linie gegen das falſche Schulſyſtem der vergangenen Zeit, das eine fal ⸗ e Ausleſe traf Man müſſe aus der Maſſe des Vol⸗ kes und der Jugend diejenigen ausleſen, die bereits in der Jugendorganiſatlon des Führers bewieſen, daß ſie Führer⸗ eigenſchaften beſäßen Immer müßten wir uns darüber klar ſein daß die einzige Ausleſe nur die praktiſche Tä⸗ ligkeit ſein könne, und daß wir die ganzen Jugendorgani⸗ ſalionen der NSDAP als eine Führerſchule der Partei be⸗ trachten müſſen. Der Reichsjugendführer kam dann weiter auf den Un⸗ terricht zu ſprechen, wie er im alten Syſtem geweſen ſei. und betonte, daß der Ge chichts unterricht nicht in einer Darſtellung der Geſchichte der gekrönten Häupter beſtehen dürfe, ſondern eine Geſchichte des ganzen deutſchen olkes ſein müſſe Es müſſe unſer Ziel ſein, freie deut⸗ che Menſchen heranzuziehen, die dem Leben nicht als Knechte, ſondern als Herren gegenüberſtänden. Die NS meldet: Der vorletzte Tag der Gauamtslei⸗ tertagung auf Burg Vogelſang in der Eifel wurde mit einem 1 Referat Alfred Roſenbergs eröffnet und fortgeſetzt mit bedeutſamen Ausführungen des Stabs⸗ ches der SA über den Weg, den die SA in Zukunft gehen Wori Abſchließend ergriff Reichsminiſter Dr. Frick das ort. Reichsleiter Alfred Roſenberg umriß in großen Zügen die weltpolitiſche Situation Euro⸗ pas, in der die Nationalauffaſſungen und Kulturen aller europäiſchen Mächte und Länder gemeinſam vom Welt⸗ olſchewismus bedroht ſeien. Die bolſchewiſtiſche Gefahr, die früher für Deutſchland eine innenpolitiſche ngelegenheit geweſen ſei, habe ſich zu einer europäil; den Frage erſten Ranges entwickelt, wie es ſich im eiſpiel Spaniens am bedeutſamſten ausdrücke. Das In⸗ tereſſe Deutſchlands an der Erhaltung und am Aufbau der eigenen und der europäiſchen Kultur beſtimme ſeine Ver⸗ bindung mit allen, auch den ſogenannten kleinen euro⸗ päiſchen Staaten und regele die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zu den Ländern, die für einen Austauſch kultu⸗ reller und wirtſchaftlicher Werte offen ſtünden. Stabschef der SA Viktor Lutze legte ein Bekenntnis ab, daß die SͤA das Inſtrument iſt, das immer in der feſteſten Tuchfühlung mit der geſamten Bewegung ſtehen muß. Indem er darauf hinwies, daß viele der Gauamtsleiter früher ſelbſt SA⸗Männer waren und genau ſo wie er treppauf, treppab mit Plakaten und Flugblättern gelaufen und dem Gegner auf der Straße mit der Fauſt entgegengetreten ſind, zeigte er, wie durch dieſen Kampf in der SA eine Ausleſe mutiger und gläu⸗ biger Männer entſtanden iſt. Der Stabschef ſprach dann weiter über die Entwicklung der SA, wie ſie ſich von der Machtübernahme bis heute geſtaltet hat. Lutze führte dann weiter aus, wie er ſich den SA⸗Führer und SA⸗Mann denkt.„Ich muß verlangen“, ſo ſagte er,„daß die SA⸗Führer ſich nicht nur als Vorgeſetzte füh⸗ len, ſondern ich muß auch von dem Führer verlangen, daß er geiſtig und weltanſchaulich führend vor der Front ſteht.“ An die Führer ſtelle er eine zweite Forderung: Er verlange von einem Führer. daß er in Zivil und in Uniform da, wo er gehe und ſtehe, eine Werb ung für den Nationalſozialismus iſt. Der Stabschef zeigte wei⸗ ter den Weg, den die SA geht. 5 „Zo ſehr wie ich außenpolitiſch für ein mochtvolles und ſtarkes Deulſchland einkrete, ſo ſehr bin ich aber auch der Auffaſſung, daß man innenpolitiſch nicht mit Machk⸗ mitteln regieren kann, ſondern daß das Volk mif dem Herzen gewonnen werden mußz.“ So habe er, führte der Stabschef weiter aus, immer die Weltanſchauung in den Vordergrund geſtellt. Der Neubau des Reiches Nach dem Stabschef der SA ſprach Reichsminiſter Dr. Frick. Er benutzte die Gelegenheit, um in ausführlichen und eindringlichen Darlegungen den führenden Männern der Bewegung den Sinn und Zweck des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsaufbaus vor Augen zu halten. Er ſprach dann über den Neubau des Reichs und erklärte hierzu: Neubau des Reichs iſt nicht die Herſtellung einer blukleeren Konſtruktion. ſondern das Werden und Wach⸗ ſen auf Grund einer blukmäßig gebundenen, lebendigen Volksgemeinſchaft. Mit dem Umbruch der Weltanſchauung iſt auch eine Aenderung aller Rechtsformen Hand in Hand gegangen. An die Stelle des herkömmlichen Staatsdenkens iſt die Idee des artgleichen Volksganzen getreten. Die werdende Staatsordnung iſt nichts anderes als die Uebertragung des nationalſozialiſtiſchen Denkens auf den Staat.„Par⸗ lamentarismus und formale Denkungsweiſe paſſen nicht zum deutſchen Volk an ihre Stelle mußte der von einem verantwortlichen Führer geleitete wahre Volksſtaat tre⸗ ten.“ Was in der Partei gewachſen iſt,— ein Wille und ein Führer— muß auch auf den Staat übertragen wer⸗ den. Der natlionalſozialiſtiſche Führerſtagt kann daher nur ein Einheitsſtgat ſein. Mit Hilfe ber natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung allein wird der Neubau des Staates vollendet, ſo wie es der Führer auf dem Partei⸗ tag in Nürnberg verkündef hat. Schließlich zeigte der Reichominiſter Frick dann noch die grundlegenden Geſetze auf, die den Neubau des Staates vom erſten Tag an, da Adolf Hitler die Macht übernommen hat eingeleitet haben. Kameradſchaſtliche Ausſprache Der letzte Nachmittag auf Burg Vogelſang ſtand im Zeichen des Beſuches von Reichsminiſter Dr. Goebbels. Er erklärte, ſeinen Beſuch nicht in der Form eines übli⸗ chen Referats ablaufen zu laſſen, ſondern er wolle ſich in kameradſchaftlicher Ausſprache mit den verſammelten Führern der NSDAqp über tagespolitiſche Fragen, ge⸗ meinſame Sorgen und Freuden unterhalten. Er berührte in ſeinen einleitenden Worten das Problem der politi⸗ ſchen Taktik, die der Strategie des Staates zu Dien⸗ ſten ſtehen muß, und führte dabei praktiſche Beiſpiele für taktiſche Wege zur Errreichung eines politiſchen Ziels an. Nach dieſer Einführung forderte Reichsminiſter Dr. Goebbels die anweſenden Gauamtsleiter auf, aus ihren Arbeitsgebieten und aus der Tagespolitik Fragen an ihn zu richten, die er beantworten wolle. Dieſe politiſche Unterhaltung wurde von den Politiſchen Leitern auf Burg Vogelſang mit freudiger Zuſtimmung aufgenommen, da ſie vielen verantwortlichen Männern der NSDAP aus dem Reich Gelegenheit gab. Sorgen und Nöte des politi⸗ ſchen Lebens mit dem Reichspropagandaminiſter ſelher zu beſprechen. So führte die Unterhaltung zur Behand⸗ lung ſozialer Probleme, Rechtsfragen, des nationalſozialiſtiſchen Lebenſtils, des Siedlungs⸗ problems, der Verbrauchslenkung, der Men⸗ ſchenführung und der vielen einzelnen Teilgebiete des täglichen Lebens. 5 Die vielen Fragen der Gauamtsleiter boten Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels die Gelegenheit, zu einzelnen Pro⸗ blemen ausführlich Stellung zu nehmen und die Einſtellung der nationalſozialiſtiſchen Regierung und Parteiführung zum Ausdruck zu bringen. 77 ³ AAA AAA Es kann im Reichsberufswettkampf nicht jeder Sieger werden. Aber jeder kann ſo arbeiten, daß er Sieger werden könnke. — „chen N Wer 8 81— 8 Wiſſenſchaſt und Judenfrage München, 19. November. Bei der feierlichen Eröffnung der„Forſchungsabtei⸗ lung Judenfrage“ des Reichsinſtituts für Geſchichle des neuen Deutſchland, der auch der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, beiwohnte, hielt der Präſident des Reichs⸗ inſtituts, Prof, Walter Frank, eine ſehr bedeutſame Rede über das Thema„Die deutſche Wiſſenſchaft und die Judenfrage“. Die Erinnerung an die Räterevolte vor 18 Jahren in München, dem Höhepunkt der bolſchewiſtiſchen Welle, die damals Israels unumſchränkte Herrſchaft auch über Mit⸗ teleuropa aufzurichten drohte, ſtellte Walter Frank an die Spitze ſeiner Rede. Er zeigte, wie in der liberalen wiſ⸗ ſenſchaftlichen Welt ſelbſt die rein tatſächliche Erwähnung des Judentums und ſeiner Rolle verfemt wurde. Er zeigte weiter an dem Beiſpiel des Gutachtens der Philoſopbi⸗ Fakultät der Univerität Heidelberg über den Fall Gumbel die innere Brüchigkeit und Wahr⸗ haftigkeit der damaligen ſogenannten„objektiven“ Wiſſen⸗ ſchaft. An der Judenfrage enthüllte ſich die ſogenannte wiſſenſchaftliche Objektivität als die ärmliche Unterwer⸗ fung des Erkenntniswillens unter die tatſächli⸗ chen Machtverhältniſſe des liberalen Zeitalters. Es folgte eine Darſtellung der Aufgaben und des Aufbaues der Forſchungsabtefjlung Judenfrage des Reichs⸗ inſtituts. Eine große Reihe von Arbeitsplänen für die auf lange Sicht berechnete Forſchungsarbeit iſt bereits begonnen, eine größere Reihe wird folgen. Den umfaſſen⸗ den Forſchungen zur Judenfrage ſoll in München die großangelegte techniſche Vorausſetzung durch die Grün⸗ dung den größten europäſſchen Bibliothek zur Judenfrage geſchaffen werden. München, die Hauptſtadt der Bewegung und die Hauptſtadt der deut⸗ ſchen Kunſt, ſoll auch wieder eine Hauptſtadt der de Wiſſenſchaft werden und von hier aus ſoll eine de rigſten Abteilungen des Reichsinſtituts ihre geiſtigen Wir kungen über die ganze Welt ausbreiten. Bon München aus ſoll der Angriff der deutſchen Wiſſenſchaft gegen die weſtliche Ideologie geführt f werden. Prof. Frank nahm die Kundgebung des Reichesinſti⸗ ruts in der Univerſität München zum Anlaß zu einer grundſätzlichen Aeußerung ben die Zukunft der deutſchen Hochſchulen. Er kam dabei auch auf die Schwarmgeiſter zu ſprechen, die bei der großen politiſchen Umwälzung des Frühjahres 1933 den Wiſſenſchaften und den Hochſchulen überhaupt jedes Lebensrecht abſprechen wollten, und gegen die ein ſcharfer Trennungsſtrich ge⸗ zogen werden müſſe Mit Betonung erklärte er, daß die Zeit der Wiſſen⸗ ſchaft und der Hochſchulen nicht vorbei iſt, daß aber wohl die Zeit einer erneuerten Wiſſenſchaft und einer erneuerten Hochſchule gekommen iſt. Hur Eroverung ber Hochjchulen und zur Loſung der Hochſchulkriſe ſieht er nur einen Weg: die innere Er⸗ neuerung der Wiſſenſchaftsidee und die Sammlung von neuen Menſchen, die dieſe Idee einmal auf den Lehr⸗ vertreten können. Gegen die Beſulen der hohen Schulen Befürchtung, daß jetzt, wo der Führer die Wiſſen⸗ ſchaften des Laboratoriums zur Mitarbeit am großen Werk des Vierjahresplanes aufrief, die geiſti⸗ gen Wiſſenſchaften in den Schatten treten würden, er⸗ klärte Walter Frank: Wenn die geiſtigen Wiſſenſchaften, ſo wie jene Wiſſenſchaften des Laboratoriums die wirt⸗ ſchaftliche Aufrüſtung der Nation betreiben, ihrerſeits ar⸗ beiten an der geiſtigen Aufrüſtung der Nationalſeele, dann werden ſie ſich auch wieder jene öffentliche Achtung er⸗ ringen, die ſie in den vergangenen Epochen unſerer Ge⸗ ſchichte beſaßen. 5 „Nicht die Einſamkeit des Staates“, ſo ſchloß der Redner,„und nicht die Einſamkeit des Geiſtes wollen wir, ſondern die ergänzende Zweiſamkeit einer vom Geiſt getragenen Politik und eines von der Politik beflügelten eiſtes.“ 5 5 5 Dr. Dietrich in Rom Empfang durch die Jaſchiſtiſche Parkei. Rom, 20. November. Am Donnerstagnachmittag beſuchte Reichspreſſechef Dr. Dietrich mit der Abordnung der nationalſozialiſtiſchen Preſſe das neugegründete deutſche Heim in Rom. An⸗ ſchließend fand ein Empfang durch die Faſchiſtiſche Partei ſtatt. Der Generalſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Sta⸗ race, gab ſeiner lebhaften und aufrichtigen Freude dar⸗ über Ausdruck, die nationalſozialiſtiſchen Journaliſten am Sitz der Faſchiſtiſchen Partei begrüßen zu können. Er unterſtrich die großen und wichtigen Aufgaben, die eine diſziplinierte Preſſe, wie ſie in Deutſchland und Italien beſtehe, für Partei und Staat erfüllen könne. 5 In ſeiner Erwiderung betonte Dr. Dietrich, daß eine beſondere innere Weſensverwandtſchaft die Kämpfer der Nationalſozialiſtiſchen Partei in Deutſchland und die der Faſchiſtiſchen Partei in Italien miteinander verbinde. In beiden Lä/ ern ſei die Partei das Rückgrat des Staa⸗ tes, die von ihr vertretene Weltanſchauung das Geheim⸗ nis der nationalen Kräfte. Am Abend waren die Hauptſchriftleiter von Miniſter Alfieri zum Eſſen geladen und nahmen anſchließend an einem zu ihren Ehren veranſtalteten Empfang auf der deutſchen Bofſchaft teil. Außerdem hat am Abend ein Teilnehmer der nationalſozialiſtiſchen Preſſeabordnung am italieniſchen Rundfunk geſprochen. Der öſterreichiſche Staatsbeſuch Staatsſekrekär Dr. Schmidt beim Führer. Berlin, 19. November. Hier traf der öſterreichiſche Staatsſekretär für die Aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, als Gaſt der Reichsregierung zu einem mehrtägigen Beſuch ein. In ſeiner Begleitung befinden ſich der Leiter der wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Abteilung des Außenminiſteriums, Geſand⸗ ter Wildner, und der Leiter der Abteilung für Mittel⸗ europa, Geſandter Hoffinger. Botſchafter von Papen be⸗ gleitete die öſterreichiſchen Gäſte nach Berlin. Der Führer und Reichskanzler empfing den öſterreichi⸗ ſchen Staatsſekrelär Dr. Schmidt zu einer etwa zweiſtündi⸗ gen Ausſprache über ſchwebende politiſche Fragen. An der Beſprechung nahmen Frhr. v. Neurath, der öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Dr. ing. Tauſchitz, Botſchafter von Pa⸗ pen und Staatsſekretär Dr. Meißner keil. a Staatsſekretär Dr Schmidt gedachte Donnerstag mittag durch eine Kranzniederlegung am Ehrenmal Unter den Linder der Gefallenen des deutſchen Heeres. Die rot⸗weiß⸗ roten Schleifen des Lorbeerkranzes tragen die Inſchrift: „Den gefallenen Helden des verbündeten deutſchen Heeres“. Die Beſprechungen in der Türkei. Ankara, 19. November. Staatspräſident Atatürk empfing Dr. Schacht in einſtündiger Audienz. Bei dieſer Gelegenheit überreichte Dr. Schacht dem Staatspräſidenten ein Bild des Führers mit eigenhändiger Widmung. Im Anſchluß daran emp⸗ fing Dr. Schacht Vertreter der türkiſchen Preſſe, denen er eine abſchließende Erklärung über ſeinen Aufenthalt in der Türkei gab. Dr. Schacht ſprach zunächſt von dem tiefen Eindruck, den die große Perſönlichkeit des Staatspräſidenten Ata⸗ türk, des Retters der Dardanellen und des Schöpfers einer Großmacht, auf ihn gemacht habe. Dann wandte ſich Dr. Schacht dem eigentlichen Zweck ſeines Beſuches zu. Er entſtamme dem Wunſch, die Beſuche zahlreicher türkiſcher Perſönlichkeiten des Bankweſens zu erwidern. 1 Gewiß habe er damit Beſprechungen über al⸗ lerlei praktiſche Fragen verbunden und ſei zu dieſem Zweck von zwei ſachverſtändigen Herren ſeines Mi⸗ niſteriums begleitet worden. Es handle ſich aber nicht um Fragen von beſonderer Bedeutung, ſondern um ſolche, die ſich aus dem Verkehr zwiſchen beiden Ländern und ange⸗ ſichts der Schwierigkeiten der Weltwirtſchaft nun einmal ergäben, alſo mehr um wirtſchaftliche Fragen techniſcher Art. Die Beſprechungen hätten unter dem Geiſt der Freundſchaft geſtanden, wie er von jeher zwiſchen der Türkei und Deutſchland obwaltet habe. Am Donnerstag verließ Dr. Schacht im Sonderflug⸗ zeug die türkiſche Hauptſtadt um über Adana, Aleppo nach Bagdad und von dort mit ſeinen Mitarbeitern und dem deutſchen Geſandten in Teheran nach Tehe⸗ ran zu fliegen. Die Anerkennung Francos „Von überragender Bedeutung.“— Große Freudenkund⸗ gebungen in Spanien. Salamanca, 19. November. In den Abendſtunden traf Geſandtſchaftsrat Graf Dumoulin⸗Eckart von der deutſchen Geſandtſchaft in Liſſabon im Flugzeug in Salamanca ein mit dem Auftrage, General Franco mitzuteilen, daß die deutſche Regierung die ſpaniſche Nationalregierung anerkannt habe und einen Ge⸗ ſchäftsträger ernennen werde, um mit der Nationalregie⸗ rung die diplomatiſchen Beziehungen aufzunehmen. Graf Dumoulin⸗Eckart wurde ſofort in feierlicher Audienz von General Franco empfangen. Die Bevölkerung brachte dem Vertreter Deutſchlands auf ſeiner Fahrt zum Hauptquartier ſowie auf dem Rückwege begeiſterte Huldigungen dar. Die Meldungen von der Anerkennung der Burgos⸗Re⸗ gierung durch Deutſchland und Italien haben ſich in Sa⸗ lamanca wie ein Lauffeuer verbreitet. Auf allen Plätzen und Straßen ſtrömten die Menſchen zuſammen und brach⸗ ten begeiſterte Hochrufe auf Deutſchland, Italien, das nationale Spanien und General Franco aus. In den Kaffees und Gaſtſtätten wurde die Nachricht durch Lautſprecher verkündet und rief unbeſchreiblichen Jubel her⸗ vor. Die Falanga durchzog unter Vorantragen von Fah⸗ nen die Straßen der Stadt, gefolgt von einer großen, aus allen Volksſchichten zuſammengeſetzten Menſchenmenge, und überall herrſchte große Freude. Die nationalen Sender ſpiel⸗ ten die deutſchen und italieniſchen Hymnen. Der Stabschef des nationalen Spaniens, Franco, hielt im lieh eg an die Kundgebungen vom Balkon des Haupt- guartiers eine Rede, in der er darauf hinwies, daß der Ent⸗ ſchluß Deutſchlands und Italiens für das Leben Spaniens von überragender Bedeutung ſei. Deutſchland und Italien ſeien heute, vereint mit Porkugal und dem nalionalen Spa⸗ nien, ein Schutzwall für die Erhaltung des Chriſtentums und der altehrwürdigen europäiſchen Kultur. Dieſer Tag ſei nicht nur ein Höhepunkt der ſpaniſchen 1 e te, ſondern auch der e chte Europas. Der Schritt Deulſchlands und Ikaliens mü 90 für alle Völker ein Anſporn ſein, auch ihrer⸗ eits mitzuarbeiten an der Bekämpfung des alles vernichten ⸗ en Bolſchewis us Auch General Queipo de Llano würdigte in ſei⸗ ner Anſprache über den Sender Sevilla die Bedeu⸗ tung des Entſchluſſes Deutſchlands und Italiens. Er führte U. a. aus: p Zwei große Nationen, Deutſchland und Italien, haben die nationale 5 des Generals Franco anerkannt. Es handelt ſich dabei gerade um die beiden Nationen, die die kommuniſtiſche und liberaliſtiſche Weltgefahr zuerſt er⸗ kannten. Wir freuen uns darüber und 0 heißen Herzens, daß. Kulturnationen ſi ieſem Vor⸗ bild anſchließen, denn die marxiſtiſch⸗anarchiſtiſche Regie⸗ rung“ iſt nicht Spanien und kann nicht als Spreche⸗ rin für Spanien angeſehen werden. Das ſpaniſche Volk dankt Deutſchland und Italien und gelobt, bis zur Ausrot⸗ tung des Marxismus weiterzukämpfen. Der General ſchloß ſeine Ausführungen mit Hochrufen auf Deutſch⸗ land und Italien, auf den Führer und den Duce. Die rote„Regierung“ will proteſtieren Ueber den Sender von Valencia wurde am Donnerstag mitgeteilt, daß die rote ſpaniſche„Regierung“ beim Völ⸗ kerbund einen ſcharfen Proteſt gegen die Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung durch Deutſchland und Italien einbringen werde. a b Keine Aeberraſchung in England Man erwartet, daß andere Staaken folgen. London, 19. November. In amtlichen engliſchen Kreiſen hat die Nachricht von der Anerkennung der ſpaniſchen nationalen Regierung durch Deutſchland und Italien keine beſondere Uleberraſchung hervorgerufen. Es wird darauf hin⸗ gewieſen, daß dieſer Beſchluß bereits in der anläßlich des Beſuches des italieniſchen Außenminiſters Ciano in Deutſchland veröffentlichten Verlautbarung angedeutet worden ſei. Man erwartet in London, daß Oeſterreich und Un⸗ garn ſowie mehrere ſüdamerikaniſche Staaten dem Vor⸗ gehen Deutſchlands und Italiens folgen werden. In dieſem Zuſammenhang wird in London der Nach⸗ richt, daß General Franco eine Blockade des Ha⸗ fens von Barcelona angekündigt hat, um die Be⸗ lieferung der Marxiſten mit ſowjetruſſiſchem Kriegsmaterial zu verhindern, einige Bedeutung beigemeſ⸗ ſen. Dieſer Beſchluß Franco⸗. deutſch⸗italieniſchen 0 35 ſehen, daß ein wich ger neuer Abſchnitt in dem ſpaniſchen Konflikt eingetreten iſt. Aus Genf meldet Reuter, daß man dort Rückwirkun⸗ gen der Anerkennung Francos auf den Völker⸗ bund befürchte. Der italieniſche Schritt ſei eine Verlet⸗ zung des Artikels 10 der Völkerbundsſatzung, auf Grund deſſen ſich die Mitglieder des Völkerbundes verpflichteten, den territorialen Beſtand und die politiſche Unabhängig⸗ keit aller Völkerbundsmitglieder zu achten. Die Angelegen⸗ heit werde jedoch im Augenblick nicht akut werden, weil Italien ſich von der Völkerbundsarbeit zurückgezogen habe. Verſtändnis für die Beweggründe des deutſch⸗italie⸗ niſchen Schrittes zeigt das Rothermere⸗Blatt„Daily Mail“, das u. a. ſchreibt: Die beiden europäiſchen Großmächte Deutſchland und Italien haben der Bande von Kommuniſten und Mör⸗ dern, die die Roten in Spanien regiert, endgültig den Rücken gekehrt und ſich rechtzeitig auf Seiten der zukünf⸗ tigen ſpaniſchen Regierung geſtellt. Hitler und Muſſolini erkennen damit General Franco als den Befreier Spa⸗ niens an. Sie ſind ſich bewußt, daß hinker ihm alle reli⸗ giöſen, patrioliſchen und geſunden Elemenle der Nation ſtehen. * iN „Ein bedeutſames Ereignis“ Frankreich und die Anerkennung Francos. Paris, 19. November. Die Preſſe räumt der Anerkennung der Burgos-Re⸗ gierung durch Deutſchland und Italien einen breiten Raum ein. Die Blätter weiſen darauf hin, daß nun weitere Län⸗ der folgen werden; die nächſten würden wahrſcheinlich Oeſterreich und Ungarn ſein. Werde Sowjet⸗ rußland nun ſeinerſeits eine unabhängige katalani⸗ ſche Republik anerkennen? Bon der deutſchen Aufkündigung der Verſailler Fluß⸗ ſchiffahrtbeſtimmungen iſt kaum noch die Rede. Es ſcheink, als ob die Dynamik der Ereigniſſe und die unbeirrbare Verfolgung der außenpolitiſchen Ziele durch Deutſchland der franzöſiſchen Preſſe etwas den Akem verſchlägt. Im„Excelſiar“ legt der Außenpolitiker des Blattes den Grund für die beſchleunigte Anerkennung der Franco⸗ Regierung durch Rom und Berlin dahingehend aus, daß die von der ſpaniſchen Militärjunta gegen Barcelona ge⸗ plante Flottenaktion zur Verhinderung weiterer ſowjetruſſiſcher Waffenlieferungen an das rote Spanien „legaliſiert“ werden ſollte. Dank der deutſch⸗italieniſchen Anerkennung könne nun nach internationalem Recht Franco Handelsſchiffe anhalten und durchſu⸗ chen laſſen. Der„Petit Pariſien“ ſieht in der Anerkennung der Franco-Regierung ein bedeulſames diplomatiſches Ereig- nis. Die Tatſache, von zwei Großmächten anerkannt zu ein, werde die Stellung General Francos nicht nur bei dem Teil der ſpaniſchen Bevölkerung feſtigen, deren Sym⸗ naſhie ihm ſchon ſetz ſicher ſei, ſondern auch ſeine Achtung in den Augen derjenſgen heben die heule noch auf der anderen Seſte der Barrikaden ſtänden. Stolze Rechenſchaft Nachtſitzung des Großen Faſchiſtiſchen Rates. Rom, 19. November. Die Nachtſitzung des Großen Faſchiſtiſchen Rates dau⸗ erte ſechs Stunden. Die am Donnerstag veröffentlichte amtliche Mitteilung beſagt, daß nach zweiſtündigen Aus⸗ führungen Muſſolinis über die politiſche, internatio⸗ nale und innere Lage ſowie über die militäriſche und wirtſchaftliche Lage vom Großen Faſchiſtiſchen Rat eine Reihe von Erklärungen genehmigt worden iſt. Zur militäriſchen Lage in Italieniſch⸗ Oſtafrika wird nach Kenntnisnahme des neueſten Be⸗ richts des Vizekönigs Marſchall Graziani dieſem und ſeinen Generälen lebhafte Anerkennung gezollt und be⸗ tont, daß ſie zurzeit„an der Spitze ihrer unermüdlichen nationalen und eingeborenen Kolonnen die Beſetzung des ganzen Gebiets des Imperiums und die Befriedung der Bevölkerung vornehmen.“ Zur militäriſchen Vorbereitung der Na⸗ tion, über die Muſſolmi Angaben machte, die mit lebhaf⸗ tem Intereſſe und großer Befriedigung aufgenommen wurden, iſt der Rat der Anſicht, daß ſie„in dieſem beſon⸗ deren Zeitpunkt vor allem für die Luftwaffe und die Kriegsflotte beſchleunigt werden muß.“ Die Bemühungen für die höchſtmögliche wirtſchaftliche Autonomie, beſonders für die Zwecke der Landes⸗ verteidigung, ſollen mit allem Nachdruck fortgeſetzt werden.„Jeder aktive oder auch nur theoretiſche Wider⸗ ſtand gegen dieſe Richtlinien iſt Sabotage, die ſtreng beſtraft werden muß.“ Im weiteren Verlauf der Sitzung nahm der Große Faſchiſtiſche Kat den Bericht des Außenminiſters Ciano entgegen. Nach Kenntnisnahme der in Berlin und Wien unkerzeichneten Protokolle gab der Kat ſeiner Genug⸗ kuung darüber Ausdruck, daß damit die Grundlagen für eine wirkſame Zuſammenarbeit zwiſchen dem faſchiſtiſchen Ikalien und dem deutſchen, dem öſterreichiſchen und dem ungariſchen Volk 2 worden iſt. Jür die erzielten Er. gebniſſe ſpricht der den lebhafleſten Beifall aus. al dem italieniſchen Außenminiſter Neue Weſtpaktnote Englands Am Donnerstag überreicht. London, 20. November. Außenminiſter Eden empfing am Donnerskagnachmft. tag die Bolſchafter von Deutſchland, Frankreich und Bel. gien ſowie den italieniſchen Geſchäfksträger und über. reichte ihnen die ſeit einiger Jeit erwarketle neue engliſ Noe zur Weſtpaktfrage. Eine amtliche Mitteilung fehlt noch. Reuter berichtet dazu, die britiſche Note enthalte Vor. ſchläge zur Ueberbrückung der Meinungsverſchiedenheiten die ſich in den verſchiedenen Antworten auf die letzte bri⸗ tiſche Note vom 18. September herausgeſtellt hätten. Mag glaube, daß die britiſchen Vorſchläge allgemein gehalten ſeien und nichts über den Zeitpunkt der Konferenz, die einberufen werden ſolle, enthielten. Nach Salengros Selbſtmord „ende Kundgebungen in Paris. Paris, 19. November. Das Ableben Salengros hat in parlamentariſchen und politiſchen Kreiſen eine gewitterſchwüle Stimmung geſchaf— fen. In den Wandelgängen der Kammer gerieten zahlreiche Abgeordnete in eine erregte Ausſprache mit den Preſſever⸗ tretern. Die Gemüter erhitzten ſich ſo, daß Drohungen aus⸗ geſprochen wurden. Miniſterpräſident Blum hat, bevor er nach Paris zu⸗ rückkehrte, an die Arbeiterbevölkerung von Lille einen Auf⸗ ruf erlaſſen, in dem es heißt: 5 „Selbſt nach ſeinem Tode müßt Ihr den Willen Salen⸗ gros achten Zweierlei würde er Euch verboten haben: Das Vergeſſen und die Rache In ſeinem Namen beſchwöre ich Euch, ruhig zu bleiben und Euren Zorn zu meiſtern!“ In den ſpäten Abendſtunden kam es im Zuſammenhang mit dem Selbſtmord des Innenminiſters Salengro zu lär⸗ menden Kundgebungen von Anhängern der Linken. So de⸗ monſtrierten mehrere hundert junge Leute auf dem Champs Elyſees vor den Verlagshäuſern rechtsſtehender Zeitungen. Dabei wurden Schaufenſterſcheiben des„Figaro“ Gebäudes zertrümmert. Die Kundgeber wurden von der Polizei abgedrängt, bekamen aber bald Zulauf und zo⸗ gen dann über die großen Boulevards. Unter den Rufen „Rache für Salengro!“ und„Mörder Faſchismus!“ ſowie „Es lebe Lenin!“ zogen ſie vor andere Zeitungsgebäude. Politiſches Allerlei Drei Memelländer freigelaſſen. Der litauiſche Staatspräſident /hat im Gnadenweg drei Memelländern, die im großen Kriegsgerichtsprozeß im März 1935 verurteilt worden ſind, die Strafen erlaſſen, Es handelt ſich um den zu acht Jahren Zuchthaus und Be⸗ ſchlagnahme des Vermögens verurteilten Fritz Loſch und die zu ſechs Jahren Zuchthaus verurteiſten Hermann Sza⸗ garus und Alfred Krieger. Von den damals Verurteilten befinden ſich noch 53 im Zuchthaus. Hungerſtreik polniſcher Studenten.— Gegen den jädiſchen Einfluß. Die gegen den jüdiſchen Einfluß gerichteten Forderun⸗ gen der Wilnger Studenten, die ſeit fünf Tagen das Aka⸗ demiſche Haus nicht verlaſſen haben, ſind vom Senat der Wilnger Univerſität abgelehnt worden. Die über tauſend polniſchen Studenten ſind übereingekommen, jeglichen Verkehr mit der Stadt abzubrechen, keine Lebensmittel⸗ geſchenke der Bevölkerung mehr anzunehmen und in den Hungerſtreik zu treten. In der Techniſchen Hochſchule in Warſchau wandten ſich die polniſchen Studenten in Pro⸗ teſtkundgebungen gegen die Juden. Es kam zu Schläge⸗ reien, nach denen ſich zwei Juden mit Verletzungen melde⸗ ten. Weitere Ausländerverhaftungen in Moskau. Außer den Reichsdeutſchen, gegen die ſich in erſter Li⸗ nie die neue Verhaftungswelle der GP in Sowjetruß⸗ land richtet, iſt in den letzten Tagen eine Anzahl von An⸗ gehörigen anderer Nationen verhaftet worden. Es han⸗ delt ſich um drei Oeſterreicher, mehrere Polen, mehrere Finnen, einen Litauer und einen Luxemburger. Mitglied der Sudetendeulſchen Partei erſtochen. Wie das Blatt der Partei Konrad Henleins,„Die Zeit“, meldet, wurde in Chriſtiansberg bei Kalſching im Böhmerwald das Mitglied der Sudetendeutſchen Partei, Franz Rauſcher, von dem ſozialdemokratiſchen Vertrauens- mann, Johann Gruber, erſtochen, ein zweites Parteimit⸗ glied, Johann Weiß, durch Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Der Kampf um Madrid Die Bevölkerung fordert die Uebergabe. Salamanca, 19. November. Wie der Sender Burgos mitteilt, tagt der ſogenannte Madrider Verteidigungsausſchuß ſeit zwei Tagen in ſtändi⸗ ger Sitzung. Die Truppen des Generals Franco beherrſchen jetzt ſämtliche hochgelegenen Punkte Madrids. Die einzige Ausnahme hierbei bildet das Hochhaus des Madrider Tele⸗ phonamts, aus dem die Roten noch nicht endgültig heraus⸗ geworfen worden ſind. In verſchiedenen Teilen der Stadt ſollen Kundgebungen der Bevölkerung ſtattgefunden haben. Die Einwohnerſchaft habe im Hinblick auf das unaufhaltſame Vordringen det Nationaliſten die ſoforkige Uebergabe Madrids geforderk. Auch die ſozialdemokrakiſche Gewerkſchaft ſoll für eine Uebergabe der Skadt ſein. die Anarchiſten hätten jetzt mit Brandſtiftungen begonnen. Sie wollten den größten Madrids, gleich dem Beiſpiel von Irun, niederbrennen. Gleichlautend berichtet auch der Sender Tetuan, daß die Anarchiſten verſchiedene Madrider Gebäude durch Dynamil⸗ ſprengungen hätlen in die Luft fliegen laſſen. Wie der Sender Tetuan berichtet, ſoll in Barcelona auf den roten„Miniſtecpräſidenten“ Largo Caballero ein Anſchlag verübt worden ſein. Caballero ſei aber nicht verletzt worden. Der Täter, der von der Polizei ver“ haftet wurde habe ſpäter auf Drängen der Anarchiſten wie⸗ der freigelaſſen werden müſſen. 5 Die bisher auf Seiten der Roten kämpfenden Angehö⸗ rigen der Guardia Civil wurden in Madrid kaſernierk und entwaffnet, da befürchtet wird, daß ſie zu den Natio⸗ naliſten überlaufen. Um ganz ſicher zu gehen, werden die Kaſernen von ſowjetruſſiſchen Offizieren und Mann⸗ ſchaften bewacht. bel Eberb geſtor d herbe! foch 0 däniſc Gchlet Behä Boge genfü um unmö packen Fiſchſ raubt einige Dieb und licher berme Hochz Jahr tor Wint Entzü ein 1 giftuf 5 ten.) Einw den Alter und auf 6 Hinte — at eklege Vefu Miet keine in de il. el. 4 be lt r- n, ri⸗ ag en hie nd af he ⸗ 8 l lf N a5 ich 0 ir⸗ e⸗ 55 . * In 0 en ie . Eberbach.(Der älteſte Altveteran geſtor⸗ Wagnermeiſter Georg Hilbert, der älteſte Altveteran erbachs von 187071, iſt im Alter von nahezu 89 Jahren geſtorben. Hilbert war der älteſte Einwohner unſerer Stadt ud einer der älteſten Leibgrenadiere der 109er Kamerad⸗ ſhaft in Baden. I Saf iert.) Morgens lskocher, der explodierte, ſo Auf die Schmerzensrufe der Verunglückten kamen Nachbarn herbei, deren Hilfe aber zu ſpät einſetzte. Die Frau ſtarb noch am gleichen Abend. () Sinzheim b. Bühl.(Es regnete Forellen.) Ein däniſcher Lieferwagen kam beim nördlichen Ortseingang ins Schleudern und die für die Schweiz beſtimmte Fracht, ein Behälter mit etwa 5—6 Ztr. Forellen, flog in hohem Bogen herab auf die Straße. Schweren Herzens lud der Wa⸗ genführer die in hellen Scharen herbeigeeilten Sinsheimer zum Zugreifen ein, da man in einem ſolchen Falle Forellen unmöglich mit dem Handbeſen zuſammenfegen und friſch ver⸗ packen kann. Jung und Alt ſtürzte ſich auf den unerwarteten ziſchſegen und bald ſaßen die Sinzheimer beim leckeren Mahl. () Kuppenheim b. Raſtatt.(Erwiſcht.) Nachts raubte ein Einbrecher einen Waſchkeſſel mit Großwäſche ſowie einige andere Gegenſtände. Der Gendarmerie gelang es, den Dieb noch in der gleichen Nacht auf der Landſtraße zu ſtellen und feſtzunehmen. () Kehl.(Traurige Gewißheit.) Die Leiche des vor einigen Tagen auf Gemarkung Neumühl an der Kinzig gefundenen Mannes wurde als die des Bahnwarts a. D. jan Baumann in Gutach feſtgeſtellt. Baumann wurde lnfang dieſes Jahres vermißt. () Immendingen.(Goldene Hochzeit.) In körper⸗ licher und geiſtiger Friſche konnten die Eheleute Johann Lie⸗ betmann und Luiſe, geb. Schmidt, das Feſt der goldenen Hochzeit feiern. Der Jubilar iſt 81, die Jubilarin 73 Jahre alt Y Egeingen b. Lörrach.(An Blutvergiftung ge⸗ ſtorben.) Der 14jährige Sohn der Familie Geitlinger⸗ Winter hatte durch eine Verletzung an der linken Hand eine Entzündung davongetragen. Es ſtellten ſich ſtarke Schmerzen ein und der hinzugezogene Arzt ſtellte eine ſtarke Blutver⸗ giftung feſt, der der Knabe erlegen iſt. (—) Bohlingen b. Konſtanz.(Der Tod in den Flu⸗ ten.) In einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſtürzte ſich ein Einwohner in die zurzeit hochgehende Aach und verſank in den Fluten. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. (—) Säckingen.(Tödlicher Sturz.) Der im hohen Alter ſtehende Johann Lütti ſtürzte die Kellertreppe hinunter und trug einen Schädelbruch davon, dem er kurze Zeit dar⸗ auf erlag. (—) Säckingen.(Die Bluttat in Säckingen.) Die Hintergründe des Ehedramas, das zwei Todesopfer forderte — auch der 41jährige Egon Gersbach iſt ſeinen Verletzungen etlegen— liegen noch vollkommen im Dunkeln. Nach dem Befund iſt die Tal in den frühen Morgenſtunden geſchehen. Mieter des Hauſes hatten wohl Schüſſe gehört, ihnen aber keine Bedeutung beigemeſſen und ſo kam es, daß die Tat erſt in den Nachmiktagsſtunden des Sonntags entdeckt wurde. Persbhach war in der Stadt allgemein beliebt und auch ſeine dährige Frau, eine gelernte Fotografin, war als tüchtige ſeſchäftsfrau bekannt. Beide hatten erſt im Februar gehei⸗ kalet und das elterliche Geſchäft übernommen. () Wutöſchingen b. Waldshut.(Alemannenfried⸗ hof.) Im Verlauf von Erdarbeiten für einen Neubau ſtieß man auf fünf Alemannengräber, darunter drei Steinplat⸗ kengräber. Die Skelette waren nur zum Teil erhalten, Bei⸗ gaben fehlten faſt ganz. Schon im Frühjahr war man hier auf zwei Gräber geſtoßen, und Funde von Steinplatten und Knochenteilen, die früher des öfteren bei Grabarbeiten im Gelände gemacht wurden, laſſen den Schluß zu, daß man hier einen Alemannenfriedhof vor ſich haben dürfte, der noch der völligen Erſchließung harrt. Traktor vom Zug erfaßt.— Fahrer getötet. Offenburg. An der Strecke Offenburg— Freiburg zwi⸗ ſchen Offenburg und Schutterwald, wurde der Traktor eines Laſtwagenzuges der Ziegelei Fäßler in Hofweier vom Eilzug 99 erfaßt und beiſeite geſchleudert. Der Fahrer, Karl Klumpp aus Hofweier, wurde tödlich verletzt. Am Zug ent⸗ gleiſte die Achſe eines Perſonenwagens, im Zug wurde nie⸗ nand verletzt. Das Gleis Freiburg Offenburg war etwa wei Stunden geſperrt. Gruppenführertagung des Arbeitsgaues 27 Bad Dürrheim. Wie bereits berichtet, tagen in die⸗ er Woche im Südſchwarzwald und am Bodenſee die Grup⸗ penführer des Arbeilsgaues 27 Baden ſowie deren Stellver⸗ treter und die Führer des Arbeitsgauſtabes. Die ganze Ta⸗ gung ſteht im Zeichen des Vierjahresplanes. Generaloberſt Göring hatte bei ſeinem kürzlichen Beſuch in der Reichsler⸗ tung des Arbeitsdienſtes Reichsarbeitsführer Hierl gegenüber die Aufgaben des Arbeitsdienſtes dargelegt. Oberſtarbeits⸗ führer Helff eröffnete die Tagung, nachdem vorher die Bau⸗ telle Waldwegebauten bei Amrigſchwand eingehend beſichtigt worden war. Er wies darauf hin, daß im Laufe des nächſten Jahres mit der Erhöhung der Zahl der Arbeitsdienſtpflich⸗ tigen neue Lager zu erſtellen ſeien, wozu jetzt die Vorausſet⸗ zungen geſchaffen werden müſſen. a Gauplanungsleiter Arbeitsführer Glockner machte inker⸗ ante Ausführungen über den Einſatz des Arbeitsdienſtes im Vierjahresplan, wobei dem Reichsarbeitsdienſt hauptſäch⸗ lh die Aufgabe zulommt, die notwendigen Bodenverbeſſe⸗ nungsarbeiten durchzuführen, um die Fett⸗ und Eiweißver⸗ ſorgung ſicherzuſtellen. Pg. Wörz, Gauobmann des Arbeitsdankes für den Gau Baden, verſicherte, daß das Arbeitsdankwerk weiterhin die ausſcheidenden Arbeitsmänner betreuen und darüber hinaus en in den Beruf zurückkehrenden Führern des Neichsarbeits⸗ dienſtes die nölige Hilfe angedeihen laſſen werde. Nach dem gemeinſamen Nachteſſen wurden die Beſpre⸗ gungen forkgeſetzt. Die Grappenführer berichteten über die durchgeführte Führerſchulung innerhalb ihres Befehlsbereichs. — Für die Bevölkerung bringt dieſe Gruppenführertagung eine angenehme Ueberraſchung durch die überall von dem Gaumuſikzug durchgeführten Standkonzerte. Bereits in Hö⸗ genſchwand, Bad Dürrheim und Villingen fanden Konzerte katt, zu denen ſich die Bevölkerung trotz des regneriſchen Wetters recht zahlreich eingefunden hatte. Lalaale Nuudocliau Aus der letzten Beratung des Oberbürgermeiſters mit den Ratsherren. Das Reich hat zur Förderung von Arbeitsmaß⸗ nahmen, durch die während der Wintermonate Arbeits⸗ loſenunterſtützungsempfänger beſchäftigt werden können, Sondermittel in Form von Zuſchüſſen und Darlehen zur Verfügung geſtellt. um dieſe Maßnahme des Reiches auch Mannheimer Arbeitsloſen zugute kommen zu laſſen, hat der Oberbürgermeiſter die Ausführung folgender Maßnahmen angeordnet: 1. Auffüllung von Geländemulden und Wegherſtellung auf der Frieſenheimer Inſel. Hierdurch wird land⸗ wirtſchaftliches Gelände in erhöhtem Maße ertrags⸗ fähig und damit der Volksernährung dienlich gemacht. 2. Anſchüttung Straßendamms für die Hochufer⸗ ſtraße zwiſchen Kronprinzenſtraße und Herzogenriedpark zur Vorbereitung der Verbeſſerung der Verkehrs⸗ verhältni ſe bei den Kaſernen. Auffüllung der Sandgruben in der 9. und 13. Sand⸗ gewann zur Ermöglichung der Bebauung. Der erfor⸗ derliche Boden wird dem unmittelbar weſtlich an⸗ ſchließenden Gelände entnommen, wodurch gleichzeitig der Einſchrätt für die geplante Unterführung der künftigen he ſiſchen Straße unter dem Sammelbahnhof und der Riedbahn ausgehoben wird. 4. Erdarbeiten zur Umgeſtaltung des Platzes an der Einmündung der Reichsautobahn. Der Kreuzung der Reichsautobahn mit der Seckenheimer Anlage in einem ſpitzen Winkel bildet eine ſtete Gefahrenquelle; ſchon wiederholt haben ſich an dieſer Stelle Verkehrsunfälle ereignet. Die Gefahr liegt insbeſondere darin, daß der gerade Auslauf der Reichsautobahn in die Au⸗ guſta⸗Anlage die Fahrer zu einer übermäßigen Ge⸗ ſchwindigkeit re leitet. Der Auslauf ſoll deshalb durch einen Platz unterbrochen werden, der zu umfahren iſt, ſodaß der Autofahrer gezwungen iſt, ſeine Ge⸗ ſchwindigket zu vermindern. Insgeſamt werden durch die genannſen Maßnahmen 46 900 Arbeitsloſen⸗Tagewerke anfallen. Ul Nichtbeachtung der Verkehesvorſchriften. 11 Verkehrs⸗ unfälle haben ſich durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes und falſches ſowie unvorſichtiges Ueberholen hier ereignet. Sieben Perſonen erlitten Verletzungen und 14 Fahrzeuge wurden beſchädigt. 33 Kraft⸗ und Radfahrer wurden bei Verkehrskontrollen gebührenpflichtig verwarnt und an 21. Führer von Kraftfahrſcheinen rote Vorfahrtsſcheine ausge⸗ händigt. U Betkeunkene Kraftfahrer. Auf der Seckenheimer⸗An⸗ lage, in Höhe der Einmündung der Reichsautobahn, ſtießen nachts zwei in voller Fahrt befindliche Perſonenkraftwagen zuſammen, wodurch beide Fahrzeuge ſo ſtark beſchädigt wur⸗ den, daß ſie abgeſchleppt werden mußten. Die Schuld dürfte den Fahrer des einen Fahrzeuges treffen, der unter Alkohol⸗ einwirkung ſtand. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht ver⸗ letzt.— In der gleichen Nacht ſtürzte auf dem Neckarauer Uebergang der in Seckenheim wohnende Karl Schmich, der ein Molorrad fuhr, obwohl er ſtark unter Alkoholeinwirkung ſtand. Der leichtſinnige Fahrer ſtürzte und blieb bewußtlos liegen. Schmich hatte beim Sturze erhebliche Kopfverletzungen erlitten und mußte mit dem Sanitätskraftwagen nach einem Krankenhaus gebracht werden. U Auf eine Abſchrankung gefahren. In den frühen Mor⸗ genſtunden fuhr ein Perſonenkraftwagen gegen die wegen Vornahme von Bauarbeiten auf der Hindenburgbrücke errich⸗ 8 des 0 tete Abſchrankung, obwohl dieſe vorſchriftsmäßig beleuchtet war. ohl am Fahrzeug als auch an der Abſchrankung entſtand einiger Sachſchaden. U Unruhige Nacht. 12 Radaumacher, die in der Nacht durch Schreien und Skandalieren die Ruhe ihrer Mitbürger ſtörten, gelangten zur Anzeige. * eee — Unentgeltlicher Sonntag im Schloßmuſeum. Sonntag, den 22. November 1936, iſt das Schloß⸗ muſeum in der Zeit von 11—16 Uhr bei freſem Eintritt geöffnet. Allen Volksgenoſſen iſt damit die Möglichkeit gegeben, ſowohl die Schauſammlungen, als auch die Sonderrerſammlungen zu beſuchen. Auf die Ausſtellung „Olympia“,„Die Mannheimer Planken“, ſei beſonders hingewieſen. Auch die Beſichtigung der von der NS⸗ Kulturgemeinde und der Nordiſchen Geſellſchaft veranſtal⸗ teten Schau„Finniſche Graphik“, die in den nächſten Tagen geſchloſſen werden muß, iſt unentgeltlich. — Laſtkraftwagen⸗Geſchwindigkeiten nicht über 50 Ki⸗ lometer. Im Reichsverkehrsblatt wird folgende Erläuterung zu den Beſtimmungen über den Straßenverkehr beröffent⸗ licht: Hohe Geſchwindigkeiten, beſonders von ſchweren Kraft⸗ fahrzeugen, erhöhen die Betriebsgefahr und den Reifenver⸗ ſchleiß, der mit ſteigender Geſchwindigkeit erfahrungsgemäß immer ſtärker zunimmt. Bei Laſtkraftwagen mit mehr als 8 Tonnen Geſamtgewicht iſt eine Geſchwindigkeit über 50 Kilometerſtunden deshalb nicht angebracht. — Frühlingszweige an Weihnachten. Wenn man jetzt dem Garten einige Zweige vom Weiden⸗, Mandel-, Kirſch⸗ oder Pfirſichbaum entnimmt, dieſelben im großen Gefäß mit lauwarmem Waſſer im warmem Zimmer hinſtellt, hat man an Weihnachten blühende Zweige. Das verdunſtete Waſſer darf nur mit warmen Waſſer von Zeit zu Zeit nach⸗ gefüllt werden, in das Waſſer muß man ein wenig Salz tun, damit es nicht faulig wird Die Zweige müſſen täglich leicht geſpritzt werden. Gedenktage 21. November. 1768 Der Theolog Friedrich Schleiermacher in Breslau geboren. 1811 Der Dichter Heinrich von Kleiſt Potsdam geſtorben. 1916 Franz Joſeph J., Kaiſer von Oeſterreich, König von Ungarn in Schönbrunn geſtorben. 1928 Der Schriftſteller Hermann Sudermann in Berlin geſtorben. Sonnenaufgang 732 10 am Wannſee bei Sonnenuntergang 16.60 Die Aufgabe der Arbeitsfront Der Leiter der Reichsbetriebsgemeinſchaft 10 in Mannheim. Mannheim. In der Kraftwagenhalle des Bahnbe⸗ triebswerkes Mannheim ſprach der Leiter der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft 10, Pg. Körner(Berlin), zu den Be⸗ triebsführern und Gefolgſchaftsmetgliedern aus Energie, Verkehr und Verwaltung des Kreiſes Mannheim Nach Be⸗ grüßungsworten von Gaubetriebsgemeinſchaftswalter Kohns, der den Redner als alten NSBO⸗-Kämpfer vor⸗ ſtellte, ergriff Reichsbetriebsgemeinſchaftsleiter Körner das Wort zu einer großangelegten Rede, in der er die beſon⸗ dere Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront darſtellte, die auf Befehl und unter Führung der Partei eine neue ſoziale Ordnung durchzuführen habe. Damit ſei ſie die wichtigſte Inſtitution der Partei geworden. Sie habe die Aufgabe, jedem Gegner für immer die Möglichkeit zu nehmen, die Gemeinſchaft in den Betrieben und Verwaltungen ausein⸗ anderzureißen. Sie müſſe den Klaſſenkampf in den Herzen der Menſchen beſeitigen. In dieſem Organismus ſeien die Reichsbetriebsgemeinſchaften die Nervenſyſteme. Es ſei da⸗ her alles auf eine politiſche Gemeinſchaft, auf die großen politiſchen Endziele eines Volkes überhaupt einzuſtellen. In dieſem Zuſammenhang wies Pg. Körner auf die Leipziger Vereinbarung hin, die bekanntlich zwiſchen gewerblicher Wirtſchaft und DAF engſte Zuſammenarbeit gewährleiſte. Die jüngſt erſchienene Neuordnung im Güterfernverkehr ſowie einige andere Maßnahmen bezeichnete Pg. Körner als die erſten Geſchehniſſe, die eine neue, ſoziale Geſtal⸗ tung in ſich bergen. Alles werde gelöſt, es komme nicht immer darauf an, daß man das Rech'e tue man müſſe es vielmehr immer zur richtigen Zeit tun. Klar ſtellte der Red⸗ ner weiter die Notwendigkeit des Leiſtungsprinzips her⸗ aus, weiter die Förderung von Siedlungen und Wohnun⸗ gen, die nicht minder bedeutungsvoll ſei, vor allem aber die Nachwuchsfrage. Es ſei niemals der Sinn der DA geweſen, in die Betriebe einzugreifen. Es gehe nicht um Lohnſtufen, ſondern um das Schickſal der Nation. Unſere Verſammlungen, rief Pg Körner aus, ſollen keine Propa⸗ ganda um der Propaganda willen ſein, ſie ſollen die Vor⸗ gänge des politiſchen Lebens nur auf einen einfachen Nen⸗ ner bringen. Seine Auseinanderſetzung mit dem jüdiſchen Bolſchewismus und den ſteten Vorwürfen von draußen ſchloß der Redner mit dem Ausſpruch ab: Wir haben den Krieg verloren, aber die Revolution gewonnen. Die ge⸗ waltige Aufgabe der DAF aber als Folge dieſer Entwick⸗ lung iſt, das deutſche Volk zu einer untrennbaren Gemein⸗ ſchaft zuſammenzufaſſen, die neue ſoziale Haltung wie einen Felſen hineinzuſetzen, um dem Führer dieſes ganze Inſtrument zur Verfügung zu ſtellen. Philharmoniker in Güddeutſchland Zu den Konzerten der Londoner Philharmoniker unter Leitung von Sir Thomas Beecham, die auf Anregung des Botſchafters v. Ribbentrop nach Deutſchland kamen und nun auch in einigen ſüddeutſchen Städten Konzerte geben, wird mitgeteilt: Das Arrangement dieſer Konzerte wird als Zeichen ihren Verbundenheit von der Geſchäftsleitung der Berliner Phil⸗ harmoniker ausgeführt. Es ſoll den engliſchen Kollegen dieſe deutſche Reiſe ſo angenehm wie möglich, zu einer bleibenden Erinnerung gemacht werden. In dieſem Sinn ſind Gemeinſchaftsabende mit den deutſchen Kollegen vor⸗ geſehen. Sir Thomas Beecham hat für die 8 Konzerte drei ſehr feinſinnig ausgearbeitete Programme zuſammenge⸗ ſtellt, aus denen die genannten Städte wählen können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die hervorragendſten Komponiſten wie Elgar, Berners, Williams, Delius in dieſen Program⸗ men vertreten ſind. Wenn außerdem noch Händel und Haydn erſcheinen, ſo muß man bedenken, daß die Englän⸗ der dieſe beiden Komponiſten als die ihrigen betrachten. Außerdem ſind vertreten Mozart, Sibelius, Dvorak, Ber⸗ lioz und Rimſky⸗Korſakoff. Die Londoner Philharmoniker ſpielen in England ungefähr die Rolle der unſrigen. Die Vereinigung iſt allerdings erſt vor vier Jahren von Sir Thomas Beecham gegründet worden, ſpielt die unter dem Namen ihres Leiters ſtattfindenden Konzerte in Covent⸗ garden, außerdem viele Konzerte in der Provinz und iſt auch als Opernorcheſter tätig. Die Mitglieder leiden dem⸗ nach ebenſowenig unter dem Mangel an künſtleriſcher Be⸗ tätigung wie die Berliner Philharmoniker. Die Londoner Sir Thomas Beecham, der Dirigent der Londoner Philharmoniker, gilt als Englands hervorra⸗ gendſter Dirigent. Er kann als die Seele des eng⸗ liſchen Muſiklebens bezeichnet werden, ſein ganzes Leben und ſein großes Vermögen hat er der Kunſt geopfert. Be⸗ reits ſein Vater, Sir Joſeph Beecham, veranſtaltete in London mehrere Spielfolgen von Opern, Balletts und Schauſpielen Sein älteſter Sohn, Sir Thomas Beecham, führte dieſes Werk fort. Er hatte mehr als 100 Opern auf⸗ geführt und wurde bald zur Leitung aller bedeutenden Konzerte herangezogen. Man kann ſagen, daß er in Eng⸗ land das gleiche Anſehen wie Furtwängler in Deutſchland genießt und gilt als einer der beſten Dirigenten der Welt. Seit 1905 iſt er in London als Dirigent und Komponiſt tätig. Sir Thomas Beecham iſt als Muſiker und Künſtler außerordentlich vielſeitig. Er brachte das ruſſi⸗ ſche Ballett nach London und gründete in Birmingham ein Orcheſter, das ſich bald zum ſtärkſten Orcheſter entwik⸗ kelte. Seine Aufführungen klaſſiſcher Muſik ſind von außer⸗ ordentlicher Bedeutung, die Klaſſiker ſind unter ihm in England wieder lebendig geworden. Aber auch zeitgenöſſi⸗ ſche Muſik fand ſeine Unterſtützung. Er ſetzte Delius, der in ſeinem Vaterlande völlig vernachläſſigt war, in England durch. Beechams Initiative entſprang ein großes Delius⸗ Feſtival. Sir Thomas Beecham iſt der führende Geiſt im Royal⸗Opera⸗Houſe und ebenſo in Covent⸗Garden. Er iſt leitender Direktor des Covent⸗Garden, außerdem Dirigent der Philharmoniſchen Konzerte in Mancheſter und in an⸗ deren führenden Orcheſtern Englands. Kaum ein muſika⸗ liſches Ereignis von Rang findet ohne ihn ſtatt. Der große engliſche Dirigent findet in Deutſchland viele Freunde und Bewunderer. Er hat ſelbſt eine große Vorliebe für Deutſchland und hat in England viel für es getan. Im Jahre 1912 weilte er mit einem großen Orcheſter 6 Wochen in Berlin und wirkte auch bei den Opernfeſtſpie⸗ len in Köln mit. Er hat Berlin und andere deutſche Kultur⸗ zentren häufig beſucht. f — „Fritz 8 ehuhe“ sin d sehn, gu t undes e her per SS Wert —„„ 8 2. 8—————— Reichsberufswettkampf 1937 Jede Auffaſſung, jede Aeußerung und jede Tat ſteht heute zunächſt unter politiſchen Geſichtspunkten. Das gilt beſon⸗ ders für eine Jugendbewegung, die Wert darauf legt, als Schule des politiſchen Menſchen geachtet zu werden. Dieſe Jugendbewegung wird ſich niemals auf Aktionen, Maß⸗ nahmen und Anſchauungen feſtlegen dürfen, die nicht in erſter Linie politiſchen Charakter tragen. Wenn die Hitlerjugend heute ihre berufstätigen Jugend⸗ lichen mobiliſiert, dann iſt ſie ſich der Verankworkung be⸗ wußt, die ihr als politiſcher Formation zufällt. Sie weiß, daß ſie auch im Keichsberufswektkampf politiſche Aufgaben erſten Ranges erfüllt. Der Reichsberufswettkampf iſt nicht um billiger Effekte willen ins Leben gerufen worden. Er iſt eine politiſche Kraft, inſofern er in dem Willen zur Wertarbeit und zur allgemeinen Leiſtungsfähigkeit die Grundlagen unſeres nationalen Lebens berührt. Es iſt das erſte Mal in der Geſchichte, daß eine junge Generation nur um die Arbeit kämpft, daß ſie nicht in erſter Hinſicht gegen etwas auf den Pian litt ſondern zu⸗ nächſt nur für die freiwillige Aufbauarbeit in den deut⸗ ſchen Betrieben. Iſt nicht dieſes neue Blickfeld der beſte Be⸗ weis, daß die Jugend heute reſtlos zu ihrem Staat ſteht, daß ſie ihm genau ſo rückhaltlos wie ihrer eigenen Zukunft vertraut! Mit dieſer innerpolitiſchen Bedeutung des Reichsberufs⸗ wettkampfes iſt die außenpolitiſche unlösbar verknüpft. Ein Staat, deſſen Jugend in dieſer Form zum Ausdruck bringt, daß ſie die Probleme ihrer Zeit ausſchließlich in der Ar⸗ beit, im friedlichen Aufbau zu löſen gedenkt, ein ſolcher Staat wird ſchlechterdings nicht verdächtigt werden können, daß er ſeine Jugend auf militärische Auseinanderſetzungen vorbereitet. Wenn ſchon die Jugend den unerſchütterlichen Beweis ihres Friedenswillens vor der Oeffentlichkeit an⸗ tritt, dann iſt nichts weniger zu befürchten, als daß die 5 5 5 ſich in kriegeriſchen Abſichten und Vorſtellungen er⸗ ehe. Die Jugend iſt immer der aktivpſte, der revolutionärſte, der kämperiſchſte Teil eines Volkes. Sie hat den Reichs⸗ berufswettkampf zu ihrem Symbol erhoben. Sie anerkennt als einzigen Adel den Adel der Arbeit Gleichwertig, un⸗ trennbar miteinander verbunden, ſtehen in ihrem Pro⸗ gramm berufliche Tätigkeit und körperliche Leiſtung ne⸗ beneinander. Wenn ſie in dieſen Tagen mit der Werbung für die größte Leiſtungsprobe, der ſich jemals eine Jugend unterzogen hat, beginnt, dann nicht in dem Willen zur billigen Demonſtration, wohl aber in der Erwartung, daß mit dem deutſchen Volk auch die Oeffentlichkeit des Aus⸗ landes ihren Einſatz als das Bekenntnis einer kämpferiſchen Jugend zum Frieden aufnimmt. Darum deutſche Jugend! Meldet Euch zum 4. Reichs. berufswettkampfe bei Eurem Betriebs. oder Orksjugend. walter der Deutſchen Arbeitsfronk! Sechsundbvierzigtauſend Im Jahre 1930 wurden die Fälle gezählt, in denen Menſchen durch herabfallende Gegenſtände verletzt wur⸗ den. Es waren mehr als ſechsundvierzigtauſend. Zwei⸗ undneunzig Tote ſind darunber. Mancherlei Unfälle gibt es, bei denen man von unglücklichem Zufall ſprechen darf. In der Sekunde des Schrecks können die Nerven verſagen. Nicht voraus⸗ zuſehendes kann eintreten. Bei aller Vorſicht kann ein Unfall eintreten, den man als entſchuldbar bezeichnen kann. Dieſe ſechsundvierzigtauſend Verletzten aber dieſe zweiundneunzig Toten ſind die Opfer leichtfertiger Nach⸗ läſſigkeit. Ein Bügeleiſen hat nichts auf dem Fenſterbrett zu ſuchen. Blumentöpfe können ſo befeſtigt werden, daß ſie nicht herabfallen können. Kinder brauchen nicht mit ſchweren Gegenſtänden am Fenſter zu ſpielen. Fenſter, beſonders Fenſterſcheiben ſind ſo oft wie möglich zu prüfen: ſitzen ſie feſt? Beſondere Aufmerkſamkeit muß Geräten und Werk⸗ zeugen auf Neubauten gehören. Da iſt alles loſe, da wird alles in jeder Minute gebraucht, da kann nichts ſo ver⸗ wahrt werden, daß man ſicher ſagen kann: hier kann nichts paſſieren. Unten aber ſteht den Volksgeno ſe und wird vielleicht durch deine Unachtſamkeit für ſeine Lebens⸗ zeit unglücklich, und mit ihm ſeine Angehörigen. Sechsundvierzigtauſend, das iſt eine ernſte War⸗ nung! Zweiundneunzig Menſchen mußten ihr Leben ver⸗ lieren, weil andere leichtfertig mit Gerät und Hand⸗ werkszeug umgingen. Dieſe Unfälle ſind nicht entſchuldbar. Jeder, der eine Erzieheraufgabe hat, muß auch den Kampf gegen ſolche gefährlichen Achtloſigkeſten aufnehmen. Auch der Hausbeſitzer, von deſſen Dach ſich ein Ziegel löſt, iſt nicht ſchuldlos. Rechtzeitig hat er den Zuſtand ſeines Gebäudes zu prüfen. Dazu gibt es Handwerker, die dies ſachverſtändig beſorgen. Unfallverhütung iſt Sache der Selbſterziehung. Wer auf ſeine Sachen achtet, achtet auf das Leben und die Geſundheit ſeiner Volksgenoſſen. Wer dieſe Diſziplir nicht aufbringt, der ſoll ſich nicht wundern, wenn die Volksgenoſſen keine Achtung vor ihm haben. Jagliches Brauchtum Es liegt im Weſen des naturverbundenen Weidmannes, daß er am Althergebrachten hängt. Es iſt auch die natür⸗ liche Erſcheinung, daß er, der wie kaum ein anderer mit den Naturgewalten in Berührung kommt, einen gewiſſen Hang zur Myſtik zeigt. Zahlreich ſind daher die weidmän⸗ niſchen Bräuche, die ſich aus uralter Zeit bis heute her⸗ übergerettet haben. Viele verdanken ihre Entſtehung Zweck⸗ mäßigkeitsgründen, andere wieder find aus altgermani⸗ ſcher Lebensanſchauung abgeleitet. Hier einige Beiſpiele: Der junge Jäger, der einen erſten jagdbaren Hirſch weid⸗ gerecht zur Strecke bringt, wird auf dieſem mit dem blan⸗ ken Hirſchfänger zum„)hirſchgerechten“ Jäger geſchlagen. Nur als ſolcher darf er den Hirſchfänger führen. Anderer⸗ ſeits erhält auch der, der gegen jagdliches Brauchtum und Weidgerechtigkeit verſtößt, auf allerdings ſchmerzhaftere Weiſe ſeine„Pfunde“. Die„rote Arbeit“, das Aufbrechen (Ausweiden) eines Stückes Schalenwildes, muß geſchehen, ohne daß der Jäger die Aermel ſeines Jagdrockes hoch⸗ ſchlägt oder beſchmutzt, für die Jagdjunker der alten Schule mit ihren weißen Spitzenjabots eine ſchier unmögliche, aber ſtreng geforderte Aufgabe Das Ueberſchreiten der „Strecke“, des in Reih und Gleid nach ſtreng vorgeſchriebe⸗ nen Regeln gelegten Wildes, iſt eine ſchwere jagdliche Sünde. Genau vorgeſchrieben iſt auch das„Verbrechen“ des Anſchuſſes, d. h. die Kennzeichnung der Stelle, an der ein Stück Schalenwild die Kugel erhielt, durch einen je nach dem Geſchlecht des Wildes und der Fluchtrichtung gelegten Fichtenbruch. Ein ſolcher durch den„Schweiß“(Blut) der Schußwunde gezogener Fichten⸗ oder Eichenbruch ſchmückt, vom Jagdherrn auf der Spitze des Hirſchfängers oder min⸗ deſtens Nickers dem glücklichen Schützen überreicht, deſſen „ſchweißbedeckten Hut“. Zu dem ſchönſten jagdlichen Brauchtum ſind auch die Jagdſignale, geblaſen zumeiſt aus dem mehrfach ge⸗ wunden Waldhorn, zu rechnen. Sie dienen nicht nur zur Verſtändigung— An- und Abblaſen der Treiben, Jäger⸗ ruf, Not-Ruf gefundenen Schalenwildes beim Nachſuchen —, ſie bilden auch, einzeln nach der Art der erlegten Stücke geblaſen, einen wundervollen und feierlichen Ausklang je⸗ der weidgerecht geleiteten Jagd. Eine beſondere Pflege⸗ ſtätte fand das Waldhornblaſen bei unſern alten Jäger⸗ bataillonen. Ein beſonderes Kapitel jadglichen Brauchtums iſt die Jägerſprache, die ſich in wundervoller Reinheit bis Lehrbuch 76183) Deutſchen Kurzſchrift zu lernen Die gegen Unfall 75 000 RM. nummern. Zeitſchriften der Stollfuß, RM. 1. Kurzſchrift vom arbeitete Lehrbuch faſſers liegt in neuer Auflage vor. Weiſe verſteht es der Verfaſſer, den Lernenden in die einzuführen b 5 zu übermitteln. Die ſtenographiſche Darſtellung iſt kaun zu übertreffen. L. find dem Lehrbuche beigefügt. 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